DE698613C - Verfahren zum Verdicken und Verfestigen wasserunloeslicher organischer Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zum Verdicken und Verfestigen wasserunloeslicher organischer Fluessigkeiten

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DE698613C
DE698613C DE1936R0095868 DER0095868D DE698613C DE 698613 C DE698613 C DE 698613C DE 1936R0095868 DE1936R0095868 DE 1936R0095868 DE R0095868 D DER0095868 D DE R0095868D DE 698613 C DE698613 C DE 698613C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/06Solidifying liquids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L7/00Fuels produced by solidifying fluid fuels
    • C10L7/02Fuels produced by solidifying fluid fuels liquid fuels

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
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  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verdicken und Verfestigen wasserunlöslicher organischer Flüssigkeiten Es wurde gefunden, daß sich wasserunlösliche organische Flüssigkeiten dadurch verdicken bzw. verfestigen lassen, daß man in ihnen kleine Mengen solcher hochpolymeren Verbindungen auflöst, die durch Verseifung in Carboxyl- oder Hydroxylgruppen überführbare Gruppen, wie z. B. Estergruppen oder die Nitrilgruppe, enthalten, worauf den Lösungen solche Mengen verseifend wirkender alkalischer Mittel zugesetzt werden, daß die organischen Flüssigkeiten und die mindestens teilweise umgesetzten hochpolymeren Stoffe gallertartige feste Lösungen bilden.
  • Als hochpolymere Verbindungen sind sowohl solche geeignet, welche die Carboxylgruppe, als auch solche, die die Alkoholgruppe im Makromolekül enthalten. Vertreter der ersten Gruppe sind z. B. Polymerisate und Mischpolymerisate, die Acrylsäureester, Acrylsäurenitril oder Maleinsäurederivate enthalten.
  • Diese sind für den vorliegenden Zweck besonders geeignet. Zu der zweiten Gruppe gehören z. B. Celluloseester und Polyvinylester, insbesondere solche mit höherem Säurerest, und entsprechende Mischpolymerisate. Auch Mischpolymerisate, die ihre Komponenten aus beiden Gruppen herleiten, sind verwendbar.
  • Als verseifend wirkende Mittel seien beispielsweise wäßrige Natronlauge oder Kalilauge, Natrium- und Kaliumalkoholat genannt.
  • Menge und Konzentration des anzuwendenden Mittels sind für jeden hochpolymeren Stoff und jedes Lösungsmittel verschieden, können aber durch einfache Versuche rasch ermittelt werden. So verwandSelt sich beispielsweise eine 0,5 bis 1 0/oige Lösung von -Polyacrylsäure- -methylester in Methylenchlorid bei Zusatz von so viel alkoholischer Natronlauge, daß ro% der im Polymerisat vorhandenen Estergruppen verseift werden, innerhalb weniger Stunden in eine steife und feste Gallerte Bei Verwendung der 5- bis 1 fachen Menge-Alkali tritt zunächst ebenfalls die Bildung einer Gallerte - ein. Die Gallerte scheidet jedoch nach einigen Stunden oder Tagen das organische Lösungsmittel wieder aus und zieht sich schließlich, je nach der angewandten Alkalimenge, zu einem mehr oder weniger großen Häutchen unlöslichen Polymerisats im flüssigen Lösungsmittel zusammen.
  • Sehr geeignet für die Herstellung haltbarer Gele nach dem neuen Verfahren - sind - auch Mischpolymerisate, die einen- so geringen Anteil verseifbarer Gruppen enthalten, daß nach vollständiger Umsetzung eine Ausscheidung des Umsetzungsproduktes aus dem Gel nicht erfolgen kann. Als Beispiel sei ein Mischpolymerisat aus 25 Teilen Acrylsäuremethylester und 75 Teilen Styrol genannt. Eine Lösung dieses Polymerisates in Methylenchlorid wird durch eine zur vollständigen Veiseifung notwendige Menge Alkali in eine haltbare Gallerte verwandelt. Ein Übers chußan Alkali bewirkt hier (anders als bei An: wendung von Polyacrylsäuremethy1ester) keine Ausscheidung des Polymerisats und Zerstörung des Gels.
  • Bei Verwendung der zweiten Klasse der Verbindungen, welche veresterte Alkoholgruppen in der hochpolymeren Komponente enthalten und zu der, wie oben gezeigt, Polyvinylester und Celluloseester gehören, muß infolge der viel leichteren und schnelleren Verseifbarkeit der Zusatz von verseifend wirkenden Mitteln wesentlich vorsichtiger vorgenormen werden. Die verwendeten Alkalilösungen müssen sehr verdünnt und die Alkalimengen genau beschränkt werden. Z. B. wird beim Vermischen einer 2 Obigen Cellulosetripropionatlösung in Methylenchlorid mit dem gleichen Volumen Methylenchlorid, das I, 5% einer normalen alkoholischen Natronlaugeenthält, rasch eine verdickte bzw. gallertartige Masse erhalten. Bei Verwendung höher konzentrierter Alkalilösungen und größerer Mengen davon wird das Umsetzungsprodukt - als mehr oder weniger flockiger Niederschlag ausgeschieden, ohne daß Verdickung oder Gallertbildung eintritt. Das gleiche gilt für Vinylesteriösungen; auch hier sind Mischpolymerisate, wie oben bei den Polyacrylsäureestern beschrieben, brauchbar.
