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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Diagnose und Behandlung
von Krebs sowie das Gebiet der Ermittlung des Transformier- oder
Umwandlungsvermögens
vermuteter tumorerzeugender oder tumorbegünstigender Mittel (diese beiden
Begriffe werden in dieser Anmeldung austauschbar verwendet).
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Der
gemeinsame Nenner der vorliegenden Erfindung ist, dass all die obigen
Gebiete Gebiete sind, in denen Apoptin oder Derivate und/oder Fragmente
desselben erfindungsgemäß angewendet werden
können.
Apoptin ist ein Protein, welches ursprünglich im Chicken Anemia Virus
(Noteborn et al., 1991) gefunden wurde und ursprünglich die Bezeichnung VP3
trug. Die apoptotische Aktivität
dieses Proteins wurde von der Gruppe der vorliegenden Erfinder (Noteborn
et al., 1994) entdeckt.
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Wie
vorstehend erwähnt
nutzt die vorliegende Erfindung die Apoptose induzierende Wirkung
von Apoptin.
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Apoptose
ist ein aktiver und programmierter physiologischer Prozess für das Eliminieren überflüssiger,
stark geschädigter
oder bösartiger
Zellen (Earnshaw, 1995, Duke et al., 1996). Apoptose ist durch ein
Schrumpfen der Zellen, eine Segmentation des Nukleus und eine Fragmentation
des Zytoplasmas, Kondensation und Spaltung der DNA in Fragmente
von Domänengröße, in den
meisten Fällen
gefolgt von internukleosomaler Degradation, gekennzeichnet. Die
apoptotischen Zellen werden zu membranumschlossenen apoptotischen
Körpern
fragmentiert. Schließlich
phagotycieren benachbarte Zellen und/oder Macrophagen schnell diese
sterbenden Zellen (Wyllie et al., 1980, White, 1996). Unter Gewebekulturbedingungen
gezüchtete
Zellen sowie Zellen aus Geweben können mit Mitteln, welche chromosomale
DNA färben,
z. B. DAPI oder Propidiumiodid, welches normale DNA (chromatisch)
stark und regelmäßig färbt, apoptotisches
Chromin aber schwach und/oder unregelmäßig (Noteborn et al., 1994,
Telford et al., 1992) auf Anzeichen von Apoptose hin analysiert
werden.
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Der
apoptotische Prozess kann durch eine Vielzahl von regelnden Stimuli
(Wyllie, 1995, White 1996, Levine, 1997) ausgelöst werden. Änderungen der Zellüberlebensrate
spielen bei der menschlichen Pathogenese eine wichtige Rolle, z.
B. bei der Entwicklung von Krebs, welcher durch verstärkte Wucherung
und/oder verminderten Zelltod verursacht wird (Kerr et al., 1994,
Paulovich, 1997). Eine Vielzahl von chemotherapeutischen Mittel
sowie Bestrahlung induzieren nachgewiesenermaßen in Tumorzellen Apoptose,
wobei in vielen Fällen
das Tumorsupressorprotein p53 vermittelt (Thompson, 1995, Bellamy
et al., 1995, Steller, 1995, McDonell et al., 1995). Viele Tumore
erwerben aber während
ihrer Entwicklung eine Mutation des p53, was häufig mit einem schlechten Ansprechen
auf eine Krebstherapie in Wechselwirkung steht. Transformierende
Proteine von DNA-Tumorviren
inaktivieren p53 indirekt oder direkt durch Anbindung (Teodoro,
1997). Ein Beispiel für
ein solches Mittel ist das große
T-Antigen des DNA-Tumorvirus SV40. Bei bestimmten hämatopoetischen
Tumoren ist ein hoher Expressionswert des Bcl-2-Onkogens mit einer
starken Resistenz gegenüber
verschiedenen apoptose-induzierenden chemotherapeutischen Mitteln
verbunden (Hockenberry 1994, Sachs und Lotem, 1997). Bei diesen
Krebsarten, die gegenüber
vielen zytotoxischen Mitteln resistent sind, werden derzeit alternative
Antitumortherapien auf der Grundlage einer Induktion von Apoptose entwickelt
(Thompson, 1995 und Paulovich et al., 1997).
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Apoptin
ist ein kleines Protein, das aus dem Chicken Anemia Virus (CAV;
Noteborn und De Boer, 1995, Noteborn et al., 1991, Noteborn et al.,
1994) gewonnen wird und in menschlichen bösartigen und transformierten
Zelllinien, aber nicht in untransformierten diploiden menschlichen
Zellen Apoptose induzieren kann. In vitro vermag Apoptin keinen
programmierten Zelltod bei normalen lymphoiden, dermalen, fibroplastischen,
epidermalen, endothelialen und Glattmuskel-Zellen induzieren. Wenn
aber normale Zellen transformiert werden, z. B. durch die transformierenden
Gene von SV40, werden sie durch Apoptin für Apoptose anfällig. (Danen-van
Oorschot, 1997 und Noteborn, 1996). Die langfristige Expression
von Apoptin in normalen menschlichen Fibroblasten enthüllte, dass
Apoptin in diesen Zellen keine toxische oder transformierende Aktivität aufweist.
Bei normalen Zellen fand man Apoptin vorrangig im Zytoplasma angesiedelt,
während
es sich in transformierten oder bösartigen Zellen im Nukleus
befand, was nahe legt, dass die Ansiedelung von Apoptin mit seiner
todbringenden Aktivität
in Verbindung steht (Danen-van Oorschot et al. 1997).
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Weiterhin
haben wir bewiesen, dass Apoptin bei Fehlen von funktionellem ph53
Apoptose induzieren kann (Zhuang et al., 1995a) und nicht durch Bcl-2,
Bcr-abl (Zhuang et al., 1995), das Bcl-2-assoziierende Protein BAG-1
und den Caspase-Hemmer Kuhpockenprotein
CrmA (Danen-Van Oorschot, 1997, Noteborn, 1996) gehemmt werden kann. Schließlich scheint
es, dass Zellen, die nur immortalisiert und somit minimal transformiert
werden, ebenfalls durch Apoptin getötet werden können.
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Daher
ist Apoptin ein äußerst wirksames
Antitumormittel, auch bei Tumoren, die aufgrund des Fehlens von
funktionellem p53, (Über)expression von
Bcl-2 oder anderen apoptose-hemmenden Genen nicht oder weniger gut
auf (chemo)therapeutische Mittel ansprechen. Die Tatsache, dass
Apoptin in normalen menschlichen Zellen keine Apoptose induziert,
legt nahe, dass eine toxische Wirkung der Apoptinbehandlung in vivo
sehr gering sein wird. Ferner scheint es, dass selbst prämaligne,
minimal transformierte Zellen auf die todbringende Wirkung von Apoptin
ansprechen. In dem Wissen, dass Apoptin bei normalen Zellen recht
unbedenklich ist, aber dass dies nach Transformieren oder Umwandeln und/oder
Immortalisieren einer Zelle (die Begriffe sind in dieser Anmeldung
austauschbar verwendbar) nicht mehr so sein muss, haben die vorliegenden
Erfinder aufgrund dieser Erkenntnis einige Einsatzmöglichkeiten
entwickelt. Die Erfindung gibt somit ein Verfahren für das Ermitteln
der Umwandlungsfähigkeit eines
möglichen
Umwandlungsmittels, welches das Versehen einer nicht umgewandelten
diploiden Zelle mit induzierbarer apoptin-apoptotischer Aktivität, das Aussetzen
der Zelle dem Umwandlungsmittel und das Ermitteln der Lokalisierung
der apoptotischen Aktivität
in der Zelle oder das Ermitteln des Einleitens der Apoptose in der
Zelle umfasst, an die Hand, wobei die apoptin-apoptotische Aktivität durch
ein apoptin-kodierendes Plasmid oder einen Virusvektor, welcher
Apoptin exprimiert, vorgesehen wird.
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Es
versteht sich, dass im Vorstehenden eine apoptotische Aktivität auch die
Einheit mit dieser Aktivität
bezeichnet. Es ist bevorzugt, die Zelle mit apoptotischen Aktivität durch
Transduzieren der Zelle mit einem rekombinanten Nukleinsäuremolekül, welches die
Aktivität
kodiert, vorzusehen. Eine apoptinartige Aktivität wird hier als jede (vorzugsweise
eiweißartige)
Substanz mit ähnlicher
Eigenschaft wie VP3 oder Apoptin des Chicken Anemia Virus definiert.
