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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Schmelzen reaktiver Legierungen in hohen Volumina
mit vermindertem Kostenaufwand ohne schädliche Verunreinigung infolge
von Reaktionen zwischen der reaktiven Schmelze und den zur Aufnahme
der Schmelze verwendeten Materialien.
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Viele Legierungen, welche ein reaktives
Metall, bei dem es sich z. B. um Titan handeln kann, in hohen Gewichtsprozentanteilen
enthalten, reagieren mit Luft und den meisten gebräuchlichen
Tiegelfeuerfestmaterialien in dem Maße, dass die Legierung in nicht
mehr hinnehmbarem Umfang verunreinigt wird. In dessen Folge werden
solche Legierungen üblicherweise
in wassergekühlten
Tiegeln aus Metall (z. B. Kupfer) geschmolzen unter Anwendung von
elektrischen Lichtbögen
oder Induktion, um Wärme
in der Legierungscharge für
das Schmelzen zu erzeugen. Die US-Patente Nr. 4 738 713 und Nr.
5 033 948 sind repräsentativ
für derartige
Techniken zum Schmelzen.
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Intermetallische Verbindungen bildenden
Legierungen von Titan und Aluminium, z. B. TiAl, ist in den vergangenen
Jahren erhebliche Aufmerksamkeit gewidmet worden im Hinblick auf
ihre Verwendung in der Luft- und Raumfahrt und in der Automobilindustrie
für Einsätze und
Anwendungen, wo ihre hohe Festigkeit bei erhöhten Temperaturen und ihr relativ geringes
Gewicht hocherwünscht
sind. Nun enthalten die intermetallischen Legierungen aber als Hauptbestandteil
Titan (z. B. besteht sogenanntes Gamma-TiAl zu 66 Gew.-% aus Ti,
der Rest besteht im Wesentlichen aus Al), wodurch sich das Erschmelzen
und Vergießen
ohne Verunreinigung schwierig und sehr kostenaufwendig gestaltet.
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Das US-Patent Nr. 5 299 619 beschreibt
eine verbesserte Schmelz- und Gießtechnik für reaktive Metalle und Legierungen,
einschließlich
solcher, welche intermetallische Verbindungen bilden, wobei der Vorgang
des Aufheizens und Schmelzens einer Charge festen Titans in einem
Keramiktiegel durch eine kräftige
exotherme Reaktion mit einer geschmolzenen Aluminiumcharge-Komponente,
welche gesondert geschmolzen und dann in den Tiegel eingebracht
wird, um die Titancharge-Komponente zu kontaktieren, beschleunigt
wird. Die verminderte Verweilzeit der geschmolzenen Charge-Komponenten
reduziert die Gefahr der Verunreinigung der Schmelze infolge Reaktion
mit den Tiegelmaterialien.
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Leider liegt in Titan-basierten Legierungen, so
etwa Ti-6Al-4V, ungenügend
Aluminium in der Legierungszusammensetzung vor, um die kräftige exotherme
Reaktion mit Titan in dem Schmelzgefäß zur Realisierung der Technik
zum raschen Schmelzen mit verminderter Verunreinigung nach US-Patent
Nr. 5 299 619 zu bewirken. Weil derartige "aluminiumarme" titanbasierte Legierungen weitverbreitet
im Einsatz sind, besteht Bedarf nach einem Schmelzverfahren, welches
ein kostengünstiges
rasches Schmelzen solcher "aluminiumarmer" reaktiver Legierungen
mit verminderter Verunreinigung der Schmelze ermöglicht.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt
in der Bereitstellung eines Verfahrens, welches die im Vorstehenden
erwähnte
Forderung nach einem Schmelzverfahren erfüllt, das ein kostengünstiges
rasches Schmelzen mit verminderter Verunreinigung von "aluminiumarmen" titanbasierten Legierungen
sowie anderen reaktiven Legierungen mit Zusammensetzungen, die zu
einer kräftigen
exothermen Reaktion in einem Schmelzgefäß nicht befähigt sind, ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren
von Anspruch 1 erfüllt
und für
spezifischere Legierungen durch das Verfahren gemäß Anspruch
10 bzw. Anspruch 15.
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Die EP-A-0 426 350 offenbart eine
Vorrichtung, die ein selektives Induktionserwärmen verschiedener Abschnitte
eines Schmelzgefäßes mittels einer
Induktionsspule, welche selektiv aktivierbare Abschnitte aufweist,
erlaubt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren bereit zum Schmelzen reaktiver metallischer Materialien
in einem feuerfesten Schmelzgefäß unter Verwendung
selektiver und sequentieller Induktionserwärmung von verschiedenen festen
Metallcharge-Komponenten, welche in einem feuerfesten Gefäß segregiert
vorliegen, derart, dass ein Von-oben-nach-unten-Schmelzen der Komponenten bewirkt
wird, welches eine schädliche
Reaktion der Schmelze mit feuerfestem Schmelzgefäßmaterial und Verunreinigung
der Schmelze vermeidet.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren
erübrigt
sich die Notwendigkeit der Durchführung eines gesonderten Schrittes
zum Schmelzen einer Charge-Komponente, welche bislang zuerst geschmolzen und
dann in das Gefäß eingebracht
wurde.
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Die vorliegende Erfindung kann zum Schmelzen
reaktiver metallischer Materialien, wie "aluminiumarmer" titanbasierter Legierungen sowie anderer
reaktiver Legierungen, wie Legierungen auf Basis von Zirconium und
auf Basis von Eisen, welche Zusammensetzungen aufweisen, die zu
einer kräftigen
exothermen Reaktion in einem Schmelzgefäß nicht befähigt sind, verwirklicht werden.
