DE10232775A1 - Nachweis von Mikroorganismen - Google Patents

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Claudia Dr. Beimfohr
Wolfgang Dr. Ludwig
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kit zum Nachweis von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen, sowie weiterhin ein Verfahren, bei dem das erfindungsgemäße Kit eingesetzt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kit zum Nachweis von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen, sowie weiterhin ein Verfahrens, bei dem das erfindungsgemäße Kit eingesetzt wird.
  • Die menschliche Haut beispielsweise ist mit ca. 2 m2 Fläche eines der größten von Mikroorganismen bewohnten menschlichen Körperorgane. Im Laufe der Evolution hat sich eine enge Beziehung zwischen dem Wirt und seinen mikrobiellen Bewohnern entwickelt. Die von der Haut über verschiedene Körperdrüsen zur Verfügung gestellten Nährstoffe werden von Mikroorganismen verstoffwechselt. Die dadurch verursachte Ansäuerung der Hautoberfläche verhindert die Ansiedelung von pathogenen Mikroorganismen.
  • Die Stoffwechselaktivität von Mikroorganismen kann aber auch unerwünschte Folgen haben. So ist die Entstehung von Körpergeruch, Schuppenbildung und die Entwicklung verschiedener Hautkrankheiten auf die Aktivität von Mikroben zurückzuführen.
  • Prinzipiell sind alle Mikroorganismen zur Hautflora zu rechnen, die von der Haut isoliert werden können. Dabei können nach Price (Price P.B. The bacteriology of the normal skin: A new quantitative test applied to a study of the bacterial flora and the disinfectant action of mechanical cleansing. J Infect Dis. 63: 301–318. 1938.) zwei unterschiedliche Gruppen unterschieden werden.
    • a) Residente Flora: Mikroorganismen, die sich auf der menschlichen Haut vermehren können oder bei der Untersuchung von Hautproben in hoher Anzahl oder mit einem hohen Anteil regelmäßig gefunden werden. Es wird postuliert, dass die oben genannten Eigenschaften durch die feste Verankerung dieser residenten Mikroorganismen mit der Haut zustande kommen (Anheftung).
    • b) Transiente Flora: Mikroorganismen, die sich auf der menschlichen Haut nicht vermehren können bzw. bei Untersuchungen nur unregelmäßig und in geringen Anzahlen/Anteilen gefunden werden. Diese Mikroorganismen liegen der Theorie nach frei, nicht an Hautbestandteile adhäriert, vor.
  • Ein genauerer Kenntnisstand vor allem der residenten Flora der Haut ist insbesondere im Hinblick auf die Suche nach neuen medizinischen oder kosmetischen Wirkstoffen wichtig. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Mikroorganismen können darüber hinaus ein breiteres Verständnis der Zusammenhänge zwischen gesunder Haut und ihren Erkrankungen eröffnen und die Entwicklung von besseren Wirkstoffen, Therapien oder Arzneimitteln ermöglichen. Auch die gezielte Beeinflussung relevanter Hautmikroorganismen durch Kosmetikprodukte, wie Deodorants, Cremes u.a., setzt die genaue Kenntnis von Struktur und Funktion des Mikro-Ökosystems Haut voraus.
  • Der Nachweis von Mikroorganismen wird bis heute in überwiegendem Maße serologisch oder mikroskopisch durchgeführt. Dabei sind die Methoden nicht empfindlich genug, um geringe Mengen an Mikroorganismen direkt nachzuweisen. Daher wurde dem Nachweis bisher ein Kultivierungsschritt vorgeschaltet, bei dem die Mikroorganismen vermehrt wurden. Ein Nachteil dieser Methode besteht darin, dass einige der Mikroorganismen gar nicht auf den zur Verfügung stehenden Nährböden anwachsen, und somit auch nicht nachgewiesen werden können. Untersuchungen an verschiedensten Umweltproben belegen, dass z. Z. nur zwischen 0,1 bis 14% aller Bakterien kultivierbar sind. Insbesondere zur Analyse der Zusammensetzung einer komplexen Biozönose haben sich kultivierungsabhängige Verfahren als ungeeignet erwiesen. Abhängig von den gewählten Kultivierungsbedingungen wird nämlich die Vermehrung derjenigen Mikroorganismen begünstigt, welche an diese Kultivierungsbedingungen besonders gut angepasst sind, wodurch es zu einer starken Verzerrung der in der Ausgangsprobe herrschenden Populationsverhältnisse kommt. Eine quantitative Analyse der Mikroorganismen ist aufgrund dieser Populationsverschiebungen gar nicht möglich. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahren besteht darin, dass die heute bekannten Kultivierungsverfahren teilweise sehr langwierig sind und nicht selten in ihrem Ergebnis nicht eindeutig sind. Auf diese Weise kommt es sowohl zu falsch positiven als auch zu falsch negativen Analyseergebnissen.
  • Aufgrund der beschriebenen Nachteile der Kultivierung haben moderne Methoden der Mikroorganismenbestimmung alle ein gemeinsames Ziel: Sie versuchen die Nachteile der Kultivierung zu umgehen, indem sie keine Kultivierung mehr benötigen.
  • Beispiele moderner Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen sind DNA-(Desoxyribonukleinsäure) bzw. RNA-(Ribonukleinsäure) basierte Hybridisierungs- oder Amplifikationsmethoden. Unter dem Begriff Hybridisierung ist insbesondere die Bildung einer Doppelhelix aus zwei einzelsträngigen, komplementären Oligo- oder Polynukleotiden zu verstehen. Eine Hybridisierung kann dabei insbesondere sowohl zwischen zwei DNA oder zwei RNA-Molekülen, aber auch zwischen DNA- und RNA-Molekülen entstehen. Die verschiedenen Moleküle hybridisieren nur dann, wenn die Zielsequenzen in einem ausreichenden Maße komplementär zueinander sind.
  • Die komplementären Zielsequenzen für den Nachweis können auch immobilisiert sein, wie dies auf sogenannten DNA-Chips häufig getan wird. In der Gebrauchsmusterschrift DE 201 10 013 wird ein solcher Träger (DNA-Chip) zur Diagnose und Therapie oraler Erkrankungen, insbesondere Parodontitis, beansprucht. Auf diesem Träger sind Oligonukleotide immobilisiert, die komplementär zu bekannten Referenzsequenzen bestimmter Bakterien oder Viren sind, welche in der Mundflora vorkommen. Aufgrund der Komplementarität können die auf diesem Genchip aufgebrachten Oligonukleotide mit den entsprechenden Referenzsequenzen unter bestimmten Bedingungen hybridisieren. Nachteilig bei diesem Träger ist, dass die Mikroorganismen entweder durch Kultivierung vermehrt werden müssen oder die genetische Information aus den vorhandenen Proben vor der Hybridisierung auf dem Chip amplifiziert werden muss. Eine Quantifizierung der ursprünglich in einer Probe vorhandenen Mikroorganismen ist daher ebenfalls nicht möglich.
  • Eine bekannte Amplifikationsmethode ist die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR). Bei der PCR wird mit spezifischen Primern ein charakteristisches Stück des jeweiligen Mikroorganismengenoms amplifiziert. Findet der Primer seine Zielstelle, so kommt es zu einer millionenfachen Vermehrung eines Stücks der Erbsubstanz. Bei der anschließenden Analyse, z.B. mittels eines DNA-Fragmente auftrennenden Agarose-Gels kann eine qualitative Bewertung stattfinden. Im einfachsten Fall führt dies zu der Aussage, dass die Zielstellen für die verwendeten Primer in der untersuchten Probe vorhanden waren. Weitere Aussagen sind nicht möglich; diese Zielstellen können sowohl von einem lebenden Bakterium, als auch von einem toten Bakterium oder von nackter DNA stammen. Eine Differenzierung ist hier nicht möglich. Auch können diverse in der untersuchten Probe vorhandene Stoffe eine Inhibierung des DNA amplifizierenden Enzyms, der Taq-Polymerase, herbeiführen. Dies ist eine häufige Ursache falsch negativer Ergebnisse. Eine Weiterführung der PCR-Technik stellt die quantitative PCR dar, bei der versucht wird, eine Korrelation zwischen Menge an vorhandenen Mikroorganismen und der Menge an amplifizierter DNA herzustellen. Vorteile der PCR liegen in ihrer hohen Spezifität und im geringen Zeitaufwand. Wesentliche Nachteile sind ihre hohe Anfälligkeit für Kontaminationen und dadurch verursachte falsch positive Ergebnisse sowie die bereits erwähnte fehlende Möglichkeit zwischen lebenden und toten Zellen bzw. nackter DNA zu unterscheiden und schließlich die Gefahr falsch negativer Ergebnisse infolge der Anwesenheit inhibitorischer Substanzen.
