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Stand der Technik
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Es sind Komplexe bekannt, die mit
Hilfe von Prozessen gewonnen werden, die den Einschluss von relativ
kleinen Molekülen
in den in anderen viel größeren Molekülen vorhandenen
Kavitäten
ermöglichen,
welche als Einschlusskomplexe oder Clathrate definiert werden.
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In diesen Komplexen werden die Komponenten
nicht durch chemische Bindungen gehalten sondern aufgrund der Tatsache,
dass die Komponente mit kleinerer Größe daran gehindert wird wegen
sterischer Ursachen aus den genannten Kavitäten herauszutreten.
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Die chemische Struktur des eingeschlossenen
Moleküls
wird nicht verändert,
während
aber seine chemisch-physikalischen Eigenschaften und seine Bioverfügbarkeit
verbessert werden.
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Andererseits ist bekannt, welcher
große
Umfang an Forschungsarbeit bereits durchgeführt wurde in Bezug auf den
Einsatz von Dehydroepiandrosteron (DHEA), einem Hormon vom hydrophoben
Typ, das praktisch unlöslich
in Wasser ist.
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Die bis jetzt gemachten Untersuchungen
an diesem Hormon haben zu widersprüchlichen Ergebnissen geführt und
somit auch zu unterschiedlichen Auffassungen hinsichtlich seines
therapeutischen Nutzens.
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Werden pharmazeutische Formulierungen getestet,
die keine gute Freisetzung und keine konstante Verfügbarkeit
zeigen, so besteht das Risiko die Zuverlässigkeit der experimentellen
Resultate zu gefährden.
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Darüber hinaus handelt es sich
bei einem der Metaboliten bei der Biokonversion von DHEA im Organismus
um Testosteron. Und gerade dies stellt einen schweren Nachteil in
sofern dar, weil der Anstieg des Testosteronspiegels im Blut bei
Männern
besondere Vorsichtsmaßnahmen
bei Einführung
einer auf DHEA basierenden Therapie erforderlich macht, insbesondere
bei älteren
Männern
aufgrund der unvermeidbaren Rezidive in der Pathogenese bei Formen der
Prostatadysplasie.
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Um dieses Problem zu beseitigen,
welches die Möglichkeiten
einer Hormonersatztherapie bei Männern
im fortgeschrittenen Alter beträchtlich
einschränkt,
wurden Formulierungen mit mikronisiertem DHEA vorgeschlagen, die
offensichtlich in der Lage sind, den Biokonversionsprozess in der
Leber (Casson P. R. et al. Am. J. Obstet. Gynecol. 174: 649, 1996)
zu verlangsamen. Eine andere vorgeschlagene Strategie besteht in
der Präparation
von DHEA zur transdermalen Anwendung, wodurch die direkte Resorption
von DHEA in den systemischen Blutstrom ermöglicht wird (WO 94/16709).
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Allerdings hat keine der bislang
getesteten Zusammensetzung befriedigende Ergebnisse erbracht.
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Darstellung
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Wie sich nun herausstellte, sind
die Probleme mit Hinblick auf den aktuellen Wissenstand gelöst durch
Herstellung eines Clathrates von Dehydroepiandrosteron (DHEA) möglicherweise
in Form eines Sulfates in einer Matrix aus Cyclodextrin, gekennzeichnet
dadurch, dass es ein zweites lösungsvermittelndes
Agens enthält,
ausgewählt
aus der Gruppe umfassend eine Aminosäure, ein Polymer wie beispielsweise
Polyethylenglykol 4000, Crospovidon, Cellulose, Carboxymethylcellulose
und Stärke
und eine Bicarboxylsäure
wie beispielsweise Weinsäure, Bernsteinsäure oder
Glutarsäure.
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Das genannte Clathrat wird gemäß bekannter
Techniken hergestellt.
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Diese Techniken beinhalten
- – Mischung
einer DHEA-Lösung
mit einer Cyclodextrinlösung
und Entfernen des Lösungsmittels mithilfe
einer Sprühtrocknung
oder Lyophilisation, um das Clathrat zu erhalten;
- – Mischung
einer DHEA-Clathratlösung
mit einer Lösung
eines zweiten lösungsvermittelnden Agens
und Gewinnung des ternären
Produktes, welches durch Entfernen des Lösungsmittels entsteht;
- – Vermahlung
von DHEA mit einem Cyclodextrin;
- – Vermahlung
von DHEA mit Cyclodextrin in Anwesenheit von Lösungsmitteldampf oder einem Lösungsmittel
in flüssiger
Form;
- – Vermahlung
von DHEA-Clathrat mit einem zweiten lösungsvermittelnden Agens, möglicherweise in
Anwesenheit von einem Lösungsmitteldampf oder
einem Lösungsmittel
in flüssiger
Form. Das auf diese Weise erhaltene Clathrat zeigt pharmakologisch
gesehen neue und überraschende
Eigenschaften: die Verabreichung führt unter anderem zu einer
erhöhten
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Konzentration von Clathrat im Blut,
ohne dass dies einen Anstieg der Biokonversion zu Testosteron zur
Folge hat, wie es ansonsten bei der Einnahme von DHEA auftritt.
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Darüber hinaus führt das
DHEA-Clathrat zu einer verstärkten
Umwandlung von DHEA in 17-β-Östradiol.
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Aufgrund dieser Charakteristika ermöglicht das
genannte Clathrat die Herstellung eines Medikamentes für die Hormonersatztherapie
zum Einsatz bei älteren
Menschen.
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Kurze Beschreibung der
Abbildungen
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1 zeigt
die DHEA-Konzentrationen im Blut bestimmt anhand der Methode „Maximum-Delta".
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2 zeigt
die DHEA-Konzentrationen im Blut bestimmt anhand der Methode „Flächenberechnung
unter der Kurve".
