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Gefäßverschluß Die Erfindung betrifft einen GefäßYerschluß, bei welchem
eine elastische Platte an ihrem äußeren Rande von einem mit dem Gefäß verbundenen
Verschlußteil .gehalten wird und welche nahe diesem Halterande nach innen zu auf
einer Stützkante aufruht, die über einem Dichtungsring liegt.
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Bei den bekannten Gefäßverschlüssen dieser Art ist die Platte durch
sektorartige Ausschnitte in eine Anzahl radialer Arme geteilt, welche einen auf
ihre freien Enden mittels Anzxe'heng seiner Schraube .allmählich .ausgeübten Druck
auf die Stützkante und den darunterliegenden Deckel ünd elastischen Dichtungsring
hebelartig übertragen.
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Gemäß .der Erfindung ist die elastische Platte eine runde, nach außen
gewölbte Sprengplatte von solcher Steifigkeit, daß sie wie die Böden der sog. Knallkapseln
-durch einen Druck auf ihre Mitte in die nach innen gewölbte Verschlußlage springt.
Die ursprünglich nach außengewölbte Platte springt also selbsttätig, wenn durch
einen äußeren Druck oder Zug von -bestimmtem Maß die Totpunktlage überschritten
wird, immer in die nach unten oder nach oben gewölbte wirksame Endlage. Hierdurch
tritt .sofort :die Verschluß- oder ein, und die übertragene Kraft äußert sich viel
rascher als bei dem langsamen Herabdrücken der Hebelarme bei der bekannten Vorrichtung.
Hierdurch wird es möglich, einen sicheren' Verschluß auch gegen innere Drucke einfach
durch Druck mit der. Hand ohne besondere verstellbare Widerlager herbeizuführen,
während bei der bekannten Vorrichtung eine Kraftverstärkung durch eine Schraube
o. dgl. erforderlich ist und der für den Verschluß gegebene Druck auf die Hebelarme
dauernd aufrechterhalten bleiben müß.
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Deckelverschlüsse mit gewölbten Sprengplatten sind bei Knallverschlüssen
zwar an sich bekannt, indes wurde hierbei nicht die beim Durchknallen der Platte
auftretende Aufwärtsbewegung des -Randteils zur Ausübung eines Druckes auf einen
elastischen Dichtungsring ausgenutzt.
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Die Erfindung ist besonders füi Glasbehälter zur Aufbewahrung von
Nahrungsmitteln geeignet, känn aber auch für Büchsen und größere Behälter, z. B.
Fässer, Trommeln, Tonnen, Versandkästen, Vorratstanks u. dgl., Anwendung finden.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. i zeigt einen senkrechten Schnitt einer Ausführung der Erfindung,
wobei die elastische Scheibe sich nicht in ihrer Verschlußlage befindet.
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Fig. a ist ein gleichartiger Schnitt wie Fig.,i,° wobei indes.die
Scheibe in die wirksaure
Stellung durchgeschlagen gezeichnet ist.
Diese Figur zeigt zugleich ein Werkzeug zum Lösen der Scheibe, welche forthin Sprengplatte
genannt ist.
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Fig. 3 ist eine schaubildliche Ansicht eines anderen Lösungswerkzeuges.
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Fig. q. ist ein gleicher Schnitt wie Fig. 2, wobei aber eine Deckscheibe
aus Papier zugefügt ist, die eine unbemerkte Lösung des Deckels verhindert.
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Fig. 5 zeigt eine abgeänderte Ausführung in ähnlicher Darstellung
-die Fig. r.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Ausführung der Erfindung, welche .gleichzeitig
zur Anzeige des Druckes dient.
