Trotz
Verbesserungen bei der Mundhygiene und neuer therapeutischer Verfahren
ist die Parodontitis, auch Parodontose genannt, nach wie vor eine
weitverbreitete Krankheit. Nach der Deutschen Mundgesundheitsstudie
1999 lassen sich bei 14,1 % der Altersgruppe 35–44 Jahre schwere Parodontopathien
nachweisen. Unter den 65–74
jährigen
weist sogar jeder 4. eine schwere Parodontitis auf.
Ursache
für den
fortschreitenden Abbau des Zahnhalteapparates, der bei Nichtbehandlung
unweigerlich mit dem Verlust der befallenen Zähne endet, sind bakterielle
Beläge,
sog. Plaque, im Zahn und Wurzelbereich. Während früher davon ausgegangen wurde,
daß die
Zunahme an bakterieller Plaque allgemein für die Entstehung der Parodontitis
verantwortlich ist (unspezifische Plaque-Hypothese), ist mittlerweile
aus einer Reihe von fundierten Untersuchungen bekannt, daß nur wenige
der weit über
500 bakteriellen Spezies im Mundraum mit der Entstehung von Parodontitis
assoziiert sind. Besonders stark in die Entstehung dieser Krankheit
involviert sind Porphyromonas gingivalis, Prevotella intermedia
und Bacteroides forsythus (Slots, J., M. Ting, Periodontol. 2000,
20: 82–121;
Socransky, S. S., A. D. Haffajee, L. A. Ximenez-Fyvie, M. Feres,
D. Mager, Periodontol. 2000, 20: 341–62; Carlos, J. P., M. D. Wolfe,
J. J. Zambon, A. Kingman, J. Dent. Res. 1988, 67: 1510–4; Lai,
C. H., M. A. Listgarten, M. Shirakawa, J. Slots, Oral Microbiol.
Immunol. 1987, 2: 152–7;
Gmur, R., J. R. Strub, B. Guggenheim, J. Periodontal. Res. 1989,
24: 113–20).
Ein wesentlicher parodontopathoger Keim ist ferner Actinobacillus
actinomycetemcomitans, der vor allem bei aggressiven Verlaufsformen
der Parodontitis zu finden ist (Slots, J., M. Ting, Periodontol.
2000, 20: 82–121).
Während diese
Bakterien auch bei Gesunden in geringen Zahlen vorkommen, kommt
es beim Überschreiten
eines bestimmten Schwellenwertes zur Auslösung des Krankheitsgeschehens.
D.h. erst wenn der Anteil parodontopathogener Bakterien einen definierten
Anteil an der Gesamtflora ausmacht, kommt es bei entsprechender
Prädisposition
des Wirtes zu einer Parodontitis.
Zum
Nachweis relevanter Mikroorganismen stehen mittlerweile eine Reihe
von Möglichkeiten
zur Verfügung.
Als Standardmethode gilt der kulturelle Nachweis dieser Bakterien
mittels künstlicher
Nährmedien. Diese
Methode erlaubt sowohl die Quantifizierung als auch eine Bestimmung
des Anteils der relevanten Bakterien an der kultivierbaren Mikroflora
der parodontalen Probe. Da es sich allerdings bei den parodontopathogenen
Bakterien um anaerobe und mikroaerophile Organismen handelt, die
hinsichtlich ihrer Anzuchtbedingungen sehr spezielle Ansprüche stellen,
müssen
für die
Probenahme, die Verarbeitung des Materials und die Anzüchtung dieser
Organismen spezielle Verfahren und Geräte, insbesondere die Anaerobiertechnik
verwendet werden. Ein derartiger Nachweis dieser parodontalen Leitkeime
durch Kultivierung ist nicht nur personal- und arbeitsintensiv,
sondern dauert mit durchschnittlich 10 bis 14 Tage auch vergleichsweise
lange.
Die
Verwendung von immunologischen Methoden ist für die Detektion von parodontopathogenen
Bakterien ebenfalls prinzipiell geeignet (Bonta, Y., J. J. Zambon,
R. J. Genco, M. E. Neiders, J Dent Res. 1985, 64: 793–8). Das
Auftreten von Kreuzreaktivitäten
führt bei
dieser Methode allerdings häufig
zu falsch positiven Ergebnissen.
Bei
der Verwendung von molekularbiologischen Methoden gibt es prinzipiell
zwei verschiedene Möglichkeiten,
nämlich
zum einen Hybridisierungstechniken, die direkt die Nukleinsäure von
parodontopathogenen Bakterien detektieren und zum anderen Amplifikationstechniken
(z.B. Polymerase-Kettenreaktion (PCR); Transcription-Mediated-Amplification-Techniken
(TMA)), die bestimmte Erbsubstanzabschnitte von parodontalen Leitkeimen
spezifisch vervielfältigen
(Chen, C., J. Slots, Periodontol. 2000, 20: 53–64).
