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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf intraokulare Linsen. Die
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf Verfahren zur Herstellung solcher
Linsen und auf Copolymere zur Verwendung beispielsweise in intraokularen
Linsen.
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2. Stand der
Technik
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Es
sind verschiedene Arten von intraokularen Linsen (IOL) bekannt.
Beispielsweise sind einstückige IOL
und Verbund-IOL mit mehreren Teilen bekannt. Bei einstückigen IOL
bestehen die optischen und die nicht-optischen Teile aus einem Werkstoff.
Die nicht-optischen Teile werden als haptische Teile bezeichnet
und dienen zur Befestigung. Zwei allgemeine Ausführungen der Haptik sind der "Platten-Typ" und der "C-Haptik-Typ", beide in unterschiedlichen Formen.
Eine plattenförmige
Ausführung
ist in 1 dargestellt, und 2 zeigt
eine C-förmige
Ausführung.
Diese Figuren werden weiter unten ausführlich beschrieben.
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Eine
Verringerung der Länge
des zur Einführung
der IOL ins Auge erforderlichen Schnitts ist wünschbar. Die Verkürzung des
Einschnitts bedingt die Verwendung eines sehr weichen Materials
für die
Linse, welches genügend
weich ist, um die Linse zusammenfalten zu können, sie durch den Einschnitt
einzuführen
und loszulassen. Intraokulare Linsen sind also vorzugsweise faltbar,
damit sie einfach ins Auge einführbar
sind. Ansätze
für die
Herstellung faltbarer Materialien beinhalten die Verwendung von
Linsen aus hydrophoben Silikonpolymeren, bestimmten hydrophilen
2-HEMA-Homopolymeren
sowie Verbundmaterialien aus einem hydrophilen optischen Kern mit
Haptik auf der Grundlage hydrophober Poly(methyl)methacrylaten.
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IOL
mit mechanisch angebrachter Haptik sind Linsen, bei welchen der
optische Teil und der haptische Teil getrennt hergestellt werden,
gewöhnlich
aus unterschiedlichen Materialien, und miteinander verbunden werden.
Beispielsweise kann der Linsenteil aus einem Hydrogel oder einem
Material auf Silikonbasis und die C-förmige Haptik aus einem starren
Material wie p-MMA bestehen. Die Haptik aus p-MMA wird an Bohrungen im
optischen Teil fixiert.
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Herkömmliche
hydrophobe IOL sind zwar aus P-MMA; sie sind jedoch nicht gut faltbar
und benötigen zur
Einführung
einen relativ grossen Einschnitt. Um hydrophobe Materialien faltbar
zu machen, wurden gummiartige Materialien, beispielsweise Silikonderivate,
in die starre Polymermatrix eingebracht, oder es wurden Materialien
verwendet, welche vorwiegend aus Silikonderivaten bestehen. Obwohl
die Weichheit eines vorwiegend aus Silikonderivaten bestehenden
Materials für
das Zusammenfalten vor der Einführung
ideal ist, bereitet die richtige Positionierung der Linse im Auge
durch den Chirurgen Schwierigkeiten bei der Entfaltung der Linse und
der Haptik wegen der beinahe gelartigen Weichheit der Linse. Ausserdem
gewährleisten
Silikonlinsen oft keine genügende
Steifigkeit der Linse nach der Einführung, und die kombinierte
Wirkung der Deformation durch Kompressionskräfte und von Verschiebungen
der Linse kann zur Verformung derselben führen und die optische Integrität der Linse
beeinträchtigen.
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Auf
Grund seiner Eigenschaften wurde p-Hydroxyethylmethacrylat (ein
Homopolymer aus HEMA) als faltbares Material für IOL verwendet. Der niedrige
Brechungskoeffizient von p-HEMA im hydratisierten Zustand führt jedoch
zu Einschränkungen
bezüglich
der Gestaltung des optischen Zentrums und zu einem Kompromiss zwischen
Faltbarkeit und optischen Anforderungen.
