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Die Endung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Herstellung eines Stärkedextrins.
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Kohlenhydratzwischenstufen zwischen
Stärke
und Zuckern, die durch Hydrolyse mit verdünnten Säuren, Amylase oder trockene
Hitze aus Stärke
hergestellt werden, werden gewöhnlich
als Dextrine bezeichnet. Tatsächlich
ist ein Dextrin ein Oligomer der Glucosemonomere, von denen Stärke ein
Polymer ist. Es ist ein amorphes gelbes oder weißes Pulver, das in Wasser (teilweise)
löslich
ist.
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Dextrine werden für zahlreiche industrielle Anwendungen
verwendet. Einige Beispiele für
relevante Bereiche sind die Kleberindustrie, die Papierindustrie,
die pharmazeutische Industrie, die Bergbauindustrie, die Lebensmittelindustrie
und die Textilindustrie.
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Zuweilen wird zwischen Maltodextrinen
und Pyrodextrinen unterschieden, wobei ersteres das Produkt der
Dextrinisierung von Stärke
mit Hilfe eines Enzyms ist und letzteres das Produkt der Dextrinisierung
von Stärke
mit Hilfe von Hitze ist. Die Herstellung von Dextrinen in großem Maßstab für Nicht-Lebensmittel-Anwendungen
betrifft in erster Linie Pyrodextrine.
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Auf dem Markt sind Dextrine in drei
Hauptvarietäten
erhältlich:
Britischgummi, weiße
Dextrine und gelbe Dextrine. Die chemischen Veränderungen, die in Stärke während der
Dextrinisierung stattfinden, sind komplex und nicht vollständig verstanden.
Anscheinend können
drei Hauptreaktionen beteiligt sein. Ihre relative Bedeutung wird
jeweils in Abhängigkeit
davon variieren, ob weiße
Dextrine, gelbe Dextrine oder Britischgummi hergestellt wird. Zu
den Hauptreaktionen gehören
Hydrolyse, Transglucosidierung und Repolymerisation. Diese Reaktionen
sind beschrieben in "Modified
Starches: Properties and Uses",
O. B. Würzburg,
CRC Press Inc., 1987.
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Die Hydrolyse beinhaltet vermutlich
eine säurekatalysierte
Spaltung von glucosidischen α-D-(1,4)-
und wahrscheinlich α-D-(1,6)-Bindungen
in der Stärke.
Infolgedessen gibt es eine Abnahme des Molekulargewichts der Stärke, die
sich in einer Abnahme der Viskosität einer Lösung des Dextrins, die hergestellt
wird, widerspiegelt. Weiterhin nimmt die Zahl der aldehydischen
Endgruppen aufgrund der Hydrolyse der glucosidischen Bindungen zu.
Ein niedriger pH-Wert und geringe Feuchtigkeit fördern diese Art von Reaktion.
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Die Umglucosidierung wird als eine
Rekombination der Fragmente, die sich aus der Hydrolyse ergeben,
mit freien Hydroxygruppen unter Bildung von verzweigten Strukturen
angesehen. Die Verzweigung nimmt zu, wenn die thermischen Umwandlungen
bei höheren
Temperaturen durchgeführt
werden oder wenn die Reaktionszeit zunimmt.
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Bei Umwandlungen, bei denen gelbe
Dextrine hergestellt werden, gibt es einige Hinweise darauf, dass vielleicht
eine Repolymerisation von Glucose oder von Oligosacchariden zu größeren Molekülen stattfindet.
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Weiße Dextrine können erhalten
werden, indem man angesäuerte
native Stärke
auf Temperaturen zwischen 80 und 110°C erhitzt. Unter diesen Bedingungen
wird die Stärke
hydrolysiert, und infolgedessen wird die lange Kette von Glucoseeinheiten
des Stärkemoleküls erheblich
reduziert. Weiße
Dextrine haben im Allgemeinen eine begrenzte Löslichkeit in kaltem Wasser
und eine begrenzte Stabilität
der Lösung.
Nach dem Abkühlen
erstarrt eine gekochte wässrige
Lösung
von weißen
Dextrinen bald zu einer Paste.
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Gelbe Dextrine werden bei höheren Temperaturen
hergestellt, z. B. 150–170°C. Als Ergebnis
der Umglucosidierungsreaktion haben sie eine stärker verzweigte Struktur als
die weißen
Dextrine. Weiterhin haben sie eine höhere Löslichkeit in kaltem Wasser
sowie einen stärker
hydrophilen Charakter als weiße
Dextrine.
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Britischgummi wird hergestellt, indem
man bei einem im Vergleich zu den weißen und gelben Dextrinen relativ
hohen pH-Wert Wärme
anwendet. Infolge der eingesetzten hohen Temperaturen hat Britischgummi eine
erheblich dunklere Farbe als weiße Dextrine.
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Die Wirtschaftlichkeit von industriellen
Verfahren wird durch eine konstante Qualität der bei diesen Verfahren
verwendeten Materialien (Rohstoffe) begünstigt. Wichtige Parameter
in dieser Hinsicht, die Dextrine betreffen, sind die Viskosität und Stabilität des Produkts
in Lösung.
