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Von
ungefähr
8 bis 10 Millionen Knochenbrüchen
wird jährlich
in den Vereinigten Staaten berichtet, wobei mehr als 1 Million davon
einen Krankenhausaufenthalt erfordern. Die geschätzten jährlichen Kosten zur Behandlung
dieser Brüche überschreiten
20 Milliarden Dollar. Während
dies bereits signifikant ist, wird erwartet, daß sich diese Zahlen aufgrund
der Alterung der allgemeinen Bevölkerung
erhöhen.
Obwohl mehrere Therapien zur Vorbeugung des Knochenschwunds, der
mit der Alterung verbunden ist, angegeben werden, gibt es wenige
Therapien, die zur Behandlung angegeben werden, wenn ein Bruch auftrat.
Die meisten erfordern lokale Verabreichung, die aufgrund der Komplexität der Abgabe
und schlechten Patientenmitarbeit unerwünscht ist. Deshalb würde es wünschenswert
sein, zusätzliche
Verfahren zur Erleichterung der Knochenheilung und Bruchwiederherstellung
zu haben.
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Es
ist kürzlich
berichtet worden, daß die
intermittierende Behandlung mit Nebenschilddrüsenhormon (PTH) die Bruchheilung
bei Ratten, denen ein Eierstock entfernt wurde, verbessert, was
zeigt, daß die
PTH-Behandlung möglicherweise
bei der Behandlung von Postmenopause-Osteoporose-Brüchen nützlich sein
kann. (H. W. Kim et al.; Transaction of the 43rd Annual Meeting
of the Orthopaedic Research Society, Bd. 22, Abschnitt 1, Abstract
181–31,
9. Bis 13. Februar 1997; N. W. Kim et al.; Journal of Bone and Mineral
Research, Bd. 11, Supplement 1, Seite S152, Abstract P248 (August
1996)). Andere Forscher berichteten, daß die Einpflanzung einer genaktivierten
Matrix, die das morphogenetische Knochenprotein-4 exprimiert, und/oder
ein Fragment von PTH (Aminosäuren
1 bis 34) in das segmentierte defekte Rattenbruchmodell die Bildung
von neuem Knochen verursacht, der die Spalte schneller als eine
unbehandelte Kontrolle überbrückt. (Jianming Fang
et al.; Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) Bd. 93: 5753–5758 (Juni
1996)). Verschiedene PTH-Analoga sind ebenso für die Behandlung von Osteoporose
als nützlich
angegeben worden (US-Patente Nr. 5,556,940 und 5,559,792). Andere
Verfahren der Bruchheilung umfassen die Verwendung des menschlichen
Plättchenfaktors 4
(US-Patent Nr. 5,622,935), von Benzothiophenen (US-Patent Nr. 5,502,074)
und 24,25(OH)2 Vitamin D3 (US-Patent
Nr. 5,069,905).
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Das
PTH-verwandte Peptid (PTHrP), das vorher als der Faktor bekannt
war, der für
die humorale Hyperkalziämie
von Malignität
verantwortlich ist, ist ein Peptid mit 138 bis 174 Aminosäuren (in
Abhängigkeit
des alternativen Splicings), das an den PTH/PTHrP-Rezeptor bindet.
Die N-terminale 34-Aminosäuresequenz
von PTNrP ist von begrenzter Sequenzhomologie zu der von PTH, aber
zeigt in bestimmten Fällen ähnliche
Aktivität
zu PTH. Jedoch ist PTHrP im allgemeinen weniger wirksam und weniger
knochenanabolisch als PTH und ist nicht mit der Bruchheilung verbunden
worden. Die Sequenz von hPTHrP (1–34) ist folgende:
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-
Es
ist von mehreren Rumpf-Homologa und -Analoga von PTHrP berichtet
worden. Analoga, in denen Aminosäurereste
22 bis 31 von PTHrP (1–34)
durch eine amphipathische α-Helix
ersetzt werden (US-Patent Nr. 5,589,452 und WO 97/07815) und verwandte
Derivate zur Behandlung von Osteoporose sind als nützlich beschrieben
worden (B. H. Vickery et al. J. Bone & Mineral Research, 11(12): 1943–1951 (1996);
D. Leaffer et al. Endocrinology, 136(8): 3624–3631 (1995)). Es wurde gezeigt,
daß monocyclische
und bicyclische Analoga von PTHrP (1–34) und PTHrP (7–34) stark
an den PTH-Rezeptor binden und die PTH-stimulierte Adenylat-Cyclase-Aktivität in Osteoblast-ähnlichen
Zellen stimulieren (oder antagonisieren). (Michael Chorev et al. Biochemistry,
36: 3293–3299
(1997), und WO 96/40193).
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In
einem Aspekt stellt diese Erfindung die Verwendung eines Polypeptidanalogons
des Nebenschilddrüsenhormon-verwandten
Peptids (PTHrP) und Salze davon bereit, wobei die Aminosäurereste
22 bis 31 eine amphipathische α-Helix
bilden, die vorzugsweise aus hydrophilen Aminosäuren (Haa) und lipophilen Aminosäuren (Laa)
besteht, in der Sequenzreihenfolge:
Haa (Laa Laa Haa Laa)2Laa;
zur Herstellung eines Medikaments
zur Knochenheilung und Bruchwiederherstellung.
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Wenn
illustrative Ausführungsformen
dieser amphipathischen Helix in die PTHrP-Sequenz, insbesondere
in N-terminale Rümpfe
von menschlichem PTHrP eingeführt
werden (Reste 1–32
bis 1–38),
sind die resultierenden Polypeptide bei der Knochenheilung und Bruchwiederherstellung
wirksam. Die systemische Verabreichung ist eine bevorzugte Abgabeweise.
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Eine
kurze Beschreibung der Zeichnungen wird nachstehend angegeben:
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1 zeigt
die wöchentliche
radiographische Dichte eines segmentierten Knochenfehlers in dem
Rattenbruchmodell über
den Verlauf von fünf
Wochen der Behandlung mit PTHrP-Analoga B oder C in bezug auf die
Kontrolle. Sie zeigt, daß nach
vier Wochen das Knochenwachstum in den Defekten von Tieren, die
mit PTHrP-Analoga behandelt wurden, größer war als bei den Kontrolltieren.
PTHrP-Analoga B und C sind (MAP1-10)22-31Ala19hPTHrP(1–34)NH2 bzw. (MAP1-10)22-31His26hPTHrP(1–34)NH2.
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2 zeigt
das radiographische Dichteverhältnis
des segmentierten Knochens zu dem kontralateralen Oberschenkelknochen
(Kontrolle) in dem segmentierten Defektrattenbruchmodell nach sechs
Wochen der Behandlung mit der Kontrolle oder PTHrP-Analoga B oder
C. Die Ratten, die mit PTHrP-Analoga B und C behandelt wurden, wiesen
eine erhöhte
Knochendichte in bezug auf die Ratten, die mit der Kontrolle behandelt wurden,
auf.