Ferner kann die vorliegende Erfindung zum Schmelzen von reaktiven
metallischen Materialien, wie TiAl und anderen intermetallische
Verbindungen bildenden Legierungen mit Zusammensetzungen, die zu
einer kräftigen exothermen
Reaktion nicht befähigt
sind, realisiert werden, und zwar ohne die Notwendigkeit der Durchführung eines
gesonderten Schrittes zum Schmelzen einer Charge-Komponente.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird bzw. werden das bzw. die höher schmelzende(n)
legierende(n) Elemente) einer reaktiven Legierung als feste Charge-Komponente(n)
in einer unten liegenden Position, z. B. in einem unteren Bereich,
eines feuerfesten Schmelzgefäßes angeordnet,
und das bzw. die relativ niedriger schmelzende(n) legierende(n)
Elemente) wird bzw. werden als feste Charge-Komponente(n) in einer
oben liegenden Position, z. B. oberhalb der höher schmelzenden Charge-Komponente(n) in dem
Gefäß, angeordnet.
Lediglich als Beispiel sei folgendes angeführt: zur Bildung einer reaktiven Ti-6Al-4V-Schmelze
werden relativ hochschmelzende feste Titan- und Vanadiumcharge-Komponenten ineinander
verteilt in der Nähe
des Bodens des Schmelzgefäßes unterhalb
einer niedriger schmelzenden festen Charge-Komponente, welche zumindest
teilweise Aluminium zusammen mit fakultativ niedriger und/oder höher schmelzenden
Metallen umfasst, angeordnet. Sodann wird der obere Teil der Charge
einer selektiven Induktionserwärmung
in dem Schmelzgefäß unterworfen,
um seine Temperatur auf einen Wert zu erhöhen, der über dem des unteren Teils der
Charge liegt. Danach werden sowohl der obere wie auch der untere
Teil der Charge einer Induktionserwärmung bei höherer Eingangsleistung ausgesetzt
zum raschen Schmelzen des oberen Teils der Charge und anschließenden Schmelzen
des unteren Teils der Charge, um eine geschmolzene Legierung innerhalb
sehr kurzer Schmelzzeiten, z. B. innerhalb einer Zeit von nur 1
bis 3 Minuten, zu bilden, um die Verweilzeit der Schmelze in dem
feuerfesten Schmelzgefäß zu verkürzen. Im
Einzelnen zeigt der obere Teil der Charge einen höheren Widerstand
infolge seines Vorgewärmtseins
auf eine höhere
Temperatur und erzeugt dadurch mehr Wärme bei der Induktionserwärmung bei
der höheren
Eingangsleistung. Die niedriger schmelzende Charge-Komponente kommt
zuerst zum Schmelzen, legiert mit dem oberen Teil der Charge und
fließt
dann als Folge davon nach dem Boden des Schmelzgefäßes hin.
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Während
des Auftretens des Von-oben-nach-unten-Schmelzens der Charge-Komponenten wird
durch die hohe Induktionsspuleneingangsleistung die geschmolzene
Legierung von den Seitenwänden
des Schmelzgefäßes im Wesentlichen
ferngehalten, so dass eine abträgliche
Reaktion zwischen der geschmolzenen Legierung und dem Feuerfestmaterial
des Gefäßes vermindert
wird. Ferner ist die Bodenmitte der höher schmelzenden Charge-Komponente(n)
der letzte Bereich der Charge, der zum Schmelzen kommt, wodurch
eine abträgli che
Reaktion der geschmolzenen Legierung mit dem Feuerfestmaterial am
Boden des Schmelzgefäßes vermindert
wird.
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Die geschmolzene Legierung kann mit
Hilfe konventioneller Gießverfahren
entgegen der Schwerkraft oder unter Schwerkraftwirkung aus dem Schmelzgefäß vergossen
werden, sobald die Schmelze eine geeignete Gießtemperatur aufweist, um ebenfalls
die Verweilzeiten und Schmelzeverunreinigungen zu vermindern.
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Die vorliegende Erfindung ist vorteilhaft,
weil sie es ermöglicht,
eine breite Vielfalt von reaktiven Legierungen rasch und mit verminderter
Verunreinigung zu schmelzen, zu denen z. B. unzählige reaktive Legierungen
mit Zusammensetzungen, die zu einer kräftigen exothermen Reaktion
in einem Schmelzgefäß nicht
befähigt
sind, gehören.
Ferner kann die Notwendigkeit eines gesonderten Schmelzschrittes
zum gesonderten Schmelzen einer Charge-Komponente, welche sodann
dem Schmelzgefäß zuzugeben
werden muss, entfallen, wodurch das Schmelzen und das Gießen von
reaktiven Legierungen vereinfacht und kostengünstiger werden. Ferner erlaubt
die Verwendung einer selektiven und sequentiellen Induktionserwärmung einer
Mehrzahl von festen Legierungscharge-Komponenten, welche in einem
feuerfesten Schmelzgefäß segregiert
vorliegen, derart, dass ein rasches Von-oben-nach-unten-Schmelzen
bewirkt wird, den Einsatz herkömmlicher
Tiegelfeuerfestmaterialien beim Schmelzen von reaktiven Legierungen
und reduziert dennoch die schädliche
Verunreinigung der reaktiven Legierungsschmelze.