In dieser Definition sind im Einzelnen allelische Varianten, Derivate
und/oder Fragmente von Apoptin enthalten, wobei Derivate laut Definition
Aminosäureersatz
aufweisen, welcher nicht zum Verlust der gesamten apoptotischen
Aktivität
führt.
Es versteht sich, dass eine ähnliche
Aktivität
bedeutet, dass die Art der Aktivität gleich ist, aber die Menge
unterschiedlich sein kann. Die erfindungsgemäßen Verfahren sind vor allem
bei Anwendungen geeignet, wodurch das mögliche Umwandlungsmittel eine
eiweißartige
Substanz ist. Dadurch kann die eiweißartige Substanz in der nicht umgewandelten
Zelle mit der apoptotischen Aktivität gemeinsam exprimiert wird.
Die beispielhafte eiweißartige
Substanz ist das große
T-Antigen von SV40 oder eine funktionelle Entsprechung desselben.
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Die
Erfindung gibt auch Abwandlungen am Apoptin-Gen an die Hand, welche
zu Änderungen des
Apoptin-Proteins führen,
welche Apoptin in den Nukleus in nicht umgewandelten und umgewandelten/tumorerzeugenden
Zellen eindringen lassen, was zur Induktion von Apoptose führt. Das
Apoptin-Protein wird mit einem Nukleuslokalisierungssignal von SV40
vergrößert. Die
Definition von Apoptin umfasst im Einzelnen allelische Varianten,
Derivate und/oder Fragmente von Apoptin, wobei Derivate laut Definition
Aminosäureersatz
aufweisen, welcher nicht zum Verlust der gesamten apoptotischen
Aktivität
führt. Dadurch
kann das Apoptin-Protein in nicht umgewandelten Zellen mit der apoptotischen
Aktivität
exprimiert werden. Apoptinfragmente mit dieser apoptotischen Aktivität, die aber
nicht durch ihre eigenen Sequenzen in den Nukleus von nicht umgewandelten oder
umgewandelten Zellen eindringen können, können mittels der Modifikationen
in den Nukleus eindringen und Apoptose induzieren.
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Die
Erfindung gibt weiterhin ein Verfahren für das Ermitteln der Veranlagung
einer diploiden Zelle zur Wandlung in eine Tumorzelle durch Versorgen der
Zelle mit einer induzierbaren apoptin-apoptotischen Aktivität und Unterziehen
der Zelle einer verhältnismäßig milden
tumorerzeugenden Aktivität
sowie Ermitteln von Apoptose in der Zelle und/oder Ermitteln der
Lokalisierung der apoptotischen Aktivität in der Zelle an die Hand,
wobei die apoptin-apoptotische Aktivität durch ein Plasmid, welches
Apoptin kodiert, oder einen Virusvektor, welcher Apoptin exprimiert,
vorgesehen wird. In diesem Fall liegt das vorstehend erwähnte vermutete
Umwandlungsmittel bereits als Mutation, welche zu einer tumorerzeugenden
oder onkogenen Aktivität
führt,
in der Zelle vor. In diesem Fall führt die Tatsache, dass Apoptin
nur in Zellen, die bereits umgewandelt wurden, Apoptose induziert,
zu der Möglichkeit
zu prüfen,
ob Zellen eine Mutation aufweisen, welche zu einer Immortalisierung
oder Umwandlung führt,
wenn sie einer schwachen Umwandlungsaktivität wie UV-Bestrahlung oder Röntgenbestrahlung
ausgesetzt werden. Auf diese Weise kann die Wahrscheinlichkeit ermittelt
werden, ob eine Gruppe von Zellen zu Krebs führt. Dies führt natürlich zu Anwendungen in dem
Gebiet der Diagnose der Wahrscheinlichkeit, ob Menschen mit einem erblichen
Risiko Krebs bekommen, und der präventiven Behandlung, welches
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist. Diese Art von
Diagnose kann auch bei der Beratung von Menschen bezüglich der
Wahrscheinlichkeit einer Krebsveranlagung ihrer Kinder eingesetzt
werden.
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Somit
gibt die Erfindung auch ein Verfahren für das Ermitteln der Prädisposition
einer Person bezüglich
erblicher Arten von Krebs an die Hand, welches das Unterziehen einer
Probe einer relevanten Untermenge von Zellen dieser Person einem
hierin offenbarten Verfahren umfasst. Ferner gibt die Erfindung
ein Verfahren für
das Ermitteln einer Genmutation mit onkogener und/oder transformierender
Aktivität
in einer Zelle an die Hand, welches das Unterziehen der Zelle einem
erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst. Wie vorstehend erwähnt,
besteht eine weitere Aufgabe der Erfindung darin, Mittel für die prophylaktische
Behandlung einer Untermenge von Zellen in einer Person an die Hand
zu geben, wobei die Untermenge von Zellen krebsanfällig ist.
Diese Mittel umfassen eine Nukleinsäure, welche Apoptinaktivität kodiert,
vorzugsweise in Form eines Gentransportvehikels.
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Gentransportvehikel
können
viralen oder sonstigen Ursprungs sein. Auf dem Gebiet wurden viele
Vehikel offenbart und sind dem Fachmann bekannt. Sie umfassen einschließlich aber
nicht ausschließlich
adenovirale Vektoren, vorzugsweise in Form von adenoviralen Partikeln;
retrovirale Vektoren, vorzugsweise als rekombinante Viren; die gleiche
Art von Vektoren, aber aus anderen Viren abgeleitet; Liposome oder
andere Trägermoleküle, etc.
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Die
Erfindung gibt ferner ein Diagnosetestpaket für das Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens
bei der Ermittlung des Tumorerzeugungsvermögens eines Mittels an die Hand,
welches eine nicht umgewandelte Zelle, welche mit einer Apoptin kodierenden
Nukleinsäure
oder einem funktionellen Derivat oder Fragment desselben transduziert
wurde, sowie optional alle anderen Materialien umfasst, welche für das Ausführen des
Tests und das Feststellen des Ergebnisses notwendig sind.
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Ferner
gibt die Erfindung ein Diagnosetestpaket für das Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens
für das
Ermitteln der Krebsanfälligkeit
von Zellen an die Hand, welches eine Apoptin kodierende Nukleinsäure oder
ein funktionelles Derivat oder Fragment desselben, das eine eukaryotische
Zelle transduzieren und in dieser Zelle exprimiert werden kann,
sowie optional alle anderen Materialien umfasst, die für das Ausführen des
Tests und das Feststellen des Ergebnisses notwendig sind. Vorzugsweise
wird auch ein Mittel, um eine Zelle einer milden tumorerzeugenden
Aktivität,
wie UV-Bestrahlung und Röntgenbehandlung,
zu unterziehen, an die Hand gegeben.
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Weiterhin
gibt die Erfindung ein Verfahren für das Untersuchen der Induktion
von apoptin-induzierter Apoptose durch Umwandlungsmittel wie Chemikalien,
Viren, UV- und Röntgenbestrahlung
in einem transgenen Mausmodell an die Hand, welches zur Hemmung
von Tumorbildung führt.
Die apoptin-transgenen Mäuse
können
für das
Analysieren der Antitumorwirkung von Apoptin bei transgenen Chimären, welche
erbliche Krebsarten tragen und Apoptin exprimieren können, verwendet
werden. Weiterhin kann die Wirkung der Expression von Apoptin mittels
der beschriebenen apoptin-transgenen Mäuse in einem in-vivo Modell
untersucht werden.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Wir
haben bereits gezeigt, dass das Viralprotein Apoptin in gezüchteten
umgewandelten Zellen sowohl menschlichen Ursprungs als auch Nagetierursprungs,
aber nicht in normalen menschlichen Zellen Apoptose induziert. Wir
haben nun festgestellt, dass Apoptin bei gezüchteten embryonalen Fibroblasten
von Mäusen
(oder Ratten) keine Apoptose induziert. (Die Kulturen wurden aus
16–18
Tage alten Embryos von Mäusen
(oder Ratten) gewonnen). Dies zeigt, dass Apoptin auch in dem intakten
Embryo exprimiert werden kann, ohne Toxizität hervorzurufen, zumindest
bei Embryos einer nicht zu frühen
embryonalen Entwicklungsstufe.
