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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Medikament für neurodegenerative
Erkrankungen, das Zonisamid oder ein Alkalimetallsalz davon als
aktives Ingrediens umfasst.
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Zonisamid
[chemischer Name: 3-Sulfamoylmethyl-1,2-benzisoxazol oder 1,2-Benzisoxazol-3-methansulfonamid;
siehe z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 10323 (1996)] wurde in Japan,
Südkorea
usw. als Antiepileptikum bei der Behandlung oder Prävention
verschiedener Anfälle
bzw. Krämpfe
verwendet. Die Antikonvulsivum-Aktivität dieser Verbindung (auch AD-810
genannt) wurde durch Y. Masuda et al. in Arzneim.-Forsch./Drug Res.,
Band 30(I), Nr. 3 (1980) identifiziert.
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JP-B-60-33114,
JP-B-61-59288 und USP 4,172,896 offenbaren Verfahren zur Herstellung
von Zonisamid und die Verwendbarkeit desselben als Antiepileptikum.
Außerdem
offenbaren JP-B-7-84384 und USP 5,128,354 auch die Verwendbarkeit
von Zonisamid als Medikament für
ischämische
Hirnschädigung.
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Mit
der Entwicklung zu einer alternden Gesellschaft ist die Zahl der
Patienten, die an neurodegenerativen Erkrankungen, z.B. Parkinson-Krankheit,
leiden, im Ansteigen. Die Parkinson-Erkrankung ist eine fortschreitende
und tragische Erkrankung, durch die eine koordinierte Bewegung des
Patienten gestört
ist und die Bewegung des Patienten im Lauf der Zeit langsam wird
und schließlich
entwickeln sich Steife oder Zittern von Armen und Beinen. Es war
bekannt, dass diese Krankheit durch Verarmung an Striatum-Dopamin
infolge eines Risses und eines Verlustes von Dopamin produzierenden
Neuronen im Nigrostriatum verursacht wird.
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Die
Behandlung der Parkinson-Erkrankung mit Levodopa, gegebenenfalls
in Kombination mit Carbidopa, wird in The Merck Manual of Diagnosis
and Therapy (1987), S. 1421 – 1424
diskutiert.
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Im übrigen wurde
ein an striatalem Dopamin verarmtes Tier, das durch Verabreichung
von 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin (im Folgenden "MPTP" genannt) an eine
schwarze C57-Maus hergestellt wird, in großem Umfang als Tiermodell für die Parkinson-Erkrankung verwendet.
Life Sci., 54, 245 (1994) offenbart, dass die Antiepileptika Lamotri gin
[chemischer Name: 3,5-Diamino-6-(2,3-dichlorphenyl)-1,2,4-triazin]
und Phenytoin eine inhibitorische Wirkung auf die durch MPTP induzierte
Dopaminverarmung zeigen, während
Carbamazepin eine solche Wirkung nicht zeigt. In den Experimenten
dieser Literatur wurde MPTP-Hydrochlorid schwarzen C57-Mäusen nur
einmal in einer Dosis von 15 mg/kg subkutan injiziert; daher sind
diese Mäuse
nicht notwendigerweise als Tiermodell für die Parkinson-Erkrankung geeignet.
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Bei
der derzeitigen Medikation der Parkinson-Krankheit werden Dopamin-ergänzende Mittel
(z.B. Levodopa allein oder ein Kombinationsprodukt oder eine Kombinationstherapie
mit Levodopa und Carbidopa), dopaminerge Agonisten (z.B. Bromocriptin
oder Tergurid), Dopamin-freisetzende Mittel (z.B. Amantadin), anticholinerge
Mittel (z.B. Biperiden oder Trihexyphenidyl), Monoaminoxidase, Typ
B (MAO-B)-Inhibitoren (z.B. Selegilin) usw. verwendet. Allerdings
sind diese Mittel im Hinblick auf die Wirksamkeit und Nebenwirkungen nicht
notwendigerweise zufriedenstellend, und es wurde erwartet, dass
ein neues wirksames Medikament entwickelt wird. Die Effekte von
Zonisamid auf den Monoaminstoffwechsel werden im Japanese Journal
of Psychiatry and Neurology, Bd. 48, Nr. 2, 1994, S. 406–408 diskutiert.
