DE19916227A1 - Verfahren zur genotypischen Klassifizierung - Google Patents
Verfahren zur genotypischen KlassifizierungInfo
- Publication number
- DE19916227A1 DE19916227A1 DE19916227A DE19916227A DE19916227A1 DE 19916227 A1 DE19916227 A1 DE 19916227A1 DE 19916227 A DE19916227 A DE 19916227A DE 19916227 A DE19916227 A DE 19916227A DE 19916227 A1 DE19916227 A1 DE 19916227A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- gene
- bacteria
- sequences
- gyra
- classification
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12Q—MEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
- C12Q1/00—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
- C12Q1/68—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving nucleic acids
- C12Q1/6876—Nucleic acid products used in the analysis of nucleic acids, e.g. primers or probes
- C12Q1/6888—Nucleic acid products used in the analysis of nucleic acids, e.g. primers or probes for detection or identification of organisms
- C12Q1/689—Nucleic acid products used in the analysis of nucleic acids, e.g. primers or probes for detection or identification of organisms for bacteria
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Immunology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
Abstract
Das Verfahren zur genotypischen Klassifizierung von Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A Sequenzen von Teilbereichen mindestens eines Gens ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und parE bestimmt werden und DOLLAR A die Klassifizierung durch Vergleich mit den bekannten Sequenzen der jeweiligen Gene von Bakterien erfolgt, wobei DOLLAR A - im Falle des gyrA-Gens die Codons für die Aminosäure Gly-81, Ser-83, Ala-84, Asp-87 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrA-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben; DOLLAR A - im Falle des parC-Gens die Codons für die Aminosäuren Gly-78, Ser-80, Ala-81, Glu-84 gemäß der Numerierung des E.coli-parC-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben; DOLLAR A - im Falle des gyrB-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-426 und Lys-447 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrB-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben und DOLLAR A - im Falle des parE-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-420 und Lys-441 gemäß der Numerierung des E.coli-parE-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur genotypischen Klassifizierung
von Bakterien.
Das üblicherweise eingesetzte Verfahren zur Klassifizierung von Bakterien, insbeson
dere in der klinischen Diagnostik, basiert auf phänotypischen Unterschieden der Or
ganismen. Die Klassifizierung erfolgt über Aktivitätsmuster verschiedener metaboli
scher Enzyme, wie dies zum Beispiel in Holt, J. G. (Hrsg.): Bergey's Manual of
Systematic Bacteriology, Vol. 1-4, Williams & Wilkins, Baltimore, 1984, 1986, 1989
beschrieben ist.
Die sich hieraus ergebene Klassifizierung der Bakterien ist jedoch willkürlich und
künstlich. Die Standardisierung ist durch die Notwendigkeit einer Quantifizierung und
hohe Anforderung an die Spezifität der enzymatischen Reaktionen erschwert.
Die ersten Ansätze zu einer genotypischen Klassifizierung beruhten auf 16S-rRNA
Sequenzhomologien, die hierbei als repräsentativ für das Gesamtgenom angesehen
wurden. Andere universell verbreitete Gene, die zur Klassifizierung eingesetzt wur
den, sind die Gene für den Elongation Factor G (EF-G) und protontransportierende
ATPasen (Olsen & Woese, FASEB J. 7 (1993) 113-223). Die genotypische Klassifi
zierung auf Basis von 165-rmA Sequenzhomologien stellt dabei eine natürliche,
phylogenetische, systematische Bakteriologie zur Verfügung (Woese et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 87 (1990) 4567-4579). Zur Überwindung der Schwierigkeiten, die
durch die Vielfalt der Proben und die Schwierigkeiten der Kultivierung unbekannter
Organismen entstehen, wurden von verschiedenen Forschungsgruppen eine Vielzahl
von Hybridisierungstechniken (in situ Hybridisierung, Gesamtzell-Hybridisierung,
quantitativer Dot Blot, Southern Blot unter Verwendung von isolierter, komplementä
rer rDNA) eingesetzt. In Abhängigkeit von der Spezifität der jeweiligen Oligonukleo
tid-Sonde konnten Klassifizierungen auf dem Niveau der Domäne, der Abteilung, des
Genus oder sogar auf Speziesniveau erreicht werden (Amann et al. Microbiol. Rev. 59
(1995) 143-169). Der Ansatz wurde erfolgreich zur Klassifizierung von neuen patho
genen Bakterien eingesetzt, die nicht kultiviert werden konnten und mit spezifischen
Erkrankungen in Verbindung gebracht wurden (Fredericks & Relman, Clin. Micro
biol. Rev. 9 (1996) 18-33). Trotzdem ist dieses Verfahren nicht zur routinemäßigen
Charakterisierung von beispielsweise Enterobakterien geeignet, da diese auf Spezies
niveau keine speziesspezifischen Variationen in der 16S-rRNA enthalten.