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Eine
der Einschränkungen
von einstückigen
Linsen aus P-HEMA besteht darin, dass der haptische Teil nicht die
gewünschte
Formstabilität
aufweist und die Positionierung der Linse beeinträchtigen
kann. Um dieses Problem zu lösen,
wurden Polymere zu einer weichen, faltbaren Verbund-Intraokularlinse
kombiniert, beispielsweise P-HEMA oder ein anderes weiches Acrylmaterial
für die
optische Zone und eine starre Struktur um die Aussenseite der Linse
aus einem harten Kunststoff wie P-MMA. Die US-Patente Nr. 4 718
906 und 5 326 506 beschreiben solche Verbund-IOL. Diese Mehrkomponentenmaterialien
werden durch Einbetten eines Materials in das andere oder durch
gemeinsames Extrudieren hergestellt, durch Aushärten des harten Materials auf
dem weichen Material oder durch Bildung eines Netzwerks aus der
starren Komponente, welches einen vorgeformten hydrophilen Kern
durchdringt.
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Das
US-Patent 5 326 506 offenbart eine intraokulare Verbundlinse mit
einer weichen, biegsamen inneren Linsenoptik mit starrer Haptik.
Das Material der Linsenoptik ist ein Material mit niedrigem Wassergehalt, beispielsweise
ein Copolymer aus 2-HEMA und Hydroxyhexylmethacrylat, welches auf
Grund seines niedrigen Wassergehalts einen hohen Brechungskoeffizienten
aufweist. Die harte, jedoch biegsame Haptik aus P-MMA besteht aus
einem ineinandergreifenden Netzwerk.
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Im
Artikel J. Cataract Refract. Surf., Chirila et al., S. 154-162,
Vol. 17, März
1991 werden die toxischen Wirkungen von Restmonomeren wie 2-Hydroxyethylmethacrylat,
Methylmethacrylat und 2-Ethoxyethylmethacrylat in IOL besprochen.
Einstückige
IOL werden nicht vorgeschlagen.
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EP 0 485 197 offenbart hoch
brechende Copolymere und deren Verwendung in ophthalmischen Linsen
wie beispielsweise Intraokularlinsen. Die Copolymere werden aus
einem aromatenhaltigen Acrylat- oder Methacrylat-Monomer und einem
Crosslinker hergestellt. Der hohe Brechungskoeffizient der offenbarten
Copolymere soll die Herstellung von Intraokularlinsen gestatten,
welche auf einen kleineren Durchmesser zusammendrückbar sind
als andere flexible Intraokularlinsen.
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Das
US-Patent Nr. 4 764 196 offenbart eine Verbund-Intraokularlinse mit einer kleinen,
harten inneren Linsenoptik und einem weichen, biegsamen Rand, der
die Linsenoptik umgibt. Das Material der Linsenoptik ist ein relativ
hartes Material, beispielsweise P-MMA, Polysulfon oder Polycarbonat.
Der weiche, biegsame Rand ist ein Silikon- oder Hydrogelmaterial
oder dergleichen.
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Übersicht
der Erfindung
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Ein
Ziel vorliegender Erfindung besteht darin, eine einstückige IOL
zu schaffen, welche die Nachteile der bekannten einstückigen IOL
und Verbund-IOL behebt.
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Ein
Ziel vorliegender Erfindung besteht darin, eine Intraokularlinse
zu schaffen, welche faltbar ist, so dass sie durch einen kleinen
Einschnitt im Auge einführbar
ist.
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Ein
weiteres Ziel vorliegender Erfindung ist die Schaffung einer einstückigen Intraokularlinse
mit einem weichen, faltbaren optischen Teil und einem haptischen
Teil, wobei der optische und der haptische Teil aus dem gleichen
weichen Hydrogel-Material bestehen, welches das Gewebe des Auges
beim Berührungspunkt schützt, ohne
die Positionierungseigenschaften der Linse einzubüssen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer einstückigen Intraokularlinse
mit einem weichen, faltbaren optischen Teil und einem haptischen
Teil, der eine ausgezeichnete biologische Verträglichkeit mit dem Auge des
Patienten bietet.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Materials, welches
sowohl für
den optischen als auch für
den haptischen Teil der IOL geeignet ist.
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Diesen
und weiteren Zielen entsprechend wird erfindungsgemäss eine
einstückige
Intraokularlinse aus einem Copolymer aus einem hydrophilen Monomer
und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat angegeben.
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Diesen
Zielen entsprechend wird ebenfalls eine einstückige Intraokularlinse angegeben,
bei welcher sowohl der optische als auch der haptische Teil aus
einem Copolymer aus einem Monomer der Formel HO-R1-MA
und einem Monomer der Formel R2-O-R3-MA bestehen, worin R1,
R2 und R3 unabhängig voneinander
aus Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind
und MA Methacrylat ist.
