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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein humanes ADAMTS-1-Protein, ein dafür codierendes
Gen, eine pharmazeutische Zusammensetzung und ein Verfahren zur
immunologischen Analyse des humanen ADAMTS-1-Proteins.
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STAND DER TECHNIK
FÜR DIE
ERFINDUNG
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Ein
Maus-ADAMTS(A disintegrin and metalloproteinase with thrombospondin
motifs)-1-Gen ist als cDNA von einer Mausdickdarmkrebszelle kloniert
worden, die nach Transplantation in eine Maus eine Krebskachexie
auslöst.
Das von dem Gen codierte Maus-ADAMTS-1-Protein ist ein einzigartiges
Protein, das eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne,
eine Disintegrin-Domäne
und drei Thrombospondin-Domänen enthält [J. Biol.
Chem., 272, 556-562 (1997)]. Über
die physiologischen Funktionen des Maus-ADAMTS-1-Proteins ist noch
nichts berichtet worden, jedoch über
alle darin enthaltenen funktionellen Domänen.
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So
gehört
beispielsweise ein Schlangengift-Disintegrin zu einer Familie von
Proteinen, die reich an Cystein sind und eine gerinnungshemmende
Wirkung besitzen [Semin. Hematol., 31, 289-300 (1994)].
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Weiterhin
ist beispielsweise eine ADAM(A disintegrin and metalloproteinase)-Familie
als Proteinfamilie bekannt, die eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne und eine
Disintegrin-Domäne enthält [Nature,
377, 652-656 (1995); Nature Genet., 5, 151-157 (1993); Nature, 356,
248-252 (1992)]. Beispiele für
bekannte Proteine der ADAM-Familie sind Fertilin, epidermales apikales
Protein, Cyritestin, MDC (Metalloprotease-ähnliches, Disintegrin-ähnliches
und Cystein-reiches Protein), Meltrin, MS2 und Metargidin [Nature,
377, 652-656 (1995); Nature Genet. 5, 151-157 (1993); Nature, 356,
248-252 (1992); Biochem. J., 286, 671-675 (1992); Dev. Growth. Differ., 36,
49-58 (1994); Int. Immunol., 2, 585-591 (1990); J. Biol. Chem.,
271, 4593-4596 (1996)] .
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Es
wurde berichtet, dass Fertilin an einer durch Integrin vermittelten
Spermazelle-Eizelle-Bindung [Nature, 356, 248-252 (1992)] und Meltrin an der Bildung
der Muskelscheide beteiligt ist [Nature, 377, 652-656 (1995)]. MDC,
das hauptsächlich
im Zentralnervensystem exprimiert wird, ist ein Kandidat als Suppressor
von humanem Brustkrebs [Nature Genet 5, 151-157 (1993)] und MS2
dient als Makrophagen-Antigen
[Int. Immunol., 2, 585-591 (1990)]. Über die physiologische Rolle
dieser Proteine der ADAM-Familie ist jedoch nur wenig bekannt.
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Das
Maus-ADAMTS-1-Protein enthält
eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne und eine
Disintegrin-Domäne
und gehört
deshalb zur ADAM-Familie. Jedoch unterscheidet sich das Maus-ADAMTS-1-Protein von
den anderen bekannten Proteinen der ADAM-Familie darin, dass es
außerdem
Thrombospondin-Domänen
enthält.
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Wie
weiter oben erwähnt,
haben die Proteine der ADAM-Familie
verschiedene Wirkungen wie eine Beteiligung am Knochen- oder Muskelstoffwechsel,
an der Unterdrückung
des Krebswachstums oder an der Befruchtung, wobei Thrombospondin
die Gefäßneubildung
hemmt und Krebs unterdrückt.
Deshalb wird erwartet, dass das Maus-ADAMTS-1- Protein einzigartige physiologische
Funktionen aufweisen wird.
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Von
den Erfindern ist versucht worden, das entsprechende humane ADAMTS-1-Protein
zu isolieren. Dementsprechend sind von den Erfindern verschiedene
Sonden auf der Grundlage der Basensequenz des bekannten Maus-ADAMTS-1-Gens
entworfen und hergestellt und Plaque-Hybridisierungen mit einer
Menschennieren-cDNA-Bibliothek durchgeführt worden, um ein humanes
ADAMTS-1-Gen zu erhalten, wobei jedoch das gewünschte Gen nicht erhalten wurde.
Danach wurden von den Erfindern verschiedene Primer auf der Grundlage
der Basensequenz des bekannten Maus-ADAMTS-1-Gens entworfen und
hergestellt und PCRs unter Verwendung der MenschennierencDNA-Bibliothek
als Template unter gewöhnlichen
Bedingungen durchgeführt,
um das gewünschte
Gen zu erhalten, was jedoch nicht erfolgreich war.
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Danach
wurde von den Erfindern eine PCR der MenschennierencDNA-Bibliothek
unter Verwendung derselben Primer, jedoch unter milderen Bedingungen
als den üblicherweise
angewendeten, durchgeführt,
wobei insbesondere die Annealing-Temperatur niedriger als die übliche Temperatur
eingestellt wurde, wonach von den Erfindern erfolgreich ein neues
humanes ADAMTS-1-Gen erhalten wurde. Das erhaltene Gen wurde dann
in E. coli exprimiert, und es wurden die biologischen Aktivitäten des
rekombinanten humanen ADAMTS-1-Proteins
untersucht. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass das neue humane ADAMTS-1-Protein die Anzahl
von Leukocyten und Blutplättchen
senken und gleichzeitig die Anzahl der Erythrocyten erhöhen kann.
Solche Wirkungen auf blutbildende Funktionen konnten von der Struktur
des Maus-ADAMS-1-Gens, das als Grundlage für den Entwurf der Primer verwendet
wurde, oder von den Funktionen der Domänen, die in dem humanen ADAMTS-1-Protein enthalten
sind, nicht erwartet werden. Die Erfindung beruht auf diesen Feststellungen.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Protein, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass es die Aminosäuresequenz der
SEQ ID Nr. 1 enthält:
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Die
Erfindung betrifft weiterhin die Variation von Proteinen, die äquivalent
zu dem Protein sind, das die Aminosäuresequenz der SEQ ID Nr. 1
enthält.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Protein, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass es eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne,
eine Disintegrin-Domäne
und eine Thrombospondin-Domäne enthält, ausgenommen
ein Maus-ADAMTS-1-Protein.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Gen, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass es für
die zuvor genannten neuen Proteine codiert.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls einen Vektor, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass er dieses Gen enthält.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus einen Transformator, der dadurch gekennzeichnet ist, dass
er von diesem Vektor transformiert worden ist.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie (1) das Protein, das die
Aminosäuresequenz
der SEQ ID Nr. 1 enthält,
(2) die Variation, die dem Protein, das die Aminsoäuresequenz
der SEQ ID Nr. 1 enthält,
funktionell äquivalent
ist, oder (3) das Protein, das eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne, eine
Disintegrin-Domäne
und eine Thrombospondin-Domäne
enthält,
umfasst.
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Die
Erfindung betrifft eine immunologisch wirksame Substanz (wie einen
polyklonalen bzw. monoklonalen Antikörper, ein Antikörperfragment
davon oder ein Antiserum), die dadurch gekennzeichnet ist, dass
sie in der Lage ist, mit den neuen Proteinen spezifisch zu reagieren.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur immunologischen Analyse des
humanen ADAMTS-1-Proteins, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
eine Probe mit der immunologisch wirksamen Substanz in Berührung gebracht
und ein Komplex aus dem humanen ADAMTS-1-Protein und der immunologisch
wirksamen Substanz nachgewiesen wird.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse der mRNA des humanen
ADAMTS-1-Proteins, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Probe
mit einem Polynucleotid, das eine Basensequenz enthält, die
zu derjenigen der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins, das aus der
Aminsoäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 besteht, komplementär ist, in Berührung gebracht
und ein Komplex aus der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins und dem
Polynucleotid nachgewiesen wird.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum extrakorporalen Nachweis eines
immunologischen Zustandes, das dadurch gekennzeichnet ist, dass
das humane ADAMTS-1-Protein oder dessen mRNA analysiert wird.
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Die
Erfindung betrifft ein Mittel zur Analyse eines immunologischen
Zustandes, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es die immunologisch
wirksame Substanz enthält,
die in der Lage ist, mit dem humanen ADAMTS-1-Protein oder dem Polynucleotid,
das die zu derjenigen der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins komplementäre Basensequenz
enthält,
immunologisch zu reagieren.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines durch PCR produzierten Flag.-1-DNA-Fragments.
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2 zeigt die Homologie zwischen
dem Maus-ADAMTS-1-Gen und dem Flag.-1-DNA-Fragment.
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3 zeigt die Ergebnisse einer
Dot-Hybridisierung des Flag.-1-DNA-Fragments.
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4 zeigt die Ergebnisse der
Elektrophorese eines durch RACE produzierten Flag.-2-DNA-Fragments.
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5 zeigt die Homologie der
Basensequenzen der Basen 1 bis 480 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Gen
und dem Maus-ADAMTS-1-Gen.
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6 zeigt die Homologie der
Basensequenzen der Basen 481 bis 960 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Gen
und dem Maus-ADAMTS-1-Gen.
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7 zeigt die Homologie der
Basensequenzen der Basen 961 bis 1 440 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Gen
und dem Maus-ADAMTS-1-Gen.
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8 zeigt die Homologie der
Basensequenzen der Basen 1 441 bis 1 920 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Gen
und dem Maus-ADAMTS-1-Gen.
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9 zeigt die Homologie der
Basensequenzen der Basen 1 921 bis 2 184 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Gen
und dem Maus-ADAMTS-1-Gen.
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10 zeigt die Homologie der
Aminosäuresequenzen
der Aminosäuren
1 bis 240 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Protein und dem Maus-ADAMTS-1-Protein.
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11 zeigt die Homologie der
Aminosäuresequenzen
der Aminosäuren
241 bis 510 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Protein und dem Maus-ADAMTS-1-Protein.
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12 zeigt die Homologie der
Aminosäuresequenzen
der Aminosäuren
511 bis 727 zwischen dem humanen ADAMTS-1-Protein und dem Maus-ADAMTS-1-Protein.
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13 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese der cDNA mit voller Länge des erfindungsgemäßen humanen
ADAMTS-1-Gens, wobei
die cDNA durch PCR produziert wurde.
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14 veranschaulicht schematisch
die Struktur von Plasmid pG/erfindungsgemäßem ADAMTS-1.
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15 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese eines Transformanten, der von dem Plasmid pG/ADAMTS-1
transformiert wurde.
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16 zeigt die Ergebnisse
der Elektrophorese eines GSThumanen ADAMTS-1-Fusionsproteins.
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17 zeigt Diagramme, in welchen
der Einfluss auf die Anzahl Blutzellen veranschaulicht ist, nachdem
das GSThumane ADAMTS-1-Fusionsprotein einer Maus mit einer Einzeldosis
intravenös
verabreicht wurde.
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BESTE ERFINDUNGSGEMÄßE AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
Erfindung wird anschließend
näher erläutert.
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Das
erfindungsgemäße humane
ADAMTS-1-Protein ist ein neues Protein, das aus 727 Aminosäureresten,
d.h. aus der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1, besteht. Wie in den 10 bis 12 gezeigt,
enthält
das erfindungsgemäße humane
ADAMTS-1-Protein eine Matrix-Metalloproteinase(anschließend mitunter mit "MMP" abgekürzt)Domäne, die
aus dem 12. bis 230. Aminosäurerest,
gezählt
ab dem Nterminalen Aminosäurerest
Methionin, besteht, eine Disintegrin-(anschließend mitunter mit "DI" abgekürzt)Domäne, die
aus dem 235. bis 305. Aminosäurerest
besteht, und drei Thrombospondin-(anschließend mitunter mit "TSP" abgekürzt)Domänen, die
aus dem 322. bis 372., 618. bis 664. und 672. bis 727. Aminosäurerest
bestehen. Das humane ADAMTS-1-Protein enthält in der C-terminalen Region
viele Arginine und Lysine, die basische Aminosäuren sind. Daher wird angenommen,
dass das humane ADAMTS-1-Protein mit sulfatierten Polysaccharidmolekülen wie
Heparin- oder Heparansulfat im Blut wechselwirkt.
