-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Expressionssystem, das heterologe
Proteine liefert, die durch einen nicht-nativen Wirtsorganismus
exprimiert werden, die jedoch die biologische Aktivität und/oder
die Struktur wie bei einem nativen Protein aufweisen.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Fortschritte
in der Molekularbiologie und der Gentechnik während der letzten Dekade machten
es möglich,
große
Mengen an Proteinprodukten unter Verwendung von heterologen Expressionssystemen
zu erzeugen.
-
Die
Verwendung von heterologen Wirten zur Erzeugung beispielsweise von
therapeutischen Proteinen kann allerdings zu Unterschieden in den
biologischen und/oder strukturellen Eigenschaften des Rekombinationsprodukts
führen.
Von den biochemischen Modifizierungen, die üblicherweise bei Proteinen
während
oder nach ihrer Synthese in der Zelle auftreten, ist die Bildung
von Disulfidbrücken
von Relevanz, da diese Modifizierung mit der korrekten Faltung oder
Assemblierung von über
Disulfidbrücken
gebundenen Proteinen gekoppelt ist (Übersicht von J.C.A. Bardwell
und J. Beckwith, Cell. 74: 769–771,
1993; R.B. Freedman in Protein Folding, T.E. Creighton (Hrsg.),
W.H. Freeman and Co., New York, Seiten 455–539, 1992).
-
In
Bakterien und anderen Wirtszellen werden zum Beispiel unter bestimmten
Bedingungen manche heterologe Proteine innerhalb der Zellen als "refraktile Körper" oder "Einschlusskörper" präzipitiert.
Solche refraktile Körper
oder Einschlusskörper
bestehen aus dichten Massen von teilweise gefaltetem, reduziertem
heterologem Protein, das oft in einer Form vorliegt, die nicht biologisch
aktiv ist (S.B. Storrs et al., Protein Folding – American Chemical Society
Symposium Series 470, Kapitel 15: 197–204, 1991). Es wird angenommen,
dass die biologische Inaktivität
von nativ disulfidgebundenen refraktilen heterologen Proteinen oder
heterologen Einschlussproteinen durch die nicht-korrekte Proteinfaltung
oder Assemblierung bedingt ist, die dadurch hervorgerufen wird,
dass die Disulfidbindungen in den Proteinen nicht oder nicht richtig
gebildet werden. Es wird angenommen, das die biologische Inaktivität von refraktilen
heterologen Proteinen oder heterologen Einschlussproteinen durch
den Prozess einer nicht-korrekten Proteinfaltung oder Assemblierung
bedingt ist, der entweder vor oder nach der intrazellulären Präzipitation
oder während
der Isolierung der Proteine eintritt.
-
Darüber hinaus
wird die biologische Funktion eines Proteins sehr oft durch den
Oxidationszustand seiner Sulfydrylgruppen reguliert oder zumindest
beeinflusst. Dies ist hinsichtlich einiger Enzymaktivitäten der Fall,
wobei die Reversibilität
und das Timing der Oxidation von Sulfydrylgruppen als physiologischer
Kontrollmechanismus angegeben wurde.
-
Es
gibt zahlreiche Beispiele für
disulfidgebundene Proteine in der Literatur. So ist zum Beispiel
bekannt, dass die meisten viralen Glycoproteine sowie einige Wachstumsfaktoren
Disulfidbindungen aufweisen. Disulfidbindungen sind allgemein für eine korrekte
Proteinfaltung wesentlich. Zu den Beispielen für disulfidgebundene rekombinierte
heterologe Proteine, bei denen gezeigt wurde, dass sie fehlgefaltet
sind, wenn sie beispielsweise in Hefezellen exprimiert werden, gehören das
große
Oberflächenprotein
des Hepatitis-B-Virus (Biemans et al., DNA Cell Biol., 10: 191–200, 1991), α-1-Antitrypsin
(Moir und Dumais, Gene, 56: 209–217, 1987)
und Erythropoietin (Elliott et al., Gene, 79: 167–180, 1989).
Zu den Beispielen für
rekombinierte Proteine, die beispielsweise in Insektenzellen oder
Säugerzellen
exprimiert werden und bei denen gezeigt wurde, dass Disulfidbindungen
für eine
korrekte Proteinfaltung wesentlich sind, gehören der Granulocyten/Makrophagen-Kolonie-stimulierende
Faktor (GM-CSF) (Kaushansky et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
86: 1213–1217, 1989),
das Glycoprotein gp55 des Friend-Erythroleukämie-Virus (SFFV) (Gliniak et
al., J. Biol. Chem., 266: 22991–22997,
1991), das Glycoprotein des Virus der vesikulären Stomatitis (VSV-G) (Grigera
et al., J. Virol., 66: 3749–3757,
1992), das Lungen-Surfactant-Protein
D (Crouch et al., J. Biol. Chem., 269: 15808–15813, 1994), der Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Rezeptor
(Bieri et al., Biochemistry, 34: 13059–13065, 1995), der insulinähnliche
Wachstumsfaktor (Nahri et al., Biochemistry, 32: 5214–5221, 1993)
sowie das Angiotensin-umwandelnde Enzym (ACE) (Sturrock et al.,
Biochemistry, 35: 9560–9566,
1996). Es ist festzuhalten, dass in all diesen Fällen die Expression heterologer
Proteine in speziellen Wirtszellen lediglich verwendet wurde, um
ausreichende Mengen des betreffenden Proteins zu erzeugen, um die
Durchführung
von Strukturuntersuchungen zu ermöglichen.
-
Verschiedene
Proteinfaktoren, welche die Bildung von Disulfidbindungen katalysieren,
wurden bereits charakterisiert. Proteindisulfidisomerase (PDI) ist
ein abundantes, multifunktionelles Protein, das im Lumen des endoplasmatischen
Reticulums (ER) vorkommt und die richtige Bildung von Disulfidbindungen
bei sekretorischen Proteinen und Zelloberflächenproteinen fördert (LaMantia
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 4453–4457, 1991; Farquhar et al.,
Gene, 108: 81–89,
1991; Freedman, Cell, 57: 1069–1072,
1989; Laboissiere et al., J. Biol. Chem., 270: 28006–28009,
1995).
-
Eine ähnliche
Funktion, jedoch in einem unterschiedlichen zellulären Compartment,
wurde einem anderen, kleinen ubiquitären Protein, dem Thioredoxin
(TRX), zugeschrieben (Gan, J. Biol. Chem., 266: 1692–1696, 1991;
Muller, J. Biol. Chem., 266: 9194–9202, 1991; Chivers et al.,
EMBO J., 15: 2659–2667, 1996),
das eine Sequenz an der aktiven Stelle aufweist, die der von PDI ähnlich ist.
Thioredoxine sind im Cytosol vorkommende Polypeptide, die befähigt sind,
die Reduktion von Disulfiden unter Verwendung von Glutathion als
Reduktionsmittel zu katalysieren (Holmgren, J. Biol. Chem., 264:
13963–13966,
1989). Es wurde postuliert, dass Thioredoxin auch bei der Reduktion
von vorzeitig gebildeten Disulfiden bei Proteinen beteiligt sein kann,
die in das ER eintraten. Da die biologische Aktivität einer
Reihe von Schlüsselenzymen,
die bei entscheidenden Stoffwechselwegen beteiligt sind, vom Cytosol-Redoxsystem abhängt, ist
es plausibel, dass TRX bei der Modifizierung von Proteinen, die
bei der Faltung in anderen zellulären Compartments als dem Cytosol
beteiligt sind, eine relevante Rolle spielt.
-
Bei
zahlreichen Organismen, zum Beispiel bei Bakterien, Hefen, Säugerzellen
und Insektenzellen, die genetisch so modifiziert wurden, dass sie
heterologe Proteine exprimieren bzw. überexprimieren, besteht das Problem,
das bei den meisten Expressionssystemen auftritt, in der Unfähigkeit,
Proteine zu exprimieren, die biologisch aktiv sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Es
hat nun den Anschein, dass aufgrund des Fehlens der für eine korrekte
Faltung oder Assemblierung von heterologen Proteinen in nicht-nativen
Expressionswirten erforderlichen Enzyme oder aufgrund einer ungenügenden Menge
davon solche exprimierten heterologen Proteine oft nicht biologisch
aktiv sind und/oder eine nicht-korrekte Proteinstruktur aufweisen.
-
Die
vorliegende Erfindung beseitigt dieses Problem und ermöglicht eine
Expression biologisch aktiver heterologer Proteine und/oder heterologer
Proteine mit korrekter Struktur in nicht-nativen Expressionswirten.
-
Es
wurde nun festgestellt, das Expressionskassetten, die PDI oder TRX
codieren, zur Transformation eines Wirtsorganismus verwendet werden
können,
wodurch es ermöglicht
wird, PDI oder TRX zu überexprimieren.
Der Wirtsorganismus ist bevorzugt eine Hefe.
-
Hefezellen,
die zum Beispiel diese Proteine überexprimieren,
können
anschließend
oder gleichzeitig mit Expressionsvektoren transformiert werden,
die ein erwünschtes
heterologes Protein oder mehrere erwünschte heterologe Proteine
codieren. Die in solchen PDI-TRX-transformierten Hefezellen exprimierten
heterologen Proteine liegen aufgrund der Aktivität der Enzyme PDI oder TRX,
die in der gleichen Zelle coexprimiert werden, zur Erzeugung von
Disulfidbindungen in einer richtig gefalteten, biologisch aktiven
Form vor.
-
Solche
Systeme zur Erzeugung biologisch aktiver heterologer Proteine können vorteilhaft
zur Herstellung beispielsweise von Proteinen zur Verwendung in der
Human- oder Veterinärtherapie
und/oder zur diagnostischen Verwendung oder zur Herstellung anderer
Proteine von kommerziellem Interesse oder von Interesse für die Forschung
verwendet werden. Die korrekte und optimale biologische Aktivität, die durch
die Verfahren der vorliegenden Erfindung erzielt wird, ist beispielsweise
bei der Herstellung von wirksamen Arzneimitteln und diagnostischen
Reagenzien von höchster
Bedeutung.
-
Es
wurde festgestellt, dass die PDI-Überexpression in Saccharomyces
cerevisiae die Sekretion des Homodimers von humanem Platelet-derived
Growth-Factor B (PDGF-BB) in das Kulturmedium fördert (Robinson et al., Bio/Technology,
12: 381–384,
1994).
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde ein erhöhtes Niveau der Wirksamkeit
der Faltung heterologer Proteine in Zellen nachgewiesen.
-
Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Vektor angegeben, der eine
Expressionskassette aufweist, die eine DNA-Sequenz enthält, die ein Protein codiert,
das befähigt
ist, die Bildung von Disulfidbrücken
zu katalysieren.
-
Ein
derartiger Vektor führt
wünschenswerterweise
zu einer (Über)expression
des Proteins in einer transformierten Wirtszelle, wodurch die Bedingungen
für eine
korrekte Faltung des heterologen Proteins erzielt werden.
-
Das
Protein kann ein beliebiges Protein sein, das befähigt ist,
die Ausbildung von Disulfidbrücken
zu katalysieren, und ist bevorzugt Proteindisulfidisomerase (PDI)
oder Thioredoxin (TRX) oder eine Kombination davon. Die Gene, die
PDI und TRX codieren, werden vorzugsweise aus Hefe erhalten, noch
bevorzugter aus S. cerevisiae. Die Quellen für PDI und TRX können jedoch
auch beispielsweise humane Wildtyp-cDNA-Sequenzen und mutante cDNA-Sequenzen
umfassen.
-
Der
Ausdruck "Expressionskassette", wie er hier verwendet
wird, bezeichnet eine DNA-Sequenz, die mindestens eine strukturelle
DNA-Sequenz umfasst, die ein Protein und geeignete Expressionssequenzen und
wahlweise Kontrollsequenzen codiert, um die Expression der strukturellen
DNA-Sequenz zu erleichtern.
-
Der
Vektor kann mehr als eine DNA-Sequenz, die ein Protein codiert,
das befähigt
ist, die Bildung von Disulfidbindungen zu katalysieren, in einer
oder mehreren Expressionskassetten enthalten. Die DNA-Sequenzen können Wiederholungen
der gleichen DNA-Sequenz darstellen oder können verschiedene Proteine
codieren, die befähigt
sind, die Bildung von Disulfidbindungen zu katalysieren. Das Vorsehen
von mehrfachen Kopien von DNA-Sequenzen des gleichen Proteins oder
von unterschiedlichen Proteinen, die befähigt sind, die Bildung von
Disulfidbindungen zu katalysieren, stellt einen Weg zur Erzielung
der gewünschten Überexpression
der Proteine und damit zur Erzielung des vorteilhaften und erfinderischen
technischen Effekts dar.
-
Die
Expressionskassette kann ferner eine DNA-Sequenz enthalten, die
ein Leader-Peptid zur Sekretion enthält, das am 5'-Ende des Gens fusioniert
ist, welches das Protein codiert, das befähigt ist, die Bildung von Disulfidbindungen
zu katalysieren. Wenn so verfahren wird, führt das Konstrukt günstigerweise
(1) zu einer (Über)expression
des Proteins in der transformierten Zelle und (2) zu einer Lokalisation
des (über)exprimierten Proteins
im ER und/oder anderen sekretorischen Compartments, wo es seine
Funktion ausüben
kann, wodurch die Bedingungen für
eine korrekte Faltung des heterologen Proteins hergestellt werden.
-
Der
Vektor des ersten Aspekts der Erfindung kann ferner auch eine Expressionskassette
aufweisen, die eine oder mehrere DNA-Sequenzen enthält, die ein heterologes Protein
oder mehrere heterologe Proteine codieren. Das heterologe Protein
ist bevorzugt das E2715-Hüll-Glycoprotein
des Hepatitis C-Virus oder humaner c-fos-induzierter Wachstumsfaktor
(FIGF).
-
Der
Vektor des ersten Aspekts der Erfindung kann integrativ oder episomal
sein, wenn er durch Transformation in einen Wirtsorganismus eingebracht
wurde. Der Vektor ist vorzugsweise zur Integration in den Wirtsorganismus
befähigt.
-
Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Wirtsorganismus angegeben,
der mit einem Vektor gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung transformiert ist.
-
Auch
in diesem Fall können
wiederum mehrfache Kopien des Vektors entweder als episomale Vektoren
oder als in das Genom des Wirtsorganismus integrierte Vektoren vorliegen,
um zur (Über)expression
des Proteins beizutragen, das befähigt ist, die Bildung von Disulfidbindungen
zu katalysieren.
-
Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung wird ein Wirtsorganismus des zweiten
Aspekts der Erfindung angegeben, der ferner mit einem Vektor transformiert
ist, der eine Expressionskassette enthält, die eine oder mehrere DNA-Sequenzen
enthält,
die ein heterologes Protein oder mehrere heterologe Proteine codieren.
Dieser weitere Vektor kann bei Transformation in den Wirtsorganismus
integrativ oder episomal sein.
-
Der
Wirtsorganismus kann der Co-Transfektion mit mehr als einem Vektor
unterzogen werden, der eine Expressionskassette enthält, die eine
oder mehrere DNA-Sequenzen umfasst, die ein heterologes Protein oder
mehrere heterologe Proteine codieren.
-
Der
Wirtsorganismus kann ein beliebiger Wirtsorganismus sein, in dem
bei der Expression eines heterologen Proteins das Risiko der Bildung
einer nicht-korrekten Disulfidbindung besteht.
-
Das
heterologe Protein kann ein beliebiges Protein sein, das im Wirtsorganismus
normalerweise nicht erzeugt wird und das bei Nicht-Vorliegen einer
(Über)expression
des Proteins, das befähigt
ist, die Bildung von Disulfidbindungen zu katalysieren, in einer
Form mit nicht-korrektren Disulfidbindungen erzeugt würde. Das heterologe
Protein ist bevorzugt das HCV-E2715-Hüll-Glycoprotein
oder humaner Wachstumsfaktor FIGF.