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Erfindungsgemäss wird
ebenfalls eine Intraokularlinse mit einem haptischen Teil und einem
optischen Teil angegeben, wobei der haptische Teil und der optische
Teil aus dem selben Copolymer oder aus unterschiedlichen Copolymeren
aus einem hydrophilen Monomer und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat
gebildet sind.
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Erfindungsgemäss wird
weiter ein Hydrogel-Copolymer aus einem hydrophilen Monomer und
einem Alkoxyalkyl-Methacrylat einer Formel angegeben, wobei das
hydrophile Monomer die Formel HO-R1-MA aufweist
und das Alkoxyalkyl-Methacrylat die Formel R2-O-R3-MA, worin R1, R2 und R3 unabhängig voneinander aus
Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind
und MA Methacrylat ist, und wobei das Hydrogel bezogen auf das Gewicht
des Copolymers einen Wassergehalt von ca. 10 bis ca. 38 Gewichtsprozenten aufweist.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen
aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
hervor.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 zeigt
eine Intraokularlinse mit plattenförmiger Haptik in Draufsicht
und in Seitenansicht.
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2 zeigt eine Intraokularlinse mit C-förmiger Haptik
in Draufsicht und in Seitenansicht.
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Ausführliche
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Die
erfindungsgemässe
Intraokularlinse ist eine einstückige
Linse mit einem weichen, faltbaren optischen Bereich und einem äusseren
peripheren Bereich (Haptik-Bereich). Beide Bereiche bestehen aus
einem Copolymer aus einem hydrophilen Monomer und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomer.
Im allgemeinen bestehen die Optik und die Haptik aus dem selben
Copolymer. Im Gegensatz zu den im Stand der Technik beschriebenen
Verbundmaterialien, bei welchen der optische und der haptische Bereich
aus verschiedenartigen Polymeren bestehen, sind der optische und
der haptische Bereich bei der vorliegenden IOL aus dem gleichen Copolymer
gebildet, und zwar aus einem Copolymer aus einem hydrophilen Monomer
und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat. Der optische und der haptische
Bereich bestehen vorzugsweise aus dem selben Copolymer.
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Sowohl
die optische Zone in der Mitte der IOL als auch deren Haptik sind
aus einem Copolymer gefertigt, welches faltbar ist, so dass die
Intraokularlinse durch einen kleinen Einschnitt einführbar ist.
Obwohl er aus dem gleichen Copolymer besteht wie der optische Teil,
sorgt der haptische Teil der Linse für den nötigen Halt der Linse im Auge
nach dem Einsetzen und der Entfaltung derselben und für die Stabilisierung
der Linse in ihrer Lage nach dem Einsetzen und dem Verschliessen
des Einschnitts. Der haptische Teil kann eine beliebige Gestaltung
aufweisen, beispielsweise plattenförmig oder mit spiralförmigen Filamenten
abgestufter Dicke, ebenfalls bekannt als C-Schleife.
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Die 1 und 2 zeigen Beispiele erfindungsgemässen IOL.
Die Figuren dienen nur zur Illustration und schränken den Umfang der Erfindung
nicht ein. Es kann sich also um eine IOL beliebiger Art handeln,
solange es eine einstückige
IOL ist, bei welcher der optische und der haptische Teil aus dem
gleichen Copolymer bestehen. In den Figuren ist der optische Teil
der Linse mit 1 bezeichnet, der haptische Teil mit 2 und
ein Positionierungsloch mit 3. Die Funktion dieser Teile
der IOL ist für
den Fachmann auf diesem Gebiet ersichtlich.
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Der
Durchmesser des optischen Teils 1 vor der Hydratisierung
kann ungefähr
6 mm betragen. Dabei ist der Durchmesser von 6 mm ein Standardmass,
welches allgemein verwendet wird, um die Pupille im vollständig geöffneten
Zustand unter natürlichen
Bedingungen abzudecken. Es sind jedoch auch andere Grössen möglich, und
die vorliegende Erfindung ist nicht auf einen bestimmten Durchmesser
oder eine bestimmte Grösse
der IOL beschränkt.
Auch muss der optische Teil der Linse nicht notwendigerweise rund
sein; er könnte auch
eine ovale, quadratische oder eine beliebige andere Form aufweisen.
