DE60018279T2 - Diagnostische verwendungen von gegen acetylcholinesterase oder deren c-terminale peptide gerichteten antikörpern - Google Patents

Diagnostische verwendungen von gegen acetylcholinesterase oder deren c-terminale peptide gerichteten antikörpern Download PDF

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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung ist auf das Gebiet der Diagnose eines Belastungszustands bzw. von Stressbeschwerden des zentralen Nervensystems (ZNS) gerichtet. Insbesondere betrifft die Erfindung die Bewertung der Konzentrationen von Acetylcholinesterase und Fragmenten davon zur Bestimmung des ZNS-Belastungszustands. Der ZNS-Belastungszustand umfasst das Durchdringen von Substanzen mit hohem Molekulargewicht durch die Blut-Hirn-Schranke und eine Belastung aufgrund von psychologischen, chemischen oder physischen Verletzungen.
  • Einleitung
  • Das Enzym Acetylcholinesterase (AChE) wird im Gehirngewebe exprimiert, aber auch in den meisten hämatopoetischen Zelllinien. AChE wird in vielen Teilen des Vertebratenembryos exprimiert, mit einem durch die Entwicklung regulierten Muster in speziellen Zelltypen und Geweben während der Embryonalstadien und adulten Stadien. Die Verschiedenheit von AChE wird bei mehreren pathologischen Zuständen, wie etwa der Alzheimer-Krankheit festgestellt, wobei gezeigt wurde, dass AChE-Tetramere im Gehirn abnehmen.
  • AChE-prä-mRNA wird einem alternativen Spleißen unterzogen. Die synaptische Speißvariante AChE-S-mRNRA wird durch Spleißen von Exon 4 bis Exon 6 gebildet. AChE-E-mRNA wird durch Spleißen von Exon 4 bis Exon 5 gebildet. AChE-R-mRNA wird durch fehlendes Spleißens des Pseudointrons 4 gebildet, wodurch sich das E1-E2-E3-E4-I4-E5-mRNA-Transkript ergibt.
  • WO 98/22132 beschreibt Zusammensetzungen mit Mitteln zur Erleichterung der Passage von Verbindungen durch die Blut-Hirn-Schranke (BBB, "blood brain barrier") in das zentrale Nervensystem. Die Zusammensetzung umfasst das Protein der durchgelesenen AChE-I4-Spleißvariante oder das I4-Peptid oder alternativ cholinerge Arzneimittel. Diese Zusammensetzungen erleichtern die Öffnung der BBB, wodurch der Transport von Verbindungen durch die BBB ermöglicht wird.
  • WO 97/35962 offenbart ein biologisch aktives Peptid, welches von dem AChE-Enzym abgeleitet ist und begleitende Antikörper, welche dieses Peptid erkennen. Die Autoren beschreiben, dass das von AChE abgeleitete Peptid möglicherweise eine Öffnungsaktivität eines Calciumkanals in der BBB modulieren kann, welche möglicherweise durch Antikörper gegen dieses Peptid gehemmt (und gesteuert bzw. kontrolliert) werden kann. Folglich wird ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Steuerung der zytoplasmatischen Calciumionenkonzentration in vivo ebenso wird ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems oder von Schlaganfall oder Krebs beschrieben.
  • In der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise gefunden, dass AChE-R-mRNA und das AChE-R-Protein als Reaktion auf ZNS-Verletzungen erhöht ist. Diese Verletzungen umfassen psychologische, chemische und physische Verletzungen. Es ist weiterhin gefunden worden, dass die Blut-Hirn-Schranke nach Belastungsverletzungen beeinträchtigt ist und dass das Auftreten des AChE-R-Proteins in Fluiden des zentralen Nervensystems als ein Indikator für eine Belastung des zentralen Nervensystems und einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke dienen kann.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Diese Erfindung betrifft einen Antikörper, welcher eine "durchgelesene" Acetylcholinesterase erkennt und insbesondere ein C-terminales Peptid, welches von Acetylcholinesterase abgeleitet ist, zur Verwendung bei der Diagnose einer Belastung des zentralen Nervensystems (ZNS) oder einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke. Die ZNS-Belastung ist bevorzugt eine ZNS-Belastung, welche durch eine psychologische, chemische oder physische Verletzung verursacht wurde. Der Antikörper erkennt bevorzugt ein C-terminales Peptid, welches von Acetylcholinesterase abgeleitet ist, welches die mit SEQ ID NO:1 bezeichnete Aminosäuresequenz aufweist. Weiterhin ist der Antikörper bevorzugt monoklonal.
  • Die Erfindung stellt auch ein Verfahren für die Diagnose einer Belastung des zentralen Nervensystems (ZNS) oder einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke in einem Säuger bereit, umfassend Inkontaktbringen einer Probe, welche von einem Säuger entnommen wurde, mit einem erfindungsgemäßen Antikörper, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon. Die ZNS-Belastung ist bevorzugt eine ZNS-Belastung, welche durch eine physische, chemische oder eine psychologische Verletzung verursacht wurde. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die physische Verletzung eine Kopfverletzung, ein Schädeltrauma oder eine Strahlenbelastung. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die chemische Verletzung eine Exposition gegenüber einem Insektizid oder einem Nervengas.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit, umfassend Inkontaktbringen einer Probe, welche einem Patienten entnommen wurde, mit einem erfindungsgemäßen Antikörper, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon.
  • Die Probe ist bevorzugt Serum oder eine Zerebrospinalflüssigkeitsprobe.
  • Kurze Beschreibung der Figuren
  • 1 – AChE-Expression in CSF unter Stress
  • Proben von humaner Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) von Patienten mit Belastung (+) und ohne Belastung (–) wurden einer SDS-PAGE unterzogen. Die Blots wurden mit Antikörpern gegen die gemeinsame Domäne von AChE (Com Abs) (links) oder mit Anti-ARP-Antikörpern (α-I4) (rechts) inkubiert. Als Kontrollen dienten Extrakte (ext) von Xenopus-Oozyten (I4) und rekombinante AChE-S (rE6).
  • 2A und 2B – Nachweis von AChE in Hirngeweben von transgenen Mäusen, die humane AChE-Konstrukte exprimieren.
  • 2A – zeigt eine Western Blot-Analyse von Extrakten aus der Cortex-Region (cort) und der Region der Basalganglien (bas nuc), welche entnommen wurden aus dem Hirn einer Kontrollmaus (C) und einer transgenen FVB/N-Maus, welche humane AChE-Varianten expiimiert, E6 exprimiert humane AChE-S, "In" bezeichnet eine transgene Maus, welche durch Insertion inaktivierte humane AChE-S exprimiert, I445 und I470A bezeichnen eine transgene Maus, welche verschiedene AChE-R-Konstrukte exprimiert. Die Gewebe wurden extrahiert, auf 8%-igen SDS- PAGE-Gelen gefahren und unter Verwendung von Antikörpern gegen die gemeinsame Domäne geblottet. Als eine Kontrolle wurden parallel Extrakte (ext) von Xenopus-Oozyten gefahren, welche humane AChE-S (E6), AChE-R (I4) oder AChE-E (E4) exprimieren.
  • 2B – zeigt eine Western Blot-Analyse der entsprechenden Proben, welche auf einem 4-20%-igen SDS-PAGE- Gradientengel aufgetrennt wurden und unter Verwendung von Antikörpern gegen GST-I4 geblottet wurden.
  • 3 – ARP häuft sich unter Stress im Serum an
  • Mit PSLoinceau gefärbte Polyacrylamidgradientengele (4–20%) (oben), welche beladen wurden mit einem Proteinextrakt von COS-Zellen, welche mit einem für AChE-R codierenden Plasmid transfiziert wurden und mit synthetischem ARP gemischt wurden (ARP+AChE-R); rekombinante AChE-S (Sigma), gemischt mit synthetischem ASP (ASP+AChE-S); Serum (2 μl) von einer mit Saline injizierten Maus, 24 h nach der Behandlung als Kontrolle (Cont) entnommen; Serum von einer Maus, welche einer Belastung unterzogen wurde (Str). Molekulargewichtsmarker (kDa) sind auf der linken Seite gezeigt. Das Gel wurde dann geblottet und mit affinitätsgereinigten Kaninchen-Antikörpern inkubiert, welche durch ein rekombinantes GST-ARP ausgelöst wurden (unten).
  • 4 – Begrenzter Schwimmsfress induziert innerhalb von „Ihr" eine feine Verzögerung der LTP-Induktion
  • Es wurde der Schaffer-Kollateralen-CA1-Synapsenweg bei Schnitten des Hippocampus von einer Maus mit Belastung (str) gegenüber einer Kontrollmaus (cont) nach einer LTP-Induktion untersucht. Die Veränderungen in der Steigung (SL) des postsynaptischen Feldpotenzials wurden für 3 h verfolgt (angegeben als Zeit = T in Minuten).
  • 5 – Schnitte von transgenen Tieren, die AChE-R überexprimieren, zeigen auch einen langsamen Beginn von LTP
  • Es wurde der Schaffer-Kollateralen-CA1-Synapsenweg bei Schnitten des Hippocampus von einer transgenen Maus, welche die "durchgelesene" Isoform AChE-R (trans) überexprimiert im Vergleich mit einer Kontrollmaus (cont) wurden nach LTP-Induktion untersucht. Die Veränderungen in der Steigung (SL) des postsynaptischen Feldpotenzials wurden für 3 h verfolgt (angegeben durch Zeit = T in Minuten).
