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Hintergrund
der Erfindung
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Vaccinia-Topoisomerase
bindet Doppelstrang-DNA und erzeugt an der Sequenz 5'-CCCTT ein kovalentes
DNA-(3'-Phosphotyrosyl)-Proteinaddukt.
Das Enzym reagiert prompt mit einem 36-mer CCCTT-Strang (DNA-p-RNA),
welcher nach 5' von der
spaltbaren Bindung aus DNA und 3' davon
aus RNA besteht. Ein 36-mer, welches 5' davon vom spaltbaren Phosphat aus RNA
und nach 3' aus
DNA besteht (RNA-p-DNA), ist jedoch ein schlechtes Substrat für die kovalente
Erzeugung eines Adduktes. Vaccinia-Topoisomerase transferiert effizient
covalent gebundene, CCCTT enthaltende DNA auf RNA-Akzeptoren mit
einem 5'-OH-Terminus;
die Topoisomerase kann deshalb dazu verwendet werde, das 5'-Ende von RNA in
vitro zu markieren.
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Die
Religierung des kovalent gebundenen, CCCTT enthaltenden DNA-Stranges
an einen DNA-Akzeptor mit einem 5'-OH-Terminus ist effizient und schnell
(kreI > 0.5
sec–1),
vorausgesetzt, dass die Akzeptor-DNA zur Basenpaarung mit dem ungespaltenen
DNA-Strang des Topoisomerase-DNA-Donor-Komplexes fähig ist.
Die Geschwindigkeit des Strang-Transfers zur DNA wird durch Basenfehlpaarungen
am 5'-Nucleotid
des Akzeptor-Stranges nicht nachweisbar beeinflusst. Nucleotiddeletionen
und -insertionen am 5'-Ende
des Akzeptors verlangsamen die Geschwindigkeit der Religierung;
die beobachtete Hierarchie der Reaktionsgeschwindigkeiten ist: +1
Insertion > -1 Deletion > +2 Insertion » -2 Deletion.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit eines richtig positionierten
5'-OH-Terminus in
der Chemie von Transveresterungsreaktionen, werfen aber auch die
Möglichkeit
auf, dass die Topoisomerase Mutationen durch die Verschmelzung von DNA-Molekülen mit
fehlgepaarten oder ungepaarten Enden erzeugt.
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Vaccinia-Topoisomerase,
ein 314 Aminosäuren
langes, eukaryontisches Typ-1-Enzym,
bindet und spaltet Doppelstrang-DNA an einer spezifischen Zielsequenz:
5' – (T/C)
CCTT' (1 – 3). Die
Spaltung ist eine Transveresterungsreaktion, in welcher der Tp'N-Phosphodiester
durch das Tyr-274 des Enzyms angegriffen wird, was im Ergebnis ein
DNA-(3'-Phosphotyrosyl)-Proteinaddukt
erzeugt (4). Die kovalent gebundene Topoisomerase katalysiert eine
Vielfalt von DNA-Strang-Transferreaktionen.
Sie kann den CCCTT enthaltenden Strang über die selbe Bindung, welche
ursprünglich
gespalten wurde, religieren (wie dies während der Entspannung von Supercoil-DNA auftritt)
oder sie kann den Strang an das 5'-Ende einer heterologen Akzeptor-DNA
ligieren, wobei ein rekombinantes Molekül erzeugt wird (5 – 7).
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Doppelstrang-DNA-Substrate,
welche eine einzelne CCCTT-Zielstelle haben, wurden verwendet, um
die Spaltungs- und Strangtransferschritte zu analysieren. Ein Spaltungs-Religierungs-Gleichgewichtszustand
wird erreicht, wenn die Topoisomerase Transveresterungen zu DNA-Liganden,
welche ≥ 18
Basenpaare Doppelstrang-DNA 3' zu
der Spaltstelle enthalten, katalysiert (8 – 11). Die Reaktion ist im
Gleichgewichtszustand, weil der distalen Abschnitt des spaltbaren
Stranges, welcher einen 5'-OH-Terminus
besitzt, aufgrund der Tatsache, dass er durch stabile Basenpaarung
mit dem nicht-spaltbaren Strang verbunden ist, nahe am aktiven Zentrum
positioniert bleibt. Etwa 20 % des CCCTT enthaltenden Stranges sind
im Gleichgewichtszustand kovalent gebunden (11). Eine "Suizid"-Spaltung tritt auf,
wenn das CCCTT enthaltende Substrat nicht mehr als 15 Basenpaare
3' zu der spaltbaren
Bindung enthält,
weil sich der kurze, austretende Strang vom Protein-DNA-Komplex abspaltet.
Bei Enzym-Überschuß wird >90 % des Suizid-Substrates gespalten
(11).
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Das
Suizid-Zwischenprodukt kann den gespaltenen CCCTT-Strang auf einen
DNA-Akzeptor transferieren.
Intramolekularer Strangtransfer tritt auf, wenn das 5'-OH-Ende des nicht-gespaltenen Stranges
des Suizid-Zwischenproduktes die 3'-Phosphotyrosyl-Bindung
angreift und das Tyr-274 als austretende Gruppe ausstößt.
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Dies
führt zur
Erzeugung einer DNA-Schleife mit Haarnadelstruktur (5). Eine intermolekulare
Religierung tritt auf, wenn dem Suizid-Zwischenprodukt ein exogener
Akzeptorstrang, der einen 5'-OH-Terminus
enthält
und dessen Sequenz in der unmittelbaren Nähe des spaltbaren Phosphats
komplementär
zum Einzelstrangschwanz des nicht gespaltenen Stranges ist, zur
Verfügung
gestellt wird (5). In der Abwesenheit eines Akzeptorstranges kann
die Topoisomerase den CCCTT-Strang auf Wasser, wobei ein Hydrolyseprodukt
mit einem 3'-Phosphatterminus
freigesetzt wird, oder auf Glycerin, wobei eine 3'-Phosphogylcerin-Derivat freigesetzt
wird, transferieren (12). Obwohl Hydrolyse- und Glycerolysereaktionen viel
langsamer als Religierungen an einen DNA-Akzeptorstrang sind, kann das Ausmaß der Strangtransfers
auf Nucleophile, die nicht aus DNA bestehen, eine Größe von 15 – 40 % erreichen.
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Die
Spezifität
von Vaccinia-Topoisomerase bei der Spaltung von DNA und ihre Vielseitigkeit
beim Strangtransfer haben auf Topoisomerase basierende Strategien
zur Synthese von Polynucleotiden, bei denen DNA-Oligonucleotide,
welche CCCTT-Spaltstellen
enthalten, als aktivierte Verbindungsstücke für die Verbindung mit anderen
DNA-Molekülen
mit kompatiblen Termini dienen, angeregt (13). Die vorliegende Untersuchung
prüft die
Fähigkeit
der Vaccinia-Topoisomerase RNA enthaltende Polynucleotide zu spalten
und wieder zu verbinden. Es wurde früher gezeigt, dass das Enzym
nicht kovalent an CCCTT enthaltende Moleküle bindet, bei denen entweder
der spaltbare Strang oder der komplementäre Strang vollständig aus
RNA bestand (9). Um die Spezifität des
Enzyms für
Pentose-Zucker weiter zu untersuchen, haben wir synthetische, CCCTT
enthaltende Substrate hergestellt, bei denen der spaltbare Strang aus
DNA und RNA enthaltenden Hälften
besteht. In dieser Weise zeigen wir, dass das Enzym indifferent gegenüber RNA
stromabwärts
vom spaltbaren Phosphat ist, aber es den kovalenten Komplex nicht
bildet, wenn die Region 5' zu
dem spaltbaren Phosphat in RNA-Form vorliegt. Es wird auch der Beitrag
der Basenpaarung durch das 5'-Ende
des Akzeptorstranges zur Geschwindigkeit der DNA-Strang-Transferreaktion
untersucht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur kovalenten Bindung
eines DNA-Stranges
an einen RNA-Strang bereit, welches (a) die Bildung eines Topoisomerase- DNA-Zwischenproduktes
durch Inkubation eines DNA-Spaltungssubstrates, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle
umfasst, mit einer für diese
Spaltstelle spezifischen Topoisomerase, wobei das Toposimomerase-DNA-Zwischenprodukt
einen oder mehrere 5'-Einzelstrangschwänze hat,
umfasst und welches (b) das Hinzufügen eines Akzeptor-RNA-Stranges,
welcher komplementär
zu dem 5'-Einzelstrangschwanz
ist, zu dem Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt unter Bedingungen,
welche eine Ligierung des 5'-Einzelstrangschwanzes des
Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes an den RNA-Akzeptor-Strang und
die Abspaltung der Topoisomerase erlauben, wodurch der DNA-Strang
kovalent an den RNA-Strang gebunden wird, umfasst. Das DNA-Spaltungssubstrat
kann durch Hybridisierung eines DNA-Stranges, welcher eine Topoisomerase-Spaltstelle
besitzt, mit einem oder mehreren komplementären DNA-Strängen hergestellt werden, wodurch
ein DNA-Spaltungssubstrat erzeugt wird, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle und eine austretende
Oligonucleotidgruppe, welche 3' zu
der spaltbaren Bindung liegt, besitzt, oder es kann ein Plasmid-Vektor
sein, der eine Topoisomerase-Spaltstelle umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein kovalentes Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt, welches
einen 5'-Einzelstrangschwanz
besitzt, bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein DNA-RNA-Molekül bereit,
welches kovalent durch Katalyse der Topoisomerase verbunden wurde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein kovalent verbundenes DNA-RNA-Molekül bereit,
welches ein markiertes 5'-Ende
besitzt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Markierung
des 5'-Endes eines RNA-Moleküls bereit,
welches (a) die Erzeugung eines Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes
durch Inkubation eines DNA-Spaltungssubstrates, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle
umfasst, mit einer für diese
Spaltstelle spezifischen Topoisomerase, worin das Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt
einen oder mehrere 5'-Einzelstrangschwänze hat,
umfasst und welches (b) das Hinzufügen eines RNA-Moleküls mit einem
5'-Hydroxylterminus,
welches zu dem 5'- Einzelstrangschwanz
komplementär
ist, zu dem Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt
unter Bedingungen, welche eine Ligierung des kovalent gebundenen
DNA-Stranges des Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes an das RNA-Molekül und die
Abspaltung der Topoisomerase erlauben, umfasst, wodurch ein am 5'-Ende markiertes
DNA-RNA-Ligierungsprodukt erzeugt wird. Das DNA-Spaltungssubstrat kann zum Beispiel
durch Hybridisierung eines DNA-Stranges, welcher eine Topoisomerase-Spaltstelle
besitzt, mit einem komplementären DNA-Strang hergestellt
werden, wodurch ein DNA-Spaltungssubstrat erzeugt wird, welches
eine Topoisomerase-Spaltstelle und eine austretende Oligonucleotidgruppe,
welche 3' zu der
spaltbaren Bindung liegt, besitzt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein am 5'-Ende markiertes
RNA-Molekül bereit.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ebenfalls
ein DNA-RNA-Molekül, welches
in vitro durch die Verwendung einer Topoisomerase verbunden wurde,
bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Markierung
des 5'-Endes einer
Boten-RNA mit Cap-Struktur bereit, welches a) das Isolieren von
mRNA aus Zellen oder einem Gewebe umfasst; welches b) das Entfernen
einer RNA-Cap-Struktur
von der isolierten mRNA, was eine mRNA ohne Cap-Struktur ergibt,
umfasst; welches c) das Dephosphorylieren der RNA ohne Cap-Struktur
umfasst, wodurch eine dephosphorylierte RNA ohne Cap-Struktur erzeugt
wird; welches d) das Entwerfen eines DNA-Spaltungssubstrates für die Topoisomerase
umfasst, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle und einen komplementären Strang
besitzt, wobei der komplementäre
Strang eine gemischte oder zufällige
Basenzusammensetzung stromabwärts
von der Topoisomerase-Spaltstelle besitzt und das DNA-Spaltungssubstrat
als ein DNA-(N)-Substrat bezeichnet wird; welches e) die Spaltung
des DNA-(N)-Substrates mit einer Topoisomerase umfasst, wodurch
ein kovalenter Topoisomerase-DNA-(N)M-Komplex erzeugt wird, welcher
einen 5'-Schwanz von gemischter
oder zufälliger
Basenzusammensetzung auf einem ungespaltenen Strang enthält; und
welches f) die Inkubation des kovalenten, gespaltenen Topoisomerase-DNA-(N)M-Komplexes
mit der dephosphorylierten RNA ohne Cap-Struktur umfasst, welche
in Schritt (c) erzeugt wurde, um ein 5' durch DNA markiertes DNA-RNA-Ligierungsprodukt
zu erzeugen.
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Wie
hier verwendet, kann die Zahl der Basen (N) des DNA-Spaltungssubstrates,
vorstehend als DNA-(N)-Substrat bezeichnet, ein bis vier Basen groß sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Isolierung
und Clonierung einer mRNA mit Cap-Struktur nach Entfernung von RNA
ohne Cap-Struktur bereit, welches a) die Isolierung von mRNA aus
Zellen oder einem Gewebe umfasst; welches b) die Dephosphorylierung
der mRNA umfasst; welches c) die Inkubation eines gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexes
mit der dephosphorylierten mRNA zur Erzeugung eines 5' durch BioDNA markierten
DNA-RNA-Ligierungsproduktes
umfasst; welches d) die Entfernung des an 5' durch BioDNA markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes
und jeglicher nicht umgesetzter, gespaltener Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexe
durch Adsorption an Streptavidin und Gewinnung jeglichen nicht-adsobierten
Materials umfasst, wobei das Material mit RNA, welche eine Cap-Struktur
am 5'-Ende besitzt
und resistent gegen Dephosphorylierung in Schritt (b) ist, wodurch
es unfähig
ist mit dem gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplex zu reagieren,
angereichert ist; welches e) die Entfernung der 5'-Cap-Struktur von
der angereicherten RNA, welche aus dem nicht-adsorbierten Material in Schritt (d)
gewonnen wurde, umfasst; welches f) die Dephosphorylierung der RNA
ohne Cap-Struktur umfasst, wodurch eine dephosphorylierte RNA ohne Cap-Struktur
erzeugt wird; welches g) die Inkubation eines gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexes
mit der dephosphorylierten RNA ohne Cap-Struktur umfasst, um ein
5' durch BioDNA markiertes
DNA-RNA-Ligierungsprodukt zu erzeugen; welches h) die Affinitätsreinigung
des 5' durch DNA
markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes umfasst; und welches i) die
PCR-Amplifikation der dephosphorylierten RNA ohne Cap-Struktur aus
dem DNA-RNA-Ligierungsprodukt unter Verwendung eines Sense-Primers, welcher
5' zu der Spaltstelle
mit einem spaltbaren Strang des Topoisomerase-Spaltungssubstrates
entspricht, und eines Antisense-Primers, welcher entweder zu einem
3'-Poly(A)-Schwanz
oder zu einer internen RNA- Sequenz komplementär ist, umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Gewinnung
von Gensequenzen mit voller Länge
bereit, welches das Anbringen einer Markierung aus DNA an eine isolierte
mRNA-Sequenz und die Verwendung der mit DNA markierten mRNA als
Matrize für
eine DNA-Synthese umfasst. Die DNA kann weiterhin in einen Expressionsvektor eingefügt und verwendet
werden, um ein rekombinantes Protein zu exprimieren.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1A–B. Topoisomerase-Spaltung
von DNA-p-RNA- und RNA-p-DNA-Strängen. (A)
Das 36-Bp-Substrat, welches in den Spaltungsreaktionen verwendet
wird, ist dargestellt, wobei das 32P-markierte,
spaltbare Phosphat durch den ausgefüllten Kreis angezeigt wird.
Die Abschnitte des oberen Stranges, welche das spaltbare Phosphat
flankieren und entweder DNA oder RNA sind, sind eingeklammert; der
untere Strang ist vollständig
DNA. (B) Reaktionsgemische (20 μl),
welche 50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 pMol Substrat (entweder DNA-p-RNA
oder RNA-p-DNA) und Topoisomerase, wie angegeben enthalten, wurden
bei 37 °C
für 10
min inkubiert. Die Erzeugung kovalenter Addukte (Prozentanteil des eingesetzten
Markers, der auf die Topoisomerase transferiert wurde) wird als
Funktion der Menge des zugesetzten Enzyms dargestellt.
