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Hintergrund
der Erfindung
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Es
wurde eine Mauslinie geschaffen, die eine rezessive Mutation trägt, welche
durch Insertion eines Transgens verursacht wird. Diese Mäuse sind durch
eine veränderte
Pigmentierung von Haaren gekennzeichnet, was eine gelbe Fellfarbe,
Rotationsverhalten und eine Unfähigkeit
zu schwimmen ergibt. Es hat sich gezeigt, dass sich das Transgen
in zwei Stellen auf dem Mäusechromosom
3 insertiert hat. Eine Recherche in der Mausgemon-Datenbank bestätigte, dass
die Mutation neu ist. Der mutante Locus wurde yellow submarine (ysb)
genannt. DNA, die die Transgen-Insertion flankiert, wurde isoliert
und verwendet, um nach den entsprechenden normalen (unmutierten)
Sequenzen zu suchen. Genomische Klone, die 20 kb des unmutierten
ysb-Locus (+ysb) überspannen, wurden isoliert,
und Kartierungsexperimente weisen darauf hin, dass die Transgen-Integration
eine Deletion und chromosomale Inversion verursacht hat, was zu
zwei Transgen-Integrationsstellen führt. Rotationsverhalten kann
eine Abnormität
im Innenohr widerspiegeln oder auf eine Abnormität in der Rautenhirnentwicklung
zurückzuführen sein.
Studien zeigen eine abnorme Struktur der Innenohren von ysb-Mäusen und
einen verkümmerten
Hörnerv. Daher
sind ysb-Mäuse eine
neue Mutante, die sowohl eine abnorme Regulation der Pigmentierung
als auch eine Innenohr-Funktionsstörung zeigt. Molekulargenetik,
Bioinformatik, Entwicklungsbiologie, transgene und physiologische
Ansätze
werden verwendet, um: 1) das bzw. die Gene am Wildtyp-ysb(+ysb)-Locus zu identifizieren und zu charakterisieren;
2) die Natur der ysb-Mutation zu bestimmen; 3) die molekularen und
entwicklungsmäßigen Grundlagen,
die dem oder den Defekten bei ysb-Mäusen zugrundliegen, zu studieren;
und 4) die neurophysiologischen Veränderungen im Gleichgewichtssinn
und Gehör
bei ysb-Mäusen
zu charakterisieren. Ungefähr 1/1000
Säuglingen
sind bei der Geburt von Hörfehlern
betrof fen, von denen zwei Drittel eine genetische Basis haben. Ysb-Mäuse sind
ein wertvolles Modell, um Moleküle
zu identifizieren, die an der Kontrolle des Gleichgewichtssinns
beteiligt sind. Diese Studien liefern fundamentale Informationen über die
Entwicklung des Innenohrs und die Mechanismen, durch die es zu Hör- und Gleichgewichtsdefekten
kommen kann. Die Identifizierung und Charakterisierung des bzw.
der ysb-Gene und des molekularen Defekts bei ysb-Mäusen liefern
auch neue Einsichten in die komplexen Regulationswege, die eine
Agouti-Fellfarbe bei
Mäusen
steuern.
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Diese
Erfindung stellt eine isolierte Nucleinsäure bereit, die einen mutanten
yellow-submarine-Locus definiert, wobei der mutante yellow-submarine-Locus
mit einem Wildtyp-yellow-submarine-Locus identisch ist, abgesehen
von einer Integration eines pAA2-Transgens in wenigstens einen Bereich auf
einem Chromosom.
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Diese
isolierten Nucleinsäuremoleküle umfassen
das Mäusechromosom
3 und pAA2-DNA-Sequenzen, die die 5'-Integrationsstelle, welche eine Nucleinsäure-Verbindungssequenz
gemäß SEQ ID Nr.
4 umfasst, flankieren bzw. die 3'-Integrationsstelle,
welche eine Nucleinsäure-Verbindungssequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5 umfasst, flankieren.
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Diese
Erfindung stellt einen replizierbaren Vektor bereit, der die obige
Nucleinsäure
umfasst. Diese Erfindung stellt eine Wirtszelle bereit, die den Vektor
umfasst.
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Diese
Erfindung gibt die Verwendung einer Nucleinsäure aus wenigstens 14 Nucleotiden
an, die mit den Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung spezifisch hybridisieren kann.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Innenohr-Funktionsstörung bei
einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen einer von
dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die spezifisch
an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen der
markierten Nucleinsäure, dadurch
Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren einer Innenohr-Funktionsstörung bei dem
Patienten.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Pigmentierungs-Funktionsstörung bei
einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen einer von
dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die
spezifisch an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen
der markierten Nucleinsäure,
dadurch Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren
einer Pigmentierungs-Funktionsstörung
bei dem Patienten.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Zellwachstums-Funktionsstörung, Zellproliferations-Funktionsstörung oder
Zelltod-Funktionsstörung
bei einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen
einer von dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die
spezifisch an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen
der markierten Nucleinsäure,
dadurch Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren
einer Zellwachstums-Funktionsstörung
oder Proliferations-Funktionsstörung
bei dem Patienten.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren eines Vestibularisausfalls
bei einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen
einer von dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die spezifisch
an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen der
markierten Nucleinsäure, dadurch
Nachweisen des Gens, das für
die gelbe Fellfarbe verantwortlich ist und dadurch Anzeigen des
Vorhandenseins eines Vestibularisausfalls bei dem Patienten.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1
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(A)
Homozygote ysb-Maus, die eine gelbe Fellfarbe zeigt, im Vergleich
mit (B) einem heterozygoten Wurfgeschwister mit Agouti-Fell und
(C) einem schwarzen C57BL.
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2
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Totalpräparat-X-gal-Färbung (blau)
verschiedener pAA2-Mausembryonen, die das typische LacZ-Expressionsmuster
zeigen, in verschiedenen Embryonalstadien.
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(A)
Embryo 9,0 Tage nach der Paarung (dpc; dies post coitum); (B) Embryo
12,5 dpc; (C) Embryo 13,5 dpc; (D) Embryo 13,5 dpc. Zu den Expressionsstellen
gehören
der Kiemenbogen (ba), die Chorda dorsalis (no), die Urwirbel (pv),
die Schnauze (sn) und die Zehen (dg).
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3
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LacZ-Expression
gemäß der X-gal-Färbung (blau)
von KM12-transgenen Embryonen in verschiedenen Embryonalstadien.
LacZ wird an für
pAA2 typischen Stellen (2) sowie an zusätzlichen
Stellen einschließlich
der Rhombomere (r) 2, 3 und 5 im Rautenhirn (hb), des Neuralrohrs
(nt), des Rückenmarks
(sc) und der Haarfollikel (hf), die nicht die normalen Expressionsstellen
des Col2a1-Transgens sind,
exprimiert. (A) Ein im Totalpräparat
mit X-gal angefärbter
9,5-dpc-KM12-Embryo
zeigt LacZ-Expression im Kiemenbogen (ba), Herz (he), der Chorda dorsalis
(no), den Rhombomeren (r) 2, 3 und 5, dem Ohrbläschen (ov) und dem Neuralrohr
(nt). (B) zeigt einen Sagittalschnitt eines KM12-transgenen 10,5-dpc-Embryos.
(C) Zum Zeitpunkt 10,5 dpc zeigt der KM12-transgene Embryo zusätzliche
Expressionsstellen an den Urwirbeln (pv), dem Vorderhirn (fb) und
den Spinalganglien (drg) (in dieser Ansicht nicht gezeigt), aber
unter Verschwinden der r5-Expression. (D) Expressionsmuster eines
12,5-dpc-Fetus; in diesem Stadium findet man eine Färbung auch
im Mittelhirn (mb), Rautenhirn (hb) und dem Rückenmark (sc). In (E) beobachtet
man die LacZ-Expression bei 13,5-dpc-Embryonen auch in der Schnauze (sn),
den Zehen (dg) und Rippen (rb). (F) Zum Zeitpunkt 16,5 dpc ist im
sagittal halbierten Fetus weiterhin eine Expression im Hirn und
in den Wirbeln zu beobachten. Eine Expression in Haarfollikeln wird
in totalpräparierten
(G) und geschnittenen (H) 16,5-dpc-Embryonen beobachtet und ist
in der Haut 3,5 Tage postnatal, die im Totalpräparat mit X-Gal angefärbt und
aufgehellt wurde (1), immer noch vorhanden.
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4
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Schwimmtest:
A) Eine Wildtypmaus schwimmt in Wasser, auch aktiv; B), C), D) und
E): Eine homozygote yellow-submarine(ysb)-Maus rotiert in Wasser
und geht unter.
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5
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Strecktest.
Die Maus links, eine ysb-homozygote Maus mit Vestibularisausfall,
zeigt eine Tendenz, sich zum Bauch hin einzukrümmen, wenn sie am Schwanz gehalten
wird. Die Maus rechts zeigt eine normale Streckreaktion mit ausgestrecktem
Körper.