Ein Gen zur schnellen und fehlerfreien Identifikation von Bakterien auf Speziesniveau
sollte die folgenden Kriterien erfüllen:
- 1. Das Gen ist universell in allen Bakterien vorhanden;
- 2. Die Variationen der Sequenz des Gens sind stabil;
- 3. Es liegen in einem Stamm nur identische Kopien des Gens vor;
- 4. Variationen in der Sequenz des Gens sind klein zwischen einzelnen Stämmen einer Spezies im Vergleich zu den Variationen zwischen verschiedenen Spezies;
- 5. Das Gen enthält speziesspezifische Variationen;
- 6. Das Gen ist konserviert, so daß die Detektion in verschiedenen Spezies möglich ist.
Aus den erhältlichen Daten läßt sich annehmen, daß die Klassifizierung über 16S-rRNA
die Kriterien 1, 2, 4 und 6 erfüllt, wobei jedoch in einigen Spezies unterschied
liche Kopien der ribosomalen Gene beobachtet wurden (Kriterium 3) (E.coli: Cilia et
al., Mol. Biol. Evol. 13 (1995) 451-461; Mycobacterium celatum: Reischl et al., J.
Clin. Microbiol. 36 (1998) 1761-1764; Mycobacterium fortuitum: Kirschner et al., J.
Clin. Microbiol. 30 (1992) 2772-2775; Mycobacterium ulcerans: Portaels et al., J.
Clin. Microbiol. 34 (1996) 962-965, Mycobacterium terrae: Ninet et al., J. Clin.
Microbiol. 34 (1996) 2531-2536).
Darüber hinaus ist die Sensitivität der 16S-rRNA Methode für die Familie der Entero
bakteriaceae gering, da es keine speziesspezifischen Variationen der Gene gibt
(Kriterium 5) (Fox et al., Int. J. Syst. Bacteriol. 42 (1992) 166-170; Stackebrandt and
Goebel, Int. J. Syst. Bacteriol. 44 (1994) 846-849).
Als ein alternativer Ansatz zur Klassifizierung auf der Basis der 165-rmA-Gene
wurden kürzlich Teilsequenzen des rpoB-Gens vorgeschlagen, mit denen Enterobak
terienspezies unterschieden werden können (Mollet et al., Mol. Microbiol. 26 (1997)
1005-1011). Abgesehen von der nur begrenzten Verfügbarkeit von Sequenz-
Informationen über das rpoB-Gen ist dieses trotzdem erfolgreich zur Klassifizierung
von Archaea und Bacteria eingesetzt worden (Pühler et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 86 (1989) 4569-4573; Klenk & Zillig, J. Mol. Evol. 38 (1994) 420-432;
Rowland et al., Biochem. Soc. Trans. 21 (1992) 40S).
Daher ist anzunehmen, daß das rpoB-Gen auch die Kriterien 1, 2, 4 und 6 der oben
genannten Aufstellung erfüllt. Bisher gibt es keine Berichte, daß mehr als eine Kopie
des rpoB-Gens in einem Stamm vorliegt, daher wird auch das Kriterium 3 erfüllt.