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3 zeigt
die DHEA-Sulfat-Konzentrationen im Blut bestimmt anhand der Methode „Maximum
Delta".
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4 zeigt
die DHEA-Sulfat-Konzentrationen im Blut bestimmt anhand der Methode „Flächenberechnung
unter der Kurve".
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5 zeigt
das molare Verhältnis
zwischen DHEA-Sulfat und DHEA im Blut.
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6 zeigt
die Testosteronkonzentration im Blut.
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7 zeigt
die Konzentration von 17-β-Östradiol
im Blut.
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8 zeigt
die DSC-Kurve von reinem DHEA.
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9 zeigt
die DSC-Kurve von Glycin.
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10 zeigt
die DSC-Kurve von α-Cyclodextrin.
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11 zeigt
die DSC-Kurve der physikalischen Mischung aus DHEA-Glycin-α-Cyclodextrin.
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12 zeigt
die DSC-Kurve von Clathrat (c-DHEA), erhalten durch die Kopräzipitation
gemäß Beispiel
11.
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13 zeigt
die DSC-Kurve von Clathrat (GRc-DHEA), erhalten durch Vermahlen
gemäß dem Beispiel
8.
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14 zeigt
das Röntgenspektrum
von reinem DHEA.
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15 zeigt
das Röntgenspektrum
von α-Cyclodextrin.
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16 zeigt
das Röntgenspektrum
von Glycin.
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17 zeigt
das Röntgenspektrum
der physikalischen Mischung von DHEA-Glycin-α-Cyclodextrin.
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18 zeigt
das Röntgenspektrum
von Clathrat (c-DHEA), erhalten durch Kopräzipitation gemäß dem Beispiel
11.
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19 zeigt
das Röntgenspektrum
von Clathrat (GRc-DHEA), erhalten durch Vermahlen gemäß dem Beispiel
8.
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20 zeigt
das IR-Spektrum von reinem DHEA.
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21 zeigt
das IR-Spektrum von α-Cyclodextrin.
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22 zeigt
das IR-Spektrum von Glycin.
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23 zeigt
das IR-Spektrum der physikalischen Mischung von DHEA-Glycin-α-Cyclodextrin.
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24 zeigt
das IR-Spektrum von Clathrat (c-DHEA), erhalten durch Kopräzipitation
gemäß dem Beispiel
11.
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25 zeigt
das IR-Spektrum von Clathrat (GRc-DHEA), erhalten durch Vermahlen
gemäß dem Beispiel
8.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die Charakteristika und Vorteile
der Einschlusskomplexe oder Clathrate mit Dehydroepiandrosteron
(DHEA) oder DHEA-Sulfat gemäß der vorliegenden
Erfindung wird im Verlauf der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
deutlicher werden.
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Das genannte Clathrat umfasst DHEA,
eingeschlossen in Cyclodextrin, ausgesucht unter α-Cyclodextrin, β-Cyclodextrin, γ-Cyclodextrin
und einem zweiten lösungsvermittelnden
Agens, ausgewählt aus
der Gruppe umfassend eine Aminosäure
wie beispielsweise Glycin, Lysin, Serin und Aspartat, ein Polymer
wie beispielsweise Polyethylenglykol 4000, Crospovidon, Cellulose,
Carboxymethylcellulose, Stärke
und eine Bicarboxylsäure
wie beispielsweise Weinsäure,
Bernsteinsäure
oder Glutarsäure.
Die genannten Clathrate können
durch einen Nass- oder Trockenprozess hergestellt werden oder durch
Amalgamierung (Kneten).
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Bei der Herstellung im Nassprozess
werden das DHEA und das Cyclodextrin einzeln in einem geeigneten
Lösungsmittel
bei einer Temperatur von 45°C
bis 50°C
aufgelöst.
Das bevorzugte Lösungsmittel
zur Auflösung
von DHEA ist Ethanol, während das
bevorzugte Lösungsmittel
für Cyclodextrin
Wasser ist.
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Die Cyclodextrinlösung mit einer Temperatur von
45°C bis
50°C wird
zur DHEA-Lösung mit
gleicher Temperatur hinzugegeben.
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Die erhaltene Mischung wird bei einer
Temperatur zwischen 50°C
und 60°C
vakuumerhitzt, um so das Lösungsmittel
zu entfernen.
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Dieses Verfahren wird durchgeführt bis
ein Trockenprodukt erhalten wird (Wassergehalt gemäß K. F. < 0,5%) Bei der Herstellung
im Trockenprozess werden das DHEA und das Cyclodextrin über eine ausreichende
Zeitspanne von mehreren Stunden so vermahlen, dass das Clathrat
entsteht.
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Vorzugsweise wird der Trocknungsprozess wie
folgt durchgeführt:
Das DHEA und das Cyclodextrin werden in einer Mahlkammer mit einander
vermahlen, die mit dem Dampf eines Lösungsmittels gesättigt ist,
welches den Wirkstoff auflösen
kann oder selbst auf der Oberfläche
des Cyclodextrins absorbiert wird.
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Für
diesen Zweck geeignete Lösungsmittel sind
Wasser, Methylenchlorid, Chloroform, Methanol, Ethanol und Isopropanol.
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Als Mahlmühle wird ein solcher Gerätetyp benutzt,
der geeignet ist eine hohe Mahlenergie zu erzeugen. Die Mahlzeit
beträgt
zwischen 0,5 bis 20 Stunden.
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Während
des Amalgamierungs- oder Durchknetprozesses werden das DHEA und
das Cyclodextrin mit einem organischen Lösungsmittel verknetet und die
so erhaltene Verbindung wird dann bis zur vollständigen Evaporation des Lösungsmittels
vermahlen. Mit dem oben beschriebenen Prozess wird das DHEA-Clathrat
in Cyclodextrin hergestellt.