  • 6A6C – Durchdringung der Blut-Hirn-Schranke unter einer Belastung
  • 6A – zeigt die Farbstoffdurchdringung in das Gehirn von belasteten Mäusen (str) im Vergleich mit nicht belasteten Kontrollmäusen (cont).
  • 6B – zeigt Computertomographiescans von Patienten mit (OMN) und ohne (PR INJEC = vor Injektion) Verabreichung von Omnipaque (Nycomed AS), einem löslichen iodhaltigen Kontrastmittel. Die Proben sind wie folgt: NOR (normal), ECLA (Eklampsie) und FOC SE (fokaler Anfall).
  • 6C – zeigt die klinische Konelation (clin corr) der BBB mit Belastungsindikatoren wie etwa Herzfrequenz (hr Ra), Leukozytenzahl (leuk) und Serumcortisol- (cort) und Testosteronspiegel (testos), Blutdruck (bI pres) und Körpertemperatur (temp).
  • 7A und 7B – CT Scans von Patienten und statistische Analyse von Regionen, welche dabei ein verstärktes Signal zeigen
  • 7A – zeigt ein Beispiel eines verstärkten Omnipaque-Signals, gezeigt durch einen CT-Scan einer Eklampsie (ECLA), einem fokalen Anfall (FOC SE) im Vergleich mit Kontrollpatienten (NOR) und auch bei Patienten nach einer Ischämie (PO ISCH).
  • 7B – zeigt eine Analyse der Region des Gehirns, welche die größte Signalverstärkung (Enhanc) zeigt, eine signifikante Signalverstärkung wurde in der Corona radiata (Cor Rad), der grauen Substanz (Gr Ma) und Weichteilregionen (S. Tis) gefunden. Es wurde eine sehr geringe Verstärkung der Durchdringung des Kontrastmittels in die Thalamusregion (Thal) gefunden, und die Regionen des Cerebellum (Cereb) und des Pons (Pon) scheinen unbeeinflusst.
  • 8A und 8B – Expression von AChE in AD-Patienten
  • 8A – zeigt eine Immundetektion von AChE in AD- und Kontroll-CSF. CSF-Proben von Patienten mit Alzheimer-Krankheit (AD) oder von gesunden Kontrollen (Cont) wurden einer elektrophoretischen Trennung unterzogen, gefolgt von einer Immunoblotanalyse. Die Blots wurden mit einem Antikörper gegen das C-terminale Peptid, welches für AChE-R einzigartig ist (a-ARP – oberes Feld) oder mit einem Antikörper, welcher gegen die gemeinsame Domäne aller AChE-Isoformen gerichtet ist (a-cor; unteres Feld) inkubiert. ARP, humane rekombinante AChE-S und AChE-R wurden als positive oder negative Kontrollen rechts an den Filtern verwendet. Die Molekulargewichtsmarker sind mit M bezeichnet.
  • 8B – zeigt die Quantifizierung der Immundetektionssignale durch eine densitometrische Analyse. AChE-R (links)- und Gesamt-AChE (rechts)-Proteinspiegel (Tot AChE Lev) werden als relative Intensitäten jedes Bandes innerhalb einzelner Bahnen der Filter von 8A dargestellt, nach der Inkubation mit Anti-ARP (a-ARP) bzw. Anti-Core (a-co). Mit Anti-ARP werden drei Proteine beobachtet [oben (To), mitte (Inter) und unten (Bot)], mit Anti-Core aber nur zwei (oben und unten). Die Werte werden als Mittelwert ± SEM dargestellt, berechnet als Durchschnitt aus sechs unabhängigen Bestimmungen. *p < 0,05 signifikanter Unterschied einer Gruppe, bestimmt durch den Student-Test.
  • 9A bis 9H – Immunomarkierung von ARP in normalen Hirnschnitten verglichen mit AD-Hirnschnitten
  • 9A – zeigt in Paraffin eingebettete Schnitte eines Hippocampus eines Alzheimer-Kranken (als AD-hipp bezeichnet). Die Neuronen (links) und Mikroglia (rechts) sind in der gleichen Region gefärbt.
  • 9B – zeigt in Paraffin eingebettete Schnitte des Cingulat Cortex (Cin-cort) einer Kontrolle (Cont, links) und eines Alzheimer-Kranken (AD, rechts). Blutgefäße in den Kontrollschnitten sind stark gefärbt.
  • 9C – zeigt eine Färbung von Blutgefäßen (BLV) bei in Paraffin eingebetteten Schnitten des Cingulat Cortex bei Kontrollen (Cont, oben) und bei Alzheimer-Krankheit (AD, unten). In den Kontrollschnitten sind Blutgefäße stark gefärbt.
  • 9D – zeigt in Paraffin eingebettete Schnitte des Temporalcortex (Temp-Cort) bei Alzheimer-Krankheit (AD). Sowohl Mikroglia (migli, links) als auch Knäuelzellen („tangle cells") (tang, rechts) sind stark gefärbt.
  • 9E – zeigt eine mittlere Vergrößerung (int mag) von in Paraffin eingebetteten Schnitten des Temporallappens (Temp-Lo) einer Kontrolle (Cont, links) und eines Alzheimer-Kranken (AD, rechts). Bei den normalen Kontrollschnitten sind nur Pyramidenneuronen gefärbt. Bei den AD-Schnitten wird die Färbung von Mikrogliazellen wahrgenommen, welche in der Kontrolle nicht vorhanden ist.
  • 9F – zeigt eine geringe Vergrößerung (Io mag) der 9E. Bei den normalen Kontrollschnitten (links) erscheint die Färbung in Schichten, während die Mikrogliazellen in den AD-Schnitten erscheinen (rechts).
  • 9G – zeigt eine Färbung von in Paraffin eingebetteten Schnitten des Corpus callosum (Corp-Call) einer Kontrolle (Cont, oben) und eines Alzheimer-Kranken (AD, rechts). Bei den AD-Schnitten wird die Färbung entlang der neuronalen Ausdehnung wahrgenommen.
  • 9H – zeigt eine ARP-Färbung von Neuronen und Mikroglia bei in Paraffin eingebetteten Schnitten des Temporallappens (Temp-Io) einer normalen Kontrolle (Cont, links) und eines Alzheimer-Kranken (AD, rechts). Bei den normalen Kontrollschnitten sind Neuronen und Blutgefäße gefärbt, während bei den AD-Schnitten Mikrogliazellen gefärbt sind.
  • Ausführliche Beschreibung der Erfindung
  • Eine Anzahl von Begriffen, welche hierin verwendet werden, sind nachfolgend definiert:
  • AChE,
    Acetylcholinesterase;
    ARP,
    "durchgelesenes" Acetylcholinesterasepeptid;
    ASP,
    "synaptisches" Acetylcholinesterasepeptid;
    BuChE,
    Butyrylcholinesterase;
    CNS,
    zentrales Nervensystem; gemeinsame Domäne, die Region von AChE, welche allen Speißvarianten gemeinsam ist, umfasst die Exons 1–4;
    CSF,
    Zerebrospinalflüssigkeit;
    GST,
    Glutathion-S-Transferase;
    ODN,
    Oligodesoxynukleotid;
    ORF,
    offener Leserahmen;
    RT,
    Raumtemperatur;
    UTR,
    nicht translatierte Terminalregion;
    WBC,
    weiße Blutzellen.
  • Eine Anzahl von Verfahren des Fachgebiets der Molekularbiologie wird hierin nicht ausführlich erläutert, da sie einem Fachmann bekannt sind. Solche Verfahren umfassen eine ortsgerichtete Mutagenese, PCR-Klonierung, Expression von cDNAs, Analyse von rekombinanten Proteinen oder Peptiden, Transformation von Bakterien- und Hefezellen, Transfektion von Säugerzellen und dergleichen. Lehrbücher, welche solche Verfahren beschreiben, sind beispielsweise Sambrook et al., "Molecular Cloning: A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor Laboratory, ISBN: 0879693096, 1989, "Current Protocols in Molecular Biology" von F. M. Ausubel, ISBN: 047150338X, John Wiley & Sons, Inc:, 1988 und "Short Protocols in Molecular Biology" von F. M. Ausubel et al., (Ed.) 3. Auflage, John Wiley & Sons, ISBN: 0471137812, 1995. Weiterhin wird eine Vielzahl von immunologischen Verfahren nicht in jedem Fall hierin ausführlich beschrieben, da sie einem Fachmann bekannt sind. Siehe beispielsweise "Current Protocols in Immunology", Coligan et al. (Ed.), John Wiley & Sons, Inc., New York, NY.
  • Die Erfindung umfasst Anti-AChE-Antikörper und deren Verwendung für die Diagnose von pathologischen Beschwerden des ZNS. Polyklonale Antikörper können in Kaninchen, Hühnern, Mäusen, Ratten, Schafen oder ähnlichen Säugern erzeugt werden. Für die Erzeugung von Antikörpern gegen ein erfindungsgemäßes Peptid wird das Peptid durch rekombinante DNA-Technologie in Säugerzellen hergestellt, wie es in den obigen allgemeinen Verweisen auf die Molekularbiologie beschrieben wird. Alternativ kann das Peptid durch organische Chemie synthetisch hergestellt werden. Das Peptid kann auch in Bakterienzellen oder Insektenzellen hergestellt werden, wie im oben erwähnten "Current Protocols in Molecular Biology", Kapitel 16 ausführlich beschrieben wird.
