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Die Erfindung betrifft einen Nachlauf-Kolben
für einen
Kugelschreiber sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Kolbens.
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Dieser Kolbentyp umfasst ein geliertes
Element, das optional ein festes Element enthält und insbesondere dazu bestimmt
ist, in Kombination mit einer Tinte mit einer Viskosität zwischen
10 und 30 000 mPa.s (oder die rheoverflüssigende Eigenschaften aufweist)
verwendet zu werden, die in einem Behälter angeordnet ist, der an
einem seiner Enden mit einer Schreibspitze versehen ist.
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Die Palette der Tinten für Kugelschreiber
kann in drei Hauptgruppen unterteilt werden, umfassend:
- – die
wässerigen
flüssigen
Tinten von geringer Viskosität,
die in den Schreibartikeln verwendet werden, deren Durchflussregelung
mit Hilfe eines Ablenksystems oder eines faserigen Behälters sichergestellt
wird,
- – die
Tinten von hoher Viskosität,
in Lösungsphase,
die in röhrenförmigen Behältern verwendet
werden, die direkt die Spitze versorgen; wobei der Durchfluss der
Kugelschreiber durch Änderung
der Viskosität
der Tinte eingestellt wird;
- – die
wässerigen
Tinten von durchschnittlicher Viskosität, die in röhrenförmigen Behältern, die direkt die Spitze
versorgen, verwendet werden.
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In dieser letzten Gruppe ist es erforderlich,
das Ausfließen
der Tinten über
den hinteren Teil der Patrone zu vermeiden, indem über der
Tintensäule
ein Nachlauf-Kolben angeordnet wird. Dieser Kolben, der in der Tinte
nicht löslich
ist und im Allgemeinen von einem Fettpfropfen gebildet wird, ermöglicht es
auch, die Verdampfung der in der Tinte enthaltenen flüchtigen
Lösungsmittel
(insbesondere Wasser) zu begrenzen und in einem gewissen Maße den Durchfluss
des Kugelschreibers zu regulieren. Überdies folgt bei der Verwendung des
Kugelschreibers der Kolben der Tintensäule in dem Rohr, weshalb er
Nachlauf-Kolben genannt wird, wodurch Ablagerungen von Resttinte
an den Wänden
des Behälters
vermieden werden.
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Im Stand der Technik sind verschiedene
chemische Zusammensetzungen erwähnt,
die als Nachlauf-Kolben verwendet werden und aus einem oder mehreren
wenig flüchtigen
organischen Lösungsmittel(n), insbesondere
Polybuten, und einem Verdickungsmittel des Typs Di- oder Tribenzylidensorbitol
(
JP 6220418 ) gebildet
sind, um ein Fett zu bilden, das einem reversiblen pastenförmigen Zustand
entspricht, der durch Herstellung von inneren physikalischen Verbindungen
(Wasserstoffverbindungen und/oder Van der Wals-Verbindungen...)
erzielt wird. Um ihre Haltbarkeit im Rohr unabhängig von den Lagerbedingungen
des Kugelschreibers sicher zu stellen, weisen diese Zusammensetzungen
im Allgemeinen eine hohe Viskosität auf. Ferner neigen diese
Fette während
der Verwendung des Kugelschreibers dazu, an den Wänden des
Rohres anzuhaften, wobei sie das ästhetische Erscheinungsbild
des Behälters
beeinträchtigen. Überdies
führt dieses
Anhaften zu einem Materialverlust oder einer Verformung des Kolbens,
was somit zu einer Funktionsstörung
des Systems mit der Gefahr des Ausfließens der Tinte durch die Rückseite
des Rohrs und zu einer Verdampfung der in der Tinte enthaltenen
flüchtigen
Lösungsmittel
führt. Überdies
kann im Falle eines Stoßes
die hohe Viskosität
dieser Nachlauf-Kolben zu einem Lösen der Tintensäule von
dem Kolben führen,
wodurch es zu Unterbrechungen bzw. einer völligen Einstellung des Schreibens
kommt.
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Um die negativen Auswirkungen auf
Grund der Viskosität
des Nachlauf-Kolbens zu begrenzen, wurden verschiedene Wege untersucht.
Unter diesen ist die Eingliederung eines Zu satzes des Typs modifiziertes Poly(siloxan)polyether
(
US 5 348 989 ) oder
von polaren Verbindungen (WO 9804421) zu erwähnen, die dazu bestimmt sind,
das Gleiten entlang des Rohrs zu verbessern und einen besseren Kontakt
Tinte/Nachlauf-Kolben insbesondere im Falle eines Stoßes zu gewährleisten.
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Eine weitere in
US 4 671 691 vorgesehene Lösung besteht
darin, Zusammensetzungen von viskoelastischen Fetten auf Basis eines
Mineralöls,
von Polybuten und mit Onium behandeltem organophilem Ton zu formulieren.
Diese Zusammensetzungen mit einer hohen Viskosität in Ruhestellung können sich
unter der Wirkung einer Spannung stark verflüssigen (normales Abfließen in einem
Rohr oder rasche Verschiebung des Nachlauf-Kolbens im Falle eines
Stoßes),
um der Tinte besser zu folgen.
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Allerdings bleiben die Viskositätswerte
dieser Fette, auch nach dem Scherschneiden relativ hoch, was ihre
Weiterleitung, insbesondere zum Zeitpunkt der Befüllung der
Patronen, stört.
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Andererseits unterliegen diese Fette,
die aus einer Mischung von Mineralöl und Polybuten hergestellt sind,
starken Änderungen
ihrer Viskosität
in Abhängigkeit
von der Temperatur, was für
einen Kugelschreiber, der unter sehr unterschiedlichen und manchmal
strengen Bedingungen gelagert wird (tropisches Klima, hintere Ablage
eines Fahrzeugs, ...) , zu einer Verflüssigung des Fettpfropfens und
einem Abfließen
der Tinten durch das hintere Ende führen kann.
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Der Ersatz der Mischung (Mineralöl + Polybuten)
durch Silikonöle,
die durch Aluminiumsilikat verdickt wurden, wie beispielsweise in
EP 0 792 759 , bildet ebenfalls
ein Fett, dessen Viskosität
allerdings weniger empfindlich für
Temperaturänderungen
ist.
