Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, Oligonukleotide zum Nachweis von Mikroorganismen oder
Mikroorganismengruppen bereitzustellen, die eine schnelle sowie
ggf. quantitative Bestimmung dieser Mikroorganismen in einer Probe
gewährleisten
und darüber
hinaus in der Lage sind, einzelne oder Gruppen von Spezies von Mikroorganismen
auch bei gleichzeitiger Anwesenheit von anderen Mikroorganismen
sicher zu detektieren.
Dies wird gelöst durch die Bereitstellung
von Oligonukleotiden zum Nachweis von Mikroorganismen ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus:
- i) Oligonukleotiden
mit den in SEQ ID NO. 01 bis 15 angegebenen Sequenzen,
und
- ii) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter
i) zumindest in 77 %, bevorzugt in mindestens 83 %, besonders bevorzugt
in mindestens 88 %, ganz besonders bevorzugt in 94% der Nukleotide übereinstimmen,
und
- iii) Oligonukleotiden, welche sich von einem der unter i) und
ii) genannten Oligonukleotide ableiten, wobei die Sequenz um ein
oder mehrere Nukleotide deletiert oder verlängert ist,
und
- iv) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter i), ii) oder iii) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
sowie durch ein
Verfahren zur Verwendung dieser Oligonukleotide und ein Kit zur
Anwendung des Verfahrens.
Im erfindungsgemäßen Zusammenhang sind unter
dem Begriff "Mikroorganismengruppe" mindestens zwei
Arten von Mikroorganismen zu verstehen, die entweder der gleichen
Gattung angehören
oder eine sehr ähnliche
rRNA aufweisen. Eine erfindungsgemäße Mikroorganismengruppe kann
beispielsweise auch alle Spezies einer Gattung enthalten.
Erfindungsgemäß sind neben den Oligonukleotiden
mit den in SEQ ID NO. 01 bis 15 angegebenen Sequenzen sowie solchen
Oligonukleotiden, die mit diesen zumindest in 77 %, bevorzugt in
mindestens 83 %, besonders bevorzugt in mindestens 88 %, ganz besonders
bevorzugt in 94% der Nukleotide übereinstimmen, auch
solche Oligonukleotide umfasst, die sich von den genannten Oligonukleotiden
ableiten, wobei sie um ein oder mehrere Nukleotide verlängert oder
deletiert sind.
Es ist insbesondere auch möglich, dass
am 3' und/oder am
5' Ende der genannten
Oligonukleotide 1 bis 40, vorzugsweise 1 bis 25, insbesondere 1
bis 15 Nukleotide angehängt
sind.
Ebenfalls ist es weiterhin erfindungsgemäß möglich, Oligonukleotide
einzusetzen, die sich von den genannten Oligonukleotide insbesondere
dadurch ableiten lassen, dass die Sequenz um 1 bis 7, vorzugsweise 1
bis 5, insbesondere ein bis drei, beispielsweise ein oder zwei Nukleotide
deletiert ist.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform
sind die nachzuweisenden Mikroorganismen ausgewählt sind aus den Gattungen
Corynebacterium, Peptostreptococcus und/oder Sporomusa.
Die Mikroflora der Haut ist bisher
nur durch die bekannten Kultivierungsmethoden untersucht worden. Dabei
wurden durch den bereits erwähnten
methodischen Mangel nur kultivierbare Bakterien oder Pilze nachgewiesen.
Beispielsweise wurden folgende Spezies gefunden: Corynebacterium
minutissimum, C. amycolatum, C. glutamicum, C. callunae, C. lipophiloflavum,
C. pseudotuberculosis, C. glucuronolyticum, C. striatum, C. xerosis,
C. jekeium, Anaerococcus hydrogenialis, A. lactolyticus, A. octavius,
A. prevotii und A. vaginalis.
Einige der Spezies dieser und anderer
Gattungen können
vorteilhafterweise mit den erfindungsgemäßen Oligonukleotiden nicht
nur qualitativ, sondern darüber
hinaus auch noch quantitativ nachgewiesen werden. Diese quantitativen
Informationen können
vor allem für
Tests von Wirkstoffen oder die Frühdiagnose von Hauterkrankungen
von Nutzen sein. Die genannten Mikroorganismengattungen können des
weiteren auch in anderen Proben vorkommen, so beispielsweise in
Lebensmitteln, klinischem Untersuchungsmaterial oder Umweltproben.
Darüber
hinaus ist es nun mittels der erfindungsgemäßen Oligonukleotide möglich, bestimmte Spezies
einer Gattung neben anderen Mikroorganismenspezies nachzuweisen,
auch wenn diese der gleichen Gattung angehören.
Im erfindungsgemäßen Zusammenhang ist unter „Haut" die menschliche
und/oder tierische Haut oder Schleimhaut sowie die Anhangsgebilde
der Haut (Haare, Haarfollikel, Nägel,
Drüsen)
zu verstehen.
Nach einer besonderen Ausführungsform
trägt das
Oligonukleotid einen detektierbaren Macker, insbesondere einen Fluoreszenzmarker,
der insbesondere kovalent an das Oligonukleotid gebunden ist. Die Nachweisbarkeit
der erfolgten Hybridisierung des Oligonukleotids mit der Zielsequenz
ist eine Voraussetzung für
die Identifizierung und ggf. Quantifizierung der Mikroorganismen.
Insbesondere wird dies häufig
durch eine kovalente Bindung eines detektierbaren Markers an das
Oligonukleotid erreicht. Als detektierbare Marker werden häufig fluoreszierende
Gruppen, z.B. Cy-2, Cy-3 oder Cy-5 (Amersham Life Sciences, Inc.,
Arlington Heights, USA), FITC (Fluoresceinisothiocyanat), CT (5,(6)-Carboxytetramethylrhodamin-N-hydroxysuccinimidester
(Molecular Probes Inc., Eugene, USA)), TRITC (Tetramethylrhodamin-5,6-isothiocyanat
(Molecular Probes Inc., s.o.) oder FLUOS (5,(6)-Carboxyfluorescein-N-hydroxysuccinimidester
(Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland)). Alternativ werden
chemolumineszierende Gruppen oder radioaktive Markierungen, z.B.
35S, 32P, 33P, 125J, verwendet. Nachweisbarkeit kann aber auch gegeben
sein durch Kopplung des Oligonukleotids mit einem enzymatisch aktiven
Molekül,
beispielsweise alkalischer Phosphatase, saurer Phosphatase, Peroxidase,
Meerettichperoxidase, β-D-Galaktosidase
oder Glukoseoxidase. Für
jedes dieser Enzyme ist eine Reihe von Chromogenen bekannt, die
anstelle des natürlichen
Substrats umgesetzt werden können,
und entweder zu farbigen oder zu fluoreszierenden Produkten umgesetzt
werden können.
