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Technischer
Bereich
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Medikament, welches zur therapeutischen
und/oder präventiven Behandlung
des Reizkolons nützlich
ist und welches eine spezielle Klasse eines Alkylendioxybenzol-Derivates als
einen aktiven Bestandteil umfasst.
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Stand der
Technik
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Ein
Reizkolon wird hervorgerufen durch Faktoren wie Stress und seine
Hauptsymptome schließen
somatische Symptome im Verdauungssystem wie abdominaler Schmerz
und Diarrhoe ein. Die Krankheit wurde früher spastisches Kolon, Nervenkoloitis,
Schleimkolik, funktionelle Kolitis oder Kolonneurose genannt. Der Ausdruck "Darm" wurde jedoch eher
verwendet als "Kolon", da die Krankheit
nicht nur im Dickdarm lokalisiert ist, sondern die Krankheit wird
ebenfalls als funktionelle Störung
des Verdauungstraktes, einschließlich des Dünndarms, angesehen. Es wurde
darauf hingewiesen, dass die Krankheit durch physiologische Faktoren
wie Hormone, externe Reize wie Nahrung und Stress, emotionale Faktoren,
vererbliche körperliche
Veranlagungen u. ä.
hervorgerufen wird.
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Im
Allgemeinen ist es schwierig, Symptome bei der Behandlung des Reizkolons
vollständig
zu beseitigen. Typischerweise bestehen die Ziele einer therapeutischen
Behandlung darin, eine Vielzahl von Beschwerden zu verringern und
die Bedingungen so zu verbessern, dass sie für das tägliche Leben ausreichen. Anwendbare
therapeutische Behandlungen schließen Psychotherapie, Beratungen
zur Lebensweise und eine Diättherapie
ebenso wie eine medikamentöse
Therapie als symptomatische Therapie gegen die Beschwerden des Patienten
ein (siehe hierin genannte Verweise). Als medikamentöse Therapie
für das
Reizkolon wurden opiode Agonisten wie Loperamid oder anticholinerge Wirkstoffe
wie Mepenzolatbromid und Timepidiumbromid verwendet, um die Hypermotilität des Verdauungstraktes
zu kontrollieren, und Benzodiazepin-Arzneimittel wie Diazepam wurden
verordnet gegen Beklemmungen, Schlaflosigkeit und ähnliches.
Es hat sich jedoch keine medikamentöse Therapie, die eine Ursachentherapie
ermöglicht,
durchgesetzt.
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Alkylendioxybenzol-Derivate,
welche durch die folgende allgemeine Formel (I) dargestellt werden,
sind bekannt:
worin
m eine ganze Zahl von 2 bis 5 repräsentiert, und n eine ganze
Zahl von 1 bis 3 darstellt (nicht geprüfte japanische Patentschriften
(Kokai) Nr. 3-264528/1991 und 4-288072/1992).
Diese Veröffentlichungen
offenbaren, dass die durch die allgemeine Formel dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivate
an eine Serotonin-1A-Rezeptor Unterart binden, um eine Wirkung,
die einem Konflikt entgegenwirkt, zu zeigen, und dass die Derivate
nützlich
sind zur therapeutischen Behandlung von Angstpsychosen, Schizophrenie,
Kreislaufpsychosen und ähnlichen.
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Insbesondere
sind Affinitäten
(Ki-Werte) für
die Serotonin 1A-Rezeptor Unterart offenbart wie für die meta-substituierte
Verbindung, in der m 3 darstellt und n 1 ist (Nr. 1), die meta-substituierte
Verbindung, in der m für
3 steht und n 2 ist (Nr. 2), die meta-substituierte Verbindung, in der m 3
darstellt und n 3 ist (Nr. 3), die meta-substituierte Verbindung,
in der m 4 darstellt und n 1 ist (Nr. 4), die meta-substituierte
Verbindung, in der m 4 ist und n 3 darstellt (Nr. 6), die meta-substituierte
Verbindung, in der m 5 darstellt und n 1 ist (Nr. 7) und die ortho-substituierte
Verbindung, in der m 3 ist und n 1 darstellt (Nr. 13). Diese Patentschriften
offenbaren ebenfalls, dass die Verbindungen Nr. 1 bis 3 eine Wirkung,
die einem Konflikt entgegenwirkt, aufweisen und nützlich sind
zur Behandlung von Angstpsychosen, Schizophrenie, manisch-depressiver
Krankheit und ähnlichen.
