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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Prothesen zur Behandlung von Aneurysmen,
arteriovenösen Fisteln,
obstruktiven Gefäßerkrankungen
und anderen Anwendungsfällen.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Prothesen mit gewickelten
Flächenkörperbereichen,
an denen ein biokompatibles Material befestigt ist, das für die verschiedensten
Anwendungsfälle
als innere Bandage verwendet werden kann.
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Hintergrund
der Erfindung
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Millionen
Menschen auf der ganzen Welt erleiden jedes Jahr Gefäßerkrankungen,
beginnend mit obstruktiven Gefäßerkrankungen
wie etwa Arteriosklerose bis zu Erkrankungen, welche die Arterien oder
andere Gefäße schwächen, was
zu potentiell tödlichen
Aneurysmen und arteriovenösen
Fisteln führt.
Arteriovenöse
Fisteln treten gewöhnlich
nicht durch das Fortschreiten von natürlichen Erkrankungen, sondern
etwa als Folge von Unfällen
oder Schußverletzungen
auf. Jede dieser Erkrankungen hat zu der Entwicklung spezialisierter
Behandlungen geführt,
von minimalinvasiven Techniken bis zu eher herkömmlichen Techniken der offenen
Chirurgie.
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Beispielsweise
ist ein gesundheitliches Problem, an dem ein älteres Segment der Bevölkerung leidet,
das Auftreten von Erkrankungen, welche die Arterien und andere Körpergefäße schwächen und sich
zu Aneurysmen entwickeln, die eventuell reißen, was meistens tödliche Konsequenzen
hat. Eine herkömmliche
Behandlung von Aneurysmen, und zwar speziell derjenigen, die in
der Bauchschlagader auftreten, umfaßt einen invasiven chirurgischen
Eingriff, um das erkrankte Körpergefäß auszuschneiden
und zu entfernen und es entweder durch ein eigenes Gefäß, das von
einer anderen Stelle im Körper
entnommen wird, oder ein synthetisches Transplantat zu ersetzen.
Diese Behandlungen stellen ein großes Risiko für die Gesundheit
des Patienten dar und können häufig überhaupt
nicht angewandt werden, wenn der Patient (was oft der Fall ist)
einen schlechten Gesundheitszustand hat.
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Es
sind daher eine Reihe von Gefäßprothesen
entwickelt worden, welche die transluminale Plazierung eines synthetischen
Transplantats in dem Aneurysma ermöglichen, um so das Aneurysma
von in dem Körpergefäß fließenden Fluiden
zu isolieren und das Aneurysma von Druck zu entlasten. Diese bekannten
Gefäßprothesen
verankern im allgemeinen ein rohrförmiges synthetisches Transplantat
im Inneren des Körpergefäßes an beiden
Enden des Aneurysmas unter Verwendung eines Stents, wie z. B. in
der US-PS 5 078 726 von Kreamer und der US-PS 5 219 355 von Parodi
et al. beschrieben wird.
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Die
US-PS 5 456 713 von Chuter und die US-PS 5 275 622 von Lazarus beschreiben
gleichermaßen
Stent-Transplantat-Kombinationen, die transluminal eingebracht werden
und ein rohrförmiges Transplantat
aufweisen, das mit Widerhaken versehene selbstaufweitende Anker
hat, die mit Nahtmaterial an den Enden des rohrförmigen Transplantats befestigt
sind. Die US-PS 5 366 473 von Winston et al. beschreibt eine Stent-Transplantat-Kombination,
bei der ein rohrförmiges
Transplantat einen selbstaufweitbaren Stent aus einem gewickelten
Flächenkörper hat,
der mit Nieten an beiden Enden des Transplantats angebracht ist.
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Ein
Nachteil der vorstehend genannten Stent-Transplantat-Systeme ist,
daß sie
im allgemeinen eine große
Zutrittsstelle (z. B. 16–22
Fr) erfordern, wodurch die Anwendbarkeit dieser Einrichtung auf
größere Gefäße beschränkt ist.
Insbesondere muß das
Transplantatmaterial im allgemeinen zusammengebündelt oder zusammengefaßt werden, um
in das Einbringsystem zu passen, wie in den oben angegebenen Patenten
von Chuter, Winston et al. und Lazarus beschrieben wird, aber es
kann innerhalb des Einbringsystems nicht dicht zusammengefaßt werden
oder es können
Probleme auftreten, die das Entfalten des Transplantats beim In-Stellung-Bringen
betreffen. Ferner haben klinische Tests von bereits bekannten Stent-Transplantat-Kombinationen
Probleme aufgezeigt in bezug auf unzureichende Abdichtung zwischen
dem Transplantatmaterial und den Ankern sowie an den Stellen, an
denen das Transplantat das Körperlumen
proximal und distal von dem Aneurysma kontaktiert.
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Andere
Anordnungen zum Isolieren von Aneurysmen sind ebenfalls bekannt.
Die US-PS 4 577 631 von Kreamer beschreibt ein Verfahren zum Verkleben
eines Transplantats über
einem Aneurysma unter Verwendung eines biokompatiblen Klebstoffs. Die
US-PS 4 617 932 von Kornberg beschreibt ein gegabeltes Transplantat,
das unter Verwendung von Haken an einer Gefäßwand angreift. Die US-PS 5 575
817 von Martin beschreibt ein gegabeltes Transplantat, bei dem einem
der Schenkel des Transplantats ein Ansatz hinzugefügt wird,
nachdem ein Hauptkörper
des Transplantats in Stellung gebracht worden ist. Die US-PS 5 211
658 von Clouse beschreibt eine Stent-Transplantat-Kombination, bei
der ein temperaturaktiviertes Skelett zuerst in einem Körperlumen
in Stellung gebracht wird, so daß es ein Aneurysma überspannt;
dann wird an dem in Stellung gebrachten Skelett ein Transplantat
befestigt. Die US-PS 5 405 379 von Lane beschreibt einen Polypropylenflächenkörper, der
zu einem Wickel gerollt wird und sich innerhalb des Körperlumens
selbstaufweiten kann, so daß er
das Aneurysma überspannt.
Die US-PS 5 100 429 von Sinofsky et al. beschreibt einen Stent aus
einem gewickelten Flächenkörper mit
einer Materialschicht auf Kollagenbasis, die von einer Energiequelle
erwärmt
wird, so daß sie
schmilzt, um eine steife Konstruktion zu bilden.
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Jede
der vorstehenden Anordnungen hat inhärente Nachteile, die für ihre jeweilige
Ausbildung spezifisch sind und den Gebrauch dieser Konstruktionen
impraktikabel machen. Diese Nachteile reichen von der mechanischen
Komplexität
der Konstruktionen von Kreamer, Clouse und Sinofsky et al. bis zu der
Unfähigkeit,
an den Enden der Einrichtung eine ausreichende Abdichtung zu erzielen,
wie das bei den Einrichtungen von Kornberg, Martin und Lane der
Fall ist.
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In
bezug auf die Behandlung von obstruktiven Gefäßerkrankungen ist eine Reihe
von Prothesen entwickelt worden, die transluminal in Stellung gebracht
werden. Diese Einrichtungen, für
die der Palmaz-Schatz-Stent von Cordis Corporation, Miami Lakes,
Florida, typisch ist, behandeln obstruktive Erkrankungen beispielsweise
in den Koronararterien dadurch, daß die Durchgängigkeit
des Gefäßes nach einer
Angioplastie erhalten bleibt. Die neuesten bekannten Prothesen,
die zum Behandeln von obstruktiven Erkrankungen ausgebildet sind,
weisen eine Vielzahl von Wanddurchbrüchen auf, um die Zellvermehrung
zu fördern.
Ein Nachteil dieser Konstruktionen ist jedoch, daß die Öffnungen
auch die Neubildung der Obstruktion im Lauf der Zeit fördern können.
