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Diese
Erfindung bezieht sich auf Zusammensetzungen und Verfahren zum Detektieren
von Analyten, die in einem großen
Bereich von möglichen
Konzentrationen vorliegen können,
durch die Verwendung von mindestens zwei markierten Bindungspartnern
oder Sonden, und bezieht sich im Speziellen auf die Verwendung von
markierten Bindungspartnern oder Sonden, die sich gegenseitig ausschließende Target-Bereiche des
gleichen Analyten spezifisch binden, so dass die Verwendung der
mindestens zwei Bindungspartner oder Sonden den dynamischen Bereich
eines Assays zur Analytdetektion erweitert.
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Hintergrund der Erfindung
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Assays
zur Detektion und/oder Quantifikation von Analyten existieren in
vielen verschiedenen Formen und Formaten. In vielen Fällen ist
die Menge des Analyten in einer Probe nicht groß genug für eine direkte Detektion oder
Quantifikation. In solchen Fällen
muss ein sekundäres
Molekül,
das an dem Analyten binden oder mit diesem interagieren kann, verwendet
werden, um die Anwesenheit oder Menge eines Analyten in der Probe
anzuzeigen. Sofern das sekundäre
Molekül
nicht direkt detektierbar ist, muss das sekundäre Molekül mit einem Marker konjugiert
sein, der detektiert wird, wenn das sekundäre Molekül an den Analyten bindet. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung werden solche sekundären Moleküle, die an Analyten binden
oder mit ihnen interagieren können,
als „Bindungspartner" oder „Sonde" bezeichnet. Beispiele
für detektierbare
Analyten beinhalten Antikörper,
Proteine, Zell-Oberflächenrezeptoren,
Cytokine, Hormone, Antigene, Nukleinsäuren, Metalle, Molekülkomplexe
wie zum Beispiel polymere Anordnungen von Proteinen oder anderen
Makromolekülen,
und ähnliche.
Desgleichen können
Bindungspartner oder Sonden zum Detektieren dieser Analyten Antikörper, Proteine,
Antigene, Haptene, Nukleinsäuresonden,
chelatbildende Agenzien, Enzymen, Enzymsubstraten und Analoga davon
sein.
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Ein
allgemein verwendetes Assayformat ist das Festphasen-Enzymimmunoassay
(ELISA). In diesem Assayformat wird der Analyt mit einem primären Antikörper in
Kontakt gebracht, der an mindestens eine Domäne oder „Target-Bereich" des Analyten binden
kann. Nachdem die überschüssigen Antikörper von
dem sich ergebenden Analyt:Antikörper-Komplex
abgewaschen worden ist, wird der primäre Antikörper an einen Enzym-markierten
sekundären
Antikörper
spezifisch gebunden. Ein chromogenes Enzymsubstrat wird dann bereitgestellt
und unter Bedingungen, die eine Enzym-vermittelte Reaktion des Substrats
begünstigen,
inkubiert. Das sich daraus ergebende gefärbte Produkt und seine Intensität nach einer
gewissen Reaktionszeit sind Hinweise für die Anwesenheit bzw. Menge
des Analyten, der ursprünglich
in der Probe vorhanden war. Geeignete in ELISA verwendete Enzyme
sind zum Beispiel die β-Galaktosidase, die
saure Phosphathase, und die alkalische Phosphathase, und geeignete
Enzymsubstrate für
die Verwendung mit diesen Enzymen beinhalten x-gal (5-Bromo-4-chloro-3-indolyl-β-D-galacto-Pyranosid)
und p-Nitrophenylphosphat, wenngleich andere Enzyme und Substrate
dem Durchschnittsfachmann wohl bekannt sind. Es existieren Variationen
eines ELISA's: zum
Beispiel kann der primäre
Antikörper
an ein Enzym gebunden sein, wodurch der sekundäre Antikörper-Schritt eliminiert wird.
Nichtsdestotrotz beinhalten diese Assayverfahren allgemeine Schritte
des In- Kontakt-Bringens
eines Analyten mit einem markierten Bindungspartner und darauf folgendes
Detektieren des Analyt-gebundenen
Markers als Hinweis für
die Anwesenheit oder Menge des Analyten.
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Frengen
(US. Pat. Nr. 5,739,042) beschreibt ein binäres Assaysystem, in dem zwei
unabhängig
voneinander bestimmbare Formen von Festphasen-gebundenen Bindungspartnern
(z. B. monoklonale Antikörper)
eher Schritt für
Schritt als gleichzeitig mit dem Analyten und dem markierten Liganden
eine Reaktion eingehen. Die Analytkonzentration wird durch Auslesungen,
die von diesen beiden Formen abstammen, durch Vergleich mit einer
Doppel-Standardkurve erhalten.
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Campbell,
et al. (US Pat. Nr. 4,496,958) beschreiben chemilumineszierende
Akridinium-markierende Verbindungen zum Markieren von Bindungspartnern
in Mehrfachassayformaten. Die Europäische Patentanmeldung Nr. 0709466
beschreibt Zusammensetzungen und Verfahren zum gleichzeitigen Detektieren
und Quantifizieren von mehreren Nukleinsäureanalyten in einer einzelnen
Probe. Andere Verbindungen zum Markieren, wie zum Beispiel Radionuklide,
Fluoreszenz-, Biolumineszenz-, Phosphoreszenz-, Lumineszenz-, Chemilumineszenz-
oder Elektrochemilumineszenzverbindungen, Chromophore und Farbstoffe
sind im Stand der Technik bekannt und werden weithin als Agenzien
zum Markieren in einer Vielzahl von Assayformaten, sowohl direkten
als auch indirekten, die Immunoassays und Nukleinsäurehybridisationsassays
beinhalten, verwendet.
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Assays
werden anhand der Art des zu detektierenden Analyten, der Art des
Bindungspartners an dem der Analyt bindet und der Art des verwendeten
Markers voneinander unterschieden. Assays können ebenso auf der Grundlage
klassifiziert werden, ob das Verfahren die Immobilisation des Analyten
oder des Analyt-Bindungspartnerkomplexes einschließt. In einem
allgemein bekannten Assayformat, das als „heterogenes" oder biphasisches
Assaysystem bekannt ist, lässt
man eine Sonde, für
gewöhnlich
unter Bedingungen des Sondenüberschusses,
seinen Analyten binden. Entweder der Analyt oder die Sonde kann
an einem festen Träger
immobilisiert sein, wodurch die sich daraus ergebende Sonde immobilisiert
wird: Analytkomplex. Häufig
wird der Komplex in der flüssigen
Phase gebildet und dann immobilisiert. Nachdem die Sonden:Analyt-Komplexe
immobilisiert worden sind, wird der Überschuss an unkomplexierten
Sonden weggewaschen. Wenn die Sonden direkt markiert werden, dann
wird der Marker als ein Hinweis auf die Anwesenheit des Analyten
detektiert. Alternativ dazu können
Sonden:Analyt-Komplexe von der freien Sonde durch Mittel, wie zum
Beispiel Gelfiltrationschromatographie, Elektrophorese, Elektrofokussierung
oder andere Methoden, die auf Grundlage der Größe oder Ladung des Sonden:Analyt-Komplexes
trennen, getrennt werden.
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Andere
Assays, die „homogene" Assays genannt werden,
finden gänzlich
in einer einzelnen Phase statt, ohne einen Schritt zum Trennen des
Proben:Analyt-Komplexes von der freien Sonde. In diesen wird für gewöhnlich entweder
der Sonden:Analyt-Komplex oder die freie Sonde nach der Ausbildung
des Komplexes verändert,
um die getrennte Detektion des Analyten in der Anwesenheit der freien
Sonde zu ermöglichen.
Eine Möglichkeit
der Differenzierung einer freien Sonde von einer Sonde, die an eine
Analyten gebunden ist, schließt
vielmehr die Veränderung
oder selektive Inaktivierung des an die Sonde gebundenen Markers
ein als die der freien Sonde selbst. Arnold et al. (US Pat. Nr.
5,283,174) beschreibt homogene Verfahren, die eine mit einem Marker
verbundene Oligonukleotidsonde verwenden, die zur selektiven Inaktivierung
oder Veränderung in
der Lage ist, je nachdem, ob die markierte Sonde an ein Target gebunden
ist oder nicht. Diese Verfahren können in einem einzelnen Röhrchen,
ohne das es notwendig wäre,
sie zu Waschen oder Dekantieren, verwendet werden. Ein anderes homogenes
Assay verwendet ein Energie-Transfer-System, das die unmittelbare Nähe von Licht-emittierenden
Spezies und Licht-absorbierender Spezies, deren Absorptionsspektrum
mit dem Emissionsspektrum der Licht-emittierenden Spezies überlappt
(Kanadische Pat. Nr. 1185177 von Morrison et al.), erfordert. Dieses
Assayverfahren verwendet mehrere Antikörper zum Detektieren eines
Antigens mit mehreren Bindungsstellen: ein Antikörper ist an einen chemilumineszierenden
Katalysator konjugiert, der in Anwesenheit von geeigneten chemilumineszierenden
Reagenzien Licht emittiert, und der andere Antikörper (der „Absorber/Emitter") ist mit einem Rest
konjugiert, der bei einer Wellenlänge Licht absorbiert und bei
einer anderen Wellenlänge
Licht emittiert. Wenn die getrennt voneinander markierten Antikörper an
ein einzelnes Antigen in unmittelbarer Nähe binden, kommt es zu einem
hocheffizienten Energietransfer vom Antikörper-konjugierten chemilumineszierenden
Katalysator auf den Absorber/Emitter, der ein Lichtsignal erzeugt,
der mit der Menge des Antigens in Beziehung steht.
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Es
gibt Assays, die sowohl Aspekte von homogenen als auch heterogenen
Assays ausnutzen, die „Hybrid"-Assays genannt werden.
Diese Verfahren können,
zum Beispiel, eine einzelphasige selektive Veränderung der Sonde oder des
Sonden:Analyt-Komplexes, gefolgt von einen Trennungsschritt zum
weiteren Verringerung des Hintergrundniveaus im Assay (z. B., siehe
US Pat. Nr. 5,658,737 von Nelson et al.) verwenden.
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Unabhängig von
dem verwendeten Assayformat existieren eine Reihe von Faktoren in
allen Assays, die ihre Empfindlichkeit und den Bereich an möglichen Analytkonzentrationen,
die genau detektiert oder gemessen werden können, begrenzen. Ein Faktor
ist das Hintergrundniveau, das im Assay vorhanden ist. Der „Hintergrund" beschreibt im Allgemeinen
eine Sonde oder einen Marker im Assay, der nicht-spezifisch an einen Analyten
gebunden ist und der positive Ergebnisse bei niedrigen Analytniveaus
maskieren kann. Zum Beispiel kann in einem heterogenen Assay der
Hintergrund durch eine kleine Menge einer Sonde, die während der
physikalischen Trennung des Sonden:Analyt-Komplexes nicht von der
freien Sonde entfernt worden ist, bereitgestellt werden. Wenn die
Sonde markiert ist wird diese kleine Menge an Sonde als Restniveau
des detektierbaren Signals detektiert. In einem homogenen Assay
kann der Hintergrund durch die Unfähigkeit alle freie Sonden- oder an Sonden geknüpfte markierte
Moleküle
vollständig
zu verändern,
bereitgestellt werden. Auf jeden Fall ist ein niedrigeres Signalniveau
im Allgemeinen zwischen 0,001% und 10% des Gesamtsignals, noch allgemeiner
zwischen etwa 0,01% und 1%, als „Basislinie" vorhanden, unter
der man sich auf die Ergebnisse aus Gründen der Exaktheit nicht stützen kann.
Daher begrenzt das einem bestimmten Assay innewohnende Hintergrundniveau
die niedrigste Menge eines Analyten, die detektiert und/oder gemessen
werden kann.
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Der
Hintergrund in einem Assay spielt eine Rolle bei der Begrenzung
des „dynamischen
Bereiches" des Assays.
Mit „dynamischen
Bereich" ist eine
lineare oder vorhersagbare akkurate Übereinstimmung zwischen dem
Analytniveau, der in der zu untersuchenden Probe vorhanden ist und
der Menge des Signals, das vom Marker erhalten wird, der die Anwesenheit
des Analyten anzeigt, gemeint. Für
den Durchschnittsfachmann ist leicht ersichtlich, dass der dynamische
Bereich eines Assays nicht unter das Hintergrundniveau, das durch
die Detektion von nicht-spezifischem Marker beigesteuert wird, erweitert
werden kann. Demnach ist der dynamische Bereich umso mehr begrenzt,
je höher
der Hintergrund ist. Wenn darüber
hinaus hohe Mengen eines Analyten zu detektieren sind, müssen dementsprechend
große
Mengen der Sonde verwendet werden, was zu höheren Hintergründen führt.
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Andere
Faktoren können
den dynamischen Bereich eines Assays beschränken. Häufig ist eine Begrenzung die
maximale Menge eines Signals, das durch die Marker-Detektionsvorrichtung,
die im Assay verwendet wird, detektiert werden kann. Wenn ein Instrument
daher genau nur, zum Beispiel, eine Zählung von bis zu einer Millionen
pro Sekunde durchführen
kann und die Probe erzielt ein Zählung
von zwei Millionen pro Sekunde, wird die zusätzliche Zählung von einer Millionen von
dem Instrument nicht gemeldet und die obere Ausdehnung des dynamischen
Bereiches des Assays ist nur die Hälfte von dem was für eine genaue
Quantifizierung der Probe erforderlich wäre.
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Auch
die Instrumente, die zum Detektieren des markierten Sonden:Analyt-Komplexes
verwendet werden, können
ein inhärentes
elektronisches „Rauschen" (manchmal auch als „Hintergrund" bezeichnet) aufweisen
und sie können
ebenso zur Beschränkung
der Genauigkeit bei der Analytdetektion beitragen. Auch wenn das
elektronische Signal-Rausch-Verhältnis eines
Instruments verbessert werden kann, verbindet sich das Rauschen
mit dem oben beschriebenen inhärenten
Hintergrund des Assays, was die Fähigkeit zum Detektieren oder
Quantifizieren von Analyten in einem großen Bereich von Konzentrationen
weiter beschränkt.
Um diese Beschränkungen
auszuräumen
besorgen sich die Praktiker von Assays im Allgemeinen mehrere Proben von
einer einzelnen Quelle oder testen zahlreiche Verdünnungen
von Proben, um die Anwesenheit einer unbekannten Menge eines Analyten
zu detektieren.
