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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von schwach gefärbten Polyetherpolyolen
auf der Grundlage von aromatischen Aminen.
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Eines
der Probleme oder einer der Nachteile im Zusammenhang mit Amingruppen
enthaltenden Verbindungen besteht in der Tendenz dieser Verbindungen
zur Verfärbung.
Einige Amingruppen enthaltende Verbindungen wie beispielsweise ortho-Toluoldiamin
(o-TDA) färben
sich fast sofort bei einer Einwirkung von Luft dunkel, während andere
wie beispielsweise Anilin stabiler sind und sich im Laufe der Zeit
langsamer dunkel färben.
Die aliphatischen, Amingruppen enthaltenden Verbindungen färben sich
bei Raumtemperatur im Laufe der Zeit ebenfalls dunkel, wobei diese
Verfärbung
allgemein gesagt jedoch mit einer viel langsameren Geschwindigkeit
als bei den aromatischen, Amingruppen enthaltenden Verbindungen
erfolgt.
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Es
ist bekannt, dass Amingruppen enthaltende Verbindungen geeignete
Initiatoren zur Herstellung von Polyetherpolyolen sind. Verschiedene
amininitiierte Polyetherpolyole und das Verfahren zur Herstellung
davon sind zum Beispiel in den U.S.-Patenten 3 264 268, 3 314 995,
3 446 848, 3 462 492, 3 499 009, 4 209 609, 4 391 728, 4 421 871
und 4 562 290 und in den britischen Patenten 1 073 664, 1 311 095
und 1 398 185 beschrieben.
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Die
Verwendung von verfärbten
Amingruppen enthaltenden Verbindungen als Initiatoren bei der Herstellung
von Polyetherpolyolen führt
dazu, dass die Polyetherpolyole ebenfalls verfärbt sind. Obwohl es möglich sein
kann, die dunkle Farbe der resultierenden Polyetherpolyole zu vermindern,
ist es bevorzugt, die Verfärbung
dieser Polyetherpolyole zu verhindern. Demgemäß ist ein Mittel zur Verhinderung
einer Verfärbung von
Amingruppen enthaltenden Verbindungen und/oder zur Verminderung
der Farbe von Polyetherpolyolen ausgehend von Amingruppen enthaltenden
Verbindungen kommerziell wünschenswert.
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Ein
Weg zur Vermeidung/Verhinderung einer Verfärbung dieser Amingruppen enthaltenden
Verbindungen und von Polyetherpolyolen, die aus diesen Verbindungen
hergestellt sind, besteht darin, aus den Amingruppen enthaltenden
Verbindungen sofort nach deren Reinigung (gewöhnlich eine Destillation),
bevor sie in Kontakt mit Luft kommen, sofort Polyetherpolyole herzustellen.
Dafür ist
jedoch erforderlich, dass die Amingruppen enthaltenden Verbindungen
und die resultierenden Polyetherpolyole im selben Werk oder in benachbarten
Werken hergestellt werden, wobei zwischen dem Punkt, an dem die
Amingruppen enthaltenden Verbindungen destilliert werden und diese
als Initiatoren zur Bildung von Polyetherpolyolen verwendet werden, eine
geringe oder keine Zeitspanne vergeht. Ansonsten sind strenge verfahrenstechnische
Maßnahmen
erforderlich, um zu gewährleisten,
dass die Aminverbindungen in allen Punkten innerhalb des Verfahrens
zwischen dem Zeitpunkt, an dem sie gereinigt werden, und demjenigen,
an dem sie eingesetzt werden, sauerstofffrei sind. Gegenwärtig ist
es erforderlich, das gesamte Verfahren nach der Aminreinigung vollständig unter
einem positiven Stickstoff- oder anderen Inertgasdruck zu halten,
um diese Verfärbung
zu verhindern und/oder zu minimieren.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von 2-Mercaptotoluimidazol und Metallsalzen
davon ist im U.S.-Patent Nr. 4 172 833 beschrieben. Dieses Verfahren
umfasst die Umsetzung eines stabilisierten Ausgangsstoffsystems,
umfassend o-Toluoldiamin, einen Stabilisator und Kohlenstoffdisulfid
in Gegenwart eines Lösungsmittels,
die Gewinnung des gebildeten 2-Mercaptotoluolimidazols durch Filtration
und die Gewinnung des Lösungsmittels
zur Rückführung. Geeignete
Stabilisatoren umfassen Hydrazin, Hydrazinhydrat und Hydrazinsal ze
von starken Säuren.