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Bisher
bekannte Techniken zum Behandeln von arteriovenösen Fisteln, welche die Umleitung von
mit Sauerstoff angereichertem Blut von einer Arterie direkt zum
Venensystem erlauben, umfassen typischerweise offene chirurgische
Eingriffe. Beispielsweise muß ein
Opfer einer Schußverletzung angesichts
des derzeitigen Stands der Technik operiert werden, um eine arteriovenöse Fistel
zu reparieren. Im Stand der Technik gibt es keinerlei Einrichtungen, die,
wenn auch nur vorübergehend,
rasch in Stellung gebracht werden können, um zu starke Blutverluste während des
Wartens auf eine Operation zu verhindern.
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US-A-5
579 075 zeigt eine Prothese gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1.
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WO-A-97/09007
zeigt eine Kombination aus Transplantat/Stent, die ein nachgiebiges
Rohr aufweist, in dem eine Vielzahl von aufweitbaren oder kontrahierbaren
offenen Ringen befestigt sind. Die Ringe sind voneinander über die
Rohrlänge
beabstandet und jeweils einzeln an dem Rohr angebracht.
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Aus
EP-A-0 621 017 ist eine Reihe von verschiedenen ratschenartigen
Stents aus gewickelten Flächenkörpern bekannt.
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Im
Hinblick auf die obigen Ausführungen wäre es vorteilhaft,
eine Prothese bereitzustellen für die
Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln, wobei die Prothese einfach ausgebildet ist und leicht in
Stellung gebracht werden kann.
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Es
wäre ferner
erwünscht,
eine Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen
von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln bereitzustellen, mit der Probleme überwunden werden, die durch
die Sperrigkeit von bekannten Stent-Transplantat-Systemen auftreten, wobei die Prothese
ohne weiteres zum Gebrauch in vielen verschiedenen Gefäßen größenmäßig anpaßbar ist,
was die Behandlung von Erkrankungen selbst in sehr kleinen Körperlumen
ermöglicht.
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Ferner
wäre es
vorteilhaft, eine Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven
Erkrankungen von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln bereitzustellen, die in einem gegabelten Gefäß ohne weiteres
in Stellung gebracht werden kann.
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Außerdem wäre es vorteilhaft,
eine Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen
von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln bereitzustellen, die beispielsweise als innere Bandage wirksam
ist, die Blutverluste infolge einer arteriovenösen Fistel stillen oder eine positive
Abdichtung an den Enden eines Transplantats bilden kann, um den
Bypaßdurchfluß zu verringern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Im
Hinblick auf das oben Gesagte ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven
Erkrankungen von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln bereitzustellen, die einfach ausgebildet und leicht in Stellung
zu bringen ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Prothese
zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln bereitzustellen, die Probleme überwindet, die mit der Sperrigkeit
von bekannten Stent-Transplantat-Systemen
einhergehen, und die größenmäßig für den Gebrauch
in vielen verschiedenen Gefäßen anpaßbar ist,
was die Behandlung von Erkrankungen selbst in sehr kleinen Körperlumen
gestattet.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
einer Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen
von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln, die in einem gegabelten Gefäß auf einfache Weise in Stellung
zu bringen ist.
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Noch
eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer
Prothese zur Behandlung von Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen
von Gefäßen und
Körperorganen
sowie arteriovenösen
Fisteln, die als innere Bandage wirksam ist, die beispielsweise
Blutverluste infolge einer arteriovenösen Fistel eindämmen oder
eine positive Abdichtung an den Enden eines Transplantats zur Verringerung
des Bypaßdurchflusses
bilden kann.
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Die
angegebenen und weitere Ziele der Erfindung werden erreicht durch
Bereitstellen einer Prothese gemäß Patentanspruch
1 und eines Verfahrens zum Herstellen einer Prothese gemäß Patentanspruch
19. Das Transplantatmaterial weist ein Rohr auf, das entlang einem
Teil des Umfangs des gewickelten Flächenkörperbereichs befestigt ist
und dazu dient, den Durchfluß zu
einem Bereich eines Körperlumens
zu ändern,
in dem die Prothese in Stellung gebracht wird. Eine Transplantatschicht
kann zusätzlich
an einer inneren Oberfläche
des gewickelten Flächenkörperbereichs
angebracht sein oder kann mehrere Schichten aufweisen. Die Prothese kann
zum Gebrauch in einem einzigen oder in einem gegabelten Organ oder
Gefäß konfiguriert
sein.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
der gewickelte Flächenkörperbereich
der Prothese ein Netz auf, das aus einer Legierung mit Formgedächtnis wie
etwa einer Nickel-Titan-Legierung gebildet ist und bei Körpertemperatur
ein superelastisches Verhalten zeigt. Bevorzugt weist der gewickelte
Flächenkörper eine
oder mehr Reihen von Sperrzähnen
entlang einem Längsrand
auf, die mit dem Netz in gegenseitigem Eingriff sind, um die Prothese
auf einem gewünschten
aufgeweiteten Durchmesser zu halten. Außerdem kann das Netz eine Vielzahl
von radial nach außen
gerichteten Vorsprüngen
entlang einem oder beiden Enden aufweisen, die an einer inneren
Oberfläche
eines Körperlumens
angreifen.
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Das
Netz des gewickelten Flächenkörpers kann
eine Größe haben,
die zum Gebrauch in kleineren Körperarterien
wie etwa den Koronararterien und Carotisarterien geeignet ist, oder
kann größenmäßig so bemessen
sein, daß es
größere Gefäße wie etwa die
Bauchschlagader und die Hüftschlagader
aufnehmen kann. Für
größere Gefäße kann
das Netz des gewickelten Flächenkörpers Gelenkbereiche
aufweisen, um das Manövrieren
der Prothese durch gewundene Körperkanäle hindurch
zu unterstützen.
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Das
bei der Prothese der vorliegenden Erfindung verwendete Transplantatmaterial
kann entweder fluidundurchlässig
sein, um beispielsweise arteriovenöse Fisteln zu behandeln, oder
es kann halbdurchlässig
sein, um beispielsweise die Versorgung von Gefäßintima zu gestatten, wenn
okkludierende Gefäßerkrankungen
behandelt werden, während gleichzeitig
die Zellvermehrung durch die Wandungen hindurch verringert wird.
Das Transplantatmaterial kann auch mit einem oder mehr Medikamenten getränkt sein,
um eine gewünschte
Wirkung zu erzielen oder bereitzustellen. Das Transplantatmaterial kann
auch die Funktion haben, die Embolisierung von bröckligem
Material aus dem Inneren eines Körperlumens
beispielsweise nach einer Angioplastie zu reduzieren.
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Zusätzlich zu
den vorstehenden Anwendungsgebieten kann ein Paar von Prothesen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet sind, jeweils an einem Ende vorteilhaft verwendet
werden, um die Enden eines herkömmlichen
rohrförmigen Transplantats
positiv dicht zu verschließen.
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Ferner
werden Verfahren zum Herstellen der Prothese der vorliegenden Erfindung
in einzelnen und gegabelten Lumen bereitgestellt.