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Jedoch manche technische Probleme
bleiben bestehen. So bleibt die Einführung dieser Zusammensetzungen
mit noch hoher Viskosität
in die Patronen schwierig, und dies umso mehr, als der Durchmesser
des Rohrs gering ist. Ferner bleibt die Flexibilität aller
vorgeschlagenen Lösungen
begrenzt, da ihre Eigenschaften an die Merkmale des vorgesehenen
Kugelschreibers angepasst werden müssen, was eine neue und komplette
Neuformulierung des Nachlauf-Kolbens für jeden Kugelschreiber erfordert.
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Überdies
bilden diese Fette Kolben, deren zu große Verformungsfähigkeit
dazu neigt, die Schreibqualität
zu beeinträchtigen.
Ferner sind diese Fette undurchsichtig, wodurch der Kolben in den
durchscheinenden oder durchsichtigen Röhren/Behältern sichtbar ist, was aus ästhetischer
Sicht nicht zufriedenstellend ist.
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Wenn schließlich der Nachlauf-Kolben auch
ein festes Element (wie in FR 2 709 444) umfasst, ist dieses letztgenannte
notwendigerweise mit geschlossenen Poren ausgeführt, da die Viskosität der Fette
zu groß ist,
um in offene Poren eindringen zu können. Diese Ausführung macht
das feste Element hin und her beweglich und somit besonders instabil.
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Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
entwickelten Nachlauf-Kolben sollen die technischen Probleme lösen, die
mit der Verwendung der herkömmlichen
Nachlauf-Kolben verbunden sind.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß mit einer
ersten Ausführungsart
eines Nachlauf-Kolbens für
einen Kugelschreiber erreicht, der insbesondere ein Element in Form
eines stabilen Gels aufweist, dessen Härte, bestimmt durch Kegel-Penetration, zwischen
100·10–1 mm
und 400·10–1 mm
liegt.
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Nach einer besonderen Variante ist
das Element in Form eines Gels aus einem Reaktionsmedium hergestellt,
das mindestens eine flüssige
Komponente enthält,
die unter den Silicon-Polymeren, Polyurethanen, Polyestern und Epoxyharzen
ausgewählt
ist.
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Vorzugsweise enthält das Reaktionsmedium eine
erste flüssige
Komponente und eine zweite flüssige Komponente
der gleichen chemischen Natur, die an einer chemischen Kondensations-
oder Additionsreaktion und insbesondere einer Hydrosilylierungsreaktion
teilnehmen können.
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Nach einer spezifischen Ausführungsart
ist die erste flüssige
Komponente aus mindestens einem Silicon-Polymer gebildet, das mindestens
zwei ungesättigte
Ethylen-Funktionen aufweist.
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Nach einer weiteren Ausführungsart
ist die zweite flüssige
Komponente aus mindestens einem Silicon-Polymer gebildet, das mindestens
zwei (Si-H)-Funktionen aufweist.
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Nach einem vorteilhaften Merkmal
liegt in dem Reaktionsmedium das Molverhältnis zwischen den ungesättigten
Ethylen-Funktionen der ersten Komponente und den (Si-H)-Funktionen zwischen
1 : 5 und 5 : 1, und vorzugsweise zwischen 1 : 3 und 3 : 1.
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Nach einer weiteren Variante umfasst
der Nachlauf-Kolben ferner ein Hydrosilylierungsmittel auf Basis von
Platin in einer derartigen Menge, dass der Platingehalt zwischen
0,1 und 1000 ppm liegt.
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Nach einem vorteilhaften Merkmal
ist die ungesättigte
Ethylen-Funktion an den beiden Enden der Kette des Silicon-Polymers der ersten
Komponente angeordnet.
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Nach einem weiteren Merkmal ist das
Silicon-Polymer mit (Si-H)-Funktion ein Copolymer von Dimethylsiloxyn
und Methylhydrosiloxan.
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Nach einer weiteren Variante umfasst
der Kolben ferner ein Verdünnungsmittel,
das aus mindestens einem inerten Silicon-Polymer, wie beispielsweise
Poly(dimethylsiloxan) mit Trimethylsiloxy-Endgruppen, besteht.
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Nach einer spezifischen Variante
umfasst der Kolben ferner mindestens ein Schmiermittel, das unter den
weißen
Mineralölen
und den Isoparaffinölen
und/oder den Fetten, wie beispielsweise den Fettsäureestern, den
Fettalkoholestern und den Triglyceriden, ausgewählt wird.
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Vorzugsweise liegt die Menge des
Schmiermittels zwischen 0,1 und 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
0,2 und 12 Gew.-%.
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Nach einer weiteren Variante umfasst
der Kolben auch ein grenzflächenaktives
Agens, das aus mindestens einem Derivat besteht, das unter den Silicon-,
Fluor- und Phosphat-Derivaten ausgewählt wird.
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Vorzugsweise ist das grenzflächenaktive
Agens in dem Gel in einer Menge zwischen 0,01 und 10 Gew.-% und
vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.-% vorhanden.
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Nach einer weiteren Variante umfasst
der Nachlauf-Kolben ferner einen mineralischen Füllstoff, der aus fein gemahlenem
Siliziumdioxid besteht, das in einer Menge zwischen 0,1 und 20 Gew.-%
und vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 Gew.-% vorhanden ist.
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Eine weitere Variante besteht darin,
zu dem Nachlauf-Kolben Pigmente oder Färbemittel in einer Menge zwischen
0,1 und 20 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 Gew.-% hinzuzufügen.
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Nach einer weiteren Ausführungsart
umfasst der Nachlauf-Kolben
ein flüssiges
Element oder ein Element in Form eines Gels, in das mindestens teilweise
ein festes poröses
Element eingeführt
ist, das durch Extrusion und Zerschneiden einer Stange aus einem
Kunststoff gebildet ist, der aus einer Mischung aus mindestens einer
Komponente, die unter den Polyolefinen, Polystyrol und ABS und einem
Treibmittel ausgewählt
wird, hergestellt wurde.
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Vorzugsweise ist das Treibmittel
Azodicarbonamid.
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Nach einer weiteren Ausführungsart
umfasst der Nachlauf-Kolben
ein flüssiges
Element oder ein Element in Form eines Gels, in das mindestens teilweise
ein festes poröses
Element eingeführt
ist, das durch Schmelzfixierung von Pulvern von Polyethylen mit
hohem Molekulargewicht in einer Form ohne Kompression hergestellt
wurde.