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6
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Southern-Blot-Hybridisierung
von genomischer DNA von Mäusen,
die heterozygot (he) bzw. homozygot (ho) in Bezug auf das pAA2-Transgen
in der Km12-Linie
sind, und nichttransgenen (nt) Kontroll-Wurfgeschwistern unter Verwendung
von (A) kreisler- (B) agouti- und (C) α-MSHR-cDNA-Sonden. Die Strukturgene
kreisler, agouti und α-MSHR
wurden durch das COL2A1-lacZ-Transgen in ysb-Mäusen nicht zerstört.
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7
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Der
ysb-Locus und die chromosomale Lokalisierung des pAA2-Transgens.
(A) Lokalisierung von pAA2 (Cheah et al., 1995) bei KM12/ysb-transgenen Mäusen auf
Chromosom 3 durch Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH) unter
Verwendung von pAA2 als Sonde. Das Transgen ist bei der Kartierung von
ysb-Chromosomen
in der Metaphase im A2- und B-C-Bereich zu finden. (B) Chromosomenkarte
der transgenen Integration. (C) Genomische Klone, die durch PCR-Sonden für die Integrationsstellen
1 und 2 isoliert wurden. (D) Chromosomale Lokalisierung von genomischen
Klonen für
die Integrationsstellen 1 und 2 durch FISH auf Wildtypchromosomen
in der Metaphase. Beide befinden sich bei A3 auf Chromosom 3. Literatur:
K.S.E. Cheah, A Levy, P.A. Trainor, A.W.K. Wai, T. Kuffner, C.L.
So, K.K.H. Leung, R.H. Lovell-Badge und P.P.L. Tam. (1995) Human COL2A1-directed
SV40 T-antigen expression in transgenic and chimeric mice results
in abnormal skeletal development. J. Cell Biol. 128, 223-237.
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8
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Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung
(FISH) von ysb-Chromosomen unter Verwendung eines Transgens (pAA2)
als Sonde. (A) Das Transgen hat sich in zwei Insertionsstellen im
Chromosom integriert. Der Pfeil zeigt die Position von Fluoreszenzsignalen.
(B) Das DAPI-Bandenmuster zeigt, dass die pAA2-Insertionsstellen
Chromosom 3 entsprechen. (C) Entsprechende Banden, die ein Fluoreszenzsignal
zeigen, sind durch Punkte gezeigt.
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9
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Totalpräparat-in-situ-Hybridisierung
von 9,5-dpc-Embryonen unter Verwendung von Krox-20-Ribosonde, doppelt
angefärbt
auf β-Galactosidase-Aktivität (rötlich).
Homozygote ysb-Embryonen (E, F) und heterozygote ysb-Embryonen (C,
D) haben zum Zeitpunkt 9,5 dpc ein normales Krox-20-Expressionsmuster
in den Rhombomeren (r) 3 und 5. Sagittale Ansicht (A) und dorsale
Ansicht (B) eines nichttransgenen Wurfgeschwisters, das ein normales
Muster zeigt.
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Totalpräparat-Neurofilament-Immunfärbung von
nichttransgenen Kontroll- (A, B), heterozygoten ysb- (C, D) und
homozygoten ysb-10,5-dpc-Embryonen (E, F) unter Verwendung von monoklonalem
Antikörper
(2h3), doppelt angefärbt
auf β-Galactosidase-Aktivierung.
In homozygoten ysb wird bei 10,5 dpc eine Reduktion des achten Nervs
(VIIIn) beobachtet.
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11
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Dreidimensionale
rekonstruierte Bilder von Innenohren von a) nichttransgenen, b)
heterozygoten ysb- und c) homozygoten ysb-16,5-dpc-Feten, die strukturelle
Fehlbildungen bei der Entwicklung von homozygoten ysb-Innenohren
zeigen. Man beachte, dass der obere Bogengang bei homozygotem ysb unterbrochen
ist (*).
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12
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Dreidimensionale
rekonstruierte Bilder von Innenohren von a) nichttransgenen Wildtyp-,
b) heterozygoten ysb- (+/-) und c) homozygoten ysb-16,5-dpc-Feten
(-/-). Man beachte, dass Neuroepithelstrukturen bei der Entwicklung
des Innenohrs von homozygoten ysb-Feten fehlen. Bei homozygotem
16,5-dpc-ysb (-/-) ist der obere Bogengang partiell unterbrochen
(*) und endet in einem blinden Sack (c); die Macula utriculi sowie
Crista superior und lateralis fehlen.
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13
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Dreidimensionale
rekonstruierte Bilder von Innenohren zum Zeitpunkt 13,75 dpc, die
strukturelle Fehlbildungen bei der Entwicklung von homozygoten ysb-Innenohren
zeigen. Der obere Bogengang ist bei homozygotem ysb unterbrochen
(*).
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- A) Sequenz des PCR-Produkts an der Integrationsstelle
1
- B) Sequenz des PCR-Produkts an der Integrationsstelle 2
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15
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Southern-Analysen
von genomischer ysb-DNA unter Verwendung von flankierenden Sonden
an den Integrationsstellen 1 und 2. In den mutanten Allelen werden
Banden unterschiedlicher Größe beobachtet,
wenn sie mit flankierenden Sonden von beiden Integrationsstellen
sondiert werden (gezeigt durch entsprechende Pfeile). Bei den untersuchten ysb-Mäusen (6.
Generation) wird keine Segregation der beiden Integrationsstellen
beobachtet. Wt, Wildtyp; he, heterozygotes ysb; ho, homozygotes
ysb.
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16
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Deletion in ysb an der
Integrationsstelle 2.
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- (A) 20-kb-Deletion in ysb. (B)-(E) Autoradiogramme
von Southern-Blots von genomischer DNA, die mit EcoRI (B, D), SacI
(C) und XbaI (E) verdaut wurde, von ysb-heterozygoten, -homozygoten
und nichttransgenen Mäusen.
Die Sonden waren: B) pSD14 (1,4 kb EcoRI); C) pSD11 (1,9 kb SacI);
D) pSD9 (3,2 kb BamHI); E) pSD8 (2,0 kb SacI).
- (B) Man beachte, dass eine Umlagerungsbande beobachtet wird,
wenn pSD14 (1,4 kb EcoRI) verwendet wird, um homozygote genomische ysb-DNA
zu sondieren.
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- * bedeutet homozygotes ysb
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Man
beachte die deletierten Sequenzen, die von den Sonden pSD11 (C),
pSD9 (D) und pSD8 (E) aufgedeckt wurden.
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- Sequenzinformation für
die 8,1-kb-Deletion innerhalb des ysb-Locus.
- Locus: Chromosom 3
- Definition: pPLS
- Stichworte: genomische DNA
- Herkunft: Hausmaus
- Organismus: Mus musculus
- Vektor: pBluescript
- Insert: 8114 bp
- Insertionsstellen: HindIII
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Information:
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- A. Sequenz von pPLS, das ein 8114-bp-DNA-Fragment
(HindIII-Produkt) von 20 kb deletierten Sequenzen in der Integrationsstelle 2
enthält.
- B. Sequenzausrichtung, die zeigt, dass pPLS (1743 bp-1906 bp)
Sequenzen mit 90% Identität mit
IMAGE 1196866 enthält.
- C. Sequenzausrichtung, die zeigt, dass pPLS (106 bp-395 bp)
Sequenzen mit 100% Identität mit
IMAGE 636095 enthält.
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18
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Zusammenfassungskarte
von pPLS, die den Ort von EST-IMAGE-Sequenzen zeigt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt eine isolierte Nucleinsäure bereit, die einen mutanten
yellow-submarine-Locus definiert, wobei der mutante yellow-submarine-Locus
mit einem Wildtyp-yellow-submarine-Locus identisch ist, abgesehen
von einer Integration eines pAA2-Transgens in wenigstens einen Bereich auf
einem Chromosom.
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Diese
isolierten Nucleinsäuremoleküle umfassen
das Mäusechromosom
3 und pAA2-DNA-Sequenzen, die die 5'-Integrationsstelle, welche eine Nucleinsäure-Verbindungssequenz
gemäß SEQ ID Nr.
4 umfasst, flankieren bzw. die 3'-Integrationsstelle,
welche eine Nucleinsäure-Verbindungssequenz gemäß SEQ ID
Nr. 5 umfasst, flankieren.
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Die
isolierte Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung umfasst genomische DNA, RNA und cDNA.
Die Nucleinsäure
kann mit einem nachweisbaren Marker markiert sein. Der nachweisbare
Marker umfasst unter anderem einen radioaktiven, kolorimetrischen,
lumineszenten oder fluoreszenten Marker.