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Diese und andere Vorteile und Aufgaben
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Detailbeschreibung
der Erfindung in Verbindung mit den nachfolgenden zeichnerischen
Darstellungen.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine schematische, im Schnitt ausgeführte Seitenansicht einer Vorrichtung
in Einklang mit einer Ausführungsform
der Erfindung zum Schmelzen und zum Gießen entgegen der Schwerkraft
einer reaktiven Legierungsschmelze;
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2 ist ähnlich 1, wobei das Füllrohr in die
reaktive Schmelze eingetaucht ist.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren und eine Vorrichtung bereit zum raschen Schmelzen
einer breiten Vielfalt von reaktiven metallischen Materialien, zu
denen – lediglich
als Beispiel – Legierungen
auf Titanbasis, Legierungen auf Zirconiumbasis und Legierungen auf
Eisenbasis gehören,
die Zusammensetzungen aufweisen, die ungeeignet sind, um das Verfahren
zum raschen Schmelzen mit verminderter Verunreinigung nach US-Patent
Nr. 5 299 619 zu verwirklichen, ebenso wie reaktive Legierungen,
z. B. TiAl und andere intermetallische Verbindungen bildende Legierungen,
die Zusammensetzungen aufweisen, die geeignet sind, das patentierte Verfahren
zum raschen Schmelzen zu verwirklichen. Von Bedeutung ist hierbei,
dass die letztgenannten reaktiven Legierungen mit Hilfe der vorliegenden
Erfindung ohne die Notwendigkeit eines gesonderten Schmelzschrittes
geschmolzen werden können.
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Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung
können binäre, ternäre, quaternäre und andere
höher reaktive
Legierungen geschmolzen werden. Eine exemplarische binäre Legierung
umfasst eine Titan- und Aluminiumlegierung mit 66 Gew.-% Ti, Rest
im Wesentlichen Al, welche die hinreichend bekannte intermetallische
Verbindung TiAl mit vorherrschend gamma-Gefüge bildet. Erfindungsgemäß kann diese
reaktive Legierung geschmolzen werden ohne die Notwendigkeit, die
Aluminiumlegierungskomponente gesondert zu schmelzen. Eine beispielhafte
ternäre
Legierung kann eine Legierung von Titan, Aluminium und einem weiteren
Metall umfassen, z. B. die hinreichend bekannte Ti-6Al-4V-Legierung,
wobei die Zahlen die Gewichtsprozentwerte der legierenden Elemente
repräsentieren.
Die Ti-6Al-4V-Legierung hat ungenügend Aluminium, um die kräftige exotherme Reaktion
mit Titan, wie sie in US-Patent Nr. 5 299 619 beschrieben ist, zu
bewirken. Repräsentative
reaktive Legierungen, welche in Einklang mit der vorliegenden Erfindung
geschmolzen werden können,
sind in den nachfolgenden Beispielen beschrieben, die rein beispielhafter
und nicht limitierender Natur sind.
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Es wird nun auf die 1 bis 2 Bezug
genommen, gemäß welchen
eine Vorrichtung zur Verwirklichung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
einen Form-Abschnitt 10 und einen Schmelz-Abschnitt 12 aufweist,
wobei der Form-Abschnitt 10 oberhalb des Schmelz-Abschnitts 12 angeordnet
ist, um die reaktive Schmelze entgegen der Wirkung der Schwerkraft
nach oben in den Form-Abschnitt zu vergießen. Ein Formaufnahmebehälter 20 ist
relativ zu dem Schmelz-Abschnitt 12 mittels eines hydraulisch
betätigten
Arms (nicht gezeigt) beweglich, wie in US-Patent Nr. 5 042 561 dargestellt.
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Der Form-Abschnitt 10 umfasst
einen Aufnahmebehälter 20 aus
Stahl mit einer zylinderförmigen
Kammer 20a, in der eine Feingieß- oder Investmentform 22 mit
einer Mehrzahl von Formhöhlungen 24 in
einer Masse 26 von niedrigreaktiven Partikeln angeordnet
ist. Die Form 22 sitzt auf einem länglichen Füllrohr 23 aus einem
Feuerfestwerkstoff (z. B. auf Kohlenstoffbasis), welches von der
Form aus dem Aufnahmebehälter 20 heraus
nach unten ragt. Das Füllrohr 23 ist
mit dem Boden der Form 22 verbunden und erstreckt sich
dichtschließend
durch eine Bodenöffnung
in dem Aufnahmebehälter 20,
wie beispielsweise in dem bereits erwähnten US-Patent Nr. 5 042 561
gezeigt. Ein Formeinguß 28 ist
mit dem Füllrohr 23 und über seitliche
Anschnitte 31 mit den Formhöhlungen 24 verbunden.
Die Investmentform 22 ist durch das hinreichend bekannte
Verfahren nach dem verlorenen Wachsmodell hergestellt, wie in der
US-Patentschrift Nr. 5 299 619 beschrieben, deren Lehren zu diesem
Zweck in den vorliegenden Text aufgenommen werden.
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Der Formaufnahmebehälter 20 umfasst
einen öffenbaren/schließbaren Deckel 25,
der mit dem Aufnahmebehälter über eine
Gelenkverbindung 25a verbunden ist. Der Deckel trägt eine
Blattgummidichtung 29, die mit der umgebenden Atmosphäre über eine
Entlüftungsöffnung 21 in
Verbindung steht.
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Die Form ist in eine Masse 26 eingebettet, die
aus einem partikelförmigen
Material besteht, welches so gewählt
ist, dass es geringe Reaktionsneigung gegenüber der jeweiligen zu erschmelzenden und
in die Form 22 zu vergießenden reaktiven Legierung
aufweist, so dass im Falle eines Austretens von Schmelze aus der
Form 22 die Schmelze in der Masse 26 eingeschlossen
wird, ohne dass es zu einer schädlichen
Reaktion kommt. Geeignete partikelförmige Materialien für eine repräsentative
TiAl-Schmelze umfassen Mullit- oder Zirconiumoxidkörner mit
einer Korngröße von –20 bis
+50 mesh. Die Partikel können
nach Wunsch aus anderen Materialien ausgewählt sein, in Abhängigkeit
von der zu schmelzenden reaktiven Legierung.
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Die Gummidichtung 29 verdichtet
die partikelförmige
Masse 26 um die Form 22 herum, wenn in dem Aufnahmebehälter 20 ein
relativer Unterdruck erzeugt wird, um so die Form 22 während des
Gießens
beim Befüllen
mit der geschmolzenen Legierung von außen zu stützen.