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3 zeigt Radiogramme mit hoher Auflösung von
Knochendefekten in dem segmentierten Defektrattenbruchmodell von
Ratten nach der Behandlung für
sechs Wochen mit entweder der Kontrolle (3A) oder PTHrP-Analogon C (3B).
Das Radiogramm zeigt, daß der
Kontrolldefekt nicht-verwachsen bleibt, während der Defekt, der mit PTHrP-Analogon
C behandelt wurde, heilte.
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4A und 4B zeigen
die Heilung eines intramembranösen
Knochenfehlers bei Kaninchen nach der Behandlung mit PTHrP-Analogon
D, (MAP1-10)22-31hPTHrP(1–34)NH2, bei zwei unterschiedlichen Dosierungen.
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5 zeigt
die Verwachsungsrate, erreicht in dem Corticosteroid-induzierten,
verzögerten
Heilungsbruchmodell mit PTHrP-Analogon D, (MAP1-10)22-31hPTHrP(1–34)NH2.
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Im
Folgenden wird eine ausführlichere
Beschreibung der Erfindung angegeben.
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Die
Ein- und Dreibuchstaben-Abkürzungen
für die
verschiedenen bekannten Nukleotidbasen und Aminosäuren sind
so, wie sie in Pure Appl. Chem. 31: 639 – 645 (1972) und 40: 277 – 290 (1974)
empfohlen wurden. Die Abkürzungen
stellen L-Aminosäuren
dar, sofern sie nicht als D oder D, L angegeben werden. Bestimmte
Aminosäuren,
sowohl natürlich
als auch nicht-natürlich,
sind achiral, beispielsweise Glycin. Alle Peptidsequenzen werden
mit der N-terminalen Aminosäure
an der Linken und der C-terminalen Aminosäure an der Rechten dargestellt.
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Es
wird angenommen, daß sowohl
die natürlichen
als auch unnatürlichen
Aminosäuren
in den PTHrP-Analoga,
die in dieser Erfindung verwendet werden, vorliegen. Beispiele von
unnatürlichen
Aminosäuren
und ihren Abkürzungen
umfassen Homoserin (hSer), Homoserinlacton (hSerlac), Homocystein
(Hcy), Homoarginin (hArg), Homocitrullin (Hci), Penicillamin (Pen),
Na-Methylarginin (N-McArg), Norleucin (Nle), Norvalin (Nval), Norisoleucin
(NIle), N-Methylisoleucin (N-MeIle), Phenylglycin (PhG), t-Butylglycin
(Tle), Hydroxyprolin (Hyp), 3,4-Dehydroprolin (Δ-Pro), Pyroglutamin (Pyr, Glp),
Ornithin (Orn), 1-Aminoisobuttersäure (1-Aib), 2-Aminoisobuttersäure (2-Aib),
2-Aminobuttersäure
(2-Abu), 4-Aminobuttersäure
(4-Abu), 2,4-Diaminobuttersäure
(A2bu), α-Aminokorksäure (Asu),
Albizzin (Abz), β-Cyclohexylalanin
(Cha), 3-(1-Naphthyl)alanin (1-Nal), 3-(2-Naphthyl)alanin (2-Nal),
Citrullin (Cit), Pipecolinnsäure
(Pip), 4-Chlorphenylalanin (4-CIPhe), 4-Fluorphenylalanin (4-FPhe),
Sarcosin (Sar) und 1-Aminopropancarbonsäure (1-NCPC). Sowohl natürliche als
auch unnatürliche
Aminosäuren
sind kommerziell erhältlich
von Verkäufern
wie NovaBiochem (San Diego, CA, USA) und Bachem (Torrance, CA, USA).
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Die
PTHrP-Polypeptidanaloga werden in Bezug auf ihre Variation von der
natürlichen
Sequenz von hPTHrP beschrieben. Die Darstellung (MAP1-10)
bezieht sich auf die spezielle nachstehend gezeigte amphipathische
Helixsequenz
Glu Leu Leu Glu Lys Leu Leu Glu Lys Leu (SEQ ID
Nr.: 2),
die MAP-Sequenz von zehn Aminosäureresten.
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Daher
bezieht sich die Sequenz, die als (MAP1-10)22-31THrP(1–34) dargestellt wird, auf
die 1–34
N-terminalen Reste
von hPTHrP mit dem Segment zwischen den Resten 22–31, die
durch die MAP-Sequenz ersetzt werden. Innerhalb der MAP-Sequenz
können
zusätzliche
Varianten angegeben werden. Daher bezieht sich (MAP1-10)22-31His26hPTHrP(1-34)
auf die 1–34
N-terminalen Reste von hPTHrP mit dem Segment zwischen den Resten
22–31,
die durch eine MAP-Sequenz ersetzt wurden, in der sich Histidin
an Position 26 befindet (anstelle von Lysin als die Standard-MAP-Sequenz).
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Zusätzliche
Varianten aus der natürlich
vorkommenden Sequenz werden ebenso angegeben. (MAP1-10)22-31Pro32hPTHrP(1–32) bezieht
sich auf die 1–32
N-terminalen Reste von hPTHrP mit der MAP-Sequenz an den Positionen
22–31
und einem Prolin (welches das natürlich vorkommende Histidin
ersetzt) an Position 32. (MAP1-10)22-31D-Orn34lactamhPTHrP(1–34) bezieht sich auf die 1–34 N-terminalen
Reste von hPTHrP mit der MAP-Sequenz an den Positionen 22–31 und
einem Ornithin an Position 34 mit einem Lactam, das zwischen der
Aminogruppe der Ornithinseitenkette und dem Carboxy-Terminus gebildet
wurde. (MAP1-10)22-31hSer34hPTHrP(1–34)Thr His Ile Gln NH2 bezieht sich auf die 1–34 N-terminalen Reste von
hPTHrP mit der MAP-Sequenz an den Positionen 22–31, einem Homoserin an Position
34, einer zusätzlichen
Sequenz Thr His Ile Gln an den Positionen 35–38 und dem Carboxy-Terminus,
das ein primäres
Amid ist.
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Polypeptide
mit cyclisierten Verknüpfungen
zwischen Aminosäureresten
werden mit den zwei vernetzten Resten angegeben, die in den Klammern
stehen und durch ein „c" eingeleitet werden.
Im allgemeinen werden die Verknüpfungen
zwischen den zwei Resten zwischen den Seitenkettenfunktionalitäten, typischerweise als
Amid- oder Esterbindungen, gebildet. Daher bezieht sich (MAP1-10)22-31c[Lys13,Asp17]hPTHrP(1–34)hSer34-Lacton auf die 1–34 N-terminalen Reste von
hPTHrP mit dem Segment zwischen den Resten 22–31, ersetzt durch die MAP-Sequenz,
die Aminoseitenkette von Lysin an Position 13, cyclisiert mit der Carboxylseitenkette
von Aspartat an Position 17 und einem zusätzlichen Homoserin an Position
34 mit einem Lacton, das zwischen der Hydroxylseitenkette des Homoserins
und dem Carboxyl-Terminus gebildet wurde. Ebenso bezieht sich (MAP1-10)22-31c[Lys13,Asp17]hPTHrP(1–34) auf
die 1–34
N-terminalen Reste von hPTHrP mit dem Segment zwischen den Resten
22–31,
ersetzt durch die MAP-Sequenz und die Aminoseitenkette eines Lysins
an Position 13, cyclisiert mit der Carboxylseitenkette eines Aspartats
an Position 17.