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Die
Intraokularlinse besitzt eine oder mehrere nichtoptische, haptische
Komponenten 2, welche von der äusseren Umfangsfläche des
optischen Teils nach aussen weisen. Die haptischen Komponenten können eine
beliebige Form aufweisen, beispielsweise abgestufte spiralförmige Filamente
oder flache, plattenförmige Abschnitte,
und dienen zur Halterung der Linse in der hinteren Augenkammer.
Obwohl die Figuren zwei Ausführungsformen
der Haptik zeigen, kann die Haptik anders ausgebildet sein als dargestellt.
Falls die IOL ausser dem optischen und dem haptischen Teil noch
andere Komponenten aufweisen sollte, können diese Teile wie der haptische
und der optische Teil aus einem Copolymer oder, falls erwünscht, aus
einem anderen Material bestehen.
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Die
erfindungsgemässen
IOL können
auf bekannte Weise ins Auge eingesetzt werden. Beispielsweise kann
die IOL vor dem Einsetzen ins Auge mit einer kleinen, dünnen Zange
zusammengefaltet werden, wie sie normalerweise vom Augenchirurgen
verwendet wird. Wenn sich die Linse an der gewünschten Stelle befindet, wird
sie losgelassen und entfaltet sich. Die erfindungsgemässe IOL
besteht aus einem physiologisch inerten, weichen Polymermaterial,
welches auch nach dem Zusammenfalten und der Entfaltung noch einen
klaren, transparenten, lichtbrechenden Linsenkörper bildet.
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Der
optische und der haptische Teil der erfindungsgemässen IOL
bestehen aus dem gleichen oder aus unterschiedlichen, vorzugsweise
aus dem gleichen Copolymer aus einem hydrophilen Monomer und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat.
Das hydrophile Monomer kann aus beliebigen bekannten hydrophilen
Monomeren ausgewählt
werden, beispielsweise ein Monomer der Formel HO-R1-MA,
worin R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Das Alkoxyalkyl-Methacrylat
kann aus beliebigen solchen Monomeren bestehen, beispielsweise ein
Monomer der Formel R2-O-R3-MA,
worin R2 und R3 unabhängig voneinander
aus Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind,
vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Bezogen auf das Gesamtgewicht
des Copolymers enthält
das Copolymer insgesamt vorzugsweise mindestens ca. 90 Gewichtsprozente,
vorzugsweise mindestens ca. 95 Gewichtsprozente des hydrophilen
Monomers bzw. der hydrophilen Monomere und des Alkoxyalkyl-Methacrylats
bzw. der Alkoxyalkyl-Methacrylate.
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Der
Anteil des hydrophilen Monomers und des Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomers
im Copolymer kann in einem weiten Bereich verändert werden, um die gewünschten
Eigenschaften der IOL zu erzielen. Im allgemeinen liegt der Anteil
des hydrophilen Monomers zwischen ca. 40 und ca. 95 Gewichtsprozenten,
vorzugsweise zwischen ca. 50 und ca. 90 Prozent, weiter bevorzugt
zwischen ca. 60 und ca. 80 Prozent des Gesamtgewichts des Copolymers.
Geeignete hydrophile Monomere sind beispielsweise Hydroxyethylmethacrylat (HEMA
= HO-R1-MA, worin R1 Ethyl
ist) oder Hydroxypropylmethacrylat (HPMA = HO-R1-MA,
worin R1 Propyl ist).
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Die
Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomere enthalten im allgemeinen zwischen
ca. 5 und ca. 60 Prozent, bevorzugt zwischen ca. 10 und ca. 50 Prozent,
weiter bevorzugt zwischen ca. 20 und ca. 40 Prozent der Copolymere.
Geeignete Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomere sind beispielsweise Ethoxyethylmethacrylat
(EOEMA = R2-O-R3-MA,
worin R2 und R3 Ethyl
sind), Methoxyethylmethacrylat (MOEMA = R2-O-R3-MA, worin R2 Methyl
und R3 Ethyl sind), Propoxyethylmethacrylat
(n-POEMA = R2-O-R3-MA,
worin R2 Isopropyl und R3 Ethyl sind)
und Butoxyethylmethacrylat (n-BuOEMA = R2-O-R3-MA, worin R2 n-Butyl
und R3 Ethyl sind).