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Das molare Verhältnis zwischen DHEA und Cyclodextrin
beträgt
vorzugsweise 1 : 1, allerdings kann das Verhältnis auch zwischen 3 : 1 und
1 : 10 liegen.
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Das wie oben beschrieben erhaltene
Clathrat wird weiter mit einem zweiten lösungsvermittelnden Agens behandelt,
um so ein ternäres
Produkt mithilfe des Nass- oder
Trockenprozesses zu erhalten wie zuvor für das binäre Produkt beschrieben.
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Der Gewichtsprozentsatz des zweiten
lösungsvermittelnden
Agens in dem ternären
Produkt liegt zwischen 5% und 50% und beträgt vorzugsweise 10%.
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Die erfindungsgemäßen Clathrate zeigen einen
hohen Grad an Amorphisation des DHEA, eine Größe der Restkristalle im Bereich
von Nanometern, eine hohe Lösungsgeschwindigkeit
und eine hohe Lösungskinetik
sowie auch eine hohe Bioverfügbarkeit.
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Im Einzelnen hat sich in pharmakokinetischen
Studien herausgestellt, dass die Bioverfügbarkeit von DHEA-Clathrat
mit α-Cyclodextrin
das Zweifache der Bioverfügbarkeit
von DHEA allein aufweist.
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Zusätzlich stellte sich heraus,
dass die Biokonversion von DHEA zu Testosteron bei einer Verabreichung
von 25 mg an DHEA-Clathrat mit α-Cyclodextrin
zusammen mit Glycin als zusätzlichem
lösungsvermittelnden
Agens bei älteren
Männern
fast unbedeutend ist.
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Die Produkte gemäß der vorliegenden Erfindung
können
daher zur Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen benutzt
werden, die zur Behandlung hormoneller Ungleichgewichte insbesondere
bei älteren
Menschen geeignet sind.
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Die genannten Zusammensetzungen beinhalten
eine pharmakologisch wirksame Menge der genannten Produkte, gemischt
mit Träger-
und Verdünnungssubstanzen,
welche üblicherweise
in der Pharmazietechnik verwendet werden. Vorzugsweise enthalten
die genannten Zusammensetzungen einen Anteil der genannten Produkte,
die so formuliert sind, dass sie eine rasche Freisetzung von DHEA
erlauben und die verbleibende Menge ist so formuliert, dass eine
langsame Freisetzung erfolgt.
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Die Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung werden eingesetzt:
- – zur Ersatztherapie
in allen Situationen einer globalen Nebennierenrindeninsuffizienz
aufgrund einer Primärerkrankung
der Nieren (Addison-Krankheit) oder einer Primärerkrankung der dienzephalohypophysealen
Strukturen (Tumor bedingte, vaskuläre oder chirurgische Pathogenese),
die zu einem sekundären
Hypoadrenalismus führt;
- – zur
Ersatztherapie in allen Situationen von partieller Insuffizienz
der Nebennierenrinde folgend auf eine längere Behandlung mit Cortison
wegen chronischer Erkrankungen mit autoimmuner Ursache;
- – zur
Ersatztherapie in allen Situationen, die häufig im Verlauf des Älterwerdens
auftreten, bei denen die merkliche Reduktion der DHEA-Sekretion begleitet
ist von klinischen Anzeichen wie Osteopenie, Sarkopenie, Defizienz
der kognitiven Leistungen (beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit
und Gedächtnisleistung),
affektive Psychosen und Immundefizienz, die zusammen genommen ein
klinisches Bild ergeben, das durch den Begriff Adrenopause definiert
ist und welches im Allgemeinen mit Altersbeschwerden in Zusammenhang
steht;
- – bei
Frauen kann die Behandlung positive Effekte auf Umstände haben,
die mit dem Einsetzen der Postmenopause auftreten wie beispielsweise Scheidenatrophie,
Libidoverlust und Harninkontinenz;
- – bei
Frauen mit Nebennierenrindeninsuffizienz verbessert die Behandlung
das Wohlgefühl
und den Sexualtrieb und führt
ebenso zu weitreichender Besserung des Ausmaßes an Depressionen und Angstzuständen und
der physischen Verfassung (z. B. Neigung zu Erschöpfung);
- – bei
Männern
mit Hypogonadismus kann die Behandlung zur Wiederherstellung der
normalen Sexualfunktionen führen,
Knochen- und Muskelschwund verhindern und das Verhältnis von
Muskelmasse zu Fettanteil im Körper
erhöhen;
bei diesen Patienten können
auch noch zusätzliche therapeutische
Effekte erreicht werden hinsichtlich der kognitiven Funktionen und
nicht auf das Sexualleben aber auf das männliche Verhalten bezogene
Effekte;
- – bei
beiden Geschlechtern wird eine therapeutische Wirksamkeit bei der
Behandlung von Erkrankungen des Glucid- und Lipidstoffwechsels erzielt. Daraus
folgt, dass DHEA möglicherweise
prophylaktische sowie therapeutische Wirksamkeit in Bezug auf Adipositas
und vor allem im Hinblick auf atherosklerotische Erkrankungen bieten
kann.
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Auf Grundlage der experimentellen
in-vitro-Daten und der epidemiologischen Befunde besteht auch die
Möglichkeit
zur Annahme der Hypothese, dass DHEA möglicherweise eine günstige Wirkung
auf die Entwicklung bei Brustkrebs und Magenkarzinomen hat. Letztendlich
ergibt sich ein weiterer dokumentierter biologischer Effekt aufgrund
der Fähigkeit,
die Sekretion der Tränendrüse zu aktivieren
und somit eine therapeutische Rolle bei der Xerophthalmie.
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Die Therapie sieht die orale Verabreichung einer
Dosis von 12,5 mg bis 50 mg/Tag an DHEA in Form von DHEA-Clathrat
vor.
