DE69838722T2 - Verfahren und testsätze zur diagnose von morbus alzheimer - Google Patents

Verfahren und testsätze zur diagnose von morbus alzheimer Download PDF

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Kits zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit.
  • Die allgemeine Zunahme der Langlebigkeit begünstigt die Häufigkeit der Alzheimer-Krankheit, und diese Krankheit stellt für die modernen Gesellschaften ein größeres ökonomisches Problem dar. Ein großer Forschungsaufwand wird betrieben, um die Entstehung dieser Krankheit zu verstehen, aber die Versuche, einen frühzeitigen Marker zu finden, waren erfolglos oder unvollständig. Der klinische Test wird meistens allein verwendet, und eine sichere Diagnose wird erst nach der Hirnbiopsie oder Autopsie gestellt.
  • Im Jahre 1991 veröffentlichten Masliah et al. (J. Neuroscience, 11, 2759–2767) Elemente, die vermuten ließen, dass Anomalien der enzymatischen Aktivität der Proteinkinase C (PKC) ausschließlich im Zentralnervensystem festgestellt wurden und mit Anfangsstadien der Alzheimer-Krankheit verbunden waren. Diese Arbeiten nehmen keinen Bezug auf Anomalien der PKC, die in Blutzellen festgestellt werden.
  • Im Jahre 1989 schlugen Gandy und Greengard ( US 4,874,694 ) vor, neurodegenerative Krankheiten und insbesondere die Alzheimer-Krankheit nachzuweisen, indem man durch radioaktive Markierung und Elektrophorese die in den Liquorproben vorhandenen Proteine analysiert. Diese invasive Technik ist schwierig durchzuführen. Sie verwendet PKC als Reagens. Sie beweist keine Anomalie der PKC, die mit der Alzheimer-Krankheit verbunden ist. Sie verwendet außerdem eine Probe, die aus dem Zentralnervensystem stammt und trägt kein Element bei, das die peripheren Organe betrifft, und insbesondere nicht die im Blut vorhandenen Elemente.
  • Vor kurzem hat eine amerikanische Forschergruppe die Verwendung von cholinergischen Antagonisten bei der Messung der Pupillenerweiterung als Nachweistest vorgeschlagen (Scinto et al., 1994, Science 266: 1051–1054). Dieser Test erlaubt jedoch keine absolute Unterscheidung der Patienten, die unter der Alzheimer-Krankheit leiden. Sein diagnostisches Interesse wurde in mehreren neueren Studien stark in Frage gestellt.
  • Schließlich wurde vor kurzem auch gezeigt, dass das Serum, das von Alzheimer-Patienten stammt, Antikörper enthält, die von Maus-Mikrogliazellen exprimierte Antigene erkennen können. Die Gründe für diese Eigenschaft und ihr diagnostischer Wert sind bisher noch nicht bekannt.
  • Die Beobachtung verschiedener Anomalien bei Alzheimer-Patienten führte die Erfinder dazu, die Beziehungen zwischen diesen Anomalien und den Modifikationen der Aktivierungsniveaus bestimmter Enzyme zu untersuchen. Unter Berücksichtigung der zuvor festgestellten Beziehungen zwischen einer Anomalie des Chlortransports in Erythrocyten bei Alzheimer-Patienten und einer Anomalie der Aktivität der Proteinkinase C (abgekürzt PKC) beruhten ihre Arbeiten somit in erster Linie auf der Messung des Aktivierungsniveaus der PKC an Erythrocyten von solchen Patienten.
  • Die Erfinder haben dabei festgestellt, dass es durch Variation der Messbedingungen möglich ist, Daten zu erhalten, die es erlauben, eine Unterscheidung zwischen Alzheimer-Patienten und gesunden Probanden zu treffen.
  • Die Entwicklung ihrer Arbeiten erlaubte es, zu überprüfen, dass solche Messungen, die auf die PKA angewendet werden oder auch eine Menge von Verbindungen einsetzen, die mit der PKC oder der PKA Wechselwirken können, auch genutzt werden konnten, um eine Unterscheidung von Alzheimer-Patienten zu treffen.