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Nach einer Ausführungsvariante ist der Nachlauf-Kolben
aus der Kombination eines Elements in Form eines Gels nach der ersten
Ausführungsart
und einem festen Element nach den anderen oben dargelegten Ausführungsarten
gebildet.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung des oben definierten Nachlauf-Kolbens
in einem Kugelschreiber, umfassend ein Rohr, das einen Tintenbehälter bildet,
der an einem Ende mit einem Halter für die Spitze und einer Kugelspitze
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, dass:
- – ein flüssiges Reaktionsmedium
in das Rohr durch sein offenes Ende, das der Spitze oberhalb der
Tinte gegenüber
liegt, eingeführt
wird, dem gegebenenfalls ein Katalysator beigefügt wird;
- – gegebenenfalls
ein festes Element hergestellt und dann in das Rohr in das Innere
des flüssigen
Mediums eingeführt
wird; und
- – ein
Element in Form eines Gels durch chemische Reaktion des flüssigen Mediums
in situ hergestellt wird.
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Nach einer ersten Variante des Verfahrens
wird das Reaktionsmedium durch Mischen einer ersten flüssigen Komponente
mit einer zweiten flüssigen
Komponente derselben chemischen Natur hergestellt, die an einer
chemischen Kondensationsoder Additions- und insbesondere Hydrosilylierungsreaktion
teilnehmen können.
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Nach einer weiteren Variante des
Verfahrens wird die Gelbildung des flüssigen Mediums durch thermische
Behandlung bei einer Temperatur zwischen 50 und 80°C für eine Zeitdauer
zwischen einigen Minuten und einigen Stunden beschleunigt.
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Wenn das Element in Gelform des erfindungsgemäßen Kolbens
aus einem Medium hergestellt ist, das hauptsächlich aus zwei flüssigen reaktiven
Komponenten von geringer Ausgangsviskosität gebildet ist, härtet es
nach dem Mischen der beiden Reagenzien mit einer Kinetik, die von
den Temperaturbedingungen abhängt, um
ein stabiles und homogenes Gel mit einer guten mechanischen Festigkeit
im Rohr zu bilden.
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Das unmittelbar nach dem Mischen
erhaltene flüssige
Medium ist leicht transferierbar, was die Einführung in den Behälter sowie
die Entgasung unabhängig
vom Durchmesser des Rohrs erleichtert. Aus diesem Grund ist die
Schnittstelle zwischen der Tinte und dem Nachlauf-Kolben perfekt
klar und definiert, wodurch es möglich
ist, außer
dem ästhetischen
Aussehen des Rohrs die Haftung zwischen der Tintensäule und
dem Nachlauf-Kolben und folglich die Festigkeit des Systems gegen
Stöße, denen
die Behälterpatrone
eventuell beispielsweise im Falle eines Herunterfallens des Kugelschreibers
ausgesetzt ist, zu verbessern.
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Ferner ermöglicht es die Herstellungsart
der Nachlauf-Kolben
durch Nachgelierung gemäß der Erfindung,
relativ harte und kompakte Zusammensetzungen zu erhalten (deren
Eigenschaften nahe jenen eines Elastomers sind). Ein Gel entspricht
nämlich
im Unterschied zu einem Fett einem irreversiblen verdickten Zustand,
in dem die inneren Verbindungen von chemischer Natur sind, indem
sie durch Vernetzung gebildet sind. Diese Kolben aus Gel folgen
perfekt der Verschiebung der Tintensäule, ohne Spuren auf dem Behälter zu
hinterlassen, und somit ohne an Dicke während der mit dem Schreiben
verbundenen Verschiebungen zu verlieren. Der erfindungsgemäße Nachlauf-Kolben
behält
seine Eigenschaften vom Anfang bis zum Ende der Verwendung der Patrone
bei (Stabilität
des Gelzustandes, Durchflussmenge des Kugelschreibers, Durchlässigkeit,
Stoßfestigkeit,
mechanische Festigkeit des Nachlauf-Kolbens im Rohr). Überdies
unterliegen die Kolben, die nach einer bevorzugten Ausführungsart
aus Silicon-Produkten hergestellt sind, nur geringen Härteänderungen
auf Grund der Temperatur.
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Schließlich ist anzumerken, dass
die erfindungsgemäßen Kolben
besonders biegsam sind, da ihre Eigenschaften, insbesondere ihre
Härte,
insbesondere durch eine Veränderung
des Verhältnisses
zwischen den beiden flüssigen
Ausgangskomponenten eingestellt werden können. So kann eine Zusammensetzung
eines Nachlauf-Kolbens an einen Schreibartikel angepasst werden,
ohne seine Ausgangsformel zu ändern.
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Dieser Kolben aus Gel, der eventuell
ein festes Element umfasst, wird vorzugsweise in Kombination mit
einer Tinte mit geringer bis mittlerer Viskosität oder mit rheoverflüssigenden
Eigenschaften verwendet, die in einem Behälter angeordnet ist, der an
einem seiner Enden mit einer Spitze versehen ist und am anderen Ende
offen ist. Er vermeidet somit das Abfließen von Tinte über die
Rückseite
des Rohrs/Behälters,
begrenzt die Verdampfung der flüchtigen
Lösungsmittel,
die in der Tinte enthalten sind, und ermöglicht es, die Durchflussmenge
des Kugelschreibers zu kontrollieren.
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Natürlich ist es auch möglich, das
Verfahren zur Herstellung des Elements in Form eines Gels ausgehend
von einem Medium einzusetzen, das nur eine einzige flüssige Komponente
enthält,
die in situ durch chemische Reaktion gelieren kann, die entweder
mit Hilfe einer physikalischen Behandlung (Bestrahlung, W oder Wärmebehandlung,
...) oder durch ein Vernetzungsmittel ausgelöst werden kann.
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Eine Herstellungsart dieses Nachlauf-Kolbens
wird vorzugsweise durch Mischen von zwei unterschiedlichen Fluidreagenzien
A und B, Gelierung und dann Härtung
in situ eingesetzt, um eine stabile und homogene Elastomergelstruktur
zu erhalten.