Eine erhebliche Änderung
der Viskosität
kann schwerwiegende Folgen für
die Leistungsfähigkeit
des Verfahrens und die Qualität
des Endprodukts haben. Eine zeitlich stabile Viskosität eines
Dextrins ist also sehr wichtig, insbesondere wenn eine Lösung des
Produkts über
einen bestimmten längeren
Zeitraum hinweg gelagert werden soll. Dieser letztere Aspekt erleichtert die
Verwendung von Dextrinen als gebrauchsfertige Produkte in allen
Arten von Zubereitungen. Außerdem wird
die Flexibilität
und damit die Marktorientierung des Herstellers erhöht, wenn
die Materialeigenschaften von Produkten auf Dextrinbasis nicht dadurch
beeinträchtigt
werden, dass man Lösungen
von Dextrinen verwendet, die über
einen bestimmten Zeitraum gelagert wurden. Die vorliegende Erfindung
zielt darauf ab, ein Verfahren zur Herstellung eines Stärkedextrins
bereitzustellen, das sehr stabil ist und daher eine große Lagerstabilität hat.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass ein sehr stabiles Dextrin hergestellt werden
kann, indem man eine Stärke
dextrinisiert, die einen sehr hohen Amylopektingehalt hat. Die Erfindung
betrifft also ein Verfahren zur Herstellung eines Stärkedextrins
aus einer Wurzel- oder Knollenstärke
oder einem Derivat dieser Stärke
mit wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
wobei die Stärke durch
Behandlung mit einer starken Brönsted-Säure bei
einer Temperatur zwischen 75 und 250°C dextrinisiert wird.
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Ein Verfahren gemäß der Erfindung hat nicht nur
den großen
Vorteil, dass es zu einem Dextrin führt, das in Lösung sehr
stabil ist und dessen Qualität
nach einer Zeit der Lagerung im Wesentlichen konstant bleibt, sondern
es hat sich auch gezeigt, dass das Herstellungsverfahren weniger
Energie erfordert und in kürzerer Zeit
durchgeführt
werden kann als die Herstellungsverfahren für herkömmliche Dextrine. Außerdem hat
sich gezeigt, dass ein Dextrin, das gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde, stabiler ist und dennoch eine hellere Farbe hat
als die herkömmlichen
gelben Dextrine, insbesondere in Form einer wässrigen Lösung.
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Wie oben dargelegt wurde, wird ein
Dextrin gemäß der Erfindung
aus einer Stärke
hergestellt, die einen sehr hohen Amylopektingehalt hat. Die meisten
Stärketypen
bestehen aus Körnern,
in denen zwei Arten von Glucosepolymeren vorhanden sind. Dies sind
Amylose (15–35
Gew.-% der Trockensubstanz) und Amylopektin (65–85 Gew.-% der Trockensubstanz).
Amylose besteht aus unverzweigten oder nur leicht verzweigten Molekülen mit
einem mittleren Polymerisationsgrad von 1000 bis 5000 je nach Stärketyp.
Amylopektin besteht aus sehr großen, hochgradig verzweigten
Molekülen
mit einem mittleren Polymerisationsgrad von 1000 000 oder mehr.
Die kommerziell wichtigsten Stärketypen
(Maisstärke,
Kartoffelstärke,
Weizenstärke
und Tapiokastärke)
enthalten 15–30
Gew.-% Amylose.
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Von einigen Getreidearten, wie Gerste,
Mais, Hirse, Weizen, Milo, Reis und Sorghum, gibt es Varietäten, deren
Stärkekörner fast
vollständig
aus Amylopektin bestehen. Berechnet als Gewichtsprozent, bezogen auf
die Trockensubstanz, enthalten diese Stärkekörner mehr als 95% und gewöhnlich mehr
als 98% Amylopektin. Der Amylosegehalt dieser Getreidestärkekörner ist
daher kleiner als 5% und gewöhnlich
kleiner als 2%. Die obigen Getreidevarietäten werden auch als Wachsgetreidekörner und
die daraus isolierten Amylopektinstärkekörner als Wachsgetreidestärken bezeichnet.
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Im Unterschied zu der Situation bei
Getreiden sind Wurzel- und Knollenvarietäten, deren Stärkekörner fast
ausschließlich
aus Amylopektin bestehen, in der Natur nicht bekannt. Zum Beispiel
enthalten aus Kartoffelknollen isolierte Kartoffelstärkekörner gewöhnlich etwa
20% Amylose und 80% Amylopektin (Gew.-%, bezogen auf die Trockensubstanz).
Während
der letzten 10 Jahre wurden jedoch erfolgreiche Anstrengungen unternommen,
um durch genetische Modifikation Kartoffelpflanzen zu kultivieren,
die in den Kartoffelknollen Stärkekörner bilden,
die zu mehr als 95 Gew.-% (bezogen auf die Trockensubstanz) aus
Amylopektin bestehen. Es hat sich sogar als machbar erwiesen, Kartoffelknollen
herzustellen, die im Wesentlichen nur Amylopektin umfassen.
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Bei der Bildung von Stärkekörnern sind
verschiedene Enzyme katalytisch aktiv. Von diesen Enzymen ist die
stärkekorngebundene
Stärke-Synthase
(GBSS) an der Bildung von Amylose beteiligt. Die Anwesenheit des
GBSS-Enzyms hängt
von der Aktivität
von Genen ab, die das GBSS-Enzym codieren. Die Eliminierung oder
Hemmung der Expression dieser spezifischen Gene führt dazu,
dass die Produktion des GBSS-Enzyms verhindert oder eingeschränkt wird.