  • Das Peptid wird aus den Zellen, in welchen es hergestellt wurde, gereinigt. Verfahren zur Peptidreinigung sind einem Fachmann bekannt und werden beispielsweise in den oben erwähnten "Current Protocols in Molecular Biology", Kapitel 16 und in "Current Protocols in Protein Science", Wiley & Sons, Inc., Kapitel 5 und 6 ausführlich beschrieben. Vorteilhafterweise kann das Peptid als eine Fusion mit einem zweiten Protein hergestellt werden, wie etwa Glutathion-S-transferase oder dergleichen, oder einem Sequenz-Tag, wie etwa der Histidin-Tag-Sequenz. Die Verwendung von Fusionsproteinen oder markierten Proteinen vereinfacht das Reinigungsverfahren, wie ausführlich in den oben erwähnten "Current Protocols in Molecular Biology", Kapitel 16 und in den Anweisungen für die His-Tag-Proteinexpression und im Reinigungskit, erhältlich von der Qiagen GmbH, 40724 Hilden, Deutschland ausführlich beschrieben wird.
  • Wenn das Protein oder Peptid als ein Fusionsprotein exprimiert wurde, kann es erwünscht sein, den Fusionspartner vor der Verwendung des Proteins für die Bildung von Antikörpern zu spalten, um eine Bildung von Antikörpern gegen den Fusionspartner zu vermeiden. Die Spaltung von Fusionspartnern und die Isolierung des gewünschten Proteins wird in den oben genannten "Current Protocols in Molecular Biology", Kapitel 16 beschrieben. Vektoren, Protokolle und Reagenzien zur Expression und Reinigung von rekombinanten Proteinen, welche mit einem Maltose bindenden Protein fusioniert sind, sind auch kommerziell erhältlich.
  • Wenn ein Peptid erzeugt wird, kann es erwünscht sein, den Fusionspartner nicht zu entfernen, da das Fusionsprotein die Herstellung von Antikörpern gegen das Peptid stimulieren kann. Im Allgemeinen kann diese Betrachtung relevant sein bei der Erzeugung von Antikörpern durch Peptide, welche weniger als 50 Aminosäuren lang sind. Insbesondere wurde gefunden, dass das ARP-Peptid bei Injektion praktisch nicht immunogen ist. Es wurde gefunden, dass ein mit Hämocyanin der Napfschnecke (KLH, "keyhole limpet hemocyanin") konjugiertes ARP-Peptid Antikörper auslöst, welche ARP oder Acetylcholinesterase nicht erkennen können. Antikörper, welche ARP erkennen können, wurden erfolgreich unter Verwendung eines Glutathion-S-Transferase-ARP-Fusionsproteins erzeugt (nachstehend ausführlich erläutert). Entsprechend werden in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Antikörper unter Verwendung eines Konjugats oder Fusionsproteins des erfindungsgemäßen Peptids als Antigen ausgelöst. Ein bevorzugter Fusionspartner ist Glutathion-S-Transferase.
  • Wie oben weiterhin angemerkt wird, kann das Peptid auch durch chemische Verfahren synthetisiert werden, welche im Fachgebiet der Chemie bekannt sind.
  • Die Erzeugung von polyklonalen Antikörpern gegen Proteine wird in Kapitel 2 von "Current Protocols in Immunology", Wiley & Sons, Inc. beschrieben. Die Erzeugung von Antikörpern gegen Peptide kann aufgrund der im Allgemeinen geringeren Antigenizität von Peptiden im Vergleich zu Proteinen einige Veränderungen des Protokolls erforderlich machen. Die Erzeugung von polyklonalen Antikörpern gegen Peptide wird im oben genannten "Current Protocols in Immunology", Kapitel 9 beschrieben und hierin nachfolgend erläutert.
  • Monoklonale Antikörper können aus B-Zellen hergestellt werden, welche aus der Milz oder den Lymphknoten von immunisierten Tieren, insbesondere Ratten oder Mäusen, entnommen werden, durch Fusion mit immortalisierten B-Zellen unter Bedingungen, welche das Wachstum von Hybridzellen begünstigen. Für die Fusion von murinen B-Zellen ist die Zelllinie Ag-8 bevorzugt.
  • Das Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper wird in vielen Artikeln und Lehrbüchern beschrieben, wie etwa dem oben genannten Kapitel 2 von "Current Protocols in Immunology". Kapitel 9 davon beschreibt die Immunisienung von Tieren mit Peptiden. Milz- oder Lymphknotenzellen dieser Tiere können auf die gleiche Art verwendet werden wie Milz- oder Lymphknotenzellen von mit Protein immunisierten Tieren für die Erzeugung von monoklonalen Antikörpern, wie in Kapitel 2 darin beschrieben wird.
  • Die bei der Erzeugung von monoklonalen Antikörpern verwendeten Verfahren werden weiterhin beschrieben von Kohler und Milstein, Nature, 256, 495-497, 1975 und im US-Patent 4,376,110.
  • Bei der Herstellung von Antikörpern aus einer Genbank von humanen Antikörpern werden deren hypervariable Regionen durch fast willkürliche Sequenzen ersetzt, wie im US-Patent 5,840,479 beschrieben wird. Dieses Verfahren zur Antikörpererzeugung wird bevorzugt, wenn es schwer ist, ein Tier mit einem bestimmten Peptid oder Protein zu immunisieren. Das erfindungsgemäße Peptid kann schwach immunogen sein, sogar als ein Konjugat. Die im US-Patent 5,840,479 beschriebenen Antikörper sind weiter bevorzugt, wenn es erwünscht ist, Antikörper mit einer Struktur zu verwenden, welche humanen Antikörpern ähnlich ist, beispielsweise, wenn Antikörper erwünscht sind, welche bei Menschen eine niedrige Immunogenizität aufweisen.
  • Wenn ein geeigneter Antikörper identifiziert worden ist, kann es wünschenswert sein, die Eigenschaften des Antikörpers zu verändern. Beispielsweise kann ein chimärer Antikörper bei der Herstellung höhere Ausbeuten erreichen. Chimäre Antikörper, bei welchen die konstanten Regionen durch konstante Regionen von humanen Antikörpern ersetzt werden, sind weiterhin wünschenswert, wenn es erwünscht ist, dass der Antikörper bei Menschen eine geringe Immunogenizität aufweist. Die Erzeugung von chimären Antikörpern wird in einer Vielzahl von Publikationen beschrieben, wie etwa von Cabilly et al. in Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1984, von Morrison et al. in Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 1984, von Boulianne et al. in Nature 312, 643, 1984, in EP 125023 , EP 171496 , EP 173494 , EP 184187 , WO 86/01533, WO 87/02671 und von Harlow und Lane in "Antibodies: A Laboratory Manual", Cold Spring Harbor Laboratory, 1988.
  • Der Begriff "Antikörper" soll auch sowohl intakte Moleküle als auch Fragmente von Antikörpern umfassen, wie etwa beispielsweise Fab und F(ab')2, welche ein Antigen binden können. Fab- und F(ab')2-Fragmenten fehlt das Fc-Fragment eines intakten Antikörpers, sie werden schneller aus dem Kreislauf beseitigt und können eine geringere nicht spezifische Gewebebindung als ein intakter Antikörper aufweisen (Wahl et al., J. Nucl. Med. 24, 316-325, 1983).
  • Es ist verständlich, dass Fab und F(ab')2 und andere Fragmente der Antikörper, welche in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, für den Nachweis und die Quantifizierung des erfindungsgemäßen Peptids und von intakter AChE oder Isoformen davon verwendet werden können, gemäß den hierin offenbarten Verfahren für intakte Antikörpermoleküle. Solche Fragmente werden normalerweise durch proteolytische Spaltung erzeugt, unter Verwendung von Enzymen wie etwa Papain (um Fab-Fragmente zu erzeugen) oder Pepsin (um F(ab')2-Fragmente zu erzeugen).
  • Ein Antikörper ist mit einem Molekül "bindungsfähig", wenn er spezifisch mit dem Molekül reagieren kann und dabei das Molekül an den Antikörper bindet. Der Begriff "Epitop" soll sich auf das Teil eines beliebigen Moleküls beziehen, welches durch einen Antikörper gebunden werden kann, welches auch durch den Antikörper erkannt werden kann. Epitope oder "antigene Determinanten" bestehen normalerweise aus chemisch aktiven Oberflächengruppen von Molekülen wie etwa Aminosäuren oder Zuckerseitenketten und besitzen dreidimensionale Strukturmerkmale ebenso wie spezielle Ladungsmerkmale.
  • Ein "Antigen" ist ein Molekül oder ein Teil eines Moleküls, welches durch einen Antikörper gebunden werden kann, welches außerdem in einem Tier die Produktion eines Antikörpers induzieren kann, welcher an ein Epitop dieses Antigens binden kann. Ein Antigen kann ein oder mehr als ein Epitop aufweisen. Die spezielle Reaktion, auf welche oben hingewiesen wird, soll besagen, dass das Antigen auf hochselektive Art und Weise mit seinem entsprechenden Antikörper reagiert und nicht mit der Vielzahl anderer Antikörper, welche durch andere Antigene hervorgerufen werden können.