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Das erste Reagens A ist nun von mindestens
einem Silicon-Polymer
gebildet, das mindestens zwei ungesättigte Ethylen-Funktionen umfasst
und das auch Methyl-, Ethyl-, Phenylund/oder 3,3,3-Trifluorpropyl-Radikale
umfassen kann. Diese Komponente A kann beispielsweise ausgewählt werden
unter:
- – Poly(dimehtylsiloxan)
mit Vinyldimethyl-Endgruppen mit einer Viskosität bei 25°C, wie alle Viskositäten in der
Folge ausgedrückt
sind, zwischen 2 und 1 000 000 mPa.s (z. B.: Produkte der Firma
PETRARCH SYSTEM PS 443,PS 445),
- – Poly(dimethylsiloxane)
mit Vinylphenylmethyl-Endgruppen mit einer Viskosität zwischen
1000 und 100 000 mPa·s
(z. B.: Produkte PETRARCH SYSTEM PS 463),
- – Poly(dimethylsiloxane)
mit Divinylmethyl-Endgruppen mit einer Viskosität zwischen 1000 und 100 000 mPa·s (z.
B.: Produkte PETRARCH SYSTEM PS 483, PS 488),
- – Dimethylsiloxan/Methylvinylsiloxan-Copolymere
mit Vinyldimethyl-Endgruppen (z. B.: Produkte PETRARCH SYSTEM PS
493),
- – Diemthylsiloxan/Methylvinylsiloxan-Copolymere
mit Trimethylsiloxy-Endgruppen mit einer Viskosität zwischen
250 und 300 000 mPa·s,
- – Dimethylsiloxan/Diphenylsiloxan-Copolymere
mit Vinyldimethyl-Endgruppen mit einer Viskosität zwischen 500 und 150 000
mPa·s
(z. B.: Produkt PETRARCH SYSTEM PS 735, PS 765, PS 784).
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Vorzugsweise werden Silicon-Polymere
oder -Copolymere mit Endgruppen aus mehreren Vinylfunktionen mit
einer Viskosität
zwischen 200 und 165 000 mPa·s,
vorzugsweise 1000 und 5000 mPa·s,
verwendet, die mindestens 50% Dimethylsiloxaneinheiten enthalten.
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Gegebenenfalls liegt der Gehalt des
Produktes an Vinylgruppen je nach der Viskosität des Polymers zwischen 0,025
und 0,300 m Mol/g.
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Die Polymere können bis zu 3% flüchtige Substanzen
enthalten.
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Das zweite Reagens B ist von mindestens
einem Silicon-Polymer
gebildet, das mit mindestens zwei Si-H-Funktionen versehen ist.
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Dieses Silicon-Polymer kann beispielsweise
ausgewählt
werden unter:
- – Polymethylhydrosiloxan mit
einer Viskosität
zwischen 1 und 1000 mPa·s
(z. B.: Produkte PETRARCH SYSTEM; PX 118, PS 122),
- – Dimethylsiloxan-/Methylhydrosiloxan-Copoymeren
mit einer Viskosität
zwischen 10 und 100 000 mPa·s (z.
B.: Produkte PETRARCH SYSTEM; PS 123, PS 124),
- – Phenylmethylsiloxan-/Methylhydrosiloxan-Copolymeren
mit einer Viskosität
zwischen 10 und 1000 mPa·s (z.
B.: Produkte PETRARCH SYSTEM PS 128.5),
- – Polymethylsiloxan,
das an seinem Ende ein Wasserstoffatom trägt, mit einer Viskosität zwischen
1 und 20 000 mPa·s
(z. B.: Produkte PETRARCH SYSTEM; PS 542, PS 545).
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Die Komponente B ermöglicht es
durch Mischung und Hydrosilylierungsreaktion mit der Komponente A
in dem flüssigen
Medium, ein dreidimensionales Netz zu bilden, das dem Zustand eines „homogenen
stabilen Gels" zu
Grunde liegt.
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Als Komponente B wird vorzugsweise
ein Polymethylhydrosiloxan-Polymer oder ein Dimethylsiloxan-/Methylhydrosiloxan-Copolymer
verwendet, das mindestens drei Methylhydrosiloxy-Gruppen pro Molekül umfasst
und eine Viskosität
zwischen 20 und 10 000 mPa·s
aufweist.
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Die Mengen der Komponenten A und
B werden derart angepasst, dass das Verhältnis zwischen der Molzahl
an ungesättigten
Ethylen- oder Vinyl-Funktionen und der Molzahl an (Si-H)-Funktionen von 1
: 5 bis 5 : 1 und vorzugsweise von 1 : 3 bis 3 : 1 variiert.
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Um die Hydrosilylierungsreaktion
zu ermöglichen
oder zu beschleunigen oder auch ihr Ergebnis zu verbessern, wird
der Mischung A + B ein Katalysator hinzugefügt.
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Dieser Katalysator C wird beispielsweise
ausgewählt
unter:
- – Platin-/Divinyltetramethyldisiloxan-Komplex
in Lösung
in einem Lösungsmittel
(z. B.: Produkt PETRARCH SYSTEM; PC 072),
- – Platin-/Divinyltetramethyldisiloxan-Komplex,
gemischt mit einer Lösung
von Polydimethylsiloxan mit Vinyl-Endgruppe (z. B.: Produkt PETRARCH
SYSTEM PC 075),
- – Platin-/Zyklovinylmethylsiloxan-Komplex
in Lösung
in einem zyklischen Vinylmethylsiloxan (z. B.: Produkt PETRARCH
SYSTEM PC 085).
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Dieser Katalysator ist in einer derartigen
Menge vorhanden, dass die Platinbeigabe zwischen 0,1 und 1000 ppm
darstellt.
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Vorzugsweise umfasst das flüssige Reaktionsmedium
ein Verdünnungsmittel
(I). Dieses Verdünnungsmittel
ist von einem inerten Silicon-Polymer gebildet, das beispielsweise
ausgewählt
werden kann unter:
- – Polydimethylsiloxan mit einer
Viskosität
zwischen 1 und 2 500 000 mPa·s,
vorzugsweise zwischen 10 und 1 000 000 mPa·s (z. B.: Öle NM1 der
Firma SIVENTO)
- – Polyphenylsiloxan
- – Polymethylphenylsiloxan
- – Dimethylsiloxan-/Diphenylsiloxan-Copolymer
mit einer Viskosität
zwischen 50 und 500 000 mPa·s
(z. B.: Produkte PETRARCH SYSTEM PS160, PS162)
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Es werden vorzugsweise Silicon-Polymere
oder -Copolymere mit Trimethylsiloxy-Endgruppen verwendet.