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Jetzt
konnten wir apoptin-transgene Mäuse erzeugen,
welche vital sind. Wir treten den Beweis an, dass eine konstitutive
Expression von Apoptin in einer transgenen Maus nicht zu tödlichen
oder anderen lebensbedrohlichen/lebensverkürzenden Wirkungen führt. Wir
haben auch festgestellt, dass die Cotransfektion gezüchteter
normaler menschlicher Fibroblasten mit dem Apoptin-Gen und den umwandelnden
SV-40-Genen den Apoptin-Prozess aktiviert, welcher von einer Translokation
des Apoptin-Proteins von dem Zytoplasma, wo es sich zunächst sammelt,
zu dem Nukleus begleitet wird.
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Die
beschriebene Erfindung liefert die Basis für Aminosäureadditionen zu dem Apoptin-Protein oder
dessen Fragmenten, wobei es diesen möglich wird, in den Zellnukleus
einzudringen und/oder sich dort zu sammeln, was zur Induktion von
Apoptose führt.
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Die
Erfindung liefert die Grundlage für einen Diagnosetest für das Feststellen
von potenziell umwandelnden Genen. Normale diploide Säugetierzellen,
wie menschliche Zellen und/oder Nagetierzellen, werden für einen
solchen Test verwendet. Hierfür werden
die normalen diploiden Zellen mit einem die Plasmid, welches das
Gen bzw. die Gene enthält,
die untersucht werden sollen, sowie mit dem apoptin-kodierenden
Plasmid cotransfiziert oder mit dem Gen bzw. den Genen transfiziert,
die untersucht werden sollen, und mit einem Virusvektor, welcher
Apoptin exprimiert, infiziert. Die Induktion von apoptin-induzierter
Apoptose und/oder das Vorhandensein von Apoptin im Nukleus zeigt,
dass das untersuchte Gen ein umwandelndes/tumorerzeugendes Potenzial
beherbergt.
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Weiterhin
haben wir entdeckt, dass diploide menschliche Zellen, welche von
Personen isoliert werden, die eine Keimbahnmutation in einem Tumorsuppressor-Gen tragen und dadurch
anfällig
für die Entwicklung
eines gewissen Tumorspektrums sind (nachstehend auch als krebsanfällig bezeichnet),
gegenüber
der apoptose-induzierenden Wirkung von Apoptin resistent sind, genauso
wie diploide Zellen von gesunden Personen, aber empfindlich werden, wenn
die Zellkulturen mit UV-Licht bestrahlt werden.
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Dies
ermöglichte
uns die Entwicklung eines Diagnose-Assay für die Prognose einer Krebsanfälligkeit.
In Familien mit einer erblichen Veranlagung zu Krebs aufgrund einer
Keimbahnmutation in einem Tumorsuppressor-Gen ist häufig ohne
eine umfassende Analyse der chromosomalen DNA keine Prognose möglich, ob
ein Familienmitglied betroffen ist und das Krankheitsgen trägt. Unsere
Ergebnisse zeigen, dass dies durch Nutzen des Apoptin-Gens einfach
möglich
ist. Zu diesem Zweck werden diploide Hautfibroblasten oder Lymphozyten
von der zu testenden Person isoliert und die gezüchteten Zellen werden mit dem
Apoptin-Gen transfiziert, gefolgt von Bestrahlung mit UV-Licht (266
nm). Wenn die transfizierten Zellen nach der UV-Bestrahlung apoptotisch werden,
aber ohne UV-Bestrahlung keine Apoptose durchlaufen, dann ist dies
ein (starker) Hinweis, dass die Person krebsanfällig ist. Nicht alle Arten
von Krebsveranlagung, die auf eine Mutation eines Tumorsuppressor-Gens
zurückzuführen sind,
wurden bereits mit dem Apoptin/UV-Assay getestet. Es gibt jedoch keinen
Grund zur Annahme, dass das gleiche Phänomen nicht bei anderen krebsanfälligen Zellen beobachtet
wird. Ein ähnlicher
Diagnosetest für
die Prognose einer Krebsanfälligkeit
kann auch durch Verwendung von Röntgenbehandlung
an Stelle von UV-Bestrahlung ausgeführt werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
uns auch den Erhalt von mehr Informationen über die molekulare Basis von
Krebsanfälligkeit
und deren Beziehung zu gewissen Stressreaktionen, wie z. B. Enhanced
Reactivation (ER, verstärkte
Reaktivierung) (Abrahams et al., 1996). Die verstärkte Reaktivierung
ist eine der Reaktionen normaler (menschlicher) Zellen auf bestimmte
DNA-schädigende
Mittel und scheint die Anfälligkeit
der Zellen gegenüber
onkogener Umwandlung wiederzuspiegeln.
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Nun
wird die Erfindung in dem folgenden experimentellen Teil eingehender
beschrieben. Dies dient nur der Veranschaulichung und sollte nicht
als Einschränkung
des Schutzumfangs der Erfindung ausgelegt werden.
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Experimenteller
Teil
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Zellen und
Zellkulturbedingungen
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Aus
14 Tage alten Rattenembryos wurden Rattenembryofibroblasten (REF)
erzeugt. Die Zellen wurden aus flüssigem Stickstoff aufgetaut,
in DMEM supplementiert mit 10% fötalem
Kälberserum
kultiviert und bei Zellpassage 2 mit Plasmid-DNA transfiziert.
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Mäuseembroyfibroblasten
(MEF) wurden aus p53+/+ Mäusen
oder aus p53–/– Knockout-Mäusen (Tyler
Jacks, 1994 und 1996; Tyler Jacks et al., 1994) hergestellt. Die
Zellen wurden auf Corning-Schalen in F15-Medium, supplementiert
mit 10% fötalem
Kälberserum,
gezüchtet.
P19-Zellen werden aus einem Mäuseembryokarzinom/teratokarzinom
(Burney et al., 1982) gewonnen. Die Zellen wurden auf gelierten
Petrischalen in DMEM, supplementiert mit einem 8% fötalem Kälberserum,
gezüchtet.
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BRK/xho-Zellen
werden von den Nierenzellen von Rattenbabys durch Transformieren
mit dem Adenovirus Typ 5 Region E1 (Schrier et al., 1983) erzeugt.
Die Zellen wurden in DMEM, supplementiert mit 10% fötalem Kälberserum,
kultiviert.
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Die
menschlichen diploiden Vorhautfibroblasten VH10 und VH25 (Klein
et al., 1990) wurden in Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (DMEM), supplementiert
mit 10% fötalem
Kälberserum,
gezüchtet.
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Primäre Kulturen
von menschlichen epidermalen Keratinozyten (FSK-1) wurden wie beschrieben
in komplettem Medium (Rheinwald und Green, 1975) mit geringfügigen Abwandlungen
nach M. Ponec et al., 1981, angelegt und anschließend in
serumfreien Keratinozytenmedium (KSFM) kultiviert. Für die hier
beschriebenen Experimente wurde Passage Nummer 3 verwendet.
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P9605-Zellen
sind diploide Fibroblasten, welche p16–/– sind, aus Patienten mit dysplastischem
Nävussyndrom
(DNS) gewonnen werden, was als Präkursor eines familiären atypischen
multiplen Nävus-Melanomsyndroms
(FAMM) postuliert wird (Gruis et al., 1995). Die Zellen wurden in
DMEM mit 10% fötalem
Kälberserum
gezüchtet.
GM1492-Zellen sind menschliche diploide Fibroblasten, die p53 nicht
exprimieren und aus Patienten mit Bloom's Syndrom gewonnen werden, einer autosomalen
rezessiven Störung
mit einer höheren
Krebshäufigkeit
(Van Laar et al., 1994). Die Zellen wurden in DMEM, welches 10%
fötales
Kälberserum
enthält,
gezüchtet.
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LF2675T
sind diploide Hautfibroblasten aus Patienten mit Li-Fraumeni-Syndrom
(FLS). Diese Erkrankung ist durch eine Keimbahnmutation in einer Allele
des p53-Gens und
ein vorzeitiges Eintreten verschiedener Krebsarten charakterisiert
(Srivastava et al., 1990; Abrahams et al., 1996). Die Zellen wurden
in DMEM, supplementiert mit 10% fötalem Kälberserum, gezüchtet.