  • Ziel der Erfindung ist es also, ein Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit anzugeben, das es erlaubt, einen zuverlässigen, schnellen und kostengünstigeren Test zu etablieren.
  • Sie zielt auch darauf ab, Kits bereitzustellen, die eine leichte Ausführung eines solchen Verfahrens erlauben.
  • Das Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es Folgendes umfasst:
    • – die Inkubation einer Blutprobe mit einer fluoreszierenden Sonde, welche das katalytische Zentrum der Proteinkinase C (PKC) oder der Proteinkinase A (PKA) erkennt, oder mit zwei fluoreszierenden Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne eines der beiden Enzyme (PKC oder PKA) erkennen, unter Bedingungen, welche die spezifische Bindung der Sonde oder der Sonden an PKC oder PKA ermöglichen, wobei die Sonde, welche die regulierende Domäne der PKC oder der PKA erkennt, Verbindungen umfasst, welche eine Emission im Erregungsbereich der mit der katalytischen Domäne des Enzyms interagierenden Sonde gewährleisten können,
    • – das Messen der Intensität der Fluoreszenz des erhaltenen Präparats und deren eventueller Variationen durch Hinzufügen eines Hemmstoffs und/oder eines Aktivators für PKC oder PKA, wobei eine Variation der Daten der Fluoreszenzemissionsspektren gegenüber denjenigen der bei gesunden Patienten erhaltenen Spektren eine Unterscheidung in Bezug auf Morbus Alzheimer ermöglicht, wobei das Messen der Intensität der Fluoreszenz des erhaltenen Präparats im Falle einer Inkubation einer Blutprobe mit den beiden fluoreszierenden Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne der PKC oder der PKA erkennen, erfolgt, indem die Probe mit der Absorptionswellenlänge der das katalytische Zentrum des Enzyms erkennenden flureszierenden Sonde erregt wird und anschließend das bei der Emissionswellenlänge der katalytischen Sonde erhaltene Signal beobachtet wird, welches eine Unterscheidung in Bezug auf Morbus Alzheimer ermöglicht.
  • Gemäß der Erfindung führt man zur Untersuchung der Fluoreszenzintensitäten eine Dekonvolution der erhaltenen Emissionsspektren durch, um sie in elementare Gauss-Funktionen zu zerlegen und die charakteristischen Emissionsmaxima der direkten oder indirekten Wechselwirkung der Sonde mit der PKC oder PKA zu bestimmen. Die Bestimmung des relativen Beitrags jeder Gauss-Funktion zur Gesamtintensität der Fluoreszenz unter verschiedenen Bedingungen ermöglicht es, die Kriterien auszuwählen, die beizubehalten sind, um die Diagnose durchzuführen. Es handelt sich zum Beispiel um eine relative Intensitätsdifferenz oder eine Verschiebung eines Maximums in Bezug auf die Ergebnisse, die man mit gesunden Probanden erhält.
  • Man verfügt somit über Mittel, die es erlauben, eine Unterscheidung von 100% zwischen den Alzheimer-Patienten und gesunden Probanden zu etablieren.
  • Die fluoreszierenden Sonden, die bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden können, umfassen, an ein Fluorophor gekoppelt, eine Verbindung, die unter den Inkubationsbedingungen mit dem katalytischen Zentrum des Enzyms oder seiner regulierenden Domäne Wechselwirken kann.
  • Fluoreszierende Sonden, die unter den Bedingungen der Erfindung mit dem katalytischen Zentrum der PKC reagieren können, umfassen organische Syntheseverbindungen, wie Derivate von Bisindolylmaleinimid. Genannt seien insbesondere die Sonden fim-1 und rim-1, die von Chen und Poenie in 3. Biol. Chem., 1993, 268, 15812–15822, beschrieben wurden.
  • Andere fluoreszierende Sonden erlauben die Markierung von Verbindungen, die unter den Bedingungen der Erfindung mit der regulierenden Domäne der PKC Wechselwirken können.
  • Es handelt sich insbesondere um lipidische Sonden, wie sie ausgehend von Phospholipiden, die Bestandteile der Membran sind, oder Derivaten solcher Phospholipide entwickelt wurden.