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2A–B. Kinetik
der Spaltung von RNA enthaltenden 36-mer Substraten. Die Reaktionsgemische
enthielten (pro 20 μl)
50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 pMol radioaktiv markierten 36-mer-Substrat und
1 pMol Topoisomerase. Die Erzeugung kovalenter Addukte (Prozentanteil
des eingesetzten Markers, der auf die Topoisomerase transferiert
wurde) wird als Funktion der Dauer der Inkubation bei 37 °C dargestellt.
(A) Spaltung von DNA-p-DNA und DNA-p-RNA; X-Achse in Sek. (B) Spaltung
von RNA-p-DNA; X-Achse in min.
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3A–B. Strangtransfer
auf einen RNA-Akzeptor. (A) Es werden die Strukturen des kovalenten
Topoisomerase-DNA-Komplexes (Suizid-Zwischenprodukt) und der 18-mer Akzeptorstränge (DNA
oder RNA) gezeigt. (B) Religierungsreaktionen wurden unter Single-Turnover-Bedingungen,
wie in Material und Methoden beschrieben, durchgeführt. Das
Ausmaß der
Religierung (ausgedrückt
als Prozentanteil der eingesetzten, markierten DNA, die zum 30-mer
Strangtransferprodukt umgesetzt wurde) wird als Funktion der Inkubationsdauer
dargestellt.
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4.
Untersuchung der Strangtransfer-Reaktionsprodukte. Reaktionsgemische
(20 μl),
welche 50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,5 pMol von 5' markiertem Suizid-DNA-Spaltungssubstrat
und 2,5 pMol Topoisomerase enthielten, wurden bei 37 °C für 10 min inkubiert.
Der Strangtransfer wurde dann durch Zugabe eines 50-fachen Überschusses
der Akzeptor-DNA (18-mer D; Spuren 1 und 2) oder der Akzeptor-RNA
(18-mer R; Spuren 5 und 6) gestartet, wobei gleichzeitig die Gemische
auf 0,3 M NaCl eingestellt wurden. Die Religierungsreaktionen wurden
nach einer Inkubationsdauer von 10 min durch Zugabe von SDS auf
0,2% gestoppt. Die Proben wurden mit Phenol/Chloroform extrahiert
und mit Ethanol präzipitiert. Die
Pellets wurden entweder in 12 μl
0,1 M NaOH, 1 mM EDTA (NaOH +) oder 12 μl 10 mM Tris-HCl (pH 8,0), 1
mM EDTA (NaOH -) resuspendiert. Diese Proben wurden bei 37 °C für 16 h inkubiert.
Das eingesetzte 18-mer DNA-Substrat enthaltende Kontrollproben,
welche nicht der Topoisomerase ausgesetzt wurden, wurden parallel
behandelt (Spuren 3 und 4). Die mit Alkali behandelten Proben wurden
durch Zugabe von 1,2 μl
1 M HCl neutralisiert. Alle Proben wurden dann mit Ethanol präzipitiert,
in Formamid resuspendiert, für
5 min auf 95 °C
erhitzt und dann einer Elektrophorese in TBE durch ein 17%iges Polyacrylamidgel,
welches 7 M Harnstoff enthielt, unterzogen. Eine Autoradiographie
dieses Gels wird gezeigt. Die Positionen des 30-mer Religierungsproduktes
und des eingesetzten 18-mer Stranges sind linksseitig angezeigt.
Alkalische Hydrolyse des RNA-Strang-Transferreaktionsproduktes (Spur 6)
ergab eine diskrete Spezies, die durch das Sternchen angezeigt wird.
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5A–B Markierung
von durch die T3-RNA-Polymerase transkibierter RNA an 5' durch DNA. (A) Die
Strukturen des kovalenten Topoisomerase-DNA-Donorkomplexes und des RNA-Akzeptors werden
gezeigt. Der 5'-Einzelstrangschwanz
des Suizid-Zwischenproduktes ist komplementär zu den 18 Nucleotiden am
5'-Ende des T3-Transcriptes.
Die Reaktionsgemische enthielten (pro 15 μl) 50 mM Tris-HCl (pH 8,0),
0,3 M NaCl und 0,1 pMol von mit 32P-GMP
markiertem T3-Tanskript. (B) Die Religierung wurde durch die Zugabe
von zuvor erzeugtem Topoisomerase-DNA-Donor (im 10-fachen molaren Überschuß zum RNA-Akzeptor) gestartet.
Die Inkubation erfolgte bei 37 °C.
Proben (15 μl)
wurden zu den angegebenen Zeitpunkten entnommen und sofort durch
die Zugabe von SDS und EDTA gestoppt. Die Proben wurden auf 50 %
Formamid eingestellt, für
5 min auf 95 °C
erhitzt und einer Elektrophorese in TBE durch ein 12%iges Polyacrylamidgel,
welches 7 M Harnstoff enthielt, unterzogen. Der Transfer des 12
Nucleotide langen DNA-Donorstranges auf das 5'-Ende des markierten 36-mer T3-Transcriptes
ergab ein markiertes 48-mer Produkt. Umwandlung des eingesetzten
36-mer zum 48-mer wurde durch die Abtastung des Gels mit einem Phosphorabbildungsgerät.
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6A–C. Kinetik
der durch die Topoisomerase katalysierten Strangtransferreaktionen,
welche DNA-Deletionen und -Insertionen ergeben. (A) Die Struktur
des zuvor erzeugten Donor-Komplexes wird im oberen Teil der Figur
gezeigt. Religierungsreaktionen wurden unter Single-Turnover-Bedingungen,
wie in Material und Methoden beschrieben, durchgeführt. Alle
DNA-Akzeptoren wurden in einem 50-fachen molaren Überschuss
zu dem eingesetzten, CCCTT enthaltenden Substrat eingeschlossen.
(B) Erzeugung von Deletionen. Die Strukturen des vollständig über Basenpaarung
verbundenen 18-mer Akzeptor-DNA-Oligonucleotids (offene Kreise),
eines 17-mer Oligonucleotids, welches, eine 1 Nucleotid weite Lücke offenlassend,
durch Anelierung an den Donor-Komplex bindet (ausgefülltes Quadrat)
und eines 16-mer Stranges der, eine 2 Nucleotide weite Lücke offenlassend,
durch Anelierung bindet (Quadrat), werden gezeigt. (C) Erzeugung
von Insertionen. Die Strukturen des vollständig über Basenpaarung verbundenen
18-mer Akzeptors (offene Kreise), eines 19-mer Oligonucleotids,
welches 1 zusätzliches 5'-Nucleotid enthält (ausgefülltes Dreieck),
und eines 20-mer Akzeptors, der 2 zusätzliche 5'-Nucleotide enthält (Dreieck),
werden gezeigt. Das Ausmaß der Religierung
wird als Funktion der Inkubationsdauer aufgezeichnet.
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7.
Untersuchung von DNA-Strangtransferprodukten mit Deletionen und
Insertionen. Die Religierung mit Akzeptoren mit zurückgesetzten
oder hervorstehenden 5'-Enden
wurde, wie in der Beschreibung zu 6 beschrieben,
durchgeführt.
Die Reaktionsprodukte wurden mittels einer Elektrophorese in TBE
durch ein 17%iges Polyacrylamidgel, welches 7 M Harnstoff enthielt,
untersucht. Eine Autoradiographie des Gels wird gezeigt. Die Akzeptor-Stränge waren
wie folgt: kein Akzeptor (Spur 2); vollkommen gepaartes 18-mer (Spuren
3 und 8); 17-mer mit einer 1 Nucleotid weiten Lücke (Spur 4); 16-mer mit einer
2 Nucleotide weiten Lücke
(Spur 5); 19-mer mit einer 1 Nucleotid großen Insertion (Spur 6); 20-mer
mit einer 2 Nucleotide großen
Insertion (Spur 7). Kontrollproben, welche den 5' markierten, spaltbaren 18-mer-Strang,
aber nicht die Topoisomerase enthielten, wurden in den Spuren 1
und 9 untersucht.
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8.
Strangtransfer auf DNA-Akzeptoren, welche eine einzelne Basenfehlpaarung
5' enthalten. Religierungsreaktionen
wurden unter Single-Turnover-Bedingungen,
wie in Material und Methoden beschrieben, durchgeführt. Alle
DNA-Akzeptoren wurden in einem 50-fachen molaren Überschuss
zu dem eingesetzten CCCTT enthaltenden Substrat eingeschlossen.
Die Strukturen des vollständig
komplementären
18-mers und die drei Varianten des terminalen Nucleotids werden
gezeigt.
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9A–B. Kinetik
der Erzeugung der intramolekularen Haarnadelstruktur. (A) Erzeugung
einer Haarnadelstruktur ohne die Möglichkeit für eine Basenpaarung. DNA-Spaltungssubstrate
wurden durch Anelierung des 5' durch 32P markierten, 18-mer spaltbaren Stranges
mit einem komplementären
30-mer Strang (ausgefüllter
Kreis) oder mit einem komplementären
18-mer Strang (Kreis) hergestellt; die Strukturen der Substrate
werden mit den durch Pfeile angezeigten Topoisomerase-Spaltstellen
dargestellt. Reaktionsgemische, welche (pro 20 μl) 50 mM Tris-HCl (pH 7,5),
0,5 pMol DNA-Substrat und 1 pMol Topoisomerase enthielten, wurden
bei 37 °C
für 10 min
inkubiert. Die Gemische wurden dann auf 0,3 M NaCl eingestellt.
Proben (20 μl)
wurden unmittelbar vor Zugabe des Salzes (Zeitpunkt null) und nach
verschiedenen Zeitabschnitten nach Zugabe des Salzes entnommen;
die Reaktionen wurden sofort durch Zugabe eines gleichen Volumens
von Stopp-Lösung
(1 % SDS, 95 % Formamid, 20 mM EDTA) gestoppt. Die Proben wurden
durch Hitze denaturiert und einer Elektrophorese in TBE durch ein
17%iges Polyacrylamidgel, welches 7 M Harnstoff enthielt, unterzogen. Das
Ausmaß des
intramolekularen Strangtransfers (ausgedrückt als Prozentanteil des eingesetzten, markierten
Substrates, welches zu einem Haarnadelstruktur-Produkt umgesetzt
wurde) ist als Funktion der Zeit nach Zugabe von NaCl aufgezeichnet.
(B) Erzeugung einer Haarnadelstruktur mit möglicher Basenpaarung. Die Struktur
des 18-mer-/30-mer-Spaltungssubstrates
wird gezeigt, wobei die Topoisomerase-Spaltstelle mit einem Pfeil angezeigt
wird. Ein Reaktionsgemisch, welches (pro 20 μl) 50 mM Tris-HCl (pH 7,5), 0,5
pMol DNA-Substrat und 1 pMol Topoisomerase enthielt, wurde bei 37 °C für 2 min
inkubiert. Die Gemische wurden dann auf 0,3 M NaCl eingestellt.
Proben (20 μl)
wurden unmittelbar vor Zugabe des Salzes (Zeitpunkt null) und nach
verschiedenen Zeitabschnitten nach Zugabe des Salzes entnommen.
Das Ausmaß des
intramolekularen Strangtransfers ist als Funktion der Zeit nach Zugabe
des NaCl aufgezeichnet.
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10A–B.
Affinitätsmarkierung
von RNA unter Verwendung von Vaccinia-Topoisomerase. (A) Der Reaktionsweg
des Strangtransfers ist in der Figur dargestellt. Das biotinylierte
DNA-Substrat, welches eine einzelne Topoisomerase-Erkennungsstelle enthält, wird
auf dem festen Dynabeads (Dynal) Streptavidinträger immobilisiert. Die Biotingruppe (angezeigt
durch das schwarze Quadrat) wird am 5'-Ende
des CCCTT enthaltenden Stranges mittels Standardverfahren für die automatisierte
Oligonucleotidsynthese eingeführt.
Die aufgereinigte Vaccinia-Topoisomerase
wird, wie dargestellt, mit der an die Kügelchen gebundenen DNA unter
Erzeugung eines kovalenten Enzym-Donor-DNA-Komplexes umgesetzt.
Enzym, welches nicht an DNA gebunden ist, wird durch Waschen der
Kügelchen
mit Puffer entfernt. Die Strangtransferreaktion wird durch die Zugabe
des [32P]-CMP-markierten T7-Transcriptes, welches
durch vorangehende Behandlung mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert
wurde, gestartet. Der 5'-Einzelstrangschwanz
des Donor-Komplexes ist komplementär zu den 12 Nucleotiden am 5'-Ende des T7-Transcriptes.
Die Religierung des kovalent gebundenen, biotinylierten DNA-Stranges
mit dem T7-Transcript wird als Umsetzung der 30-mer-RNA zu einem Produkt
von 50 Nucleotiden Länge
beobachtet. Das Gemisch wurde bei 37 °C für 15 min inkubiert. Die Kügelchen
wurden dann durch Zentrifugation gewonnen, gewaschen und in 20 μl Puffer,
welcher 0,8 % SDS und 80 % Formamid enthielt, resuspendiert. Die
Proben wurden auf 95 °C
für 5 min
erhitzt, für
5 min zentrifugiert, dann wurden die Überstände einer Elektrophorese in
TBE durch ein 12%iges Polyacrylamidgel, welches 7 M Harnstoff enthielt,
unterzogen. (B) Eine Autoradiographie des Gels wird in der Figur
gezeigt. Spur B (gebunden) – an
die Dynabeads gebundenes Produkt der Strangtransferreaktion; Spur
F (frei) -Überstand
aus der Strangtransferreaktion. Die Positionen des eingesetzten
30-mer T7-Transcriptes
und des 50-mer-Produktes werden auf der rechten Seite gezeigt.
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11. Eine schematische Darstellung eines
Verfahrens zur Verwendung von mit DNA markierter mRNA zur Gewinnung
von Gensequenzen mit voller Länge.
Kurzgefasst wird die mRNA voller Länge mit Cap-Struktur durch
die Bindung an einen festen Träger,
wie zum Beispiel durch die Verwendung biotinylierter mRNA mit Cap-Struktur,
welche an ein magnetisches, mit Streptavidin konjugiertes Kügelchen
gebunden ist, isoliert. Die Cap-Struktur der isolierten mRNA wird
(durch Verwendung von saurer Tabak-Pyrophosphatase) entfernt und
die mRNA (durch Verwendung von alkalischer Phosphatase) dephosphoryliert
und dann mit einem DNA-Marker durch Anwendung der unten skizzierten
Verfahren modifiziert. Die mit DNA markierte mRNA wird verwendet,
um Erststrang-cDNA durch Verwendung von reverser Transcriptase zu
erzeugen und durch Verwendung der PCR amplifiziert. Die amplifizierte cDNA
wird dann in einen Plasmidvektor eingefügt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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In
dieser Anmeldung werden durchwegs die folgenden Standardabkürzungen
verwendet, um bestimmte Nucleotide darzustellen:
- C
- = Cytosin
- A
- = Adenosin
- U
- = Uracil
- T
- = Thymidin
- G
- = Guanosin
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur kovalenten Bindung
eines DNA-Stranges
an einen RNA-Strang bereit, welches (a) die Erzeugung eines Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes durch
Inkubation eines DNA-Spaltungssubstrates, welches
eine Topoisomerase-Spaltstelle umfasst, mit einer für diese
Stelle spezifischen Topoisomerase, wobei das Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt einen
oder mehrere 5'-Einzelstrangschwänze besitzt, umfasst;
und welches (b) das Hinzufügen
eines Akzeptor-RNA-Stranges, welcher komplementär zu dem 5'-Einzelstrangschwanz ist, zu dem Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt
unter Bedingungen, welche eine Ligierung des kovalent gebundenen DNA-Stranges
des Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes an den RNA-Akzeptor-Strang
und die Abspaltung der Topoisomerase erlauben, wodurch der DNA-Strang
kovalent an den RNA-Strang gebunden wird, umfasst. Das DNA-Spaltungssubstrat
kann durch Hybridisierung eines DNA-Stranges, welcher eine Topoisomerase-Spaltstelle
besitzt, mit einem oder mehreren komplementären DNA-Strängen hergestellt werden, wodurch
ein DNA-Spaltungssubstrat gebildet wird, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle und eine
austretende Oligonucleotidgruppe, welche 3' zu der spaltbaren Bindung liegt, besitzt,
oder es kann ein Plasmid-Vektor sein, der eine Topoisomerase-Spaltstelle
umfasst.