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401-Zellen
sind diploide Hautfibroblasten einer Person aus einer Familie mit
Lynch-Syndrom Typ 2
mit hoher Häufigkeit
verschiedener Krebsarten. Die Zellen wurden aus einer Person, die
an Brustkrebs verstarb, gewonnen (Abrahams et al., 1996). Die Zellen
wurden in DMEM, supplementiert mit 10% fötalem Kälberserum, gezüchtet. Alle
Kulturmedien wurden aus GIBCO/BRL erhalten und enthielten die Antibiotika
Penicillin und Streptomycin.
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Bestrahlung
der Zellkulturen
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Das
konditionierte Medium wurde aus den Kulturen entfernt und die Zellen
wurden zweimal mit PBS gespült.
Nach Entfernen des PBS wurden die Kulturen wie zuvor beschrieben
UV-bestrahlt (Abrahams et al., 1984) oder unter Verwendung eines
Andrex 225 SMART (Andrex St, Kopenhagen) bei 200 KV, 4 mA mit einem
1-mm-A1-Filter einer
Röntgenbehandlung
unterzogen. Die Dosis und die Dosisrate wurden mit einem PTW-Dosimeter überwacht.
Nach der UV-Behandlung wurde das konditionierte Medium zurückgegeben
und die Kulturen wurden bei 37°C
inkubiert.
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Plasmide
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Das
Expressionsplasmid pCMV-VP3 enthält die
CAV-DNA-Sequenz, welche ausschließlich das Apoptin-Protein kodiert
(nt 427–868;
Noteborn et al., 1991, Noteborn und De Boer, 1996), und das Plasmid pCMV-des
kodiert Desmin, ein strukturelles Protein von Muskelzellen (Menke
et al., 1997). Das Plasmid pCMV-neo dient als „leere" Negativkontrolle für Plasmide, welche Genprodukte
mit einer potenziellen Wirkung auf die apoptin-induziert Apoptose
kodieren. Alle exprimierten Gene stehen unter der Regulation des
(frühen)
verstärkten
Cytomegalovirus-Promoters.
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Das
Plasmid SC40 enthält
den Klon einer frühen
Region defekten SV40-Ursprungs (Replikationsursprung) mit Bereichen,
die sowohl das große T-Antigen
als auch das kleine T-Antigen von SV40 kodieren und durch ihren
eigenen Promotor reguliert werden (Dinsart et al., 1984). Das Plasmid
pR-s884 exprimiert ein komplettes großes T-Antigen von SV40 und
ein abgeschnittenes kleines T-Antigen unter der Transkriptionskontrolle
der langen terminalen Wiederholung des Rous-Sarkomvirus (RSV; De
Ronde et al., 1989; Smits et al., 1992). Das Plasmid PR-SVt enthält cDNA-Sequenzen, welche
für das kleine
T-Gen von SV40 kodieren, das mit dem RSV-LTR verschmolzen wurde
(Philips und Bundell, 1988).
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Das
Expressionsplasmid 21 EcoA, welches aus den H-2Kb-Histokompatibilitätsantigen-Gen/Promoterbereichen
von Mäusen
(Mellor et al., 1982) und pBr327-Sequenzen besteht, ist ein Geschenk
von Prof. Dr. Frank Grosveld, Erasmus Universität, Rotterdam, Niederlande.
Das Plasmid 21 EcoA enthält ein
NotI in dem ersten Exon des H-2Kb-Gens, welches die Regulierung
der Integration eines fremden Gens durch den H-2Kb-Promoter ermöglicht.
Das BamH1-Fragment, welches die Apoptin kodierenden Sequenzen enthält, wurde
von pCMV-VP3 isoliert und an der NotI-Stelle des 21 EcoA-Plasmids
mit Hilfe von NotI-BamHI-Linkern geklont. Das endgültige Plasmid,
welches das Apoptin-Gen unter der Regulierung des H-2Kb-Promoters
enthielt, wurde p21EcoA-VP3 genannt. Anschließend wurde die EcoR1-Stelle
neben dem Apoptin-Gen durch Linearisierung des Plasmids p21EcoA-VP3
an dieser spezifischen EcoRI-Stelle gelöscht und mit Klenow-Polymerase-Behandlung
behandelt. Das Plasmid heißt p21EcoA-Vp3-Eco.
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Das
DNA-Fragment, welches die H-2kB-Expressionseinheit mit dem Apoptin-Gen
enthielt, wurde von den prokaryotischen DNA-Sequenzen mittels EcoRI-Verdauung
und Agarose-Gel-Elektrophorese getrennt.
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Die
Plasmid-DNA wurde durch Zentrifugieren in einem CsCl-Gradienten-
und Säulenchromatograph
in Sephacryl S500 (Pharmacia, Schweden) gereinigt.
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Transiente
Transfektion
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Die
Zellen wurden in Monolayer-Kulturen mit dem Transfektionsmittel
DOTAP (Boehringer, Mannheim, BRD) im Wesentlichen wie von Fischer
et al., 1996 beschrieben transfiziert oder wurden mit Plasmid-DNA
durch Calciumphosphatausfällung,
wie von Graham und Van der Eb (1973) beschrieben, transfiziert.
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Indirekte
Immunfluoreszenz
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Alle
Zellen wurden auf Glasmikroskopscheiben gezüchtet. Die Scheiben waren entweder
unbeschichtet (VH20, VH25) oder mit 3-Amino-propyltriethoxysilan
(TESPA; FSK-2) beschichtet. Die Zellen wurden mit 80% Aceton 10
Minuten lang bei Raumtemperatur fixiert und wie beschrieben (Van
den Heuvel, 1990) für
indirekte Immunfluoreszenz verwendet. Um das Vorhandensein und/oder
die zelluläre
Lokalisierung von Apoptin in transfizierten Zellen nachzuweisen,
wurde monoklonaler Antikörper
(MAB) CVI-CAV-85.1 von Mäusen
(85.1; Noteborn et al., 1991); für
menschliches Desmin der Mäuse-Mab
33 (Monosan, Uden, Niederlande); für SV40- T-Antigene Pab 419, freundlicherweise
von Dr. A.-G. Jochemsen, Universität Leiden, Niederlande, zur
Verfügung gestellt,
verwendet. Als sekundärer
Antikörper
wurde mit Fluoreszin-Isothiocyanat markierter Ziegen-Antimaus-Antikörper (Jackson
Immunoresearch Laboratories Inc., West Grove, PA, USA) verwendet.
Nukleare DNA wurde mit 2,4-Diamino-2-phenylindol (DAPI) gefärbt.
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Die Erzeugung
von apoptin-transgenen Mäusen
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Für die Erzeugung
von apoptin-transgenen Mäusen
wurden befruchtete Oozyten des FVB-Mausstamms und Mäuse des
murinen Stamms als Surrogat verwendet. Die Mikroinjektionen wurden in
den männlichen
Pronuklei nach Brinster et al. (1981) durchgeführt. Pro Mikroinjektion wurden
500 Kopien des EcoR1-DNA-Fragments, gewonnen aus Plasmid p21EcoA-Vp3-Eco,
welches die erforderliche H-2Kb-Transkriptionseinheit
und das komplette Apoptin-Gen enthielt, injiziert.
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Ergebnisse
und Diskussion
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Apoptin induziert Apoptose
in transformierten Zellen von Nagetieren, aber nicht in normalen
Embryozellen
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Zur
Prüfung,
ob Apoptin in normalen Embryozellen von Nagetieren keine Apoptose
induziert, wurden Mausembryozellkulturen und Rattenembryozellkulturen
mit einem apoptin-kodierenden Plasmid transient transfiziert. Als
Negativkontrolle wurden Zellen mit einem Plasmid transfiziert, welches
Desmin kodierend, welches keine apoptotische Aktivität aufweist.
Die Apoptin exprimierenden Zellen wurden mittels indirekter Immunfluoreszenz
mit Mab 85.1 untersucht und die Desmin exprimierenden Zellen mit Maus-Mab
33. Die Induktion von Apoptose in apoptin- oder desmin-positiven Zellen wurde
mit Hilfe von DAP analysiert, das eine regelmäßige Verfärbung bei intakten Nuklei erzeugt,
aber eine unregelmäßige und/oder
schwache Verfärbung
bei apoptotischen Nuklei.
