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Die Erfindung betrifft ein Kit zum
Nachweis von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid
für mindestens
eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die
auf der Haut vorkommen, sowie weiterhin ein Verfahrens, bei dem
das erfindungsgemäße Kit eingesetzt
wird.
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Die menschliche Haut beispielsweise
ist mit ca. 2 m2 Fläche eines der größten von
Mikroorganismen bewohnten menschlichen Körperorgane. Im Laufe der Evolution
hat sich eine enge Beziehung zwischen dem Wirt und seinen mikrobiellen
Bewohnern entwickelt. Die von der Haut über verschiedene Körperdrüsen zur Verfügung gestellten
Nährstoffe
werden von Mikroorganismen verstoffwechselt. Die dadurch verursachte
Ansäuerung
der Hautoberfläche
verhindert die Ansiedelung von pathogenen Mikroorganismen.
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Die Stoffwechselaktivität von Mikroorganismen
kann aber auch unerwünschte
Folgen haben. So ist die Entstehung von Körpergeruch, Schuppenbildung
und die Entwicklung verschiedener Hautkrankheiten auf die Aktivität von Mikroben
zurückzuführen.
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Prinzipiell sind alle Mikroorganismen
zur Hautflora zu rechnen, die von der Haut isoliert werden können. Dabei
können
nach Price (Price P.B. The bacteriology of the normal skin: A new
quantitative test applied to a study of the bacterial flora and
the disinfectant action of mechanical cleansing. J Infect Dis. 63:
301–318. 1938.)
zwei unterschiedliche Gruppen unterschieden werden.
- a) Residente Flora: Mikroorganismen, die sich auf der menschlichen
Haut vermehren können
oder bei der Untersuchung von Hautproben in hoher Anzahl oder mit
einem hohen Anteil regelmäßig gefunden
werden. Es wird postuliert, dass die oben genannten Eigenschaften
durch die feste Verankerung dieser residenten Mikroorganismen mit
der Haut zustande kommen (Anheftung).
- b) Transiente Flora: Mikroorganismen, die sich auf der menschlichen
Haut nicht vermehren können
bzw. bei Untersuchungen nur unregelmäßig und in geringen Anzahlen/Anteilen
gefunden werden. Diese Mikroorganismen liegen der Theorie nach frei,
nicht an Hautbestandteile adhäriert,
vor.
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Ein genauerer Kenntnisstand vor allem
der residenten Flora der Haut ist insbesondere im Hinblick auf die
Suche nach neuen medizinischen oder kosmetischen Wirkstoffen wichtig.
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Mikroorganismen können darüber hinaus
ein breiteres Verständnis
der Zusammenhänge
zwischen gesunder Haut und ihren Erkrankungen eröffnen und die Entwicklung von
besseren Wirkstoffen, Therapien oder Arzneimitteln ermöglichen.
Auch die gezielte Beeinflussung relevanter Hautmikroorganismen durch Kosmetikprodukte,
wie Deodorants, Cremes u.a., setzt die genaue Kenntnis von Struktur
und Funktion des Mikro-Ökosystems
Haut voraus.
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Der Nachweis von Mikroorganismen
wird bis heute in überwiegendem
Maße serologisch
oder mikroskopisch durchgeführt.
Dabei sind die Methoden nicht empfindlich genug, um geringe Mengen
an Mikroorganismen direkt nachzuweisen. Daher wurde dem Nachweis
bisher ein Kultivierungsschritt vorgeschaltet, bei dem die Mikroorganismen
vermehrt wurden. Ein Nachteil dieser Methode besteht darin, dass
einige der Mikroorganismen gar nicht auf den zur Verfügung stehenden
Nährböden anwachsen,
und somit auch nicht nachgewiesen werden können. Untersuchungen an verschiedensten
Umweltproben belegen, dass z. Z. nur zwischen 0,1 bis 14% aller
Bakterien kultivierbar sind. Insbesondere zur Analyse der Zusammensetzung
einer komplexen Biozönose
haben sich kultivierungsabhängige
Verfahren als ungeeignet erwiesen. Abhängig von den gewählten Kultivierungsbedingungen
wird nämlich
die Vermehrung derjenigen Mikroorganismen begünstigt, welche an diese Kultivierungsbedingungen
besonders gut angepasst sind, wodurch es zu einer starken Verzerrung
der in der Ausgangsprobe herrschenden Populationsverhältnisse
kommt. Eine quantitative Analyse der Mikroorganismen ist aufgrund
dieser Populationsverschiebungen gar nicht möglich. Ein weiterer Nachteil
dieses Verfahren besteht darin, dass die heute bekannten Kultivierungsverfahren
teilweise sehr langwierig sind und nicht selten in ihrem Ergebnis
nicht eindeutig sind. Auf diese Weise kommt es sowohl zu falsch
positiven als auch zu falsch negativen Analyseergebnissen.
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Aufgrund der beschriebenen Nachteile
der Kultivierung haben moderne Methoden der Mikroorganismenbestimmung
alle ein gemeinsames Ziel: Sie versuchen die Nachteile der Kultivierung
zu umgehen, indem sie keine Kultivierung mehr benötigen.
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Beispiele moderner Verfahren zum
Nachweis von Mikroorganismen sind DNA-(Desoxyribonukleinsäure) bzw. RNA-(Ribonukleinsäure) basierte
Hybridisierungs- oder
Amplifikationsmethoden. Unter dem Begriff Hybridisierung ist insbesondere
die Bildung einer Doppelhelix aus zwei einzelsträngigen, komplementären Oligo- oder Polynukleotiden
zu verstehen. Eine Hybridisierung kann dabei insbesondere sowohl
zwischen zwei DNA oder zwei RNA-Molekülen, aber auch zwischen DNA- und RNA-Molekülen entstehen.
Die verschiedenen Moleküle
hybridisieren nur dann, wenn die Zielsequenzen in einem ausreichenden
Maße komplementär zueinander
sind.
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Die komplementären Zielsequenzen für den Nachweis
können
auch immobilisiert sein, wie dies auf sogenannten DNA-Chips häufig getan
wird. In der Gebrauchsmusterschrift
DE
201 10 013 wird ein solcher Träger (DNA-Chip) zur Diagnose
und Therapie oraler Erkrankungen, insbesondere Parodontitis, beansprucht.
Auf diesem Träger
sind Oligonukleotide immobilisiert, die komplementär zu bekannten
Referenzsequenzen bestimmter Bakterien oder Viren sind, welche in
der Mundflora vorkommen. Aufgrund der Komplementarität können die
auf diesem Genchip aufgebrachten Oligonukleotide mit den entsprechenden Referenzsequenzen
unter bestimmten Bedingungen hybridisieren. Nachteilig bei diesem
Träger
ist, dass die Mikroorganismen entweder durch Kultivierung vermehrt
werden müssen
oder die genetische Information aus den vorhandenen Proben vor der
Hybridisierung auf dem Chip amplifiziert werden muss. Eine Quantifizierung
der ursprünglich
in einer Probe vorhandenen Mikroorganismen ist daher ebenfalls nicht
möglich.
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Eine bekannte Amplifikationsmethode
ist die Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR). Bei der PCR wird mit spezifischen
Primern ein charakteristisches Stück des jeweiligen Mikroorganismengenoms
amplifiziert. Findet der Primer seine Zielstelle, so kommt es zu
einer millionenfachen Vermehrung eines Stücks der Erbsubstanz. Bei der
anschließenden
Analyse, z.B. mittels eines DNA-Fragmente auftrennenden Agarose-Gels kann
eine qualitative Bewertung stattfinden. Im einfachsten Fall führt dies
zu der Aussage, dass die Zielstellen für die verwendeten Primer in
der untersuchten Probe vorhanden waren. Weitere Aussagen sind nicht
möglich; diese
Zielstellen können
sowohl von einem lebenden Bakterium, als auch von einem toten Bakterium
oder von nackter DNA stammen. Eine Differenzierung ist hier nicht
möglich.