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Einige
Verfahren erhöhen
die Empfindlichkeit eines Assays ohne den dynamischen Bereich zu
erweitern. Das heißt,
dass diese Verfahren es einem ermöglichen, eine geringere Menge
eines Analyten zu detektieren als zuvor mit der gleichen Reaktionsart
detektiert wurde. Einige Verfahren zum Erhöhen der Empfindlichkeit beruhen
auf der Verwendung von Mischungen von Bindungspartnern. Zum Beispiel
beschreibt Canfield et al. (US Pat. Nr. 4,514,505) ein Antigen-Detektionsverfahren
mit erhöhter
Empfindlichkeit, das Mischungen von monoklonalen Antikörpern mit
mindestens zwei Antikörper,
die gleichzeitig an mindestens zwei unterschiedliche antigenische
Stellen binden können,
verwendet. Die Menge für
jeden monoklonalen Antikörper
variiert, doch für
gewöhnlich
ist die bevorzugte Menge jedes Antikörpers relativ zur Menge der
anderen Antikörper
im wesentlichen die Gleiche wie das Verhältnis der Bindungskonstanten
der Antikörper
zu dem zu detektierenden Antigen. Ein anders Assayverfahren verwendet
Nukleinsäurebindungspartner
um Nahrungsmittel durch Verwendung einer oder mehrerer Salmonella-spezifischer
markierter Sonden, zum Binden eines einzelnen Salmonella Chromosoms
(Europäische
Pat. Anmeldung Nr. 0114668), auf bakterielle Kontaminationen zu testen.
In diesen System werden mehrere Sonden verwendet, um die Empfindlichkeit
des Assays zu erhöhen, da
jedes Chromosom mehrere Marker bindet.
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Im
Stand der Technik besteht ein Bedarf für Verfahren und Zusammensetzungen
zum Detektieren und/oder Quantifizieren von Analyten in einem einzelnen
Assay ohne die Notwendigkeit, Probenverdünnungen oder das Testen von
doppelten Proben durchzuführen.
Bevorzugt würden
solche Verfahren und Zusammensetzungen eine einmalige Zugabe von
Sonden zum Detektieren von Analytkonzentrationen, die sich über einen
Bereich von etlichen Größenordnungen
in unterschiedlichen Proben unterscheiden, einschließen. Diese Verfahren
sind bevorzugt ebenso unabhängig
vom Analyttyp, Sondentyp, Markertyp und verwendetem Instrument für die Detektion
des Analyten, wodurch für
den zu detektierenden Analyten oder die verwendeten Zusammensetzungen
oder Vorrichtungen spezifische Modifikationen möglich werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Detektieren
eines Analyten über
einem Bereich von Konzentrationen in einer einzelnen Probe. Dieses
Verfahren beinhaltet die Schritte: Bereitstellen eines Sondenreagenzes,
das mindestens zwei Sonden umfasst, wobei jede Sonde einen Target-bindenden Rest
und einen detektierbaren Marker umfasst und in dem jede Sonde in
einer Menge vorhanden ist, die es ermöglicht, einen Bereich von Analytkonzentrationen
zu detektierten, der sich von dem durch eine andere Sonde im Reagenz
detektierbaren Bereich von Analytkonzentrationen unterscheidet,
wobei das Sondenreagenz eine erste Sonde enthält, die mindestens in einem
10-fach molaren Überschuss
relative zu einer zweiten Sonde vorhanden ist, so dass das Sondenreagenz
in der Lage ist, einen Bereich von Analytkonzentrationen zu detektieren,
der größer ist
als der Bereich von Analytkonzentrationen, der durch eine einzelne
Sonde im Reagenz detektierbar ist; und in-Kontakt-bringen des Sondenreagenzes
in einem einzigen Behälter
mit einer Probe, die einen Analyten enthält. Dann beinhaltet das Verfahren
die Schritte zum Inkubieren der Probe und des Sondenreagenzes unter
Bedingungen, welche ein spezifisches Binden des Target-bindenden Restes
jeder Sonde an einem Target-Bereich des Analyten begünstigt,
wobei der von jeder Sonde erkannte Target-Bereich sich von Target-Bereich,
der durch eine andere Sonde im Sondenreagenz erkannt wird, unterscheidet,
wodurch ein spezifischer Bindungskomplex, der den Analyten und mindestens
eine Sonde umfasst, hergestellt wird; und Detektieren der Anwesenheit
des spezifischen Bindungskomplexes durch Detektieren eines Signals von
einem Marker, das auf die Anwesenheit mindestens einer Sonde in
dem spezifischen Bindungskomplex hinweist, wodurch die Anwesenheit
des Analyten in der Probe innerhalb des Bereichs von Analytkonzentrationen,
der durch die Sonde in dem spezifischen Bindungskomplex detektierbar
ist, angezeigt wird. In einer Ausführungsform produziert der detektierbare
Marker einer Sonde im Sondenreagenz ein Signal, das vom Signal, dass
eine Folge des detektierbaren Markers einer anderen Sonde im Reagenz
ist, unterscheidbar ist. In einer anderen Ausführungsform wird im Detektionsschritt
ein Signal gemessen, das für
die Kinetik einer Reaktion charakteristisch ist. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird im Bereitstellungsschritt ein Sondenreagenz verwendet, in dem
die spezifische Aktivität
einer Sonde sich von der spezifischen Aktivität einer anderen Sonde im Reagenz
unterscheidet. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird im Bereitstellungsschritt ein
Sondenreagenz verwendet, wobei der detektierbare Marker einer ersten
Sonde ein Signal produziert, das von einem Signal, das von einem
detektierbaren Marker einer zweiten Sonde im Reagenz produziert
wird, unterscheidbar ist und wobei sich die spezifische Aktivität der ersten
Sonde von der spezifischen Aktivität der zweiten Sonde im Reagenz
unterscheidet. Bevorzugt ist das Signal das von der ersten Sonde
produziert wird, von dem Signal, das von der zweiten Sonde produziert
wird, durch Messen der Kinetiken einer Reaktion im Detektionsschritt
unterscheidbar. In einer Ausführungsform
ist der detektierbare Marker von mindestens einer Sonde ein direkter
Marker, so dass im Detektionsschritt ein Signal gemessen wird, das
vom Marker produziert wird. In einer anderen Ausführungsform
weist mindestens eine Sonde einen detektierbaren Marker auf, der
ein Fluoreszenzmarker, ein Lumineszenzmarker, ein radioaktiver Marker,
ein Chromophor, ein Enzym oder ein Enzymsubstrat ist. Bevorzugt
ist der detektierbare Marker eine Chemilumineszenzmarker. In einer
Ausführungsform
des Verfahrens weist mindestens eine Sonde des Sondereagenzes einen
detektierbaren Marker auf, der ein Ligand ist, der einen signalerzeugenden
Bindungspartner spezifisch binden kann. Bevorzugt detektiert der Detektionsschritt
ein Signal, das Licht emittierend, Licht absorbierend, radioaktiv,
präzipitierend
oder ein Produkt einer Enzymreaktion ist. In einer Ausführungsform
des Verfahrens verwendet der Schritt des in-Kontakt-bringens ein
Sondenreagenz, wobei eine erste Sonde in einem mindestens 10-fach molaren Überschuss relativ
zur zweiten Sonde vorhanden ist. In anderen Ausführungsformen ist die erste
Sonde in mindestens einem 100-fach molaren Überschuss oder einem mindestens
1.000-fachen molaren Überschuss
oder einem mindestens 10.000-fachen molaren Überschuss relativ zur zweiten
Sonde vorhanden. In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet der Schritt
des in-Kontakt-bringens einen Analyten, der eine Nukleinsäure, ein Protein,
ein Fett, ein Kohlenhydrat oder eine Verbindung, die eine Kombination
davon darstellt, ist. Bevorzugt beinhaltet der Schritt des in-Kontakt-bringens
einen Analyten, der eine Nukleinsäure ist, und noch bevorzugter ist
der Analyt RNA. In einer anderen Ausführungsform ist mindestens eine
Sonde im Sondenreagenz eine Nukleinsäure, ein Protein, ein Fett,
ein Kohlenhydrat oder eine Zusammensetzung, die eine Kombination
davon darstellt. Bevorzugt ist mindestens eine Sonde, eine Nukleinsäure oder
ein Analogon davon. Noch bevorzugter ist mindestens eine Sonde eine
DNA, eine RNA, ein DNA-Analogon, ein RNA-Analogon oder eine Molekül, das eine
Kombination davon beinhaltet.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist eine Zusammensetzung, die als Sondenreagenz
zum Detektieren eines Analyten in einer einzelnen Probe verwendet
werden kann. Die Zusammensetzung beinhaltet mindestens zwei Sonden,
wobei jede Sonde einen Target-bindenden Rest, der an einen Target-Bereich des Analyten spezifisch
bindet, und ein detektierbaren Marker umfasst, wobei jede Sonde
an einen Target-Bereich bindet, der sich von dem Target-Bereich
einer anderen Sonde im Sondenreagenz unterscheidet und wobei jede
Sonde in einer Menge vorhanden ist, die sie dazu befähigt, einen
Bereich von Analytkonzentrationen zu detektieren, der sich von einem
Bereich von Analytkonzentrationen, der durch eine andere Sonde im
Reagenz detektierbar ist, unterscheidet, so dass das Sondenreagenz
den Analyten über
einen erweiterten Bereich von Analytkonzentrationen, der größer ist
als der Bereich von Analytkonzentrationen, der durch eine einzelne
Sonde im Reagenz detektierbar ist und wobei eine erste Sonde im
Sondenreagenz in einer Menge vorhanden ist, die sich durch einen
mindestens 10-fachen molaren Überschuss
relativ zur zweiten Sonde im Sondenreagenz unterscheidet, detektieren
kann. In einer anderen Ausführungsform
ist jede Sonde von einer anderen Sonde im Sondenreagenz aufgrund
ihrer spezifischen Aktivität,
einet Eigenschaft in Folge ihres detektierbaren Markers oder einer
Kombination davon unterscheidbar. Eine andere Ausführungsform
der Zusammensetzung beinhaltet für jede
Sonde ein Nukleinsäureoligonukleotid
mit einem Target-bindenden Rest, der eine Basensequenz ist. In einer
Ausführungsform
weist jede Sonde einen detektierbaren Marker auf, der ein Acridiniumesterderivat
ist. Bevorzugt weist jede Sonde einen andersartigen detektierbaren
Marker auf und jede Sonde weist eine andersartige spezifische Aktivität im Vergleich
zu einer anderen Sonde im Reagenz auf. In einer anderen Ausführungsform
ist jede Sonde ein Nukleinsäureoligonukleotid
in dem der Target-bindende Rest an einen Target-Bereich, der eine
Nukleinsäurebasensequenz
ist, spezifisch bindet und bevorzugt weist jede Sonde einen detektierbaren
Marker auf, der ein Acridiniumesterderivat ist.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1A, 1B und 1C zeigen
die Strukturen einer Anzahl von Acridiniumester („AE")-derivaten und ihre
entsprechende Nomenklatur, die unterschiedliche chemilumineszierende
Reaktionseigenschaften aufweisen, so dass bestimmte Kombinationen
dieser Marker als voneinander unterscheidbare Marker verwendet werden
können.
Die dargestellten Verbindungen sind: in 1A, Standard
AE, Naphthyl-AE, ortho-AE („o-AE"), 1- oder 3-Methyl-AE
(„1 oder
3-ME-AE"), 2,7-Dimethyl-AE
(„2,7-diMe-AE"), und 4,5-Dimethyl-AE („4,5-diMe-AE"); in 1B,
ortho-Dibromo-AE („o-diBr-AE"), ortho-Dimethyl-AE („o-diMe-AE"), meta-Dimethyl-AE
(„m-diMe-AE"), ortho-Methoxy-AE
(„o-MeO-AE"), ortho-Methoxy(cinnamyl)-AE
(„o-MeO(cinnamyl)-AE"), und ortho-Methyl-AE
(„o-Me-AE"); und in 1C,
ortho-Fluoro-AE („o-F-AE"), 1- oder 3-Methyl-ortho-fluoro-AE („1- oder
3-Me-o-F-AE"), 1-
oder 3-Methyl-meta-difluoro-AE
(„1-
oder 3-Me-m-diF-AE"),
und 2-Methyl-AE („2-Me-AE").
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2 ist
eine Darstellung der Kinetiken der Lichtemission für 1-Me-m-diF-AE
(☐), 1-Me-AE (♢) und o-MeO(cinnamyl)-AE (☐)(wobei
auf der y-Achse relative Lichteinheiten („RLU") aufgetragen sind und auf der x-Achse
Zeitintervalle (in 0,2 Sek.), die zeigt, das 1-Me-m-diF-AE am schnellsten
reagiert, danach 1-Me-AE reagiert, und o-MeO(cinnamyl)-AE reagiert über einen
langen Zeitraum.
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3A und
3B zeigen
doppellogarithmisch-skalierte Graphen, welche die Chemilumineszenzsignale
(y-Achse, log RLU) darstellen, die in separaten Experimenten von
zwei unterschiedlichen und unterschiedlich markierten Oligonukleotidsonden
(
3A für
eine o-F-AE-markierte Sonde 1 (⦁,o), und
3B für eine 2-Me-AE-markierte
Sonde 2 (
,☐)),
die gegen den gleichen Target-RNA-Analyten als eine Funktion der Target-Menge
(x-Achse, log Analyt in fmol) gerichtet sind, erhalten worden sind;
Sonde 2 (
3b) war bei einer 100-fach geringeren
spezifischen Aktivität
vorhanden als bei der Sonde 1 (
3A). Auch
wenn alle erhaltenen Datenpunkte dargestellt worden sind, wurden
nur einige (o,
)
verwendet, um die Ausgleichsgerade zu berechnen.
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4 ist
ein doppellogarithmisch skalierter Graph für die Chemilumineszenzsignale,
die unter Verwendung der gleichen Sonden, Marker und Targets, wie
in 3A und 3B erhalten
worden sind, jedoch wurde das gesamte Assay (Sonden in der gleichen
Reaktionsmischung, die an den Analyten binden, und Chemilumineszenz)
im gleichen Behälter
durchgeführt;
die für
die Datenpunkte verwendeten Symbole sind die gleichen wie in 3A und 3B.
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5A bis 5C sind
doppellogarithmisch skalierte Graphen, welche die Chemilumineszenzsignale (y-Achse,
log RLU) als Funktion der Target-Menge (x-Achse, log Analyt in fmol),
die in separaten Experimenten unter Verwendung von zwei unterschiedlichen
Sonden (Sonden 3 und 4), die mit dem gleichen Chemilumineszenzmarker
markiert wurden und untersucht wurden mittels: Sonde 3 alleine (5A),
Sonde 4 alleine (5B) und Sonden 3 und 4 zusammen
(5C), erhalten worden sind.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Verfahren und Zusammensetzungen gerichtet,
welche die Detektion mindestens eines Analyten über einen breiteren totalen
Konzentrationsbereich als es andernorts üblicherweise möglich ist,
wenn eine einzelne Sonde verwendet wird oder mehrere Sonden in anderen
Assayarten (z. B., wie beschrieben von Taber in
EP 114,668 ), ermöglichen. Für gewöhnlich verwendet das Verfahren
zwei oder mehr markierte Sonden, wobei jede Sonde auf den gleichen
Analyten in einem unterschiedlichen Target-Bereich gerichtet ist. Jede markierte
Sonde wird verwendet, um einen Analyten innerhalb eines unterschiedlich
spezifizierten Konzentrationsbereiches zu detektieren und ist im
Assay in einer Menge vorhanden, die auf eine definierte Art und
Weise mit der maximalen molaren Menge eines Analyten innerhalb dieses
Bereiches übereinstimmt.