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Diese
Erfindung stellt einen replizierbaren Vektor bereit, der die obige
Nucleinsäure
umfasst. Diese Erfindung stellt eine Wirtszelle bereit, die den Vektor
umfasst. In einer Ausführungsform
ist die Zelle eine eukaryontische Zelle. In einer Ausführungsform ist
die Zelle eine Bakterienzelle. Die Vektoren der vorliegenden Erfindung
umfassen unter anderem ein Plasmid, Cosmid, einen λ-Phagen,
YAC, BAC oder PAC.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Innenohr-Funktionsstörung bei
einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen einer von
dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die spezifisch
an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen der
markierten Nucleinsäure, dadurch
Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren einer Innenohr-Funktionsstörung bei dem
Patienten.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Pigmentierungs-Funktionsstörung bei
einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen einer von
dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die
spezifisch an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen
der markierten Nucleinsäure,
dadurch Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren
einer Pigmentierungs-Funktionsstörung
bei dem Patienten.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren einer Zellwachstums-Funktionsstörung, Zellproliferations-Funktionsstörung oder
Zelltod-Funktionsstörung
bei einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen
einer von dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die
spezifisch an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen
der markierten Nucleinsäure,
dadurch Nachweisen von mutantem ysb und dadurch Diagnostizieren
einer Zellwachstums-Funktionsstörung
oder Proliferations-Funktionsstörung
bei dem Patienten.
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In
einer Ausführungsform
des obigen Verfahrens ist der Patient ein Säuger. In einer anderen Ausführungsform
ist der Patient ein Nichtsäuger.
Der Patient kann ein Mensch, ein Primat, ein Pferd, ein Schaf, ein
Vogel, ein Rind, ein Schwein, ein Hund, eine Katze oder eine Maus
sein. Der Patient kann ein Wirbeltier sein.
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Diese
Erfindung gibt ein Verfahren zum Diagnostizieren eines Vestibularisausfalls
bei einem Patienten an, das Folgendes umfasst: a) In-Kontakt-Bringen
einer von dem Patienten erhaltenen Nucleinsäureprobe mit der obigen Nucleinsäure, die spezifisch
an den mutierten Teil des ysb-Locus bindet; und b) Nachweisen der
markierten Nucleinsäure, dadurch
Nachweisen des Gens, das für
die gelbe Fellfarbe verantwortlich ist und dadurch Anzeigen des
Vorhandenseins eines Vestibularisausfalls bei dem Patienten.
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Experimentelle
Details
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Es
wurde eine Mauslinie (KM12) geschaffen, die eine rezessive Mutation
trägt,
welche durch Insertion eines Transgens verursacht wird. Diese Mäuse sind
durch eine Veränderung
der Fellfarbe nach Gelb und Rotationsverhalten gekennzeichnet (1).
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Das
gelbe Fell von KM12-Mäusen
lässt eine abnorme
Regulation der Pigmentsynthese vermuten. Die Haarpigmentierung bei
Mäusen
wird durch viele Entwicklungs- und Signalgebungsvorgänge vermittelt,
bei denen Enzyme, Transcriptionsfaktoren, ein Wachstumsfaktor und
sein Rezeptor, ein Membrantransportprotein, ein Hormonrezeptor und
ein Antagonist der Hormonbindung beteiligt sind. Bei Mäusen hat
wildtypfarbiges Haar Agouti-Färbung
und enthält zwei
Pigmente, wobei die Ansätze
und Spitzen das schwarze Pigment Eumelanin enthalten und eine Zwischenbande
Phäomelanin
enthält.
Zwei Gene in Mäusen,
agouti (A) auf Chromosom 2 und extension (E) auf Chromosom 8, sind
an der Regulation der relativen Mengen an Eumelanin und Phäomelanin
in der Maus beteiligt. Mutationen in diesen beiden Loci führen bei
Mäusen
zu einer gelben Fellfarbe. Dominante Mutationen im A-Gen, wie lethal
yellow und viable yellow, führen
zu einer adipösen
Maus, die vollständig
oder fast ganz gelb ist, weil nur Phäomelanin produziert wird. Dagegen
sind Mutationen in E, die zu einer gelben Fellfarbe führen (e),
rezessiv. Sowohl der agouti- als auch der extension-Locus wurden
kloniert. Das A-Gen codiert ein Polypeptid aus 131 Aminosäuren mit
einer Struktur, die mit seiner vorgeschlagenen parakrinen Funktion
im Einklang steht. E codiert den MSH-Rezeptor (MSH-R). Es wurde
festgestellt, dass in KM12-Mäusen
weder A noch E mutiert sind. Außerdem
wurde das Transgen auf zwei Integrationsstellen auf dem Mäusechromosom
3 lokalisiert (7), was mit einer Mutation außerhalb
des A- und des E-Locus im Einklang steht.
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Das
Rotationsverhalten von KM12-Mäusen lässt eine
Innenohr-Fehlfunktion vermuten, die das Gleichgewicht beeinflusst.
Das reife Innenohr besteht aus der Gehörschnecke, die für die Wahrnehmung
von Schall verantwortlich ist (Corti-Organ), und dem Vestibularapparat, der
für den
Gleichgewichtssinn verantwortlich ist. Es wurden viele Gene gefunden,
die die Entwicklung und Funktionen des Innenohrs regulieren, und
Mutationen, die Hör-
und Gleichgewichtsdefekte verursachen, wurden sowohl beim Menschen
als auch bei der Maus gefunden. Diese Gene codieren verschiedene
Klassen von Proteinen, wie Transcriptionsfaktoren, sezernierte Wachstumsfaktoren,
Signalmoleküle,
Rezeptoren, Komponenten des Cytoskeletts, intrazelluläre Transporter
und Ionenkanalproteine. Obwohl mit Taubheit assoziierte Pigmentierungsdefekte
(wie microphthalmia, dilute) gefunden wurden, wurden bisher bei
Mäusen
keine Mutationen identifiziert, die sowohl ein gelbes Fell als auch
Innenohrdefekte verursachen.
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Die
Datenbanken wurden nach in Frage kommenden Genen und bekannten mutanten
Loci auf Chromosom 3, die für
das gelbe Fell und den Vestibularisausfall verantwortlich sein können, durchsucht,
und es wurden keine gefunden. Die Mutation ist daher neu. Auf der
Grundlage der phänotypischen Merkmale
von KM12-homozygoten Mäusen
wurde der mutante Locus yellow submarine (ysb) genannt.
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Eine
notwendige Vorbedingung, um den bzw. die molekularen Defekte in
ysb-Mäusen zu
definieren, besteht darin, das bzw. die mutierten Gene zu identifizieren
und die phänotypischen
Abnormitäten zu
charakterisieren. Im derzeitigen RGC-Projekt wurde eine Analyse
der vestibulären
Abnormitäten
in ysb-Mäusen
begonnen. Abnormitäten
im Hörnerv und
Innenohr wurden in ysb-Embryonen gefunden. Inverses PCR wurde verwendet,
um flankierende DNA aus den beiden Transgen-Insertionsstellen zu isolieren.
Diese flankierenden DNAs wurden verwendet, um genomische Klone zu
isolieren, die insgesamt 49 kb DNA überspannen. Southern-Analysen unter
Verwendung dieser Klone zeigen, dass an der Integrationsstelle 2
ungefähr
20 kb DNA deletiert wurde. Klone für beide Integrationsstellen
wurden an derselben Stelle auf Chromosom 3 lokalisiert. Die Daten
lassen vermuten, dass die Transgen-Integration eine Deletion und
chromosomale Inversion verursacht hat. Es wurde auch bestimmt, dass
es eine rezessive Mutante auf Chromosom 3 (genannt lcc: light coat
and circling; helles Fell und Rotationsverhalten) mit ähnlichen
Merkmalen wie ysb gibt, die als Ergebnis einer Röntgenbestrahlung auftrat und
zu ysb allel sein kann (Dr. C. Tease; MRC Mammalian Genetics Unit,
Harwell), und ein Vergleich der beiden Mutanten wird gerade durchgeführt. Kreuzungen
zwischen ysb- und lcc-Mäusen
zeigen, dass die ysb-Mutanten die lcc-Mutation nicht komplementieren
können,
was stark vermuten lässt,
dass die Mutationen allel sind.
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Molekulargenetik,
Bioinformatik, Entwicklungsbiologie, transgene und physiologische
Ansätze werden
verwendet, um: die Gene am +ysb-Locus zu identifizieren und
die molekularen und entwicklungsmäßigen Grundlagen, die dem oder
den Defekten bei ysb-Mäusen
zugrundliegen, zu studieren. Die folgenden Verfahren werden verwendet:
1) Isolierung und Charakterisierung des bzw. der +ysb-Gene;
2) Bestimmung der natur der ysb-Mutation; 3) Durchführung von
genetischen Komplementierungstests zwischen ysb- und lcc-Mäusen; 4)
Durchführung
von Experimenten zur transgenen Rettung; 5) Charakterisierung der
Entwicklungsdefekte in den Innenohren von ysb-Mäusen unter Verwendung von dreidimensionalen
Rekonstruktionsanalysen, Molekularmarkern und Chimärenstudien;
6) Charakterisierung der neurophysiologischen Veränderungen
im Gleichgewichtssinn und Gehör
bei ysb-Mäusen.