Die Zugabe dieser Stabilisatoren zu o-Toluoldiamin verhindert eine
Verschlechterung der Farbe.
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Das
U.S.-Patent 4 877 879 betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung
von Polyether-Zusammensetzungen, die aus einem oder mehreren Alkylenoxiden
mittels eines Amininitiators hergestellt werden. Dieses Verfahren
umfasst das In-Kontakt-Bringen der rohen Polyether-Zusammensetzung
mit einem Reduktionsmittel in einer Menge, die ausreichend ist,
um die Stabilisierung während
oder nach der Neutralisation zu bewirken. Ameisensäure und
Lithiumborhydrid sind als zwei geeignete Reduktionsmittel offenbart.
Bei diesem Verfahren ist die Zugabe einer Überschussmenge an Ameisensäure (oder
einem anderen Reduktionsmittel) am Ende der Polyetherreaktion zur
Neutralisation des alkalischen Polymerisats erforderlich. Obwohl
aromatische und aliphatische Amine als geeignet offenbart sind,
ist weiterhin offenbart, dass dieses Verfahren besonders brauchbar
ist, wenn ein oder mehrere tertiäre
Amine in der Initiatorverbindung vorhanden sind. N-Aminoethylpiperazin,
ein aliphatisches Amin, ist das bevorzugte Amin und wird in allen
Arbeitsbeispielen verwendet.
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Es
wurde gefunden, dass durch die Zugabe der gegenwärtig beanspruchten stabilisierenden
Verbindungen zu einer aromatischen Aminverbindung überraschenderweise
Zusammensetzungen gebildet werden, die gegenüber einer Verfärbung beständig sind.
Dies gilt sogar nach einer über
vierwöchigen
Lagerung der behandelten aromatischen Aminzusammensetzungen in einem
Ofen bei 100 °C.
Polyetherpolyole können dann
aus diesen behandelten Aminverbindungen ohne die nachteiligen Farbeffekte
hergestellt werden, die man normalerweise von einer unbehandelten
aromatischen Aminverbindung erwarten würde.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung stabiler,
leicht gefärbter
Polyetherpolyole auf der Grundlage von aromatischen Aminen, umfassend
die Alkoxylierung einer aromatischen, Amingruppen enthaltenden Verbindung,
wobei die aromatische, Amingruppen enthaltende Verbindung mit 0,01
bis 5 Gew.-% (vorzugsweise 0,05 bis 1,0 Gew.-%, am meisten bevorzugt
0,1 bis 0,5 Gew.-%), bezogen auf 100 Gew.-% der aromatischen, Amingruppen
enthaltenden Verbindung, mit wenigstens einer Verbindung, die aus der
aus Alkalimetallsalzen von Schwefelverbindungen, Hydraten davon
und Aldehyden davon, Aluminiumhydriden, Boraten und Borverbindungen
bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.
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Die
Zugabe einer kleinen Menge einer oben beschriebenen stabilisierenden
Verbindung ist zur Verhinderung oder Minimierung der Verfärbung von
aromatischen, Amingruppen enthaltenden Verbindungen wirksam und
ermöglicht
dadurch die Herstellung leicht verfärbter Polyetherpolyole daraus.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
in der vorliegenden Erfindung mit Hinblick auf die aromatischen
Aminzusammensetzungen verwendete Begriff "stabil" bedeutet, dass die Gardner-Farbe davon
heller als der Standard ist, wenn sie wenigstens 4 Wochen lang bei
einer Temperatur von ≥25 °C gelagert
werden. Beim Standard handelt es sich um das entsprechende unbehandelte
aromatische Amin.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind geeignete Verbindungen zur Behandlung von aromatischen Aminen
zur Verhinderung einer Verfärbung
Verbindungen, die Alkalimetallsalze von Schwefelverbindungen, deren
Hydrate und deren Aldehyde, Aluminiumhydride, Borate und Borverbindungen
umfassen.