Das Sondenreagenz enthält
eine erste Sonde, die in einem mindestens 10-fachen molaren Überschuss
relativ zu einer zweiten Sonde vorhanden ist. Dadurch sind die markierten
Sonden im Assay bei unterschiedlichen Konzentrationen, die mit zum
Detektieren gesuchten unterschiedlichen Analytkonzentrationsbereichen übereinstimmen,
vorhanden. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden die durch jeden der Marker erzeugten Signale
durch das Messen der gleichen Art von Eigenschaftsänderung
(z. B., die Detektion von Licht), detektiert. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das durch jeden Marker erzeugte Signal unabhängig voneinander unterscheidbar
(z. B., durch das Detektieren unterschiedlicher Eigenschaften, die
mit jedem Marker in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Licht und
radioaktiver Zerfall oder unterscheidbare Messungen der gleichen
Eigenschaft, wie zum Beispiel Licht bei unterschiedlichen Wellenlängen). Darüber hinaus
kann jede Sonde bei der gleichen oder bevorzugt bei unterschiedlichen
spezifischen Aktivitäten
markiert sein.
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Ein
Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zum Detektieren von Analyten
und Erweitern des Bereichs von Analytkonzentrationen bei denen die
Analyten detektiert werden können
durch die Verwendung von zwei oder mehreren Sonden. Jede Sonde ist
mit einem detektierbaren Marker markiert und gegen einen unterschiedlichen
Target-Bereich des gleichen Analyten gerichtet.
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Bevorzugt
sind die Marker, an die die Sonden gebunden sind, separat detektierbar.
Mit „separat
detektierbar" ist
gemeint, dass die Marker im gleichen Reaktionsgefäß vorhanden
sein können
und jeder in der Anwesenheit des anderen unterschieden werden kann.
Solche Marker können
von gleicher allgemeiner Art sein, wie zum Beispiel Radionuklide
(zum Beispiel 32P und 125I;
wobei der erste durch Emission von β-Teilchen und der andere durch Emission
von γ-Strahlen
detektierbar ist), Chemilumineszenzmarker und Fluoreszenzmarker.
Alternativ dazu kann eine Sonde mit einer bestimmten Art eines Markers
markiert werden und eine andere Sonde kann mit einer anderen Art
von Marker, wie zum Beispiel die erste Sonde mit einem Radionuklid und
die zweite Sonde mit einem Fluoreszenzmarker, markiert sein. In
anderen Ausführungsformen
sind die Marker und Sonden nicht getrennt voneinander unterscheidbar
(d. h., die gleiche messbare Eigenschaft wird detektiert), solange
sie auf jeder Sonde in unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten vorhanden
sind.
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Mit „markiert" ist gemeint, dass
die Sonde mit einer Verbindung zum Markieren verbunden ist. Der
Marker kann entweder direkt oder indirekt gebunden sein. Ein Beispiel
für das
indirekte Markieren ist die Verwendung eines Intermediärmoleküls, wie
zum Beispiel einem sekundären
Antikörper
oder einem Intermediäroligonukleotid,
das seinerseits entweder direkt oder indirekt markiert ist. Das
direkte Markieren kann über
kovalente Bindungen oder über
nicht-kovalente Wechselwirkungen, wie zum Beispiel Wasserstoffbrückenbindung,
hydrophobische und ionische Wechselwirkung oder über die Bildung von Chelaten
oder Koordinationskomplexen erfolgen.
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Wenn
auf die Konzentration oder die Menge einer bestimmten Sonde, die
einer Menge eines Analyten, für
den die Sonde zur Detektion gestaltet worden ist, entspricht, Bezug
genommen wird, versteht es sich, dass mit „dementsprechend" gemeint ist, dass
die Konzentrationen oder Mengen der Sonde und des Analyten in einer
vorhersagbaren und reproduzierbaren Art und Weise zueinander in
Beziehung stehen; zum Beispiel durch ein bestimmtes Verhältnis bei
einer Auswahl von Assaybedingungen.
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Mit „Oligonukleotid" oder „Oligomer" ist eine multimerische
Verbindung gemeint, die Nukleoside oder Nukleosidanaloga umfasst,
die Stickstoffbasen oder Basenanaloga aufweisen, die einen Nukleinsäureanalyten
spezifisch binden können,
um einen stabilen Sonden:Analyt-Komplex
auszubilden. Die Nukleoside können über Phosphordiesterbindungen
miteinander verknüpft
werden, um ein Polynukleotid auszubilden oder können auf jede andere Art und
Weise verknüpft
sein, welche die Bildung eines Target-spezifischen Komplexes mit einer Target-Nukleinsäure ermöglicht.
Andere Verknüpfungen
können
zum Beispiel Phosphorthioat-Verknüpfungen, Methylphosphonat-Verknüpfungen
und Peptidbindungen beinhalten. Peptidnukleinsäuren, so wie sie hier verwendet
werden, sind in den Verbindungen enthalten, die als Oligonukleotide
bezeichnet werden. Zuckerreste (Ribose, Desoxyribose) können mir
Gruppen substituiert werden, welche die Stabilität der Hybridisationsreaktion
(jedoch nicht die Ausbildung eines Sonden:Analyt-Komplexes verhindern),
wie zum Beispiel mit 2'-Methoxysubstitutionen
und 2'-Halogensubstitutionen,
wie zum Beispiel 2'-F,
beeinflussen. Die Basen können
herkömmliche
Basen (A, G, C, T, oder U) oder Analoga davon sein (siehe z. B.,
The Biochemistry of the Nucleid Acids 5–36, Adams et al., Hrsg. 11.
Ausgabe, 1992).
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Mit „spezifischer
Aktivität" sind Einheiten von
erhaltenen detektierbaren Signalen aus der Marker-pro-Einheit-Messung der
Sonde gemeint. Die Einheiten von detektierbaren Signalen können in
Zählungen pro
Minute (cpm), Lichtabsorptionseinheiten bei einer spezifischen Wellenlänge, relative
Lichteinheiten („RLU"), Einheiten an enzymatischer
Aktivität
oder jeder anderen Einheit für
das Messen der Menge an vorhandenem Marker, ausgedrückt werden.
Gleichermaßen
können
die Einheiten der Sondenmessungen als Einheiten der Masse (z. B., μg) oder als
eine Messung der Anzahl der Moleküle (z. B., μmol) ausgedrückt werden.
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Mit
dem Begriff „Bindungspartner" oder „Sonde" ist eine Molekülverbindung
gemeint, die mit einem Analyten binden oder Wechselwirken kann.
Ein Bindungspartner oder Sonde wird dafür verwendet, um die Anwesenheit
oder Menge eines Analyten in einer Probe anzuzeigen. Wenn nicht
der Bindungspartner oder die Sonde von Natur aus oder direkt detektierbar
ist, ist ein Marker direkt oder indirekt mit der Sonde konjugiert. Analyten
die detektiert werden können
beinhalten zum Beispiel Nukleinsäuren,
Antikörper,
Proteine, Enzyme, Lipide, Kohlenhydrate, Zelloberflächenrezeptoren,
Cytokine, Hormone, Antigene, Metalle, Molekülkomplexe, wie zum Beispiel
polymere Anordnungen von Proteinen oder anderen Makromolekülen und ähnlichem.
Gleichermaßen
können
Bindungspartner oder Sonden zum Detektieren dieser Analyten zum
Beispiel Nukleinsäuresonden,
Antikörper,
Antigene, Haptene, chelatierende Agenzien, Enzyme, Enzymsubstrate,
Proteine und Analoga davon beinhalten.
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Mit „Target-Bereich" oder „Bereich" ist jeder Teil eines
Analyten, kontinuierlich oder nicht-kontinuierlich, gemeint, der
an eine Sonde oder einen Bindungspartner spezifisch bindet. Wenn
zum Beispiel der Analyt eine Nukleinsäure ist, kann ein Target-Bereich
eine Nukleotidbasensequenz umfassen, die eine Sonde spezifisch bindet.
Der Target-Bereich kann ebenso eine sekundäre oder tertiäre Struktur
des Analyten, an den die Sonde spezifisch bindet, umfassen. Wenn,
wie in einem anderen Beispiel, der Analyt ein Protein oder ein Peptid
ist, kann ein Target-Bereich eine Aminosäuresequenz oder eine Konformationsdomäne des Proteins
oder Peptids, an welche die Sonde spezifisch bindet, sein. Bevorzugt
kann ein Target-Bereich
einen anderen Target-Bereich des gleichen Analyten nicht überlappen,
so dass das gleichzeitige in-Kontakt-bringen mehrerer Sonden mit dem Analyten
nicht mit einem Wettkampf zwischen den Sonden enden wird.
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Es
ist ein Ziel der Erfindung, Verfahren zur Detektion eines großen Bereiches
von Target-Analytkonzentrationen bereit zu stellen. Üblicherweise
steigern die Verfahren der vorliegenden Erfindung die Fähigkeit den
Analyten über
mindestens zwei Größenordnungen
genau zu detektieren. Durch das Verwenden von zusätzlichen
Sonden mit separat voneinander unterscheidbaren Markern kann der
dynamische Bereich eines Assays für eine einzelne Probe über 3 bis
6 Größenordnungen
oder mehr erweitert werden. Diese Verfahren erlauben die Analytdetektion
in einer einzelnen Probe ohne das Durchführen von Probenverdünnungen
oder das Testen von Wiederholungsproben unter unterschiedlichen
Bedingungen. Bevorzugt wird die dynamische Reaktion des Assays für ein erwartetes
Analytniveau a priori entwickelt, um einen Bereich von Analytmengen
abzudecken. Das Verfahren ermöglicht
bevorzugt Probenanalysen in einem einzelnen Röhrchen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist das Bereitstellen von Zusammensetzungen
für die
Detektion oder Quantifikation eines Analyten, die von einer Person
mit einem Minimum an spezialisierten Übungen in medizinischen, klinischen
oder wissenschaftlichen Verfahren verwendet werden kann. Durch die
Möglichkeit
nach einem Analyten zu suchen, der in einer Probe bei einer Konzentration
innerhalb eines großen
Bereiches von möglichen
Konzentrationen vorhanden sein kann, stellt die Erfindung Zusammensetzungen
bereit, welche die Automation vieler Aspekte von Assays ermöglicht,
während
die Probenhandhabung und das Risiko eines Fehlers minimiert werden.
Daher stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit,
die das Trainingsniveau für
das Laborpersonal minimieren, das für die Durchführung von
Assays benötigt
wird, die eine Assayautomatisierung ermöglichen und die Variabilität der Resultate
verringern.
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Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines
Verfahrens zum Detektieren oder Messen eines oder mehrerer in einer
Probe vorhandener Analyten, das die Schritte des in-Kontakt-bringens
der Probe mit einem Sondenreagenz, das zwei oder mehr Sonden beinhaltet,
unter Bedingungen, welche das Binden der Sonden mit dem Analyten
begünstigen,
beinhalten. Jede Sonde ist an einen Marker gebunden und bindet spezifisch
an einen separaten Target-Bereich
des Analyten, so dass jede markierte Sonde so ausgestaltet ist,
um den Analyten über
einen anderen Bereich von Analytkonzentrationen zu detektieren und
die Menge jeder im Sondenreagenz vorhandenen Sonde der Menge des
Analyten, der durch die Sonde detektiert werden soll, entspricht.
Dann beinhaltet das Verfahren den Schritt des Detektierens der Anwesenheit
von mindestens einem Marker als ein Hinweis auf die Anwesenheit
oder Menge des Analyten in der Probe, wobei der Bereich der möglichen
Analytmengen in der Probe, der detektiert oder durch das Sondenreagenz
gemessen werden kann, größer ist
als der Bereich von Analytmengen in der Probe, der durch eine markierte
Sonde oder eine Kombination von Sonden, wie im Stand der Technik
beschrieben (z. B., siehe
EP 114,668 )
detektiert oder gemessen werden kann. Bevorzugt wird sowohl der
Schritt des in-Kontakt-bringens als auch der Schritt des Detektierens
im gleichen Behälter
durchgeführt.
In einer Ausführungsform
macht das Verfahren Gebrauch von separat voneinander unterscheidbaren
Markern. In einer anderen Ausführungsform
macht das Verfahren Gebrauch von zwei oder mehr markierten Sonden,
die unterschiedliche spezifische Aktivitäten aufweisen.
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Sonden
sind im Sondenreagenz in unterschiedlichen Mengen vorhanden. Das
Sondenreagenz enthält eine
erste Sonde, die in mindestens einem 10-fach molaren Überschuss
relativ zu einer zweiten Sonde vorhanden ist. Die Menge jeder Sonde
entspricht und definiert die obere Grenze des Bereichs von Konzentrationen
des Analyten, den die markierte Sonde spezifisch bindet und den
sie detektiert. Dieses Merkmal ist wichtig, da die Menge jeder markierten
Sonde im Assay die Menge des vorhandenen Hintergrunds definieren
kann. Auch wenn die Sonden in ihrer spezifischen Aktivität unterschiedlich
sind, ist die Sonde mit der höchsten
spezifischen Aktivität
im Allgemeinen in der geringsten Menge vorhanden, während die
Sonde mit der geringsten spezifischen Aktivität im Allgemeinen in der größten Menge
vorhanden ist. Dadurch wird der Hintergrund eines Markers, der mit
einer ungebundenen Sonde in Verbindung steht, minimiert.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung stellt Zusammensetzungen und Kits zum
Detektieren von Analyten, die in einer Probe innerhalb eines großen Bereichs
von möglichen
Konzentrationen vorhanden sein können,
bereit. Solche Zusammensetzungen beinhalten ein Sondenreagenz, das
zwei oder mehr markierte Sonden beinhaltet, die an separate Target-Bereiche
des Analyten binden können.
Die markierten Sonden im Reagenz können den Analyten über verschiedene
Bereiche von möglichen
Analytkonzentrationen detektieren, da die Konzentration jeder Sonde
im Reagenz der maximalen Konzentration des durch die bestimmte Sonde
zu detektierenden Analyten entspricht. Ein Analyt kann zwei oder
mehrere Sonden binden und jede Sonde ist dazu in der Lage an einen
Target-Bereich des Analyten spezifisch zu binden. Eine Sonde und/oder
ein Analyt kann eine Nukleinsäure
oder ein Oligonukleotid, ein Protein (z. B., ein Antigen, Antikörper, Hormon,
Cytokin oder zellulärer
Rezeptor) oder eine Peptidnukleinsäure sein.