-
Der
Wirtsorganismus gemäß dem zweiten
und dem dritten Aspekt der Erfindung ist bevorzugt eine Hefe und
noch bevorzugter S. cerevisiae.
-
Nach
einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung
eines Wirtsorganismus gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung angegeben, das die Transformation eines Wirtsorganismus
mit einem Vektor des ersten Aspekts der Erfindung umfasst.
-
Gemäß einem
fünften
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung eines Wirtsorganismus gemäß dem dritten
Aspekt der Erfindung angegeben, das ferner die Transformation eines
Wirtsorganismus des zweiten Aspekts der Erfindung entweder anschließend oder
gleichzeitig mit einem Vektor umfasst, der eine Expressionskassette
aufweist, die eine DNA-Sequenz oder mehrere DNA-Sequenzen enthält, die
ein heterologes Protein oder mehrere heterologe Proteine codieren.
-
Gemäß einem
sechsten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Expression
eines heterologen Proteins oder mehrerer heterologer Proteine mit
biologischer Aktivität
und/oder korrekter Struktur in einem Wirtsorganismus angegeben,
das folgende Schritte umfasst:
- (a) Transformieren
eines Wirtsorganismus mit einem oder mehreren Vektoren gemäß dem ersten
Aspekt der vorliegenden Erfindung;
- (b) weitere Transformation des Wirtsorganismus von Schritt (a)
entweder anschließend
oder gleichzeitig mit einem oder mehreren Vektoren, die eine oder
mehrere Sequenzen enthalten, die ein oder mehrere heterologe Proteine
codieren, und
- (c) Kultivieren des Wirtsorganismus von Schritt (b) unter Bedingungen,
die für
die Expression des einen heterologen Proteins oder der mehreren
heterologen Proteine geeignet sind.
-
Gemäß einem
siebten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Expression eines
oder mehrerer heterologer Proteine mit biologischer Aktivität und/oder
korrekter Struktur in einem Wirtsorganismus angegeben, das folgende
Schritt umfasst:
- (a) Transformieren eines Wirtsorganismus
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung entweder anschließend oder gleichzeitig mit einem
oder mehreren Vektoren, die eine oder mehrere DNA-Sequenzen enthalten,
die ein heterologes Protein oder mehrere heterologe Proteine codieren,
und
- (b) Kultivieren des Wirtsorganismus von Schritt (a) unter Bedingungen,
die für
die Expression des einen heterologen Proteins oder der mehreren
heterologen Proteine geeignet sind.
-
Gemäß einem
achten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Expression eines
heterologen Proteins oder mehrerer heterologer Proteine mit biologischer
Aktivität
und/oder korrekter Struktur in einem Wirtsorganismus angegeben,
das den Schritt der Kultivierung eines Wirtsorganismus, der mit
einem oder mehreren Vektoren gemäß dem dritten
Aspekt der Erfindung tranformiert ist, unter Bedingungen umfasst,
die zur Expression des einen heterologen Proteins oder der mehreren
heterologen Protein geeignet sind.
-
Gemäß einem
neunten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Expression des HCV-E2715-Hüll-Glycoproteins
oder des humanen Wachstumsfaktors FIGF in einem Wirtsorganismus
angegeben.
-
Gemäß einem
zehnten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Erzeugung einer
immunogenen Zusammensetzung angegeben, das die Maßnahme des
Zusammenbringens von HCV-E2715-Hüll-Glycoprotein oder
humanem Wachstumsfaktor FIGF, die nach dem Verfahren gemäß dem neunten
Aspekt der Erfindung erzeugt wurden, mit einem pharmazeutischen
Träger
und wahlweise einem Adjuvans umfasst.
-
BESCHREIBUNG SPEZIELLER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Bei
der praktischen Ausführung
der vorliegenden Erfindung werden, wenn nichts anderes angegeben ist,
herkömmliche
Techniken der Molekularbiologie, der Mikrobiologie, der DNA-Rekombination
und der Immunologie angewandt, die zum geläufigen Fachwissen dieses Gebiets
gehören.
Derartige Techniken sind vollständig
in der Literatur erläutert
(vgl. zum Beispiel Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, zweite Auflage, 1989; D.N Glover (Hrsg.), DNA Cloning, Bände I and
II, 1985; M.J. Gait (Hrsg.), Oligonucleotide Synthesis, 1984; B.D.
Hames und S.J. Higgins (Hrsg.), Nucleic Acid Hybridization, 1984;
B.D. Hames und S.J. Higgins (Hrsg.), Transcription and Translation,
1984; R.I. Freshney (Hrsg.), Animal Cell Culture, 1986; Immobilized
Cells and Enzymes, IRL Press, 1986; B. Perbal, A Practical Guide
to Molecular Cloning, 1984; The series, Methods in Enzymology, Academic
Press, Inc.; J.H. Miller and M.P. Calos (Hrsg.), Gene Transfer Vectors
for Mammalian Cells, Cold Spring Harbor Laboratory, 1987; Wu und
Grossman (Hrsg.) sowie Wu (Hrsg.), Methods in Enzymology, Band 154
bzw. 155; Mayer und Walker (Hrsg.), Immunochemical Methods in Cell
and Molecular Biology, Academic Press, London, 1987; Scopes, Protein
Purification: Principles and Practice, zweite Auflage, Springer-Verlag,
New York, 1987, und D.M. Weir and C.C. Blackwell (Hrsg.), Handbook
of Experimental Immunology, Bände
I–IV,
1986).
-
Wie
oben erwähnt,
umfassen Beispiele für
das Protein, das befähigt
ist, die Bildung von Disulfidbindungen zu katalysieren, und das
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, Polypeptide
mit geringfügigen
Aminosäurevariationen
der Aminosäuresequenz
der speziell beschriebenen Proteine PDI oder TRX.
-
Ein
signifikanter Vorteil der Erzeugung heterologer Proteine durch DNA-Rekombinationstechniken
anstelle der Isolierung und Reinigung eines Proteins aus natürlichen
Quellen besteht darin, dass äquivalente Mengen
des Proteins unter Verwendung von weniger Ausgangsmaterial erzeugt
werden können,
als zur Isolierung des Proteins aus einer natürlichen Quelle erforderlich
wäre. Die
Erzeugung des Proteins durch Rekombinationsverfahren erlaubt es
ferner, das Protein in Abwesenheit einiger Moleküle zu isolieren, die normalerweise
in Zellen vorliegen. Somit können
leicht Proteinzusammensetzungen erzeugt werden, die völlig von
irgendwelchen Spuren an verunreinigenden humanen Proteinen frei
sind, da das einzige humane Protein, das durch den rekombinanten
nicht-humanen Wirt
erzeugt wird, das rekombinante Protein ist, um das es geht. Potentielle
virale Mittel aus natürlichen
Quellen und Viruskomponenten, die für Menschen pathogen sind, werden ebenfalls
vermieden.
-
Zu
den Beispielen für
pharmazeutisch akzeptable Träger
gehören
beliebige Träger,
die nicht selbst die Produktion von Antikörpern induzieren, die für das Individuum
schädlich
sind, das die Zusammensetzung erhält. Geeignete Träger sind
typischerweise große,
langsam metabolisierte Makromoleküle, wie Proteine, Polysaccharide,
Polymilchsäuren,
Polyglycolsäuren,
polymere Aminosäuren,
Aminosäure-Copolymere,
Lipidaggregate (wie etwa Öltröpfchen oder
Liposomen) sowie inaktive Viruspartikel. Solche Träger sind
Fachleuten auf dem vorliegenden Gebiet geläufig. Diese Träger können zusätzlich auch
als immunstimulierende Mittel (Adjuvantien) fungieren.
-
Zu
den Beispielen für
bevorzugte Adjuvantien zur Förderung
der Wirksamkeit der Zusammensetzung gehören, ohne dass eine Beschränkung hierauf
vorläge:
Aluminiumsalze (Alum), wie Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat,
Aluminiumsulfat etc., Ölemulsionsformulierungen
mit oder ohne weitere spezielle immunstimulierende Mittel, wie Muramylpeptide
oder Bakterienzellwandbestandteile, wie zum Beispiel (1) MF59 (veröffentlichte
internationale Patentanmeldung
WO-A-90/14837 ),
das 5 % Squalen, 0,5 % Tween
® 80, 0,5 % Span
® 85
(das wahlweise verschiedene Mengen an MTP-PE (vergleiche unten)
enthält,
allerdings nicht zwingend), das unter Verwendung eines Mikrofluidizers
wie etwa des Mikrofluidizers Modell 110Y (Microfluidics, Newton, MA
02164, USA) zu Submikrometer-Partikeln formuliert ist, (2) SAF,
das 10 % Squalen, 0,4 % Tween 80,5 % Pluronic-geblocktes Polymer
L121 und thr-MDP (vergleiche unten) enthält und entweder zu einer Submikrometer-Emulsion
mikrofluidisiert oder zur Erzeugung einer Emulsion mit größerer Teilchengröße gevortext
ist, und (3) das RIBI
TM-Adjuvanssystem (RAS)
(Ribi Immunochem, Hamilton, MT, USA), das 2 % Squalen, 0.2 % Tween
® 80
sowie eine oder mehrere Baketerienzellwandbestandteile aus der Gruppe
enthält,
die besteht aus Monophosphoryllipid A (MPL), Trehalosedimycolat
(TDM) und Zellwandgerüst
(cell wall skeleton, CWS), bevorzugt MPL + CWS (Detox
TM),
Muramylpeptiden, wie N-Acetyl-muramyl-L-threonyl-D-isoglutamin (thr-MDP), N-Acetyl-normuramyl-L-alanyl-D-isoglutamin
(nor-MDP), N-Acetyl-muramyl-L-alanyl-D-isoglutaminyl-L-alanin-2-(1',2'-dipalmitoyl-sn-glycero-3-hydroxyphosphoryloxy)-ethylamin (MTP-PE)
etc., and Cytokinen, wie Interleukinen (IL-1, IL-2 etc.), Makrophagen-Kolonie-stimulierendem
Faktor (M-CSF), Tumornecrosefaktor (TNF), etc. Zusätzlich können Saponin-Adjuvantien, wie
Stimulon
TM (Cambridge Bioscience, Worcester,
MA, USA), oder Partikel, die daraus hergestellt sind, wie ISCOMS
(immunstimulierende Komplexe), Verwendung finden. Ferner können komplettes
Freund-Adjuvans (CFA) und inkomplettes Freund-Adjuvans (IFA) verwendet werden.
Aluminiumhydroxidgel (Alum) und MF59 sind bevorzugt.
-
Die
immunogenen Zusammensetzungen (z.B. das Antigen, der pharmazeutisch
akzeptable Träger und
das Adjuvans) enthalten typischerweise Verdünnungsmitttel, wie Wasser,
Kochsalzlösung,
Glycerin, Ethanol, etc. Ferner können
Hilfssubstanzen, wie Netzmittel oder Emulgatoren, pH-Puffersubstanzen
und dergleichen, in solchen Trägern
vorliegen.
-
Die
immunogenen Zusammensetzungen werden typischerweise als injizierbare
Zusammensetzungen hergestellt, entweder als flüssige Lösungen oder als Suspensionen;
ferner können
auch feste Formen hergestellt werden, die zum Lösen oder Suspendieren in flüssigen Trägern vor
der Injektion geeignet sind. Die Präparation kann ferner auch emulgiert
oder in Liposomen verkapselt werden, um die Adjuvans-Wirkung zu
verstärken,
wie oben in Bezug auf die pharmazeutisch akzeptablen Träger erläutert wurde.
-
Immunogene
Zusammensetzungen, die als Impfstoffe verwendet werden, enthalten
eine immunologisch wirksame Menge der antigenen Polypeptide sowie
erforderlichenfalls beliebige weitere Bestandteile, wie sie oben
erwähnt
wurden. Unter einer "immunologisch
wirksamen Menge" wird
verstanden, dass die Verabreichung dieser Menge an ein Individuum
entweder in einer einzigen Dosis oder als Teil einer Reihe von Verabreichungen
zur Behandlung oder Vorbeugung wirksam ist. Diese Menge hängt von
dem Gesundheitszustand und dem körperlichen
Zustand des zu behandelnden Individuums, der taxonomischen Gruppe
des zu behandelnden Individuums (z.B. nicht-humaner Primat, Primat,
etc.), der Fähigkeit
des Immunsystems des Individuums zur Synthese von Antikörpern, dem
Grad des angestrebten Schutzes, der Formulierung des Impfstoffs, der
Einschätzung
der medizinischen Situation durch den behandelnden Arzt und anderen
relevanten Faktoren ab. Es ist zu erwarten, dass diese Menge innerhalb
eines relativ breiten Bereichs liegt, der durch Routineversuche
ermittelt werden kann.
-
Die
immunogenen Zusammensetzungen werden herkömmlicherweise parenteral verabreicht,
z.B. durch Injektion, entweder subkutan oder intramuskulär. Weitere
Formulierungen, die für
andere Verabreichungsarten geeignet sind, umfassen orale und pulmonale
Formulierungen, Suppositorien und transdermale Anwendungen. Das
Behandlungsregime kann ein Einzeldosenregime oder ein Mehrfachdosenregime
sein. Der Impfstoff kann in Verbindung mit anderen immunregulatorischen
Mitteln verabreicht werden.
-
Der
Ausdruck "rekombinantes
Polynucleotid",
wie er hier verwendet ist, soll ein Polynucleotid genomischen Ursprungs,
aus einer cDNA oder halbsynthetischen oder synthetischen Ursprungs
bezeichnen, das aufgrund seines Ursprungs oder Manipulation (1)
nicht mit einem ganzen Polynucleotid oder einem Teil davon assoziiert
ist, mit dem es in der Natur assoziiert ist, (2) mit einem anderen
Polynucleotid als dem verknüpft
ist, mit dem es in der Natur verknüpft ist, oder (3) in der Natur
nicht vorkommt.
-
Der
Ausdruck "Polynucleotid", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf eine polymere Form von Nucleotiden beliebiger
Länge,
bei denen es sich entweder um Ribonucleotide oder um Desoxyribonucleotide
handelt. Dieser Ausdruck bezieht sich lediglich auf die Primärstruktur
des Moleküls.
Dementsprechend umfasst dieser Ausdruck doppeltsträngige und
einzelsträngige
DNA und RNA. Er umfasst ferner bekannte Typen von Modifizierungen,
zum Beispiel Markierungen, die auf diesem Gebiet bekannt sind, die
Methylierung, "Caps", den Austausch von
einem oder mehreren der natürlich
vorkommenden Nucleotide gegen ein Analogon, Internucleotid-Modifizierungen,
wie beispielsweise solche mit ungeladenen Verknüpfungen (z.B. Methylphosphonate,
Phosphorsäuretriester,
Phosphoramidate, Carbamate, etc.) und mit geladenen Verknüpfungen
(z.B. Phosphorthioate, Phosphordithioate, etc.), solche, die Seitenreste
enthalten, wie zum Beispiel Proteine, wozu beispielsweise Nucleasen,
Toxine, Antikörper,
Signalpeptide, Poly-L-Lysin,
etc. gehören),
solche mit interkalierten Verbindungen (z.B. Acridin, Psoralen,
etc.), solche, die Chelatbildner enthalten (z.B. Metalle, radioaktive Metalle,
Bor, oxidative Metalle, etc.), solche, die Alkylierungsmittel enthalten,
solche, die modifizierte Verknüpfungen
enthalten (z.B. alpha-anomere Nucleinsäuren, etc.) sowie nichtmodifizierte
Formen des Polynucleotids.
-
Ein "Replicon" ist ein beliebiges
genetisches Element, z.B. ein Plasmid, ein Chromosom, ein Virus,
ein Cosmid, etc., das sich wie eine autonome Einheit der Polynucleotid-Replikation
innerhalb einer Zelle verhält, d.h.,
das zur Replikation unter seiner eigenen Kontrolle befähigt ist.
Hierzu können
wählbare
Marker gehören.