Beispiele für solche
Chromogene sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben. Tabelle
1
Enzyme | Chromogene |
Alkalische
Phosphatase und saure Phosphatase | 4-Methylumbelliferylphosphat
() Bis(4-Methylumbelliferylphosphat), () 3-O-Methylfluorescein, Flavon-3-), p-Nitrophenylphosphatdinatriumsalz |
Peroxidase
Tyraminhydrochlorid (*), |
Tyraminhydrochlorid
(), 3-(p-Hydroxyphenyl)-Propionsäure (), p-Hydroxyphenethylalkohol (),
2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzothiazolin-Sulfonsäure) (ABTS), ortho-Phenylendiamindihydrochlorid,
o-Dianisidin, 5-Aminosalicylsäure,
p-Ucresol (), 3,3'-Dimethyloxybenzidin, 3-Methyl-2-benzothiazolinhydrazon,
Tetramethylbenzidin |
Meerrettichperoxidase |
H2O2 + Diammoniumbenzidin
H2O2 + Tetramethylbenzidin |
β-D-Galaktosidase |
o-Nitrophenyl-β-D-galaktopyranosid,
4-Methylumbelliferyl-β-D-galaktosid |
Glukoseoxidase |
ABTS,
Glukose und Thiazolylblau |
Schließlich ist es möglich, die
Oligonukleotide so zu gestalten, dass an ihrem 5'- oder
3'-Ende eine weitere
zur Hybridisierung geeignete Nukleinsäuresequenz vorhanden ist. Diese
Nukleinsäuresequenz
umfasst wiederum ca. 15 bis 1.000, bevorzugt 15–50 Nukleotide. Dieser zweite
Nukleinsäurebereich
kann wiederum von einem Oligonukleotid erkannt werden, welches durch
eines der oben erwähnten
Mittel nachweisbar ist.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Kopplung
der nachweisbaren Oligonukleotide mit einem Hapten, das anschließend mit
einem das Hapten erkennenden Antikörper in Kontakt gebracht werden
kann. Als Beispiel für
solch ein Hapten kann Digoxigenin angeführt werden. Dem Fachmann sind über die
angegebenen Beispiele auch noch weitere wohlbekannt.
Insbesondere wird der enzymatische
Marker aus einer Gruppe, bestehend aus Peroxidase, vorzugsweise
Meerrettich-Peroxidase, und Phosphatase, vorzugsweise alkalischer
Phosphatase, ausgewählt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist eine Oligonukleotidkombination zum Nachweis von Mikroorganismen
enthaltend mindestens ein, vorzugsweise zwei oder mehrere der genannten
Oligonukleotide.
Im erfindungsgemäßen Zusammenhang ist unter
einer Oligonukleotidkombination eine Zusammensetzung zu verstehen,
die mindestens ein oder mehrere Oligonukleotide, beispielsweise
in einer Lösung
(z.B. einer Pufferlösung)
oder Mischung (z.B. im lyophilisierten Zustand), enthält. Darüber hinaus
können
die Oligonukleotide auch von einander getrennt (z.B. in unterschiedlichen
Gefäßen), nebeneinander
(beispielsweise auf einem Chip oder in einem Kit) vorliegen.
Erfindungsgemäße Oligonukleotide zum spezifischen
Nachweis von Mikroorganismen sind ausgewählt aus einer Gruppe bestehend
aus
- i) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO.
01 bis 15 angegebenen Sequenzen,
und
- ii) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter
i) zumindest in 77 %, bevorzugt in mindestens 83 %, besonders bevorzugt
in mindestens 88 %, ganz besonders bevorzugt in 94% der Nukleotide übereinstimmen,
und
- iii) Oligonukleotiden, welche sich von einem der unter i) und ü) genannten
Oligonukleotide ableiten, wobei die Sequenz um ein oder mehrere
Nukleotide deletiert oder verlängert
ist,
und
- iv) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter i), ii) oder iii) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
Die erfindungsgemäßen Oligonukleotide ermöglichen
den spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Genera Corynebacterium,
Peptostreptococcus sowie des Sporomusa-Taxons.
Folgende Kombinationen von jeweils
ein oder mehreren Oligonukleotiden ergeben sich erfindungsgemäß:
Beispielsweise
ist die Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden jeweils aus
einer der Gruppen i), ii) oder iii) darunter zu verstehen.
Die Kombinationen von ein oder mehreren
Oligonukleotiden aus mindestens zwei der Gruppe, also z.B. aus Gruppe
i) mit ein oder mehreren Oligonukleotiden aus der Gruppe ii), analog
dazu auch solche aus der Gruppe i) mit iii) sowie ii) mit iii) sind
erfindungsgemäß mit umfasst.
Ebenso sind die Kombinationen von
jeweils ein oder mehreren Oligonukleotiden aus allen Gruppen erfindungsgemäß möglich.
Die erfindungsgemäße Oligonukleotidkombination
ist daher geeignet, eine Mikroorganismenspezies oder eine Mikroorganismengruppe
nachzuweisen. Dazu werden beispielsweise zum Nachweis von bestimmten
Spezies von Corynebacterium ein oder mehrere Oligonukleotide gemäß i) ausgewählt.
Darüber hinaus kann aber vorteilhafterweise
durch die geeignete Zusammenstellung der Oligonukleotidkombination
(gemäß den o.g.
Kombinationsmöglichkeiten)
der Nachweis von Spezies und/oder Gruppen von Mikroorganismen der
verschiedenen genannten Gattungen gleichzeitig und/oder nebeneinander
durchgeführt
werden. Beispielsweise kann mit einer geeigneten Oligonukleotidkombination
der Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Corynebacterium (durch
Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden gemäß i)) gleichzeitig
und/oder nebeneinander zum Nachweis von Mikroorganismen der Gattung
Peptostreptococcus (durch Auswahl von ein oder mehreren Oligonukleotiden
gemäß iii))
stattfinden. Die möglichen
Kombinationen können
dadurch individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.
Wichtig für die Auswahl der Oligonukleotide
zum Nachweis von Mikroorganismen ist insbesondere, daß eine geeignete
komplementäre
Sequenz in dem nachzuweisenden Mikroorganismus vorliegt. Geeignet
ist eine Sequenz dann, wenn sie einerseits spezifisch für den nachzuweisenden
Mikroorganismus ist und andererseits überhaupt zugänglich ist
für das
eindringende Oligonukleotid, also nicht etwa durch ribosomale Proteine
oder rRNA-Sekundärstrukturen
maskiert wird. Bereits Fuchs und Mitarbeiter (B. M. Fuchs, G. Wallner,
W. Beisker, I. Schwippl, W. Ludwig, and R. Amann. Flow cytometric
analysis of the in situ accessibility of Escherichia coli 16S rRNA
for fluorescently labeled oligonucleotide probes. Appl. Environ.
Microbiol. 1998. 64 (12): 4973–4982.)
konnten zeigen, dass eine Vielzahl von Oligonukleotiden, die aufgrund
von Primärsequenzdaten entwickelt
wurden, in einem in situ Hybridisierungsansatz nicht oder nur eingeschränkt verwendet
werden können.