  • Zu Beginn der 90er Jahre wurde ein Verfahren zur in situ-Hybridisierung mit fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden entwickelt, das in vielen Umweltproben erfolgreich zum Einsatz gekommen ist (Amann et al. (1990) J. Bacteriol. 172, 762).
  • Das Verfahren wurde "FISH" (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung) genannt und macht sich den Umstand zunutze, dass die in jeder Zelle vorkommenden ribosomalen Ribonukleinsäuren (RNAs) sowohl hochkonservierte als auch variable, d.h. gattungs- oder sogar artspezifische Sequenzen aufweisen. Gegen diese Sequenzbereiche können komplementäre Oligonukleotide hergestellt werden, die zusätzlich mit einem detektierbaren Marker versehen werden können. Mittels dieser sogenannten Nukleinsäuresonden können Mikroorganismenarten, -gattungen oder -gruppen hochspezifisch direkt in der Probe identifiziert und bei Bedarf auch visualisiert oder quantifiziert werden. Diese Methode ist das einzige Verfahren, das eine verzerrungsfreie Darstellung der tatsächlichen in situ-Verhältnisse der Biozönose darstellt. Sogar bisher nicht-kultivierte und demnach nicht beschriebene Mikroorganismen können identifiziert werden.
  • Bei der FISH dringen Sonden in die in der untersuchten Probe vorhandenen Zellen ein. Sofern ein Mikroorganismus der Art, Gattung oder Gruppe, für welche die Sonden entwickelt wurden, in der untersuchten Probe vorhanden ist, binden die Sonden in der Mikroorganismenzelle an ihre Zielsequenz, und die Zellen können aufgrund der Markierung der Sonden detektiert werden.
  • Die Vorteile der FISH-Technik gegenüber den weiter oben beschriebenen Methoden zur Mikroorganismenidentifizierung (Kultivierung, PCR) sind vielfältig.
  • Erstens können mit Sonden zahlreiche Mikroorganismen detektiert werden, die mittels traditioneller Kultivierung gar nicht erfasst werden. Während durch die Kultivierung maximal nur 15 % der Bakterienpopulation einer Probe sichtbar gemacht werden können, erlaubt die FISH-Technik in vielen Proben eine Detektion bis zu 100 % der Bakteriengesamtpopulation. Zweitens ist die Detektion von Mikroorganismen mittels der FISH-Technik sehr viel schneller als mittels Kultivierung. Benötigt die Identifizierung von Mikroorganismen mittels Kultivierung oft mehrere Tage, so vergehen von der Probennahme bis zur Mikroorganismenidentifizierung sogar auf Artebene mittels der FISH-Technik nur wenige Stunden. Drittens können im Gegensatz zu einem Kultivierungsmedium Sonden in ihrer Spezifität fast beliebig frei gewählt werden. Einzelne Arten können genauso gut mit einer Sonde erfasst werden, wie ganze Gattungen oder Mikroorganismengruppen. Viertens können Mikroorganismenarten oder ganze Mikroorganismenpopulationen direkt in der Probe exakt quantifiziert werden. Fünftens können Assoziationen und Vergesellschaftungen verschiedener Mikroorganismen in einer Probevisualisiert werden.
  • Im Gegensatz zur PCR weist die FISH zuverlässig nur lebende Mikroorganismen nach. Falsch positive Ergebnisse durch nackte DNA oder tote Mikroorganismen wie bei der PCR sind bei der FISH ausgeschlossen. Des weiteren sind falsch negative Ergebnisse infolge der Anwesenheit inhibitorischer Substanzen ebenso ausgeschlossen wie falsch positive Ergebnisse infolge von Kontaminationen.
  • Die FISH-Technik ist demnach ein überragendes Werkzeug, um Mikroorganismen schnell und äußerst spezifisch direkt in einer Probe nachzuweisen. Sie ist im Gegensatz zu Kultivierungsverfahren eine direkte Methode und erlaubt darüber hinaus auch eine Quantifizierung der in der Probe enthaltenen Mikroorganismen.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den Nachweis von Mikroorganismen oder Gruppen von solchen Mikroorganismen, die insbesondere mit dem Menschen in Kontakt kommen, so zu ermöglichen, daß eine schnelle sowie ggf. quantitative Bestimmung dieser Mikroorganismen in einer Probe gewährleistet ist und darüber hinaus einzelne oder Gruppen von Spezies von Mikroorganismen auch bei gleichzeitiger Anwesenheit von anderen Mikroorganismen sicher detektiert werden können.
  • Dies wird gelöst durch ein Kit zum Nachweis von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen, sowie durch die Bereitstellung eines Verfahrens, bei dem das erfindungsgemäße Kit eingesetzt wird.
  • Im erfindungsgemäßen Zusammenhang ist unter „Haut" die menschliche und/oder tierische Haut oder Schleimhaut sowie die Anhangsgebilde der Haut (Haare, Haarfollikel, Nägel, Drüsen) zu verstehen.
  • Im erfindungsgemäßen Zusammenhang sind unter dem Begriff "Mikroorganismengruppe" mindestens zwei Arten der gleichen Gattung von Mikroorganismen zu verstehen. Eine erfindungsgemäße Mikroorganismengruppe kann auch alle Spezies einer Gattung enthalten.
  • Erfindungsgemäß gewünscht ist es auch, die Mikroorganismengruppen z. B. nach ihrem Vorkommen oder anderen Parametern auszusuchen. Als Beispiel dafür kann auch eine Anzahl oder alle Spezies der Gattung Corynebacterium, die auf der Haut vorkommen, als Gruppe von Spezies ausgewählt aus Corynebacterium verstanden werden.
  • Das erfindungsgemäße Kit oder Set kann sowohl ein Oligonukleotid für eine bestimmte Spezies, mehrere Oligonukleotide für eine Spezies, eine oder mehrere Oligonukleotide für eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen sowie mehrere Oligonukleotide für zwei oder mehrere Mikroorganismengruppen enthalten. So können z. B. mehrere Oligonukleotide für eine bestimmte Gruppe von beispielsweise Corynebacterium sowie mehrere Oligonukleotide z. B. für den Nachweis von Spezies von Veillonella in einem Kit enthalten sein.
  • Insbesondere ist es bevorzugt, ein oder mehrere Oligonukleotide oder eine Kombination dieser im erfindungsgemäßen Kit zum Nachweis aller Mikroorganismen einer Gattung einzusetzen. Dies hat den Vorteil, dass auch solche Spezies einer bestimmten Gattung, die bisher nicht oder nur schwer kultiviert werden konnten oder in solchen Proben bisher noch nicht nachgewiesen wurden, detektiert werden können. So können beispielsweise mit spezifischen Oligonukleotiden für die Gattung Malassezia alle Arten (Spezies) dieses Pilzes in einer Probe nachgewiesen werden.
  • Die erfindungsgemäß im Kit enthaltenen Oligonukleotide können auch spezifisch für nur eine einzige Spezies (Art) der genannten Mikroorganismen ausgewählt sein. So können vorteilhafterweise solche Mikroorganismenspezies nachgewiesen werden, die besondere Eigenschaften aufweisen, deren Auftreten auf der Haut beispielsweise im Zusammenhang mit Erkrankungen diskutiert wird. Sie können durch solche speziellen Sonden neben anderen Spezies der gleichen Gattung sowie sequenzähnlichen Mikroorganismen nachgewiesen werden. Dies ist z. B. bei der Untersuchung von Akne interessant, da das Propionibacterium acnes mit einem P. acnes-spezifischen Oligonukleotid in Proben, die auch andere Propionibakterien enthalten, präzise und spezifisch nachgewiesen werden kann.
  • Im erfindungsgemäßen Zusammenhang enthält das erfindungsgemäße Kit oder Set mindestens ein oder mehrere Oligonukleotide, beispielsweise in einer Lösung (z.B. einer Pufferlösung) oder Mischung (z.B. im lyophilisierten Zustand). Darüber hinaus können die Oligonukleotide auch von einander getrennt (z.B. in unterschiedlichen Gefäßen) nebeneinander vorliegen.
  • Das Oligonukleotid kann dabei komplementär zu einer chromosomalen oder episomalen DNA sein, aber auch zu einer mRNA oder rRNA des nachzuweisenden Mikroorganismus. Von Vorteil ist es, ein Oligonukleotid zu wählen, das zu einem Bereich komplementär ist, der in einer Kopiezahl von mehr als 1 im nachzuweisenden Mikroorganismus vorliegt. Die nachzuweisende Sequenz liegt bevorzugt 500–100.000 mal pro Zelle vor, besonders bevorzugt 1.000–50.000 mal. Aus diesem Grunde wird bevorzugt die rRNA als Zielstelle verwendet, da die Ribosomen in der Zelle als Orte der Proteinbiosynthese vieltausendfach in jeder aktiven Zelle vorliegen.