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Dieses Polymer wirkt als Verdünnungsmittel
für die
Zusammensetzung und ermöglicht
es, die ursprünglichen
Eigenschaften des flüssigen
Mediums (Viskosität)
und die endgültigen
Eigenschaften des Gels (Härte,
Schmiereigenschaften) zu verbessern.
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Es kann in manchen Fällen vorteilhaft
sein, der Zusammensetzung des Kolbens einen oder mehrere Zusätze beizufügen, wie
beispielsweise insbesondere:
- – ein Füllmaterial
D, das beispielsweise unter den Siliziumoxiden, Talken oder Calciumkarbonaten
ausgewählt
wird.
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Es wird vorzugsweise ein fein zerteiltes,
beispielsweise in Mikrometer zerteiltes, Siliziumoxid verwendet,
das eventuell einer Hydrophobbehandlung unterzogen wurde, und zwar
in einer Menge zwischen 0,1 und 20 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
0,5 und 10 Gew.-%.
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Dieser Füllstoff ermöglicht es, die physikalischen
Eigenschaften des Gels (Teilchenhärte) anzupassen und die Haftung
des Gels an der Wand des Rohrs/Behälters des Kugelschreibers zu
verringern.
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Nach einer Variante der Erfindung
kann das System (A + B + C + D) von Zweikomponenten-Silicon-Systemen,
die bei Raumtemperatur härtbar
sind, gebildet sein, wie beispielsweise die Produkte SIVENTO der
Paletten NG 3712, NG 3714 oder NG 3716 (vertrieben von HULS silicones).
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Überdies
kann es in manchen Fällen
vorteilhaft sein, der Zusammensetzung des Kolbens ein oder mehrere
Schmiermittel E hinzuzufügen,
die ausgewählt
werden unter:
- – den weißen oder transparenten Mineralölen (z.
B.: die Öle
SEMTOL des Typs 70/28 auf Basis von Kohlenwasserstoffen, vertrieben
von der Firma WITCO),
- – den
Isoparaffinölen,
- – den
Fettstoffen, wie beispielsweise den Fettsäureestern, den Fettalkoholestern,
Triglyceriden.
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Vorzugsweise wird ein Mineralöl, das mit
dem Gel vereinbar ist, verwendet, d. h. das keine Probleme des Ausschwitzens
aufweist, und zwar in einer Menge zwischen 0,1 und 20 Gew.-% und vorzugsweise
zwischen 0,2 und 12 Gew.-%.
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Dieses Schmiermittel stellt ein ordnungsgemäßes Nachlaufen
des Gelkolbens im Rohr sicher, in dem seine Haftung an den Wänden begrenzt
wird.
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Die Beigabe dieses Zusatzes kann
in dem flüssigen
Medium, das die Komponenten A, B enthält, unterschiedslos vor dem
Mischen oder unmittelbar nach dem Mischen erfolgen. Allerdings werden
die Produkte, die Schwefel-, Aminoverbindungen oder jede andere
Substanz enthalten können,
die den Hydrosilylierungskatalysator vergiften können, vorzugsweise unmittelbar
nach dem Mischen von A und B hinzugefügt, um diesem Katalysator eine
konstante Aktivität über einen
langen Lagerzeitraum zu bewahren.
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Nach einer weiteren Variante der
Erfindung kann es interessant sein, der Zusammensetzung ein grenzflächenaktives
Agens F beizusetzen, das die Kohäsion
zwischen der Tintensäule
und dem Nachlauf-Kolben sicher stellt, um die Stoßfestigkeit
der Einheit zu verbessern. Dieser Zusatz wird beispielsweise ausgewählt unter:
- – den
Silicon-Derivaten,
- – den
Fluor-Derivaten,
- - den Phosphat-Derivaten.
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Dieser Zusatz wird in einer Menge
zwischen 0,01 und 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 und 5 Gew.-% verwendet.
Dieser Zusatz wird vorzugsweise unmittelbar nach dem Mischen von
A und B eingeführt.
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Nach einer weiteren Variante der
Erfindung kann es interessant sein, der Zusammensetzung ein Färbemittel
G beizusetzen, das beispielsweise ausgewählt wird unter:
- – den
organischen Pigmenten: Azopigmente, Phthalocyanin, Quinacriolon,
- – den
anorganischen Pigmenten: Titandioxid, Eisenoxid,
- – den
organolöslichen
Färbemitteln:
Solvent Red 27, Solvent Blue 35.
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Dieser Zusatz G, der vorzugsweise
unmittelbar nach dem Mischen von A und B hinzugefügt wird,
wird derart verwendet, dass seine Menge zwischen 0,1 und 20 Gew.-%
und vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 Gew.-% liegt.
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Erfindungsgemäß können andere Gelierungsreaktionen
eingesetzt werden, um den Nachlauf-Kolben zu bilden. Diese Reaktionen
sowie die eingesetzten Produkte sind beispielsweise in dem Patent
US 5 079 300 (DUBROW et
al) beschrieben und umfassen beispielsweise:
- (i) – eine Reaktion
zwischen Silanol- und Silan-Funktionen:
- (ii) – eine
Reaktion zwischen Silanol- und Alkoxy-Funktionen:
- (iii) – eine
Reaktion zwischen Silanol- und Epoxy-Funktionen:
- (iv) – eine
Reaktion zwischen Silanol- und Aminfunktionen:
- (v) – eine
Reaktion zwischen Silanol- und Oxim:
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Noch allgemeiner kann der Nachlauf-Kolben
aus Gel durch chemische katalysierte Reaktion oder nicht zwischen
zwei Komponenten A und B gebildet sein, die ausgewählt werden
unter den Systemen:
- – Polyurethane: beispielsweise
beschrieben in den Patenten US
4 600 261 und US 4 634
207
- – Epoxy
- – Polyester
- – Polybutyle
- – Polyacrylsysteme.
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Nach einer weiteren Variante der
Erfindung kann es interessant sein, einen Inhibitor H der Hydrosilylierungsreaktion
hinzuzufügen,
um die Konservierungsdauer der flüssigen Komponente A zu erhöhen. Dieser Inhibitor
kann beispielsweise ausgewählt
werden unter:
- – Dialkyldecarboxylaten (wie
in US 4 256,870 , US 4 476,166 ),
- – Dialkylacetylendicarboxylaten
(wie in US 4 347,346 ),
- – Acetylenalkoholen
(wie in US 3 989,866 und US 4 336,364 ),
- – Benzotriozolderivaten,
- – kurzkettigen
Vinylsiloxanen.