Die Abdeckung von potentiellen Oligonukleotidbindungsstellen durch
rRNA-Sekundärstrukturmotive
beziehungsweise ribosomale Proteine wird als Begründung für das unbefriedigende
Bindungsverhalten der genannten Oligonukleotide aufgeführt. Solche
unzugänglichen
Bereiche sind für
jeden Organismus unterschiedlich und müssen für jeden Mikroorganismus neu
erforscht werden. Daher erschließt sich die Sequenz für ein Oligonukleotid
mit gutem Bindungsverhalten, auch für einen Fachmann, keineswegs
aus der Primärsequenz der
rRNA und kann folglich auch nicht über Consensus-Sequenz-Suchprogramme
erschlossen werden.
Durch die erfinderische Auswahl einer
definierten Sequenz kann eine Mikroorganismenart, eine Mikroorganismengattung
oder eine Mikroorganismengruppe erfasst werden. Komplementarität sollte
bei einem Oligonukleotid von 15 Nukleotiden über 100 % der Sequenz gegeben
sein. Bei Oligonukleotiden mit mehr als 15 Nukleotiden sind ein
bis mehrere Fehlpaarungsstellen erlaubt.
Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Oligonukleotidkombination:
- i) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen
Nachweis von Bakterien der Gattung Corynebacterium ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) einem Oligonukleotid mit der in SEQ ID NO. 1 bis 8 angegebenen
Sequenz,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- ii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Mikroorganismen aus dem Sporomusa-Taxon, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) einem Oligonukleotid mit der in SEQ ID NO. 09 angegebenen
Sequenz,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit dem Oligonukleotid unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
und/oder
- iii) mindestens ein Oligonukleotid zum spezifischen Nachweis
von Bakterien der Gattung Peptostreptococcus ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus
- a) Oligonukleotiden mit den in SEQ ID NO. 10 bis 15 angegebenen
Sequenzen,
und
- b) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 ii) übereinstimmen
und
- c) Oligonukleotiden, welche mit den Oligonukleotiden unter a)
entsprechend den Angaben des Anspruchs 1 iii) übereinstimmen
und
- d) Oligonukleotiden, welche mit einer Sequenz, die zu einem
der Oligonukleotide unter a), b) oder c) komplementär ist, unter
stringenten Bedingungen hybridisieren.
Insbesondere werden erfindungsgemäß Oligonukleotide
zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Corynebacterium
bereitgestellt, wobei die Oligonukleotide komplementär sind zur
rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 01 bis 08 angegebenen Sequenzen.
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der Gattung Corynebacterium:
C. coyleiae, C. afermentans, C. „genitalium", C. mucifaciens,
C. amycolatum, C. „tuberculostearicum" und C. riegelii.
Vorteilhafterweise werden folgende
Mikroorganismen mit ähnlicher
rRNA-Sequenz von diesen Oligonukleotiden nicht erfasst: Clostridium
acetobutylicum, Eubacterium yurii und Fusobacterium nucleatum. Ebenfalls
nicht erfasst werden die folgenden Bakterien, welche zur Hautmikroflora
gehören:
Micrococcus luteus, Micrococcus varians, Micrococcus lyae, Acinetobacter
calcoaceticus und Streptococcus pyogenes. Dies ist ein besonderer
Vorteil und zeigt die hohe Spezifität der Sonden.
Besonders bevorzugt wird das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 01 angegebenen Sequenz zum Nachwies von
einer Gruppe von Mikroorgansimen aus der Gattung Corynebacterium
eingesetzt, die von C. „tuberculostearicum
bzw. der Gruppe um den Stamm mit der Bezeichnung CDC G5840 und solchen
Mikroorganismen gebildet wird, die eine sehr ähnliche rRNA aufweisen. Darunter
sind solche Mikroorganismen zu verstehen, die sehr eng mit dem Mikroorganismus
verwandt sind bzw. deren rRNA ein hohes Maß an Identität aufweist
und/oder insbesondere in dem mit dem genannten Oligonukleotid hybridisierenden
Abschnitt mit der rRNA der genannten Mikroorganismen vollständig oder
nahezu vollständig
(d.h. mit einer Abweichung von ein oder mehreren, bevorzugt ein
bis drei Nukleotiden) übereinstimmen.
Diese Sonde detektiert vorteilhafterweise
C. „tuberculostearicum" und die Spezies
der Gattung Corynebacterium, die eine sehr ähnliche rRNA aufweisen, ohne
folgende, entfernter verwandte Spezies der Gattung Corynebacterium
nachzuweisen: C. minutissimum, C. diphteriae, C. striatum, C. xerosis,
C. „fastidiosum"; C. camporealensis,
C. accolens und C. „pseudogenitalium" sowie C. afermentans,
C. jeikeium, C. durum, C. mucifaciens, C. renale, C. riegelii, C.
glutamicum, C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum C. ammoniagenes, C.
coyleiae, C. pseudotuberculosis, C. kutscheri, C. callunae und C.
urealyticum.
Besonders bevorzugt wird für den spezifischen
Nachweis von C. amycolatum und mit dieser Art eng verwandte Spezies
die Sonde mit der unter SEQ ID NO. 02 angegebenen Sequenz eingesetzt.
Diese Sonde detektiert vorteilhafterweise C. amycolatum, und solche
Spezies der Gattung Corynebacterium, die eine sehr ähnliche
rRNA aufweisen, und die insbesondere in dem mit dem genannten Oligonukleotid
hybridisierenden Abschnitt der rRNA nur wenige, bevorzugt keine
Fehlpaarungen aufweist. ohne folgende, entfernter verwandte Spezies
der Gattung Corynebacterium nachzuweisen: C. „asperum", C. jeikeium, C. bovis, C. freneyi,
C. afermentans, C. durum, C. matruchotii, C. mucifaciens, C. renale,
C. glutamicum, und C. xerosis sowie C. lipophiloflavum, C. glucuronolyticum,
C. minutissimum, C. ammoniagenes, C. camporealensis, C. coyleiae,
C. pseudotuberculosis, C. riegelii, C. kutscheri, C. callunae und
C. urealyticum.
Besonders bevorzugt wird das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 03 angegebenen Sequenz zum Nachweis von
bestimmten Spezies von Mikroorganismen, insbesondere der Gattung
Corynebakterium eingesetzt, welche mit der unter Seq ID No 16 angegebenen
Teilsequenz der 16 S rRNA zumindest in 60 %, bevorzugt in mindestens
70 %, besonders bevorzugt in mindestens 80 % und ganz besonders
bevorzugt in mindestens 90%, beispielsweise mindestens 95 % der
Nukleotide übereinstimmen.
Ebenso sind davon solche Mikroorganismenspezies. umfasst, deren
16 S rRNA-Teilsequenz um ein oder mehrere Nukleotide verlängert oder
deletiert sind.