Obwohl eine gewisse Betonung auf die Innenohrdefekte von ysb gelegt wurde,
werden durch Klonieren und Charakterisieren des bzw. der ysb-Gene
Einsichten in den bzw. die biochemischen und möglichen intrazellulären Signalübertragungsdefekte,
die der Veränderung
der Fellfarbe zugrundeliegen, gewonnen. Ungefähr 1/1000 Säuglingen sind bei der Geburt
von Hörfehlern
betroffen, von denen zwei Drittel eine genetische Basis haben. Etwa
die Hälfte
der Kinder mit Hörschäden haben
auch einen Vestibularisausfall. Mäuse sind wegen der Ähnlichkeit
in Struktur und Entwicklung zwischen Maus- und Humaninnenohren gute Modelle, um
Hörschäden zu untersuchen.
Diese Studien liefern fundamentale Informationen über die
Mechanismen der Innenohrentwicklung und die molekulare Basis, durch
die es bei Gleichgewichtsstörungen
von Mäusen
und Menschen zu Innenohrdefekten kommen kann.
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Die Mauslinie KM12
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Bei
der Herstellung von transgenen Mäusen zerstört die Integration
der exogenen DNA zuweilen die Funktion von einem oder mehreren Genen.
Bei der Untersuchung der Regulation des COL2A1-Gens unter Verwendung
eines rekombinanten Plasmids (pAA2), das regulatorische DNA-Sequenzen
aus COL2A1 enthielt, die mit dem lacZ-Reportergen verknüpft waren
(Cheah et al., 1995), wurde eine rezessive Mutation geschaffen,
die durch die Insertion des Transgens verursacht wurde. Diese Mäuse sind durch
eine Änderung
der Fellfarbe nach Gelb und durch Rotationsverhalten gekennzeichnet,
das man nur bei Nachkommen beobachtet, die homozygot in Bezug auf
das Transgen sind (1, Anhang). Bei der Entwicklung
von KM12-Embryonen wird das Transgen nicht nur in den Stellen exprimiert,
die man für
COL2A1 erwartet, sondern auch in zusätzlichen Expressionsdomänen, wie
spezifischen Rhombomeren des Rautenhirns (r2,3,5), im Rückenmark,
den Spinalganglien und in den Haarfollikeln der Haut. Diese neuralen
und Hautexpressionsstellen sind nicht typisch für das endogene Col2a1-Gen,
stehen aber mit der Fellfarbe und dem Verhaltensphänotyp von
KM12-Mäusen im
Einklang (2, 3).
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Agouti- und
gelbe Fellfarbe
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Das
gelbe Fell von KM12-Mäusen
lässt eine anormale
Regulation der Pigmentsynthese vermuten. Bei Mäusen hat wildtypfarbiges Haar
Agouti-Färbung
und enthält
zwei Pigmente, wobei die Ansätze und
Spitzen das schwarze Pigment Eumelanin enthalten und eine Zwischenbande
Phäomelanin
enthält.
Die Regulation der Haarpigmentierung bei Mäusen wird durch viele Entwicklungs-
und Signalgebungsvorgänge
vermittelt, bei denen mehrere Enzyme, Transcriptionsfaktoren, ein
Wachstumsfaktor und sein Rezeptor, ein Membrantransportprotein,
ein an ein G-Protein gekoppelter Hormonrezeptor und ein Antagonist
der Hormonbindung beteiligt sind. Diese Pigmente werden in Melanocyten
von Tyrosinase synthetisiert (Übersichtsartikel
in). Zwei Gene in Mäusen,
agouti (A) auf Chromosom 2 und extension (E) auf Chromosom 8, sind
an der Regulation der relativen Mengen an Eumelanin und Phäomelanin
in der Maus beteiligt. Mutationen in diesen beiden Loci führen bei
Mäusen
zu einer gelben Fellfarbe. Dominante Mutationen im A-Gen, wie lethal
yellow und viable yellow, führen
zu einer adipösen
Maus, die vollständig
oder fast ganz gelb ist, weil nur Phäomelanin produziert wird. Dagegen
sind Mutationen in E, die zu einer gelben Fellfarbe führen (e),
rezessiv. Sowohl der A- als auch der E-Locus wurden kloniert. Das A-Gen codiert ein Polypeptid
aus 131 Aminosäuren mit
einer Struktur, die mit seiner vorgeschlagenen parakrinen Funktion
im Einklang steht. E codiert den MSH-Rezeptor (MSH-R), ein 35-kD-Polypeptid
mit sieben Transmembrandomänen,
und wird in Melanocyten exprimiert. Die Aktivierung von MSH-R fördert die
Eumelaninsynthese, während
das agouti-Protein die Phäomelaninsynthese
verstärkt.
-
Gene und Innenohrdefekte
-
Viele
taube Mausmutanten sind durch das klassische Shaker/Waltzer-Verhalten
von Rotation, Zurückwerfen
des Kopfes und Hyperaktivität
gekennzeichnet. Das Rotationsverhalten von KM12-Mäusen lässt eine
Innenohr-Fehlfunktion vermuten, die den Gleichgewichtssinn und das
Gehör beeinflusst. KM12-Mäuse zeigen
auch andere Merkmale von Innenohrdefekten, wie Zurückwerfen
des Kopfes und eine Unfähigkeit
zu schwimmen (4). Außerdem zeigen KM12-Mäuse eine anormale Streckreaktion. Wenn
sie am Schwanz hochgenommen werden, strecken KM12-Mäuse ihre
Gliedmaßen
nicht aus wie normale Mäuse,
sondern krümmen
sich zum Bauch hin ein (5, Anhang). KM12-Mäuse zeigen zwar
eine gewisse Reaktion auf scharfe Geräusche (Preyer-Reflex), doch
scheint diese nicht so stark zu sein wie bei Wildtypmäusen. Daher
ist es möglich, dass
KM12-Mäuse
partiell hörgeschädigt sind.
Physiologische Tests, die das endocochleäre Potential (EP) und das Summenaktionspotential
(CAP) messen, zeigen, dass ysb-Mäuse
taub sind und dass ysb/lcc-Compound-Heterozygote stocktaub sind. Diese
Ergebnisse lassen vermuten, dass die Stria vascularis nicht richtig
funktioniert, und dass die Aktivität des Nervus cochleae als Reaktion
auf ein Geräusch
ebenfalls anormal ist.
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Das
Innenohr ist ein komplexes Sinnesorgan, das sich aus einem aus einer
einzelnen Zellschicht bestehenden Epithel (Ohrplakode) entwickelt,
das sich durch eine Reihe von Zell- und Gewebebewegungen einstülpt und
unter Bildung des Ohrvesikels schließt. Weitere morphogenetische
Bewegungen und mehrstufige Induktionsereignisse, die die Differenzierung
und Proliferation regulieren, führen
zur Bildung des Organs für
das Gehör
und den Gleichgewichtssinn. Das reife Innenohr besteht aus der Gehörschnecke,
die für
die Wahrnehmung von Schall verantwortlich ist (Corti-Organ), und
dem Vestibularapparat, der für
den Gleichgewichtssinn verantwortlich ist. Von vielen Genen wurde
gezeigt, dass sie im sich entwickelnden Innenohr exprimiert werden.
Dazu gehören
Gene, die Transcriptionsfaktoren (z.B. Nkx5.1/hmx3, Nkx5.2/hmx2,
otx-1, msx1, pax2, kreisler usw.), sezernierte Faktoren (z.B. Bmp4,
fgf3, fgf2, bdnf), Rezeptoren (z.B. EphA4, trkA, trkB, trkC, Ednrb,
PTHrpR), Cytoskelettproteine, wie unkonventionelle Myosine (z.B.
Myo7a, myo15 usw.), codieren.
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Innenohrdefekte
wurden auf einen oder mehrere von drei Typen von Abnormitäten zurückgeführt: morphogenetisch,
cochleosakkulär
und neuroepithelial. Morphogenetische Defekte werden durch Entwicklungsabnormitäten in der
Struktur des Innenohrs (Labyrinth) verursacht. Cochleosakkuläre Abnormitäten entstehen
aus Defekten im sekretorischen Epithel des Ductus cochlearis. Neuroepitheliale
Defekte ergeben sich daraus, dass das Sinnesepithel die normale
Reifung nicht vollendet. Außerdem kann
eine abnorme Rautenhirnentwicklung zu einem Vestibularisausfall
führen.