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„Hydrophile
Aminosäure
(Haa)" bezieht sich
auf eine Aminosäure
mit mindestens einer hydrophilen funktionellen Gruppe zusätzlich zu
denen, die für
die Peptidbindungsbildung benötigt
werden, wie Arginin, Asparagin, Aspartinsäure, Glutaminsäure, Glutamin,
Histidin, Lysin, Serin, Threonin und ihre Homologa.
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„Lipophile
Aminosäure
(Laa)" bezieht sich
auf eine ungeladene, aliphatische oder aromatische Aminosäure, wie
Isoleucin, Leucin, Methionin, Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin,
Valin und ihre Homologa.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung wird Alanin als „amphiphil" klassifiziert, d.h. es kann entweder
hydrophil oder lipophil agieren.
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Ein „Polypeptidanalogon
von PTHrP" bezieht
sich auf ein Polypeptid mit in der Technik üblichen Substitutionen, Deletionen
oder Insertionen in bezug auf PTHrP oder ist im wesentlichen homolog
zu PTHrP, so daß das
Analogon eine ähnliche
physiologische Aktivität
aufweist.
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„Physiologisch
aktives Rumpf-Analogon von PTHrP" bezieht
sich auf ein Polypeptid mit einer Sequenz, umfassend weniger als
das vollständige
Komplement an Aminosäuren,
die in PTHrP gefunden wurden, was jedoch eine ähnliche physiologische Reaktion
bewirkt. Die Rumpf-PTHrP-Analoga müssen nicht vollständig homolog
mit PTHrP sein, um eine ähnliche
physiologische Reaktion zu bewirken. Typischerweise werden die Rumpf-Analoga
von dem C-Terminus
abgeschnitten sein und werden zwischen 30 und 40 Resten liegen, wobei
PTHrP(1–32),
PTHrP(1–34)
und PTHrP(1–38)
bevorzugte, aber nicht ausschließliche Vertreter dieser Gruppe
sind. Im allgemeinen werden die Analoga konservative Substitutionen
von Aminosäuren
gemäß den in
der Technik üblichen
Parametern, die nachstehend beschrieben werden, tragen.
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Der
Ausdruck „im
wesentlichen homolog",
wenn er sich auf Polypeptide bezieht, bedeutet, daß das in Frage
kommende Polypeptid mindestens etwa 80% Homologie, normalerweise
etwa 90% Homologie und vorzugsweise 95% Homologie zu dem betreffenden
Polypeptid aufweist. Die Homologie für Polypeptide wird typischerweise
unter Verwendung von Sequenzanalysesoftware gemessen. (Siehe beispielsweise
Sequence Analysis Software Package of the Genetics Computer Group,
University of Wisconsin Biotechnology Center, 1710 University Avenue,
Madison, Wisconsin 53705 USA).
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„Amphipathische α-Helix" bezieht sich auf
die sekundäre
Struktur, die bestimmte Polypeptide zeigen, in denen die Aminosäuren eine α-Helixkonfiguration
mit gegenüberliegenden
polaren und nicht-polaren Flächen
annehmen, die entlang der langen Achse der Helix orientiert sind.
Amphipathische Helixsequenzen können
durch den Fachmann gestaltet werden. Spezielle amphipathische Helixsequenzen,
die zur Verwendung in den Verfahren dieser Erfindung geeignet sind,
werden beispielsweise in US-Patent Nr. 5,589,452 oder WO 97/07815
ausführlicher
beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf den Ergebnissen, daß bestimmte
Analoga von PTHrP, die eine amphipathische α-Helix an den Positionen 22–31 enthalten,
bei der Knochenheilung und Bruchwiederherstellung wirksam sind.
Die amphipathische α-Helix
besteht aus hydrophilen Aminosäuren
(Haa) und lipophilen Aminosäuren
(Laa) in der Sequenzreihenfolge:
Haa (Laa Laa Haa Laa)2 Laa
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Wenn
illustrative Ausführungsformen
dieser amphipathischen Helix in die PTHrP-Sequenz, insbesondere
in N-terminale Rümpfe
von menschlichem PTHrP (Reste 1–32
bis 1–38)
eingeführt
werden, sind die resultierenden Polypeptide bei der Knochenheilung
und Bruchwiederherstellung wirksam. Im Gegensatz zu PTH, PTHrP oder
Analoga davon ohne dieses amphipathische Helixsegment, verursachen
die hierin verwendeten Analoga keine Hyperkalziämie. Außerdem lösen diese Analoga eine schnellere
Erhöhung
im Knochen in bezug auf entweder PTH oder PTHrP aus.
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Es
wird angenommen, daß zusätzlich zum
Beinhalten einer amphipathischen Helix zwischen den Positionen 22
und 31 eine Vielzahl von Substitutionen, Deletionen und Insertionen
von Aminosäuren
in der PTHrP-Sequenz außerhalb
dieser Region vorgenommen werden können, während die dreidimensionale Struktur
des Polypeptids erhalten wird. Repräsentative Variationen der PTH-
und PTHrP-Sequenz, die die physiologische Aktivität der resultierenden
Analoga aufrechterhalten, werden in den US-Patenten Nr. 5,599,792, 5,556,940,
5,607,915 und 5,589,452, und WO 91/06564, WO 94/02510, WO 95/1 1697,
WO 96/40193 und WO 97/07815 offenbart. Weitere Varianten, die vom
Fachmann erwartet werden, um die physiologische Aktivität aufrechtzuerhalten,
können
nach den in der Technik üblichen
Proteinstrukturmodelliertechniken hergestellt werden. Repräsentative
Methodiken zum Ableiten solcher Varianten werden unter anderem von
I. Ladunga und R. F. Smith, Protein Eng., 3: 187–196 (1997) und von M. J. Thompson
und R. A. Goldstein, in Proteins, 1: 28–37 (1996) beschrieben.
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Substitutionsvarianten
sind die, bei denen mindestens eine Aminosäure in der natürlichen
Sequenz entfernt wird und eine andere Aminosäure an ihre Stelle an derselben
Position plaziert wird. Die Substitutionen können einzeln sein, wo nur eine
Aminosäure
ersetzt wird, oder mehrfach, wo zwei oder mehrere Aminosäuren in
demselben Molekül
ersetzt werden. Es wird im allgemeinen angenommen, daß irgendwelche
konservativen Substitutionen gestattet sein werden. Daher wird angenommen,
daß ein
Analogon, das der Substitution einer hydrophilen Aminosäure durch
eine andere hydrophile Aminosäure
oder einer hydrophoben Aminosäure
durch eine andere hydrophobe Aminosäure entspricht, ähnliche
Bruchheilungseigenschaften wie sein Präkursor aufrechterhält. Die
Substitutionen umfassen ebenso PTHrP-Analoga, wobei der C-terminate
Rest als ein Amid vorliegt. Zusätzliche
Substitutionen können
basierend auf Aminosäuren,
die entweder geladen oder ungeladen sind, vorgenommen werden. Jede
von diesen Gruppen kann außerdem
in Untergruppen geteilt werden, um die Substitutionen weiter zu
erleichtern.