Diese Sonde detektiert vorteilhafterweise
die angegebenen Spezies der Gattung Corynebacterium, ohne folgende,
entfernter verwandte Spezies der Gattung Corynebacterium nachzuweisen: „C. genitalium", C. mucifaciens,
C. coyleiae, C. glucuronolyticum, C. afermentans, C. pseudogenitalium
und C. lipophiloflavum sowie C. amycolatum, C. jeikeium, C. durum,
C. renale, C. striatum, C. glutamicum, C. accolens, C. xerosis,
C. minutissimum, C. camporealensis, C. coyleiae, C. pseudotuberculosis,
C. kutscheri, C. callunae und C. urealyticum.
Besonders bevorzugt wird das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 05 angegebenen Sequenz zum Nachweis von
Corynebakterien der Spezies C. afermentans eingesetzt.
Diese Sonden detektieren vorteilhafterweise
C. afermentans und solche Spezies der Gattung Corynebacterium, die
eine zu diesen Spezies sehr ähnliche
rRNA aufweisen, ohne folgende entfernter verwandte Spezies der Gattung
Corynebacterium nachzuweisen: C. „genitalium", C. mucifaciens,
C. ammoniagenes, C. coyleiae, C. glucuronolyticum, C. riegelii,
C. thomssenii. C. pseudogenitalium und C. lipophiloflavum sowie
C. amycolatum, C. jeikeium, C.
durum, C. renale, C. striatum, C.
glutamicum, C. accolens, C. xerosis, C. minutissimum, C. camporealensis,
C. coyleiae, C. pseudotuberculosis, C. kutscheri, C. callunae und
C. urealyticum.
Besonders bevorzugt wird das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 07 angegebenen Sequenz zum Nachweis von
Corynebakterien der Spezies C. afermentans, C. mucifaciens, C. coyleiae
und/oder „C.
genitalium" eingesetzt
Diese Sonden detektieren vorteilhafterweise C. afermentans, C. mucifaciens,
C. coyleiae und „C.
genitalium" sowie
solcher Spezies der Gattung Corynebacterium, die eine zu diesen
Spezies sehr ähnliche
rRNA aufweisen, ohne folgende, entfernter verwandte Spezies der
Gattung Corynebacterium nachzuweisen: C. xerosis, C. jeikeium, C.
urealyticum, C. amycolatum, C. glutamicum, C. striatum, C. accolens,
C. renale, C. ammoniagenes und C. kutscheri sowie C. glucuronolyticum,
C. camporealensis, C. pseudotuberculosis, C. durum, C. minutissimum,
C. lipophiloflavum, C. callunae und C. thomssenii.
Diese Oligonukleotide detektieren
darüber
hinaus ebenfalls folgende Mikroorganismen nicht, die zwar nicht
zur Gattung Corynebacterium gehören,
aber eine ähnliche
rRNA aufweisen: Nanomurea fastidiosa, Micromonospora echinospora,
Abiotropha elegans und Arcanobacterium pyogenes.
Besonders bevorzugt wird für den spezifischen
Nachweis von C. riegelii die Sonde mit der unter SEQ ID NO. 08 angegebenen
Sequenz eingesetzt.
Besonders bevorzugt wird das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 09 angegebenen Sequenz zum Nachweis von
bestimmten Mikroorganismen des Sporomusa-Taxons, bevorzugt die eine
Untergruppe des Sporomusa-Taxons bildenden Mikroorganismen der Gattungen
Phascolarctobacterium und Acidaminococcus sowie solchen Mikroorganismen,
die eine sehr ähnliche
rRNA wie die genannten Mikroorganismen aufweisen, eingesetzt.
Das angegebene Oligonukleotid detektiert
mindestens die Spezies Acidaminococcus fermentans, Phascolarctobacterium
faecium sowie mit diesen eng verwandte Mikroorganismen mit sehr ähnlicher
rRNA, aber nicht die folgenden Mikroorganismen: Veillonella spec.
Halobacillus halophilus, Sporomusa paucivorans, Macrococcus caseolyticus,
Anaeromusa acidaminophila, Halocella cellulosilytica, Peptostreptococcus
anaerobius, Succiniclasticum ruminis und Succinispira mobilis.
Insbesondere werden weiterhin erfindungsgemäß Oligonukleotide
zum spezifischen Nachweis von Mikroorganismen der Gattung Peptostreptococcus
bereitgestellt, wobei die Oligonukleotide komplementär sind zur
rRNA und ausgewählt
sind aus einer Gruppe, bestehend aus Oligonukleotiden mit den unter
SEQ ID NO. 10 bis 15 angegebenen Sequenzen.
Die unter dem Gattungsnamen „Peptostreptococcus" bekannten Bakterien
können
nach neuesten Erkenntnissen verschiedenen Untergruppen, nämlich den
Gattungen Anaerococcus, Peptoniphilus bzw. Finegoldia, zugeordnet
werden.
Jedes der angegebenen Oligonukleotide
detektiert mindestens eine der folgenden Spezies der zu dem Oberbegriff „Peptostreptococcus" gehörenden Gattungen
Anaerococcus, Peptoniphilus bzw. Finegoldia: P. assaccharolyticus,
P. lacrimalis, P. hareii, F. magnus, A. tetradius, A. hydrogenalis,
A. lactolyticus, A. octavius, und A. vaginalis.
Vorteilhafterweise werden die nachfolgend
genannten Arten der Gattung Peptostreptococcus sowie andere Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zu den Peptostreptokokken gehören, nicht
erfasst: Micromonas micros, Helcococcus kunzii, Helcococcus ovis.
Besonders bevorzugt sind die Oligonukleotide
mit den unter SEQ ID NO. 10 und 11 angegebenen Sequenzen. Diese
Oligonukleotide detektieren mindestens die folgenden Spezies der
Gattung Peptoniphilus: Peptoniphilus assaccharolyticus, P. hareii,
P. indolicus (insbesondere den Stamm ATCC 29427) sowie P, lacrimalis.
Dabei werden folgende Spezies mit ähnlicher
rRNA von diesen Oligonukleotiden nicht nachgewiesen: Pseudomonas
saccharophila, Variovorax paradoxus, Finegoldia magna, Staphylococcus
epidermidis, Propionibacterium acnes, Micromonas micros, Gallicola
baranese, Atopobium parvulum, Veilonella dispar, Pseudomonas putida
sowie Spezies der Gattungen Anaerococcus und Corynebacterium.
Besonders bevorzugt ist das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 12 angegebenen Sequenz. Dieses Oligonukleotid
detektiert mindestens die Spezies Finegoldia magna sowie solche
Mikroorganismen, die in ihrer rRNA-Sequenz dazu sehr ähnlich sind,
während
folgende Mikroorganismen gleichzeitig nicht nachgewiesen werden
können:
Anaerococcus hydrogenalis, Peptostreptococcus anaerobius, Peptoniphilus
lacrimalis, Staphylococcus epidermidis, Halocella cellulosilytica,
Propionibacterium acnes, Micromonas micros, Veilonella dispar, Pseudomonas
putida sowie andere Spezies der Gattungen Anaerococcus, Corynebacterium
sowie Peptoniphilus.