Die Eliminierung dieser Gene kann durch genetische Modifikation
von Kartoffelpflanzenmaterial oder durch rezessive Mutation erreicht
werden. Ein Beispiel dafür
ist die amylosefreie Mutante der Kartoffel (amf), deren Stärke durch
eine rezessive Mutation im GBSS-Gen im Wesentlichen nur Amylopektin
enthält.
Diese Mutationstechnik ist unter anderem beschrieben in J. H. M.
Hovenkamp-Hermelink et al., "Isolation
of amylose-free starch mutant of the potato (Solanum tuberosum L.)", Theor. Appl. Gent. (1987),
75: 217–221", und E. Jacobsen
et al., "Introduction
of an amylose-free (amf) mutant into breeding of cultivated potato,
Solanum tuberosum L., Euphytica (1991), 53: 247–253.
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Die Eliminierung oder Hemmung der
Expression des GBSS-Gens in der Kartoffel ist auch möglich, indem
man die sogenannte Antisense-Hemmung verwendet. Diese genetische
Modifikation der Kartoffel ist beschrieben in R. G. F. Visser et
al., "Inhibition
of the expression of the gene for granule-bound starch synthase in
potato by antisense constructs",
Mol. Gen. Genet. (1991), 225: 289–296.
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Es hat sich als möglich erwiesen, durch Verwendung
von genetischer Modifikation Wurzeln und Knollen, zum Beispiel Kartoffel,
Süßkartoffel
und Kassava (Südafrikanisches
Patent 97/4383), zu kultivieren und zu züchten, deren Stärkekörner wenig
oder keine Amylose enthalten. Der hier verwendete Ausdruck "Amylopektinstärke" bezeichnet die Stärkekörner, die
aus einer natürli chen
Quelle isoliert werden, die einen Amylopektingehalt von wenigstens
95 Gew.-% hat, bezogen auf die Trockensubstanz.
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Bezüglich der Produktionsmöglichkeiten
und Eigenschaften gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Amylopektin-Kartoffelstärke einerseits
und den wachsigen Getreidestärken
andererseits. Dies gilt insbesondere für wachsige Maisstärke, die
kommerziell bei weitem die wichtigste Wachsgetreidestärke ist.
Die Kultivierung von Wachsmais, der für die Herstellung von Wachsmaisstärke geeignet
ist, ist in Ländern
mit einem kalten oder gemäßigten Klima,
wie den Niederlanden, Belgien, England, Deutschland, Polen, Schweden
und Dänemark,
kommerziell nicht möglich.
Das Klima in diesen Ländern
ist jedoch für
die Kultivierung von Kartoffeln geeignet. Aus Kassava erhaltene
Tapiokastärke
kann in Ländern
mit einem warmen Klima produziert werden, wie man es in Regionen
von Südostasien
und Südamerika
findet.
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Die Zusammensetzung und die Eigenschaften
von Wurzel- und Knollenstärke,
wie Amylopektin-Kartoffelstärke
und Amylopektin-Tapiokastärke,
unterscheiden sich von denen der Wachsgetreidestärken. Amylopektin-Kartoffelstärke hat
zum Beispiel einen viel geringeren Gehalt an Lipiden und Proteinen
als die Wachsgetreidestärken.
Probleme hinsichtlich Geruch und Schaumbildung, die wegen der Lipide
und/oder Proteine auftreten können,
wenn man Wachsgetreidestärkeprodukte
(nativ und modifiziert) verwendet, treten nicht auf oder treten
in viel geringerem Maße
auf, wenn man entsprechende Amylopektin-Kartoffelstärke-Produkte verwendet.
Im Unterschied zu den Wachsgetreidestärken enthält Amylopektin-Kartoffelstärke chemisch
gebundene Phosphatgruppen. Infolgedessen haben Amylopektin-Kartoffelstärke-Produkte
in gelöstem
Zustand einen ausgeprägten
Polyelektrolytcharakter.
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Die Erfindung sieht die Herstellung
von Dextrinen aus Wurzel- und Knollenstärken mit einem sehr geringen
Gehalt an Lipiden und/oder Proteinen vor. Die Anwesenheit von Lipiden
und/oder Proteinen erhöht
die Gefahr, dass unerwünschte
Nebenreaktionen, wie Maillard-Reaktionen, stattfinden. Der Wunsch,
diese Reaktionen zu vermeiden, bringt eine Beschränkung der
während
der Dextrinisierung möglichen
Reaktionsbedingungen mit sich. Außerdem hat sich gezeigt, dass
in der Stärke
vorhandene Lipide Komplexe mit den Dextrinen bilden können, die
bei einem Verfahren gemäß der Erfindung
gebildet werden. Je nach der Anwendung der Dextrine können diese
Komplexe zu weniger vorteilhaften Ergebnissen führen. Es hat sich gezeigt,
dass die Verwendung von Kartoffelstärke und Tapiokastärke mit
wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
zu einem besonders stabilen hellfarbigen Dextrin führt.
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Geeignete Derivate einer Stärke mit
wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
können
durch Veretherungs-, Veresterungs- oder Abbaureaktionen oder Kombinationen davon
hergestellt werden. Vorzugsweise wird ein durch Veretherung erhaltenes
Stärkederivat
verwendet. Wegen einer allgemeinen Beschreibung dieser Modifizierungsreaktionen
von Stärke
wird Bezug genommen auf "Modified
Starches: Properties and Uses",
O. B. Würzburg,
CRC Press Inc., 1987.