Im Gegensatz zu den 16S-rRNA-Genen, die kein Protein kodieren, ist das Alignment
von einem unbekannten rpoB-Gen durch die Existenz eines Leserahmens für das
konservierte Protein erleichtert. Bei der Untersuchung von klinisch relevanten Bakte
rien, die häufig Mutationen im Zusammenhang mit der Rifampin-Resistenz tragen,
treten jedoch nicht nur Punktmutationen, sondern auch Deletionen und Insertionen
(Musser, Clin. Microbiol. Rev. 8 (1995) 496-514) auf, die die Anwendung konventio
neller Hybridisierungstechniken zur Identifizierung erschweren. Die automatische
Bestimmung und der Vergleich von DNA-Sequenzen aus einer Vielzahl von Isolaten
ist nicht einfach und erschwert die Anwendung des Verfahrens in der Routinediagno
stik.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur genotypischen
Klassifizierung bereitzustellen, daß die oben genannten Nachteile der bekannten Ver
fahren überwindet.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur genotypischen Klassifizierung von Bakterien ist
dadurch gekennzeichnet, daß
Sequenzen von Teilbereichen mindestens eines Gens ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und parE bestimmt werden und
die Klassifizierung durch Vergleich mit den bekannten Sequenzen der jeweiligen Gene von Bakterien erfolgt, wobei
Sequenzen von Teilbereichen mindestens eines Gens ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und parE bestimmt werden und
die Klassifizierung durch Vergleich mit den bekannten Sequenzen der jeweiligen Gene von Bakterien erfolgt, wobei
- - im Falle des gyrA-Gens die Codons für die Aminosäuren Gly-81, Ser-83, Ala-84, Asp-87 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrA-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben;
- - im Falle des parC-Gens die Codons für die Aminosäuren Gly-78, Ser-80, Ala-81, Glu-84 gemäß der Numerierung des E.coli-parC-Gens für den Vergleich unberücksichtigt bleiben;
- - im Falle des gyrB-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-426 und Lys- 447 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrB-Gens für den Vergleich unbe rücksichtigt bleiben und
- - im Falle des parE-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-420 und Lys-44 l gemäß der Numerierung des E.coli-parE-Gens für den Vergleich unberück sichtigt bleiben.
Das neue Verfahren beruht auf der Analyse von spezies- und subspeziesspezifischen
DNA-Sequenzvariationen in konservierten Bereichen der Gene gyrA, gyrB, parC und
parE, die für Untereinheiten der bakteriellen Topoisomerase II (Gyrase) und Topoi
somerase IV codieren. Die beobachteten Reaktionen betreffen im wesentlichen die
dritte "wobble" Position verschiedener Codons in diesen Regionen, die daher in den
meisten Fällen nicht die Aminosequenz des exprimierten Proteins ändern.
Innerhalb der Gene befinden sich auch die Abschnitte (quinolone resistance
determining regions, QRDR), in denen alle bislang mit Chinolonresistenz assoziierten
Mutationen enthalten sind. Die entsprechenden Resistenz-Mutationen sind häufig
Punkt-Mutationen, die nur einzelne Aminosäuren betreffen. Im Falle des gyrA-Gens
sind dies insbesondere Glycin-81, Serin-83, Alanin-84 und Aspartat-87 bezogen auf
die Numerierung des E.coli-gyrA-Gens. Für das parC-Gen sind im wesentlichen die
Aminosäuren Glycin-78, Serin-80, Alanin-81 und Glutamat-84 an der Chinolon-Re
sistenz beteiligt. Die entsprechenden Aminosäuren sind im Falle des gyrB-Gens
Aspartat-426 und Lysin-447 bzw. im Falle des parE-Gens Aspartat-420 und Lysin-441.