Mit
Amplifikationstechniken lassen sich hochsensitiv und spezifisch
Bakterien nachweisen. Allerdings sind diese Methoden, die alle auf
einer enzymabhängigen
Vervielfältigung
beruhen, mit einer Reihe von Nachteilen behaftet, die ihre Umsetzung
in der Routine behindern:
- a) In der Probe vorhandene
Inhibitorsubstanzen wie z.B. die Häm-Gruppe des Hämoglobins
können
eine Amplifikation be- oder sogar verhindern.
- b) Aufgrund der millionenfachen Vervielfältigung von Erbsubstanz ist
die Gefahr von Kreuzkontaminationen hoch. Um dies zu vermeiden,
sind aufwendige Schutzmaßnahmen
erforderlich.
- c) Der personelle und apparative Aufwand ist beträchtlich.
- d) In der Regel sind mit Amplifikationstechniken nur qualitative
und keine quantitativen Aussagen möglich.
- e) Freie, nicht zellassoziierte DNA wird ebenfalls nachgewiesen,
d.h. es erfolgt auch dann ein positiver Nachweis, wenn die nachzuweisenden
Organismen tot sind.
Slots
et al. (1995) Clin. Infect. Dis. 20 (Suppl. 2): 304–307 beschreiben
ein Verfahren zum Nachweis von parodontopathogenen Bakterien durch
PCR-Amplifikation von Bereichen der 16S ribosomalen Gene. Ein artspezifischer,
quantitativer Nachweis von parodontopathogenen Bakterien ist mit
diesem Verfahren jedoch nicht möglich.
Routinefähiger scheinen
hier direkte Hybridisierungstechniken zu sein, da sie eine robuste
und einfache Anwendung mit spezifischer und sensitiver Detektion
verbinden. Das große
Problem der Hybridisierungstechniken im Zusammenhang mit parodontopathogenen
Bakterien ist allerdings, dass eine verlässliche Quantifizierung der
Bakterien nur schwer möglich
ist.
US 6,007,994 beschreibt
den Nachweis von parodontopathogenen Bakterien durch Hybridisierung
mit markierten Fragmenten der genomischen DNA dieser Bakterien.
Diese markierten genomischen DNA-Fragmente eignen sich jedoch nicht
zum quantitativen Nachweis einzelner parodontopathogener Bakterienarten
in Proben von Patienten, da das Problem der Kreuzhybridisierung
nicht ausgeschlossen werden kann.
Eine
Ausnahme stellt diesbezüglich
die rRNA-gerichtete in situ-Hybridisierung dar. Mit dieser Technik lassen
sich durch den gezielten Einsatz von verschiedenen Sonden nicht
nur die Anzahl spezieller Mikroorganismen bestimmen, sondern auch
kulturunabhängig
deren Anteil an der Gesamtflora. Dies ist aufgrund des erforderlichen
Schwellenwertes zur Auslösung
von Parodontitis essentiell für
eine aussagekräftige
mikrobielle Diagnostik.
Zudem
erlaubt beispielsweise die Detektion der in situ-Hybridisierung
durch Fluoreszenz über
die Helligkeit des Signals eine Aussage über die physiologische Aktivität der Bakterien
und dient so zur Unterscheidung der inaktiven Bakterien, wie beispielsweise
potentiellen Kontaminanten von anderen Mundbereichen, von der physiologisch
aktiven Subgingivalflora.
Ein
weiterer Vorteil dieser Technik ist, dass die Bakterien in situ
nachgewiesen werden können.
So werden über
die räumliche
Assoziation der Bakterien miteinander oder durch Colokalisation
mit Immunzellen wichtige Erkenntnisse über die Pathogenese der Parodontitis
gewonnen.
Die
einfache und schnelle Durchführbarkeit
prädestiniert
diese Methode für
einen Routineeinsatz in einem Diagnostiklabor oder in der Zahnarztpraxis
selbst. Erste Erfahrungen mit dem Verfahren der in situ-Hybridisierung
zur Diagnostik von parodontopathogenen Mikroorganismen sind bekannt.
So konnten Gersdorf et al. (FEMS Immunol. Med. Microbiol. 1993,
6: 109–14)
bereits P. gingivalis und B. forsythus mit fluoreszenzmarkierten
Sonden nachweisen. Durch Moter et al. (J. Clin. Microbiol. 1998,
36: 1399–403)
wurden schwer und nicht kultivierbare Spirochäten mit dieser Technik nachgewiesen.