  • Die in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Antikörper, einschließlich Fragmenten von Antikörpern, können verwendet werden, um das erfindungsgemäße Peptid in einer Probe quantitativ oder qualitativ nachzuweisen. Dies kann durch Immunfluoreszenzverfahren durchgeführt werden, welche einen fluoreszierenden oder mit Farbe markierten Antikörper (siehe unten) verwenden, verbunden mit Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie oder fluorometrischem Nachweis.
  • Die in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Antikörper (oder Fragmente davon) können für einen in situ-Nachweis eines erfindungsgemäßen Peptids histologisch verwendet werden, wie bei der Immunfluoreszenz- oder Immunelektronenmikroskopie. Der in situ-Nachweis kann durchgeführt werden durch Entnahme einer histologischen Probe von einem Säuger und Bereitstellen des erfindungsgemäßen markierten Antikörpers für solch eine Probe. Der Antikörper (oder das Fragment) wird bevorzugt bereitgestellt durch Auftragen oder durch Überschichten des markierten Antikörpers (oder Fragments) auf eine biologische Probe. Durch die Verwendung eines solchen Verfahrens ist es möglich, nicht nur das Vorliegen des Peptids sondern auch seine Verteilung im untersuchten Gewebe zu bestimmen. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung wird ein Durchschnittsfachmann leicht erkennen, dass ein beliebiges Verfahren aus einer großen Vielfalt histologischer Verfahren (wie etwa Färbeverfahren) modifiziert werden kann, um solch einen Nachweis in situ zu erreichen.
  • Solche Assays für das erfindungsgemäße Protein umfassen normalerweise eine Inkubation einer biologischen Probe, wie etwa eines biologischen Fluids, eines Gewebeextrakts, frisch geernteter Zellen wie etwa Lymphozyten oder Leukozyten oder Zellen, welche in Gewebekultur inkubiert wurden, in Gegenwart eines ausgewählten Antikörpers, welcher das Peptid identifizieren kann, und Nachweisen des Antikörpers durch ein beliebiges Verfahren aus einer Vielzahl von im Fachgebiet bekannten Verfahren.
  • Die biologische Probe kann mit einem Festphasenträger oder einer -trägersubstanz wie etwa Nitrocellulose oder einem anderen festen Träger oder einer -trägersubstanz, welche Zellen, Zellpartikel oder lösliche Proteine immobilisieren können, behandelt werden. Der Träger oder die Trägersubstanz können dann mit geeigneten Puffern gewaschen werden, gefolgt von einer Behandlung mit einem nachweisbar markierten Antikörper, gemäß der vorliegenden Erfindung, wie oben beschrieben. Der Festphasenträger oder die -trägersubstanz können dann ein zweites Mal mit dem Puffer gewaschen werden, um nicht gebundenen Antikörper zu entfernen. Die Menge der gebundenen Markierung auf dem festen Träger oder der festen Trägersubstanz können dann durch konventionelle Mittel nachgewiesen werden.
  • Ein "Festphasenträger", "Festphasenträgersubstanz", "fester Träger", 'feste Trägersubstanz", "Träger" oder "Trägersubstanz" bedeutet einen beliebigen Träger oder eine Trägersubstanz, welche Antigen oder Antikörper binden können. Bekannte Träger oder Trägersubstanzen umfassen Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylonamylasen, natürliche und modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide und Magnetit. Die Art des Trägers kann für die Zwecke der vorliegenden Erfindung entweder bis zu einem gewissen Ausmaß löslich oder unlöslich sein. Das Trägermaterial kann praktisch jede beliebige mögliche Strukturkonfiguration aufweisen, solange das gekoppelte Molekül an ein Antigen oder einen Antikörper binden kann. Folglich kann die Konfiguration eines Trägers oder einer Trägersubstanz kugelförmig sein wie bei einem Bead, zylindrisch wie bei der Innenfläche eines Teströhrchens oder der Außenfläche eines Stabs. Alternativ kann die Oberfläche flach sein wie in einer Platte, einem Teststreifen usw. Bevorzugte Träger oder Trägersubstanzen umfassen Polystyrolbeads. Fachleuten sind viele andere geeignete Träger für die Bindung von Antikörper oder Antigen bekannt, oder sie können diese durch Routineexperimente ermitteln.
  • Die Bindungsaktivität einer bestimmten Charge eines erfindungsgemäßen Antikörpers, wie oben beschrieben, kann durch bekannte Verfahren bestimmt werden. Fachleute können die operativen und optimalen Assaybedingungen für jede Bestimmung durch Anwendung von Routineexperimenten bestimmen.
  • Andere Schritte wie etwa Waschen, Rühren, Schütteln, Filtrieren und dergleichen können zu den Assays hinzugefügt werden, wie es gebräuchlich oder für die besondere Situation erforderlich ist.
  • Einer der Wege, auf welchem ein Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung nachweisbar markiert werden kann, ist die Verbindung des Antikörpers mit einem Enzym und eine Verwendung in einem Enzymlmmunoassay (EIA). Dieses Enzym wiederum reagiert bei einer späteren Exposition gegenüber einem geeigneten Substrat mit dem Substrat auf eine solche Art und Weise, dass ein chemischer Anteil erzeugt wird, welcher beispielsweise durch spektrophotometrische, fluorometrische oder durch optische Mittel nachgewiesen werden kann. Enzyme, welche zur nachweisbaren Markierung des Antikörpers verwendet werden können, um fassen, sind aber nicht beschränkt auf Malatdehydrogenase, Nuclease von Staphylococcus, Delta-5-Steroidisomerase, Alkoholdehydrogenase aus Hefe, Alpha-Glycerophosphatdehydrogenase, Triosephosphatisomerase, Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, Asparaginase, Glucoseoxidase, Beta-Galactosidase, Ribonuclease, Urease, Catalase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase, Glucoamylase und Acetylcholinesterase. Der Nachweis kann durch kolorimetrische Verfahren durchgeführt werden, welche ein chromogenes Substrat für das Enzym verwenden. Der Nachweis kann auch durch optischen Vergleich des Ausmaßes der enzymatischen Reaktion eines Substrats im Vergleich mit Standards durchgeführt werden, welche auf die gleiche Art und Weise hergestellt wurden.
  • Der Nachweis kann unter Verwendung eines beliebigen Verfahrens aus einer Vielzahl von anderen Immunoassays durchgeführt werden. Beispielsweise ist es möglich, durch radioaktive Markierung der Antikörper oder Antikörperfragmente den Rezeptor Tyrosinphosphatase (R-PTPase) durch die Verwendung eines Radio-Immunoassays (RIA) nachzuweisen. Eine gute Beschreibung eines RIA ist in "Laboratory Techniques and Biochemistry in Molecular Biology" von Work, T. S. et al., North Holland Publishing Company, NY (1978) zu finden, mit besonderem Verweis auf das Kapitel mit dem Titel "An Introduction to Radioimmune Assay and Related Techniques" von Chard, T., hierin durch Verweis enthalten. Das radioaktive Isotop kann durch solche Mittel wie die Verwendung eines g-Counters oder eines Szintillation-Counters oder durch Autoradiographie nachgewiesen werden.
  • Es ist auch möglich, einen Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer fluoreszierenden Verbindung zu markieren. Wenn der fluoreszierend markierte Antikörper gegenüber Licht der geeigneten Wellenlänge exponiert wird, kann dessen Vorliegen aufgrund der Fluoreszenz nachgewiesen werden. Unter den geläufigsten fluoreszierenden Markierungsverbindungen sind Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthalaldehyd und Fluorescamin.
  • Der Antikörper kann auch unter Verwendung von Fluoreszenz emittierenden Metallen wie etwa 152E oder anderen Metalle der Lanthanidenreihe nachweisbar markiert werden. Diese Metalle können unter Verwendung von Metallchelatgruppen wie etwa Diethylentriaminpentaessigsäure (ETPA) an den Antikörper angeheftet werden.
  • Der Antikörper kann auch nachweisbar markiert werden durch Kopplung des Antikörpers an eine chemilumineszente Verbindung. Das Vorliegen des chemilumineszent markierten Antikörpers wird dann bestimmt durch Nachweis des Auftretens von Lumineszenz, welche während des Verlaufs einer chemischen Reaktion auftritt. Beispiele für besonders nützliche chemilumineszente Markierungsverbindungen sind Luminol, Isoluminol, theromatischer bzw. "theromatic" Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalz oder Oxalatester.
  • Ebenso kann eine biolumineszente Verbindung verwendet werden, um den erfindungsgemäßen Antikörper zu markieren. Biolumineszenz ist eine Art der Chemilumineszenz, welche in biologischen Systemen zu finden ist, in welchen ein katalytisches Protein die Effizienz der chemilumineszenten Reaktion verstärkt. Das Vorliegen eines biolumineszenten Proteins wird bestimmt durch Nachweis des Auftretens von Lumineszenz. Wichtige biolumineszente Verbindungen für die Zwecke der Markierung sind Luciferin, Luciferase und Aequorin.