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Das
erfindungsgemäße neue
Protein umfasst das Protein, das die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1 enthält,
und eine Variation, die dem Protein, das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthält, funktionell
gleichwertig ist (anschließend
mitunter als "humane
ADAMTS-1-Proteinvariation" bezeichnet). Dabei
bedeutet die hier benutzte Bezeichnung "humane ADAMTS-1-Proteinvariation" ein Protein mit
einer Aminosäuresequenz,
worin eine oder mehrere (insbesondere eine oder einige) Aminosäuren in
der Aminosäuresequenz
des humanen ADAMTS-1-Proteins, d.h. der Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1, deletiert, verändert
oder insertiert worden sind, und welches Wirkungen des humanen ADAMTS-1-Proteins
zeigt. Eine bevorzugte humane ADAMTS-1-Protein-Variation hat eine
Homologie von 92 % oder mehr in der Aminosäuresequenz mit dem humanen
ADAMTS-1-Protein. Die humane ADAMTS-1-Protein-Variation umfasst ein Fragment, das
ein Teil des Proteins ist, das die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1 enthält,
und die Wirkungen des humanen ADAMTS-1-Proteins zeigt, und ein Fragment,
das ein Teil einer anderen humanen ADAMTS-1-Proteinvariation ist
und die Wirkungen des humanen ADAMTS-1-Proteins zeigt.
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Dabei
bedeutet die hier benutzte Bezeichnung "humane ADAMTS-1-Wirkung" die Wirkung, die
Anzahl von Leukocyten und Blutplättchen
zu senken und gleichzeitig die Anzahl der Erythrocyten zu erhöhen.
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Ferner
umfasst das neue erfindungsgemäße Protein
ein Protein, das eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne, eine
Disintegrin-Domäne
und eine Thrombospondin-Domäne
enthält
(anschließend
mitunter als "ADAMTS-Protein" bezeichnet). Jedoch
umfasst das neue erfindungsgemäße Protein
nicht das Maus-ADAMTS-1-Protein.
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Die
hier benutzte Bezeichnung "Matrix-Metalloproteinase-Domäne" bedeutet eine Domäne, die
eine Aminosäuresequenz
mit einer Homologie von 50 % oder mehr (vorzugsweise 95 % oder mehr)
mit der Aminosäuresequenz
der Matrix-Metalloproteinase-Domäne im humanen
ADAMTS-1-Protein, d.h. der Aminosäuresequenz von der 12. bis
zur 230. Aminosäure
in der Aminooäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1, enthält.
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Die
hier benutzte Bezeichnung "Disintegrin-Domäne" bedeutet eine Domäne, die
eine Aminosäuresequenz
mit einer Homologie von 50 % oder mehr (vorzugsweise 93 % oder mehr)
mit der Aminosäuresequenz der
Disintegrin-Domäne
im humanen ADAMTS-1-Protein,
d.h. der Aminosäuresequenz
von der 235. bis 305. Aminosäure
in der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1, enthält.
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Die
hier benutzte Bezeichnung "Thrombospondin-Domäne" bedeutet eine Domäne, die
eine Aminosäuresequenz,
die eine Homologie von 50 % oder mehr mit mindestens einer der Aminosäuresequenzen
der drei Disintegrin-Domänen
in dem humanen ADAMTS-1-Protein besitzt, d.h.
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- (1) eine Domäne, die eine Aminosäuresequenz
enthält,
die eine Homologie von 50 % oder mehr (vorzugsweise 99 % oder mehr)
mit der Aminosäuresequenz
der ersten Thrombospondin-Domäne (anschließend mitunter
als "humane TSP-1-Domäne" bezeichnet) ab dem
N-Terminus in dem humanen ADAMTS-1-Protein, d.h. der Aminosäuresequenz
von der 322. bis zur 472. Aminosäure
in der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1, besitzt,
- (2) eine Domäne,
die eine Aminosäuresequenz
enthält,
die eine Homologie von 50 % oder mehr (vorzugsweise 88 % oder mehr)
mit der Aminosäuresequenz
der zweiten Thrombospondin-Domäne (anschließend mitunter
als "humane TSP-2-Domäne" bezeichnet) ab dem
N-Terminus in dem humanen ADAMTS-1-Protein, d.h. der Aminosäuresequenz
von der 618. bis zur 664. Aminosäure
in der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID
- Nr. 1, besitzt, oder
- (3) eine Domäne,
die eine Aminosäuresequenz
enthält,
die eine Homologie von 50 % oder mehr (vorzugsweise 88 % oder mehr)
mit der Aminosäuresequenz
der dritten Thrombospondin-Domäne (anschließend mitunter
als "humane TSP-3-Domäne" bezeichnet) ab dem
N-Terminus in dem humanen ADAMTS-1-Protein, d.h. der Aminosäuresequenz
von der 672. bis zur 727. Aminsoäure
in der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID
- Nr. 1, besitzt, enthält.
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Bei
dem erfindungsgemäßen ADAMTS-1-Protein
ist die Anzahl von Matrix-Metalloproteinase-Domäne, Disintegrin-Domäne bzw.
Thrombospondin-Domäne
und deren Sequenzreihenfolge nicht besonders beschränkt, sofern
mindestens eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne, mindestens
eine Disintegrin-Domäne und mindestens
eine Thrombospondin-Domäne
gleichzeitig im ADAMTS-Protein vorhanden sind. Ein bevorzugtes ADAMTS-Protein
enthält
eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne, eine
Disintegrin-Domäne
und drei Thrombospondin-Domänen.
Weiterhin beginnt die Sequenzreihenfolge der Domänen ab dem N-Terminus bis zum
C-Terminus vorzugsweise
ab der Matrix-Metalloproteinase-Domäne, gefolgt
von der Disintegrin-Domäne und
danach der Thrombospondin-Domäne.
Wenn drei Thrombospondin-Domänen
enthalten sind, beginnt die Sequenzreihenfolge der Domänen ab dem
N-Terminus bis zum C-Terminus vorzugsweise von der Matrix-Metalloproteinase-Domäne, gefolgt
von der Disintegrin-Domäne
und anschließend
der ersten TSP-Domäne,
der zweiten TSP-Domäne
und der dritten TSP-Domäne.
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Bei
dem erfindungsgemäßen ADAMTS-Protein
ist es bevorzugt, dass
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- (1) die Matrix-Metalloproteinase-Domäne eine
Homologie von 95 % oder mehr in den Aminosäurensequenzen mit der Matrix- Metalloproteinase-Domäne in dem
humanen ADAMTS-1-Protein besitzt,
- (2) die Disintegrin-Domäne
eine Homologie von 93 % oder mehr in den Aminosäuresequenzen mit der Disintegrin-Domäne in dem
humanen ADAMTS-1-Protein besitzt und
- (3) mindestens eine der Thrombospondin-Domänen eine Homologie von 99 %
oder mehr in der Aminosäuresequenz
mit der TSP-1-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein, eine Homologie von 88 % oder mehr
in den Aminosäuresequenzen
mit der TSP-2-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein oder eine Homologie von 88 % oder
mehr in den Aminosäuresequenzen
mit der TSP-3-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein besitzt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen ADAMTS-Protein,
das drei Thrombospondin-Domänen
enthält,
ist es bevorzugt, dass
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- (3-1) die erste Thrombospondin-Domäne ab dem
N-Terminus eine Homologie von 99 % oder mehr in den Aminosäuresequenzen
mit der TSP-1-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein besitzt,
- (3-2) die zweite Thrombospondin-Domäne ab dem N-Terminus eine Homologie
von 88 % oder mehr in den Aminosäuresequenzen
mit der TSP-2-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein besitzt und
- (3-3) die dritte Thrombospondin-Domäne ab dem N-Terminus eine Homologie
von 88 % oder mehr in den Aminosäuresequenzen
mit der TSP-3-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein besitzt.
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Das
erfindungsgemäße Protein
kann durch verschiedene bekannte Verfahren hergestellt werden. So kann
das erfindungsgemäße Protein
beispielsweise durch ein bekanntes gentechnisches Veränderungsverfahren
und durch das erfindungsgemäße Gen hergestellt
werden. Alternativ kann das erfindungsgemäße Protein aus einer natürlich vorkommenden
Quelle unter Anwendung eines bekannten proteinchemischen Verfahrens
auf gereinigt werden.
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Das
erfindungsgemäße Gen umfasst
ein Gen, das für
das Protein, das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthält,
insbesondere das humane ADAMTS-1-Protein, ein Gen, das für die humane ADAMTS-1-Protein-Variation
und ein Gen, das für
das ADAMTS-Protein (außer
das Maus-ADAMTS-1-Protein)
codiert. Das erfindungsgemäße Gen kann
DNA oder RNA sein. Das Gen, das für das humane ADAMTS-1-Protein
codiert, kann beispielsweise ein Gen sein, das aus der Basensequenz
mit der SEQ ID Nr. 2 besteht:
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Das
erfindungsgemäße Gen wie
dasjenige, das aus der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 2 besteht, kann
beispielsweise durch folgendes Verfahren erhalten werden, das von
den Erfindern angewendet worden war, als das erfindungsgemäße Gen zum
ersten Mal erhalten wurde.
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Verschiedene
für eine
PCR geeignete Primer wurden auf der Basis der Basensequenz des Maus-ADAMTS-1-Gens
hergestellt. Es können
DNA-Fragmente erhalten werden, indem eine PCR unter milderen Bedingungen
als denjenigen für
eine gewöhnliche
PCR, d.h. bei einer Annealingtemperatur, die niedriger als die übliche Annealingtemperatur
ist, unter Verwendung einer Menschennieren-cDNA-Bibliothek als Template
durchgeführt
wird. Es werden die Basensequenzen der erhaltenen DNA-Fragmente
bestimmt und mit der Basensequenz des Maus-ADAMTS-1-Gens verglichen,
um die erhaltenen DNA-Fragmente als die gewünschten Gene zu identifizieren.
Abhängig
von den in der PCR verwendeten Primern kann ein humanes ADAMTS-1-Gen
in voller Länge
oder eine partielle Basensequenz des humanen ADAMTS-1-Gens erhalten werden.
Wird die partielle Basensequenz erhalten, kann die übrige Basensequenz
des Gens durch ein RACE-(Rapid amplification of cDNA ends)Verfahren
[Proc Natl. Acad. Sci. USA, 85, 8998-9002 (1988)] erhalten und können die
partiellen Basensequenzen durch gentechnische Veränderung
1igiert werden, um die Basensequenz mit voller Länge zu erhalten.
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Als
von den Erfindern die Basensequenzen der Primer, die zur Erzeugung
des Gens in dem zuvor beschriebenen Verfahren verwendet wurden,
zum ersten Mal entworfen wurden, war die Basensequenz des humanen
ADAMTS-1-Gens noch nicht bekannt. Deshalb war es fast unmöglich, die
Basensequenzen mit vollständiger
Homologie zwischen dem Maus-ADAMTS-1-Gen und dem humanen ADAMTS-1-Gen
auszuwählen.
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Von
den Erfindern wurden Primer verwendet, die auf der Grundlage der
Basensequenz des Maus-ADAMTS-1-Gens entworfen worden waren, um eine
PCR bei gewöhnlicher
Temperatur durchzuführen, wobei
jedoch das gewünschte
DNA-Fragment nicht erhalten werden konnte. Danach wurden von den
Erfindern dieselben Primer verwendet und eine PCR unter Bedingungen
durchgeführt,
die milder als die einer gewöhnlichen
PCR waren, d.h. die Annealingtemperatur wurde niedriger als die übliche Annealingtemperatur eingestellt,
wodurch das gewünschte
DNA-Fragment erhalten werden konnte. Ein Vergleich der Basensequenz
des erhaltenen humanen ADAMTS-1-Gens mit den Basensequenzen der
verwendeten Primer zeigte eine ungenügende Homologie.