Zum Beispiel sind kreisler-Mäuse
durch Taubheit und Rotationsverhalten bei adulten Tieren und durch
Abnormitäten
in der Positionierung der Ohrbläschen
und der Segmentierung des Rautenhirns gekennzeichnet.
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Mäuse sind
wegen der Ähnlichkeit
in Struktur und Entwicklung zwischen Maus- und Humaninnenohren gute Modelle, um
Hörschäden zu untersuchen. Von
Mutationen in mehreren Genen, die im Innenohr exprimiert wurden,
wurde gezeigt, dass sie bei Menschen und Mäusen Hör- und/oder Gleichgewichtsstörungen verursachen.
Dazu gehören
Myo7a, Myo15, kreisler, hmx3 (nkx5.1), fgfr3 und andere.
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Die
folgenden Verfahren werden durchgeführt: a) Charakterisierung von
Abnormitäten
im Rautenhirn und der Ohrentwicklung bei KM12-Mäusen und b) Isolieren der DNA-Sequenzen
an der bzw. den Integrationsstellen des Transgens bei KM12-Mäusen.
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Yellow submarine: ein
neuer mutanter Locus
-
Die
rezessive Natur des mutanten Phänotyps
lässt vermuten,
dass das Transgen nicht in das A-Gen integriert wurde.
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Die
Insertion des Transgens in die codierenden Sequenzen der MSH-R-,
ACTH-R-, agouti-
und kreisler-Gene wurde getestet, da gezeigt wurde, dass diese für die agouti-Fellfarbe
oder die Innenohrentwicklung wichtig sind. Southern-Blot-Analysen der DNA
von KM12-Mäusen
unter Verwendung von Sonden für
die kreisler-, agouti-, E- und ACTHR(Mc2r)-Gene [Spenden von Dr.
G. Barsh (UCSF), Dr. R. Woychik (Oak Ridge National Laboratory,
Oak Ridge) und Dr. R. Cone (Oregon Health Sciences University, Portland)]
zeigen, dass die codierenden Sequenzen dieser Gene nicht von dem Transgen
unterbrochen wurden (6). Diese Ergebnisse schließen daher
die Chromosomen 2 (agouti, kreisler), 8 (E) und 18 (Mc2r) aus.
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Unter
Verwendung des gesamten Transgens und seiner Endfragmente als Sonden
in Southern-Blot-Analysen haben wir bestimmt, dass 3 Kopien des
Transgens in 2 Stellen im Genom integriert wurden. Es gibt zwei
Kopien des Transgens in Kopf-Schwanz-Anordnung an einer Integrationsstelle (Int.
1) und eine Kopie an der anderen (Int. 2) (zusammengefasst in 7,
Anhang). Da der Fellfarben- und der Verhaltensphänotyp jedoch über ungefähr 176 Meiosen
(6 Generationen) nicht segregiert sind, hat das Transgen vielleicht
eine Umordnung und/oder Deletion eines Teils des Chromosom verursacht.
Daher könnten
der Fellfarben- und der Verhaltensphänotyp von KM12-Mäusen durch
die Mutation von einem oder mehreren Genen verursacht sein.
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Die
chromosomale Zuordnung des KM12-Transgens ist ein wesentlicher und
informativer erster Schritt bei der Definition der Natur der Mutation.
Das Transgen wurde durch FISH auf zwei Integrationsstellen auf dem
Mäusechromosom
3 lokalisiert, was mit den Southern-Analysen im Einklang steht (7, 8).
Die Daten stehen auch mit den Ergebnissen im Einklang, die die Loci
A, E und kreisler ausschließen.
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Bisher
wurden bei Mäusen
keine Mutationen identifiziert, die sowohl ein gelbes Fell als auch
Innenohrdefekte verursachen. Die Datenbanken wurden nach in Frage
kommenden Genen und bekannten mutanten Loci auf Chromosom 3, die
für das
gelbe Fell und den Vestibularisausfall verantwortlich sein können, durchsucht,
und es wurden keine gefunden. Die Mutation ist daher neu. Auf der
Grundlage der phänotypischen
Merkmale von KM12-homozygoten Mäusen
wurde der mutante Locus yellow submarine (ysb) genannt (homozygote
Mutanten werden im Folgenden als ysb und der Wildtyp als +ysb bezeichnet; Leung, K.K., S. Dong, A.
Tang, H. Heng, L.C. Tsui, P.P.L. Tam & K.S.E. Cheah, Yellow submarine (ysb),
a newly discovered locus regulating hair colour and inner ear function;
Manuskript in Vorbereitung).
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Charakterisierung
des ysb-Phänotyps
-
Ysb-Mäuse sind
ein wertvolles Modell, um Moleküle
zu identifizieren, die an der Kontrolle der Pigmentierung und des
Gleichgewichtssinns beteiligt sind. Die strukturellen Abnormitäten bei
ysb-Mäusen wurden
analysiert. Der Phänotyp
und das Expressionsmuster des Transgens in ysb-Mäusen weisen darauf hin, dass
eine Integration des Transgens eine rezessive Mutation verursacht
hat, die die Regulation der Pigmentierung beeinflusst und auch eine
abnorme Innenohrentwicklung verursacht. Die Studien konzentrierten
sich am Anfang auf die Innenohrabnormitäten bei ysb-Mäusen.
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Struktur von
Rautenhirn und Kranialnerv
-
Bei
der Embryogenese der Wirbeltiere ist der Vorgang der Segmentierung,
bei dem sich wiederholende Blöcke
von Gewebe entlang der von vorn nach hinten verlaufenden Körperachse
entstehen, für
die Musterbildung und Differenzierung fundamental. Bei der Entwicklung
des Rautenhirns erfolgt eine Segmentierung mit Bildung von Rhombomeren
im neuralen Epithel. Eine ausführliche
Studie von kreisler-Embryonen unter Verwendung von Markern für die Rautenhirnsegmentierung,
wie Knox-20- und Hox-Genen, hat gezeigt, dass die kreisler-Mutation
wahrscheinlich auf die Folgen einer abnormen Segmentierung des Rautenhirns
zurückzuführen ist,
die zu einem Verlust der Rhombomere (r) 5 und 6 führt. Knox-20
ist ein geeigneter Marker für
die Rautenhirnsegmentierung, der normalerweise an den Tagen 9,0-9,5
in r3 und r5 exprimiert wird, und in r3 von ysb-Embryonen wurde eine lacZ-Expression
beobachtet. Um zu bewerten, ob der Phänotyp von ysb-Mäusen mit
einem Problem der Rautenhirnentwicklung assoziiert ist, wurde anfangs
das Expressionsmuster von Knox-20 bei heterozygoten und homozygoten,
9,0-9,5 Tagen alten Embryonen durch in-situ-Hybridisierung im Totalpräparat und
an Schnitten untersucht und mit dem des Wildtyps verglichen. Die
in-situ-Hybridisierung am Totalpräparat zeigte keine Veränderungen
in der Rhombomerenentwicklung von Krox-20-mRNA in homozygoten und
heterozygoten zum Zeitpunkt 9,5 dpc (9). Dies
ist anders als bei der kreisler-Mutante, was vermuten lässt, dass
die Mutation insgesamt keine schweren Veränderungen in den Rhombomeren
3 und 5 verursacht hat.
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Immunfärbungsstudien
am Totalpräparat
von 10,5 Tage alten ysb-Embryonen unter Verwendung eines Antikörpers (2H3)
gegen Neurofilament zeigten bei homozygoten Mutanten eine Reduktion
des VIII. Nervs (der den Vestibularnerv ergibt), während die anderen
Kranialnerven normal schienen (10, Anhang).
Heterozygote erschienen normal, obwohl der VIII. Nerv im Vergleich
zum Wildtyp dünner
erschien. Dieses Ergebnis steht mit dem Vestibularisausfall bei
den ysb-Mäusen
im Einklang. Die Mutation könnte
daher a) die Fähigkeit
des VIII. Nervs, zur Ohrkapsel hin zu wachsen, beeinflusst haben;
b) bewirkt haben, dass am Anfang nicht die volle Zahl der Vorläufer von
der Otocyste weggewandert ist; oder c) einen abnormen Zelltod (Apoptose)
verursacht haben.
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Innenohrmorphologie
-
Um
zu bestimmen, ob es bei homozygoten ysb-Mäusen irgendwelche Innenohrfehlbildungen gibt,
wurden dreidimensionale Rekonstruktionen des Innenohrs der Mäuse unter
Verwendung von histologischen seriellen Schnitten erzeugt. Dreidimensionale
Rekonstruktionen von Bildern von Schnitten der Ohren von Wildtyp-,
heterozygoten und homozygoten ysb-Feten zum Zeitpunkt 16,5 dpc (dies
post coitum; Tage nach der Paarung) wurden durchgeführt. Daraufhin
wurde das Lumen eingezeichnet, um einen Eindruck von der gesamten
Struktur des Labyrinths zu erhalten. Die Daten zeigen Defekte am
oberen und seitlichen Bogengang und an der Ampulle bei zwei ysb-Feten,
wobei einer schwerer betroffen ist als der andere (Anhang, 11).
