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Die
Erfindung betrifft die Bestimmung von Bakterien, Pilzen und deren
Antibiotika- oder Antimykotikaresistenzen in Probenmaterial durch
Nachweis spezifischer Nukleinsäuresequenzen.
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Die
Bestimmung von pathogenen Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen,
in einem Probenmaterial ist auf zahlreichen Gebieten und insbesondere
in der Medizin von großer Bedeutung. Bakterielle Kontaminationen
von Thrombozytenkonzentraten sind beispielsweise ein entscheidender
Faktor für die transfusionsassoziierte Morbidität
und Mortalität und derzeit die häufigste infektiöse
Komplikation in der Transfusionsmedizin. Eine frühe Erkennung
von mit Infektionen assoziierten mikrobiellen Erregern ist für
eine schnelle und wirksame antimikrobielle Therapie unerlässlich,
beispielsweise bei Patienten mit Sepsis, spontaner bakterieller Peritonitis
(SBP) und Endokarditis. In diesem Zusammenhang stellen auch die
zunehmenden Infektionen mit unbekannten Erregern in Krankenhäusern,
besonders auf Intensivstationen, ein schwerwiegendes Problem dar,
deren Ursache häufig in einer geschwächten Immunabwehr
der Patienten und den immer häufigeren invasiven Maßnahmen
liegt, die mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden
sind, die aber auch eine Folge mangelnder Hygiene sein können.
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Die
Mikroorganismen, die zu diesen Infektionen führen, sind
in den meisten Fällen unbekannt und können zahlreichen
unterschiedlichen Gattungen und Spezies angehören. Um eventuelle
Kontaminationen oder Infektionen rasch feststellen zu können,
ist es daher erforderlich, das Probenmaterial auf möglichst
viele in Frage kommende Mikroorganismen gleichzeitig zu testen.
Dies ist insbesondere bei klinischen Proben von großer Bedeutung,
wenn wirksame therapeutische Maßnahmen, beispielsweise
eine auf den jeweiligen Erreger abgestimmte Antibiotikatherapie,
vom Ergebnis der Analyse abhängen.
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Der
Nachweis der mikrobiellen Erreger einer Infektionskrankheit erfolgt
häufig über eine Blutkultur oder eine andere Kultur
einer Körperflüssigkeit, gefolgt von einer biochemischen
Typisierung und dem Nachweis von Antibiotikaresistenzen. Blutkulturen
werden aber bislang mit einem hohen Prozentsatz falsch-negativ getestet,
so dass Patienten einer antibiotischen Behandlung ohne gesicherten
mikrobiologischen Befund unterzogen werden. (Bosshard et
al., 2003, CID 37: 167–172; Gauduchon
et al., 2003, J. Clin. Microbiol. 41: 763–766; Grijalva
et al., 2003, Heart 89: 263–268).
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Neben
der mikrobiologischen Diagnostik existieren für einige
spezielle Anwendungen zusätzliche spezifische Nachweise
wie z. B. die proteinbiochemische Antigen-Detektion über
direkte Immunfluoreszenztechniken, Agglutinations-Tests oder ELISA
für die Diagnose von Sepsis oder Meningitis, die durch
Meningokokken, Haemophilus influenzae, Gruppe A/B Streptokokken
(McLellan et al., 200Infect. Immun. 69(5): 2943–2949)
oder Pneumokokken ausgelöst werden.
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Eine
schnelle und elegante Methode zur Diagnose bakterieller Infektionen
ist die Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain-Reaction, PCR),
bei der spezifische Regionen des bakteriellen Genoms (z. B. hoch
variable 16S oder 23S rDNA Regionen
(Anthony et al. 2000),
tRNA-Gene in der 16S–23S rDNA-Spacer-Region sowie andere
erregerspezifischer Gene, wie z. B. für Adhäsine,
Hämolysine oder verschiedene Toxine (
Bélanger
et al., 2002, J. Clin. Microbiol. 40(4): 1436–1440;
Depardieu
et al., 2004, J. Clin. Microbiol. 40(4): 1436–1440;
Kaltenboeck
und Wang, 2005, Adv. Clin. Chem. 40: 219–259;
Patel
et al., 2007, J. Clin. Microbiol. 35(3): 703–707;
Sakai
et al., 2004, J. Clin. Microbiol. 42(12): 5739–5744)
amplifiziert werden. Eine Sequenzierung (z. B. von 16S-rDNA-PCR-Amplifikaten)
kann zur weiteren Differenzierung angeschlossen werden (
Unemo
et al., 2004, J. Clin. Microbiol. 42(7): 2926–2934;).
Die
WO 97/07238 offenbart
ein Verfahren zum Nachweis von Pilzen wie Candida und Aspergillus
mit Primern zur Amplifikation aller Typen fungaler ribosomaler 18S-rDNA.
Keines der molekularbiologischen Nachweis- und Differenzierungsverfahren
wird derzeit routinemäßig eingesetzt bzw. ist
als Standardverfahren etabliert.
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Um
die erforderlichen Sensitivitäten für klinische
Proben zu erreichen, wird die dafür notwendige Template-DNA
von Bakterien gewonnen, die aus positiven Blutkulturen isoliert
wurden. Bei einer Nichtkultivierbarkeit der nachzuweisenden Erreger
(z. B. nach einer der Blutprobennahme vorausgehenden Antibiotikatherapie)
bleibt folglich auch der molekularbiologische Nachweis negativ.
Das geringe Verhältnis prokaryontischer zu humaner DNA
in klinischen Proben kann bei Verzicht auf einen Vorkultivierungsschritt über
Anreicherungen der bakteriellen Nukleinsäuren erhöht
werden. Entsprechende Verfahren sind beispielsweise in der
EP-A-1 400 589 ,
der
WO-A-2005/085440 und
der
WO-A-2006/133758 beschrieben.
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Zur
Spezies-Differenzierung eignen sich mittlerweile auch Raman-/FTIR-Techniken
(Fouriertransformation Infrarot Spektroskopie; Rebuffo et
al., 2006, Appl. Environ. Microbiol. 72(2): 994–1000; Rebuffo-Scheer et
al., 2007, Circulation 111: 1352–1354) und SERS-Techniken (Surface
Enhanced Raman Scattering; Kahraman et al., 2007, Appl. Spectrosc.
61(5): 479–485; Naja et al., 2007, Analyst
132(7): 679–686), die in der letzten Dekade ein
Empfindlichkeitsniveau erreicht haben, das sogar Spektren von einzelnen
lebenden Zellen erhalten werden können. Praktisch werden
aber bis zu 1000 Zellen in Reinkultur benötigt um spektroskopische Daten
für Differenzierungen zu erhalten, was diese Verfahren
zur schnellen Diagnose spezifischer Sepsis-Erreger ungeeignet macht
(Kirschner, 2004, Dissertation Univ. Berlin).
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An
die Diagnose des pathogenen Erregers schließt sich eine
an den Erreger angepasste Antibiotikatherapie an. Ist die Bestimmung
des kausalen Erregers bzw. vorliegender Resistenzen nicht möglich,
muss jedoch empirisch und langwierig mit Breitband-Antibiotika therapiert
werden.
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Der
Stand der Technik weist jedoch einige Nachteile auf. So bleiben
beispielsweise bei Sepsis-Fällen mit nicht-kultivierbaren
Erregern bzw. bei Blutentnahmen nach erfolgter Vorbehandlung mit
(Breitband-)Antibiotika Blutkulturen negativ (bis zu 90% aller bakteriellen
Sepsis Fälle sind Blutkultur-negativ). Eine nachfolgende
molekularbiologische Differenzierung auf Basis der Extraktion prokaryontischer
DNA aus positiven Blutkulturen ist folglich theoretisch nur in ≤ 10%
der Sepsis-Fälle möglich. Aufgrund des umfangreichen
Erregerspektrums und des Auftretens bislang nicht beschriebener
Erregertypen führt die Generierung einzelner hochspezifischer
Primer und Sonden außerdem nur bedingt zu einer eindeutigen
Identifizierung des Erregers. Eine Differenzierung auf Typenebene
und die Erstellung eines Antibiogramms erfordert eine Vielzahl ausgewählter
Primer/Sonden und eine Kombination aus PCR- und Hybridisierungstechniken.
Da nicht alle Antibiotika-Resistenzen genom-codiert vorliegen oder
ihre Codierung bekannt ist, führt der genotypische Nachweis
von Resistenzmarkern auch nur bedingt zum Erfolg und muss durch
eine zeitlich aufwendige phänotypische Untersuchung ergänzt
werden (Gradelski et al., 2001, J. Clin. Microbiol. 39(8):
2961–2963). Voraussetzung hierfür ist
wiederum, wie oben beschrieben, die Kultivierbarkeit des Erregers.
Bei Mehrfachinfektionen kann eine Sequenzierung von 16S-rDNA-Amplifikaten
ferner durch Sequenz-Überlagerungen zu nicht-interpretierbaren
Ergebnissen führen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, Verfahren und Mittel bereitzustellen,
die eine einfach durchzuführende und zuverlässige
Bestimmung von Bakterien und Pilzen erlauben, die gegebenenfalls
in einem Probenmaterial vorliegen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren und
Mittel bereitzustellen, mit denen sich pathogene Bakterien und Pilze
in einem Probenmaterial frühzeitig bestimmen lassen, so
dass rasche therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden
können, die auf die nachgewiesenen Erreger abgestimmt sind.
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Diese
Aufgabe wurde erfindungsgemäß mit dem Verfahren
nach Anspruch 1 und dem Kit nach Anspruch 21 gelöst.