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In
einer Ausführungsform
des vorangehend beschriebenen Verfahrens ist die Topoisomerase-Spaltstelle
eine Sequenz, welche CCCTT umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Topoisomerase ein Vaccinia-Topoisomerase-Enzym. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Vaccinia-Topoisomerase-Enzym ein modifiziertes Vaccinia-Topoisomerase-Enzym.
In einer anderen Ausführungsform
ist der DNA-Strang, welcher eine Topoisomerase-Spaltstelle besitzt,
radioaktiv markiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die radioaktive Markierung 32P oder ein Radiohalogen. Mittel zur radioaktiven
Markierung von Nucleotiden sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt
(siehe Ausubel et al., Short Protocols in Molecular Biology, 3.
Ausgabe, Wiley (1995); US-Patent 5,746,997, veröffentlicht am 05.05.98). In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird der DNA-Strang, welcher eine Topoisomerase-Spaltstelle besitzt,
mit einer Biotin-Einheit oder einer anderen Affinitätsreinigungsmarkierung
wie zum Beispiel einer Chitin-Bindungsdomäne, einer Glutathion-S-Transferaseeinheit
oder ähnlichem
markiert. Verfahren zum Anfügen
von Affinitätsmarkierungen
an Nucleotide sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt (siehe Carniaci
et al., Genomics 37 (1996), 327-336; Ausubel et al., vorstehend).
In einer Ausführungsform
werden das an Topoisomerase gebundene DNA-Zwischenprodukt und der Akzeptor-RNA-Strang
in vitro ligiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein kovalentes Topoisomerase-DNA- Zwischenprodukt-Molekül bereit,
welches einen 5'-Einzelstrangschwanz
besitzt. In einer Ausführungsform
des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls umfasst der 5'-Einzelstrangschwanz
eine spezifische Sequenz. In einer anderen Ausführungsform wird das kovalente
Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Molekül, welches
einen 5'-Einzelstrangschwanz besitzt,
durch das oben beschriebene Verfahren zur kovalenten Bindung eines
DNA-Stranges an einen RNA-Strang erzeugt. In einer weiteren Ausführungsform
des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls, welches
einen 5'-Einzelstrangschwanz
besitzt, welcher durch das oben beschriebene Verfahren erzeugt worden
ist, umfasst der 5'-Einzelstrangschwanz
eine spezifische Sequenz. In einer weiteren Ausführungsform des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls welches
einen 5'-Einzelstrangschwanz
besitzt und welches durch Schritt (a) des oben beschriebenen Verfahrens
erzeugt worden ist, ist der DNA-Strang radioaktiv markiert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls ist die
radioaktive Markierung 32P oder ein Radiohalogen.
In einer anderen Ausführungsform
des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls, welches
einen 5'-Einzelstrangschwanz
besitzt und welches durch Schritt (a) des oben beschriebenen Verfahrens
erzeugt worden ist, ist der DNA-Strang affinitätsmarkiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
des kovalenten Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt-Moleküls, ist
die Affinitätsmarkierung
eine Biotin-Einheit, eine Chitin-Bindungsdomäne, eine Glutathion-S-Transferaseeinheit oder Ähnliches.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein DNA-RNA-Molekül bereit,
welches kovalent durch Katalyse der Topoisomerase verbunden ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein DNA-RNA-Molekül bereit, welches kovalent
durch das oben beschriebene Verfahren zur kovalenten Bindung eines
DNA-Stranges an einen RNA-Strang verbunden ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform hat
das kovalent verbundene DNA-RNA-Molekül eine Markierung am 5'-Ende. In einer weiteren
Ausführungsform
ist die Markierung am 5'-Ende 32P oder ein Radiohalogen. In einer anderen
Ausführungsform ist
die Markierung am 5'-Ende
eine Biotin-Einheit, eine Chitin-Bindungsdomäne, eine Glutathion-S-Transferaseeinheit
oder Ähnliches.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein kovalent verbundenes DNA-RNA-Molekül bereit,
welches ein markiertes 5'-Ende
besitzt. In einer bevorzugten Ausführungsform des kovalent verbundenen DNA-RNA-Moleküls ist die
Markierung am 5'-Ende 32P oder ein Radiohalogen. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
des kovalent verbundenen DNA-RNA-Moleküls ist die Markierung am 5'-Ende eine Biotin-Einheit,
eine Chitin-Bindungsdomäne, eine
Glutathion-S-Transferaseeinheit oder Ähnliches.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Markierung
des 5'-Endes eines RNA-Moleküls bereit,
welches (a) die Erzeugung eines Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes
durch Inkubation eines DNA-Spaltungssubstrates, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle
umfasst, mit einer Topoisomerase, die für diese Spaltstelle spezifisch ist,
umfasst, wobei das Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt einen oder
mehrere 5'-Einzelstrangschwänze hat;
und welches (b) das Hinzufügen
eines RNA-Moleküls
mit 5'-Hydroxylterminus,
welches komplementär
zu dem 5'-Einzelstrangschwanz
ist, zum Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt unter Bedingungen, die
eine Ligierung des 5'-Einzelstrangschwanzes
des Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes
an das RNA-Molekül
und die Abspaltung der Topoisomerase erlauben, umfasst, wodurch
ein DNA-RNA-Ligierungsprodukt mit markiertem 5'-Ende erzeugt wird. Das DNA-Spaltungssubstrat
kann zum Beispiel durch Hybridisierung eines DNA-Stranges, welcher
eine Topoisomerase-Spaltstelle besitzt, an einen komplementären DNA-Strang
erzeugt werden, wodurch ein DNA-Spaltungssubstrat
erzeugt wird, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle und eine austretende
Oligonucleotidgruppe, welche 3' zu
einer spaltbaren Bindung liegt, besitzt.
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Das
RNA-Molekül
kann das Produkt einer in vitro-Synthese sein oder kann aus Zellen
oder Geweben isoliert worden sein. Verfahren zur Synthese von RNA
in vitro sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt (siehe zum Beispiel,
Ausubel et al., vorstehend). Verfahren zur Isolierung von RNA aus
Zellen und/oder Geweben sind ebenfalls auf dem Fachgebiet wohl bekannt
(siehe Ausubel et al., vorstehend). Zellen und Gewebe, geeignet
zur Verwendung bei der Gewinnung von RNA, welche bei der Anwendung
der vorliegenden Erfindung von Nutzen ist, schließen sowohl
tierische als auch pflanzliche Zellen ein. Besonders bevorzugte
Zellen schließen
Säugerzellen
(wie zum Beispiel Nagerzellen, Primatenzellen und Ähnliches)
und Insketenzellen ein. RNA kann auch aus prokaryontischen Zellen
wie zum Beispiel Bakterien isoliert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des oben beschriebenen Verfahrens wird das RNA-Molekül nach Synthese
oder Isolierung dephosphoryliert. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
wird die Dephosphorylierung durch Behandlung des RNA-Moleküls mit alkalischer
Phosphatase erreicht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Topoisomerase
ein Vaccinia-Topoisomerase-Enzym. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Vaccinia-Topoisomerase-Enzym ein modifiziertes Vaccinia-Topoisomerase-Enzym.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Spaltstelle CCCTT. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin vor dem Schritt (a) das Einführen einer
Biotin-Einheit oder einer anderen Affinitätsreinigungs-Einheit in das
DNA-Spaltungssubstrat.
In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren
weiterhin vor dem Schritt (a) die Immobilisierung des DNA-Spaltungssubstrates mit
Affnitätsreinigungsmarkierung
auf einem festen Träger.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der feste Träger
ein Sepharose-Harz oder es sind magnetische Kügelchen, welche eine Affinitätsreinigungssubstanz,
wie zum Beispiel Avidin, Streptavidin, Chitin, Glutathion und Ähnliches
an sich gebunden haben. Verfahren zur Herstellung solcher Substanzen
sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt. In noch einer anderen bevorzugten
Ausführungsform umfasst
das Verfahren weiterhin die Reinigung eines biotinylierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes
mit markiertem 5'-Ende
durch Trennung des festen Trägers,
an den das biotinylierte DNA-RNA-Ligierungsprodukt mit markiertem
5'-Ende immobilisiert
ist, von einer Flüssigphase
welche unmodifizierte RNA umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das 5'-Ende
des DNA-Spaltungssubstrates affinitätsmarkiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Affinitätsmarkierung
eine Biotin-Einheit. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin die Immobilisierung des biotinylierten
DNA-Spaltungssubstrates mit affinitätsmarkiertem 5'-Ende auf einem festen
Träger.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der feste Träger
mit Streptavidin modifiziert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin die Reinigung des biotinylierten
DNA-RNA-Ligierungsproduktes mit affinitätsmarkiertem 5'-Ende durch Trennung
des mit Streptavidin modifizierten festen Trägers, an welchen das DNA-RNA-Ligierungsprodukt
mit affinitätsmarkiertem
5'-Ende immobilisiert
ist, von einer Flüssigphase,
die unmodifizierte RNA umfasst.
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Wie
hier verwendet, wird unmodifizierte RNA als RNA-Strang oder -Stränge definiert,
welche nicht kovalent an einen DNA-Strang gebunden wurden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein RNA-Molekül mit markiertem 5'-Ende bereit. In
einer bevorzugten Ausführungsform
des RNA-Moleküls
mit markiertem 5'-Ende
ist die Markierung eine DNA-Sequenz. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
des RNA-Moleküls
mit markiertem 5'-Ende
umfasst es weiterhin eine Markierung des 5'-Endes. In einer Ausführungsform
ist die Markierung des 5'-Endes 32P oder ein Radiohalogen. In einer anderen
Ausführungsform
ist die Markierung des 5'-Endes
eine Biotin-Einheit oder eine andere Affinitätsreinigungseinheit.
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In
einer Ausführungsform
wird das RNA-Molekül
mit markiertem 5'-Ende
durch das oben beschriebene Verfahren zur Markierung des 5'-Endes eines RNA-Moleküls erzeugt.
In einer Ausführungsform
umfasst das RNA-Molekül
mit markiertem 5'-Ende
weiterhin eine Markierung des 5'-Endes.
In einer weiteren Ausführungsform
ist die Markierung des 5'-Endes 32P. In einer anderen Ausführungsform
ist die Markierung des 5'-Endes
eine Biotin-Einheit.
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In
einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung weiterhin
ein DNA-RNA-Molekül bereit, welches
in vitro durch Verwendung einer Topoisomerase verbunden wurde.
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Wie
hier verwendet, kann die Zahl von Nucleotiden (N) des DNA-Spaltungssubstrates,
welches voranstehend als DNA-(N)-Substrat bezeichnet wurde, zwischen
1 bis 4 Nucleotiden groß sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Markierung des
5'-Endes einer Messenger-RNA
mit Cap-Struktur bereit, welches a) die Isolierung von mRNA aus
Zellen oder einem Gewebe umfasst; welches b) das Entfernen einer RNA-Cap-Struktur von der
isolierten mRNA umfasst, was eine RNA ohne Cap-Struktur ergibt;
welches c) die Dephosphorylierung der RNA ohne Cap-Struktur umfasst,
wobei eine dephosphorylierte RNA ohne Cap-Struktur erzeugt wird;
welches d) das Entwerfen eines DNA-Spaltungssubstrates für die Topoisomerase
umfasst, welches eine Topoisomerase-Spaltstelle und einen komplementären Strang
besitzt, wobei der komplementäre
Strang eine gemischte oder zufällige
Basenzusammensetzung stromabwärts
von der Topoisomerase-Spaltstelle hat und das DNA-Spaltungssubstrat
als ein DNA-(N)-Substrat bezeichnet wird; welches e) die Spaltung
des DNA-(N)-Substrates mit einer Topoisomerase umfasst, wodurch
ein kovalenter Topoisomerase-DNA-(N)-Komplex erzeugt wird, der einen 5'-Schwanz mit einer
gemischten oder zufälligen
Basenzusammensetzung auf einem nichtgespaltenen Strang besitzt;
welches f) die Inkubation des gespaltenen, kovalenten Topoisomerase-DNA-(N)-Komplexes
mit der dephosphorylierten RNA ohne Cap-Struktur, die in Schritt (c) erzeugt
wurde, zur Erzeugung eines 5'-DNA
markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes umfasst.
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In
einer Ausführungsform
des oben beschriebenen Verfahrens erfolgt die Entfernung der RNA-Cap-Struktur
entweder als enzymatische Behandlung der mRNA mit einer Pyrophosphatase
oder als chemische Entfernung der Cap-Struktur durch Periodatoxidation
und Beta-Eliminierung. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Pyrophosphatase eine
saure Tabak-Pyrophosphatase. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Topoisomerase-Spaltstelle CCCTT. In noch einer weiteren,
bevorzugten Ausführungsform
hat das DNA-(N)-Spaltungssubstrat eine Biotin-Einheit stromaufwärts von der
Spaltstelle und wird als BioDNA-(N) bezeichnet. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren weiterhin die Affinitätsreinigung des biotinylierten, 5'-DNA markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes durch
die Bindung der Biotin-Einheit an das Streptavidin vor dem Schritt
(e).
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Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein an 5' markiertes DNA-RNA-Ligierungsprodukt bereit, welches durch
das Verfahren zur Markierung des 5'-Endes einer Messenger-RNA mit Cap-Struktur
erzeugt wurde. In einer Ausführungsform
umfasst das an 5' markierte
DNA-RNA-Ligierungsprodukt weiterhin eine Markierung des 5'-Endes. In einer
weiteren Ausführungsform
des am 5'-Ende markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes
ist die Markierung 32P. In einer weiteren
Ausführungsform
des am 5'-Ende markierten
DNA-RNA-Ligierungsproduktes ist die Markierung eine Bitotin-Einheit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Isolierung und
Clonierung einer mRNA mit Cap-Struktur nach Entfernung von RNA ohne Cap-Struktur
bereit, welches a) die Isolierung von mRNA aus Zellen oder einem
Gewebe umfasst; welches b) die Dephosphorylierung der mRNA umfasst; welches
c) die Inkubation eines gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexes
mit der dephosphorylierten mRNA zur Erzeugung eines 5'-BioDNA markierten
DNA-RNA-Ligierungsproduktes umfasst;
welches d) die Entfernung des 5'-BioDNA markierten
DNA-RNA-Ligierungsproduktes und jeglicher nicht umgesetzter, gespaltener
Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexe durch Adsorption an Streptavidin
und Gewinnung jeglichen nicht adsorbierten Materials umfasst, wobei
das Material mit RNA, welche ein 5'-Ende mit Cap-Struktur besitzt und resistent
gegen die Dephosphorylierung in Schritt (b) ist und damit unfähig ist,
mit dem gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplex zu reagieren,
angereichert ist; welches e) die Entfernung der Cap-Struktur am
5'-Ende der angereicherten
RNA, welche aus dem nicht adsorbierten Material in Schritt (d) gewonnen
wurde, umfasst; welches f) die Dephosphorylierung der RNA ohne Cap-Struktur
umfasst, wodurch eine dephosphorylierte RNA ohne Cap-Struktur erzeugt
wird; welches g) die Inkubation eines gespaltenen Topoisomerase-BioDNA-(N)-Komplexes
mit der dephosphorylierten RNA ohne Cap-Struktur, um ein 5'-BioDNA markiertes DNA-RNA-Ligierungsprodukt
zu erzeugen, umfasst; welches h) die Affinitätsreinigung des 5'-DNA markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes
umfasst; und welches i) die Amplifikation der dephosphorylierten RNA
ohne Cap-Struktur des DNA-RNA-Ligierungsproduktes
mittels PCR durch Verwendung eines Sense-Primers, welcher einem
spaltbaren Strang des Topoisomerase-Spaltungssubstrates 5' zu der Spaltstelle
entspricht, und eines Antisense-Primers, welcher entweder zu einem
3'-Poly(A)-Schwanz oder
zu einer internen RNA-Sequenz komplementär ist, umfasst. In einer bevorzugten
Ausführungsform
des oben beschriebenen Verfahrens erfolgt die Affinitätsreinigung
in Schritt (h) durch die Bindung des 5'-BioDNA markierten DNA-RNA-Ligierungsproduktes
an Streptavidin. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Entfernung der RNA-Cap-Struktur entweder als enzymatische
Behandlung der mRNA mit einer Pyrophosphtatase oder als chemische
Entfernung der Cap-Struktur durch Periodatoxidation und Beta-Eliminierung. In noch
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist
die Pyrophosphatase Tobacco-Acid-Pyrophosphatase.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens zur kovalenten Bindung eines DNA-Stranges an einen RNA-Strang hat der
5'-Einzelstrangschwanz
eine spezifisch entworfene Sequenz.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur
gezielten Ligierung eines interessierenden RNA-Stranges in einem
Gemisch von RNA-Strängen bereit,
welches das oben beschriebene Verfahren zur kovalenten Bindung eines
DNA-Stranges an einen RNA-Strang umfasst. In einer Ausführungsform
des Verfahrens zur gezielten Ligierung eines interessierenden RNA-Stranges
in einem Gemisch von RNA-Strängen,
welches das Verfahren zur kovalenten Bindung eines DNA-Stranges
an einen RNA-Strang umfasst, liefert der 5'-Einzelstrangschwanz die Spezifität des kovalent
gebundenen DNA-RNA-Ligierungsproduktes.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Gewinnung einer Gensequenz voller Länge bereit
gestellt, welches (a) die Isolierung von mRNA voller Länge, (b)
das Anfügen einer
DNA-Markierungssequenz an die isolierte mRNA und (c) die Synthetisierung
von cDNA durch Verwendung der markierten mRNA als Matrize umfasst.