  • Ein Antikörpermolekül der vorliegenden Erfindung kann zur Verwendung in einem immunometrischen Assay, welcher auch als "Zweiseiten-" oder "Sandwich"-Assay bekannt ist, angepasst werden. In einem typischen immunometrischen Assay wird eine Menge eines nicht markierten Antikörpers (oder Antikörperfragments) an einen festen Träger oder eine Trägersubstanz gebunden und eine Menge eines nachweisbar markierten löslichen Antikörpers wird zugegeben, um den Nachweis und/oder die Quantifizierung des ternären Komplexes zu ermöglichen, welcher zwischen Festphasenantikörper, Antigen und markiertem Antikörper gebildet wurde.
  • Normalerweise und bevorzugt umfassen immunometrische Assays "Forward"-Assays, bei welchen der an die Festphase gebundene Antikörper zuerst mit der zu untersuchenden Probe in Kontakt gebracht wird, um das Antigen aus der Probe zu extrahieren durch Bildung eines binären Festphasenantikörper-Antigen-Komplexes. Nach einer geeigneten Inkubationsdauer wird der feste Träger oder die Trägersubstanz gewaschen, um den Rest der flüssigen Probe einschließlich nicht gebundenem Antigen, falls vorhanden, zu entfernen und dann mit der Lösung in Kontakt gebracht, welche eine unbekannte Menge eines markierten Antikörpers enthält (welcher als ein "Reportermolekül" fungiert). Nach einer zweiten Inkubationszeit, um eine Komplexierung des markierten Antikörpers mit dem an den festen Träger oder die Trägersubstanz gebundenen Antigen durch den nicht markierten Antikörper zu ermöglichen, wird der feste Träger ein zweites Mal gewaschen, um den nicht umgesetzten markierten Antikörper zu entfernen.
  • In einer anderen Art eines "Sandwich"-Assays, welcher auch für die erfindungsgemäßen Antigene verwendbar ist, werden die sogenannten "simultanen" und "reversen" Assays verwendet. Ein simultaner Assay betrifft einen einzelnen Inkubationsschritt, da der an den festen Träger oder die Trägersubstanz gebundene Antikörper und der markierte Antikörper beide gleichzeitig zu der untersuchten Probe zugegeben werden. Nachdem die Inkubation abgeschlossen ist, wird der feste Träger oder die Trägersubstanz gewaschen, um den Rest der flüssigen Probe und nicht komplexierten markierten Antikörper zu entfernen. Das Vorliegen von markiertem Antikörper, welcher mit dem festen Träger oder der Trägersubstanz verbunden ist, wird dann so bestimmt, wie in einem konventionellen "Forward"-Sandwichassay.
  • In dem "reversen" Assay wird eine schrittweise Zugabe zuerst von einer Lösung mit markiertem Antikörper zu der flüssigen Probe, gefolgt von der Zugabe von nicht markiertem Antikörper, gebunden an einen festen Träger oder eine Trägersubstanz nach einer geeigneten Inkubationsdauer angewendet. Nach einer zweiten Inkubation wird die Festphase auf konventionelle Art und Weise gewaschen, um sie von dem Rest der untersuchten Probe und der Lösung mit nicht umgesetztem, markiertem Antikörper zu befreien. Die Bestimmung des markierten Antikörpers in Verbindung mit einem festen Träger oder einer Trägersubstanz wird dann wie in den "simultanen" und "Forward"-Assays bestimmt.
  • Die vorliegende Erfindung stellt einen Immunoassay für den Nachweis und die Quantifizierung eines erfindungsgemäßen Peptids bereit. Die Erstellung von Immunoassays, wie etwa RIA oder ELISA, ist in vielen Artikeln, Lehrbüchern und anderen Veröffentlichungen beschrieben worden. Es wird auf WO 97/03998, Seite 48, Zeile 4 bis Seite 52, Zeile 27 hingewiesen. Die Immunoassays der Erfindung können zwei allgemeine Arten darstellen: Erstens können Immunoassays unter Verwendung eines immobilisierten erfindungsgemäßen Peptids verwendet werden. Zweitens können Immunoassays unter Verwendung von immobilisierten Antikörpern, welche gegen ein Epitop eines erfindungsgemäßen Peptids gerichtet sind, verwendet werden, um das erfindungsgemäße Peptid zu quantifizieren.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Assay ein Immunoblotassay. Die Probe, beispielsweise eine Probe einer Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) wird verdünnt, beispielsweise 1:10, um eine Überladung zu vermeiden. Die Probe wird dann auf ein Polyacrylamidgel, optional ein Gradientengel, geladen und einer Elektrophorese unterzogen. Synthetisches oder rekombinant erzeugtes Peptid, bevorzugt SEQ ID NO:1, SEQ ID NO:2 oder SEQ ID NO:3, können in getrennten Spuren oder untergemischt in den Spuren der Proben als Kontrollen zugegeben werden. Das Gel wird dann geblottet, bevorzugt auf eine Nitrocellulose- oder Nylonmembran. Der Blot wird mit Antikörpern gegen das von Acetylcholin abgeleitete Peptid umgesetzt, Antikörper, welche gegenüber SEQ ID NO:1 reaktiv sind. Ein mehr bevorzugter Antikörper ist der hierin beschriebene Kaninchen-Anti-GST-ARP-Antikörper. Gebundener Antikörper kann dann durch Antikörper nachgewiesen werden, welche gegenüber dem erfindungsgemäßen Antikörper reaktiv sind, beispielsweise durch Anti-Kaninchen-Immunglobuline. Diese Immunglobuline sind bevorzugt markiert, beispielsweise durch eine Verbindung mit Peroxidase. Der Nachweis der Markierung wird dann durch im Fachgebiet bekannte Verfahren durchgeführt. Bevorzugt werden mit Peroxidase konjugierte Immunglobuline unter Verwendung des ECLTM-Detektionssystems (Amersham Pharmacia Biotech, UK) nachgewiesen.
  • Wie oben beschrieben, ist eine bevorzugte Probe Serum. Aber es können andere Körperflüssigkeiten verwendet werden, einschließlich Zerebrospinalflüssigkeit, Liquor, Speichel und dergleichen. Es können auch flüssige Extrakte von Körpergewebe analysiert werden. Alternativ kann ein Körpergewebe ohne Extraktion unter Verwendung einer zytochemischen Färbung oder einer Immunfärbung wie hierin beschrieben analysier werden.
  • Eine bevorzugte Körperflüssigkeit ist Zerebrospinalflüssigkeit. Beispielsweise können erhöhte Spiegel von AChE oder eines erfindungsgemäßen Peptids in Zerebrospinalflüssigkeit auf erhöhte Blutcortisolspiegel hinweisen, und können weiterhin auf eine Belastung bzw. Stress hinweisen.
  • Solche Assays, wie hierin oben beschrieben werden, können in der Diagnose Verwendung finden, da die Spiegel des erfindungsgemäßen Peptids bei einer Vielzahl von Beschwerden bewertet werden müssen. Beispielsweise können solche Assays nützlich sein, um die Wirkung der Behandlung eines Patienten mit einem erfindungsgemäßen Peptid zu kontrollieren. Weiterhin können solche Assays verwen det werden bei der Bestimmung einer Belastung aufgrund einer psychologischen, chemischen oder physischen Verletzung des ZNS (siehe Beispiele hierin nachfolgend).
  • In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die Erfindung somit ein Verfahren für die Diagnose einer psychologischen, chemischen oder physikalischen Verletzung des ZNS bereit, umfassend Entnehmen einer Probe von dem Säuger, Inkontaktbringen der Probe mit einem erfindungsgemäßen Antikörper, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon. Die Probe ist bevorzugt Zerebrospinalflüssigkeit.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit bei einem Patienten, umfassend Inkontaktbringen einer Probe des Patienten mit einem erfindungsgemäßen Antikörper, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon.
  • Experimentelle Verfahren
  • In situ-Hybridisierung: Verfahren der in situ-Hybridisierung wurden mit kultivierten Zellen und Geweben durchgeführt, wie ausführlich an anderer Stelle beschrieben wird (Grisaru et al., Mol. Cell. Biol. 19, 788-95, 1999, Kaufer et al., Nature 393, 373-7, 1998). Kultivierte Zellen wurden bei 300 × g zentrifugiert und fixiert unter Verwendung von 4% Paraformaldehyd auf mit Collagen beschichteten Deckgläschen, welche auf dem Boden von Kulturwells platziert wurden. Es wurden 5'-biotinylierte, 2'-O-methylierte AChEcRNA-Sonden verwendet, welche zu den 3'-alternativen humanen AChE-Exons komplementär sind. Der Nachweis und die Quantifizierung der verschiedenen AChEmRNA-Transkripte in Fötalgeweben wurden durchgeführt wie zuvor beschrieben (Grisaru et al., oben). Konfokale Mikroskopscans der aus der Kultur stammenden Zellen wurden erhalten unter Verwendung eines konfokalen MRC-1024 Bio-Rad-Mikroskops (Hemel Hempstead, Herts, UK). Von jedem Zellbild wurde eine Projektion gebildet, und für Größe und Intensität der schnellen roten Fluoreszenz wurden spezielle Kriterien festgelegt. Es wurde die Image-Pro 3.0-Software (Media Cybernetics, Silver Spring, MD, USA) verwendet, um die erhaltenen Signale zu analysieren. Zur Berechnung der p-Werte wurde ein ANOVA (Analyse der Varianz)-Test verwendet.