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Der Formaufnahmebehälter 20 umfasst
eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Kammer 36, die über ein
herkömmliches
Ein/Aus-Ventil 38 mit einer Vakuumquelle 40 kommuniziert,
bei der es sich zum Beispiel um eine Vakuumpumpe handeln kann. Die
Kammer 36 ist durch ein Lochsieb 41 abgeschirmt,
welches so gewählt
ist, dass es für
das partikelförmige
Material der Masse 26 undurchlässig ist, so dass diese auf
das Innere des Behälters 20 begrenzt
werden. Der Formaufnahmebehälter 20 umfasst
außerdem
eine Eintrittsleitung 37 für den Zutritt von Argon oder
einem anderen Inertgas über
einen geeignet abgeschirmten Verteilerkanal 43 zu dem Aufnahmebehälter von
einer geeigneten Inertgasquelle 47. Der Form-Abschnitt 10 kann
von der Art sein, wie sie im Detail in der obengenannten US-Patentschrift
Nr. 5 299 619 beschrieben und gezeigt ist.
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Der Schmelz-Abschnitt 12 umfasst
ein Schmelzgehäuse 50 aus
Metall (z. B. Stahl), welches eine Schmelzkammer 52 um
ein/en Feuerfestschmelzgefäß bzw. -tiegel 54 bildet.
Das Schmelzgehäuse 50 umfasst
eine Seitenwand 56 und einen entfernbaren Deckel 58,
der über
eine Dichtung 60 dichtschließend mit der Seitenwand verbunden
ist. Eine verschiebliche Abdeckung 61 der Art, wie sie
in dem bereits erwähnten
US-Patent Nr. 5 042 561 aufgezeigt ist, ist an einer festen Abdeckung 59 des
Deckels 58 angeordnet und so verschieblich, dass das Füllrohr 23 zu
dem in dem genannten Patent aufgezeigten Zweck aufgenommen werden
kann. Die feste Abdeckung 59 umfasst eine Öffnung 59a für das Formfüllrohr 23.
Die verschiebliche Abdeckung 61 umfasst eine Öffnung 61a zum
Aufnehmen des Füllrohrs 23, wenn
die Öffnungen 59a, 61a ausgerichtet sind,
um die Schmelze entgegen der Wirkung der Schwerkraft von dem Gefäß 54 in
die Form 22 zu gießen.
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Gemäß einer apparativen Ausführungsform der
Erfindung ist eine hohle, wassergekühlte Induktionsspule 68 vorgesehen,
welche um das Schmelzgefäß 54 angeordnet
ist. Die Induktionsspule 68 umfasst ein selektiv aktivierbares
Segment 68a, welches den oberen Bereich des Schmelzgefäßes 54 umschließt, und
ein unteres Segment 68b, welches integral mit dem ersten
oberen Segment 68a ausgebildet ist und einen unteren Bereich
des Schmelzgefäßes umschließt. Bevorzugt
umschließt
das obere Segment 68a etwa 1/3 des Schmelzgefäßes 54;
d. h. das oberste Drittel des Schmelzgefäßes. Das Segment 68b umschließt einen
großen
Teil der restlichen zwei Drittel des Schmelzgefäßes.
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Alternativ kann die Erfindung verwirklicht werden
mit einer gesonderten oberen Induktionsspule, welche dem hohlen
wassergekühlten
Spulensegment 68 entspricht, und einer gesonderten hohlen wassergekühlten Induktionsspule,
welche dem unteren Spulensegment 68b entspricht. Die Oberspule und
die gesonderte Unterspule weisen jeweils zwei elektrische Leitungen
auf, welche Leitungen L zu der Energiequelle 5 entsprechen, so dass
die Oberspule selektiv aktiviert werden kann, um die Charge-Komponente
C2 vorzuwärmen,
und so dass beide Spulen, Oberspule und Unterspule, aktiviert werden
können,
um die Charge-Komponenten C1, C2 zu schmelzen, wie im Folgenden
beschrieben.
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Die Seitenwand 56 umfasst
eine dichte Eintrittsöffnung 66 für den Durchtritt
von Elektroenergieversorgungsleitungen L, welche die Ankopplungselemente 69a, 69b, 69c via
Schalter SW mit der Elektroenergiequelle 5 verbinden. Die Energiequelle
kann einen herkömmlichen
Halbleiter-Frequenzumsetzer umfassen, obgleich die Erfindung nicht
auf eine bestimmte Energiequelle begrenzt ist. Die elektrischen Ankopplungselemente 69a, 69c sind
mit gegenüberliegenden
Enden des oberen Spulensegments 68a verbunden, um Mittel
zum elektrischen Versorgen oder Aktivieren des oberen Segmentes 68a bereitzustellen,
während
die Ankopplungselemente 69a, 69b mit einander
gegenüberliegenden
Enden des oberen und des unteren Segmentes 68a, 68b verbunden sind,
um Mittel zum elektrischen Versorgen oder Aktivieren der ganzen
Spule 68, d. h. sowohl des oberen wie auch des unteren
Segments 68a, 68b, bereitzustellen. Ein mit der
Energiequelle 5 verbundener Schalter SW ist angeordnet, wie in den 1 und 2 gezeigt, so dass die elektrischen Ankopplungselemente 69a und 69c über die
Energiequelle S aktiviert werden können, um selektiv das obere
Spulensegment 68a zu aktivieren, und so dass ferner die
elektrischen Ankopplungselemente 69a und 69b von
der Energiequelle 5 aktiviert werden können, um die ganze Spule 68 zu
aktivieren. Das elektrische Ankopplungselement 69b ist
mit der Spule 68 oberhalb deren unteren Wicklungen verbunden,
so dass die unteren Wicklungen den Tiegel konstruktiv stützen können und
die Energiezuleitungen von metallenen Stützflanschen 84, 84b ferngehalten
werden können.