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Die
Rekonstruktionen des Lumens bei zwei homozygoten 16,5-dpc-ysb-Feten
zeigen, dass der obere und der seitliche Bogengang verkürzt waren und
ihre Ampullen fehlten. Nach 16,5 dpc sind die sensorischen Bereiche
von nichtsensorischen Bereichen zu unterscheiden, da die Zellen
zu einem mehrreihigen Epithel differenziert sind. Dieses Epithel
erscheint wegen der zwei oder mehr Schichten von Zellkernen dicker
als das umgebende Epithel. Da dieser Unterschied leicht mit dem
Lichtmikroskop beobachtet werden konnte, wurden diese verdickten
Bereiche nachgezogen und auf das Lumen von Ohren gezeichnet, die
zuvor rekonstruiert worden waren (12, Anhang).
Die verschiedenen Arten von sensorischen Bereichen einschließlich des
Corti-Organs (Schalldetektor), der Maculae (Detektoren der linearen
Bewegung) und der Cristae (Detektoren der Drehbewegung) sind in
verschiedenen Farben dargestellt, um leichter aufzuzeigen, welche
sensorischen Bereiche betroffen sind.
-
Die
Hinzufügung
der sensorischen Information zu diesen Rekonstruktionen zeigte,
dass mehrere verschiedene Typen von sensorischen Bereichen bei dem
homozygoten Fetus abnorm waren. Die obere und die seitliche Crista,
die sich in den Ampullen befinden, fehlten (4, Anhang).
Diese Beobachtung steht mit der früheren Beobachtung in Einklang,
dass die Ampullen fehlten. Die ausführliche Analyse von Sinnesepithelien
zeigte auch, dass es keine ektopische Bildung dieser Cristae gab.
Beide Maculae schienen ebenfalls von der Mutation beeinflusst zu sein:
die utrikuläre
Macula zeigte fast keine Verdickung im erwarteten Bereich, und die
sakkuläre
Macula zeigte zwar eine gewisse Verdickung, erschien jedoch abnorm.
Der einzige vestibuläre
Fleck, der normal erschien, war die hintere Crista. Das Hörorgan,
das Corti-Organ, erschien zu diesem Zeitpunkt der Entwicklung ebenfalls
normal. Beim heterozygoten Fetus wurden unter Verwendung dieses
Analyseverfahrens keine Abnormitäten
beobachtet, und das Wildtyp-Wurfgeschwister (+/+) wurde als Kontrolle verwendet.
Die Rekonstruktion von Schnitten aus 13,75-dpc-Feten zeigte einen ähnlichen
Defekt in den Bogengängen
(13).
-
Isolierung
und Charakterisierung von Transgen-Integrationsstellen
-
7 fasst
den Fortschritt bei der Isolierung des Wildtyplocus an der Transgen-Integrationsstelle zusammen.
Durch Primerassoziation innerhalb des Transgens wurde inverse PCR
verwendet, um DNA-Sequenzen zu isolieren, die die Integrationsstellen
flankieren (7). Zwei PCR-Produkte von 350
bp (Spel-1) und 600 bp (Spel-2) wurden für die Integrationsstellen 1
bzw. 2 erhalten. Eine Sequenzanalyse (14) zeigte
die Anwesenheit eines möglichen
PolyA-Befestigungssignal
in Spel-1, aber eine BLAST-Recherche in genomischen und EST-Datenbanken
zeigte keine signifikanten Übereinstimmungen.
Für die
Integrationsstelle 1 wurde eine längere 5'-flankierende Sequenz (1,8 kb) und für die Stelle
2 eine 3'-flankierende
Sequenz (500 bp) erhalten.
-
Eine
Southern-Blot-Hybridisierung unter Verwendung der flankierenden
Sequenzen für
beide Integrationsstellen zeigte, dass eine Deletion an der Integrationsstelle
2, aber nicht an Stelle 1 stattgefunden hatte (15).
Dann wurden diese PCR-Fragmente verwendet, um eine normale genomische 129-Maus-λ-Phagen-Bibliothek
zu durchmustern. Für
die Integrationsstelle 1 wurden vier überlappende genomische Klone
erhalten. Für
die Integrationsstelle 2 wurden zwei genomische Klone erhalten.
Bei der weiteren Durchmusterung wurden zwei weitere Klone isoliert.
Insgesamt wurden genomische Sequenzen, die 19 kb bzw. 30 kb überspannten,
an den Integrationsstellen 1 bzw. 2 isoliert. Southern-Analysen unter Verwendung
dieser genomischen Klone als Sonden zeigten, dass an der Integrationsstelle
2 ungefähr
20 kb DNA deletiert wurden (16). Ein
Klon für
die Integrationsstelle 2 hybridisierte in Northern-Analysen mit
mRNA von einem 15,5-dpc-Mausfetus. Die genomischen Klone für die Integrationsstellen
1 und 2 sind in demselben Bereich von Chromosom 3 colokalisiert,
was vermuten lässt,
dass möglicherweise
auch eine Chromosomeninversion stattgefunden hat (7).
Diese Ergebnisse würden erklären, warum
die beiden Transgen-Insertionen über
so viele Meiosen hinweg nicht segregiert sind. Die Sequenz von 8114
bp (in ein Plasmid pPLS kloniert) innerhalb des 20-kb-Bereichs, der an
der Integrationsstelle 2 in ysb deletiert ist, wurde bestimmt (17). Dieser Bereich enthält Sequenzen
mit 90% bzw. 100% Homologie zu den IMAGE-Klonen 1196866 und 636096
in der EST-Datenbank (17). Die Positionen
dieser IMAGE-Klonsequenzen innerhalb von pPLS sind in 18 zusammengefasst.
-
Das
bzw. die ysb-Gene werden identifiziert und charakterisiert, und
die molekularen und entwicklungsmäßigen Grundlagen, die dem oder
den Defekten bei ysb-Mäusen zugrundliegen,
werden studiert. Dazu wird auf den derzeitigen Ergebnissen aufgebaut,
und Molekulargenetik, Bioinformatik, Entwicklungsbiologie, transgene
und physiologische Ansätze
werden verwendet, um: a) das bzw. die +ysb-Gene und die codierten
Transcripte zu identifizieren und zu charakterisieren; b) die Natur
der ysb-Mutation zu bestimmen; c) genetische Komplementierungstests und
transgene Rettungsexperimente durchzuführen; d) die Entwicklungsdefekte
bei den Innenohren von ysb-Mäusen
unter Verwendung von dreidimensionalen Rekonstruktionsanalysen,
Molekularmarkern und Chimärenstudien
näher zu
charakterisieren; e) neurophysiologische Veränderungen im Gleichgewichtssinn
und Gehör
zu charakterisieren.
-
Diese
Studien liefern fundamentale Informationen über die Mechanismen, durch
die es zu Innenohrdefekten kommen kann.
-
Verfahren
-
Molekulare
Klonierung und Charakterisierung der Sequenz des Wildtyp- und des
mutanten ysb-Locus
-
1 Genentdeckung und -charakterisierung
am ysb-Locus:
-
Mehrere
Ansätze
werden verwendet, um Gene am ysb-Locus zu identifizieren.
- a. Bioinformatik: Die isolierten genomischen
Klone werden sequenziert, und die Daten werden unter Verwendung
von Bioinformatik-Tools auf die Anwesenheit von potentiellen Exons
analysiert. Diese Vorhersagen sind sehr wichtig, um zu verfolgende
Bereiche zu identifizieren.
- b. Exprimierte Gensequenzen werden unter Verwendung einer Kombination
von Ansätzen
identifiziert. Zuerst werden DNA-Fragmente, die Exonsequenzen enthalten,
mit Northern-Analysen durchmustert. Sobald solche Fragmente identifiziert
sind, werden Exon-Trapping-Ansätze
verwendet, um Bereiche mit transcribierten Sequenzen zu identifizieren.
Potentielle exonhaltige Fragmente werden bei in-situ-Hybridisierungsstudien verwendet,
und das Expressionsmuster wird mit dem des Transgens in ysb-Mäusen verglichen.
-
Um
Einsichten in die Funktion des bzw. der Gene zu gewinnen, verwenden
wir außerdem
Bioinformatik-Tools, um in anderen Modellgenom-Datenbanken, z.B.
Hefe, Fliege, Wurm, Fisch und Mensch, nach homologen Sequenzen zu
suchen.