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Das
vorliegende Verfahren beinhaltet Verfahren, Kits und Zusammensetzungen
zur Detektion und zum Messen eines Analyten, der in einer Probe
innerhalb eines breiten Konzentrationsbereiches vorhanden sein kann.
Das Verfahren vermeidet die Notwendigkeit Proben zu verdünnen oder
Wiederholungstests einer einzelnen Probe unter unterschiedlichen
Bedingungen durchzuführen.
Die Erfindung stellt ein kosten-, zeit- und personaleffizientes
Format zur Detektion eines Analyten, der zwei oder mehr Bindungspartner
binden kann, bereit.
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Die
Erfindung schließt
drei für
Analyt-Detektionsassays übliche
Beobachtungen ein. Die erste Beobachtung ist, dass jedes Assaysystem,
das einen Marker zur Analytdetektion verwendet, ein Hintergrundniveau eines
nicht-spezifischen Signals ergibt, das durch „freie" Marker erzeugt wird. Mit „freier" Marker ist ein Marker gemeint,
der in einem Assay in einer ungebundenen Form vorhanden ist, nachdem
das Assay durchgeführt worden
ist oder markierten Sonden, die keinen Analyten gebunden haben und
ein detektierbares Signal erzeugen. Assayformate haben üblicherweise
ein inhärentes
Hintergrundniveau, das von Assay zu Assay variieren kann, jedoch üblicherweise
im Bereich von etwa 0.01% bis etwa 10% oder noch bevorzugter im
Bereich von etwa 0.01% bis etwa 1% des im Assay gemessenen Gesamtsignals
liegt. Der Hintergrund kann ebenso das elektronische Rauschen beinhalten,
das in dem Instrument vorhanden ist, das zum Detektieren des Markers verwendet
wird.
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Die
zweite Beobachtung ist, das jedes Instrument oder Verfahren, das
zum Detektieren des Markers verwendet wird, ein maximales Niveau
für die
Signaldetektion aufweist, jenseits dessen ein zusätzliches
Signal nicht detektiert wird. Zum Beispiel könnte ein Luminometer ein maximales
Detektionsniveau von zwei Millionen relativen Lichteinheiten („RLU") aufweisen und wenn
eine Probe einen Marker enthält,
der vier Millionen RLU ergibt und von diesem Instrument ausgelesen
wird, wird es die Menge des in der Probe vorhandenen Markers nur
auf die Hälfte
(d. h., es wird zwei Millionen RLU anzeigen) einschätzen. Dieses
Phänomen
wird als Verlust des dynamischen Bereiches am „oberen Ende" beschrieben. Bei
einer Kombination mit der ersten Beobachtung wird erkennbar, dass
es sowohl Begrenzungen beim Minimal- als auch beim Maximalniveau
für den
Analyten gibt, der mit einem Standardassaysystem detektiert werden
kann.
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Die
dritte Beobachtung ist, dass unterschiedliche Marker getrennt voneinander
in der Anwesenheit des jeweils anderen detektiert werden können. Daher
wird der durch einen ersten Marker beigebrachte Hintergrund für gewöhnlich im
Wesentlichen nicht die Detektion eines anderen unabhängig davon
detektierbaren Markers stören.
Obwohl keine Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Markern von
Vorteil ist, verhindert die unerhebliche Wechselwirkung nicht die
unabhängige
Detektion von zwei oder mehr Markern.
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Der
durch markierte Sonden erzeugte Hintergrund wirft dann ein Problem
auf, wenn unterschiedliche Sonden nicht voneinander unterschieden
werden können.
Der durch eine in großen
Mengen vorhandenen Sonde erzeugte Hintergrund kann geringe Signalmengen
einer anderen in geringen Mengen vorhandenen Sonde verdecken. Dieses
Problem kann auf zweierlei Art und Weise gelöst werden, wie im Detail weiter
unter beschrieben wird. Als erstes können Sonden mit unterschiedlichen
spezifischen Aktivitäten
verwendet werden, so dass eine markierte Sonde, die in großen Mengen
vorhanden ist, keinen signifikanten Hintergrund erzeugen wird, wenn
ihre spezifische Aktivität
gering ist. Wenn zweitens die markierten Sonden mit der gleichen
spezifischen Aktivität
unabhängig
voneinander erkennbar sind, wird der durch eine markierte Sonde
erzeugte Hintergrund nicht das Signal überlagern, das durch eine andere
in geringen Mengen vorhandene Sonde erhalten wird.
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Wenn
Populationen unterschiedlicher Sonden jeweils auf separate Target-Bereiche
eines Signalanalyten gerichtet sind, werden die unterschiedlichen
Sonden nicht miteinander um die Analytbindung konkurrieren. Daher
binden die unterschiedlichen Sonden separat voneinander und zeigen
die Anwesenheit des Analyten an. Wenn markierte Sonden verwendet
werden ist die separate Detektion jedes Target-Bereiches möglich, da
jeder Sonden:Target-Bereich-Komplex einen unabhängigen Hinweis auf die Anwesenheit
des Analyten gibt. Durch das Bereitstellen jeder markierten Sonde
in einer Mischung bei unterschiedlicher Konzentration in Bezug auf
jede andere markierte Sonde, ist jeder Target-Bereich ein Hinweis
auf eine Analytkonzentration innerhalb eines Bereichs von Konzentrationen.
Daher bildet eine Sammlung dieser Sonden eine Sequenz von Konzentrationsbereichen,
die detektiert werden können.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung verwenden ähnliche, jedoch unterschiedliche
Arten für
das Erweitern des Konzentrationsbereiches eines Assays, das unter
Verwendung von mehr als einer Sonde oder Bindungspartners einen
Analyten detektiert. Um dies deutlicher darzustellen, werden weiter
unten drei Modellsysteme beschrieben.
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Modellsystem 1: Verwendung
von nicht zu unterscheidenden Markern und Sonden mit unterschiedlichen
spezifischen Aktivitäten
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Zum
Zwecke der Darstellung werden drei Sonden verwendet, wobei jede
auf unterschiedliche Target-Bereiche des gleichen Analyten gerichtet
ist. Es versteht sich, dass jede Anzahl von Sonden, die größer als
1 ist, in anderen Anwendungen des Verfahrens gleichermaßen verwendbar
wäre. Jede
Sonde ist mit einer einzelnen Art von Markern markiert. In der Praxis
könnte
dieser Marker von Sonde zu Sonde unterschiedlich sein, wie zum Beispiel
unterschiedliche Radionuklide oder unterschiedliche Fluoreszenzmoleküle, jedoch
wird für
das von jedem Marker abgegebene Signal angenommen, dass es von dem
durch andere Marker abgegebenen Signal nicht zu unterscheiden ist.
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In
diesem Modellassay kommt die Mischung der markierten Sonden 1, 2
und 3 mit dem Analyten unter Bedingungen in Kontakt, welche das
Binden aller Sonden an ihre entsprechende Target-Bereiche auf dem Analyten
begünstigen.
Nach dem Binden wird ein Schritt zum Unterscheiden der gebundenen
Sonden von den ungebundenen Sonden eingefügt; dieser Schritt kann einfach
durch den Durchschnittsfachmann bestimmt werden, abhängig davon
ob eine heterogenes oder homogenes Assaysystem verwendet wird (z.
B., ein physikalischer Trennungsschritt oder Hydrolyseschritt, der
den Marker auf ungebundenen Sonden selektiv inaktiviert). Dann werden
die gebundenen, markierten Sonden unter geeigneten Bedingungen,
die durch den Durchschnittsfachmann abhängig von den verwendeten Markern
(z. B., durch das Detektieren von Licht, radioaktiven Zerfall oder
Produkten einer Enzym-Substratreaktion) einfach bestimmt werden
können,
detektiert. Die im Folgenden dargestellten Berechnungen gehen von
einer 100%-igen Effizienz der Detektion aus.
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In
allen dargestellten Modellsystemen wird davon ausgegangen, dass
jede Sonde auf einen Target-Bereich gerichtet ist, der in einer
einzelnen Kopie für
jede Analyteinheit, z. B. eine für
eine Target-Nukleinsäure
einzigartigen Nukleotidsequenzbereich oder eine für ein Target-Polypeptid
einzigartige Domäne,
vorhanden ist. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass eine
Vielzahl solcher Stellen für
jeden Target-Bereich, für
den eine bestimmte Sonde zum Binden entworfen worden ist, existieren
kann. Auch wenn die folgenden Berechnungen von einer eins zu eins
Entsprechung zwischen den Target-Bereichen und dem Analyten ausgehen,
würden
diese Berechnungen für
den Fall das zwei oder mehr Target-Bereiche für jede Analyteinheit vorhanden
sind, sich nur dadurch unterscheiden, dass eine einfache Korrektur
genügt,
um dieser Tatsache Rechnung zu tragen. Das heißt, dass der Durchschnittsfachmann
feststellen wird, dass die unten bereitgestellten Berechnungen für Analyten,
die zwei Target-Bereiche pro Analyt enthalten mit zwei, für Analyten,
die drei Target-Bereiche pro Analyt enthalten mit drei, und so weiter,
multipliziert werden sollten.
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Für diese
Berechnung wird angenommen, dass die gewünschten detektierbaren Analytmengen
von 0,01 fmol (1 fmol entspricht 10–15 mol)
bis 10.000 fmol variieren. Drei Sonden mit unterschiedlichen Konzentrationen
werden in dem Assay verwendet: 1 fmol von Sonde 1, 100 fmol von
Sonde 2 und 10.000 fmol von Sonde 3. Diese Sonden werden mit unterschiedlichen
spezifischen Aktivitäten
markiert, die mit der Menge der Sonde im Assay in umgekehrter Beziehung
stehen. Für
diese Darstellung wird davon ausgegangen, dass Sonde 1 mit 108 Einheiten an Marker/pmol (10–12 mol)
an Sonde, Sonde 2 mit 106 Einheiten an Marker/pmol
und Sonde 3 mit 104 Einheiten an Marker/pmol
markiert ist. Das ergibt die gleiche Menge an Marker (105 Einheiten), die von jeder Sonde bei der
Reaktion bereitgestellt wird.
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Für diese
Darstellung wird davon ausgegangen, dass, wenn kein Analyt in der
Probe vorhanden ist, der Hintergrund 0,1% des gesamten detektierbaren
Signals im Assay ist. Auf dem oben genannten basierend ist diese
Menge 0,1% × 105 Einheiten = 100 Einheiten an Hintergrund
für jede
Sonde, insgesamt 300 Einheiten für
alle drei Sonden. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass
diese relativ geringe Menge an Hintergrund, die Detektion eines
Analyten bei niedrigen Konzentrationen ermöglicht.
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Wenn
zum Beispiel 3 amol (1 amol = 10–18 mol)
eines Analyten im Assay vorhanden sind, binden 3 amol an Sonde 1
und der Sonde 1:Analyt-Komplex erzeugt ein Signal von 300 Einheiten.
Wenn es mit dem Hintergrund kombiniert wird, liegt das detektierte
Gesamtsignal bei 600 Einheiten (300 Einheiten an Hintergrund und
300 vom Sonde 1:Analyt-Komplex) was ein zweifaches Signal-Rausch
(„S/N")-Verhältnis bei
dieser Analytkonzentration ergibt; ein zweifaches S/N-Verhältnis oder
größer wird
vom Durchschnittsfachmann im Allgemeinen als ein positives Signal
gewertet. Wenn 3 amol eines Analyten vorhanden sind, binden auch
3 amol jeweils von der Sonde 2 und der Sonde 3 am Analyten. Aufgrund
ihrer geringeren spezifischen Aktivität trägt Sonde 2 jedoch nur 0,3 Einheiten
zum Signal bei, während
Sonde 3 0,0003 Einheiten beiträgt.
Daher tragen die Signale von diesen Sonden nicht wesentlich zum
von der Sonde 1 bei dieser Analytkonzentration erhaltenen Signal
bei.
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Wenn
bei Verwendung der gleichen Sonden die Konzentration des Analyten
auf 1 fmol erhöht
wird, bindet die gesamte Sonde 1 an den Analyten, und der Sonde
1:Analyt-Komplex ergibt 105 Einheiten des
detektierbaren Markers. Nur 0,1% von 105 Einheiten
des Signals von Sonde 1 (100 Einheiten) ergibt sich in Folge des
Hintergrunds für
diese Sonde. Auch in diesem Assay binden 1 fmol der Sonde 2 und
3 an den Analyten, um Sonde 2:Analyt- und Sonde 3:Analyt-Komplexe
zu erzeugen. Da diese Sonden mit einer geringeren spezifischen Aktivität markiert
sind, produziert der Marker der Sonde 2 1.000 Signaleinheiten und
der Marker der Sonde 3 erzeugt 10 Signaleinheiten bei der Detektion.
Das heißt,
dass der Marker der Sonde 2 ungefähr 1% zum detektierten Gesamtsignal
beiträgt
und der Marker der Sonde 3 unterhalb des Hintergrundsignals liegt. Das
detektierte Gesamtsignal liegt bei 100.000 + 1.000 + 10 = 101.010
Einheiten wenn 1 fmol des Analyten vorhanden ist.
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Wenn
zwischen 1 und 100 fmol des Analyten in der zu untersuchenden Probe
vorhanden sind, variiert das detektierbare Signal der markierten
Sonde 2 im Verhältnis
zur Targetkonzentration. Bei diesen Konzentrationen ist die gesamte
Sonde 1 an ihren Target-Bereich gebunden, wobei ein Signal erzeugt
wird, das zu ihren 100.000 Einheiten an detektierbarem Marker äquivalent
ist. Der Marker in den Sonde 2:Analyt-Komplexen wird ebenso detektiert.
Zum Beispiel wird bei 100 fmol des Analyten die gesamte erhältliche
Sonde 2 gebunden und die Marker der Sonde 2 werden als weitere 100.000
Signaleinheiten detektiert; ebenso werden 100 fmol der Sonde 3 gebunden,
womit 1.000 Einheiten an Marker beigesteuert werden. Demzufolge
werden 100 fmol des Analyten als 100.000 + 100.000 + 1.000 = 201.000
Signaleinheiten detektiert.
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In ähnlicher
Weise werden in einem Bereich von 100 fmol bis 10.000 fmol des Analyten
die gesamte Sonde 1 und Sonde 2 in der Reaktionsmischung an den
Analyten gebunden, wobei für
beide 100.000 Einheiten des detektierbaren Signals erzeugt werden.
Die Sonde 3 ist verfügbar,
um mit bis zu 10.000 fmol des Analyten zu binden, wobei ein Signal
von Sonde 3:Analyt-Komplexen
erzeugt wird, das proportional zur Menge der markierten Sonde 3
ist, die gebunden ist. Wenn zum Beispiel 10.000 fmol (oder 10 pmol)
des Analyten vorhanden sind, tragen Sonde 1, 2 und 3 jeweils 100.000
Einheiten zum detektierbaren Signal bei, womit sich insgesamt 300.000
Einheiten an detektierbarem Signal ergeben.