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Erfindungsgemäß wurde überraschend
gefunden, dass sich durch die Kombination eines Anreicherungsschritts
für bakterielle und fungale DNA aus Gesamt-DNA mit einem
Amplifikationsschritt mit ausgewählten Primerpaaren nicht
nur die Sensitivität des Nachweises einzelner Bakterien
und Pilze erheblich steigern lässt, sondern dass sich auf
diese Weise auch zahlreiche verschiedene Gattungen und Spezies von
Bakterien und Pilzen nebeneinander nachweisen lassen.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Bestimmen
von in einem Probenmaterial enthaltenen Bakterien und Pilzen, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- a)
Anreichern von in dem Probenmaterial enthaltener bakterieller und
fungaler DNA;
- b) Amplifizieren der in Schritt a) erhaltenen DNA unter Verwendung
von Primerpaaren, die ausgewählt sind aus wenigstens zwei
der Gruppen (i) bis (vii):
- (i) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine Vielzahl von Bakterienfamilien spezifisch
ist;
- (ii) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine Vielzahl von Pilzfamilien spezifisch
ist;
- (iii) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Bakteriengattung
spezifisch ist;
- (iv) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Bakterienspezies
spezifisch ist;
- (v) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für die Ausprägung einer ausgewählten
Antibiotika- oder Antimykotikaresistenz spezifisch ist;
- (vi) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Pilzgattung spezifisch
ist; und
- (vii) wenigstens einem Primerpaar, zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Pilzspezies spezifisch
ist; und, gegebenenfalls,
- c) Nachweisen der bei Schritt b) gebildeten Amplifikate.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein diagnostischer Kit zum
Bestimmen von in einem Probenmaterial enthaltenen Bakterien und
Pilzen, wobei der Kit umfasst:
- a) Mittel zum
Anreichern von in dem Probenmaterial enthaltener bakterieller und
fungaler DNA;
- b) Mittel zum Amplifizieren von DNA, wobei die Mittel Primerpaare
enthalten, die ausgewählt sind aus wenigstens zwei der
Gruppen (i) bis (vii):
- (i) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine Vielzahl von Bakterienfamilien spezifisch
ist;
- (ii) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine Vielzahl von Pilzfamilien spezifisch
ist;
- (iii) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Bakteriengattung
spezifisch ist;
- (iv) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Bakterienspezies
spezifisch ist;
- (v) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für die Ausprägung einer ausgewählten
Antibiotika- oder Antimykotikaresistenz spezifisch ist;
- (vi) wenigstens einem Primerpaar, das zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Pilzgattung spezifisch
ist; und
- (vii) wenigstens einem Primerpaar, zur spezifischen Amplifikation
einer Region einer bestimmten Nukleinsäuresequenz geeignet
ist, die für eine ausgewählte Pilzspezies spezifisch
ist, und, gegebenenfalls,
- c) Mittel zum Nachweisen der mit den Primerpaaren b) gebildeten
Amplifikate.
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Das
Probenmaterial umfasst jedes Material, in dem Bakterien und Pilze
vorkommen können. Üblicherweise ist das Probenmaterial
eine Umweltprobe, eine Lebensmittelprobe oder eine biologische Probe,
beispielsweise eine klinische Probe. Die biologische Probe kann
eine pflanzliche Probe sein, typischerweise ist die biologische
oder klinische Probe aber eine humane oder tierische Probe, insbesondere
eine Probe von einem Säuger. Typischerweise ist die Probe
eine humane oder eine tierische Gewebeprobe oder Körperflüssigkeit.
Die Gewebeprobe kann beispielsweise eine Biopsie sein. Bevorzugt
ist die Probe eine Körperflüssigkeit oder ein
davon abgeleitetes Produkt, beispielsweise Vollblut, Serum, Plasma,
Thrombozytenkonzentrat, Zerebrospinalflüssigkeit, Liquor,
Urin und Pleural-, Aszites-, Perikardial-, Peritoneal- oder Synovialflüssigkeit.
Das Probenmaterial kann in üblicher Weise gewonnen werden,
beispielsweise kann eine klinische Probe durch Biopsie, Blutentnahme
oder Punktion gewonnen werden.
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Die
Anreicherung prokaryontischer und fungaler DNA aus dem Probenmaterial
erfolgt nach Extraktion von Gesamt-DNA aus dem Probenmaterial. Dementsprechend
kann der erfindungsgemäße Kit auch Mittel zur Extraktion
von Gesamt-DNA aus den in dem Probenmaterial enthaltenen Zellen
enthalten, wie sie beispielsweise nachfolgend beschrieben sind.
Zur Extraktion der Gesamt-DNA vor dem eigentlichen Anreicherungsschritt
werden die in der Probe vorhandenen Zellen einschließlich
der darin enthaltenen Bakterien- und Pilzzellen zunächst
aufgebrochen oder lysiert. Aufbrechen und Lyse von Zellen können
in an sich bekannter Weise erfolgen, beispielsweise mechanisch durch
Hochdruckhomogenisatoren oder bevorzugt mittels Glasperlen und Vortexbehandlung,
chemisch durch Lösungsmittel, Detergenzien oder Alkali,
enzymatisch durch lytische Enzyme, oder Kombinationen dieser Verfahren.
Die enzymatische Lyse von Bakterienzellen ist bevorzugt, wobei zum
Aufschluss üblicherweise Lysozym oder Mutanolysin verwendet
werden, vorteilhaft in Kombination mit Alkali, Detergenzien und
proteolytischen Enzymen. Der Aufschluss von Pilzzellen erfolgt üblicherweise
mechanisch, beispielsweise mittels Vortexen mit Glaskügelchen,
vorteilhaft in Kombination mit Alkali, Detergenzien und weiteren
proteolytischen Enzymen. Der Aufschluss kann aber auch enzymatisch
erfolgen, wobei als Enzym beispielsweise Zymolase verwendet werden
kann. Die Extraktion von Gesamt-DNA kann dann in an sich bekannter
Weise mittels Adsorption an eine DNA-bindende Matrix erfolgen. Kits
zur Isolierung von Gesamt-DNA sind kommerziell erhältlich
und können nach den Vorschriften der Hersteller verwendet
werden. Beispielsweise sind Komponenten, die zur Isolierung von
Gesamt-DNA benötigt werden, in dem LOOXSTER®-Kit
zur Anreicherung von bakterieller und fungaler DNA aus Gesamt-DNA
enthalten. Nach Elution von der Matrix wird eine Probe mit Gesamt-DNA
erhalten, in der sich die DNA in wässriger Lösung
befindet.
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Die
eigentliche Anreicherung bakterieller und fungaler DNA aus der Probe
mit Gesamt-DNA erfolgt mit Hilfe von Mitteln, die bakterielle und
fungale DNA spezifisch binden, insbesondere mit Proteinen und Polypeptiden,
die bakterielle und fungale DNA spezifisch binden. Üblicherweise
erfolgt die Anreicherung prokaryontischer und fungaler DNA nach
den in der
EP-A-1 400
589 , der
WO-A-2005/085440 und
der
WO-A-2006/133758 beschriebenen
Verfahren, auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird und deren
Beschreibung Bestandteil der vorliegenden Offenbarung bildet. Die
dort beschriebenen Verfahren und Mittel erlauben es, das geringe Verhältnis
von prokaryontischer und fungaler DNA im Verhältnis zu
anderer in der Probe enthaltener DNA, insbesondere humaner oder
tierischer DNA, zu erhöhen. Hierbei wird die nach der Präparation
von Gesamt-DNA in Lösung befindliche DNA mit einem Protein
oder einem Polypeptid in Kontakt gebracht, das fähig ist,
an nicht-methylierte CpG-Motive zu binden. Da nicht-methylierte
CpG-Motive in bakterieller und fungaler DNA deutlich häufiger
vorkommen als in höherer eukaryontischer DNA, wie humaner
oder tierischer DNA, werden bakterielle und fungale DNA bevorzugt
an diese Proteine oder Polypeptide gebunden. Das Protein oder Polypeptid
kann an einen Träger, beispielsweise Mikropartikel, gekoppelt
sein. Auf diese Weise lässt sich der gebildete Protein/Polypeptid-DNA-Komplex
leicht von humaner oder tierischer DNA abtrennen, beispielsweise durch
Filtration, Zentrifugation oder magnetische Verfahren. Die selektive
Bindung prokaryontischer und fungaler DNA an diese Proteine und
Polypeptide führt zu einer Anreicherung der DNA um das
5-fache oder mehr. Kits zur Anreicherung bakterieller und fungaler
DNA aus Gesamt-DNA, die auch Mittel zur Präparation von
Gesamt-DNA umfassen, sind im Handel unter dem Markennamen LOOXSTER
® (SIRS-LAB GmbH, 07745 Jena, Deutschland)
erhältlich.
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Die
an bakterieller und fungaler DNA angereicherte DNA wird anschließend
mittels nicht-quantitativer oder quantitativer Amplifikationsverfahren,
insbesondere nicht-quantitativer oder quantitativer PCR (Polymerase
Chain Reaction – Polymerase-Kettenreaktion) in Gegenwart
eines Sets oder Pools von unterschiedlichen Primerpaaren amplifiziert,
die eine spezifische Amplifikation von Regionen bestimmter Nukleinsäuresequenzen
erlauben, die für Bakterien, Pilze oder Antibiotika- oder
Antimykotikaresistenzen spezifisch sind. Nukleinsäuresequenzen,
die für Bakterien, Pilze oder ausgewählte Gattungen
und Spezies davon oder für Antibiotika- und Antimykotika-Resistenzen
spezifisch sind, sind aus öffentlich zugänglichen
Genbanken, wie GenBank und TIGR, oder anderen kommerziellen Genbanken
erhältlich, und der Fachmann kann entsprechende zugehörige Primer
routinemäßig und ohne unzumutbaren Aufwand entwerfen,
beispielsweise mit Hilfe der öffentlich zugänglichen
Website „Primer3" (siehe z. B. http://frodo.wi.mit.edu/cgibin/primer3/primer3_www.cgi des
MIT) oder anderer kommerzieller Software.
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Erfindungsgemäß wird
die Amplifikation unter Verwendung von Primerpaaren aus wenigstens
zwei der obigen Gruppen (i) bis (vii) durchgeführt, die
so gewählt sind, dass sie bei der Amplifikation zu Amplifikaten
mit einer bestimmten, vorher bekannten Länge führen.
Die Anwesenheit von mit wenigstens einem Primerpaar (i) gebildeten
Amplifikaten der erwarteten Länge zeigt dann die Anwesenheit
von Bakterien an; die Anwesenheit von mit wenigstens einem Primerpaar
(ii) gebildeten Amplifikaten zeigt die Anwesenheit von Pilzen an;
die Anwesenheit von mit wenigstens einem Primerpaar (iii) gebildeten
Amplifikaten zeigt die Anwesenheit wenigstens einer bestimmten Bakteriengattung
an; die Anwesenheit von mit wenigstens einem Primerpaar (iv) gebildeten Amplifikaten
zeigt die Anwesenheit wenigstens einer bestimmten Bakterienspezies
an; die Anwesenheit von mit wenigstens einem Primerpaar (v) gebildeten
Amplifikaten zeigt die Anwesenheit wenigstens einer bestimmten Antibiotika-
oder Antimykotikaresistenz an; die Anwesenheit von mit wenigstens
einem Primerpaar (vi) gebildeten Amplifikaten zeigt die Anwesenheit
wenigstens einer bestimmten Pilzgattung an; und die Anwesenheit
von mit wenigstens einem Primerpaar (vii) gebildeten Amplifikaten
zeigt die Anwesenheit wenigstens einer bestimmten Pilzspezies an.
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Primerpaare
der Gruppe (i) sind generische Primer, die spezifisch an eine hoch
konservierte Nukleinsäuresequenz hybridisieren, die einer
Vielzahl oder allen Bakterienfamilien gemeinsam ist. Bakterienfamilien, die
bei Infektionen und Kontaminationen besonders häufig vorkommen
und auf deren Anwesenheit daher vorteilhaft mit Primerpaaren der
Gruppe (i) getestet werden kann, sind beispielsweise Pseudomonadaceae,
Enterobacteriaceae, Streptococcaceae, Staphylococcaceae, Listeriaceae,
Neisseriaceae, Pasteurellaceae, Legionellaceae, Burkholderiaceae,
Bacillaceae, Clostridiaceae, Moraxellaceae, Enterococcaceae und/oder
Bacteroidaceae. Beispiele für Nukleinsäuresequenzen,
die in allen Bakterienfamilien hoch konserviert sind, sind die Sequenzen
des 16S-rDNA-Gens, des 23S-rRNA-Gens und der 16S/23S-Interspace-Region.