  • Immunoblot: Mauserum wurde 1:10 verdünnt. ARP, ASP, rekombinante AChE-S (Sigma Chemical Co.) und rekombinante AChE-R, extrahiert aus transfizierten COS-Zellen (Ben Aziz-Aloya et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2471-5, 1993, Seidman et al., Mol. Cell. Biol. 15, 2993-3002, 1995) dienten als Positivkontrollen. Eine Proteinelektrophorese in SDS-Gradienten (4-20%)-Polyacrylamidgelen (Bio-Rad Laboratories, Hercules, CA) wurde von einer Immundetektion unter Verwendung der Kaninchen-Anti-GST ARP-Antikörper, der mit Peroxidase konjugierten Anti-Kaninchen-Immunglobuline und einer ECLTM-Detektion (Amersham Pharmacia Biotech, UK) gefolgt.
  • Tiermodelle und in vivo-Experimente: Transgene FVB/N-Mausstämme, welche humane AChE-Varianten expnmieren, wurden anderswo beschrieben, ebenso wie die biochemischen Verfahren zur Messung der AChE-Aktivität (Sternfeld et al., J. Physiol., Paris, 92, 249-55, 1998). Die begrenzten Schwimmprotokolle zur Anwendung einer akuten psychologischen Belastung wurden durchgeführt, wie es detailliert beschrieben ist (Kaufer et al., Nature 393, 373-7, 1998). Unmittelbar nach der Belastung wurden die behandelten Mäuse intraperitoneal mit 0,03 ng AS1 pro g Körpergewicht injiziert (AS1 ist ein 2'-O-Methyl-geschütztes Antisense-Oligodesoxynukleotid, gerichtet auf das ACHE-Exon 2, welches AChE-S- und AChE-R-mRNA gemeinsam ist). Eine andere Gruppe von nicht belasteten Mäusen wurde mit normaler Salzlösung injiziert. 24 h später wurden die Tiere getötet und peripheres Blut wurde in mit EDTA ausgelegten Röhrchen gesammelt (Becton Dickinson Immunocytochemistry System, Inc., San Jose, CA), präpariert mit 25 Einheiten Heparinnatnum USP (Kamada LTD, Kibbutz Beit-Kama, Israel). Die AChE-Aktivität des Gesamtbluts wurde analysiert und WBC und Plättchenzahlen wurden unter Verwendung eines AcT-DifF Hämatologieanalysegeräts (Beckman Coulter, Inc., Fullerton, CA) bestimmt.
  • Beispiel 1
  • Expression von rekombinantem ARP
  • Die für die C-terminale Region von I4 codierende Sequenz (d.h. die "durchgelesene" Variante der Acetylcholinesterase umfassend die ARP-Peptidsequenz) wurde durch PCR unter Verwendung der folgenden Oligonukleotidprimer amplifiziert: GCT GGA TCC ATC GAG GGG CGA GGT ATG CAG GGG CCA GCG GGC (I4-up), auch als SEQ ID NO:4 bezeichnet, und TAT AAG CTT CTA GGG GGA GAA GAG AGG GGT (I4-down), auch als SEQ ID NO:5 bezeichnet, und in das Plasmid pGEX-KG (ATCC-Signatur ATCC77103, siehe auch Anal. Biochem. 192:262-267, 1991) eingebracht.
  • Antikörperproduktion
  • GST und das I4-GST-Fusionsprotein wurden aus dem Überstand eines E.coli-Lysats durch Affinitätschromatographie auf Glutathion-Sepharose (Pharmacia) gereinigt, mit 10 mM reduziertem Glutathion in 50 mM Tris-HCl, pH 8,0 eluiert, gegen 0,1 M Ammoniumacetatpuffer, pH 7,0 dialyisiert, aliquotisiert und lyophilisiert. Die Stabilität und Identität des Proteins wurde durch SDS-PAGE bestätigt. Die folgenden Proteaseinhibitoren wurden während der Präparation verwendet: Aprotinin (10 μg/ml), Benzamidin (5 mM), Pefabloc SC (0,2 mM) und EDTA (1 mM). Vor der Affinitätschromatographie wurde das E.coli-Lysat für 20 min bei 37 °C mit 0,2 mM Mg-ATP inkubiert, um die Fusionsproteine von einer Kontamination baktierieller Proteine zu trennen. Das Verfahren wurde gemäß den Empfehlungen von Pharmacia durchgeführt.
  • Zwei weibliche New Zealand-Kaninchen wurden subkutan mit 0,3 mg Fusionsprotein in komplettem Freund-Adjuvans immunisiert und dann monatlich mit 0,2 mg Protein in nicht komplettem Freund-Adjuvans erneut immunisiert. Blutproben wurden 10 Tage nach der Immunisierung entnommen. Die speziellen Antikörper in den Seren wurden durch ELISA auf immobilisiertem Fusionsprotein nachgewiesen, in Gegenwart eines Überschusses an löslichem GST (20 μg/ml). Die reagierenden Seren wurden für eine Antikörpeneinigung ausgewählt. Die immobilisierten I4-GST, GST und das E.coli-Lysat wurden unter Verwendung von Affigel 10 (Bio-Rad) gemäß den Empfehlungen des Herstellers hergestellt.
  • Die IgG-Rohfraktion wurde aus dem Serum hergestellt durch 50% gesättigte (NH4)2SO4-Präzipitation und in 100 mM Tris-HCl, pH 8,0, dialysiert. Um die Anti-GST-Antikörper loszuwerden, wurde die IgG-Fraktion mit GST-Beads (Affigel 10, Bio-Rad) über Nacht bei 4 °C inkubiert. Das gebundene Material wurde mit 4,5 M MgCl2 eluiert. Das Verfahren wurde mehrere Male mit dem nicht gebundenen Material wiederholt, bis keine Antikörper mehr von den GST-Beads eluiert wurden. Um die Antikörper gegen eine mögliche Kontamination bakterieller Proteine loszu werden, wurde das gleiche Verfahren mit immobilisierten Hitzeschockproteinen des E.coli-Lysats durchgeführt.
  • Das nicht gebundene Material wurde dann auf I4-GST-Beads aufgetragen (Affigel 10, Bio-Rad), 2 h bei Raumtemperatur oder über Nacht bei 4 °C inkubiert und das gebundene Material wurde mit 3,5 M MgCl2 eluiert. Die eluierten Antikörper wurden gegen 10 mM Tris-HCl, pH 8,0 und dann gegen PBS, welches 0,025% NaN3 enthielt, dialysiert.
  • Beispiel 2
  • Anhebung der AchE-Spiegel in CSF bei einer ZNS-Belastung
  • Die Erfinder haben gefunden, dass ARP und AChE-R nach einer psychologischen, chemischen oder physischen Verletzung des ZNS sowohl auf dem Niveau der mRNA als auch dem Enzymniveau reguliert werden. Beispiele für eine chemische Verletzung umfassen die Exposition gegenüber schädlichen Substanzen wie etwa Nervengas oder in einem Insektizid. Beispiele für eine physische Verletzung umfassen eine Kopfverletzung, ein Schädeltrauma, Strahlenbelastung und dergleichen.
  • Unter Verwendung einer hoch auflösenden in situ-Hybridisierung (im Wesentlichen durchgeführt, wie in den experimentellen Verfahren beschrieben) von in Paraffin eingebetteten humanen Tumorschnitten haben die Erfinder eine starke Überexpression des AChE-R-mRNA-Transknpts in polymorphen Gliobastomtumoren und insbesondere in deren hoch proliferativen Rändern im Vergleich zu benignem Gehirngewebe festgestellt, welches diese chirurgisch entfernten Tumore umgibt. Außerdem stiegen die AChE-R-Expressionsspiegel beträchtlich in Hirnschnitten nach einer Chirurgie, insbesondere nach einer Bestrahlung. Pathologisch klassifizierte Tumorproben ergaben weiterhin ausgeprägte Anstiege im Ausmaß und in der Häufigkeit einer AChE-Überproduktion bei Glioblastom im Vergleich zum Tumorgrading. Diese Befunde tragen zum allgemeinen Verständnis der Molekularbiologie von Glioblastomtumoren bei und können zu neuen, weniger schädlichen Behandlungsmustern führen.
  • Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben durch eine in situ-Hybridisierung, wie hierin oben beschrieben, auch gefunden, dass AChE-R-mRNA unter einer Belastung die subzelluläre Lokalisation verändert. Während die mRNA unter Kontrollbedingungen ausschließlich im Soma von Cortexneuronen nachgewiesen wird, erstreckt sich die AChE-R-mRNA nach Belastungsbehandlungen in die proximale Domäne der Dendriten.
  • Die AChE-Expression wurde in transgenen FVB/N-Mausrassen untersucht, die humane AChE-Spleißvarianten exprimieren. Als Kontrollen wurden Oozytenextrakte von Xenopus laevis verwendet, die verschiedene humane AChE-Spleißvarianten exprimieren. Die transgenen Mauslinien und die Xenopus-Expressionssysteme sind von Sternfeld et al., J. Physiol., Paris, 92, 249-55, 1998 beschrieben, diese Publikation ist hierin in ihrer Gesamtheit durch Verweis enthalten. Der Einfluss einer Belastung wurde unter Verwendung des begrenzten Schwimmprotokolls zum Ausüben einer akuten psychologischen Belastung untersucht, welches von Kaufer et al., Nature 393, 373-7, 1998 detailliert beschrieben wird.