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Zur Veranschaulichung werden die
folgenden Beispiele der Zubereitung der Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung angeführt
ebenso die entsprechenden pharmakologischen Experimente dargelegt.
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Beispiel 1
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In einen mit einem Rückflusskühler ausgestatteten
und vor Licht geschützten
Glasreaktor wurden 6 g (0,0208 mol) DHEA und 200 ml 95%iges Ethanol
eingeführt
und die erhaltene Mischung wurde bis zur vollständigen Auflösung von DHEA bis auf 47 °C erhitzt.
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Separat wurde eine Lösung von
10 g (0,0102 mol) α-Cyclodextrin
in 200 ml destilliertem Wasser hergestellt und diese Lösung auf
47°C erhitzt.
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Die α-Cyclodextrin-Lösung mit
einer Temperatur von 47°C
wurde unter Rühren
zu der DHEA-Lösung
mit der gleichen Temperatur gegeben.
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Dieses Verfahren wurde langsam durchgeführt, um
zu verhindern, dass die Lösung
trüb wird.
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Es wurde eine Lösung erhalten, die praktisch klar
oder leicht opaleszent war.
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Diese Lösung wurde in einen auf 50
bis 60°C vorgeheizten
Vakuumreaktor transferiert und auf dieser Temperatur unter Vakuumbedingungen
gehalten bis ein trockenes Produkt erhalten wurde (Rest-H2O-Gehalt gemäß K. F. < 0,5%).
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Das trockene Produkt wurde unter
Lichtausschluss durch ein Sieb mit Maschenweite 60 mesh gesiebt.
Auf diese Weise wurden 14,8 g Clathrat mit einem molaren Verhältnis von
DHEA und α-Cyclodextrin
von 2 : 1 erhalten.
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Mit dem erhaltenen Produkt wurden
Löslichkeitstests
und Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC)-Analysen
durchgeführt.
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Die Löslichkeitstests in diesem Beispiel
und in den folgenden Beispielen wurden durchgeführt, indem eine Menge des Produktes
entsprechend 60 mg DHEA in 100 ml bidestilliertem Wasser bei einer
Temperatur von 25°C
unter Rühren
gelöst
wurde.
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Die Bestimmung der Löslichkeit
wurde ausgeführt
nachdem das Produkt für
24 Stunden in Wasser belassen wurde. Die Löslichkeit wurde festgelegt auf
11,5 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Bei der DSC-Analyse lag der Schmelzpunkt bei
139,8°C
beziehungsweise 149,3°C
und die Schmelzwärme
betrug 158,09 J/g beziehungsweise 10,19 J/g. Somit wurde nachgewiesen,
dass ein Teil von DHEA in Form von Clathrat vorliegt und in einem kristallinen
Restanteil.
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Im Vergleich dazu ergaben sich für DHEA eine
Schmelztemperatur von 150,9°C
und eine Schmelzwärme
von 84,2 J/g.
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Beispiel 2
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Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem
Unterschied, dass 3 g (0,0104 mol) DHEA und 10 g (0,0102 mol) α-Cyclodextrin
eingesetzt wurden.
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Ein Clathrat mit einem molekularen
Verhältnis
von DHEA zu Cyclodextrin von 1 : 1 wurde erhalten.
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Die Löslichkeit des Produktes in
Wasser ergab 11,3 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Bei der Schmelztemperatur ergaben
sich 135,2°C
beziehungsweise 147,5°C
und die Schmelzwärme
wurde mit 130,18 J/g beziehungsweise 55,56 J/g angegeben.
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Beispiel 3
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Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem
Unterschied, dass 1,5 g (0,005 mol) DHEA und 10 g (0,0102 mol) α-Cyclodextrin
eingesetzt wurden.
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Es wurde ein Clathrat erhalten mit
einem molekularen Verhältnis
von DHEA zu α-Cyclodextrin von 1
: 2.
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Als Löslichkeit des Produktes in
Wasser ergab 11,7 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die Schmelztemperatur ergab sich
mit 139,0°C
beziehungsweise 150,9°C
und die Schmelzwärme
mit 30,42 J/g beziehungsweise 11,06 J/g.
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Beispiel 4
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Eine Mischung bestehend aus 3 g DHEA
und 10 g α-Cyclodextrin
mit einer Korngröße von unter
60 mesh wurde in die Mahlkammer einer hoch energetischen Kolloidmühle eingebracht.
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Die Mahlkammer wurde mit Methylenchloriddampf
bei Raumtemperatur gesättigt
und die Mischung für
eine Stunde gemahlen.
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Das Produkt wurde dann Vakuum behandelt, um
das adsorbierte Methylenchlorid zu entfernen und schließlich durch
ein 60-mesh-Sieb gesiebt.
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Das erhaltene Produkt bestehend aus
Clathrat mit einem molaren Verhältnis
von DHEA zu α-Cyclodextrin
von 1 : 1 hatte eine Löslichkeit
in Wasser von 13,3 mg DHEA in 100 ml Wasser. Die Schmelztemperatur
betrug 149,4°C
und die Schmelzwärme lag
bei 13,62 J/g und beweist somit, dass das gesamte DHEA in Form von
Clathrat vorlag.
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Beispiele 5 und 6
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Beispiel 1 wurde wiederholt mit dein
Unterschied, dass anstelle von α-Cyclodextrin β-Cyclodextrin (Beispiel
5) und γ-Cyclodextrin
(Beispiel 6) eingesetzt wurden.
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Im Vergleich zu den Clathraten aus
Beispiel 1 wurden hiermit Clathrate erhalten mit schlechteren Charakteristika.
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Beispiel 7
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In einem mechanischen Mörser wurden
0,3 g DHEA und 1,0 g α-Cyclodextrin
gegeben und dann 1 ml Ethanol zugefügt.