Ein Beispiel für ein Primerpaar, das spezifisch an die
Nukleinsäuresequenz des Gens für die bakterielle
ribosomale 16S-rDNA hybridisiert und erfindungsgemäß verwendet
werden kann, ist das Primerpaar:
wobei
S die Basen C oder G und W die Basen A oder T repräsentiert.
Der Nachweis von Amplifikaten, die nach Amplifikation mit wenigstens
einem Primerpaar (i) gebildet werden, zeigt allgemein die Anwesenheit
von Bakterien in dem Probenmaterial an.
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Primerpaare
der Gruppe (ii) sind generische Primer, die an eine hoch konservierte
Nukleinsäuresequenz hybridisieren, die einer Vielzahl oder
allen Pilzfamilien gemeinsam ist. Familien von Pilzen, die bei Kontaminationen
und Infektionen besonders häufig auftreten und auf deren
Anwesenheit daher vorteilhaft mit Primerpaaren der Gruppe (ii) getestet
werden kann, sind beispielsweise Pilze der Familie Trichocomaceae
und der Candida-Familie. Ein Beispiel für eine in allen
Pilzfamilien hoch konservierte Nukleinsäuresequenz ist
die Sequenz des Gens für die fungale 18S-rDNA. Ein Beispiel
für ein Primerpaar, das spezifisch an die Nukleinsäuresequenz
des Gens für die fungale 18S-rDNA hybridisiert und erfindungsgemäß verwendet
werden kann, ist das Primerpaar:
das bei
der Amplifikation zu Amplifikaten mit einer Länge von etwa
670–690 bp führt. Der Nachweis von Amplifikaten,
die nach Amplifikation mit wenigstens einem Primerpaar (ii) gebildet
werden, zeigt allgemein die Anwesenheit von Pilzen in dem Probenmaterial
an.
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Primerpaare
der Gruppe (iii) sind Primer, die an eine hoch konservierte Nukleinsäuresequenz
hybridisieren, die einer Vielzahl oder allen Bakterienspezies einer
bestimmten Gattung, aber nicht allen Bakteriengattungen einer Familie
gemeinsam ist. Bakteriengattungen, die bei Infektionen und Kontaminationen
besonders häufig auftreten und auf deren Anwesenheit daher
vorteilhaft mit Primerpaaren der Gruppe (iii) getestet werden kann,
sind beispielsweise Bakterien der Gattungen Staphylococcus spp,
Streptococcus spp, Enterococcus spp, Escherichia spp, Pseudomonas
spp, und Enterobacter spp. Ein Beispiel für ein Primerpaar,
das gattungsspezifisch an DNA von Bakterien der Gattung Staphylococcus
hybridisiert und erfindungsgemäß verwendet werden
kann, ist das Primerpaar:
das spezifisch
an eine Nukleinsäuresequenz der 23S-Region hybridisiert,
die für Staphylokokken spezifisch ist und bei der Amplifikation
zu einem staphylokokkenspezifischen Amplifikat mit einer Länge
von 418 bp führt. Der Nachweis von Amplifikaten, die nach
Amplifikation mit wenigstens einem Primerpaar (iii) gebildet werden, zeigt
die Anwesenheit einer bestimmten Gattung von Bakterien in dem Probenmaterial
an. Beispielsweise zeigen Amplifikate mit dem obigen Primerpaar
die Anwesenheit von Bakterien der Gattung Staphylococcus an.
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Primerpaare
der Gruppe (iv) sind Primer, die an eine konservierte Nukleinsäuresequenz
hybridisieren, die einer Vielzahl oder allen Bakterien einer bestimmten
Spezies, aber nicht allen Bakterienspezies einer Gattung gemeinsam
ist. Bakterienspezies, die bei Kontaminationen und Infektionen besonders
häufig auftreten und auf deren Anwesenheit daher mit Primerpaaren
der Gruppe (iv) vorteilhaft getestet werden kann, sind beispielsweise
Bakterienspezies der oben genannten Bakteriengattungen, beispielsweise
Staphylococcus aureus, Staphylococcus haemolyticus, Streptococcus
pneumoniae, Streptokokken der Viridans-Gruppe, Enterococcus faecium,
Enterococcus faecalis, Morganella morganii, Klebsiella pneumoniae,
Klebsiella oxytoca, Escherichia coli, Burkholderia cepacia, Prevotella
melaninogenica, Stenotrophomonas maltophilia, Pseudomonas aeruginosa,
Proteus mirabilis, Enterobacter aerogenes und Enterobacter cloacae.
Nicht einschränkende Beispiele für konservierte
speziesspezifische Nukleinsäuresequenzen sind das emp-Gen
von Staphylococcus aureus, das irp2-Gen von Escherichia coli und
das ureA-Gen von Klebsiella pneumoniae. Ein Beispiel für ein
Primerpaar, das speziesspezifisch an DNA von Bakterien der Spezies
Staphylococcus aureus hybridisiert und erfindungsgemäß verwendet
werden kann, ist das Primerpaar:
das spezifisch
an die Nukleinsäuresequenz des emp-Gens hybridisiert und
zur Bildung eines Amplifikats mit einer Länge von 948 bp
führt. Der Nachweis von Amplifikaten, die nach Amplifikation
mit wenigstens einem Primerpaar (iv) gebildet werden, zeigt die
Anwesenheit einer bestimmten Bakterienspezies in dem Probenmaterial
an. Beispielsweise zeigen Amplifikate mit dem obigen Primerpaar
die Anwesenheit von Bakterien der Spezies Staphylococcus aureus
an.
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Primerpaare
der Gruppe (v) sind Primer, die die Amplifikation einer für
eine gewählte Antibiotika- oder Antimykotikaresistenz spezifischen
Nukleinsäuresequenz, beispielsweise der Nukleinsäuresequenz
eines entsprechenden Resistenzgens, erlauben. Antibiotika- und Antimykotikaresistenzen,
die bei Kontaminationen und Infektionen besonders häufig
auftreten und auf deren Anwesenheit daher vorteilhaft mit Primerpaaren
der Gruppe (v) getestet werden kann, sind beispielsweise Methicillin-Resistenzen,
beispielsweise Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA).
Beispiele für hoch konservierte, für die Ausprägung
von Antibiotika- und Antimykotikaresistenzen spezifische Nukleinsäuresequenzen
sind Nukleinsäuresequenzen der Gene für die Methicillin-Resistenz,
wie mecA. Ein Beispiel für ein Primerpaar, das spezifisch
ein an der Methicillin-Resistenz beteiligtes Gen, mecA, hybridisiert
und erfindungsgemäß verwendet werden kann, ist
das Primerpaar:
das spezifisch
an eine Nukleinsäuresequenz des mecA-Gens hybridisiert
und zur Bildung eines Amplifikats mit einer Länge von 222
bp führt. Der Nachweis von Amplifikaten, die nach Amplifikation
mit wenigstens einem Primerpaar (v) gebildet werden, zeigt das Vorliegen
von Antibiotika- oder Antimykotikaresistenzen bei den in dem Probenmaterial
enthaltenen Bakterien oder Pilzen an. Beispielsweise zeigt die Verwendung
des obigen Primerpaares eine Methicillin-Resistenz an.
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Analog
zu den oben für die für Bakteriengattungen oder
Bakterienspezies beschriebenen Primerpaare sind Primerpaare der
Gruppe (vi) Primer, die an eine hoch konservierte Nukleinsäuresequenz
hybridisieren, die einer Vielzahl oder allen Pilzspezies einer Gattung,
aber nicht allen Pilzgattungen einer Familie gemeinsam ist. Gattungen
von Pilzen, die bei Kontaminationen und Infektionen besonders häufig
auftreten und auf deren Anwesenheit daher vorteilhaft mit solchen
Primern getestet werden kann, sind beispielsweise Pilze der Gattungen
Aspergillus und Candida. Entsprechend sind Primerpaare der Gruppe
(vii) Primer, die an eine hoch konservierte Nukleinsäuresequenz
hybridisieren, die einer Vielzahl oder allen Pilzen einer bestimmten
Spezies, aber nicht allen Pilzspezies einer Gattung gemeinsam ist.
Pilzspezies, die bei Kontaminationen und Infektionen besonders häufig
auftreten und auf deren Anwesenheit daher mit solchen Primern vorteilhaft
getestet werden kann, sind beispielsweise Spezies Aspergillus fumigatus
und Candida albicans. Der Nachweis von Amplifikaten, die nach Amplifikation
mit dem wenigstens einen Primerpaar (vi) oder (vii) gebildet wurden,
zeigt also die Anwesenheit einer bestimmten Gattung bzw. Spezies
von Pilzen in dem Probenmaterial an.
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Die
Familien, Gattungen und Spezies von Bakterien und Pilzen sowie die
Antibiotika- und Antimykotika-Resistenzen, auf die mit den obigen
Kombinationen getestet werden kann, unterliegen grundsätzlich
keiner Einschränkung, und die oben angegebenen Familien,
Gattungen und Spezies sowie die angegebenen Primerpaare stellen
lediglich beispielhafte Ausführungsformen für
das erfindungsgemäße Verfahren dar. Wie oben ausgeführt
sind Nukleinsäuresequenzen, die für Bakterien,
Pilze oder bestimmte Gattungen und Spezies davon oder für
Antibiotika- und Antimykotika-Resistenzen spezifisch sind, aus öffentlich
zugänglichen Genbanken erhältlich, und entsprechende
zugehörige Primer können vom Fachmann routinemäßig
und ohne unzumutbaren Aufwand konstruiert werden.
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Der
Amplifikationsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird parallel mit wenigstens zwei Primerpaaren, d. h. als Multiplex-Verfahren
durchgeführt. Erfindungsgemäß kann zur
Amplifikation eine beliebige Kombination der Gruppen (i) bis (vii)
von Primerpaaren verwendet werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform werden zur Amplifikation wenigstens
Primerpaare aus den Gruppen (i) und (ii) verwendet. Gemäß anderen
bevorzugten Ausführungsform werden zur Amplifikation wenigstens
Primerpaare aus den Gruppen (i) und (ii), (iii), (iv) und (v); (i),
(iii) und (iv); (i), (ii), (iii) und (iv); und (i), (ii), (iii),
und (v) verwendet. Besonders bevorzugt wird die Amplifikation mit
Primerpaaren aus den Gruppen (i) bis (vi), ganz besonders bevorzugt
mit Primerpaaren aus allen Gruppen (i) bis (vii) durchgeführt.