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Die Veretherung von Stärke kann
durch Reaktion mit einem Reagens erfolgen, das ein reaktives Halogen-,
Halogenhydrin-, Epoxid- oder Glycidylzentrum umfasst. Die Reaktion
kann unter (halb)trockenen Bedingungen, in Suspension (Wasser oder
organisches Lösungsmittel)
oder in wässriger
Lösung
durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird die Reaktion in wässriger Suspension durchgeführt. Die
Veretherung führt
zu alkylierten, hydroxyalkylierten oder hydroxyarylierten Stärken. Die
Alkyl- oder Arylkette des Substituenten kann von 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt
von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, variieren. Geeignete Beispiele für Reagentien
sind Methylchlorid, Ethylenoxid, Propylenoxid, Allylglycidylether,
Propylglycidylether, Phenylglycidylether und Kombinationen davon.
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In einem speziellen Fall der Veretherung
können
kationische Stärkederivate
hergestellt werden. Für die
Herstellung von kationischen Stärken
werden zum Beispiel Diethylaminoethylchlorid, Glycidyltrialkylammoniumsalze
oder 1-Chlor-2-hydroxypropyltrialkylammoniumsalze
verwendet, wobei die Alkylgruppen von 1 bis 20 Kohlenstoffatomen
variieren können
oder wobei eine oder mehrere Alkylgruppen durch Allylgruppen ersetzt sein
können.
Es ist auch möglich,
eine beliebige Kombination von alkylierten, hydroxyalkylierten,
hydroxyarylierten oder kationische derivatisierten Stärken einzusetzen.
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Die Art und Weise, in der die Dextrinisierung
durchgeführt
wird, ist nicht entscheidend. Eine sehr zweckmäßige Art und Weise umfasst
jedoch die Behandlung der Stärke,
die wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
umfasst, oder eines Derivats dieser Stärke mit einer Säure bei
einer erhöhten
Temperatur.
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Zu den in dieser Hinsicht geeigneten
Säuren
gehören
sowohl Brönsted-
als auch Lewis-Säuren.
Besonders gut geeignet sind Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Kombinationen
davon. Die Menge, in der die Säure
zu der in Dextrine umzuwandelnden Stärke gegeben wird, hängt von
den gewünschten
Eigenschaften des herzustellenden Dextrins und der verfügbaren Reaktionszeit ab.
Wenn Phosphorsäure
verwendet wird, ist es auch möglich,
partiell neutralisierte Phosphorsäure zu verwenden. Unter den
bevorzugten Reaktionsbedingungen ist der pH-Wert kleiner als 7,
besonders bevorzugt kleiner als 4. Gegebenenfalls können die
Dextrine neutralisiert werden, indem man sie mit alkalischen Salzen,
wie Natriumcarbonat, mischt.
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In einer in hohem Maße bevorzugten
Ausführungsform
wird ein Verfahren gemäß der Erfindung
in Gegenwart eines Coreagens durchgeführt. Beispiele für geeignete
Coreagentien sind hydrophobe Verbindungen, wie Carbonsäuren, und
Alkohole. Es hat sich gezeigt, dass die Anwesenheit einer hydrophoben
Verbindung eine sehr günstige
Wirkung auf die Stabilität
des hergestellten Dextrins hat. Bevorzugte hydrophobe Verbindungen
sind Carbonsäuren
und Alkohole. Es hat sich gezeigt, dass Carbonsäuren, vorzugsweise lineare
Carbonsäuren,
mit 2 bis 22, vorzugsweise 8 bis 16, Kohlenstoffatomen in hohem
Maße geeignet
sind. Der Alkohol ist vorzugsweise ein linearer Alkohol mit 4 bis
22, vorzugsweise 6 bis 16, besonders bevorzugt 6 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Sehr gute Ergebnisse wurden unter Verwendung von 1-Octanol erhalten.
Kombinationen von Harnstoff und/oder Alkoholen und/oder Carbonsäuren können ebenfalls
eingesetzt werden. Das Coreagens kann in Mengen von bis zu 25 Gew.-%,
vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%, bezogen auf die Stärke (Trockengewicht),
verwendet werden. Besonders gute Ergebnisse wurden unter Verwendung
von 5 bis 15 Gew.-% eines Coreagens, bezogen auf die Stärke (Trockengewicht),
erhalten.
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Es hat sich weiterhin gezeigt, dass
die Anwesenheit von Harnstoff während
eines Dextrinierungsverfahrens gemäß der Erfindung die Reaktionsgeschwindigkeit
sowie die Ausbeute der Dextrinierungsreaktion fördert. Harnstoff kann zweckmäßigerweise
in Mengen von bis zu 25 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 20 Gew.-%,
bezogen auf die Stärke
(Trockengewicht), verwendet werden. Im Allgemeinen liegt die Menge
des Harnstoffs zwischen 5 und 15 Gew.-%, bezogen auf die Stärke (Trockengewicht).
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Vorzugsweise erfolgt die Behandlung
der Stärke
oder ihres Derivats in Abwesenheit eines Lösungsmittels, d. h. unter im
Wesentlichen trockenen Bedingungen. Diese Bedingungen können erreicht
werden, indem man das Gemisch aus der umzuwandelnden Stärke und
der Säure
vor dem Erhitzen trocknet. Vorzugsweise wird das Gemisch bis auf
einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 10 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger
als 5 Gew.-%, getrocknet. Das Trocknen kann durch jede bekannte
Trocknungstechnik, wie Wirbelbett, pneumatisches oder Schnelltrocknen,
erfolgen.