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Um
sicher zu stellen, dass nur mRNA voller Länge in diesem Aspekt der Erfindung
verwendet wird (wodurch die Erzeugung einer Gensequenz voller Länge sicher
gestellt wird), ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass nur mRNA mit
Cap-Struktur isoliert wird. Eukaryontische primäre Transcripte werden am Anfangsnucleotid,
oder 5'-Nucleotid,
des primären Transcriptes
durch die Anfügung
einer 5' methylierten Cap-Struktur
modifiziert (Shatkin, Cell 9 (1976), 645), was dazu dienen kann,
die mRNA vor enzymatischem Abbau zu schützen. Nur Transcripte voller Länge werden
so modifiziert. Die Cap-Struktur kann zum Beispiel durch Anfügung einer
Affinitätsreinigungsmarkierung,
wie zum Beispiel Biotin, Chitin-Bindungsdomänen und Ähnliches modifiziert werden
(Carnici et al., vorstehend). Die affinitätsmarkierte mRNA mit Cap-Struktur
kann dann von abgebauter mRNA oder RNAs mit Poly(A)-Schwänzen, welche
keine codierende mRNAs voller Länge
sind, isoliert werden.
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Die
affinitätsmarkierte
mRNA kann von unmarkierter RNA durch Verwendung einer Affinitätsreinigung,
zum Beispiel dadurch, dass die markierte RNA mit einem Affinitätsreinigungsmaterial
wie zum Beispiel ein mit Streptavidin, Avidin, Chitin, Gluthation
und Ähnlichem
komplexierter fester Träger
in Kontakt gebracht wird, abgetrennt werden. Statt dessen kann unmodifizierte
mRNA mit Cap-Struktur von RNA-Spezies, welchen eine Cap-Struktur
fehlt, auch dadurch abgetrennt werden, dass die mRNA mit Cap-Struktur
mit einem festen Träger
in Kontakt gebracht wird, der zum Beispiel mit Phenylboronsäure komplexiert
ist (siehe Theus und Liarakos, Biotechniques 9(5) (1990), 610 – 612).
Geeignete feste Träger schließen verschiedene
Säulenchromatographiegele,
wie zum Beispiel Sepharose, Agarose und Ähnliches und magnetische Kügelchen
ein.
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Jeder
Typ eukaryontischer Zellen kann als Quelle für mRNA zur Verwendung bei der
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dienen, was sowohl tierische Zellen als auch pflanzliche Zellen
einschließt.
Geeignete tierische Zellen schließen Säugerzellen (Nagetier-, nicht
humane Primaten-, Primaten-, Ziegen-, Schaf-, Rinder-Zellen und Ähnliches)
und Insektenzellen (Nachtfalter-, Drosophila-Zellen und Ähnliches)
ein. Verfahren zur Gewinnung von mRNA aus verschiedenen Zelltypen
sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt (siehe zum Beispiel Ausubel
et al., vorstehend).
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Bevorzugt
wird nach der Isolierung die Cap-Struktur der isolierten mRNA entfernt
und die isolierte mRNA dephosphoryliert. Verfahren zur Entfernung
der Cap-Struktur von RNAs sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt und
schließen
sowohl enzymatische Verfahren (wie zum Beispiel durch Verwendung
einer Pyrophosphatase wie zum Beispiel Tabak-Pyrophosphatase) und
chemische Verfahren (wie zum Beispiel Periodatoxidation und Beta-Eliminierung)
ein. Genauso sind Verfahren zur Dephosphorylierung von RNA, zum
Beispiel durch Verwendung von alkalischer Phosphatase, auf dem Fachgebiet
wohl bekannt.
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Eine
DNA-Markierungssequenz kann an die isolierte mRNA voller Länge durch
Verwendung der oben beschriebenen Verfahren angefügt werden. Eine
bevorzugte DNA-Markierungssequenz wird in 11 sowohl
als ein Doppelstrang-DNA-Spaltungssubstrat
als auch als ein kovalentes Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt gezeigt.
Der komplementäre
Strang des Topoisomerase-DNA-Zwischenproduktes schließt einen
3'-Überhang
von 1 bis 4 Nucleotiden ein, welche jedes Gemisch von Adenin, Guanin,
Cytosin oder Thymin (in der Figur bezeichnet als N) sein können. Diese
Nucleotide werden Basenpaarungen mit den ersten 1 bis 4 Basen des
5'-Endes des isolierten
mRNA-Moleküls
ausbilden, was es der kovalent gebundenen Topoisomerase erlaubt,
die Transveresterungsreaktion, welche die DNA-Markierung an das
Ende der RNA-Sequenz bindet, zu katalysieren. Die DNA-Markierungssequenz
umfasst eine Topoisomerase-Erkennungsstelle, bevorzugt CCCTT, und
kann zudem eine Erkennungsschnittstelle für eine ortsspezifische Restriktionsendonuclease
wie zum Beispiel EcoRI umfassen, was nützlich für das anschließende Einfügen eines
cDNA-Moleküls
in einen Expressionsvektor ist.
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Das
DNA-RNA-Molekül
wird als Matrize für die
Synthese und Amplifikation der cDNA-Sequenzen voller Länge, bevorzugt
unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion (PCR), einer auf dem Fachgebiet
wohl bekannten Technik (siehe Ausubel et al., supra), verwendet.
Geeignete Primer schließen
die gesamte oder einen Teil der 5'-Markierungssquenz des DNA-RNA-Moleküls und einen
für das Gen
spezifischen 3'-Primer
oder einen Oligo-dT-Primer ein.
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Die
amplifizierten Genprodukte werden als Nächstes von den anderen Bestandteilen
des Reaktionsgemisches der Amplifikation isoliert. Diese Reinigung
kann durch Verwendung einer Vielfalt von Verfahrensweisen wie zum
Beispiel Säulenchromatographie,
Gelelektrophorese und Ähnliches
bewerkstelligt werden. Ein bevorzugtes Reinigungsverfahren verwendet
eine Gelelektrophorese mit niedrig abschmelzender Agarose. Das Reaktionsgemisch
wird aufgetrennt und durch geeignete Mittel wie zum Beispiel eine
Ethidiumbromidfärbung
sichtbar gemacht. DNA-Banden, welche Amplifikationsprodukte richtiger
Größe darstellen,
werden aus dem Rest des Gels herausgeschnitten und in angemessene,
entsprechende Vertiefungen einer Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen
gelegt. Diese Stücke
werden anschließen geschmolzen
und die darin enthaltene DNA als Insertionen für die Clonierung verwendet.
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Die
gereinigten, amplifizierten Gensequenzen werden als Nächstes in
einen Expressionsvektor eingefügt.
Eine Vielzahl von Expressionsvektoren ist zur Verwendung, sowohl
für die
prokaryontische als auch die eukaryontische Expession, bei der Anwendung
der vorliegenden Erfindung geeignet. Im Allgemeinen wird der Expressionsvektor
eines oder mehrere der folgenden Merkmale haben: Eine Promotor-Enhancer-Sequenz,
eine Selektionsmarkersequenz, einen Replikationsursprung, eine Markierungssequenz
für die
Affinitätsreinigung,
eine Sequenz mit einem induzierbaren Element, eine Epitopmarkierungssequenz
und Ähnliches.
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Promotor-Enhancer-Sequenzen
sind DNA-Sequenzen, an welche die RNA-Polymerase bindet und die Transkription
initiiert. Der Promotor bestimmt die Polarität des Transcriptes durch die Festlegung
des Stranges, der transkribiert werden wird. Bakterielle Promotoren
bestehen aus Konsensussequenzen, -35- und -10-Nucleotide relativ zum Startpunkt der
Transkription, welche von einem spezifischen sigma-Faktor und der
RNA-Polymerase gebunden werden. Eukaryontische Promotoren sind komplexer.
Die meisten Promotoren, welche in Expressionsvektoren verwendet
werden, werden durch RNA-Polymerase II transkribiert. Allgemeine
Transcriptionsfaktoren (GFTs) binden als erstes spezifische Sequenzen
nahe dem Startpunkt und rekrutieren dann die Bindung der RNA-Polymerase II. Zusätzlich zu
diesen minimalen Promotorelementen, werden kleine Sequenzelemente
spezifisch durch modulare DNA-bindende-/Transaktivierende Proteine
(zum Beispiel AP-1, SP-1), welche die Aktivität eines gegebenen Promotors
regulieren, erkannt. Virale Promotoren dienen der gleichen Funktion
wie bakterielle oder eukaryontische Promotoren und stellen entweder
eine spezifische RNA-Polymerase
in trans bereit (T7-Bakteriophage) oder rekrutieren zelluläre Faktoren und
RNA-Polymerasen (SV40, RSV, CMV). Virale Promotoren werden bevorzugt,
da sie im Allgemeinen besonders starke Promotoren sind.
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Promotoren
können
weiterhin entweder konstitutiv oder, stärker bevorzugt, regulierbar
sein (zum Beispiel induzierbar oder dereprimierbar). Induzierbare
Elemente sind DNA-Sequenzelemente, welche in Verbindung mit Promotoren
wirken und entweder Repressoren (zum Beispiel das lacO/LAC lq – Repressorsystem
in E. coli) oder Induktoren (zum Beispiel galI/GAL4 – Induktorsysteme
in Hefe) binden. In beiden Fällen
ist die Transcription faktisch "abgeschaltet", bis der Promotor
dereprimiert oder induziert wird, wobei an diesem Punkt die Transcription "angeschaltet" wird.
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Beispiele
für konstitutive
Promotoren schließen
den int-Promotor des λ-Bakteriophagen, den bla-Promotor
der β-Lactamase-Gensequenz
aus pBR322, den CAT-Promotor der Chloramphenicol-Acetyltransferase-Gensequenz
aus pPR325 und Ähnliches
ein. Beispiele für
induzierbare, prokaryontische Promotoren schließen den rechten und linken Hauptpromotor
des Bakteriophagen (PL und PR),
die trp-, reca-, lacZ-, Lacl-, AraC- und gal-Promotoren von E. coli,
den α-Amylase-
(Ulmanen Ett at., J. Bacteriol. 162 (1985), 176 – 182) und die sigma-28-spezifischen
Promotoren von B. subtilis (Gilman et al., Gene Sequence 32 (1984),
11 – 20),
die Promotoren der Bakteriophagen von Bacillus (Gryczan, in: The Molecular
Biology of the Bacilli, Academic Press Inc., NY (1982)), Streptomyces-Promotoren
(Ward et al., Mol. Gen. Genet. 203 (1986), 468 – 478) und Ännliches ein. Beispielhafte
prokaryontische Promotoren werden in Übersichtsartikeln von Glick
(J. Ind. Microtiot. 1 (1987), 277-282); Cenatiempo (Biochimie 68 (1986),
505 – 516);
und Gottesman (Ann. Rev. Genet. 18 (1984), 415 – 442) dargestellt.
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Bevorzugte
eukaryontische Promotoren schließen zum Beispiel den Promotor
der Methallothionein-I-Gensequenz aus der Maus (Hamer et al., J.
Mol. Appl. Gen. 1 (1982), 273 – 288),
den TK-Promotor des Herpesvirus (McKnight, Cell 31 (1982), 355 – 365),
den frühen
Promotor von SV40 (Benoist et al., Nature (London) 290 (1981), 304 – 310),
den Promotor der gal1-Gensequenz der Hefe (Johnston et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. (USA) 79 (1982), 6971 – 6975; Silver et al., Proc.
Natl. Acad.
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Sci.
(USA) 81 (1984), 5951 – 5955),
den CMV-Promotor, den EF-1-Promotor, auf Ecdyson reagierende Promotor(en)
und Ähnliches
ein.
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Selektionsmarkersequenzen
sind wertvolle Elemente in Expressionsvektoren, da sie Wege bereitstellen
um nur die Zellen für
das Wachstum zu selektionieren, welche einen Vektor enthalten. Solche Marker
sind von zweierlei Art: Wirkstoffresistenz und Auxotrophie. Ein
Wirkstoffresistenzmarker ermöglicht
es Zellen einen exogen zugesetzten Wirkstoff, der andernfalls die
Zelle töten
würde,
zu entgiften. Auxotrophiemarker erlauben es Zellen einen essentiellen
Baustein (für
gewöhnlich
eine Aminosäure)
zu synthetisieren, während
sie in einem Medium gezüchtet
werden, dem dieser essentielle Baustein fehlt.
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Gebräuchliche,
selektionierbare Markergensequenzen schließen solche für die Resistenz
gegen Antibiotika wie zum Beispiel Ampicillin, Tetrazyklin, Kanamycin,
Bleomycin, Streptomycin, Hygromycin, Neomycin, ZeocinTM und Ähnliches
ein. Selektionierbare Auxotrophie-Gensequenzen schließen zum
Beispiel hisD ein, welches das Wachstum in Histidin freiem Medium
in der Anwesenheit von Histidinol erlaubt.
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Eine
bevorzugte selektionierbare Markersequenz zur Verwendung in Hefeexpressionssystemen ist
URA3. Labor-Hefestämme,
welche Mutationen in dem Gen tragen, welches die Orotidin-5'-Phosphat-Decarboxylase
codiert, welches ein essentielles Enzym für die Uracil-Biosynthese ist,
sind nicht fähig in
der Abwesenheit von exogenem Uracil zu wachsen. Eine Kopie des Wildtyp-Gens
(ura4+ in S. pombe und URA3 in S. cerevisiae) wird diesen Defekt
in trans komplementieren.
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Ein
weiteres in einem Expressionsvektor nützliches Element ist eine Replikationsursprungssequenz.
Replikationsursprünge
sind einzigartige DNA-Abschnitte,
welche mehrfache, kurze und wiederholte Sequenzen enthalten, die
von multimeren, den Ursprung bindenden Proteinen erkannt werden und
die eine Schlüsslerolle
beim Zusammenbau der DNA-Replikationsenzyme an der Stelle des Ursprungs
haben. Geeignete Replikationsursprünge zur Nutzung in Expressionsvektoren,
die hier verwendet werden, schließen den oriC aus E, coli, 2μ und ARS
(beide nützlich
in Hefesystemen), sf1, SV40 (nützlich
in Säugersystemen)
und Ähnliches
ein.