Auch können
diverse in der untersuchten Probe vorhandene Stoffe eine Inhibierung
des DNA amplifizierenden Enzyms, der Taq-Polymerase, herbeiführen. Dies
ist eine häufige
Ursache falsch negativer Ergebnisse. Eine Weiterführung der
PCR-Technik stellt die quantitative PCR dar, bei der versucht wird,
eine Korrelation zwischen Menge an vorhandenen Mikroorganismen und
der Menge an amplifizierter DNA herzustellen. Vorteile der PCR liegen
in ihrer hohen Spezifität
und im geringen Zeitaufwand. Wesentliche Nachteile sind ihre hohe
Anfälligkeit
für Kontaminationen
und dadurch verursachte falsch positive Ergebnisse sowie die bereits
erwähnte
fehlende Möglichkeit
zwischen lebenden und toten Zellen bzw. nackter DNA zu unterscheiden
und schließlich
die Gefahr falsch negativer Ergebnisse infolge der Anwesenheit inhibitorischer
Substanzen.
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Zu Beginn der 90er Jahre wurde ein
Verfahren zur in situ-Hybridisierung mit fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden
entwickelt, das in vielen Umweltproben erfolgreich zum Einsatz gekommen
ist (Amann et al. (1990) J. Bacteriol. 172, 762).
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Das Verfahren wurde "FISH" (Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung)
genannt und macht sich den Umstand zunutze, dass die in jeder Zelle
vorkommenden ribosomalen Ribonukleinsäuren (RNAs) sowohl hochkonservierte
als auch variable, d.h. gattungs- oder sogar artspezifische Sequenzen
aufweisen. Gegen diese Sequenzbereiche können komplementäre Oligonukleotide
hergestellt werden, die zusätzlich
mit einem detektierbaren Marker versehen werden können. Mittels
dieser sogenannten Nukleinsäuresonden
können
Mikroorganismenarten, -gattungen oder -gruppen hochspezifisch direkt
in der Probe identifiziert und bei Bedarf auch visualisiert oder
quantifiziert werden. Diese Methode ist das einzige Verfahren, das
eine verzerrungsfreie Darstellung der tatsächlichen in situ-Verhältnisse
der Biozönose
darstellt. Sogar bisher nicht-kultivierte und demnach nicht beschriebene
Mikroorganismen können
identifiziert werden.
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Bei der FISH dringen Sonden in die
in der untersuchten Probe vorhandenen Zellen ein. Sofern ein Mikroorganismus
der Art, Gattung oder Gruppe, für
welche die Sonden entwickelt wurden, in der untersuchten Probe vorhanden
ist, binden die Sonden in der Mikroorganismenzelle an ihre Zielsequenz,
und die Zellen können
aufgrund der Markierung der Sonden detektiert werden.
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Die Vorteile der FISH-Technik gegenüber den
weiter oben beschriebenen Methoden zur Mikroorganismenidentifizierung
(Kultivierung, PCR) sind vielfältig.
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Erstens können mit Sonden zahlreiche
Mikroorganismen detektiert werden, die mittels traditioneller Kultivierung
gar nicht erfasst werden. Während
durch die Kultivierung maximal nur 15 % der Bakterienpopulation
einer Probe sichtbar gemacht werden können, erlaubt die FISH-Technik
in vielen Proben eine Detektion bis zu 100 % der Bakteriengesamtpopulation.
Zweitens ist die Detektion von Mikroorganismen mittels der FISH-Technik
sehr viel schneller als mittels Kultivierung. Benötigt die
Identifizierung von Mikroorganismen mittels Kultivierung oft mehrere
Tage, so vergehen von der Probennahme bis zur Mikroorganismenidentifizierung sogar
auf Artebene mittels der FISH-Technik nur wenige Stunden. Drittens
können
im Gegensatz zu einem Kultivierungsmedium Sonden in ihrer Spezifität fast beliebig
frei gewählt
werden. Einzelne Arten können genauso gut
mit einer Sonde erfasst werden, wie ganze Gattungen oder Mikroorganismengruppen.
Viertens können
Mikroorganismenarten oder ganze Mikroorganismenpopulationen direkt
in der Probe exakt quantifiziert werden. Fünftens können Assoziationen und Vergesellschaftungen
verschiedener Mikroorganismen in einer Probevisualisiert werden.
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Im Gegensatz zur PCR weist die FISH
zuverlässig
nur lebende Mikroorganismen nach. Falsch positive Ergebnisse durch
nackte DNA oder tote Mikroorganismen wie bei der PCR sind bei der
FISH ausgeschlossen. Des weiteren sind falsch negative Ergebnisse
infolge der Anwesenheit inhibitorischer Substanzen ebenso ausgeschlossen
wie falsch positive Ergebnisse infolge von Kontaminationen.
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Die FISH-Technik ist demnach ein überragendes
Werkzeug, um Mikroorganismen schnell und äußerst spezifisch direkt in
einer Probe nachzuweisen. Sie ist im Gegensatz zu Kultivierungsverfahren
eine direkte Methode und erlaubt darüber hinaus auch eine Quantifizierung
der in der Probe enthaltenen Mikroorganismen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, den Nachweis von Mikroorganismen oder Gruppen von
solchen Mikroorganismen, die insbesondere mit dem Menschen in Kontakt
kommen, so zu ermöglichen, daß eine schnelle
sowie ggf. quantitative Bestimmung dieser Mikroorganismen in einer
Probe gewährleistet
ist und darüber
hinaus einzelne oder Gruppen von Spezies von Mikroorganismen auch
bei gleichzeitiger Anwesenheit von anderen Mikroorganismen sicher
detektiert werden können.
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Dies wird gelöst durch ein Kit zum Nachweis
von Mikroorganismen, enthaltend mindestens ein Oligonukleotid für mindestens
eine Spezies oder eine Gruppe von Spezies von Mikroorganismen, die
auf der Haut vorkommen, sowie durch die Bereitstellung eines Verfahrens,
bei dem das erfindungsgemäße Kit eingesetzt wird.
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Im erfindungsgemäßen Zusammenhang ist unter „Haut"
die menschliche und/oder tierische Haut oder Schleimhaut sowie die
Anhangsgebilde der Haut (Haare, Haarfollikel, Nägel, Drüsen) zu verstehen.
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Im erfindungsgemäßen Zusammenhang sind unter
dem Begriff "Mikroorganismengruppe" mindestens zwei Arten der gleichen
Gattung von Mikroorganismen zu verstehen. Eine erfindungsgemäße Mikroorganismengruppe
kann auch alle Spezies einer Gattung enthalten.
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Erfindungsgemäß gewünscht ist es auch, die Mikroorganismengruppen
z. B. nach ihrem Vorkommen oder anderen Parametern auszusuchen.
Als Beispiel dafür
kann auch eine Anzahl oder alle Spezies der Gattung Corynebacterium,
die auf der Haut vorkommen, als Gruppe von Spezies ausgewählt aus
Corynebacterium verstanden werden.
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Das erfindungsgemäße Kit oder Set kann sowohl
ein Oligonukleotid für
eine bestimmte Spezies, mehrere Oligonukleotide für eine Spezies,
eine oder mehrere Oligonukleotide für eine Gruppe von Spezies von
Mikroorganismen sowie mehrere Oligonukleotide für zwei oder mehrere Mikroorganismengruppen
enthalten. So können
z. B. mehrere Oligonukleotide für
eine bestimmte Gruppe von beispielsweise Corynebacterium sowie mehrere
Oligonukleotide z. B. für
den Nachweis von Spezies von Veillonella in einem Kit enthalten
sein.
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Insbesondere ist es bevorzugt, ein
oder mehrere Oligonukleotide oder eine Kombination dieser im erfindungsgemäßen Kit
zum Nachweis aller Mikroorganismen einer Gattung einzusetzen. Dies
hat den Vorteil, dass auch solche Spezies einer bestimmten Gattung,
die bisher nicht oder nur schwer kultiviert werden konnten oder
in solchen Proben bisher noch nicht nachgewiesen wurden, detektiert
werden können.
So können
beispielsweise mit spezifischen Oligonukleotiden für die Gattung
Malassezia alle Arten (Spezies) dieses Pilzes in einer Probe nachgewiesen
werden.
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Die erfindungsgemäß im Kit enthaltenen Oligonukleotide
können
auch spezifisch für
nur eine einzige Spezies (Art) der genannten Mikroorganismen ausgewählt sein.
So können
vorteilhafterweise solche Mikroorganismenspezies nachgewiesen werden,
die besondere Eigenschaften aufweisen, deren Auftreten auf der Haut
beispielsweise im Zusammenhang mit Erkrankungen diskutiert wird.