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Geeignete
Verbindungen, die als Alkalimetallsalze von Schwefelverbindungen,
deren Hydrate und/oder deren Aldehyde zu verwenden sind, umfassen
zum Beispiel Natriumhydrosulfit, Lithiumhydrosulfit, Kaliumhydrosulfit,
Natriumhydrosulfidhydrat, Lithiumhydrosulfidhydrat, Kaliumhydrosulfidhydrat,
Form aldehydnatriumhydrogensulfit, Formaldehydlithiumhydrogensulfit,
Kaliumlithiumhydrogensulfit, Acetaldehydnatriumhydrogensulfit, Acetaldehydkaliumhydrogensulfit,
Acetaldehydlithiumhydrogensulfit etc. Bevorzugte Schwefelverbindungen
sind Natriumhydrosulfit, Natriumhydrosulfidhydrat, Formaldehydnatriumhydrogensulfit und
Acetaldehydnatriumhydrogensulfit.
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Geeignete
Aluminiumhydride umfassen zum Beispiel Alkalimetallaluminiumhydride
wie zum Beispiel Lithiumaluminiumhydrid, Natriumaluminiumhydrid,
Kaliumaluminiumhydrid, Dialkylaluminiumhydride wie zum Beispiel
Dimethylaluminiumhydrid, Diethylaluminiumhydrid, Dipropylaluminiumhydrid,
Diisopropylaluminiumhydrid, Diisobutylaluminiumhydrid etc.
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Geeignete
Verbindungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen
auch Borate, deren Hydride und deren Cyanide. Einige Beispiele für solche
Verbindungen umfassen Borate wie zum Beispiel Natriumborat, Kaliumborat
etc., Hydride von Boraten wie z.B. Natriumborhydrid, Kaliumborhydrid,
Lithiumborhydrid etc. und Cyanide von Borhydriden einschließlich Alkalimetallcyanoborhydriden,
wie zum Beispiel Natriumcyanoborhydrid, Kaliumcyanoborhydrid, Lithiumcyanoborhydrid
etc. Ein bevorzugtes Borat für
die vorliegende Erfindung ist Natriumcyanoborhydrid. Lithiumborhydrid
ist in der vorliegenden Erfindung von geringerem Interesse und wird
vorzugsweise nicht als Komponente verwendet.
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Geeignete
Borverbindungen für
die vorliegende Erfindung umfassen Verbindungen wie zum Beispiel Hydride,
Ammonate, N-Alkylamine, Etherate, Halogenidetherate, Alkylsulfide,
Halogenidsulfide, Polycycloalkane etc. Einige geeignete Borverbindungen
umfassen Borhydride wie zum Beispiel Diboran, Boran etc., Borammoniate
wie zum Beispiel den Boran-Ammoniak-Komplex etc., N-Alkylaminkomplexe
mit Boran, wie zum Beispiel den Methylaminborankomplex, Dimethylaminborankomplex,
Diethylaminborankomplex, Dipropylaminborankomplex, Dibutylaminborankomplex
etc., Etherate von Borverbindungen wie zum Beispiel Komplexe von
Boran mit Tetrahydrofuran, Diethyletherkomplexe mit Boran etc.,
Halogenidetherate von Bor wie zum Beispiel Bortrifluoridetherat
etc., Alkylsulfidkomplexe mit Boran wie zum Beispiel den Boran-Methylsulfid-Komplex etc.,
Halogenid-Sulfid-Komplexe mit Bor wie zum Beispiel den Dibromboran-Methylsulfid-Komplex,
den Dibromboran-Ethylsulfid-Komplex, Difluorboran-Methylsulfid,
Dichlorboran-Methylsulfid etc. und Boratome enthaltende Polycycloalkane
wie zum Beispiel 9-Borabicyclo[3.3.1]nonan
(9-BBN), das 9-BBN-Dimer etc.