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Die Temperatur, bei der die Stärke vorzugsweise
in Dextrine umgewandelt wird, liegt zwischen 75 und 250°C, besonders
bevorzugt zwischen 100 und 180°C,
ganz besonders bevorzugt zwischen 130 und 170°C.
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Das Dextrinisierungsverfahren kann
unter Verwendung jeder bekannten Technologie, wie des Noredux-Verfahrens
oder der Verwendung eines Wirbelbettreaktors oder eines Rotationsgefäßes, durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird die Dextrinisierung in einem Wirbelbettreaktor
durchgeführt.
Insbesondere wenn die Dextrinisierung unter im Wesentlichen trockenen
Bedingungen durchgeführt
wird, ist es vorteilhaft, einen Wirbelbettreaktor zu verwenden,
um einen optima len Kontakt zwischen der heißen Luft im Reaktor und der Stärke, die
dextrinisiert wird, zu erhalten.
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Die Erfindung betrifft auch ein Dextrin,
das durch ein Verfahren, wie es oben beschrieben ist, erhältlich ist.
Das erhaltene Dextrin hat alle vorteilhaften Eigenschaften von Dextrinen,
die auf normalen Stärken
beruhen, kombiniert mit einer erhöhten Stabilität und verbesserten
Klebereigenschaften.
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Wie bereits erwähnt, hängt eine der wichtigen Anwendungen
von Dextrinen mit der Verwendung als Kleber zusammen. Auf diesem
Gebiet führt
die Verwendung von Dextrinen, die gemäß der Erfindung hergestellt
wurden, zu sehr vorteilhaften Ergebnissen.
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In der Vergangenheit wurden Dextrine
verbreitet als Kleber verwendet, meistens für Papiersubstrate. Dextrine
haben eine sehr lange Abbindungszeit. Dies ist die Zeit, während der
Wärme,
Druck oder eine Kombination davon angewendet werden, um den Kleber
abzubinden, d. h. den Kleber durch chemische oder physikalische
Wirkung, wie Kondensation, Polymerisation, Oxidation, Vulkanisation,
Gelierung, Hydratation oder Verdampfung flüchtiger Bestandteile in einen
fixierten oder gehärteten
Zustand zu bringen. Wegen ihrer langen Abbindungszeit werden Dextrine
in der Kleberindustrie durch synthetisch hergestellte Polymere,
wie Polyvinylacetat oder Polyvinylalkohol, ersetzt.
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Es hat sich jetzt gezeigt, dass die
Dextrine gemäß der Erfindung
mit den synthetischen Klebern, die zur Zeit auf dem Markt sind,
konkurrieren können.
Eine stabile Lösung
eines Dextrins, das aus einer Stärke
mit wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
oder einem Derivat einer solchen Stärke hergestellt wurde, hat
eine erheblich kürzere
Abbindungszeit, wenn sie als Kleber verwendet wird, als die herkömmlichen
weißen
und gelben Dextrine, die aus nativer Stärke hergestellt werden.
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Es hat sich gezeigt, dass die oben
beschriebenen Derivate von Stärke
mit wenigstens 95 Gew.-% Amylopektin, bezogen auf die Trockensubstanz
der Stärke,
insbesondere die Derivate, die durch Veretherung der Stärke erhalten
werden, zur Verwendung als Kleber sehr gut geeignet sind. Sie erfordern
eine kürzere
Abbindungszeit als ein Kleber auf der Basis eines Dextrins, das
aus normaler Stärke
hergestellt wurde. Weiterhin hat sich gezeigt, dass die Anwesenheit
der oben beschriebenen hydrophoben Verbindungen während des Dextrinisierungsverfahrens
eine in hohem Maße
günstige
Wirkung auf die Kleberleistung und die Abbindungszeit eines gemäß der Erfindung
hergestellten Dextrins hat. Äußerst gute
Ergebnisse wurden durch Verwendung eines Dextrins erreicht, das
aus Amylopektin-Kartoffel- oder -Tapiokastärke in Gegenwart von 1-Octanol oder
Harnstoff hergestellt wurde.
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Die Substrate, für die ein Dextrin gemäß der Erfindung
als Kleber verwendet werden kann, können aus einem beliebigen Material
bestehen. Die besten Ergebnisse werden jedoch erzielt, wenn Substrate
aus etwas hydrophilen Materialien miteinander verklebt werden. Geeignete
Beispiele für
Substrate sind Papier, Karton, Mineralpigmente, mehrere Kunststoffe
usw. Vorzugsweise besteht das Substrat aus einem Papier- oder Kartonmaterial.
Besonders gute Ergebnisse wurden bei Verwendung eines Dextrins gemäß der Erfindung
für anzufeuchtendes
Papier, wie auf Briefmarken oder Umschlägen, erhalten.
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Um ein Dextrin gemäß der Erfindung
als Kleber zu verwenden, muss es zu einer geeigneten Zubereitung
verarbeitet werden. Die Zusammensetzung der Zubereitung hängt von
den Umständen,
unter denen der Kleber angewendet wird, und dem Material der Substrate
ab. Auf der Grundlage seiner allgemeinen Kenntnisse der Verwendung
von Dextrinen als Kleber wird der Fachmann in der Lage sein, eine
geeignete Zubereitung auszuwählen.