  • Bei dem Oligonukleotid im Sinne der Erfindung kann es sich um eine DNA- oder RNA-Oligonukleotid handeln, die in der Regel zwischen 12 und 1000 Nukleotide umfassen wird, bevorzugt zwischen 12 und 100, besonders bevorzugt zwischen 12 und 50, insbesondere zwischen 16 und 25 Nukleotide.
  • Die Auswahl der Oligonukleotide geschieht nach dem Gesichtspunkt, ob eine geeignete komplementäre Sequenz in dem nachzuweisenden Mikroorganismus vorliegt. Geeignet ist eine Sequenz dann, wenn sie einerseits spezifisch für den nachzuweisenden Mikroorganismus ist und andererseits überhaupt zugänglich ist für das eindringende Oligonukleotid, also nicht etwa durch ribosomale Proteine oder rRNA-Sekundärstrukturen maskiert wird.
  • Durch die Auswahl einer definierten Sequenz kann eine Mikroorganismenart, eine Mikroorganismengattung oder eine Mikroorganismengruppe erfasst werden. Komplementarität sollte bei einem Oligonukleotid von 15 Nukleotiden über 100 der Sequenz gegeben sein. Bei Oligonukleotiden mit mehr als 15 Nukleotiden sind ein bis mehrere Fehlpaarungsstellen erlaubt.
  • Insbesondere können im erfindungsgemäßen Kit Oligonukleotide für den Nachweis der residenten Mikroflora der Haut enthalten sein.
  • Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Quantifizierung der nachgewiesenen Mikroorganismen. Erstmalig können somit Erkenntnisse bezüglich der absoluten und relativen quantitativen Verhältnisse der genannten Mikroorganismen der Hautmikroflora gewonnen werden. Dies ermöglicht vor, während und nach einer medizinischen oder kosmetischen Behandlung die Überprüfung des Erfolgs sowie aller Auswirkungen dieser Behandlung. In diesem Zusammenhang ist weiterhin von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren ausschließlich lebende Mikroorganismen erfasst.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung sind die Mikroorganismen ausgewählt aus den Gattungen Staphylococcus, Peptostreptococcus, Propionibacterium, Corynebacterium, Veillonella oder Malassezia.
  • Die Mikroflora der Haut ist bisher nur durch die bekannten Kultivierungsmethoden untersucht worden. Dabei wurden durch den bereits erwähnten methodischen Mangel nur kultivierbare Bakterien oder Pilze nachgewiesen. Beispiele für solche Spezies sind: Staphylococcus aureus, S. epidermidis, S. cohnii, S. haemolyticus, S. hominis, S. capitis, S. warneri, S. sciuri, S. schleiferi, S. intermedius, Veillonella dispar, V. parvula, V. atypica, Propionibacterium acnes, Malassezia sloffiae, M. pachydermatis, M. furfur, Corynebacterium minutissimum, C. amycolatum, C. glutamicum, C. callunae, C. lipophiloflavum, C. pseudotuberculosis, C. glucuronolyticum, C. striatum, C. xerosis, C. jekeium, Peptostreptococcus hydrogenialis, P. lactolyticus, P. octavius, P. prevotii und P. vaginalis.
  • Diese und weitere Spezies der genannten Gattungen können vorteilhafterweise mit den erfindungsgemäßen Oligonukleotiden nicht nur qualitativ, sondern darüber hinaus auch noch quantitativ nachgewiesen werden. Diese quantitativen Informationen können vor allem für Tests von Wirkstoffen oder die Frühdiagnose von Hauterkrankungen von Nutzen sein.
  • Wie bereits erwähnt ist ein genauerer Kenntnisstand der auf der Haut vorkommenden Mikroorganismenspezies insbesondere im Hinblick auf die Suche nach neuen Wirkstoffen wichtig.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Nachweis der Mikroorganismen mittels in-situ Hybridisierung, insbesondere mit Hilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsmethode durchgeführt. Die Vorteile der Analyse von Mikroorganismen mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, das Entfallen des Kultivierungsschrittes und die Möglichkeit zur Quantifizierung der Mikroorganismen sind bereits vorher eingehend beschrieben.
  • Eine mit der FISH-Technologie mögliche Quantifizierung von verschiedenen Mikroorganismenpopulationen ist ebenfalls von Vorteil. Aus den ermittelten Zellzahlen können dann u. a. Schlüsse bezüglich der Wechselwirkung von Populationen unterschiedlicher Mikroorganismen gezogen und z. B. für die Therapie bzw. andere Maßnahmen berücksichtigt werden. Es ist insbesondere möglich, verschiedene Marker an unterschiedliche Oligonukleotide anzuhängen und so mehrere verschiedene Mikroorganismenpopulationen oder -spezies parallel nachzuweisen. Hierbei kann z. B. ein Kit mit mehreren Oligonukleotiden für verschiedene Spezies oder Gruppen von Spezies vorteilhaft eingesetzt werden.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Kit mindestens ein Oligonukleotid für die Spezies Propionibacterium acnes.
  • Wie bereits erwähnt wurde, können mit Hilfe eines Kits für den Nachweis von Propionibacterium acnes Zusammenhänge im Krankheitsbild von Akne aufgeklärt, neue Aknewirkstoffe auf ihre Effizienz und die Schädlichkeit gegenüber anderen Mikroorganismen der Haut getestet sowie neue Methoden zur Therapie oder Früherkennung entwickelt werden.
  • Zusätzlich können in dem erfindungsgemäßen Kit neben Oligonukleotiden für die Spezies Propionibacterium acnes auch mindestens ein Oligonukleotid für andere Mikroorganismengruppen oder -spezies enthalten sein.
  • Bei Akne-Haut treten häufig Sekundärinfektionen durch andere Mikroorganismen (insbesondere durch solche der Gattungen Staphylococcus oder Streptococcus) auf. Die frühzeitige Erkennung einer solchen Infektion kann bei der Therapie von großem Nutzen sein, beispielsweise durch frühzeitige Behandlung zu einem deutlich abgeschwächten Infektionsverlauf führen.
  • Das erfindungsgemäße Kit oder Set enthält gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform mindestens ein Oligonukleotid für die Spezies Propionibacterium acnes und mindestens ein Oligonukleotid für eine Spezies oder Gruppe von Spezies von Staphylococcus.
  • Nach einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Kit mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder Gruppe von Spezies von Malassezia.
  • Der Hefepilz Malassezia steht im Verdacht, insbesondere an der Schuppenbildung der Haut, beispielsweise auf dem Kopf, beteiligt zu sein. Neue Erkenntnisse diesbezüglich kann das erfindungsgemäße Kit vermitteln, indem Versuchspersonen mit und ohne Kopfschuppen mit dem Kit untersucht und die Ergebnisse verglichen werden. Ebenfalls können klinische Proben mit dem erfindungsgemäßen Kit auf Malassezia getestet werden.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform trägt das Oligonukleotid einen detektierbaren Marker (bevorzugt einen Fluoreszenzmarker), der insbesondere kovalent an das Oligonukleotid gebunden ist. Die Nachweisbarkeit der erfolgten Hybridisierung des Oligonukleotids mit der Zielsequenz ist eine Voraussetzung für die Identifizierung und ggf. Quantifizierung der Mikroorganismen. Insbesondere wird dies häufig durch eine kovalente Bindung eines detektierbaren Markers an das Oligonukleotid erreicht. Als detektierbare Marker werden häufig fluoreszierende Gruppen, z.B. Cy-2, Cy-3 oder Cy-5 (Amersham Life Sciences, Inc., Arlington Heights, USA), FITC (Fluoresceinisothiocyanat), CT (5,(6)-Carboxytetramethylrhodamin-N-hydroxysuccinimidester (Molecular Probes Inc., Eugene, USA)), TRITC (Tetramethylrhodamin-5,6-isothiocyanat (Molecular Probes Inc., s.o.) oder FLUOS (5,(6)-Carboxyfluorescein-N-hydroxysuccinimidester (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland)). Alternativ werden chemolumineszierende Gruppen oder radioaktive Markierungen, z.B. 35S, 32P, 33P, 125J, verwendet. Nachweisbarkeit kann aber auch gegeben sein durch Kopplung des Oligonukleotids mit einem enzymatisch aktiven Molekül, beispielsweise alkalischer Phosphatase, saurer Phosphatase, Peroxidase, Meerettichperoxidase, β-D-Galaktosidase oder Glukoseoxidase. Für jedes dieser Enzyme ist eine Reihe von Chromogenen bekannt, die anstelle des natürlichen Substrats umgesetzt werden können, und entweder zu farbigen oder zu fluoreszierenden Produkten umgesetzt werden können. Beispiele für solche Chromogene sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben. Tabelle 1
    Enzyme Chromogene
    Alkalische Phosphatase und saure Phosphatase 4-Methylumbelliferylphosphat (*) Bis(4-Methylumbelliferylphosphat), (*) 3-O-Methylfluorescein, Flavon-3-Disphosphattriammoniumsalz (*), p-Nitrophenylphosphatdinatriumsalz
    Peroxidase Tyraminhydrochlorid (*), 3-(p-Hydroxyphenyl)-Propionsäure (*), p-Hydroxyphenethylalkohol (*), 2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-Sulfonsäure) (ABTS), ortho-Phenylendiamindihydrochlorid, o-Dianisidin, 5-Aminosalicylsäure, p-Ucresol (*), 3,3'-Dimethyloxybenzidin, 3-Methyl-2-benzothiazolinhydrazon, Tetramethylbenzidin
    Meerrettichperoxidase H2O2 + Diammoniumbenzidin H2O2 + Tetramethylbenzidin
    β-D-Galaktosidase o-Nitrophenyl-β-D-galaktopyranosid, 4-Methylumbelliferyl-β-D-galaktosid
    Glukoseoxidase ABTS, Glukose und Thiazolylblau
  • Schließlich ist es möglich, die Oligonukleotide so zu gestalten, dass an ihrem 5'- oder 3'-Ende eine weitere zur Hybridisierung geeignete Nukleinsäuresequenz vorhanden ist. Diese Nukleinsäuresequenz umfasst wiederum ca. 15 bis 1.000, bevorzugt 15 bis 50 Nukleotide. Dieser zweite Nukleinsäurebereich kann wiederum von einem Oligonukleotid erkannt werden, welches durch eines der oben erwähnten Mittel nachweisbar ist.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kopplung der nachweisbaren Oligonukleotide mit einem Hapten, das anschließend mit einem das Hapten erkennenden Antikörper in Kontakt gebracht werden kann. Als Beispiel für solch ein Hapten kann Digoxigenin angeführt werden. Dem Fachmann sind über die angegebenen Beispiele auch noch weitere wohlbekannt.