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Bevorzugte
Borverbindungen für
die vorliegende Erfindung umfassen Dimethylaminboran, Natriumborhydrid,
den Boran-Tetrahydrofuran-Komplex und 9-BBN.
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Die
am meisten bevorzugten Verbindungen für die vorliegende Erfindung
sind Natriumborhydrid und der Boran-Dimethylamin-Komplex.
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Geeignete
boranhaltige Verbindungen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
können
durch Techniken synthetisiert werden, die einem gewöhnlichen
Fachmann wohlbekannt sind. Einige Beispiele für geeignete Synthesetechniken
sind in Advanced Organic Chemistry, Jerry March, 2. Auflage, 1977,
S. 718 – 722, zu
finden, worauf hier ausdrücklich
Bezug genommen wird. Techniken zur Synthese von Aluminium- und Schwefelverbindungen
sind dem Fachmann ebenfalls wohlbekannt. Einige Beispiele solcher
Techniken sind zum Beispiel in Fieser and Fieser, Reagents For Organic
Synthesis, Band 1, 1967, S. 582 und 1090, zu finden.
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Im
allgemeinen haben geeignete aromatische, Amingruppen enthaltende
Verbindungen der vorliegenden Erfindung Molmassen von weniger als
etwa 500 und vorzugsweise von mehr als etwa 90. Es ist bevorzugt, dass
die Molmasse der aromatischen, Amingruppen enthaltenden Verbindungen
weniger als etwa 400 und noch mehr bevorzugt weniger als etwa 200
ist. Geeignete aromatische, Amingruppen enthaltende Verbindungen
umfassen zum Beispiel diejenigen Verbindungen, in denen wenigstens
1 Amingruppe, vorzugsweise 1 bis 3 Amingruppen und am meisten bevorzugt
2 Amingruppen direkt an einen aromatischen Ring gebunden ist/sind,
wobei der aromatische Ring substituiert oder unsubstituiert sein
kann. Geeignete Substituenten für den
aromatischen Ring umfassen zum Beispiel Alkylgruppen mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen, die verzweigt oder linear sein können, wie
zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl etc., aromatische Gruppen mit
6 bis 13 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Phenyl, Aminophenyl
und Diaminophenyl, und Arylalkylgruppen mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie zum Beispiel Methylen(aminophenyl), 2-(Aminophenyl)butyl etc.
Geeignete Substituenten für
den aromatischen Ring umfassen auch Hydroxylgruppen. 4-Aminophenol
ist ein Beispiel für
eine Verbindung, bei der der aromatische Ring durch eine Hydroxylgruppe
substituiert ist. Ebenfalls als aromatische, Amingruppen enthaltende
Verbindung der vorliegenden Erfindung sind kondensierte Ringsysteme,
die 10 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten. Diaminonaphthalin ist
ein Beispiel für
ein geeignetes kondensiertes Ringsystem für die vorliegende Erfindung.
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Beispiele
für geeignete
aromatische Amine für
die vorliegende Erfindung umfassen Verbindungen wie Anilin, Diaminobenzol,
Triaminobenzol, Tetraaminobenzol, Tetraaminobiphenyl, Methylendianilin,
rohes Toluoldiamin (eine Mischung aus den verschiedenen Isomeren,
d.h. 2,3-TDA, 2,4-TDA, 3,4-TDA, 2,5-TDA und 2,6-TDA) und ortho-Toluoldiamin
(d.h. eine isomere Mischung aus hauptsächlich 2,3-TDA und 3,4-TDA
in einem Gewichtsverhältnis
von etwa 60 bis etwa 40). Ortho-Toluoldiamin und rohes Toluoldiamin
sind in der vorliegenden Erfindung bevorzugte aromatische Amine.
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Die
Herstellung geeigneter Amine für
die vorliegende Erfindung ist den Fachleuten wohlbekannt. Zum Beispiel
können
geeignete Amine hergestellt werden, indem Toluol mit Salpetersäure in Gegenwart
von Schwefelsäure
oder einem anderen Katalysator dinitriert wird, wodurch Isomere
von Dinitrotoluol erhalten werden, die dann mit Wasserstoff unter
Erhalt von rohem Toluoldiamin erhalten werden. (Siehe zum Beispiel Kirk-Othmer
Encyclopedia of Chemical Technology, 4. Auflage, "Amines by Reduction", Band 2, S. 483 – 501, und "Nitrobenzene and
Nitrotoluenes",
Band 17, S. 133 – 151).