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Die
Copolymere können
unter Verwendung herkömmlicher
Polymerisationsverfahren hergestellt werden, welche dem Fachmann
auf dem Gebiet der Polymerchemie bekannt sind. Während der Polymerisation können auf
bekannte Weise Crosslinker zugegeben werden. Beispielsweise kann
ein beliebiges bekanntes vernetzendes oder difunktionales Monomer
wie Ehtylenglycoldimethacrylat (EGDMA) in wirksamer Menge zugegeben
werden, um die gewünschte
Vernetzung zu erzielen, beispielsweise in einem Anteilbereich von
0 bis ca. 10 Prozent, d.h. ca. 0,01 bis ca. 0,4 Gewichtsprozente
bezogen auf das Gewicht des Polymers.
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Falls
erwünscht,
kann bei der Polymerisation auch ein Initiator verwendet werden.
Es kann ein beliebiger, an sich bekannter Initiator verwendet werden,
beispielsweise Azo-Derivate
wie 2,2-Azobis (2,4-Dimethylvaleronitril) und Propannitril,2-Methy1,2,2'-Azobis. Der Initiator
wird in einer für
die Initiation wirksamen Menge verwendet, im allgemeinen 0,01 bis
1,0 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Copolymers.
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Ausser
einem hydrophilen Monomer und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat kann das in der vorliegenden Erfindung
verwendete Copolymer noch zusätzliche
Monomere enthalten, beispielsweise zusätzliche hydrophile Monomere
oder Acrylate sowie Monomere, welche eine UV-Absorption des Copolymers
bewirken. Wahlweise können
beliebige Monomere verwendet werden, welche mit dem hydrophilen
Monomer und den Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomeren copolymerisierbar
sind, solange dies die grundlegenden Eigenschaften der IOL materiell
nicht beeinträchtigt.
Beispiele geeigneter zusätzlicher
Monomere, welche verwendet werden können, sind im US-Patent Nr.
5 326 506 beschrieben, welches eine Verbund-IOL betrifft, und welches
hiermit in die vorliegende Beschreibung einbezogen wird. Insbesondere
können
als wahlweise zusätzliche
Monomere in den erfindungsgemässen
Copolymeren diejenigen Monomere verwendet werden, welche im erwähnten Patent für den optischen
Linsenteil der dort offenbarten IOL als mit HEMA copolymerisierbar
angegeben sind. Vorzugsweise machen diese wahlweise vorhandenen
zusätzlichen
Monomere bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers insgesamt
nicht mehr als 10 Gewichtsprozente aus, im allgemeinen weniger als
5 Gewichtsprozente. Folglich bedeutet der Ausdruck Copolymer im
Rahmen dieser Anmeldung, dass das Polymer aus zwei oder mehreren
unterschiedlichen polymerisierbaren Monomeren besteht.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Zugabe von Crosslinkern wie beispielsweise Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA)
von Vorteil sein, beispielsweise zur Erhöhung der Formstabilität des hergestellten
Copolymers. Ebenfalls kann die Zugabe von UV-absorbierenden Verbindungen
mit den Linsen-Monomeren vor der Polymerisation zur Integration
derselben in das erhaltene Polymer in an sich bekannter Weise von
Vorteil sein. Der UV-Absorber sollte vorzugsweise in die Linsenmatrix
polymerisierbar sein, so dass er unter physiologischen Bedingungen
nicht extrahiert wird. Das W-absorbierende
Monomer wird in einer Menge zugegeben, welche die erwünschten
W-absorbierenden Eigenschaften bewirkt, im allgemeinen weniger als
4 Gewichtsprozente des Copolymers, beispielsweise zwischen 0,01
und ca. 1 Gew.-% des Copolymers.
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In
der unten stehenden Tabelle 1 sind geeignete Bestandteile zur Herstellung
des Copolymers für
die erfindungsgemässe
IOL zusammengefasst.
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Beispiele
von spezifischen, für
die Erfindung geeigneten Copolymeren sind nachstehend in Tabelle
2 angegeben.
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Die
in den IOL verwendeten Copolymere weisen vorzugsweise einen Brechungskoeffizienten
(BK) von über
ca. 1,4 auf, allgemein zwischen ca. 1,4 und ca. 1,5. Dieser ist
deutlich höher
als der BK von p-HEMA. Ein Vorteil der erfindungsgemässen Hydrogel-Copolymere
besteht darin, dass sie vor dem Einsetzen zusammengefaltet werden
können
und damit einen kleineren Einschnitt ermöglichen. Im allgemeinen nimmt
der BK eines Hydrogels mit zunehmendem Wassergehalt progressiv ab.