Besonders bevorzugt sind die Oligonukleotide
mit der unter SEQ ID NO. 13–15
angegebenen Sequenzen. Diese Oligonukleotide detektieren jeweils
mindestens die folgenden Spezies der Peptostreptokokken: Anaerococcus
hydrogenalis, A. lactolyticus, A. octavius, A. prevotii, Anaerococcus
tetradius und A. vaginalis.
Vorteilhafterweise werden die nachfolgend
genannten Arten der Gattung Peptostreptococcus sowie andere Mikroorganismen
mit ähnlicher
rRNA-Sequenz, die aber nicht zur Gattung Peptostreptococcus gehören, nicht
erfasst: Peptoniphilus lacrimalis, Peptostreptococcus anaerobius,
Finegoldia magnus sowie Ruminococcus productus, Brevibacterium epidermidis,
Abiotropha elegans und Clostridium hastiforme.
Besonders bevorzugt ist das Oligonukleotid
mit der unter SEQ ID NO. 14 angegebenen Sequenz im erfindungsgemäßen Kit
enthalten. Dieses Oligonukleotid detektiert mindestens die folgenden
Spezies der unter den Gattungsbegriff „Peptostreptococcus" fallenden Mikroorganismen:,
Anaerococcus hydrogenalis, A. lactolyticus, A. octavius, A. prevotii
und A. vaginalis.
In der folgenden Tabelle 2 sind die
Sequenzen der Oligonukleotide mit der Bezugsnummer des Sequenzprotokolls
zusammengefasst: Tabelle
2
Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Oligonukleotidkombination zusätzlich mindestens ein Oligonukleotid
zum Nachweis von anderen Mikroorganismenspezies, -gruppen oder -gattungen
enthält.
Besonders geeignet ist eine Oligonukleotidkombination,
die zusätzlich
ein oder mehrere Oligonukleotide enthält, die eine größere Gruppe
der nachzuweisenden Mikroorganismen detektieren kann. Beispielsweise
kann es sinnvoll, zuerst solche Proben mit einer oder mehreren Sonden
vorab zu identifizieren, die Mikroorganismen der Gattung Corynebacterium
enthalten, und anschließend
die positiven Proben spezifisch auf einzelne Mikroorganismenspezies
oder -gruppen innerhalb der Gattung Corynebacterium zu untersuchen.
Oligonukleotide, die insbesondere auch in Kombination für den Nachweis
von vielen verschiedenen Spezies der Gattung Corynebacterium, bevorzugt
für den
Nachweis der hautrelevanten Spezies der Gattung Corynebacterium,
eingesetzt werden können,
sind in der deutschen Patentanmeldung
DE 10232776.9 offenbart Ebenso ist
es bevorzugt, dass die Oligonukleotidkombination zusätzlich ein
oder mehrere, weitere Oligonukleotide zum Nachweis von Spezies der
Gattungen Staphylococcus, Veillonella, Malassezia und/oder Propionibacterium enthält. Vorteilhafterweise
können
dann verschiedene hautrelevanten Mikroorganismen gleichzeitig bzw.
parallel in einer Probe, insbesondere in einem einzigen Prozeß bzw. Verfahren,
nachgewiesen werden. Geeignet sind wiederum insbesondere solche
Oligonukleotide, wie sie in der deutschen Patentanmeldung
DE 10232776.9 offenbart
sind.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
betrifft ein Verfahren umfassend die folgenden Schritte:
- a) Entnahme einer Probe
- b) Fixierung der in der genommenen Probe enthaltenen Mikroorganismen
- c) Inkubieren der fixierten Mikroorganismen mit mindestens einem
Oligonukleotid, um eine Hybridisierung herbeizuführen
- d) Entfernen nicht hybridisierter Oligonukleotide und
- e) Detektieren und ggf. Quantifizieren der mit den Oligonukleotiden
hybridisierten Mikroorganismen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wird unter „Fixieren" der Mikroorganismen
eine Behandlung verstanden, mit der die Mikroorganismenhülle für Oligonukleotide
durchlässig
gemacht wird. Zur Fixierung wird üblicherweise Ethanol verwendet.
Kann die Zellwand mit diesen Maßnahmen
nicht von den Oligonukleotiden penetriert werden, so sind dem Fachmann
ausreichend weitere Maßnahmen
bekannt, die zu demselben Ergebnis führen. Dazu zählen beispielsweise
Methanol, Mischungen von Alkoholen, eine niederprozentige Paraformaldehydlösung oder
eine verdünnte
Formaldehydlösung
oder ähnliches.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
werden für
die „Hybridisierung" die fixierten Zellen
mit insbesondere fluoreszenzmarkierten Oligonukleotiden inkubiert.
Diese können
ggf. nach Penetration der Zellhülle sich
an die dem Oligonukleotid entsprechende Zielsequenz binden. Die
Bindung ist als Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen komplementären Nukleinsäurestücken zu
verstehen.
Die Oligonukleotide werden im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer geeigneten Hybridisierungslösung eingesetzt. Geeignete
Zusammensetzungen dieser Lösung
sind dem Fachmann wohlbekannt. Eine solche Hybridisierungslösung enthält beispielsweise
Formamid in einer Konzentration zwischen 0 % und 80 %, bevorzugt
von 0–45
%, besonders bevorzugt von 20 % bis 40 % und hat z.B. eine Salzkonzentration
(bei dem Salz handelt es sich bevorzugt um NaCl) zwischen 0,1 Mol/l
und 1,5 Mol/l, bevorzugt zwischen 0,5 und 1,0 Mol/l, besonders bevorzugt
0,9 Mol/l. Weiterhin ist enthalten i.a. ein Detergens (i.d.R. SDS)
in einer Konzentration zwischen 0,001 % und 0,2 %, bevorzugt 0,005
% bis 0,1 %, besonders bevorzugt von 0,01 %. Zum Puffern der Lösung ist
eine geeignete Puffersubstanz (z.B. Tris-HCl, Na-Citrat, HEPES,
PIPES o.a.) enthalten, üblicherweise
in einer Konzentration zwischen 0,01 Mol/l und 0,1 Mol/l, bevorzugt
in einer Konzentration von 0,01 Mol/l bis 0,05 Mol/l, besonders
bevorzugt von 0,02 Mol/l. Der pH-Wert der Hybridisierungslösung liegt
in der Regel zwischen 6,0 und 9,0, bevorzugt zwischen 7,0 und 8,0,
besonders bevorzugt um 8,0.