Sie können
durch solche speziellen Sonden neben anderen Spezies der gleichen
Gattung sowie sequenzähnlichen
Mikroorganismen nachgewiesen werden. Dies ist z. B. bei der Untersuchung
von Akne interessant, da das Propionibacterium acnes mit einem P.
acnes-spezifischen Oligonukleotid in Proben, die auch andere Propionibakterien
enthalten, präzise und
spezifisch nachgewiesen werden kann.
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Im erfindungsgemäßen Zusammenhang enthält das erfindungsgemäße Kit oder
Set mindestens ein oder mehrere Oligonukleotide, beispielsweise
in einer Lösung
(z.B. einer Pufferlösung)
oder Mischung (z.B. im lyophilisierten Zustand). Darüber hinaus
können
die Oligonukleotide auch von einander getrennt (z.B. in unterschiedlichen
Gefäßen) nebeneinander
vorliegen.
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Das Oligonukleotid kann dabei komplementär zu einer
chromosomalen oder episomalen DNA sein, aber auch zu einer mRNA
oder rRNA des nachzuweisenden Mikroorganismus. Von Vorteil ist es,
ein Oligonukleotid zu wählen,
das zu einem Bereich komplementär
ist, der in einer Kopiezahl von mehr als 1 im nachzuweisenden Mikroorganismus
vorliegt. Die nachzuweisende Sequenz liegt bevorzugt 500–100.000
mal pro Zelle vor, besonders bevorzugt 1.000–50.000 mal. Aus diesem Grunde
wird bevorzugt die rRNA als Zielstelle verwendet, da die Ribosomen
in der Zelle als Orte der Proteinbiosynthese vieltausendfach in
jeder aktiven Zelle vorliegen.
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Bei dem Oligonukleotid im Sinne der
Erfindung kann es sich um eine DNA- oder RNA-Oligonukleotid handeln,
die in der Regel zwischen 12 und 1000 Nukleotide umfassen wird,
bevorzugt zwischen 12 und 100, besonders bevorzugt zwischen 12 und
50, insbesondere zwischen 16 und 25 Nukleotide.
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Die Auswahl der Oligonukleotide geschieht
nach dem Gesichtspunkt, ob eine geeignete komplementäre Sequenz
in dem nachzuweisenden Mikroorganismus vorliegt. Geeignet ist eine
Sequenz dann, wenn sie einerseits spezifisch für den nachzuweisenden Mikroorganismus
ist und andererseits überhaupt
zugänglich
ist für
das eindringende Oligonukleotid, also nicht etwa durch ribosomale
Proteine oder rRNA-Sekundärstrukturen maskiert
wird.
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Durch die Auswahl einer definierten
Sequenz kann eine Mikroorganismenart, eine Mikroorganismengattung
oder eine Mikroorganismengruppe erfasst werden. Komplementarität sollte
bei einem Oligonukleotid von 15 Nukleotiden über 100 der Sequenz gegeben
sein. Bei Oligonukleotiden mit mehr als 15 Nukleotiden sind ein
bis mehrere Fehlpaarungsstellen erlaubt.
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Insbesondere können im erfindungsgemäßen Kit
Oligonukleotide für
den Nachweis der residenten Mikroflora der Haut enthalten sein.
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Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit
zur Quantifizierung der nachgewiesenen Mikroorganismen. Erstmalig
können
somit Erkenntnisse bezüglich
der absoluten und relativen quantitativen Verhältnisse der genannten Mikroorganismen
der Hautmikroflora gewonnen werden. Dies ermöglicht vor, während und
nach einer medizinischen oder kosmetischen Behandlung die Überprüfung des
Erfolgs sowie aller Auswirkungen dieser Behandlung. In diesem Zusammenhang
ist weiterhin von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren
ausschließlich
lebende Mikroorganismen erfasst.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführung
sind die Mikroorganismen ausgewählt
aus den Gattungen Staphylococcus, Peptostreptococcus, Propionibacterium,
Corynebacterium, Veillonella oder Malassezia.
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Die Mikroflora der Haut ist bisher
nur durch die bekannten Kultivierungsmethoden untersucht worden. Dabei
wurden durch den bereits erwähnten
methodischen Mangel nur kultivierbare Bakterien oder Pilze nachgewiesen.
Beispiele für
solche Spezies sind: Staphylococcus aureus, S. epidermidis, S. cohnii,
S. haemolyticus, S. hominis, S. capitis, S. warneri, S. sciuri,
S. schleiferi, S. intermedius, Veillonella dispar, V. parvula, V. atypica,
Propionibacterium acnes, Malassezia sloffiae, M. pachydermatis,
M. furfur, Corynebacterium minutissimum, C. amycolatum, C. glutamicum,
C. callunae, C. lipophiloflavum, C. pseudotuberculosis, C. glucuronolyticum,
C. striatum, C. xerosis, C. jekeium, Peptostreptococcus hydrogenialis,
P. lactolyticus, P. octavius, P. prevotii und P. vaginalis.
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Diese und weitere Spezies der genannten
Gattungen können
vorteilhafterweise mit den erfindungsgemäßen Oligonukleotiden nicht
nur qualitativ, sondern darüber
hinaus auch noch quantitativ nachgewiesen werden. Diese quantitativen
Informationen können
vor allem für
Tests von Wirkstoffen oder die Frühdiagnose von Hauterkrankungen
von Nutzen sein.
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Wie bereits erwähnt ist ein genauerer Kenntnisstand
der auf der Haut vorkommenden Mikroorganismenspezies insbesondere
im Hinblick auf die Suche nach neuen Wirkstoffen wichtig.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der Nachweis der Mikroorganismen
mittels in-situ Hybridisierung, insbesondere mit Hilfe der Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierungsmethode
durchgeführt.
Die Vorteile der Analyse von Mikroorganismen mittels Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung, das
Entfallen des Kultivierungsschrittes und die Möglichkeit zur Quantifizierung
der Mikroorganismen sind bereits vorher eingehend beschrieben.
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Eine mit der FISH-Technologie mögliche Quantifizierung
von verschiedenen Mikroorganismenpopulationen ist ebenfalls von
Vorteil. Aus den ermittelten Zellzahlen können dann u. a. Schlüsse bezüglich der
Wechselwirkung von Populationen unterschiedlicher Mikroorganismen
gezogen und z. B. für
die Therapie bzw. andere Maßnahmen
berücksichtigt
werden. Es ist insbesondere möglich,
verschiedene Marker an unterschiedliche Oligonukleotide anzuhängen und
so mehrere verschiedene Mikroorganismenpopulationen oder -spezies parallel
nachzuweisen. Hierbei kann z. B. ein Kit mit mehreren Oligonukleotiden
für verschiedene
Spezies oder Gruppen von Spezies vorteilhaft eingesetzt werden.
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Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das erfindungsgemäße Kit mindestens ein
Oligonukleotid für
die Spezies Propionibacterium acnes.
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Wie bereits erwähnt wurde, können mit
Hilfe eines Kits für
den Nachweis von Propionibacterium acnes Zusammenhänge im Krankheitsbild
von Akne aufgeklärt,
neue Aknewirkstoffe auf ihre Effizienz und die Schädlichkeit
gegenüber
anderen Mikroorganismen der Haut getestet sowie neue Methoden zur
Therapie oder Früherkennung
entwickelt werden.
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Zusätzlich können in dem erfindungsgemäßen Kit
neben Oligonukleotiden für
die Spezies Propionibacterium acnes auch mindestens ein Oligonukleotid
für andere
Mikroorganismengruppen oder -spezies enthalten sein.
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Bei Akne-Haut treten häufig Sekundärinfektionen
durch andere Mikroorganismen (insbesondere durch solche der Gattungen
Staphylococcus oder Streptococcus) auf. Die frühzeitige Erkennung einer solchen
Infektion kann bei der Therapie von großem Nutzen sein, beispielsweise
durch frühzeitige
Behandlung zu einem deutlich abgeschwächten Infektionsverlauf führen.
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Das erfindungsgemäße Kit oder Set enthält gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform mindestens
ein Oligonukleotid für
die Spezies Propionibacterium acnes und mindestens ein Oligonukleotid
für eine
Spezies oder Gruppe von Spezies von Staphylococcus.
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Nach einer weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das erfindungsgemäße Kit mindestens
ein Oligonukleotid für
mindestens eine Spezies oder Gruppe von Spezies von Malassezia.