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Die Mischung wurde stark vermahlen
bis zur vollständigen
Evaporation von Methanol. Es wurde ein Clathrat erhalten mit einem
molaren Verhältnis von
DHEA zu α-Cyclodextrin von
1 : 1.
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Die Löslichkeit in Wasser betrug
11,6 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die Schmelztemperatur lag bei 149,9°C und die
Schmelzwärme
bei 49,03 J/g.
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Beispiel 8
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Beispiel 4 wurde wiederholt mit dem
einzigen Unterschied, dass 10,0 g des erhaltenen Produktes aus Beispiel
4 in einer Mischung mit 1,25 g Glycinhydrochlorid in die Mahlkammer
gegen wurden.
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Es wurde ein Clathrat erhalten mit
Glycin als zusätzlichem
lösungsvermittelndem
Agens.
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Die Löslichkeit in Wasser ergab 12,
5 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die DSC-Kurve ist charakteristisch
aufgrund einer breiten endothermen Bande von 60 bis 160°C, die die
Amorphisation des Produktes demonstriert.
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Beispiel 9
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Beispiel 4 wurde wiederholt mit dem
einzigen Unterschied, dass 10,0 g des erhaltenen Produktes aus Beispiel
4 mit 1,0 PEG 4000 in die Mahlkammer gegeben wurden.
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Das erhaltene Produkt hatte eine
Löslichkeit in
Wasser von 11,0 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die Schmelztemperatur wurde mit 149,8°C und die
Schmelzwärme
mit 6,61 J/g angegeben.
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Beispiel 10
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Beispiel 7 wurde wiederholt mit dem
einzigen Unterschied, dass 1,0 g des erhaltenen Produktes aus Beispiel
7 gemischt mit 0,1 g Glycinhydrochlorid in einen Mörser gegeben
wurden.
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Das erhaltene Produkt hatte eine
Löslichkeit in
Wasser von 11,8 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die Schmelztemperatur wurde mit 149,6°C und die
Schmelzwärme
mit 32,86 J/g angegeben
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Beispiel 11
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Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem
Unterschied, dass 3 g (0,0104 mol) DHEA und 10 g (0,0102 mol) α-Cyclodextrin
eingesetzt wurden und dass 1,6 g Glycinhydrochlorid bei der Herstellung
der DHEA-Lösung
zugegeben wurden.
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Es wurde ein Clathrat erhalten mit
Glycin als zusätzlichem
lösungsvermittelden
Agens. Das erhaltene Produkt hatte eine Löslichkeit in Wasser von 11,7
mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die Schmelztemperatur wurde mit 140,2°C beziehungsweise
149,6°C
und die Schmelzwärme mit
19,9 J/g beziehungsweise 26,9 J/g angegeben.
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Beispiel 12
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Beispiel 4 wurde wiederholt mit dem
Unterschied, dass 3 g (0,0104 mol) DHEA und 20 g (0,0204 mol) α-Cyclodextrin
eingesetzt wurden.
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10 g des erhaltenen Produktes wurden
mit 1,0 g Glycinhydrochlorid in die Mahlkammer gegeben.
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Ein Clathrat mit einem molekularen
Verhältnis
von DHEA zu α-Cyclodextrin
von 1 : 2 mit Glycin als zusätzlichem
lösungsvermittelnden
Agens wurde erhalten.
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Die Löslichkeit des genannten Clathrates
in Wasser ergab 18,7 mg DHEA in 100 ml Wasser.
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Die DSC-Kurve ist charakterisiert
durch eine breite unregelmäßige endotherme
Bande von 60 bis 160°C
und zeigt somit die fast vollständige
Amorphisation des Systems.
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Physikalisch-chemische
Eigenschaften von Clathrat DHEA-α-Cyclodextrin-Glycin
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Die Differential-Scarming-Kalorimetrie-Analyse
(DSC), die Röntgendiffraktometrie
und die Infrarotspektroskopie wurden mit den folgenden Proben durchgeführt:
- – reines
Dehydroepiandrosteron (DHEA)
- – Glycin
(Gly)
- – α-Cyclodextrin
(α-Cd)
- – einer
physikalische Mischung (P. M.) aus drei Komponenten im gleichen
Verhältnis
wie im Clathrat vorliegend (DHEA: α-Cd in einem äquimolaren
Verhältnis
in Gegenwart von 12,5% w/w Glycin).
- – Clathrat
DHEA-α-Cd-Glycin
(c-DHEA), erhalten durch Präzipitation
gemäß Beispiel 11
- – Clathrat
DHEA-α-Cd-Glycin
(GRc-DHEA), erhalten durch Mitvermahlen gemäß
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Beispiel 8
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A) DSC ANALYSE
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Benutzt wurde ein Gerät „Mettler
TA 4000" mit einer
DSC-Zelle.
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Die DSC-Kurve von reinem DHEA (Abbildung
8-DHEA) zeigt ein für
eine reine kristalline wasserfrei Substanz typisches Temperaturprofil,
charakterisiert durch die Anwesenheit eines einzigen endothermen
Peaks bei 150,9°C
mit einer Enthalpieabweichung von 84,2 J/g, die auf das Schmelzen
zurückzuführen ist.
Bei einer höheren
Temperatur ist das Einsetzen eines exothermen Effektes festzustellen,
der durch ein Abbauphänomen
bedingt sein kann.
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Die DSC-Kurve der Glycinprobe (9 – Gly) zeigt ein einziges endothermes
Phänomen,
das auf das Schmelzen zurückzuführen ist
mit einem Peak bei 166,3°C,
begleitet von einer Enthalpieabweichung von 11,6 J/g.
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Die DSC-Kurve von α-Cyclodextrin
(10 α-Cd) in dem zu betrachtenden
Temperaturbereich ist charakterisiert durch eine breite endotherme
Bande mit einem stärkeren
Peak um 150°C,
was auf den Dehydratationsprozess zurückzuführen ist; α-C enthält etwa 10% Kristallisationswasser.