Die Anzahl der Primerpaare insgesamt und der aus jeder Gruppe eingesetzten
Primerpaare unterliegt keiner besonderen Einschränkung
und hängt im wesentlichen nur von den in der zu untersuchenden
Probe vermuteten Mikroorganismen und der Therapierelevanz und dem
gewünschten Umfang, insbesondere der gewünschten
Detailgenauigkeit der Untersuchungsergebnisse ab. So ist es beispielsweise
bei einem Test klinischer Proben auf Infektionen nicht erforderlich,
auf sämtliche Streptokokkenspezies zu testen, da das Therapieschema
für sämtliche Streptokokken im Wesentlichen gleich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne weiteres
mit 150 unterschiedlichen Primerpaaren oder mehr durchgeführt
werden und wird üblicherweise mit wenigstens 10, bevorzugt
mit wenigstens 20, und besonders bevorzugt mit wenigstens 30 und
mehr unterschiedlichen Primerpaaren durchgeführt.
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Die
Multiplex-Amplifikation kann mittels beliebiger nicht-quantitativer
oder quantitativer Amplifikationsverfahren erfolgen. Bevorzugt wird
die Amplifikation mittels nicht-quantitativer PCR oder (quantitativer)
Real-Time-PCR (nachfolgend auch als qPCR bezeichnet) durchgeführt.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden für PCR beschrieben,
ohne darauf beschränkt zu sein.
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Die
Multiplex-PCR kann in ein oder mehreren Reaktionsgefäßen
durchgeführt werden. Aus praktischen Gründen wird
die Multiplex PCR häufig in mehreren Reaktionsgefäßen
durchgeführt, insbesondere wenn bei der Amplifikation sehr
viele unterschiedliche Primerpaare verwendet werden. Im Allgemeinen
enthält dann jedes Reaktionsgefäß andere
Primerpaare. Vorzugsweise wird die Multiplex-PCR in ein oder zwei
Reaktionsgefäßen durchgeführt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird die Amplifikation mittels
nicht-quantitativer PCR durchgeführt. Die Durchführung
erfolgt in dem Fachmann an sich bekannter Weise unter geeigneten
Amplifikationsbedingungen, d. h. unter sich zyklisch verändernden
Reaktionsbedingungen, welche die in vitro-Vervielfältigung
des Ausgangsmaterials in Form von Nukleinsäuren ermöglichen.
Im Allgemeinen besteht die PCR aus einer Anzahl von 25 bis 50 Zyklen,
die in einem Thermocycler durchgeführt werden. Nach der
Initialisierung besteht jeder Zyklus aus den Schritten Denaturierung,
Primerhybridisierung (Annealing) und Elongation (Extension), die
bei Temperaturen durchgeführt werden, die von den gewählten
Primerpaaren und den eingesetzten Enzymen abhängen. Im
Reaktionsgemisch liegen die Bausteine für die selektiv
vervielfältigten Nukleinsäureabschnitte, den Amplifikaten,
in Form der Desoxynukleotidtriphosphate zusammen mit den Primerpaaren,
die sich an komplementäre Bereiche im Ausgangsmaterial
anlagern, und einer geeigneten, gewöhnlich hitzebeständigen
Polymerase vor. Die Wahl geeigneter Amplifikationsbedingungen, beispielsweise
Kationenkonzentrationen, pH-Wert, Volumen, Dauer und Temperatur
der einzelnen sich zyklisch wiederholenden Reaktionsschritte in
Abhängigkeit von den gewählten Primerpaaren und
den eingesetzten Enzymen ist für den Fachmann Routine.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird die Amplifikation unter Bedingungen durchgeführt wird,
unter denen die Amplifikate mit einem nachweisbarer Marker markiert
werden. Dies lässt sich beispielsweise erreichen, indem
die bei der PCR eingesetzten Nukleotide ein oder mehrere mit einem
detektierbaren Marker versehene Nukleotide umfassen, die bei der
Amplifikation in das Amplifikat eingebaut werden und den Nachweis
dieses Amplifikats über diesen Marker erlauben. Gemäß einer
Ausführungsform werden als detektierbarer Marker radioaktive
Marker, beispielsweise 32P, 14C, 125I, 33P oder 3H, verwendet. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als detektierbare
Marker nicht radioaktive Marker, insbesondere Farb- oder Fluoreszenzmarker,
Enzym- oder Immunmarker, Quantum Dots oder andere, beispielsweise
durch eine Bindungsreaktion nachweisbare Moleküle wie Biotin
verwendet, deren Detektion in einer dem Fachmann allgemein bekannten
Weise erfolgen kann. Besonders bevorzugt sind Farb- und Fluoreszenzmarker
sowie Biotinmarker. Ganz besonders bevorzugt werden bei der PCR
biotinylierte Nukleotide eingesetzt, beispielsweise Biotin-dUTP,
was zu einem biotinylierten Amplifikat führt, das beispielsweise über die
Bildung an Streptavidin nachgewiesen werden kann. Die Wahl geeigneter
Marker ist für den Fachmann Routine.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform wird die Amplifikation mittels
Real-Time-PCR (qPCR) durchgeführt. Das Verfahren der qPCR
ist dem Fachmann allgemein bekannt und wird beispielsweise in der
US-A-2006/0099596 ausführlich
beschrieben. Bei der qPCR wird die Bildung der PCR-Produkte in jedem
Zyklus der PCR verfolgt. Hierzu wird die Amplifikation gewöhnlich
in Thermocyclern gemessen, die mit geeigneten Mitteln zum Monitoring
von Fluoreszenzsignalen während der Amplifikation ausgestattet
sind Geeignete Geräte hierfür sind im Handel erhältlich,
beispielsweise unter der Bezeichnung Roche Diagnostics LightCycler
TM.
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Der
Nachweis der gebildeten Amplifikate kann sowohl mit nicht-markierten
als auch mit markierten Amplifikaten erfolgen.
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Enthalten
die erhaltenen Amplifikate keine nachweisbaren Marker, kann ihr
Nachweis beispielsweise anhand ihrer bekannten Größe
durch Auftrennung mittels Gelelektrophorese und anschließende
Visualisierung, beispielsweise durch Anfärben mit Ethidiumbromid
und UV-Licht, erfolgen. Die Gelelektrophorese kann in an sich bekannter
Weise erfolgen, beispielsweise durch Agarosegelelektrophorese oder
Polyacrylamidgelelektrophorese (PAGE). Bevorzugt wird die Gelelektrophorese
auf Agarosegelen durchgeführt. Bei der Gelelektrophorese
werden die aufgetrennten Amplifikate zur Größenbestimmung
mit einer Leiter von DNA-Markern verglichen. Zweckmäßig
erfolgt der Vergleich mit einer DNA-Leiter, die eine Mischung der
DNA-Fragmente umfasst, die bei der Amplifikation erwartet werden.
Das Vorliegen von Amplifikaten in der Amplifikationsmischung, die
in ihrer Größe mit den DNA-Markern übereinstimmen,
zeigt die Anwesenheit der Mikroorganismen an, für die diese
Fragmentlängen spezifisch sind.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform enthalten die bei der
PCR generierten Amplifikate einen detektierbaren Marker. In diesem
Fall wird der Nachweis bevorzugt mit Hybridisierungstechniken (Arrays),
beispielsweise mit einem Mikroarray wie einem DNA-Mikroarray durchgeführt.
Vorzugsweise erfolgt der Nachweis über einen Mikroarray.
Hierbei wird die bei der PCR erhaltene Amplifikationsmischung, die
bei Anwesenheit von Bakterien und Pilzen in der getesteten Probe
markierte, beispielsweise biotinylierten Amplifikate enthält,
mit einem Satz polynukleotid-basierter Sonden, die Nukleinsäuresequenzen
enthalten, die zu den gegebenenfalls bei der PCR erhaltenen Amplifikaten
komplementär sind und auf einem festen Träger,
beispielsweise einem Glasträger, an definierten Positionen
eines Rasters ("Spots") aufgebracht sind, unter Bedingungen, die
eine Hybridisierung erlauben, in Kontakt gebracht. Die Wahl von
Parametern zur Einstellung geeigneter Hybridisierungsbedingungen
ist dem Fachmann allgemein bekannt. Hierbei handelt es sich um physikalische
und chemische Parameter, die die Etablierung eines thermodynamischen
Gleichgewichtes aus freien und gebundenen Molekülen beeinflussen
können. Der Fachmann ist in der Lage, im Interesse optimaler
Hybridisierungsbedingungen Zeitdauer des Kontaktes der Sonden- und
der Probenmoleküle, Kationenkonzentration im Hybridisierungspuffer,
Temperatur, Volumen sowie Konzentrationen und -verhältnisse
der hybridisierenden Moleküle aufeinander abzustimmen.
Die spezifische Hybridisierung von Amplifikaten an die Polynukleotidsonden
kann nach Abwaschen nicht gebundener Nukleinsäuren mit
einem Lesegerät ausgelesen werden. Beispielsweise kann
der Nachweis einer spezifischen Hybridisierung eines biotinylierten
Amplifikats mit den immobilisierten Sonden mittels Streptavidin-Meerrettichperoxidase-Konjugat.
Die durch enzymatische Umsetzung des zugegebenen Substrats Tetramethylbenzidin
(TMB) an den einzelnen Spots gebildeten Farbpräzipitate
werden mit einem Analysegerät detektiert und ausgelesen.
Die Technologie der Mikroarrays ist dem Fachmann allgemein bekannt.
Sondensysteme, wie sie im Prinzip zum Nachweis der bei der erfindungsgemäßen
PCR erhaltenen Amplifikate verwendet werden können, sind
im Handel erhältlich, beispielsweise unter dem Markennamen AT®-System (Clondiag Chip Technologies,
07749 Jena, Deutschland). Der Fachmann ist aufgrund seines Fachwissens
ohne weiteres in der Lage, Mikroarrays zu entwickeln, die für
spezielle Nachweise von Mikroorganismen ausgelegt sind.
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Bei
der qPCR erfolgt der Nachweis der Amplifikate bei den einzelnen
Amplifikationszyklen. Beispielsweise können die Amplifikate
mit Farbstoffen nachgewiesen werden, die an doppelsträngige
DNA binden. Diese Farbstoffe zeigen bei Anregung mit einer geeigneten
Wellenlänge eine höhere Fluoreszenzintensität,
wenn sie an doppelsträngige DNA gebunden sind. Der Nachweis
mit doppelstrangbindenden Farbstoffen ist beispielsweise in der
EP-A-0 512 334 beschrieben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Amplifikate mit fluoreszenzmarkierten Hybridisierungssonden
nachgewiesen, die nur dann Fluoreszenzsignale emittieren, wenn sie
an die Targetnukleinsäure gebunden sind. Beispiele für
Sonden, die zum Nachweis bei der qPCR verwendet werden können,
sind dem Fachmann bekannt und umfassen beispielsweise TaqMan
TM-Sonden (siehe z. B.