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Die auf diese Weise hergestellten
Nachlauf-Kolben aus Gel sind durch Härtewerte gekennzeichnet, die
Kegelpenetrationswerten von 100·10–1 bis
400·10–1 mm,
vorzugsweise 200·10–1 bis
360·10–1 mm
entsprechen (Messungen durchgeführt
bei 25°C
an einem Penetrometer PETROTEST PNR10, ausgestattet mit einem Kegel
von 102,5 g und einer Führung
von 47,5 g gemäß der DIN-Norm
51580).
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Andererseits kann das auf diese Weise
hergestellte homogene Gel auch durch ein festes Element „bewehrt" oder „konsolidiert" werden, das teilweise
in das Element aus Gel oder in ein beliebiges flüssiges Element, das den Träger bildet,
eingeführt
wird, wo es, obwohl es stabil ist, eine geringe relative Mobilität bewahrt. Diese
Ausführungsart
weist dann ein besonderes Interesse auf, wenn das Gel dazu neigt,
sich in seiner Mitte zu verformen. Dieses Phänomen kann beispielsweise bei
Behältern
mit großem
Durchmesser beobachtet werden, wenn das gelförmige Element des Nachlauf-Kolbens
dem Unterdruck ausgesetzt ist, der durch das Abfließen der
Tinte zu der Spitze erzeugt wird.
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Um diese Funktion sicher zu stellen,
muss das feste Element eine Rohdichte aufweisen, die kleiner oder
gleich der Dichte des flüssigen
oder gelförmigen
Elements ist. Die Form des festen Elements und seine Farbe (weiß oder färbig) hingegen
können
beliebig mit einen zylindrischen oder polygonalen (quadratischen, dreieckigen,
hexagonalen) Querschnitt sein. Überdies
ist das feste Element porös
und kann koaxiale Aussparungen umfassen, die eine bessere Anpassung
der Rohdichte ermöglichen.
-
Das feste Element ist aus verschiedenen
Materialien gebildet, die gemischt oder übereinander geschichtet, beispielsweise
verklebt oder verschweißt
sind. Vorzugsweise ist das feste Element nach einem der nachstehend
angeführten
Verfahren hergestellt:
- 1) Durch Extrusion und
Zerschneiden einer Kunststoffstange, die aus der Mischung von mindestens
einer Komponente, die unter den Polyolefinen, dem Polystyrol ausgewählt wird,
mit einem Expansionsmittel, das vorzugsweise von Azodicarbonamid
gebildet ist, hergestellt wird. Unter der Wirkung der Temperatur
zersetzt sich das Expansionsmittel, indem es Gasblasen (Stickstoff)
freisetzt, die auf diese Weise Poren vom Typ „geschlossene Poren" innerhalb des Materials
bilden. Die Dichte des festen Elements wird durch die Auswahl des
Basismaterials und die Menge des eingeführten Expansionsmittels angepasst,
so dass es sich automatisch an der Oberfläche des flüssigen oder gelförmigen Elements
positioniert. So können
für das
feste Element Rohdichten zwischen 0,5 und 1,0 bzw. mehr erreicht
werden, wenn der Kunststoff vorher gefüllt wird. Dieses feste, bewegliche
Element wird gegebenenfalls in Kombination mit flüssigen oder
gelförmigen Elementen
verwendet, deren Dichte zwischen 0,8 und 1,1 variiert.
- 2) Durch Heißsiegeln
von Polyethylenpulvern mit hohem Molekulargewicht, wie beispielsweise
Hostalen GUR 8020 von TARGOR (vertrieben von der Firma HOECHST),
in einer Form ohne Kompression. In diesem Fall wird die Dichte des
festen Elements durch die Art des dieses bildenden Materials bestimmt.
Um das feste Element an der Oberfläche des flüssigen oder gelförmigen Trägerelements
zu positionieren. Die Dicht wird auf einem etwas geringeren Wert
als jenem des Trägerelements
gehalten, das nun die Möglichkeit
hat, in das Innere der Poren einzudringen.
-
Überdies
wird nach einer weiteren Variante das feste Element mit jedem Material
hergestellt, das den Erhalt von Schaumstoffen (wie beispielsweise
Polyurethan-Schaumstoffe) ermöglicht.
-
Die im Rahmen dieser Erfindung entwickelten
Nachlauf-Kolben können
in Kugelschreibern verwendet werden, die mit Rohren/Behältern mit
einem variablen Durchmesser mit Maßen von 1 bis 30 mm oder mehr versehen
sind.
-
Diese Kugelschreiber werden in mehreren
Schritten hergestellt:
- – zuerst wird das den Tintenbehälter bildende
Rohr an einem Ende mit einem Spitzenhalter und einer Kugelspitze
versehen,
- – dann
wird die Tinte in den Behälter
eingeführt,
- – dann
wird das flüssige
Reaktionsmedium beispielsweise hergestellt, indem die Komponenten
A und B, der Katalysator C und die Zusätze D bis I in vorbestimmten
Verhältnissen
gemischt werden. Das Reaktionsmedium kann auch von einer einzigen
Komponente gebildet sein, die mit einem Gelierungsmittel oder einer
Gelierungsbehandlung verbunden wird.
-
Nach einer ersten Methode wird die
auf diese Weise erhaltene Reaktionsmischung sofort in das Rohr/den
Behälter,
das/der die Tinte enthält, über das
der Spitze gegenüber
liegende Ende mit Hilfe von mindestens einer Dosierpumpe (nicht
dargestellt) eingeführt.
Nach einer weiteren Methode wird der Nachlauf-Kolben in das Rohr
mit Hilfe von zwei Dosierpumpen nach kontinuierlichem Mischen und
Reaktionsbeginn eingeführt.
Diese zweite Methode verhindert das Härten des Gels in dem Behälter im
Falle eines Stillstandes der Montagekette. In jedem Fall, da die
Kinetik der Re aktion zwischen den Komponenten des flüssigen Mediums relativ
langsam ist, bildet sich das gelförmige Element durch chemische
Reaktion im Wesentlichen in dem Rohr/Behälter, d. h. in situ und nicht
während
der Weiterleitung des flüssigen
Mediums.