Der Brechwert eines Materials beeinflusst die Gestaltung und die
Parameter einer IOL. Folglich wäre
eine ideale IOL nebst der biologischen Verträglichkeit faltbar, würde nach
dem Einsetzen schnell wieder ihre ursprüngliche Form und optische Qualität annehmen
und einen hohen Brechwert aufweisen. Es konnte festgestellt werden,
dass die erfindungsgemässen
IOL diese gewünschten
Merkmale aufweisen, d.h. die erfindungsgemässen IOL erfüllen die
Anforderungen an eine hochwertige Intraokularlinse und weisen hervorragende
Falteigenschaften, einen relativ hohen Brechungskoeffizienten und
hervorragende Entfaltungseigenschaften auf.
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Ein
bevorzugtes Material sowohl für
den optischen als auch für
den haptischen Bereich der IOL ist ein Copolymer aus 2-Hydroxyethylmethacrylat
(2-HEMA) und Ethoxyethylmethacrylat (EOEMA).
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Die
Hydrogele der Copolymere haben einen niedrigen Wassergehalt, im
allgemeinen zwischen ca. 10 und ca. 38 %, vorzugsweise zwischen
18 und 32 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers.
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Die
erfindungsgemässen
IOL sind mittels bekannter Verfahren herstellbar. So werden in einem
beispielhaften Verfahren beispielsweise zunächst die Monomere, aus welchen
das Copolymer gebildet wird, zu einem Polymerstab polymerisiert,
aus dem Stab Rohlinge oder Scheiben hergestellt, und dann die Rohlinge beispielsweise
auf einer Drehmaschine zur Intraokularlinse bearbeitet. Die Stangen
können
in einem Verfahren hergestellt werden, bei welchem zunächst in
einer rohrförmigen
oder zylindrischen Form ein flüssiges
Gemisch aus einem Initiator und Co-Monomeren wie 2-HEMA und EOEMA
polymerisiert wird, um einen optisch klaren, weichen Linsenkörper zu
erhalten. Wie oben beschrieben, kann die Zugabe von Crosslinkern
und W-absorbierenden Verbindungen während der Polymerisation oder
zur erhaltenen Polymermatrix erwünscht sein.
Die Polymerstangen werden dann auf einer Drehmaschine zu Rohlingen
des gewünschten
Durchmessers und der gewünschten
Dicke geschnitten und spitzenlos geschliffen und danach auf herkömmliche
Weise maschinell zu einer Intraokularlinse gefräst.
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Im
allgemeinen wird die Stange aus Verbundmaterial auf der Drehmaschine
auf einen Durchmesser zugeschnitten oder geschliffen, der 0,5 bis
2,0 mm grösser
ist als der benötigte
Abstand vom Mittelpunkt des Linsenkörpers zum äussersten Rand der Schenkel
oder der Haptik. Die Stange wird daraufhin in Rohlinge gleichbleibender
Dicke zersägt
oder anderweitig zerschnitten. Danach werden die Rohlinge wärmebehandelt und
geschliffen und poliert, bis sie den geeigneten Durchmesser und
die geeignete Dicke aufweisen für
das herkömmliche
Schneiden auf der Drehmaschine und das maschinelle Fräsen zur
erfindungsgemässen
Intraokularlinse. Eine allgemeine Beschreibung eines schrittweisen
Verfahrens zur Herstellung von IOL aus Rohlingen geht aus dem nachfolgenden
Flussdiagramm hervor. Die vorliegende Beschreibung ermöglicht dem Fachmann
mit dem allgemeinen Fachwissen auf dem Gebiet der Herstellung von
IOL die Herstellung von IOL.
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Die
Erfindung bezieht sich weiter auf ein Hydrogel-Copolymer aus einem
hydrophilen Monomer und einem Alkoxyalkyl-Methacrylat, wobei das hydrophile Monomer
der Formel HO-R1-MA entspricht und das Alkoxyalkyl-Methacrylat
der Formel R2-O-R3-MA,
worin R1, R2 und
R3 unabhängig
voneinander aus Alkylgruppen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ausgewählt sind,
und wobei das Hydrogel bezogen auf das Gewicht des Copolymers einen
Wassergehalt von ca. 10 bis ca. 38 Gewichtsprozenten aufweist. Das
hydrophile Monomer und das Alkoxyalkyl-Methacrylat-Monomer können aus
den oben erwähnten
Monomeren ausgewählt
sein, und das Copolymer kann die oben beschriebenen Anteile an Monomeren
und wahlweise vorhandenen anderen Monomeren enthalten. Das Copolymer
kann wie oben beschrieben hergestellt werden.