EP-A-0 543 942 und
US-A-5,210,015 ),
Molecular Beacons (siehe
US-A-5,118,801 ), Scorpion-Primer,
Lux
®-Primer und FREI-Sonden (siehe
WO 97/46707 ,
WO 97/46712 und
WO 97/46714 ). FREI-Sonden können,
wie in der angegebenen Literatur beschrieben, auch zur Schmelzkurvenanalyse
verwendet werden.
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Sowohl
bei nicht quantitativer als auch bei quantitativer Amplifikation
kann zur weiteren Differenzierung eine Sequenzierung angeschlossen
werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren und Mittel können
auf zahlreichen Gebieten Anwendung finden und können allgemein
zur Bestimmung von Bakterien und/oder Pilzen und/oder deren Resistenzen
verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich zur Untersuchung von jedem gewünschten Probenmaterial, in
dem Bakterien und Pilze, insbesondere pathogene Bakterien und Pilze,
vorkommen können, beispielsweise einer Umweltprobe, einer
Lebensmittelprobe oder einer biologische Probe, beispielsweise eine
klinischen Probe. Die biologische Probe kann eine pflanzliche Probe
sein, typischerweise ist die biologische oder klinische Probe aber
eine humane oder tierische Probe, insbesondere eine Probe von einem
Säuger. Typischerweise ist die Probe eine humane oder eine
tierische Gewebeprobe, beispielsweise eine Biopsie, oder eine Körperflüssigkeit
oder ein davon abgeleitetes Produkt. Bevorzugt ist die Probe eine
Körperflüssigkeit oder ein davon abgeleitetes
Produkt, beispielsweise Blut oder ein Blutprodukt, wie Vollblut,
Serum, Plasma, Thrombozytenkonzentrat, Zerebrospinalflüssigkeit,
Liquor, Urin und Pleural-, Aszites-, Perikardial-, Peritoneal- oder
Synovialflüssigkeit. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
Verfahren und Mittel zum Nachweis von pathogenen Bakterien, Pilzen
und/oder Antibiotika- und Antimykotikaresistenzen in klinischen
Proben verwendet werden. Gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
Verfahren und Mittel zum Nachweis von Kontaminationen in Thrombozytenkonzentraten
verwendet werden. Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform können die erfindungsgemäßen
Verfahren und Mittel zum Nachweis und zur Früherkennung
von Erregern und/oder Resistenzen von Entzündungskrankheiten mit
nicht nachgewiesener Infektion (auch als „systemisches
inflammatorisches Response Syndrom", SIRS, bezeichnet, entsprechend
den Kriterien der Konsensuskonferenz des American College of Chest
Physicians/Society of Critical Care Medicine Consensus Conference,
ACCP/SCCM", Crit. Care Med. 1992; 274: 968–974) verwendet
werden. Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
können die erfindungsgemäßen Verfahren
und Mittel zum Nachweis und zur Früherkennung von Infektionskrankheiten,
insbesondere systemischen Infektionen verwendet werden. Gemäß einer
weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform können
die erfindungsgemäßen Verfahren und Mittel zum
Nachweis und zur Früherkennung von Sepsis verwendet werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können die erfindungsgemäßen Verfahren
und Mittel zum Nachweis und zur Früherkennung von spontaner
bakterieller Peritonitis verwendet werden. Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
erfindungsgemäßen Verfahren und Mittel zum Nachweis
und zur Früherkennung von Endokarditis verwendet werden.
In all diesen Fällen werden die Primer vorzugsweise so
gewählt, dass sie an Nukleinsäuresequenzen der
in dem Probenmaterial erwarteten Mikroorganismen oder Resistenzen
hybridisieren und deren Amplifikation ermöglichen. So werden
beispielsweise zur Früherkennung von Sepsis vorzugsweise
Primer verwendet, die spezifisch an Nukleinsäuresequenzen
der in 3A gezeigten Mikroorganismen
hybridisieren.
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Zusammenfassend
betrifft die vorliegende Erfindung also Verfahren und Mittel zur
Bestimmung von pathogenen Pilzen in einem Probenmaterial, beispielsweise
Blut. Bei dem Verfahren wird die bakterielle DNA zunächst
aus der Gesamt-DNA des Probenmaterials angereichert, und dann wird
die angereicherte DNA mit spezifischen Primerpaaren amplifiziert.
Der Nachweis der erhaltenen Amplifikate ermöglicht die
genaue Identifizierung von in dem Probenmaterial enthaltenen Bakterien
und Pilzen und deren Resistenzen. Die erfindungsgemäßen
Verfahren und Mittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine einfache
und rasche Bestimmung von Bakterien und Pilzen in Probenmaterialien
ermöglichen. Überraschend wurde gefunden, dass
sich durch die einfache Kombination eines spezifischen Anreicherungsschritts
für bakterielle und fungale DNA im Verhältnis
zu anderer DNA im Probenmaterial, insbesondere humaner DNA, mit
einem Amplifikationsschritt nicht nur die Nachweisempfindlichkeit
für einzelne Bakterien und Pilze erheblich steigern lässt,
sondern dass sich auf diese Weise sogar zahlreiche verschiedene
Gattungen und Spezies von Bakterien und Pilzen parallel mit hoher
Sensitivität nachweisen lassen. Dies ermöglicht
eine gleichzeitige rasche und zuverlässige Bestimmung von
Krankheitserregern und erlaubt es dem behandelnden Arzt, die Therapie
ohne Zeitverlust optimal auf die nachgewiesenen Pathogene abzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit eine
wichtige Hilfe bei der Entscheidung des Arztes über die
geeignete therapeutische Behandlung dar. Da das erfindungsgemäße
Verfahren mit Primern durchgeführt wird, die den generellen
Nachweis von Bakterien und/oder Pilzen erlauben, lässt
sich außerdem selbst dann noch eine Infektion nachweisen,
wenn es sich bei den Erregern um bislang selten oder noch gar nicht
aufgetretene Bakterien und Pilze handelt.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele und
Figuren näher beschrieben.
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1 zeigt
eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der Anreicherung
von prokaryontischer und fungaler DNA vom Anfangsgehalt der Gesamt-DNA;
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2 zeigt
eine Agarosegelelektrophorese zum Nachweis von E. coli in Aszitesflüssigkeit
mittels Multiplex-PCR nach Anreicherung prokaryontischer und fungaler
DNA;
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3 zeigt
den Nachweis von bakterieller DNA nach DNA-Anreicherung und Multiplex-PCR
mit 50 verschiedenen Primerpaaren aus einer mit der DNA verschiedener
Mikroorganismen versetzten Blutprobe; 3A zeigt
die Liste der Mikroorganismen, gegen die die eingesetzten Primer
gerichtet waren; 3B zeigt die Aufnahme
eines Agarosegels mit PCR-Amplifikaten der gespikten Mikroorganismen; 3C zeigt die Gelbelegung für 3B;
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4 zeigt
das Spottingschema für die Sonden eines Mikroarrays für
einen beispielhaften Sonden-basierten Nachweis biotinylierter PCR-Amplifikate,
die für bestimmte Bakterien, Pilze und Resistenzen spezifisch sind;
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5 zeigt
eine photographische Aufnahme des Mikroarray von 4 nach
Hybridisierung mit dem biotinylierten, E. coli-spezifischen PCR-Amplifikat
irp2;
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6 zeigt
eine Agarosegelelektrophorese einer Multiplex-PCR von mechanisch
lysierten Vollblutproben gesunder Spender, die mit Übernachtkulturen
von C. albicans und S. pyogenes versetzt wurden;
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7 zeigt
eine qPCR-Auswertung von mechanisch lysierter Vollblutprobe eines
gesunden Spenders, die mit einer Übernachtkultur von C.
albicans versetzt wurde; und
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8 zeigt
eine qPCR-Auswertung von mechanisch lysierter Vollblutprobe eines
gesunden Spenders, die mit einer Übernachtkultur von S.
pyogenes versetzt wurde.
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Die
nachfolgenden Beispiele stellen lediglich Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung dar und sollen den Umfang der Erfindung
in keiner Weise einschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Nachweis von Erregern von spontaner bakterieller
Peritonitis SBP)
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Probennahme
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Die
Proben stammten von der Klinik für Innere Medizin, Abteilung
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Friedrich-Schiller-Universität
Jena, Deutschland. Aszitesflüssigkeit wurde nach Zustimmung der örtlichen
Ethikkommission zum Ablauf der Studie von 75 Patienten mit Verdacht
auf SBP entnommen. Als Goldstandard wurde die Gesamtzellzahl gemessen,
und in Fällen, bei denen die Anzahl 250 Zellen/μl überstieg,
wurde die Anzahl neutrophiler Zellen bestimmt. Asziteskulturen wurden
in Blutkulturflaschen angelegt (aerob/anaerob), die mit 5 ml Aszites
inokuliert wurden. Gesamt-DNA wurde nach Extraktion mit einem Nanodrop®-Gerät bestimmt. Es wurde
eine Untergruppe aus 14 Patienten (6 Frauen (Durchschnittsalter
67 Jahre), 8 Männer (Durchschnittsalter 57,6 Jahre) ausgewählt,
bei der die Anzahl neutrophiler Zellen den Schwellenwert des Goldstandards überstieg,
oder die Asziteskultur positiv war, oder andere Hinweise (z. B. über
eine Blutkultur) auf eine systemische Infektion deuten, oder die
in einem zweiten Schritt wie nachfolgend beschrieben durchgeführte
16S-rDNA-qPCR signifikant erhöhte Kopienzahlen der Zielsequenz
lieferte.
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Zur
Probenverarbeitung für den Nukleinsäuretest (NAT)
wurden 50 ml Aszites in 50 ml-Falcon-Röhrchen gegeben.
Die Zellen wurde gezählt und abzentrifugiert. Das Pellet
wurden in 5 ml des verbleibenden Überstands resuspendiert
und bei –80°C aufbewahrt.
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Isolierung von Gesamt-DNA
aus Aszites-Proben
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Die
Isolierung von Gesamt-DNA erfolgte mit LOOXSTER® nach
den Angaben des Herstellers.
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Zelllyse
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Zu
der aufgetauten Aszitesprobe wurden 100 μl Lysozym-Lösung
(Endkonzentration 1 mg/ml) gegeben und nach kurzem Vortexen wurde
1 h bei 37°C inkubiert. Es wurden 5 ml Lysis-Puffer A und
100 μl Proteaselösung zugegeben und nach kurzem
Vortexen wurde 1 h bei 50°C. die Probe wurde 20 s vortexbehandelt und
auf die Membran eines 50 ml-Röhrchens aufgebracht.
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Bindung und Waschen
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Das
Röhrchen wurde 2 min bei 3.000 × g zentrifugiert.