  • Insbesondere wird der enzymatische Marker aus einer Gruppe, bestehend aus Peroxidase, vorzugsweise Meerrettich-Peroxidase, und Phosphatase, vorzugsweise alkalischer Phosphatase, ausgewählt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Kit mindestens ein Oligonukleotid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
    • i) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 18 angegebenen Sequenzen, und
    • ii) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter i) zumindest in 80 %, bevorzugt in mindestens 84 %, besonders bevorzugt in mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt in 95% der Nukleotide übereinstimmen, und
    • iii) Oligonukleotiden, welche sich von einem der unter i) und ii) genannten Oligonukleotide ableiten, wobei die Sequenz um ein oder mehrere Nukleotide deletiert oder verlängert ist, und
    • iv) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter i), ii) oder iii) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren.
  • Erfindungsgemäß sind neben den Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 18 angegebenen Sequenzen sowie solchen Oligonukleotiden, die mit diesen zumindest in 80 %, bevorzugt in mindestens 84 %, besonders bevorzugt in mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt in 95% der Nukleotide übereinstimmen, auch solche Oligonukleotide umfasst, die sich von den genannten Oligonukleotiden ableiten, wobei sie um ein oder mehrere Nukleotide verlängert oder deletiert sind.
  • Es ist insbesondere auch möglich, dass am 3' und/oder am 5' Ende der genannten Oligonukleotide 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 25, insbesondere 1 bis 15 Nukleotide angehängt sind.
  • Ebenfalls ist es weiterhin erfindungsgemäß möglich, Oligonukleotide einzusetzen, die sich von den genannten Oligonukleotiden insbesondere dadurch ableiten lassen, dass die Sequenz um 1 bis 7, vorzugsweise 1 bis 5, insbesondere ein bis drei, beispielsweise ein oder zwei Nukleotide deletiert ist.
  • Ein besonderer Vorteil ist die hohe Spezifität der entsprechend ausgewählten Oligonukleotide. Es können sowohl spezifisch bestimmte Gattungen oder Gruppen von Mikroorganismen nachgewiesen werden als auch hochspezifisch einzelne Spezies einer Gattung.
  • Das erfindungsgemäße Kit oder Set kann zum schnellen und effizienten Nachweis von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen, insbesondere mittels des FISH-Verfahrens eingesetzt werden. Dabei ist es ebenfalls möglich, die Oligonukleotidsequenzen auch als Sonden in anderen Verfahren, z.B. immobilisiert auf einem Genchip einzusetzen.
  • Gemäß einer besonderen Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Kit
    • i) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Staphylococcus ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 03 angegebenen Sequenzen, und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder
    • ii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Peptostreptococcus ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 04 bis 06 angegebenen Sequenzen, und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder
    • iii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Corynebacterium ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 07 bis 12 angegebenen Sequenzen, und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder
    • iv) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Veillonella ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 13 bis 15 angegebenen Sequenzen, und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder
    • v) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Spezies Propionibacterium acnes ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 16 und 17 angegebenen Sequenzen, und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder
    • vi) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Pilzen der Gattung Malassezia ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
    • a) einem Oligonukleotid mit der in SEQ ID NO: 18 angegebenen Sequenz und
    • b) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und
    • c) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und
    • sd) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren.
  • Das erfindungsgemäße Kit ermöglicht insbesondere den spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Genera Staphylococcus, Peptostreptococcus, Propionibakterium, Corynebacterium, Veillonella und/oder Malassezia.
  • Folgende Kombinationen von jeweils ein oder mehreren Oligonukleotiden aus den Gruppen i) bis vi) ergeben sich daher für das erfindungsgemäße Kit:
    Beispielsweise ist die Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden jeweils aus einer der Gruppen i), ii), iii), iv), v) oder vi) darunter zu verstehen.
  • Die Kombinationen von ein oder mehreren Oligonukleotiden aus der Gruppe i) mit ein oder mehreren Oligonukleotiden aus der Gruppe ii), analog dazu auch solche aus der Gruppe i) mit iii), i) mit iv), i) mit v) sowie i) mit vi), ii) mit iii), ii) mit iv), ii) mit v) sowie ii) mit vi), iii) mit iv), iii) mit v) sowie iii) mit vi), iv) mit v), iv) mit vi) sowie v) mit vi) sind erfindungsgemäß mit umfasst.
  • Ebenso sind die Kombinationen von jeweils ein oder mehreren Oligonukleotiden aus den jeweiligen Gruppen i), ii) und iii); analog ebenso i) mit ii) und iv); i) mit ii) und v); i) mit ii) und vi); i) mit iii) und iv); i) mit iii) und v); i) mit iii) und vi); i) mit iv) und v); i) mit iv) und vi); i) mit v) und vi); ii) mit iii) und iv); ii) mit iii) und v); ii) mit iii) und vi); ii) mit iv) und v); ii) mit iv) und vi); ii) mit v) und iv); iii) mit iv) und v); iii) mit iv) und vi); iii) mit v) und vi) sowie iv) mit v) und vi) erfindungsgemäß möglich.
  • Einzusetzen sind ebenfalls die Kombinationen von ein oder mehreren Oligonukleotiden ausgewählt aus je vier Gruppen, also aus Gruppe i) mit ii), iii) und iv); i) mit ii), iii) und v); i) mit ii), iii) und vi); i) mit ii), iv) und v); i) mit ii), iv) und iv); i) mit ii), v) und vi); i) mit iii), iv) und v); i) mit iii), iv) und vi); i) mit iii), v) und vi); i) mit iv), v) und vi); ii) mit iii), iv) und v); ii) mit iii), iv) und vi); ii) mit iii), v) und vi) oder iii) mit iv), v) und vi).
  • Die Kombinationen von jeweils ein oder mehreren Oligonukleotiden aus fünf Gruppen, also i) mit ii), iii), iv) und v), i) mit ii), iii), iv) und vi), i) mit ii), iii), v) und vi), i) mit iii), iv), v) und vi), i) mit ii), iv), v) und vi), ii) mit iii), iv), v) und vi) sowie die Kombination von jeweils ein oder mehren Oligonukleotiden aus allen sechs Gruppen sind ebenfalls erfindungsgemäß umfasst.
  • Die erfindungsgemäße Kit ist daher geeignet, eine Mikroorganismenspezies oder eine Mikroorganismengruppe nachzuweisen. Dazu werden beispielsweise zum Nachweis von bestimmten Spezies von Staphylococcus ein oder mehrere Oligonukleotide gemäß i) ausgewählt.