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Diese
Copolymere können
in zahlreichen Anwendungen verwendet werden, beispielsweise in Kontaktlinsen,
als optischer Teil von IOL, als haptischer Teil einer IOL und, wie
oben beschrieben, als optischer und zugleich als haptischer Teil
der IOL.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht. Die
Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung der Erfindung, beschränken diese
jedoch nicht.
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BEISPIEL I
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Herstellung eines HEMA/EOEMA-Copolymers
mit 18 Wassergehalt
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548,3
Gramm 2-HEMA wurden mit 446,1 Gramm EOEMA vermischt und 0,7 Gramm
2,2-Azobis (2,4-Dimethylvaleronitril) zugegeben. Der Diestergehalt
wurde mit Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA) auf insgesamt 0,3 Gew.-%
eingestellt. Die Mischung wurde unter kräftigem Umrühren entgast. Die Mischung
wurde in zylindrische Formen gegossen, während 10 Stunden bei 30 °C polymerisiert
und während
5 Stunden bei 100 °C
nachgehärtet.
Das Polymer wurde anschliessend ausgeformt und zu Kontaktlinsenrohlingen
verarbeitet. Die mechanische Bearbeitung umfasste das Zerschneiden
des Polymers in Zylinder von 0,5 bis 0,65 Inch (1,27 bis 1,65 cm)
Durchmesser und 0,1 bis 0,2 Inch (0,25 bis 0,51 cm) Dicke. Die Rohlinge
wurden während 5
Stunden bei 100 °C
weiter gehärtet.
Nach dem Aushärten
wurden aus den Rohlingen durch Schleifen und Läppen gerade Zylinder mit den
gewünschten
Abmessungen hergestellt.
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BEISPIEL II
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Herstellung
eines HEMA/EOEMA-Copolymers mit 25 Wassergehalt 707,8 Gramm 2-HEMA
wurden mit 287,0 Gramm EOEMA vermischt und 0,7 Gramm 2,2-Azobis
(2,4-Dimethylvaleronitril) zugegeben. Der Diestergehalt wurde mit
Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA) auf insgesamt 0,3 Gew.-% eingestellt.
Die Mischung wurde unter kräftigem
Umrühren
entgast. Die Mischung wurde in zylindrische Formen gegossen, während 10
Stunden bei 30 °C
polymerisiert und während
5 Stunden bei 100 °C
nachgehärtet.
Das Polymer wurde anschliessend ausgeformt und zu Kontaktlinsenrohlingen
verarbeitet. Die mechanische Bearbeitung umfasste das Zerschneiden
des Polymers in Zylinder von 0,5 bis 0,65 Inch (1,27 bis 1,65 cm)
Durchmesser und 0,1 bis 0,2 Inch (0,25 bis 0,51 cm) Dicke. Die Rohlinge
wurden während
5 Stunden bei 100 °C
weiter gehärtet.
Nach dem Aushärten
wurden aus den Rohlingen durch Schleifen und Läppen gerade Zylinder mit den
gewünschten Abmessungen
hergestellt.
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BEISPIEL III
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Herstellung eines HEMA/EOEMA-Copolymers
mit 24 Wassergehalt und UV-Schutz
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1770,4
Gramm 2-HEMA wurden mit 717,6 Gramm EOEMA vermischt und 12,5 Gramm
Methacryloxysiloxan-2-Hydroxybenzophenon und 1,75 Gramm 2,2-Azobis
(2,4-Dimethylvaleronitril) zugegeben.
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Der
Diestergehalt wurde mit Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA) auf insgesamt
0,25 Gew.-% eingestellt. Die Mischung wurde unter kräftigem Umrühren entgast.
Die Mischung wurde in zylindrische Formen gegossen, während 10
Stunden bei 30 °C
polymerisiert und während
5 Stunden bei 100 °C
nachgehärtet.