Da diese Mutationen nicht speziesspezifisch sind, bleiben sie erfindungsgemäß
bei der Klassifizierung der Bakterien unberücksichtigt. Soweit bekannt ist, sind die
Gene gyrA und gyrB in allen bislang untersuchten Bakterien (parC, ParE - noch -
nicht in Mycobakterien) vorhanden, liegen nur als einfache Kopie vor und sind auf
Proteinebene in den angegebenen Bereichen hochkonserviert. Es wird bevorzugt, daß
zumindest zwei Gene gleichzeitig zur Klassifizierung eingesetzt werden.
Die Bestimmung der Sequenzen erfolgt vorzugsweise zunächst über einen Amplifizie
rungsschritt für Teilbereiche der Gene. Dazu werden beispielsweise mit Hilfe der
Polymerase-Chain-Reaction unter Verwendung von Primerpaaren, die an hochkon
servierte, flankierende Bereiche der Teilbereiche des Gens binden, die für die Klassi
fizierung relevanten Bereiche amplifiziert. Die Bestimmung kann entweder durch
Sequenzierung der amplifizierten Bereiche oder durch Hybridisierung der amplifi
zierten Bereiche mit speziesspezifischen Oligonukleotiden, gefolgt von beispielsweise
spektroskopischer Analyse der Hybridisierung, erfolgen. Die speziesspezifischen
Oligonukleotid-Sonden weisen dabei bevorzugt eine Länge von 8 bis 14 Nukleotiden
auf. Vorzugsweise kann für das erfindungsgemäße Verfahren die Array-Technologie
eingesetzt werden, bei der die komplementären Oligonukleotide an einer Oberfläche
fixiert sind, wobei die Analyse durch Markierung der Oligonukleotide mit verschie
denen Fluoreszenzfarbstoffen erleichtert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt nicht nur die genotypische Klassifizierung
von Bakterien, sondern darüber hinaus eine weitere Unterteilung auf Subspeziesni
veau, wobei auch epidemiologische Beziehungen zwischen verschiedenen Isolaten
aufgezeigt werden können. Darüber hinaus kann gleichzeitig das Vorliegen von
Chinolon-Resistenz-Mutationen der isolierten Bakterien nachgewiesen werden.
Beansprucht werden daher auch Nukleinsäuren mit der Seq ID-Nr. 1 bis 13 sowie
Fragmente der Nukleinsäuren mit einer Länge von mindestens acht Nukleotiden.
Diese Nukleinsäuren und ihre Fragmente können als Sonden zur Klassifizierung von
Bakterien verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Zusammensetzung, die mindestens zwei
Nukleinsäuren, die spezifisch für Sequenzen von Teilbereichen von Genen, ausge
wählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und parE von Bakterien-Spezies sind sowie
eine Analysevorrichtung zur Klassifizierung von Bakterien, wobei die Analysevor
richtung Nukleinsäuren enthält, die spezifisch für Sequenzen von Teilbereichen von
Genen, ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und parE von Bakterien-Spezies
sind. Auch die Verwendung dieser Analysevorrichtung oder der oben genannten Zu
sammensetzung zur analytischen oder diagnostischen Klassifizierung von Bakterien
ist Gegenstand der Erfindung.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen den Vergleich der Sequenzen gyrA, gyrB, parC und parE
der verschiedenen Bakterienspezies mit der E.coli K12-Sequenz. Abweichung in den
Sequenzen gegenüber der E.coli K12-Sequenz sind jeweils Fett gedruckt. Unterstrei
chungen kennzeichnen Aminosäureveränderungen (Fig. 2 bis 4).