Eine Untersuchung der Wirkungen von Zonisamid auf das dopaminerge
System wird auch in Epilepsy Research, Band 22, Nr. 3 (1995-11),
S. 193–205 bereitgestellt.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben festgestellt, dass Zonisamid
und ein Alkalimetallsalz davon eine extrem wirksame Inhibitorwirkung
auf die MPTP-induzierte dopaminerge Neurodegeneration haben und
haben die vorliegende Erfindung vollendet.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Medikaments zur Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen,
das Zonisamid oder ein Alkalimetallsalz davon als aktives Ingrediens
umfasst.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von Zonisamid oder
einem Alkalimetallsalz davon zur Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung neurodegenerativer Krankheiten, einschließlich der
Parkinson-Krankheit, bereit.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm, das die Gehalte verschiedener Monoamin-Neurotransmitter
und Metaboliten davon im Striatum zeigt, das 24 Stunden nach der
letzten Verabreichung von MPTP aus schwarzen männlichen C57-Mäusen geschnitten
worden war, wobei den Mäusen
MPTP-Hydrochlorid intraperitoneal einmal am Tag mit einer Dosis
von 30 mg/kg über
8 Tage wiederholt verabreicht worden war.
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2 ist
ein Diagramm, das die inhibitorische Wirkung von Zonisamid und Carbamazepin
auf die MPTP-induzierte dopaminerge Neurodegeneration in männlichen
schwarzen C57-Mäusen
14 Tage nach der letzten Verabreichung von MPTP zeigt.
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BESTER MODUS ZUR DURCHFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Beispiele
für Alkalimetallsalze
von Zonisamid sind Natriumsalz, Kaliumsalz und Lithiumsalz. Zonisamid
kann z.B. durch die Verfahren hergestellt werden, die in JP-B-60-33114,
JP-B-61-59288 und USP 4,172,896 offenbart werden.
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Die
Resultate der pharmakologischen Experimente mit Zonisamid und bekannten
Antiepileptika sind unten gezeigt und dadurch wird die Nützlichkeit
von Zonisamid als Medikament für
neurodegenerative Erkrankungen erklärt werden. Antiepileptika,
die als Referenzarzneimittel in den pharmakologischen Experimenten verwendet
wurden, sind nachfolgend aufgelistet.
Carbamazepin (siehe z.B.
Merck Index, 12. Ausgabe, 1826 (1996));
Phenytoin (siehe z.B.
Merck Index, 12. Ausgabe, 7475 (1996));
Lamotrigin (siehe z.B.
Merck Index, 12. Ausgabe, 5367 (1996));
Phenobarbital (siehe
z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 7386 (1996));
Ethosuximid (siehe
z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 3794 (1996));
Natriumvalproat
(siehe z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 10049 (1996));
Diazepam
(siehe z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 3042 (1996)); und
Acetazolamid
(siehe z.B. Merck Index, 12. Ausgabe, 50 (1996)).
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In
jedem Experiment wurden die Gehalte an Monoamin-Neurotransmittern
und Metaboliten davon im Striatum durch die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC)-Methode gemessen.
HPLC wurde durchgeführt,
indem ein System verwendet wurde, das aus einer Pumpe (L-6000, hergestellt
von Hitachi, Ltd., Japan), einem Autoinjektor, einer Säule (Cosmosil
5C18-A, hergestellt von Nacalai Tesque, Inc., Japan; 4,6 ϕ × 250 mm)
und einem elektrochemischen Detektor (ECD-100, hergestellt von Eicom
Corporation, Japan) unter den folgenden Bedingungen verwendet wurde.
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Mobile
Phase: 0,05 M Citronensäure,
die 0,075 M Natriumchlorat:Acetonitril-Puffer enthält (92,5:7,5, pH
4,3).