Einen Überblick über Zubereitungen
von Klebern aus herkömmlichen
Dextrinen findet man zum Beispiel in "The Handbook of Adhesives, Starch and
its Derivatives",
Hrsg. J. Skeist, Kap. 12, S. 170–180, Reinhold Publishing Corp.
Chapman & Hall,
London 1962, "Experiments
on the Preparation of Water-reactive Adhesives based on Starch", K. Nitzl, H. Koller,
H. -G. Koch, Adhesion, Vol. 22, Nr. 12, S. 396–398, 401–402, 1978, oder "Animal, Vegetable
or Mineral, 325 Adhesives and their Applications", B. Guise, Packaging, Rickmansworth,
Vol. 67, Nr. 4, S. 8–11,
1996.
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Eine weitere wichtige Anwendung für Dextrine
betrifft die Papierindustrie. Auf diesem Gebiet führt die Verwendung
von gemäß der Erfindung
hergestellten Dextrinen zu vorteilhaften Bindungs- und mechanischen Eigenschaften,
wenn sie in einer Beschichtung oder Oberflächenleimung bei der Papierherstellung
verwendet werden. Die verbesserten Klebereigenschaften eines Dextrins
auf Amylopektinbasis führt
zu verbesserten Papiereigenschaften und zu besseren mechanischen
Eigenschaften während
des Schrittes der Beschichtung oder Oberflächenleimung im Papierherstellungsverfahren.
Es hat sich gezeigt, dass ein gemäß der Endung hergestelltes
Dextrin mit Verbindungen, die in Beschichtungen für Papier
verwendet werden, wie Mineralpigmenten, verträglich ist. Die vorliegenden
Dextrine können
in der Papierindustrie in analoger Weise verwendet werden, wie herkömmliche
Dextrine eingesetzt werden. Wegen einer Erläuterung der Verwendung von
Dextrinen in der Papierindustrie wird Bezug genommen auf "The Coating Processes,
by the Coating Process Committee of the Coating and Graphic Arts
Division Committee Assignment No. 1571-.870110.02", J. C. Walter, Tappi
Press, Atlanta, 1993, sowie "Starch
and Starch Products in Paper Coating, A project of the Coating Binders
Committee of The Tappi Coating and Graphic Arts Division", Hrsg. R. L. Kearney,
H. W. Maurer, Tappi Press, Atlanta, 1990.
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Ein Dextrin gemäß der Erfindung kann weiterhin
in der Textilindustrie verwendet werden. Insbesondere die erhöhte Viskositätsstabilität und die
guten filmbildenden Eigenschaften des vorliegenden Dextrins ermöglichen
es, dieses als flüssiges
Appreturmittel zu verwenden. Das Appreturverfahren, das an sich
bekannt ist, verleiht einem Textilstoff einen verbesserten Griff.
Außerdem
wird die flächenbezogene
Masse erhöht.
Typisch für
die Verwendung von Appreturmitteln auf Stärkebasis ist die erhöhte Steifigkeit.
Es hat sich gezeigt, dass ein Dextrin gemäß der Erfindung sehr gut für eine typische
Polsteranwendung geeignet ist. Produkte, die in einem solchen Verfahren
hergestellt werden, sind zum Beispiel Arbeitskleidung, Polster,
Bettwäsche
und Vliese. Wegen einer Diskussion des Appreturverfahrens und der
Anwendung von Appreturmitteln in der Textilindustrie wird Bezug
genommen auf "Lexicon
für Textilveredelung" von H. K. Rouette,
Bände 2
und 3, Laumann Verlag, Dülmen,
1995.
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Die Erfindung wird nun anhand der
folgenden nichteinschränkenden
Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel I: Herstellung
eines Amylopektin-Dextrins
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In einem Hobart-Mischer wurden 698
g (600 g Trockenmasse) Amylopektin-Kartoffelstärke (Amylopektingehalt > 98 Gew.-%) 30 Minuten
lang mit 158 g einer Lösung
von 453 mg HCl in Wasser gemischt. Das Gemisch wurde 16 Stunden
lang bei 4°C äquilibriert
und 2 Stunden lang in einem Retsch-Wirbelbetttrockner bei 60–80°C auf 3,9%
Feuchtigkeit getrocknet. Der in einer Suspension in Wasser (1 Teil
des Gemischs auf 2 Teile Wasser) gemessene pH-Wert des Gemischs betrug 2,94. Das Gemisch
wurde in einem Wirbelbettreaktor 2 Stunden lang auf 165°C erhitzt,
was ein hellgelbes Pulver ergab. Die Viskosität, die Viskostabilität und die Kleberleistung
wurden so getestet, wie es in Beispiel VI beschrieben ist.