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Die
berechneten Beiträge
an Signaleinheiten für
alle markierten Sonden 1, 2 und 3 und das Gesamtsignal für die unterschiedlichen
Mengen des Analyten in einem Assay, wie weiter oben erörtert, werden
in Tabelle 1 dargestellt. Aus den in Tabelle 1 dargestellten berechneten
Mengen wird ersichtlich, dass die Verwendung von drei unterschiedlichen
Sonden den Bereich des Assays über
das hinaus erweitert, was bei Verwendung nur einer Sonde erhältlich ist,
da das detektierte Signal eine Anhäufung der Beiträge der drei
unabhängigen
Sonden darstellt. Das würde
nicht so sein, wenn die drei Sonde identisch wären oder anderweitig auf den
gleichen Target-Bereich des Analyten gerichtet wären; in diesem Fall würde jede
Sonde um die Bindung mit jeder anderen Sonde konkurrieren und die
Mischung dieser Sonden würde
im wesentlichen eine „Mittelwertbildung" der spezifischen
Aktivitäten
der drei Sonden mit der höheren
Abundanz darstellen, wobei die Sonde mit der niedrigen spezifischen
Aktivität
vorherrscht.
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Modellsystem 2: Verwendung
von unterscheidbaren Markern an Sonden mit der gleichen spezifischen
Aktivität
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Wie
im Modellsystem 1 werden drei Sonden verwendet und jede Sonde ist
auf einen bestimmten Bereich des Analyten gerichtet, so dass die
Sonden nicht um das Anbinden an den Analyten konkurrieren. In diesem
Modellsystem ist jede Sonde mit einem anderen, separat voneinander
unterscheidbaren Marker markiert und die Sonden werden bei gleicher
spezifischer Aktivität
markiert. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass diese Marker
vom gleicher oder von unterschiedlicher Art sein können. Zum
Beispiel können
alle Marker Chemilumineszenzmarker sein, oder alternativ dazu könnte ein
Marker ein radioaktiver Marker, einer ein fluoreszierender Marker
und einer ein chemilumineszierender Marker sein. Geeignete Detektionssysteme,
die für jeden
der Marker spezifisch sind, sind dem Durchschnittsfachmann gut bekannt
und erfordern nur Routinetests zum Optimieren der Detektion.
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Es
werden das gleiche Basis-Assay-System und Bereich von Analytkonzentrationen,
die detektiert werden sollen, wie im Modellsystem 1 verwendet. Auch
die Sonden sind in unterschiedlichen Mengen vorhanden, um mit den
für jede
Sonde detektierbaren unterschiedlichen Analytkonzentrationsbereichen
zu korrelieren. Daher ist für
diese Darstellung 1 fmol der Sonde 1 vorhanden, 100 fmol der Sonde
2 vorhanden und 10.000 fmol der Sonde 3 vorhanden. Da jede Sonde
bei gleicher spezifischer Aktivität markiert ist (hier willkürlich ausgewählt und
liegt bei 108 Einheiten an Marker/pmol an
Probe), gibt es 105 Einheiten an detektierbarem Signal
von der markierten Sonde 1, 107 Einheiten
an detektierbarem Signal von der markierten Sonde 2 und 109 Einheiten an detektierbarem Signal von
der markierten Sonde 3 im Reaktionsgemisch.
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Für diese
Darstellung ist der Hintergrund wiederum willkürlich auf 0,1% des maximalen
detektierbaren Signals, das dem Assay inhärent ist, gesetzt worden. Anders
als die im Modellsystem 1 beschriebenen, sind die Marker in diesem
Modellsystem voneinander unterscheidbar. Das heißt, wenn 1 fmol des Analyten
in der Probe vorhanden ist, bindet die gesamte Sonde 1 an den Analyten
und ergibt 105 Signaleinheiten von Sonde 1:Analyt-Komplexen;
und der Hintergrund für
die Sonde 1 ist 100 Signaleinheiten. Bei diesen gleichen Analytkonzentrationen
binden ebenfalls 1 fmol der Sonde 2 und 3 an das Target, wobei 105 Signaleinheiten von jedem ihrer Marker
erzeugt werden. Da der Marker für
jede Sonde unabhängig
voneinander detektierbar ist, wird weder Sonde 2 noch 3 detektiert,
wenn die Sonde 1 spezifisch detektiert wird und umgekehrt. In gleicher
Weise wird der Hintergrund, der durch die Marker 2 und 3 erzeugt
wird, im Allgemeinen die Detektion des Markers 1 und umgekehrt aufgrund
der spezifischen und unabhängigen
verwendeten Detektionsverfahren, nicht beeinflussen.
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Bei
Analytmengen größer als
1 fmol, ist keine weitere Sonde 1 zum Binden verfügbar, da
nur 1 fmol der Sonde 1 in der Reaktion vorhanden ist. Wenn zum Beispiel
100 fmol (0,1 pmol) des Analyten vorhanden sind, ist die gesamte
Sonde 1 an den Analyten gebunden und jeweils 100 fmol von Sonde
2 und 3 sind an ihre entsprechenden Target-Bereiche am Analyten
gebunden, wobei 105 Signaleinheiten von
den Sonde 1:Analyt- und
107 Signaleinheiten von allen Sonde 2:Analyt-
und Sonde 3:Analyt-Komplexen erzeugt werden. Der Hintergrund aller
Marker, die mit den Sonden 2 und 3 in Verbindung stehen, liegt bei
0,001 × 107 Einheiten oder 10.000 Einheiten. Da die
Marker außerdem
unabhängig
voneinander detektierbar sind interferiert der durch einen Marker
beigetragene Hintergrund für
gewöhnlich
nicht mit der Detektion der anderen.
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Bei
Analytkonzentrationen von zwischen 100 und 10.000 fmol, werden die
Sonden 1 und 2 vollständig am
Analyten gebunden, wobei 105 Signaleinheiten
von den Sonde 1:Analyt- und
107 Signaleinheiten von den Sonde 2:Analyt-Komplexen,
die detektiert worden sind, erzeugt werden. Sonde 3 bindet bis zu
105 fmol (10 pmol) des Analyten; da diese
Sonde bei der gleichen spezifischen Aktivität wie die anderen Sonden markiert ist,
werden 109 Signaleinheiten von Sonde 3 detektiert.
Der durch den Marker der Sonde 3 erzeugte Hintergrund liegt bei
109 × 0,001
oder 106 Signaleinheiten.
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Die
berechneten Signaleinheiten für
jede der markierten Sonden 1, 2 und 3 und das Gesamtsignal für jeden
detektierbaren Marker für
unterschiedliche Mengen des Analyten in einem Assay, wie weiter
oben erörtert,
werden in Tabelle 2 dargestellt.
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Wie
aus Tabelle 2 zu erkennen ist, wird anders als in der im Modellsystem
1 dargestellten Situation, in der die Marker nicht voneinander unterscheidbar
und von unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten waren, in dieser Ausführungsform
die gleiche lineare Beziehung zwischen der Menge des Analyten in
der Probe und der Menge des detektierten Signals für jede der
drei verwendeten Sonden beibehalten. Auch wenn die Assaymethodik
des Modellsystems 2 stichhaltig ist, ist es möglich, dass eine Detektionsvorrichtung
oder -verfahren nicht die Signale innerhalb aller, in der Tabelle
2 dargestellten Bereiche, messen kann. Wenn zum Beispiel die Detektionsvorrichtungen
oder -verfahren für
jeden Marker die oberen Signalgrenzen für jeden Marker (d. h. 100.000
Einheiten für
Marker 1, 10.000.000 Einheiten für
Marker 2 und/oder 1.000.000.000 Einheiten für Marker 3) nicht genau messen,
dann wird die Genauigkeit in diesem Ansatz verringert. Es wird verständlich sein, dass
das zum Detektieren eines Markers verwendete Verfahren oder Vorrichtung
nicht zwangsweise die gleiche Vorrichtung oder Verfahren sein muss,
das zur Detektion des anderen Markers verwendet wird.
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Wenn
die Detektionsverfahren und/oder Vorrichtung das von jedem Marker
erzeugte Signal in ihrem „effektiven
Detektionsbereich" (d.
h., der Bereich der Analytmengen, der von der Messung dieses bestimmten Markers
im Assay abhängt)
genau messen können
und jeder Marker im wesentlichen von jedem anderen Marker unterschieden
werden kann, dann hat dieses Assayformat deutliche Vorteile gegenüber dem
in Modellsystem 1 dargestellten Format. Da die spezifischen Aktivitäten der
Marker im Modellsystem 2 die gleichen sind, besteht zwischen der
Menge des Analyten und der Menge des erzeugte Signals im dynamischen
Bereich des Assays für
alle Sonden die gleiche Beziehung. Daher erlaubt dieses Assayformat
die Detektion eines Analyten mit erhöhter Empfindlichkeit verglichen
zu der des Modellsystems 1.
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Modellsystem 3: Verwendung
von unterscheidbaren Markern und Sonden mit unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten
-
Dieses
Modellsystem beschreibt die Detektion eines Analyten über einen
weiten Bereich von möglichen
Analytmengen oder Konzentrationen durch die Verwendung von mit voneinander
unterscheidbaren Markern markierten Sonden, die mit unterschiedlichen
Sonden verbunden sind, wobei je Sonde eine andere spezifische Aktivität aufweist.
Daher ist dieses Modellsystem ein Hybrid der Bedingungen des Modellsystems
1 und 2, welche die Merkmale im Detail zuvor näher beschrieben haben.
-
Zur
Darstellung von Modellsystem 3 wurden wie in Modellsystem 1 und
2 drei markierte Sonden verwendet, wobei jede für einen unterschiedlichen Target-Bereich
des Analyten spezifisch ist. Jede Sonde ist wie zuvor in einer anderen
Menge vorhanden (1 fmol der Sonde 1, 100 fmol der Sonde 2 und 10.000
fmol der Sonde 3), was es jeder Sonde ermöglicht, einen spezifischen
Bereich des Analyten in einer Probe zu detektieren. Wie im Modellsystem
1 wird jede Sonde im Vergleich zur anderen Sonde bei einer unterschiedlichen
spezifischen Aktivität
markiert: Sonde 1 weist eine spezifische Aktivität von 108 Signaleinheiten/pmol
auf, Sonde 2 weist eine spezifische Aktivität von 106 Signaleinheiten/pmol
auf und Sonde 3 weist eine spezifische Aktivität von 104 Signaleinheiten/pmol
auf. Als Folge davon entspricht die maximale Menge jeder Sonde im
Assay 105 Signaleinheiten. Wie im Modellsystem
2 sind alle Sonden getrennt voneinander unterscheidbar.
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Die
detektierbaren Signalmengen für
jede Sonde in den Assays, die unterschiedliche Menge des Analyten
enthalten, wurden, wie weiter oben für das Modellsystem 1 und 2
diskutiert, berechnet. Tabelle 3 zeigt die berechneten Signaleinheiten
für alle
markierten Sonden 1, 2 und 3 und das Gesamtsignal für alle detektierbaren
Marker für
unterschiedliche Mengen des Analyten (in pmol) in einem Assay, wie
es weiter oben für das
Modellsystem 1 und 2 erörtert
worden ist.
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-
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Da
jeder Marker von den anderen Markern separat unterscheidbar ist,
wird jede Sonde detektiert, ohne durch das Signal der anderen Sonden überlagert
zu werden. Da die spezifischen Aktivitäten aller markierten Sonden
unterschiedlich sind, ist die Menge des erhaltenen Signals beim
Detektieren sehr kleiner Mengen des Analyten gesteigert, während die
Menge des erhaltenen Signals beim Detektieren von sehr großen Mengen des
Analyten abgeschwächt
ist. Dieses Merkmal ist besonders Vorteilhaft wenn das Detektionsverfahren
oder -vorrichtung, das zum Detektieren eines oder mehrerer dieser
Marker verwendet wird, auf einen bestimmten dynamischen Bereich
begrenzt wird. Zum Beispiel ergaben in der derzeit dargestellten
Situation alle drei Sonden ein detektierbares Signal im gleichen
Bereich von etwa 103 bis 105 Signaleinheiten.
Während
das Assay auf diese Weise einen Analyten über sechs Größenordnungen
detektiert, benötigt
eine Detektionsvorrichtung, die zum Detektieren irgendeines Sonden:Analyt-Komplexes
verwendet wird, nur eine Genauigkeit über zwei Größenordnungen.
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Die
letztere Tatsache hat bei bestimmten Aspekten der vorliegenden Erfindung
Vorteile. Zum Beispiel können
getrennt voneinander unterscheidbare Marker mittels eines einzelnen
Instrumentes oder Detektionsverfahrens detektierbar sein. In besonders
bevorzugten weiter unten beschriebenen Aspekten der Erfindung werden
getrennt voneinander detektierbare Chemilumineszenzmarker verwendet.
Spezifische Chemilumineszenzmarker können durch das Messen der Lichtemission
im gleichen Wellenlängenbereich über unterschiedliche
Zeiträume
oder über
den gleichen Zeitraum mittels mathematischer Verfahren zum Auflösen der
Signale mittels eines einzelnen Luminometers detektiert werden.
Zusätzlich
sind die Marker bei unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten vorhanden,
was den dynamischen Bereich des Luminometers verringert, der zum
Detektieren der Analyten über
einen weiten Bereich von Konzentrationen benötigt wird. Daher beschränken jegliche inhärente Beschränkungen
im dynamischen Bereich des Luminometers nicht die Fähigkeit
des Verfahrens, den Analyten über
einen größeren Konzentrationsbereich
zu detektieren, als es mit einer einzelnen Sonde möglich wäre, da getrennt
voneinander unterscheidbare Marker verwendet werden, um diesen gesteigerten Bereich
abzudecken, wobei jeder Marker innerhalb des intrinsischen dynamischen
Bereichs des Instrumentes individuell detektierbar ist.
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Die
folgenden Beispiele stellen einige der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung dar.
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Beispiel 1
-
Erweiterter dynamischer
Detektionsbereich in Nukleinsäure-Hybridisationsassays
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Auch
wenn die Verfahren der Erfindung auf kein bestimmtes Format oder
die Verwendung einer bestimmten Markerart begrenzt sind, bezieht
sich dieses Beispiel auf Nukleinsäure-Hybridisationsassays, die
Oligonukleotidsonden verwenden, die mit Chemilumineszenz-Acridiniumester-Markern
markiert sind.
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Die
Fähigkeit
zahlreicher Lumineszenz-, Fluoreszenz- und Chemilumineszenzmarker
in einer Mischung getrennt voneinander detektierbar zu sein, ist
bereits früher
detailliert beschrieben worden, z. B. Woodhead et al., US Pat. Nr.