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Im
Gebrauch wird die Prothese zuerst ausgehend von einem reduzierten
Einbringzustand in Stellung gebracht. Ein Dilatationselement wird
dann in der Prothese angeordnet und aufgeweitet, wodurch die Prothese
mit einem erweiterten Durchmesser festgelegt und das Transplantatmaterial
positiv dicht an der inneren Oberfläche des Körperlumens angelegt wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale der Erfindung, ihre Beschaffenheit und verschiedene Vorteile
ergeben sich im einzelnen aus den beigefügten Zeichnungen und der folgenden
genauen Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen; dabei zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht einer beispielhaften Prothese;
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2A und 2B Endansichten,
welche die Prothese von 1 in ihrem kontrahierten Zustand
bzw. ihrem aufgeweiteten Zustand zeigen;
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3 eine
Draufsicht auf die Prothese von 1 in abgewickeltem
Zustand während
eines Herstellungsschritts;
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4A bis 4F Querschnitte
entlang der Linie 4-4 von 3 und
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4F eine
Draufsicht auf alternative Anordnungen einer Prothese;
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5A bis 5C Phasen
des In-Stellung-Bringens der Prothese von 1 zum Überspannen
eines idealisiert dargestellten Aneurysmas in einem Einzellumen;
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6 und 7 Draufsichten
von alternativen, gelenkigen Netzkonstruktionen, die zum Gebrauch
mit der Prothese der vorliegenden Erfindung geeignet sind;
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8A und 8B eine
Perspektivansicht bzw. eine Draufsicht auf eine Prothese, die ein
für große Gefäße ausgebildetes
gewickeltes Flächenkörpernetz
verwendet, wobei das Detail von 8B der
Klarheit halber in 8A weggelassen ist;
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9A und 9B eine
Vorder- bzw. eine Seitenansicht einer weiteren alternativen Anordnung der
Prothese;
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10 eine
Seitenansicht, welche die Implantierung eines rohrförmigen Transplantats
mit der Prothese von 9A zeigt;
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11A und 11B eine
Draufsicht bzw. eine Seitenansicht einer anderen alternativen Anordnung
einer Prothese;
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12 eine
Perspektivansicht einer Prothese, die gemäß der vorliegenden Erfindung
aufgebaut ist;
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13A und 13B Endansichten,
welche die Prothese von 12 in
ihrem kontrahierten bzw. ihrem aufgeweiteten Zustand zeigen;
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14A und 14B Ansichten
einer Prothese, die zur Behandlung eines gegabelten Lumens geeignet
ist, in einem abgewickelten Zustand und in einem gegabelten Lumen
in Stellung gebracht;
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15A und 15B Ansichten,
welche die Schritte des In-Stellung-Bringens der Prothese von 14 zur Behandlung eines Aneurysmas in
einem gegabelten Lumen zeigen; und
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16A und 16B Ansichten,
welche die Schritte des In-Stellung-Bringens einer alternativen Anordnung
der Prothese von 14 zur Behandlung eines
Aneurysmas in einem gegabelten Lumen zeigen.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Prothesen bereit zur Behandlung von
Aneurysmen, obstruktiven Erkrankungen von Gefäßen und Körperorganen sowie arteriovenösen Fisteln,
wobei die Prothesen die Beschränkungen
von bereits bekannten Systemen zur minimalinvasiven Behandlung überwinden.
Insbesondere ermöglicht
eine gemäß der vorliegenden Erfindung
ausgebildete Prothese einen geänderten Fluiddurchfluß durch
einen Abschnitt eines einzelnen oder gegabelten Körperlumens
mit einer Einrichtung, die einfach und doch elegant konzipiert,
leicht in Stellung zu bringen, zum Gebrauch im gesamten Körper ohne
weiteres dicht verschließbar
ist und die Funktionalität
einer inneren Bandage bereitstellt.
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Unter
Bezugnahme auf 1 wird eine beispielhafte Prothese
beschrieben. Da die Prothese 20 bestimmte Merkmale sowohl
von herkömmlichen
gewickelten Flächenkörperstents,
wie sie beispielsweise in der US-PS 5 443 500 von Sigwaxt beschrieben sind,
und von herkömmlichen
synthetischen rohrförmigen
Transplantaten aufweist, wird sie nachstehend als "Transplantatstent" bezeichnet.
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Der
Transplantatstent 20 weist einen gewickelten Flächenkörperbereich 21 auf,
der ein elastisches Gitter oder Netz hat, an dem eine Schicht aus biokompatiblem
Transplantatmaterial 22 fest angebracht ist. Das Transplantatmaterial 22 kann
eine Permeabilität
haben, die so gewählt
ist, daß sie
für eine
bestimmte Anwendung geeignet ist, und kann mit einem oder mehr Medikamenten
getränkt
sein, um eine gewünschte
Behandlung durchzuführen. Beispielsweise
kann das Transplantatmaterial 22 so gewählt sein, daß es für Anwendungen
bei arteriovenösen
Fisteln fluidundurchlässig
ist, kann aber auch so gewählt
sein, daß es
für Anwendungen
semipermeabel ist, bei denen es erwünscht ist, Nährstoffe durch
das Transplantatmaterial durchzulassen, jedoch eine Zellvermehrung
durch das Material zu verhindern. Bei weiteren Anwendungen kann
das Transplantatmaterial eine hinreichende Porosität haben, um
ein Druckdifferential zwischen an beiden Seiten vorhandenen Fluiden
aufrechtzuerhalten.
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Der
Transplantatstent 20 weist bevorzugt ein biokompatibles
Material wie etwa eine Formgedächtnislegierung
(z. B. Nickel-Titan) auf, wogegen das biokompatible Transplantatmaterial
bevorzugt ein textiles Flächengebilde
aus PTFE oder Polyester aufweist. Das Transplantatmaterial 22 ist
an dem gewickelten Flächenkörperbereich 21 mit
einer der später zu
beschreibenden Methoden befestigt, was biokompatiblen Klebstoff 23,
Sintern, Nahtmaterial oder eine Kombination davon umfaßt. Der
Transplantatstent 20 kann einen einzigen gewickelten Flächenkörperbereich
aufweisen, der zwischen einer Vielzahl von Schichten von Transplantatmaterial
eingeschlossen ist, oder kann eine Einzelschicht Transplantatmaterial
aufweisen, die zwischen einer Vielzahl von gewickelten Flächenkörperbereichen
liegt.
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Bei
der Prothese von 1 ist Transplantatmaterial 22 an
dem gewickelten Flächenkörperbereich 21 fest
angebracht, so daß das
Transplantatmaterial innerhalb der Serie von überlappten Windungen des gewickelten
Flächenkörperbereichs
gewickelt wird, wenn die Prothese zu einem Einbringzustand (oder "kontrahierten" Zustand) mit reduziertem Durchmesser
gewickelt ist, wie 2A zeigt, wobei der gewickelte
Flächenkörperbereich
bevorzugt vorgespannt ist, um in seinen in Stellung gebrachten (oder "aufgeweiteten") Zustand mit größerem Durchmesser
zurückzukehren,
wie 2B zeigt. Bei der hier unter Bezugnahme auf 12 beschriebenen Ausführungsform
weist das Transplantatmaterial 22 ein massives Rohr auf,
so daß der
gewickelte Flächenkörperbereich 21 innerhalb
des rohrförmigen Transplantats
entlang einem Bereich des Umfangs des gewickelten Flächenkörperbereichs
fest angebracht ist.
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3 zeigt
den gewickelten Flächenkörperbereich 21 des
Transplantatstents 20 auf einem Flächenkörper aus Transplantatmaterial 22 während eines
Schritts des Vorgangs zum Zusammensetzen des Transplantatstents 20.
Der gewickelte Flächenkörperbereich 21 weist
einen dünnen
flachen Materialflächenkörper mit
einer Dicke von ungefähr
1,0 bis 5,0 mil auf, der zu einem Gitter mit einer Vielzahl von Öffnungen 24 beispielsweise
mit einem Stanzwerkzeug, durch Laserschneiden oder chemisches Ätzen gebildet
ist. Die Öffnungen 24 verringern
die Gesamtmasse des Transplantatstents, verleihen dem Transplantatstent
eine gewisse Längsbiegsamkeit,
wenn der Transplantatstent kontrahiert ist, und können genutzt
werden, um die Festlegung des Transplantatmaterials an dem gewickelten
Flächenkörperbereich zu
fördern,
wie noch beschrieben wird. Die Öffnungen 24 können Dreiecks-,
Rauten-, Rechteck- oder Kreisgestalt oder jede Kombination dieser
Formen haben und sind bevorzugt in einem Gitter angeordnet, das
ungefähr
50 % Offenraum oder mehr bietet.
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Alternativ
ist der gewickelte Flächenkörperbereich 21 aus
einer Vielzahl von ineinander verwobenen Drähten gebildet, die um den Umfang
des gewickelten Flächenkörperbereichs
herum miteinander verschweißt
sind, wie etwa in der US-PS 5 007 926 von Derbyshire beschrieben
wird. Die Schnittpunkte der Drähte
können
ebenfalls miteinander verschweißt
sein, und der Flächenkörper kann
gestaucht sein, um seine Dicke zu verringern.