Die bekannten Sonden zum spezifischen Nachweis von P. gingivalis
und B. forsythus mittels in situ-Hybridisierung weisen allerdings
eine relativ geringe Sensitivität
auf.
Ferner
sind die im Stand der Technik offenbarten Sondensysteme für die in
situ-Hybridisierung
unvollständig.
So werden die wichtigen parodontopathogenen Mikroorganismen A. actinomycetemcomitans
und P. intermedia nicht spezifisch erfaßt. Bereits bekannte spezifische
Sonden für
A. actinomycetemcomitans und P. intermedia, die aufgrund ihrer Primärstruktur
verwendet werden könnten,
sind z.T. für
das Verfahren der in situ-Hybridisierung nicht geeignet, da ein
Binden der Sonden an die native, ribosomale RNA durch ribosomale Proteine,
die Bindungsstellen blockieren, oder blockierende Sekundärstrukturen
in der rRNA verhindert wird.
WO
89/06704 offenbart unter anderem Oligonukleotidsonden, die an die
rRNA von B. gingivalis, A. actinomycetemcomitans und B. forsythus
hybridisieren. Das ebenfalls in WO 89/06704 beschriebene und beanspruchte
Verfahren, in dem diese Sonden verwendet werden, beinhaltet die
Lyse der Bakterien. Die in WO 89/06704 angegebenen Oligonukleotidsonden
sind von den erfindungsgemäßen Sequenzen
verschieden.
Ferner
weisen die bekannten, auf nur einer Hybridisierungssonde beruhenden
Systeme eine relativ geringe Sensitivität auf. Parodontopathogene Leitkeime
mit geringen Ribosomenzahlen lassen sich deshalb mit den im Stand
der Technik beschriebenen Oligonukleotidsonden nicht oder nur schwer
detektieren. Zudem kann das Vorliegen von Stamm-Stamm-Sequenz-Variabilität bei Verwendung
von Systemen, die lediglich auf einer Hybridisierungssonde beruhen,
dazu führen,
daß es
in den hoch variablen Sondenzielregionen zu Fehlpaarungen kommt.
Dadurch entstehen falsch negative Ergebnisse.
Ein
weiterer Nachteil der in situ-Hybridisierung zum Nachweis von parodontopathogenen
Bakterien gemäß dem Stand
der Technik ist, daß die
Auswertung aufgrund der geringen Sensitivität nur mit einem teuren Fluoreszenzmikroskop
erfolgen kann.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit, unter Überwindung der Nachteile des
Standes der Technik, Oligonukleotidsonden bereitzustellen, die zum
in situ-Nachweis von für
die Entstehung von Parodontitis relevanten Bakterien mit sowohl
hoher Spezifität
als auch hoher Sensitivität
geeignet sind. Ferner ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein schnelles und kostengünstiges
Verfahren bereitzustellen, mit dem parodontale Leitkeime in humanen
Proben aus dem Mundbereich sicher nachgewiesen werden können.
Weitere
Aufgaben ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
Die
oben genannten Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere
Ausführungsformen
ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß werden
Oligonukleotidsonden bereitgestellt, die zum artspezifischen Nachweis
von parodontopathogenen Bakterien der Arten Actinobacillus actinomycetemcomitans,
Porphyromonas gingavalis, Bacteroides forsythus und Prevotella intermedia
geeignet sind.
Insbesondere
werden erfindungsgemäß Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Actinobacillus actinomycetemcomitans durch in situ-Hybridisierung
bereitgestellt, wobei die Oligonukleotidsonden komplementär zur rRNA
von Actinobacillus actinomycetemcomitans sind und ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) DNA-Sequenz,
umfassend 5'-CAT-CAG-CGT-CAG-TAC-ATC-C-3' oder Teile davon;
- b) DNA-Sequenz, umfassend 5'-AGT-ACT-CCA-GAC-CCC-CAG-3' oder Teile davon;
- c) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäwesequenz, die mit einem komplementären Strang
der Nukleinsäwesequenz
von a) oder b) hybridisiert, oder Teile dieser Nukleinsäwesequenz
umfaßt;
- d) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäwesequenz, die zu einer Nukleinsäuresequenz
von c) degeneriert ist, oder Teile dieser Nukleinsäwesequenz
umfaßt.