5,656,207 und Nelson et al., US Pat. Nr. 5,658,737. Insbesondere
der letzte Verweis beschreibt die Verwendung verschiedener Acridiniumester
(AE)-Derivate in einem einzelnen Assay und ihre Fähigkeit
in einer Vielzahl von Formaten getrennt voneinander detektierbar
zu sein. Diese Formate schließen die
Verwendung von chemilumineszierenden AE-Derivaten, die Licht bei
unterschiedlichen Wellenlängen
emittieren, und das separate Detektieren jedes Markers; die Verwendung
von AE-Derivaten, die in einer lichtemittierenden Reaktion bei unterschiedlichen
Frequenzen reagieren und das separate Detektieren der Marker auf der
Basis von Reaktionskinetiken; und das Verwenden von Markern, die
bei unterschiedlichen Reaktionsbedingungen reagieren, wie zum Beispiel
pH, Temperatur und ähnliches,
ein.
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1A bis 1C zeigen
die Strukturen zahlreicher Acridiniumarylesterverbindungen, an die
ein Bindungsrest angebunden ist; diese Acridiniumester („AE")-Verbindungen werden
in einer Kurzschriftnomenklatur angegeben als Standard-AE, Naphthyl-AE,
o-AE, 1 oder 3-Me-AE, 2,7-diMe-AE, 4,5-diMe-AE, o-diBr-AE, o-diMe-AE,
m-diMe-AE, o-MeO-AE, o-McO(cinnamyl)-AE,
o-Me-AE, o-F-AE, 1 oder 3-Me-o-F-AE, und 1 oder 3-Me-m-diF-AE (die
vollständigen
Namen der Verbindungen werden in der kurzen Beschreibung der 1A bis 1C aufgelistet).
Es ist verständlich,
dass, wenn diese Begriffe hier verwendet werden, sie sich auf die entsprechenden
Acridiniumarylester, dargestellt in 1A bis 1C,
beziehen. Die Verbindungen 1-Me-AE, 1-Me-o-F-AE, und 1-Me-m-diF-AE liegen
in einer Mischung mit ihren 3-Methylisomeren vor; so wie sie in
dieser Anmeldung verwendet werden, sollen diese Nomenklaturen so
verstanden werden, dass eine Mischung der entsprechenden 1- und
3-Methylderivate gemeint ist. o-MeO(cinnamyl)-AE wird manchmal auch
als „o-MeO(c)-AE" beschrieben. Diese
Verbindungen, ihre Charakteristika und Zubereitungsverfahren werden
im Detail in der Europäischen
Pat. Anmeldenr. 0709466 beschrieben. Der Durchschnittsfachmann wird
erkennen, dass diese Begriffe sich auf die Chemilumineszenz-Aacridiniumesterverbindungen
selbst beziehen und das die dargestellten Linker an die sie gebunden
sind, im Allgemeinen auch mit anderen im Stand der Technik bekannten
Linkern, wie zum Beispiel Linker mit einer längeren oder kürzeren Seitenlänge, im
Allgemeinen austauschbar sind.
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Um
darzustellen wie austauschbar die in der vorliegenden Erfindung
detektierten Marker sind, wurden drei der oben genannten Marker
verwendet: 1-Me-m-diF-AE, 1-Me-AE und o-OMe(c)-AE. Die von diesen Verbindungen
emittierten Signale können
unabhängig
voneinander auf der Basis ihrer Reaktionskinetiken detektiert werden.
Wie in 2 dargestellt, emittiert 1-Me-m-diF-AE nach der
Initiation einer Chemilumineszenzreaktion Licht extrem schnell;
1-Me-AE weist etwas langsamere Reaktionskinetiken auf, die ihren
Peak in der Lichtemission langsamer erreichen und Licht über einen
längeren
Zeitraum emittieren als das des 1-Me-m-diF-AE; und o-OMe(c)-AE hat
die langsamsten Reaktionskinetiken von diesen dreien, wobei das
Licht über
einen längeren
Zeitraum emittiert wird als bei einer der anderen Verbindungen.
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2 zeigt
eine Darstellung der Lichtemission für jede dieser Verbindungen,
die in relativen Lichteinheiten (RLU) gegen die Zeit (in 0,2 sec
Intervallen) gemessen worden ist. Die Chemilumineszenzreaktion wurde
durch simultanes Reagieren aller markierter Verbindungen mit einem
auslösenden
Agens (basisches Wasserstoffperoxid) initiiert. 2 zeigt,
dass die Mehrheit des von 1-Me-m-diF-AE emittierten Licht in der
ersten halben Sekunde der Reaktion erzeugt wird. 1-Me-AE emittiert
Licht zwischen 0 und 3 sec, wonach sehr wenig zusätzliches
Licht erzeugt wird; während
des Zeitraums zwischen 0,5 und 3 sec wird durch die 1-Me-m-diF-AE Emission
nur sehr wenig Interferenz erzeugt. o-OMe(cinnamyl)-AE emittiert
für mindestens
5 sec nach dem 3 sec Zeitpunkt fortwährend Licht.
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Diese
Marker werden experimentell durch das Messen des Lichts, das während dreier
definierter Zeit-„Fenster", ein Fenster für jeden
Marker, emittiert wird. Ein bevorzugter Satz von Fenstern für diese
Verbindungen ist: 0,0 bis 0,6 sec für die Detektion von 1-Me-m-diF-AE,
1,0 bis 3,6 sec zur Detektion von 1-Me-AE und 4,0 bis 10 sec zur
Detektion von o-OMe(cinnamyl)-AE. Da der zeitliche Verlauf der Reaktion
für jede
Verbindung außerdem
konstant ist, ist es möglich,
Licht, das von den anderen Markern in einem Fenster, das für die Messung
des Signals eines bestimmten Markers verwendet wird, durch eine
sich ständig
wiederholende statistische Berechnung vorauszuberechnen und zu subtrahieren.
Solch eine statistische Berechnung, wie sie für zwei Marker durchgeführt worden
ist, wird von Nelson et al., US Pat. Nr. 5,658,737 bereitgestellt.
Der Durchschnittsfachmann kann eine solche Berechnung für die Analysen
und Korrekturen am Signal, das von drei oder mehr Markern erhalten
wird, verwenden, wie es mittels der berechneten Signaleinheiten,
die von individuellen markierten Sonden im obigen Modellsystem 3
bereitgestellt werden, dargestellt wird.
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Beispiel 2
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Vergleich von vorhergesagten
Signalen und experimentell bestimmten Signalen bei der Verwendung
voneinander unterscheidbarer Marker
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In
diesem Beispiel wird dargestellt, das drei AE-Derivate (1-Me-m-diF-AE, 1-Me-AE,
und o-OMe(cinnamyl)-AE), die für
die Verwendung in einem homogenen Assayverfahren (z. B., wie im
US Pat. Nr. 5,283,174 beschrieben) geeignet sind, unter Bedingungen,
die jene der Analytdetektion mittels Chemilumineszenz wiederholen,
voneinander unterscheidbar sind.
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Der
1-Me-m-diF-AE-Marker (Marker 1) wurde bei einer relativ hohen spezifischen
Aktivität
von 108 RLU/pmol, die bei der Detektion
eines Analyten am unteren Ende des Konzentrationsbereiches verwendbar ist,
verwendet; der 1-Me-AE-Marker
(Marker 2) wurde bei einer spezifischen Aktivität von 106 RLU/pmol
verwendet; und der o-OMe-(cinnamyl)-AE-Marker (Marker 3) lag bei einer spezifischen
Aktivität
von 104 RLU/pmol vor. Andere Details der
Marker und des Assayprotokolls werden weiter unten in Tabelle 4
dargestellt. Die derzeitige RLU-Mengen, die für die zweiten und dritten Marker
hinzugefügt
worden sind, waren etwas größer als 105, um sicher zu stellen, dass 105 RLU
des Markers in jedem Lesefenster detektiert wurden. Für jedes
Lesefenster wurden die Reaktionskinetiken in 0,2 sec Intervallen
gemessen.
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Die
in Tabelle 4 genannte Hydrolyserate ist nur für das in diesem Beispiel dargestellte
homogene Assayverfahren wichtig und ist für die allgemeinen Verfahren
oder Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung nicht von entscheidender
Bedeutung. Tabelle 5 stellt die berechneten Signale für jeden
Marker in seinem entsprechenden Lesefenster für unterschiedliche Targetmengen
dar, basierend auf der Annahme, dass die Marker vollständig voneinander
unterscheidbar sind.
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Um
diese hypothetische Analyse zu verifizieren wurde jeder dieser drei
Acridiniumestermarker in den oben genannten Verhältnissen in einer Lösung vermengt,
die 30 μl
an 10 mM Lithiumsuccinat (pH 5,0) und 0,1% (w/v) Lithiumlaurylsulfat,
100 μl an
100 mM Lithiumsuccinat (pH 5,0), 8,5% (w/v) Lithiumlaurylsulfat,
1,5 mM EDTA, 1,5 mM EGTA und 300 μl
an 600 mM Natriumborat (pH 8,5), 1% (v/v) TRITON® X-100
(Octyl Phenoxy-Polyethoxyethanol) enthält. Diese Lösung wurde in ein Luminometer
(LEADER 50) gestellt und nach einer Injektion von 200 μl 0,1% (v/v)
H2O2 in 1 mM HNO3 detektiert, gefolgt von einer Injektion
von 200 μl
an 1,5 N NaOH. Die Lichtemission wurde in 0,2 Sekunden Intervallen
nach der Initiation der Chemilumineszenzreaktion gemessen. Die Lesefenster
waren die Gleichen wie in Tabelle 4. Tabelle 6 stellt die erhaltenen
experimentellen Daten dar.
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Im
Vergleich zeigen die Ergebnisse der Tabelle 6, dass die aktuell
erhaltenen Daten gut mit den theoretischen Werten der Tabelle 5 übereinstimmen,
wenn die Marker vermengt und in separaten Detektionsfenstern detektiert
worden sind. Wie vorhergesagt, ergibt der Marker 1 bis zum Erreichen
der Sättigung
eine lineare Antwort bei einem Niveau von etwa 105 RLU.
Auf gleiche Weise ermöglicht
Marker 2 die Detektion bis zu einer theoretischen Targetmenge von
0,1 pmol, da das vom Marker 2 erzeugte Signal auch ein Plateau bei
etwa 105 RLU erreichte. Schließlich stieg
das vom Marker 3 emittierte Signal bei einem theoretischen Targetniveau
von zwischen 0,01 und 0,04 pmol über
den Hintergrund an und erhöhte
sich proportional zur Menge des Targets zur maximalen theoretischen
Targetmenge von 10 pmol.
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Die
Experimente in diesem Beispiel wurden in der Abwesenheit des Targets
und ohne dass alle Marker mit einer Oligonukleotidsonde verbunden
waren durchgeführt.
Jedoch wird der Durchschnittsfachmann erkennen, dass man mit den
vorliegenden Ergebnissen vorausberechnen kann, das sie denen ähnlich sind,
die man über
die Bereiche von 0,01 fmol bis 10 pmol erhält, wenn alle Marker bei der
angegebenen spezifischen Aktivität
in einem tatsächlichen
Assay des Targetanalyten mit einer Sonde verbunden sind, solange
wie die Sonden jeweils auf einen anderen Bereich des Targetanalyten
gerichtet sind.
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Beispiel 3
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Erweitern des dynamischen
Bereiches von mehr als einem Analyten
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Die
vorliegende Erfindung kann in Verbindung mit vier oder mehr separat
vorhandener detektierbaren Markern verwendet werden, um den dynamischen
Bereich für
die Detektion von zwei oder mehreren Analyten in einem Mehrfach-Analyt-Assaysystem
zu erweitern. Marker können
von jeder Art sein, zum Beispiel Radioaktive, Fluorenszenz-, Chemilumineszenz-,
Chromogenische- und Enzym- oder Substrat- gebundene Marker. Beispiele für Mehrfach-Analyt-Assasysteme
sind im Detail zuvor beschrieben worden (z. B., US Pat. Nr. 5,656,207
von Woodhead et al. und US Pat. Nr. 5,658,737 von Nelson et al.).
Auch wenn diese Dokumente insbesondere Mehrfach-Analyt-Assaysysteme
beschreiben, wie die vorherige Diskussion klargemacht hat, kann
die vorliegende Erfindung wie vorherzusehen war in einer Vielzahl
von bekannter Assaysystemen verwendet werden.
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Um
in einem Assay die Anwesenheit mehrerer Analyten zu detektieren
werden mindestens zwei markierte Sonden, die für unterschiedliche Target-Bereiche
eines Analyten spezifisch sind, verwendet, um alle unterschiedlichen
Analyten zu detektieren. Der dynamische Bereich des Assays für die Detektion
aller Analyten wird durch die Verwendung von mindestens zwei markierten
Sonden, die auf unterschiedliche Bereiche jeder dieser Analyten
gerichtet sind, erweitert. Wie im Beispiel 2 wird jeder Analyt unter
Verwendung mindestens zwei solcher Sonden, die bevorzugt mit voneinander
unterscheidbaren Markern markiert sind, detektiert. Bevorzugt werden
Sonden, die auf den gleichen Analyten gerichtet sind, bei unterschiedlichen
spezifischen Aktivitäten
markiert, wobei die Menge jeder Sonde der oberen Grenze des Bereichs
der Analytmenge, welche diese Sonde detektieren soll, entspricht.
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In
diesem Beispiel werden vier Sonden verwendet (bezeichnet als Sonden
1, 2, 3 und 4), die an zwei unterschiedliche Analyten (Analyt 1
und Analyt 2) binden. Die Sonden 1 und 2 binden spezifisch an Analyt
1 an bestimmten Target-Bereichen. Die Sonde 1 wurde unter Verwendung
von Standardverfahren mit einem Fluoreszenzmarker, 5-Carboxyl-Fluoreszein (Anregung
bei 492 nm und Emission bei 518 nm) auf eine spezifische Aktivität von 106 relativen Fluoreszenzeinheiten („RFU") pro pmol an Sonde,
markiert. Sonde 2 wird mit einem anderen Fluoreszenzmarker, 6-Carboxyrhodamin (Anregung
bei 518 nm und Emission bei 543 nm), auf vergleichbare Weise markiert
und dann mit der unmarkierten Sonde 2 vermengt, um am Ende eine
spezifische Aktivität
von 104 RFU/pmol zu erzielen. Sonden 3 und
4 binden spezifisch an Analyt 2 an bestimmte Target-Bereiche. Sonde
3 ist mit einem Fluoreszenzmarker, 5-(und 6-)-Carboxytetramethylrhodamin (Anregung
bei 540 nm und Emission bei 565 nm) bei einer spezifischen Aktivität von 106 RFU/pmol, markiert. Sonde 4 ist mit einem
Sulforhodamin 101 Säurechlorid
(„Texas
Red®"; Anregung bei 587
nm und Emission bei 602 nm) markiert und wird dann mit der unmarkierten
Sonde 4 vermengt, um am Ende eine spezifische Aktivität von 104 RFU/pmol zu erreichen. Die in diesem Beispiel
verwendeten Marker sind basierend auf den unterschiedlichen Wellenlängen ihrer
Fluoreszenzemissionen unabhängig
voneinander unterscheidbar. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen,
dass die anderen Arten von Markern für jeden dieser einfach ersetzt
werden könnten, solange
wie voneinander unterscheidbare Signale bei der Kombination der
markierten Sonden erreicht werden.