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Bevorzugt
weist der gewickelte Flächenkörperbereich 21 des
Transplantatstents 20 eine oder mehr Reihen von Zähnen 25 nahe
einem Rand auf, die mit Offnungen 26 an einem gegenüberliegenden überlappten
Rand des gewickelten Flächenkörpers zusammenpassen.
Zähne 25 legen
den Transplantatstent auf einem gewählten aufgeweiteten Durchmesser
fest, wie in den vorstehend genannten Patentschriften von Sigwart
und Derbyshire beschrieben wird. Diese Sperrwirkung bietet eine
innige Abdichtung des Transplantatmaterials in Anlage an der inneren
Oberfläche
des Körperlumens.
Bei Verwendung zur Behandlung einer obstruktiven Gefäßerkrankung
hat die innige Abdichtung die Funktion, die Durchgängigkeit
des Gefäßes zu sichern
und die Gefahr einer Embolisierung zu verringern; bei arteriovenösen Fisteln
verringert die Abdichtung den Bypaßdurchfluß; bei Aneurysmen verringert
die Abdichtung die Gefahr eines Bypaßdurchflusses um die Ränder des
Transplantatstents herum. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Zähne 25 hinreichend lang,
um in Gegenöffnungen 26 einzugreifen,
um dadurch die Öffnungen 26 bedeckendes
Transplantatmaterial zu dehnen, ohne jedoch dieses Transplantatmaterial
zu perforieren.
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Alternativ
kann der Transplantatstent 20 in seiner Stellung in dem
Körperlumen
unter Verwendung eines gewickelten Flächenkörperbereichs festgelegt werden,
der selbst im aufgeweiteten Zustand mehrere überlappte Windungen festlegt,
wie beispielsweise in der US-PS 5 306 294 von Winston et al. beschrieben
wird.
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Der
gewickelte Flächenkörperbereich 21 kann
aus einem biokompatiblen Material wie etwa einem thermisch aktivierbaren
Formgedächtnispolymer
oder -metall, einem superelastischen Material wie etwa einer Nickel-Titan-Legierung
oder einem anderen biokompatiblen elastischen Material wie etwa
einer rostfreien Stahl-, Tantal-, Platin- oder Wolframlegierung
bestehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Nickel-Titan-Legierung verwendet,
die eine austenitische Übergangstemperatur
geringfügig
unterhalb Körpertemperatur
hat, so daß der
gewickelte Flächenkörperbereich
superelastisches Verhalten zeigt, wenn er in Stellung gebracht ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform
wird der aus Nickel-Titan bestehende gewickelte Flächenkörperbereich
unter Anwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren wärmebehandelt,
um den Formgedächtniseffekt
des Materials zu aktivieren, so daß der gewickelte Flächenkörperbereich
in der austenitischen Phase einen erweiterten Durchmesser hat.
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Der
gewickelte Flächenkörperbereich 21 des Transplantatstents 20 kann
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Anwendungszweck mit den verschiedensten Größen ausgebildet sein. Beispielsweise kann
ein Transplantatstent zum Gebrauch bei der Behandlung von Aneurysmen
der Bauchschlagader eine Länge
von 8 bis 12 cm und einen aufgeweiteten Durchmesser von 2 bis 4
cm erfordern, wogegen ein Transplantatstent zum Gebrauch in einer
Hauptzweigarterie oder den Hüftarterien
eine Länge
von 2 bis 8 cm und einen aufgeweiteten Durchmesser von 8 bis 12
mm erfordern kann. Selbstverständlich
können Transplantatstents
zum Gebrauch in anderen Gefäßen wie
etwa zur Behandlung von arteriovenösen Fisteln oder obstruktiven
Erkrankungen kleiner sein. Transplantatstents zum Gebrauch in Gefäßen unter ungefähr 2,0 cm
können
zwar einen einzelnen gewickelten Flächenkörperbereich 21 (wie
in 3 gezeigt ist) gemäß der vorliegenden Erfindung
verwenden, aber auch eine Vielzahl von gewickelten Flächenkörperbereichen
können
verwendet werden, um längere
Transplantatstents herzustellen. Wie noch beschrieben wird, kann
ferner der Transplantatstent der vorliegenden Erfindung vorteilhaft
verwendet werden, um ein herkömmliches
rohrförmiges
Transplantat in seiner Lage über
einem großen
Aneurysma zu verankern.
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Unter
Bezugnahme auf die 3 und 4A bis 4F wird
das Verfahren zum Herstellen eines Transplantatstents gemäß der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Der Transplantatstent von 3 weist
zwar einen gewickelten Flächenkörperbereich 21 auf,
aber mehrere solche gewickelten Flächenkörperbereiche 21 können nebeneinander
gelegt werden, so daß ein
Transplantatstent mit einer Gesamtlänge erhalten wird, die ein
Mehrfaches der Länge
des Transplantatstents 20 von 3 ist. Der gewickelte
Flächenkörperbereich 21 wird
auf einem Flächenkörper aus
biokompatiblem Transplantatmaterial 22 wie textilem PTFE
oder Polyester angeordnet. Dann wird der gewickelte Flächenkörperbereich 21 an
dem Flächenkörper aus
Transplantatmaterial befestigt unter Anwendung von einer oder mehreren der
noch zu beschreibenden Methoden. Ein etwaiger Überschuß des Flächenkörpers kann dann beispielsweise
mit einem Rasiermesser abgeschnitten werden, so daß der fertige
Transplantatstent gebildet wird. Der Transplantatstent wird dann
beispielsweise unter Anwendung eines herkömmlichen Ethylenoxidverfahrens
sterilisiert.
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Bei
einem ersten Herstellungsverfahren, das in 4A gezeigt
ist, wird der gewickelte Flächenkörperbereich 21 mit
einer dünnen
Schicht aus biokompatiblem Klebstoff 27 (z. B. mit einem
Pinsel oder durch Tauchen), etwa flüssigem Polyurethanharz oder
Epoxid, beschichtet. Der Klebstoff 27 bleibt nach dem Trocknen
bevorzugt flexibel. Solange der Klebstoff noch naß ist, wird
der gewickelte Flächenkörperbereich 21 auf
Transplantatmaterial 22 positioniert, wie 3 zeigt.
Wenn der Klebstoff 27 trocknet, verbindet er den gewickelten
Flächenkörperbereich 21 mit
dem Transplantatmaterial 22. Wenn mehrere nicht miteinander
verbundene gewickelte Flächenkörperbereiche
verwendet werden, bewirkt der Klebstoff 27 auch eine Verbindung
zwischen den benachbarten gewickelten Flächenkörperbereichen. Überschüssige Bereiche 28 von
Transplantatmaterial 22 (etwa um die Ränder des gewickelten Flächenkörperbereichs 21 herum)
können
dann abgeschnitten werden, um die Herstellung des Transplantatstents zu
komplettieren.
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Nach
Fertigstellung hat ein Transplantatstent, der nach dem vorstehend
beschriebenen Verfahren ausgebildet ist, einen ähnlichen Querschnitt wie der
in 4A gezeigte, wobei der Klebstoff 27 eine
Schicht bevorzugt mit einer Dicke von ungefähr 0,1 mil bildet, die das
Transplantatmaterial 22 mit der äußeren Oberfläche des
gewickelten Flächenkörperbereichs 21 verbindet.
Der Klebstoff 27 erstreckt sich außerdem geringfügig in die Öffnungen 24.
Die Anmelderin hat beobachtet, daß eine Schicht aus Polyurethanklebstoff,
die wie oben in Verbindung mit den 3 und 4A beschrieben
verwendet wird, gute Knickfestigkeit bei einem Transplantatstent
ergibt, der aus einer Vielzahl von separaten gewickelten Flächenkörperbereichen
aufgebaut ist. Somit kann der Transplantatstent der vorliegenden
Erfindung bis zu jeder gewünschten
Länge unter
Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens gebildet werden.