-
Ein "Vektor" ist ein Replicon,
in dem ein weiteres Polynucleotidsegment angefügt ist, um so die Replikation
und/oder Expression des angefügten
Segments zu erzielen.
-
Der
Ausdruck "Kontrollsequenz" bezieht sich auf
Polynucleotidsequenzen, die erforderlich sind, um die Expression
von codierenden Sequenzen, mit denen sie ligasiert sind, zu bewirken.
Die Art solcher Kontrollsequenzen ist je nach dem Wirtsorganismus
verschieden; bei Prokaryonten umfassen solche Kontrollsequenzen
allgemein Promotoren, die ribosomale Bindungsstelle und die Transkriptionsterminationssequenz;
bei Eukaryonten umfassen solche Kontrollsequenzen allgemein Promotoren
und die Transkriptionsterminationssequenz. Der Ausdruck "Kontrollsequenzen" soll zumindest sämtliche
Bestandteile umfassen, deren Vorliegen für eine Expression erforderlich
ist, und kann ferner zusätzliche
Bestandteile umfassen, deren Vorliegen vorteilhaft ist, zum Beispiel
Leader-Sequenzen
und Sequenzen von Fusionspartnern.
-
"Operativ verknüpft" bezieht sich auf
eine räumliche
Nähe, bei
der die so beschriebenen Bestandteile in einer Beziehung stehen,
die es ihnen erlaubt, in ihrer bestimmungsgemäßen Weise zu funktionieren.
Eine mit einer codierenden Sequenz "operativ verknüpfte" Kontrollsequenz ist in einer solchen
Weise ligasiert, dass die Expression der codierenden Sequenz unter
Bedingungen erzielt wird, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel
sind.
-
Ein "offener Leserahmen" (Open Reading Frame,
ORF) ist ein Bereich einer Polynucleotidsequenz, der ein Polypeptid
codiert; dieser Bereich kann einen Teil einer codierenden Sequenz
oder eine vollständige codierende
Sequenz darstellen.
-
Eine "codierende Sequenz" ist eine Polynucleotidsequenz,
die, üblicherweise über mRNA,
in ein Polypeptid übersetzt
wird, wenn sie unter die Kontrolle von geeigneten Regulatorsequenzen
gebracht wird. Die Grenzen der codierenden Sequenz werden durch
ein Translations-Startcodon am 5'-Terminus
und ein Translations-Stoppcodon
am 3'-Terminus bestimmt.
Eine codierende Sequenz kann, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
cDNA und rekombinante Polynucleotidsequenzen umfassen.
-
"PCR" bezieht sich auf
die Technik der Polymerase-Kettenreaktion, wie sie beschrieben ist
in Saiki et al., Nature, 324: 163, 1986; Scharf et al., Science,
233: 1076–1078,
1986, und den Patenten
US 4 683
195 und
US 4 683 202 .
-
Im
hier unterstellten Sinne ist x "heterolog" in Bezug auf y,
wenn x nicht natürlich
in identischer Weise mit y assoziiert ist, was bedeutet, dass x
in der Natur nicht mit y assoziiert ist oder x mit y nicht in der
gleichen Weise assoziiert ist, wie dies in der Natur aufgefunden
wird.
-
"Homologie" bezieht sich auf
den Grad der Ähnlichkeit
zwischen x und y. Die Übereinstimmung
der Sequenz einer Form mit der einer anderen Form kann nach auf
diesem Gebiet bekannten Techniken ermittelt werden. Die Übereinstimmungen
können
zum Beispiel durch einen direkten Vergleich der Sequenzinformation des
Polynucleotids ermittelt werden. Alternativ dazu kann Homologie
ermittelt werden durch Hybridisierung der Polynucleotide unter Bedingungen,
unter denen sich stabile Doppelstränge zwischen homologen Bereichen bilden
(zum Beispiel solchen, die vor dem S1-Verdau verwendet
würden),
und anschließenden
Verdau mit einer oder mehreren einzelstrangspezifischen Nucleasen
und danach Ermittlung der Größe der durch
den Abbau erhaltenen Fragmente.
-
Der
Ausdruck "Polypeptid", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf ein Polymer von Aminosäuren, aber nicht auf eine spezielle
Länge des
Produkts; daher sind Peptide, Oligopeptide und Proteine in der Definition
des Polypeptids eingeschlossen. Dieser Ausdruck bezieht sich ferner
nicht auf Modifizierungen des Polypeptids nach der Expression, die
auch nicht ausgeschlossen sind, z.B. Glycosylierungen, Acetylierungen, Phosphorylierungen
und dergleichen. In dieser Definition eingeschlossen sind beispielsweise
Polypeptide, die ein oder mehrere Analoga einer Aminosäure enthalten
(hierzu gehören
zum Beispiel nicht-natürliche
Aminosäuren,
etc.), Polypeptide mit substituierten Bindungen sowie andere auf
diesem Gebiet bekannte Modifizierungen, und zwar sowohl natürlich vorkommende
als auch nicht-natürlich
vorkommende Modifizierungen.
-
Ein
Polypeptid oder eine Aminosäuresequenz,
die von einer bestimmten Nucleinsäuresequenz "abgeleitet" ist, bezieht sich auf ein Polypeptid
mit einer Aminsäuresequenz,
die mit der eines in der Sequenz codierten Polypeptids identisch
ist, oder einen Teil davon, wobei der Teil aus mindestens 3–5 Aminosäuren besteht, noch
bevorzugter aus mindestens 8–10
Aminosäuren
und noch bevorzugter aus mindestens 11–15 Aminosäure, oder der immunologisch
mit einem Polypeptid identifizierbar ist, das in der Sequenz codiert
ist. Diese Terminologie umfasst ferner ein Polypeptid, das durch
eine bestimmte Nucleinsäuresequenz
exprimiert wird.
-
Das
Protein kann zur Erzeugung von Antikörpern Verwendung finden, die
für das
Protein spezifisch sind, wobei es sich um monoklonale oder um polyklonale
Antikörper
handelt. Die Verfahren zur Erzeugung dieser Antikörper sind
auf diesem Gebiet bekannt.
-
"Rekombinante Wirtszellen", "Wirtszellen", "Zellen," "Zellkulturen", und andere derartige Ausdrücke bezeichnen
zum Beispiel Mikroorganismen, Insektenzellen und Säugerzellen,
die als Empfänger
für rekombinante
Vektoren oder andere Transfer-DNA verwendet werden können oder
verwendet wurden, und schließen die
Nachkommenschaft der ursprünglichen
Zelle ein, die transformiert wurde. Selbstverständlich ist die Nachkommenschaft
einer einzelnen Mutterzelle aufgrund natürlicher, zufälliger oder
absichtlicher Mutation nicht notwendigerweise in ihrer Morphologie
oder hinsichtlich des genomischen oder des gesamten DNA-Komplements mit der
ursprünglichen
Mutterzelle vollständig
identisch. Zu den Beispielen für
Säuger-Wirtszellen
gehören
Eizellen vom chinesischen Hamster (CHO-Zellen) und Affen-Nierenzellen
(COS-Zellen).
-
Der
Ausdruck "Zelllinie", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich speziell auf eine Population von Zellen, die
befähigt
sind, in vitro kontinuierlich oder über eine längere Zeit zu wachsen und sich
zu teilen. Zelllinien sind oft klonierte Populationen, die von einer
einzigen Vorläuferzelle
abgeleitet sind. Es ist ferner im Stand der Technik bekannt, dass
während
der Lagerung oder des Transfers solcher klonierter Populationen
spontane oder induzierte Änderungen
im Karyotyp auftreten können.
Daher ist es möglich,
dass Zellen, die sich von einer solchen Zelllinie ableiten, nicht
genau mit den Ur-Zellen oder Ur-Kulturen identisch sind, und die
betreffende Zelllinie solche Varianten enthält. Der Ausdruck "Zelllinie" schließt auch
immortalisierte Zellen ein. Zelllinien umfassen bevorzugt nicht-hybride
Zelllinien oder Hybridome aus lediglich zwei Zelltypen.
-
Der
Ausdruck "Mikroorganismus", wie er hier verwendet
ist, umfasst prokaryotische und eukaryotische Mikroorganismen-Species,
wie etwa Bakterien und Pilze, wobei der letztere Ausdruck Hefen
und filamentäre Pilze
einschließt.
-
Der
Begriff "Transformation", wie er hier verwendet
ist, bezieht sich auf die Einführung
eines exogenen Polynucleotids in eine Wirtszelle, unabhängig von
dem zur Einführung
angewandten Verfahren, zum Beispiel durch direkte Aufnahme, Transduktion, Übertragung
durch F-Plasmide oder Elektroporation. Das exogene Polynucleotid
kann als nicht-integrierter Vektor, zum Beispiel als Plasmid, erhalten
bleiben oder alternativ in das Wirtsgenom integriert. werden.
-
Mit "genomisch" ist eine Sammlung
oder Bibliothek von DNA-Molekülen gemeint,
die sich von Restriktionsfragmenten ableiten, die in Vektoren kloniert
wurden. Hierbei kann das gesamte genetische Material eines Organismus
oder ein Teil davon umfasst sein.
-
Der
Begriff "cDNA" bezeichnet eine
komplementäre
DNA-Sequenz, die mit einem komplementären DNA-Strang hybridisiert.
-
"Gereinigt" und "isoliert" bedeutet, wenn ein
Polypeptid oder eine Nucleotidsequenz gemeint ist, dass das angegebene
Molekül
vorliegt, während
andere biologische Makromoleküle
des gleichen Typs im Wesentlichen fehlen. Der Ausdruck "gereinigt", wie er hier verwendet
ist, bedeutet vorzugsweise, dass biologische Makromoleküle des gleichen
Typs zu mindestens 75 Gew.-%, noch bevorzugter zu mindestens 85
Gew.-% und noch weiter bevorzugt zu mindestens 95 Gew.-% und am
meisten bevorzugt zu mindestens 98 Gew.-% vorliegen (wobei Wasser,
Puffer und andere kleine Moleküle,
besonders Moleküle
mit einem Molekulargewicht von weniger als 1000, vorliegen können).
-
Wenn
die geeignete codierende Sequenz einmal isoliert ist, kann sie in
einer Vielzahl unterschiedlicher Expressionssysteme exprimiert werden,
zum Beispiel in Expressionssystemen, bei denen Säugerzellen, Baculoviren, Bakterien
und Hefen verwendet werden.
-
i. Säugersysteme
-
Säuger-Expressionssysteme
sind im Stand der Technik bekannt. Ein Säuger-Promotor ist eine beliebige
DNA-Sequenz, die befähigt
ist, Säuger-RNA-Polymerase
zu binden und stromabwärts
(3') die Transkription
einer codierenden Sequenz (z.B. eines Strukturgens) in mRNA zu initiieren.
Ein Promotor besitzt eine die Transkription-Initiationsregion, die sich üblicherweise
in der Nähe
des 5'-Endes der
codierenden Sequenz befindet, und eine TATA-Box, die sich üblicherweise
25 bis 30 Basenpaare (bp) stromaufwärts der Transkriptions-Initiationsstelle
befindet. Es wird angenommen, dass die TATA-Box die RNA-Polymerase
II lenkt, damit die RNA-Synthese an der korrekten Stelle beginnt.
Ein Säuger-Promotor
enthält
ferner ein stromaufwärts
angeordnetes Promotorelement, das sich üblicherweise innerhalb von
100 bis 200 bp stromaufwärts
der TATA-Box befindet. Ein stromaufwärts angeordnetes Promotorelement
bestimmt die Rate, mit der die Transkription initiiert wird, und
kann in beiden Richtungen wirken (Sambrook et al., "Expression of Cloned
Genes in Mammalian Cells",
in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Auflage, 1989).
-
Gene
von Säuger-Viren
werden oft mit hoher Rate exprimiert und weisen ein breites Wirtsspektrum auf;
daher ergeben Sequenzen, die Gene von Säuger-Viren codieren, besonders
geeignete Promotorsequenzen. Zu den Beispielen hierfür gehören der
frühe SV40-Promotor, der Mäuse-Mammatumorvirus-LTR-Promotor,
der späte
Haupt-Promotor des Adenovirus (Ad MLP) und der Herpes-Simplex-Virus-Promotor. Ferner
ergeben von nicht-viralen Genen abgeleitete Sequenzen, wie etwa
das murine Metallothionein-Gen, ebenfalls günstige Promotorsequenzen. Die
Expression kann entweder konstitutiv oder reguliert (induzierbar)
sein, je nachdem, ob der Promotor in auf Hormone ansprechenden Zellen
mit Glucocorticoid induziert werden kann.
-
Das
Vorliegen eines Enhancer-Elements (Enhancer), in Kombination mit
den oben beschriebenen Promotor-Elementen, erhöht üblicherweise die Expressionsniveaus.
Ein Enhancer ist eine regulatorische DNA-Sequenz, welche die Transkription
bis zu 1000-fach zu stimulieren vermag, wenn sie mit homologen oder heterologen
Promotoren verknüpft
ist, wobei die Synthese an der normalen RNA-Startstelle beginnt. Enhancer sind auch
aktiv, wenn. sie stromaufwärts
oder stromabwärts
von der Transkription-Initiationsstelle entweder in normaler oder
umgekehrter Orientierung oder in einem Abstand von mehr als 1000
Nucleotiden vom Promotor angeordnet sind (Maniatis et al., Science,
236: 1237, 1987; Alberts et al., Molecular Biology of the Cell,
2. Auflage, 1989). Enhancer-Elemente, die von Viren abgleitet sind,
können
besonders nützlich
sein, da sie üblicherweise
ein breiteres Wirtsspektrum aufweisen. Zu den Beispielen hierfür gehören der
Enhancer für
das frühe SV40-Gen
(Dijkema et al., EMBO J., 4: 761, 1985) und Enhancer/Promotoren,
die abgeleitet sind vom langen terminalen Repeat (LTR) des Rous-Sarkoma-Virus (Gorman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 79: 6777, 1982b) und vom humanen
Cytomegalie-Virus (Boshart et al., Cell, 41: 521, 1985). Einige
Enhancer sind ferner regulierbar und werden erst in Gegenwart eines
Induktors wie etwa eines Hormons oder eines Metallions aktiv (Sassone-Corsi
und Borelli, Trends Genet., 2: 215, 1986; Maniatis et al., Science,
236: 1237, 1987).
-
Ein
DNA-Molekül
kann in Säugerzellen
intrazellulär
exprimiert werden. Eine Promotorsequenz kann direkt mit dem DNA-Molekül verknüpft werden,
wobei in diesem Fall die erste Aminosäure am N-Terminus des rekombinanten Proteins
stets ein Methionin ist, das durch das ATG-Startcodon codiert wird.
Erwünschtenfalls kann
der N-Terminus durch Inkubation mit Bromcyan in vitro vom Protein
abgespalten werden.
-
Alternativ
können
auch Fremdproteine aus der Zelle in die Wachstumsmedien hinein sezerniert
werden, indem chimäre
DNA-Moleküle erzeugt
werden, die ein Fusionsprotein codieren, das ein Leadersequenzfragment
enthält,
das für
eine Sekretion des Fremdproteins in Säugerzellen sorgt. Vorzugsweise
sind zwischen dem Leaderfragment und dem Fremdgen Prozessierungsstellen
codiert, die entweder in vivo oder in vitro gespalten werden können. Das
Leadersequenzfragment codiert üblicherweise
ein Signalpeptid, das hydrophobe Aminosäuren beinhaltet, welche die
Sekretion des Proteins aus der Zelle lenken. Der dreiteilige Adenovirus-Leader
ist ein Beispiel für
eine Leadersequenz, die zur Sekretion eines Fremdproteins in Säugerzellen führt.