Verbindung Nr. 1 stellt einen bekannten Serotonin-1A-Rezeptor Unterart-Agonisten dar (Matsuda,
et al., Japanese Journal of Pharmacology, 69(4), S. 357–366, 1995
und Asano, et al., Japanese Journal of Pharmacology, 74(1), S. 69–75, 1997).
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Es
wurde gezeigt, dass Serotonin an der Regulierung der intestinalen
Motilität
teilnimmt, und es wurde auf die Wirksamkeit von Serotonin-3-Rezeptor
Unterart-Agonisten bei der Inhibierung der intestinalen Motilität hingewiesen
(Miyata et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 261, S. 297–303, 1992).
Serotonin-1A-Rezeptor Unterart-Agonsiten sind ebenfalls dafür bekannt,
dass sie die durch die Belastung aufgrund von erzwungenem Schwimmstress
hervorgerufene Darmentleerung bei Ratten vermeiden (Foreman et al.,
Drug Dev. Res., 34, S. 66–85,
1995). Obwohl der erzwungene Schwimm-Test als ein Screening-Verfahren für Antidepressiva
etabliert wurde, ist seine Angemessenheit als ein Tiermodell für das Reizkolon
noch nicht klargestellt. Darüber hinaus
wurde aufgezeigt, dass Tandospiron, einer der Serotonin-1A-Rezeptor
Agonisten, eine verbessernde Wirkung auf Patienten mit Reizkolon
in einem Doppelt-Blind-Test aufwies, jedoch darin versagte, einen
signifikanten Unterschied bei der therapeutischen Wirksamkeit im
Vergleich zum Placebo zu ergeben (Kimura et al., Clinical Evaluation
(Rinsho Hyoka), 20, S. 225–257,
1992). Darüber
hinaus offenbart WO9605817 die Verwendung eines anderen Serotonin-1A-Rezeptor Agonsiten,
Buspiron, für
die Behandlung oder Prophylaxe von Inkontinenzstörungen, einschließlich Harninkontinenz,
fäkaler
Inkontinenz sowie Harnstauung. Die nicht geprüften japanischen Patentschriften
(Kokai) Nr. 3-264528/1991 und 4-288072/1992
schlagen weder vor, noch lehren sie, dass die zuvor genannten Verbindungen
eine therapeutische Wirksamkeit für das Reizkolon aufweisen.
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Offenbarung
der Erfindung
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Medikament bereitzustellen,
welches nützlich
für die
präventive
und/oder therapeutische Behandlung des Reizkolons ist. Die Erfinder
der vorliegenden Erfindung haben Anstrengungen unternommen, um das vorgenannte
Ziel zu erreichen, und als ein Ergebnis fanden sie heraus, dass
eine spezielle Klasse von Alkylendioxybenzol-Derivaten in einem
pathologischen Modell des Reizkolons wirksam war und nützlich zur
präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons. Die vorliegende
Erfindung wurde auf der Grundlage der obigen Erkenntnisse erzielt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daher ein Medikament zur präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons bereit, welches
als einen aktiven Bestandteil eine Substanz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Alkylendioxybenzol-Derivaten, welche durch
die folgende allgemeine Formel (I) dargestellt werden, und deren
pharmazeutisch akzeptablen Salze, deren Hydraten und deren Solvaten
umfasst:
![Figure 00040001](https://patentimages.storage.googleapis.com/1a/90/22/c09eee3f944bf9/00040001.png)
worin
m eine ganze Zahl von 2 bis 5 darstellt, und n eine ganze Zahl von
1 bis 3 repräsentiert.
Als bevorzugte Ausführungsform
des zuvor genannten Medikamentes der vorliegenden Erfindung wird
ein Medikament zur präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons bereitgestellt,
welches als einen aktiven Bestandteil eine Substanz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Alkylendioxybenzol-Derivaten, welche durch
die zuvor genannte allgemeine Formel (I) dargestellt werden, umfasst,
worin n 1 ist (besonders bevorzugt 5-[3-[(2S)-(1,4-Benzodioxan-2-ylmethyl)amino]propoxy]-1,3-benzodioxol) und
deren physiologisch akzeptablen Salzen, deren Hydraten und deren
Solvaten.