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Geladene Aminosäuren
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- Saure Reste: Aspartinsäure,
Glutaminsäure,
2-Aminokorksäure
- Basische Reste: Lysin, Arginin, Histidin, Ornithin
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Nicht-geladene Aminosäuren
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- Hydrophile Reste: Serin, Threonin, Asparagin, Glutamin,
Methionin
- Aliphatische Reste: Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Norleucin,
Isoleucin
- Nicht-polare Reste: Cystein, Homocystein, Methionin, Prolin
- Aromatische Reste: Phenylalanin, Tyrosin, Tryptophan, Histidin
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Alternativ
können
Aminosäuresubstitutionen
auf dem Prinzip der Bioisosterie basieren. Solche bioisosterischen
Substitutionen minimieren typischerweise irgendwelche störenden Konformationswirkungen,
die die statistische Substitution erzeugen kann. Die Technik des
Alaninscannings kann verwendet werden, um Positionen zu identifizieren,
wo erwartet wird, daß die
isosterische Substitution Varianten bereitstellt, die die physiologische
Aktivität
erhalten. (Siehe beispielsweise K. H. Pearce Jr., M. H. Ultsch,
R. F. Kelley, A. M. de Vos und J. A. Wells, Biochemistry, 35 (32):
10300 – 10307
(1996) und B. Li, J. Y. Tom, D Oare, R. Yen, W. J. Fairbrother,
J. A. Wells and B. C. Cunningham, Science, 2701657 – 1660 (1995)).
Repräsentative
isosterische Aminosäuren
werden in der nachstehenden Tabelle gezeigt:
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Deletionsvarianten
sind die mit ein oder mehreren Aminosäuren in der entfernten natürlichen
Aminosäuresequenz.
Normalerweise werden die Deletionsvarianten ein oder zwei Aminosäuren, die
in einem speziellen Bereich des Moleküls gelöscht wurden, aufweisen. Es
ist wahrscheinlich, daß die
Deletionen an den Enden der Sequenz, insbesondere dem Carboxy-Terminus
durchgeführt
werden. Daher weisen, obwohl PTHrP(1–34)-Fragmente bevorzugt sind,
die Sequenzen, die an dem Carboxy-Terminus weiter abgeschnitten sind,
ebenso Knochenheilungswirkungen auf.
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Insertions-
oder Additionsvarianten sind die mit der Aminosäure, die direkt angrenzend
an eine Aminosäure
an einer speziellen Position in der natürlichen Sequenz eingeführt wird.
Direkt angrenzend an eine Aminosäure
bedeutet gebunden an entweder die α-Carboxy- oder α-Aminogruppe
der Aminosäure.
Additions- oder Insertionsvarianten werden wahrscheinlich ebenso
an den Enden der Sequenz, erneut höchstwahrscheinlich an dem Carboxy-Terminus
durchgeführt.
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Von
den oben aufgelisteten Modifikationen für die natürliche Sequenz sind Substitutionen
und Carboxy-Terminus-Additionen
und Deletionen bevorzugt.
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Die
Polypeptid-PTHrP-Analoga, die zur Bruchheilung nützlich sind, wie hierin beschrieben,
werden im allgemeinen teilweise in US-Patent Nr. 5,589,452 und WO
97/07815 beschrieben. Zusätzliche
Analoga umfassen die cyclischen Analoga von N-terminalem hPTHrP(1–32), hPTHrP(1–34) und
hPTHrP(1–38),
enthaltend eine MAP-Sequenz zwischen den Positionen 22 und 31 und
gegebenenfalls mit Resten an den Positionen 13 und 17 und/oder 26
und 30, die über
ihre Seitenkettenfunktionalitäten
verknüpft
sind. Es wird vom Fachmann erkannt, daß eine Vielzahl von Sub stitutionen
an den Positionen 13 und 17 durchgeführt werden können, was die
Cyclisierung zwischen diesen zwei Positionen ermöglichen würde.
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PTHrP-Analoga
von irgendeiner Säugerspezies,
beispielsweise Mensch, Rind, Schwein oder Kaninchen, können in
dieser Erfindung verwendet werden, wobei menschliches PTHrP bevorzugt
ist. Ein Fachmann wird erkennen, daß Substitutions-, Deletions-
und Insertionsvarianten der bevorzugten Ausführungsformen, die nachstehend
aufgezählt
werden, gemäß den oben
beschriebenen in der Technik üblichen
Prinzipien ebenso innerhalb des Umfangs der Erfindung liegen.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
umfassen die Verwendung von hPTHrP(1–34)-Analoga mit einer MAP-Sequenz an den Positionen
22–31,
insbesondere die mit einer positiv geladenen Aminosäure an Position 26,
beispielsweise Lysin oder Histidin. Spezielle Ausführungsformen
innerhalb dieser Klasse sind:
-
-
Andere
bevorzugte Ausführungsformen
umfassen die Verwendung von hPTHrP(1–34)-Analoga mit einer MAP-Sequenz
an den Positionen 22–31
und enthalten außerdem
eine mono- oder bicyclische Substruktur, die durch Cyclisierung
zwischen den Seitenkettenfunktionalitäten der Aminosäurereste,
insbesondere zwischen den Resten 13 und 17 oder zwischen den Resten
26 und 30 erzeugt wurde. Die Seitenkettenfunktionalitäten sind
typischerweise Amino-, Hydroxy- oder Carboxylgruppen und die Cyclisierung
findet über
die Bildung einer Amid- oder Esterbindung statt. Die Reste mit Aminofunktionalität an der
Seitenkette umfassen Lysin und Ornithin. Die Reste mit Carboxylfunktionalität an der
Seitenkette umfassen Aspartinsäure
und Glutaminsäure.
Spezielle Ausführungsformen
innerhalb dieser Klasse umfassen:
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-
-
Andere
hPTHrP-Analoga, die in dieser Erfindung nützlich sind, sind die N-terminalen
Sequenzen zwischen 30 und 50 Resten, vorzugsweise 1–32, 1–33, 1–34, 1–35, 1–36, 1–37 und
1–38,
mit der MAP-Sequenz bei den Resten 22–31 und gegebenenfalls mit
ein oder mehreren Substitutionen an Position 5, 13, 17, 19, 26, 30,
32 oder 34. Spezielle Ausführungsformen
innerhalb dieser Klasse umfassen:
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-
-
Im
allgemeinen sind alle Polypeptide, die im wesentlichen zu den speziellen
Ausführungsformen,
die hierin offenbart werden, homolog sind, für die Verwendungen gemäß der Erfindung
nützlich.