  • Alternativ dazu sind die fluoreszierenden Sonden Protein- oder Peptidsonden des Membran- oder Cytoskeletttyps oder Derivate der Substrate der Enzyme PKC oder PKA.
  • Solche lipidischen Sonden, Protein- oder Peptidsonden werden gleichzeitig mit den Sonden verwendet, die die katalytische Domäne der PKC-Enzyme erkennen. So gewährleistet man die Spezifität der Messungen, da auch andere Enzyme oder Proteine als PKC oder PKA mit den lipidischen, Protein- oder Peptidverbindungen der Sonden Wechselwirken können.
  • Diese Sonden umfassen zum Beispiel Verbindungen, die eine Emission im Anregungsbereich der Sonden gewährleisten, die mit der katalytischen Domäne der Enzyme Wechselwirken.
  • Ihre Anregung führt ihrerseits zur Anregung der Sonde, die das katalytische Zentrum erkennt, was eine Nähe der beiden Sonden (ungefähr weniger als 50 Å) impliziert, wobei das Enzym dann direkt mit den Elementen der Membran oder des Cytoskeletts oder des Substrats wechselwirkt.
  • Indem man die zu untersuchende Probe bei der Absorptionswellenlänge der lipidischen Sonde anregt und indem man das Signal bei der Emissionswellenlänge der katalytischen Sonde beobachtet, verfügt man somit über ein spezifisches Signal in Bezug auf das Enzym, das es erlaubt, eine Unterscheidung zu treffen.
  • Unter "Blutprobe" versteht man die Gesamtprobe, die dem Patienten entnommen wurde, oder eine Fraktion dieser Probe oder konstituierende Elemente, zum Beispiel Erythrocyten.
  • Allgemein verwendet man für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung eine frische Blutprobe.
  • Der Schritt der Inkubation wird bei Umgebungstemperatur durchgeführt, indem man die zu untersuchende Probe mit einer solchen Menge der Sonde und während einer solchen Zeitspanne inkubiert, dass man die gewünschte Wechselwirkung erhalten kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Teil der Probe nur mit der Sonde inkubiert, ein anderer Teil wird zuerst mit einem Inhibitor der PKC oder der PKA und dann mit der Sonde inkubiert, und ein weiterer Teil wird zuvor mit einem Aktivator der PKC oder der PKA und dann mit der Sonde inkubiert.
  • Als Inhibitor der PKC sei beispielsweise Staurosporin und als Aktivator ein Phorbolester, wie Phorbolmyristatacetat (PMA oder TPA), genannt.
  • Die Dekonvolution der erhaltenen Spektren erlaubt es, für die Wechselwirkungen charakteristische Maxima zu identifizieren. Der Vergleich der Spektren in An- oder Abwesenheit des Aktivators und oder des Inhibitors des Enzyms erlaubt es, Variationen bei den Alzheimer-Patienten in bezug auf die gesunden Probanden nachzuweisen und schnell eine saubere Unterscheidung zwischen diesen Gruppen zu treffen.
  • Die Erfindung betrifft auch diagnostische Kits oder Testsätze für die Durchführung des oben definierten Tests.
  • Diese Kits oder Testsätze für die Diagnose der Alzheimer-Krankheit sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Folgendes aufweisen:
    • – eine Gebrauchsanleitung,
    • – zwei fluoreszierende Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne eines der Enzyme PKC oder PKA erkennen,
    mit dem katalytischen Zentrum des Enzyms oder seiner regulierenden Domäne.
  • Diese Kits sind dadurch gekennzeichnet, dass die fluoreszierenden Sonden, die eine Verbindung umfassen, die mit der regulatorischen Domäne der PKC Wechselwirken kann, ausgehend von Phospholipiden, Protein- oder Peptidsonden des Membran- oder Cytoskeletttyps oder Derivaten der Substrate der Enzyme PKC oder PKA entwickelt sind.
  • So stellt die Erfindung sehr zuverlässige nichtinvasive Mittel bereit, die es erlauben, eine schnelle und ökonomische Diagnose der Alzheimer-Krankheit durchzuführen.