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Im
Hinblick auf einen anderen Gesichtspunkt wird die Verwendung einer
Substanz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den durch die zuvor genannte allgemeine
Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivaten und deren
pharmazeutisch akzeptablen Salzen, deren Hydraten und deren Solvaten
zur Herstellung des zuvor genannten Medi kamentes zur präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons zur Verfügung gestellt.
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Kurze Erläuterung
der Zeichnung
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1 zeigt die Wirkungen der
Arzneimittel, die die Wirkung des Medikamentes der vorliegenden
Erfindung hemmen. 1(a) zeigt,
dass die Wirkung des Medikamentes der vorliegenden Erfindung durch N-tert-Butyl-3-(4-(2-methoxyphenyl)-piperazin-1-yl)-2-phenyl-propanamid
(WAY 100135), welches einen Serotonin 1A-Rezeptor Antagonisten darstellt,
gehemmt wird. 1(b) zeigt,
dass die Wirkung des Medikamentes der vorliegenden Erfindung durch
1-(2-Pyrimidinyl)piperazin (1-PP), welches einen herkömmlichen
Metaboliten von Buspiron und Tandospiron als Kontrollarzneimittel
darstellt, gehemmt wird. In der Figur zeigt * an, dass ein signifikanter
Unterschied bei einem Signifikanz-Niveau von 5% bei der Einweg-Analyse
der Varianz (ANOVA) und gefolgt von dem Tukey (mehrfacher Vergleich)-Test
beobachtet wurde.
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Beste Weise
zur Ausführung
der Erfindung
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Das
Medikament der vorliegenden Erfindung zur präventiven und/oder therapeutischen
Behandlung ist dadurch gekennzeichnet, dass es als einen aktiven
Bestandteil eine Substanz ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den durch die zuvor genannte allgemeine
Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivaten und deren
pharmazeutisch akzeptablen Salzen, deren Hydraten und deren Solvaten
umfasst. Die durch die allgemeine Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivate
sind bekannt, und ihre Herstellungsverfahren sind in den nicht geprüften japanischen
Patentschriften (Kokai) Nr. 57-108088/1982,
58-219114/1983 und 3-264528/1991 offenbart. Daher werden diese Substanzen
vom Fachmann schnell erhalten. Unter den durch die zuvor genannte
allgemeine Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivaten
sind diejenigen, in denen n 1 ist, bevorzugt. Eine Position der
Aminoalkylenoxy-Gruppe am Phenyl-Ring kann entweder an der ortho-Position
oder der meta-Position bezogen auf eines der Sauerstoff-Atome der Alkylendioxy-Gruppe
sein. Die meta-Position ist bevorzugt.
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Als
der aktiver Bestandteil des Medikamentes der vorliegenden Erfindung
können
die durch die allgemeine Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivate
in freier Form ebenso wie als deren physiologisch akzeptable Salze
verwendet werden. Beispiele dieser Salze schließen Mineralsäuresalze
wie Hydrochloride, Phosphate und Sulfate, und Salze organischer
Säuren
wie Acetate, Formiate, Citrate und p-Toluolsulfonate ein. Darüber hinaus
kann ebenfalls jedwedes Hydrat oder Solvat der Verbindung in einer
freien Form oder dessen Salz als der aktive Bestandteil des Medikamentes
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Lösungsmittel, welche die Solvate
bilden, sind nicht besonders beschränkt, solange sie physiologisch
akzeptabel sind, und Beispiele schließen Methanol, Ethanol, Isopropanol,
Aceton, Ethylacetat u. ä.
ein. Unter ihnen können
Ethanol-Solvate und ähnliche
bevorzugt verwendet werden.
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Die
durch die allgemeine Formel (I) dargestellten Alkylendioxybenzol-Derivate
besitzen ein asymmetrisches Kohlenstoffatom und von ihnen existieren
zwei optische Isomere. Herstellungsverfahren dieser optischen Isomere
und deren medizinische Anwendungen sind in der nicht geprüften japanischen
Patentschrift (Kokai) Nr. 4-288072/1992 beschrieben, und die zwei
optischen Isomere sind für
den Fachmann anwendbar. Als der aktive Bestandteil des Medikamentes
der vorliegenden Erfindung kann jedes der optischen Isomere in optisch
reiner Form oder jedwede Mischung der optischen Isomere verwendet
werden. Wenn optische Isomere verwendet werden, sind diejenigen
in S-Konfiguration
bevorzugt. Es kann ebenfalls ein Racemat, welches eine Mischung
gleicher Mengen an optischen Isomeren darstellt, verwendet werden.