Normalerweise werden die Polypeptide, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, mindestens etwa 50%, vorzugsweise im Überschuß von etwa
80%, und stärker
bevorzugt im Überschuß von etwa
90%, am stärksten
bevorzugt mindestens etwa 95% zu den speziellen Ausführungsformen,
die hierin offenbart werden, homolog sein. Die Länge der Polypeptidsequenzen,
die hinsichtlich der Homologie verglichen wurde, wird im allgemeinen mindestens
etwa 20 Aminosäuren,
normalerweise mindestens etwa 24 Reste, typischerweise mindestens etwa
30 Reste und vorzugsweise zwischen 32 und 40 Reste betragen.
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Die
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
können
durch Verfahren hergestellt werden, die in US-Patent Nr. 5,589,452
und WO 96/40193 und WO 97/07815 beschrieben werden. Die Verbindungen
werden im allgemeinen durch Festphasensynthese, Lösungssynthese
oder rekombinante Verfahren hergestellt, die über das Klonen und die Expression
eines Gens, das für
das Polypeptid von Interesse kodiert, verlaufen, die dem Fachmann
alle bekannt sind. Festphasensynthesen sind für Rumpf-PTHrP-Analoga von vierzig
oder weniger Aminosäuren
bevorzugt. Analoga mit cyclisierten Seitenketten werden im allgemeinen
durch Sammeln des vollständig
geschützten
Polypeptids an dem Harz, Entfernen der Schutzgruppen und Ausführen der
Cyclisierung mit einem geeigneten Kopplungsmittel, wie Benzotriazol-1-yl-oxytris(pyrrolidino)phosphoniumhexafluorphosphat
(PyBOP), noch vor dem Freisetzen des Polypeptids von dem Harz hergestellt.
-
Die
Verwendung eines Polypeptidanalogons von Nebenschilddrüsenhormon-verwandten
Peptid (PTHrP) und Salzen davon zur Herstellung eines Medikaments
für die
Heilung von Knochenbrüchen
und Knochendurchtrennungen, einschließlich sowohl verwachsenen als
auch nicht-verwachsenen Brüchen.
Solche Brüche
umfassen sowohl traumatische als auch osteoporotische Brüche, beispielsweise
Brüche
der Hüfte,
des Oberschenkelknochenhalses, des Faustgelenkes, von Wirbeln, der
Wirbelsäule,
von Rippen, des Brustbeines, des Kehlkopfes und der Luftröhre, Speiche/Elle,
Schienbein, Kniescheibe, Schlüsselbein,
Becken, Oberarmknochen, Unterschenkel, Fingern und Zehen, Gesicht
und Knöchel.
Andere Verwendungen umfassen das Erleichtern der Gelenkversteifung,
beispielsweise Fusionen der Wirbelsäule, Knöchel und Fuß, Ellenbogen, Hüfte und
Arthrodesen von Hüfte,
Knie und Schulter. Die Verwendung der PTHrP-Analoga, wie hierin
beschrieben, wird ebenso im Zusammenhang mit Arthroplastikverfahrensweisen
(einschließlich
Revisionsarthroplastiken) der Hüfte,
Knie, Schulter/Ellenbogen usw. angegeben. Die Knochenheilung kann
ebenso in anderen Chirurgieeinrichtungen, wie in der Schädel- und
Kiefer- und Gesichtschirurgie, Kieferchirurgie und operative Ballenabtragung,
verbessert werden. Es ist gezeigt worden, daß die PTHrP-Analoga die Heilung
sowohl bei Ersatzknochen (Beispiele 1 und 2), die über die
Knorpelkallusbildung verläuft,
als auch bei intramembranösen Knochen
(Beispiel 3), die keine intermediäre Kallusbildung benötigen, beschleunigen.
Die Heilung bei intramembranösen
Knochen ist besonders in Fällen
bevorzugt, wo die Bruchheilung verzögert ist, beispielsweise bei
Diabetikern, Rauchern, Geriatrikern, anämischen Patienten und Patienten,
die der Corticosteroid- (insbesondere chronische Glucocorticoide),
chronischen NSAID- oder immunosuppressiven Therapie unterliegen.
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Die
spezielle Dosierung eines PTHrP-Analogon, die notwendig ist, um
die Bruchheilung gemäß dieser Erfindung
zu erleichtern, wird von der Schwere des Zustandes, der Verabreichungsweise
und verwandten Faktoren abhängen,
die durch den behandelnden Arzt bestimmt werden. Typischerweise
wird die Dosierung zwischen etwa 0,01 und 10 μg/kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise
etwa 0,1 bis etwa 0,5 μg/kg
Körpergewicht pro
Tag liegen. Für
einen menschlichen Patienten mit 50 kg beträgt die tägliche Dosis an Wirkstoff etwa
0,5 bis etwa 100 μg,
vorzugsweise etwa 5 bis etwa 10 μg.
Diese Dosierung kann in einer konventionellen pharmazeutischen Zusammensetzung
durch eine Einzelverabreichung, durch Mehrfachverabreichungen oder
mittels kontrollierter Freisetzung nach Bedarf verabreicht werden,
um die effektivsten Ergebnisse zu erreichen. Die Dosierung wird
fortgesetzt, so lange wie es medizinisch angegeben ist, die in Abhängigkeit
der Schwere der Verletzung zwischen wenigen Wochen und mehreren
Monaten liegen kann.
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Die
PTHrP-Analoga können
systemisch, beispielsweise oral, parenteral (einschließlich subkutan,
intramuskulär
und intravenös),
rektal, bukkal (einschließlich
sublingual), transdermal, pulmonal und intranasal verabreicht werden.
Typische Lungen- und Atmungsabgabesysteme werden in US-Patent Nr.
5,607,915 beschrieben. Die nasale Abgabe von PTHrP-Analoga wird
in WO 97/07815 beschrieben. Ebenso ist in dieser Erfindung die systemische
Verabreichung von PTHrP-Analoga zusammen mit der lokalen Behandlung
eines zweiten Knochenheilungsmittels einbezogen. Repräsentative
Mittel für
eine solche lokale Verabreichung umfassen die morphogenetischen
Knochenproteine (BMP-2 und BMP-7), osteogene Proteine (OP-1), Wachstumsfaktoren,
wie TGF-β1,
und Zytokine, wie IFN-β.
Typischerweise werden diese Mittel lokal in verschiedenen Trägern, wie
Hydroxyapatit und/oder Calciumcarbonat und Amylopectin, verabreicht.
Die systemische Verabreichung von PTHrP-Analoga kann ebenso mit
alternativen Verfahren der Bruchheilung, wie mechanische oder biophysikalische
Stimulation, beispielsweise elektrisch oder Ultraschall, kombiniert
werden.
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PTHrP-Analoga
werden typischerweise als pharmazeutische Zusammensetzungen in Beimischung mit
einem pharmazeutisch akzeptablen, nicht-toxischen Träger verabreicht.