Weitere Zusatzstoffe können zum
Einsatz kommen, z.B. fragmentierte Lachsspermien-DNA oder Blocking-Reagenzien
zur Verhinderung von Hintergrundrauschen der Hybridisierungsreaktion
oder auch Polyethylenglykol, Polyvinylpyrrolidon oder Dextransulfat
zur Beschleunigung der Hybridisierungsreaktion. Des weiteren können auch
Substanzen zugegeben werden, welche die DNA aller in der Probe enthaltenen
lebenden und/oder Organismen anfärben
(z.B. DAPI, 4',6-Diamidino-2-Phenylindol-Dihydrochlorid).
Solche Zusätze
sind dem Fachmann sämtlich
wohlbekannt und können
in den bekannten und üblichen
Konzentrationen zugegeben werden.
Die Konzentration des Oligonukleotids
in der Hybridisierungslösung
ist abhängig
von der Art ihrer Markierung und der Anzahl der Zielstrukturen.
Um eine schnelle und effiziente Hybridisierung zu ermöglichen,
sollte die Anzahl der Oligonukleotide die Anzahl der Zielstrukturen
um mehrere Größenordnungen überschreiten. Allerdings
ist zu bedenken, dass eine zu hohe Menge an fluoreszenzmarkierten
Oligonukleotide zu erhöhter Hintergrundfluoreszenz
führt.
Die Konzentration der Oligonukleotide sollte deshalb in einem Bereich
zwischen 0,5–500
ng/μl liegen.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bevorzugte Konzentration beträgt 1–10 ng jedes
verwendeten Oligonukleotids pro μl
Hybridisierungslösung.
Das verwendete Volumen der Hybridisierungslösung sollte zwischen 8 μl und 100
ml liegen, bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt es zwischen 10 μl
und 1000 μl,
besonders bevorzugt beträgt
es zwischen 20 μl
und 40 μl.
Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
können
zusammen mit markierten Oligonukleotiden auch unmarkierte Oligonukleotide
eingesetzt werden. Bevorzugt dient die Inkubation von Proben mit
unmarkierten neben markierten Oligonukleotiden der Erhöhung der
Spezifität
der Sonden. Es ist beispielsweise möglich, nah verwandte Spezies
von Mikroorganismen dadurch zu unterscheiden, dass für eine nicht
nachzuweisende, mit einer nachzuweisenden Spezies nahe verwandte
Mikroorganismenart ein Oligonukleotid eingesetzt wird, die unter
den gewählten
Bedingungen besser mit der Zielsequenz der rRNA hybridisiert als
die markierte Sonde. Eine Kompetition von zwei oder mehr Oligonukleotiden
um die Hybridisierung an die Zielsequenz führt dazu, dass die unmarkierte
Sonde vorwiegend mit der rRNA des nicht nachzuweisenden Mikroorganismus
hybridisiert. Eine Bindung der markierten Sonde und somit ein falsch-positives
Ergebnis werden dadurch verhindert. Der spezifische Nachweis von
bestimmten Mikroorganismenspezies oder Mikroorganismengruppen wird
dadurch vor allem auch in Gegenwart eng verwandter Spezies mit einer
sehr ähnlichen
rRNA-Sequenz ermöglicht.
Beispielsweise ist es erfindungsgemäß geeignet,
zusammen mit dem Oligonukleotid gemäß SEQ ID No. 3 das Oligonukleotid
gemäß SEQ ID
No. 4 einzusetzen. Dabei wird bevorzugterweise das Oligonukleotid gemäß SEQ ID
No. 3 markiert und das Oligonukleotid gemäß SEQ ID No. 4 unmarkiert eingesetzt.
Somit kann die Mikroorganismenspezies, deren 16 S rRNA Sequenz die
unter SEQ ID No. 16 angegebene Sequenz beinhaltet, problemlos nachgewiesen
werden, ohne, dass C. afermentans gleichzeitig detektiert wird (vergleiche Analyseergebnis
im Beispiel).
Ebenfalls kann es erfindungsgemäß geeignet
sein, Oligonukleotide der SEQ ID No. 5 und 6 gemeinsam einzusetzen.
Während
das Oligonukleotid mit der SEQ ID No. 5 markiert als Sonde eingesetzt
wird, um C. afermentans, C. ammoniagenes und/oder C. thomssenii
zu detektieren, maskiert das Oligonukleotid gemäß SEQ ID No. 6 die sehr ähnliche
Zielsequenz der Mikroorganismenspezies, deren 16 S rRNA Sequenz
die unter SEQ ID No. 16 angegebene Sequenz beinhaltet.
Weiterhin kann das Oligonukleotid
gemäß SEQ ID
No. 8 als unmarkierter Kompetitor gemeinsam mit dem Oligonukleotid
gemäß SEQ ID
No. 7 eingesetzt werden. Damit gelingt der Nachweis der folgenden,
sich im phylogenetischen Stammbaum nahestehenden Spezies der Gattung
Corynebacterium: C. afermentans, C. genitalium, C. mucifaciens,
C. coyleiae, ohne, dass gleichzeitig die Corynebacterium-Spezies
C. riegelii, die eine sehr ähnliche
rRNA aufweist, nachgewiesen wird.
Die Dauer der Hybridisierung beträgt üblicherweise
zwischen 10 Minuten und 12 Stunden; bevorzugt erfolgt die Hybridisierung
für etwa
1,5 Stunden. Die Hybridisierungstemperatur beträgt bevorzugt zwischen 44°C und 48°C, besonders
bevorzugt 46°C,
wobei der Parameter der Hybridisierungstemperatur, wie auch die Konzentration
an Salzen und Detergenzien in der Hybridisierungslösung in
Abhängigkeit
von den Oligonukleotiden, insbesondere deren Längen und dem Grad der Komplementarität zur Zielsequenz
in der nachzuweisenden Zelle optimiert werden kann. Der Fachmann
ist mit hier einschlägigen
Berechnungen vertraut.
Nach erfolgter Hybridisierung sollten
die nicht hybridisierten und überschüssigen Oligonukleotide
entfernt bzw. abgewaschen werden, was üblicherweise mittels einer
herkömmlichen
Waschlösung
erfolgt. Diese Waschlösung
kann, falls gewünscht,
0,001–0,1
% eines Detergens wie SDS, wobei eine Konzentration von 0,01 % bevorzugt
wird, sowie Tris-HCl oder eine andere geeignete Puffersubstanz in
einer Konzentration von 0,001–0,1
Mol/l, bevorzugt 0,02 Mol/l, enthalten, wobei der pH-Wert im Bereich
von 6,0 bis 9,0, vorzugsweise um 8,0 liegt. Das Detergens kann enthalten
sein, ist aber nicht zwingend erforderlich. Weiter enthält die Waschlösung üblicherweise
NaCl, wobei die Konzentration je nach benötigter Stringenz von 0,003
Mol/l bis 0,9 Mol/l, bevorzugt von 0,01 Mol/l bis 0,9 Mol/l, beträgt. Besonders
bevorzugt ist eine NaCl-Konzentration von 0,07 Mol/l. Des weiteren
kann die Waschlösung
EDTA enthalten, wobei die Konzentration vorzugsweise 0,005 Mol/l beträgt. Ferner
kann die Waschlösung
auch dem Fachmann geläufige
Konservierungsmittel in geeigneten Mengen enthalten.