  • Polyklonale Kaninchen-Antikörper gegen ARP (SEQ ID NO:1) wurden wie hierin oben beschrieben erhalten. Antikörper gegen die gemeinsame Domäne von AChE wurden von einem kommerziellen Lieferanten erhalten.
  • Extrakte von Xenopus-Oozyten oder Maus-Gehirngewebe (Cortex oder Basalganglien) oder humane Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) wurden einer SDS-PAGE unterzogen. 1 zeigt Immunoblots von Zerebrospinalflüssigkeit (CSF), rekombinanter AChE-S (rE6, Sigma) oder AChE-R (I4-Extrakte, hergestellt in Xenopus-Oozyten wie hierin nachfolgend ausgeführt). Die gegen das C-terminale Peptid von AChE-R gerichteten Antikörper ARP (Anti-I4, 1, rechte Seite) reagieren nicht mit dem AChE-S-Protein, da die Region des Introns 4 in dieser mRNA herausgespleißt ist. Andererseits identifizieren die Antikörper das AChE-R-Protein deutlich. Antikörper gegen die gemeinsame Domäne der AChE (1, linke Seite) können sowohl AChE-R als auch AChE-S-Proteine identifizieren.
  • Im Folgenden beziehen sich "nicht belastete Menschen" auf Patienten, bei welchen kein verstärktes Omnipaque-Signal mittels CT-Hirnscan nachgewiesen wurde, während "belastete Menschen" Patienten bezeichnen, bei welchen ein verstärktes Omnipaque-Signal durch CT-Hirnscan nachgewiesen wurde (für Einzelheiten siehe nachfolgenden Abschnitt betreffend CT-Scans).
  • In der Zerebrospinalflüssigkeit von nicht belasteten Menschen (1 "–") kann AChE durch keinen der Antikörper nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu weisen beide Antikörper das AChE-Protein in der CSF von belasteten Menschen (1, "+") leicht nach. Der Antikörper gegen die gemeinsame Domäne weist auch ein kleineres Fragment von AChE (1, linke Seite) nach. Dieses Fragment entspricht in der Größe einem C-terminalen trunkierten AChE-R-Protein. Allerdings kann der Antikörper gegen das C-terminale Peptid diese Bande nicht nachweisen (1, linke Seite).
  • Diese Experimente zeigen, dass AChE in CSF bei einer ZNS-Belastung in erhöhten Mengen auftritt.
  • AChE kann auch in Maus-Gehirngewebe nachgewiesen werden. 2 zeigt Extrakte aus der Cortex-Region und Region der Basalganglien aus dem Gehirn von Kontrollmäusen und transgenen Mäusen mit humaner AChE. Hierin verwendete transgene FVB/N-Mausrassen, welche humane AChE-Varianten exprimieren, wurden von Sternfeld et al., J. Physiol., Paris 92, 249-55, 1998 beschrieben. E6 in 2 bezeichnet eine transgene Maus, welche eine humane AChE-S exprimiert, In ist eine transgene Maus, welche eine durch Insertion inaktivierte humane AChE-S exprimiert, I445 und I470A bezeichnen transgene Mäuse, welche verschiedene AChE-R-Konstrukte exprimieren. Die Gewebe wurden extrahiert, auf SDS-PAGE-Gelen gefahren und geblottet, wie im oben genannten Sternfeld et al. beschrieben. Als eine Kontrolle wurden Extrakte von Xenopus-Oozyten parallel gefahren, welche humane AChE-S (E6), AChE-R (I4) oder AChE-E (E4) exprimieren. 2A zeigt den Nachweis von humanen AChE-Isoformen in Gehirngeweben einer transgenen Maus durch den Antikörper gegen die gemeinsame Domäne von AChE. AChE wird im Cortex und in den Basalganglien nachgewiesen. Die transgenen Mäuse, welche das durch Insertion inaktivierte AChE-S-Konstrukt (In) exprmieren, zeigen eine schwache Expression von AChE in den Basalganglien und exprimieren AChE nicht über den Spiegel der Kontrollmäuse (nicht transgen) im Cortex (2A).
  • Bei Verwendung der Anti-ARP-Antikörper wurden ähnlich Ergebnisse erhalten mit der Ausnahme, dass keine kleineren Fragmente nachgewiesen werden konnten (2B).
  • Beispiel 3
  • ARP-Efifekfe in vivo
  • ARP akkumuliert unter Belastung im Serum
  • Um herauszufinden, ob das ARP-Peptid natürlich im Blut vorkommt und ob dessen Spiegel unter einer physiologischem Belastung ansteigen, wurden FVB/N-Mäuse (n=12) einem begrenztem Schwimmprotokoll zum Ausüben einer akuten psychologischen Belastung unterzogen, wie an anderer Stelle beschrieben wird (Kaufer et al., siehe oben). 24 h später entnommene Serumproben wurden einer Gradientengelektrophorese unterzogen. 3, oben, zeigt ein mit Poinceau gefärbtes Polyacrylamidgradientengel (4–20%, Bio-Rad), beladen mit: (1) Proteinextrakt aus COS-Zellen, transfiziert mit einem für AChE codierenen Plasmid (Ben Aziz-Aloya et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 2471-5, 1993; Seidman et al., Mol. Cell. Biol. 15, 2993-3002, 1995) und gemischt mit synthetischem ARP (ARP+AChE-R); (2) rekombinantes AChE-S (Sigma), gemischt mit synthetischem ASP (ASP+AChE-S); (3) Serum (2 μl) aus einer mit Saline injizierten Maus, 24 h nach der Behandlung entnommen (Kontrolle); (4) Serum von einer Maus, welche einer begrenzten Schwimmbelastung unterzogen wurde, wie oben beschrieben, 24 h nach der Behandlung entnommen (Stress). Die Positionen der Molekulargewichtsmarker sind links gezeigt. Das Gel wurde dann elektrogeblottet und einer Immundetektion (für Einzelheiten siehe "Immunoblot" im Abschnitt Experimentelles Verfahren) mit affinitätsgereinigtern Kaninchen-Antikörper unterzogen, welche gegen ein rekombinantes GST-ARP-Fusionsprotein (3, unten) gebildet wurden. Ein 67 kD-Protein, übereinstimmend mit der erwarteten Größe von AChE-R, wird im Serum nachgewiesen (oberer Pfeil). Weiterhin wird eine selektive Markierung von synthetischem ARP (aber nicht von AChE-S oder ASP) durch diesen Antikörper nachgewiesen. Die Akkumulierung von ARP im Serum von belasteten Mäusen ist offensichtlich aufgrund der intensiven Markierung von nativem ARP in dem Serum einer belasteten Maus (unterer Pfeil).
  • ARP Akkumulierung im Serum unter Belastung
  • Die intensive Markierung von ARP in dem nicht fraktionierten Mausserum, welches 24 h nach der Belastungsbehandlung entnommen wurde, ergibt ausgeprägtere Anstiege dieses Peptids als beim nativen Protein AChE-R. Dies kann eine erhöhte proteolytische Aktivität unter einer Belastung widerspiegeln. Kombiniert mit der Abwesenheit von Spaltstellen für gewöhnliche Proteasen innerhalb der ARP-Sequenz erklärt dies weiterhin den reproduzierbaren Ablauf von proteolytischen Abbauprodukten von Serum-AChE-R, welche in den belasteten Serumproben intensiviert wurden. Die physiologischen Auswirkungen dieses Befunds sind die, dass katalytische AChE-Aktivitätsmessungen zu geringe Schätzungen des Ausmaßes der Überproduktion im Blut unter einer Belastung darstellen. Ähnlich können Messungen der Acetylcholinhydrolyse die tatsächlichen Mengen des AChE-Proteins und dessen Abbauprodukte im Gehirn oder im Muskel unterschätzen. Die beschriebenen Abnahmen der AChE-Aktivität bei der Alzheimer-Krankheit können folglich Wissenschaftler und Kliniker gleichermaßen durch Maskierung der Akkumulation von morphologisch aktiven, von AChE stammenden Peptiden mit Langzeitwirkungen irreführen.