Ortho- Toluoldiamin
kann durch Destillation aus rohem Toluoldiamin erhalten werden.
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die Verfärbung von
aromatischen Aminen durch die Zugabe einer kleinen Menge wenigstens
einer oben beschriebenen stabilisierenden Verbindung zu aromatischen Aminen
so bald wie möglich
nach der Bildung und der anschließenden Reinigung dieser Amine
verhindert oder minimiert. Der Zeitraum, nachdem ein Amin hergestellt
wurde, und der Zeitpunkt, an dem die Zugabe einer kleinen Menge
einer dieser Verbindungen erforderlich ist, um eine Verfärbung des
Amins zu verhindern, hängt schließlich von
der Stabilität
des speziellen Amins in Bezug auf eine Verfärbung und davon ab, wie gut
es vor dem Kontakt mit Luft geschützt ist.
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Einige
relativ stabile Amine wie zum Beispiel Anilin färben sich im Laufe der Zeit
langsam dunkel, während
andere Amine relativ instabil sind und sich bei der Einwirkung von
Luft schnell dunkel färben.
Ortho-Toluoldiamin ist ein Beispiel für ein relativ instabiles Amin,
das sich bei Lufteinwirkung schnell dunkel färbt. Folglich kann der Punkt,
an dem die stabilisierende Verbindung zur Verhinderung einer Verfärbung zum
Amin gegeben wird, variieren. Es ist jedoch bevorzugt, sofort nach
der Destillation eine kleine Menge einer stabilisierenden Verbindung
zum Amin zu geben. Die stabilisierenden Verbindungen können zu
einem späteren
Zeitpunkt zugegeben werden, wenn das frisch hergestellte Amin sauerstofffrei
unter einem Inertgas wie zum Beispiel Stickstoff oder Argon gehalten
wird. Sobald die stabilisierende(n) Verbindungen) zur aromatischen
Aminverbindung gebeben wurden, ist die resultierende Zusammensetzung
in Bezug auf Farbänderungen
relativ stabil.
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Bei
einem herkömmlichen
Verfahren beginnt sich die Amingruppen enthaltende Verbindung aufgrund von
Lufteinwirkung normalerweise dunkel zu färben, wenn das Stickstoffsystem
versagt oder eine Undichtigkeit in dem System auftritt, das die
Amingruppen enthaltende Verbindung vor Lufteinwirkung schützt. Ortho-Toluoldiamin
und rohes TDA, die bevorzugten Amingruppen enthaltenden Verbindungen,
beginnen sich fast sofort nach einer Lufteinwirkung dunkel zu färben. Das
Vorhandensein eines Stabilisierungsmittels wie zum Beispiel Natriumborhydrid
hilft, die Farbe der Aminverbindung zu schützen, bis das Stickstoffsystem
wiederhergestellt werden kann.
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Es
ist natürlich
möglich,
unter Verwendung der oben beschriebenen aromatischen Aminzusammensetzungen
einen Polyetherpolyol zu bilden. In dieser Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein aromatisches Amin, das mit einer kleinen Menge
einer oben beschriebenen stabilisierenden Verbindung behandelt wurde,
statt eines herkömmlichen
unbehandelten aromatischen Amins als Initiator für den Polyetherpolyol verwendet.
Ein Polyetherpolyol, der aus dem farbstabilen aromatischen Amin
hergestellt ist, hat eine hellere Farbe als ein Polyetherpolyol,
der aus einem unbehandelten aromatischen Amin hergestellt ist. Polyetherpolyole
auf der Grundlage dieser behandelten aromatischen Amininitiatoren
können
nach der vorliegenden Erfindung durch jedes der bekannten Verfahren,
die als solche zum Beispiel in den U.S.-Patenten 4 209 609 und 4
421 871, auf die hier ausdrücklich
Bezug genommen wird, beschrieben sind, und gemäß der Beschreibung im britischen
Patent 1 398 185 hergestellt werden. Im allgemeinen werden die Polyetherpolyole
der vorliegenden Erfindung hergestellt, indem ein Alkylenoxid mit
einem Amin mit einer Aminfunktionalität von wenigstens 1 gegebenenfalls
in Gegenwart eines alkalischen Katalysators hergestellt werden.