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Die DSC-Kurve der physikalischen
Mischung von DHEA-α-Cyclodextrin-Glycin
(11 – P. M.) entspricht den überlappenden
Temperaturkurven seiner drei Komponenten und deutet darauf hin,
dass es zu keinen Interaktionen zwischen den Komponenten kommt.
Die breite endotherme Bande der Dehydratationscharakteristika von α-Cyclodextrin
ist deutlich erkennbar, ebenso wie der deutliche endotherme Peak
beim Schmelzen von DHEA (Tpeak = 149,5°C) gefolgt
von einer Schulter bei etwa 165 °C,
was auf das Schmelzen von Glycin zurückgeführt werden kann. Der Enthalpiewert,
der sich durch Integration des Schmelzpeaks von DHEA (ΔH = 213,3
J/g) ergibt, ist deutlich größer aufgrund
der teilweisen Überlappung
des Cyclodextrindehydratationsphänomens.
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Die DSC-Kurve des durch Präzipitation
erhaltenen Clathrates gemäß Beispiel
11 (Abbildung 12-c-DHEA) ist deutlich von derjenigen der entsprechenden
physikalischen Mischung (11 – P. M.) zu
unterscheiden, was darauf hindeutet, dass eine Interaktion stattgefunden
hat. Die Kurve ist charakterisiert durch die Anwesenheit von zwei
unterschiedlichen endothermen Peaks bei 140,2°C (ΔH = 19,9 J/g) beziehungsweise
149,6°C
(ΔH = 26,9
J/g). Der Peak bei der höheren
Temperatur ist sicherlich auf das Schmelzen von DHEA zurückzuführen, das
nicht bei der Bildung des Clathrates interagierte; tatsächlich stimmt
seine Temperatur exakt mit der für
DHEA in der physikalischen Mischung (Tpeak =
149,5°C)
beobachteten Temperatur überein,
die wiederum zu der Temperatur des reinen DHEA (Tpeak =
150,9°C)
passt. Der erste Peak könnte
stattdessen auf die Bildung eines neuen Produktes zurückzuführen sein,
welches durch die Interaktionen der Komponenten untereinander entstanden
ist. Die niedrigen Enthalpiewerte beider endothermen Phänomene weisen
auf eine beträchtliche
Reduktion der Kristallinität
des Systems hin verglichen mit der einfachen physikalischen Mischung.
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Die DSC-Kurve von Clathrat, welches
durch Mitvermahlen gemäß Beispiel
8 (13 – GRc-DHEA)
erhalten wurde, unterscheidet sich deutlich von derjenigen der physikalischen
Mischung und von derjenigen des Clathrates, welches durch Präzipitation
erhalten wurde (c-DHEA) und ist charakterisiert durch eine breite
regelmäßige endotherme
Bande von 60°C
bis 160°C.
Das Fehlen eines anderen Peaks deutet darauf hin, dass die Interaktion
zwischen den drei Komponenten nach dem Mitvermahlen zu einer fast
vollständigen
Amorphisation des Systems führte.
Es ist zu betonen, dass ein amorpher Status äußerst vorteilhaft ist, da ein
festes Produkt in amorphem Zustand immer bessere Lösungscharakteristika
besitzt als das entsprechende kristalline Produkt.
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B) RÖNTGENANALYSE
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Die Muster der Röntgenstrukturanalyse der verschiedenen
Proben wurden mithilfe eines Diffraktometers „Phillips PW 130" (unter Einsatz von
Cu KA-Strahlung) aufgezeichnet mit einer Scan-Geschwindigkeit von
1°/min im
Bereich von 10–50°20.
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Das Röntgenspektrum von DHEA (14 – DHEA) ist typisch für ein kristallines
Produkt, mit einer flachen Basislinie und zahlreichen Peaks, die
die Kristallinität
anzeigen, einschließlich
besonders starker Peaks bei 17,3; 18,1; 20,6; 21,5; 22,3; 34,5020.
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Das Röntgenspektrum von α-Cyclodextrin (15 – α-Cd) ist ebenso typisch für ein kristallines Produkt;
zahlreiche Peaks, die die Kristallinität anzeigen, werden beobachtet,
einschließlich
besonders starker Peaks bei 13,8; 16,6; 21; 25,2 ° 20.
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Das Röntgenspektrum von Glycin (16 – Gly) ist ebenso typisch für ein kristallines
Produkt; starke Peaks, die die Kristallinität anzeigen, werden beobachtet
bei 16,8; 25,5; 29,5; 34,2; 35,3; 39,5; 42; 46 ° 20.
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Die Beugungsmuster der physikalischen
Mischung von DHEA-α-Cyclodextrin-Glycin
(17 – P. M.) zeigen das Überlappen
der Spektren von drei Reinsubstanzen; zahlreiche Peaks entsprechend
der Kristallinität
können
beobachtet werden mit einem Winkelwert von 20 ähnlich denjenigen, die sich
für die drei
Komponenten ergeben haben ohne Verschiebung oder offensichtliche
Abweichungen.
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Das Beugungsmuster des durch Präzipitation
erhaltenen Clathrates gemäß Beispiel
11 (18 – c-DHEA)
unterscheidet sich deutlich von demjenigen der entsprechenden physikalischen
Mischung. Es wird ein Rückgang
beobachtet sowohl bei der Intensität als auch bei der Anzahl der
Peaks, was auf eine Reduktion der Kristallinität der Probe hinweist. Auch
beim Vergleich mit der physikalischen Mischung kann eine Variabilität der relativen
Intensität einiger
Peaks beobachtet werden mit einer erhöhten Intensität insbesondere
bei den Peaks bei 18 und 20,5 ° 20;
dieses Phänomen,
begleitet durch die Verschiebung einiger Peaks, würde die
Bildung einer neuen kristallinen Festphase bestätigen, wie es sich auch bei
der DSC-Analyse gezeigt hat.