Das erfindungsgemäße Verfahren soll durch folgendes Beispiel erläutert werden:
Ausgangspunkt für die Untersuchung ist eine repräsentative Einzelkolonie, die aus dem Untersuchungsmaterial (Infektionsherd) eines Patienten isoliert wurde. Diese Kolonie wird in sterilem Wasser (50 bis 100 gl) resuspendiert. Durch Aufkochen (15 min) wird Vorlagen-DNA für eine anschließende Amplifikationsreaktion gewonnen. Zu dieser Vorlagen-DNA werden spezifische Oligonukleotide als Primerpaare zuge setzt sowie Desoxynukleotidtriphosphate, geeigneter Puffer (z. B. für Taq-DNA-Po lymerase für den Fall, daß eine PCR durchgeführt wird) und eine Enzym (z. B. Taq-DNA-Po lymerase). Im Falle von Enterobakterien hat sich folgende Kombination von Primern für die Gene gyrA bzw. parC bewährt:
Ausgangspunkt für die Untersuchung ist eine repräsentative Einzelkolonie, die aus dem Untersuchungsmaterial (Infektionsherd) eines Patienten isoliert wurde. Diese Kolonie wird in sterilem Wasser (50 bis 100 gl) resuspendiert. Durch Aufkochen (15 min) wird Vorlagen-DNA für eine anschließende Amplifikationsreaktion gewonnen. Zu dieser Vorlagen-DNA werden spezifische Oligonukleotide als Primerpaare zuge setzt sowie Desoxynukleotidtriphosphate, geeigneter Puffer (z. B. für Taq-DNA-Po lymerase für den Fall, daß eine PCR durchgeführt wird) und eine Enzym (z. B. Taq-DNA-Po lymerase). Im Falle von Enterobakterien hat sich folgende Kombination von Primern für die Gene gyrA bzw. parC bewährt:
Die durch Amplifikation (30 Zyklen mit folgendem Temperaturprofil 30 s 95°C, 30 s
50°C; 45 s 72°C) erhaltenen DNA-Fragmente werden durch Abtrennung von Primer,
Enzym und Vorlagen-DNA gereinigt.
Das gereinigte Fragment wird für eine DNA-Sequenzanalyse der QRDR-Bereiche
eingesetzt (z. B. mittels Hybridisierung mit einem Array aus Octamer-Oligo
nukleotiden, SBH). Ziel ist die Identifizierung von spezifischen Sequenzvaria
tionen, wie sie in den Fig. 1 bis 4 als charakteristisch für einzelne Species oder
Subspecies gekennzeichnet sind.
Aufgrund der Übereinstimmung dieser ermittelten Sequenzvariationen im Vergleich
mit bekannten Variationen (in einer Datenbank) wird dann das untersuchte Isolat einer
Species zugeordnet.
Claims (9)
1. Verfahren zur genotypischen Klassifizierung von Bakterien, dadurch
gekennzeichnet, daß
Sequenzen von Teilbereichen mindestens eines Gens ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und par E bestimmt werden und
die Klassifizierung durch Vergleich mit bekannten Sequenzen der je weiligen Gene von Bakterien erfolgt, wobei
Sequenzen von Teilbereichen mindestens eines Gens ausgewählt aus der Gruppe gyrA, gyrB, parC und par E bestimmt werden und
die Klassifizierung durch Vergleich mit bekannten Sequenzen der je weiligen Gene von Bakterien erfolgt, wobei
- - im Falle des gyrA-Gens die Codons für die Aminosäuren Gly-81, Ser-83, Ala-84, Asp-87 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrA-Gens für den Ver gleich unberücksichtigt bleiben;
- - im Falle des parC-Gens die Codons für die Aminosäuren Gly-78, Ser-80, Ala-81, Glu-84 gemäß der Numerierung des E.coli-parC-Gens für den Ver gleich unberücksichtigt bleiben;
- - im Falle des gyrB-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-426 und Lys-447 gemäß der Numerierung des E.coli-gyrB-Gens für den Vergleich unbe rücksichtigt bleiben und
- - im Falle des parE-Gens die Codons für die Aminosäuren Asp-420 und Lys-441 gemäß der Numerierung des E.coli-parE-Gens für den Vergleich unbe rücksichtigt bleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestim
mung der Sequenzen einen Amplifizierungsschrift für Teilbereiche der
Gene umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmung der Sequenzen eine Sequenzierungsreaktion umfaßt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren die Hybridisierung der Sequenzen mit spezies
spezifischen Oligonukleotidsonden und spektroskopischer Analyse der
Hybridisierung umfaßt.