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Die Verschlüsse nach den Fig. 1,:2, q. und 5 sind für die üblichen
Glasgefäße io bestimmt, deren Hals 9 mit Außengewinde versehen ist. Bei der in Fig.
i und 2 dargestellten Ausführung besteht die Verschlußvorrichtung aus einem Abschlußdeckel
12, der mit einem nachgiebigen Dichtungsring i i versehen ist, der auf dem Gefäßmund
aufliegt. Die Sprengplatte aus Stah113 erstreckt sich über die Deckelplatte i2,
die als Andrückscheibe für den Dichtungsring ii wirkt, und ein Befestigungsglied
14 hält die Teile ii, i2 und 13 auf dem Halse 9. Dieses Befestigungsglied hat die
Form eines Schraubringes, der auf das Gewinde des Halses 9 aufgeschraubt werden
kann. Der obere Rand dieses Ringes hat einen nach innen umgebördelten Flansch 15,
der den Rand der Sprengplatte 13 überfaßt. Diese Sprengplatte liegt auf einer ringförmiken
Rippe 16 der Deckelplatte 12, die gleichachsig zum Rand der Sprengplatte 13 und
einwärts in geringem Abstande von diesem vorgesehen ist.
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Anfangs befinden sich die Teile in der in Fig. i dargestellten Lage.
Der Ring 14 ist fest auf den Hals 9 aufgeschraubt, indes ist keine größere Kraft
zum Abdichten in der sonst .bei dem Verschluß von Schraubdeckeln üblichen Weise
angewandt, da -die eigentliche Dichtung erst durch die Sprengplatte erfolgt. Der
Mittelteil der Platte 13 wird in die aus Fig.2 ersichtliche Lage nach innen geschnappt.
Hierbei übt die Platte eine Hebelwirkung aus, drückt außen gegen .den Flansch 15
und innen auf die Rippe 16, wodurch der Deckel 12 an den Dichtungsring i i angepreßt
wird und diesen gegen den Gefäßmund mit außerordentlich starkem Drucke anpreßt.
Hierdurch wird ein Verschluß von solcher Dichtigkeit hergestellt, daß es unmöglich
ist, den Ring 14 mit der Hand von dem Glas abzuschrauben, ohne die Sprengplatte
13 in ihre anfängliche Lösestellung zurückzubringen. Wenn indes das Glas geöffnet
werden soll, wird die Sprengplatte nach oben durchgeschlagen, so daß sie wieder
.die in Fig. i dargestellte Stellung einnimmt, worauf dann die Kappe leicht von
dem Glase abgeschraubt werden kann.
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Um die Platte 13 in die Stellung nach Fig. i zu bringen, wird sie
mit einer mittleren Öffnung 17 versehen, wodurch ein Teil 18 der Scheibe erfaßbar
ist. Durch diese Öffnung kann ein Werkzeug, z. B. ein Haken i9 (Fig. 2) oder eine
mit einer Verdickung versehene Stange 2o (Fig. 3), eingeführt werden. Dieses Werkzeug
kann dann als Hebel benutzt werden, der gegen die Mitte des Dekkels 13 von unten
wirkt und die Sprengplatte damit leicht in eine Stellung hebt, bei welcher sie wieder
nach außen schnappt.
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Die Sprengplatte 13 wird, nebenbei bemerkt, dadurch hergestellt, daß
sie vorzugsweise auf beiden Seiten gehämmert oder mit Punzen bearbeitet wird, so
daß die Oberflächen radial hinreichend ausgedehnt werden, um die beschriebene Schnappwirkung
nach beiden Richtungen aus einer neutralen Mittellage zu erreichen. Hierbei kann
die eine Oberfläche der Scheibe in größerem Maße durch Hämmern bearbeitet werden
als die andere Seite, wodurch erzielt wird, .das die Scheibe sehr leicht in die
wirksame Stellung schnappt, aber aus dieser Stellung in die Lösestellung nur durch
eine viel größere Kraftanwendung übergeführt werden kann. Dies ermöglicht, daß die
Abdichtungsmittel mit größter Kraft gegen die Stirnfläche des Glases gepreßt gehalten
werden und ist von besonderer Wichtigkeit bei Ausführungen wie die nach Fig. 5,
wo :die innere Oberfläche der Sprengplatte 22 Druckunterschieden innerhalb und außerhalb
des Behälters unterworfen ist. Bei dieser Ausführung hat die Verschlußplatte die
Form einer Scheibe 25 aus Pappe o. dgl., deren Unterfläche in geeigneter Weise feuchtigkeitsdicht
gensacht ist. Die Sprengplatte 22 liegt unmittelbar auf der Scheibe 25, und die
Schraubkappe 23 hält die Scheiben 25 und 22 an der Stirnfläche des Gefäßes fest.