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In 4B ist
ein alternatives Verfahren zum Herstellen eines Transplantatstents
durch Sintern von Transplantatmaterial mit einem gewickelten Flächenkörper 21 beschrieben.
Bei diesem Verfahren wird der gewickelte Flächenkörperbereich 21 zwischen
zwei Schichten eines biokompatibles Transplantatmaterials 22' wie etwa PTFE
angeordnet. Dann wird die Anordnung erwärmt, um das Transplantatmaterial
auf eine Temperatur zu bringen, bei der die beiden Schichten einander
durch die Vielzahl von Öffnungen 24 kontaktieren
und miteinander verschmolzen oder versintert werden, so daß ein Waffelmuster
gebildet wird. Während
des Heizvorgangs kann Druck auf die Anordnung aufgebracht werden, um
den Verschmelzungs- oder Sinterschritt zu beschleunigen. Außerdem kann
Nahtmaterial oder eine dünne
Schicht eines biokompatibles Klebstoffs verwendet werden, um die
Anordnung vor der Wärmebehandlung
zusammenzuhalten. Somit bilden die beiden Lagen des Transplantatmaterials 22', die an den
entgegengesetzten Seiten des gewickelten Flächenkörperbereichs 21 angeordnet
sind, eine einzige verschmolzene Lage, in die der gewickelte Flächenkörperbereich 21 eingebettet
ist.
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4C zeigt
ein anderes Verfahren zum Herstellen eines Transplantatstents. Bei
diesem Verfahren wird der gewickelte Flächenkörperbereich in ein flüssiges Polymer
wie etwa Urethan getaucht. Der gewickelte Flächenkörperbereich wird dann aus dem Flüssigpolymer
entnommen, so daß die Flüssigkeit eine
Schicht 29 bildet, die sich über die Vielzahl von Öffnungen 24 in
dem gewickelten Flächenkörperbereich 21 erstreckt.
Der gewickelte Flächenkörperbereich 21 kann
dann wie bei der ersten oben beschriebenen Methode an einem Abschnitt
von Transplantatmaterial angeordnet werden, so daß der beschichtete
Stentbereich an dem Transplantatmaterial anhaftet. Alternativ kann
man die Flüssigpolymerschicht 29 lufttrocknen
lassen, ohne daß sie
mit einem Transplantatbereich verbunden ist. Bei dieser letztgenannten
Methode dient die Polymerschicht selbst als das Transplantatmaterial.
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In
bezug auf 4D wird noch ein weiteres Verfahren
zum Herstellen eines Transplantatstents der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Bei der Ausführungsform
von 4D wird ein Transplantatstent 30 gebildet
durch Annähen
von gewickelten Flächenkörperbereichen 21 an
Transplantatmaterial 22, wobei die Stiche bzw. das Nahtmaterial 31 einige
von der Vielzahl von Öffnungen
des gewickelten Flächenkörperbereichs
durchsetzen. Bei einem bevorzugten Verfahren werden die gewickelten
Flächenkörperbereiche
zuerst in einen biokompatiblen Klebstoff getaucht und haftend mit
dem Transplantatmaterial verbunden, um das Transplantatmaterial
in einer gewünschten
Beziehung zu dem gewickelten Flächenkörperbereich
festzuhalten. Biokompatible Fäden oder
Nahtmaterial 31 werden dann maschinell oder von Hand entlang
den Rändern
und in Abständen entlang
dem Transplantatmaterial angebracht, um das Transplantatmaterial
an dem gewickelten Flächenkörperbereich
zu befestigen.
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Wie 4E zeigt,
wird ein Transplantatstent gebildet, indem zuerst zwei Stücke von
Transplantatmaterial 22 entlang drei Seiten zusammengenäht werden,
um eine "Kissenbezug"-Struktur zu bilden. Dann wird ein gewickelter
Flächenkörperbereich 21 in
die Kissenbezugstruktur so eingesetzt, daß der die Sperrzähne tragende
Rand aus dem offenen Rand vorsteht. Dann wird das Transplantatmaterial
an dem gewickelten Flächenkörperbereich 21 mit
einer einzigen maschinell oder von Hand angebrachten Kettelnaht
befestigt. Das Anbringverfahren von 4D erlaubt
es dem Transplantatmaterial, eine gewisse Querbewegung in bezug
auf den gewickelten Flächenkörperbereich
zu erfahren, was in bestimmten Fällen
erwünscht
sein kann.
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4F zeigt
noch eine andere alternative Anordnung eines Transplantatstents.
Der Transplantatstent 33 weist einen einzigen Flächenkörper aus Transplantatmaterial 22 auf,
der zwischen zwei gewickelten Flächenkörperbereichen 21 angeordnet
ist. Die gewickelten Flächenkörperbereiche 21 können mit
einem geeigneten biokompatiblen Klebstoff miteinander verleimt oder
miteinander verkettelt oder vernäht
sein, so daß das
Transplantatmaterial zwischen den gewickelten Flächenkörperbereichen eingeschlossen
ist. Alternativ kann einer der gewickelten Flächenkörperbereiche Vorsprünge aufweisen, während der
andere Gegenvertiefungen aufweist, um die Vorsprünge aufzunehmen, so daß die Anordnung
zusammengehalten wird. Die Anordnung von 4F der
Erfindung eignet sich besonders gut zur Lösung von Problemen in bezug
auf ein Quellen von Transplantatmaterial in situ bei bekannten Transplantaten,
weil das Quellen des Transplantatmaterials durch die gewickelten
Flächenkörperbereiche
begrenzt wird.
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Da
bei den oben beschriebenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Gitterstruktur des gewickelten Flächenkörperbereichs während des
In-Stellung-Bringens keine Längs-
oder Radialverzerrung erfährt,
ist es von Vorteil, daß das Transplantatmaterial
des Transplantatstents der vorliegenden Erfindung keiner Beanspruchung
oder Verwindung ausgesetzt wird, die zu einer Perforation des Transplantatmaterials
während
des In-Stellung-Bringens und im Gebrauch führen könnte.
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Als
weiterer Schritt bei der Herstellung jeder der obigen Ausführungsformen
des Transplantatstents der vorliegenden Erfindung kann das Transplantatmaterial
zusätzlich
mit einem oder mehr Medikamenten imprägniert werden, um ein gewünschtes Behandlungsziel
zu erreichen. Beispielsweise kann die Außenfläche des Transplantatstents
mit einem Anti-Heparinmedikament wie Proamin beschichtet werden,
um die Gerinnung von Blut zu unterstützen, das an der Außenseite
des Transplantatstents eingefangen wird (um beispielsweise die Thrombose
innerhalb eines Aneurysmas zu fördern
oder die Embolisierung von bröckeligem
Material von der Gefäßwand zu
verhindern), und kann eine Beschichtung einer Verbindung vom Heparintyp
an der inneren Oberfläche
des Transplantatstents aufweisen, um das Thromboserisiko in dem
Gefäß zu reduzieren.
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Unter
Bezugnahme auf die 5A bis 5C werden
nun die Schritte des In-Stellung-Bringens des Transplantatstents
der vorliegenden Erfindung zur Behandlung eines idealisierten Aneurysmas
in einem Einzellumenabschnitt eines Gefäßes beschrieben. Es versteht
sich jedoch, daß die
Schritte zum In-Stellung-Bringen eines Transplantatstents zur Behandlung
einer arteriovenösen
Fistel oder einer obstruktiven Erkrankung eines Gefäßes oder Körperorgans
gleichermaßen
anwendbar sind.
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Der
Transplantatstent 35 wird unter Verwendung der Bestandteile
und Herstellungsverfahren, die oben beschrieben sind, hergestellt.