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Dieser
Puffer enthielt 0,022 % Natriumoctasulfonat und 0,0015 % EDTA 2
Natriumsalz.
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Durchflussgeschwindigkeit:
0,9 ml/min Detektionsbedingungen:
Arbeitselektrode: | Graphitelektrode |
Referenzelektrode: | Silber/Silberchlorid |
angelegte
Spannung: | 750
mV |
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Außerdem wurde
die statistische Analyse durch den Dunnett-Mehrfachvergleichstest
durchgeführt.
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Experiment 1
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Vorbereitung
eines Tiermodells für
die Parkinson-Krankheit:
Schwarze männliche C57-Mäuse (11
Wochen alt) wurden in dem Experiment verwendet. MPTP-Hydrochlorid wurde
in einer physiologischen Salzlösung
in einer Konzentration von 3 mg/ml gelöst und die resultierende Lösung wurde
den Mäusen
intraperitoneal in einem Volumen von 0,1 ml pro 10 g Körpergewicht,
d.h. in einer Dosis von 30 mg/kg, einmal am Tag in wiederholter
Weise über
8 Tage injiziert. 24 Stunden nach der letzten MPTP-Verabreichung wurde
der Kopf der Maus einer Mikrowellenbestrahlung unterzogen und das
Striatum wurde herausgeschnitten.
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Das
herausgeschnittene Striatum wurde mit einem 50-fachen Volumen an
0,1 N Ameisensäure:Aceton
(15:85) homogenisiert, das eine Substanz als internen Standard (5-Hydroxytriptophol;
20 ng/ml) enthielt; das Gemisch wurde unter Kühlung zentrifugiert.
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Eine
festgelegte Menge des Überstands
wurde gesammelt und unter einem Stickstoffgasstrom zur Trockne eingeengt.
Dann wurde der resultierende Rückstand
in 0,01 N Essigsäure
gelöst
und zentrifugiert, und dann wurden die Gehalte an verschiedenen
Monoamin-Neurotransmittern
und Metaboliten davon im Überstand
durch einen HPLC, der mit einem elektrochemischen Detektor ausgestattet
war, gemessen.
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Die Änderungen
in den Gehalten verschiedener Neurotransmitter und Metaboliten davon
24 Stunden nach der letzten MPTP-Verabreichung sind in 1 gezeigt.
Die Anzahl der Tiere in jeder Gruppe ist 8 und die senkrechten Linien
in den Figuren stellen Standardfehler dar und die Kennzeichnung
** bedeutet, dass es eine deutliche Differenz vom Wert der Kontrollgruppe
(die Gruppe, die mit physiologischer Salzlösung behandelt wurde) mit p<0,01 gibt.
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Wie
aus 1 klar wird, reduzierte MPTP die Gehalte an Dopamin
(DA) und Metaboliten davon, Homovanillinsäure (HVA) und 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC)
deutlich, beeinflusste aber die Gehalte an Noradrenalin (NA), Serotonin
(5HT) und Metaboliten davon, 3-Methoxy-4-hydroxyphenylethylenglykol
(MOPEG) und 5-Hydroxyindolessigsäure (5HIAA)
nicht; dadurch wurde bestätigt,
dass MPTP die Selektivität
für dopaminerge
Neuronen aufwies.
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Da
die Verringerung in den Gehalten an Dopamin und Metaboliten davon
im Striatum, die durch MPTP induziert wurde, sogar 14 Tage nach
der letzten MPTP-Verabreichung beobachtet wurde, wie es aus 2 klar
wird, welche die Resultate von Experiment 2 zeigt, war diese Reduktion
in den Gehalten irreversibel, und es wird nahegelegt, dass an Dopamin
verarmte Mäuse
als Tiermodell für
die Parkinson-Krankheit äußerst geeignet
sind.