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Die
geeigneten Amininitiatoren zur Herstellung von Polyetherpolyolen
umfassen diejenigen der oben beschriebenen, die mit einer Verbindung
behandelt wurden, die aus der aus Alkalimetallsalzen von Schwefelverbindungen,
Hydraten davon und Aldehyden davon, Aluminiumhydriden, Boraten und
Borverbindungen bestehenden Gruppe ausgewählt sind. Einige Beispiele
für Alkylenoxide,
die zur Herstellung der Polyetherpolyole der vorliegenden Erfindung
sind, umfassen: Ethylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid und Mischungen
dieser Alkylenoxide. Kombinationen von Ethylenoxid und Propylenoxid
sind besonders bevorzugt. Es kann jeder geeignete Katalysator verwendet
werden, der zum Katalysieren der Epoxidierungsreaktion der vorliegenden
Erfindung fähig
ist. Einige Beispiele für
geeignete Katalysatoren umfassen alkalische Katalysatoren, Doppelmetallcyanide,
N-Methylimidazole, Bortrifluorid etc. Spezielle alkalische Katalysatoren,
die sich als besonders geeignet erwiesen haben, umfassen zum Beispiel
Kaliumhydroxid und Natriumhydroxid.
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Im
allgemeinen erfolgt die Epoxidierungsreaktion durch das In-Kontakt-Bringen des Amins
mit einer Aminfunktionalität
von wenigstens 1 mit dem Alkylenoxid (den Alkylenoxiden) bei einer
erhöhten
Temperatur im Bereich von 90 bis 180 °C unter mäßig erhöhtem Druck, gegebenenfalls
in Gegenwart des alkalischen Katalysators. Die verwendeten Mengen
an Amin und Alkylenoxid betragen gewöhnlich 1 bis 10 Äquivalente
Alkylenoxid für
jedes Aminäquivalent.
Das Epoxidierungsprodukt hat gewöhnlich
eine mittlere Hydroxylzahl (bestimmt nach ASTM D-2849-69, Hydroxylzahl-Methode
C) von wenigstens 28, vorzugsweise im Bereich von etwa 250 bis etwa
1200. Die Molmassen der Polyetherpolyole der vorliegenden Erfindung
(Zahlenmittel, bestimmt durch eine Endgruppenanalyse und die Nennfunktionalität des Polyols)
reicht von etwa 150 bis etwa 1500, vorzugsweise von etwa 300 bis
etwa 1200, am meisten bevorzugt von etwa 400 bis etwa 1000.
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Nachdem
das Polyol hergestellt wurde, wird die resultierende Reaktionsmischung,
die den alkalischen Katalysator in Mengen von etwa 0,1 % bis etwa
1,0 % als KOH enthält,
mit einer Säure
wie zum Beispiel Schwefelsäure,
Phosphorsäure,
Milchsäure
oder Oxalsäure
neutralisiert. Die Neutralisation kann bewerkstelligt werden, indem
die Säure
und die Reaktionsmischung bei Umgebungsbedingungen vermischt werden
und dann zur Entfernung überschüssigen Wassers
destilliert wird. Das neutralisierte Polyetherpolyol braucht nicht einen
pH-Wert von exakt 7,0 zu haben. Die Reaktionsmischung kann auf einer
leichten Acidität
oder Basizität, d.h.
bei einem pH-Wert von 5 bis 11, vorzugsweise 6 bis 10, gehalten
werden. Wenn das gebildete Salz im Polyol löslich ist, kann es darin verbleiben.
Andernfalls kann das Salz zum Beispiel durch Filtration entfernt werden.