-
2. Klonierung des mutanten
Locus Aufbau einer genomischen Bibliothek:
-
Um
die Transgen-Integrationsstellen zu isolieren, wird eine genomische
Cosmidbibliothek aus DNA aufgebaut, die aus homozygoten ysb-Mäusen isoliert
wurde. Das Cosmid, pCos8 (Spende von Dr. A.-M. Frischauf, Imperial
Cancer Research Fund, London), wird als Vektor beim Aufbau der Bibliothek verwendet.
Dieser Vektor enthält
keine IacZ-Sequenzen, und seine Verwendung hilft, die Isolierung
von falsch positiven Klonen während
der Durchmusterung der Bibliothek zu minimieren. Primärkulturen von
Embryo-Fibroblasten aus KM12-homozygoten Mäusen werden angelegt und als
Quelle für
genomische DNA hohen Molekulargewichts verwendet. Die Cosmidbibliothek
wird mit Standardverfahren aufgebaut. Um eine hohe Effizienz der
Cosmidverpackung zu gewährleisten,
werden getestete Verpackungsmischungen (z.B. Gigapack Gold von Stratagene)
von kommerziellen Quellen erhalten. DNA-Sonden, die das 5'- und das 3'-Ende des Transgens
abdecken, und lacZ-Sequenzen werden verwendet, um die Bibliothek
durch Koloniehybridisierung zu durchmustern. Cosmidbibliotheken
und isolierte Gene wurden in der Vergangenheit erfolgreich aufgebaut.
-
3. Charakterisierung von
genomischen Klonen und des mutanten Locus:
-
Die
Cosmide werden durch Restriktionsenzym-Kartierung und Southern-Blot-Analysen unter Verwendung
der geeigneten Sonden in Bezug auf die Anwesenheit des Transgens
charakterisiert. Sobald ein oder mehrere Cosmide, die das Transgen
enthalten, identifiziert sind, werden Subklone hergestellt, und
die Natur der Sequenzen, die sowohl das 5'- als auch das 3'-Ende der Insertionsstelle flankieren,
werden durch DNA-Sequenzierung bestimmt. Dann werden die erhaltenen
Sequenzen unter Verwendung von Bioinformatik-Tools analysiert, um
potentielle offene Leseraster (ORFs) zu finden, und werden auch verwendet,
um die Nucleotid- und Aminosäuresequenz-Datenbanken
nach homologen Sequenzen abzusuchen. Die ysb-Klone werden verwendet,
um genomische DNA von den Harwell-Mutanten zu analysieren. Um zu
bestimmen, ob die ysb- und die Harwell-Mutante allel sind, wird
ein Komplementierungstest durchgeführt, indem man die beiden Mutanten miteinander
kreuzt. Wenn die zwei Mutanten sich nicht komplementieren, ist diese
Information für
die Identifizierung des verantwortlichen Gens nützlich, da zwei verschiedene
Allele verfügbar
wären.
Weiterhin beinhalten beide Mutanten zwei mögliche Mutationsstellen, und
die Nichtkomplementierung reduziert die Zahl der auf molekularem
Niveau zu untersuchenden Stellen sofort, da es nur einen einzigen chromosomalen Überlappungsbereich
zwischen den beiden Mutationen gibt.
-
4. Genetische
Rettungsexperimente
-
Die
Expression von BACs in transgenen Mäusen wurde erfolgreich verwendet,
um Taubheit bei shaker-2-Mäusen
zu korrigieren. Um festzustellen, ob die charakterisierten Sequenzen
diejenigen sind, die in ysb mutiert sind, werden Klone mit bakteriellen
künstlichen
Chromosomen (BAC) durchmustert, wobei man die genomischen Klone
für die
Integrationsstelle 2 als Sonde verwendet. Wir testen die Fähigkeit
von BAC-Klonen, die den ysb-Locus überspannen, den Phänotyp von
ysb-Mäusen
durch Transgenese zu retten. Es wäre auch wichtig, den ysb-Locus
mit demjenigen der Harwell-Mutante zu vergleichen.
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5. Isolierung
von humanem ysb
-
Das
Ziel besteht darin, testen zu können,
ob irgendein humaner Vestibularisausfall durch Mutationen im humanen
Homologen von ysb verursacht ist. Daher ist es wichtig, humane BAC-Klone
zu isolieren, die den äquivalenten
ysb-Locus abdecken. Die genomischen Mausklone werden verwendet,
um eine humane BAC-Bibliothek zu durchsuchen. Sobald diese isoliert
sind, werden sie wie bei den Mausklonen in Bezug auf Sequenz usw.
charakterisiert. Ein Vergleich zwischen den humanen und den Mausklonen wird
angestellt. Sobald in Frage kommende humane Klone isoliert sind,
werden ihre chromosomalen Orte kartiert, und die Mutanten-Datenbanken
(z.B. OMIM; Online Mendelian Inheritance in Man) werden nach möglichen
assoziierten Störungen
beim Menschen durchsucht. Die Verfügbarkeit von humanen Klonen ist
eine Ressource für
zukünftige
Studien an humanen Patienten mit Hör- und Gleichgewichtsproblemen.
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6. Morphologische und
Entwicklung-sanalysen
-
Aus
den Rekonstruktionen des Lumens von 13,75 und 16,5 Tagen alten Feten
ging hervor, dass der obere und der seitliche Bogengang bei der
homozygoten Mutante verkürzt
waren und ihre Ampullen fehlten. Um den zeitlichen Eintritt der
Entwicklungsabnormität
nachzuvollziehen, werden die Köpfe
von elf 12,5 Tage alten Feten und Neugeborenen von nichttransgenen
Kontroll- und ysb-Mäusen
fixiert und für
die dreidimensionale Rekonstruktion verarbeitet. Die Struktur der
Innenohren wird mit Hilfe von Software in drei Dimensionen rekonstruiert.
-
Um
zu bestimmen, wann die abnorme Morphogenese der Bogengänge zuerst
in Erscheinung tritt, wurde die Morphologie der Ohren von ysb-Embryonen
nach 11, 13 (ein kritischer Zeitpunkt bei der Bogengangbildung)
und 16,5 dpc sorgfältig
herausseziert, gesäubert,
und das Lumen wurde mit weißer Farbe
gefüllt
und dann auf Abnormität
untersucht. Diese Technik sorgt für eine schnelle und genaue
Visualisierung der dreidimensionalen Struktur des Ohrs, so dass
die Variabilität
im homozygoten Phänotyp
bewertet und subtile Effekte bei Heterozygoten bewertet werden können. Die
Statolithen in der extrazellulären Matrix,
die auf den Haarzellen der Maculae liegen, lassen sich nach der
Säuberung
und vor dem Einspritzen von Farbe leicht beobachten. Es wird untersucht,
ob sich diese Matrix in der Mutante normal bildet, da die Maculae
nach 16,5 dpc abnorm erscheinen. Die Innenohren nach 18 dpc werden
ebenfalls durch Rasterelektronenmikroskopie untersucht, um zu bestimmen,
ob es irgendwelche Abnormitäten
in der Verteilung und Struktur der Sinneszellen gibt.
-
Außerdem wird
eine sorgfältige
in-situ-Hybridisierungsanalyse durchgeführt, um bei ysb- und Wildtypembryonen
die Expression von Genen zu vergleichen, die bekanntermaßen eine
Rolle bei der Innenohrentwicklung spielen, wobei man Molekularmarker,
wie Hox-Gene (Hoxa3, Hoxb1 und Hoxb2), Fgf3, nkx5.1, otx1, Bmp4,
Trkb, Trkc, NT-3, BDNF, neurogeninI verwendet, und zwar aus den
folgenden Gründen.
Bei kreisler-Mäusen
wurde gezeigt, dass der Defekt die Folge einer abnormen Segmentierung des
Rautenhirns ist. Das hox-Gen und fgf3-Sonden werden verwendet, um
die Rautenhirnentwicklung bei ysb-Mäusen zu untersuchen. In-vitro-Fate-Mapping
zeigte, dass die seitliche Hälfte
der Otocyste zu den Bogengängen
und Cristae führt.
Nkx5.1 wird im dorsolateralen Teil der Otocyste (und später in den Bogengängen) exprimiert,
und eine Inaktivierung des Gens beeinflusst die Bogengänge. Otx-1
wird postereo-lateral in der Otocyste exprimiert, und der seitliche
Bogengang fehlt, wenn das Gen in Mäusen ausgeschaltet wird. Da
im ventro-lateralen Teil des Ohrenepithels bei 9,5 Tage alten ysb-Embryonen
eine Xgal-Färbung
gefunden wurde, wird die Expression dieser Gene untersucht, um zu
bestimmen, ob das bzw. die ysb-Gene stromaufwärts oder stromabwärts dieser
beiden Gene wirken. BMP4 wird als Marker verwendet, um die Cristae,
Sinnesbereiche des Ohrs, zu untersuchen.