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Gegenwärtig wird
die Basensequenz des humanen ADAMTS-1-Gens erfindungsgemäß bestimmt. Deshalb
kann die Basensequenz des humanen ADAMTS-1-Gens verwendet werden,
um Primer für
eine PCR oder Sonden für
eine Plaque-Hybridisierung zu konstruieren. Solche Primer oder Sonden
können
verwendet werden, um das erfindungsgemäße Gen durch ein bekanntes
Verfahren zur Erzeugung eines Gens wie eine PCR unter gewöhnlichen
Bedingungen oder Plaque-Hybridisierung anstatt durch das Verfahren
zu erhalten, das von den Erfindern angewendet worden war, um das
erfindungsgemäße Gen zum
ersten Mal zu erhalten.
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Von
den Erfindern wurde versucht, ein unbekanntes humanes ADAMTS-1-Gen
aus der Menschennieren-cDNA-Bibliothek durch Plaque-Hybridisierung
unter Verwendung von Sonden, die auf der Grundlage der Basensequenz
des bekannten Maus-ADAMTS-1-Gens
konstruiert worden waren, zu erhalten, wobei aber das gewünschte Gen
nicht erhalten wurde. Einer der Gründe dafür war die unzureichende Homologie
der verwendeten Sonden. Weiterhin wurde von den Erfindern eine Northern-Hybridisierung durchgeführt, um
die mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins zu analysieren, wobei herausgefunden
wurde, dass der Mißerfolg
auch dadurch aufgetreten sein musste, da die mRNA mit einer sehr
kleinen Menge exprimiert wurde und somit eine sehr kleine Anzahl
der humanen ADAMTS-1-Gene
in die cDNA-Bibliothek kopiert wurde.
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Das
erfindungsgemäße Gen kann
durch Plaque-Hybridisierung erhalten werden, wobei Sonden verwendet
werden, die auf der Grundlage der Basensequenz des humanen ADAMTS-1-Gens
konstruiert sind.
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Das
resultierende erfindungsgemäße Gen kann
beispielsweise in einem eukaryontischen oder prokaryontischen Wirt
exprimiert werden, um das erfindungsgemäße Protein zu produzieren.
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Wird
ein DNA-Fragment, das das gewünschte
Gen enthält,
direkt in eine Wirtszelle eingeführt,
wird das Fragment nicht reproduziert. Jedoch kann ein in einer Zelle
reproduzierbares extrachromosomales Gen wie ein Plasmid als Vektor
zur Erzeugung eines Expressionsplasmids verwendet werden. Ein Vektor,
der vorzugsweise verwendet werden kann und die genetischen Informationen
enthält,
die für
die Replikation in einer Wirtszelle erforderlich sind, kann unabhängig repliziert
werden, lässt
sich leicht aus einer Wirtszelle isolieren und aufreinigen und enthält einen
detektierbaren Marker.
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Ein
Expressionsvektor, der die erfindungsgemäße DNA enthält, kann entsprechend der Wirtszelle
aus verschiedenen kommerziell erhältlichen Vektoren konstruiert
werden. Das Verfahren zur Einführung
der DNA in den Vektor ist bekannt.
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Als
prokaryontische Wirtszellen sind beispielsweise E.coli-Stämme wie
XL1-Blue, HB101, JM109, HD5α,
AG-1, K12-Stamm
294 (ATCC 31446), B, χ 1776
(ATCC 31537), C600 oder W3110 (F-, λ- und prototrophisch, ATCC 27375)
zu nennen. Weiterhin können
Bakterienstämme
wie Bacillus subtilis, Darmbakterien wie Salmonella typhimurium
bzw. Serratia marcescens oder Pseudomonas-Stämme verwendet werden.
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Wird
eine prokaryontische Wirtszelle verwendet, enthält ein Expressionsplasmid,
das als Vektor verwendet werden kann, einen Promotor, eine SD-Basensequenz
und eine für
die Auslösung
der Proteinsynthese erforderliche Basensequenz, d.h. ATG, stromaufwärts vom
erfindungsgemäßen Gen,
um das Gen zu exprimieren. Als Vektor für E.-coli-Stämme werden
pUC19, pBR322 oder pBR327 im Allgemeinen und im großen Umfang
eingesetzt.
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Als
Promotor kann beispielsweise der Triptophan-Promotor, PL-Promotor,
lac-Promotor, tac-Promotor, trc-Promotor, lpp-Promotor oder β-Lactamase-Promotor verwendet
werden. Beispiele für
das Markergen sind ein Ampicillin-Resistenz-Gen oder das Tetracyclin-Resistenz-Gen.
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Als
eukaryontische Wirtszelle wird im Allgemeinen und im großen Umfang
eine Hefe verwendet. Von den Hefen kann Saccharomyces-Hefe vorteilhafterweise
verwendet werden. Als Expressionsvektor für die eukaryontische Wirtszelle
wie eine Hefe kann beispielsweise YRp7 verwendet werden.
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Als
Promotor des Expressionsvektors für die Hefe-Exprimierung kann beispielsweise Alkoholdehydrogenase
(ADH), GAL10, 3-Phosphoglycerat-Kinase, Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphat-dehydrogenase
oder Hexokinase verwendet werden. Ein Beispiel für ein Markergen ist das trpl-Gen.
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Als
Replikationsursprung können
ein Stop-Codon oder andere DNA-Sequenzen, die zur Kontrolle der Transkription
oder Translation in einer Hefezelle benutzt werden, und übliche bekannte
DNA-Sequenzen, die für
die Hefezelle geeignet sind, verwendet werden.
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Als
Kulturwirtszellen von höheren
Tieren sind beispielsweise Rhesusaffen-Nierenzellen, Moskitolarvenzellen,
Nierenzellen vom African Green Monkey (COS-7 oder COS-1), Mausfötusfibroblasten,
Eizellen von Goldhamstern oder ein an Dihydrofolatreduktase defizitärer Stamm
davon, humane Zervixepithelzellen, humane Fötusnierenzellen, Motteneizellen,
humane Myelomzellen oder Mausfibroblastenzellen zu nennen.
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Der
Vektor enthält
im Allgemeinen funktionelle Sequenzen zum Exprimieren der erfindungsgemäßen DNA
in einer Wirtszelle, beispielsweise einen Replikationsursprung,
einen Promotor, der sich stromaufwärts von der erfindungsgemäßen DNA
befinden sollte, eine Ribosomenbindungsstelle, eine polyadenylierte
Stelle und/oder eine Transkriptionsterminationssequenz. Ein bevorzugter
Promotor ist beispielsweise der Adenovirus-2-Main-Late-, SV40-Early- und SV40-Late-Promotor
oder ein Promotor von Cytomegalovirus, Rous-Sarkom-Virus oder einem
Eukaryonten-Gen wie ein Östrogen-induzierbares
Hühnereieralbumin-Gen,
Interferon-Gen, Glucocorticoidinduzierbares Throsin-Aminotransferase-Gen,
Thymidin-Kinase-Gen,
Main-Early- und Main-Late-Adenovirus-Gen, Phosphoglyceratkinase-Gen
oder das α-Faktor-Gen.
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Als
Replikationsursprung kann ein Replikationsursprung von Adenovirus,
SV40, Rinderpapillomavirus (BPV), vesikulärem Stomatitisvirus (VSV) oder
ein davon abgeleiteter Vektor verwendet werden. In diesen Fällen kann
beispielsweise ein Neomycinresistenzgen, ein Methotrexat-resistente
Dihydrofolatreductase(DHR)-Gen oder ein Blasticidin-S-Resistenz-Gen als
Markergen verwendet werden.
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Als
Insektenwirtszelle können
beispielsweise BmN4-Zellen, Sf9-Zellen, Sf21-Zellen oder Eizellen
von Trichoplusiani verwendet werden. Weiterhin können Seidenraupenlarven als
Wirt verwendet werden. Die Genübertragung
auf die Insektenzelle kann durch Coinfizieren der Insektenzelle
mit Virus-DNA und einem Transfervektor, der das zu inkorporierende
gewünschte
Gen enthält,
durchgeführt
werden. Als Virus-DNA kann beispielsweise ein Bombyx-mori-Kernpolyhedrose-Virus
oder ein Autographica-californicamehrkerniges Polyhedrosevirus verwendet
werden. Als Transfervektor, der das zu insertierende gewünschte Gen
enthält,
kann beispielsweise ein Polyhedrin-Promotor oder p10-Promotor-Vektor
verwendet werden. Dabei kann das gewünschte Gen stromabwärts von
den Promotoren insertiert werden. Der Transfervektor kann in E.
coli, aber nicht in einer Insektenzelle repliziert werden. Deshalb
ist es bevorzugt, viele Vektoren in E. coli zu replizieren und sie
anschließend
in der Insektenzelle zu exprimieren. Entsprechend diesem Verfahren
kann, im Vergleich mit einer Tierzelle, eine größere Menge an exprimierten
Substanzen gewonnen werden.
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Das
resultierende Expressionsplasmid kann in eine geeignete Wirtszelle,
beispielsweise eine Mikroorganismuszelle wie E. coli und Hefe, oder
eine Tierzelle transfiziert werden, um den erfindungsgemäßen Transformanten
zu produzieren. Dabei kann das Verfahren zur Transfektion der DNA
beispielsweise ein Verfahren zur Verwendung einer mit Calciumchlorid
behandelten kompetenten Zelle, ein Protoplastenverfahren, ein Calciumphosphat-Transfektions-Verfahren
oder ein Elektroporationsverfahren sein.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung umfasst (1) das die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1 enthaltende Protein, insbesondere das humane ADAMTS-1-Protein, (2) die
humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder (3) das ADAMTS-Protein als
Wirkstoff. In der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung kann der Wirkstoff das Maus-ADAMTS-1-Protein sein.
Die Proteine, die als Wirkstoffe der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung verwendet werden können, haben Wirkungen, welche
blutbildende Funktionen beeinflussen, beispielsweise, Wirkungen
zur Senkung der Anzahl von Leukocyten und Blutplättchen und gleichzeitig zur
Erhöhung
der Anzahl von Erythrocyten, wenn sie in ein Blutgefäß verabreicht
werden.
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Es
ist möglich,
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung, d.h. das die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1 enthaltende Protein, insbesondere das humane ADAMTS-1-Protein,
die humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder das ADAMTS-Protein, allein
oder vorzugsweise zusammen mit einem pharmazeutisch oder veterinärmedizinisch
geeigneten üblichen
Träger
einem Tier, vorzugsweise einem Säugetier, und
insbesondere einem Menschen oral oder parenteral zu verabreichen.
Dabei ist die Zubereitung nicht besonders beschränkt, sondern kann beispielsweise
ein oral zu verabreichendes Medikament wie Pulver, mikronisiertes
Pulver, Körnchen,
Tabletten, Kapseln, Suspensionen, Emulsionen, Sirupe, Extrakte oder
Pillen oder ein parenteral zu verabreichendes Medikament wie Injektionen,
Flüssigkeiten
zur äußeren Anwendung,
Salben, Zäpfchen,
Cremes für
topische Anwendung oder Augenlotionen sein.
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Die
oralen Medikamente können
durch ein übliches
Verfahren unter Verwendung von beispielsweise Füllstoffen, Bindemitteln, Sprengmitteln,
Tensiden, Gleitmitteln, die Rieselfähigkeit verbessernden Mitteln,
Verdünnungsmitteln,
Konservierungsstoffen, Farbmitteln, Parfümen, Geschmacksstoffen, Stabilisatoren,
Feuchthaltemitteln, Antiseptika und Antioxidantien wie Gelatine,
Natriumalginat, Stärke,
Maisstärke,
Saccharose, Lactose, Glucose, Mannit, Carboxymethylcellulose, Dextrin,
Polyvinylpyrrolidon, kristalline Cellulose, Sojalecithin, Sucrose,
Fettsäureester
(wie Glycerinfettsäureester,
Sucrosefettsäureester,
Sorbitanfettsäureester
oder Propylenglykolfettsäureester),
Talkum, Magnesiumstearat, Polyethylenglykol, Magnesiumsilicat, Kieselsäureanhydrid
oder synthetisches Aluminiumsilicat hergestellt werden.
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Für die parenterale
Verabreichung kann beispielsweise eine Injektion wie eine subkutane
oder intravenöse
Injektion oder eine rektale Verabreichung angewendet werden. Von
den parenteralen Zubereitungen wird die Injektion vorzugsweise angewendet.