-
Wenn die Eigenschaften des Kugelschreibers
dies erfordern, kann in das flüssige
Medium ein festes Element des oben beschriebenen Typs eingeführt werden,
- – wenn
das feste Element offene Poren besitzt, dringt das flüssige Medium
in die poröse
Struktur ein, um die Poren zu füllen,
wodurch seine Dichte und Stabilität erhöht werden,
- – das
die Tinte enthaltende Rohr und der Nachlauf-Kolben werden dann durch
Zentrifugieren entgast, während
das flüssige
Medium noch ausreichend fluid ist,
- – in
einem Endbehandlungsschritt wird das gelförmige Element des Nachlauf-Kolbens
einem auf thermischem Weg beschleunigten Härtungsverfahren bei einer Temperatur
zwischen 50 und 80°C
unterzogen. In Abhängigkeit
von den gewählten
Gelierungsbedingungen kann dieses Verfahren einige Minuten bis einige Stunden
erfordern.
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BEISPIELE
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Die nachstehend angeführten Beispiele
sind nicht einschränkend.
Alle Mengen, auf die Bezug genommen wird, sind massebezogene Größen.
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Die Wirksamkeit der in den Beispielen
1 bis 14 und als Vergleichsbeispiele 1 und 2 erwähnten Nachlauf-Kolben wurde
an Hand von Kugelschreibern bewertet, die folgendermaßen hergestellt
wurden:
- – Befüllung des
Behälterrohres
mit einem Innendurchmesser von 5,0 mm mit Tinte (siehe Tabelle 1),
um eine Patrone zu bilden
- – Befestigung
der Spitze am Kugelschreiber
- – Einführung des
Nachlauf-Kolbens in die Patrone in Form eines flüssigen Reaktionsmediums oder
eines Fettes (im Falle der Vergleichsbeispiele), deren Viskosität zwischen
10 mPa·s
und 10 000 mPa·s
liegt
- – Zentrifugieren
der Patrone mit 2 000 U/min während
10 min.
-
Die Formel der bei der Herstellung
der Patronen verwendeten Tinte ist in nachstehender Tabelle 1 angeführt.
-
-
Ausführungsarten der Nachlauf-Kolben
in Gelform gemäß der vorliegenden
Erfindung sind in den nachfolgenden Beispielen angeführt:
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Beispiel 1
-
Diese Kolben werden erhalten, indem
zwei flüssige
Produkte (1, 2) gemischt werden, die von der Firma SIVENTO in den
Formulierungen mit den allgemeinen Bezugszeichen NG3712 und NG3716
hergestellt und vertrieben werden.
-
PRODUKT 1:
-
Fraktion (1) der Komponente A, 29,0%
von Polydimethylsiloxan mit Vinyl-Endgruppen mit einer Viskosität von 1000
mPa·s.
-
Fraktion (1) des Verdünnungsmittels
(I), 67,9% Polydimethylsiloxan mit Trimethylsiloxy-Endgruppen mit
einer Viskosität
von 1000 mPa·s.
-
Komponente C, 0,2% eines Katalysators,
der 1% Platin enthält.
-
Komponente D, 2,9% Siliziumoxid mit
Hydrophobbehandlung.
-
PRODUKT 2:
-
Fraktion (2) der Komponente A, 48,1%
von Polydimethylsiloxan mit Vinyl-Endgruppen mit einer Viskosität von 1000
mPa·s.
-
Fraktion (2) des Verdünnungsmittels
(I), 48,5% Polydimethylsiloxan mit Trimethylsiloxy-Endgruppen mit
einer Viskosität
von 1000 mPa·s.
-
Komponente B, 0,5% eines Dimethylsiloxan-/Methylhydrosiloxan-Copolymers,
das 0,7% Methylhydrosiloxan-Gruppen enthält.
-
Komponente D, 2,9% Siliziumoxid mit
Hydrophobbehandlung.
-
Die beiden flüssigen Produkte 1 und Schütteln gemischt,
so dass das Gewichtsverhältnis
Produkt 1/ Produkt 2 1.32 beträgt.
Das flüssige
Reaktionsmedium, das sich aus dem Mischen ergibt, wird in den Behälter des
Kugelschreibers oberhalb der Tinte eingeführt. Die Einheit wird dann
10 min mit 2000 U/min zentrifugiert, dann bei 50 °C 18 Stunden
lang gelagert, um eine vollständige
Gelierung des Nachlauf-Kolbens zu erzielen.
-
Die Tabelle 2 fasst Beispiele von
erfindungsgemäßen Nachlauf-Kolben
zusammen.
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Zwei Zusammensetzungen von Nachlauf-Kolben
mit einer Komponente vom Typ Fette des Standes der Technik wurden
parallel zur erfindungsgemäßen Ausführungsart
mit zwei Komponenten bewertet. Vergleichsbeispiel
I
Siliconöl NM1.5000 | 94,6% |
Siliziumoxid
in Mikrometergröße mitHydrophobbehandlung | 5,2% |
Grenzflächenaktives
Silicon-Agens, mitPolyether modifiziert | 0,2% |
-
Das Siliziumoxid wird in dem Öl unter
heftigem mechanischem Schütteln
dispergiert, um ein perfekt homogenes Fett zu erhalten. Vergleichsbeispiel
2
Polybuten | 41,0% |
Mineralöl | 55,7% |
Aluminiumstearat | 3,3% |
-
Das auf diese Weise durch Mischen
hergestellte Fett wird dann zerkleinert.
-
Die oben beschriebenen Nachlauf-Kolben
werden dann verschiedenen Tests unterzogen:
-
Bewertung der Viskosität der flüssigen Ausgangsmischung:
-
Diese Viskosität wird bei 20°C bei 1,S–1 mit
einen Rheometer HAAKE Rheostren RS150 gemessen, das mit einem Kegelund
Plattensystem C60/1 (für
die Beispiele 1 bis 14) oder C20/1 (für die Vergleichsbeispiele 1
und 2) versehen ist.
-
Bewertung des Verfahrens
zur Herstellung des Nachlauf-Kolbens
in dem Rohr/Behälter:
-
Die folgende Tabelle ermöglicht es,
auf qualitative Weise die Leichtigkeit des Einsatzes der Verfahren der
Weiterleitung, Einführung
in das Rohr/den Behälter
des Kugelschreibers und der Entgasung des Nachlauf-Kolbens zu bewerten.