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Beispiele
der Alkylendioxybenzol-Derivate, welche als der aktive Bestandteil
des Medikamentes der vorliegenden Erfindung bevorzugt sind, sind
unten aufgeführt.
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Unter
den als Beispiel in den zuvor genannten Tabellen 1 und 2 dienenden
Verbindungen schließt
eine besonders bevorzugte Verbindung Verbindung Nr. 1 ein. Diese
Verbindung ist besonders beschrieben in den nicht geprüften japanischen
Patentschriften (Kokai) Nr. 3-264528/1991 und 4-288072/1992. Die
nicht geprüften
japanischen Patentschriften (Kokai) Nr. 3-264528/1991 und 4-288072/1992
offenbaren, dass die Alkylendioxybenzol-Derivate der Formel (I) als der aktive
Bestandteil gemäß der vorliegenden
Erfindung eine hohe Affinität
für eine
Serotonin 1A-Rezeptor Unterart aufweisen und eine einem Konflikt
entgegenwirkende Wirkung besitzen. Diese Veröffentlichungen offenbaren ebenfalls,
dass Alkylendioxybenzol-Derivate nützlich zur Behandlung von Angstpsychosen,
Schizophrenie, manisch-depressiver Krankheit und ähnlichen
sind. Diese Veröffentlichungen
schlagen jedoch weder vor, noch lehren sie, dass solche Derivate
zur Behandlung des Reizkolons nützlich
sind.
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Das
Medikament der vorliegenden Erfindung ist nützlich zur präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons. Reizkolon wird
definiert als eine funktionelle Krankheit des Verdauungstraktes,
wobei im Allgemeinen Verstopfung, Diarrhoe, eine abwechselnde Unregelmäßigkeit
bei der Darmentleerung u. ä. andauern
mit verschiedenen unbestimmten abdominalen Beschwerden, während keine
organischen, pathologischen Veränderungen,
auf die die Symptome zurückzuführen sind,
in internen oder externen Bereichen des Intestinaltraktes und damit
zusammenhängenden
Organen nachgewiesen werden können
(Matsunaga et al., Irritable Bowel Syndrome, Herausgegeben von Masuda,;
Lecture of Clinical Digestive Diseases 2, Intestinal Diseases, Kinbara
Shuppan, 1977). Die Krankheit kann ebenfalls als spastisches Kolon,
Nervenkoloitis, Schleimkolik, funktionelle Kolitis oder Kolonneurose
bezeichnet werden. Die Krankheit kann manchmal Krankheiten einschließen, welche
als Sigma elongatum mobile, Cecum mobile, chronische Kolitis, Splanchnoptosie und ähnliche
bezeichnet werden. Eine typologische Klassifizierung der Krankheit
schließt
im Allgemeinen einen krampfhaften Dickdarm, eine Nervendiarrhoe
und das Reizkolon ein, und die Krankheit kann ebenfalls als vom
Typ einer krampfhaften Verstopfung, vom Typ einer chronischen Diarrhoe,
vom Typ einer atonischen Verstopfung, als intestinales Gas-Syndrom
oder als chronische Celiopathie klassifiziert werden.
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Darüber hinaus
kann das Reizkolon ebenfalls eine Cholangiodyskinesie, eine Unterfunktion
im Hinblick auf die Magenentleerung, einen hysterischen Globus,
nicht-spezifische funktionelle Abnormalitäten der Speiseröhre, nervöses Erbrechen,
einen wiederkehrenden abdominalen Schmerz, eine einfache Verstopfung und ähnliche
einschließen.