Ferner
werden erfindungsgemäß Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Porphyromonas gingivalis durch in situ-Hybridisierung bereitgestellt, wobei
die Oligonukleotidsonden komplementär zur rRNA von Porphyromonas
gingivalis sind und ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) DNA-Sequenz,
umfassend 5'-CCT-CTG-TAA-GGC-AAG-TTG-C-3' oder Teile davon;
- b) DNA-Sequenz, umfassend 5'-GCG-CTC-AGG-TTT-CAC-CGC-3' oder Teile davon;
- c) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CGG-TTA-CGC-CCT-TCA-GGT-3' oder Teile davon;
- d) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäuresequenz, die mit einem komplementären Strang
der Nukleinsäwesequenz
von a), b) oder c) hybridisiert, oder Teile dieser Nukleinsäwesequenz
umfaßt;
- e) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäwesequenz, die zu einer Nukleinsäuresequenz
von d) degeneriert ist, oder Teile dieser Nukleinsäwesequenz
umfaßt.
Des
weiteren werden erfindungsgemäß Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Bacteroides forsythus durch in situ-Hybridisierung bereitgestellt, wobei die
Oligonukleotidsonden komplementär
zur rRNA von Bacteroides forsythus sind und ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) DNA-Sequenz,
umfassend 5'-GCT-ACC-ATC-GCT-GCC-CCT-3' oder Teile davon;
- b) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CCA-TGC-GGA-ACC-CCT-GTT-3' oder Teile davon;
- c) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CCG-CGG-ACT-TAA-CAG-CCC-ACC-T-3' oder Teile davon;
- d) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CGA-CAA-ACT-TTC-ACC-GCG-G-3' oder Teile davon;
- e) DNA-Sequenz, umfassend 5'-TGA-CAG-TCA-GGG-TTG-CGC-3' oder Teile davon;
- f) DNA-Sequenz, umfassend 5'-TCA-CAG-CTT-ACG-CCG-GC-3' oder Teile davon;
- g) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäuresequenz, die mit einem komplementären Strang
der Nukleinsäuresequenz
von a), b), c), d), e) oder f) hybridisiert, oder Teile dieser Nukleinsäuresequenz
umfaßt;
- h) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäuresequenz, die zu einer Nukleinsäuresequenz
von g) degeneriert ist, oder Teile dieser Nukleinsäuresequenz
umfaßt.
Schließlich werden
erfindungsgemäß Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Prevotella intermedia durch in situ-Hybridisierung bereitgestellt, wobei
die Oligonukleotidsonden komplementär zur rRNA von Prevotella intermedia
sind und ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) DNA-Sequenz,
umfassend 5'-TTG-GTC-CAC-GTC-AGA-TGC-3' oder Teile davon;
- b) DNA-Sequenz, umfassend 5'-TGC-GTG-CAC-TCA-AGT-CCG-3' oder Teile davon;
- c) DNA-Sequenz, umfassend 5'-TGT-ATC-CTG-CGT-CTG-CAA-TT-3' oder Teile davon;
- d) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CCC-GCT-TTA-CTC-CCC-AAC-3' oder Teile davon;
- e) DNA-Sequenz, umfassend 5'-CAT-CCC-CAT-CCT-CCA-CCG-3' oder Teile davon;
- f) DNA-Sequenz, umfassend 5'-TCC-CCA-TCC-TCC-ACC-GAT-GA-3' oder Teile davon;
- g) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäuresequenz, die mit einem komplementären Strang
der Nukleinsäuresequenz
von a), b), c), d), e) oder f) hybridisiert, oder Teile dieser Nukleinsäuresequenz
umfaßt;
- h) DNA-Sequenz, die eine Nukleinsäuresequenz, die zu einer Nukleinsäuresequenz
von g) degeneriert ist, oder Teile dieser Nukleinsäuresequenz
umfaßt.
Bei
einer erfindungsgemäß geeigneten
Oligonukleotidsonde kann es sich um eine DNA- oder RNA-Sonde handeln,
die in der Regel zwischen 12 und 1000 Nukleotide bevorzugt zwischen
12 und 50 und besonders bevorzugt zwischen 17 und 25 Nukleotiden
umfaßt.
Als Zielregion für
komplementäre
Nukleinsäuresonden
werden solche Bereiche ausgewählt,
die zwar bei der Zielgruppe, beispielsweise bei allen Stämmen einer
Spezies, vorkommen, nicht aber bei anderen Mikroorganismen. Bei
einer erfindungsgemäßen Sonde
von 15 Basen beträgt
die Komplementarität
100 %. Bei erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonden
von mehr als 15 Nukleotiden sind eine bis mehrere Fehlpaarungsstellen
erlaubt.