Das Röhrchen wurde gewechselt, es wurden 5 ml Puffer B
zugegeben, und es wurde nochmals zentrifugiert. Es wurden erneut
5 ml Puffer B zugegeben und nochmals zentrifugiert.
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Elution
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Das
Röhrchen wurde gewechselt, es wurden 2,5 ml Puffer C auf
die Membran gegeben und es wurde 2 min bei Raumtemperatur inkubiert.
Das Röhrchen wurde 1 min bei 3.000 × g, es wurden
weitere 2,5 ml Puffer C auf die Membran gegeben, und das Röhrchen
wurde erneut zentrifugiert. Der Membraneinsatz wurde verworfen und
das Eluat ein frisches 15 ml-Röhrchen überführt.
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Fällung
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Es
wurden 4 ml Isopropanol zugegeben und dann wurde vorsichtig gemischt
und 60 min bei 3.000 × g zentrifugiert. Der Überstand
wurde entfernt und das Pellet mit 2 ml eiskaltem 70%igem Ethanol
gewaschen. Das Röhrchen wurde 5 min bei 3.000 × g
zentrifugiert und das Pellet bei Raumtemperatur getrocknet. Die
DNA wurde in 200 μl destilliertem Wasser (DNA- und DNase-frei)
bei 50°C 1 h gelöst. 16 μl wurden zur
qPCR-Analyse vor Anreicherung prokaryontischer und fungaler DNA
entnommen. Die restlichen 184 μl wurden in 184 μl 2 × Puffer
D eingemischt.
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Anreicherung prokaryontischer
und fungaler DNA
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Die
Anreicherung spezifischer genomischer bakterieller und fungaler
DNA erfolgte mit dem LOOXSTER®-Kit
nach den Angaben des Herstellers. Der Kit enthält Säulen,
Sammelröhrchen und Reagenzien zur Anreicherung prokaryontischer
DNA aus Proben mit gemischter DNA aus humaner und bakterieller DNA,
die auch zur Anreicherung fungaler DNA geeignet sind. Die Versuchsdurchführung
ist nachfolgend zusammengefasst.
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Bindung
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Die
Säulen wurden nach den Angaben in LOOXSTER® konditioniert.
368 μl der in Puffer D gelösten DNA wurden auf
die vorbereitete Säule gegeben Die Mischung aus Matrix/DNA
wurde vorsichtig auf- und abpipettiert und 30 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Säule wurde bei Raumtemperatur 30 s bei
1.000 × g zentrifugiert und der Durchfluss wurde verworfen.
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Waschen
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Es
wurden 2 × 300 μl Puffer D auf die Säule
gegeben und dann wurde bei Raumtemperatur zweimal 30 s bei 1.000 × g
zentrifugiert.
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Elutionsschritt
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Die
Säule wurde in ein neues 2 ml-Röhrchen überführt
und es wurden 300 μl Puffer D zugegeben. Die Mischung aus
Matrix/DNA wurde vorsichtig auf- und abpipettiert. Die Säule
wurde 5 min bei Raumtemperatur inkubiert und bei Raumtemperatur
30 s bei 1.000 × g zentrifugiert. Es wurden erneut 300 μl
Puffer E auf die Säule gegeben und dann wurde 30 s bei
1.000 × g zentrifugiert. Das Volumen des Eluats betrug
600 μl.
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Fällung
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Die
eluierte DNA wurde durch Zugabe von 5 μl Lösung
G, 60 μl NaAc, pH 5,2, und 480 μl Isopropanol gefällt.
Nach kurzem Vortexen (10 s) wurde die Probe bei 4°C 60
min bei 16.000 × g zentrifugiert, und der Überstand
wurde verworfen. Das Pellet wurde 2× mit 1 ml eiskaltem
70%igem Ethanol gewaschen, 5 min bei 16.000 × g zentrifugiert,
und der Überstand wurde verworfen. Das Pellet wurde bei
Raumtemperatur getrocknet und in 30 μl DNA- und DNase-freiem
Wasser bei 50°C 1 h gelöst. Die DNA-Konzentration
wurde mit einem Nanodrop®-Gerät
bestimmt.
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Real Time-PCR mit 16S-Primern
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Die
Quantifizierung prokaryontischer DNA erfolgte mittels 16S-rDNA-qPCR.
Die Gesamt-DNA-Konzentration wurde auf eine optimale Konzentration
von 200 ng/Reaktion eingestellt. Obwohl der Gehalt an isolierter
DNA gering war, wurden gleiche Konzentrationen dieser relevanten
Proben mit und ohne Anreicherung durch das LOOXSTER®-System
untersucht. Eine negative Kontrolle mit DNA-freiem Wasser wurde
analog den Patientenproben laufen gelassen, um eine Schwelle (Cut
off) für das Handling bakterieller DNA zu bestimmen. Ein
Aliquot der Probe eines jeden Patienten wurde mit Bakterien-DNA
versetzt (105 Genomkopien), um eine potenzielle
Hemmung der PCR festzustellen. Kontrollen ohne Template (NTC) wurden
ebenfalls aufgenommen. Der Nachweis basierte auf Fluoreszenz als
Folge des Einbaus von SYBR® Green
in Doppelstrang-DNA. 25 μl Reaktionsvolumen bestanden aus ≤ 200
ng Gesamtgenom-DNA in 10 μl, 12,5 μl 2 × QuantiTect® SYBR® Green
PCR Master Mix (QIAGEN®), und 1,25 μl
(10 pmol Endkonzentration) von jeweils Vorwärts- und Rückwärtsprimer.
Alle Schritte wurden doppelt mit einem Rotor-Gene RG-3000 qPCR-Gerät
(Corbett Life Science, Sydney, Australien) durchgeführt.
Eine DNA-Denaturierung zu Beginn wurde 15 min bei 94°C
durchgeführt, gefolgt von 45 Zyklen von 94°C für
30 s, 50°C für 30 s, 72°C für
1 min. The Berechnung erfolgte mit der Rotor-Gene 6-Software.
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Multiplex-PCR
-
Die
Identifizierung der bakteriellen und fungalen Pathogene für
einen optimalen therapeutischen Ansatz erfolgte mittels nicht-quantitativer
Multiplex-PCR. Die Reaktion wurde in zwei Reaktionsgefäßen
mit zwei Primerpools (Primerpools I und II) durchgeführt,
die Primerpaare mit Nukleinsäuresequenzen enthielten, die für
Bakterien und Fungi generell sowie für bestimmte Bakterien-
und Pilzgattungen, bestimmte Bakterienspezies sowie ausgewählte
Resistenzen spezifisch waren. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über
die von diesem Versuch abgedeckten Bakterien, Pilze und Resistenzen.
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Tabelle 1: Getestete Bakterien, Pilze
und Resistenzen
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Bakterien:
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- Burkholderia cepacia
- Enterobacter aerogenes
- E. cloacae
- E. faecium
- E. faecalis
- Escherichia coli ,
- Klebsiella oxytoca
- Klebsiella pneumoniae
- Morganella morganii
- Prevotella spp
- P. melanogenica
- Proteus mirabilis
- Pseudomonas aeruginosa
- Staphylococcus spp
- Staphylococcus aureus
- Staphylococcus haemolyticus
- Stenotrophomonas maltophila
- Streptokokken der Viridans-Gruppe
- S. pneumoniae
- S. pyogenes
-
Fungi:
-
- Fungi spp
- Aspergillus fumigatus
- Candida albicans
-
Resistenzen:
-
-
Die
DNA-Konzentration wurde auf eine optimale Konzentration von ≤ 500
ng/Reaktion eingestellt. Wenn der isolierte DNA-Gehalt unzureichend
war, wurden geringere Konzentrationen zur LOOXSTER®-Behandlung
eingesetzt. Die Reaktionsvolumina von 25 μl bestanden aus
einer variablen Menge Template-DNA, 12,5 μl 2 × Multiplex
PCR Master Mix (Quiagen®), 2,5 μl
Primer-Mix (10 pmol Endkonzentration, eingesetzt als Primerpools
I und II) und DNA- und DNase-freiem Wasser. Eine anfängliche
DNA-Denaturierung erfolgte 15 min bei 95°C zur Aktivierung
von HotStar Taq® DNA-Polymerase
(Quiagen®), gefolgt von 30 Zyklen
von 94°C für 30 s, 59°C für
1,5 min und 72°C für 45 s. Das Programm endete
mit einem terminalen Hybridisierungsschritt 72°C für
10 min. Alle Schritte wurden mit einem Mastercycler® Gradient
S (Eppendorf AG, Hamburg, Deutschland) durchgeführt. Die
Proben wurden auf einem 2%igen Agarosegel analysiert.
-
Ergebnisse
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Die
bei der Multiplex-PCR erhaltenen Daten wurden mit dem Goldstandard
(erhöhte Anzahl polymorpher Zellen im Aszites ≥ 250/μl)
und denen der Asziteskulturen verglichen. Die Effizienz des LOOXSTER®-Verfahrens abhängig vom
DNA-Gehalt, der auf die Säule aufgetragen wurde, wurde
mittels 16S-rDNA-PCR vor und nach LOOXSTER® bestimmt
(1). Wie in 1 gezeigt
ist, nimmt der Konzentrationsfaktor für die Anreicherung
von prokaryontischer und fungaler DNA mit höheren DNA-Mengen
zu. Aus Vollblut können mehr als 20 μg DNA isoliert
werden. Bei Aszitesflüssigkeiten mit schwankenden DNA-Konzentrationen
von < 1 bis > 20 μg wurde
in jedem Fall eine signifikante Anreicherung beobachtet.
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Bei
19 Proben, die von der obigen Untergruppe aus 14 Patienten mit Verdacht
auf SBP stammten, war die Multiplex-PCR in allen Fällen
positiv, bei denen die Asziteskulturen positiv waren und bei denen
eine erhöhte Anzahl neutrophiler Zellen gezählt
wurde. Außerdem wurde nachgewiesen, dass ein Patient mit
E. faecalis, E. coli und E. faecium mehrfachinfiziert war, bei dem
die Asziteskultur und auch die Gesamtzellzahl negativ waren (< 250 Zellen/μl).
Tabelle 2 fasst die Ergebnisse der Studie an den 19 Proben zusammen,
und Tabelle 3 gibt eine Auswahl der Fallberichte für Patienten
wieder, bei denen SBP durch das bei der Studie verwendete erfindungsgemäße
Verfahren bestätigt wurde.