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Fünf Tage
nach der Transfektion waren 10–20%
der desmin-positiven Zellen apoptotisch, was der höchstwahrscheinlich
durch den Transfektionsvorgang bedingte Basalwert ist (Daten nicht
gezeigt, Menke et al., 1997, Danen-van Oorschot, 1997a). Zwei, drei,
vier oder fünf
Tage nach der Transfektion überstieg
der Prozentsatz apoptotischer apoptin-positiver Zellen den Prozentsatz
der in den desmin-positiven Kulturen beobachteten apoptotischen
Zellen nicht signifikant, was anzeigt, dass Apoptin in normalen
Embryozellkulturen keine Apoptose induziert. Die transiente Transfektion
von transformierten Embryozellen von Mäusen/Ratten oder Nierenzellen
von Rattenbabys mit dem Plasmid, welches Apoptin kodiert, bewies,
dass Apoptin in diesen Zellen Apoptose induzieren kann. Die Ergebnisse
der Apoptinexpression in „normalen" embryonalen Nagetierzellen
gegenüber
transformierten Nagetierzellen werden in 1 gezeigt.
-
Diese
Daten zeigen, dass Apoptin in normalen erwachsenen und embryonalen
Nagetierzellen keine Apoptose induziert, aber in den viral transformierten
Derivaten zumindest unter Zellkulturbedingungen Apoptose induziert.
-
Coexpression von großem T-Antigen
von SV40 und Apoptin führt
zu apoptin-induzierter
Apoptose bei normalen menschlichen diploiden Zellen
-
Wir
haben die Wirkung der Expression von transformierenden Genen auf
apoptin-induzierte Apoptose
bei normalen menschlichen Zellen, die aus gesunden Personen gewonnen
wurden, untersucht. Zu diesem Zweck wurden menschliche diploide VH10-Fibroblasten
und diploide FSK-1-Keratinozyten transient mit dem Apoptinkodierenden
Plasmmid pCMV-VP3 und mit entweder dem sowohl das große T- als
auch das kleine T-Antigen von SV40 kodierenden Plasmid pSV40, dem
das große
T-Antigen kodierenden
pR-s884, dem das kleine T-Antigen kodierenden pR-SVt oder dem Plasmid
pCMV-neo als Negativkontrolle cotransfiziert. Durch indirekte Immunfluoreszenz
wurden die Zellen auf apoptin-induzierte Apoptose analysiert. Beide,
die normalen VH10- und die FSK-1-Zellen, erfuhren keine Apoptose,
wenn Apoptin mit dem Kontrollplasmid transfiziert wurde.
-
Die
Ergebnisse zeigten wie erwartet, dass die Expression von Apoptin
allein in normalen menschlichen diploiden Zellen keine Apoptose
induzieren kann, was die von Danen-Van Oorschot beschriebenen Daten
(1997) bestätigt.
Normale diploide menschliche Fibroblasten und Keratinozyten, welche
beides – Apoptin
und das große
T-Antigen von SV40 – allein
oder zusammen mit dem kleinen T-Antigen exprimierten, erfuhren eine
apoptin-induzierte Apoptose (2). Die
Geschwindigkeit der Apoptose-Induktion war bei Vorhandensein der
viralen umwandelnden Gene beträchtlich
höher.
Coexpression des kleinen T-Antigens von SV40 mit Apoptin führte zu
keiner Induktion von Apoptose durch Apoptin. Der Übergang
der normalen Zellen von Apoptinresistenz zu Apoptinanfälligkeit
lässt sich
wahrscheinlich durch die Tatsache erklären, dass das Apoptin-Protein
von einem zytoplasmischen Ort zu einem nuklearen Ort wechselt. Dieser Übergang
wird bereits etwa 2 Tage nach Transfektion der SV40-Plasmide (3)
erkennbar. Man kann schließen,
dass ein Ereignis eintritt, in diesem Beispiel aufgrund der Expression
eines transformierenden Produkts aus einem DNA-Tumorvirus, welches
zur Translokation von Apoptin vom Zytoplasma zum Nukleus führt, welches
von Induktion der Apoptose gefolgt ist.
-
Coexpression von großem T-Antigen
von SV40 und Apoptin führt
zu apoptininduzierter Apoptose bei normalen diploiden Nagetierzellen
-
Als
Nächstes
haben wir die Wirkung der Coexpression von umwandelnden Genen und
Apoptin auf die Apoptoseinduktion in normalen Fibroblasten von Mäuseembryos
(MEF), gewonnen von p53+/+ Mäusen
oder von transgenen p53–/– Mäusen, untersucht.
Beide Arten von transient transfizierten MEFs, welche das transformierende
große
T-Gen von SV40 mit oder ohne kleinem T-Antigen in Kombination mit Apoptin
coexprimierten, erfuhren eine sehr schnelle Apoptose, wohingegen
MEF, welches Apoptin zusammen mit einem Kontrollplasmid oder einem
Plasmid, das das nicht transformierende kleine T-Antigen kodierte,
exprimierte, nicht zu apoptin-induzierter Apoptose führte. Die
Ergebnisse werden in 4 gezeigt.
-
Die
Immunfluoreszenzanalyse zeigte auch auf, dass die Coexpression von
Apoptin und einem großen
T-Antigen von SV40 zu der zellulären
Translokation von Apoptin führte.
In den untersuchten MEFs findet sich Apoptin in dem Zytoplasma.
Bei Expression von großem
T-Antigen von SV40 dringt Apoptin in den Nukleus ein, gefolgt von
Induktion der Apoptose. Zum Vergleich wird auch der Prozentsatz der
apoptin-positiven transformierten Mäusezellen in 5 gegeben.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass Apoptin sowohl in p53+/+ als auch in p53–/– Mäusefibroblasten keine
Apoptose induziert, sehr wohl aber bei Expression eines transformierenden
Proteins. Diese Information ist wichtig, da bekannt ist, dass „normale" p53–/– Zellen
sehr anfällig
für spontane
Transformation sind und sich leicht zu höher transformierten Phänotypen
verwandeln. Der Verlust von p53 allein reicht aber nicht aus, um
einen transformierten Charakter zu erzeugen. Weiterhin zeigt dieser
Befund, dass Apoptin Apoptose bei Expression eines transformierenden
Proteins in anderen Säugetierzellen
als menschlichen Zellen induzieren kann.
-
Coexpression von großem T-Antigen
von SV40 und Apoptin führt
zu apoptininduzierter Apoptose bei normalen diploiden Zellen, welche
aus krebsanfälligen Menschen
gewonnen wurden
-
Mittels
transienter Transfektion und Immunfluoreszenz haben wir auch die
Wirkung von Apoptin in den normalen Fibroblasten F9605 und GM1492 geprüft, die
aus Personen gewonnen wurden, die aufgrund eines genetischen Defekts
eine vermehrte Krebshäufigkeit
aufweisen. Apoptin kann in normalen diploiden Zellen von diesen
krebsanfälligen
Personen keine Apoptose induzieren. Bei Expression von großem T-Antigen
von SV40 induziert Apoptin aber Apoptose (6) nach
Eindringen in den Nukleus (Daten nicht gezeigt).
-
Diese
Daten bestätigen,
dass diploide Zellen aus erblichen krebsanfälligen Syndromen nicht apoptinanfällig sind,
wohingegen sie dies werden, wenn sie ein transformierendes Gen exprimieren.
Somit sind in diesem Assay diploide Zellen aus diesen erblichen
Syndromen identisch zu „normalen" diploiden menschlichen
Zellen.
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Die Wirkung kovalenten
Verbindens eines großen SV40-T-Antigen-Nukleuslokalisierungssignals
mit dem Apoptin-Protein auf die Induktion von Apoptose
-
Als
Nächstes
haben wir geprüft,
ob die Expression eines chimären
Proteins bestehend aus Apoptin und das Nukleuslokalisierungssignal
des großen
SV40-T-Antigens
(Aminosäuren
N-Proline-Proline-Lysine-Lysine-Lysine-Argenine-Lysine-Valine-C des großen SV40-T-Antigens,
kovalent mit dem N-Terminus von Apoptin verbunden) zur Induktion von
Apoptose in transformierten und nicht transformierten menschlichen
Zellen führt.