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Beispiel II: Herstellung
eines Amylopektin/Octanol-Dextrins
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In einem Hobart-Mischer wurden 588
g (500 g Trockenmasse) Amylopektin-Kartoffelstärke (Amylopektingehalt > 98 Gew.-%) mit 126
g einer Lösung
von 366 mg HCl in Wasser gemischt. Nachdem die Addition beendet
war, wurden 62,3 g 1-Octanol tropfenweise unter Rühren hinzugefügt. Die
Gesamtrührzeit
betrug 30 Minuten. Das Gemisch wurde 16 Stunden lang bei 4°C äquilibriert
und 2 Stunden lang in einem Retsch-Wirbelbetttrockner bei 60–80°C auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von 3,1% getrocknet. Der in einer Suspension
in Wasser (1 Teil des Gemischs auf 2 Teile Wasser) gemessene pH-Wert
des Gemischs betrug 2,78. Das Gemisch wurde in einem Wirbelbettreaktor
2 Stunden lang auf 165°C
erhitzt, was ein hellgelbes Pulver ergab. Die Viskosität, die Viskostabilität und die
Kleberleistung wurden so getestet, wie es in Beispiel VI beschrieben
ist.
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Beispiel III: Herstellung
eines kationischen Amylopektin-Dextrins
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In einem Hobart-Mischer wurden 723
g (600 g Trockenmasse) einer kationischen Amylopektin-Kartoffelstärke (MS
(Hydroxypropyltrimethylammonium) ca. 0,045) (Amylopektingehalt > 98 Gew.-%) 30 Minuten lang
mit 134 g einer Lösung
von 1022 mg HCl in Wasser gemischt. Das Gemisch wurde 16 Stunden
lang bei 4°C äquilibriert
und 2 Stunden lang in einem Retsch-Wirbelbetttrockner bei 60–80°C auf 2,6%
Feuchtigkeit getrocknet. Der in einer Suspension in Wasser (1 Teil
des Gemischs auf 2 Teile Wasser) gemessene pH-Wert des Gemischs
betrug 2,57. Das Gemisch wurde in einem Wirbelbettreaktor 2 Stunden
lang auf 165°C
erhitzt, was ein hellgelbes Pulver ergab. Die Viskosität, die Viskostabilität und die
Kleberleistung wurden so getestet, wie es in Beispiel VI beschrieben
ist.
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Beispiel IV: Dextrinisierung
von Amylopektin-Kartoffelstärke
in Gegenwart von Schwefelsäure,
Phosphorsäure und
Harnstoff
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In einem Hobart-Mischer wurden 646
g (550 g Trockenmasse) Amylopektin-Kartoffelstärke (Amylopektingehalt > 98 Gew.-%) 30 Minuten
lang mit einer Lösung
von 103 g Harnstoff, 41,2 g 85%iger Phosphorsäure, 16,9 g Schwefelsäure (100%)
in 111 g Wasser gemischt. Das Gemisch wurde 16 Stunden lang bei
4°C äquilibriert
und 2 Stunden lang in einem Retsch-Wirbelbetttrockner bei 60–80°C auf 5,0%
Feuchtigkeit getrocknet. Das Gemisch wurde in einem Wirbelbettreaktor
0,5 Stunden lang auf 120°C
erhitzt, was ein schmutzigweißes
Pulver ergab. Die Viskosität,
die Viskostabilität
und die Kleberleistung wurden so getestet, wie es in Beispiel VI
beschrieben ist.
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Beispiel V: Dextrinisierung
einer kationischen Amylopektin-Kartoffelstärke in Gegenwart von Schwefelsäure und
Harnstoff
-
In einem Bear-Mischer wurden 1836
g (1500 g Trockenmasse) kationische Kartoffelstärke (MS (Hydroxypropyltrimethylammonium)
ca. 0,035) 60 Minuten lang mit einer Lösung gemischt, die 187,5 g
Harnstoff, 27,5 g Schwefelsäure
und 230 g Wasser enthielt. Das Gemisch wurde 16 Stunden lang bei
4°C äquilibriert
und 1,25 Stunden lang in einem Retsch-Wirbelbetttrockner bei 60–90°C auf 1,3%
Feuchtigkeit getrocknet. Das Gemisch wurde in einem Wirbelbettreaktor
1,25 Stunden lang auf 145°C
erhitzt, was ein schmutzigweißes
Pulver ergab. Die Viskosität,
die Viskostabilität
und die Kleberleistung wurden so getestet, wie es in Beispiel VI
beschrieben ist.
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Beispiel VI: Kleberleistung
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Auflösen gelber Dextrine
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Entmineralisiertes Wasser und dextrinisierte
Stärke
werden bei Raumtemperatur in einem Gefäß (370 ml) in einem Massenverhältnis von
1 : 1 miteinander gemischt. Falls notwendig, wird eine zusätzliche
Portion entmineralisiertes Wasser hinzugefügt, um ein Viskositätsniveau
zwischen 2000–4000
mPas·s
zu erhalten. Dann werden die Gemische 30 Minuten lang in einem Wasserbad
unter kontinuierlichem Rühren
mit 200 U/min auf 80°C
erhitzt. Der Rühren
hat eine rechteckige Gestaltung und enthält 8 Löcher (Durchmesser pro Loch:
10 mm), die homogen über
die Oberfläche
verteilt sind (Abmessungen: 80 × 45
mm). Die restliche Lösung
wird auf 20°C
abgekühlt
und 3 Monate lang in einem Kühlschrank
bei 20°C
gelagert.
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Trockenmasse
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Die Konzentration einer Dextrinlösung wird
mittels eines Refraktometers (Atago AX-1000; 20°C) bestimmt und als Brix-Wert
dargestellt.