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Wenn
Injektionen hergestellt werden, können beispielsweise wasserlösliche Lösungsmittel
wie physiologische Kochsalzlösung
oder Ringer-Lösung,
wasserunlösliche
Lösungsmittel
wie Pflanzenöl
oder Fettsäureester,
isotonisch machende Mittel wie Glucose oder Natriumchlorid, solubilisierende
Mittel, stabilisierende Mittel, Antiseptika, Suspendiermittel oder
Emulgiermittel wahlweise zusätzlich
zu dem Protein, das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthält,
insbesondere dem humanen ADAMTS-1-Protein,
der humanen ADAMTS-1-Protein-Variation oder dem ADAMTS-Protein,
verwendet werden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann in Form eines Präparates
mit verzögerter
Freisetzung unter Verwendung von die Freisetzung verzögernden
Polymeren verabreicht werden. So kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung beispielsweise in eine aus Ethylen-Vinylacetat-Polymeren
hergestellte Tablette eingebaut und diese in das zu behandelnde
Gewebe chirurgisch implantiert werden.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann das die Aminosäuresequenz mit der SEQ ID Nr.
1 enthaltende Protein, insbesondere das humane ADAMTS-1-Protein,
die humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder das ADAMTS-Protein, mit
einem Anteil, der aber nicht besonders begrenzt ist, von 0,0001
bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 80 Gew.-%, und besonders bevorzugt
0,01 bis 50 Gew.-% enthalten.
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Wird
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung verwendet, so ist ihre Dosis nicht besonders beschränkt, sondern
variiert beispielsweise mit Art der Erkrankung, Alter, Geschlecht,
Körpergewicht
oder Symptomen des Lebewesens, und dem Verabreichungsverfahren.
Das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthaltende Protein, insbesondere das humane
ADAMTS-1-Protein, die humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder das
ADAMTS-Protein, kann oral oder parenteral mit einer Dosis von etwa 0,0001
bis 10 000 µg/kg,
vorzugsweise 0,001 bis 1 000 µg/kg,
und besonders bevorzugt 0,01 bis 100 µg/kg pro Tag einem Erwachsenen, üblicherweise
auf einmal oder auf bis zu vier Dosen aufgeteilt, verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann nicht nur für
pharmazeutische, sondern auch für
andere Zwecke verwendet werden. D.h., dass das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthaltende Protein, insbesondere das humane
ADAMTS-1-Protein, die humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder das
ADAMTS-Protein, in Form eines funktionellen oder diätetischen
Lebensmittels zusammen mit einem herkömmlichen Nahrungsergänzungsmittel
verabreicht oder einem Lebensmittel direkt als Nahrungsergänzungsmittel
zugesetzt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung enthält
das die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthaltende Protein, insbesondere das humane
ADAMTS-1-Protein,
die humane ADAMTS-1-Protein-Variation oder das ADAMTS-Protein, und
ist somit nützlich
als beispielsweise ein Mittel zur Verringerung der Anzahl von Leukocyten
und Blutplättchen
oder als ein Mittel zur Erhöhung
der Anzahl von Erythrocyten.
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Es
ist allgemein bekannt, dass, wenn eine Entzündung auftritt, Leukocyten
im Blut aktiviert werden, sich zur entzündeten Stelle bewegen, sich
vermehren und/oder eine Erkrankung verursachen. Deshalb wird angenommen,
dass das erfindungsgemäße humane
ADAMTS-1-Protein bei der Behandlung verschiedener entzündlicher
Erkrankungen wie rheumatische Arthritis, Schuppenflechte, Asthma,
Hepatitis, Kawasaki-Syndrom,
Gicht, akutes Lungenversagen (ARDS), Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,
Blutvergiftung oder Nierenentzündung
wirksam sein wird. Weiterhin besitzt das erfindungsgemäße humane
ADAMTS-1-Protein die Wirkung, die Anzahl von Leukocyten und Blutplättchen zu
senken, weshalb es bei der Behandlung der echten Hypervolämie wirksam
sein wird. Das erfindungsgemäße humane
ADAMTS-1-Protein hat die Wirkung, die Anzahl der Blutplättchen zu
senken. Deshalb wird angenommen, dass das erfindungsgemäße humane ADAMTS-1-Protein eine die
Thrombose bekämpfende
Wirkung hat und bei der Behandlung von Herzinfarkt, Gehirninfarkt
oder multiplem Organversagen wirksam sein wird. Das erfindungsgemäße humane ADAMTS-1-Protein
hat die Wirkung, dass es die Anzahl der Erythrocyten deutlich erhöht, weshalb
es bei der Behandlung der Anämie
als Erythropoetin wirksam sein wird.
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Wenn
Lipopolysaccharid (LPS), eine immunologisch stimulierende Substanz,
einer Maus (beispielsweise 10 µg/Maus)
verabreicht wird, wird die Exprimierung des Maus-ADAMTS-1-Gens in
Herz und Niere überinduziert
[J. Biol. Chem., 272, 556-562 (1997)]. Deshalb wird das Maus-ADAMTS-1-Protein
möglicherweise
eine Schutzfunktion für Herz
und Niere nach einer akuten tödlichen
Entzündung
wie einem Endotoxinschock ausüben.
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Thrombospondin
(TSP) ist als ein Faktor zur Hemmung der Gefäßbildung, d.h. insbesondere
zur Hemmung des Wachstums von Endothelzellen, bekannt [J. Cell.
Biol., 111, 765-772 (1990)]. Weiterhin ist mitgeteilt worden, dass
Vermehrung und Metastase von Krebszellen durch die Auslösung von
TSP in Krebszellen gehemmt werden können [J. Cell. Biol., 111,
765-772 (1990)]. Deshalb wird das humane ADAMTS-1-Protein wahrscheinlich
eine Funktion zur Hemmung von Krebs oder Metastasen aufweisen. Ferner
ist in einem aktuellen Bericht festgestellt worden, dass TSP oder
Disintegrin an der Knochenbildung beteiligt ist [Biochem. Biophy.
Res. Commun., 213, 1017-1025 (1995)]. Deshalb könnte das humane ADAMTS-1-Protein
für die
Behandlung einer Knochenstoffwechselerkrankung wie Osteoporose verwendbar
sein.
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Die
erfindungsgemäße immunologisch
reaktive Substanz reagiert spezifisch mit dem die Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 1 enthaltenden Protein, insbesondere dem humanen
ADAMTS-1-Protein, der humanen ADAMTS-1-Protein-Variation oder dem
ADAMTS-Protein. Die erfindungsgemäße immunologisch reaktive Substanz
umfasst beispielsweise einen Antikörper (einen monoklonalen oder
polyklonalen Antikörper), Fragmente
des Antikörpers
wie Fab, Fab', F(ab')2 oder
Fv und ein Antiserum. Die erfindungsgemäße immunologisch reaktive Substanz
reagiert spezifisch mit dem humanen ADAMTS-1-Protein, weshalb sie für die immunologische
Analyse des humanen ADAMTS-1-Proteins nützlich ist.
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Dabei
kann der erfindungsgemäße monoklonale
Antikörper
durch ein bekanntes Verfahren, beispielsweise das folgende Verfahren,
hergestellt werden.
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Eine
ein Antigen enthaltende physiologische Kochsalzlösung wird mit dem gleichen
Volumen von komplettem Freundschem Adjuvans oder unvollständigem Freundschem
Adjuvans oder einem Äquivalent
davon wie Hunter's
TiterMaxTM (Funakoshi, Kat.-Nr. YT001-001,
Tokio, Japan) bis zum Emulgieren vermischt. Die erhaltene Emulsion
wird subkutan, intraperitoneal, intravenös, intramuskulär oder intradermal
einem Säugetier, beispielsweise
einer Maus, Ratte, einem Kaninchen oder Hamster, insbesondere einer
Maus wie einer BALB/c-Maus, die hinsichtlich Verträglichkeit
auf herkömmliche
Myelomzellen (Erstimmunisierung) ausgewählt worden ist, verabreicht.
Danach wird dieselbe Prozedur in Abständen von zwei bis vier Wochen
für einige Immunisierungen
wiederholt, und die letzte Immunisierung wird nur unter Verwendung
der Antigenlösung durchgeführt. Einige
Tage nach der letzten Immunisierung wird die Milz aseptisch entfernt,
und es werden Milzzellen hergestellt.
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Die
erhaltenen Milzzellen werden als Zellfusion verwendet. Die anderen
für die
Zellfusion verwendeten Stammzellen, d.h. die Myelomzellen, können bekannte
Zelllinien sein, wie P3X63-Ag8(X63) [Nature, 256, 495-497 (1975)],
P3X63-Rg8U1 (P3U1) [Current Topics in Microbiology and Immunology,
81, 1-7 (1978)] oder P3X63Ag8.653 (ATCC-Hinterlegungs-Nr. CRL-1580).
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Die
Zellfusion kann durch übliche
Verfahren durchgeführt
werden, beispielsweise das Verfahren von Milstein et al. [Methods
in Enzymology, 73, 3-47 (1981)]. Die erhaltenen Hybridome werden
Säuretieren
(beispielsweise Mäusen)
verabreicht und die gewünschten
monoklonalen Antikörper
von Aszites der Säuretiere abgetrennt
und aufgereinigt. Das angewendete Trenn- und Reinigungsverfahren
kann ein bekanntes Verfahren wie die Dialyse- Ionenaustauschchromatographie unter
Verwendung von Ammoniumsulfat, Affinitätssäulenchromatographie unter Verwendung
von Protein-A- oder Protein-G-Bindungs-Polysaccharidträger oder einem Anti-Maus-Immunoglobulin-Antikörper-Bindungs-Polysaccharidträger, Dialyse
oder Gefriertrocknung sein.
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Der
erfindungsgemäße polyklonale
Antikörper
kann durch ein bekanntes Verfahren wie anschließend beschrieben hergestellt
werden. D.h. eine ein Antigen enthaltende physiologische Kochsalzlösung wird
mit dem gleichen Volumen von komplettem Freundschem Adjuvans oder
unvollständigem
Freundschem Adjuvans oder einem Äquivalent
davon wie Hunter's
TiterMaxTM (Funakoshi, Kat.-Nr. YT001-00,
Tokio, Japan) bis zum Emulgieren vermischt. Die erhaltene Emulsion
wird subkutan, intraperitoneal oder intramuskulär einem Säugetier, beispielsweise einem
Kaninchen oder eine Ziege (Erstimmunisierung) verabreicht. Danach
wird dieselbe Prozedur in Abständen
von zwei bis vier Wochen für
einige Immunisierungen wiederholt. Ein oder zwei Wochen nach der
letzten Immunisierung wird der Halsschlagader oder dem Herzen des
Säugetiers
Blut entnommen und mit Ammoniumsulfat ausgesalzt, um ein Serum herzustellen.
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Das
erfindungsgemäße Antikörperfragment
kann beispielsweise durch Verdauen des erfindungsgemäßen polyklonalen
oder monoklonalen Antikörpers
mit einer bekannten Protease durch ein herkömmliches Verfahren und anschließendes Isolieren
und Auf reinigen durch ein herkömmliches
Verfahren hergestellt werden.
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Die
Herstellung des humanen ADAMTS-1-Proteins wird erleichtert durch
eine immunologisch stimulierende Substanz wie LPS, weshalb das humane
ADAMTS-1-Protein als Diagnosemarker für einen immunologischen Zustand
in einem Verfahren zur extrakorporalen Detektion des immunologischen
Zustandes verwendet werden kann. Insbesondere kann das erfindungsgemäße extrakorporale
Detektionsverfahren auf eine Probe angewendet werden, die von einem
zu untersuchenden Lebewesen entnommen worden ist, um den immunologischen
Zustand einer Immunfunktion des Lebewesens nachzuweisen, wenn diese
Immunfunktion durch verschiedene Erkrankungen wie eine Entzündung, Krebs,
Kachexie wie eine Krebskachexie oder eine mit einer infektiösen Erkrankung
verbundene Kachexie, infektiöse
Erkrankung oder Leukämie
beeinträchtigt
ist. Ist die Immunfunktion des Lebewesens normal, kann der der Immunfunktion
entsprechende immunologische Zustand nachgewiesen werden.