Das „Abwaschen" der nicht gebundenen Oligonukleotide
erfolgt üblicherweise
bei einer Temperatur im Bereich von 44°C bis 52°C, bevorzugt von 44°C bis 50°C und besonders
bevorzugt bei 44°C
bis 48°C
für eine Dauer
von 10–40
Minuten, vorzugsweise für
15 Minuten.
Die abschließende Auswertung ist abhängig von
der Art der Markierung des verwendeten Oligonukleotids möglich mit
einem Lichtmikroskop, Epifluoreszenzmikroskop, Chemoluminometer,
Fluorometer u.a.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind vielfältig.
Ein besonderer Vorteil ist die Geschwindigkeit
dieses Nachweisverfahrens. Während
die traditionelle Kultivierung bis zu sieben Tage für den Nachweis benötigt, liegt
das Ergebnis nach Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens innerhalb von
drei Stunden vor. Dies ermöglicht
erstmals eine begleitende diagnostische Kontrolle der Wirkungen
und unerwünschten
Wirkungen einer angewandten Behandlung. Hier ist weiterhin vorteilhaft,
dass das erfinderisch bereitgestellte Verfahren es ermöglicht,
alle genannten Mikroorganismen gleichzeitig nachzuweisen, was einen
weiteren Zeitvorteil bedeutet, da alle Schritte von der Probenahme
bis zur Auswertung nur einmal durchgeführt werden müssen.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit
zur Quantifizierung der nachgewiesenen Mikroorganismen.
Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache,
dass durch die erfinderisch bereitgestellten Oligonukleotide nunmehr
erstmals auch solche Mikroorganismen beispielsweise der Hautmikroflora
nachgewiesen werden können,
die von den traditionellen Nachweisverfahren bislang nicht erfasst
wurden. Dabei können
je nach Spezifität
des Oligonukleotids bzw. der verwendeten Oligonukleotide unterschiedlichste
Gruppen von Mikroorganismen detektiert werden. Es ist einerseits
möglich
große
Gruppen von Mikroorganismen, aber auch kleinere Untergruppen, die
eine enge Verwandtschaft aufweisen, und sogar einzelne Spezies spezifisch,
neben anderen, auch nahe verwandten Mikroorganismenspezies nachzuweisen.
Weiterhin ist es mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich,
im Falle des positiven Signals, über
die Hybridisierung mit einer spezifischen Sonde, eine Einordnung
von unbekannten Mikroorganismenspezies in den phylogenetischen Stammbaum
vorzunehmen oder solche Zuordnungen, die aufgrund von biochemischen
Nachweisen vorgenommen wurde, zu bestätigen.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe
Spezifität
der Oligonukleotide. Es können
sowohl spezifisch bestimmte Gattungen oder Gruppen von Mikroorganismen
nachgewiesen werden als auch hochspezifisch einzelne Spezies einer
Gattung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Probe in Schritt a) des Verfahrens gewonnen
- i) von der Hautoberfläche,
- ii) aus Lebensmitteln,
- iii) aus der Umwelt, insbesondere aus Wasser, Boden oder Luft,
- iv) aus Abwasser oder aus einem Biofilm,
- v) aus medizinischem Untersuchungsmaterial,
oder
- vi) aus einem pharmazeutischen oder kosmetischen Produkt.
Im Rahmen dieser bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Probe von der Hautoberfläche durch die Ablösung von
Mikroorganismen der Hautflora mittels einer Detergenslösung vom
zu untersuchenden Areal gewonnen.
Ein wesentlicher Vorteil besteht
beispielsweise darin, dass nun erstmals der gleichzeitige Nachweis dieser
medizinisch und kosmetisch relevanten Mikroorganismen der Hautmikroflora
möglich
ist. So können durch
Verwendung unterschiedlicher Marker für die Oligonukleotide ganz
nach Bedarf alle, mehrere oder einzelne Mikroorganismengruppen oder
-spezies parallel nachgewiesen und dabei klar voneinander unterschieden
werden. Auch können
so erstmals die Populationsverhältnisse
dieser Mikroorganismengruppen oder -spezies und die zwischen ihnen
bestehenden Wechselwirkungen analysiert werden. Dies eröffnet erstmals
die Möglichkeit
zur eindeutigen Diagnose und gezielten Behandlung von medizinisch
und/oder kosmetisch relevanten Hautproblemen. Es ist nun erstmals
möglich,
die Auswirkungen einer medizinischen Therapie oder kosmetischen
Behandlung auf die Gesamtmikroflora der Haut zu erfassen. Mögliche Wirkungen
ebenso wie unerwünschte
Wirkungen einer Behandlung können
so früh
erkannt und in der weiteren Behandlung verstärkt bzw. unterbunden werden.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit
zur Quantifizierung der nachgewiesenen Mikroorganismen. Erstmalig
können
somit Erkenntnisse bezüglich
der absoluten und relativen quantitativen Verhältnisse der genannten Mikroorganismen
der Hautmikroflora gewonnen werden. Dies ermöglicht vor, während und
nach einer medizinischen oder kosmetischen Behandlung die Überprüfung des
Erfolgs sowie aller Auswirkungen dieser Behandlung. In diesem Zusammenhang
ist weiterhin von Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren
ausschließlich
lebende Mikroorganismen erfasst.
Bei der Probennahme von der Haut
des Probanden wird die Haut in Kontakt mit einer Detergenslösung gebracht,
die die Ablösung
der Mikroorganismen von der Hautoberfläche erleichtern soll. Bevorzugt
werden physiologisch unbedenkliche Detergenzien, wie z. B. Tween
oder Triton, in Konzentrationen von etwa 0,01–1 Gew.-% eingesetzt. Ein pH-Wert
zwischen 5 und 10, insbesondere zwischen 7 und 9, z. B. 8, hat sich
als günstig
erwiesen.
Um eine bessere Ablösung der
Mikroorganismen zu erreichen, wird die Hautoberfläche mit
Hilfe eines Schabeinstrumentes abgerieben. Es eignen sich dabei
Stäbe unterschiedlicher
Dicke, z. B. mit einem Durchmesser von 0,05 bis 1,5 cm, aus unterschiedlichen
Materialien wie beispielsweise Glas, Metall oder Plastik. Ebenso
sind Spatel aus den genannten Materialien mit einer abgerundeten
Fläche
geeignet. Bevorzugt finden Glasstäbe zwischen 0,4 und 0,8 cm
Durchmesser oder Plastikspatel Verwendung. Ebenfalls günstig eingesetzt werden
können
beispielsweise Mundstücke
von Glaspipetten, z. B. einer 5 ml Glaspipette. Als besonders geeignet
hat es sich erwiesen, rauere Oberflächen über die Haut zu reiben, um
die Ablösung
zu erhöhen.