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Der Hefepilz Malassezia steht im
Verdacht, insbesondere an der Schuppenbildung der Haut, beispielsweise
auf dem Kopf, beteiligt zu sein. Neue Erkenntnisse diesbezüglich kann
das erfindungsgemäße Kit vermitteln,
indem Versuchspersonen mit und ohne Kopfschuppen mit dem Kit untersucht
und die Ergebnisse verglichen werden. Ebenfalls können klinische
Proben mit dem erfindungsgemäßen Kit
auf Malassezia getestet werden.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
trägt das
Oligonukleotid einen detektierbaren Marker (bevorzugt einen Fluoreszenzmarker),
der insbesondere kovalent an das Oligonukleotid gebunden ist. Die
Nachweisbarkeit der erfolgten Hybridisierung des Oligonukleotids
mit der Zielsequenz ist eine Voraussetzung für die Identifizierung und ggf.
Quantifizierung der Mikroorganismen. Insbesondere wird dies häufig durch
eine kovalente Bindung eines detektierbaren Markers an das Oligonukleotid
erreicht. Als detektierbare Marker werden häufig fluoreszierende Gruppen,
z.B. Cy-2, Cy-3 oder Cy-5 (Amersham Life Sciences, Inc., Arlington
Heights, USA), FITC (Fluoresceinisothiocyanat), CT (5,(6)-Carboxytetramethylrhodamin-N-hydroxysuccinimidester (Molecular
Probes Inc., Eugene, USA)), TRITC (Tetramethylrhodamin-5,6-isothiocyanat
(Molecular Probes Inc., s.o.) oder FLUOS (5,(6)-Carboxyfluorescein-N-hydroxysuccinimidester
(Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland)). Alternativ werden
chemolumineszierende Gruppen oder radioaktive Markierungen, z.B. 35S,
32P, 33P, 125J, verwendet. Nachweisbarkeit kann aber auch gegeben
sein durch Kopplung des Oligonukleotids mit einem enzymatisch aktiven
Molekül,
beispielsweise alkalischer Phosphatase, saurer Phosphatase, Peroxidase,
Meerettichperoxidase, β-D-Galaktosidase
oder Glukoseoxidase. Für
jedes dieser Enzyme ist eine Reihe von Chromogenen bekannt, die
anstelle des natürlichen
Substrats umgesetzt werden können,
und entweder zu farbigen oder zu fluoreszierenden Produkten umgesetzt
werden können.
Beispiele für
solche Chromogene sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
Enzyme | Chromogene |
Alkalische
Phosphatase und saure Phosphatase | 4-Methylumbelliferylphosphat
(*) Bis(4-Methylumbelliferylphosphat), (*) 3-O-Methylfluorescein,
Flavon-3-Disphosphattriammoniumsalz
(*), p-Nitrophenylphosphatdinatriumsalz |
Peroxidase | Tyraminhydrochlorid
(*), 3-(p-Hydroxyphenyl)-Propionsäure (*), p-Hydroxyphenethylalkohol
(*), 2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-Sulfonsäure) (ABTS),
ortho-Phenylendiamindihydrochlorid, o-Dianisidin,
5-Aminosalicylsäure,
p-Ucresol (*), 3,3'-Dimethyloxybenzidin, 3-Methyl-2-benzothiazolinhydrazon,
Tetramethylbenzidin |
Meerrettichperoxidase | H2O2 + Diammoniumbenzidin
H2O2 + Tetramethylbenzidin |
β-D-Galaktosidase | o-Nitrophenyl-β-D-galaktopyranosid,
4-Methylumbelliferyl-β-D-galaktosid |
Glukoseoxidase | ABTS,
Glukose und Thiazolylblau |
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Schließlich ist es möglich, die
Oligonukleotide so zu gestalten, dass an ihrem 5'- oder 3'-Ende
eine weitere zur Hybridisierung geeignete Nukleinsäuresequenz
vorhanden ist. Diese Nukleinsäuresequenz
umfasst wiederum ca. 15 bis 1.000, bevorzugt 15 bis 50 Nukleotide.
Dieser zweite Nukleinsäurebereich
kann wiederum von einem Oligonukleotid erkannt werden, welches durch
eines der oben erwähnten
Mittel nachweisbar ist.
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Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kopplung
der nachweisbaren Oligonukleotide mit einem Hapten, das anschließend mit
einem das Hapten erkennenden Antikörper in Kontakt gebracht werden
kann. Als Beispiel für
solch ein Hapten kann Digoxigenin angeführt werden. Dem Fachmann sind über die
angegebenen Beispiele auch noch weitere wohlbekannt.
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Insbesondere wird der enzymatische
Marker aus einer Gruppe, bestehend aus Peroxidase, vorzugsweise
Meerrettich-Peroxidase, und Phosphatase, vorzugsweise alkalischer
Phosphatase, ausgewählt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
das Kit mindestens ein Oligonukleotid ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- i) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID
NO. 01 bis 18 angegebenen Sequenzen, und
- ii) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter
i) zumindest in 80 %, bevorzugt in mindestens 84 %, besonders bevorzugt
in mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt in 95% der Nukleotide übereinstimmen,
und
- iii) Oligonukleotiden, welche sich von einem der unter i) und
ii) genannten Oligonukleotide ableiten, wobei die Sequenz um ein
oder mehrere Nukleotide deletiert oder verlängert ist, und
- iv) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter i), ii) oder iii) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
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Erfindungsgemäß sind neben den Oligonukleotiden
mit den in SEQ ID NO. 01 bis 18 angegebenen Sequenzen sowie solchen
Oligonukleotiden, die mit diesen zumindest in 80 %, bevorzugt in
mindestens 84 %, besonders bevorzugt in mindestens 90 %, ganz besonders
bevorzugt in 95% der Nukleotide übereinstimmen, auch
solche Oligonukleotide umfasst, die sich von den genannten Oligonukleotiden
ableiten, wobei sie um ein oder mehrere Nukleotide verlängert oder
deletiert sind.
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Es ist insbesondere auch möglich, dass
am 3' und/oder am 5' Ende der genannten Oligonukleotide 1 bis 40,
vorzugsweise 1 bis 25, insbesondere 1 bis 15 Nukleotide angehängt sind.
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Ebenfalls ist es weiterhin erfindungsgemäß möglich, Oligonukleotide
einzusetzen, die sich von den genannten Oligonukleotiden insbesondere
dadurch ableiten lassen, dass die Sequenz um 1 bis 7, vorzugsweise 1
bis 5, insbesondere ein bis drei, beispielsweise ein oder zwei Nukleotide
deletiert ist.
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Ein besonderer Vorteil ist die hohe
Spezifität
der entsprechend ausgewählten
Oligonukleotide. Es können
sowohl spezifisch bestimmte Gattungen oder Gruppen von Mikroorganismen
nachgewiesen werden als auch hochspezifisch einzelne Spezies einer
Gattung.
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Das erfindungsgemäße Kit oder Set kann zum schnellen
und effizienten Nachweis von Mikroorganismen, die auf der Haut vorkommen,
insbesondere mittels des FISH-Verfahrens eingesetzt werden. Dabei
ist es ebenfalls möglich,
die Oligonukleotidsequenzen auch als Sonden in anderen Verfahren,
z.B. immobilisiert auf einem Genchip einzusetzen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform
enthält
das erfindungsgemäße Kit
- i) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen
Nachweis von Bakterien der Gattung Staphylococcus ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 01 bis 03 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- ii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Bakterien der Gattung Peptostreptococcus ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 04 bis 06 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- iii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Bakterien der Gattung Corynebacterium ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 07 bis 12 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- iv) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Bakterien der Gattung Veillonella ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 13 bis 15 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- v) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis von
Bakterien der Spezies Propionibacterium acnes ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 16 und 17 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- vi) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Pilzen der Gattung Malassezia ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus
- a) einem Oligonukleotid mit der in SEQ ID NO: 18 angegebenen
Sequenz
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 10 iii) übereinstimmen
und
- sd) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
-
Das erfindungsgemäße Kit ermöglicht insbesondere den spezifischen
Nachweis von Mikroorganismen der Genera Staphylococcus, Peptostreptococcus,
Propionibakterium, Corynebacterium, Veillonella und/oder Malassezia.
-
Folgende Kombinationen von jeweils
ein oder mehreren Oligonukleotiden aus den Gruppen i) bis vi) ergeben
sich daher für
das erfindungsgemäße Kit:
Beispielsweise
ist die Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden jeweils aus
einer der Gruppen i), ii), iii), iv), v) oder vi) darunter zu verstehen.