Wird die Mitte der Platte 22 nach innen geklappt, so preßt sie die Scheibe 25 gegen
den Hals des Gefäßes und bewirkt dadurch einen undurchlässigen Abschluß. Durch Hämmern
oder Punzbearbeitung kann der Platte 22 eine solche Steifigkeit gegeben wenden,
daß sie durch einen Druckunterschied zwischen dem Innern des Gefäßes und der Außenluft
nicht selbsttätig in die ausgebauchte Lage geschnappt wird.
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Die Platte 22 ist in der. Mitte mit einem Knopf 2,4 versehen, mittels
dessen ein gewöhnliches Tischmesser oder ein anderes geeignetes und verfügbares
Werkzeug vorübergehend mit der Platte 22 verbunden werden kann, um die sprunghafte
Ausbiegung in die Lösestellung zu erleichtern.
Die Ausführung nach
Fig. q. ist die gleiche wie in Fig: i und 2, nur ist hier eine-Papiersoheibe 21
als Sicherungsblatt über die Sprengplatte 13 gelegt, deren Rand zwischen dieser
und dem Flansch 15 liegt. Eine solche Papierscheibe,. die nicht Gegenstand-der,
Erfindung ist, wird vorzugsweise verwendet, wenn der Verschluß nach der Erfindung
bei Gläsern oder Krügen für - Nahrungsmittel verwendet werden soll, die in offenen
Geschäften verkauft wenden. Solange die Papierscheibe umversehrt ist, kann das Gefäß
nicht geöffnet werden und ist die Gewähr gegeben, daß die Ware unberührt geblieben
und nicht etwa betriigerischer Weise ein Teil des Inhalts der Gläser. entnommen
worden ist.
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Für größere Gefäße kann die Sprengung der Sprengplatte in ihre beiden
Endstellungen auch durch eine von außen zu betätigende, mit der Sprengplatte und
:der Stützkante oder einem mit dieser verbundenen festen Widerlager verbundene windenartige
Vorrichtung bewirkt werden. '-- - - -Die Fig. 6 und 7 zeigen einen Verschluß für
ein Glas- oder Steingutgefäß zum Konservieren von Früchten, Gemüsen und anderen
Nahrungsmitteln, -,welcher gleichzeitig den im Innern des Gefäßes herrschenden Druckzustand
sichtbar macht.
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Bei der Ausführung nach Fig. 6 und 7 steht die mit Außengewinde versehene
Seitenwand des Gefäßes .mit der Gewindekappe 26 in Eingriff, und eine elastische
Sprengplatte oder Deckplatte 27 mit Iiebelwirküng ist mit der Seitenwand in der
Weise verbunden, .daß sie aus der nach unten gebogenen normalen Stellung (Fig. 6)
in die nach oben gewölbte Lage (Fig.7) und in eine nach unten gewölbte (nicht gezeichnete)
Endlage gesprengt werden kann. Ein Dichtungsring aus Gummi o. dgl. liegt auf der
Stirnwand des Gefäßteils und gegen die Unterfläche des Randteils der Scheibe 27.
Die, Gewindekappe 26 und - die Schnappschelbe 27 sind aus geeignetem normalem Metallblech
hergestellt, und zwar vorzugsweise aus kalt gewalztem Metall. Die Platte 27 ist
biegsamer als bei den früher beschriebenen Ausführungen.