  • Darüber hinaus kann aber vorteilhafterweise durch die geeignete Zusammenstellung des Kits (gemäß den o.g. Kombinationsmöglichkeiten) der Nachweis von Spezies und/oder Gruppen von Mikroorganismen der verschiedenen genannten Gattungen gleichzeitig und/oder nebeneinander durchgeführt werden. Beispielsweise kann mit einer geeigneten Kombination von Oligonukleotiden der Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Staphylococcus (durch Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden gemäß i)) gleichzeitig und/oder nebeneinander zum Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Veillonella (durch Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden gemäß iv)) stattfinden. Durch die verschiedenen Kombinationen kann das Kit individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
  • Insbesondere sind erfindungsgemäß in den Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Staphylococcus enthalten, wobei die Oligonukleotide komplementär sind zur rRNA und ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter SEQ ID NO. 01 bis 03 angegebenen Sequenzen.
  • Jedes der angegebenen Oligonukleotide detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Staphylococcus: S. aureus, S. epidermidis, S. saccharolyticus, S. caprae, S. capitis, S. warneri, S. pasteuri, S. arlettae, S. gallinarum, S. cohnii, S. succinus, S. kloosii, S. saprophyticus, S. equorum, S. xylosus, S. haemolyticus, S. hominis, S. lugdunensis, S. chromogenes, S. auricularis, S. schleiferi, S. sciuri, S. lentus, S. vitulus, S. pulveri, S. felis, S. hyicus, S. auricularis, S. condimenti, S. piscifermentans, S. carnosus, S. simulans, S. intermedius, S. delphini, S. muscae und S. condimenti.
  • Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen mit ähnlicher rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Staphylococcus gehören, nicht von diesen Oligonukleotiden erfasst: Paenibacillus polymyxa, Bacillus lentus, Bacillus cereus, Bacillus subtilis, Bacillus mycoides, Proteus vulgaris, Burkholderia cepacia, Bacteroides uniformis und Pediococcus damnosus. Dies ist ein besonderer Vorteil und zeigt die hohe Spezifität der Sonden.
  • Besonders bevorzugt ist die Kombination der Oligonukleotide im erfindungsgemäßen Kit mit den unter SEQ ID NO. 01 bis 02 angegebenen Sequenzen. Diese Kombination detektiert mindestens die folgenden Spezies der Gattung Staphylococcus: S. aureus, S. epidermidis, S. saccharolyticus, S. caprae, S. capitis, S. warneri, S. pasteuri, S. arlettae, S. gallinarum, S. cohnii, S. succinus, S. kloosii, S. saprophyticus, S. equorum, S. xylosus, S, haemolyticus, S. hominis, S. lugdunensis, S. chromogenes, S. auricularis, S. schleiferi, S. sciuri, S. lentus, S. vitulus, S. pulveri, S. intermedius, S. delphini, S. felis, S. muscae, S. condimenti, S. piscifermentans, S. carnosus und S. simulans
  • Insbesondere sind erfindungsgemäß in den Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Peptostreptococcus enthalten, wobei die Oligonukleotide komplementär sind zur rRNA und ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter SEQ ID NO. 04 bis 06 angegebenen Sequenzen.
  • Jedes der angegebenen Oligonukleotide detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Peptostreptococcus: P. assaccharolyticus, P. hydrogenalis, P. lactolyticus, P. octavius, P. prevotii und P. vaginalis.
  • Vorteilhafterweise werden die nachfolgend genannten Arten der Gattung Peptostreptococcus sowie andere Mikroorganismen mit ähnlicher rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Peptostreptococcus gehören, nicht erfasst: P. lacrimalis, P. anaerobius, P. magnus sowie Ruminococcus productus, Brevibacterium epidermidis, Abiotropha elegans und Clostridium hastiforme.
  • Besonders bevorzugt ist das Oligonukleotid mit der unter SEQ ID NO. 04 angegebenen Sequenz im erfindungsgemäßen Kit enthalten. Dieses Oligonukleotid detektiert mindestens die folgenden Spezies der Gattung Peptostreptococcus: P. assaccharolyticus, P. hydrogenalis, P. lactolyticus, P. octavius, P. prevotii und P. vaginalis.
  • Insbesondere sind erfindungsgemäß in den Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Corynebacterium enthalten, wobei die Oligonukleotide komplementär sind zur rRNA und ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter SEQ ID NO. 07 bis 12 angegebenen Sequenzen.
  • Jedes der angegebenen Oligonukleotide detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Corynebacterium: C. glutamicum, C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum, C. macginleyi, C. accolens, C. fastidiosum, C. segmentosum, C. ammoniagenes, C. minutissimum, C. ammoniagenes, C. flavescens, C. coyleiae, C. afermentans, C. pseudogenitalium, C. genitalium, C. mucofaciens, C. auris, C. mycetoides, C. cystitidis, C. pilosum, C. pseudotuberculosis, C. ulcerans, C. diphteriae, C. vitarumen, C. kutscheri, C. genitalium, C. argentoratens, C. glutamicum, C. callunae, C. bovis, C. variabilis, C. amycolatum, C. pseudogenitalium, C. tuberculostearicum, C. xerosis, C. matruchotii und C. jeikeium
  • Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen mit ähnlicher rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Corynebacterium gehören, von diesen Oligonukleotiden nicht erfasst: Clostridium acetobutylicum, Eubacterium moniliforme und Fusobacterium nucleatum. Ebenfalls nicht erfasst werden die folgenden Bakterien, welche zur Hautmikroflora gehören: Micrococcus luteus, Micrococcus varians, Micrococcus lyae, Acinetobacter calcoaceticus und Streptococcus pyogenes. Dies ist ein besonderer Vorteil und zeigt die hohe Spezifität der Sonden.
  • Besonders bevorzugt sind im erfindungsgemäßen Kit die Kombination der Oligonukleotide mit den unter SEQ ID NO. 07, 08, 10 und 11 angegebenen Sequenzen enthalten. Diese Kombination detektiert mindestens die folgenden Spezies der Gattung Corynebacterium: C. glutamicum, C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum, C. macginleyi, C. accolens, C. fastidiosum, C. segmentosum, C. ammoniagenes, C. minutissimum, C. ammoniagenes, C. flavescens, C. coyleiae, C. afermentans, C. pseudogenitalium, C. genitalium, C. mucofaciens, C. auris, C. mycetoides, C. cystitidis, C. pilosum, C. pseudotuberculosis, C. ulcerans, C. diphteriae, C. vitarumen, C. kutscheri, C. genitalium, C. argentoratens, C. glutamicum, C. callunae, C. bovis, C. variabilis, C. amycolatum, C. pseudogenitalium, C. tuberculostearicum, C. xerosis, C. matruchotii und C. jeikeium
  • Insbesondere sind erfindungsgemäß in den Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Veillonella enthalten, wobei die Sonden komplementär sind zur rRNA und ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter SEQ ID NO. 13 bis 15 angegebenen Sequenzen.
  • Jedes der angegebenen Oligonukleotide detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Veillonella: V. dispar, V, parvula und V. atypica. Da die Gattung Veillonella weitgehend isoliert im phylogenetischen Stammbaum steht, wird vorteilhafterweise keine Erfassung von Nichtzielorganismen festgestellt.
  • Besonders bevorzugt ist im erfindungsgemäßen Kit eine Kombination der Oligonukleotide mit den unter SEQ ID NO. 13 bis 14 angegebenen Sequenzen enthalten. Diese Kombination detektiert mindestens die folgenden Spezies der Gattung Veillonella: V. dispar, V. parvula und V. atypica.
  • Insbesondere sind im erfindungsgemäßen Kit Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Spezies Propionibacterium acnes enthalten, wobei die Sonden komplementär sind zur rRNA und ausgewählt sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter SEQ ID NO. 16 bis 17 angegebenen Sequenzen.
  • Jedes der angegebenen Oligonukleotide detektiert spezifisch die Spezies Propionibacterium acnes.
  • Besonders bevorzugt ist ein Kit, das das Oligonukleotid mit der unter SEQ ID NO. 16 angegebenen Sequenz enthält.
  • Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen mit ähnlicher rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Spezies Propionibacterium acnes gehören, nicht erfasst: P. propionicus, P. granulosum, P. avidum, P. freudenreichii, P. thoeni, P. lymphophilus, C. minutissimum, Saccharomonospora viridis, Nocardiodes spec., Propioniferax innocua, Gordonia sputi und Arcanobacterium.
  • Insbesondere sind erfindungsgemäß in den Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Malassezia enthalten, wobei das Oligonukleotid komplementär ist zur rRNA und die unter SEQ ID NO. 18 angegebene Sequenz besitzt.
  • Das angegebene Oligonukleotid detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Malassezia: M. sloffiae, M. pachydermatis, M. furfur.
  • Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen mit ähnlicher rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Malassezia gehören, nicht erfasst: Candida albicans und Candida krucei.