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Zusätzliche
Elemente, welche in einen Expressionsvektor eingeschlossen werden
können,
der in Übereinstimmung
mit der vorliegende Erfindung verwendet wird, sind Sequenzen; die
Affinitätsreinigungsmarkierungen
oder Epitopmarkierungen codieren. Affinitätsreinigungsmarkierungen sind
im Allgemeinen Peptidsequenzen, welche mit einem Bindungspartner
interagieren können,
der an einem festen Träger
immobilisiert ist. Synthetische DNA-Sequenzen, die multiple, konsekutive,
einmalige Aminosäuren
codieren, wie zum Beispiel Histidin, können, wenn sie mit dem exprimierten
Protein verbunden werden, für
Einschrittreinigungen des rekombinanten Proteins durch hochaffine
Bindung an eine Harzsäule wie
zum Beispiel Nickel-Sepharose
genutzt werden. Eine Erkennungsstelle für eine Endopeptidase kann zwischen
die Polyaminosäure-Markierung
und das Protein des Interesses eingebaut werden, um die anschließende Entfernung
des Leader-Peptids durch Spaltung mit Enterokinase und anderen Proteasen zu
erlauben. Sequenzen, die Peptide wie zum Beispiel die Chitin-Bindungsdomäne (welche
an Chitin bindet), die Gluthation-S-Transferase (welche an Gluthation bindet),
Biotin (welches an Avidin und Streptavidin bindet) und Ähnliches
codieren, können auch
zur Reinigung des Proteins des Interesses genutzt werden. Die Affinitätsreinigungsmarkierung kann
vom Protein des Interesses durch Verfahren abgetrennt werden, die
auf dem Fachgebiet wohl bekannt sind und die Verwendung von Inteinen
(sich selbst spleißende
Proteinelemente, Chong et al., Gene 192 (1997), 271 – 281) einschließen.
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Epitopmarkierungen
sind kurze Peptidsequenzen, welche durch Epitop-spezifische Antikörper erkannt
werden. Ein Fusionsprotein, welches ein rekombinantes Protein und
eine Epitopmarkierung umfasst, kann unkompliziert und einfach durch
Verwendung eines Antikörpers,
der an ein Chromatographieharz gebunden ist, gereinigt werden. Die
Anwesenheit einer Epitopmarkierung erlaubt weiterhin den Nachweis
des rekombinanten Proteins in anschließenden Tests, wie zum Beispiel
Western-Blots, ohne einen für
das rekombinante Protein selbst spezifischen Antikörper herstellen
zu müssen.
Beispiele für verbreitet
verwendete Eptiopmarkierungen schließen V5, Gluthation-S-Transferase
(GST), Hämagglutinin (HA),
das Peptid Phe-His-His-Thr-Thr, die Chitin-Bindungsdomäne und Ähnliches
ein.
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Ein
weiteres nützliches
Element in einem Expressionsvektor ist eine multiple Clonierungsstelle oder
ein Polylinker. Synthetische DNA, welche eine Folge von Erkennungsstellen
für Restritkionsendonukleasen
codiert, wird in einen Plasmidvektor stromabwärts von dem Promotorelement
eingefügt.
Diese Stellen werden für
die günstige
Clonierung von DNA in den Vektor an einer spezifischen Position
entworfen.
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Die
vorerwähnten
Elemente können
kombiniert werden, um einen Expressionsvektor herzustellen, der
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Genbanken
nützlich
ist. Geeignete prokaryontische Vektoren schließen Plasmide wie zum Beispiel
jene, die zur Replikation in E. coli fähig sind (zum Beispiel pBR322,
ColEI, pSC101, PACYC 184, itVX, pRSET, pBAD (Invitrogen, Carlsbad,
CA) und Ähnliches),
ein. Solche Plasmide werden durch Sambrock offenbart (vergleiche "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual",
zweite Ausgabe, herausgegeben durch Sambrook, Fritsch und Maniatis,
Cold Spring Harbor Laboratory (1989)). Bacillus-Plasmide schließen pC194,
pC221, pT127 und Ähnliches
ein und werden durch Gryczan offenbart (In: The Molecular Biology
of the Bacilli, Academic Press, NY (1982), 307 – 329). Geeignete Streptomyces-Plasmide
schließen
pIJ101 (Kendall et al., J. Bacteriol. 169 (1987), 4177 – 4183) und
Streptomyces-Bakteriophagen wie zum Beispiel ϕC31 (Chater
et al., in: Sixth International Symposium on Actinomycetales Biology,
Akademiai Kaido, Budapest, Ungarn (1986), 45-54) ein. Pseudomonas-Plasmide
werden in Übersichtsartikeln
durch John et al. (Rev. Infect. Dis. 8 (1986), 693 – 704) und Izaki
(Jpn. J. Bacteriol. 33 (1978), 729 – 742) dargestellt.
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Geeignete
eukaryontische Plasmide schließen
zum Beispiel BPV, Vaccinia, SV40, 2-micron-Circle, pcDNA3.1, pcDNA3.1/GS,
pYES2/GS, pMT, pIND, pIND (SP1), pVgRXR (Invitrogen) und Ähnliches
oder deren Abkömmlinge
ein. Solche Plasmide sind auf dem Fachgebiet wohl bekannt (Botstein
et al., Miami Wntr. Symp. 19 (1982), 265 – 274; Broach, in: "The Molecular Biology
of the Yeast Saccharomyces: Life Cycle and Inheritance", Cold Spring Harbor Laboratory
(1981), Cold Spring Harbor, NY, 445 – 470; Broach, Cell 28 (1982),
203-204; Dilon et al., J. Clin. Hematol. Oncol. 10 (1980), 39 – 48; Maniatis,
in: Cell Biology: A Comprehensive Treatise, Band 3, Gene Sequence
Expression, Academic Press, NY (1980), 563 – 608) Sobald Plasmide, welche
die Gensequenz-Insertion in der richtigen Orientierung enthalten,
identifiziert worden sind, wird die Plasmid-DNA zur Verwendung in
der Transformation von Wirtszellen für die Expression hergestellt.
Verfahren zur Herstellung von Plasmid-DNA und Transformation von
Zellen sind dem Fachmann wohl bekannt. Solche Verfahren sind zum
Beispiel in Ausubel et al., vorstehend, beschrieben.
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Prokaryontische
Wirte sind im Allgemeinen sehr effizient und geeignet zur Herstellung
von rekombinanten Proteinen und sind deshalb ein Typ eines bevorzugten
Expressionssystems. Prokaryonten werden am häufigsten durch verschiedene
Stämme von
E. coli vertreten. Es können
jedoch auch andere Organismen einschließlich anderer bakterieller Stämme verwendet
werden.
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Anerkannte
prokaryontische Wirte schließen Bakterien
wie zum Beispiel E. coli und solche von Gattungen wie zum Beispiel
Bacillus, Streptomyces, Pseudomonas, Salmonella, Serratia und ähnliche ein.
Unter solchen Bedingungen wird das Polypeptid jedoch nicht glycosyliert
werden. Der hier zur Verwendung ausgewählte prokaryontische Wirt muss mit
dem Replikon und den Kontrollsequenzen im Expressionsplasmid kompatibel
sein.
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Geeignete
Wirte können
oft eukaryontische Zellen einschließen. Bevorzugte eukaryontische
Wirte schließen
zum Beispiel Hefen, Pilze, Insektenzellen und Säugerzellen entweder in vivo
oder in Zellkultur ein. Säugerzellen,
welche als Wirte nützlich
sein können,
schließen
HeLa-Zellen, Zellen fibroblastischen Ursprungs, wie zum Beispiel
VERO, 3T3 oder CHOK1, HEK 293-Zellen oder Zellen lymphoiden Ursprungs
(wie zum Beispiel 32D-Zelten) und ihre Abkömmlinge ein. Bevorzugte Säuger-Wirtszellen schließen nicht
adhärente
Zellen wie zum Beispiel CHO, 32D und Ähnliches ein. Bevorzugte Hefe-Wirtszellen
schließen
S. Pombe, Pichia pastoris, S. cerevisiae (wie zum Beispiel IVNSc1)
und ähnliche ein.
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Zudem
stehen Pflanzenzellen ebenfalls als Wirte zur Verfügung und
es stehen mit Pflanzenzellen kompatible Kontrollsequenzen zur Verfügung, wie zum
Beispiel 35S und 19S des Blumenkohl-Mosaik-Virus, Nopalinsynthasepromotor
und – polyadynelierungssignalsequenzen
und Ähnliches.
En weiterer bevorzugter Wirt ist die Insektenzelle, zum Beispiel die
Drosophilalarven. Bei Verwendung von Insektenzellen als Wirt kann
der Drosophila-Alkoholdehydrogenase-Promotor verwendet werden (Rubin,
Science 240 (1988), 1453 -1459). Als Alternative können Baculovirus
Vektoren hergestellt werden, um große Menge von Peptiden in Insektenzellen
zu exprimieren, welche von einer gewünschten Gensequenz codiert
werden (Jasny, Science 238 (1987), 1653; Miller et al., in: Genetic
Engineering (1986), Setlow, J.K. et al., Herausgeber, Plenum, Band
8, Seiten 277 – 297). Die
vorliegende Erfindung bietet ebenfalls die gereinigten, isolierten
oder angereicherten Versionen der exprimierten Genprodukte, an welche
durch die voranstehend beschriebenen Verfahren hergestellt wurden.
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Diese
Erfindung wird aus den folgenden Experimentellen Details besser
verständlich.
Der Durchschnittsfachman wird jedoch schnell erkennen, dass die
spezifischen, erörterten
Verfahren und Ergebnisse die Erfindung lediglich veranschaulichen, welche
vollständiger
in den daran anschließenden Ansprüchen beschrieben
wird.
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Experimentelle
Details
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VERFAHREN
UND MATERIALIEN
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Herstellung
von Tandem-RNA-p-DNA und -DNA-p-RNA-Olgionucleotiden
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CCCTT
enthaltende 36-mer-Oligonucleotide, welche eine einzelne, interne
Markierung durch 32P am spaltbaren Phosphat
enthalten, wurden durch Ligierung von 2 18-mer-Strängen (synthetische
RNA- oder DNA-Oligonucleotide), welche an einen komplementären 36-mer-DNA-Strang
hybridisiert wurden, hergestellt. Die Sequenz des proximalen CCCTT
enthaltenden 18-mer-Stranges war 5'-CATATCCGTGTCGCCCTT als DNA oder 5'-CAUAUCCGUGUCCCUU
als RNA. Die Sequenz des distalen 18-mer Stranges war 5'-ATTCCGATAGTGACTACA als
DNA oder 5'-AUUCCGAUAGUGACUACA
als RNA. Der distale 18-mer-Strang wurde in der Anwesenheit von
[γ32p]-ATP und T4-Polynucleotidkinase 5' markiert und dann über ein
Gel aufgereinigt. Die Sequenz des 36-mer-Stranges war 5'-TGTAGTCACTATCGGAATAAGGGCGACACGGATATG.
Die Stränge
wurden in 0,2 M NaCl durch Erhitzen auf 65 °C für 2 min, gefolgt von langsamem
Abkühlen
auf Raumtemperatur, aneliert. Das molare Verhältnis des 5' markierten, distalen 18-mers zum proximalen 18-mer
und dem 36-mer-Strang im Hybridisierungsgemisch war 1 : 4 : 4. Das
in einem Strang einfach gespaltene Produkt der Anelierungsreaktion
wurde in vitro mit gereinigter, rekombinanter Vacciniavirus-DNA-Ligase
verbunden (14, 15). Die Ligierungsreaktionsgemische (400 μl) enthielten
50 mM Tris HCl (pH 8.0), 5 mM DTT, 10 mM MnCl2,
1 mM ATP, 10 pMol von 5' mit 32P markiertem Substrat mit einer Spaltung
eines Stranges und 160 pMol Ligase. Nach einer Inkubation für 4 h bei
22 °C wurden
die Reaktionen durch die Zugabe von EDTA zu einer Endkonzentration
von 25 mM gestoppt. Die Proben wurden dann mit Phenol-Choroform extrahiert
und markierte Nucleinsäure
wurde aus der wässrigen
Phase durch Ethanolpräzipitation
gewonnen. Die 36-mer-Doppelstrangprodukte wurden in TE-Puffer aufgelöst (10 mM
Tris HCl, pH 8,0, 1 mM EDTA). Die Ligierung des markierten, distalen
18-mer Stranges an den unmarkierten CCCTT enthaltenden 18-mer-Strang zur Erzeugung
eines intern markierten 36-mer Produktes wurde durch Elektrophorese
der Reaktionsprodukte durch ein 17%iges denaturierendes Polyacrylamidgel
bestätigt.
Das Ausmaß der
Ligierung [36-mer/(36-mer + 18-mer)] war wie folgt:
DNA-p-DNA
(88 %); DNA-p-RNA (67 %); RNA-p-DNA (66 %).
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Kovalente Bindung von
Topoisomerase an intern markierte 36-mer-Doppelstränge
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Rekombinante
Vaccinia-Topoisomerase wurde in Bakterien exprimiert und durch Phosphocellulose
und SP5PW-Säulenchromatographie,
wie beschrieben, gereinigt (16, 17). Reaktionsgemische für Untersuchungen
der kovalenten Erzeugung von Addukten enthielten (pro 20 μl) 50 mM
Tris-HCl (pH 8,0), 0,2 pMol 36-mer-Doppelstrang und 1 pMol Topoisomerase.
Die Raktionen wurden durch Zugabe von Topoisomerase gestartet und
durch Zugabe von SDS bis zu einer Endkonzentration von 1 % gestoppt.
Die Proben wurden mittels SDS-PAGE untersucht. Kovalente Erzeugung
von Komplexen wurde durch den Transfer von radioaktiv markierten
Polynucleotiden auf das Topoisomerase-Polypeptid gezeigt (3). Das Ausmaß der Erzeugung
von Addukten wurde durch das Abtasten des Gels unter Verwendung
eines FUJIX BAS1000-Phosphorabbildungsgerät quantifiziert und wurde als
Prozentanteil des eingesetzten, 5' durch 32P markierten
36-mer-Substrates, welches kovalent auf das Protein transferiert
wurde, ausgedrückt.
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DNA-Strangtransfer
auf einen RNA-Akzeptor
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Ein
CCCTT enthaltendes 18-mer-DNA-Oligonucleotid (5'-CGTGTCGC-CCTTATTCCC) wurde in der Anwesenheit
von [γ32P]-ATP und T4-Polynucleotidkinase am 5'-Ende markiert, dann
mittels eines Gels gereinigt und an einen komplementären 30-mer-Strang
hybridisiert, um das 18-mer/30-mer Suizid-Spaltungssubstrat zu erzeugen. Kovalente
Topoisomerase-DNA-Komplexe wurden in einem Reaktionsgemisch, welches
(pro 20 μl)
50 mM Tris-HCl (pH 8,0), 0,5 pMol 18-mer/30-mer-DNA und 2,5 pMol Topoisomerase
enthielt, erzeugt. Das Gemisch wurde für 5 min bei 37 °C inkubiert.
Die Strangtransferreaktion wurde durch Zugabe eines 18-mer-Akzeptorstranges
5'-ATTCCGATAGTGACTACA
(entweder DNA oder RNA) bis zu einer Konzentration von 25 pMol/20 μl (das heißt, ein
50-facher molarer Überschuß gegenüber dem
eingesetzten DNA-Substrat) gestartet, während gleichzeitig das Reaktionsgemisch
auf 0,3 M NaCl eingestellt wurde. Die Reaktionen wurden durch Zugabe
von SDS und Fromamid zu jeweils 0,2 % bzw. 50 % gestoppt. Die Proben
wurden durch Hitze denaturiert und dann einer Elektrophorese in
TBE (90 mM Tris-Borat, 2,5 mM EDTA) durch ein 17%iges Polyacrylamid,
welches 7 M Harnstoff enthielt, unterzogen. Das Ausmaß des Strangtransfers
(ausgedrückt
als Prozentanteil der eingesetzten, markierten DNA, welche zu einem 30-mer-Strangtransferprodukt
umgesetzt wurde) wurde durch Abtasten des nassen Gels mittels eines Phosphorabbildungsgerät quantifiziert.