  • Die Auswahl der hochpolymeren Verbindungen richtet sich nach den zu verdickenden Flüssigkeiten. Während z. B. Methylenchlorid die meisten in Frage kommenden Verbindungen löst, sind in Benzin und Mineralölen nur einige der hochpolymeren Verbindungen löslich und somit verwendbar. Für die zuletzt genannten Flüssigkeiten sind von den besonders wirksamen Polymerisaten und Mischpolymerisaten der Acrylesterreihe diejenigen mit höheren Alkoholen, von Butylalkohol aufwärts, und die entsprechenden Mischpolymeri sate, die in Benzin und ö1 löslich sind, brauchbar. Auch bei den Vinylestern ninunt die Benzinlöslichkeit mit steigendem Säurerest zu.
  • Besonders geeignet für die Verdickung gemäß der vorliegenden Erfindung sind solche organische Flüssigkeiten, die durch Alkali nicht verändert werden. Merkwürdigerweise können aber auch Lösungsmittel nach dem neuen Verfahren verdickt werden, die selbst verseifbare Gruppen enthalten, wie z. B. Essigester. Allerdings ist bei diesen unter sonst gleichen Bedingungen der Effekt der Verfestigung oder Verdickung geringer. Dagegen können dem Verfahren naturgemäß solche organische Flüssigkeiten nicht unterworfen werden, welche die bei der Umsetzung entstehenden Gruppen selbst auflösen. Solche Lösungsmittel sind Alkohol und Aceton; diese können mit den oben genannten Mitteln nicht verfestigt werden. Geringe Zusätze dieser Lösungsmittel stören den Verdickungsvorgang dagegen nicht.
  • Die nach dem neuen Verfahren verfestigten Stoffe können mit Lösungsmitteln, die auf die Gallerte lösend oder quellend einwirken, mechanisch vermengt werden. AuE diese Weise können mehr oder weniger breiartige Mischungen erhalten werden, die für viele technische Zwecke wertvoll sind. Z. B. können auf diese Art verdickte organische Lösungsmittel vorteilhaft als Mittel zum Abbeizen von Anstrichen verwendet werden, da sie auch an senderecht stehenden Wänden nicht ablaufen. Derartige Abbeizmittel haben den weiteren großen Vorteil, ohne Verwendung von paraffin- oder wachsähnlichen Verdikkungsmitteln hergestellt zu sein, die, auf den abzubeizenden Flächen zurückbleibend, häufig ein schlechtes Haften des nach dem Abbeizen erfolgten Anstrichs verursachen.
  • Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber den bisher bekannten Verfahren besteht darin, daß die danach hergestellten Stoffe beim Erwärmen nicht mehr schmelzen.
  • Auch sind die zur Verfestigung von Flüssigkeiten notwendigen Mengen Zusatzstoffe außerordentlich gering.
  • Man hat zwar bereits versucht, Flüssigkeiten verschiedener Art, z. B. Wasser, Alkohol; Benzin usw., zu verdicken oder zu verfestigen, indem man in ihnen solche Stoffe auflöst, die'sich durch Vornahme gewisser Veränderungen in einen mehr oder weniger zähen oder festen Zustand überführen lassen.
  • In einigen solcher Fälle hat man z. B. in der betreffenden Flüssigkeit Alkalisalze organischer Säuren, z. B. von Fettsäuren, erzeugt, wodurch die gewünschte Verdickung eintrat, doch werden solche Mischungen in der Wärme wieder dünnflüssig. Man hat auch bereits vorgeschlagen, Polyhydroxylverbindungen, z. B.