  • In der folgenden Tabelle 2 sind die Sequenzen des Sequenzprotokolls zusammengefasst: Tabelle 2
    Figure 00240001
    Figure 00250001
  • Dieses Kit kann (insbesondere bei der Anwendung in einem in-situ-Hybridierungs-Verfahren als wichtige Bestandteile die jeweiligen Hybridisierungslösungen mit den jeweils für die nachzuweisenden Mikroorganismen spezifischen Oligonukleotiden enthalten. Weiterhin ist kann enthalten sein eine entsprechende Hybridisierungslösung ohne Oligonukleotide sowie die entsprechende Waschlösung oder ein Konzentrat der entsprechenden Waschlösung. Weiterhin können gegebenenfalls enthalten sein Enzymlösungen, Fixierungslösungen sowie gegebenenfalls eine Einbettlösung. Gegebenenfalls sind Hybridisierungslösungen zur parallelen Durchführung einer Positivkontrolle sowie einer Negativkontrolle (beispielsweise ohne oder mit nicht-hybridisierenden Oligonukleotiden) enthalten.
  • Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die folgenden Schritte:
    • a) Entnahme einer Probe von der Haut
    • b) Fixierung der in der genommenen Probe enthaltenen Mikroorganismen
    • c) Inkubieren der fixierten Mikroorganismen mit mindestens einem Oligonukleotid, um eine Hybridisierung herbeizuführen
    • d) Entfernen nicht hybridisierter Oligonukleotide und
    • e) Detektieren und ggf. Quantifizieren der mit den Oligonukleotiden hybridisierten Mikroorganismen.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter „Fixieren" der Mikroorganismen eine Behandlung verstanden, mit der die Mikroorganismenhülle für Oligonukleotide durchlässig gemacht wird. Zur Fixierung wird üblicherweise Ethanol verwendet. Kann die Zellwand mit diesen Maßnahmen nicht von den Oligonukleotiden penetriert werden, so sind dem Fachmann ausreichend weitere Maßnahmen bekannt, die zu demselben Ergebnis führen. Dazu zählen beispielsweise Methanol, Mischungen von Alkoholen, eine niederprozentige Paraformaldehydlösung oder eine verdünnte Formaldehydlösung oder ähnliches.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden für die „Hybridisierung" die fixierten Zellen mit insbesondere fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden inkubiert. Diese können ggf. nach Penetration der Zellhülle sich an die dem Oligonukleotid entsprechende Zielsequenz binden. Die Bindung ist als Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Nukleinsäurestücken zu verstehen.
  • Die Oligonukleotide des erfindungsgemäßen Kits werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer geeigneten Hybridisierungslösung eingesetzt. Geeignete Zusammensetzungen dieser Lösung sind dem Fachmann wohlbekannt. Eine solche Hybridisierungslösung enthält beispielsweise Formamid in einer Konzentration zwischen 0 % und 80 %, bevorzugt von 0 – 35 %, besonders bevorzugt von 20 % und hat z.B. eine Salzkonzentration (bei dem Salz handelt es sich bevorzugt um NaCl) zwischen 0,1 Mol/l und 1,5 Mol/l, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,0 Mol/l, besonders bevorzugt 0,9 Mol/l. Weiterhin ist enthalten i.a. ein Detergens (i.d.R. SDS) in einer Konzentration zwischen 0,001 % und 0,2 %, bevorzugt 0,005 % bis 0,1 %, besonders bevorzugt von 0,01 %. Zum Puffern der Lösung ist eine geeignete Puffersubstanz (z.B. Tris-HCl, Na-Citrat, HEPES, PIPES o.a.) enthalten, üblicherweise in einer Konzentration zwischen 0,01 Mol/l und 0,1 Mol/l, bevorzugt in einer Konzentration von 0,01 Mol/l bis 0,05 Mol/l, besonders bevorzugt von 0,02 Mol/l. Der pH-Wert der Hybridisierungslösung liegt in der Regel zwischen 6,0 und 9,0, bevorzugt zwischen 7,0 und 8,0, besonders bevorzugt um 8,0.
  • Weitere Zusatzstoffe können zum Einsatz kommen, z.B. fragmentierte Lachsspermien-DNA oder Blocking-Reagenzien zur Verhinderung von Hintergrundrauschen der Hybridisierungsreaktion oder auch Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon oder Dextransulfat zur Beschleunigung der Hybridisierungsreaktion. Des weiteren können auch Substanzen zugegeben werden, welche die DNA aller in der Probe enthaltenen lebenden und/oder Organismen anfärben (z.B. DAPI, 4',6-Diamidino-2-Phenylindol-Dihydrochlorid). Solche Zusätze sind dem Fachmann sämtlich wohlbekannt und können in den bekannten und üblichen Konzentrationen zugegeben werden.
  • Die Konzentration des Oligonukleotids in der Hybridisierungslösung ist abhängig von der Art seiner Markierung und der Anzahl der Zielstrukturen. Um eine schnelle und effiziente Hybridisierung zu ermöglichen, sollte die Anzahl der Oligonukleotide die Anzahl der Zielstrukturen um mehrere Größenordnungen überschreiten. Allerdings ist zu bedenken, dass eine zu hohe Menge an fluoreszenzmarkierten Oligonukleotide zu erhöhter Hintergrundfluoreszenz führt. Die Konzentration der Oligonukleotide sollte deshalb in einem Bereich zwischen 0,5–500 ng/μl liegen. Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bevorzugte Konzentration beträgt 1–10 ng jedes verwendeten Oligonukleotids pro μl Hybridisierungslösung. Das verwendete Volumen der Hybridisierungslösung sollte zwischen 8 μl und 100 ml liegen, bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt es zwischen 10 μl und 1000 μl, besonders bevorzugt beträgt es zwischen 20 μl und 40 μl.
  • Die Dauer der Hybridisierung beträgt üblicherweise zwischen 10 Minuten und 12 Stunden; bevorzugt erfolgt die Hybridisierung für etwa 1,5 Stunden. Die Hybridisierungstemperatur beträgt bevorzugt zwischen 44 °C und 48 °C, besonders bevorzugt 46 °C, wobei der Parameter der Hybridisierungstemperatur, wie auch die Konzentration an Salzen und Detergenzien in der Hybridisierungslösung in Abhängigkeit von den Oligonukleotiden, insbesondere deren Längen und dem Grad der Komplementarität zur Zielsequenz in der nachzuweisenden Zelle optimiert werden kann. Der Fachmann ist mit hier einschlägigen Berechnungen vertraut.
  • Nach erfolgter Hybridisierung sollten die nicht hybridisierten und überschüssigen Oligonukleotide entfernt bzw. abgewaschen werden, was üblicherweise mittels einer herkömmlichen Waschlösung erfolgt. Diese Waschlösung kann, falls gewünscht, 0,001–0,1 % eines Detergens wie SDS, wobei eine Konzentration von 0,01 % bevorzugt wird, sowie Tris-HCl oder eine andere geeignete Puffersubstanz in einer Konzentration von 0,001–0,1 Mol/l, bevorzugt 0,02 Mol/l, enthalten, wobei der pH-Wert im Bereich von 6,0 bis 9,0, vorzugsweise um 8,0 liegt. Das Detergens kann enthalten sein, ist aber nicht zwingend erforderlich. Weiter enthält die Waschlösung üblicherweise NaCl, wobei die Konzentration je nach benötigter Stringenz von 0,003 Mol/l bis 0,9 Mol/l, bevorzugt von 0,01 Mol/l bis 0,9 Mol/l, beträgt. Besonders bevorzugt ist eine NaCl-Konzentration von 0,07 Mol/l. Des weiteren kann die Waschlösung EDTA enthalten, wobei die Konzentration vorzugsweise 0,005 Mol/l beträgt. Ferner kann die Waschlösung auch dem Fachmann geläufige Konservierungsmittel in geeigneten Mengen enthalten.
  • Das „Abwaschen" der nicht gebundenen Oligonukleotide erfolgt üblicherweise bei einer Temperatur im Bereich von 44 °C bis 52 °C, bevorzugt von 44 °C bis 50 °C und besonders bevorzugt bei 44 °C bis 48 °C für eine Dauer von 10–40 Minuten, vorzugsweise für 15 Minuten.
  • Die abschließende Auswertung ist abhängig von der Art der Markierung des verwendeten Oligonukleotids möglich mit einem Lichtmikroskop, Epifluoreszenzmikroskop, Chemoluminometer, Fluorometer u.a.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind vielfältig.