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Herstellung einer mit 32-P markierten 36-mer-RNA
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Ein
36 Nucleotide langes Run-Off-Transcript wurde in vitro durch T3-RNA-Polymerase von dem Plasmid
pBluescirpt II-SK(-) als Matrize, welches durch Spaltung mit der
Endonuclease EagI linearisiert wurde, synthetisiert. Ein Transcriptionsreaktionsgemisch
(100 μl),
welches 40 mM Tris HCl (pH 8,0), 6 mM MgCl2,
2 mM Spermidin, 10 mM NaCl, 10 mM DTT, 0,5 mM ATP, 0,5 mM CTP, 0,5
mM UTP, 6,25 μM
[α32P] GTP, 5 μg Matrizen-DNA und 100 Einheiten
T3-RNA-Polymerase
(Promega) enthielt, wurde für
90 min bei 37 °C
inkubiert. Die Reaktion wurde durch Einstellen des Gemisches auf
0,1 % SDS, 10 mM EDTA und 0,5 M Ammoniumacetat gestoppt. Die Proben
wurden mit Phenol-Chloroform extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Das Pellet wurde in Formamid resuspendiert und dann einer Elektrophorese
in TBE durch ein 12%iges Polyacrylamidgel, welches 7 M Harnstoff
enthielt, unterzogen. Die radioaktiv markierte 36-mer-RNA wurde
durch Autoradiographie des nassen Gels lokalisiert und aus einem
ausgeschnittenen Stück
des Gels durch Einlegen in 0,4 ml eines Puffers, welcher 1 M Ammoniumacetat,
0,2 % SDS und 20 mM EDTA enthielt, für 16 h bei 4°C eluiert.
Das Eluat wurde durch Phenol extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Die RNA wurde in TE resuspendiert. Die Dephosphorylierung des 5'-Endes der RNA wurde
in einem Reaktionsgemisch (30 μl),
welches 10 mM Tris-HCl (pH 7,9), 50 mM NaCl, 10 mM MgCl2, 1
mM DTT, 10 pMol 36-mer-RNA und 30 Einheiten alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(New England Biolabs) enthielt, durchgeführt. Nach einer Inkubation
für 1 h
bei 37 °C
wurde das Gemisch mit Phenol extrahiert und mit Ethanol präzipitiert.
Das mit Phosphatase behandelte 36-mer-Transcript wurde erneut durch
eine Elektrophorese, wie oben beschrieben, gereinigt.
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Affinitätsmarkierung
von RNA durch Verwendung von Vaccinia-Topoisomerase
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Der
Reaktionsweg des Strangtransfers ist in 10a dargestellt.
Das biotinylierte DNA-Substrat, welches eine einzelne Topoisomerase-Erkennungsstelle
besitzt, wird auf dem festen Dynabeads (Dynal) Träger mit
Streptavidin immobilisiert. Die Biotingruppe (angedeutet durch das
schwarze Quadrat) wird am 5'-Ende
des CCCTT enthaltenden Stranges mittels Standardverfahren für die automatisierte Oligonucleotidsynthese
eingeführt.
Die aufgereinigte Vaccinia-Topoisomerase wird mit der an die Kügelchen gebundenen
DNA unter Erzeugung eines kovalenten Enzym – Donor-DNA – Komplexes,
wie dargestellt, umgesetzt. Enzym, welches nicht an DNA gebunden ist,
wird durch Waschen der Kügelchen
mit Puffer entfernt. Die Strangtransferreaktion wird durch die Zugabe
des [32P]-CMP-markierten T7-Transcriptes, welches
durch vorangehende Behandlung mit alkalischer Phosphatase dephosphoryliert
wurde, gestartet. Der 5'-Einzelstrangschwanz
des Donor-Komplexes
ist komplementär
zu den 12 Nucleotiden am 5'-Ende
des T7-Transcriptes.
Die Religierung des kovalent gebundenen, biotinylierten DNA-Stranges
mit dem T7-Transcript wird als Umsetzung der 30-mer RNA zu einem
Produkt von 50 Nucleotiden Länge
beobachtet.
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Experimentelle
Details: Das DNA-Substrat wurde durch Anelierung des biotinylierten 25-mer-Stranges,
welcher die Topoisomerase-Erkennungsstelle enthielt, an einen komplementären, phosphorylierten
24-mer-Strang (der im 4-fachem molaren Überschuss vorlag) erzeugt.
Die Stränge wurden
in der Anwesenheit von 0,2 M NaCl durch Erhitzen auf 65 °C für 10 min,
gefolgt von langsamer Abkühlung
auf Raumtemperatur, aneliert. Der biotinylierte Doppelstrang wurde
auf Streptavidin-Kügelchen
durch Inkubation von 10 pMol der DNA mit 10 μg Dynabeads in 50 mM Tris-HCl
(pH 8,0) und 1 M NaCl für
10 min bei 22 °C
immobilisiert. Die Kügelchen
wurden durch Zentrifugation zurückgewonnen. Die
Kügelchen
wurden zweimal mit 1 ml 50 mM Tris-HCI (pH 8,0) gewaschen. Die gewaschenen
Beads wurden in 20 μl
50 mM Tris-HCI (pH 8,0) resuspendiert. Ein 5-facher molarer Überschuss
von Topoisomerase (50 pMol) wurde dem an die Kügelchen gebundenen DNA-Substrat
hinzugefügt.
Das Gemisch wurde bei 37 °C
für min
inkubiert. Die Kügelchen
wurden durch Zentrifugation gewonnen, zweimal mit 1 ml 50 mM Tris-HCI
gewaschen, dann in 18 μl
50 mM Tris-HCI, 0,3 M NaCl resuspendiert. Der Strangtransfer wurde
durch die Zugabe von 1 pmol durch [32P]-CMP
markierten T7-Tanskriptes gestartet. Das Gemisch wurde bei 37 °C für 15 min
inkubiert. Die Kügelchen
wurden dann durch Zentrifugation zurückgewonnen, gewaschen und in
20 μl Puffer,
welcher 0,8 % SDS und 80 % Formamid enthielt, resuspendiert. Die
Proben wurden auf 95 °C
für 5 min
erhitzt, für
5 min zentrifugiert und dann wurden die Überstände einer Elektrophorese in
TBE durch ein 12%iges Polyacrylamidgel, welches 7 M Harnstoff enthielt, unterzogen.
Eine Autoradiographie des Gels wird in 10B gezeigt.
Spur B (gebunden) – Produkt
der Strangtransferreaktion, gebunden an die Dynabeads; Spur F (frei) – Überstand
aus der Strangtransferreaktion. Die Positionen des eingesetzten 30-mer-T7-Transcriptes
und des 50-mer-Produktes werden rechtsseitig gezeigt.
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RNA-Substrat:
Das 30 Nucleotide lange Run-Off-Transcript wurde in vitro durch
T7-RNA-Polymerase
von dem Plasmid pBluescirpt II-SK(-) als Matrize, welches durch
die Spaltung mit der Endonuclease XhoI linearisiert wurde, synthetisiert.
Das Transcript wurde mit [α32P]-CTP unter gleichartigen Reaktionsbedingungen,
wie für
die Herstellung des T3-RNA-Transcriptes beschrieben, synthetisiert.
Die 30-mer-RNA wurde
durch ein Gel gereinigt und anschließend, wie beschrieben, dephosphoryliert.
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Ergebnisse
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Kovalente Bindung von
Topoisomerase an ein Doppelstrangsubstrat, welches RNA 3' zu dem spaltbaren
Phosphat enthält
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Vaccinia-Topoisomerase
bindet nicht kovalent an CCCTT enthaltende RNA-Doppelstränge, noch erzeugt sie kovalente
Komplexe mit RNA-DNA-Hybriddoppelsträngen, in
welchen einer der beiden Stränge
RNA ist (9). Kontrollexperimente zeigten, dass das Ausbleiben der
Erzeugung eines kovalenten Adduktes mit einem CCCUU enthaltenden
RNA-Strang nicht durch die Ersetzung der Thymin-Basen durch Uracil
in der CCCTT-Sequenz bedingt wurde (9). Um besser zu verstehen,
warum Vaccinia-Topoisomerase keine kovalenten Komplexe mit reinen
RNA-Strängen
erzeugt, stellten wir 36-Bp-Doppelstrangsubstrate her, in welchen
der spaltbare Strang ein Tandem-RNA-DNA- oder -DNA-RNA-Kopolymer
und der nichtgespaltene Strang reine DNA war (1).
Diese Doppelstränge waren
ausschließlich
mit 32P am spaltbaren Phosphodiester markiert.
Die Substratmoleküle
wurden durch Anelierung zweier 18-mer-Oligonucleotide (von denen
eines 5' mit 32P markiert wurde) an einen komplementären 36-mer-DNA-Strang
hergestellt, um einen in einem Strang einfach gespaltenen Doppelstrang
zu erzeugen. Der 5' markierte
18-mer-Strang wurde
dann in einer durch Vaccinia-Virus-DNA-Ligase katalysierten Reaktion
an den unmarkierten CCCTT-Strang (oder CCCUU-Strang) gebunden. Die 36-mer-Doppelstrangprodukte
wurden isoliert und dann als Substrate für die Vaccinia-DNA-Topoisomerase
verwendet. Wir werden uns auf diese Substrate als DNA-p-DNA, DNA-p-RNA
und RNA-p-DNA, mit der Bezeichnung des markierten Phosphats als
p, beziehen.
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Transveresterungen
durch die Topoisomerase an der CCCTT-Stelle werden eine kovalente
Bindung eines 3' mit 32P markierten 18-mer Oligonucleotides an
das Enzym ergeben. Das Ausmaß der
Erzeugung kovalenter Komplexe mit dem DNA-p-RNA-Substrat in 10 min war proportional
zu der eingesetzten Topoisomerase; 80 – 85 % des 36-mer Stranges
wurden bei Sättigung
mit dem Enzym auf die Topoisomerase transferiert (1).
Der gleiche Spiegel von Topoisomerase band kovalent weniger als
1 % des 36-mer-RNA-p-DNA-Stranges. Daraus folgt, dass die Topoisomerase
eine RNA-Substitution stromabwärts
vom spaltbaren Phosphat toleriert, aber an der Erzeugung kovalenter Addukte
gehindert wurde, wenn die CCCTT-Sequenz in Form einer RNA vorlag.
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Die
Kinetik der kovalenten Bindungsreaktion bei sättigenden Spiegeln von Topoisomerase
wurde bestimmt (2). Eine reine 36-mer-DNA (DNA-p-DNA)
wurde in 2 min zu einem Endpunkt von 21 % gebunden (2A).
Die offensichtliche Spaltungs-Religierungs-Gleichgewichtskonstante
(KcI – kovalenter
Komplex/nicht-kovalenter
Komplex) war 0,26, was mit den Werten von 0,2 bis 0,25 übereinstimmt,
die früher über die
Spaltung eines am 5'-Ende
markierten, CCCTT enthaltenden DNA-Substrates im Gleichgewichtszustand
berichtet wurde (10, 11). Das DNA-p-RNA-36-mer wurde in 5 min zu einem Endpunkt
von 80 % gebunden (2A und andere, nicht gezeigte
Ergebnisse). Die offensichtliche Gleichgewichtskonstante für DNA-p-RNA
(KcI = 4) war signifikant höher als
diejenige, welche für
den reinen DNA-Liganden
beobachtet wurde.
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Das
RNA-p-DNA-36-mer wurde, wenn auch sehr langsam, auf die Topoisomerase
transferiert. Nach 4 h waren 4 % des CCCUU enthaltenden RNA-Stranges
kovalent an das Enzym gebunden (2B). Ein
Endpunkt wurde in diesem Experiment nicht erreicht. Durch Vergleich
der initialen Geschwindigkeit der Erzeugung kovalenter Addukte mit RNA-p-DNA
(0,04 % des eingesetzten Substrates wurde pro min gespalten) mit
der Menge von Addukt, die mit DNA-p-DNA zum frühesten Zeitpunkt (12 % in 10
Sek.) erzeugt wurde, wird jedoch geschätzt, dass die Substitution
des CCCTT-Abschnittes des Substrates mit RNA die Geschwindigkeit
der Erzeugung kovalenter Komplexe um etwa 3 Größenordungen verlangsamt hat.
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DNA-Strangtransfer
auf einen RNA-Akzeptor
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Erneute
Bindung des gespaltenen Stranges geschieht durch Angriff eines Polynucleotids
mit 5'-Hydroxylterminus
an der 3'-Phosphodiesterbindung
zwischen Tyr-274 und der CCCTT-Stelle. Dieser Transveresterungsschritt
kann unabhängig
von der Strangspaltung durch Untersuchung der Fähigkeit eines vorher erzeugten
Topoisomerase-DNA-Komplexes einen kovalent gebundenen Strang an
einen heterologen Akzeptorstrang zu religieren studiert werden (5,
11). Um einen kovalenten Topoisomerase-DNA-Donorkomplex zu erzeugen, wurde
das Enzym zunächst
mit einem Suizid-Substrat inkubiert, welches aus einem 5' durch 32P
markierten spaltbaren 18-mer-Strang (CGTGTCGCCCTTATTCCC), der an
einen 30-mer-Strang
hybridisiert wurde, bestand. Die Spaltung dieser DNA durch Topoisomerase
wird von der Abspaltung der 6 Nucleotide langen, austretenden Gruppe,
ATTCCC, begleitet. Ohne einen gleich verfügbaren Akzeptor für die Religierung
ist das Enzym im Wesentlichen auf der DNA als Suizid-Zwischenprodukt
gefangen (3). In einer 5-minütigen Reaktion
mit Enzymüberschuss wird > 90 % des 5' durch 32P
markierten Stranges kovalent an das Protein gebunden. Die Strangtransferreaktion
wurde durch Zugabe eines 50-fachen molaren Überschusses eines 18-mer-Akzeptorstranges (entweder
DNA oder RNA), komplementär
zu dem 5'-Einzelstrangschwanz
des kovalenten Donorkomplexes (3),
gestartet, während
gleichzeitig die Ionenstärke
auf 0,3 M NaCl erhöht
wurde. Zugabe von NaCl während
der Religierungsphase fördert
die Abspaltung der Topoisomerase nach dem Strangschluss und verhindert
die erneute Spaltung des Strangtransferproduktes. Ligierung des
kovalent gebundenen 12-mers CGTGTCGCCCTT an das 18-mer ergibt ein
mit 32P markiertes 30-mer (4, Spur
1). Das Suizid-Zwischenprodukt transferierte 94 % des eingesetzten,
CCCTT enthaltenden Stranges auf den 18-mer DNA-Strang (3). Das Ausmaß der Religierung zum frühesten Zeitpunkt
(5 Sek.) war 90 % des Endpunktwertes. Aus diesem Datenpunkt wurde
eine Geschwindigkeitskonstante der Religierung (kreI)
von > 0,5 s–1 errechnet.
Ein kreI-Wert von ~ 1,3 s–1 wurde
früher
bestimmt (aus experimentellen Werten für kcI und
Keq bei 37 °C) (18).
-
Topoisomerase
ligierte prompt die kovalent gebundene 12-mer-DNA an einen 18-mer-RNA-Akzeptor,
um ein 30-mer-Produkt zu erzeugen (4, Spur
5). 89 % des eingesetzten CCCTT-Stranges wurde auf RNA transferiert,
wobei 40 % des Endpunktwertes in 5 Sek. erreicht wurden. Dieser
Datenpunkt wurde verwendet, um die Geschwindigkeitskonstante von
0,1 s–1 für einen
Single-Turnover-Strangtransfer auf RNA zu schätzen. Somit war die Religierung
mit DNA etwa 10-mal schneller als die Religierung mit RNA. Die verlangsamte
Geschwindigkeit der RNA-Religierung ist wahrscheinlich für die beobachtete
Zunahme der Spaltungs-Religierungs-Gleichgewichtskonstante (Keq =
kcI/kreI) mit dem
DNA-p-RNA-36-mer verantwortlich.