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Die
Probe, die erfindungsgemäß verwendet
werden kann, ist nicht besonders beschränkt, solange es möglich ist,
dass sie das humane ADAMTS-1-Protein enthält. Die Probe kann eine biologische
Probe sein, die einem Menschen, insbesondere einem Patienten, entnommen
worden ist, beispielsweise eine Körperflüssigkeit, Gewebe (beispielsweise
Zellen) oder ein Extrakt davon, Blut wie Serum und Plasma, Urin
oder Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit.
Eine Probe, die für
eine herkömmliche
klinische Untersuchung genommen wird, kann erfindungsgemäße ohne
Einschränkung
verwendet werden.
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Bei
der Analyse des humanen ADAMTS-1-Proteins in der Probe wird diese
zunächst
mit der gegenüber
dem humanen ADAMTS-1-Protein
immunologisch reaktiven Substanz in Berührung gebracht. Enthält die Probe
kein humanes ADAMTS-1-Protein, findet keine Reaktion mit der immunologisch
reaktiven Substanz statt. Enthält
die Probe das humane ADAMTS-1-Protein,
bindet die immunologisch reaktive Substanz an das humane ADAMTS-1-Protein
und es bildet sich ein Komplex aus der immunologisch reaktiven Substanz
und dem humanen ADAMTS-1-Protein in einer Menge, die mit derjenigen
des in der Probe vorhandenen humanen ADAMTS-1-Proteins korreliert.
Der Komplex kann leicht durch ein bekanntes Verfahren detektiert
werden, weshalb das Vorhandensein von humanem ADAMTS-1-Protein in
der Probe durch Nachweis des Vorhandenseins des Komplexes detektiert
oder der Anteil des humanen ADAMTS-1-Proteins in der Probe durch
Messen der Menge des Komplexes bestimmt werden kann. Dabei kann
das humane ADAMTS-1-Protein in einem Gewebe oder einer Zelle unter
Verwendung eines Gewebeschnitts oder einer Zellprobe in einem Fluoreszenz-Antikörper-Verfahren
oder einem Enzym-Antikörper-Verfahren
gemessen werden.
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Die
immunologisch reaktive Substanz, die in der Lage ist, mit dem humanen
ADAMTS-1-Protein immunologisch zu reagieren, umfasst ein antihumanes
ADAMTS-1-Protein-Antiserum,
einen antihumanen-polyklonalen ADAMTS-1-Protein-Antikörper, einen antihumanen monoklonalen
ADAMTS-1-Protein-Antikörper oder
ein Fragment davon. Dabei kann die immunologische reaktive Substanz
allein oder in Kombination damit verwendet werden. Das Fragment
umfasst beispielsweise Fab, Fab',
F(ab')2 oder
Fv.
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In
dem Verfahren zur immunologischen Analyse des erfindungsgemäßen humanen
ADAMTS-1-Proteins wird die Probe mit der immunologisch reaktiven
Substanz in Berührung
gebracht, die in der Lage ist, mit dem humanen ADAMTS-1-Protein immunologisch
zu reagieren, wobei sich ein Komplex aus dem humanen ADAMTS-1-Protein
und der immunologisch reaktiven Substanz bildet. Danach wird das
humane ADAMTS-1-Protein,
das an den Antikörper
gebunden ist, detektiert und seine Menge durch ein immunochemisches
Verfahren gemessen, wodurch der Gehalt an humanem ADAMTS-1-Protein
in der Probe bestimmt wird.
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Das
immunochemische Verfahren kann prinzipiell beispielsweise ein herkömmlicher
Immunoassay, beispielsweise EIA, ELISA und RIA sein. Die immunochemischen
Verfahren werden im Allgemeinen wie folgt eingeteilt.
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(1) Kompetitiver Assay
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Eine
Probe, die eine unbekannte Menge von Antigenen und eine gegebene
Menge von markierten Antigenen enthält, wird kompetitiv mit einer
gegebenen Menge von Antikörpern
umgesetzt und anschließend
die Wirksamkeit der an die Antikörper
gebundenen markierten Antigene oder die Wirksamkeit der nicht an
die Antikörper
gebundenen markierten Antigene gemessen.
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(2) Sandwich-Assay
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Eine überschüssige Menge
von auf Trägern
immobilisierten Antikörpern
wird zu einer Probe, die eine unbekannte Menge von Antigenen enthält, zugegeben
und umgesetzt (erste Reaktion). Danach wird eine gegebene überschüssige Menge
von markierten Antikörpern
zugegeben und damit umgesetzt (zweite Reaktion). Die Wirksamkeit
der markierten Antikörper
auf den Trägern
wird gemessen. Alternativ wird die Wirksamkeit der markierten Antikörper, die
sich nicht auf den Trägern
befinden, gemessen. Erste und zweite Reaktion können zeitgleich oder nacheinander
durchgeführt
werden.
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Wenn
das Markierungsmittel ein radioaktives Isotop ist, kann zur Messung
ein Loch- oder Szintillationszähler
verwendet werden. Ist das Markierungsmittel ein Enzym, kann die
Enzymaktivität
nach Zugabe eines Substrats und Stehenlassen kolorimetrisch oder
fluorimetrisch gemessen werden. Ist das Markierungsmittel eine fluoreszierende
oder lumineszierende Substanz, kann ein betreffendes bekanntes Verfahren
angewendet werden.
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Zusätzlich zu
diesen Verfahren wird gegenwärtig
ein Western-Blot-Verfahren angewendet, worin der Elektrophorese
unterworfene Proteine auf einen Filter wie eine Nitrocellulosemembran übertragen
werden und ein Zielprotein mit einem Antikörper detektiert wird. Das Western-Blot-Verfahren kann auch
zur Detektion des erfindungsgemäßen humanen
ADAMTS-1-Proteins angewendet werden.
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Der
in diesen Verfahren verwendete Antikörper kann mit einem geeigneten
Marker markiert werden. Beispiele dafür sind ein radioaktives Isotop,
ein Enzym, eine fluoreszierende oder lumineszierende Substanz in
einem bekannten Verfahren zur Markierung von Antikörpern.
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Das
ratioaktive Isotop kann beispielsweise 125I 131I 3H 14C
oder 35S sein.
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Das
verwendete Enzym ist vorzugsweise stabil und hat eine hohe spezifische
Aktivität.
Beispiele für das
Enzym sind eine Glycosidase (wie (3-Galactosidase, (3-Glucosidase, β-Glucuronidase, β-Fructosidase, α-Galactosidase, α-Glucosidase oder α-Mannosidase),
eine Amylase (wie α-Amylase, (3-Amylase,
Isoamylase, Glucoamylase oder Takaamylase), eine Cellulase oder
eine Carbohydrase wie Lysozym, eine Urease oder eine Amidase wie
Asparaginase, eine Cholinesterase wie Acetylcholinesterase, eine
Phosphatase wie eine alkalische Phosphatase, eine Sulfatase, eine
Esterase wie eine Lipase, eine Nuclease wie Desoxyribonuclease oder
Ribonuclease, ein Eisenporphyrinenzym wie Katalase, Peroxidase oder Cytochromoxidase,
ein Kupferenzym wie eine Tyrosinase oder Ascorbatoxidase und eine
Dehydrogenase wie eine Alkoholdehydrogenase, Malatdehydrogenase,
Lactatdehydrogenase oder Isocitratdehydrogenase.
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Die
fluoreszierende Substanz kann beispielsweise Fluorescamin oder ein
fluoreszierendes Isothiocyanat und die lumineszierende Substanz
kann beispielsweise Luminol, ein Luminolderivat, Luciferin oder
Lucigenin sein. Das Signal von diesen Markierungen kann durch bekannte
Verfahren detektiert werden.
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Das
Markierungsmittel kann an die Antikörper durch ein beliebiges herkömmliches
Verfahren wie das Chloramin-T-Verfahren
[Nature, 194, 495-496 (1962)], Periodsäure-Verfahren [Journal of Histochemistry
and Cytochemistry, 22, 1084-1091 (1974)] oder Maleimid-Verfahren
[Journal of Biochemistry, 79, 233-236 (1976)] gebunden werden.
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Anschließend wird
ein EIA-Verfahren als eines der zuvor genannten Messverfahren beschrieben.
Zu den ersten antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörpern, die auf einem Träger (wie
einer Assay-Platte) immobilisiert sind, wird eine Probe gegeben,
und die antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper werden an die humanen
ADAMTS-1-Proteine gebunden, um Komplexe zu bilden. Zu diesen Komplexen
werden die zweiten antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper, die
mit einem Enzym (wie Peroxidase) markiert sind, gegeben, um sie
mit den Komplexen umzusetzen, um "erste Antikörper/humanes ADAMTS-1-Protein/zweite
Antikörper"-Komplexe zu bilden. Zu den resultierenden "erste Antikörper/humanes
ADAMTS-1-Protein/zweiter Antikörper"-Komplexen wird ein Substrat für die Enzymmarkierung
(wie Peroxidase) zugegeben und der Absorptionsgrad oder Fluoreszenzgrad
von Produkten der enzymatischen Reaktion gemessen, wodurch die Enzymaktivitäten der
Enzymmarkierungen, die an den "erster
Antikörper/humanes
ADAMTS-1-Protein/zweiter Antikörper"-Komplexen anhaften,
gemessen werden. Dabei wird eine Reihe dieser Vorgänge mit
einer Standardlösung,
die einen bekannten Anteil an humanem ADAMTS-1-Protein enthält, im Voraus
durchgeführt
und eine Standardkurve, die auf der Beziehung zwischen dem humanen
ADAMTS-1-Protein und dem Absorptionsgrad oder Fluoreszenzgrad beruht,
aufgestellt. Danach wird ein Vergleich der Standardkurve mit dem
Absorptionsgrad oder Fluoreszenzgrad einer Probe, die einen unbekannten
Anteil an humanen ADAMTS-1-Proteinen enthält, durchgeführt und
die Menge der humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe gemessen.
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Anschließend wird
ein weiteres EIA-Verfahren beschrieben. Es wird eine Probe mit einem
Träger
(wie einer Assay-Platte)
in Berührung
gebracht, um die humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe auf dem Träger zu immobilisieren.
Danach werden die antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper (erste
Antikörper)
hinzugegeben, um Komplexe aus dem humanen ADAMTS-1-Protein und dem
ersten Antikörper
zu bilden. Zu den Komplexen werden anti-erste-Antikörper-Antikörper (zweite
Antikörper),
die mit Enzym (wie Peroxidase) markiert sind, zugegeben, um sie
mit den Komplexen umzusetzen, um "humanes ADAMTS-1-Protein/erster Antikörper/zweiter
Antikörper"-Komplexe zu bilden.
Zu den resultierenden "humanes
ADAMTS-1-Protein/erster Antikörper/zweiter
Antikörper"-Komplexen wird ein
Substrat für
die Enzymmarkierung (wie Peroxidase) zugegeben und der Absorptionsgrad
oder Fluoreszenzgrad von Produkten der enzymatischen Reaktion gemessen, wodurch
die enzymatischen Aktivitäten
der Enzymmarkierungen, die an den "humanes ADAMTS-1-Protein/erster Antikörper/zweiter
Antikörper"-Komplexen befestigt sind, gemessen werden.
Es wird eine Reihe dieser Vorgänge
im Voraus für
eine Standardlösung durchgeführt, die
einen bekannten Anteil an dem humanen ADAMTS-1-Protein enthält, und
eine Standardkurve, die auf der Beziehung zwischen dem humanen ADAMTS-1-Protein
und dem Absorptionsgrad oder Fluoreszenzgrad basiert, aufgestellt.
Es wird ein Vergleich zwischen der Standardkurve und dem Absorptionsgrad
oder Fluoreszenzgrad für
eine Probe durchgeführt,
die eine unbekannte Menge an humanen ADAMTS-1-Proteinen enthält, und der Anteil der humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe
gemessen.
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Weiterhin
wird anschließend
ein RIA-Verfahren beschrieben. Zu den ersten antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörpern, die
auf einem Träger
(wie einem Reagenzglas) immobilisiert sind, wird eine Probe zugegeben,
und die antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper werden an die humanen ADAMTS-1-Proteine gebunden,
um Komplexe zu bilden. Zu den Komplexen werden die zweiten antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper gegeben,
die mit einem radioaktiven Isotop (wie 125I)
markiert sind, um sich mit den Komplexen umzusetzen, um "erster Antikörper/humanes
ADAMTS-1-Protein/zweiter Antikörper"-Komplexe zu bilden.