Das chimäre
Protein trägt
die Bezeichnung NLS-Apoptin. Zu diesem Zweck wurden nicht transformierte
menschliche VH10-Fibroblasten und transformierte aus Osteosarkom
gewonnene menschliche Saos-2-Zellen (Danen-van Oorschot et al.,
1997) mit einem Plasmid transfiziert, welches das chimäre Protein
NLS-Apoptin kodierte. Bei beiden Zelltypen führte die Expression von NLS-Apotopin
zur nuklearen Lokalisierung von Apoptin und zur Induktion von Apoptose.
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Diese
Daten beweisen, dass ein modifiziertes Apoptin, welche seine Nukleuslokalisierung
in zelltransformiert-unabhängiger
Weise zulässt,
in den Nukleus übersiedeln
kann, gefolgt von Induktion von Apoptose.
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Ein
Fusionsprodukt der ersten N-terminalen 69 Aminosäuren von Apoptin und des nichtapoptotischen
GFP-Proteins führt
nicht zur Induktion von Apoptose, was mit der Tatsache übereinstimmt,
dass dieses chimäre
Protein nicht in den Nukleus eindringt (Noteborn und Pietersen,
1998). Nun haben wird die 8 Aminosäuren des NLS mit dem N-Terminus
des Apoptinfragments bestehend aus den Aminosäuren 1–69 (NLS-Apoptin/1–69) kovalent
verbunden. Die Transfektion sowohl der nicht transformierten VH10-Zellen
und der tumorerzeugenden menschlichen Zellen (wie z. B. aus Osteosarkom
gewonnene Saos-2-Zellen) mit einem Plasmid, welches das NLS-Apoptin/1–69 kodierte,
führte
zur Nukleuslokalisierung des NLS-Apoptin/1–69 gefolgt von Induktion der
Apoptose.
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Diese
Daten zeigen, dass neben dem C-tenninalen Teil des Apoptin auch
der N-terminale
Teil (1–69
a. a.) bei Translokalisieren in den Nukleus das gleiche tut. In
diesen Experimenten wurde wie erwartet NLS-GPP in den Nukleus translokalisiert,
führte aber
nicht zur Induktion von Apoptose.
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Normale diploide Zellen
von krebsanfälligen
Personen erfahren nach UV-Bestrahlung
eine apoptin-induzierte Apoptose
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Wir
haben auch die Wirkung von UV-Bestrahlung auf die Apoptose-Induktion
durch Apoptin bei diploiden Zellen geprüft. Aus gesunden Personen (VH25)
oder von Personen mit Krebsanfälligkeitssyndrom
(LF2675T-Zellen von einem Patienten mit Li-Fraumeni-Syndrom und
401-Zellen von einem Patienten mit Lynch-Syndrom Typ 2) gewonnene
diploide Fibroblasten wurden mit einem apoptin-kodierenden Plasmid
transient transfiziert. Vor der Transfektion wurde ein Teil der
Zellen UV-bestrahlt. Als Negativkontrolle wurden die Zellen mit
einem das Protein Desmid kodierenden Plasmid transfiziert.
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Alle
3 Zelltypen, VH25, LF2675T und 401, zeigten ohne UV-Bestrahlung
keine apoptin-induzierte Apoptose. In Kombination mit UV-Bestrahlung
erfuhren jedoch die LF2675T- und 401-Zellen, aber nicht die VH25-Zellen,
sehr schnell eine Apoptininduzierte Apoptose. Zwar haben wir keine
Erklärung
für dieses
Phänomen,
doch schien es, dass es mit einer anderen Zelleigenschaft in Korrelation
steht. Diploide Zellen von Patienten, die aufgrund einer Keimbahnmutation
in einem Tumorsuppressor-Gen krebsanfällig sind, zeigen eine unerwartete
Reaktion auf UV-Bestrahlung.
Bei Behandlung normaler diploider Fibroblasten mit UV oder einem
anderen DNA-schädigenden
Mittel reagieren sie mit einer Vielzahl transienter Reaktionen,
darunter Aktivierung der Signaltransduktionswege, Induktion der
Expression einer Vielzahl von Genen, Hemmung zellulärer DNA-Replikation
und Aktivierung von SOS-artigen Phänomenen wie Enhanced Reactivation
(ER) und Enhanced Mutagenesis (EM). Abrahams et al. (1996) haben festgestellt,
dass normale diploide Fibroblasten von Patienten mit einer erblichen
Krebsveranlagung aufgrund einer Keimbahnmutation in einem Tumorsuppressor-Gen
die gleichen Reaktion auf UV-Strahlung wie Zellen von normalen Personen
zeigen, mit Ausnahme einer Reaktion: Enhanced Reactivation (verstärkte Reaktivierung).
Die ER-Reaktion in Zellen dieser Patienten ist viel höher als
in Zellen normaler Personen, daher werden diese Patientenzellen
als ERsuper (+) bezeichnet. Die molekularbiologische Basis des ER-Phänomens ist
noch unklar. Der Nachweis von ER ist ein zeitaufwändiges Vorgehen,
da es auf der Messung der (verstärkten) Überlebensrate eines
UV-bestrahlten Virus in UV-geschädigten
(oder röntgengeschädigen) Zellen
verglichen mit der Überlebensrate
in nicht geschädigten
Zellen beruht. Eine auf apoptin-induzierter Apoptose bei UV-Bestrahlung beruhende
Untersuchung ist beträchtlich
einfacher und schneller (siehe unten). Die Tatsache, dass Apoptin
bei UV-Bestrahlung in krebsanfälligen
Zellen aktiv wird, ermöglicht
auch die Untersuchung des ER-Prozesses. Es gibt Hinweise, dass ER
bei dem Prozess der Krebsinduktion durch DNA-schädigende Mittel eine wichtige
Rolle spielt.
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Normale diploide Zellen
von krebsanfälligen
Personen erfahren nach Röntgenbehandlung
eine apoptin-induzierte Apoptose
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Als
Nächstes
haben wir auch die Wirkung einer Röntgenbehandlung auf die Apoptose-Induktion durch
Apoptin bei menschlichen diploiden Zellen untersucht. Diploide Fibroblasten,
welche von gesunden Personen (VH10) oder von Personen mit einem Krebsanfälligkeitssyndrom
wie LF2675- und 401-Zellen gewonnen wurden, wurden mit einem apoptin-kodierenden
Plasmid transfiziert. Vor der Transfektion wurde ein Teil der Zellen
mit Röntgenstrahlung
(Dosis: 5 Gray) behandelt. Als Negativkontrolle wurden die Zellen
mit einem das Protein Desmid kodierenden Plasmid transfiziert.
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Wie
erwartet zeigten alle analysierten nicht bestrahlten Zellen der
Zelllinien VH10, LF2675 und 401 keine apoptin-induzierte Apoptose.
In Kombination mit der Röntgenbehandlung
erfuhren aber die aus krebsanfälligen
Personen gewonnenen Zelllinien Apoptose, die aus gesunden Personen
gewonnenen Zellen dagegen nicht. Fünf Tage nach der Transfektion
war die Mehrzahl dieser röntgenbehandelten
apoptin-positiven krebsanfälligen
Zellen apoptotisch geworden. Die mit Röntgenstrahlung behandelten Zellen,
welche die nichtapoptotische Substanz Desmin exprimierten, erfuhren
keine apoptin-induzierte Apoptose.
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Diese
Ergebnisse legen nahe, dass die Behandlung mit Röntgenstrahlen, welche wie die
oben beschriebene UV-C-Behandlung DNA-Schäden hervorruft, zur Induktion
von Apoptose durch Apoptin bei normalen, nicht transformierten menschlichen
Zellen führt.
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Diagnose-Assay für krebsinduzierende
Gene beruhend auf apoptin-induzierter Apoptose
-
Danen-Van
Oorschot et al. (1997a) haben berichtet, dass die zelluläre Lokalisierung
von Apoptin bei tumorerzeugenden/transformierten menschlichen Zellen
verglichen mit der Lokalisierung in normalen, nicht transformierten
Zellen anders ist. Ferner korreliert auch das Ansammeln von Apoptin
in dem Nukleus mit Apoptose-Induktion, wohingegen die zytoplasmische
Lokalisierung mit Zellvitalität
und normaler proliferativer Kapazität korreliert.