  • Durch die Entwicklung von Informatikwerkzeugen für die Analyse der aufgezeichneten Spektren ist es möglich, sehr schnell Messungen an großen Gruppen von Probanden, die die Krankheit entwickeln können, und an Familien, von denen gewisse Mitglieder erbliche Formen aufweisen, durchzuführen.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in den folgenden Beispielen genannt, wobei Bezug auf die 1 bis 6 genommen wird.
  • Dabei zeigen:
  • 1 die Dekonvolution des Emissionsspektrums von fim-1;
  • 2 die relativen Intensitätsunterschiede der Fluoreszenzemissionsmaxima bei 518, 535, 547 und 585 nm von Erythrocytenpräparaten, die mit Staurosporin vorinkubiert und dann mit fim-1 versetzt wurden;
  • 3 die Verschiebung des zweiten Maximums bei Vergleich der Proben von Alzheimer-Patienten und von gesunden Freiwilligen;
  • 4 die relativen Intensitätsunterschiede der Fluoreszenzemissionsmaxima bei 518, 535, 545 und 585 nm von Erythrocytenpräparaten, die mit fim-1 vorinkubiert und dann mit TPA versetzt wurden;
  • die 5 und 6 die relativen Intensitätsunterschiede der Fluoreszenzemissionsmaxima von Erythrocytenpräparaten von gesunden Patienten und von Parkinson-Patienten, die mit Staurosporin vorinkubiert und dann mit fim-1 versetzt (5) oder mit fim-1 vorinkubiert und dann mit TPA versetzt (6) wurden.
  • Beispiel 1: Untersuchung der Fluoreszenzeigenschaften von fim-1
  • Man verwendet Liposomen, die ausgehend von Hirnlipidextrakten und einem kommerziellen gereinigten PKC-α-Präparat hergestellt wurden, und dann fügt man Erythrocyten hinzu.
  • Dieses Präparat wird 20 min lang bei Umgebungstemperatur in Gegenwart von fim-1 (500 nM) in einem PBS-Puffer (150 mM NaCl, 10 mM NaHPO4, 5 mM D-Glucose, 500 mM CaCl2, pH 7,4) inkubiert.
  • Nach dem Waschen, Zentrifugieren und Resuspendieren in 1/150 PBS wird das Fluoreszenzemissionsspektrum zwischen 505 und 650 nm mit einer Anregungswellenlänge von 485 nm aufgenommen.
  • Das erhaltene Spektrum wird in Bezug auf die mit der Sonde allein gemessene Fluoreszenzintensität normiert, dann in 3 elementare Gauss-Funktionen zerlegt, die in 1 dargestellt sind. Man bemerkt ein Emissionsmaximum bei 518, 535 bzw. 586 nm. Die Wechselwirkungen zwischen fim-1 und den Membranlipiden sowie der PKC spiegeln sich in einer leichten Verschiebung des Spektrums zwischen 530 und 570 nm für die Lipide und eine Erhöhung der Fluoreszenz zwischen 510 und 530 nm und jenseits von 570 nm für die PKC wider.
  • Die Zugabe von Staurosporin-Inhibitor, der kompetitiv an die ATP-Stelle bindet, spiegelt sich in einer Hemmung der Fluoreszenzintensität wider. Umgekehrt bemerkt man eine beträchtliche Erhöhung der Fluoreszenz (die quantitative Ausbeute steigt um einen Faktor 5000) in Gegenwart von Phorbolester.
  • Beispiel 2: Diagnostischer Test der Alzheimer-Krankheit.
  • Vorschrift
  • 1 bis 3 ml frisches Blut werden auf Heparin entnommen und in der Kälte (+4°C) konserviert. In den beiden folgenden Stunden wird die Probe bei Umgebungstemperatur dreimal in PBS gewaschen und zentrifugiert.
  • Dann geht man zu 3 Inkubationsreihen über:
    • – ein erstes Aliquot von Zellen, die 20 min lang in Gegenwart der fluoreszierenden Sonde (500 nM) fim-1 inkubiert werden;
    • – ein zweites Aliquot, das zuerst 20 min lang in Gegenwart von 500 nM Staurosporin vorinkubiert und dann in Gegenwart der fluoreszierenden Sonde inkubiert wird; und
    • – ein drittes Aliquot, das zuerst in Gegenwart der fluoreszierenden Sonde vorinkubiert und dann 20 min lang in Gegenwart von 500 nM TPA inkubiert wird.