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Die Platte 27 kann leicht gehämmert oder in anderer Weise an ihren
Oberflächen behandelt sein, so daß das Metall in radialer Richtung ausgedehnt ist,
wodurch sie geeignet wird, nach beiden Richtungen über eine Mittelebene hinauszuspringen
oder zu schnappen. Die, Platte ist so geformt, daß ihr Rand 28 nach oben und-außen
geneigt ist, wenn die Platte sich in der normalen nach unten gebogenen Stellung
befindet, und der Randteil bleibt .bei jeder Stellung .der Scheibe geneigt. Wird
die Kappe auf. ein Gefäß aufgelegt und die Schraubkappe genügend angezogen, um eine
wirksame Dichtung zu erzielen, so bewirkt der Druck des Dichtungsringes gegen den
Randteil 28 der Platte, daß diese aus ihrer nörinalen nach unten idurchgedrückten
Stellung (Fig. 6) in die nach oben gedrückte Stellung (Eig.7@ schnappt, wodurch
angezeigt wird; daß,die Käppe richtig abgedichtet ist; und die Anziehung der Schraubkappe
fnuß immer so- bewirkt werden; -daß die. Platte in .die erstere Stellung schnappt.
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Angenommen, daß das- Gefäß vollständig mit heißem -Inhalt bei der
Anlegung der Käppe gefüllt 'ist, so wird das Gefäß zur Kühlung beiseite gestellt,
nachdem die Platte 27 in die Stellung nach Fig. 7 geschnappt äst. Später nach Abkühlung
des Inhalts des Gefäßes, und wenn sich demzufolge eine Luftverdünnung in dem Gefäß
gebildet hat, wird die Platte 27 mit der Hand nach unten ge-.drückt. Bleibt sie
in dieser Stellung, so zeigt dies an,_,daß der Verschluß vollständig dicht ist,
denn nur ein teilweises Vakuum innerhalb,des Gefäßes hält die Platte in der herabgedrückten
Stellung. Wenn also die Platte nicht in dieser Stellung bleibt, so zeigt dies an,
daß das Gefäß nicht genügend evakuiert ist, und das Einkochen muß'dann wiederholt
werden. Nachdem die Platte 27 in der herabgedrückten Stellung bleibt und das Gefäß
somit endgültig verschlossen ist, zeigt ihre Stellung jederzeit an, ob das Gefäß
noch genügend abgedichtet ist, und auch die Beschaffenheit .des Inhalts wird dadurch
angezeigt. Nimmt zu irgendeiner Zeit die Platte 27 die nach oben gewölbte Stellung
an, so läßt sich daraus erkennen, daß Luft in das Gefäß eingedrungen ist oder @daß
sich Gas in demselben entwickelt hat, und es können dann .geeignete Maßnahmen getroffen
werden, um die Ursache .des Mißerfolges festzustellen und den Schaden zu beseitigen.
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Wenn das Gefäß umgekehrt wird und daher das Gewicht des Gefäßinhalts
auf der Platte 27 lastet, .so bewirkt ein Schlag auf den Rand der Kappe oder ein
Druck des Randes nach unten gegen irgendein Widerlager, daß die Platte wieder in
die Stellung nach Fig.7 schnappt, wodurch das Öffnen des Gefäßes verhältnismäßig
leicht ermöglicht wird. Solange die Platte durch das Va= kuum innerhalb des Kruges
in der nach unten gewölbten Stellung gehalten wird, .drückt sie .den Dichtungsring
gegen den Hals des Gefäßes mit äußerster Kraft und bewirkt dadurch einen wirksamen
Verschluß.
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Auf Wunsch kann die Platte 27 .so ausgebildet werden, daß sie in der
Ruhelage vor dem Auflegen eine nach oben gewölbte Stellung, wie in Fig. 7 dargestellt,
einnimmt und nicht fähig ist, in einer nach unten gewölbten Stellung ohne Hilfe
eines Vakuums in dem
Gefäß zu bleiben. In diesem Falle wird die
Kappe dicht auf das Gefäß .geschraubt, wobei die Sprengplatte in dieser normalen,
nach oben gewölbten Stellung ist; nach Abkühlung des Inhalts des Gefäßes wird die
Platte nach unten schnappen, wobei sie eine Hebelwirkung nach oben auf die Seitenwandung
der Kappe und nach unten auf den Dichtungsring aluebt und den letzteren dicht zusammenpreBt,
um dichten - VerscläuB herzustellen.