-
Die Kombinationen von ein oder mehreren
Oligonukleotiden aus der Gruppe i) mit ein oder mehreren Oligonukleotiden
aus der Gruppe ii), analog dazu auch solche aus der Gruppe i) mit
iii), i) mit iv), i) mit v) sowie i) mit vi), ii) mit iii), ii)
mit iv), ii) mit v) sowie ii) mit vi), iii) mit iv), iii) mit v)
sowie iii) mit vi), iv) mit v), iv) mit vi) sowie v) mit vi) sind
erfindungsgemäß mit umfasst.
-
Ebenso sind die Kombinationen von
jeweils ein oder mehreren Oligonukleotiden aus den jeweiligen Gruppen
i), ii) und iii); analog ebenso i) mit ii) und iv); i) mit ii) und
v); i) mit ii) und vi); i) mit iii) und iv); i) mit iii) und v);
i) mit iii) und vi); i) mit iv) und v); i) mit iv) und vi); i) mit
v) und vi); ii) mit iii) und iv); ii) mit iii) und v); ii) mit iii)
und vi); ii) mit iv) und v); ii) mit iv) und vi); ii) mit v) und
iv); iii) mit iv) und v); iii) mit iv) und vi); iii) mit v) und
vi) sowie iv) mit v) und vi) erfindungsgemäß möglich.
-
Einzusetzen sind ebenfalls die Kombinationen
von ein oder mehreren Oligonukleotiden ausgewählt aus je vier Gruppen, also
aus Gruppe i) mit ii), iii) und iv); i) mit ii), iii) und v); i)
mit ii), iii) und vi); i) mit ii), iv) und v); i) mit ii), iv) und
iv); i) mit ii), v) und vi); i) mit iii), iv) und v); i) mit iii),
iv) und vi); i) mit iii), v) und vi); i) mit iv), v) und vi); ii)
mit iii), iv) und v); ii) mit iii), iv) und vi); ii) mit iii), v)
und vi) oder iii) mit iv), v) und vi).
-
Die Kombinationen von jeweils ein
oder mehreren Oligonukleotiden aus fünf Gruppen, also i) mit ii), iii),
iv) und v), i) mit ii), iii), iv) und vi), i) mit ii), iii), v)
und vi), i) mit iii), iv), v) und vi), i) mit ii), iv), v) und vi),
ii) mit iii), iv), v) und vi) sowie die Kombination von jeweils
ein oder mehren Oligonukleotiden aus allen sechs Gruppen sind ebenfalls
erfindungsgemäß umfasst.
-
Die erfindungsgemäße Kit ist daher geeignet,
eine Mikroorganismenspezies oder eine Mikroorganismengruppe nachzuweisen.
Dazu werden beispielsweise zum Nachweis von bestimmten Spezies von
Staphylococcus ein oder mehrere Oligonukleotide gemäß i) ausgewählt.
-
Darüber hinaus kann aber vorteilhafterweise
durch die geeignete Zusammenstellung des Kits (gemäß den o.g.
Kombinationsmöglichkeiten)
der Nachweis von Spezies und/oder Gruppen von Mikroorganismen der verschiedenen
genannten Gattungen gleichzeitig und/oder nebeneinander durchgeführt werden.
Beispielsweise kann mit einer geeigneten Kombination von Oligonukleotiden
der Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Staphylococcus (durch
Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden gemäß i)) gleichzeitig
und/oder nebeneinander zum Nachweis von Mikroorganismen der Gattung
Veillonella (durch Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden
gemäß iv)) stattfinden.
Durch die verschiedenen Kombinationen kann das Kit individuell an
die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
-
Insbesondere sind erfindungsgemäß in den
Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen
der Gattung Staphylococcus enthalten, wobei die Oligonukleotide
komplementär
sind zur rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 01 bis 03 angegebenen Sequenzen.
-
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Staphylococcus:
S. aureus, S. epidermidis, S. saccharolyticus, S. caprae, S. capitis,
S. warneri, S. pasteuri, S. arlettae, S. gallinarum, S. cohnii,
S. succinus, S. kloosii, S. saprophyticus, S. equorum, S. xylosus,
S. haemolyticus, S. hominis, S. lugdunensis, S. chromogenes, S.
auricularis, S. schleiferi, S. sciuri, S. lentus, S. vitulus, S.
pulveri, S. felis, S. hyicus, S. auricularis, S. condimenti, S.
piscifermentans, S. carnosus, S. simulans, S. intermedius, S. delphini,
S. muscae und S. condimenti.
-
Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Staphylococcus gehören, nicht
von diesen Oligonukleotiden erfasst: Paenibacillus polymyxa, Bacillus
lentus, Bacillus cereus, Bacillus subtilis, Bacillus mycoides, Proteus
vulgaris, Burkholderia cepacia, Bacteroides uniformis und Pediococcus
damnosus. Dies ist ein besonderer Vorteil und zeigt die hohe Spezifität der Sonden.
-
Besonders bevorzugt ist die Kombination
der Oligonukleotide im erfindungsgemäßen Kit mit den unter SEQ ID
NO. 01 bis 02 angegebenen Sequenzen. Diese Kombination detektiert
mindestens die folgenden Spezies der Gattung Staphylococcus: S.
aureus, S. epidermidis, S. saccharolyticus, S. caprae, S. capitis,
S. warneri, S. pasteuri, S. arlettae, S. gallinarum, S. cohnii,
S. succinus, S. kloosii, S. saprophyticus, S. equorum, S. xylosus,
S, haemolyticus, S. hominis, S. lugdunensis, S. chromogenes, S.
auricularis, S. schleiferi, S. sciuri, S. lentus, S. vitulus, S.
pulveri, S. intermedius, S. delphini, S. felis, S. muscae, S. condimenti,
S. piscifermentans, S. carnosus und S. simulans
-
Insbesondere sind erfindungsgemäß in den
Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen
der Gattung Peptostreptococcus enthalten, wobei die Oligonukleotide
komplementär
sind zur rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 04 bis 06 angegebenen Sequenzen.
-
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Peptostreptococcus:
P. assaccharolyticus, P. hydrogenalis, P. lactolyticus, P. octavius,
P. prevotii und P. vaginalis.
-
Vorteilhafterweise werden die nachfolgend
genannten Arten der Gattung Peptostreptococcus sowie andere Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Peptostreptococcus gehören, nicht
erfasst: P. lacrimalis, P. anaerobius, P. magnus sowie Ruminococcus
productus, Brevibacterium epidermidis, Abiotropha elegans und Clostridium
hastiforme.
-
Besonders bevorzugt ist das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 04 angegebenen Sequenz im erfindungsgemäßen Kit
enthalten. Dieses Oligonukleotid detektiert mindestens die folgenden
Spezies der Gattung Peptostreptococcus: P. assaccharolyticus, P.
hydrogenalis, P. lactolyticus, P. octavius, P. prevotii und P. vaginalis.
-
Insbesondere sind erfindungsgemäß in den
Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen
der Gattung Corynebacterium enthalten, wobei die Oligonukleotide
komplementär
sind zur rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 07 bis 12 angegebenen Sequenzen.
-
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Corynebacterium:
C. glutamicum, C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum, C. macginleyi,
C. accolens, C. fastidiosum, C. segmentosum, C. ammoniagenes, C.
minutissimum, C. ammoniagenes, C. flavescens, C. coyleiae, C. afermentans,
C. pseudogenitalium, C. genitalium, C. mucofaciens, C. auris, C.
mycetoides, C. cystitidis, C. pilosum, C. pseudotuberculosis, C.
ulcerans, C. diphteriae, C. vitarumen, C. kutscheri, C. genitalium, C.
argentoratens, C. glutamicum, C. callunae, C. bovis, C. variabilis,
C. amycolatum, C. pseudogenitalium, C. tuberculostearicum, C. xerosis,
C. matruchotii und C. jeikeium
-
Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Corynebacterium gehören, von
diesen Oligonukleotiden nicht erfasst: Clostridium acetobutylicum,
Eubacterium moniliforme und Fusobacterium nucleatum. Ebenfalls nicht
erfasst werden die folgenden Bakterien, welche zur Hautmikroflora
gehören:
Micrococcus luteus, Micrococcus varians, Micrococcus lyae, Acinetobacter
calcoaceticus und Streptococcus pyogenes. Dies ist ein besonderer
Vorteil und zeigt die hohe Spezifität der Sonden.