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Die
neutralisierte Polyetherpolyol-Reaktionsmischung der vorliegenden
Erfindung ist klar, d.h. frei von einer Trübung, und kann in Verfahren
zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen direkt eingesetzt
werden. Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen
durch die Umsetzung dieser Polyetherpolyole mit Polyisocyanaten
mittels des Polyisocyanat-Additionsverfahren sind den Fachleuten
wohlbekannt.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen weiterhin Einzelheiten zur
Herstellung und Verwendung der Zusammensetzungen und Verfahren dieser
Erfindung. Der Rahmen der in der vorhergehenden Offenbarung aufgeführten Erfindung
darf nicht auf diese Beispiele eingeschränkt werden. Für die Fachleute
ist offensichtlich, dass bekannte Variationen der Bedingungen und
Verfahren der folgenden präparativen
Verfahren zur Herstellung dieser Zusammensetzungen verwendet werden
können.
Sofern nichts anderes aufgeführt
ist, handelt es sich bei allen Temperaturen um Grad Celsius, und
alle Teile bzw. Prozentwerte sind Gew.-Teile bzw. Gew.-%.
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BEISPIELE
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Beispiel 1:
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100
g frisch destilliertes ortho-Toluoldiamin (o-TDA) wurde in einen
Kolben gegeben. Dazu wurden 0,5 g Dimethylaminboran gegeben, gefolgt
von einem gründlichen
Mischen. Die Probe wurde versiegelt und zusammen mit einer versiegelten
Probe von 100 g unbehandeltem frisch destilliertem ortho-Toluoldiamin (siehe Beispiel
1 in Tabelle 1) in einen auf 65 °C
eingestellten Ofen gestellt. Nach 24 h hatte die unbehandelte Probe eine
Gardner-Farbe von > 18,
wobei die behandelte Probe jedoch eine Gardner-Farbe von 5 aufwies.
Nach 48 h war die unbehandelte Probe von o-TDA opak schwarz (d.h.,
dass die Gardner-Farbe >>18 war), wogegen die
mit Dimethylaminoboran behandelte Probe nach wie vor eine Gardner-Farbe
von 5 aufwies. Die Farbe der mit Dimethylaminboran behandelten o-TDA-Probe
wurde nach einer in einem auf 65 °C
gehaltenen Ofen erfolgenden Aufbewahrung von 24 h, 48 h, 2 Wochen,
4 Wochen und 6 Wochen getestet. Nach 6 Wochen betrug die Gardner-Farbe
der mit Dimethylaminoboran behandelten Probe von o-TDA immer noch
5.
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Beispiele 2 – 7:
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Diese
Beispiele wurden mittels eines Verfahrens durchgeführt, dass
mit dem unter Beispiel 1 aufgeführten
mit Ausnahme der speziellen, zum frisch destillierten o-TDA gegebenen
stabilisierenden Verbindung und der Menge einer jeden stabilisierenden
Verbindung im wesentlichen identisch war. Spezielle stabilisierende
Verbindungen und deren relative Mengen sowie die Auswirkung auf
die Gardner-Farbe nach einer bei 65 °C in einem Ofen erfolgenden
Aufbewahrung für
24 h, 48 h, 4 Wochen, 6 Wochen und 8 Wochen sind in Tabelle 1 unten
aufgeführt.
Weil die Farbe der behandelten o-TDA-Proben
während
der gesamten Aufbewahrung gleich blieb, ist in der Tabelle die Gardner-Farbe
nur für
die längste
Aufbewahrungsdauer aufgeführt.
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Tabelle
1: AUSWIRKUNG DER BEHANDLUNG VON o-TDA MIT ADDITIVEN AUF DIE GARDNER-FARBE
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Bei
Beispiel 4 handelt es sich um Beispiel 3, das 2 Wochen lang in einem
auf 100 °C
eingestellten Ofen aufbewahrt wurde, nachdem es 4 Wochen lang in
einem auf 65 °C
eingestellten Ofen aufbewahrt worden war.
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Beispiel 9:
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Polyetherpolyole
wurden aus behandeltem o-TDA und unbehandeltem o-TDA hergestellt.