Die Radioaktivität
der resultierenden "erster
Antikörper/humanes
ADAMTS-1-Protein/zweiter
Antikörper"-Komplexe wird gemessen.
Es wird eine Reihe dieser Vorgänge
im Voraus mit einer Standardlösung durchgeführt, die
einen bekannten Anteil an dem humanen ADAMTS-1-Protein enthält, und
eine Standardkurve, die auf der Beziehung zwischen dem humanen ADAMTS-1-Protein
und der Radioaktivität
basiert, aufgestellt. Zwischen Standardkurve und Radioaktivität einer
Probe, die einen unbekannten Anteil an den humanen ADAMTS-1-Proteinen
enthält,
wird ein Vergleich durchgeführt
und der Anteil der humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe gemessen.
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Anschließend wird
ein weiteres RIA-Verfahren beschrieben. Eine Probe wird mit einem
Träger
(wie einem Reagenzglas) in Berührung
gebracht, um die humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe auf dem
Träger zu
immobilisieren. Danach werden die antihumanen ADAMTS-1-Protein-Antikörper (ersten
Antikörper)
zugegeben, um Komplexe aus dem humanen ADAMTS-1-Protein und dem
ersten Antikörper
zu bilden. Zu den Komplexen werden anti-erste Antikörper-Antikörper (zweite
Antikörper),
die mit einem radioaktiven Isotop (wie 125I)
markiert sind, zugegeben, um sie mit den Komplexen umzusetzen, um "humanes ADAMTS-1-Protein/erster
Antikörper/zweiter
Antikörper"-Komplexe zu bilden. Die Radioaktivität der resultierenden "humanes ADAMTS-1-Protein/erster
Antikörper/zweiter
Antikörper"-Komplexe wird gemessen.
Es wird eine Reihe dieser Vorgänge
im Voraus mit einer Standardlösung
durchgeführt,
die einen bekannten Anteil an dem humanen ADAMTS-1-Protein enthält, und
eine Standardkurve aufgestellt, die auf der Beziehung zwischen dem
humanen ADAMTS-1-Protein und der Radioaktivität basiert. Zwischen der Standardkurve
und der Radioaktivität
einer Probe, die einen unbekannten Anteil der humanen ADAMTS-1-Proteine
enthält,
wird ein Vergleich durchgeführt
und die Menge der humanen ADAMTS-1-Proteine in der Probe gemessen.
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Bei
dem Verfahren zur Analyse der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins in einer
Probe wird diese mit einem Polynucleotid umgesetzt, das eine Basensequenz
enthält,
die zu derjenigen der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins komplementär ist, und
der resultierende Komplex aus der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins
und dem Polynucleotid detektiert oder die Menge des Komplexes gemessen,
um dadurch die mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins zu bestimmen.
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Das
Polynucleotid enthält
eine Sequenz, die komplementär
oder im Wesentlichen komplementär
zu derjenigen eines Teils der mRNA ist, die von einem ausgewählten Gen
(DNA) transkribiert wird, und bildet so einen Doppelstrang mit der
vom Ziel-Gen transkribierten mRNA. Dabei wird angenommen, dass ein
beliebiges Polynucleotid, das ausreichend komplementär ist, um
einen stabilen Komplex mit einer Ziel-mRNA zu bilden, verwendet
werden kann. Das Polynucleotid, das in der Lage ist, erfindungsgemäß verwendet
zu werden, kann im Wesentlichen zu einer beliebigen Region in einer
Ziel-mRNA komplementär
sein. Dabei kann das Polynucleotid als eine DNA-Sonde zum Detektieren
von Zu- oder Abnahme der Exprimierung der mRNA verwendet werden,
die für
das humane ADAMTS-1-Protein-Gen spezifisch ist. Das heißt, das
Polynucleotid wird spezifisch an der mRNA des humanen ADAMTS-1-Ziel-Proteins
befestigt und bildet einen molekularen Hybriden, wodurch der Exprimierungsgrad
des humanen ADAMTS-1-Proteins in den Zellen detektiert werden kann.
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Das
Polynucleotid, das in der Lage ist, erfindungsgemäß verwendet
zu werden, kann durch geeignete Auswahl einer Basensequenz, die
komplementär
zu einer bestimmten Basensequenz der mRNA des humanen ADAMTS-1-Ziel-Proteins
ist, unter Verwendung eines bekannten DNA-Synthesators, eines bekannten PCR-Geräts oder
einer Gen-KloNierung hergestellt werden. Es können verschieden lange Polynucleotide
verwendet werden, wobei jedoch ein Polynucleotid mit 10 oder mehr
Basen bevorzugt und mit 17 oder mehr Basen besonders bevorzugt ist.
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Das
Polynucleotid kann ein unmodifiziertes Polynucleotid oder ein Polynucleotidanaloges
sein. Ein geeignetes Analoges kann beispielsweise ein Ethyl- oder
Methylphosphat-Analoges oder ein phosphorothioatiertes Polydesoxynucleotid
sein [Nucleic Acids Res., 14, 9081-9093 (1986), J. Am. Chem. Soc.,
106, 6077-6079 (1984)], wobei eine aktuelle Verbesserung der Produktion
von Polynucleotidanalogen, beispielsweise ein 2'-O-Methylribonucleotid
[Nucleic Acids Res., 15, 6131-6148 (1987)] oder ein konjugiertes
RNA-DNA-Analoges, d.h. ein Chimärenpolynucleotid
[FEBS Lett., 215, 327-330 (1987)], verwendet werden kann.
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Das
ausgewählte
Polynucleotid kann von beliebiger Art sein, beispielsweise kann
es elektrisch geladen oder ungeladen sein. Das Polynucleotid kann
mit einem bekannten Markierungsmittel wie einem radioaktiven Isotop
oder einer fluoreszierenden Substanz durch ein herkömmliches
Verfahren markiert werden, sodass der zuvor beschriebene Versuch
in vitro oder in vivo durchgeführt
werden kann. Das radioaktive Isotop kann beispielsweise 125I 131I 3H 14C 32P
oder 35S sein. Von diesen radioaktiven Isotopen
ist es bevorzugt, das Polynucleotid mit 32P
durch ein randomprimer-Verfahren zu markieren [Anal. Biochem., 132,
6-13 (1983)]. Weiterhin kann ein ein Derivat bildender fluoreszierender
Farbstoff als Markierungsmittel verwendet werden, da dadurch eine
leichte Handhabung mit einem niedrigen Risikofaktor gewährleistet
wird. Als fluoreszierender Farbstoff kann ein beliebiger Farbstoff
verwendet werden, der in der Lage ist, an das Polynucleotid zu binden. So
kann beispielsweise Fluorescein, Rhodamin, Texasrot, 4-Fluor-7-nitrobenzofurazan
(NBD), Cumarin, Fluorescamin, Succinylfluorescein oder Dansyl vorzugsweise
verwendet werden.
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Die
Menge einer mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins kann durch ein Northern-Blot-Verfahren unter
Verwendung von cDNA des humanen ADAMTS-1-Proteins wie folgt gemessen
werden: Die mRNA wird aus einer somatischen Zelle oder einem somatischen
Gewebe extrahiert und isoliert und die isolierte mRNA einer Elektrophorese
auf Agarosegel unterworfen und auf eine Nitrocellulose- oder Nylonmembran übertragen und
anschließend
mit einer markierten humanen ADAMTS-1-Protein-cDNA-Sonde umgesetzt,
um die Menge der mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins zu messen. Die
verwendete humane ADAMTS-1-Protein-cDNA-Sonde ist eine DNA, die
zu der humanen ADAMTS-1-Protein-mRNA komplementär ist und vorzugsweise 17 oder
mehr Basen besitzt.
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Das
erfindungsgemäße Mittel
zur Analyse eines immunologischen Zustands enthält als Hauptbestandteil die
immunologisch reaktive Substanz, die in der Lage ist, mit dem humanen
ADAMTS-1-Protein immunologisch zu reagieren. Die immunologisch reaktive
Substanz, die in der Lage ist, mit dem humanen ADAMTS-1-Protein
immunologisch zu reagieren, kann beispielsweise ein antihumanes
ADAMTS-1-Protein-Antiserum,
ein antihumaner polyklonaler ADAMTS-1-Protein-Antikörper, ein antihumaner monoklonaler ADAMTS-1-Protein-Antikörper oder
ein Fragment der Antikörper
sein.
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Das
erfindungsgemäße Mittel
zur Analyse eines immunologischen Zustandes kann anstelle der immunologisch
reaktiven Substanz als Hauptbestandteil das Polynucleotid umfassen,
das die Basensequenz enthält,
die zu derjenigen einer mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins komplementär ist.
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Das
humane ADAMTS-1-Protein per se oder eine mRNA des humanen ADAMTS-1-Proteins
in einer Probe kann entsprechend den zuvor beschriebenen Verfahren
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Analyse eines
immunologischen Zustandes analysiert werden, wobei der immunologische
Zustand eines zu untersuchenden Lebewesens, dessen Immunfunktion
von einer Erkrankung beeinträchtigt
ist, aus dem Ergebnis beurteilt werden kann.
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BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird anschließend
anhand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1: Isolation der
humanen ADAMTS-1-cDNA und Bestimmung ihrer Basensequenz
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Als
Primer für
ein PCR-Verfahren wurden eine DNA [anschließend als "Vorwärtsprimer
(1)" bezeichnet]
mit der Basensequenz (d.h. der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 4:
AGAACCTGTG GTGGTGGAGT TCAATACACA), die einer Aminosäuresequenz
entspricht (d.h. der Aminosäuresequenz
mit der SEQ ID Nr. 3: Arg Thr Cys Gly Gly Gly Val Gln Tyr Thr),
die in der ersten Thrombospondin(TSP)-Domäne ab dem N-Terminus von den
drei TSP-Domänen
des Maus-ADAMTS-1-Proteins
enthalten ist [J. Biol. Chem., 272, 556-562 (1997)], und eine DNA
[anschließend
als "Rückwärtsprimer
(1)" bezeichnet]
mit der Basensequenz (d.h. der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 5:
CCTCTTAACT GCACTGTGTC AGTGTGCAAA AG), die zu der Basensequenz, die
für die
Aminosäuresequenz
im C-Terminus des Maus-ADAMTS-1-Proteins codiert, und der Basensequenz in
den benachbarten Regionen (d.h. den Regionen stromaufwärts und
stromabwärts
vom C-Terminus)
komplementär
ist, chemisch synthetisiert.
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Zu
99 µl
einer Lösung,
die 0,5 µM
Vorwärtsprimer
(1), 0,5 µM
Rückwärtsprimer
(1), 0,5 Einheit Taq-Polymerase (Ex-Taq-Polymerase, Takarashuzo, Kyoto,
Japan) und 40 µM
4dNTP in einem PCR-Puffer [10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 50 mM KCl] (Ex
Taq-Puffer, Takarashuzo, Kyoto, Japan) enthielt, wurde 1 µl einer
Menschennieren-cDNA-Bibliothek (Marathon-Ready cDNA, Clontech Lab.
Inc., Palo Alto, CA, USA) als Templat-DNA gegeben. Bei einer Annealingtemperatur,
die niedriger als diejenige war, die bei einem Standard-PCR-Verfahren angewendet
wird, wurde ein F'CR-Verfahren
durchgeführt.
D.h. die PCR wurde durch Wiederholung eines Zyklus, der aus einer
30 Sekunden langen Denaturierung bei 94 °C, einem 30 Sekunden langen
Annealinq bei 50 °C
und einer zwei Minuten langen DNA-Synthese bei 72 °C bestand,
d.h. 40 Mal, durchgeführt.
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Aus
dem erhaltenen Reaktionsgemisch wurde eine Probe (5 µl) entnommen
und auf 1 % Agarosegel einer Elektrophorese unterworfen. Wie in 1 gezeigt, wurde eine einzelne
DNA-Bande von 1,2 Kb beobachtet. Der Rest des Reaktionsgemischs
wurde einer Elektrophorese unterworfen und das DNA-Fragment mit 1,2
Kb (anschließend
mitunter auch als "Flag.-1-DNA-Fragment" bezeichnet) von
einem Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt gewonnen. Danach wurde
das Flag.-1-DNA-Fragment in einen pCRTM-2.1-Vektor
(Invitrogen Corp., San Diego, CA, USA) kloniert.