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EXPERIMENT 2
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Inhibitorische
Wirkung auf MPTP-induzierte dopaminerge Neurodegeneration:
MPTP-Hydrochlorid
wurde männlichen
schwarzen C57-Mäusen
(11 Wochen alt) in einer Dosis von 30 mg/kg einmal am Tag für 8 Tage
wiederholt in der gleichen Weise wie in Experiment 1 intraperitonel
verabreicht. Die Testarzneimittel, d.h. Antiepileptika, wurden in
einer 0,5%igen wässrigen
Tragantlösung
suspendiert und das resultierende Produkt wurde den Mäusen in
einem Volumen von 0,1 ml pro 10 g Körpergewicht 30 Minuten vor der
MPTP-Verabreichung über 8 Tage
oral verabreicht. 24 Stunden und weitere 14 Tage nach der letzten MPTP-Verabreichung
im Experiment mit Zonisamid und Carbamazepin wurde der Kopf der
Maus einer Mikrowellenbestrahlung unterworfen und das Striatum wurde
herausgeschnitten. Die Gehalt an Dopamin und eines Metaboliten davon
im Striatum wurden in der gleichen Weise wie in Experiment 1 gemessen.
In den Experimenten mit verschiedenen Antiepileptika, wurden Zonisamid
(ZNS); Carbamazepin (CBZ) und die Gruppe, bestehend aus Phenytoin
(PHT), Lamotrigin (LTG), Phenobarbital (PB), Ethosuximid (ESM),
Natriumvalproat (VPA), Diazepam (DZP) und Acetazolamid (AZA), an
verschiedenen Tagen getestet. Die Dosierungen für jede Verabreichung der verschiedenen
Antiepileptika sind unten angegeben. Außerdem bezeichnen die Werte
in Klammern nach den Dosierungen das Verhältnis zu der Dosis, die bei
Mäusen
Antikonvulsivum-Aktivität
aufweist. Als Dosen, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweisen, wurden die Werte,
die in Epilepsia, 27, 483 (1986) für Lamotrigin und Diazepam beschrieben
sind, und die Werte, die in Arzneim. Forsch. (Drug Res.), 30, 477 (1980)
für andere
Antiepileptika beschrieben sind, verwendet.
Zonisamid (ZNS):
10, 30, 100 mg/kg (etwa 0,5-fach, etwa 1,5-fach, bzw. etwa 5,1-fach)
Carbamazepin
(CBZ): 20, 60 mg/kg (etwa 1,5-fach bzw. etwa 4,5-fach)
Phenytoin
(PHT): 30 mg/kg (etwa 3,8-fach)
Lamotrigin (LTG): 30 mg/kg
(etwa 11,5-fach)
Phenobarbital (PB): 40 mg/kg (etwa 3,4-fach)
Ethosuximid
(ESM): 600 mg/kg (etwa 2,2-fach)
Natriumvalproat (VPA): 800
mg/kg (etwa 2,5-fach)
Diazepam (DZP): 5 mg/kg (etwa 4,2-fach)
und
Acetazolamid (AZA): 100 mg/kg (etwa 3,8-fach)
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Die
inhibitorische Wirkung für
verschiedene Antiepileptika auf die dopaminerge Neurodegeneration
24 Stunden nach der letzten MPTP-Verabreichung ist in Tabelle 1
bezüglich
der Gehalte an Dopamin und eines Metaboliten davon, 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC),
im Striatum und der inhibitorischen Rate angegeben. Die inhibitorische
Rate wurde aus den Werten der Gruppe normaler Tiere, der Vehikel-behandelten Gruppe
und der mit Testarzneimittel behandelten Gruppe errechnet. Die Werte
in der Tabelle stellen einen Mittelwert ± Standardabweichung dar,
und die Markierungen * und ** bedeuten, dass es eine deutliche Differenz vom
Wert der Vehikel-behandelten Gruppe mit p<0,5 bzw. p<0,01 gibt.