Der Transplantatstent wird dann um einen Dorn in einer durch den
Pfeil A in 3 bezeichneten Richtung (so
daß die
Zähne 25
im Inneren des Wickels sind) zu einem für das Einbringen bestimmten
kontrahierten Zustand aufgerollt. Wie für den Fachmann ersichtlich
ist, wird der Transplantatstent zu dem reduzierten Durchmesser kontrahiert
durch Wickeln des gewickelten Flächenkörperbereichs
unter Bildung einer Serie von überlappten
Windungen. Der kontrahierte Transplantatstent wird dann in einen
für das
Einbringen bestimmten Mantel eingesetzt, wie beispielsweise in der
US-PS 5 443 500 von Sigwart oder der US-PS 4 665 918 von Garza et
al. beschrieben wird, wodurch der Transplantatstent in seinem kontrahierten
Durchmesser festgehalten wird.
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In 5A ist
der Transplantatstent 35 in seinen kontrahierten Zustand
gerollt und in einem Einbringsystem 40 angeordnet gezeigt,
wie in dem vorgenannten Patent von Garza et al. beschrieben wird. Der
Klarheit halber ist in den 5A bis 5C das Detail
des Netzes des Transplantatstents 35 weggelassen. Das Einbringsystem 40 weist
einen Katheter 41 auf, der ein zentrales Lumen zur Aufnahme
eines Führungsdrahts 42,
einen Nasenkonus 43 und einen Außenmantel 44 hat.
Das Einbringsystem 40 wird in ein zu behandelndes Körperlumen 200,
das beispielsweise ein Aneurysma 201 hat, durch ein Hauptgefäß entlang
dem Führungsdraht 42 eingeführt, wie allgemein
bekannt ist, bis der Mittelpunkt des Transplantatstents in dem Aneurysma 201 positioniert
ist.
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Nachdem
die Position des Einbringsystems 40 etabliert ist, indem
beispielsweise fluoroskopische und übliche angiographische Techniken
angewandt werden, wird der Außenmantel 44 des
Einbringsystems zurückgezogen,
um den Transplantatstent 35 in dem Körperlumen 200 freizusetzen,
so daß er
das Aneurysma 201 überspannt.
Nach Freigabe aus dem Außenmantel 44 wickelt
sich der Transplantatstent 35 wenigstens teilweise auf,
um sich an den Durchmesser des Körperlumens
anzupassen.
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Gemäß 5B ist
ein mechanisches Aufweitungselement 45, das ein Ballonkatheter 46 sein kann,
der einen nachgiebigen Ballon 47 trägt, transluminal in den Transplantatstent 35 eingeführt und aufgeweitet.
Während
sich der Ballon 47 ausdehnt, gelangen die Zähne an dem
Innenrand in Eingriff über
den Öffnungen
in dem gegenüberliegenden Rand
des Transplantatstents, so daß das
Transplantat mit fortschreitend größeren Durchmessern festgelegt
wird (wie in 2B zu sehen ist). Der Ballon 47 kann
beispielsweise befüllt
werden, während
die Sichtbetrachtung mit herkömmlichen
fluoroskopischen und angiographischen Techniken erfolgt, bis der
Transplantatstent 35 auf einen Durchmesser aufgeweitet
ist, bei dem die Zähne
des gewickelten Flächenkörperbereichs
den Transplantatstent positiv an den gesunden Bereichen des Körperlumens 200 festlegen
und einen Umgehungsdurchfluß durch
das Aneurysma 201 verhindern.
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Nachdem
der Transplantatstent 35 in seiner Position in dem Körperlumen 200 arretiert
ist, wird der Ballon 47 kontrahiert, und der Ballonkatheter 46 wird
aus dem Körperlumen
zurückgezogen.
Da die Zähne
mit den Öffnungen
an dem gegenüberliegenden überlappenden
Rand des Transplantatstents in gegenseitigem Eingriff sind, behält der Transplantatstent 35 den
erweiterten Durchmesser, den er während des Schritts der Ballonausdehnung
erreicht hat, wie 5C zeigt, und wickelt sich elastisch
wieder zu der Gestalt auf, die er eingenommen hatte, als er ursprünglich von
dem Außenmantel 44 gelöst wurde.
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Es
ist wichtig, daß auf
das Transplantatmaterial keine Beanspruchung aufgebracht wird, weil
der Transplantatstent 35 durch Abwickeln aus seiner aufgerollten
Position elastisch aufgeweitet wird, so daß das Risiko einer Perforation
verringert wird. Da jedoch der Transplantatstent der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einen gewickelten Flächenkörperbereich aufweist, der aus
einer superelastischen Formgedächtnislegierung
wie etwa einer Nickel-Titan-Legierung geformt ist, kann der Transplantatstent
an einen großen
Bereich von Körperlumendurchmessern angepaßt werden,
während
er gleichzeitig eine angemessene radiale Festigkeit bietet.
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Wie
für den
Fachmann ersichtlich ist, unterscheidet sich der Transplantatstent
von 1 von den meisten bisher bekannten Stent-Transplantat-Kombinationen
dadurch, daß das
Transplantatmaterial zwar den Stent bedeckt, aber kein Bauschen oder
Zusammenfassen des Transplantatmaterials erfolgt, wenn der Transplantatstent
auf seinen Einbringdurchmesser kontrahiert wird. Statt dessen ist das
Transplantatmaterial gemeinsam mit dem gewickelten Flächenkörperbereich
des Transplantatstents zu einem kontrahierten Durchmesser für die Einbringung
gewickelt und weist eine Längsnaht
auf, die erst geschlossen wird, wenn der Transplantatstent vollständig in
Stellung gebracht ist. Daher kann der Transplantatstent von 1 zu
extrem kleinen Durchmessern kontrahiert werden, was den Gebrauch
von Transplantaten in Gefäßen erlaubt,
die unter Verwendung von bisher bekannten Stent-Transplantat-Einbringsystemen
nicht zugänglich
sind.
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Gemäß den 6 und 7 werden
alternative Ausführungsformen
des gewickelten Flächenkörperbereichs
des erfindungsgemäßen Transplantatstents
beschrieben. Der gewickelte Flächenkörperbereich 50 von 6 weist
eine Vielzahl von Elementen 51 auf, die über serpentinenartige
Gelenke 52 miteinander verbunden sind, während der
gewickelte Flächenkörperbereich 55 von 7 eine
Vielzahl von Elementen 56 aufweist, die über lineare
Gelenke 57 miteinander verbunden sind. Die gewickelten
Flächenkörperbereiche 51 und 56 verwenden beispielhaft
das Netzdesign des gewickelten Flächenkörperbereichs 11 von 2. Die Gelenke 52 und 57 sollen
dazu dienen, den gewickelten Flächenkörperbereichen 50 bzw. 55 größere Biegsamkeit
für den
Durchtritt durch gewundene Körperlumen
zu verleihen.
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Die 8A und 8B zeigen
eine weitere Alternative zur Bildung eines Transplantatstents 60 für den Gebrauch
in größeren Gefäßen. 8B zeigt einen
gewickelten Flächenkörperbereich 61,
der eine variable Geometrie von Öffnungen 62 in
dem Netzgitter hat. Das gezeigte Netz soll größere Flexibilität für einen
großen
Transplantatstent bieten, der beispielsweise eine Länge von
ungefähr
10 cm und einen Durchmesser von 2 bis 4 cm hat. Der gewickelte Flächenkörperbereich 61 weist
Zähne 63 auf,
die in Öffnungen 64 in
dem gegenüberliegenden überlappten Rand 65 des
gewickelten Flächenkörperbereichs 61 eingreifen.
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Der
gewickelte Flächenkörperbereich 61 hat an
seiner äußeren Oberfläche ein
daran befestigtes geeignetes Transplantatmaterial 66, wobei
die oben beschriebenen Herstellungsverfahren angewandt werden. Wenn
der Transplantatstent 60 in der durch Pfeile B in 6B bezeichneten Richtung gerollt wird,
bildet er das in 8A gezeigte rohrförmige Element
(Details entfallen), wobei der überlappte Rand 65 des
Transplantatstents sich spiralförmig
um die äußere Oberfläche der
Prothese herumlegt. Der Transplantatstent 60 der 8A und 8B wird auf ähnliche
Weise in Stellung gebracht, wie es unter Bezugnahme auf die 5A bis 5C beschrieben
wurde. Es ist daran gedacht, daß die
spiralförmige
Beschaffenheit des überlappten
Rands eine vorteilhafte Verteilung von radialen Aufweitungskräften um
den Umfang des Transplantatstents herum bewirkt, wodurch das Knickrisiko
verringert wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 9A und 9B wird
eine weitere alternative Anordnung in bezug auf einen Transplantatstent 70 beschrieben.