Daher sollte der in der Beschreibung verwendete Ausdruck „Reizkolon" in seinem breitesten
Sinne aufgefasst werden, so dass er diese Krankheiten mit einschließt. Als
diagnostische Kriterien des Reizkolons wurden diejenigen von NIH,
Manning, Cook et al. u. ä.
vorgeschlagen. Es sollte selbstverständlich sein, dass Fachärzte die
Krankheit entsprechend jedem dieser Kriterien schnell diagnostizieren
und über die
Verwendung des Medikamentes der vorliegenden Erfindung geeignet
entscheiden können
(als ein Überblick über das
Reizkolon siehe Asakura, H., "Stress
and Irritable Bowel Syndrome",
Clinical Digestive Internal Medicine, Vol. 8, Nr. 8, S. 1373–1381, 1993).
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Als
das Medikament der vorliegenden Erfindung kann eine Substanz für sich genommen,
welche aus der Gruppe bestehend aus dem Alkylendioxybenzol-Derivat
und dessen pharmazeutisch akzeptablem Salz, dessen Hydrat und dessen
Solvat ausgewählt
ist, einem Säugetier,
einschließlich
einem Menschen, verabreicht werden. Es ist jedoch im Allgemeinen
bevorzugt, eine pharmazeutische Zusammensetzung herzustellen, welche
eine oder mehrere der zuvor genannten Substanzen als einen aktiven
Bestandteil und ein oder mehrere pharmazeutische Additive umfasst,
und einem Patienten die Zusammensetzung zu verabreichen. Beispiele
der pharmazeutischen Zusammensetzung schließen beispielsweise Zubereitungen
zur oralen Verabreichung wie Tabletten, Kapseln, verfeinerte Körnchen,
Pulver, Pillen, Pastillen, sublinguale Tabletten und flüssige Zubereitungen,
sowie Zubereitungen zur parenteralen Verabreichung wie Injektionen,
Tropfinfusionen, Zäpfchen,
transdermale Zubereitungen, transmucosale Zubereitungen, Inhaliermittel
und Pflaster zur transdermalen Absorption und ähnliche ein.
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Tabletten
und Kapseln zur oralen Verabreichung werden üblicherweise in Form einer
Einheitsdosierung bereitgestellt, und können unter Verwendung herkömmlicher
pharmazeutischer Additive wie Bindemittel, Füllstoffe, Verdünnungsmittel,
Verdichtungsmittel, Gleitmittel, Zersetzungsmittel, Farbstoffe,
Geschmacksstoffe und Befeuchtungsmittel hergestellt werden. Tabletten
können
gemäß einem
aus dem Stand der Technik gut bekannten Verfahren beschichtet werden,
beispielsweise unter Verwendung eines Darmbeschichtungsmittels, und
sie können
ebenfalls unter Verwendung von Füllstoffen
wie Zellulose, Mannitol und Lactose; Zersetzungsmitteln wie Stärke, Polyvinylpyrrolidon,
Stärke-Derivaten
und Natriumstärkeglykolat;
Gleitmitteln wie Magnesiumstearat; Befeuchtungsmitteln wie Natriumlaurylsulfat
und ähnlichen
hergestellt werden.
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Flüssige Zubereitungen
zur oralen Verabreichungen können
in Form von beispielsweise wässrigen oder öligen Suspensionen,
Lösungen,
Emulsionen, Sirupen und Elixieren, sowie in Trockenzubereitungen
als lyophilisierte Zubereitungen, welche vor der Verwendung durch
Zugabe von Wasser oder eines geeigneten wässrigen Mediums gelöst werden
können.
Solche flüssigen
Zubereitungen können übliche pharmazeutische Additive,
beispielsweise Suspensionsmittel wie Sorbitol, Sirup, Methylzellulose,
Gelatine, Hydroxyethylzellulose, Carboxymethylzellulose, Aluminiumstearat-Gel
und hydrierte Speisefette; Emulgatoren wie Lecithin, Sorbitanmonooleat
und Gummiarabikum; nicht-wässrige
Medien einschließlich
Speiseöle
wie Mandelöl,
rektifiziertes Kokosnussöl, ölige Ester
(zum Beispiel Ester von Glycerin), Propylenglykol und Ethylalkohol;
Konservierungsmittel wie Methylester, Ethylester und Propylester
von p-Hydroxybenzoesäure
und Sorbinsäure;
und wenn erforderlich übliche
Geschmacksstoffe und Farbstoffe enthalten.