-
Die
Transkriptions-Terminations- und Polyadenylierungssequenzen, die
durch Säugerzellen
erkannt werden, sind üblicherweise
regulatorische Bereiche, die sich 3' vom Translations-Stoppcodon befinden
und somit, zusammen mit den Promotorelementen, die codierende Sequenz
flankieren. Der 3'-Terminus
der reifen mRNA wird durch ortsspezifische posttranslationale Spaltung
und Polyadenylierung erzeugt (Birnstiel et al., Cell, 41: 349, 1985;
Proudfoot und Whitelaw, "Termination
and 3' end processing
of eukaryotic RNA",
in: Transcription and Splicing (Hrsg. B.D. Hames und D.M. Glover),
1988; Proudfoot, Trends Biochem. Sci., 14: 105, 1989). Diese Sequenzen
lenken die Transkription einer mRNA, die in das durch die DNA codierte
Polypeptid translatiert werden kann. Zu den Beispielen für Transkriptions-Terminator/Polyadenylierungs-Signale gehören Signale,
die von SV40 abgeleitet sind (Sambrook et al., "Expression of cloned genes in cultured
mammalian cells",
in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 1989).
-
Einige
Gene können
in wirksamerer Weise exprimiert werden, wenn Introns (die auch als
zwischengeschaltete Sequenzen bezeichnet werden) vorliegen. Einige
cDNAs wurden allerdings wirksam aus Vektoren exprimiert, bei denen
keine Spleiß-Signale
(auch als Spleiß-Donor-
und Spleiß-Akzeptor-Stellen
bezeichnet) vorlagen (vergleiche zum Beispiel Gothing und Sambrook,
Nature, 293: 620, 1981). Introns sind zwischengeschaltete nicht-codierende
Sequenzen innerhalb einer codierenden Sequenz, die Spleiß-Donor-
und -Akzeptor-Stellen enthalten. Sie werden in Anschluss an die
Polyadenylierung des primären
Transkripts durch einen Prozess entfernt, der als "Spleißen" bezeichnet wird
(Nevins, Ann. Rev. Biochem., 52: 441, 1983; Green, Ann. Rev. Genet.,
20: 671, 1986; Padgett et al., Ann. Rev. Biochem. 55: 1119, 1986;
Krainer und Maniatis, "RNA splicing", in: Transcription
and Splicing (Hrsg. B.D. Hawes und D.M. Glover), 1988).
-
Üblicherweise
werden die oben beschriebenen Bestandteile, die einen Promotor,
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptions-Terminationssequenz
umfassen, zu Expressionskonstrukten zusammengebaut. In einem Expressionskonstrukt können gewünschtenfalls
auch Enhancer, Introns mit funktionellen Spleiß-Donor und -Akzeptor-Stellen
sowie Leadersequenzen vorliegen. Die Expressionskonstrukte werden
oft in einem Replicon, wie etwa einem extrachromosomalen Element
(z.B. in Plasmiden) aufrechterhalten, das die Fähigkeit besitzt, in einem Wirt
stabil bestehen zu bleiben, zum Beispiel in Sängerzellen oder Bakterien.
Zu den Säuger-Replikationssystemen
gehören
solche, die von Tierviren abgeleitet sind, die zur Replikation transagierende
Faktoren erfordern. So replizieren beispielsweise Plasmide, welche
die Replikationssysteme von Papovaviren, wie SV40 (Gluzman, Cell,
23: 175, 1981), oder Polyomaviren enthalten, in Gegenwart des geeigneten
viralen T-Antigens unter Erzeugung einer extrem hohen Kopienzahl.
Zu weiteren Beispielen für
Säuger-Replicons
gehören
solche, die von Rinder-Papillomavirus und Epstein-Barr-Virus abgeleitet
sind. Das Replicon kann ferner zwei Replikationssysteme aufweisen,
wodurch es möglich
wird, dass es zum Beispiel in Säugerzellen
zur Expression und in einem prokaryotischen Wirt zur Klonierung
und Amplifizierung gehalten werden kann. Zu den Beispielen für solche
Säuger-Bakterien-Shuttlevektoren
gehörten
pMT2 (Kaufman et al., Mol. Cell. Biol., 9: 946,1989) und pHEBO (Shimizu
et al., Mol. Cell. Biol., 6: 1074, 1986).
-
Die
angewandte Transformationsprozedur hängt von dem zu transformierenden
Wirt ab. Verfahren zur Einführung
heterologer Polynucleotide in Sängerzellen
sind im Stand der Technik bekannt und umfassen die Dextran-vermittelte
Transfektion, die Calciumphosphat-Fällung, die Polybren-vermittelte
Transfektion, die Protoplastenfusion, die Elektroporation, die Verkapselung
des oder der Polynucleotide in Liposomen und die direkte Mikroinjektion
der DNA in Zellkerne.
-
Säugerzelllinien,
die als Wirtszellen zur Expression verfügbar sind, sind im Stand der
Technik bekannt; hierzu gehören
zahlreiche immortalisierte Zelllinien, die von der American Type
Culture Collection (ATCC) erhältlich
sind; hierzu gehören,
ohne dass damit eine Einschränkung
verbunden wäre,
Eizellen des chinesischen Hamsters (CHO-Zellen), HeLa-Zellen, Babyhamster-Nierenzellen
(BHK-Zellen), Affennierenzellen (COS-Zellen), humane hepatozelluläre Karzinom-Zellen
(z.B. Hep G2) sowie eine Reihe anderer Zelllinien.
-
ii. Baculovirus-Systeme
-
Das
Polynucleotid, welches das Protein codiert, kann auch in einen geeigneten
Insekten-Expressionsvektor eingebracht werden und ist mit den Kontrollelementen
in diesem Vektor operativ verknüpft.
Zur Konstruktion des Vektors werden Techniken angewandt, die auf
diesem Gebiet bekannt sind.
-
Die
Komponenten des Expressionssystems umfassen allgemein einen Transfervektor, üblicherweise ein
bakterielles Plasmid, das sowohl ein Fragment des Baculovirus-Genoms
als auch eine geeignete Restriktionsstelle zur Einfügung des
zu exprimierenden heterologen Gens oder der zu exprimierenden heterologen Gene
enthält;
ein Wildtyp-Baculovirus mit einer zu dem Baculovirusspezifischen
Fragment im Transfervektor homologen Sequenz (dies erlaubt die homologe
Rekombination des heterologen Gens in das Baculovirus-Genom hinein)
sowie geeignete Insekten--Wirtszellen und Züchtungsmedien.
-
Nach
dem Einfügen
der DNA-Sequenz, die das Protein codiert, in den Transfervektor
werden der Vektor und das virale Wildtyp-Genom durch Transfektion
in eine Insekten-Wirtszelle eingebracht, in welcher der Vektor und
das virale Genom rekombinieren können.
Das verpackte rekombinante Virus wird exprimiert, und rekombinante
Plaques werden identifiziert und gereinigt. Materialien und Methoden
für Baculovirus/Insektenzellen-Expressionssysteme
sind in Kitform unter anderem von Invitrogen, San Diego, CA, USA
im Handel erhältlich
("MacBac"-Kit). Diese Techniken
sind Fachleuten dieses Gebiets allgemein bekannt und umfassend beschrieben
in Summers und Smith, Texas Agricultural Experiment Station Bulletin
No. 1555, 1987 (im Folgenden "Summers
und Smith").
-
Vor
der Einführung
der DNA-Sequenz, die das Protein codiert, in das Baculovirus-Genom
werden die oben beschriebenen Komponenten, die einen Promotor, einen
Leader (gewünschtenfalls),
die interessierende codierende Sequenz und die Transkriptions-Terminationsequenz
umfassen, üblicherweise
zu einem Übertragungs-Zwischenkonstrukt
(Transfervektor) zusammengesetzt. Dieses Konstrukt kann ein einzelnes
Gen und operativ verknüpfte
regulatorische Elemente, mehrere Gene, von denen jedes seinen eigenen
Satz operativ verknüpfter
regulatorischer Elemente aufweist, oder mehrere Gene enthalten,
die durch den gleichen Satz regulatorischer Elemente reguliert werden. Übertragungs-Zwischenkonstrukte
werden oft in einem Replicon, wie etwa einem extrachromosomalen.
Element (zum Beispiel Plasmide) gehalten, das zu einer stabilen
Aufrechterhaltung in einem Wirt, wie etwa einem Bakterium, befähigt ist.
Das Replicon besitzt ein Replikationssystem, wodurch es in einem
geeigneten Wirt zur Klonierung und Amplifizierung aufrechterhalten
werden kann.
-
Gegenwärtig ist
der allgemein am meisten verwendete Transfervektor zur Einführung von
Fremdgenen in AcNPV der Transfervektor pAc373. Es wurden ferner
auch zahlreiche andere Vektoren konstruiert, die Fachleuten des
vorliegenden Gebiets bekannt sind. Hierzu gehört zum Beispiel pVL985 (der
das Polyhedrin-Startcodon von ATG in ATT ändert und der eine BamHI-Klonierungsstelle
32 Basenpaare stromabwärts vom
ATT einführt,
siehe Luckow und Summers, Virology, 17: 31, 1989).
-
Das
Plasmid enthält üblicherweise
auch das Polyhedrin-Polyadenylierungssignal
(Miller et al., Ann. Rev. Microbiol., 42: 177, 1988) und ein prokaryotisches
Ampicillinresistenz(amp)-Gen sowie einen Replikationsursprung zur
Selektion und Propagierung in Escherichia coli.
-
Baculovirus-Transfervektoren
enthalten üblicherweise
einen Baculovirus-Promotor. Ein Baculovirus-Promotor ist eine beliebige
DNA-Sequenz, die zur Bindung einer Baculovirus-RNA-Polymerase und
zur Initiierung der Transkription einer codierenden Sequenz (auch
zum Beispiel eines Strukturgens) in mRNA stromabwärts (5' nach 3') befähigt ist.
Ein Promotor weist eine Transkriptions-Initiationsregion auf, die üblicherweise nahe
am 5'-Ende der codierenden
Sequenz liegt. Diese Transkriptions-Initiationsregion enthält üblicherweise eine
RNA-Polymerase-Bindungsstelle und eine Transkriptions-Initiationsstelle.
Ein Baculovirus-Transfervektor kann ferner auch eine zweite, als
Enhancer bezeichnete Domäne
enthalten, die, falls sie vorliegt, üblicherweise distal zum Strukturgen
liegt. Die Expression kann entweder reguliert oder konstitutiv sein.
-
Strukturgene,
die zu späten
Zeitpunkten in einem viralen Infektionszyklus in großer Menge
transkribiert werden, ergeben besonders geeignete Promotorsequenzen.
Zu den Beispielen hierfür
gehören
Sequenzen, die von dem Gen abgeleitet sind, welches das virale Polyhedrin-Protein
codiert (Friesen et al., "The
Regulation of Baculovirus Gene Expression", in: The Molecular Biology of Baculoviruses
(Herausgeber Walter Doerfler), 1986; und die Veröffentlichungen
EP 127 839 und
EP 155 476 ) sowie das Gen, welches
das p10-Protein codiert (Vlak et al., J. Gen. Virol., 69: 765, 1988).
-
Eine
DNA, die geeignete Signalsequenzen codiert, kann von Genen für sezernierte
Insektenproteine oder Baculovirus-Proteine abgeleitet werden, etwa
dem Baculovirus-Polyhedrin-Gen (Varbonell et al., Gene, 73: 409,
1988). Da die Signale posttranslationale Modifizierungen bei Sängerzellen
(wie etwa die Signalpeptidspaltung, die proteolytische Spaltung
und die Phosphorylierung) offenbar durch Insektenzellen erkannt
werden und es ferner den Anschein hat, dass die zur Sekretion und
nukleären
Akkumulation erforderlichen Signale ebenfalls zwischen Invertebratenzellen
und Vertebratenzellen konserviert werden, können alternativ auch Leader,
die nicht von Insekten stammen, wie etwa solche, die von Genen abgeleitet
sind, die humanes α-Interferon codieren
(Maeda et al., Nature, 315: 592, 1985), humanes Gastrin-freisetzendes
Peptid (Lebacq-Verheyden et al., Mol. Cell. Biol., 8: 3129, 1988),
humanes IL-2 (Smith et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82: 8404,
1985), Maus-IL-3
(Miyajima et al., Gene, 58: 273, 1987) sowie humane Glucocerebrosidase
(Martin et al., DNA, 7: 99, 1988) verwendet werden, um eine Sekretion
in Insekten zu erzielen.
-
Ein
rekombinantes Polypeptid oder Polyprotein kann intrazellulär exprimiert
oder, falls es mit den geeigneten regulatorischen Sequenzen exprimiert
wird, sezerniert werden. Eine gute intrazelluläre Expression nicht-fusionierter
Fremdproteine erfordert normalerweise heterologe Gene, die im Idealfall
eine kurze Leadersequenz aufweisen, die geeignete Translations-Initiationssignale
vor einem ATG-Startsignal enthalten. Gewünschtenfalls kann Methionin
am N-Terminus durch Inkubation mit Bromcyan in vitro vom reifen
Protein abgespalten werden.
-
Alternativ
können
rekombinante Polyproteine oder Proteine, die natürlicherweise nicht sezerniert
werden, dadurch aus der Insektenzelle sezerniert werden, dass chimäre DNA-Moleküle erzeugt
werden, die ein Fusionsprotein codieren, das ein Leadersequenzfragment
enthält,
das eine Sekretion des Fremdproteins in Insekten ergibt. Dieses
Leadersequenzfragment codiert üblicherweise
ein Signalpeptid, das hydrophobe Aminosäuren enthält, welche die Translokation
des Proteins in das Endoplasmatische Reticulum lenken.
-
Nach
der Einführung
der DNA-Sequenz und/oder des Gens, die beziehungsweise das den Expressionsprodukt-Vorläufer des
Proteins codiert, wird eine Insekten-Wirtszelle mit der heterologen
DNA des Transfervektors und der genomischen DNA des Wildtyp-Balculovirus
cotransformiert, üblicherweise
durch Cotransfektion. Der Promotor und die Transkriptions-Terminationssequenz
des Konstrukts enthalten üblicherweise
einen Abschnitt des Baculovirus-Genoms von 2 bis 5 kb. Verfahren
zur Einführung
einer heterologen DNA an der gewünschten
Stelle im Baculovirus-Virus sind auf dem vorliegenden Gebiet bekannt
(siehe Summers und Smith, supra; Smith et al., Mol. Cell. Biol.,
3: 2156, 1983, sowie Luckow und Summers, supra). Als Beispiel kann
die Einführung
in ein Gen wie etwa das Polyhedrin-Gen durch homologe doppelte Crossover-Rekombination erfolgen;
die Einführung
kann ferner auch in eine Restriktionsenzymstelle erfolgen, die in
dem gewünschten
Baculovirus-Gen konstruiert wurde (Miller et al., Bioessays, 4:
91, 1989). Die DNA-Sequenz ist, wenn sie anstelle des Polyhedrin-Gens
in den Expressionsvektor kloniert wurde, sowohl an 5' als auch an 3' durch Polyhedrin-spezifische
Sequenzen flankiert und befindet sich stromabwärts des Polyhedrin-Promotors.
-
Der
neu erzeugte Baculovirus-Expressionsvektor wird anschließend in
einem infektiösen
rekombinanten Baculovirus verpackt. Die homologe Rekombination erfolgt
mit geringer Häufigkeit
(zwischen etwa 1 % und etwa 5 %); somit ist die überwiegende Menge des nach
Cotransfektion erzeugten Virus noch vom Wildtyp. Daher ist ein Verfahren
erforderlich, um rekombinante Viren zu identifizieren. Ein Vorteil
des Espressionssystems ist die visuelle Durchmusterung, die eine
Unterscheidung von rekombinanten Viren von anderen erlaubt.
-
Das
Polyhedrin-Protein, das durch das native Virus erzeugt wird, wird
in den Zellkernen infizierter Zellen zu späten Zeiten nach der viralen
Infektion in großen
Mengen erzeugt. Angesammeltes Polyhedrin-Protein bildet Okklusionskörper, die
auch eingebettete Partikel enthalten. Diese Okklusionskörper, deren
Größe bis zu 15 μm beträgt, sind
stark lichtbrechend, was ihnen ein hell leuchtendes Aussehen verleiht,
das unter dem Lichtmikroskop leicht zu erkennen ist. Zellen, die
mit rekombinanten Viren infiziert sind, weisen keine Okklusionskörper auf.