-
Mehrere
neurotrophe Faktoren (z.B. BDNF und NT-3) und ihre Rezeptoren (Trkb,
Trkc) sind für die
frühe Entwicklung
des Innenohrs wichtig. Sie regulieren das Überleben von vestibulären und
cochleären
Neuronen und der Neuronen, die das Innenohr innervieren. Da der
VIII. Nerv bei ysb-Mäusen
verkümmert
ist, wird die Expression dieser Gene ebenfalls untersucht. Vor kurzem
wurde gezeigt, dass das neurogeninI-Gen für die Bestimmung von neuronalen Vorläufern für die proximalen
kranialen sensorischen Ganglien wesentlich ist und ein guter Marker zur
Untersuchung der prospektiven Ganglienzellen bei ysb-Mäusen sein
wird. Dieselben Marker werden verwendet, um die harwell- und die
ysb-Mutante miteinander zu vergleichen, falls die Komplementierungstests
beweisen sollten, dass sie allel sind (siehe oben).
-
7. Ursprung von Entwicklungsabnormitäten
-
Die
Entwicklungsanalyse von markierten ES-Zellen in Mauschimären ist
ein starker Ansatz, um das Zellschicksal und die zellklonspezifische Genfunktion
zu untersuchen. Die Tatsache, dass der Locus der ysb-Mutante durch
lacZ markiert ist, wird ausgenutzt, um die zellklonspezifische Genfunktion herauszuarbeiten
sowie zu testen, ob der Gendefekt zellautonom oder nichtautonom
ist.
-
Aus
ysb-Blastocysten werden embryonale Stammzellen hergestellt und verwendet,
um durch Blastocysteninjektion Chimären zu erzeugen. Analysierte
chimärische
Embryonen (5-10 pro Stadium) werden in den Entwicklungsstadien zwischen
9,5 dpc und der Geburt eingesammelt, und der relative Beitrag von
ES-Zellen zur Entwicklung
des Innenohrs gemäß der Beurteilung
anhand der lacZ-Expression in
den Chimären
wird untersucht. Der präferentielle Verlust
oder die Unterrepräsentierung
des ysb-ES-Zell-Beitrags an bestimmten Stellen in dem sich entwickelnden
Innenohr weist auf spezifische Veränderungen der Potenz des Zellklons
hin. Die Zellklone werden durch in-situ-Hybridisierungen unter Verwendung
der oben beschriebenen geeigneten Molekularmarker charakterisiert.
-
8. Neurophysiologie des
Gleichgewichtssinns und Gehörs
bei ysb-Mäusen
-
Die
Neuronen, die das Innenohr innervieren, sind von der Ohrplakode
abgeleitet. Diese Neuronen entstehen schon früh in der Entwicklung des Innenohrs
aus der Plakode und bilden das akustische und das vestibuläre Ganglion.
Die Neurofilament-Färbeexperimente
hatten eine Reduktion des achten kranialen Nervs bei 10,5 Tage alten
ysb-Embryos gezeigt, was vermuten lässt, dass die fehlende Innervierung des
Innenohrs eine Ursache des Gleichgewichts- und/oder Hörproblems
bei ysb-Mäusen
sein könnte. Es
ist wichtig, zu bewerten, ob die ysb-Mäuse (a) Kopfbewegungssignale
und (b) Hörsignale
effektiv zum Zentralnervensystem befördern können oder nicht. Die Expression
von c-fos wird als Indikator für funktionell
aktivierte neuronale Aktivität
im Hirnstamm verwendet. Die Fos-Expression
als Indikator für
eine postsynaptische Stimulation ist ein etabliertes Verfahren zum
Identifizieren von funktionellen Verbindungen zwischen peripheren
sensorischen Rezeptoren und zentralen Neuronen. Daher wird eine
Fos-Immunfärbung von
Hirnschnitten verwendet, um die zentralen Neuronen zu kartieren,
die am funktionellen Neuralweg beteiligt sind.
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9. Vestibuläre Experimente
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Natürliche vestibuläre Stimulierungen
werden verwendet, d.h. wellenförmige
Drehungen um die Gier- und Längsneigungsachse
und Drehungen mit konstanter Geschwindigkeit um eine andere als die
vertikale Achse. Erstere stimulieren die jeweiligen Paare von Bogengängen, während letztere
selektiv die utrikulären
Haarzellen nacheinander aktivieren. Mit diesen Stimulationsmodi
sollten sekundäre
Neuronen im Vestibulariskern, die eine funktionale Verbindung mit
Haarzellen auf den jeweiligen Bogengangpaaren oder den utrikulären Maculae
aufweisen, erregt werden und Fos exprimieren. Immunhistochemische
Techniken, die c-fos beinhalten, werden verwendet, um das Muster
der postsynaptischen Vestibularisstimulierung innerhalb der Vestibulariskerne
und anderer Teile des Hirnstamms zu kartieren. Um das spinale Projektionsmuster
von Fos-exprimierenden zentralen vestibulären Neuronen zu bestimmen,
werden Hirnschnitte auf Neuronen untersucht, bei denen die Fos-Immunfärbung und
retrograd transportierte Rhodamin-markierte Latexbeads (zuvor in
das Rückenmark
injiziert) colokalisiert sind.
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Da
Anästhetika
bekanntermaßen
die Niveaus der Fos-Expression beeinflussen, werden unbetäubte Tiere
verwendet. Kontrollexperimente werden durchgeführt, um zu gewährleisten,
dass die beobachteten Ergebnisse spezifisch auf die Aktivierung der
Bogengang- und Otolithrezeptoren zurückzuführen sind: (a) intakte Mäuse befestigt,
aber ohne Drehung; (b) akut labyrinthektomisierte Mäuse befestigt, aber
ohne Drehung; und (c) akut labyrinthektomisierte Mäuse befestigt
und dann in Drehung versetzt. Da die Expression von c-fos auch durch
andere Sinnesreize als die in dieser Studie absichtlich erzeugten
induziert werden kann, wird darauf geachtet, unkontrollierte Variablen
und andere sensorische Einflüsse
zu minimieren. Kontrollmäuse
mit einer Scheinoperation am Rückenmark
werden ebenfalls präpariert.
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10. Hörexperimente
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Diese
Studien werden in Verbindung mit den Vestibularisexperimenten durchgeführt. Der
Hörweg wird
durch wiederholte Reizmodelle unter Verwendung von Tone-Burst-Signalen
aktiviert. Die Schallreizung wird in einer abgedunkelten schalldichten Kammer
durchgeführt.
Jede sich frei bewegende Maus wird mit reinen Tone-Burst-Signalen
konfrontiert, die von der Decke der Kammer aus abgegeben werden.
Die funktionelle Verbindung zwischen zentralen Neuronen und den
peripheren Hörrezeptoren wird
durch Fos-Expression angezeigt. Diese Experimente liefern Informationen über das
Aktivierungsmuster von Neuronen im zentralen Hörweg.
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11. Zusätzliche
Tests der Vestibularis/Hör-Funktion und
Verhaltensstudien
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Die
folgenden Studien ergänzen
die neurophysiologischen Studien und vergrößern den Umfang der Untersuchung
erheblich, was die Definition des bzw. der zugrundeliegenden Defekte
bei ysb-Mäusen
erleichtert. Unter Verwendung der ysb-Maus wird eine Zuchtkolonie
etabliert, um Mutanten für
die Studie zu erhalten. Die Folgen der Vestibularisausfälle für das Verhalten
werden unter Verwendung einer Standardbatterie von einfachen Gleichgewichtstests
beschrieben, einschließlich
Lagekorrekturreaktion bei Kontakt, Test mit erhöhter Plattform und Test im
offenen Feld, Streckreaktion, Preyer-Reflex, und das Ausmaß und der
Typ der Verhaltensabnormität
werden quantifiziert. Die Funktion der Cochlea bei jungen adulten
ysb und Wurfgeschwisterkontrollen wird bestimmt, indem man Schwellen
für den
Nachweis eines von der Cochlea ausgehenden Summenaktionspotentials
als Reaktion auf Tone-Bursts bei verschiedenen Frequenzen und mit
verschiedenen Intensitäten
misst. Dieser Ansatz gibt einen Hinweis auf irgendwelche Hörschäden in der
Mutante.
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Die
molekulare Klonierung und Charakterisierung der potentiellen ysb-Klone
wird durchgeführt. Dreidimensionale
Rekonstruktionen an 11 Tage alten ysb-, heterozygoten und Wildtyp-Feten
und Neugeborenen werden durchgeführt.
In-situ-Hybridisierungsexperimente
werden durchgeführt.
Die detaillierte Restriktionskarte der genomischen Klone, die für den ysb-Locus
isoliert wurden, wird hergestellt, und dann werden die Klone durch
Northern-Analysen auf die Anwesenheit von exprimierten Sequenzen getestet.
Mit Hilfe von Bioinformatik werden die erhaltenen DNA-Sequenzen
analysiert.
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