Insbesondere geeignet sind Plastikspatel
mit rauer Oberfläche,
beispielsweise ein Probenahmespatel aus Polyamid glasfaserverstärkt der
Fa. Merck (Art. Nr. 231J2412, Doppelspatel, Länge 180 mm). Ebenfalls erfindungsgemäß geeignet
sind Abreibungen mit Tupfern sowie die Probengewinnung durch Abklatschen
mit viskoseren Medien oder auch Hautabrisse mit Klebefilmen (beispielsweise
handelsübliche
Haushaltsklebestreifen). Die Mikroorganismen können bei diesen Methoden beispielsweise
durch Abwaschen mit einer entsprechenden Pufferlösung von diesen Gegenständen gewonnen
werden. Das weitere Verfahren kann auch direkt auf dem Klebestreifen
durchgeführt
werden.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren
auch bei der Kontrolle von Lebensmitteln angewendet. Insbesondere
werden die Lebensmittelproben aus Milch oder Milchprodukten (Joghurt,
Käse, Quark,
Butter, Buttermilch), Trinkwasser, Getränken (Limonaden, Bier, Säfte), Backwaren
oder Fleischwaren entnommen.
Des weiteren können beispielsweise Umweltproben
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf das Vorhandensein von Mikroorganismen untersucht werden. Diese
Proben können
hierzu aus Luft, Wasser oder aus dem Boden entnommen sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann weiter zur
Untersuchung medizinischer Proben eingesetzt werden. Es ist für die Untersuchung
von Gewebeproben, z.B. Biopsiematerial aus der Lunge, Tumor- oder
entzündliches
Gewebe, aus Sekreten wie Schweiß,
Speichel, Sperma und Ausfluss aus der Nase, Harnröhre oder Vagina
sowie für
Urin- oder Stuhlproben geeignet.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für das vorliegende
Verfahren ist die Untersuchung von Abwässern, z.B. Belebtschlamm,
Faulschlamm oder anaeroben Schlamm. Darüber hinaus ist es geeignet,
Biofilme in industriellen Anlagen zu analysieren, sowie auch sich
natürlicherweise
bildende Biofilme oder bei der Abwasserreinigung bildende Biofilme
zu untersuchen.
Auch die Untersuchung pharmazeutischer
und kosmetischer Produkte, z.B. Salben, Cremes, Tinkturen, Säfte etc.
z.B. auf Kontamination mit Mikroorganismen ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
möglich.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die Fixierung durch
- i) denaturierende
Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus Ethanol, Aceton und Ethanol-Essigsäuremischungen,
- ii) quervernetzende Reagenzien, vorzugsweise ausgewählt aus
einer Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd und Glutaraldehyd,
oder
- iii) als Hitzefixierung
Insbesondere können die Mikroorganismen nach
dem Fixieren auf einem Träger
immobilisiert werden.
Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
werden die fixierten Zellen der Mikroorganismen vor Schritt c) des
erfindungsgemäßen Verfahrens
permeabilisiert.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
wird unter „Permeabilisierung" eine enzymatische
Behandlung der Zellen verstanden. Durch diese Behandlung wird die
Zellwand von Pilzen und gram-positiven Bakterien für die Oligonukleotide
durchlässig
gemacht. Hierfür
geeignete Enzyme, deren geeignete Konzentrationen und für diese
geeignete Lösungsmittel
sind dem Fachmann bekannt. Es versteht sich von selbst, dass das
erfindungsgemäße Verfahren
auch zur Analyse gram-negativer Bakterien geeignet ist; die enzymatische
Behandlung zur Permeabilisierung wird dann entsprechend adaptiert,
es kann auf diese dann auch ganz verzichtet werden.
Die Permeabilisierung der Zellen
vor der Hybridisierung hat den Vorteil, dass die Oligonukleotide
zwar in die Zellen eindringen können,
die Ribosomen und somit die rRNA aber nicht aus den Zellen entweichen kann.
Der große
Vorteil dieser Technik der Ganzzellhybridisierung ist, dass die
Morphologie der Bakterien intakt bleibt und man diese intakten Bakterien
in situ, also in ihrem natürlichen
Umfeld detektieren kann. Folglich können die Bakterien nicht nur
quantifiziert werden, sondern auch eventuelle Assoziationen zwischen
verschiedenen bakteriellen Gruppen nachgewiesen werden.
Ganz besonders bevorzugt kann die
Permeabilisierung durch partiellen Abbau mittels zellwandlytischer
Enzyme, bevorzugt ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus Lysozym, Lysostaphin, Proteinase
K, Pronase und Mutanoiysin erfolgen.
Nach einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird außerdem ein als Positivkontrolle
geeignetes Oligonukleotid bereit gestellt. Ein solches Oligonukleotid
ist dadurch gekennzeichnet, dass es möglichst viele, optimalerweise
alle in der analysierten Probe enthaltenen Bakterien bzw. Eurkaryonten
erfasst. Hierzu ist beispielsweise das von Amann et al., (1990)
beschriebene Oligonukleotid EUB338 (Bakterien) bzw. das Oligonukleotid
EUK (Eukaryonten) geeignet. Eine solche Positivkontrolle kann zur Überprüfung der
ordnungsgemäßen Durchführung des
angewendeten Verfahrens eingesetzt werden. Vor allem aber erlaubt
sie die Bestimmung eines prozentualen Anteils der spezifisch nachgewiesenen
Mikroorganismen gegenüber
der Bakteriengesamtpopulation.
Bereitgestellt wird weiterhin ein
Kit zur Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieser Kit enthält als wichtigste
Bestandteile die jeweiligen Hybridisierungslösungen mit den oben beschriebenen
jeweils für
die nachzuweisenden Mikroorganismen spezifischen Oligonukleotiden.
Weiterhin ist kann enthalten sein eine entsprechende Hybridisierungslösung ohne
Oligonukleotide sowie die entsprechende Waschlösung oder ein Konzentrat der
entsprechenden Waschlösung.
Weiterhin können
gegebenenfalls enthalten sein Enzymlösungen, Fixierungslösungen sowie
gegebenenfalls eine Einbettlösung.
Gegebenenfalls sind Hybridisierungslösungen zur parallelen Durchführung einer
Positivkontrolle sowie einer Negativkontrolle (beispielsweise ohne oder
mit nicht-hybridisierenden
Oligonukleotiden) enthalten.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform
wird das Kit zum Nachweis von Mikroorganismen der Hautmikroflora
verwendet. So ist die Verwendung des Kits bei der Wirkstoffsuche,
bei der Analyse der Mikroflora der Haut sowie bei der Testung der
Wirkung von wirkstoffhaltigen Kosmetika vorteilhaft. Die Untersuchung von
Proben sowohl von menschlicher als auch von tierischer Haut kann
mit den erfindungsgemäßen Kits
effizient und auch gegen einen hohen Hintergrund von anderen Mikroorganismen
erfolgen.