Zur Unterscheidung des rekombinanten Virus vom Wildtyp-Virus wird
der Transfektionsüberstand als
Plaques auf eine Monoschicht von Insektenzellen nach Verfahren ausplattiert,
die Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind. Die Plaques werden
dann unter dem Lichtmikroskop auf das Vorliegen (Hinweis auf Wildtyp-Virus)
oder Fehlen (Hinweis auf rekombinantes Virus) von Okklusionskörpern hin
untersucht (Ansubel et al. (Hrsg.), "Current Protocols in Microbiology", Bd. 2 unter 16.8
(Supp. 10), 1990; Summers und Smith, supra; Miller et al., supra).
-
Rekombinante
Baculovirus-Expressionsvektoren wurden für die Einführung in verschiedene Insektenzellen
durch Infektion entwickelt. So wurden zum Beispiel rekombinante
Baculoviren unter anderem entwickelt für Aedes aegypti, Autographa
californica, Bombyx mori, Drosophila melanogaster, Spodoptera frugiperda
und Trichoplusia ni (PCT-Veröffentlichung
WO 89/046699 ; Carbonell
et al., J. Virol., 56: 153, 1985; Wright, Nature, 321: 718, 1986;
Smith et al., Mol. Cell. Biol., 3: 2156, 1983; siehe allgemein Fraser
et al., In Vitro Cell. Dev. Biol., 25: 225, 1989).
-
Zellen
und Zellkulturmedien sowohl zur direkten als auch zur über Fusionierung
erfolgenden Expression von heterologen Polypeptiden in einem Baculovirus-Expressionssystem
sind im Handel erhältlich;
die Zellkulturtechnologie ist Fachleuten allgemein geläufig (vgl.
z.B. Summers und Smith, supra).
-
Die
modifizierten Insektenzellen können
dann in einem geeigneten Nährmedium
kultiviert werden, das eine stabile Erhaltung des oder der im modifizierten
Insektenwirt vorliegenden Plasmide erlaubt. Wenn das Gen für das Expressionsprodukt
unter induzierbarer Kontrolle steht, können die Wirtszellen zu hohen
Dichten gezüchtet
werden, und die Expression kann induziert werden. Alternativ wird
das Produkt, wenn die Expression konstitutiv ist, kontinuierlich
in das Medium hinein exprimiert, und das Nährmedium muss kontinuierlich
in Zirkulation gehalten werden, wobei das interessierende Produkt
entfernt und verbrauchte Nährstoffe
ergänzt werden.
Das Produkt kann durch Techniken wie Chromatographie, zum Beispiel
HPLC, Affinitätschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, etc., Elektrophorese, Dichtegradientenzentrifugierung,
Lösungsmittelextraktion
oder dergleichen gereinigt werden. Soweit nötig, kann das Produkt erforderlichenfalls
weiter gereinigt werden, um irgendwelche Insektenproteine, die ebenfalls
in das Medium hinein sezerniert werden oder aus der Lyse von Insektenzellen
herrühren,
im Wesentlichen zu entfernen und so ein Produkt zu erzielen, das im
Wesentlichen frei ist von Bruchstücken von Wirtszellen, wie z.B.
Proteinen, Lipiden und Polysacchariden.
-
Zur
Erzielung einer Proteinexpression werden rekombinante Wirtszellen,
die von den Transformanten abgeleitet sind, unter Bedingungen inkubiert,
die eine Expression der das rekombinante Protein codierenden Sequenz
erlauben. Diese Bedingungen variieren je nach der ausgewählten Wirtszelle.
Die Bedingungen sind jedoch für
Durchschnitts-Fachleute dieses Gebiets auf der Basis des bekannten
Fachwissens leicht zu ermitteln.
-
iii. Bakterielle Systeme
-
Verfahren
zur bakteriellen Expression sind im Stand der Technik bekannt. Ein
bakterieller Promotor ist eine beliebige DNA-Sequenz, die zur Bindung
von bakterieller RNA-Polymerase und zur Initiierung der Transkription
einer codierenden Sequenz (zum Beispiel eines Strukturgens) in mRNA
stromabwärts
(3') in der Lage ist.
Ein Promotor besitzt eine Transkriptions-Initiationsregion, die üblicherweise
proximal zum 5'-Ende
der codierenden Sequenz angeordnet ist. Diese Transkriptions-Initiationsregion
umfasst üblicherweise
eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle und eine Transkriptions-Initiationsstelle.
Ein bakterieller Promotor kann ferner auch eine zweite Domäne aufweisen,
die als Operator bezeichnet wird, die eine benachbarte RNA-Polymerase-Bindungsstelle überlappen
kann, an der die RNA-Synthese beginnt. Der Operator erlaubt eine
negativ regulierte (induzierbare) Transkription, da ein Gen-Repressorprotein
den Operator binden und dadurch die Transkription eines speziellen
Gens inhibieren kann. Konstitutive Expression kann bei Fehlen von
negativen regulatorischen Elementen auftreten, wie etwa eines Operators.
Zusätzlich
kann eine positive Regulation durch eine Gen-Aktivatorprotein bindende
Sequenz erzielt werden, die, falls vorhanden, üblicherweise proximal (5') zur RNA-Polymerase-Bindungssequenz
angeordnet ist. Ein Beispiel für
ein Gen-Aktivatorprotein ist das Katabolit-Aktivator-Protein (CAP), das
dazu beiträgt,
die Transkription des lac-Operons in E. coli zu initiieren (Raibaud
et al., Ann. Rev. Genet., 18: 173, 1984). Die regulierte Expression
kann daher entweder positiv oder negativ sein, wodurch die Transkription
entweder verstärkt
oder abgeschwächt
wird.
-
Sequenzen,
die Enzyme von Stoffwechselwegen codieren, ergeben besonders geeignete
Promotorsequenzen. Zu den Beispielen hierfür gehören Promotorsequenzen, die
von Enzymen abgeleitet sind, die Zucker, wie Galactose, Lactose
(lac) (Chang et al., Nature, 198: 1056, 1977) und Maltose, metabolisieren.
Zu weiteren Beispielen gehören
Promotorsequenzen, die von biosynthetischen Enzymen, die zum Beispiel
Tryptophan (trp) erzeugen, abgeleitet sind (Goeddel et al., Nuc.
Acids Res., 8: 4057, 1980; Yelverton et al., Nuc. Acids Res., 9:
731, 1981; Patent
US 4 738 921 und
die Publikationen
EP 036 776 und
EP 121 775 ). Das β-Lactamase (bla)-Promotorsystem
(Weissmann, "The
cloning of interferon and other mistakes" in: Interferon 3 (Hrsg. I. Gresser),
1981), das Promotorsystem PL des Bakteriophagen Lamda (Shimatake
et al., Nature, 292: 128, 1981) und das Promotorsystem T5 (Patent
US 4 689 406 ) liefern ebenfalls
nützliche
Promotorsequenzen.
-
Zusätzlich funktionieren
auch synthetische Promotoren, die in der Natur nicht vorkommen,
als bakterielle Promotoren. So können
zum Beispiel Transkriptions-aktivierende Sequenzen eines bakteriellen
Promotors oder eines Bakteriophagen-Promotors mit den Operonsequenzen
eines anderen bakteriellen Promotors oder Bakterio phagen-Promotors
verbunden werden, um einen synthetischen Hybridpromotor zu erzeugen (Patent
US 4 551 433 ). Zum Beispiel
ist der tac-Promotor ein trp-lac-Hybridpromotor, der sowohl trp-Promotorsequenzen
als auch lac-Operonsequenzen enthält und durch den lac-Repressor
reguliert wird (Amann et al., Gene, 25: 167, 1983; de Boer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80: 21, 1983). Ferner kann ein bakterieller Promotor
natürlich
vorkommende Promotoren nicht-bakteriellen Ursprungs enthalten, welche
die Fähigkeit
besitzen, eine bakterielle RNA-Polymerase zu binden und die Transkription
zu initiieren. Ein natürlich
vorkommender Promotor nicht-bakteriellen Ursprungs kann auch mit
einer kompatiblen RNA-Polymerase
gekoppelt werden, um hohe Expressionsniveaus einiger Gene in Prokaryonten
zu erzielen. Das RNA-Polymerase/Promotor-System des Bakteriophagen T7 ist ein
Beispiel für
ein gekoppeltes Promotorsystem (Studier et al., J. Mot. Biol., 189:
113, 1986; Tabor et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 82: 1074, 1985).
Ferner kann ein Hybridpromotor einen Bakteriophagen-Promotor und
einen Operatorbereich von E. coli enthalten (Veröffentlichung
EP 267 851 ).
-
Zusätzlich zu
einer funktionellen Promotorsequenz ist auch eine wirksame Ribosomen-Bindungsstelle für die Expression
von Fremdgenen in Prokaryonten nützlich.
In E. coli wird die Ribosomen-Bindungsstelle
als Shine-Dalgarno(SD)-Sequenz bezeichnet und umfasst ein Initiationscodon
(ATG) und eine Sequenz einer Länge
von 3 bis 9 Nucleotiden, die sich in einem Abstand von 3 bis 11
Nucleotiden stromaufwärts
des Initiationscodons befindet (Shine et al., Nature, 254: 34, 1975).
Es wird angenommen, dass die SD-Sequenz
die Bindung der mRNA an das Ribosom durch Paaren der Basen zwischen
der SD-Sequenz und dem 3'-Ende
der 16S-rRNA von E. coli begünstigt
(Steitz et al., "Genetic
signals and nucleotide sequences in messenger RNA", in: Biological
Regulation and Development: Gene Expression (Hrsg. R.F. Goldberger),
1979). Zur Expression von eukaryotischen Genen und prokaryotischen
Genen mit schwachen Ribosom-Bindungsstellen siehe Sambrook et al., "Expression of cloned
genes in Escherichia coli",
in: Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 1989.
-
Ein
DNA-Molekül
kann intrazellulär
exprimiert werden. Eine Promotorsequenz kann direkt mit dem DNA-Molekül verknüpft sein,
wobei in diesem Fall die erste Aminosäure am N-Terminus immer ein
Methionin ist, das durch das ATG-Startcodon codiert wird. Gewünschtenfalls
kann das Methionin am N-Terminus durch Inkubation mit Bromcyan in
vitro oder durch Inkubation mit einer bakteriellen Peptidase, die
N-terminales Methionin abspaltet (Publikation
EP 219 237 ), vom Protein abgespalten
werden.
-
Fusionsproteine
bilden eine Alternative zur direktere Expression. Üblicherweise
wird eine DNA-Sequenz, die den N-terminalen Teil eines endogenen
Bakterienproteins oder ein anderes stabiles Protein codiert, an
das 5'-Ende von
heterologen codierenden Sequenzen fusioniert. Bei der Expression
liefert dieses Konstrukt eine Fusion der beiden Aminosäuresequenzen.
So kann zum Beispiel das cII-Gen des Bakteriophagen Lambda am 5'-Terminus eines Fremdgens
verknüpft
und in Bakterien exprimiert werden. Das resultierende Fusionsprotein
enthält
bevorzugt eine Erkennungsstelle für ein prozessierendes Enzym
(Faktor Xa) zur Abspaltung des Bakteriophagen-Proteins vom Fremdgen
(Nagai et al., Nature, 309: 810, 1984). Fusionsproteine können auch
mit Sequenzen des Gens lacZ (Jia et al., Gene, 60: 197, 1987), des
Gens trpE (Allen et al., J. Biotechnol., 5: 93, 1987; Makoff et
al., J. Gen. Microbiol., 135: 11, 1989) und des Gens Chey (Veröffentlichung
EP 324 647 ) hergestellt werden.
Die DNA-Sequenz zur Verbindung der beiden Aminosäuresequenzen kann eine spaltbare Stelle
codieren oder auch nicht. Ein weiteres Beispiel ist ein Ubiquitin-Fusionsprotein.
Ein solches Fusionsprotein wird unter Verwendung der Ubiquitin-Region
hergestellt, die bevorzugt eine Erkennungsstelle für ein prozessierendes
Enzym enthält
(zum Beispiel eine Ubiquitin-spezifische
Protease), um das Ubiquitin vom Fremdprotein abzuspalten. Durch
dieses Verfahren kann Fremdprotein isoliert werden (Miller et al.,
Bio/Technology 7: 698, 1989).
-
Alternativ
können
Fremdproteine auch dadurch von der Zelle sezerniert werden, dass
chimäre DNA-Moleküle erzeugt
werden, die ein Fusionsprotein codieren, das ein Signalpeptidsequenz-Fragment
enthält,
das die Sekretion des Fremdproteins in Bakterien ermöglicht (Patent
US 4 336 336 ). Das Signalsequenzfragment
codiert üblicherweise
ein Signalpeptid, das hydrophobe Aminosäuren enthält, welche die Sekretion des
Proteins aus der Zelle lenken. Das Protein wird entweder in das
Kulturmedium hinein (Gram-positive Bakterien) oder in den periplasmatischen
Raum hinein exprimiert, der sich zwischen der inneren und der äußeren Zellmembran
befindet (Gram-negative Bakterien). Vorzugsweise sind Prozessierungsstellen
zwischen dem Signalpeptidfragment und dem Fremdgen codiert, die
entweder in vivo oder in vitro gespalten werden können.
-
DNA,
die geeignete Signalsequenzen codiert, kann von Genen für sezernierte
bakterielle Proteine abgeleitet werden, wie zum Beispiel aus dem
Gen für
das äußere Membranprotein
(ompA) von E. coli (Masui et al., in: Experimental Manipulation
of Gene Expression, 1983; Ghrayeb et al., EMBO J., 3: 2437, 1984)
und der Signalsequenz für
Alkalische Phosphatase (phoA) von E. coli (Oka et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 82: 7212, 1985). Als weiteres Beispiel kann die
Signalsequenz des Alpha-Amylase-Gens von verschiedenen Bacillus-Stämmen zur
Sekretion heterologer Proteine aus B. subtilis herangezogen werden
(Palva et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 79: 5582, 1982; Veröffentlichung
EP 244 042 ).
-
Üblicherweise
sind von Bakterien erkannte Transkriptions-Terminationssequenzen regulatorische
Bereiche, die 3' vom
Translations-Stoppcodon liegen und daher zusammen mit dem Promotor
die codierende Sequenz flankieren. Diese Sequenzen steuern die Transkription
einer mRNA, die in das durch die DNA codierte Polypeptid übersetzt
werden kann. Transkriptions-Terminationssequenzen
enthalten häufig
DNA-Sequenzen von etwa 50 Nucleotiden, die befähigt sind, Stamm-Schleifen-Strukturen
auszubilden, die zur Termination der Transkription. beitragen. Zu
den Beispielen hierfür
gehören
Transkriptions-Terminationssequenzen, die von Genen mit starken
Promotoren, wie etwa dem Gen trp von E. coli, wie auch von anderen
biosynthetischen Genen abgeleitet sind.
-
Üblicherweise
werden die oben beschriebenen Bestandteile, die einen Promotor,
eine Signalsequenz (gewünschtenfalls),
eine interessierende codierende Sequenz sowie eine Transkriptions- Terminationssequenz umfassen,
zu Expressionskonstrukten vereinigt. Expressionskonstrukte werden
oft in einem Replicon aufrechterhalten, wie zum Beispiel einem extrachromosomalen
Element (zum Beispiel Plasmide), das zu einer stabilen Aufrechterhaltung
in einem Wirt, wie zum Beispiel einem Bakterium, befähigt ist.
Das Replicon besitzt ein Replikationssystem, aufgrund dessen es
in einem prokaryotischen Wirt entweder zur Expression oder zur Klonierung
und Amplifizierung aufrechterhalten werden kann. Ein Replicon kann
ferner auch ein Plasmid mit hoher oder niedriger Kopienzahl sein.