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Außerdem ist
die inhibitorische Wirkung von Zonisamid und Carbamazepin auf die
dopaminerge Neurodegeneration 14 Tage nach der letzten MPTP-Verabreichung
(5 bis 6 Tiere in jeder Gruppe) in 2 gezeigt. Die
senkrechten Linien in den Figuren stellen Standardabweichungen dar
und die Markierungen * und ** bedeuten, dass es eine deutliche Differenz
zu dem Wert der Vehikel-behandelten Gruppe mit p<0,05 bzw. p<0,01 gibt.
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Tabelle
1 Inhibitorische
Wirkung von MPTP-induzierter dopaminerger Neurodegeneration
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Wie
aus Tabelle 1 und 2 klar wird, zeigte Zonisamid
(ZNS) der vorliegenden Erfindung eine dosisabhängige inhibitorische Wirkung
auf die MPTP-induzierte Reduktion bei den Gehalten an Dopamin (DA)
und einem Metaboliten davon, 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC),
im Striatum sowohl bei der 24-Stunden-Gruppe als auch bei der 14-Tages-Gruppe
ab einer Dosis von 10 mg/kg, was etwa das 0,5-Fache der Dosis ist,
die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist.
Speziell Zonisamid zeigte eine extrem hohe inhibitorische Wirkung
auf die Reduktion bei den Gehalten sowohl an Dopamin als auch an
DOPAC bei einer Dosis von 30 mg/kg (eine Dosis, die das etwa 1,5-Fache
der Dosis ist, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist), und zeigte eine
inhibitorische Rate von etwa 100 % bei einer Dosis von 100 mg/kg
(eine Dosis, die das etwa 5,1-Fache der Dosis ist, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist).
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Wie
aus Tabelle 1 und 2 klar wird, zeigt Carbamazepin
(CBZ) andererseits keine signifikante inhibitorische Wirkung auf
die MPTP-induzierte Reduktion der Gehalte an Dopamin und DOPAC im
Striatum sowohl der 24-Stunden-Gruppe als auch der 14-Tages-Gruppe. Unter den
anderen Antiepileptika konnten außerdem keine anderen als Lamotrigin
(LTG) und Phenytoin (PHT) die Reduktion bei den Gehalten an Dopamin und
DOPAC im Striatum inhibieren, selbst bei einer Dosis nicht, die
das 2-Fache oder mehr der Dosis ist, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist.
Obgleich Phenytoin die Reduktion bei den Gehalten an Dopamin und
DOPAC bei einer Dosis von 30 mg/kg (eine Dosis, die das etwa 3,8-Fache
der Dosis ist, die die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist) inhibierte, waren
die inhibitorischen Raten desselben lediglich 37,4 % bzw. 30,2 %.
Lamotrigin inhibierte die Reduktion bei den Gehalten an Dopamin
und DOPAC bei einer Dosis von 30 mg/kg (eine Dosis, die das etwa
11,5-Fache der Dosis ist, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist)
stärker
als Phenytoin, allerdings waren die inhibitorischen Raten desselben
lediglich 51,6 % bzw. 34,1 %; diese sind viel geringer als die inhibitorischen
Raten, 80,3 % und 82,1 %, von Zonisamid bei einer Dosis von 30 mg/kg
(eine Dosis, die das etwa 1,5-Fache der Dosis ist, die Antikonvulsivum-Aktivität aufweist).
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Wie
aus den Resultaten der obigen Experimente klar hervorgeht, zeigen
Zonisamid und Alkalimetallsalze davon bei einer Dosis, die Antikonvulsivum-Aktivität bei niedriger
Toxizität
aufweist, extrem starke inhibitorische Wirkungen auf die MPTP-induzierte
dopaminerge Neurodegeneration, und daher können sie als Medikament für neurodegenerative
Erkrankungen, z.B. primäre
oder sekundäre
Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit, choreatisches Syndrom
und dystones Syndrom bei Säugern
(einschließlich
des Menschen), verwendet werden. Das Medikament der vorliegenden
Erfindung kann auf oralem, parenteralem oder intrarektalem Weg verabreicht
werden. Die Dosierung von Zonisamid oder Alkalimetallsalzen davon
kann in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg, den Arten der zu behandelnden Krankheit,
der Schwere der Symptome, dem Alter der Patienten usw. variieren,
liegt aber üblicherweise
im Bereich von 1 bis 50 mg/kg/Tag, bevorzugter im Bereich von 2
bis 20 mg/kg/Tag, die einmal oder mehrmals verabreicht werden können.