-
Beruhend
auf dem vorliegenden Bericht können
wir ein Diagnose-Assay zur Identifizierung von krebsinduzierenden
und/oder transformierenden Mitteln oder Genen entwickeln. Eine erste
Art von Assay besteht aus dem Transfizieren von „normalen" Zellen, z. B. menschlichen Ursprungs
oder von Nagetieren, mit einem Plasmid, welches Apoptin kodiert. oder
Infizieren der Zellen mit Virusvektoren, die Apoptin exprimieren,
zusammen mit einem Plasmid, welches ein vermeintliches transformierendes/krebsinduzierendes
Gen kodiert. Anschließend werden
die Zellen (1) auf die Fähigkeit,
Apoptose durch das Apoptin-Gen zu erfahren, und (2) auf eine Verschiebung
der Lokalisierung des Apoptins von dem Zytoplasma zu dem Nukleus
untersucht.
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Die
intrazelluläre
Lokalisierung von Apoptin kann mit Hilfe eines Immunfluoreszenz-Assay mit apoptin-spezifischen
monoklonalen Antikörpern,
wie CVI-CAV-85.1 ermittelt werden. Wenn der Apoptose-Prozentsatz
in normalen Zellen, welche Apoptin und das vermeintliche transformierende/krebsinduzierende
Gen coexprimieren, signifikant höher
als in den apoptin-positiven Kontrollzellen ist, welche ein Kontrollplasmid
exprimieren, kann gefolgert werden, dass das analysierte Gen tatsächlich eine
transformierende/krebsinduzierende Aktivität aufweist.
-
Ein
zweites Beispiel eines Diagnosetests beruht auf der Behandlung gezüchteter
normaler diploider Zellen mit einem vermeintlichen karzinogenen Mittel.
Das Mittel kann zum Beispiel unterschiedlich lange dem Kulturmedium
zugegeben werden.
-
Anschließend werden
die Zellen mit einem Plasmid, welches Apoptin kodiert, transfiziert
oder mit einem Virusvektor, welcher Apoptin exprimiert, infiziert.
Dieses Vorgehen kann auch durch zuerst Transfizieren/Infizieren
der normalen Zellen und dann Behandeln der Zellen mit dem zu testenden
Mittel ausgeführt
werden. Die anschließenden
Schritte des Assay sind die gleichen, wie sie für die erste Art von Diagnose-Assay
beschrieben wurden.
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Diagnose-Assay
für Krebsanfälligkeit
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Die
in diesem Bericht vorgelegten Daten ermöglichen uns die Entwicklung
eines Assay zur Ermittlung, ob eine Person mit einem unbekannten
zellulären/genetischen
Hintergrund verglichen mit normalen Gesunden krebsanfällig ist.
Normale diploide Zellen einer krebsanfälligen Person sind gegenüber apoptin-induzierter
Apoptose unempfindlich, werden dies aber nach Behandlung mit UV-
oder Röntgenstrahlen
oder einem anderen DNA-schädigenden Mittel.
Nachstehend wird ein Beispiel eines solchen Diagnose-Assay beruhend
auf der Wirkung der UV-Strahlung beschrieben. Dieser Assay kann
auch mit anderen mutagenen/karzinogenen Mitteln durchgeführt werden.
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Primäre normale
diploide Zellen werden aus einer Hautbiopsie der zu testenden Person
isoliert und in einem geeigneten Medium kultiviert. Als Nächstes werden
die Zellen mit UV bestrahlt und anschließend mit einem apoptin-kodierenden
Plasmid transfiziert oder mit einem Virusvektor, welcher Apoptin
exprimiert, infiziert oder die Zellen werden zuerst transfiziert/infiziert
und dann bestrahlt. Parallel werden diploide Zellen von einem normalen
Gesunden als Kontrolle verwendet.
-
Durch
Verwenden eines indirekten Immunfluoreszenz-Assay auf der Basis
von apoptin-spezifischen Mabs werden die Zellen auf das Vorhandensein
von Apoptin im Nukleus und/oder das Erfahren einer Apoptose analysiert.
Wenn der Prozentsatz an Zellen, die Apoptose erfahren, unter den
apoptin-positiven, UV-behandelten Zellen signifikant höher als
der Apoptose-Prozentsatz bei UV-behandelten Zellen einer normalen
Person ist, ist dies ein starker Hinweis, dass die Person, von der
die Zellen isoliert wurden, krebsanfällig ist.
-
Verwendung
von Apoptin-Proteinen in pharmazeutischen Rezepturen für die Antikrebstherapie
-
Auf
der Grundlage der oben erwähnten
Ergebnisse kann man auch Verfahren zur Anwendung von Apoptin in
der Antikrebstherapie, nicht als Gen (DNA), sondern als Protein,
entwickeln. Apoptin ist ein vergleichsweise kleines Protein, welches
es möglich
macht, es als Protein in Zellen einzubringen. (Wenn Fragmente des
Apoptin-Proteins
immer noch die gewünschte
apoptotische Wirkung auf Krebszellen haben, werden wir Proteinfragmente
an Stelle des intakten Proteins verwenden). Unser Ziel ist die Entwicklung
wirksamer pharmazeutischer Rezepturen, welche die Stabilität des aktiven
Bestandteils sicherstellen (= Apoptin oder ein Fragment desselben), und
falls möglich
Spezifizität
für die
anzuvisierende Tumorzelle.
-
Die
Neoplasien, die wir mit geeigneten sowohl heilenden als auch präventiven
apoptin-haltigen Rezepturen zu behandeln hoffen, umfassen: erbliche Formen
von Kolorektalkrebs (familiäre
adenomatöse Polypose
(FAP)) und hereditäres
nicht-polypöses kolorektales
Karzinom (HNPCC), Leberkrebs (oder andere Organe, die mit Perfusionsverfahren
behandelt werden können),
Leukämien
und Lymphome (über den
Blutkreislauf zu behandeln), Hauttumore und möglicherweise Lungentumore (über die
Atemwege).
-
Die Konstruktion und die
Analysen eines Expressionsplasmids für die Erzeugung apoptin-transgener Mäuse
-
Die
Tatsache, dass wir jetzt beobachtet haben, dass Apoptin in gezüchteten
embryonalen Mäusefibroblasten
keine Apoptose induziert, ließ uns schlussfolgern,
dass Apoptin auch in dem intakten Embryo und in erwachsenen Mäusen exprimiert
werden kann, ohne Toxizität
zu verursachen, zumindest in Embryos eines nicht zu frühen Stadiums
der embryonalen Entwicklung. Wir haben ein Expressionssystem beruhend
auf der murinen H-2Kb-Transkriptionseinheit gewählt, welches eine konstitutive
Expression fremder Gene während
der Embryogenese und in Erwachsenenstadien verschiedener Organe erlaubt
(Drezen et al., 1992; Morello et al., 1986).
-
Daher
haben wir das Expressionsplasmid p21EcoA-Vp3-Eco konstruiert, welches
Apoptin unter Regulierung des murinen H-2Kb-Promoters exprimiert.
Weiterhin enthält
der Expressionsvektor die anderen H-2Kb-Elemente, welche die Expression des
Apoptin-Gens erlauben. 8 zeigt eine schematische Darstellung
des Expressionsvektors p21EcoA-Vp3-Eco transgenen Apoptins.
-
Mittels
transienter Transfektionen transformierter Saos-2-zellen mit dem
Plasmid p21EcoA-Vp3-Eco konnten wir beweisen, dass Apoptin tatsächlich im
Kontext der H-2Kb-Sequenzen exprimiert
werden konnte. Weiterhin führte
das exprimierte Apoptin zur Induktion von Apoptose, und zwar in ähnlichem
Umfang wie Apoptin, welches mittels des Plasmids pCMV-VP3 exprimiert
wurde (siehe 9).
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Diese
Ergebnisse implizieren, dass der verwendete Expressionsvektor p21EcoA-Vp3-Eco Apoptin so
exprimiert, dass transformierte Zellen zur Apoptose gebracht werden.
-
Die Erzeugung
apoptin-transgener Mäuse
-
Insgesamt
wurden 300 befruchteten Oozyten ein DNA-Fragment mikroinjiziert,
welches aus der H-2Kb-Transkriptionseinheit und dem Apoptin-Gen bestand,
und diese wurden auf 11 Surrogatmäuse übertragen. Insgesamt hatten
wir einen Nachwuchs von 51 neugeborenen Mäusen.