Ein Plasmid mit hoher Kopienzahl hat allgemein eine Kopienzahl im
Bereich von etwa 5 bis etwa 200 und üblicherweise von etwa 10 bis
etwa 150. Eine Wirtszelle, die ein Plasmid mit einer hohen Kopienzahl
enthält,
enthält
bevorzugt mindestens etwa 10 und noch bevorzugter mindestens etwa
20 Plasmide. Je nach der Wirkung des Vektors und des Fremdproteins
auf die Wirtszelle kann ein Vektor mit hoher oder mit niedriger
Kopienzahl ausgewählt
werden.
-
Alternativ
können
die Expressionskonstrukte mit einem integrierenden Vektor in das
Bakteriengenom integriert werden. Integrierende Vektoren enthalten üblicherweise
mindestens eine zum Bakterienchromosom homologe Sequenz, die eine
Integration des Vektors erlaubt. Integrationen scheinen das Ergebnis
von Rekombinationen zwischen homologer DNA im Vektor und dem Bakterienchromosom
zu entstehen. So werden zum Beispiel integrierende Vektoren, die
mit DNA von verschiedenen Bacillus-Stämmen
konstruiert sind, in das Bacillus-Chromosom integriert (Veröffentlichung
EP 127 328 ). Integrierende
Vektoren können
auch Bakteriophagen- oder Transposon-Sequenzen enthalten.
-
Üblicherweise
können
extrachromosomale und integrierende Expressionskonstrukte selektierbare Marker
enthalten, um die Selektion von Bakterienstämmen, die transformiert wurden,
zu ermöglichen.
Selektierbare Marker können
in der bakteriellen Wirtszelle exprimiert werden und können Gene
aufweisen, welche die Bakterien gegen Antibiotica wie Ampicillin,
Chloramphenicol, Erythromycin, Kanamycin (Neomycin) und Tetracyclin
resistent machen (Davies et al., Ann. Rev. Microbiol., 32: 469,
1978). Selektierbare Marker können ferner
auch biosynthetische Gene umfassen wie etwa solche des Histidin-,
Tryptophan- und Leucin-Biosynthesewegs.
-
Alternativ
können
einige der oben beschriebenen Bestandteile in Transformationsvektoren
zusammengebaut werden. Transformationsvektoren enthalten üblicherweise
einen selektierbaren Marker, der entweder in einem Replicon aufrechterhalten
oder zu einem integrierenden Vektor entwickelt wird, wie oben beschrieben
wurde.
-
Expressionsvektoren
und Transformationsvektoren, entweder als extrachromosomale Replicons
oder integrierende Vektoren, wurden zur Transformation zahlreicher
Bakterien entwickelt. So wurden zum Beispiel Expressionsvektoren
unter anderem für
folgende Bakterien entwickelt: B. substilis (Palva et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 79: 5582, 1982; Veröffentlichungen
EP 036 259 und
EP 063 953 ; PCT-Veröffentlichung
WO 84/04541 ), E. coli. (Shimatake
et al., Nature, 292: 128, 1981; Amann et al., Gene, 40: 183, 1985;
Studier et al., J. Mol. Biol., 189: 113, 1986; Veröffentlichungen
EP 036 776, 136 829 und
136 907 ), Streptococcus cremoris (Powell
et al., Appl. Environ. Microbiol., 54: 655, 1988), Streptococcus
lividans (Powell et al., Appl. Environ. Microbiol., 54: 655, 1988)
und Streptomyces lividans (
Patent
US 4 745 056 ).
-
Verfahren
zum Einbringen exogener DNA in bakterielle Wirtszellen sind auf
dem vorliegenden Gebiet wohl bekannt und umfassen üblicherweise
die Transformation von Bakterien durch Behandlung mit CaCl
2 oder anderen Mitteln, wie etwa zweiwertigen
Kationen und DMSO. DNA kann ferner auch durch Elektroporation in Bakterienzellen
eingebracht werden. Die Transformationsverfahren variieren üblicherweise
mit der zu transformierenden Bakterienspecies (siehe z.B. Masson
et al., FEMS Microbiol. Lett., 60: 273, 1989; Palva et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 79: 5582, 1982; Veröffentlichungen
EP 036 259 und 063 953; PCT-Veröffentlichung
WO 84/04541 [Bacillus];
Miller et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 8: 856, 1988; Wang et
al., J. Bacteriol., 172: 949, 1990 [Campylobacter], Cohen et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 69: 2110, 1973; Dower et al., Nuc. Acids
Res., 16: 6127, 1988; Kushner, "An
improved method for tansformation of Escherichia coli with Co1E1-derived plasmids", in: Genetic Engineering:
Proceedings of the International Symposium an Genetic Engineering
(Hrsg. H.W. Boyer und S. Nicosia), 1978; Mandel et al., J. Mot.
Biol., 53: 159, 1970; Taketo, Biochim. Biophys. Acta, 949: 318,
1988 [Escherichia], Chassy et al., FEMS Microbiol. Lett., 44: 173,
1987 [Lactobacillus], Fiedler et al., Anal. Biochem, 170: 38, 1988
[Pseudomonas], Augustin et al., FEMS Microbiol. Lett., 66: 203,
1990 (Staphylococcus], Barany et al., J. Bacteriol., 144: 698, 1980;
Harlander, "Transformation
of Streptococcus lactis by electroporation", in: Streptococcal Genetics (Hrsg.
J. Ferretti und R. Curtiss III), 1987; Perry et al., Infec. Immun.,
32: 1295, 1981; Powell et al., Appl. Environ. Microbiol. 54: 655,
1988; Somkuti et al., Proc. 4th Eur. Cong. Biotechnology, 1: 412,
1987 [Streptococcus]).
-
iv: Expression in Hefen
-
Hefe-Expressionssysteme
sind Durchschnittsfachleuten ebenfalls bekannt. Ein Hefe-Promotor
ist eine beliebige DNA-Sequenz, die befähigt ist, eine bakterielle
RNA-Polymerase zu binden und die stromabwärtige (3') Transkription einer codierenden. Sequenz
(zum Beispiel eines Strukturgens) in mRNA zu initiieren. Ein Promotor
besitzt eine Transkriptions-Initiationsregion, die üblicherweise
proximal zum 5'-Ende
der codierenden Sequenz angeordnet ist. Diese Transkriptions-Initiationsregion
enthält üblicherweise
eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle (die "TATA-Box") und eine Transkriptions-Initiationsstelle.
Ein Hefe-Promotor kann ferner auch eine zweite, als Upstream Activator
Sequence (UAS) bezeichnete Domäne
enthalten, die sich, falls sie vorliegt, üblicherweise distal zum Strukturgen
befindet. Die UAS erlaubt eine regulierte (induzierbare) Expression.
Konstitutive Expression erfolgt in Abwesenheit einer UAS. Die regulierte
Expression kann entweder positiv oder negativ sein, wodurch die
Transkription entweder verstärkt
oder abgeschwächt
wird.
-
Hefe
ist ein fermentierender Organismus mit einem aktiven Stoffwechselgeschehen,
weshalb Sequenzen, die Enzyme von Stoffwechselwegen codieren, besonders
geeignete Promotor-Sequenzen
liefern. Zu den Beispielen hierfür
gehören
Alkoholdehydrogenase (ADH) (Veröffentlichung
EP 284 044 ), Enolase, Glucokinase,
Glucose-6-phosphat-Isomerase, Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase
(GAP oder GAPDH), Hexokinase, Phosphofructokinase, 3-Phosphoglycerat-Mutase
und Pyruvatkinase (PyK) (Veröffentlichung
EP 329 203 ). Das Hefe-Gen
PHO5, das eine saure Phosphatase codiert, liefert ebenfalls nützliche
Promotor-Sequenzen (Myanohara et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
80: 1, 1983).
-
Darüber hinaus
wirken synthetische Promotoren, die nicht in der Natur vorkommen,
ebenfalls als Hefe-Promotoren. Zum Beispiel können UAS-Sequenzen eines Hefe-Promotors
mit der Transkriptions-aktivierenden Region eines anderen Hefe-Promotors
verbunden werden, wodurch ein synthetischer Hybrid-Promotor erzeugt
wird. Zu den Beispielen für
solche Hybrid-Promotoren gehören
die regulatorische ADH-Sequenz, die mit der Transkriptions-aktivierenden
Region von GAP verbunden ist (Patente
US
4 876 197 und
US 4 880
734 ). Weitere Beispiele für Hybrid-Promotoren umfassen Promotoren, die
aus den regulatorischen Sequenzen der Gene ADH2, GAL4, GAL10 oder
PHO5 bestehen, die mit der Transkriptions-aktivierenden Region eines
Gens für
ein glycolytisches Enzym, wie etwa GAP oder PaK, kombiniert sind
(Veröffentlichung
EP 164 556 ). Ein Hefe-Promotor
kann ferner natürlich
vorkommende Promotoren, die nicht aus Hefe stammen, enthalten, welche die
Fähigkeit
besitzen, Hefe-RNA-Polymerase zu binden und die Transkription zu
initiieren. Beispiele für
solche Promotoren finden sich, unter anderem, in folgenden Veröffentlichungen:
Cohen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77: 1078, 1980; Henikoff
et al., Nature, 283: 835, 1981; Hollenberg et al., Curr. Topics
Microbiol. Immunol., 96: 119, 1981; Hollenberg et al., "The Expression of
Bacterial Antibiotic Resistance Genes in the Yeast Saccharomyces
cerevisiae", in:
Plasmids of Medical, Environmental and Commercial Importance (Herausgeber
K.N. Timmis and A. Puhler), 1979; Mercerau-Puigalon et al., Gene,
11: 163, 1980; Panthier et al., Curr. Genet., 2: 109, 1980.
-
Ein
DNA-Molekül
kann intrazellulär
in Hefe exprimiert werden. Eine Promotor-Sequenz kann direkt mit dem
DNA-Molekül
verknüpft
sein, wobei dann die erste Aminosäure am N-Terminus des rekombinanten
Proteins stets ein Methionin ist, das vom ATG-Startcodon codiert wird. Erwünschtenfalls
kann das Methionin am N-Terminus durch Inkubation mit Bromcyan in
vitro vom Protein abgespalten werden.
-
Fusionsproteine
stellen eine Alternative zu Hefe-Expressionssystemen dar, und zwar
in Säuger-,
Baculovirus- und Bakterien-Expressionssystemen. Üblicherweise
wird eine DNA-Sequenz, die den N-terminalen Teil eines endogenen
Hefe-Proteins oder ein anderes stabiles Protein codiert, mit dem
5'-Ende der heterologen codierenden
Sequenz fusioniert. Nach der Expression ergibt dieses Konstrukt
eine Fusion der beiden Aminosäuresequenzen.
So kann zum Beispiel das Gen der Superoxid-Dismutase (SD) aus Hefe
oder humanen Ursprungs am 5'-Terminus
eines Fremdgens verknüpft
und in Hefe exprimiert werden. Die DNA-Sequenz an der Verbindungsstelle
der beiden Aminosäuresequenzen
kann eine spaltbare Stelle codieren oder nicht (siehe zum Beispiel
die Veröffentlichung
EP 196 056 ). Ein weiteres
Beispiel ist ein Ubiquitin-Fusionsprotein.
Ein solches Fusionsprotein wird unter Verwendung der Ubiquitin-Region
hergestellt, die bevorzugt eine Erkennungsstelle für ein prozessierendes
Enzym aufweist (zum Beispiel eine Ubiquitin-spezifische Protease),
um das Ubiquitin vom Fremdprotein abzuspalten. Durch dieses Verfahren
können
daher native Fremdproteine isoliert werden (siehe zum Beispiel die
PCT-Veröffentlichung
WO 88/024066 ).
-
Alternativ
dazu können
Fremdproteine auch durch Erzeugung von chimären DNA-Molekülen, die
ein Fusionsprotein codieren, das ein Leadersquenz-Fragment enthält, das
die Sekretion des Fremdproteins in Hefe ermöglicht, von der Zelle in die
Wachstumsmedien hinein sezerniert werden. Bevorzugt sind Prozessierungsstellen
zwischen dem Leader-Fragment und dem Fremdgen codiert, die in vivo
oder in vitro gespalten werden können.
Das Leadersequenz-Fragment
codiert üblicherweis
ein Signalpeptid, das hydrophobe Aminosäuren enthält, welche die Sekretion des
Proteins aus der Zelle steuern.
-
DNA,
die geeignete Signalsequenzen codiert, kann aus Genen für sezernierte
Hefeproteine abgeleitet werden, zum Beispiel aus dem Gen der Hefe-Invertase
(Veröffentlichung
EP 012 873 ; Veröffentlichung
JP 62-096 086 ) und dem
Gen des A-Faktors (Patent
US
4 588 684 ). Alternativ gibt es Leader, die nicht aus Hefe stammen,
wie etwa einen Interferon-Leader, die ebenfalls eine Sekretion in
Hefe ergeben (Veröffentlichung
EP 060 057 ).
-
Eine
bevorzugte Klasse von Sekretionsleadern sind solche, die ein Fragment
des Alpha-Faktor-Gens von Hefe verwenden, das eine "Prä"-Signalsequenz sowie
eine "Pro"-Region enthält. Zu den
Arten von Alpha-Faktor-Fragmenten, die verwendet werden können, gehören der
Volllängen-Prä-Pro-Alpha-Faktor-Leader (etwa
83 Aminosäurereste)
wie auch trunkierte Alpha-Faktor-Leader (üblicherweise etwa 25 bis etwa
50 Aminosäurereste)
(Patente
US 4 546 083 und
US 4 870 008 ; Veröffentlichung
EP 324 274 ). Zu weiteren
Leadern, die ein Alpha-Faktor-Leaderfragment verwenden, das eine
Sekretion ergibt, gehören
hybride Alpha-Faktor-Leader, die mit einer Prä-Sequenz einer ersten Hefe,
aber mit einer Pro-Region des Alpha-Faktors einer zweiten Hefe hergestellt
sind (siehe zum Beispiel die PCT-Veröffentlichung
WO 89/02463 ).
-
Üblicherweise
sind von Hefen erkannte Transkriptions-Terminationssequenzen regulatorische
Regionen, die 3' vom
Translations-Stoppcodon liegen und daher zusammen mit dem Promotor
die codierende Sequenz flankieren. Diese Sequenzen steuern die Transkription
einer mRNA, die in das durch die DNA-codierte Polypeptid übersetzt werden kann. Beispiele
für eine
Transkriptions-Terminationssequenz und andere von Hefe erkannte
Terminationssequenzen, wie etwa solche, die glycolytische Enzyme
codieren, sind wohl bekannt.
-
Üblicherweise
werden die oben beschriebenen Bestandteile, die einen Promotor,
einen Leader (falls gewünscht),
die interessierende codierende Sequenz und eine Transkriptions-Terminationssequenz
umfassen, zu Expressions-Konstrukten vereinigt. Expressions-Konstrukte werden
oft in einem Replicon, wie etwa einem extrachromosomalen Element
(zum Beispiel Plasmide) aufrechterhalten, das in einem Wirt, wie
einer Hefe oder einem Bakterium, stabil aufrechterhalten werden
kann. Das Replicon kann zwei Replikationssysteme aufweisen, wodurch
es zum Beispiel in Hefe zur Expression und in einem prokaryotischen
Wirt zur Klonierung und Amplifizierung aufrechterhalten werden kann.
Zu den Beispielen für
solche Hefe-Bakterien-Shuttlevektoren gehören YEp24 (Rotstein, et al.,
Gene, 8: 17–24,
1979), pcl/1 (Brake, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81: 4642–4646, 1984)
und YRp17 (Stinchcomb et al., J. Mot. Biol., 158: 157, 1982). Ein
Replicon kann ferner ein Plasmid mit einer hohen einer niedrigen
Kopienzahl sein. Ein Plasmid mit einer hohen Kopienzahl hat allgemein
eine Kopienzahl im Bereich von etwa 5 bis etwa 200 und üblicherweise
von etwa 10 bis etwa 150. Eine Wirtszelle, die ein Plasmid mit hoher
Kopienzahl enthält,
weist bevorzugt mindestens etwa 10 und noch bevorzugter mindestens
etwa 20 Plasmide auf. Je nach der Wirkung des Vektors und des Fremdproteins auf
die Wirtszelle kann entweder ein Vektor mit hoher Kopienzahl oder
ein Vektor mit niederiger Kopienzahl ausgewählt werden (siehe z.B. Brake
et al., supra).