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Zonisamid
und Alkalimetallsalze davon können
als Medikament für
neurodegenerative Erkrankungen allein oder in Form einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, die durch Vermischen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Verdünnungsmittel
hergestellt wird, verwendet werden. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann in Dosierungsformen, z.B. Tabletten, Kapseln, Granulat bzw.
Körnern,
Pulvern, Sirup, Injektionspräparaten
und Suppositorien vorliegen und kann durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt werden. Außerdem können Zonisamid-Tabletten und
-Pulver, die als Antieptileptikum im Handel verfügbar sind, als Medikament für neurodegenerative
Erkrankungen erfindungsgemäß verwendet
werden.
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Der
pharmazeutisch annehmbare Träger
oder das pharmazeutisch annehmbare Verdünnungsmittel kann eines der
herkömmlichen
sein, die üblicherweise
auf pharmazeutischem Gebiet eingesetzt werden und nicht mit Zonisamid
oder Alkalimetallsalzen davon reagieren. Geeignete Beispiele für den pharmazeutisch
annehmbaren Träger
oder das pharmazeutisch annehmbare Verdünnungsmittel für die Herstellung
von Tabletten, Kapseln, Granulaten bzw. Körnern und Pulvern umfassen
Exzipienzien (z.B. Lactose, Maisstärke, Saccharose, Mannit, Calciumsulfat
oder kristalline Cellulose), Zerfallsmittel (z.B. Carmellose-Natrium,
modifizierte Stärke
oder Carmellose-Calcium), Bindemittel (z.B. Methylcellulose, Gelatine,
Akaziengummi, Ethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Polyvinylpyrrolidon)
und Gleitmittel (z.B. leichte wasserfreie Kieselsäure, Magnesiumstearat,
Talk oder hydriertes Öl).
Die Tabletten können
in herkömmlicher
Weise durch Verwendung herkömmlicher
Beschichtungsmittel, wie z.B. Carnauba-Wachs, Hydroxypropylmethylcellulose,
Macrogol, Hydroxypropylmethylphthalat, Celluloseacetatphthalat,
Saccharose, Titanoxid, Sorbitanfettsäureester und Calciumphosphat,
beschichtet sein.
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Geeignete
Beispiele für
den pharmazeutisch annehmbaren Träger oder das pharmazeutisch
annehmbare Verdünnungsmittel
für die
Herstellung von Sirupen umfassen Süßungsmittel (z.B. Saccharose,
Glucose oder Fructose), Suspendiermittel (z.B. Akaziengummi, Tragantgummi,
Carmellose-Natrium, Methylcellulose, Natriumalginat, kristalline
Cellulose oder Veegum) und Dispergiermittel (z.B. Sorbitanfettsäureester,
Natriumlaurylsulfat oder Polysor bat 80). Bei der Herstellung von
Sirup können
gegebenenfalls ein Aromamittel, ein Duftstoff oder ein Konservierungsmittel
zugesetzt werden. Ferner können
solche Sirupe in Form eines trockenen Sirups vorliegen, der bei
Verwendung gelöst
oder suspendiert wird.
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Geeignete
Beispiele für
die Grundlage für
Suppositorien umfassen Kakaobutter, Glycerin-gesättigte Fettsäureester,
Glycerogelatine und Macrogol. Bei der Herstellung von Suppositorien
können
gegebenenfalls ein oberflächenaktives
Mittel oder ein Konservierungsmittel zugesetzt werden.