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In
diesem Assay werden die Sonden wie folgt zusammen vermengt:
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Die
Mischungen werden mit Proben, die unterschiedliche Mengen eines
oder beider Analyten (d. h. Analyt 1, Analyt 2 oder Analyt 1 + 2)
enthalten, unter Bedingungen in Kontakt gebracht, die das Anbinden
der Sonden an ihre entsprechenden Analyt-Target-Bereiche begünstigen.
Nach dem Anbinden wird unter Verwendung von Verfahren, die durch
den Durchschnittsfachmann einfach bestimmt werden können, ein
Schritt zum Unterscheiden der gebundenen von der ungebundenen Sonde
durchgeführt
(z. B., Waschen). Dann wird das Fluoreszenzsignal aller gebundenen
markierten Sonden bei geeigneter Wellenlänge detektiert.
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Unter
der Annahme des vollständigen
Anbindens jedes Analyten und seiner spezifischen Sonde, werden die
für alle
markierten Sonden detektierbaren Signale in Tabelle 7 für unterschiedliche
Mengen des Analyten (pmol) in der Probe dargestellt. Für jede Sonde
liegt der Hintergrund bei 0,1% der gesamten RFU, die zur Mischung
addiert worden ist (d. h., 102 RFU pro Marker).
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In
diesem Beispiel kann jede Sonde seinen entsprechenden Analyten individuell über drei
log der Konzentration detektieren und die Kombination an Sonden,
die, wie weiter oben bereits beschrieben, für einen Analyten spezifisch
sind, können
den Analyten über
5 log der Konzentration detektieren. Darüber hinaus detektieren und
quantifizieren, wie durch die RFU in Tabelle 7 gezeigt, die Kombination
von vier Sonden beide Analyten gleichzeitig und unabhängig voneinander über einen
erweiterten dynamischen Bereich von Konzentrationen. Folglich wird
durch diese Art des Assayformates die getrennte Detektion und/oder
Quantifikation von zwei oder mehreren Analyten ermöglicht,
wobei jeder Analyt über
einen breiten Konzentrationsbereich genau gemessen wird.
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Auch
wenn dieses Beispiel ein Assay beschreibt, in dem alle Sondenmarker
Fluoreszenzmarker sind, wird deutlich, dass andere Marker oder Kombinationen
dieser Typenarten von Markern ebenso verwendet werden könnten. In
einem Beispiel sind die Marker auf den Sonden 1 und 2 5-Carboxyfluoreszein
beziehungsweise 6-Carboxyrhodamin und Marker auf den Sonden 3 und
4 sind 3H beziehungsweise 32P.
Nachdem die oben beschriebenen Assayschritte durchgeführt worden
sind, werden die Fluoreszenzsignale bei 518 nm und 543 nm gemessen
und dann werden die unterschiedlichen radioaktiven Marker mittels
einer Vielzahl von bekannten Verfahren detektiert und voneinander
unterschieden. In einem anderen Beispiel sind die Marker auf den Sonden
1 und 2 5-Carboxyfluoreszein beziehungsweise 6-Carboxyrhodamin und
die Marker auf den Sonden 3 und 4 sind Acridiniumesterderivate,
wie zum Beispiel o-F-AE beziehungsweise 2-Me-AE. Nachdem die oben beschriebenen
Assayschritte durchgeführt
worden sind, werden die Fluoreszenzsignale bei 518 nm und 543 nm
gemessen und dann wird die Chemilumineszenz unter Verwendung gut
bekannter Verfahren, welche die Signale von den zwei unterschiedlichen
Acridiniumestermarkern voneinander unterscheiden, gemessen.
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Unter
Verwendung unterschiedlicher, voneinander unterscheidbarer Marker,
sind die Marker auf den Sonden 1 und 2 in einem anderen Beispiel
die alkalische Phosphathase beziehungsweise die Merettichperoxidase
und die Marker auf den Sonden 3 und 4 sind 5-(und 6-)-Carboxytetramethylrhodamin
beziehungsweise Texas Red®. Nachdem die oben beschriebenen
Assayschritte durchgeführt
worden sind, werden geeignete Enzymsubstrate zugegeben und es wird
die Reaktion mit den Markern von Analyt-gebundenen Sonden 1 und 2
ermöglicht
(z. B., Bereitstellen von p-Nitrophenylphosphat für die alkalische
Phosphatase und Messen des löslichen
Endproduktes durch Messen der Extinktion bei 405 nm; und Bereitstellen
von o-Phenylendiamin für die
Meerrettichperoxidase und Messen des löslichen Endproduktes durch
Messen der Extinktion bei 450 nm). Nachdem die gebundenen Enzymmarker
detektiert worden sind, werden die Fluoreszenzsignale der gebundenen
Sonden 3 und 4 bei 565 nm und 602 nm gemessen. Für jedes dieser Beispiele kann
der Durchschnittsfachmann einfache Anpassungen der spezifischen
Aktivität,
die für
jede Sonde benötigt
wird, um die Detektion der Sonden, wie weiter oben beschrieben und durch
die Information in Tabelle 7 demonstriert, zu ermöglichen, bestimmen.
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Der
Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass unterschiedliche Kombinationen
von Markern (z. B., Radionuklide, Chemilumineszenzmarker, Fluoreszenzmarker),
wie weiter oben für
Assays beschrieben, die vier markierte Sonden verwenden, in Assays,
die zwei markierte Sonden verwenden, einfach verwendet werden könnten. Das
heißt,
dass man zur Detektion eines einzelnen Analyten über einen erweiterten dynamischen
Bereich, das oben beschriebene Assay unter Verwendung jeder Kombination
von zwei voneinander unterscheidbar markierten Sonden, die unterschiedliche
Targets des Analyten (z. B., Sonden 1 und 2 alleine) spezifisch
erkennen, durchführen
würde.
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Beispiel 4
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Darstellung des erweiterten
dynamischen Bereichs unter Verwendung unterschiedlicher Oligonukleotidsonden
-
Dieses
Beispiel stellt die Fähigkeit
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar, einen Analyten über einen breiten Bereich der
Analytmenge oder -konzentration spezifisch zu detektieren. Zwei
unterschiedliche Sonden, die voneinander unterscheidbare Marker
tragen, sind verwendet worden, um einen Analyten in Proben zu detektieren,
in denen die Analytkonzentration über einen Bereich von fünf Größenordnungen
variiert. Zunächst
wurden die individuellen Sonden unabhängig voneinander charakterisiert
und dann wurden die Sonden in einem einzelnen Analytdetektionsassay
kombiniert.
-
Ein
synthetisches 48 Basen RNA-Oligomer wurde als Targetanalyt verwendet.
Zwei unterschiedliche Oligonukleotidsonden, die komplementär zu nicht überlappenden,
einzigartigen Bereichen der Target-RNA (Sonde 1 mit 22 Nukleotiden
und Sonde 2 mit 18 Nukleotiden) sind, wurden mit unterschiedlichen
Chemilumineszenzmarkern markiert. Sande 1 wurde mit einem N-Acridinium-Phenylester
mit einer Fluorinsubstitution in der ortho Position des Phenylrings
(d. h., o-F-AE) markiert und Sonde 2 wurde mit einem N-Acridiniumphenylester
mit einer Methylgruppe in der 2' Position
des Acridiniumrings (d. h., 2-Me-AE) markiert. Ein unsubstituierter
Acridiniumester mit einem NHS-Linker an der 4 Position des Phenylrestes
ist 4-(2-Succinimidyloxycarbonylethyl) Phenyl-10-methylacridinium-9-carboxylatfluorsulfonat.
Beide Sonden 1 und 2 besitzen modifizierte Zuckerreste, wobei die
2' Position des
Rings anstatt mit einer -H(Desoxyribose) oder -OH(Ribose) mit einer Methoxygruppe
substituiert worden ist, jedoch ist die Verwendung von modifizierten
Oligonukleotiden für
die Verfahren der vorliegenden Erfindung nicht kritisch, da sie
mit unmodifizierten Oligonukleotiden ebenso gut durchgeführt werden
können.
-
Eine
Chemilumineszenzreaktion, die den o-F-AE-Marker verwendet, weist
verglichen zu denen des 2-Me-AE-Markers ausreichend schnelle Reaktionskinetiken
auf, so dass die Signale beider Verbindungen in Folge der Reaktion,
welche die Chemilumineszenz initiiert, voneinander durch Beobachten
der sich ergebenden Lichtemission über einen Zeitraum in regulären Intervallen
unterschieden werden kann. Die von den beiden Markern erhaltenen
entsprechenden Signale können
durch Einsetzen einer einfachen sich ständig wiederholenden mathematischen
Technik noch präziser
quantifiziert werden. Diese Verfahren und repräsentativen Marker sind zuvor
bereits im Detail genauer im US Pat. Nr. 5,656,207 von Woodhead
et al. und US Pat. Nr. 5,658,737 von Nelson et al. beschrieben worden.
-
Die
Oligonukleotide der Sonden 1 und 2 wurden mit den AE-Markern durch
die Verwendung eines an den Phenylring angebrachten Linkerarms,
wie in 1A bis 1C dargestellt,
verbunden. Der Linker wurde über
einen nicht-Nukleotidlinker, der mittels bereits zuvor im Detail
in US Pat. Nr. 5,656,744 von Arnold et al. beschriebener Verfahren
in die Oligonukleotidkette eingebaut worden ist, mit dem Oligonukleotid
verbunden. In diesem Verfahren wird der Linkerarm-Rest, an den der
Marker angebunden wird, während
der Synthese an einer vorbestimmten Position innerhalb des Oligonukleotids
angeordnet. Oligonukleotide wurden mittels gut bekannter Festphasensyntheseverfahren
(z. B., wie in Brown & Brown „Modern
Machine-Aided Methods of Oligodeoxyribonucleotide Synthesis" in Oligonucleotides
and Analogues, A Practiced Approach (1991) beschrieben) hergestellt.
Acridiniumesterderivate können
an den Linkerarm der Sonde mit mittels im Stand der Technik gut
bekannter Techniken gebunden werden, bevorzugte Verfahren sind jedoch
zuvor von Nelson et al., in „Detection
of Acridinium Esters by Chemiluminescence" in Non-Isotopic Probe Techniques (Academic
Press 1992) und von Arnold et al. in US Pat. Nr. 4,656,744 beschrieben
worden.
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird ein N-Hydroxysuccinimid („NHS")-Ester des Acridiniums
(z. B., 4-(2-Succinimidyloxycarbonylethyl)phenyl-10-methylacridinium
9-carboxylatfluorosulfonat)
im Wesentlichen wie von Weeks et al., 1983, in Clin. Chem. 29: 1474–1478 und
US Pat. Nr. 5,658,737 von Nelson et al. beschrieben, synthetisiert.
Die Reaktion des primären
Amins des Linkerarm:Hybridisations-Sonden-Konjugates mit dem ausgewählten NHS-Acridiniumester
wird wie folgt durchgeführt.
Das, wie oben beschrieben, synthetisierte Oligonukleotid-Hybridisationssonde:Linkerarm-Konjugat wird in
einer Trockenzentrifuge (z. B., Savant SPEED VACTM)
getrocknet und dann in 8 μl
0,125 M HEPES-Puffer (pH 8,0) in 50% (v/v) DMSO gelöst. Dazu werden
2 μl einer
25 mM Lösung
des gewünschten
NHS-Acridiniumesters zugegeben, vermengt und bei 37°C für 20 min
inkubiert. Dann werden 3 μl
des 25 mM NHS-Acridiniumesters in DMSO zur Lösung zugegeben, behutsam vermengt
und 2 μl
vom 0,1 M HEPES-Puffer (pH 8,0) werden zugegeben, vermengt und bei
37°C für weitere
20 min inkubiert. Die Reaktion wird durch behutsames Vermengen mit
5 μl 0,125
M Lysin in 0,1 M HEPES-Puffer (pH 8,0) in DMSO gestoppt.
-
Das
markierte Oligonukleotid wird durch Zugabe von 30 μl eines 3
M Natriumacetatpuffers (pH 5,0), 245 μl Wasser und 5 μl von 40
mg/ml Glycogen, und dann einer Zugabe von 640 μl eisgekühlten 100%-igen Ethanols, Vermengen
und Inkubieren auf Trockeneis für
5 bis 10 min, zurückgewonnen.
Die präzipitierten
markierten Nukleinsäuren
werden in einer gekühlten
Mikrozentrifuge bei 15.000 rpm unter Verwendung eines Standardrotorkopfes
absedimentiert. Der Überstand
wird abgesaugt und das Pellet wird in 20 μl 0,1 M Natriumacetat (pH 5,0),
das 0,1% (w/v) Natriumdodecylsulfat (SDS) enthält, erneut aufgelöst.
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Die
Sonden 1 und 2, die, im wesentlichen wie oben beschrieben, mit AE-Markern
konjugiert werden, wurden bei unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten verwendet.
Die Sonde 1 wurde mit o-F-AE bei einer spezifischen Aktivität von etwa
7 × 107 RLU/pmol markiert. Die Sonde 2 wurde mit
2-Me-AE bei einer spezifischen Aktivität von etwa 1 × 108 RLU/pmol markiert und dann mit der unmarkierten
Sonde 2 (wie weiter unten beschrieben) vermengt, um eine niedrigere
spezifische Aktivität
zu erzielen. Dies führte
zu einem etwa 100-fachen Unterschied zwischen den detektierbaren
Signalen der Sonde 1 und Sonde 2.
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Um
die zwei separaten Sonden und Markerkombinationen in einem Assay
zu testen, wurden 11 fmol der markierten Sonde 1 mit unterschiedlichen
Mengen 0,00, 0,01, 0,02, 0,05, 0,20, 0,50, 2, 5, 20, 50, 200, 500, 2000
und 5000 fmol der Target-RNA
hybridisiert. Zur gleichen Zeit wurden 5 fmol der markierten Sonde
2 plus 15 pmol der unmarkierten Sonde 2 in separaten Reaktionsmischungen
mit den gleichen Mengen des Targets hybridisiert. Zusätzlich zur
Sonde und Target-RNA enthielten alle Hybridisationsreaktionsansätze mit
100 μl 100
mM Lithiumsuccinat (pH 5,0), 8,5% (w/v) Lithiumlaurylsulfat, 1,5
mM EDTA und 1,5 mM EGTA. Die Reaktionsmischungen wurden bei 50°C für 50 min
inkubiert und dann wurden 300 μl
150 mM Na2B4O7 (pH 8,6), die 1% (v/v) TRITON X-100 enthält, zu jedem
Reaktionsansatz zugegeben und die Mischungen wurden bei 50°C für 11 min
inkubiert. Die Reaktionsmischungen wurden dann in ein Luminometer
(LEADER 50) gestellt und eine Chemilumineszenzreaktion wurde in
jeder Mischung nach der Zugabe von 200 μl an 0,1% (v/v) H2O2 und 1 mM HNO3,
gefolgt von einer Injektion von 200 μl 1,5 N NaOH initiiert. Die
Chemilumineszenz wurde nach der zweiten Injektion in einem Wellenlängenbereich
von 300 bis 650 nm für
2 sec gemessen.