In den 9 und 10 ist
der Klarheit halber das Detail des Gitters des gewickelten Flächenkörperbereichs 71 weggelassen.
Der Transplantatstent 70 hat bevorzugt Transplantatmaterial 72,
das an einer inneren Oberfläche
des gewickelten Flächenkörperbereichs 71 befestigt
ist, im mittleren Bereich 73. Der gewickelte Flächenkörperbereich 71 weist
Reihen von radial vorstehenden Widerhaken 74 an seiner äußeren Oberfläche in den
Bereichen 75 und 76 nahe den Enden des Transplantatstents
auf.
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Die
Widerhaken 74 sind so orientiert, daß sie eine Ausdehnung des gewickelten
Flächenkörperbereichs
ungehindert zulassen, aber an dem Inneren des Körperlumens angreifen und einer
Kontraktion des Stents aufgrund einer äußeren radialen Kompressionskraft
standhalten. Die Widerhaken 74 des Transplantatstents 70 werden
bevorzugt als Teil des Ätz-
oder Stanzverfahrens während
der Bildung des gewickelten Flächenkörperbereichs
des Transplantatstents gebildet. Zähne 77 zum gegenseitigen
Eingriff sind bevorzugt ausreichend scharf, um das Transplantatmaterial 72 zu
durchstoßen
und daraus vorzustehen, wenn der Transplantatstent 70 mit
einem Dilatationselement in seiner Position festgelegt ist.
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In 10 ist
ein Paar von Transplantatstents 70a und 70b gezeigt,
die in einem rohrförmigen Transplantat 78 angeordnet
sind und das rohrförmige Transplantat
an dem gesunden Gewebe proximal und distal von einem Aneurysma 210 dicht
verschließen.
Das rohrförmige
Transplantat 78 kann ein bekanntes textiles Transplantat
sein, das beispielsweise aus einem Polyestermaterial aufgebaut ist.
Die Transplantatstents 70a und 70b sind insofern "gerichtet", als der Transplantatstent 70a bevorzugt
Widerhaken 74a hat, die an seiner äußeren Oberfläche nahe
seinem linken Ende angeordnet sind, wogegen der Transplantatstent 70b Widerhaken 74b hat,
die an seiner äußeren Oberfläche nahe
seinem rechten Ende angeordnet sind. Es ist zu erwarten, daß die Transplantatstents 70a und 70b der
vorliegenden Erfindung eine positive Abdichtung an dem proximalen und
dem distalen Ende des rohrförmigen
Transplantats bewirken, was bisher nicht erreicht werden konnte.
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Unter
Bezugnahme auf die 11A und 11B wird
noch eine andere alternative Anordnung eines Transplantatstents
beschrieben. Der Transplantatstent 80 gleicht in seinem
Aufbau der Prothese von 1 mit der Ausnahme, daß während des
Herstellungsverfahrens ein Stück
Transplantatmaterial 22 entlang dem äußeren Rand des gewickelten
Flächenkörperbereichs 21 belassen
wird, um eine Lasche 81 zu bilden. 11B zeigt,
daß dann, wenn
der Transplantatstent 80 in dem Körperlumen 220 in Stellung
gebracht ist, die Lasche 81 eine Längsnaht 82 des Transplantatstents
an einem Teil einer zusätzlichen
Windung überlappt,
beispielsweise über
ein Viertel bis zur Hälfte
des in Stellung gebrachten Umfangs.
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Die
Lasche 81 des Transplantatstents 80 hat drei Funktionen.
Erstens dient die Lasche dazu, die Längsnaht 82 abzudichten,
um ein Lecken zu verhindern. Zweitens dient die Lasche 81 zur
Verankerung des Mittelabschnitts des gewickelten Flächenkörperbereichs 21,
um ein Wölben
des Mittelabschnitts des gewickelten Flächenkörpers nach dem In-Stellung-Bringen
zu verhindern. Drittens kann die Länge der Lasche so justiert
werden, daß die
Rate steuerbar ist, mit der sich der gewickelte Flächenkörperbereich
aufweitet, wenn der Transplantatstent in Stellung gebracht wird.
Insbesondere wird erwartet, daß dann,
wenn die Lasche 81 so gewählt ist, daß sie eine Länge von
beispielsweise dem halben in Stellung gebrachten Umfang hat, die
Lasche 81 einen Gleitwiderstand bietet, während sich
der gewickelte Flächenkörperbereich
abwickelt, wodurch die Rate gesteuert wird, mit welcher der gewickelte
Flächenkörper entfaltet
wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 12, 13A und 13B wird eine Ausführungsform eines Transplantatstents
gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Der Transplantatstent 90 weist einen
gewickelten Flächenkörperbereich 91 und
Transplantatmaterial 92 auf, dessen Ränder zusammengenäht sind,
um ein Rohr zu bilden. Elastische Fäden 93 können in
dem Bereich des Rohrs nahe der Längsnaht 94 in
dem gewickelten Flächenkörperbereich 91 angeordnet
sein, so daß der
lose Bereich des Rohrs Falten 95 bildet. Nach dem In-Stellung-Bringen
in einem Gefäß werden
die Falten 95 von dem gewickelten Flächenkörperbereich 92 an die
Gefäßwand gepreßt.
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Um
es möglich
zu machen, daß der
Transplantatstent 90 in seinen kontrahierten Zustand gewickelt
wird, ist Transplantatmaterial 92 an der äußeren Oberfläche des
gewickelten Flächenkörperbereichs 91 nur
entlang dem Umfangsteil des gewickelten Flächenkörperbereichs befestigt, der
dem Rand 95 am nächsten
liegt. Beim Wickeln in seinen kontrahierten Zustand wird daher das
Transplantatmaterial 92 nur teilweise in die überlappten
Windungen des gewickelten Flächenkörperbereichs
gewickelt und faltet sich im Bereich 97 auf sich selbst
zurück.
Bei einer alternativen Anordnung kann der unbefestigte Bereich des
Transplantatmaterials 92 auf den gewickelten Flächenkörperbereich
in einer Richtung gewickelt werden, die zu derjenigen des gewickelten
Flächenkörperbereichs
entgegengesetzt ist.
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Wenn,
wie 13B zeigt, der Transplantatstent 90 in
seinen aufgeweiteten Zustand entfaltet ist, halten die elastischen
Filamente 93 lose Bereiche des Rohrs in Form von Falten 95,
was es dem Transplantatmaterial erlaubt, aufgeweitet zu werden,
wenn der gewickelte Flächenkörperbereich 91 in
seiner Lage festgelegt ist, wie oben unter Bezugnahme auf die 5A bis 5C beschrieben
wurde. Es wird erwartet, daß durch
das Formen von Transplantatmaterial 92 zu einem Rohr (und
daher durch die Eliminierung der Längsnaht bei der Ausführungsform von 1)
die Tendenz des Randes 96 verringert wird, nach außen zu knicken,
wenn er über
lange Distanzen ungestützt
ist. Die Ausführungsform
von 12 soll außerdem
die Vorteile bieten, die bei der Anordnung der 11A und 11B gegeben
und vorstehend beschrieben sind.