Je
nachdem ob stringente oder moderate Hybridisierungsbedingungen gewählt werden,
erfolgt die Bindung der Nukleinsäuresonde
an eine 100 % komplementäre
Zielstelle oder an eine Zielstelle mit einer oder mehreren Fehlpaarungen.
Moderate
Bedingungen im Sinne der Erfindung sind z.B. 0% Formamid in einem
wie in Beispiel 1 beschriebenen Hybridisierungspuffer. Stringente
Bedingungen im Sinne der Erfindung sind beispielsweise 20–80% Formamid
im Hybridisierungspuffer.
Unter
Teilen oder Derivaten der Nukleinsäuresequenz werden im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Oligonukleotidsonden verstanden, die
sich von den vorstehend genannten erfindungsgemäßen DNA-Sequenzen durch Deletion
und/oder Addition und/oder Mutation unterscheiden können oder
die nur Teilbereiche dieser DNA-Sequenzen aufweisen, wobei die Fähigkeit
dieser Sonden, mit für
die vorstehend genannten Bakterien spezifischer rRNA zu hybridisieren,
erhalten bleibt.
Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung zum
Nachweis von parodontopathogenen Bakterien durch in situ-Hybridisierung bereitgestellt,
umfassend:
- a) mindestens eine, vorzugsweise
zwei oder mehrere Oligonukleotidsonden zum artspezifischen Nachweis von
parodontopathogenen Bakterien der Art Actinobacillus actinomycetemcomitans;
- b) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Porphyromonas gingivalis;
- c) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Bacteroides forsythus; oder
- d) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere Oligonukleotidsonden
zum artspezifischen Nachweis von parodontopathogenen Bakterien der
Art Prevotella intermedia.
Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung
zum Nachweis von parodontopathogenen Bakterien bereitgestellt, umfassend:
- a) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder
mehrere Oligonukleotidsonden nach Anspruch 1;
- b) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere, besonders
bevorzugt sämtliche
Oligonukleotidsonden nach Anspruch 2;
- c) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere, besonders
bevorzugt sämtliche
Oligonukleotidsonden nach Anspruch 3; oder
- d) mindestens eine, vorzugsweise zwei oder mehrere, besonders
bevorzugt sämtliche
Oligonukleotidsonden nach Anspruch 4.
Bei
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die erfindungsgemäße Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung
sämtliche
vorstehend genannten erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonden.
Durch
Verwendung der erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonden-Zusammensetzungen
lassen sich parodontale Leitkeime mit hoher Sensitivität nachweisen,
selbst wenn diese nur wenige Ribosomen beherbergen. Somit ist gewährleistet,
daß die
entsprechenden Pathogene in parodontalen Proben auch dann detektiert werden
können,
wenn sie in niedrig aktivem Zustand vorliegen. Damit lassen sich
mit den erfindungsgemäßen Sonden-Zusammensetzungen
erstmals parodontopathogene Bakterien quantitativ in einer subgingivalen
Probe nachweisen, selbst wenn die Ribosomenzahl der Bakterien unterhalb
der mit einer einfach fluoreszenzmarkierten Sonde nachweisbaren
Zahl befindlichen Schwelle liegt.
Zudem
lässt sich
anders als bei allen aus dem Stand der Technik bekannten Sonden
durch den Einsatz der vorstehend beschriebenen Sonden beispielsweise
in Kombination mit einem bakterienfärbenden Farbstoff schnell der
Anteil eines bestimmten krankheitsrelevanten Bakteriums an der mikrobiellen
Gesamtflora bestimmen. Dies ist von großer diagnostischer Bedeutung,
da das Überschreiten
eines kritischen Wertes zur Auslösung
der Krankheit führt.
Anders als bei Kulturtechniken werden nicht nur kultivierbare Bakterien
detektiert, sondern alle in einer Probe vorhandenen Bakterien. Die
Detektion mit der erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung
gelingt ferner auch dann, wenn Stammvarietäten vorliegen, die sich in einzelnen
hochvariablen rRNA-Abschnitten von den Typstämmen unterscheiden. Der Nachweis
mit den erfindungsgemäßen Sonden
gelingt nicht nur schnell, sondern ist auch robust und hochspezifisch.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Nachweis von parodontopathogenen Bakterien durch in situ-Hybridisierung,
umfassend die folgenden Schritte:
- a) Fixieren
der in der Probe enthaltenen Bakterien;
- b) Inkubieren der fixierten Bakterien mit mindestens einer vorstehend
beschriebenen erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonde,
vorzugsweise mit einer vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung;
- c) Detektieren und ggf. Quantifizieren der hybridisierten bakteriellen
Zellen.