5. Nukleinsäure mit der Seq.ID-Nr. 1 bis 13 und Fragmente mit einer Län
ge von mindestes 8, bevorzugt 12 Nukleotiden.
6. Verwendung der Nukleinsäure mit der Seq.ID-Nr. 1 bis 13 und Frag
mente mit einer Länge von mindestens 8 Nukleotiden als Sonden zur
Klassifizierung von Bakterien.
7. Analysevorrichtung zur Klassifizierung von Bakterien, dadurch gekennzeich
net, daß die Analysevorrichtung Nukleinsäuren enthält, die spezifisch für Se
quenzen von Teilbereichen von Genen, ausgewählt aus der Gruppe gyrA,
gyrB, parC und parE von Bakterien-Spezies sind.
8. Zusammensetzung enthaltend mindestens zwei Nukleinsäuren, die spezifisch
für Sequenzen von Teilbereichen von Genen, ausgewählt aus der Gruppe gyrA,
gyrB, parC und parE von Bakterien-Spezies sind.
9. Verwendung der Analysevorrichtung gemäß Anspruch 7 oder der Zu
sammensetzung gemäß Anspruch 8 zur analytischen oder diagnosti
schen Klassifizierung von Bakterien.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19916227A DE19916227A1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur genotypischen Klassifizierung |
PCT/EP2000/003187 WO2000061796A1 (de) | 1999-04-10 | 2000-04-10 | Verfahren zur genotypischen klassifizierung |
EP00926858A EP1169482A1 (de) | 1999-04-10 | 2000-04-10 | Verfahren zur genotypischen klassifizierung |
AU45463/00A AU4546300A (en) | 1999-04-10 | 2000-04-10 | Genotypic classification method |
HK02103680.7A HK1042117A1 (zh) | 1999-04-10 | 2002-05-15 | 基因型分類方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19916227A DE19916227A1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur genotypischen Klassifizierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19916227A1 true DE19916227A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7904142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19916227A Withdrawn DE19916227A1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur genotypischen Klassifizierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19916227A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114214238A (zh) * | 2021-12-23 | 2022-03-22 | 广东省科学院微生物研究所(广东省微生物分析检测中心) | 一种多重耐药印第安纳沙门菌及其应用 |
Citations (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0688873A2 (de) * | 1994-06-23 | 1995-12-27 | Bayer Ag | Ein DNA-Schnelltest zum Nachweis von chinolonresistenten Staphylococcus aureus Erregern in klinischem Probenmaterial |
WO1996019497A1 (en) * | 1994-12-19 | 1996-06-27 | Sloan-Kettering Institute For Cancer Research | Method for molecular cloning and polynucleotide synthesis using vaccinia dna topoisomerase |
FR2739859A1 (fr) * | 1995-10-17 | 1997-04-18 | Pasteur Institut | Polypeptide precurseur d'adn gyrase contenant une inteine |
US5645994A (en) * | 1990-07-05 | 1997-07-08 | University Of Utah Research Foundation | Method and compositions for identification of species in a sample using type II topoisomerase sequences |
WO1997035970A1 (fr) * | 1996-03-26 | 1997-10-02 | Nippon Suisan Kaisha, Ltd. | Oligonucleotides utilises pour detecter vibrio parahaemolyticus et procede de detection |
EP0837138A2 (de) * | 1996-10-15 | 1998-04-22 | Smithkline Beecham Corporation | Topoisomerase III |
EP0837163A1 (de) * | 1996-10-11 | 1998-04-22 | Oskar Dilo Maschinenfabrik KG | Anlage und Verfahren für die Vliesherstellung aus Fasermaterial |