  • Ein besonderer Vorteil ist die Geschwindigkeit dieses Nachweisverfahrens. Während die traditionelle Kultivierung bis zu sieben Tage für den Nachweis benötigt, liegt das Ergebnis nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb von drei Stunden vor. Dies ermöglicht erstmals eine begleitende diagnostische Kontrolle der Wirkungen und unerwünschten Wirkungen einer angewandten Behandlung. Hier ist weiterhin vorteilhaft, dass das erfinderisch bereitgestellte Verfahren es ermöglicht, alle genannten Mikroorganismen gleichzeitig nachzuweisen, was einen weiteren Zeitvorteil bedeutet, da alle Schritte von der Probenahme bis zur Auswertung nur einmal durchgeführt werden müssen.
  • Ein wesentlicher Vorteil besteht weiterhin darin, dass nun erstmals der gleichzeitige Nachweis dieser medizinisch und kosmetisch relevanten Mikroorganismen der' Hautmikroflora möglich ist. So können durch Verwendung unterschiedlicher Marker für die Oligonukleotide ganz nach Bedarf alle, mehrere oder einzelne Mikroorganismengruppen oder -spezies parallel nachgewiesen und dabei klar voneinander unterschieden werden. Auch können so erstmals die Populationsverhältnisse dieser Mikroorganismengruppen oder -spezies und die zwischen ihnen bestehenden Wechselwirkungen analysiert werden. Dies eröffnet erstmals die Möglichkeit zur eindeutigen Diagnose und gezielten Behandlung von medizinisch und/oder kosmetisch relevanten Hautproblemen. Es ist nun erstmals möglich, die Auswirkungen einer medizinischen Therapie oder kosmetischen Behandlung auf die Gesamtmikroflora der Haut zu erfassen. Mögliche Wirkungen ebenso wie unerwünschte Wirkungen einer Behandlung können so früh erkannt und in der weiteren Behandlung verstärkt bzw. unterbunden werden.
  • Darüber hinaus können mit dem erfindungsgemäßen Kit in diesem Verfahren nunmehr erstmals auch solche Mikroorganismen der Hautmikroflora nachgewiesen werden, die von den traditionellen Nachweisverfahren bislang nicht erfasst wurden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Probe in Schritt a) des Verfahrens von der Hautoberfläche gewonnen.
  • Bei der Probennahme von der Haut des Probanden wird die Haut in Kontakt mit einer Detergenslösung gebracht, die die Ablösung der Mikroorganismen von der Hautoberfläche erleichtern soll. Bevorzugt werden physiologisch unbedenkliche Detergenzien, wie z. B. Tween oder Triton, in Konzentrationen von etwa 0,01–1 Gew.-% eingesetzt. Ein pH-Wert zwischen 5 und 10, insbesondere zwischen 7 und 9, z. B. 8, hat sich als günstig erwiesen.
  • Um eine bessere Ablösung der Mikroorganismen zu erreichen, wird die Hautoberfläche mit Hilfe eines Schabeinstrumentes abgerieben. Es eignen sich dabei Stäbe unterschiedlicher Dicke, z. B. mit einem Durchmesser von 0,05 bis 1,5 cm, aus unterschiedlichen Materialien wie beispielsweise Glas, Metall oder Plastik. Ebenso sind Spatel aus den genannten Materialien mit einer abgerundeten Fläche geeignet. Bevorzugt finden Glasstäbe zwischen 0,4 und 0,8 cm Durchmesser oder Plastikspatel Verwendung. Ebenfalls günstig eingesetzt werden können beispielsweise Mundstücke von Glaspipetten, z. B. einer 5 ml Glaspipette. Als besonders geeignet hat es sich erwiesen, rauere Oberflächen über die Haut zu reiben, um die Ablösung zu erhöhen.
  • Insbesondere geeignet sind Plastikspatel mit rauer Oberfläche, beispielsweise ein Probenahmespatel aus Polyamid glasfaserverstärkt der Fa. Merck (Art. Nr. 231 J2412, Doppelspatel, Länge 180 mm). Ebenfalls erfindungsgemäß geeignet sind Abreibungen mit Tupfern sowie die Probengewinnung durch Abklatschen mit viskoseren Medien oder auch Hautabrisse mit Klebefilmen (beispielsweise handelsübliche Haushaltsklebestreifen). Die Mikroorganismen können bei diesen Methoden beispielsweise durch Abwaschen mit einer entsprechenden Pufferlösung von diesen Gegenständen gewonnen werden. Das weitere Verfahren kann auch direkt auf dem Klebestreifen durchgeführt werden.
  • Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Fixierung durch
    • i) denaturierende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Ethanol, Aceton und Ethanol-Essigsäuremischungen,
    • ii) quervernetzende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd und Glutaraldehyd, oder
    • iii) als Hitzefixierung
  • Insbesondere können die Mikroorganismen nach dem Fixieren auf einem Träger immobilisiert werden.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die fixierten Zellen der Mikroorganismen vor Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens permeabilisiert.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter „Permeabilisierung" eine enzymatische Behandlung der Zellen verstanden. Durch diese Behandlung wird die Zellwand von Pilzen und gram-positiven Bakterien für die Oligonukleotide durchlässig gemacht. Hierfür geeignete Enzyme, deren geeignete Konzentrationen und für diese geeignete Lösungsmittel sind dem Fachmann bekannt. Es versteht sich von selbst, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Analyse gram-negativer Bakterien geeignet ist; die enzymatische Behandlung zur Permeabilisierung wird dann entsprechend adaptiert, es kann auf diese dann auch ganz verzichtet werden.
  • Die Permeabilisierung der Zellen vor der Hybridisierung hat den Vorteil, dass die Oligonukleotide zwar in die Zellen eindringen können, die Ribosomen und somit die rRNA aber nicht aus den Zellen entweichen kann. Der große Vorteil dieser Technik der Ganzzellhybridisierung ist, dass die Morphologie der Bakterien intakt bleibt und man diese intakten Bakterien in situ, also in ihrem natürlichen Umfeld detektieren kann. Folglich können die Bakterien nicht nur quantifiziert werden, sondern auch eventuelle Assoziationen zwischen verschiedenen bakteriellen Gruppen nachgewiesen werden.
  • Ganz besonders bevorzugt kann die Permeabilisierung durch partiellen Abbau mittels zellwandlytischer Enzyme, bevorzugt ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Lysozym, Lysostaphin, Proteinase K, Pronase und Mutanolysin erfolgen.
  • Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird außerdem ein als Positivkontrolle geeignetes Oligonukleotid bereit gestellt. Ein solches Oligonukleotid ist dadurch gekennzeichnet, dass es möglichst viele, optimalerweise alle in der analysierten Probe enthaltenen Bakterien bzw. Eurkaryonten erfasst. Hierzu ist beispielsweise das von Amann et al., (1990) beschriebene Oligonukleotid EUB338 (Bakterien) bzw. das Oligonukleotid EUK (Eukaryonten) geeignet. Eine solche Positivkontrolle kann zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung des angewendeten Verfahrens eingesetzt werden. Vor allem aber erlaubt sie die Bestimmung eines prozentualen Anteils der spezifisch nachgewiesenen Mikroorganismen gegenüber der Bakteriengesamtpopulation.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Kits zum Nachweis und/oder der Quantifizierung von Mikroorganismen auf der Haut.
  • So ist die Verwendung des Kits, insbesondere im erfindungsgemäßen Verfahren, bei der Wirkstoffsuche, bei der Analyse der Mikroflora der Haut sowie bei der Testung der Wirkung von wirkstoffhaltigen Kosmetika vorteilhaft. Die Untersuchung sowohl von menschlicher als auch von tierischer Haut direkt oder in von ihnen genommenen Proben kann mit den erfindungsgemäßen Kits effizient und auch gegen einen hohen Hintergrund von anderen Mikroorganismen erfolgen.
  • Das folgende Beispiel soll die Erfindung beschreiben, ohne sie einzuschränken:
  • Beispiel:
  • Nachweis von Mikroorganismen der Hautmikroflora
  • Probenahme:
  • Die Probenahme erfolgt mittels der Detergens-Waschmethode ((P. Williamson, A.M. Kligman. (1965) J. Invest. Derm., Vol. 45, No. 6).
  • Durchführung:
    • 1. Der beidseitig offene Kunststoffzylinder wird mit der nicht beschädigten Seite auf die zu untersuchende Hautoberfläche gedrückt und mit 1,5 ml der Detergenslösung (eine physiologische Tween-Pufferlösung, pH 8,0 mit 0,523 KHP2O4 g/Liter, 16,73 KHP2O4 g/Liter, 8,50 NaCl g/Liter, 10,00 Tween 80 g/Liter und 1,00 Trypton g/Liter) gefüllt.
    • 2. Mit einem der o.g. Schabegeräte wird die zu behandelnde Fläche 6x horizontal und 6x vertikal unter leichtem Druck abgerieben.
    • 3. Die Prozedur wird nach Absaugen der Flüssigkeit wiederholt.