  • In der Folge dieser Inkubationen werden die Zellen gewaschen, zentrifugiert (zweimal) und dann in PBS (1/150) resuspendiert.
  • Die jeweiligen Fluoreszenzemissionsspektren werden bei Umgebungstemperatur mit einem Einzelstrahl-Spektrofluorimeter SLM 4800 (Anregung 485 nm, Schlitzbreite 2 nm) an einem Volumen von ungefähr 200 μl gemessen. Jede Messung wird wenigstens dreimal doppelt durchgeführt und dann wird ein Mittelwert der Werte berechnet.
  • Dann werden die Spektren in Bezug auf die mit der Sonde allein gemessene Fluoreszenzintensität normiert, dann in 3 elementare Gauss-Funktionen zerlegt. Schließlich wird das Integral jeder Gauss-Funktion gemessen und auf die Summe der Integrale der Gauss-Funktionen für jedes Spektrum bezogen (relativer Beitrag jeder Gauss-Funktion zur Gesamtintensität der Fluoreszenz).
  • Unterscheidung zwischen Alzheimer-Patienten und gesunden Probanden
  • Die Messung der Fluoreszenzemissionsspektren von fim-1 bei roten Blutkörperchen, die von 35 Alzheimer-Patienten stammen, und ihr Vergleich mit Zellen, die ausgehend roten Blutkörperchen erhalten wurden, die von 35 gesunden Freiwilligen im vergleichbaren Alter stammen, erlaubte eine Unterscheidung von 100% zischen den 2 Gruppen anhand von zwei Kriterien: Der Unterschied der Intensität des Fluoreszenzmaximums bei 518 nm, wenn das Spektrum in Anwesenheit oder Abwesenheit von Staurosporin gemessen wird (2), und die Verschiebung des Peakmaximums bei 545 nm.
  • In diesen Figuren entsprechen
    Figure 00100001
    und ∎ den Alzheimer-Patienten, und o und ☐ entsprechend den gesunden Probanden. Diese Symbole haben in 4, die die in An- oder Abwesenheit von Phorbolester erhaltenen Ergebnisse darstellt, dieselben Bedeutungen.
  • An Parkinson-Patienten durchgeführte Messungen
  • Um die Spezifität der Messungen für die Alzheimer-Krankheit gegenüber anderen neurodegenerativen Krankheiten festzustellen, wurden Messungen an Proben, die von 15 Patienten stammen, die an der Parkinson-Krankheit leiden, oder an gesunden Freiwilligen im vergleichbaren Alter durchgeführt. Die zwei erhaltenen Messungsindices erlaubten es nicht, einen Unterschied zwischen den gesunden Freiwilligen und den Patienten zu beobachten (Wirkung von Staurosporin: 5, und Wirkung von TPA: 6, wo "o" den gesunden Freiwilligen und
    Figure 00100002
    den Parkinson-Patienten entspricht). Dieses Ergebnis ist ein guter Hinweis auf die Spezifität des Tests der Erfindung als Diagnose für die Alzheimer-Krankheit.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Diagnose von Morbus Alzheimer, dadurch gekennzeichnet, dass es umfasst: – die Inkubation einer Blutprobe mit einer fluoreszierenden Sonde, welche das katalytische Zentrum der Proteinkinase C (PKC) oder der Proteinkinase A (PKA) erkennt, oder mit zwei fluoreszierenden Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne eines der beiden Enzyme (PKC oder PKA) erkennen, unter Bedingungen, welche die spezifische Bindung der Sonde oder der Sonden an PKC oder PKA ermöglichen, wobei die Sonde, welche die regulierende Domäne der PKC oder der PKA erkennt, Verbindungen aufweist, welche eine Emission im Anregungsbereich der mit der katalytischen Domäne des Enzyms interagierenden Sonde ermöglichen können, – das Messen der Intensität der Fluoreszenz des erhaltenen Präparats und dessen eventueller Variationen durch Hinzufügen eines Hemmstoffs und/oder eines Aktivators für PKC oder PKA, wobei eine Variation der Daten der Fluoreszenzemissionsspektren gegenüber denjenigen der bei gesunden Patienten erhaltenen Spektren eine Unterscheidung in Bezug auf Morbus Alzheimer bildet, wobei das Messen der Intensität der Fluoreszenz des erhaltenen Präparats im Falle einer Inkubation einer Blutprobe mit den beiden