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Die
Ergebnisse werden unten in Tabelle 8 dargestellt und in einer doppellogarithmischen
Skalierung in 3A und 3B graphisch
aufgetragen.
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Tabelle
8
Untersuchter und detektierter Analyt in individuellen Reaktionsmischungen
-
Wie
durch die Ergebnisse in Tabelle 8 und 3A gezeigt,
emittierte der o-F-AE-Marker der Sonde 1 eine erhöhte Menge
an Licht mit steigender Menge des Analyten im Reaktionsansatz, wenn
er in separaten Reaktionsansätzen
untersucht worden ist. Die Antwort war von etwa 0,01 fmol bis etwa
5 fmol des RNA-Analyten linear und ging bei überschreiten der 5 fmol des
Analyten im Reaktionsansatz in ein Plateau über. Im Vergleich dazu emittierte
der 2-Me-AE-Marker
der Sonde 2 mehr Licht, wenn die Menge des im Reaktionsansatz vorhandenen
Analyten gesteigert wurde, jedoch war das detektierbare Signal des
2-Me-AE-Markers der Sonde 2 etwa 100-fach niedriger als das des
o-F-AE-Markers der Sonde 1. Das heißt, dass das durch die Target-gebundene
Sonde 2 emittierte Licht nur detektierbar wurde, wenn mehr Analyt
vorhanden war und eine lineare Antwort (siehe 3B)
wurde beobachtet, wenn der Analyt in einem Bereich von etwa 20 fmol
bis etwa 2.000 bis 5.000 fmol vorhanden war. Von diesen Experimenten
wurden Standardgeraden für
jeden der zwei Marker, die bei unterschiedlichen spezifischen Aktivitäten vorlagen,
erzeugt.
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Als
nächstes
werden die markierte Sonde 1 und die markierte Sonde 2, wie oben
beschrieben, in individuellen Hybridisationsmischungen kombiniert,
wobei jede unterschiedliche Menge des RNA-Analyten enthält. In jeder
Reaktion war das detektierbare Signal der Sonde 2 etwa 100-fach geringer als
das detektierbare Signal der Sonde 1. 11 fmol der o-F-AE markierten
Sonde 1 und 5 fmol der 2-Me-AE markierten Sonde 2 wurden mit 15
pmol der unmarkierten Sonde 2 in 100 μl Reaktionsansätzen, die
einen Hybridisationspuffer (100 mM Lithiumsuccinat, pH 5,0, 8,5%
(w/v) Lithiumlaurylsulfat, 1,5 mM EDTA und 1,5 mM EGTA) und unterschiedliche
Mengen des RNA-Targets, wie in Beispiel 4 beschrieben, enthalten,
kombiniert. Jede Reaktionsmischung wurde bei 50°C für 50 min inkubiert; dann wurden
300 μl 150
mM Na2B4O7 (pH 8,6), die 1% (v/v) TRITON® X-100
enthält
zu jedem Reaktionsansatz, die für
11 min bei 50°C
inkubiert wurden, zugegeben. Dann wurden die Reaktionen in einem
Luminometer (LEADER® 50) platziert und eine
Chemilumineszenzreaktion wurde durch Injektion von 200 μl 0,1% (v/v)
H2O2 und 1 mM HNO3 gefolgt von 200 μl 1,5 N NaOH in jeden Reaktionsansatz
initiiert. Die Chemilumineszenz wurde dann für 2 sec gemessen, wobei das
Licht während
40 Millisekunden Intervallen während
dieser Zeit gesammelt worden ist.
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Das
von jedem Marker emittierte Signal wurde wie folgt aus dem Signal
herausgelöst,
das durch die Mischung der Marker generiert worden ist. Die Rohdaten
wurden einer sich ständig
wiederholenden mathematischen Berechnung, die im Detail zuvor beschrieben
worden ist (siehe Nelson, et al., US Pat. Nr. 5,658,737, in Spalte
22, Linien 37–65)
und im Folgenden kurz beschrieben wird, unterzogen, wobei die Summe des
Lichts verwendet worden ist, das während zweier Intervallabschnitte
innerhalb des Zeitraums emittiert worden ist (Intervalle 1 bis 5
und Intervalle 30 bis 50, abgekürzt
als „RLU1-5" beziehungsweise „RLU30-50").
Auf die Intervalle wird mittels der Nummer der 40 Millisekunden
Intervalle, die der Initiierung der Chemilumineszenzreaktion folgen,
Bezug genommen.
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Proben
die nur eine markierte Sonde enthielten, wurden als Standard für die Datenanalyse
verwendet. Für
jeden Standard wurden die Verhältnisse
zwischen der Summe der RLU-Werte,
die im ersten Zeitintervall erhalten worden sind, und die Summe
der RLU-Werte, die im zweiten Zeitintervall erhalten worden sind,
bestimmt (Σ RLU30-50/Σ RLU1-5). Für
die Reaktionsmischungen, die beide markierte Sonden enthalten, wurde
die Summe der RLU-Werte in den Intervallen 30 bis 50 (Σ RLU30-50) durch das für den 2-Me-AE Standard erhaltene Ergebnis
geteilt. Diese ergab, dass die berechnete Menge der RLU in den Intervallen
1 bis 5 durch die 2-Me-AE-markierte Sonde beigetragen wurde. Diese
Menge, abgezogen von der Gesamt-RLU in den Intervallen 1 bis 5,
ergibt die Menge an RLU, die in diesen Intervallen durch o-F-AE
beigetragen wurde. Die letztere Nummer, wenn sie mit dem Standardverhältnis für die zwei
für den
o-F-AE erhaltenen Zeiträume
multipliziert wird, ergibt die RLU innerhalb des Intervalls 30 bis
50, das durch die o-F-AE- markierte Sonde beigetragen wurde. Diese
Figur wird von der gesamten RLU in den Intervallen 30 bis 50 abgezogen,
um einen korrigierten Wert für
die RLU, die durch 2-Me-AE in diesem Intervall beigetragen worden
ist, zu erhalten. Diese Zahl wurde verwendet, um die oben beschriebene
Berechnung zu wiederholen bis sich der RLU-Beitrag durch o-F-AE
in den Intervallen 30 bis 50 nicht innerhalb der ausgewählten Anzahl
von notwendigen Figuren veränderte.
Berechnete Mengen der RLU („RLU-Output") für die Sonden
1 und 2 werden in Tabelle 9 dargestellt.
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Tabelle
9
Untersuchter und detektierter Analyt in individuellen Reaktionsmischungen
-
Diese
Daten zeigen die Fähigkeit
der Verfahren der vorliegenden Erfindung den dynamischen Bereich zur
Detektion eines Analyten zu erweitern. Wie in 4 dargestellt, ähnelt die
graphische Darstellung der Ergebnisse dieses Experiments genau der
Zusammenstellung der Ergebnisse, dargestellt in 3A und 3B.
Das hier dargestellte Verfahren, in dem Sonden gegen unterschiedliche
Target-Bereiche
des gleichen Analyten gerichtet sind, ermöglicht die Detektion und/oder
Quantifikation des Analyten über
mindestens 6 log der möglichen
Target-Konzentrationen in einem Einzelbehälter-Assay. Daher könnte dieses
Assayformat verwendet werden, um einen Analyten in einer Probe innerhalb
dieses erweiterten Bereichs von Analytkonzentrationen ohne vorherige
Kenntnis der Analytkonzentration in der Probe zu detektieren oder
zu messen.
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4 zeigt
ebenso, dass die Verfahren der vorliegenden Erfindung eine Detektion
innerhalb des Luminometer-Messbereiches
durch Verwendung von unabhängig
voneinander detektierbaren Markern bei unterschiedlichen spezifischen
Aktivitäten über mindestens
6 log der Analytkonzentrationen ermöglichen. Auch weitere Erweiterungen
des dynamischen Bereiches des Assays sind möglich, zum Beispiel durch Verwendung
einer größeren Anzahl
von Sonden, die mit unabhängig
voneinander detektierbaren Markern verbunden sind aber innerhalb
des Luminometer-Messbereiches jedes ausgewählten Instrumentes liegen.
Dadurch kann ein Assay kundenspezifisch entworfen werden, um den
genauesten Messbereich des Instruments oder des verwendeten Detektionsverfahrens
zu verwenden.
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Beispiel 5
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Erweiterter dynamischer
Bereich unter Verwendung unterschiedlicher Sonden, die mit dem gleichen
detektierbaren Marker markiert sind
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Dieses
Beispiel zeigt, dass zwei Sonden, die an unterschiedliche Target-Bereiche
des gleichen Analyten spezifisch binden, wenn sie mit dem gleichen
detektierbaren Marker jedoch bei unterschiedlichen spezifischen
Aktivitäten
markiert wurden, verwendet werden können, um einen erweiterten
Bereich von Analytkonzentrationen zu detektieren.
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Die
in diesem Beispiel verwendeten Sonden sind synthetische DNA-Oligomere
mit einem 2-Methoxy-Rückrad
und die als Sonde 3 (ein 22-mer) und Sonde 4 (ein 19-mer) bezeichneten
Sonden. Beide Sonden enthalten Nukleotidbasensequenzen, die an den
gleichen Analyten jedoch an separate nicht-überlappende Target-Bereichen
des Analyten spezifisch binden. Der Analyt war ein synthetisches
RNA-Oligomer, das
aus 48 Basen besteht. Beide Sonden 3 und 4 wurden mit einem Standard-AE,
im Wesentlichen wie in Beispiel 4 beschrieben, markiert. Die markierte
Sonde 4 wurde mit der unmarkierten Sonde 4 vermengt, um eine geringere spezifische
Aktivität
relativ zur spezifischen Aktivität
der Sonde 3 zu erzielen. Die Sonde mit der höheren spezifischen Aktivität (Sonde
3) wurde verwendet, um den niedrigeren Bereich von Analytkonzentrationen
zu detektieren und die Sonde mit der geringeren spezifischen Aktivität (Sonde
4) wurde verwendet, um den höheren Bereich
der Analytkonzentrationen zu detektieren.
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Für jede Sonde
wurden unter Verwendung des RNA-Analyten, der entweder mit Sonde
3 ohne Sonde 4; Sonde 4 ohne Sonde 3 oder einer Kombination von
Sonde 3 und Sonde 4 kombiniert wurde, eine Reihe von Hybridisations-
und Chemilumineszenz-Detektionsreaktionen
durchgeführt,
im wesentlichen wie im Beispiel 4 beschrieben. Die Menge des der
Reaktion zugegebenen Analyten lag bei: 0,1, 1,0, 10, 100, 1.000,
10.000 und 100.000 fmol/Reaktionsansatz. Die Reaktionsansätze für jede Bedingung
wurden dreifach durchgeführt
und die gemittelten (Durchschnitt) RLU-Ergebnisse wurden aus den
dreifachen Proben berechnet. Röhrchen
in dreifacher Ausfertigung, die keinen Analyten enthalten, wurden
verwendet, um die Hintergrund-RLU zu bestimmen, die gemittelt wurde
und von den gemittelten RLU-Ergebnissen für jeden experimentellen Test
abgezogen wurde.
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Die
Reaktionen wurden im wesentlichen, wie in Beispiel 4 beschreiben,
mittels der folgenden Sondenmengen in 100 μl Reaktionsmischungen angesetzt:
50 fmol der markierten Sonde 3 wurden zu den Reaktionen gegeben,
die Sonde 3 alleine oder kombiniert mit Sonde 4 enthalten; 50 fmol
der markierten Sonde 4 plus 20 pmol der unmarkierten Sonde 4 wurden
zu den Reaktionen gegeben, die Sonde 4 alleine oder kombiniert mit Sonde
3 enthalten. Die Hybridisationsreaktionen wurden für 30 min
bei 59°C
inkubiert und dann wurden 300 μl
150 mM Na2B4O7 (pH 8,7), die 1% Triton® X-100
enthält,
zu jedem Röhrchen
zugegeben, das dann für
9 min bei 59°C
inkubiert wurde. Dies folgte der Initiierung und Detektion der Chemilumineszenzreaktion,
wie es im Wesentlichen in Beispiel 4 beschrieben worden ist. Die
Tabelle 10 stellt die Ergebnisse dieser Experimente dar.
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Die
Ergebnisse der Tabelle 10 werden in den 5A bis 5C unter
Verwendung eines doppellogarithmisch skalierten Graphen für die detektierte
RLU als Funktion des in der Probe vorhandenen Analyten graphisch
dargestellt. Bezugnehmend auf 5A, dort
werden die mit Sonde 3 alleine, die mit ihrem Target hybridisiert
ist, erhaltenen Ergebnisse dargestellt, wobei diese eindeutig eine
lineare Antwort über
einen etwa drei log-Bereich der Analytkonzentrationen (0,1 bis 100
fmol) zeigt. Bezugnehmend auf 5B, dort
werden die mit Sonde 4 alleine, die mit ihrem Target hybridisiert
ist, erhaltenen Ergebnisse dargestellt, wobei diese eindeutig eine
lineare Antwort über
einen etwa drei log-Bereich der Analytkonzentrationen (10 bis 10.000
fmol) zeigt. Bezugnehmend auf 5C, wenn
beide Sonden im Hybridisationsreaktionsansatz vorhanden waren, fielen
die Datenpunkte auf zwei bestimmte Linien. 5C zeigt,
dass zwei Sonde, die das gleiche detektierbare Signal erzeugen und
an unterschiedliche Target-Bereiche auf dem gleichen Analyten spezifisch
binden, in einer einzelnen Reaktion verwendet werden können, um
ein detektierbares Signal zu erzeugen, das mit der Konzentration
des in einer Probe über
einen Bereich von mindestens 5 Größenordnungen vorhandenen Analyten
korreliert werden kann. Daher kann eine Kombination von unterschiedlichen
Sonden, die mit dem gleichen Marker aber bei unterschiedlichen spezifischen
Aktivitäten
markiert worden sind und in einem Format verwendet werden, wie es
in diesem Beispiel dargestellt wurde, die Anwesenheit eines Analyten über einen
erweiterten Bereich von Analytkonzentrationen detektieren, als es
mit einer der Sonden alleine zu detektieren möglich wäre. Darüber hinaus kann die Kombination
der Sonden verwendet werden, um die Menge des in der Probe vorhandenen
Analyten über
diesen erweiterten Konzentrationsbereich zu quantifizieren.
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Die
vorausgegangenen Beispiele dienen dazu die vorliegende Erfindung,
die durch die folgenden Ansprüche
und die legalen Äquivalenten
davon definiert werden, darzustellen und nicht zu begrenzen.