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Ein
Teil (303 Bp) der Basensequenz des klonierten Flag.-1-DNA-Fragments wurde
in einem automatischen DNA-Sequenzierer (DSQ1000, Shimadzu Corp.,
Kyoto, Japan) bestimmt. Es wurde eine Homologie-Suche zwischen der
Teilbasensequenz des klonierten Flag.-1-DNA-Fragments und der Basensequenz
des Maus-ADAMTS-1 durchgeführt,
wonach herausgefunden wurde, dass die Homologie der Basensequenzen 77,4
% betrug. Die Teilbasensequenz des Flag.-1-DNA-Fragments und eine
Teilbasensequenz des Maus--ADAMTS-1-Gens mit einer Homologie dazu
sind in 2 gezeigt. Dabei
bedeutet das Symbol ":" in 2, dass eine Base im Flag.-1-DNA-Fragment
mit der entsprechenden Base im Maus-ADAMTS-1-Gen identisch ist.
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Weiterhin
wurde eine Dot-Hybridisierung [Biochemistry, 16, 4743-4749 (1977)]
durchgeführt,
um festzustellen, dass eine Maus-ADAMTS-1-cDNA, die mit 32P durch einen random primed DNA-labeling
kit (Boehringer Mannheim GmbH, Deutschland) markiert war, mit dem
Flag.-1-DNA-Fragment hybridisiert war. Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt. Ein pCRTM-2.1-Vektor
als Kontrolle wurde nicht mit der 32P-markierten Maus-ADAMTS-1-cDNA
hybridisiert, während
die Maus-ADAMTS-1-cDNA
und das Flag.-1-DNA-Fragment mit der 32P-markierten
Maus-ADAMTS-1-cDNA hybridisiert wurden.
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Die
Ergebnisse der Homologie-Suche und der Dot-Hybridisierung bedeuten, dass das Flag.-1-DNA-Fragment
ein Teil des humanen ADAMTS-1 ist.
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Um
ein DNA-Fragment stromaufwärts
von dem Flag.-1-DNA-Fragment
zu erhalten, wurde eine schnelle Amplifizierung von cDNA-Enden (RACE)
unter Verwendung eines Marathon cDNA Amplification kit (Clontech
Lab., Inc., Palo Alto, CA, USA) wie folgt durchgeführt. Ein
Rückwärtsprimer
für die
Basensequenz des Flag.-1-DNA-Fragments, ein DNA-Primer (anschließend mitunter
auch als "GSP-1-Primer" bezeichnet) mit der
Basensequenz (d.h. der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 6: CCTCTTAACT
GCACTGTGTC AGT), die komplementär
zu der Basensequenz der 3'-Ende-Region
des Flag.-1-DNA-Fragments war, und ein DNA-Primer (anschließend mitunter
auch als "GSP-2-Primer" bezeichnet) mit
der Basensequenz (d.h. der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 7: CAGGCCCACT
CCCAAAGGAA GCTT), die komplementär
zu der Basenfrequenz der 5'-Ende-Region des Flag.-1-DNA-Fragments
war, wurden chemisch synthetisiert. Als Vorwärtsprimer wurden ein AP1-Primer
und ein AP2-Primer, die an dem zuvor beschriebenen Kit befestigt
worden waren, verwendet. Der AP1-Primer hatte die Basensequenz mit
der SEQ ID Nr. 8: CCATCCTAAT ACGACTCACT ATAGGGC und der AP2-Primer
hatte die Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 9: ACTCACTATA GGGCTCGAGC
GGC.
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Nachdem
5 µl einer
Menschennieren-cDNA-Bibliothek (Marathon-Ready cDNA, Clontech Lab.
Inc., Palo Alto, CA, USA), 1 µl
des AP1-Primers, 1 µl
von 10 µM
GSP-1-Primer, 1 µl
einer Taq-Polymerase (0,5 Einheit, Ex-Taq-Polymerase), 1 µl eines
Anti-Taq-Polymerase-Antikörpers
(Taq Start Antibody, Clontech Lab. Inc., Palo Alto, CA, USA), 5 µl eines
PCR-Puffers mit der 10fachen Konzentration [100 mM Tris-HCl (pH
8,3), 500 mM KCl] (Clontech Lab. Inc., Palo Alto, CA, USA) und 36 µl destilliertes
Wasser vermischt worden waren, wurde eine PCR durchgeführt. Die
PCR wurde durchgeführt,
indem ein Zyklus, der aus einer 30 Sekunden langen Stufe bei 94 °C und einer
4 Minuten langen Stufe bei 68 °C
bestand, 35 Mal wiederholt wurde. Das erhaltene Reaktionsgemisch
wurde auf das 50fache mit 10 mM Tricin-EDTA-Puffer (Clontech Lab. Inc., Palo
Alto, CA, USA) verdünnt.
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Danach
wurden 5 µl
der verdünnten
Flüssigkeit,
1 µl eines
AP2-Primers, 1 µl
eines 10-µM-GSP-2-Primers,
1 µl einer
Taq-Polymerase (0,5 Einheit, Ex-Taq-Polymerase), 1 µl eines
Anti-Taq-Polymerase-Antikörpers
(Taq Start Antibody), 5 µl
einesPCR-Puffers mit der 10fachen Konzentration (Clontech Lab. Inc.,
Palo Alto, CA, USA) und 36 µl
destilliertes Wasser vermischt, wonach eine PCR durchgeführt wurde.
Die PCR wurde durchgeführt,
indem ein Zyklus, der aus einer 30 Sekunden langen Stufe bei 94 °C und einer
4 Minuten langen Stufe bei 68 °C
bestand, 20 Mal wiederholt wurde.
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Es
wurde eine Probe (5 µl)
von dem erhaltenen Reaktionsgemisch entnommen und auf 1-%-Agarosegel
einer Elektrophorese unterworfen. Wie in 4 gezeigt, wurde eine einzelne DNA-Bande
mit etwa 1,2 Kb beobachtet. Das DNA-Fragment (anschließend mitunter
auch als "Flag.-2-DNA-Fragment" bezeichnet) wurde in
einen pCRTM-2.1-Vektor durch ein herkömmliches
Verfahren kloniert und die Basensequenz des Flag.-2-DNA-Fragments
mit voller Länge
durch eine Dye Terminator Cycle Sequencing method (Perkin Elmer Japan,
Urayasu, Japan) bestimmt.
-
Weiterhin
wurde die Basensequenz mit voller Länge des Flag.-1-DNA-Fragments
durch die Dye Terminator Cycle Sequencing method (Perkin Elmer Japan,
Urayasu, Japan) bestimmt. Aus den erhaltenen Basensequenzen von
Flag.-1-DNA-Fragment
und Flag.-2-DNA-Fragment wurde die Basensequenz der humanen ADAMTS-1-cDNA
mit voller Länge
bestimmt. Die Basensequenz mit voller Länge (2 184 Bp, einschließlich eines
Stop-Codons) ist in SEQ ID Nr. 2 gezeigt, und die Aminosäuresequenz
(727 Aminosäurereste)
des humanen ADAMTS-1-Proteins, die von dieser Basensequenz abgeleitet
ist, ist in SEQ ID Nr. 1 gezeigt. Die Teilbasensequenz des Flag.-1-DNA-Fragments,
wie in 2 gezeigt, enthält einige
Basen, die nicht identisch sind mit der Basensequenz mit voller
Länge der
humanen ADAMTS-1-cDNA (SEQ ID Nr. 2). Jedoch war die Teilbasensequenz,
wie in 2 gezeigt, eine
Zwischensequenz, die in dem Verfahren zur Bestimmung der Basensequenz
erhalten wurde. Die Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 2 ist die korrekte
Basensequenz der humanen ADAMTS-1-cDNA, die am Ende bestimmt wurde.
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Das
humane ADAMTS-1-Protein ist reich an Cystein und enthält viele
basische Aminosäuren
wie Lysin und Arginin in der C-terminalen Region und zwei N-Glycosylierungsstellen
(die 307. bis 309. Aminosäure und
die 524. bis 526. Aminosäure).
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Die
Homologie zwischen den Basensequenzen des humanen ADAMTS-1-Gens
und des Maus-ADAMTS-1-Gens ist in den 5 bis 9 gezeigt, und die Homologie
in den Aminosäuresequenzen,
die von den Basensequenzen abgeleitet wurden, ist in den 10 bis 12 gezeigt.
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Dabei
bedeutet in den 5 bis 9 das Symbol "*", dass eine Base des humanen ADAMTS-1-Gens
mit der entsprechenden Base des Maus-ADAMTS-1-Gens identisch ist.
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In
den 10 bis 12 bedeutet das Symbol "*", dass ein Aminosäurerest des humanen ADAMTS-1-Proteins
identisch ist mit dem entsprechenden Aminosäurerest des Maus-ADAMTS-1-Proteins. In den 10 bis 12 bedeutet "MMP-Domäne" eine Matrix-Metalloproteinase-Domäne, die
Linie zwischen der 11. und der 12. Aminosäure zeigt die Startstelle der
Matrix-Metalloproteinase-Domäne an, "DI-Domäne" bedeutet die Disintegrin-Domäne, die
Linie zwischen der 234. und der 235. Aminosäure zeigt die Startstelle der Disintegrin-Domäne an, "TSP-Domäne" bedeutet die Thrombospondin-Domäne und die
Aminosäuresequenzen
in Kästchen
(es kommen drei vor) bedeuten die Thrombospondin-Domäne.
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Die
Homologie der Basensequenzen zwischen dem humanen ADAMTS-1 und dem
Maus-ADAMTS-1 betrug 85,5 % und diejenige der Aminosäuresequenzen
90,1 %. Die Ergebnisse zeigen, dass das ADAMTS-1 das Protein ist,
von welchem zwischen Maus und Menschen sich die Sequenzen erhalten
haben.
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Beispiel 2: Herstellung
des humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins
in E. coli
-
(1) Konstruktion eines Expressionsvektors
für E.
coli
-
Um
eine SmaI-Stelle auf der 5'-Seite
und eine NotI-Stelle auf der 3'-Seite
in die DNA einzuführen,
die für
eine Teilregion stromabwärts
von der MMP-Domäne
in dem humanen ADAMTS-1-Protein mit voller Länge codiert, wurden ein Vorwärtsprimer
(2) mit der Basensequenz mit der SEQ ID Nr. 10: CACCCCGGGA GGAAGAAGCG
ATTTGTGTCC AGCCCCCGTT ATG und ein Rückwärtsprimer (2) mit der Basensequenz
mit der SEQ ID Nr. 11: GTGGCGGCCG CCCTCTTAAC TGCACTGTGT CAGTGTGCAA
AA chemisch synthetisiert.
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Nachdem
5 µl des
Vorwärtsprimers
(2), 5 µl
des Rückwärtsprimers
(2), 1 µl
einer Menschennieren-cDNA-Bibliothek
(Marathon-Ready cDNA, Clontech Lab. Inc., Palo Alto, CA, USA), 1 µl einer
Taq Polymerase (0,5 Einheit, Ex-Taq-Polymerase),
1 µl eines
Anti-Taq-Polymerase-Antikörpers
(Taq Start Antibody, Clontech Lab. Inc., Palo Alto, CA, USA), 10 µl eines
PCR-Puffers mit der 10fachen Konzentration (Clontech Lab. Inc.,
Palo Alto, CA, USA), 8 µl
eines 2,5 mM 4dNTP (Takarashuzo, Kyoto, Japan) und 69 µl destilliertes
Wasser vermischt worden waren, wurde eine PCR durchgeführt. Diese
wurde durchgeführt,
indem ein Zyklus, der aus einer 1 Minute langen Stufe bei 94 °C, einer
45 Sekunden langen Stufe bei 55 °C
und einer 2 Sekunden langen Stufe bei 72 °C bestand, 40 Mal wiederholt
wurde.