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Polyetherpolyol A:
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Ein
Polyetherpolyol wurde nach dem folgenden Verfahren aus behandeltem
o-TDA, das dem in
Beispiel 1 oben beschriebenen ähnlich
war, hergestellt. Dieses behandelte, geschmolzene o-TDA wurde Luft
ausgesetzt, indem das geschmolzene Material mehrmals zwischen zwei
offenen Behältern
hin und her gegossen wurde. 2680 g dieses Materials wurden in einen
Rührreaktor
gegeben, der verschlossen, mit Stickstoff gespült und unter einen Druck von
30 psig Stickstoff gesetzt wurde. Das Material wurde auf 115 °C erwärmt, und
3339 g Ethylenoxid wurden in 2 h zum Reaktor gegeben und dann weitere
2 h lang reagieren gelassen. Die Mischung wurde auf 90 °C abkühlen gelassen,
und 50,9 g einer Mischung aus 46-%iger wässriger Kaliumhydroxid-Lösung wurden
zugegeben. Nach dem Verschließen
und Unter-Druck-Setzen des Reaktors mit Stickstoff wurde der Reaktor
wieder auf 115 °C
erwärmt,
gefolgt von einer langsamen, in 4 h erfolgenden Zugabe von 5683
g Propylenoxid, und dann wurde weitere 3 h lang reagieren gelassen.
Nach dem Abkühlen
auf 90 °C
wurden 1200 g Wasser zugegeben, und die KOH wurde mit einem Äquivalent
an Schwefelsäure
neutralisiert. Das Polyol wurde bei 5 mm Hg auf 110 °C erwärmt, um
den Wassergehalt zu verringern, und das Material wurde filtriert,
um das erzeugte Kaliumsulfatsalz zu entfernen. Das resultierende
Polyol war durch eine Farbe von 14 auf der Gardner-Skala gekennzeichnet.
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Polyetherpolyol B:
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Ein
Polyetherpolyol wurde nach dem folgenden Verfahren aus unbehandeltem
o-TDA hergestellt. Dieses unbehandelte, geschmolzene o-TDA wurde
Luft ausgesetzt, indem das geschmolzene Material mehrmals zwischen
zwei offenen Behältern
hin und her gegossen wurde. 2773 g dieses Materials wurden in einen
Rührreaktor
gegeben, der verschlossen, mit Stickstoff gespült und unter einen Druck von
30 psig Stickstoff gesetzt wurde. Das Material wurde auf 115 °C erwärmt, und
3456 g Ethylenoxid wurden in 2 h langsam zum Reaktor gegeben und
dann weitere 2 h lang reagieren gelassen. Die Mischung wurde auf
90 °C abkühlen gelassen, und
52,6 g einer Mischung aus 46-%iger wässriger Kaliumhydroxid-Lösung wurden
zugegeben. Nach dem Verschließen
und Unter-Druck-Setzen des Reaktors mit Stickstoff wurde der Reaktor
wieder auf 115 °C
erwärmt,
gefolgt von einer langsamen, in 4 h erfolgenden Zugabe von 5881
g Propylenoxid, und dann wurde weitere 3 h lang reagieren gelassen.
Nach dem Abkühlen
auf 90 °C
wurden 1200 g Wasser zugegeben, und die KOH wurde mit einem Äquivalent
an Schwefelsäure
neutralisiert. Das Polyol wurde bei 5 mm Hg auf 110 °C erwärmt, um
den Wassergehalt zu verringern, und das Material wurde filtriert,
um das erzeugte Kaliumsulfatsalz zu entfernen. Das resultierende
Polyol war durch eine Farbe von >18
(bezogen auf die Gardner-Skala) gekennzeichnet.
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Obwohl
die Erfindung zum Zweck der Veranschaulichung oben ausführlich beschrieben
worden ist, gilt als vereinbart, dass die Ausführlichkeit nur diesem Zweck
dient und dass Variationen daran vorgenommen werden können, ohne
vom Rahmen der Erfindung mit der Ausnahme abzuweichen, dass er durch
die Patentansprüche
eingeschränkt
sein kann.