2 gibt zeigt
die Gelelektrophorese einer Multiplex-PCR auf einem Agarosegel zum
Nachweis einer E. coli-Infektion in zwei Proben von Aszitesflüssigkeit,
die Patient 1 innerhalb von 2 Tagen entnommen worden waren. Die
Spuren 1 und 2 zeigen mit Primerpool I getestete Proben. Die Banden
bei 218 bp sind für E. coli-Amplikons spezifisch. Tabelle 2: Statistik der Aszites-Studie
Polymorphe
neutrophile Zellen |
Multiplex-PCR | | negativ | positiv | NPV/PPV |
negative | 15 | 0 | 100% |
positive | 1 | 3 | 75% |
Spez./Sens. | 93,75% | 100% | |
- NPV/PPV:
- vorhergesagter negativ/positiv-Wert
- Spez./Sens.:
- Spezifität
und Sensitivität von Multiplex-PCR verglichen mit Goldstandard
Tabelle 3: Ausgewählte Fallberichte
aus der Untergruppe mit 14 Patienten Patient | Ascites-Kultur1 | Gesamtzellzahl | Anzahl neutrophile
Zellen | qPCR-16S-rDNA
Kopien | Multiplex-PCR | Blutkultur (optional) | Anmerkung
(Diagnose; Antibiose) |
Schwelle | - | ≥ 2502 | ≥ 2503 | ≥ 50% über Mittelwert4 | - | - | |
1 | E.
coli, S. haemolyticus | 9.700 | 6.220 | ja | E.
coli | negativ | Sepsis; kont.
Therapie mit Ceftazidim |
2 | negativ | 90 | | ja | E.
faecalis, E. coli, E. faecium | E.
faecalis | pyic
Peritonitis; Therapie mit Ceftriaxon/Metronidazol; nach Pathogendetektion
in Kultur Änderung auf Tazobac |
3 | E.
coli | 740 | 390 | nein | E.
coli | E.
coli | Sepsis; kont.
Therapie mit Ciprofloxacin |
- 1Pathogene in Fällen
positiver Asziteskulturen durch Kulturverfahren spezifiziert
- 2Schwellenwert für die Bestimmung
der Anzahl neutrophiler Zellen
- aGoldstandartschwelle für SBP-Diagnose
- 4qPCR-Cut off
-
Das
nukleinsäurebasierte PCR-Verfahren lieferte in allen drei
ausgewählten Fällen positive Resultate. Die Gesamtzellzahl
und die Anzahl neutrophiler Zellen waren erhöht, und die
Asziteskulturen waren in zwei Fällen positiv. Zusätzlich
brachte die Multiplex-PCR in einem Fall (Patient 2), bei dem weder
Zellzahl noch die mittels qPCR bestimmte Kopienzahl erhöht
waren, eine Mehrfachinfektion zu Tage. Der Patient wurde anfänglich
mit Ceftriaxon/Metronidazol behandelt. Drei Tage nach Entnahme von
Blut und Aszitesflüssigkeit war die Blutkultur positiv
für E. faecalis, während die parallelen Asziteskulturen
negativ blieben. Daher wurde die Therapie auf Tazobac umgestellt,
das das Wachstum von E. faecium nicht hemmt. Außerdem wurden
bei Wundabstrichen E. coli, E. faecalis und E. faecium gefunden.
Die gleichen drei Organismen (E. coli, E. faecalis und E. faecium)
wurden aber auch mit Multiplex-PCR gefunden. Dies zeigt, das Multiplex-PCR
innerhalb von etwa 6 h die gleichen Resultate liefert wie Blut-
und Asziteskulturen innerhalb einiger Tage. Die Verwendung einer
Multiplex-PCR in Kombination mit einer Anreicherung bakterieller
und fungaler DNA aus Gesamt-DNA ermöglichen also eine rasche
und frühe Pathogendetektion sowie eine geeignete und frühe
Antibiotikatherapie.
-
Weder
das aktuelle Goldstandardverfahren noch eine 16S-rDNA-qPCR sind
also in diesem Fall alleine ausreichend, um eine SBP zu diagnostizieren,
ganz zu schweigen davon, dass diese Verfahren keine Information über
eine spezifische Antibiotikabehandlung liefern.
-
Beispiel 2
-
Nachweis von Bakterien und
Pilzen in gespikten Proben mittels PCR und Gelelektrophorese
-
Eine
Blutprobe wurde mit bakterieller DNA von S. aureus, E. coli und
K. pneumoniae versetzt (gespikt). Gesamt-DNA-Präparation
und Anreicherung von Bakterien-DNA mit LOOXSTER® erfolgten
wie in Beispiel 1 beschrieben.
-
Die
erhaltenen DNA-Proben wurden mit 50 Sepsis-spezifischen Primerpaaren,
die für bestimmte Nukleinsäuresequenzen der in 3A gezeigten Bakterien und Pilze spezifisch
waren, wie in Beispiel 1 beschrieben in verschiedenen Ansätzen
mittels nicht quantitativer Multiplex-PCR amplifiziert. Die Proben
wurden auf einem 2%igen Agarosegel analysiert. 3B zeigt
ein entsprechendes Agarosegel mit PCR-Amplifikaten (Amplikons) der
zugesetzten Bakterien-DNA. 3C zeigt
die zugehörige Gelbelegung und die erwarteten Amplifikatgrößen
für die ausgewählten PCR-Targets (M ist Marker).
-
Der
Versuch zeigt, dass sich die drei Bakterienspezies S. aureus, E.
coli und K. pneumoniae nach DNA-Anreicherung und Multiplex-PCR mit
spezifischen Primerpaaren spezifisch nachweisen ließen.
-
Beispiel 3
-
Multiplex-PCR und Sonden-basierter
Nachweis von Escherichia coli in gespikten Proben
-
Eine
Blutprobe wurde wie in Beispiel 2 beschrieben mit bakterieller DNA
von E. coli gespikt. Gesamt-DNA-Präparation und Anreicherung
von Bakterien-DNA mit LOOXSTER® erfolgten
wie in Beispiel 1 beschrieben. Zum Nachweis von E. coli wurde eine
Multiplex-PCR in Anwesenheit von Biotin-16-dUTP mit Primern gegen
das Gen irp2 durchgeführt.
-
Der
erfolgreiche Einbau des markierten Nukleotids wurde mittels Southern-Blot
nachgewiesen. Zum Blotten wurden zwei Lagen Whatman-Filterpapier
und eine Nitrocellulosemembran in 0,5 × TBE-Puffer getränkt
und der Reihenfolge nach auf die Anode (–) gelegt. Dann
wurde das Gel auf die Membran gelegt und mit zwei Lagen Whatman-Filterpapier,
getränkt in 0,5 × TBE, abgedeckt. Zuletzt wurde
die Kathode (+) aufgelegt und das Gerät 12 min bei 2 A
angeschlossen. Zur Fixierung wurde UV-Crosslinking eingesetzt. Die
Membran wurde 1 min bei 150 mJ/cm2 mit UV-Licht
bestrahlt und danach 30 min an der Luft getrocknet. Anschließend
wurde die Membran mit Blockingpuffer 1 h bei Raumtemperatur geblockt.
Danach wurde die Membran 3 mal 5 min mit TEST-Puffer gewaschen.
Die Membran wurde mit Streptavidin-HRP einer Verdünnung
1:2000 mit Blocking-Lösung behandelt. Es erfolgte eine
Inkubation von 30 min bei Raumtemperatur. Es entstand ein typisches
Streptavidin-Biotin Konjugat. Danach wurde die Membran 3 mal 5 min
mit TEST-Puffer gewaschen und das Substrat auf die Membran gegeben.
Als Substrat wurde TMB verwendet. Die Entwicklung des Blots dauerte
10 min. Es bildete sich ein blauer Farbstoff an den Stellen, an
denen das Biotin eingebaut wurde (nicht gezeigt). Das erwartete
200 bp-irp2-Amplifikat wurde auch mittels Gelelektrophorese nachgewiesen
(Daten nicht gezeigt).
-
Die
Anwesenheit des biotinylierten 200 bp-irp2-Amplifikat wurde anschließend
wie folgt über einen Sonden-basierten Assay (Mikroarray)
nachgewiesen.
-
Sondendesign und Chip-Herstellung
-
Bei
allen ausgewählten Oligonukleotiden wurde darauf geachtet,
dass mindestens 7–8 Basenfehlpaarungen (Temperaturunterschied
14–16°C) zu allen anderen DNA-Sequenzen, welche
in der NCBI-GenBank (nr, est human) hinterlegt sind, vorhanden waren.
Die Sequenzen wurden mit dem Programm Arraydesigner® unter
folgenden Vorgaben berechnet:
- • Sondenlänge
35 ± 5 Basen
- • Schmelztemperatur ca. 70°C
- • ausgeglichener GC-Gehalt (A/T:G/C = 1:1)
- • 2 nicht-überlappende Sonden je Target für
den spezifischen Erregernachweis
- • Vermeidung von Kreuzreaktionen zu Human und anderen
bakteriellen Targets
- • Poly-T (10 T's) am 3'-Ende der Sonden für
die Beweglichkeit der Sonden auf dem Array
- • Aminomodifizierung am 3'-Ende der Oligonukleotide
zur Kopplung an die Oberfläche des DNA-Mikroarrays
-
Kreuzreaktionen
wurden mit definierten Primern aller genutzten Targets durch rechnergestützten
Abgleich der Sonde gegen alle Primer/Amplifikate der eingesetzten
Targets ausgeschlossen.
-
Die
Detektion der PCR-Fragmente basierte auf dem AT®-System
(Clondiag Chip Technologies, 07749 Jena, Deutschland). Die Herstellung
der Arraytubes erfolgte bei Clondiag nach dem in 4 gezeigten
Spottingschema, das die Anordnung der einzelnen Oligonukleotide
auf dem DNA-Mikroarray zeigt. Dabei wurden zusätzlich Biotinsonden
auf dem Randbereich des Arrays immobilisiert (Biotin Marke). Diese
dienen als Positiv-Kontrolle, da durch die Reaktion des Biotins
mit dem zur Detektion eingesetzten Streptavidin sich an diesen Sonden
immer ein Spot bildet. Des Weiteren lassen sich aus der Intensität
der Biotinsonden Aussagen über das Verhältnis
Probenmenge zu vorhandenen Gensonden treffen. Die Intensität
der Spots, die durch die spezifischen Gensonden entstehen, sollte
die Intensität der Biotinsonden nicht überschreiten,
da dies auf eine Überladung des Arrays mit den PCR-Fragmenten
hindeutet und zu falsch positiven Ergebnissen führen kann.
-
Hybridisierung
-
Biotinylierte
Amplifikate wurden direkt zur Hybridisierung verwendet. Dazu wurden
4 μl des biotinylierten PCR-Produktes in 96 μl
Hybridisierungspuffer aufgenommen und außerhalb des Array-Tubes® 5 min bei 95°C denaturiert
und danach sofort 120 s auf Eis gekühlt.
-
Die
Array-Tubes® wurden zweimal vorgewaschen.
Sämtliche verwendeten Lösungen wurden nach Ablauf
der Reaktionszeit mit einer Plastik-Pasteurpipette vorsichtig entfernt.
Durch Zugabe von 500 μl Aqua bidest erfolgte eine Denaturierung
5 min bei 50°C und 550 rpm auf dem Thermomixer. Danach
wurden 500 μl Hybridisierungspuffer zugegeben und 5 min
bei 50°C und 550 rpm inkubiert. Anschließend wurden
100 μl der denaturierten Probe 60 min bei 50°C
und 550 rpm in dem AT®-System hybridisiert.