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Es
wurde eine Probe (5 µl)
von dem resultierenden Reaktionsgemisch entnommen und auf 1-%-Agarosegel
einer Elektrophorese unterworfen. Wie in 13 gezeigt, wurde eine einzelne DNA-Bande
mit etwa 2,2 Kb erhalten. Das DNA-Fragment mit etwa 2,2 Kb wurde durch
ein herkömmliches
Verfahren in den pCRTM-2.1-Vektor kloniert
und eine große
Menge der Plasmide produziert [Nucleic Acids Res., 9, 2989-2998 (1981)]. Die
im großen
Maßstab
hergestellten Plasmide wurden mit den Restriktionsenzymen SmaI (Takarashuzo, Kyoto,
Japan) und NotI (Takarashuzo, Kyoto, Japan) behandelt, um ein DNA-Fragment
mit etwa 2,2 Kb zu erhalten. Das DNA-Fragment mit etwa 2,2 Kb wurde
in die SmaI-NotI-Stelle
eines Expressionsvektors für E.
coli pGEX-5X-1 [Infect Immun., 58, 3909-3913 (1990)] (Pharmacia
Biotech, Uppsala, Schweden) kloniert. Das resultierende Expressionsplasmid
wurde als pG/ADAMTS-1 bezeichnet. Die Struktur von Plasmid pg/ADAMTS-1
ist schematisch in 14 dargestellt.
Es wird angenommen, dass das ADAMTS-1-Protein in Form eines Fusionsproteins
(Molekulargewicht = etwa 96 Kd) mit einer Glutathion-S-Transferase
(anschließend
mitunter auch als "GST" bezeichnet) (Molekulargewicht
= etwa 26 Kd) exprimiert wird. In 14 bedeuten "Ort" den Replikationsursprung "AmpR" ein Ampicillin-Resistenzgen
und "laq Iq" einen laq-Repressor.
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(2) Exprimierung des GST-humanen
ADAMTS-1-Fusionsproteins in E. coli
-
Das
Plasmid pG/ADAMTS-1 wurde in einen E.-coli-BL-21-Stamm mit niedriger
Proteaseaktivität (Pharmacia
Biotech, Uppsala, Schweden) durch ein herkömmliches Verfahren [Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 69, 2110-2114 (1972)] eingeführt. E.coli-Klone, die das
Plasmid enthielten, wurden als Ampicillin-resistente Stämme isoliert.
Fünf Ampicillinresistente
Stämme
(anschließend
als "Klon Nr. 1" bis "Klon Nr. 5" bezeichnet), die zufällig aus
den Stämmen
ausgewählt
worden waren, wurden verwendet, um 2 ml 2xYT-Medium (hergestellt durch
Lösen von
16 g Trypton, 10 g Hefeextrakt und 5 g NaCl in 1 Liter destilliertem
Wasser, pH 7,2) zu beimpfen, und über Nacht bei 37 °C kultiviert.
Danach wurde ein Satz aus zwei Reagenzgläsern, die 1 800 µl eines LB-Kulturmediums enthielten,
das Ampicillin (100 µ/ml)
enthielt, für
jeden Klon hergestellt. In jeweils ein Reagenzglas wurden 200 µl der über Nacht
stehen gelassenen Kultur gefüllt.
Danach wurde nach 2 Stunden langem Inkubieren bei 37 °C 20 µl (Endkonzentration
= 1,0 mM) Isopropyl-(3-D-thiogalactopyranosid (IPTG) (Takarashuzo,
Tokyo, Japan), ein Expressionsauslöser, zu einem der zwei Reagenzgläser gegeben.
Danach wurden die Reagenzgläser
2 Stunden lang bei 37 °C
inkubiert. Der Expressionsauslöser
wurde nicht in das andere Reagenzglas gegeben, das als Kontrolle
verwendet wurde.
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Durch
Zentrifugieren (14 000 U/min, 1 Minute) von 1 ml Kultur unter Verwendung
einer Mikrozentrifuge wurden die Mikroorganismen geerntet und anschließend in
100 µl
einer phosphatgepufferten Lösung
(140 mM NaCl, 2,7 mM KCl, 10 mM Na2HPO4 , 1, 8 mM KH2PO4 , pH 7 , 2 , anschließend als PBS bezeichnet) suspendiert
und danach in 100 µl
eines 2xProbe-Puffers
(0,25 M Tris-HCl, 2 % SDS, 3 % Glycerin, 10 % (3-Mercaptoethanol, 0,01 % Bromphenolblau,
pH 6,8) gelöst.
Die erhaltene Lösung
(10 µl)
wurde einer Elektrophorese auf SDS-Polyacrylamidgel unterworfen
(anschließend
mitunter auch als "SDS-PAGE" bezeichnet) und
die Auslösung
der Exprimierung des gewünschten
Proteins durch ein Coomassie-Anfärbeverfahren
bestätigt.
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Die
Ergebnisse sind in 15 gezeigt,
worin "+"-Spuren die Ergebnisse
der Elektrophorese von E. coli, die mit dem Expressionsauslöser IPTG
inkubiert worden war, und "-"-Spuren die Ergebnisse der Elektrophorese
von E. coli, die ohne den Expressionsauslöser IPTG inkubiert worden war,
zeigen. In jeder "+"-Spur wurde ein Protein
mit einem Molekulargewicht von etwa 100 Kd beobachtet. Dies ist
identisch mit dem erwarteten Molekulargewicht des GSThumanen ADAMTS-1-Fusionsproteins,
d.h. etwa 96 Kd. In den "-"-Spuren wurden jedoch
kein solches Protein beobachtet.
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Von
den fünf
Klonen ("Klon Nr.
1" bis "Klon Nr. 5") zeigte der Klon
Nr. 2 die höchste
Exprimierung, weshalb er in den folgenden Beispielen verwendet wurde.
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(3) Extraktion und Isolation
des GST-humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins
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Nach
Inkubation über
Nacht wurde 1 ml der Kultur des Klons Nr. 2 zu 100 ml eines 2xYT-Kulturmediums,
das 100 µ/ml
Ampicillin enthielt, zugegeben und bei 37 °C inkubiert. Nachdem der Absorptionsgrad
bei 600 nm etwa 0,5 erreicht hatte, wurde 1 ml von 100 mM IPTG zu
der Kultur zugegeben und das Inkubieren 2 Stunden lang fortgesetzt.
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E.
coli wurde durch Zentrifugieren (3 000 U/min, 30 Minuten) von der
Kultur geerntet und in 8 ml PBS suspendiert. Zu der Suspension wurden
1 ml 0,5 M EDTA-Lösung und
1 ml 25 mg/ml Lysozym-Lösung
zugegeben, und das Ganze wurde auf Eis 30 Minuten lang stehen gelassen.
Nachdem 110 µl
Triton X-100 zugegeben worden waren, wurden die Mikroorganismen
auf Eis durch ein Ultraschallgerät
(TAITEC, Koshigaya, Japan) aufgerissen. Die Flüssigkeit nach dem Aufreißen wurde
zentrifugiert (8 000 U/min, 4 °C,
10 Minuten) und danach das erhaltene Präzipitat in 30 ml PBS, die 1,0
% Triton X-100 enthielt, suspendiert und anschließend zentrifugiert
(8 000 U/min, 4 °C,
10 Minuten).
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Das
erhaltene Präzipitat
wurde in 2 ml einer 10 mM EDTA-Lösung suspendiert,
wonach 50 ml eines 50 mM Tris-HCl-Puffers (pH 8,5), der 8 M Harnstoff
und 1 % Mercaptoethanol enthielt, zugegeben wurden. Nach gründlichem
Durchmischen wurde das Gemisch zentrifugiert (15 000 U/min, 4 °C, 5 Minuten).
Der erhaltene Überstand
wurde gegen 5 Liter eines 10 mM Tris-HCl-Puffers (pH 8,5) bei 4 °C dialysiert.
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Die
dialysierte Lösung
wurde zentrifugiert (15 000 U/min, 4 °C, 5 Minuten) und der erhaltene Überstand
durch Anionenchromatographie (Econo-Pac High Q, Bio-Rad Lab., Hercules,
CA, USA) adsorbiert. Fraktionen, die mit 0,2 bis 0,4 M NaCl eluiert
worden waren, wurden gegen 3 Liter PBS dialysiert und anschließend an
1 ml Glutathion-Sepharose 4B (Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden)
[Nucleic Acids Res., 9, 2989-2998 (1981)] adsorbiert.
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Die
Glutathion-Sepharose 4B wurde mit 50 ml PBS gewaschen und anschließend mit
8 ml 10 mM Glutathion-Lösung
eluiert [Nucleic Acids Res., 9, 2989-2998 (1981)]. Fraktionen, die
eine hohe GST-Aktivität zeigten,
die durch einen GST-Detektierkit
(Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden) nachgewiesen worden war,
wurden zusammengefasst.
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Ein
Teil der Fraktionen wurde einer SDS-PAGE unterworfen, und es wurde
eine Coomassie-Anfärbung durchgeführt. Wie
in 16 gezeigt, wurde
ein GST-humanes ADAMTS-1-Fusionsprotein
aus dem Molekulargewicht bestätigt.
Das gewünschte
Protein (etwa 1 µg)
wurde extrahiert und aus 100 ml E.-coli-Kultur auf gereinigt.
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Das
resultierende Fusionsprotein enthält eine Stelle, die mit einem
Faktor Xa oder dergleichen zwischen der GST und dem humanen ADAMTS-1-Protein
aufgebrochen werden kann, weshalb das humane ADAMTS-1-Protein durch
Verdauen des Fusionsproteins mit Proteinase erhalten werden kann.
Das humane ADAMTS-1-Protein kann als Antigen zur Herstellung eines
Antikörpers
verwendet werden.
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Beispiel 3: Untersuchung
des Einflusses des GST-humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins auf blutbildende Funktionen
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Zur
Untersuchung der Wirkungen des GST-humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins auf
blutbildende Funktionen wurde eine Produktion des GST-humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins
entsprechend dem in Beispiel 2 (3) beschriebenen Verfahren im großen Maßstab durchgeführt und
etwa 30 µg
des gewünschten
Proteins aus 3 Litern E.-coli-Kultur erhalten.
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Die
Funktionen, von denen angenommen wird, dass sie die Anzahl der Blutzellen
beeinflussen, wie die Wirkungen auf blutbildende Funktionen, wurden
durch eine einzelne Dosierung des GST-humanen ADAMTS-1-Fusionsproteins
in die Schwanzvene einer Maus untersucht. Die Untersuchung kann
mit einer kleinen Menge des betreffenden Proteins durchgeführt werden
und ermöglicht
eine schnelle Beurteilung der biologischen Wirkung. In einem Kontrollversuch
wurde ein GST-Protein verwendet, das durch das in Beispiel 2 (3)
beschriebene Verfahren aus E. coli, die mit einem Vektor pGEX-5X-1
transformiert worden war, extrahiert und auf gereinigt worden war.
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Das
GST-humane ADAMTS-1-Fusionsprotein (1 µg) wurde acht C57BL/6N-Mäusen (Charles
river Japan, Yokohama, Japan) (männlich,
7 Wochen alt) in die Schwanzvene verabreicht. Die Anzahl der Leukocyten, Erythrocyten
und Blutplättchen
wurde 3 Stunden und 24 Stunden nach Verabreichung gezählt. Im
Kontrollversuch wurde das GST-Protein (1 µg) acht C57BL/6N-Mäusen (Charles
river Japan, Yokohama, Japan) (männlich,
7 Wochen alt) in die Schwanzvene verabreicht. Die Anzahl der Leukocyten,
Erythrocyten und Blutplättchen
wurde 3 Stunden und 24 Stunden nach Verabreichung gezählt.
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Die
Ergebnisse sind in 17 gezeigt.
Dieser ist zu entnehmen, dass bei den Mäusen, denen das GST-humane
ADAMTS-1-Fusionsprotein verabreicht worden war, verglichen mit den
Kontrollversuchen, die Anzahl der Leukocyten und Blutplättchen signifikant
abgenommen und die Anzahl der Erythrocyten signifikant zugenommen
hatte.
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INDUSTRIELLE
ANWENDBARKEIT
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Durch
das erfindungsgemäße Protein
können
blutbildende Funktionen kontrolliert werden, so kann beispielsweise
die Anzahl der Leukocyten und Blutplättchen gesenkt und gleichzeitig
die Anzahl der Erythrocyten erhöht
werden.
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SEQUENZLISTE
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