EP0837137A2 (de) * | 1996-10-15 | 1998-04-22 | Smithkline Beecham Corporation | Topoisomerase III |
WO1998056943A1 (en) * | 1997-06-12 | 1998-12-17 | Sloan-Kettering Institute For Cancer Research | Covalent joining of dna strands to rna strands catalyzed by vaccinia topoisomerase |
EP0935003A2 (de) * | 1997-12-12 | 1999-08-11 | Marine Biotechnology Institute Co., Ltd. | Methode zur Identifizierung und dem Nachweis von Microorganismen mit Hilfe des Gyrase Gens |
WO1999050458A2 (en) * | 1998-04-01 | 1999-10-07 | The Government Of The United States Of America, As Represented By The Secretary, Department Of Health And Human Services | OLIGONUCLEOTIDE PROBES FOR DETECTING ENTEROBACTERIACEAE AND QUINOLONE-RESISTANT $i(ENTEROBACTERIACEAE) |
-
1999
- 1999-04-10 DE DE19916227A patent/DE19916227A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5645994A (en) * | 1990-07-05 | 1997-07-08 | University Of Utah Research Foundation | Method and compositions for identification of species in a sample using type II topoisomerase sequences |
EP0688873A2 (de) * | 1994-06-23 | 1995-12-27 | Bayer Ag | Ein DNA-Schnelltest zum Nachweis von chinolonresistenten Staphylococcus aureus Erregern in klinischem Probenmaterial |
WO1996019497A1 (en) * | 1994-12-19 | 1996-06-27 | Sloan-Kettering Institute For Cancer Research | Method for molecular cloning and polynucleotide synthesis using vaccinia dna topoisomerase |
FR2739859A1 (fr) * | 1995-10-17 | 1997-04-18 | Pasteur Institut | Polypeptide precurseur d'adn gyrase contenant une inteine |
WO1997035970A1 (fr) * | 1996-03-26 | 1997-10-02 | Nippon Suisan Kaisha, Ltd. | Oligonucleotides utilises pour detecter vibrio parahaemolyticus et procede de detection |
EP0837163A1 (de) * | 1996-10-11 | 1998-04-22 | Oskar Dilo Maschinenfabrik KG | Anlage und Verfahren für die Vliesherstellung aus Fasermaterial |
EP0837138A2 (de) * | 1996-10-15 | 1998-04-22 | Smithkline Beecham Corporation | Topoisomerase III |
EP0837137A2 (de) * | 1996-10-15 | 1998-04-22 | Smithkline Beecham Corporation | Topoisomerase III |
WO1998056943A1 (en) * | 1997-06-12 | 1998-12-17 | Sloan-Kettering Institute For Cancer Research | Covalent joining of dna strands to rna strands catalyzed by vaccinia topoisomerase |
EP0935003A2 (de) * | 1997-12-12 | 1999-08-11 | Marine Biotechnology Institute Co., Ltd. | Methode zur Identifizierung und dem Nachweis von Microorganismen mit Hilfe des Gyrase Gens |
WO1999050458A2 (en) * | 1998-04-01 | 1999-10-07 | The Government Of The United States Of America, As Represented By The Secretary, Department Of Health And Human Services | OLIGONUCLEOTIDE PROBES FOR DETECTING ENTEROBACTERIACEAE AND QUINOLONE-RESISTANT $i(ENTEROBACTERIACEAE) |
Non-Patent Citations (12)
Title |
---|
Antimicrob. Agents Chemother. 43 (1999) 530-536 * |
Appl. Environ. Microbiol. 65 (1999) 1483-1490 * |
Chem. Abstr. 125 (1996) 159857f (J. Bacteriol. * |
Chem. Abstr. 126 (1997) 71001g (Mol. Biol. Pseudomonads (Int. Symp. Pseudomonads: Mol. Biol. Biotechnol.), 5th 1995 (Publ. 1996), 250-258) * |
Chem. Abstr. 128 (1998) 239954n (Appl. Environ. Microbiol. 64 (1998) 681-687) * |
Chem. Abstr. 129 (1998) 23791e (Appl. Environ. Microbiol. 64 (1998) 1203-1209) * |