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Besonders bevorzugt sind im erfindungsgemäßen Kit
die Kombination der Oligonukleotide mit den unter SEQ ID NO. 07,
08, 10 und 11 angegebenen Sequenzen enthalten. Diese Kombination
detektiert mindestens die folgenden Spezies der Gattung Corynebacterium:
C. glutamicum, C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum, C. macginleyi,
C. accolens, C. fastidiosum, C. segmentosum, C. ammoniagenes, C.
minutissimum, C. ammoniagenes, C. flavescens, C. coyleiae, C. afermentans,
C. pseudogenitalium, C. genitalium, C. mucofaciens, C. auris, C.
mycetoides, C. cystitidis, C. pilosum, C. pseudotuberculosis, C.
ulcerans, C. diphteriae, C. vitarumen, C. kutscheri, C. genitalium,
C. argentoratens, C. glutamicum, C. callunae, C. bovis, C. variabilis,
C. amycolatum, C. pseudogenitalium, C. tuberculostearicum, C. xerosis,
C. matruchotii und C. jeikeium
-
Insbesondere sind erfindungsgemäß in den
Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen
der Gattung Veillonella enthalten, wobei die Sonden komplementär sind zur
rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 13 bis 15 angegebenen Sequenzen.
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Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Veillonella:
V. dispar, V, parvula und V. atypica. Da die Gattung Veillonella
weitgehend isoliert im phylogenetischen Stammbaum steht, wird vorteilhafterweise
keine Erfassung von Nichtzielorganismen festgestellt.
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Besonders bevorzugt ist im erfindungsgemäßen Kit
eine Kombination der Oligonukleotide mit den unter SEQ ID NO. 13
bis 14 angegebenen Sequenzen enthalten. Diese Kombination detektiert
mindestens die folgenden Spezies der Gattung Veillonella: V. dispar,
V. parvula und V. atypica.
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Insbesondere sind im erfindungsgemäßen Kit
Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der
Spezies Propionibacterium acnes enthalten, wobei die Sonden komplementär sind zur
rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 16 bis 17 angegebenen Sequenzen.
-
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert spezifisch die Spezies Propionibacterium acnes.
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Besonders bevorzugt ist ein Kit,
das das Oligonukleotid mit der unter SEQ ID NO. 16 angegebenen Sequenz
enthält.
-
Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Spezies Propionibacterium acnes
gehören,
nicht erfasst: P. propionicus, P. granulosum, P. avidum, P. freudenreichii,
P. thoeni, P. lymphophilus, C. minutissimum, Saccharomonospora viridis,
Nocardiodes spec., Propioniferax innocua, Gordonia sputi und Arcanobacterium.
-
Insbesondere sind erfindungsgemäß in den
Kits Oligonukleotide zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen
der Gattung Malassezia enthalten, wobei das Oligonukleotid komplementär ist zur
rRNA und die unter SEQ ID NO. 18 angegebene Sequenz besitzt.
-
Das angegebene Oligonukleotid detektiert
mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Malassezia: M.
sloffiae, M. pachydermatis, M. furfur.
-
Vorteilhafterweise werden Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Malassezia gehören, nicht
erfasst: Candida albicans und Candida krucei.
-
In der folgenden Tabelle 2 sind die
Sequenzen des Sequenzprotokolls zusammengefasst: Tabelle
2
-
Dieses Kit kann (insbesondere bei
der Anwendung in einem in-situ-Hybridierungs-Verfahren als wichtige Bestandteile
die jeweiligen Hybridisierungslösungen
mit den jeweils für
die nachzuweisenden Mikroorganismen spezifischen Oligonukleotiden
enthalten. Weiterhin ist kann enthalten sein eine entsprechende
Hybridisierungslösung
ohne Oligonukleotide sowie die entsprechende Waschlösung oder
ein Konzentrat der entsprechenden Waschlösung. Weiterhin können gegebenenfalls
enthalten sein Enzymlösungen,
Fixierungslösungen
sowie gegebenenfalls eine Einbettlösung. Gegebenenfalls sind Hybridisierungslösungen zur
parallelen Durchführung
einer Positivkontrolle sowie einer Negativkontrolle (beispielsweise
ohne oder mit nicht-hybridisierenden Oligonukleotiden) enthalten.
-
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst die folgenden Schritte:
- a) Entnahme
einer Probe von der Haut
- b) Fixierung der in der genommenen Probe enthaltenen Mikroorganismen
- c) Inkubieren der fixierten Mikroorganismen mit mindestens einem
Oligonukleotid, um eine Hybridisierung herbeizuführen
- d) Entfernen nicht hybridisierter Oligonukleotide und
- e) Detektieren und ggf. Quantifizieren der mit den Oligonukleotiden
hybridisierten Mikroorganismen.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wird unter „Fixieren"
der Mikroorganismen eine Behandlung verstanden, mit der die Mikroorganismenhülle für Oligonukleotide
durchlässig
gemacht wird. Zur Fixierung wird üblicherweise Ethanol verwendet.
Kann die Zellwand mit diesen Maßnahmen
nicht von den Oligonukleotiden penetriert werden, so sind dem Fachmann
ausreichend weitere Maßnahmen
bekannt, die zu demselben Ergebnis führen. Dazu zählen beispielsweise
Methanol, Mischungen von Alkoholen, eine niederprozentige Paraformaldehydlösung oder
eine verdünnte
Formaldehydlösung
oder ähnliches.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
werden für
die „Hybridisierung"
die fixierten Zellen mit insbesondere fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden
inkubiert. Diese können
ggf. nach Penetration der Zellhülle sich
an die dem Oligonukleotid entsprechende Zielsequenz binden. Die
Bindung ist als Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Nukleinsäurestücken zu
verstehen.
-
Die Oligonukleotide des erfindungsgemäßen Kits
werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer geeigneten
Hybridisierungslösung
eingesetzt. Geeignete Zusammensetzungen dieser Lösung sind dem Fachmann wohlbekannt.
Eine solche Hybridisierungslösung
enthält
beispielsweise Formamid in einer Konzentration zwischen 0 % und
80 %, bevorzugt von 0 – 35
%, besonders bevorzugt von 20 % und hat z.B. eine Salzkonzentration
(bei dem Salz handelt es sich bevorzugt um NaCl) zwischen 0,1 Mol/l
und 1,5 Mol/l, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,0 Mol/l, besonders bevorzugt
0,9 Mol/l. Weiterhin ist enthalten i.a. ein Detergens (i.d.R. SDS)
in einer Konzentration zwischen 0,001 % und 0,2 %, bevorzugt 0,005
% bis 0,1 %, besonders bevorzugt von 0,01 %. Zum Puffern der Lösung ist
eine geeignete Puffersubstanz (z.B. Tris-HCl, Na-Citrat, HEPES,
PIPES o.a.) enthalten, üblicherweise
in einer Konzentration zwischen 0,01 Mol/l und 0,1 Mol/l, bevorzugt in
einer Konzentration von 0,01 Mol/l bis 0,05 Mol/l, besonders bevorzugt
von 0,02 Mol/l. Der pH-Wert der Hybridisierungslösung liegt in der Regel zwischen
6,0 und 9,0, bevorzugt zwischen 7,0 und 8,0, besonders bevorzugt
um 8,0.
-
Weitere Zusatzstoffe können zum
Einsatz kommen, z.B. fragmentierte Lachsspermien-DNA oder Blocking-Reagenzien
zur Verhinderung von Hintergrundrauschen der Hybridisierungsreaktion
oder auch Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon oder Dextransulfat
zur Beschleunigung der Hybridisierungsreaktion. Des weiteren können auch
Substanzen zugegeben werden, welche die DNA aller in der Probe enthaltenen
lebenden und/oder Organismen anfärben
(z.B. DAPI, 4',6-Diamidino-2-Phenylindol-Dihydrochlorid). Solche
Zusätze
sind dem Fachmann sämtlich
wohlbekannt und können
in den bekannten und üblichen
Konzentrationen zugegeben werden.
-
Die Konzentration des Oligonukleotids
in der Hybridisierungslösung
ist abhängig
von der Art seiner Markierung und der Anzahl der Zielstrukturen.
Um eine schnelle und effiziente Hybridisierung zu ermöglichen, sollte
die Anzahl der Oligonukleotide die Anzahl der Zielstrukturen um
mehrere Größenordnungen überschreiten.