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Die Seitenwand 56 umfasst
ferner eine Öffnung 70,
die über
eine Leitung 72 und ein Ventil 74 mit einer Quelle 76 für Argon
oder ein anderes Inertgas und, alternativ, mit einer Vakuumquelle
(z. B. einer Vakuumpumpe) 78 verbunden werden kann.
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Die Seitenwand 56 umfasst
ferner eine/n ringförmige/n
Schulter bzw. Flansch 84, an welche/r/m mehrere Spulenhalterungen 86 in
Umfangsrichtung voneinander beabstandet sitzen, um die Induktionsspule 68 zu
hatten. Der Flansch weist eine/n äußere/n ringförmige/n
Schulter bzw. Flansch 84a auf, welche/r/m an der/dem inneren
ringförmen Schulter
bzw. Flansch 84b befestigt ist, woran die Spulenhalterungen
angeordnet sind, um die Induktionsspule 68 zu halten. Eine
Masse 119 aus niedrigreaktivem partikelförmigem Material,
bei dem es sich z. B. um Zirconiapulver mit einer Korngröße von 100 mesh
handeln kann, erstreckt sich nach oben, zwischen Spule 68 und
Schmelzgefäß 54,
um so jegliche Schmelze, die aus dem Gefäß 54 austreten oder sonstwie
entweichen könnte,
innerhalb des niedrigreaktiven partikelförmigen Materials einzuschließen.
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Das Schmelzgefäß oder der Tiegel 54 umfasst
eine zylindrische röhrenförmige Keramikschale 90 mit
einem Boden 90a, welche integral mit dem röhrenförmigen Tiegelabschnitt
oder als gesonderte, an den röhrenförmigen Tiegelabschnitt
gebundene Komponente ausgeführt
sein kann. Zum Gießen
von Schmelzen auf Titanbasis umfasst der Tiegel 54 Mullitkeramik
mit Zirconiumoxid-Schlichteüberzug.
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Zum Gießen von titanbasierten Schmelzen umfasst
die Form 22 eine auf der Innenseite aufgebrachte Frontschicht
aus Zirconiumoxid oder Yttriumoxid und außenliegende Zirconiumoxid-
oder Aluminiumoxid-Stütz-
oder Hinterfüllschichten,
die den Körper
der Form bilden (siehe z. B. US-PS Nr. 4 740 246). Die Gesamtwanddicke
der Form kann im Bereich von 0,1 bis 0,3 Inch liegen. Die innenseitige Frontschicht
ist so gewählt,
dass sie höchstens
geringfügig
mit der in die Form vergossenen Titan-basierten Schmelze reagiert,
um eine Verunreinigung der Schmelze auf ein Minimum zu reduzieren.
Eine bevorzugte Form-Frontschicht zum Gießen von Titan-basierten Schmelzen
wird auf ein flüchtiges Formmodell
als eine Suspension, welche eine Zirconiumacetat-Flüssigkeit
und Zirconiamehl enthält,
aufgetragen, getrocknet und mit Schmelzkorund (Korngröße 80 mesh)
berieselt. Typisch wird eine Frontschichtlage aufgebracht. Bevorzugte
Hinterfüllschichten
zur Verwendung mit dieser Frontschicht werden als Suspension, welche
flüssiges
Ethylsilicat und tafelförmiges
Aluminiumoxid enthält,
aufgetragen, getrocknet und mit Schmelzkorund (Korngröße 36 mesh)
bestreut.
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Das offene obere Ende des Schmelzgefäßes 54 kann
durch eine Verschlussplatte 100 aus Fasern auf Aluminiumoxidbasis
teilweise verschlossen sein. Die Platte 100 weist eine
mittige Öffnung 102 auf, durch
die das Füllrohr 23 sich
erstrecken kann, wie in 2 gezeigt.
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Das untere geschlossene Ende des Schmelzgefäßes 54 kann
eine(n) äußere(n)
Schulter oder Flansch 110 umfassen, die bzw. der dichtschließend gegen
eine(n) ähnliche(n)
Schulter oder Flansch 120 anliegt, welche/r einen Deckel
oder Verschluss 122 für
die Zugangsöffnung
trägt.
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Bei einer beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform
des Verfahrens zum Schmelzen einer Ti-6Al-4V-Legierung wird eine
untere (unten liegende) feste Charge-Komponente C1, welche elementares
Titan in fester stückiger
Form (als schnitzelartige Stücke
gezeigt) und elementares Vanadium in fester stückiger Form (als feste schwarze
klumpenartige Stücke
gezeigt) ineinander verteilt umfasst, als die feste Charge-Komponente
(die etwa 2/3 der Gesamtchargenhöhe
in dem Schmelzgefäß ausmacht) im
unteren Bereich des Schmelzgefäßes 54 angeordnet,
wie beispielhaft in 1 dargestellt.
Die untere Charge-Komponente C1 kann selbst strähnen- oder schichtartig vorliegen,
so dass sie elementares Titan in stückiger Form in der Nähe des Bodens
des Schmelzgefäßes 54 in
einer Menge, die etwa die Hälfte
der Charge-Komponente C1 ausmacht, und eine Mischung von elementarem
Titan in fester stückiger
Form und dazwischen verteiltem elementarem Vanadium in stückiger Form
oberhalb der unteren Titanstücke
in einer Menge, die die andere Hälfte
der Charge-Komponente C1 ausmacht, aufweist. Die Titanstücke und
Vanadiumstücke
können
vor Einbringen in das Schmelzgefäß 54 zusammengemischt werden,
oder sie können
während
des Einbringens oder nach dem Einbringen in das Schmelzgefäß gemischt
werden. Alternativ können
vorlegierte Titan-Vanadium-Legierungsstücke in die zwei Drittel des
Schmelzgefäßes eingebracht
werden, wo die Charge C1 aufgenommen wird. Die Titan- und Vanadium-Stücke haben
einen Schmelzpunkt von 3035°F bzw.