-
Untersuchung
des Strangtransferreaktionsproduktes
-
Das
vorhergesagte Produkt des Strangtransfers auf RNA ist ein 30-mer-Tandem-DNA-RNA-Strang (5' – CGTGTCGCCCTTAUUCCGAUAGUGACUACA),
welcher ausschließlich mit 32P am 5'-Ende
markiert ist. Die Struktur dieses Moleküls wurde durch Untersuchung
der Empfindlichkeit dieses Produktes gegenüber der Behandlung mit NaOH
bestätigt.
Das markierte 30-mer-RNA-Ligierungsprodukt wurde fast quantitativ
in eine diskrete Spezies umgewandelt, welche schneller als der eingesetzte,
CCCTT enthaltende 18-mer-DNA-Strang wanderte (4,
Spur 6). Die Beweglichkeit dieses Produktes war mit einer Kettenlänge von
13 Nucleotiden vereinbar. Das erwartete mit 32P
markierte Produkt der alkalischen Hydrolyse des RNA-Strang-Transferproduktes
ist ein 13-mer (5' -CGTGTCGCCCTTAp).
Kontrollreaktionen zeigten, dass weder der mit 32P
markierte Strang des Suizid-Substrates
noch das 30-mer-Produkt des Strangtransfers auf DNA empfindlich
gegenüber
Alkali war (4, Spuren 4 und 2). Es wird
geschlussfolgert, dass die Topoisomerase verwendet werden kann,
um in vitro RNA an DNA zu ligieren.
-
Markierung eines RNA-Transcriptes,
welches durch die T3-Polymerase in vitro synthetisiert wurde, mit
einem DNA-Liganden
-
Praktische
Anwendungen von durch Topoisomerase vermitteltem Strangtransfer
auf RNA schließen
die 5'-Markierung
von RNA-Transcripten ein. RNA-Polymerasen aus Bakteriophagen wurden verbreitet
zur Synthese von RNA in vitro von Plasmid-DNA-Matrizen, welche Phasen-Promotoren enthielten,
verwendet. Um zu prüfen,
ob solche Transkripte Substrate für durch Topoisomerase katalysierte
Ligierungen wären,
konstruierten wir ein CCCTT enthaltendes Suizid-Spaltungssubstrat,
das, wenn es durch die Topoisomerase gespalten wird, einen 5'-Einzelstrangschwanz,
komplementär
zu der vorhergesagten 5'-Sequenz
jeder RNA, enthalten würde,
die von der T3-RNA-Polymerase von einem pBluescript-Vektor transkribiert
wird (5). Ein 36 Nucleotide langes
T3-Transcript wurde in einer Transkriptionsreaktion synthetisiert,
die [α32P]-GTP enthielt. Die RNA wurde mit alkalischer
Phosphatase behandelt um den 5'-Terminus
zu dephosphorylieren. Das kovalente Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt
wurde mit einem unmarkierten Suizid-Substrat erzeugt. Inkubation
des radioaktiv markierten T3-Transkriptes mit dem Suizid-Zwischenprodukt ergab
eine Umwandlung der 36-mer-RNA in eine neue Spezies, welche während einer
Polyacrylamidgelelektrophorese langsamer wanderte (nicht gezeigt). Die
offensichtliche Größe dieses
Produktes (48 Nucleotide) zeigte die Ligierung an den 12-mer-CCCTT-DNA-Strang
an. Die Kinetik der DNA-Ligierung an das T3-Transcript wird in 5 gezeigt. Die Reaktion war im Wesentlichen
innerhalb 1 min beendet; an ihrem Endpunkt waren 29 % der eingesetzten
RNA an DNA gebunden. Kein DNA-RNA-Ligierungsprodukt wurde in Reaktionen erzeugt,
welche T3-Transkript enthielten, das nicht mit alkalischer Phosphatase
behandelt worden war (nicht gezeigt).
-
Erzeugung
von Insertionen und Deletionen – eine Untersuchung
der Kinetik
-
Die
Akzeptor-Polynucleotide, die in den oben beschriebenen Experimenten
verwendet wurden, waren in der Lage perfekt mit dem 5'-Einzelstrangschwanz
des Topoisomerase-DNA-Donorkomplexes zu hybridisieren. Es wurde
früher
gezeigt, dass die Vaccinia-Virus-Topoisomerase fähig ist den CCCTT-Strang an
ein Akzeptor- Oligonucleotid
zu binden, welches derart hybridisiert, dass eine 1 Nucleotid lange
Lücke zwischen
dem kovalent gebundenen 3'-Ende
des Donors und dem 5'-Terminus des Akzeptors
gelassen wird. Die Religierung über
diese Lücke
erzeugt eine Deletion von einer Base im Produkt im Vergleich zum
eingesetzten spaltbaren Strang (5). Das Enzym katalysiert auch den
Strangtransfer an ein Akzeptor-Oligonucleotid,
welches, wenn es hybridisiert wird, ein zusätzliches Nucleotid zwischen
das 3'-Ende des
Donors und das vorletzte eine Basenpaarung aufweisende Nucleotid
des Akzeptors einführt.
Die Religierung wird in diesem Fall eine 1 Base lange Insertion
erzeugen (5). Die Erzeugung von Deletionen und Insertionen in vitro
wurde ebenfalls für
die Typ-I-Topoisomerase der Säuger
dokumentiert (19). Es gibt jedoch keinen Bericht über die
Auswirkungen von Lücken
und Insertionen im Akzeptorstrang auf die Geschwindigkeit der Verbindung von
Strängen
durch diese Enzyme.
-
Die
Kinetik des Strangtransfers durch das kovalente Vaccinia-Topoisomerase-Zwischenprodukt auf
Akzeptor-Oligonucleotide, welche Basenpaarungen mit dem Donorkomplex
bilden, um entweder einen vollständig
durch Basenpaarung verbundenen 3'-Doppelstrangabschnitt
oder 3'-Doppelstrangabschnitte
mit einer 1 Nucleotid langen Lücke
oder einer 2 Nucleotide langen Lücke
zu erzeugen, wurde untersucht. 84 % des eingesetzten DNA-Substrates wurden
in 10 Sek., dem frühesten
untersuchten Zeitpunkt, an den vollständig gepaarten Akzeptor ligiert (6A).
Die Größe des Strangtransferproduktes war,
wie erwartet, 30 Nucleotide (7, Spur
3). In der Abwesenheit des zugesetzten Akzeptorstranges wurde kein
30-mer-Produkt erzeugt (7, Spur 2).
-
Die
Religierung über
eine 1 Nucleotid lange Lücke
war, obwohl langsam, in hohem Maße effizient. 85 % des eingesetzten
Substrates wurden über eine
1 Nucleotid lange Lücke
verbunden, um das erwartete 29 Nucleotide lange Produkt zu ergeben (6A und 7,
Spur 4). Die Ergebnisse für
die Kinetik in 6 passen gut zu einer
einfachen Exponentialfunktion mit einer offensichtlichen Geschwindigkeitskonstante
von 0,005 s–1.
Somit war der Single-Turnover-Strangschluß durch
die Topoisomerase über
eine 1 Nucleotid lange Lücke
um 2 Größenordnungen
langsamer als die Geschwindigkeit der Verbindung über eine vollständig gepaarte
Spaltung. Vaccinia-Topoisomerase katalysierte den Strangtransfer über eine
Lücke von
2 Nucleotiden um das erwartete 28 Nucleotide lange Produkt zu erzeugen (7,
Spur 5), diese Reaktion war aber schwach ( 6A). Lineare
Akkumulation des Produktes mit der 2 Nucleotide langen Lücke wurde
nach einer Inkubation über
2 h beobachtet, wobei zu diesem Zeitpunkt nur 10 % der eingesetzten
DNA verbunden worden waren. Auf der initialen Geschwindigkeit basierend,
wurde geschätzt,
dass die Religierung über die
2 Nucleotide lange Lücke
2 Größenordnungen langsamer
als die Verbindung über
eine 1 Nucleotid lange Lücke
war (und damit 4 Größenordnungen langsamer
als die Verbindung über
die Spaltung eines Stranges).
-
Gleichartige
Experimente wurden unter Verwendung von DNA-Akzeptoren durchgeführt, welche entweder
1 oder 2 zusätzliche
Nucleotide an ihren 5'-Enden
enthielten (6C). Die Religierung an diese
Akzeptoren ergab jeweils markierte Strangtransferprodukte von 31
und 32 Nucleotiden Länge (7,
Spur 6 und 7). 90 % der eingesetzten DNA wurde religiert um das
Produkt mit der Insertion von 1 Nucleotid Länge zu erzeugen (6C).
Eine Geschwindigkeitskonstante von 0,04 s–1 für die Religierung
mit einer 1 Nucleotid langen Insertion wurde berechnet. Ein gleichartiger
Endpunkt wurde bei der Erzeugung eines Produktes mit einer 2 Nucleotide
langen Insertion erreicht, aber die Strangtransfergeschwindigkeit
war erheblich langsamer (6C). Die beobachtete
Geschwindigkeitskonstante für
eine Insertion von 2 Nucleotiden Länge war 0,0001 s–1,
das heißt,
3 Größenordnungen
kleiner als kreI bei einer Spaltung eines
Stranges.
-
Effekt einer 5'-Basenfehlpaarung
des Akzeptors auf den Strangtransfer
-
Strangtransfer
durch die Topoisomerase auf einen Satz von 18-mer-Akzeptoren, welche
fähig waren
Basenpaarungen mit dem 5'-Schwanz
des Donorkomplexes von der Position -2 bis -18 (relativ zu dem spaltbaren
+1 T:A-Basenpaar des CCCTT-Elementes)
zu bilden, welche aber eine Basenfehlpaarung an der Position -1,
unmittelbar 3' zu
der spaltbaren Bindung haben, wurde untersucht. Der Kontrollakzeptor,
welcher ein normales -1 A:T-Basenpaar besitzt, wurde in 10 Sek.
vollständig
umgesetzt; 89 % des Endpunktes wurden in 5 Sek. erreicht (8). DNAs,
welche T:T-, C:T- oder G:T-Fehlpaarungen an der Position -1 enthielten, unterstützten das
gleiche Ausmaß an
Strangtransfer; 77 % des Endpunktes wurden in jedem Fall in 5 Sek.
erreicht (8). Somit hatte in den Nachweisgrenzen
dieses Experiments eine Fehlpaarung an der Position -1 geringfügige Wirkung
auf die Strangtransferreaktion. Es gibt klare und aufschlussreiche
Unterschiede zwischen den Auswirkungen von Basenfehlpaarungen gegenüber der
Deletion eines einzelnen Nucleotids auf die Geschwindigkeit des
Schrittes der Verbindung der Stränge.
-
Kinetik der
intramolekularen Erzeugung von Haarnadelstrukturen
-
In
der Abwesenheit eines exogenen Akzeptor-Oligonucleotids kann der
5'-OH-Terminus des nicht
spaltbaren Stranges des kovalenten 12-mer/30-mer-Komplexes zurückklappen
und als das Nucleophil durch Angriff der DNA-(3-Phosphotyrosyl-)
Bindung wirken (5). Das Reaktionsprodukt ist ein Molekül mit Haarnadelstruktur,
welches einen 12 Bp langen Stamm und eine 18 Nucleotide lange Schleife
enthält.
Die Kinetik dieser Reaktion wurden unter Single-Turnover-Bedingungen
untersucht. Im Experiment, das in 9A gezeigt
wird, wurden in drei Stunden 65 % des eingesetzten CCCTT-Stranges
zu einem Produkt mit Haarnadelstruktur umgewandelt. Die beobachtete
Geschwindigkeitskonstante war 5,7 × 10–4 s–1.
Gleichzeitig wurde die Geschwindigkeit der Erzeugung einer Haarnadelstruktur durch
den kovalenten Komplex mit einem 18 Bp langen Spaltungssubstrat
untersucht ( 9A). In diesem Fall ergab der
Angriff des 5'-OH
des nicht spaltbaren Stranges ein Molekül mit Haarnadelstruktur, welches
einen 12 Bp langen Stamm und eine 6 Nucleotide lange Schleife enthielt.
69 % des eingesetzten CCCTT-Stranges wurden in 10 h zu einem Produkt mit
Haarnadelstruktur umgewandelt. Die beobachtete Geschwindigkeitskonstante
war 8,2 × 10–5 s–1.
Somit war der 18 Nucleotide lange 5'-Schwanz
~ 7 mal effektiver als der 6-mer-5'-Schwanz als angreifendes Nucleophil
im Strangtransfer in cis. Beachte, dass die Erzeugung von Haarnadelstrukturen
durch diese kovalenten Komplexe ohne jegliche Möglichkeit für eine Basenpaarung durch die
Einzelstrangschwänze
eintritt.
-
Um
den Beitrag der Basenpaarung für
die Geschwindigkeit der Religierung zu untersuchen, wurden die letzte
und vorletzte 5'-Base
des unteren Stranges des 18-mer/30-mer
Substrates nach 5' -AT geändert (9B).
Jetzt sind die 3 Basen am 5'- Terminus des unteren
Stranges (5'- ATT)
identisch mit den Basen am 5'-Terminus
des austretenden Stranges (5'-
ATTCCC); daher ist der Einzelstrangschwanz mit sich selbst komplemenär und fähig 3 Basenpaare
benachbart zu dem spaltbaren Phosphat zu erzeugen. Bei dieser DNA
geschah die intramolekulare Bildung einer Haarnadelstruktur extrem schnell;
die Reaktion war in 10 – 20
Sek. vollständig ( 9B)
Die beobachtete Geschwindigkeitskonstante der Religierung war 0,2
s–1.
Durch Vergleich dieses Wertes mit der Geschwindigkeitskonstante
der Religierung des nicht komplementären 18-mer/30-mer-Substrates
(9A) wurde die Vermutung angestellt, dass 3 Basenpaare
die Reaktion ~ 350-fach beschleunigen.
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Kinetik der
Single-Turnover-Spaltung eines CCCTT enthaltenden Moleküls mit Haarnadelstruktur
-
Das
42 Nucleotide lange, 5' mit 32P markierte Produkt mit Haarnadelstruktur
wurde durch ein Gel gereinigt und als Substrat für die kovalente Erzeugung von
Addukten durch die Vaccinia-Topoisomerase getestet. 55 % der eingesetzten
Radioaktivität wurde
bei 37 °C
für 15
Sek. auf das Topoisomerasepolypeptid transferiert; ein Endpunkt
mit einem Transfer von 90 % wurde in 60 Sek. erreicht (Ergebnisse
werden nicht gezeigt). Die offensichtliche Geschwindigkeitskonstante
für die
Spaltung der Haarnadelstruktur war 0,06 s–1.
Somit spaltete die Topoisomerase schnell und effizient ein CCCTT
enthaltendes Molekül,
in welchem es keine standardmäßig gepaarten
Basen stromabwärts
des spaltbaren Phosphates gab. Die Geschwindigkeitskonstante der Spaltung
der Haarnadelstruktur ist etwa ein fünftel der kcI für das 18-mer/30-mer
Suizid-Substrat, welches 5 gepaarte Basen Doppelstrang-DNA 3' zu der CCCTT-Stelle
enthält.
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DISKUSSION
-
Vaccinia-Topoisomerase
katalysiert ein mannigfaltiges Repertoire von Strangtransferreaktionen. Die
Religierung von kovalent gebundener DNA an ein Akzeptor-DNA-Oligonucleotid
mit vollständiger
Basenpaarung stellt ein Modell für
den Schritt des Strangschlusses der DNA-Relaxationsreaktion bereit.
Hier wird die Kinetik des Strangtransfers auf alternative Nucleinsäureakzeptoren
untersucht. Die Ergebnisse bieten neue Einsichten bezüglich der
Parameter, welche die Geschwindigkeit der Transveresterung beeinflussen,
beleuchten das Potential der Topoisomerase Mutationen in vivo zu
erzeugen und schlagen praktische Anwendungen für die Vaccinia-Topoisomerase
als RNA-modifizierendes Enzym vor.