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Unter
Bezugnahme auf die 14A und 14B wird
eine Anordnung eines Transplantatstents beschrieben, die zum Gebrauch
bei der Behandlung eines gegabelten Lumens geeignet ist, das beispielhaft
die Bauchschlagader ist. In 14A bildet
der gewickelte Flächenkörperbereich 101 des Transplantatstents 100 ein
Segment eines Rings, der einen großen Umfangsrand 102 und
einen kleinen Umfangsrand 103 hat. Entlang dem Innenrand 105 des
gewickelten Flächenkörperbereichs
sind Zähne 104 angeordnet
und greifen im aufgeweiteten Zustand in Öffnungen entlang dem Rand 106 ein. Transplantatmaterial 107 ist
an dem gewickelten Flächenkörperbereich 101 wie
oben beschrieben befestigt und weist eine Öffnung 108 auf. Das
rohrförmige Transplantat 109,
das ein biokompatibles Material aufweisen kann, ist an dem Transplantatmaterial 107 in
Ausrichtung mit der Öffnung 108 beispielsweise durch
Anketteln 110 befestigt.
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Wie 14B zeigt, kann der Transplantatstent 100 zu
einem Rohr gewickelt sein und in dem gegabelten Lumen 230 zu
seinem aufgeweiteten Zustand in Stellung gebracht sein, so daß der kleine Umfangsrand 103 in
dem Zweig 231 und der große Umfangsrand 102 in
dem Hauptteil 232 angeordnet ist. Wenn das rohrförmige Transplantat 109 in
Stellung gebracht ist, wie nachstehend beschrieben wird, erstreckt
es sich in den Zweig 233 des gegabelten Lumens 230,
wodurch das Aneurysma 234 von der Strömungsbahn ausgeschlossen wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 14B, 15A und 15B wird das In-Stellung-Bringen des Transplantatstents 100 beschrieben.
Der Klarheit halber sind in den 15A und 15B die Einzelheiten des gewickelten Flächenkörperbereichs
weggelassen, und der Einbringmantel 120 ist transparent dargestellt.
In 15A ist der Transplantatstent 100 in
dem Einbringmantel 120 angeordnet gezeigt und ist zu seinem
kontrahierten Zustand gewickelt. Das rohrförmige Transplantat 109 ist
so an den Transplantatstent 100 angelegt, daß das Ende
des rohrförmigen
Transplantats nahe dem distalen Ende 121 des Einbringmantels 120 liegt.
Ein Nähfaden 111 bildet
eine Schlaufe durch das Ende 112 des rohrförmigen Transplantats 109.
Eine Schubstange 122 ist in dem Einbringmantel 120 angeordnet
und hält
den Transplantatstent 100 in seiner Position, während der Einbringmantel 120 proximal
zurückgezogen
wird.
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Das
Einbringsystem 120, das in 15A gezeigt
ist, wird transluminal in das gegabelte Lumen durch einen der Zweige
eingeführt.
Beispielsweise kann in 14B das
Einbringsystem 120 durch den Zweig 231 (d. h.
die linke Oberschenkelarterie) eingeführt werden, so daß das distale
Ende 121 des Einbringsystems 120 in dem Hauptteil 232 des
gegabelten Lumens 230 angeordnet ist. Ein Führungsdraht kann
dann durch den kontralateralen Zweig 233 eingeführt und
verwendet werden, um den Faden 111 zu fangen. Der Faden 111 wird
dann durch die Zugangsstelle des kontralateralen Zweigs herausgebracht.
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Gemäß 15B wird die Schubstange 122 verwendet,
um den Transplantatstent 100 in einer vorbestimmten Position
relativ zu dem gegabelten Lumen 230 festzuhalten, während der
Einbringmantel 120 zurückgezogen
wird. Dieser Schritt erlaubt die vollständige Freisetzung des rohrförmigen Transplantats 109,
so daß es
das distale Ende 121 des Einbringsystems 120 nicht
berührt.
Der Faden 111 dient dazu, das rohrförmige Transplantat 109 in
seine Position in dem Zweig 233 zu manipulieren. Die Schubstange 122 wird
wiederum verwendet, um den Transplantatstent 100 in seiner
Position zu halten, während
der Einbringmantel 120 vollständig zurückgezogen wird.
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Nachdem
der Einbringmantel 120 zurückgezogen ist, weitet sich
der gewickelte Flächenkörperbereich 101 der
Prothese in seinen aufgeweiteten Zustand auf. Wie oben unter Bezugnahme
auf 5B beschrieben wurde, kann dann ein Ballon-Dilatationssystem
innerhalb des gewickelten Flächenkörperbereichs 101 befüllt werden,
um den Transplantatstent 100 in seiner Position zu arretieren.
Die von dem Faden 111 gebildete Schlaufe wird dann durchtrennt,
und das Nahtmaterial wird durch das Ende 112 und aus dem
Körper
des Patienten herausgezogen. Nach dem vollständigen Entfalten schließt der Transplantatstent
das Aneurysma 234 von der Strömungsbahn des gegabelten Lumens 230 aus. Außerdem kann
ein zusätzlicher,
bereits bekannter Stent, wie er in dem oben erwähnten Sigwart-Patent beschrieben
wird, verwendet werden, um das Ende 112 des Transplantatstents 100 in
seiner Lage festzulegen.
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Unter
Bezugnahme auf die 16A und 16B wird
eine Alternative zu der Anordnung von 14 für die Behandlung
eines Aneurysmas in dem gegabelten Lumen 230 beschrieben.
Der Transplantatstent 130 weist einen rechteckigen oder
ringförmigen
segmentförmigen
gewickelten Flächenkörperbereich 131 auf,
an dem Transplantatmaterial 132 befestigt ist, wobei eines
der oben beschriebenen Verfahren zur Anwendung kommt. Anstelle des
rohrförmigen
Transplantats 109 der Anordnung von 14 weist
der Transplantatstent 130 jedoch einen Andockansatz 133 auf,
der in Ausfluchtung mit der Öffnung
in dem Transplantatmaterial 132 mittels Nahtmaterial 134 angebracht
ist. Der Andockansatz 133 kann strahlenundurchlässige Fäden aufweisen,
die in ihn eingebettet sind, so daß der Transplantatstent 130 so
in Stellung gebracht werden kann, daß der Andockansatz in Ausfluchtung
mit dem Zweig 233 orientiert ist, was beispielsweise mit
dem Fluoroskop bestimmt wird.
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Ein
Einbringsystem, das demjenigen von 15A gleicht,
wird zuerst verwendet, um den Transplantatstent 130 so
in Stellung zu bringen, daß er
sich von dem Hauptteil 232 zu dem Zweig 231 des gegabelten
Lumens 230 erstreckt. Nachdem der Transplantatstent 130 in
seiner Position festgelegt ist, wird durch den kontralateralen Zweig 233 ein zweiter
Einbringmantel eingeführt,
der einen Transplantatstent 140 enthält, der gemäß den 1 oder 12 ausgebildet
ist. Der Transplantatstent 140 wird dann so in Stellung
gebracht, daß sein
distales Ende 141 in dem Andockansatz 133 des
Transplantatstents 130 und sein proximales Ende 142 in
dem Zweig 233 angeordnet ist. Der Transplantatstent 140 wird
wie vorher beschrieben in Stellung gebracht. Somit können die
Transplantatstents 130 und 140 in situ zusammengesetzt
werden, um das Aneurysma 234 in dem gegabelten Lumen 230 zu
isolieren.
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Es
versteht sich natürlich,
daß Transplantatstents,
die zum Gebrauch bei der Behandlung von erkrankten gegabelten Lumen
geeignet sind, unter Anwendung jedes der hier beschriebenen Verfahren ausgebildet
sein können.
Insbesondere kann das Transplantatmaterial entweder eine Längsnaht
oder eine Lasche aus überschüssigem Material,
wie unter Bezugnahme auf die Anordnung der 11A beschrieben
wurde, oder ein Rohr, wie bei der Ausführungsform von 12 beschrieben
wurde, aufweisen.
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Vorstehend
werden zwar bevorzugte beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben, es für
den Fachmann jedoch ersichtlich, daß dabei zahlreiche Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne von der Erfindung
abzuweichen, und die beigefügten
Patentansprüche
sollen alle derartigen Änderungen
und Modifikationen, die im Rahmen der Erfindung liegen, abdecken.