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Viskosität und Viskostabilität
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Die Viskosität einer Dextrinlösung wird
mittels eines Viskometers (Brookfield RVT-DV; 20 U/min, Ablesen
nach 20 Sekunden) bestimmt. Die Viskosität wird zu verschiedenen Zeiten
bestimmt, um ein Viskostabilitätsprofil
aufzustellen. Dies geschieht an den Tagen 1, 7 und 14 nach dem Auflösen bei
20°C.
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Praktische
Haftung
-
Die praktische Haftung wird nach
dem Zugtestverfahren bestimmt, das mit einem Fipago-Haftungstesten
(System PKL) durchgeführt
wird. Der Test wird in einem Konditionierungsraum durchgeführt, der
eine relative Feuchtigkeit von 50 ± 2% bei 23 ± 1°C aufrechterhalten
kann. Die zu klebenden Papierstücke
werden unter denselben Bedingungen aufbewahrt. Eine Dextrinlösung wird
nach 16–24
Stunden nach dem Zeitpunkt der Herstellung getestet. Ein dünner Film
(60 μm)
einer Dextrinlösung
wird mittels eines drahtumwundenen Stabes auf die Siebseite einer
Standard-Kraft-Papierprobe (Abmessungen: 70 g/m2;
200 × 30
mm) aufgetragen. Sofort wird das geleimte Papier auf ein anderes
zu klebendes Kraftpapierstück
(Abmessungen: 200 g/m2; 100 × 55 mm)
(Filzseite) gelegt. Die offene Zeit wird bei diesem Experiment auf
3 Sekunden eingestellt. Die geschlossene Zeit wird innerhalb des
Intervalls von 5–90
Sekunden variiert. Jedes Dextrin ist durch wenigstens fünf verschiedene
geschlossene Zeiten charakterisiert, was eine mehr oder weniger
S-förmige
Kurve ergibt. Diese Kurve stellt die Arbeit, die man benötigt, um
die Bindungsfestigkeit zu überwinden,
als Funktion der geschlossenen Zeit dar. In allen Fällen wird
ein Reißen
der Fasern beobachtet, ein kohäsives
Versagen der zu klebenden Stoffe, bei 60 Centijoule. Daher wird
die geschlossene Zeit bei 60 Centijoule als willkürlicher
Wertverwendet, um zwischen der Leimrate, der Abbindungszeit, verschiedener
Dextrinproben oder anderer Leime, die aus Vergleichsgründen verwendet
werden, zu unterscheiden.
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Materialien
-
Zu Vergleichszwecken wurden die folgenden
Produkte verwendet:
- – ein synthetischer Folder
Glue mit dem Namen Enziflex L72 (von SchoLten Lijmen B. V.). Dieser
Leim beruht auf der Kombination aus einem wasserlöslichen
Polymer und einer Polymerdispersion. Trockene Feststoffe: 44%, Viskosität: 4000
mPa·s
(Brookfield RVF; 20°C;
20 U/min), pH: 4,5, Erscheinungsbild: weiße Flüssigkeit;
- – niedrigviskoses
gelbes Dextrin mit dem Namen Avedex 36LAC14 (von AVEBE b. a.);
- – mittelviskoses
gelbes Dextrin mit dem Namen Gumstar B 1829 N (von AVEBE b. a.);
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin, das so hergestellt wurde,
wie es in Beispiel I beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass normale
Kartoffelstärke
verwendet wurde, mit dem Namen Typ A1;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel I mit dem Namen
Typ A2;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel II mit dem Namen
Typ B;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel III mit dem Namen
Typ C;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin, das so hergestellt wurde,
wie es in Beispiel II beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass kationische
Amylopektin-Kartoffelstärke verwendet
wurde, mit dem Namen Typ D;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel IV mit dem Namen
Typ E;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel V mit dem Namen
Typ F;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin, das so hergestellt wurde,
wie es in Beispiel I beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass Wachsmaisstärke verwendet
wurde, mit dem Namen Typ W.
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Leistungsfähigkeit
-
Die Leistungsfähigkeit von Dextrinen im Sinne
der Viskostabilität
und praktischen Haftung ist in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Tabelle
1: Viskostabilität;
praktische Haftung
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Beispiel VII: Topfzeitverhalten
-
Um das Topfzeitverhalten einer ausgewählten Gruppe
von gelben Dextrinen abzuschätzen,
wurde die Viskositätsstabilität (Viskostabilität) einiger
Produkte über
einen verlängerten
Zeitraum (max. 180 Tage) bestimmt. Die Auswahl beruhte auf der Abbindungszeit;
das Kriterium war 25 Sekunden oder weniger.
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Die für die Bestimmung der Viskositätsstabilität und der
Abbindungszeit verwendeten Verfahren sind dieselben, wie sie unter
Beispiel VI beschrieben sind.
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Materialien
-
Zu Vergleichszwecken wurden die folgenden
Produkte verwendet:
- – ein mittelviskoses gelbes
Dextrin mit dem Namen Gumstar B 1829 N (von AVEBE b. a.);
- – ein
niedrigviskoses gelbes Dextrin mit dem Namen Avedex 361AC14 (von
AVEBE b. a.);
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin, das so hergestellt wurde,
wie es in Beispiel I beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass normale
Kartoffelstärke
verwendet wurde, mit dem Namen Typ A1;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel I mit dem Namen
Typ A2;
- – ein
experimentell hergestelltes gelbes Dextrin gemäß Beispiel V mit dem Namen
Typ F.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
gezeigt.
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Tabelle
2: Viskostabilität;
praktische Haftung