Chem. Abstr. 130(1999) 14951m (JP-Kokai11-004691) * |
Chem. Abstr. 131 (1999) 165792w (Mol. Genet. Mikrobiol. Virusol. (1998) (4), 37-40) * |
Chem. Abstr. 131 (1999) 165986n (Int. J. Svst. Bacteriol. 49 (1990) 705-724) * |
Chem. Abstr. 131 (1999) 54609x (Antimicrob. AgentsChemother. 43 (1999) 1156-1162) * |
Chem. Abstr. 131 (1999) 71068n (Genome Inf. Ser. 9 (1998) 13-21) * |
Gene 136 (1993) 287-290 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114214238A (zh) * | 2021-12-23 | 2022-03-22 | 广东省科学院微生物研究所(广东省微生物分析检测中心) | 一种多重耐药印第安纳沙门菌及其应用 |
CN114214238B (zh) * | 2021-12-23 | 2023-12-05 | 广东省科学院微生物研究所(广东省微生物分析检测中心) | 一种多重耐药印第安纳沙门菌及其应用 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69527154T2 (de) | Spezifische und universelle amplifizierungs-primer zur raschen bestimmung und identifizierung ueblicher bakterieller pathogene und antibiotikaresistenzgene in klinischen proben zur routinediagnose in mikrobiologie-laboratorien | |
EP0438512B2 (de) | Verfahren zur analyse von längenpolymorphismen in dna-bereichen | |
DE69003477T2 (de) | Verfahren zum Nachweis von Nucleinsäuren. | |
DE3650317T2 (de) | Test zum nachweis von kampylobakter. | |
DE102007041864A1 (de) | Verfahren zum Nachweis von Bakterien und Pilzen | |
DE69211921T2 (de) | Schnelle Methode zum Nachweis von methicillin-resistenten Staphylokokken | |
DE69121975T2 (de) | Spezifischer Nachweis von Mycobacterium Tuberculosis | |
DE69722028T2 (de) | Genetische marker und verfahren zur erkennung von listeria monocytogenes und listeriaspezien | |
DE69735593T2 (de) | Sonde zur erkennung und identifizierung von helicobacter pylori | |
DE102013109065B4 (de) | Anordnung zum schnellen Diagnostizieren der Tuberkulose und zum Testen der pharmazeutischen Wirkung | |
DE69022362T2 (de) | Nukleinsäuresonden für die detektion von neisseria gonorrhoeae. | |
DE69009744T3 (de) | Sonden, ausrüstungen und verfahren zum nachweis und zur differenzierung von mycobakterien | |
DE102005002672A1 (de) | Verfahren zur schnellen Differenzierung von Mikroorganismen auf Subspezies-Ebene mittels MALDI-TOF MS | |
EP1169482A1 (de) | Verfahren zur genotypischen klassifizierung | |
DE10215238C1 (de) | Nachweis von Mykobakterien in klinischem Material | |
DE19916227A1 (de) | Verfahren zur genotypischen Klassifizierung | |
DE69425678T2 (de) | Detektion und differenzierung von mycobacterium tuberculosis komplexen bakterien durch direkte oligotypisierung von verschiedenen repetetiven segmenten | |
EP1077265A1 (de) | Verfahren zur genotypischen Klassifizierung von Bakterien | |
EP0744469B1 (de) | Inter-LINE-PCR | |
DE69631413T2 (de) | Nachweis einer bakterie der pectinatus gattung | |
DE19616750A1 (de) | Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen in Gemischen | |
DE69117885T2 (de) | Dns-sonden und primer zur erkennung von b. burgdorferi unter verwendung der polymerase-kettenreaktion | |
DE60118392T2 (de) | Verfahren zum nachweis von mikroorganismen | |
EP1606420B1 (de) | Verfahren und kit zum spezifischen nachweis von m. tuberculosis | |
DE69812315T2 (de) | Methode zur Identifizierung und dem Nachweis von Microorganismen mit Hilfe des Gyrase Gens |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal | ||
8165 | Unexamined publication of following application revoked |