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Zubereitungen
zur oralen Verabreichungen können
gemäß einem
aus dem Stand der Technik gut bekannten Verfahren hergestellt werden,
z. B. durch Mischen, Füllen,
Verdichten und ähnlichen.
Darüber
hinaus ist es ebenfalls möglich,
den aktiven Bestandteil durch wiederholtes Mischen in einer Zubereitung,
welche eine große
Menge an Füllstoff
enthält,
zu dispergieren. Zubereitungen zur parenteralen Verabreichung wie
Injektionen und Tropfinfusionen werden im Allgemeinen in Form von
Einheitsdosierungszubereitungen, welche die zuvor genannte Substanz
als den aktiven Bestandteil und ein steriles Medium enthalten, bereitgestellt.
Derartige Zubereitungen können
durch Lösen
der zuvor genannten Substanzen in einem geeigneten Medium, Unterwerfen
der resultierenden Lösung
einer Filtration zur Sterilisierung, Einfüllen der Lösung in Fläschchen oder Ampullen und Versiegeln
der Fläschchen
oder Ampullen hergestellt werden. Es ist ebenfalls möglich, die
Zusammensetzung einzufrieren, und das Ergebnis in Fläschchen
zu füllen,
und anschließend
die Feuchtigkeit im Vakuum zu entfernen, um die Stabilität zu verbessern.
Suspensionen zur parenteralen Verabreichung können im Wesentlichen durch
dieselbe Methode, welche auch für
Lösungen
zur parenteralen Verabreichung angewandt wird, hergestellt werden;
nichtsdestotrotz können
die Suspensionen vorzugsweise durch Suspendieren des aktiven Bestandteils
in einem Medium und anschließend
Unterwerfen des Ergebnisses einer Gassterilisierung unter Verwendung
von Ethylenoxid oder ähnli chem
hergestellt werden. Darüber
hinaus können
oberflächenaktive
Substanzen, Befeuchtungsmittel usw. ebenfalls zugegeben werden,
so dass eine einheitliche Dispersion des aktiven Bestandteils erhalten
werden kann.
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Die
Dosierungen des Medikamentes der vorliegenden Erfindung können geeignet
bestimmt werden in Abhängigkeit
des Zwecks der Verabreichung, das heißt der therapeutischen oder
präventiven
Behandlung, der Art der zu behandelnden oder zu verhindernden Krankheit,
des Zustandes, des Körpergewichts,
des Alters, des Geschlechts und ähnlichem
des Patienten. In einem üblichen
Fall kann eine Menge von etwa 0,01 mg bis 1000 mg, vorzugsweise
etwa 1 bis 100 mg pro Tag für
einen Erwachsenen als die Menge des aktiven Bestandteils oral verabreicht
werden. Derartige Dosierungen können
einmal am Tag oder mehrmals am Tag als aufgeteilte Portionen verabreicht
werden.
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Beispiel
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Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf das Beispiel spezifischer
erläutert
werden. In dem Beispiel wurde die in der obigen Tabelle 1 gezeigte
Verbindung Nr. 1 (m = 3; n = 1 und meta-substituiert, nachfolgend
in den Beispielen als das „Medikament
der vorliegenden Erfindung" bezeichnet)
als der aktive Bestandteil des Medikamentes der vorliegenden Erfindung
verwendet.
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Beispiel 1: Wirkung des
Medikamentes der vorliegenden Erfindung auf das Tiermodell des Reizkolons
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Die
Zunahme der Anzahl der durch Einschränkungsstress induzierten Darmentleerung
wurde weithin als ein pathologisches Modell des Reizkolons verwendet
(Miyata et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 261, S. 297–303, 1992).
Daher wurden Tiere des pathologischen Modells des Reizkolons gemäß dem Verfahren
von Williams et al. vorbereitet (Williams et al., Gastroenterology,
94, S. 611–621,
1988) und zur Bestimmung der Wirksamkeit des Medikamentes der vorliegenden
Erfindung verwendet. Das Medikament der vorliegenden Erfindung wurde
den Ratten verabreicht und nach einer Stunde wurden unter Etherbetäu bung die
Vorderbeine mit Klebeband an ihrem Rumpf fixiert (Belastung des
Einschränkungsstresses).