fluoreszierenden Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne der PKC oder der PKA erkennen, erfolgt, indem die Probe mit der Absorptionswellenlänge der das katalytische Zentrum des Enzyms erkennenden flureszierenden Sonde angeregt wird und anschließend das bei der Emissi onswellenlänge der katalytischen Sonde erhaltene Signal beobachtet wird, welches eine Unterscheidung in Bezug auf Morbus Alzheimer bildet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die fluoreszierenden Sonden, welche das katalytische Zentrum der PKC oder der PKA erkennen, und diejenigen, welche dessen regulierende Domäne erkennen, eine an ein Fluorophor gekoppelte Verbindung aufweisen, welche in der Lage ist, unter den Inkubationsbedingungen mit dem katalytischen Zentrum des Enzyms oder mit dessen regulierender Domäne zu interagieren.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die fluoreszierenden Sonden, welche in der Lage sind, unter den erfindungsgemäßen Bedingungen mit dem katalytischen Zentrum der PKC zu reagieren, unter organischen Syntheseverbindungen gewählt sind, wie Derivate von Bisindolylmaleimid.
  4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass fluoreszierende Sonden verwendet werden, welche eine Verbindung aufweisen, die in der Lage ist, unter den erfindungsgemäßen Bedingungen mit der regulierenden Domäne der PKC zu interagieren, wie solche Sonden, die aus Phospholipiden, die Bestandteile der Membran sind, oder aus Derivaten derartiger Phospholipide gewonnen werden, Eiweiß- oder Peptidsonden von Membran- oder Zytoskelettart, oder Derivate aus Substraten der Enzyme PKC oder PKA.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonden, welche die regulierende Domäne der PKC oder der PKA erkennen, und die Sonden, welche direkt die katalytische Domäne des Enzyms PKC erkennen, gleichzeitig verwendet werden.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Inkubationsschritt bei Umgebungstemperatur durchgeführt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Probe allein mit der Sonde oder den Sonden zur Inkubation gebracht wird, ein anderer Teil zunächst mit einem PKC- oder PKA-Hemmstoff und anschließend mit der Sonde oder den Sonden zur Inkubation gebracht wird, und ein anderer Teil vorab mit der Sonde oder den Sonden und anschließend mit einem PKC- oder PKA-Aktivator zur Inkubation gebracht wird.
  8. Kits oder Testsätze zur Diagnose von Morbus Alzheimer, dadurch gekennzeichnet, dass sie aufweisen: – eine Gebrauchsanleitung, – zwei fluoreszierende Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne eines der Enzyme PKC oder PKA erkennen, und – Reagenzmittel zur Durchführung des Diagnosetests, wobei die Reagenzmittel aus Aktivatoren und/oder Hemmstoffen für PKC und/oder PKA ausgewählt sind, oder, anstelle zweier fluoreszierender Sonden, eine einzelne fluoreszierende Sonde gemäß der vorangehenden Definition und als Reagenzmittel Hemmstoffe für PKC und/oder PKA.
  9. Kits oder Testsätze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonden, welche das katalytische Zentrum bzw. die regulierende Domäne eines der genannten Enzyme PKC oder PKA erkennen, eine mit einem Fluorophor gekoppelte Verbindung aufweisen, welche in der Lage ist, unter den Inkubationsbedingungen mit dem katalytischen Zentrum des Enzyms bzw. mit dessen regulierender Domäne zu interagieren.
  10. Kits nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den fluoreszierenden Sonden, die eine Verbindung aufweisen, welche in der Lage ist, mit der regulierenden Domäne des PKC zu interagieren, um Phospholipide, die Bestandteil der Membran sind, Eiweiß- oder Peptidsonden von Membran- oder Zytoskelettart, oder um Derivate von Substraten der Enzyme PKC oder PKA handelt.
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