  • Die beiden Flüssigkeiten werden vereinigt. Ein Teil der Probe aus den beiden vereinigten Flüssigkeiten wird für den anschließenden Nachweis unter Verwendung von Oligonukleotiden verwendet, ein anderer Teil wird für den als Kontrolle dienenden, parallel durchgeführten Nachweis durch Kultivierung der in der Probe enthaltenen Mikroorganismen verwendet.
  • Zum Ansetzen der Detergenslösung soll keimfreies Wasser (z. B. Millipore-Wasser) eingesetzt werden.
  • Fixierung:
  • Die entnommene Probe wird sodann mit einem Volumen absolutem Ethanol versetzt und zentrifugiert (Raumtemperatur, 8.000 U/min, 5 Minuten). Der Überstand wird verworfen und das Pellet in einem Volumen 1 × PBS-Lösung gewaschen. Abschließend wird das Pellet in 1/10 Volumen Fixierungslösung (50 % Ethanol) resuspendiert und bis zur weiteren Verwendung bei –20 °C gelagert.
  • Ein Aliquot der Zellsuspension wird auf einen Objektträger aufgebracht und getrocknet (46 °C, 30 min oder bis vollständig trocken). Anschließend werden die Zellen vollständig dehydratisiert durch Aufbringen einer weiteren Fixierungslösung (Ethanol absolut) und erneut getrocknet (46 °C, 3 min oder bis vollständig trocken).
  • Permeabilisierung:
  • Anschließend wird ein geeignetes Volumen einer geeigneten Enzymlösung aufgebracht und die Probe inkubiert (Raumtemperatur, 15 min). Dieser Schritt wird ggf. mit einer weiteren geeigneten Enzymlösung wiederholt.
  • Die Permeabilisierungslösung wird mit destilliertem Wasser entfernt und die Probe erneut vollständig getrocknet (Inkubation bei 46 °C bis vollständig trocken). Anschließend werden die Zellen erneut vollständig dehydratisiert durch Aufbringen der Fixierungslösung (Ethanol absolut) und erneut getrocknet (46 °C, 3 min oder bis vollständig trocken).
  • Hybridisierung:
  • Anschließend wird auf die fixierten, vollständig aufgeschlossenen und dehydratisierten Zellen die Hybridisierungslösung mit den weiter oben beschriebenen für die jeweils nachzuweisenden Mikroorganismen spezifischen Oligonukleotide aufgebracht. Der Objektträger wird anschließend in einer mit Hybridisierungslösung (ohne Oligonukleotide) befeuchteten Kammer (46 °C, 90 min).
  • Waschen:
  • Anschließend wird der Objektträger in eine mit Waschlösung befüllte Kammer eingetaucht und inkubiert (46 °C, 15 min).
  • Anschließend wird der Objektträger in eine mit destilliertem Wasser befüllte Kammer kurz eingetaucht und anschließend in seitlicher Stellung luftgetrocknet (46 °C, 30 min oder bis vollständig trocken).
  • Detektion:
  • Anschließend wird der Objektträger in einem geeigneten Einbettmedium eingebettet. Abschließend wird die Probe mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops analysiert.
  • Analysenergebnis Mischhaut:
  • Von einer weiblichen Probandin mit Mischhaut (typisiert durch eine Kosmetikerin und bestätigt durch Sebometer-Messungen) wurden Mikroorganismen-Proben von der Stirn mittels der oben beschriebenen Methode zur Probennahme genommen.
  • Es wurde ein sehr hoher Anteil an Propionibakterien durch Auszählung der Fluoreszenzsignale und Vergleich mit der Gesamtzellzahl festgestellt (>90%). Es wurde ein geringer Anteil von Staphylokokken festgestellt (<10%). Es wurden keine Corynebakterien gefunden.
  • SEQUENCE LISTING
    Figure 00370001
  • Figure 00380001
  • Figure 00390001

Claims (25)

  1. Kit zum Nachweis von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen.
  2. Kit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroorganismen ausgewählt sind aus den Gattungen Staphylococcus, Peptostreptococcus, Propionibacterium, Corynebacterium, Veillonella oder Malassezia.
  3. Kit nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nachweis der Mikroorganismen mittels in-situ Hybridisierung, insbesondere der Fluoreszenz-in-situ Hybridisierung, durchgeführt wird.
  4. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oligonukleotid für die Spezies Propionibacterium acnes enthält.
  5. Kit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder Gruppe von Spezies von Staphylococcus enthält.
  6. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oligonukleotid für mindestens eine Spezies oder Gruppe von Spezies von Malassezia enthält.
  7. Kit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Oligonukleotid einen detektierbaren Marker trägt, der insbesondere kovalent an das Oligonukleotid gebunden ist.
  8. Kit nach Anspruch 7, wobei der detektierbare Macker ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus a) Fluoreszenzmarker, b) Chemolumineszenzmarker, c) radioaktiver Marker, d) enzymatisch aktive Gruppe, e) Hapten, f) durch Hybridisierung nachweisbare Nukleinsäure.
  9. Kit nach Anspruch 8, wobei der enzymatische Marker aus einer Gruppe, bestehend aus Peroxidase, vorzugsweise Meerrettich-Peroxidase, und Phosphatase, vorzugsweise alkalischer Phosphatase, ausgewählt wird.
  10. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oligonukleotid enthält, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus i) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 18 angegebenen Sequenzen, und ii) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter i) zumindest in 80 %, bevorzugt in mindestens 84 %, besonders bevorzugt in mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt in 95% der Nukleotide übereinstimmen, und iii) Oligonukleotiden, welche sich von einem der unter i) und ii) genannten Oligonukleotide ableiten, wobei die Sequenz um ein oder mehrere Nukleotide deletiert oder verlängert ist, und iv) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter i), ii) oder iii) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren.
  11. Kit nach Anspruch 10, enthaltend i) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Staphylococcus ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 03 angegebenen Sequenzen, und b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder ii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Peptostreptococcus ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 04 bis 06 angegebenen Sequenzen, und b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder iii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Corynebacterium ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 07 bis 12 angegebenen Sequenzen, und b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder iv) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Gattung Veillonella ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 13 bis 15 angegebenen Sequenzen, und b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder v) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Bakterien der Spezies Propionibacterium acnes ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 16 und 17 angegebenen Sequenzen, und b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren. und/oder vi) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von Pilzen der Gattung Malassezia ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus a) einem Oligonukleotid mit der in SEQ ID NO. 18 angegebenen Sequenz und b) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen und c) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a) entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen und d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter stringenten Bedingungen hybridisieren.
  12. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine Hybrisierungslösung ohne Oligonukleotide enthält.
  13. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine geeignete Waschlösung oder ein Konzentrat der Waschlösung enthält.
  14. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine geeignete Permeabilisierungslösung enthält.
  15. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine geeignete Fixierungslösung enthält.
  16. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine geeignete Positivkontrolllösung enthält.
  17. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich mindestens eine geeignete Negativkontrolllösung enthält.
  18. Kit nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Kit zusätzlich eine Einbettlösung enthalt.
  19. Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen, insbesondere der Gattungen Staphylococcus, Peptostreptococcus, Propionibacterium, Corynebacterium, Veillonella und Malassezia durch in-situ-Hybridisierung, wobei ein Kit nach einem der Ansprüche 1 bis 18 eingesetzt wird, umfassend die folgenden Schritte: a) Entnahme einer Probe von der Haut b) Fixierung der in der genommenen Probe enthaltenen Mikroorganismen c) Inkubieren der fixierten Mikroorganismen mit mindestens einem Oligonukleotid oder Oligonukleotidkombination, um eine Hybridisierung herbeizuführen d) Entfernen nicht hybridisierter Oligonukleotide e) Detektieren und ggf. Quantifizieren der mit den Oligonukleotiden hybridisierten Mikroorganismen.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, wobei die Probe in a) von der Hautoberfläche gewonnen wird.
  21. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 oder 20, wobei die Fixierung durch i) denaturierende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Ethanol, Aceton und Ethanol-Essigsäuremischungen erfolgt, ii) quervernetzende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd und Glutaraldehyd erfolgt, iii) wobei die Fixierung als Hitzefixierung erfolgt
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, wobei die Mikroorganismen nach dem Fixieren auf einem Träger immobilisiert werden.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 22, wobei die Mikroorganismen vor der Hybridisierung permeabilisiert werden.
  24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die Permeabilisierung erfolgt durch partiellen Abbau mittels zellwandlytischer Enzyme, bevorzugt ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus Lysozym, Lysostaphin, Proteinase K, Pronase und Mutanolysin.
  25. Verwendung eines Kit nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zum Nachweis und/oder der Quantifizierung von Mikroorganismen auf der Haut.
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