-
Mittels
der Southern-Blot-Analyse (Southern, 1975) der BamHI- oder XbaI-verdauten
Mäuseschwanz-DNA
unter Verwendung eines 32P-markierten DNA-Fragments bestehend aus
dem kompletten VP3-Gen wurde gezeigt, dass die Apoptin/H-2Kb-Einheit in der genomen
DNA von insgesamt 7 Founder-Mäusen
(F0) integriert war. Alle apoptin-transgenen Mäuse sahen gesund aus. Aus unbekannten
Gründen
starb jedoch eine apoptin-transgene Maus im Alter von 5–6 Wochen.
Die apoptintransgenen Mäuse
wurden mit FVB-Männchen
oder -Weibchen gepaart. Die Schwanz-DNA des Nachwuchses wurde mit
Hilfe einer Polymerase-Kettenreaktionsanalyse
(PCR) unter Verwendung der Primer P1 (5'-CTCTCCAACAACATACT-CCACCCGG-3') und P2 (CTTATACGCCTTTTTGCGGTTCGGG-3') auf Vorhandensein
des Apoptin-Gens analysiert. Aus allen F0-Mäusen
erhielten wir eine oder mehrere apoptin-transgene F1-Mäuse (10).
Alle Mäuse
der F1-Generation der apoptin-transgenen Tiere erwiesen sich als
vital und zeigen bisher keinen pathologischen Defekt, welcher mit
der Expression von Apoptin in Korrelation stehen könnte.
-
Mittels
der Northern-Blot-Analyse (Noteborn et al., 1992) konnte die Expression
des Apoptin-Gens wie erwartet in verschiedenen Organen ermittelt
werden.
-
Beschreibung
der Figuren
-
1 zeigt
die Apoptin-induzierte Apoptose-Aktivität bei „normalen" embryonalen Nagetier-Fibroblasten verglichen
mit Zellen von transformierten Nagetier-Zelllinien. Die Zellen wurden
transient mit pCMV-VP3 transfiziert. Anschließend wurden die Zellen bei
mehreren Zeitintervallen nach der Transfektion fixiert und durch
indirekte Immunfluoreszenz mit Hilfe des apoptin-spezifischen Mab
85.1 analysiert. Der Prozentsatz apoptin-positiver Zellen, die mit
DAPI anomal verfärbten,
wird als relatives Maß für die Induktion
von Apoptose gegeben.
-
2 zeigt
die Wirkung des großen
T-Antigens und/oder des kleinen T-Antigens von SV40 auf die apoptin-induzierte
Apoptose in Fibroblasten und Keratinozyten von normalen Personen.
VH10- und FSK-1-Zellen wurden transient mit Plasmid pCMV-VP3 und pCMV-neo
oder pSV40, welches das große
T- und das kleine T-Antigen von SV40 exprimierte, pR-s884, welches
das große
T-Antigen von SV40 exprimierte, und pR-SVt, welches das kleine T-Antigen
von SV40 exprimierte, transfiziert. Anschließend wurden die Zellen bei
mehreren Zeitintervallen nach Transfektion fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz
mit Hilfe des apoptin-spezifischen Mab 85.1 analysiert. Der Prozentsatz
apoptin-positiver Zellen, die mit DAPI anomal verfärbten, wird
als relatives Maß für Apoptose
gegeben.
-
3 zeigt
den Ort des Apoptins bei normalen menschlichen diploiden Zellen,
welche nur Apoptin oder zusammen mit dem großen T-Antigen und/oder dem
kleinen T-Antigen von SV40 exprimieren. Die gleichen in 2 bezüglich der
Induktion von Apoptose analysierten Zellen wurden auf den Ort des
Apoptin im Nukleus oder im Zytoplasma untersucht. Der Prozentsatz
apoptin-positiver Zellen, welche Apoptin im Nukleus enthielten und
noch keine Apoptose erfahren hatten, wurde als relatives Maß der Apoptin-Lokalisierung
im Nukleus gegeben.
-
4 zeigt
die Wirkung des großen
T-Antigens und/oder des kleinen T-Antigens von SV40 auf die apoptin-induzierte
Apoptose in Mäusefibroblasten,
welche von einer normalen p53+/+ Maus oder einer transgenen p53–/– Knockout-Maus
gewonnen werden. Die Zellen wurden transient mit Plasmid pCMV-VP3,
welches Apoptin exprimiert, und dem Kontrollplasmid pCMV-neo oder
mit pSV40, welches das große
T-Antigen von SV40 exprimiert, pR-s884, welches das große T-Antigen
exprimiert, und pR-SVt, welches das kleine T-Antigen kodiert, transfiziert.
Anschließend
wurden die Zellen bei mehreren Zeitabständen nach der Transfektion
fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz mit Hilfe des apoptin-spezifischen
Mab 85.1 analysiert. Der Prozentsatz apoptin-positiver Zellen, die
mit DAPI anomal verfärbten, wird
als relatives Maß für Apoptose
gegeben.
-
5 zeigt
den Ort des Apoptins bei embryonalen p53+/+ oder p53–/– Mäusefibroblasten,
welche nur Apoptin oder zusammen mit dem großen T-Antigen und/oder dem
kleinen T-Antigen von SV40 exprimieren. Die gleichen in 4 bezüglich der
Induktion von Apoptose analysierten Zellen wurden auf den Ort des
Apoptin im Nukleus oder im Zytoplasma untersucht. Der Prozentsatz
apoptin-positver Zellen, welche Apoptin im Nukleus enthielten und
noch apoptotisch waren, wurde als relatives Maß der Apoptin-Lokalisierung
im Nukleus gegeben.
-
6 zeigt
die Wirkung des großen
T-Antigens von SV40 auf die apoptin-induzierte Apoptose in den „normalen" diploiden menschlichen
Fibroblasten 9605 oder G4905, welche von krebsanfälligen Personen
gewonnen werden. Die Zellen wurden transient mit pCMV-VP3 und pCMV-neo
oder mit pSV40 oder pSV40, welches sowohl das große T-Antigen
als auch das kleine T-Antigen von SV40 exprimiert, pR-s884, welches
das große
T-Antigen exprimiert, und pR-SVt, welches das kleine T-Antigen kodiert,
transfiziert. Anschließend
wurden die Zellen bei mehreren Zeitabständen nach der Transfektion
fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz mit Hilfe des apoptin-spezifischen
Mab 85.1 analysiert. Der Prozentsatz apoptin-positiver Zellen, die
mit DAPI anomal verfärbten,
wird als relatives Maß für Apoptose gegeben.
-
7 zeigt
die Wirkung von UV-Strahlung auf apoptin-induzierte Apoptose bei „normalen" diploiden Fibroblasten,
die aus normalen gesunden Personen gewonnen wurden, verglichen mit
krebsanfälligen
Patienten. Die Zellen wurden scheinbehandelt oder mit UV-Licht behandelt
und anschließend
transient mit pCMV-VP3 oder mit pCMV-des transfiziert. Anschließend wurden
die Zellen bei mehreren Zeitabständen
nach der Transfektion fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz
mit Hilfe des apoptin-spezifischen Mab 85.1 analysiert. Der Prozentsatz
apoptin-positiver Zellen, die mit DAPI anomal verfärbten, wird
als relatives Maß für Apoptose
gegeben
-
8 zeigt
eine schematische Darstellung des Expressionsvektors transgenen
Apoptins.
-
9 zeigt
die apoptin-induzierte Apoptose-Aktivität in Saos-2-Zellen. Die Zellen
wurden transient mit p21EcoA-Vp3-Eco, pCMV-VP3 (welche beide Apoptin
exprimieren) oder mit pCMV-des, welches das nicht apoptotische Protein
Desmin exprimiert, transfiziert. Anschließend wurden die Zellen bei
mehreren Zeitabständen
nach der Transfektion fixiert und durch indirekte Immunfluoreszenz
mit Hilfe des apoptin-spezifischen Mab 85.1 analysiert. Der Prozentsatz
apoptin-positiver Zellen, die mit DAPI anomal verfärbten, wird
als relatives Maß für Apoptose
gegeben.
-
10
Schematische
Darstellung des Stammbaums der (apoptin)-transgenen VP3-Mäuse. Die
weißen
Kästchen
sind Founder-Mäuse.
Die gelben und grünen Kästchen stellen
den Nachwuchs (F1) der verschiedenen apoptin-transgenen Founder
dar.
-
Quellennachweis
-
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