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Das Beugungsmuster von Clathrat,
welches durch Mitvermahlen gemäß Beispiel
8 (19 – GRc-DHEA)
erhalten wurde, unterscheidet sich deutlich von dem Muster der physikalischen
Mischung und von dem Muster des Clathrates, welches durch Präzipitation
(c-DHEA) erhalten wurde. Ein fast vollständiges Verschwinden der Peaks
der Kristallinität kann
beobachtet werden und das Auftreten eine breiten wellenförmigen Bande,
die typisch für
ein kristallines Produkt ist. Die wenigen Restpeaks der Kristallinität scheinen
dem Glycin zugeordnet zu sein. Somit bestätigt die Röntgenanalyse die Resultate
der DSC-Analyse und zeigt, dass das Produkt amorphisiert ist.
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C) INFRAROTSPEKTROSKOPIE
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Die Infrarotspektren wurden in Nujol
aufgenommen in einem Bereich von 4000–600 cm–1,
unter Benutzung eines Spektrometers von Perkin Elmer „IR-Spectrophotometer
Mod. 983".
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Aufgrund des komplexen Überlappens
der Banden der drei Komponenten ist es nicht möglich viele Informationen aus
dem Spektrum der physikalischen Mischung von DHEA-α-Cyclodextrin-Glycin
zu entnehmen, in welchem aber die Hauptabsorptionsbanden von DHEA
sichtbar sind.
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Beim Vergleich des IR-Spektrums der
physikalischen Mischung (23 – P. M.)
mit demjenigen von Clathrat, erhalten durch Präzipitation gemäß Beispiel
11 (24 – c-DHEA)
kann die fast vollständige Übereinstimmung
der Hauptbanden entnommen werden für die keine beachtenswerten
Abweichungen beobachtet wurden. Die offensichtlichste Differenz
liegt in der erhöhten
relativen Intensität
der Bande bei 1728 cm–1, die auch beim Clathrat
offensichtlich auf 1724 cm–1 abweicht. Im Falle
des Spektrums von Clathrat, welches durch Mitvermahlen gemäß Beispiel
8 (25 – GRc-DHEA)
erhalten wurde, sind die Unterschiede in Bezug auf das Spektrum
der physikalischen Lösung
viel deutlicher sichtbar. Abgesehen von einer deutlichen Abnahme
der Bande bei 1728 cm–1 (hier Abweichung auf
1731 cm– 1), ist eine deutliche Abweichung der Bande
bei 1637 cm–1 zu beobachten,
welche eindeutig an Intensität
stärker
ist und eine Abweichung auf 1598 cm–1 zeigt.
Das Auftreten einer Bande bei 1498 cm–1 wird
ebenso beobachtet wie die Verlagerung der Bande bei 1303 cm–1 auf
eine höhere
Frequenz (1335 cm–1).
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Obwohl die spezielle Interpretation
schwierig ist aufgrund der Komplexität des Spektrums des Multikomponentensystems,
deuten diese Veränderlichkeiten
auf eine starke Interaktion der Komponenten untereinander hin, die
nach dem Mahlprozess auftritt.
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Pharmakologische Experimente
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A) KINETIK UND METABOLISMUS
VON EXOGENEM DHEA
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Dieser erste Teil des Experimentes
wurde zu dem Zweck ausgeführt,
die Kinetik und die Prozesse der Sulfokonjugation und Biokonversion
von DHEA zu verifizieren, welches an männliche Personen verabreicht
wurde. Die genannten Probanden wurden gemäß ihres Alters in zwei Gruppen
eingeteilt: eine Gruppe umfasste 7 junge Probanden im Alter von
24 bis 32 Jahren und eine Gruppe 10 ältere Probanden im Alter von
67 bis 86 Jahren. Jedem einzelnen der Probanden wurden 100 mg DHEA
oral in einer einzigen Dosis verabreicht. Zum Zeitpunkt 0,5, 1,
2, 3, 4, 6, 9, 12 und 24 Stunden nach der Verabreichung wurden die
Blutkonzentrationen von DHEA, DHEA-Sulfat, Gesamttestosteron und
17-β-Östradiol
bestimmt. Die Evaluierungen wurden durchgeführt unter Verwendung der Parameter
von Maximum-Delta (erreichtes Peak-Maximum, von dem die Basiswerte abgezogen
wurden) und der Parameter der Fläche
unter der Kurve (Triangulationssystem).
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Die Ergebnisse zeigten, dass:
- 1 – Der
Peak der DHEA-Konzentration im Blut trat nach der Einnahme von exogenem
DHEA in beiden Gruppen etwa eine Stunde nach der Einnahme auf. Die
Reaktion auf die Einnahme war bei den älteren Testpersonen bedeutend
höher.
- 2 – Der
Peak der DHEA-Sulfatkonzentration im Blut trat nach der Einnahme
von exogenem DHEA in beiden Gruppen etwa zwei Stunden nach der Einnahme
auf. Die Reaktion auf die Einnahme war wieder bei den älteren Testpersonen
bedeutend höher.
- 3 – Das
molare Verhältnis
von DHEA-Sulfat und DHEA in der Reaktion-auf-Einnahme-Kurve zeigte keine
bedeutenden Unterschiede.
- 4 – Nach
Verabreichung von DHEA ergaben sich hinsichtlich des Pofils der
Testosteronkonzentration keine wesentlichen Unterschiede bei den
jungen Probanden, wenn ein Vergleich angestellt wurde zwischen dem
was nach der Einnahme von DHEA und was nach der Einnahme eines Placebos
passierte. Dagegen ergab sich eine statistisch bedeutende Differenz
bei den älteren
Testpersonen (zwei-Weg ANOVA Statikanalyse).