Eine Stunde nach der Einschränkung
wurde die Anzahl der Darmentleerungen gezählt und die Anzahl mit der
der Kontrollgruppe verglichen. Bei den Experimenten, bei denen eine
Kombination von Medikamenten verwendet wurde, wurde das Medikament
der vorliegenden Erfindung den Tieren 30 Minuten vor der Einschränkung verabreicht,
und das andere Arzneimittel wurde eine Stunde vor der Einschränkung verabreicht.
Auf Grund der Belastung des Einschränkungsstresses nahm die Anzahl
der Darmentleerungen der Ratten signifikant von 0,2 auf 11,5 Stück im Durchschnitt
zu. Das Medikament der vorliegenden Erfindung unterdrückte Dosis-abhängig die
Zunahme der Anzahl der durch die Einschränkung induzierten Darmentleerungen
(Tabelle 3).
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Wenn
8-Hydroxy-2-(di-n-propylamino)tetralin (8-OH-DPAT) als ein Serotonin
1A-Rezeptor Agonist
intraperitoneal verabreicht wurde, wurde die durch den Stress verursachte
Darmentleerung wie in dem Fall der Verabreichung des Medikamentes
der vorliegenden Erfindung unterdrückt. Andere Serotonin 1A-Rezeptor Agonisten,
zum Beispiel Buspiron und Tandospiron, versagten jedoch dabei, eine
signifikante Wirksamkeit zu zeigen (Tabelle 3). Darüber hinaus
zeigten Amitriptylin als Antidepressivum und Diazepam als ein Angst
lösendes
Mittel signifikante, unterdrückende
Wirkungen bei einer hohen Dosis (100 mg/kg bzw. 30 mg/kg), aber
sie zeigten keine Wirkung bei einer niedrigeren Dosis (Tabelle 3).
Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die die Darmentleerung unterdrückende Wirkung
nicht im Allgemeinen bei jedem Serotonin 1A-Rezeptor Agonisten beobachtet
wird, und dass Antidepressiva und Angst lösende Mittel im Allgemeinen
fast unwirksam bei der Behandlung des Reizkolons sind.
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Die
Wirkung des Medikamentes der vorliegenden Erfindung wurde gehemmt
durch N-tert-Butyl-3-(4-(2-methoxyphenyl)piperazin-1-yl)-2-phenyl-propanamid
(WAY100135) als ein Serotonin 1A-Rezeptor Antagonist (1(a)). Darüber hinaus
wurde die Wirkung durch 1-(2-Pyrimidinyl)piperazin (1-PP), welches
ein herkömmlicher
Metabolit der Kontrollarzneimittel, Buspiron und Tandospiron, darstellt,
bekämpft
(1(b)). Diese Ergebnisse
deuten darauf hin, dass die Wirkung des Medikamentes der vorliegenden
Er findung durch den Serotonin 1A-Rezeptor vermittelt wurde.
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Es
wurde berichtet, dass ein Serotonin 1A-Agonist eine Wirksamkeit
zur Unterdrückung
der durch verstärkten
Schwimmstress bei Ratten induzierten Darmentleerung aufweist (Foreman
et al., Drug Dev. Res., 34, S. 66–85, 1995). Gemäß dem Bericht
zeigte Buspiron ebenfalls eine signifikante unterdrückende Wirkung
im Hinblick auf eine Darmentleerung. Daher kann das in der Veröffentlichung
beschriebene Schwimmstressmodell sich möglicherweise vom Einschränkungsstressmodell
(welches in dem Testbeispiel verwendet wurde), welches sich als
ein pathologisches Modell des Reizkolons etabliert hat, unterscheiden
und das verstärkte Schwimmstressmodell
kann als pathologisches Modell des Reizkolons ungeeignet sein. Darüber hinaus
wurde eine Angst lösende
Wirkung des Medikamentes der vorliegenden Erfindung in einem Tiermodell
beobachtet (Abe et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 278, S. 898–905, 1996).
Daher wird in Betracht gezogen, dass das Medikament der vorliegenden
Erfindung bei der Behandlung des Reizkolons direkt die Funktion
der Bewegungsfähigkeit
des Verdauungstraktes kontrolliert und die therapeutische Wirksamkeit
synergistisch durch eine Eliminierung des Angstzustandes verstärkt.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Das
Medikament der vorliegenden Erfindung ist nützlich zur präventiven
und/oder therapeutischen Behandlung des Reizkolons.