Wie oben erwähnt,
können
diese Zusammensetzungen zur parenteralen (subkutanen, intramuskulären oder
intravenösen)
Verabreichung, insbesondere in Form von flüssigen Lösungen oder Suspensionen; zur
oralen oder bukkalen Verabreichung, insbesondere in Form von Tabletten
oder Kapseln; zur intranasalen Verabreichung, insbesondere in Form
von Pulvern, Nasentropfen oder Aerosolen; und zur rektalen oder
transdermalen Verabreichung hergestellt werden.
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Flüssige Formulierungen
zur parenteralen Verabreichung können
als Bindemittel steriles Wasser oder physiologische Kochsalzlösung, Alkylenglykole,
wie Propylenglykol, Polyalkylenglykole, wie Polyethylenglykol, Öle pflanzlichen
Ursprungs, hydrierte Naphthaline und dergleichen enthalten. Sie
können
leicht saure Puffer in pH-Bereichen von etwa 4 bis etwa 6 einsetzen.
Geeignete Puffer umfassen Acetat, Ascorbat und Citrat bei Konzentrationen
zwischen etwa 5 mM bis etwa 50 mM. Zur oralen Verabreichung kann
die Formulierung durch die Zugabe von Gallensalzen oder Acylcarnitinen
verbessert werden. Formulierungen zur nasalen Verabreichung können fest
sein und können
Bindemittel, beispielsweise Laktose oder Dextran, enthalten oder
können wässerige
oder ölige
Lösungen
zur Verwendung in Form von Nasentropfen oder Dosierspray sein. Spezielle nasale
Formulierungen umfassen trockene Pulver, die für konventionelle Trockenpulver-Inhalatoren
(DPI's) geeignet
sind, flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, die zur Versprühung geeignet sind, und Treibmittelformulierungen,
die zur Verwendung in Dosieraerosolen (MDI's) geeignet sind. Zur bukkalen Verabreichung
umfassen typische Bindemittel Zucker, Calciumstearat, Magnesiumstearat,
quellbare Stärke
und dergleichen.
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Wenn
sie zur nasalen Verabreichung formuliert werden, kann die Absorption
durch die Nasenschleimhaut durch oberflächenaktive Säuren, wie
beispielsweise Glykocholsäure,
Cholsäure,
Taurocholsäure,
Ethocholsäure,
Deoxycholsäure,
Chenodeoxycholsäure,
Dehydrocholsäure,
Glykodeoxycholsäure,
Cyclodextrine und dergleichen, in einer Menge zwischen etwa 0,2
und 15 Gew.-%, vorzugsweise zwischen etwa 0,5 und 4 Gew.-%, am stärksten bevorzugt
etwa 2 Gew.-% verbessert werden.
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Die
Abgabe der erfindungsgemäßen Verbindungen
an den Patienten über
einen längeren
Zeitraum, beispielsweise für
einen Zeitraum von einer Woche bis zu einem Jahr, kann durch eine
Einzelverabreichung eines kontrollierten Freisetzungssystems, enthaltend
ausreichend Wirkstoff für
die gewünschte
Freisetzungszeit, erreicht werden. Verschiedene kontrollierte Freisetzungssysteme,
wie monolithische oder Mikrokapseln vom Reservoirtyp, Depotimplantate,
osmotische Pumpen, Bläschen,
Mizellen, Liposome, transdermale Pflaster, Iontophorese-Vorrichtungen
und alternative injizierbare Dosierungsformen, können für diesen Zweck verwendet werden.
Die Lokalisierung an der Stelle, an der die Abgabe des Wirkstoffes
gewünscht
ist, ist ein zusätzliches
Merkmal von einigen kontrollierten Freisetzungsvorrichtungen, die
sich bei der Behandlung von bestimmten Erkrankungen als vorteilhaft
erweisen.
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Beispiele
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Referenzbeispiele
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Tablettenformulierung
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Die
folgenden Inhaltsstoffe werden gründlich gemischt und in einzelne
eingeritzte Tabletten gepreßt.
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Kapselformulierung
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Die
folgenden Inhaltsstoffe werden gründlich gemischt und in eine
Hartschalen-Gelatinekapsel gefüllt.
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Suspensionsformulierung
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Die
folgenden Inhaltsstoffe wurden gemischt, um eine Suspension zur
oralen Verabreichung zu bilden.
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Injizierbare Formulierung
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Die
folgenden Inhaltsstoffe werden gemischt, um eine injizierbare Formulierung
zu bilden.
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Nasale Formulierung
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Die
folgenden Inhaltsstoffe werden gemischt, um eine Suspension zur
nasalen Verabreichung zu bilden.
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Beispiel 1
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Heilung von segmentierten
Bruchdefekten mit PTHrP-Analoga
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Eine
Modifikation des segmentierten Oberschenkeldefektrattenmodells wurde
verwendet, um zu zeigen, daß PTHrP-Analoga
die Knochenheilung und Bruchwiederherstellung erleichtern. (T. A.
Einhorn et al. J. Bone Joint, 66274–279 (1984)).
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Erwachsene
männliche
Sprague-Dawley-Ratten, die etwa 300 g wogen, wurden auf Laboratory
Rodent Diet 5001 (PM1 Feeds, St. Louis, MO, USA) und Wasser nach
Belieben gehalten. Alle Ratten erhielten nur Wasser für 12 Stunden
vor dem operativen Eingriff. Die Tiere wurden vor dem operativen
Eingriff durch IP-Injektion mit Ketamin (80 mg/kg) und Xylazin (5
mg/kg) anästhetisiert.
Eine Einzeldosis von Procainpenicillin wurde intramuskulär zur Prophylaxe
gegen Infektion verabreicht.
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Ein
lateraler Zugangsweg an den Oberschenkel wurde verwendet und eine
vorgebohrte Polyethylenplatte mit hoher Dichte wurde entlang der
vorderen Rinde des Oberschenkels fixiert. Während dieser Plazierung wurde
die Knochenhaut des Oberschenkels extensiv abgezogen. Ein 1 mM nicht-kritischer
großer
segmentaler Defekt wurde in dem Mittelteil des Oberschenkelschafts
erzeugt. Die Wunde wurde mit Nylon und Chromnähten geschlossen.
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Postoperativ
wurden die Ratten in Käfigen
plaziert, wobei sie 48 Stunden postoperativen Zugang zu Futterpellets
hatten. Die Tiere wurden mindestens einmal täglich beobachtet, und die Tiere,
die irgendwelche Anzeichen von Krankheit zeigten, wurden untersucht
und die geeignete Therapie verabreicht, wenn notwendig.
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Die
Ratten wurden in Gruppen geteilt, wie in Tabelle 1 gezeigt, und
es wurde entweder ein Kontrollvehikel (physiologische Kochsalzlösung) oder
ein PTHrP-Analogon, wie hierin beschrieben, subkutan täglich, ausgehend
vom postoperativen Tag 1, verabreicht. Radiographische Analysen
wurden wöchentlich
durchgeführt.