Allerdings ist zu bedenken, dass eine zu hohe Menge an fluoreszenzmarkierten
Oligonukleotide zu erhöhter
Hintergrundfluoreszenz führt.
Die Konzentration der Oligonukleotide sollte deshalb in einem Bereich
zwischen 0,5–500
ng/μl liegen.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bevorzugte Konzentration beträgt
1–10 ng
jedes verwendeten Oligonukleotids pro μl Hybridisierungslösung. Das
verwendete Volumen der Hybridisierungslösung sollte zwischen 8 μl und 100
ml liegen, bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt es zwischen 10 μl
und 1000 μl,
besonders bevorzugt beträgt
es zwischen 20 μl
und 40 μl.
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Die Dauer der Hybridisierung beträgt üblicherweise
zwischen 10 Minuten und 12 Stunden; bevorzugt erfolgt die Hybridisierung
für etwa
1,5 Stunden. Die Hybridisierungstemperatur beträgt bevorzugt zwischen 44 °C und 48 °C, besonders
bevorzugt 46 °C,
wobei der Parameter der Hybridisierungstemperatur, wie auch die Konzentration
an Salzen und Detergenzien in der Hybridisierungslösung in
Abhängigkeit
von den Oligonukleotiden, insbesondere deren Längen und dem Grad der Komplementarität zur Zielsequenz
in der nachzuweisenden Zelle optimiert werden kann. Der Fachmann
ist mit hier einschlägigen
Berechnungen vertraut.
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Nach erfolgter Hybridisierung sollten
die nicht hybridisierten und überschüssigen Oligonukleotide
entfernt bzw. abgewaschen werden, was üblicherweise mittels einer
herkömmlichen
Waschlösung
erfolgt. Diese Waschlösung
kann, falls gewünscht,
0,001–0,1
% eines Detergens wie SDS, wobei eine Konzentration von 0,01 % bevorzugt
wird, sowie Tris-HCl oder eine andere geeignete Puffersubstanz in
einer Konzentration von 0,001–0,1
Mol/l, bevorzugt 0,02 Mol/l, enthalten, wobei der pH-Wert im Bereich
von 6,0 bis 9,0, vorzugsweise um 8,0 liegt. Das Detergens kann enthalten
sein, ist aber nicht zwingend erforderlich. Weiter enthält die Waschlösung üblicherweise
NaCl, wobei die Konzentration je nach benötigter Stringenz von 0,003
Mol/l bis 0,9 Mol/l, bevorzugt von 0,01 Mol/l bis 0,9 Mol/l, beträgt. Besonders
bevorzugt ist eine NaCl-Konzentration von 0,07 Mol/l. Des weiteren
kann die Waschlösung
EDTA enthalten, wobei die Konzentration vorzugsweise 0,005 Mol/l beträgt. Ferner
kann die Waschlösung
auch dem Fachmann geläufige
Konservierungsmittel in geeigneten Mengen enthalten.
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Das „Abwaschen" der nicht gebundenen
Oligonukleotide erfolgt üblicherweise
bei einer Temperatur im Bereich von 44 °C bis 52 °C, bevorzugt von 44 °C bis 50 °C und besonders
bevorzugt bei 44 °C
bis 48 °C
für eine
Dauer von 10–40
Minuten, vorzugsweise für
15 Minuten.
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Die abschließende Auswertung ist abhängig von
der Art der Markierung des verwendeten Oligonukleotids möglich mit
einem Lichtmikroskop, Epifluoreszenzmikroskop, Chemoluminometer,
Fluorometer u.a.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind vielfältig.
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Ein besonderer Vorteil ist die Geschwindigkeit
dieses Nachweisverfahrens. Während
die traditionelle Kultivierung bis zu sieben Tage für den Nachweis
benötigt,
liegt das Ergebnis nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
innerhalb von drei Stunden vor. Dies ermöglicht erstmals eine begleitende
diagnostische Kontrolle der Wirkungen und unerwünschten Wirkungen einer angewandten
Behandlung. Hier ist weiterhin vorteilhaft, dass das erfinderisch
bereitgestellte Verfahren es ermöglicht,
alle genannten Mikroorganismen gleichzeitig nachzuweisen, was einen
weiteren Zeitvorteil bedeutet, da alle Schritte von der Probenahme
bis zur Auswertung nur einmal durchgeführt werden müssen.
-
Ein wesentlicher Vorteil besteht
weiterhin darin, dass nun erstmals der gleichzeitige Nachweis dieser medizinisch
und kosmetisch relevanten Mikroorganismen der' Hautmikroflora möglich ist.
So können
durch Verwendung unterschiedlicher Marker für die Oligonukleotide ganz
nach Bedarf alle, mehrere oder einzelne Mikroorganismengruppen oder
-spezies parallel nachgewiesen und dabei klar voneinander unterschieden
werden. Auch können
so erstmals die Populationsverhältnisse
dieser Mikroorganismengruppen oder -spezies und die zwischen ihnen
bestehenden Wechselwirkungen analysiert werden. Dies eröffnet erstmals
die Möglichkeit zur
eindeutigen Diagnose und gezielten Behandlung von medizinisch und/oder
kosmetisch relevanten Hautproblemen. Es ist nun erstmals möglich, die
Auswirkungen einer medizinischen Therapie oder kosmetischen Behandlung
auf die Gesamtmikroflora der Haut zu erfassen. Mögliche Wirkungen ebenso wie
unerwünschte Wirkungen
einer Behandlung können
so früh
erkannt und in der weiteren Behandlung verstärkt bzw. unterbunden werden.
-
Darüber hinaus können mit
dem erfindungsgemäßen Kit
in diesem Verfahren nunmehr erstmals auch solche Mikroorganismen
der Hautmikroflora nachgewiesen werden, die von den traditionellen
Nachweisverfahren bislang nicht erfasst wurden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Probe in Schritt a) des Verfahrens von der Hautoberfläche gewonnen.
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Bei der Probennahme von der Haut
des Probanden wird die Haut in Kontakt mit einer Detergenslösung gebracht,
die die Ablösung
der Mikroorganismen von der Hautoberfläche erleichtern soll. Bevorzugt
werden physiologisch unbedenkliche Detergenzien, wie z. B. Tween
oder Triton, in Konzentrationen von etwa 0,01–1 Gew.-% eingesetzt. Ein pH-Wert
zwischen 5 und 10, insbesondere zwischen 7 und 9, z. B. 8, hat sich
als günstig
erwiesen.
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Um eine bessere Ablösung der
Mikroorganismen zu erreichen, wird die Hautoberfläche mit
Hilfe eines Schabeinstrumentes abgerieben. Es eignen sich dabei
Stäbe unterschiedlicher
Dicke, z. B. mit einem Durchmesser von 0,05 bis 1,5 cm, aus unterschiedlichen
Materialien wie beispielsweise Glas, Metall oder Plastik. Ebenso
sind Spatel aus den genannten Materialien mit einer abgerundeten
Fläche
geeignet. Bevorzugt finden Glasstäbe zwischen 0,4 und 0,8 cm
Durchmesser oder Plastikspatel Verwendung. Ebenfalls günstig eingesetzt werden
können
beispielsweise Mundstücke
von Glaspipetten, z. B. einer 5 ml Glaspipette. Als besonders geeignet
hat es sich erwiesen, rauere Oberflächen über die Haut zu reiben, um
die Ablösung
zu erhöhen.
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Insbesondere geeignet sind Plastikspatel
mit rauer Oberfläche,
beispielsweise ein Probenahmespatel aus Polyamid glasfaserverstärkt der
Fa. Merck (Art. Nr. 231 J2412, Doppelspatel, Länge 180 mm). Ebenfalls erfindungsgemäß geeignet
sind Abreibungen mit Tupfern sowie die Probengewinnung durch Abklatschen
mit viskoseren Medien oder auch Hautabrisse mit Klebefilmen (beispielsweise
handelsübliche
Haushaltsklebestreifen). Die Mikroorganismen können bei diesen Methoden beispielsweise
durch Abwaschen mit einer entsprechenden Pufferlösung von diesen Gegenständen gewonnen
werden. Das weitere Verfahren kann auch direkt auf dem Klebestreifen
durchgeführt
werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Fixierung durch
- i) denaturierende
Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus Ethanol, Aceton und Ethanol-Essigsäuremischungen,
- ii) quervernetzende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus
einer Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd und Glutaraldehyd,
oder
- iii) als Hitzefixierung
-
Insbesondere können die Mikroorganismen nach
dem Fixieren auf einem Träger
immobilisiert werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden die fixierten Zellen der Mikroorganismen vor Schritt c) des
erfindungsgemäßen Verfahrens
permeabilisiert.