  • Polyvinylalkohol, in Wasser oder wasserähnlichen Lösungsmitteln aufzulösen und diesen Lösungen geringe Mengen von Borverbindungen zuzuführen, gegebenenfalls unter Zuführung von Alkali; wegen der Unlöslichkeit des Polyvinylalkohols in organischen Lösungsmitteln ist dieses Verfahren jedoch auf Wasser beschränkt. In anderen Fällen hat man Mischpolymerisate, z. B. von Acrylsäureäthylester und Vinylacetat, durch Zugabe verhältnismäßig großer Mengen wäßriger Verseifungsmittel ganz oder teilweise verseift, wobei sich aus der Lösung die Verseifungsproedukte in fester Form abscheiden, während eine wasserhaltige Lösung zurückbleibt, ohne daß eine dahingehende Verdickung oder Verfestigung, z. B. in gallertartiger Form, eintritt.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es, im Gegensatz zu den vorstehend erwähnten Maßnahmen, in vorzüglicher Weise, wasserunlösliche organische Flüssigkeiten durch auf lösen leicht erhältlicher hochpolymerer Stoffe und durch Zufügen verseifend wirkender Mittel in einen verdickten oder durchgehend festen, auch beim Erwärmen bleibenden gallertartigen Zustand überzuführen.
  • Beispiele I. 100 Teile einer 0,5 Obigen Polyacrylsäure äthylesterlösung in Methylenchlorid werden mit 0,5 Teilen einfach normaler alkoholischer Natronlauge versetzt. Die ursprünglich dünnflüssige Lösung bildet nach einigen Stunden eine praktisch dauernd haltbare feste Gallerte.
  • An Stelle von Methylenchlorid können auch andere Lösungsmittel, z.B. auch Benzol, verwendet werden. Ein auf diese Weise verfestigtes Benzol behält auch beim Erwärmen seinen gallertartigen Zustand bei. Es kann auf eine Fläche ausgegossen und verbrannt werden, ohne daß ein Fortlaufen von flüssigem Benzol stattfindet.
  • 2. o,75 Teile Polyacrylsäuremethyiester werden in einer Mischung von 3 Teilen Naphthalin, 5 Teilen Tetralin, 50 Teilen Methylenchlorid und 5 Teilen Dipenten gelöst und mit I Teil einfach normaler Natronlauge in Äthylalkohol vermischt. Nach kurzer Zeit erstarrt die dünnflüssige Mischung zu einer Gallerte. Diese wird mit 20 bis 30 Teilen weiterer Lösungsmittel, wie Essigester, Aceton, Methyläthylketon, in einer -Emulgiermaschine vermischt, bis eine viskose, kleine Gallertklümpchen enthaltende Mischung erhalten wird, die infolge ihrer Konsistenz als Abbeirmittel dienen kann. Diese Masse fließt auch an senkrecht stehenden Wänden nicht ab.
  • 3. Eine 1 Obige Polyacrylsäurebutylesterlösung in Benzin wird mit einer solchen Menge einfach normaler Natronlauge vermischt, daß 200/0 der im Polymerisat vorhandenen Estergruppen verseift werden. Nach einigen Stunden ist die Masse verfestigt.
  • 4. Ein Mischpolymerisat, bestehend aus 70 Teilen Styrol und 30 Teilen Acrylsäuremethylester, wird in Benzol gelöst. Eine 1 Obige Lösung in Benzol läßt sich durch Vermischen mit Alkalilauge in den festen Zustand überführen. Ein Überschuß von Alkali bewirkt hier im Gegensatz zu Beispiel I keine Ausscheidung von Flüssigkeit aus der Gallerte.
  • .5. An Stelle des in Beispiel 4 verwendeten Mischpolymerisates wird ein Mischp olymerisat aus 50 Teilen Vinylacetat und 50 Teilen Methacrylsäureäthylester verwendet.
  • 6. 50 Teile einer 2 2%eigen Cellulosetripropionatlösung in Methylenchlorid werden mit einer Mischung aus 50 Teilen Methyienchlorid und 0,75 Teilen I n-allçoholischerNatronlauge vermischt. Unmittelbar nach dem Vermischen bildet sich eine klare Gallerte.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Verdicken und Verfestigen wasserunlöslicher organischer Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß in den organischen Flüssigkeiten kleine Mengen hochpolymerer Verbindungen gelöst werden5 die durch Verseifung in Carboxyl- oder Hydrexylgruppen überführbare Gruppen, wie z.B. Estergruppen, enthalten, worauf den Lösungen solche Mengen verseifend twirkender alkalischer Mittel zugesetzt werden, daß die organischen Flüssigkeiten und die mindestens teilweise umgesetztenhochpolymeren Stoffe gallertartige feste Lösungen bilden.
DE1936R0095868 1936-03-20 1936-03-20 Verfahren zum Verdicken und Verfestigen wasserunloeslicher organischer Fluessigkeiten Expired DE698613C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1092896B (de) * 1954-12-11 1960-11-17 Walter Kinttof Dipl Chem Dr Verfahren zum Verfestigen und Stabilisieren niederen einwertigen Alkohol oder Alkohole enthaltender Produkte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1092896B (de) * 1954-12-11 1960-11-17 Walter Kinttof Dipl Chem Dr Verfahren zum Verfestigen und Stabilisieren niederen einwertigen Alkohol oder Alkohole enthaltender Produkte

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