Die Tiere wurden nach 6 Wochen getötet und durch Radiographie
verglichen.
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Sedierte
Ratten wurden in die Bauchlage gebracht, wobei sich die Hinterextremitäten nach
außen
drehen. Reihenradiogramme von jedem Oberschenkel (komplizierter
Oberschenkel und kontralateraler Oberschenkel) wurden wöchentlich
aufgenommen, ausgehend von der postoperativen Woche 1. Eine Aluminiumphantomvorrichtung
mit bekannten Dichtewerten wurde in jedes Radiogramm zur Kalibrierung
einbezogen. Jedes Radiogramm wurde auf eine Transluminationsplatte
plaziert und ein Bild unter Verwendung einer DCS 420 Digitalkamera
von Kodak gemacht. Diese Abbildungen wurden dann zu einem Gateway
2000 IBM kompatiblen Computer übertragen
und unter Verwendung von Bildanalysesoftware (Sigma Scan) digitalisiert.
Eine Umrißlinie
des Defektes wurde gezeichnet und die durchschnittliche Dichte der
Fläche
der Osteotomie in behandelten Tieren in bezug auf Kontrolltiere
gemessen. 1 zeigt die Erhöhung der
Knochendichte der Osteotomie bei behandelten Tieren in bezug auf
Kontrolltiere bei wöchentlichen
Intervallen über
die ersten fünf
Wochen der Behandlung. Die durchschnittliche Dichte der Osteotomie
wurde ebenso mit der durchschnittlichen Dichte des kontralateralen
Oberschenkels für
jede wöchentliche
Ablesung verglichen. 2 zeigt das radiographische
Dichteverhältnis
nach sechs Wochen. Der Vergleich dieser Knochendichten zeigte, daß die PTHrP-Analoga
eine Knochenheilungswirkung aufwiesen. Nach der Tötung (6
Wochen) wurden die Oberschenkel (experimentell und kontralateral)
von dem Weichgewebe getrennt. Feine Körnchenradiogramme wurden von
den Oberschenkeln in der lateralen Ebene genommen. Die Osteotomie
wurde als verwachsen betrachtet, wenn eine knochenartige Kontinuität des Oberschenkels über mehr
als 25% des Querschnittsdurchmessers des Defektes bestand. Der Vergleich
von Oberschenkeln von behandelten Tieren zu Kontrolltieren zeigte,
daß PTHrP-Analoga
die Knochenheilung und Bruchwiederherstellung beschleunigen. 3 zeigt ein repräsentatives Radiogramm von Kontrolltieren
(1A) und behandelten Tieren (1B).
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Beispiel 2
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Knochenheilung
in dem geschlossenen Bruchdefektmodell mit PTNrP-Analoga
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Das
geschlossene Bruchmodell, das verwendet wurde, ist das Bonnarens/Einhorn-Modell.
(F. Bonnarens und T. A. Einhorn, J. Orthopaedic Research, 2: 97–101 (1984)).
Die verwendeten Ratten sind wie in Beispiel 1. In diesem Modell
wird ein intramedulläres
Stäbchen
rückläufig durch
den distalen Oberschenkel über einen
medialen parapatellären
Zugang plaziert. Die Arthrotomie wird dann mit nicht-resorbierbaren
Nähten
geschlossen und das intramedulläre
Stäbchen
an der Stelle gelassen. Ein geschlossener querer Knochenbruch wird
dann durch eine maßgefertigte
Dreipunkt-Einspannvorrichtung erzeugt. Die Tiere wurden beobachtet
und die radiographische Analyse wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt. PTHrP-Analoga
beschleunigten die Knochenheilung und Bruchwiederherstellung in
diesem Modell bei behandelten Tieren in bezug auf Kontrolltiere.
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Beispiel 3
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Intramembranöse Knochenheilung
mit PTHrP-Analoga
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Kaninchen
wurden im allgemeinen anästhetisiert
und dem operativen Eingriff unterzogen, um vier Oberflächendefekte
zu erzeugen, einen in jedem distalen Oberschenkel und einen in jedem
proximalen Schienbein. Ein hinterer lateraler, chirurgischer Einschnitt,
der ungefähr
3 cm mißt,
wurde durchgeführt,
um den distalen, lateralen Femurkondylus zu expronieren. Knochen,
proximal zum Kniegelenk, wurde subperiosteal exponiert und ein 5-mm-Bohrloch
wurde hergestellt, wobei der Bohrkopf durch konstante Spülung kalt
gehalten wurde. Die Wunde wurde mit normaler Kochsalzlösung ausgespült. Tiefes
Gewebe wurde mit einer laufenden 3-0-Chromnaht geschlossen, gefolgt
von der Schließung
der subtikulären
Schicht mit einer laufenden 3-0-Nylonnaht und drei bis vier unterbrochenen
Edelstahlnähten.
Ein zweiter 3-cm-Einschnitt wurde über dem medialen proximalen
Schienbein hergestellt und ein 5-mm-Bohrloch wurde in dem proximalen
medialen Schienbein erzeugt. Die Wunde wurde, wie zuvor beschrieben,
geschlossen. Die gesamte Verfahrenweise wurde auf den kontralateralen
Extremitäten
wiederholt.
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Stammlösungen von
PTNrP-Analogon C, (MAP1-10)22-31His26hPTHrP(1–34)NH2,
und PTHrP-Analogon D, (MAP1-10)22-31hPTHrP(1–34)NH2, wurden bei 800 μg/ml durch sterile Filtration
durch einen 0,22 μm-Filter
hergestellt und in Vehikel auf entweder 20 μg/ml oder 100 μg/ml noch
vor der Verabreichung verdünnt.
Das Vehikel war 30 mg/ml Mannitol, 30 mg/ml Saccharose, 0,12 mg/ml
TweenTM 80, 0,17 mg/ml Essigsäure und
2,33 mg/ml Natriumacetattrihydrat. PTHrP-Analoga bei entweder 2 μg/kg/Tag
oder 10 μg/kg/Tag
wurden täglich
durch subkutane Injektion dem chirurgisch behandelten Tier verabreicht.
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Die
Tiere wurden wöchentlich
für die
Dauer der Studie geröntgt.
Densitometrische Messungen wurden unter Verwendung eines Transilluminationsscanners
und MetaMorphTM-Software (Universal Imaging,
West Chester, PA) durchgeführt.
Radiogramme der unteren Extremitäten
wurden in Innen- und Außenrotation
am postoperativen Tag 10 und 21 durchgeführt. Die Tiere wurden am postoperativen
Tag 30 getötet.
Am Ende der Studie wurden die Tiere durch eine Pentobarbitalüberdosis
eingeschläfert,
die Gewebe wurden von den linken und rechten Oberschenkeln entfernt
und die Schienbeine wurden durch Röntgen- und histologische Analyse analysiert.