Vorzugsweise
werden die Bakterien nach dem Fixieren auf einem Objektträger immobilisiert,
besonders bevorzugt durch Trocknung oder durch Filtration.
Die
Fixierung erfolgt vorzugsweise durch denaturierende Reagenzien,
beispielsweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ethanol, Aceton und Ethanol-Essigsäuremischungen,
und/oder durch quervernetzende Reagenzien, beispielsweise ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Formaldehyd, Paraformaldehyd und Glutaraldehyd.
Alternativ erfolgt die Fixierung durch Hitze.
Ferner
ist es bevorzugt, wenn die Oligonukleotidsonden kovalent mit einem
detektierbaren Marker verbunden sind. Der detektierbare Marker wird
vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
- a) Fluoreszenzmarker;
- b) Chemolumineszenzmarker;
- c) radioaktiver Marker;
- d) enzymatisch aktive Gruppe;
- e) Hapten;
- f) durch Hybridisierung nachweisbare Nukleinsäure.
Der
enzymatische Marker wird insbesondere aus der Gruppe, bestehend
aus Peroxidase, vorzugsweise Meerrettich-Peroxidase, und Phosphatase,
vorzugsweise alkalischer Phophatase, ausgewählt. Somit kann die Detektion
und Quantifizierung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in dieser speziellen
Ausführungsform
auch mittels eines einfachen Lichtmikroskopes erfolgen. Dazu werden
erstmals Peroxidase-markierte Oligonukleotidsonden zum in situ-Nachweis
von parodontopathogenen Bakterien eingesetzt.
Diese
Ausführungsform
bietet gegenüber
den herkömmlicherweise
verwendeten Techniken eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist mit
einem Nachweissystem, das auf einer Enzymreaktion beruht, eine lichtmikroskopische
Detektion von Bakterien möglich,
was die Anschaffungskosten für
ein Analysegerät
erheblich reduziert. Zudem lässt
sich die Aussagekraft dieses Nachweissystems durch den Einsatz geeigneter
Gegenfärbemittel
noch deutlich steigern. Die Durchführung einer gewöhnlichen
Hämatoxylin-Eosin-Färbung im
Anschluß an
eine in situ-Hybridisierung mit Peroxidase-markierten Oligonukleotiden
erlaubt die Bestimmung von Anzahl und Anteil spezieller Bakterien,
aber auch die Bestimmung der Anzahl von relevanten Immunzellen und eventuelle
räumliche
Assoziationen mit bestimmten bakteriellen Gruppen. Weiterhin ergeben
sich bezüglich des
Nachweissystems deutlich verbesserte Automatisierungsmöglichkeiten,
so daß eine
Mikroskop-unabhängige
Detektion möglich
ist. Eine solches Nachweissystem könnte beispielsweise in Mikrotiterplatten
mit einem handelsüblichen
chromogenen Peroxidasesubstrat durchgeführt werden.
Die
beschriebene Technik wird nicht nur zu einer deutlichen Erleichterung
der mikrobiellen Diagnostik in speziellen Untersuchungslaboratorien
und bei den niedergelassenen Zahnärzten führen, sondern auch für neue Erkenntnisse
bei der Erforschung dieser Infektionskrankheit sorgen.
Ferner
kann es vorteilhaft sein, daß die
fixierten Zellen vor der Inkubation permeabilisiert werden. Bei einer
Permeabilisierung im Sinne der vorliegenden Erfindung wird die Zellhülle durchlöchert, aber
im Unterschied zur Lyse nicht zerstört. Die morphologische Integrität der Zelle
bleibt erhalten. Makromoleküle
wie DNA, RNA und Ribosomen verbleiben in der Zelle. Die Permeabilisierung
kann notwendig sein, um z.B. ein effektives Eindringen von Sonden,
die mit im Vergleich zu Fluoreszenzfarbstoffen großen Enzymmoleküle markiert sind,
in die Zelle und damit das anschließende Binden an Ribosomen zu
gewährleisten.
Die Permeabilisierung kann vorzugsweise durch partiellen Abbau mittels
zellwandlytischer Enzyme, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Proteinase K, Pronase, Lysozym und Mutanolysin, erfolgen.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zur Durchführung des
vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens, umfassend mindestens
einen Hybridsierungspuffer sowie mindestens eine erfindungsgemäße Oligonukleotidsonde,
vorzugsweise eine erfindungsgemäße Oligonukleotidsonden-Zusammensetzung.