Das Polymer wurde anschliessend ausgeformt und zu Kontaktlinsenrohlingen
verarbeitet. Die mechanische Bearbeitung umfasste das Zerschneiden
des Polymers in Zylinder von 0,5 bis 0,65 Inch (1,27 bis 1,65 cm)
Durchmesser und 0,1 bis 0,2 Inch (0,25 bis 0,51 cm) Dicke. Die Rohlinge
wurden während
5 Stunden bei 100 °C weiter
gehärtet.
Nach dem Aushärten
wurden aus den Rohlingen durch Schleifen und Läppen gerade Zylinder mit den
gewünschten
Abmessungen hergestellt.
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BEISPIEL IV
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Herstellung eines HEMA/EOEMA-Copolymers
mit 28 % Wassergehalt
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763,1
Gramm 2-HEMA wurden mit 231,9 Gramm EOEMA vermischt und 0,7 Gramm
2,2-Azobis (2,4-Dimethylvaleronitril) zugegeben. Der Diestergehalt
wurde mit Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA) auf insgesamt 0,3 Gew.-%
eingestellt. Die Mischung wurde unter kräftigem Umrühren entgast. Die Mischung
wurde in zylindrische Formen gegossen, während 10 Stunden bei 30 °C polymerisiert
und während
5 Stunden bei 100 °C
nachgehärtet.
Das Polymer wurde anschliessend ausgeformt und zu Kontaktlinsenrohlingen
verarbeitet. Die mechanische Bearbeitung umfasste das Zerschneiden
des Polymers in Zylinder von 0,5 bis 0,65 Inch (1,27 bis 1,65 cm)
Durchmesser und 0,1 bis 0,2 Inch (0,25 bis 0,51 cm) Dicke. Die Rohlinge
wurden während 5
Stunden bei 100 °C
weiter gehärtet.
Nach dem Aushärten
wurden aus den Rohlingen durch Schleifen und Läppen gerade Zylinder mit den
gewünschten
Abmessungen hergestellt.
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Aus
den in den vorangehenden Beispielen hergestellten Rohlingen können mit
wohlbekannten, herkömmlichen
Verfahren einstückige
IOL hergestellt werden. Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise,
bestehen sowohl der optische als auch der haptische Teil aus dem
selben Copolymer.
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Die
Formulierungen der Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle 3
zusammengefasst.
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Die
Eigenschaften der beispielhaften Formulierungen gehen aus der unten
stehenden Tabelle 4 hervor. Tabelle
4
- (1) Der Wassergehalt und Abweichungen
wurden mit einem gravimetrischen Verfahren ermittelt, bei welchem
das Trocken- und das Feuchtgewicht einer Anzahl Probenscheiben über 2 Hydratisierungs-
und Trocknungszyklen aufgezeichnet wird.
- (2) Die Ausdehnungskoeffizienten (radial und linear) werden
unter Verwendung eines Herstellungsverfahrens ermittelt, welches
Linsen gleichmässiger
Dicke liefert. Sowohl die linearen als auch die radialen Abmessungen
der Linse werden im trockenen Zustand gemessen, mit anschliessender
Hydratisierung und Wiederholung der Messung der linearen und radialen
Abmessungen. Die Koeffizienten entsprechen dem Verhältnis zwischen
feucht und trocken.
- (3) Der Brechungskoeffizient wird sowohl bei trockenen als auch
bei hydratisierten Rohlingen mit einem mit 1-Bromnaphtalin kalibrierten
Abbe 3L Refraktometer ermittelt.
- (4) Die Shore-D-Härte
wird unter Verwendung eines Shore D Durometers (Serien-Nr. 9075)
mit einem kalibrierten Referenzblock D34 ermittelt.
-
Während mehrere
Ausführungen
der Erfindung beschrieben wurden, sind weitere Abänderungen
derselben selbstverständlich
möglich,
und die vorliegende Anmeldung soll alle Abwandlungen, Anwendungen, Verwendungen
oder Anpassungen der Erfindung umfassen, welche allgemein den erfindungsgemässen Prinzipien
entsprechen, einschliesslich jenen Abweichungen von der vorliegenden
Beschreibung, welche innerhalb des Wissensstands oder der gewohnten
Praxis des Fachgebiets der Erfindung liegen und auf die vorangehend
dargelegten, im Umfang der Erfindung oder im Umfang der nachfolgenden
Ansprüche
enthaltenen wesentlichen Merkmale anwendbar sind.