Nach drei Waschschritten, erstens mit 500 μl Waschlösung
1 (5 min bei 40°C und 550 rpm) zweitens mit 500 μl
Waschlösung 2 (5 min bei 30°C und 550 rpm) und
zuletzt mit 500 μl Waschlösung 3 (5 min bei 30°C
und 550 rpm) wurden 100 μl eines frisch präparierten
2%-igen Blockingpuffers für 15' bei 30°C und 550
rpm auf den Array gebracht, um dessen Hintergrundsignal abzuschwächen.
Von der frisch hergestellten Streptavidin-HRP-Konjugatlösung
wurden anschließend 100 μl auf das Array pipettiert
und für 15 min bei 30°C und 550 rpm konjugiert.
Danach wurde mit 500 μl Waschlösung 1 (5 min bei
30°C und 550 rpm) gewaschen. Durch Zugabe von 500 μl
Waschlösung 2 erfolgte der zweite Waschschritt 5 min bei
20°C und 550 rpm. Zuletzt wurde das AT® mit
500 μl Waschlösung 3 versetzt, und 5 min bei 20°C
und 550 rpm inkubiert. Das Array-Tube® wurde
in den temperierten Ausleseschacht (25°C) des AT®-Readers eingelegt, in welchem
unter Sichtkontrolle über die CCD-Kamera des Readers die
letzte Waschlösung entfernt und die Kamera des Readers
fokussiert wurde. Unmittelbar darauf erfolgte durch Zugabe von 100 μl
Peroxidase Substrat (TMB) die Detektion. Es wurden 60 Bilder, daß heißt
alle 10 Sekunden ein Bild, aufgenommen. Die CCD-Kamera misst die
Transmission von Weißlicht durch das Array-Tubes®. Die so gewonnenen Daten wurden
mit der Software IconoClust® ausgewertet.
-
5 stellt
eine photographische Aufnahme des Hybridisierungsergebnisses des
Einzelansatzes des biotinylierten irp2 von E. coli dar. Es zeigt
sich, dass das 200 bp-Amplifikat des irp2-Gens ohne Kreuzreaktion zu
anderen Sonden nachgewiesen werden konnte.
-
Beispiel 4
-
Nicht quantitative und quantitative
PCR zum Nachweis von Streptococcus pyogenes und Candida albicans
in Vollblutproben
-
Vollblutproben
gesunder Spender wurden mit Übernachtkulturen (105 Zellen) von C. albicans [ATCC MYA-2876]
und S. pyogenes [Varia 42440 (Institut für Medizinische
Mikrobiologie, Jena), positive Blutkultur eines Septikers] versetzt.
Die Zellen wurden nach Zugabe von 2 g Glas-Beads (G8772 Glas-Beads,
säuregewaschen, 425–600 μm, Sigma Aldrich
Chemie GmbH, Schellendorf, Deutschland) und 100 μl Protease
mechanisch durch 2 × 2 min Vortexen mit jeweils anschließender
2-minütiger Inkubation bei 50°C lysiert. Die Isolation von
Gesamt-DNA erfolgte mit dem Genomic Maxi AX Blood-Kit (A&A Biotechnology,
Gdynia, Polen) und die Anreicherung von bakterieller und fungaler
DNA wurde wie in Beispiel 1 beschrieben mit LOOXSTER® durchgeführt.
-
Nicht quantitative PCR
-
Die
Identifizierung von C. albicans und S. pyogenes erfolgte durch nicht
quantitative Multiplex-PCR. Die DNA-Konzentration der LOOXSTER
®-Eluate im Multiplex-PCR-Ansatz
wurde auf 500 ng eingestellt (NanoDrop
®-DNA-Konzentrationsbestimmungen).
Die 25 μl Reaktionsvolumen (zwei Primer-Pools mit mehreren Spezies-spezifischen
Primerpaaren, d. h. zwei Reaktionsansätze pro Probe) bestanden
aus 5 μl Template-DNA, 5 μl DNA-freiem Zellkulturwasser
(PAA), 12,5 μl 2 × Multiplex PCR Master Mix (QIAGEN
®, Hilden, Deutschland) und 2,5 μl
10 × Primer Mix (10 pmol Endkonzentration). Eine initiale
Denaturierung bei 95°C für 15 min wurde für
die Aktivierung der HotStarTaq
® DNA-Polymerase
(QIAGEN
®) benötigt. Das
vollständige PCR-Thermozykler-Programm findet sich in der
untenstehenden Tabelle 4. Tabelle 4: Thermozykler-Programm
Hauptabschnitt | Teilabschnitt | Temperatur
[°C] | Zeit
[s] | Zyklen |
Initialdenaturierung | | 95 | 900 | 1 |
Amplifikation | Denaturierung | 94 | 45 | |
| Annealing | 59 | 30 | 30 |
| Extension | 72 | 45 | |
Finalextension | | 72 | 600 | 1 |
-
Alle
Inkubationsschritte wurden auf einem Mastercycler® ep
Gradient S (Eppendorf AG, Hamburg) durchgeführt. Die PCR-Produkte
wurden auf 1,5%igen Agarosegelen aufgetrennt. Die Ergebnisse sind
in 6 dargestellt, die eine Aufnahme des entsprechenden
Agarosegels zeigt, wobei: M: DNA-Marker (Angabe in bp), 1: Primer-Pool
1 und aufgearbeitete C. albicans-Blutprobe, 2: Primer-Pool 2 und
aufgearbeitete C. albicans-Blutprobe, 3: Primer-Pool 1 und Zellkulturwasser
(NTC), 4: Primer-Pool 1 und aufgearbeitete S. pyogenes-Blutprobe,
5: Primer-Pool 2 und aufgearbeitete S. pyogenes-Blutprobe, 6: Primer-Pool
2 und Zellkulturwasser (NTC). Spur 4 zeigt die Amplikons von sagH
(662 bp) und slo- (737 bp) zum Nachweis von S. pyogenes (#) und
Spur 2 zeigt das TEF2-Amplikon zum Nachweis von C. albicans (*).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass sich C. albicans und S. pyogenes in Blutproben
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren spezifisch
nachweisen lassen.
-
Real-Time-PCR (qPCR) nach mechanischer
Zelllyse
-
Die
Quantifizierung fungaler und bakterieller Targets erfolgte über
quantitative PCR (qPCR bzw. Real-Time-PCR) mit Hilfe von 18S-rDNA-
und genspezifischen Primern. Die Gesamt-DNA-Menge betrug 200 ng/Reaktion
(auf Basis von NanoDrop®-DNA-Messungen).
Es wurde die wie oben beschrieben über LOOXSTER® angereicherte DNA eingesetzt.
Als Negativkontrolle (zur Bestimmung des Schwellenwertes (Threshold) oder
"Cut Off" für Erreger-DNA) wurde DNA-freies Zellkulturwasser
(PAA) eingesetzt. Die Detektion basiert auf der Interkalation des
Fluoreszenzfarbstoffs SYBR® Green
in DNA. Der 25 μl-Reaktionsansatz bestand aus 10 μl
genomischer DNA (200 ng), 12,5 μl 2 × QuantiTect® SYBR® Green
PCR Master Mix (QIAGEN®) und 1,25 μl (10
pmol Endkonzentration) jedes Vorwärts- und Rückwärts-Primers.
Zum Nachweis von C. albicans wurde das 18S-rDNA-Primerpaar panfneu11/12,
für S. pyogenes das genspezifische Primerpaar sagA eingesetzt.
-
Alle
Reaktionsschritte wurden in zwei Parallelen in einem Rotor-Gene
TM RG 3000 (Corbett Life Science, Sydney,
Australien) durchgeführt. Das Thermocycler-Programm findet
sich in nachstehender Tabelle 5. Die Auswertung erfolgte mittels
der System-kompatiblen Rotor-Gene 6 Software. Tabelle 5: qPCR-Thermozykler-Programm
Hauptabschnitt | Teilabschnitt | Temperatur [°C] | Zeit
[S] | Zyklen |
Initialdenaturierung | | 94 | 900 | 1 |
| Denaturierung | 94 | 30 | |
Amplifikation | Annealing | 55 | 30 | 45 |
| Extension | 72 | 60 | |
Schmelzkurvenanalyse | | 50–95 | 30
beim 1. Schritt, 5 bei nächsten Schritten (1 Grad/Schritt) | 1 |
-
Ergebnisse
-
In
den 7 und 8 finden sich die Ergebnisse
nach Rotor-Gene 6-Auswertung. Es wurden relative Fluoreszenzwerte
(Ordinate) gegen PCR-Zyklen (Abzisse) abgetragen. Als Berechnungsgrundlage
dient die Ermittlung des Ct-Wertes, d. h.
die Zyklenzahl, bei der erstmalig der Fluoreszenz-Schwellenwert
("Threshold") binnen einer Amplifikat-spezifischen Fluoreszenzkurve überschritten
wird.
-
7 zeigt
die qPCR-Auswertung der mechanisch lysierter Vollblutprobe eines
gesunden Spenders, die mit einer Übernachtkultur von C.
albicans (ATCC MYA-2876) versetzt wurde. Es wurde die relative Fluoreszenz
gegen die PCR-Zyklenanzahl abgetragen. Dargestellt ist die C. albicans-Standardreihe
(schwarz) von 107 bis 102 Kopien.
Die Wiederfindungsrate von der gespikten Zellzahl in Höhe
von 105 der mechanisch aufgearbeiteten C.
albicans-Probe beträgt ca. 14% (~ 102,9 Kopien
entspricht ~ 490 pg fungaler DNA bei 35 fg pro Genomkopie).
-
8 zeigt
die qPCR-Auswertung der mechanisch lysierter Vollblutprobe eines
gesunden Spenders, die mit einer Übernachtkultur von S.
pyogenes [Varia 42440 (Institut für Medizinische Mikrobiologie,
Jena), positive Blutkultur eines Septikers] versetzt wurde. Es wurde
die relative Fluoreszenz gegen die PCR-Zyklenanzahl abgetragen.
Dargestellt ist die S. pyogenes-Standardreihe (schwarz) von 107 bis 102 Kopien.
Die Wiederfindungsrate von der gespikten Zellzahl in Höhe
von 105 der mechanisch aufgearbeiteten S.
pyogenes-Probe beträgt ca. 56% (~ 103,5 Kopien
entspricht 112 pg bakterieller DNA bei 2 fg pro Genomkopie).
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass sich Bakterien und Pilze in Blutproben nach
Anreicherung ihrer DNA über Proteine, die bakterielle und
fungale DNA spezifisch binden, mittels qPCR nachweisen lassen, wobei
die qPCR zudem eine Aussage über die Konzentration der
Erreger in der Blutprobe zulässt.
-
Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
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-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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