-
Alternativ
können
die Expressionskonstrukte mit einem integrierenden Vektor in das
Hefe-Genom integriert werden. Integrierende Vektoren enthalten üblicherweise
mindestens eine zu einem Hefe-Chromosom homologe Sequenz, durch
die eine Integration des Vektors ermöglicht wird, und enthalten
bevorzugt zwei homologe Sequenzen, die das Expressionskonstrukt
flankieren. Integrationen scheinen aus Rekombinationen zwischen
homologer DNA im Vektor und dem Hefe-Chromosom zu entstehen (Orr-Weaver
et al., Methods in Enzymol., 101: 228–245, 1983). Ein integrierendeer Vektor
kann durch Wahl der geeigneten homologen Sequenz zum Einschluss
im Vektor zu einem spezifischen Genort in der Hefe gesteuert werden
(siehe Orr-Weaver et al., supra). Ein oder mehrere Expressionskonstrukte
können
integrieren, wodurch möglicherweise
die Niveaus an erzeugtem rekombinantem Protein beeinflusst werden
(Rine et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80: 6750, 1983). Die im
Vektor enthaltenen chromosomalen Sequenzen können entweder als singuläres Segment im
Vektor vorliegen, was zur Integration des gesamten Vektors führt, oder
sie können
als zwei Segmente vorliegen, die zu benachbarten Segmenten im Chromosom
homolog sind und das Expressionskonstrukt im Vektor flankieren,
was zu einer stabilen Integration lediglich des Expressionskonstrukts
führen
kann.
-
Üblicherweise
können
extrachromosomale und integrierende Expressions-Konstrukte selektierbare Marker
enthalten, um die Selektion von Hefestämmen zu ermöglichen, die transformiert
wurden. Selektierbare Marker können
biosynthetische Gene umfassen, die in der Hefe als Wirtszelle exprimiert
werden können,
zum Beispiel ADE2, HIS4, LEU2, TRP1 und ALG7 sowie das Resistenzgen
G418, die den Hefezellen Resistenz gegen Tunicamycin beziehungsweise
G418 verleihen. Darüber
hinaus kann ein geeigneter selektierbarer Marker auch der Hefe die
Fähigkeit
zum Wachstum in Gegenwart toxischer Verbindungen wie etwa Metallen
verleihen. So ermöglicht
zum Beispiel das Vorliegen von CUP1 der Hefe das Wachstum in Gegenwart
von Kupferionen (Butt et al., Microbiol. Rev., 51: 351, 1987).
-
In
einer Alternative können
einige der oben beschriebenen Komponenten zu Transformationsvektoren kombiniert
werden. Transformationsvektoren enthalten üblicherweise einen selektierbaren
Marker, der entweder in einem Replicon aufrechterhalten oder zu
einem integrierenden Vektor entwickelt wird, wie oben beschrieben
wurde.
-
Expressions-
und Transformationsvektoren, entweder als extrachromosomale Replicons
oder als integrierende Vektoren, wurden zur Transformation zahlreicher
Hefen bereits entwickelt. So wurden zum Beispiel Expressionsvektoren
unter anderem für
folgende Hefen entwickelt: Candida albicans (Kurtz et al., Mol. Cell.
Biol., 6: 142, 1986), Candida maltosa (Kunze et al., J. Basic Microbiol.,
25: 141, 1985), Hansenula polymorpha (Gleeson et al., J. Gen. Microbiol.,
132: 3459, 1986; Roggenkamp et al., Mot. Gen. Genet., 202: 302, 1986),
Kluyveromyces fragilis (Das et al., J. Bacteriol., 158: 1165, 1984),
Kluyveromyces lactis (De Louvencourt et al., J. Bacteriol., 154:
737, 1983; Van den Berg et al., Bio/Technology, 8: 135, 1990), Pichia
guillerimondii (Kunze et al., J. Basic Microbiol., 25: 141, 1985),
Pichia pastoris (Cregg et al., Mol. Cell. Biol., 5: 3376, 1985; Patente
US 4 837 148 und
US 4 929 555 ), Saccharomyces
cerevisiae (Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 1929,
1978; Ito et al., J. Bacteriol., 153: 163, 1983), Schizosaccharomyces
pombe (Beach und Nurse, Nature, 300: 706, 1981) und Yarrowia lipolytica
(Davidow et al., Curr. Genet., 10: 39, 1985; Gaillardin et al., Curr.
Genet., 10: 49, 1985).
-
Verfahren
zur Einführung
von exogener DNA in Hefe-Wirtszellen sind auf dem vorliegenden Gebiet wohl
bekannt und umfassen üblicherweise
entweder die Transformation von Sphäroplasten oder von mit Alkalikationen
behandelten intakten Hefezellen. Die Transformationsverfahren variieren üblicherweise
mit der zu transformierenden Hefespecies (siehe z.B. Kurtz et al.,
Mol. Cell. Biol., 6: 142, 1986; Kunze et al., J. Basic Microbiol.,
25: 141, 1985 [Candida]; Gleeson et al., J. Gen. Microbiol., 132:
3459, 1986; Roggenkamp et al., Mol. Gen. Genet., 202: 302, 1986
[Hansenula]; Das et al., J. Bacteriol., 158: 1165, 1984; De Louvencourt
et al., J. Bacteriol., 154: 737, 1983; Van den Berg et al., Bio/Technology,
8: 135, 1990 [Kluyveromyces], Cregg et al., Mol. Cell. Biol., 5:
3376, 1985; Kunze et al., J. Basic Microbiol., 25: 141, 1985; Patente
US 4 837 148 and
US 4 929 555 [Pichia], Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 1929, 1978; Ito et al.,
J. Bacteriol., 153: 163, 1983 [Saccharomyces], Beach und Nurse,
Nature, 300: 706, 1981 [Schizosaccharomyces] und Davidow et al., Cum.
Genet., 10: 39; 1985; Gaillardin et al., Curr. Genet., 10: 49, 1985
[Yarrowia]).
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen unter
Bezug auf die folgenden Figuren erläutert:
-
1A ist
eine lineare Restriktionskarte der integrativen Kassette zur Einführung der
Expressionskassette YIpex-PDI in den chromosomalen Genort ADE2 von
S. cerevisiae, welche die Richtung der Transkription von PDI vom
induzierbaren GAL/CYC-Promotor zeigt (offener Pfeil). Ausgewählte Restriktionsstellen
sind angegeben.
-
1B ist
eine Restriktionskarte der integrativen Kassette zum Einbringen
der gleichen Expressionskassette, wie sie in 1A dargestellt
ist, in den chromosomalen Genort LYS2 von S. cerevisiae.
-
1C ist
eine Restriktionsmappe der integrativen Kassette für LYS2,
welche die codierende Sequenz TRX2 von S. cerevisiae enthält, die
in die Expressionskassette eingefügt ist.
-
1D ist
eine Restriktionskarte der integrativen Kassette für LYS2,
welche die codierende Sequenz TRX2 von S. cerevisiae enthält, die
in die Expressionskassette eingefügt ist, die im Leserahmen mit
der Signalpeptidsequenz von YEpsec1 fusioniert ist.
-
2A zeigt
eine Northern Blot-Analyse von RNA, die aus S. cerevisiae-Stämmen extrahiert
wurde, die chromosomale Insertionen des PDI-Gens unter Verwendung
einer PDI-spezifischen Sonde aufwiesen. Die Pfeile bezeichnen das
Transkript des endogenen Gens (PDI) und der integrierten PDI-Konstrukte
(::PDI).
-
2B zeigt
RNA, die aus S. cerevisiae-Stämmen
extrahiert wurde, die chromosomale Insertionen des TRX2-Gens und
des Y-E2715-Plasmids aufwiesen, das mit einer TRX2-spezifischen
Sonde (oberes Feld) und einer HCV-E2715-spezifischen
Sonde (unteres Feld) hybridisiert war. Die Pfeile bezeichnen das
Transkript des endogenen Gens (TRX2), der integrierten TRX2-Konstrukte
(::TRX2) und der HCV-E2715-cDNA, die in YEpsec1
kloniert ist (Y-E2715).
-
3 zeigt
eine Western Blot-Analyse löslicher
Proteine aus Zellextrakten von modifizierten Hefestämmen, die
HCV-E2715 exprimieren, unter Verwendung
eines monoklonalen Anti-E2-Antikörpers (mAb). Die
Proteine wurden durch SDS-PAGE in Gegenwart (+ DTT) oder in Abwesenheit
(–DTT)
eines Reduktionsmittels getrennt.
-
4 zeigt
eine Dot-Blot-Analyse von affinitätsgereinigtem E2715 (10 μg/Dot) von
den modifizierten Hefestämmen.
Zum Immunblot sind verwendet: ein mAb gegen HCV-E2715-Protein,
das in Insektenzellen exprimiert wird (3E5-1), ein Schimpansen-Antiserum
gegen HCV-E1E2, das aus HeLa-Zellen (L559) cogereinigt wurde (Choo
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91: 1294–1298, 1994), und drei Anti-E2715-spezifische konformationelle mAbs (291A2,
5E5-H7, 6A1) (Rosa et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 1759–1763, 1996).
-
5 zeigt
eine Analyse der zellgebundenen Fluoreszenz von MOLT-4-Zellen, die
mit verschiedenen Formen von HCV-E2-Protein inkubiert wurden, das
durch modifizierte Hefestämme
und CHO-Zellen exprimiert wird.
Die vorinkubierten MOLT-4-Zellen werden mit einem Anti-E2-mAb inkubiert,
und nach der Inkubation mit fluoreszenzmarkiertem F(ab')2-Fragment-IgG
wird die Bindung an Targetzellen indirekt durch Durchflusscytometrie
als zellgebundene Fluoreszenz erfasst (relative Zellzahl (a-Achse)
in Abhängigkeit
von der mittleren Fluoreszenzintensität (x-Achse)). Vorinkubierte
MOLT-4-Zellen (ohne HCV-E2-Proteine) dienen als Negativkontrolle.
-
BEISPIELE
-
Stämme,
Plasmide und Medien
-
Eine
Beschreibung der verwendeten Stämme
und Plasmide ist in Tabelle 1 sowie in den
1A bis
1D gegeben.
Die
1A bis
1D zeigen
schematisch die integrativen Kassetten, die zur Modifizierung der
Stämme
von S. cerevisiae verwendet wurden. TABELLE 1
Beschreibung
der Hefestämme |
S.cerevisiae-Stamm | Genotyp | integrative
Kassette |
W303-1B | MATα leu2.3-112
ura3-1 trp1-1 his3.11-15
ade2-1 can1-100 | keine |
W303-PB1 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1 -289 his3-Δ1
ade2-1
can1-100 lys2::TRP1::PDI | YIpex1-PDIB
(lys2::TRP1) |
S150-2B | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1 -289 his3-Δ1 | keine |
S150-LyT | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1-289 his3-Δ1
lys2::TRP1::yex | YIpex1
(lys2::TRP1) |
S150-PA1 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1 -289 his3-Δ1
lys2::TRP1::PDI | YIpex1-PDIA
(lys2::TRP1) |
S150-PB1 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1-289 his3-Δ1
lys2::TRP1::PDI | YIpex1-PDIB
(lys2::TRP1) |
S150-PA2 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1-289 his3-Δ1
ade2::HIS3::PDI | YIpex2-PDIA
(ade2::HIS3) |
S150-X21 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1-289 his3-Δ1
lys2::TRP1::TRX2 | YIpex1-TRX2
(lys2::TRP1) |
S150-sX21 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1 -289 his3-Δ1
lys2::TRP1::sTRX2 | YIpex1-sTRX2
(lys2::TRP1) |
SX21-PA2 | MATα leu2.3-112
ura3-52 trp1-289 his3-Δ1
lys2::TRP1::TRX2
ade2::HIS3::PDI | YIpex1-TRX2(lys2::TRP1)
YIpex2-PDIA(ade2::HIS3) |
Beschreibung
der Plasmide |
pUC18yex
pUC8-Lys
pUC8-Ade
YIpLyT
YIpAH | 1238 bp
von YEPsecI kloniert an der NotI-Stelle von pUC18Not
1318 bp
LYS2-PCR-Fragment in EcoRI-HindIII-Stellen von pUC8
1059 bp
ADE2-PCR-Fragment in EcoRI-PstI-Stellen von pUC8
854 bp BglII-PCR-Klon
von TRPI in BglII-Stelle von pUC8-Lys
931 bp BamHI-PCR-Klon
von HIS3 in BglII-Stelle von pUC8-Ade |
-
Die
offenen Kästen
stellen die chromosomalen Sequenzen ade2 (1A) und
lys2 (1B bis 1D) von
S. cerevisiae dar, die zur Integration in die homologen chromosomalen
Loci verwendet wurden. Die zur Selektion der Integranten (HIS3 und
TRP1) verwendeten genetischen Marker sind als schraffierte Pfeile
dargestellt, während
der offene Pfeil (GAL/CYC) die Promotorsequenz angibt. Der schwarze
Kasten (Term) stellt die Transkriptions-Terminationssequenzen dar. Die Plasmidvektorsequenzen
sind nicht dargestellt.
-
Der
E. coli.-Stamm HB101 (F hsdS20 recA13 ara-14 proA2 lacY1 galK2 rpsL20
xyl-5 metl-1 supE44) wurde für
Plasmidkonstruktionen verwendet. Die Transformation von E. coli-Zellen
und die Analyse rekombinanter Plasmide wurden durchgeführt wie
beschrieben von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Auflage Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York, USA, 1989.
-
S.
cerevisiae-Stämme
wurden bei 30°C
in einem synthetischen Medium kultiviert, das 2 % Kohlenstoffquelle
und 0,67 % Hefestickstoffbasis enthielt (Difco Laboratories, Detroit,
MI, USA) und das mit den erforderlichen Aminosäuren supplementiert war (50 μg/ml), oder
in einem vollständigen
Medium, das 2 % Glucose (YPD) oder Galactose (GalYP), 1 % Hefeextrakt,
2 % Pepton und 0,3 % KH2PO4 enthielt.
-
Plasmidkonstruktionen und
genetische Manipulationen
-
Restriktionsenzyme,
T4-DNA-Ligase und andere Enzyme, die für die DNA- und RNA-Manipulationen verwendet
wurden, waren von New England Biolabs (Hitchin, UK) oder Boehringer
Mannheim GmbH (Mannheim, Deutschland) bezogen. Die PCR-Amplifizierung
spezieller DNA-Fragmente wird mit einem Perkin Elmer Thermal Cycler
(Norwalk, CT, USA) unter Verwendung synthetischer Oligonucleotide
durchgeführt.
Die DNA-Sequenzierung wird mit einem DNA-Sequencer von Applied Biosystems
(Norwalk, CT, USA), Modell 373 vorgenommen. Die gesamte Hefe-DNA
oder Hefe-RNA wird gemäß Standardverfahren
extrahiert (Sherman et al., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, New York, USA, 1983). Alle anderen DNA-Manipulationen
werden durchgeführt,
wie von Sambrook et al., supra, beschrieben wurde. S. cerevisiae-Stämme wurden
nach dem LiCl-Verfahren transformiert (Rothstein in: DNA Cloning
(Hrsg. Glover, D.M.), Band. 11, Seiten 45–66, IRL Press, 1985).