Der Bewertungsmaßstab
für diese
Kriterien ist folgendermaßen
zusammengestellt:
- 4: leichte Weiterleitung,
Einführung
in das Rohr und Entgasung
- 3: leichte Weiterleitung, Einführung in das Rohr, durchschnittliche
Entgasung
- 2: leichte Weiterleitung, durchschnittliche Einführung in
das Rohr und Entgasung
- 1: Weiterleitung, Einführung
in das Rohr und Entgasung möglich,
aber schwierig
- 0: Weiterleitung, Einführung
in das Rohr und Entgasung sehr schwierig, wenn nicht unmöglich.
-
Leistungen der Kolbenwirkung
auf die Tinte:
-
Es werden die Leistungen der Kolbenwirkung
des Nachläufers
auf die Tinte untersucht, indem die Kugelschreiber einem automatisierten
Schreibtest an 4 × 100
m Schrift unterzogen werden, indem die Tintenmenge alle 100 m gemessen
wird. Auf diese Weise wird die Regelmäßigkeit der Schrift bewertet,
indem die Entwicklung der Durchflussmenge des Kugelschreibers zwischen
100 und 400 m betrachtet wird:
- 4: Variation
der Durchflussmenge ≤ 2%
- 3: 2% < Variation
der Durchflussmenge ≤ 5%
- 2: 5% < Variation
der Durchflussmenge ≤ 10%
- 1: 10% < Variation
der Durchflussmenge ≤ 15%
- 0: Variation der Durchflussmenge > 15%.
-
Aussehen des Kugelschreibers:
-
Das Aussehen des Kugelschreibers
wird auf Basis zweier Indikatoren bewertet, nämlich:
- – Aussehen
des Rohrs (oder „clear-drain") nach einem Fließen von
gegebener Höhe
der Tintensäule
und des Nachlauf-Kolbens (in unserem Fall 400 m automatisches Schreiben).
Dieser Test ist folgendermaßen definiert:
- 4: keine Spur am Rohr
- 3: Vorhandensein eines Restes des Nachlauf-Kolbens auf Höhe seiner
Ausgangsposition
- 2: Vorhandensein von geringen Spuren des Nachlauf-Kolbens und/oder
von Tinte
- 1: Vorhandensein von starken Spuren des Nachlauf-Kolbens und/oder
von Tinte entlang des Rohres
- 0: Rohr regelmäßig durch
den Nachlauf-Kolben und/oder durch Tinte befleckt
- – Aussehen
der Schnittstelle Tinte/Nachlauf-Kolben vor und nach den 400 m Schrift
- 4: Schnittstelle perfekt regelmäßig und horizontal
- 3: Schnittstelle regelmäßig, geneigt
- 2: Schnittstelle relativ regelmäßig
- 1: Schnittstelle unregelmäßig, relativ
horizontal
- 0: Schnittstelle unregelmäßig mit
Einkerbung en) oder Luftblase(n)
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Stoßfestigkeit des Kugelschreibers:
-
Um die Stoßfestigkeit der Kugelschreiber
zu bewerten, werden sie dreimal von einer Höhe von 1,5 m auf einen Betonboden
fallen gelassen, so dass der Stoß an ihrem hinteren Ende wirkt.
Jeder Kugelschreiber wird nach den Stößen nach folgender Tabelle
bewertet:
- 4: nicht verändertes System, Schreiben sofort
möglich
- 3: leichter Rückgang
der Einheit Tinte + Nachlauf-Kolben mit einer leichten Verzögerung bei
der Aufnahme des Schreibens
- 2: leichter Rückgang
mit Verformung des Nachlauf-Kolbens
- 1: Rückgang
und/oder starke Verformung des Nachlauf-Kolbens
- 0: Abfließen
von Tinte über
das hintere Rohrende
-
Einfluss der Temperatur:
-
a) Viskosität
-
Um den Einfluss der Temperatur auf
die Viskosität
der Nachlauf-Kolben zu bewerten, wird die Viskosität der Zusammensetzungen
bei 20°C
und 50°C
gemessen.
-
Diese Messungen erfolgen auf einem
Rheometer HAAKE Rheostress RS150, das mit einem Kegel-/Ebenensystem
von 20 mm mit einem Schergefälle
von 1 s–1 versehen
ist.
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b) Härte
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Der Einfluss der Temperatur auf die
Härte der
Nachlauf-Kolben
aus Gel der Beispiele 1 bis 14 wird bestimmt, indem die Härteänderungen
mit Hilfe eines Penetrometers PETROTEST PNR10 gemessen werden, das
mit einem Kegel von 102,5 g und einer Führung von 47,5 g versehen ist.
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Die Testergebnisse werden in% der
Veränderung
der Viskosität
oder der Härte
zwischen 20 und 50°C nach
folgendem Schema ausgedrückt:
- 4: Variation 20 – 50°C ≤ 5%
- 3: 5% < Variation
20 – 50°C ≤ 10%
- 2: 10% < Variation
20 – 50°C ≤ 20%
- 1: 20% < Variation
20 – 50°C ≤ 30%
- 0: Variation 20 – 50°C > 30%.
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Haltbarkeit des Nachlauf-Kolbens
in dem Rohr:
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Um zu überprüfen, ob bei beliebigen Lagerungsbedingungen
(Position, Temperatur) der Nachlauf-Kolben in dem Rohr an seiner
Stelle verbleibt, wodurch das Ausfließen von Tinte verhindert wird,
wurde jeder Kugelschreiber mit der Spitze nach oben in einem Wärmeschrank,
der auf 55°C
eingestellt war, angeordnet.
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Die Kugelschreiber wurden nach einer
Woche Lagerung untersucht und nach folgenden Kriterien bewertet:
- 4: kein Schwinden des Systems Tinte + Nachlauf-Kolben
- 3: leichtes Schwinden des Systems Tinte + Nachlauf-Kolben
- 2: Schwinden und/oder Verformung des Systems Tinte + Nachlauf-Kolben
- 1: Schwinden und/oder starke Verformung des Systems Tinte +
Nachlauf-Kolben
- 0: Abfließen
von Tinte durch das hintere Rohrende
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Gesamtdurchschnittsnote
des Nachlauf-Kolbens:
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Es handelt sich um das arithmetische
Mittel der Noten, die jeden Test kennzeichnen. Die Ergebnisse aller
dieser Tests sind in Tabelle 3 angeführt.
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