3450°F,
so dass sie die höher
schmelzenden Komponenten der zu schmelzenden Gesamtcharge bilden
im Vergleich zu der restlichen Aluminiumcharge-Komponente mit einem
Schmelzpunkt von 1220°F.
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Zusätzlich oder an Stelle von Vanadium
können
zwischen den Titanstücken
Stücke
anderer Metalle, z. B. Molybdän,
Chrom, Niob, Silicium und anderen, welche in manchen Titanlegierungen
vorhanden sind, verteilt sein. Niob liegt typisch in Form einer Master-Legierung
von z. B. Niob und Aluminium vor wegen der Schwierigkeit, die das
Schmelzen von Niob aufgrund seines sehr hohen Schmelzpunktes bereitet.
Diese anderen Metalle (z. B. Molybdän, Chrom, Niob, Silicium und
andere) liegen typisch zwischen Titanstücken verteilt in einer strähnen- oder schichtartig
angeordneten Charge-Komponente C1 vor, worin elementares Titan in
stückiger
Form in der Nähe
des Bodens des Schmelzgefäßes in einer
Menge, die etwa die Hälfte
der Charge-Komponente C1 ausmacht, angeordnet ist und eine Mischung
von elementarem Titan in fester stückiger Form und Stücken dieser
anderen Metalle oberhalb der unteren Titanstücke in einer Menge, die die
restliche Hälfte
der Charge-Komponente C1 ausmacht, angeordnet ist. Obgleich eine überwiegende
Menge der anderen Metallstücke
zwischen den Titanstücken
verteilt in der strähnenförmigen Charge-Komponente
vorliegt, wie beschrieben, kann beim Chargieren des Schmelzgefäßes 54 eine
kleine Menge der anderen Metallstücke in die obere Charge-Komponente
C2 verteilt werden.
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Nachdem die im Vorstehenden erwähnte untere
feste Charge-Komponente C1, welche das Titan mit dazwischen verteiltem
Vanadium oder anderen Metallen enthält, wie im Vorstehenden beschrieben, in
das Schmelzgefäß eingebracht
worden ist, wird die niedriger schmelzende obere Charge-Komponente C2,
welche feste Aluminiumstücke
(als rundliche Granalien oder Partikel dargestellt) und Titanstücke enthält, in das
obere Drittel des Schmelzgefäßes 54 im
oberen Bereich des Schmelzgefäßes eingebracht, so
dass sie oberhalb der höher
schmelzenden festen Charge-Komponente C1 (z. B. Titan- und Vanadiumstücke) liegt.
Die Aluminiumstücke
der Charge-Komponente C2 können
mit Titanstücken
chargiert werden, um die Aluminiumstücke für das Vorwärmen zu verteilen und die Reaktivität des geschmolzenen
Aluminiums mit den vorhandenen Titanstücken zu verbessern.
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Die Charge-Komponente C1 kann Aluminium
mit einem dazwischen verteilten niedriger schmelzenden Metall (z.
B. Zinn) enthalten, wie in manchen Titanlegierungen (z. B. bei einer
Ti-5Al-2,5 Sn-Legierung) verwendet.
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Die festen Titanstücke können Titanschrottmaterial
in flächiger,
paketierter, zerkleinerter oder anderer Form umfassen. Der flächige Titanschrott
ist typisch 1 Inch auf 1 Inch auf 1/16 Inch groß und von Chemalloy Co. erhältlich.
Die paketierte Form besteht aus Titanschwamm; die Größe beträgt ca. 1 Inch
auf 1 Inch auf 3 Inch. Die Titancharge-Komponente wird in einer
Menge zugegeben, die zu dem gewünschten
Gewichtsprozentanteil an Titan in der Legierungsschmelze führt.
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Die Vanadiumquelle kann Vanadium
oder eine Vanadium-Aluminium-Legierung als Granalien, flächigen Schrott
oder in anderer Form umfassen. So wird zum Beispiel eine Vanadium-Aluminium-Legierung
typisch in körniger
Form mit einer Größe von –8 bis +50
mesh vorgesehen. Die Vanadiumcharge-Kompo nente wird in einer Menge.
zugegeben, die zu dem gewünschten
Gewichtsanteil an Vanadium in der Legierungsschmelze führt.
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Die festen Aluminiumstücke können Aluminiumschrottmaterial
in flächiger
Form, Granalien oder andere Formen umfassen. So wird Aluminium zum Beispiel
typisch in Form von Granalien mit einem Durchmesser von 1/4 Inch
vorgesehen. Die Aluminiumcharge-Komponente wird in einer Menge zugegeben,
die zu dem gewünschten
Gewichtsprozentanteil an Aluminium in der Legierungsschmelze führt.
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Zum Chargieren wird das Schmelzgefäß 54 zusammengebaut
und wird von der Abdeckung 122 getragen. Das Schmelzgefäß 54 wird
bei entfernter Platte 102 von Hand mit den festen Charge-Komponenten
C1, C2 beschickt, wie im Vorstehenden beschrieben. Das chargierte
Schmelzgefäß 54 wird
innerhalb der Induktionsspule 68 platziert, wie in 2 gezeigt, wobei die Abdeckung
oder der Verschluss 122 gegenüber dem Gehäuse 50 abdichtet und
die entfernbare Abdeckung 58 von dem Gehäuse 50 entfernt
ist. Das partikelförmige
Material 119 (z. B. Zirconiakörner) wird dann durch das offene
Gehäuse 50 um
das Schmelzgefäß 54 herum
platziert, wie in 2 gezeigt.