-
Zum
Einbringen der Expressionskassette in zwei unterschiedliche Chromosomenorte
von S. cerevisiae, LYS2 und ADE2, wurden zwei integrative Kassetten
konstruiert. Das integrative Plasmid YIpLyT (Tabelle 1) wird durch
Klonieren eines EcoRI-HindIII-PCR-Fragments des LYS2-Gens von S.
cerevisiae, das 1318 bp aufweist, zwischen die Stellen EcoRI und
HindIII des Plasmid pUC8 kloniert. Das resultierende Plasmid pUC8-Lys
(Tabelle 1) enthält
eine nur einmal vorhandene BglII-Stelle, die sich innerhalb der
LYS2-Sequenz befindet, die zur Klonierung des selektierbaren Markers
TRP1 von S. cerevisiae verwendet wird, der durch PCR-Amplifizierung
des TRP1- Gens des
Plasmids YRp17 erhalten wird. Das integrative Plasmid YIpAH (Tabelle
1) wird durch Einfügen
des XbaI-Fragments des ADE2-Gens von S. cerevisiae mit 1059 bp,
das durch PCR amplifiziert wird, in die Stellen EcoRI-PstI von pUC8
konstruiert, wobei eine EcoRI-Stelle am 5'-Ende und eine PstI-Stelle am 3'-Ende angefügt wird.
Der selektierbare Marker HIS3 von S. cerevisiae wird durch PCR amplifiziert,
wobei Restriktionsstellen BamHI-SpeI-NotI am 5'-Ende und eine BamHI-Stelle am 3'-Ende hinzugefügt werden.
Das BamHI-verdaute PCR-Produkt HIS3 wird in die nur einmal vorhandene
BglII-Stelle von pUC8-Ade unter Erhalt des Plasmids YIpAH kloniert.
-
Das
Plasmid pUC18yex, das die Expressionskassette trägt, wird durch Klonieren eines
PCR-amplifizierten Fragments NotI mit 1238 bp des Plasmids YEpsecl
(Baldari et al., EMBO) J., 6: 229–234, 1987; Galeotti et al.,
Patent
US 5 432 082, 11 .
Juli 1995), das die Promotorsequenzen bis zu den Terminatorsequenzen überspannt,
in den Vektor pUC18Not konstruiert (Herrero et al., J. Bacteriol.,
172: 6557–6567,
1990). Die Einfügung der
Sequenz, die PDI von S. cerevisiae codiert (LaMantia et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 88: 4453–4457, 1991),
in die Expressionskassette von pUCyex wird durch Klonieren eines
PCR-Fragments SacI-PstI zwischen die Stellen SacI-PstI von pUC18yex
erhalten. In ähnlicher
Weise wird die codierende Sequenz TRX2 von S. cerevisiae (Müller, J.
Biol. Chem., 266: 9194–9202,
1991) durch PCR amplifiziert, wobei eine SacI-Stelle proximal zum ATG-Codon und eine
SalI-Stelle distal vom TGA-Stoppcodon
hinzugefügt
wird, und zwischen die Stellen SacI-SalI von pUC18yex kloniert.
Die sTRX-Version des Klons wird durch Ersetzen des SacI-ATG-PCR-Primers
durch einen SmaI-PCR-Primer, der die codierende Sequenz TRX2 vom
zweiten Codon (TAG) in fortlaufenden Leserahmen mit der Signalpeptidsequenz
von pUC18yex amplifiziert, und Klonieren des PCR-Fragment zwischen
den Stellen SmaI-SalI von pUC18yex erhalten. Sämtliche PCR-Klone werden nach
der Klonierung in das Plasmid pUC18yex sequenziert.
-
Der
Vektor YIpex2-PDI (1A) wird durch Einfügen des
NotI-XbaI-Fragments
von pUC18yex, das die PDI-Expressionskassette enthält, zwischen
die Stellen NotI-SpeI des Plasmid YIpAH erhalten (Tabelle 1), um
die XbaI-Stelle am 3'-Ende
der Expressionskassette zu entfernen und lediglich die XbaI-Stellen
an den beiden Enden der integrativen ADE2-Kassette zu belassen.
Die Transformation des Stamms S150-2B mit XbaI-verdauter YIpex2-PDI
führt zur
Integration der PDI-Expressionskassette in den Chromosomenort ADE2 des
Stamms S150-PA2 (Tabelle 1).
-
Die
Klonierung des yex-PDI-NotI-Fragments in die NotI-Stelle von YIpLyT
(Tabelle 1) führt
zu zwei Plasmiden, welche die PDI-Expressionskassette in entgegengesetzten
Orientierungen bezüglich
der LYS2-Integrationsstelle enthalten. Das Plasmid YIpexI-PDIA (1B)
besitzt die gleiche Orientierung wie YIpex2-PDI, während in
dem Plasmid YIpexI-PDIB das Insert yex-PDI in entgegengesetzter
Orientierung vorliegt. Die Transformation von S. cerevisiae mit
YIpexl-PDIA/B wird unter Verwendung einer SpeI-geschnittenen integrativen
Kassette vorgenommen. Der Stamm S150-PA1 (Tabelle 1) ist ein Integrant,
der die yex-PDIA-Version trägt,
während
die Stämme
W303-PB1 und S150-PB1 (Tabelle 1) aus der Integration von yex-PDIB
resultieren.
-
Die
Plasmide YIpex1-TRX2 und YIpex1-sTRX2 (1C und 1D)
werden durch Subklonieren des NotI-Fragment von pUC18yex-TRX bzw.
pUC18yex-sTRX in die NotI-Stelle von pUC18yex erzeugt. Die Orientierung
der klonierten Fragmente, die zur Erzeugung von S. cerevisiae-Integranten
verwendet wurden, ist die gleiche wie bei YIpex-PDIA. Die Integranten
S150-X21 und SX21-PA2 werden durch Transformieren der Stämme S150-2B
und S150-PA2 (Tabelle 1) mit SpeI-verdautem YIpex1-TRX2 erhalten,
während
die Transformation von S150-2B mit YIpex1-sTRX2 den Integranten
S150-sX21 erzeugt (Tabelle 1). Die verschiedenen S. cerevisiae-Integranten
werden anschließend
mit dem Plasmid YEpsec1-E2715 zur Expression
des Hüll-Glycoproteins
HCV-E2715 in Hefe transformiert.
-
Bei
einer ähnlichen
Verfahrensweise wurde auch der. PDI-(über)exprimierende
Hefestamm (S150-PA1, Tabelle 1) verwendet, um menschlichen Wachstumsfaktor
FIGF in einer löslichen
Form zu erhalten. Der gleiche Faktor ist unlöslich, wenn er im Wildtyp-Hefestamm ((S150-2B)
exprimiert wird.
-
Analyse der Transkription
der integrierten Gene
-
RNA
von den verschiedenen Integranten, die unter Repressionsbedingungen
(YPD) oder Induktionsbedingungen (GalYP) kultiviert wurden, wird
auf einem 2,2M-Formaldehyd-1,2%-Agarosegel
getrennt, auf eine Nitrocellulosemembran übertragen und mit 32P-markierten
spezifischen Sonden hybridisiert, um zu ermitteln, ob die Integrationsstelle
und/oder die Orientierung der Expressionskassette die Transkription
von integriertem PDI oder TRX2 beeinflusst. Die Verwendung einer
PDI-spezifischen Sonde zur Northern-Analyse von PDI-Integranten
zeigt, dass die Transkription vom Galactose-induzierbaren Promotor
des integrierten PDI korrekt reguliert wird, d.h. durch Wachstum
in Glucosemedium unterdrückt
wird (2A). Darüber hinaus beeinflussen sowohl
die Orientierung der Transkriptionseinheit als auch die Integrationsstelle
das Niveau der Transkription. Ein niedrigeres Verhältnis zwischen
dem Transkript der integrierten PDI und dem des endogenen Gens wird bei
Integranten, welche die B-Orientierung (S150-PB1, W303-PB1) tragen,
gegenüber
der A-Orientierung (S150-PA1) des Konstrukts festgestellt, und die
Integration in ade2 (S150-PA2) führt
zu einer noch größeren Verringerung.
-
Die
Analyse der Transkription der in YEpsecl klonierten HCV-E2715-cDNA
in den Integranten lys2::TRX2 und lys2::sTRX2, die in GalYP kultiviert
wurden, zeigt, dass die Insertion eines Galactoseregulierten TRX2-Gens
in diesen Stämmen
das Niveau der E2715-mRNA nicht beeinflusst, obgleich die
Expression beider Gene die gleichen Transkriptionsfaktoren erfordert
(2B).
-
Überexpression
von PDI und TRX2 erleichtert die Faltung von HCV-E2715 in
S. cerevisiae
-
Aus
Hefekulturen werden durch Aufbrechen der Zellen mit Glaskügelchen
in einem Braun-Homogenisator (B. Braun Melsungen AG, Melsungen,
Deutschland) während
20 s bei 4°C
Zellextrakte hergestellt. Nach dem Aufbrechen der Zellen werden
die Zellsuspensionen in PBS verdünnt
und durch Affinitäts chromatographie
gereinigt (vgl. unten). Die Proteinproben werden durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE), wie von Laemmli beschrieben (Laemmli, Nature, 227: 680–685, 1970),
in LSG-Puffer (2 % SDS, 10 % Glycerin, 200 mM DTT, 62,5 mM Tris-HCl, pH 6,8) analysiert
und auf eine Nitrocellulosemembran (Nitrobind, MSI, Westborough,
MA, USA) (Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 4350–4354, 1979) übertragen. Die
Membran wird in einer Pufferlösung
inkubiert, die PBS, 3 % Milchpulver und 0,1 % Triton enthält. Zum
Immunblotten wurden verwendet: ein monoklonaler Antikörper (mAb)
gegen ein lineares Epitop des HCV-E2715-Proteins,
das in Insektenzellen exprimiert wird (3E5-1), zwei konformationelle
mAbs (291A2 und 5E5-H7) sowie ein Schimpansen-Antiserum gegen HCV-E1E2,
das HeLa-Zellen (L559) co-gereinigt wurde (Choo et al., Prod. Natl.
Acad. Sci. USA, 91: 1294–1298,
1994; Rosa et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 1759–1763, 1996).
Die Immunblots werden mit verstärkter
Chemolumineszenz (ECL, Amersham, Arlington Heights, IL, USA) entwickelt.
-
HCV-E2715 wird aus Hefekulturen durch Affinititätschromatogrpahie
unter Verwendung einer Lektinsäule
gereinigt (Galanthus nivalis-Agarose-Lektin
(GNL); das spezielle im Handel erhältliche GNL, das verwendet wurde,
war GNA, Vector Laboratories Inc., Burlingame, CA, USA). Die Säule wird
bei 40 cm/h mit PBS äquilibriert
und mit 0,9 M NaCl in PBS gewaschen, wonach das Glycoprotein unter
Verwendung von 1 M α-Methyl-D-mannosid
mit 0,9 M NaCl in PBS eluiert wird. Die Säulenfraktionen werden gegen
PBS dialysiert; die Proteinkonzentrationen werden unter Anwendung
des Lowry-Verfahrens
(Bio-Rad DC Protein Assay, Bio-Rad, Hercules, CA, USA) bestimmt,
worauf durch Dot-Blot-Analyse mit monoklonalen Anti-E2-Antikörpern analysiert
wird.
-
Die
Western-Blot-Analyse der durch Affinitätschromatographie gereinigten
Proteine aus Zellextrakten von lys2::TRX2-, lys2::PDI- und lys2::TRX2-ade2::PDI-Integranten,
die HCV-E2715 exprimieren, zeigt, dass ein Teil
des E2715-Glycoproteins bei Abwesenheit
von DTT lediglich in Proben aus Integranten, die PDI überexprimieren,
in das Trenngel eintreten kann. Die relative Menge des Glycoproteins,
das ohne ein Reduktionsmittel in das Gel eindringt, scheint bei
der Probe von dem Doppelintegranten SX21-PA2 noch größer zu sein
(3).
-
Der
Immunblot von nicht-denaturiertem E2715 von
den verschiedenen Hefestämmen
zeigt, dass das von den PDI-Integranten gereinigte Glycoprotein
den konformationellen Antikörper
5E5-H7 und, in einem geringeren Ausmaß, auch den konformationellen
Antikörper
291A2 bindet (4).
-
Verschiedene Formen von in modifizierten
Hefestämmen
exprimiertem HCV-E2-Protein binden an MOLT-4-Zellen
-
HCV-E2-Protein
wird in der Natur in Säugerzellen
exprimiert und bindet mit hoher Affinität an humanen Zellen. Zur Untersuchung,
ob modifizierte, durch Hefe exprimierte E2-Proteine ähnliche
biologische Aktivität besitzen
und humane Zellen zu binden vermögen,
werden Zellen der humanen T-Zell-Lymphom-Zelllinie MOLT-4 bei 4°C mit verschiedenen
Formen von durch modifizierte Hefe exprimiertem E2-Protein (8,7 μg/ml) inkubiert.
Als positive Kontrolle wird CHO-exprimiertes E2-Protein bei der
gleichen Konzentration verwendet. Als negative Kontrolle werden
MOLT-4-Zellen in
Abwesenheit von E2-Proteinen inkubiert. Anschließend wird das Zell-Pellet mit
gegen E2 erzeugtem mAb inkubiert. Nach Inkubation mit Phycoerythrin-markiertem F(ab')2-Fragment
von Ziegen-anti-Maus-IgG wird die Bindung an Targetzellen indirekt
durch Durchflusscytometrie als zellgebundene Fluoreszenz erfasst
(5).
-
Wie
in 5 dargestellt ist, besitzen die MOLT-4-Zellen,
die mit CHO-exprimiertem HCV-E2-Protein vorinkubiert waren (E2 CHO
GNL), die höchste
mittlere Fluoreszenzintensität
(M = 133,78) im Vergleich mit den MOLT-4-Zellen, die mit E2-Proteinen
inkubiert wurden, die durch modifizierte Hefe exprimiert wurden
(M = 26,24 (E2 Hefe PDI GNL); M = 5,32 (E2 Hefe TRX GNL)). Die MOLT-4-Zellen, die mit durch
modifizierte Hefe exprimiertem E2-Protein vorinkubiert worden waren,
ergaben dennoch eine höhere
mittlere Fluoreszenzintensität
als die MOLT-4-Zellen, die ohne E2-Proteine vorinkubiert worden
waren (M = 3,97 (-ve/Kontrolle)).
-
Der
Bindung der verschiedenen Formen des E2-Proteins an die MOLT-4-Zellen
wird durch die Struktur der Proteine beeinflusst. Das CHO-exprimierte
E2-Protein besitzt in geeigneter Weise ausgebildete Disulfidbindungen
und ist daher korrekt gefaltet und biologisch aktiv. Die Konsequenz
hiervon ist eine hohe Bindungsaffinität des CHO-exprimierten E2-Proteins
für Zelloberflächen der
MOLT-4-Zellen, was
zu einer hohen mittleren Fluoreszenzintensität führt. In ähnlicher Weise scheinen die
durch modifizierte Hefe exprimierten E2-Proteine ebenfalls biologisch
aktiv zu sein, da sie MOLT-4-Zellen binden und dadurch zu einer
höheren
mittleren Fluoreszenzintensität
im Vergleich mit der negativen Kontrolle führen.
-
Obgleich
die mittlere Fluoreszenzintensität
(und daher die Bindungsaffinität
für MOLT-4-Zellen)
bei den durch die modifizierten Hefen exprimierten E2-Proteinen
im Vergleich mit dem CHO-exprimierten
E2-Protein kleiner ist, ist E2-Protein, das durch nichtmodifizierte
Hefen exprimiert wird (d.h. in Hefezellen ohne Coexpression von
PDI oder TRX exprimiert wird), nicht befähigt, MOLT-4-Zellen zu binden
(vgl. Rosa et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 1759–1763, 1996,
insbesondere Zeilen 16 bis 18 des Abschnitts "Results" auf Seite 1760 und 1).
Daher kann das Expressionssystem der vorliegenden Erfindung mit
modifizierten Wirtszellen heterologe Proteine erzeugen, die eine ähnliche
biologische Aktivität
und/oder Struktur aufweisen wie die durch ihre natürlichen
Wirtszellen erzeugten nativen Proteine.