-
Die Zuckerspezifität für die kovalente
Erzeugung von Addukten liegt in dem CCCTT-Element
-
Vaccinia-Topoisomerase
ist offensichtlich unfähig
kovalent an CCCUU-enthaltende RNA-Stränge zu binden. Dies ist der
Fall, wenn der CCCUU-Strang Teil eines RNA-RNA- oder auch eines RNA-DNA-Doppelstranges
ist (9). Es wurde nun gezeigt, dass die Zuckerspezifität des Enzyms
auf eine strikte Anforderung, dass sich DNA auf der 5'-Seite des spaltbaren
Phosphats befindet, zurückzuführen ist,
das heißt,
dass die CCCTT-Stelle DNA sein muss. Außerdem muss das CCCTT-Element
ein DNA-DNA-Doppelstrang
sein, weil frühere
Experimente gezeigt haben, dass ein CCCTT-Strang nicht gespalten
wird, wenn er mit einem komplementären RNA-Strang aneliert (9).
Die Ergebnisse für
die RNA-DNA-Hybride sind aufschlussreich, weil sie nahe legen, dass
die CCCTT-Stelle eine Helixkonformation der B-Form annehmen muss,
um gespalten zu werden. RNA- und DNA-Polynucleotidketten nehmen
verschiedene Konformationen in einem RNA-DNA-Hybrid an, wobei der
RNA-Strang die Helixkonformation der A-Form behält (wie sie in dsRNA vorgefunden
wird), während
der DNA-Strang eine Konformation annimmt, die weder genau A noch
B ist, aber stattdessen mit ihren Eigenschaften zwischen diesen
zwei Formen liegt (20, 21). Vaccinia-Topoisomerase stellt Kontakte
mit den Nucleotidbasen der CCCTT-Stelle in der großen Furche
her (9, 22). Sie stellt ebenfalls Kontakte mit den spezifischen Phosphaten
der CCCTT-Stelle her (23). Die Annahme einer Konformation durch
die CCCTT-Stelle, die nicht die B-Konformation ist, kann diese Kontakte schwächen oder
ausschließen.
Die Erkenntnis, dass die Vaccinia-Topoisomerase relativ unempfindlich gegenüber der
Zusammensetzung von Nucleotidzuckern stromabwärts von dem spaltbaren Phosphat ist,
impliziert, dass die Konformation der Helix in diesem Abschnitt
des Liganden nicht wichtig für
die Erkennung der Stelle oder die Reaktionschemie ist. Die Topoisomerase
spaltet DNA-p-RNA-Stränge,
in denen der austretende Strang RNA ist. Tatsächlich ist das Ausmaß der Spaltung
im Gleichgewichtszustand signifikant höher als jenes, welches mit
einem DNA-p-DNA-Strang
erreicht wird.
-
Strangtransfer
auf RNA
-
Die
Steigerung in der Spaltungs-Religierungs-Gleichgewichtskonstante
Keq (= kcI/kreI) für
das DNA-p-RNA-Substrat kann durch das Ergebnis erklärt werden,
dass die Geschwindigkeit einer Single-Turnover-RNA-Religierung kreI(RNA)etwa ein zehntel von kreI(DNA) ist.
Nichtsdestoweniger ist das Ausmaß der Relgierung mit RNA ziemlich
hoch, das heißt,
~ 90 % des eingesetzten CCCTT-Stranges werden in einer Reaktion über 2 min
mit einem 18-mer-RNA-Akzeptorstrang religiert. Es wird gezeigt,
dass ein CCCTT-enthaltender DNA-Strang schnell durch eine Topoisomerase
mit einem in vitro durch eine RNA-Polymerase aus Bakteriophagen synthetisierten
Transcript verbunden werden kann; ~ 30 % der RNA werden in einer
Reaktion über
2 – 5 min
auf den DNA-Strang transferiert. Diese Eigenschaft kann ausgenutzt
werden, um eine jegliche RNA, für
welche die RNA-Sequenz am 5'-Terminus bekannt
ist, das heißt,
durch Entwurf eines Suizid-DNA-Spaltungssubstrates für die Vaccinia
Topoisomerase, in welchem der nicht spaltbare Strang komplementär zur 5'-Sequenz des geplanten RNA-Akzeptors
ist, 5' zu markieren.
Einige praktische Anwendungen schließen (i) die Markierung des 5'-Endes von RNA mit 32P und (ii) die Affinitätsmarkierung des 5'-Endes von RNA, zum
Beispiel durch Verwendung eines biotinylierten Topoisomerase-Spaltungssubstrates,
ein. Ein potentieller Vorteil der durch Topoismomerase vermittelten
Verbindung von RNA-Strängen
(verglichen mit der standardmäßigen T4-RNA-Ligasereaktion)
ist, dass die Ligierung durch Topoisomerase durch den Forscher zielgerichtet
auf interessierende RNAs in einem komplexen Gemisch von RNA-Molekülen erfolgen
kann.
-
Rasterverschiebungs-
und Missensemutagenese
-
Es
wurde früher
berichtet, dass Vaccinia-Topoisomerase an komplementäre DNA-Akzeptoren, welche
zurückgesetzte
Enden oder zusätzliche
Nucleotide enthalten, religieren kann, wodurch das Äquivalent
einer Rasterverschiebungsmutation erzeugt wird (5). Gleichartige
Reaktionen wurden durch Henningfeld und Hecht (19) für die zelluläre Typ-I-Topoisomerase
beschrieben. Eine Schlüsselfrage
ist, ob diese aberranten Religierungsreaktionen stark genug sind,
um die Topoisomerase in vivo als potentielles Mutagen anzusehen.
Die Untersuchung der Kinetik legt nahe, dass sie dies sind und stellt
den ersten Hinweis bereit, welches Spektrum von Rasterverschiebungsreaktionen
am wahrscheinlichsten auftreten wird (nur die intrinsischen Eigenschaften
der Topoisomerase berücksichtigend).
Für das
Vaccinia-Enzym ist
die Hierarchie von Rasterverschiebungen erzeugenden Religierungsreaktionen
wie folgt: +1 Insertion > -1
Deletion> +2 Insertion » -2 Deletion.
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Die
langsamste dieser von der Topoisomerase katalysierten Reaktionen
ist der Strangschluss über
eine 2 Nucleotide weite Lücke
(initiale Geschwindigkeit = 0,002 % der eingesetzten DNA religiert/Sek.).
In dieser Situation wird das angreifende Nucleophil an seiner Position
in einer gewissen Entfernung vom DNA-Protein-Phosphodiester durch Basenpaarung
mit dem nicht spaltbaren Strang festgehalten. Bewegung des 5'-Hydroxyls um ein
Basenpaar näher
an den Phosphodiester erhöht
die Reaktionsgeschwindigkeit um einen Faktor von 100. Zusätzliche,
ungepaarte Nucleotide scheinen ein viel geringeres Hindernis für die Verbindung
von Strängen
zur Bildung von 1 oder 2 Nucleotide langen Insertionen darzustellen.
Das aktive Zentrum der Topoisomerase kann fähig sein, extrahelicale Nucleotide
aufzunehmen; statt dessen könnten
diese Nucleotide auch an dem durch die Topoisomerase erzeugten Spalt
eines Stranges in die DNA-Helix interkalieren.
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Es
gibt zwei mögliche
Wege für
die Topoisomerase Minus-Rasterverschiebungen in vivo zu erzeugen,
die sich durch die Art der Erzeugung des Akzeptorstranges unterscheiden:
(i) das 5'-Ende
des austretenden Stranges kann durch eine Nuclease beschnitten werden,
wonach eine Ligierung über
die entstehende Lücke
stattfinden könnte;
oder (ii) ein homologer DNA-Einzelstrang greift das kovalente Zwischenprodukt
an. Der zweite Weg benötigt
vermutlich eine Helicase um den eintretenden Strang zu erzeugen
(und vielleicht auch um den austretenden Strang zu verdrängen). Im
Fall von Plus-Rasterverschiebungen würde der Topoisomerase nur der
letztere Weg zur Verfügung
stehen, d.h. da keine Mechanismen existieren, um Nucleotide an den
5'-Terminus des
ursprünglich
austretenden Stranges anzufügen.
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Unabhängig davon
welcher Weg beschritten wird, ist es vernünftig anzunehmen, dass die
am schnellsten katalysierten, mutagenen Strangverbindungsreaktionen
diejenigen sind, welche am wahrscheinlichsten ihre Spuren in vivo
hinterlassen. Wenn die Religierungsreaktion langsam ist, wie bei
der -2-Rasterverschiebung, dann hat die Zelle eine bessere Möglichkeit
die mutagene Läsion
zu reparieren, zum Beispiel durch Entfernung der kovalent gebundenen
Topoisomerase. Dies könnte
zur Folge haben: (i) das Ausschneiden eines Stück des DNA-Stranges, an den
die Topoisomerase gebunden ist; oder (ii) die Hydrolyse des Topoisomerase-DNA-Adduktes. Ein Enzym,
welches die letztere Reaktion katalysiert, wurde kürzlich von
Yang et al. (24) entdeckt.
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Die
Einführung
einer Basenfehpaarung an der Position -1, die das spaltbare Phosphat
unmittelbar flankiert, hat fast keine Auswirkung auf die Geschwindigkeit
der Religierung. Das Ergebnis steht im krassen Gegensatz zum 10–2-Geschwindigkeitseffekt einer
1 Nucleotid langen Lücke.
Es wird gefolgert, dass die -1-Basenfehpaarungen die Nähe des 5'-Hydroxyl-Nucleophils
des terminalen Nucleotids zum spaltbaren Phosphat im aktiven Zentrum
des Enzyms nicht signifikant verändern.
Die Ergebnisse weisen klar darauf hin, dass die Topoisomerase die Fähigkeit
hat, Missense-Mutationen in vitro zu erzeugen. Der Weg des Eintretens
des Einzelstranges, welcher oben in die Rasterverschiebungsmutagenese
eingeschlossen wurde, könnte
im Prinzip für
die Topoisomerase die Möglichkeit
bereitstellen Missense-Mutationen in vivo zu erzeugen. Die Kinetik
der Religierung in vitro legt nahe, dass durch Topoisomerase erzeugte
Missense-Mutationen gegenüber
Rasterverschiebungen überwiegen
würden.
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Der Beitrag
der Basen-Komplementarität
zur Kinetik
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Untersuchung
der Kinetik der intramolekularen Erzeugung von Haarnadelstrukturen
durch die Vaccinia-Topoisomerase liefert die erste quantitative Auswertung
der Rolle der Basen-Komplementarität beim Strangschluss. Die Geschwindigkeitskonstante für den Angriff
auf die DNA- (3'-Phosphotyrosyl)-Bindung
durch einen nicht paarenden, 18 Nucleotide langen Einzelstrang,
welcher in cis an den kovalenten Komplex gebunden ist, war 5,7 × 10–4 s–1.
Die alleinige Veränderung
der terminalen Basen des Einzelstrangschwanzes, um eine Basenpaarung
an den -1-, -2- und -3- Positionen zu erlauben, erhöhte die Geschwindigkeitskonstante
für die
Erzeugung einer Haarnadelstruktur um das 350-fache. Die Geschwindigkeit
der Religierung in cis mit drei potentiellen Basenpaaren war annähernd gleich
der Geschwindigkeit der Religierung an einen nicht kovalent gebundenen
Akzeptorstrang, welcher 18 Basenpaare 3' von der spaltbaren Bindung erzeugt.
Die Fähigkeit
des kovalent gebundenen Enzyms DNA-Stränge mit nur drei komplementären Nucleotiden
aufzunehmen und schnell zu verbinden verleiht dem Vorschlag Glaubwürdigkeit,
dass Vaccinia-Topoisomerase die Erzeugung von Rekombinationszwischenprodukten
in vivo (25), entweder durch Eintreten eines Stranges oder durch
reziproken Strangtransfer zwischen zwei Topoisomerase-DNA-Komplexen,
katalysiert.
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Erzeugung
von Gensequenzen
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Die
Verwendung von durch DNA markierter RNA zur Clonierung von Gensequenzen
wurde unter Verwendung von 96 Basen langen RNA-Testfragmenten bekannter
Sequenz (GGG AGA CCC AAG CTC GCC CGG TTC TTT TTG TCA AGA CCG ACC TGT
CCG GTG CCC TGA ATG AAC TGC AGG ACG AGG CAG CGC GGC TAT CGT GGC
TGG) untersucht. Diese Test-RNA wurde unter Verwendung eines T7-Invitrotranscriptions-Kits
von Ambion Co. unter Verwendung der vom Hersteller bereitgestellten Protokolle
synthetisiert.
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Ein
Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt wurde wie folgt erzeugt:
25 μl mit Streptavidin
konjugierte Dynabeads (Dynal) wurden zweimal mit 25 l 2 × B&W-Puffer (10 mM
Tris pH 7,5, 1 mM EDTA, 2 M NaCl) in einem Effendorfgefäß gewaschen,
dann in 50 μl
1 × B&W-Puffer resuspendiert.
1, 5 μg
eines biotinylierten Oligos (TOPOB1) und 0,75 μg von zwei anelierenden Oligos (TOPOP2,
TOPOP3) wurden den Kügelchen
hinzugefügt
und dann auf 70 °C
für 5 Minuten
erhitzt, dann für
2 Minuten auf Eis gekühlt.
Die Beads wurden dann zweimal jeweils mit 25 μl NEB #1-Puffer (New England
Biolabs – 10
mM Bis-Tris-Propan-HCl, 10 mM MgCl2, 1 mM
DTT pH 7,0 bei 25 °C)
gewaschen um jegliche nicht anelierte angelagerte Oligonucleotide
zu entfernen. Die Oligonucleotide wurden von Dalton Biochemicals
(Kanada) synthetisiert und hatten folgende Sequenzen:
TOPOB1 – 5' B-GTTTTGGCTCCCATATACGACTCGCCCTTNTTCCGATAGTG
TOPOP2 – 5'-NAAGGGCGAGTC
TOPOP3 – 5'-CACTATCGGAA.
-
Das
5'-Ende von TOPOB1
wurde durch Verwendung eines biotinylierten Guanin-Nucleotids während dieser
Runde der automatisierten Synthese biotinyliert.
-
Nach
dem Anelierungs-Schritt wurde das DNA-Substrat unter Verwendung
der Vaccinia-Topoisomerase, im Wesentlichen wie vorher beschrieben,
modifiziert. Annähernd
2,5 g Vaccinia-Topoisomerase 1 wurden den Kügelchen in 25 μl 1 × NEB#1-Puffer
hinzugefügt.
Dieses Gemisch wurde für
5 Minuten bei Raumtemperatur auf einem rotierenden Rad befestigt,
dann dreimal mit 25 μl
1 × NEB#1-Puffer
gewaschen. Annähernd
100 – 200
ng der 96-mer-RNA wurden den gewaschenen, mit Topoisomerase-DNA-Zwischenprodukt
gebundenen Kügelchen
in 10 μl
0,5 M NaCl (Endkonzentration 0,3 M) hinzugefügt und das Gefäß für 5 Minuten
bei Raumtemperatur rotiert.
-
Die
mit DNA markierter RNA gebundenen Kügelchen wurden als nächstes zweimal
mit 1 × RT-Puffer
(cDNA Cycle Kit, Invitrogen, Carlsbad, CA, Kat. Nr.: L1310-01) gewaschen,
der RT96 geprimt (Synthese des ersten Stranges) und eine PCR unter Verwendung
des cDNA Cycle Kit entsprechend den Anweisungen des Herstellers
und der Primer PCR96 und PCR53 durchgeführt.
RT96 – 5'-CCACGATAGCCGCGCT
PCR96 – CGTCCTGCAGTTCATTCAG
PCR53 – GGCTCCCATATACGACTC
-
Die
Reaktionszyklen waren wie folgt: 2 Minuten bei 94 °C, dann 25 – 35 Zyklen
(10 Sek./Zyklus) 94 °C,
55 °C und
72 °C, gefolgt
von 5 Minuten bei 72 °C.
Die als Ergebnis amplifizierte cDNA wurde unter Verwendung eines
TOPOTMTA Cloning Kit (Invitrogen, Carlsbad,
CA, Kat. Nr.: K4500-01), verwendet entsprechend den Anweisungen
des Herstellers, in einen Plasmid-Vektor eingefügt.
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