-
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wird unter „Permeabilisierung"
eine enzymatische Behandlung der Zellen verstanden. Durch diese
Behandlung wird die Zellwand von Pilzen und gram-positiven Bakterien
für die
Oligonukleotide durchlässig
gemacht. Hierfür
geeignete Enzyme, deren geeignete Konzentrationen und für diese
geeignete Lösungsmittel
sind dem Fachmann bekannt. Es versteht sich von selbst, dass das
erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Analyse gram-negativer Bakterien geeignet ist; die enzymatische
Behandlung zur Permeabilisierung wird dann entsprechend adaptiert,
es kann auf diese dann auch ganz verzichtet werden.
-
Die Permeabilisierung der Zellen
vor der Hybridisierung hat den Vorteil, dass die Oligonukleotide
zwar in die Zellen eindringen können,
die Ribosomen und somit die rRNA aber nicht aus den Zellen entweichen kann.
Der große
Vorteil dieser Technik der Ganzzellhybridisierung ist, dass die
Morphologie der Bakterien intakt bleibt und man diese intakten Bakterien
in situ, also in ihrem natürlichen
Umfeld detektieren kann. Folglich können die Bakterien nicht nur
quantifiziert werden, sondern auch eventuelle Assoziationen zwischen
verschiedenen bakteriellen Gruppen nachgewiesen werden.
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Ganz besonders bevorzugt kann die
Permeabilisierung durch partiellen Abbau mittels zellwandlytischer
Enzyme, bevorzugt ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus Lysozym, Lysostaphin, Proteinase
K, Pronase und Mutanolysin erfolgen.
-
Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird außerdem ein als Positivkontrolle
geeignetes Oligonukleotid bereit gestellt. Ein solches Oligonukleotid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es möglichst viele, optimalerweise
alle in der analysierten Probe enthaltenen Bakterien bzw. Eurkaryonten
erfasst. Hierzu ist beispielsweise das von Amann et al., (1990) beschriebene
Oligonukleotid EUB338 (Bakterien) bzw. das Oligonukleotid EUK (Eukaryonten)
geeignet. Eine solche Positivkontrolle kann zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Durchführung des
angewendeten Verfahrens eingesetzt werden. Vor allem aber erlaubt
sie die Bestimmung eines prozentualen Anteils der spezifisch nachgewiesenen
Mikroorganismen gegenüber
der Bakteriengesamtpopulation.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist die Verwendung des Kits zum Nachweis und/oder der Quantifizierung
von Mikroorganismen auf der Haut.
-
So ist die Verwendung des Kits, insbesondere
im erfindungsgemäßen Verfahren,
bei der Wirkstoffsuche, bei der Analyse der Mikroflora der Haut
sowie bei der Testung der Wirkung von wirkstoffhaltigen Kosmetika
vorteilhaft. Die Untersuchung sowohl von menschlicher als auch von
tierischer Haut direkt oder in von ihnen genommenen Proben kann
mit den erfindungsgemäßen Kits
effizient und auch gegen einen hohen Hintergrund von anderen Mikroorganismen
erfolgen.
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Das folgende Beispiel soll die Erfindung
beschreiben, ohne sie einzuschränken:
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Beispiel:
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Nachweis von Mikroorganismen
der Hautmikroflora
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Probenahme:
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Die Probenahme erfolgt mittels der
Detergens-Waschmethode ((P. Williamson, A.M. Kligman. (1965) J.
Invest. Derm., Vol. 45, No. 6).
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Durchführung:
- 1.
Der beidseitig offene Kunststoffzylinder wird mit der nicht beschädigten Seite
auf die zu untersuchende Hautoberfläche gedrückt und mit 1,5 ml der Detergenslösung (eine
physiologische Tween-Pufferlösung,
pH 8,0 mit 0,523 KHP2O4 g/Liter,
16,73 KHP2O4 g/Liter,
8,50 NaCl g/Liter, 10,00 Tween 80 g/Liter und 1,00 Trypton g/Liter)
gefüllt.
- 2. Mit einem der o.g. Schabegeräte wird die zu behandelnde
Fläche
6x horizontal und 6x vertikal unter leichtem Druck abgerieben.
- 3. Die Prozedur wird nach Absaugen der Flüssigkeit wiederholt.
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Die beiden Flüssigkeiten werden vereinigt.
Ein Teil der Probe aus den beiden vereinigten Flüssigkeiten wird für den anschließenden Nachweis
unter Verwendung von Oligonukleotiden verwendet, ein anderer Teil wird
für den
als Kontrolle dienenden, parallel durchgeführten Nachweis durch Kultivierung
der in der Probe enthaltenen Mikroorganismen verwendet.
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Zum Ansetzen der Detergenslösung soll
keimfreies Wasser (z. B. Millipore-Wasser) eingesetzt werden.
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Fixierung:
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Die entnommene Probe wird sodann
mit einem Volumen absolutem Ethanol versetzt und zentrifugiert (Raumtemperatur,
8.000 U/min, 5 Minuten). Der Überstand
wird verworfen und das Pellet in einem Volumen 1 × PBS-Lösung gewaschen.
Abschließend
wird das Pellet in 1/10 Volumen Fixierungslösung (50 % Ethanol) resuspendiert
und bis zur weiteren Verwendung bei –20 °C gelagert.
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Ein Aliquot der Zellsuspension wird
auf einen Objektträger
aufgebracht und getrocknet (46 °C,
30 min oder bis vollständig
trocken). Anschließend
werden die Zellen vollständig
dehydratisiert durch Aufbringen einer weiteren Fixierungslösung (Ethanol
absolut) und erneut getrocknet (46 °C, 3 min oder bis vollständig trocken).
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Permeabilisierung:
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Anschließend wird ein geeignetes Volumen
einer geeigneten Enzymlösung
aufgebracht und die Probe inkubiert (Raumtemperatur, 15 min). Dieser
Schritt wird ggf. mit einer weiteren geeigneten Enzymlösung wiederholt.
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Die Permeabilisierungslösung wird
mit destilliertem Wasser entfernt und die Probe erneut vollständig getrocknet
(Inkubation bei 46 °C
bis vollständig
trocken). Anschließend
werden die Zellen erneut vollständig dehydratisiert
durch Aufbringen der Fixierungslösung
(Ethanol absolut) und erneut getrocknet (46 °C, 3 min oder bis vollständig trocken).
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Hybridisierung:
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Anschließend wird auf die fixierten,
vollständig
aufgeschlossenen und dehydratisierten Zellen die Hybridisierungslösung mit
den weiter oben beschriebenen für
die jeweils nachzuweisenden Mikroorganismen spezifischen Oligonukleotide
aufgebracht. Der Objektträger
wird anschließend
in einer mit Hybridisierungslösung
(ohne Oligonukleotide) befeuchteten Kammer (46 °C, 90 min).
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Waschen:
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Anschließend wird der Objektträger in eine
mit Waschlösung
befüllte
Kammer eingetaucht und inkubiert (46 °C, 15 min).
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Anschließend wird der Objektträger in eine
mit destilliertem Wasser befüllte
Kammer kurz eingetaucht und anschließend in seitlicher Stellung
luftgetrocknet (46 °C,
30 min oder bis vollständig
trocken).
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Detektion:
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Anschließend wird der Objektträger in einem
geeigneten Einbettmedium eingebettet. Abschließend wird die Probe mit Hilfe
eines Fluoreszenzmikroskops analysiert.
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Analysenergebnis Mischhaut:
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Von einer weiblichen Probandin mit
Mischhaut (typisiert durch eine Kosmetikerin und bestätigt durch Sebometer-Messungen)
wurden Mikroorganismen-Proben von der Stirn mittels der oben beschriebenen
Methode zur Probennahme genommen.
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Es wurde ein sehr hoher Anteil an
Propionibakterien durch Auszählung
der Fluoreszenzsignale und Vergleich mit der Gesamtzellzahl festgestellt
(>90%). Es wurde ein
geringer Anteil von Staphylokokken festgestellt (<10%). Es wurden
keine Corynebakterien gefunden.
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