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Injektionspräparationen
können üblicherweise
hergestellt werden, indem ein Alkalimetallsalz von Zonisamid in
destilliertem Wasser zur Injektion gelöst wird; zugesetzt werden können gegebenenfalls
ein Solubilisierungsmittel, ein Puffer, ein pH-Einstellmittel, ein
isotonisches Mittel, ein Schmerzmittel oder ein Konservierungsmittel.
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Diese
pharmazeutischen Zusammensetzungen können Zonisamid oder ein Alkalimetallsalz
davon als aktives Ingrediens in einer Menge von wenigstens 0,5 %
(Gew.-%, im folgenden ebenso), vorzugsweise 10 bis 70 %, bezogen
auf das Gesamtgewicht einer Zusammensetzung, enthalten. Diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
gegebenenfalls andere therapeutisch wirksame Verbindungen, wie sie
unten genannt werden, enthalten.
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Die
Medikamente für
neurodegenerative Erkrankungen der vorliegenden Erfindung können zusammen
mit anderen Medikamenten, z.B. Dopamin-ergänzenden Mitteln (z.B. Levodopa
allein, oder ein Kombinationsprodukt oder eine Kombinationstherapie
aus Levodopa und Carbidopa), dopaminergen Agonisten (z.B. Bromocriptin
oder Tergurid), Dopamin freisetzenden Mitteln (z.B. Amantadin),
anticholinergen Mitteln (z.B. Biperiden oder Trihexypenidyl) und
Monoaminoxidase-Typ B (MAO-B)-Inhibitoren (z.B. Selegilin), verabreicht werden.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Medikamente für neurodegenerative
Erkrankungen gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend in Beispielen erläutert. PRÄPARATION
1: Tabletten
Zonisamid | 100
g |
Lactose | 35
g |
Maisstärke | 17
g |
kristalline
Cellulose | 40
g |
Hydroxypropylcellulose | 6
g |
leicht
wasserfreie Kieselsäure | 1
g |
Magnesiumstearat | 1 g |
Summe | 200
g |
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Von
den obigen Komponenten werden Zonisamid, Lactose, Maisstärke und
kristalline Cellulose vermischt und es wird Hydroxypropylcellulose,
die in Wasser gelöst
ist, zugesetzt und das Gemisch wird geknetet, getrocknet und granuliert.
Zu diesen Körnern
bzw. Granulaten werden Magnesiumstearat und leichte wasserfreie
Kieselsäure
zugesetzt und das Gemisch wird komprimiert, wobei 1000 Tablettenkerne
mit einem Gewicht von je 200 mg erhalten werden. Dann werden die
Tablettenkerne unter Bildung von filmbeschichteten Tabletten durch
ein herkömmliches
Verfahren beschichtet, wobei Hydroxypropylmethylcellulose, Macrogol,
Titanoxid, Talk und leichte wasserfreie Kieselsäure verwendet werden. PRÄPARATION
2: 20 % Pulver
Zonisamid | 200
g |
Lactose | 719
g |
Hydroxypropylcellulose | 20
g |
leichte wasserfreie Kieselsäure | 1 g |
Summe | 940
g |
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Unter
Verwendung eines Hochschergranulators werden die obigen Komponenten
alle gemischt, mit einer ethanolischen Lösung (200 g), die Ethylcellulose
(40 g) und Hydroxypropylcellulose (20 g) enthält, zur Granulierung besprüht und zu
Körnern
bzw. Granulat verarbeitet. Diese werden getrocknet und in der Größe eingestellt,
wobei 20 % Pulver erhalten werden.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Wie
oben erläutert
wurde, zeigen Zonisamid und Alkalimetallsalze davon bei einer Dosis,
die Antikonvulsivum-Aktivität
aufweist, eine starke inhibitorische Wirkung auf die dopaminerge
Neurodegeneration und sind daher als Medikament für neurodegenerative
Erkrankungen bei der Prävention
und Behandlung verschiedener neurodegenerativer Erkrankungen, z.B.
Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit, choreatisches Syndrom
und dystones Syndrom, bei Säugern
(einschließlich
des Menschen) verwendbar.