Nach Zugabe des partikelförmigen Materials 119 und
Wiederaufsetzen der Platte 102 auf das Schmelzgefäß 54 wird
die Abdeckung 58 wieder dichtschließend mit dem Gehäuse 50 verbunden.
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Zu Beginn des Schmelz-/Gießzyklus
für die Ti-basierte
Schmelze wird die Schmelzkammer 52 zunächst auf weniger als 0,2 Torr
(200 μm)
evakuiert und dann über
die Öffnung 70 mit
Argon auf einen Druck von etwas über
Atmosphärendruck
gefüllt (kontrolliert
auf 1 Torr Druck).
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Sodann wird in Einklang mit einer
Ausführungsform
der Erfindung das Spulensegment 68a (oder die gesonderte
Oberspule) via elektrische Leitungen L durch die Ankopplungselemente 69a, 69c und
die Energiequelle 5 selektiv aktiviert, um die obere Charge-Komponente
C2 (z. B. überwiegend
Aluminium- und Titanstücke) in
dem Schmelzgefäß 54 auf
eine erhöhte
Temperatur oberhalb der Temperatur der ersten Charge-Komponente
C1 vorzuwärmen.
Typisch wird die obere Charge-Komponente C2 selektiv induktiv vorgewärmt auf
eine erhöhte
Temperatur, welche durch die zu erschmelzende und zu vergießende Legierung
bestimmt ist. Wenn mehrere Charge-Komponenten in der oberen Schmelzcharge-Komponente
C2 vorliegen, werden alle Komponenten entsprechend ihrer physikalischen
Eigenschaften (z. B. Schmelzpunkte) erwärmt und/oder geschmolzen. Die
selektive Induktionsvorwärmung der
oberen Charge-Komponente C2 erhöht
die Temperatur derselben und erhöht
dadurch auch den Widerstand der Charge-Komponente C2. Die höher schmelzende
Charge-Komponente C1 im unteren Bereich des Schmelzgefäßes 54 wird
durch die Aktivierung des Spulensegmentes 68a nur minimal
erwärmt,
so dass ihre Temperatur in der Nähe
der Umgebungstemperatur im unteren Bereich des Schmelzgefäßes 54 bleibt.
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Lediglich als Beispiel sei angegeben,
dass eine Charge-Komponente C2, welche 1,7 lb Aluminium und 7,3
lb Titan umfasst, bei einem Leistungspegel von 180 bis 200 kW durch
Aktivieren des Spulensegmentes 68a für die Dauer von 7 bis 7,5 Minuten selektiv
induktiv vorgewärmt
werden kann. Dabei erhöht
sich die Temperatur der oberen Charge-Komponente C2 auf ca. 1500
bis ca. 1750°F,
was oberhalb des Schmelzpunktes von Aluminium mit 1220°F und unterhalb
des Schmelzpunktes von Titan mit 3035°F liegt.
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Nach der selektiven Induktionsvorwärmung der
zweiten Charge-Komponente C2 werden sowohl die vorgewärmte zweite
Metallcharge-Komponente C2 im oberen Bereich des Schmelzgefäßes 54 wie auch
die erste Charge-Komponente C1 im unteren Bereich des Schmelzgefäßes durch
Aktivieren der ganzen Induktionsspule 68, einschließlich der
Segmente 68a, 68b (oder der separaten Spulen,
welche sind obere/untere Spule), via elektrische Leitungen L über die
Ankopplungselemente 69a, 69b bei einem viel höheren Leistungspegel
induktiv erwärmt
und geschmolzen. Weil die obere Charge-Komponente C2 einen höheren Widerstand
aufweist als Folge davon, dass sie auf die erhöhte Temperatur (oberhalb Umgebungstemperatur)
induktiv vorgewärmt
wurde, und damit mehr Wärme
bei der Induktionserwärmung bei
der höheren
Eingangsleistung erzeugt, schmilzt die obere Charge-Komponente C2
(welche überwiegend
Aluminium- und Titanstücke
aufweist) zuerst und fließt
nach dem Boden des Schmelzgefäßes 54 hin.
Bei Auftreten des Von-oben nach-unten-Schmelzens der Charge-Komponenten
C2, C1 wird die dadurch gebildete geschmolzene Legierung durch den hohen
Induktionsleistungspegel von den Seitenwänden des Gefäßes 54 im
Wesentlichen ferngehalten, so dass eine abträgliche Reaktion zwischen der
geschmolzenen Legierung und dem Feuerfestmaterial des Gefäßes vermindert
wird. Ferner ist die Bodenmitte der höher schmelzenden Charge-Komponente C1
der letzte Bereich der Charge, der zum Schmelzen kommt, so dass
eine abträgliche
Reaktion der geschmolzenen Legierung mit dem Feuertestmaterial am
Boden des Gefäßes 54 vermindert
wird.
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Lediglich als Beispiel sei angegeben,
dass eine untere Charge-Komponente C1, welche 17,7 lb Titan und
1,7 lb Vanadium enthält,
und eine obere Charge-Komponente
C2, welche 1,7 lb Aluminium und 7,3 lb Titan enthält, bei
einem Leistungspegel von 220 bis 300 kW durch Aktivieren beider
Spulensegmente 68a, 68b via Ankopplungselemente 69a, 69b für die Dauer
von 130 bis 220 Sekunden induktiv erwärmt und geschmolzen werden
können.
Der hohe Induktionsleistungspegel bewirkt, dass mit fortschreitendem
Von-oben-nachunten-Schmelzen der Charge-Komponenten die dadurch
gebildete geschmolzene TiAl-Legierung von den Seitenwänden des Schmelzgefäßes 54 im
Wesentlichen ferngehalten wird und damit eine abträgliche Reaktion
zwischen der geschmolzenen Legierung und dem Feuertestmaterial des
Gefäßes vermindert
wird.