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Die
Tiere, die mit PTHrP-Analoga C und D behandelt wurden, zeigten beschleunigte
intramembranöse Knochenbildung
in bezug auf die Vehikel-behandelten Tiere. Die Ergebnisse für PTHrP-Analogon
D werden in den 4A und 4B für den Oberschenkel
bzw. das Schienbein gezeigt. Am Tag 21 gab es keine vollständige Heilung
weder in den Oberschenkel- noch den Schienbeindefekten in kontrollbehandelten
Tieren, während
40% der Oberschenkel- und
Schienbeindefekte in der Niedrigdosisgruppe heilten. Zu diesem Zeitpunkt heilten
75% der Schienbeindefekte und 50% der Oberschenkeldefekte in der
Hochdosisgruppe. Bei der Tötung bestätigte die
radiographische Analyse der Prüfkörper die
Verbesserung der Heilung bei den PTHrP-Analogon-behandelten Tieren
mit über
85% der Hochdosisschienbeindefekte, die mit mineralisiertem Gewebe
gefüllt
waren, während
weniger als 10% der Kontrollschienbeinfehler bei der Tötung gefüllt waren
(P < 0,01). Ebenso
gab es eine signifikant höhere
Fülle in
den PTHrP-behandelten Oberschenkeldefekten als in den kontrollbehandelten
Oberschenkeldefekten (p < 0,01).
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Beispiel 4
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Verbesserte
Knochenheilung in dem Ellenosteotomiemodell
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Der
Zweck dieses Experimentes war, zu zeigen, daß PTHrP-Analoga die biomechanische
Festigkeit (Teil I) und die Kinetik der Heilung (Teil II) im Rahmen
der systemischen Corticosteroidtherapie in einem Kaninchenosteotomiemodell
erhöhen
können.
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Erwachsene
männliche
weiße
New Zealand-Kaninchen wurden in allen Experimenten verwendet. In Teil
I wurden zehn Kaninchen in zwei gleiche Gruppen geteilt und in Teil
II wurden zwanzig Kaninchen gleich geteilt. Nichtkritische große (1 mm)
Defekte wurden bilateral bei jedem Kaninchen erzeugt. Von zwei Monaten vor
dem chirurgischen Eingriff bis sechs Wochen postoperativ erhielten
alle Kaninchen täglich
subkutane Injektionen von entweder Prednison (0,15 mg/kg) in sterilem
Wasser (experimentelle Gruppe) oder sterile Kochsalzlösung (Kontrollgruppe).
Beginnend am ersten postoperativen Tag, wurden der experimentellen
Gruppe täglich
subkutane Injektionen von PTHrP-Analogon D (0,01 mg/kg) verabreicht,
während
die Kontrollgruppe Injektionen von normaler Kochsalzlösung erhielt.
In Teil I wurden die Tiere nach sechs Wochen nach der Erzeugung
der Osteotomie getötet.
In Teil II wurden die Tiere getötet,
als die radiographische Verwachsung bilateral erreicht war, oder
in Fällen
der Nicht-Verwachsung zehn Wochen postoperativ.
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In
beiden Experimenten wurden die radiologische Intensität und Heilungsfläche jede
weitere Woche analysiert, ausgehend zwei Wochen (Teil I) oder vier
Wochen (Teil II) postoperativ. Reihenradiogramme der Vorderextremitäten wurden
aufgenommen und digitalisiert und die Knochenfläche wurde unter Verwendung
einer Bildanalysesofiware quantifiziert (Sigma Scan Pro). Die Photodensitometrie
wurde verwendet, um den Mineralgehalt des neu geformten Knochens
an den Stellen der Osteotomie und Kallusbildung zu quantifizieren. Nach
der Tötung
wurden Faxitronradiogramme mit hoher Auflösung von beiden Extremitäten in den
anteroposterioren und lateralen Ebenen aufgenommen, was die Analyse
der Bruchkallusdimension und Größe ermöglicht.
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Ergebnisse – (Teil
I)
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Neun
von zehn PTHrP-Analogon D behandelten Extremitäten erreichten Verwachsung
in sechs Wochen, während
nur zwei von zehn die Verwachsung in den Vehikel-behandelten Kontrollen
erreichten. Diese Ergebnisse werden in 5 gezeigt.
Nach sechs Wochen offenbarten sowohl die anteroposterioren als auch lateralen
Faxitrone signifikant größere Intensitäten an den
Osteotomiestellen der behandelten gegenüber den Kontrollextremitäten. Ebenso
war die Intensität
von sowohl den proximalen als auch distalen Ellendiaphysen signifikant
größer in den
behandelten Extremitäten.
Lateral war die Intensität
der externen Kallusse ebenso bei den behandelten Extremitäten größer. Biomechanisch
war die Verdrehfestigkeit der behandelten Extremitäten signifikant
größer als
die Vehikel-behandelten Kontrollextremitäten in Bezug auf sowohl die
Steifheit als auch das maximale Drehmoment.
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Ergebnisse – (Teil
II)
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Nach
vier Wochen zeigten die behandelten Extremitäten eine größere radiographische Intensität als die
Kontrollextremitäten
an der Osteotomiestelle (p < 0,01)
sowie in den externen Knochenkeimgeweben und Ellendiaphysen. Die
kombinierten Knochenkeimgewebeflächen
der behandelten Extremitäten
waren größer (p < 0,05) und es gab
einen Trend, der zeigt, daß sich
die Osteotomiestelle in bezug auf die Größe verringerte. Nach sechs
Wochen zeigte die in vivo Radiographie einen Trend der erhöhten Intensität an der
Osteotomiestelle der behandelten Extremitäten im Vergleich zu den Kontrollextremitäten, obwohl
keine Unterschiede in der Knochenkeimgewebeintensität oder -fläche beobachtet
wurde. Radiographisch wurden alle PTHrP-Analogon-behandelten Extremitäten als
verwachsen behandelt und all diese Tiere wurden nach sechs Wochen
getötet.
Nach acht Wochen erreichten vier zusätzliche Extremitäten (zwei
Tiere) radiographische Verwachsung und wurden getötet. Nach
zehn Wochen wurden die übrigen
Tiere getötet,
da diese Extremitäten
keine radiographische Progression in bezug auf die Heilung gegenüber dem
vorhergehenden Zeitraum von vier Wochen zeigten, und wurden daher
als Nicht-Verwachsungen klassifiziert. Die PTHrP-Analogon-behandelten Extremitäten zeigten
eine größere radiographische
Intensität
an der Osteotomiestelle (p < 0,05)
sowie die Ellendiaphyse und die Knochenkeimgewebefläche. Die
Fläche
der Osteotomie war signifikant kleiner in den PTHrP-Analogon-behandelten
Extremitäten
als in den Vehikelkontrollextremitäten. Daher führte in
diesem Corticosteroid-induziertem
Modell der verzögerten
Heilung die PTHrP-Analogon-Behandlung zu einer vollständigen Verwachsungsrate
nach sechs Wochen, während
75% der nicht-behandelten Extremitäten keine Tendenz der Verwachsung
nach zehn Wochen zeigten.