- 5 – Das
gleiche Phänomen
zeigt sich für
die Blutkonzentration von 17-β-Östradiol.
Diese Resultate legen die folgenden Interpretationen nahe:
- a) Die höhere
Bioverfügbarkeit
von sowohl DHEA als auch DHEA-Sulfat könnten durch die niedrigeren
Blutkonzentrationen dieser Steroide, wie sie in den Grundumständen bei älteren Menschen
gefunden werden, induziert sein. Eine zweite Interpretation dieses
Phänomens
deutet auf eine unterschiedliche metabolische Clearance in beiden Gruppen
hin.
- b) Der Sulfokonjugationsprozess ist, wie sich anhand der Befunde
in Bezug auf das molare Verhältnis
vermuten lässt,
praktisch in beiden Gruppen identisch.
- c) Die Biokonversion zu Testosteron und 17-β-Östradiol tritt offensichtlich
nur bei älteren
Personen auf. Es würde
sehr wahrscheinlich erscheinen, dass die Basiskonzentration von
Testosteron im Blut eine entscheidende Rolle bei der Ausrichtung der
peripheren Biokonversion spielt, die umso wichtiger dort ist, wo
die Testosteronkonzentration im Blut niedriger ist.
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B) KINETIK UND METABOLISMUS
VON EXOGENEM DEHEA-CLATHRAT
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Dieser zweite Teil des Experimentes
wurde zu dem Zweck durchgeführt,
die Effekte bei der Verabreichung von DHEA-Clathrat gemäß der vorliegenden
Erfindung mit der Verabreichung von DHEA zu vergleichen.
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Einer Gruppe von 6 männlichen
Testpersonen im Alter von 62 und 93 Jahren (mittleres Alter 82,3;
Standardabweichung 11,3; Standardfehler 4,6) wurde nach einem randomisierten
Verfahren und im Abstand von 5 Tagen 25 mg DHEA und DHEA in Form
von Clathrat wie in Beispiel 4, auf das oben Bezug genommen wird,
verabreicht. Die Bestimmung der Blutkonzentrationen von DHEA, DHEA-Sulfat, Gesamttestosteron
und 17-β-Östradiol
erfolgte mithilfe der unter Punkt A) beschriebenen Methoden. Die
erhaltenen Ergebnisse, die in den Diagrammen von 1 bis 7 quantifiziert
sind, zeigten, dass:
- 1 – Die Blutkonzentrationen von
DHEA und DHEA-Sulfat waren nach der Verabreichung von DHEA-Clathrat
höher als
mit DHEA allein.
- 2 – Das
molare Verhältnis
von DHEA-Sulfat zu DHEA im Blut war nach der Einnahme von DHEA-Clathrat
höher,
selbst wenn die Differenz nicht die Grenzen der statistischen Evidenz
erreichte.
- 3 – Die
Biokonversion von DHEA zu Testosteron zeigt ein Verhalten, das nach
den zwei verschiedenen Verabreichungen doch sehr ähnlich ausfiel, ungeachtet
der Tatsache, dass die höhere
Bioverfügbarkeit
von DHEA-Clathrat zu einer deutlich höheren Blutkonzentration führte.
- 4 – Die
Biokonversion von DHEA zu 17-β-Östradiol
war signifikant höher
nach der Einnahme von DHEA-Clathrat als nach der Einnahme von DHEA allein.
Dieser Befund erlangt beträchtliche
Bedeutung vom klinischen Standpunkt aus gesehen, wenn die vom Östrogen
ausgeübte
Schutzwirkung auf das kardiovaskuläre System in Betracht gezogen
wird.
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Beschreibung der Zahlen,
die für
das pharmakologische Experminent relevant sind
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1 zeigt
die Blutkonzentrationen von DHEA, ausgedrückt in ng/ml nach der Verabreichung von
DHEA allein (Spalte A) und DHEA-Clathrat (Spalte B).
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Die Bestimmungen wurden unter Anwendung
der Methode „Maximum-Delta" gemacht.
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2 zeigt
die Blutkonzentrationen von DHEA, ausgedrückt in ng/ml nach der Verabreichung von
DHEA allein (Spalte A) und DHEA-Clathrat (Spalte B). Die Bestimmungen
wurden unter Anwendung der Methode „Fläche unter der Kurve" gemacht.
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3 zeigt
die Blutkonzentrationen von DHEA-Sulfat, ausgedrückt in mcg/dl nach der Verabreichung
von DHEA allein (Spalte A) und DHEA-Clathrat (Spalte B). Die Bestimmungen
wurden unter Anwendung der Methode „Maximum-Delta" gemacht.
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4 zeigt
die Blutkonzentrationen von DHEA-Sulfat, ausgedrückt in mcg/dl nach der Verabreichung
von DHEA allein (Spalte A) und DHEA-Clathrat (Spalte B). Die Bestimmungen
wurden unter Anwendung der Methode „Fläche unter der Kurve" gemacht.
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5 zeigt
das molare Verhältnis
von DHEA-Sulfat und DHEA im Blut als eine Funktion der Zeit (Stunden)
nach der Verabreichung von DHEA allein (Kurve A) und DHEA-Clathrat
(Kurve B).
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6 zeigt
die Konzentration von Testosteron im Blut, ausgedrückt in ng/dl
als eine Funktion der Zeit (Stunden) nach der Verabreichung von
DHEA allein (Kurve A) und DHEA-Clathrat (Kurve B).
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7 zeigt
die Konzentration von 17-β-Östradiol
im Blut, ausgedrückt
in pg/ml als eine Funktion der Zeit (Stunden) nach der Einnahme
von DHEA allein (Kurve A) und DHEA-Clathrat (Kurve B)