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Sobald die Schmelze die gewünschte Gieß-(Überhitzungs-)Temperatur
erreicht (z. B. ca. 3100°F
schon nach etwa 3 Minuten im Falle einer Ti-6Al-4V-Schmelze), wird
der durch den Einlass 37 bereits mit einem Inertgas, beispielsweise
Argon, gefüllte
Aufnahmebehälter 20 abgesenkt,
um das Füllrohr 23 durch
die Öffnung 59a und
ferner durch die Öffnung 102 in
die Schmelze M in dem Gefäß 54 einzuführen, 2. Der Aufnahmebehälter 20 wird
mit Hilfe des bereits erwähnten
hydraulisch betätigten Arms
(nicht gezeigt) bewegt. Vor oder nach Tauchen des Füllrohrs 23 in
die Schmelze wird über
die Kammer 36 ein Unterdruck in dem Aufnahmebehälter 20 erzeugt.
Dadurch wird auch die Form 22 mit einem Unterdruck gegenüber dem
atmosphärischen
Argongasdruck in der Schmelzkammer 52 beaufschlagt, so dass
eine negative Druck differenz zwischen den Formhöhlungen 24 und der
Schmelze in dem Gefäß 54 erzeugt
wird, die ausreichend ist, um die Schmelze nach oben, durch das
Füllrohr 23 und
in die Form 22 zu saugen.
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Die (gerade aus der Schmelzkammer 52 entnommene)
schmelzegefüllte
Form 22 wird in ihrem Aufnahmebehälter 20 belassen,
unter Hindurchleiten eines Argon-Stroms über den Einlass 237,
so dass die Schmelze unter Argongas erstarren und/oder auf eine
niedrigere Temperatur von – nur
als Beispiel – 800°F abkühlen kann,
bevor die Form 22 aus dem Aufnahmebehälter 20 entnommen
wird. Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung, ohne sie zu begrenzen.
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BEISPIEL 1
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Erschmelzen einer TiAl-Schmelze:
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Als Feuerfestauskleidungsmaterial
für den Tiegel
wurde mit einem Zirconiumoxid-Schlichteüberzug versehenes Mullit verwendet.
Die Charge wurde unter Argon-Atmosphäre geschmolzen. Die untere Charge-Komponente
C1 enthielt 27 lb Ti in zerkleinerter Form (zerkleinerte flocken-
oder schuppenförmige
Stückchen),
und die obere Charge-Komponente C2 enthielt 15 lb Al in granulierter
Form gemischt mit kleinen Titan-Stückchen. Die anfängliche
Eingangsleistung einer oberen Induktionsspule 68a zum Erwärmen der
Charge-Komponente C2 betrug 190 kW und wurde für 7 Minuten angelegt. Sodann
wurde die volle Eingangsleistung an die obere und untere Induktionsspule 68a; 68b bei
200 kW für
100 Sekunden angelegt, um die Charge-Komponenten C1 und C2 zu erwärmen und
zu schmelzen, um eine Schmelzetemperatur von ca. 2900°F zu erreichen.
Die Gesamtzeit zum Schmelzen von C1 und C2 betrug 520 Sekunden.
Die Schmelze wurde entgegen der Schwerkraftwirkung unter einem Vakuum
von 18 Inch Hg in einem Formaufnahmebehälter in 28 Formhöhlungen
einer Form mit einer Zirconiumoxid-Frontschicht vergossen, wobei
die Form in Mullit-Partikel eingebettet war und eine Füllrohr aus
Stahl verwendet wurde.
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BEISPIEL 2
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Erschmelzen einer Ti-6Al-4V-Schmelze:
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Als Feuerfestauskleidungsmaterial
für den Tiegel
wurde mit einem Zirconiumoxid-Schlichteüberzug versehenes Mullit verwendet.
Die Charge wurde unter Argon-Atmosphäre geschmolzen. Die untere Charge-Komponente
C1 enthielt 25 lb Ti in zerkleinerter Form und 1,1 lb Vanadium in
granulierter Form. Die obere Charge-Komponente C2 enthielt 1,7 lb
Al in granulierter Form vermischt mit kleinen Titan-Stückchen.
Die anfängliche
Eingangsleistung einer oberen Induktionsspule 68a zum Erwärmen der Al-Charge-Komponente
betrug 190 kW für
7,5 Minuten. Sodann wurde die volle Eingangsleistung an die obere
und untere Induktionsspule 68a; 68b bei 260 kW
für 172
Sekunden angelegt, um die Chargen C1 und C2 zu erwärmen und
zu schmelzen, um eine Schmelzetemperatur von ca. 3100°F zu erreichen. Die
Gesamtzeit zum Schmelzen von C1 und C2 betrug 622 Sekunden. Die
Schmelze wurde entgegen der Schwerkraftwirkung unter einem Vakuum
von 29 Inch Hg in einem Formaufnahmebehälter in 20 Formhöhlungen
einer Form mit einer Zirconiumoxid-Frontschicht vergossen, wobei die Form
in Mullit-Partikel eingebettet war und eine Füllrohr aus Stahl verwendet
wurde.
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Die Erfindung wurde in Zusammenhang
mit bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben; es versteht sich jedoch, dass für den Fachmann
weitere verschiedenartige Änderungen, Modifikationen
und Weglassungen in Form und Detail der Erfindung möglich sind,
ohne den Bereich der Ertndung, wie er in den beigefügten Ansprüchen dargelegt
ist, zu verlassen.
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Umwandlung der Einheiten:
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- 1 Inch = 2,54 cm
- 1 Inch Hg = 3,39 kPa
- 1 lb = 0,45 kg
- t°C
= (5/9)(t°F – 32)