Bei
dem vorstehend beschriebene erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich
um ein in situ-Hybridisierungsverfahren, das auf dem Nachweis von
ribosomaler RNA beruht. Bei einer im folgenden ausführlich dargestellten
speziellen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden folgende Schritte durchgeführt:
- 1) Probenahme;
- 2) Fixierung der Probe;
- 3) ggf. Transport;
- 4) ggf. Konzentrierung;
- 5) Immobilisierung der Probe auf einem Träger;
- 6) Permeabilisierung der in der Probe enthaltenen bakteriellen
Zellen;
- 7) Hybridisierung der Probe;
- 8) Waschen der Probe;
- 9) Detektion der hybridisierten Sonden.
Bei
der Auswahl der Patienten bzw. betroffenen Stellen im Gebiß ist die
klinische Erfahrung des behandelnden Arztes ausschlaggebend. Als
Orientierungshilfe kann hier die Stellungnahme der Gesellschaft
für Parodontologie
und der Deutschen Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zur mikrobiologischen Diagnostik
bei marginalen Parodontitiden von 1998 dienen. Es können entweder
einzelne parodontale Taschen oder aber auch "Pool-Proben" von mehreren subgingivalen
Stellen beprobt werden. Alternativ können mit der dargestellten
Technik aber auch supragingivale Stellen oder andere Proben aus
dem Mund-Rachenraum
untersucht werden (z.B. Speichelproben). Zur Beprobung von subgingivalen
Stellen werden entweder speziell dafür vorgesehene zahnärztliche
Instrumente (z.B. Kürretten,
Scaler u.ä.)
oder spezielle Papierspitzen, vorzugsweise ISO45 der Firma Alfred
Becht (Offenburg; Deutschland) oder anderer Hersteller verwendet.
Die
mit den verschiedenen Verfahren entnommenen Bakterien werden anschließende in
ein geeignetes Fixierungsmedium eingebracht, um die Bakterien abzutöten und
einen Abbau ribosomaler RNA zu verhindern. Dazu können prinzipiell
entweder denaturierende Reagenzien, wie Ethanol, Aceton oder Ethanol-Essigsäuremischungen,
oder quervernetzende Reagenzien, wie Formaldehyd, Paraformaldehyd
oder Glutaraldehyd, verwendet werden. Auch Mischungen aus den beiden
Fixierungsmittelgruppen (z.B. Ethanol zusammen mit Formaldehyd)
sind einsetzbar.
Die
entnommenen Bakterien können
auch direkt in einen Wassertropfen eluiert werden, der sich auf einem
Objektträger
befindet. Die Bakterien werden dann mittels Hitzefixierung über einer
offenen Flamme, z.B. einem Bunsenbrenner, oder in einem temperierbaren
Inkubationsschrank, z.B. bei 80°C,
fixiert und gleichzeitig auf einem Objektträger immobilisiert. Fixierte
Proben lassen sich ohne weitere Spezialvorrichtungen bis zur Untersuchung
lagern und eventuell transportieren.
Die
fixierten Proben werden anschließend, sofern keine Hitzefixierung
durchgeführt
wurde, durch Trocknung auf einem Objektträger immobilisiert. Alternativ
können
zur Immobilisierung auch Filtrationsverfahren verwendet werden.
Mit Hilfe eines Membranfilters werden dabei auch größere Mengen
Probenvolumen auf einen Filter aufgebracht.
Vorzugsweise
werden dazu Polycarbonatmembranen verwendet, die anschließend analog
zu den auf Objektträgern
immobilisierten Proben hybridisiert werden.
Optional
schließt
sich an die Immobilisierung eine aufsteigende EtOH-Reihe an (50,
80 und 96 % Ethanol für
je 3 Minuten).
Bei
der Verwendung von großen
Markierungsmolekülen
(z.B. Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, u.a.) kann
eine weitere Permeabilisierung der Bakterienzellwände vorteilhaft
sein, um eine effektive Diffusion der markierten Sondenmoleküle in die
bakterielle Zelle zu gewährleisten.
Dazu können
verschiedenen zellwandlytische Enzyme verwendet werden, z.B. ProteinaseK,
Pronase, Lysozym, Mutanolysin und dergleichen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Nachweis der parodontopathogenen Bakterien A. actinomycetemcomitan,
P. gingivalis, B. forsythus und P. intermedia sind vor allem die
Enzyme ProteinaseK und Lysozym in der in Beispiel 3 gezeigten Form
zur Permeabilisierung der Zellwände
geeignet. Aber auch der Einsatz verschiedener chemischer Reagenzien
(z.B. 1 N HCl oder Detergenzien) können zu einer Permeabilisierung
von einzelnen bakteriellen Zellen verwendet werden. Zum Abstoppen
der Enzymreaktion wird eine weitere aufsteigende Ethanolreihe durchgeführt.
Erfindungsgemäß wird die
Nukleinsäuresonde
mit dem im obengenannten Sinne fixierten Mikroorganismus inkubiert,
um so ein Eindringen der Nukleinsäuresondenmoleküle in den
Mikroorganismus und die Hybridisierung von Nukleinsäuresondenmolekülen mit
den Nukleinsäuren
des Mikroorganismus zu ermöglichen. Anschließend werden
die nichthybridisierten Nukleinsäuresondenmoleküle durch übliche Waschschritte
entfernt.
Die
spezifisch hybridisierten Nukleinsäuresondenmoleküle können anschließend in
den jeweiligen Zellen detektiert werden. Voraussetzung ist, daß die Nukleinsäuresonde
z.B. über
eine kovalente Bindung mit einem Marker verknüpft ist. Als detektierbare
Marker werden fluoreszierende Gruppen wie z.B. CY2, CY3, CY5, FITC,
FLUOS, TRITC oder FLUOS-PRIME
verwendet, die dem Fachmann alle wohlbekannt sind. Auch chemische
Marker, radioaktive Marker oder enzymatische Marker wie Meerrettich-Peroxidase,
saure Phosphatase, alkalische Phosphatase, Peroxidase, können mit
Vorteil verwendet werden. Für
jedes dieser Enzyme ist eine Reihe von Chromogenen bekannt, die
entweder zu farbigen oder zu fluoreszierenden Produkten umgesetzt
werden können.
Beispiele für
solche Chromogene sind in der nachfolgenden Tabelle 1 angegeben: Tabelle
1
Enzyme | Chromogen |
1.
Alkalische Phosphatase und saure Phosphatase | 4-Methylumbelliferylphosphat
(), Bis(4-Methyiumbelliferylphosphat),
() 3-O-Methylfluoreszein, Flavon-3-Diphosphattriammoniumsalz
(), p-Nitrophenylphosphatdinatriumsalz |
2.
Peroxidase | Tyraminhydrochlorid
(), 3-(p-Hydroxyphenyl)-Propionsäure (),
p-Hydroxyphenethylalkohol (), 2,2'-Azino-di-3-ethylbenzthiazolinsulfonsäure (ABTS),
ortho-Phenylendiamindihydrochlorid, o-Dianisidin, 5-Aminosalicylsäure, p-Ucresol
(), 3,3'-dimethyloxybenzidin, 3-Methyl-2-benzothiazolinhydrazon,
Tetramethylbenzidin |
3.
Meerrettichperoxidase | H2O2 + Diammoniumbenzidin
H2O2 + Tetramethylbenzidin |
4. β-D-Galaktosidase | o-Nitrophenyl-β-D-galaktopyranosid,
4-Methylumbelliferyl-β-D-galaktosid |
5.
Glukoseoxidase | ABTS,
Glukose und Thiazolylblau |
Schließlich ist
es möglich,
die Nukleinsäuresondenmoleküle so zu
gestalten, daß an
ihrem 5'- oder 3'-Ende eine weitere
zur Hybridisierung geeignete Nukleinsäuresequenz vorhanden ist. Diese
Nukleinsäuresequenz
umfaßt
wiederum ca. 15 bis 1000, bevorzugt 15–50 Nukleotide. Dieser zweite
Nukleinsäurebereich kann
wiederum von einer Oligonukleotidsonde erkannt werden, die durch
eines der oben erwähnten
Mittel nachweisbar ist.
Eine
weitere Möglichkeit
besteht in der Kopplung der nachweisbaren Nukleinsäuresondenmoleküle mit einem
Hapten. Nach Ablösung
der Nukleinsäuresondenmoleküle von der
Zielnukleinsäure
können
die nunmehr isoliert vorliegenden Nukleinsäuresondenmoleküle mit Antikörpern, die
das Hapten erkennen, in Kontakt gebracht werden. Als Beispiel für solch
ein Hapten kann Digoxygenin oder dessen Derivate angeführt werden. Dem
Fachmann sind neben den angegebenen Beispielen auch noch weitere
wohlbekannt.
Die
Durchführung
der Hybridisierung geschieht standardmäßig auf Objektträgern, auf
Filtern, auf einer Mikrotiterplatte oder in einem Reaktionsgefäß. Die Auswertung
ist abhängig
von der Art der Markierung der verwendeten Sonde und kann mit einem
Lichtmikroskop, Epifluoreszenzmikroskop, Chemoluminometer, Fluorometer,
Durchflußzytometer
und dergleichen erfolgen.