  • Beispiel 4
  • AChE-R-Wirkungen auf Hippocampus-LTP legen eine kausale Beteiligung in neuronalen Belastungsreaktionen nahe
  • Auf molekularem Niveau führt eine psychologische Belastung insbesondere zu einer schnellen und doch lang anhaltenden Modulation der Expression. Wie bei den Genen, welche das cholinerge System betreffen, ist gezeigt worden, dass innerhalb von einer Stunde nach einer akuten Belastung lang anhaltende Veränderungen der cholinergen Genexpression ermöglicht werden (Kaufer et al., siehe oben, 1998). Dies betrifft besonders eine drastische Erhöhung in den Spiegeln der normalerweise seltenen "durchgelesenen" Variante der Acetylcholinesterase (AChE-R), gekoppelt mit einer Herunterregulation von Acetylcholin synthetisierenden und verpackenden Proteinen, des Enzyms ChAT und dem verbundenen vesikulären Acetylcholintransporter (vAChT). Diese Rückkopplungsreaktion trägt wahrscheinlich zur Verringerung der ACh-Spiegel nach einer Belastung bei. Eine andere Folge von Stressreaktionen betrifft einen plötzlichen Anstieg der proteolytischen Aktivitäten. Dies führt, neben anderen Effekten, zur Spaltung des C-terminalen Peptids (ARP = AChE Readthrough Peptide) von dem "durchgelesenen" Kernenzym. Eine Immundetektion unter Verwendung von Anti-ARP-Antikörpern ergibt einen Anstieg von AChE-R-Abbauprodukten in der Zerebrospinalflüssigkeit von Patienten unter Belastung (Kaufer, Doktorarbeit, 2000). Außerdem induziert die Injektion von synthetischem ARP selbst eine Proliferation von hämatopoetischen Vorläuferzellen und eine Überexpression von Knochenmarks-AChE-R innerhalb von 24 h (Grisaru et al., eingereicht, 2000). Diese neuen Beobachtungen brachten die faszinierende Möglichkeit auf, dass AChE-R auch physiologische und Verhaltensfunktionen besitzt. Um diese Arbeitshypothese zu untersuchen, wurden die Wirkungen von LTP auf begrenzten Schwimmstress (1 h nach der Induktion) mit den Wirkungen verglichen, welche bei transgenen Mäusen, welche AChE-R überexprimieren, induziert weden.
  • Differenzielle Eigenschaften von AChE-Varianten bei synaptischer Plastizität – Belastungseffekte
  • Die "durchgelesene" AChE-Variante ist die einzige AChE-Variante, welche unter einer psychologischen Belastung hochreguliert ist. Deshalb wurde die Möglichkeit untersucht, dass die sofortige Besserung der psychologischen Belastung im Licht der Überexpression der "durchgelesenen" AChE-Form das Muster von LTP beeinflusst.
  • Eine Belastung wurde dadurch induziert, dass Mäuse gezwungen wurden, für 4 min mit einem 4-Minuten-Intervall zu schwimmen, und 1 h später wurden Schnitte für LTP-Experimente entnommen. Es wurde der Schaffer-Kollateralen-CA1-Synapsenweg untersucht. Basisfeldpotenziale wurden für 15 min bei 0,033 Hz aufgezeichnet. Dann wurde durch drei aufeinanderfolgende tetanischen Stimulationen, jeweils von 1 sek Dauer und mit 50 Hz mit 20 sek Intervallen zwischen den Stimuli LTP induziert. Nach der Tetanisierung wurde die Veränderung der Steigung des postsynaptischen Feldpotenzials (PSP) für bis zu 3 h verfolgt.
  • Während Schnitte von Kontrollmäusen eine schrittweise Potenzierung von 235 ± 27% (n = 3) aufweisen, zeigen die Schnitte von belasteten Mäusen ein unterschiedliches Muster, wie in 4 gezeigt wird. LTP besaß einen langsamen Beginn, verzögert von 5 auf 20 min und erreichte ein Plateau einer Potenzierung von 238 ± 18% (n = 8), in dieser Hinsicht ähnlich wie die Kontrollspiegel.
  • Deshalb verändert eine Belastung den Beginn von LTP, durch Verzögerung der frühen Phase, wobei dennoch eine nachfolgende stabile Potenzierung erreicht wird.
  • AChE-R-Effekte
  • Transgene Mäuse, welche die "durchgelesene" AChE-R-Isoform überexprimieren, ermöglichten eine direkte Untersuchung der Frage, ob eine Belastung durch Erhöhung der AChE-R LTP beeinflusst. Es wurden Schnitte von adulten Kontrollmäusen und transgenen Mäusen, 3–5 Monate alt, präpariert und LTP-Experimente wurden wie oben beschrieben durchgeführt.
  • Wie in 5 gezeigt ist, zeigt LTP in Schnitten von transgenen Mäusen, welche AChE-R überexprimieren, das gleiche Muster eines langsamen Beginns wie bei den durch Belastung induzierten Mäusen (vgl. mit 4).
  • Beispiel 5
  • Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke ist verbunden mit einer Belastungsreaktion
  • Bei der Suche nach molekularen Parametern, welche mit einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke (BBB) verbunden sind, wurde ein quantitativer Ansatz zur Analyse von humanen Gehirnbildern entwickelt, welche durch Computertomographie (CT), Magnetresonanz-Imaging (MRI) oder Single-Photon-Emissions-CT (SPECT) erhalten wurden. 6B zeigt Computertomographiescans von Patienten mit und ohne Verabreichung von Omnipaque (Nycomed AS), einem löslichen iodhaltigen Kontrastmittel. Die Figur zeigt, dass bei normalen Patienten wenig Kontrastmittel in das Gehirn eindringt. Aber bei Patienten, welche während einer Schwangerschaft an Eklampsie leiden oder bei Patienten, welche an fokalen epileptischen Anfällen leiden, wurde eine signifikant erhöhte Durchdringung von Omnipaque in das Gehirn gefunden (siehe Pfeile in 6B). Bei 17 von 34 Patienten mit unterschiedlichen, das ZNS betreffenden Symptomen wurde ein Anstieg von mehr als 50% der Durchdringung der entsprechenden Kontrastmittel, Omnipaque, Gadolinium oder DTPA ins Gehirn beobachtet.
  • 7A zeigt ein Beispiel eines erhöhten Omnipaque-Signals, gezeigt durch einen CT-Scan im Vergleich mit Kontrollpatienten, auch bei Patienten nach Ischämie.
  • Bei der Analyse der oben beschriebenen Daten der Region des Gehirns, welche die höchste Signalerhöhung zeigt, wurde eine signifikante Verstärkung des Signals in der Corona Radiata, in der grauen Substanz und in Weichteilregionen gefunden. Es wurde eine sehr geringe Erhöhung der Durchdringung des Kontrastmittels in die Thalamusregion gefunden und das Cerebellum und die Pons-Regionen schienen nicht betroffen. Die prozentuale Erhöhung des Kontrastmittelsignals war am größten (durchschnittlich 30%) in den Weichteilen (7B).
  • Diese Daten zeigen eine Beeinträchtigung der BBB bei Patienten mit ZNS-Pathologien. Die Daten zeigen weiterhin, dass die Beeinträchtigung des ZNS mit einer Belastung verbunden ist und dass das größte Ausmaß einer Beeinträchtigung der BBB in Regionen der Weichteile, der grauen Substanz und der Corona Radiata aufzutreten scheinen.
  • Um herauszufinden, ob solch eine Beeinträchtigung mit einer ZNS-Belastung verbunden ist, wurde die Signalerhöhung (d.h. prozentual erhöhte Durchdringung von Omnipaque in das Gehirn, wie durch CT-Scans gezeigt) mit verschiedenen Belastungsparametern korreliert. 6C zeigt, dass die Beeinträchtigung der BBB in der Tat mit Belastungsindikatoren wie etwa Herzfrequenz, Leukozytenzahl und Serumcortisolspiegel korrelierte. Blutdruck und Körpertemperatur andererseits schienen nicht mit einer gesteigerten Durchdringung von Kontrastmitteln wie Omnipaque korreliert zu sein.
  • CSF-Proben, welche von Patienten entnommen wurden, wurden auf SDS-PAGE-Gelen gefahren, geblottet und mit Anit-AChE-Antikörpern gefärbt. Die Immunoblots ergaben bei Proben von belasteten Patienten erhöhte AChE-R-Spiegel.
  • Die obigen Ergebnisse wurden in Tierexperimenten bestätigt. Mäuse, welche einem begrenzten Schwimmbelastungsprotokoll wie oben beschrieben unterzogen wurden, wurden mit Evans Blue injiziert, einem Farbstoff, welcher normalerweise die BBB nicht durchdringt aufgrund seiner Verbindung mit Blutalbumin. 6A zeigt, dass eine große Menge des Farbstoffs in das Gehirn von belasteten Mäusen eindringt, im Vergleich zu sehr geringen Spiegeln bei nicht belasteten Kontrollmäusen.
  • Beispiel 6
  • Selektiver Anstieg des AChE-R-Proteins in CSF von Patienten mit Alzheimer-Krankheit
  • Um die mögliche Beteiligung von speziellen Acetylcholinesterase (AChE)-Isoformen an der Alzheimer-Krankheit (AD) zu untersuchen, wurden Proben von Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) von AD-Patienten und angeglichene Kontrollen Messungen der katalytischen Aktivitäten und einer elektrophoretischen Trennung unterzogen, gefolgt von Immunoblotanalysen und einer densitometrischen Quantifizierung der Markierungssignale. Wie erwartet und wie früher gezeigt wurde (Saez-Valero et al., J. Neurochem. 72, 1600-1608, 1999) zeigte AD-CSF eine geringere AChE-Aktivität (16,3+2,0 U/ml, n=6) als die Kontrollen (28,3+4,9 U/ml, n=6). Die Daten sind Mittelwerte ± SEM, ein Unit (U) ist definiert als die Menge an Enzym, welche 1 nmol Acetylthiocholin pro Minute bei 22 °C hydrolysiert (nicht gezeigt).
  • Um zu untersuchen, ob die Abnahme der AChE-Aktivität in AD-CSF mit der differenziellen Expression von AChE-R verbunden ist, wurden 8 μg Protein von CSF-Proben einer elektrophoretischen Trennung unterzogen, gefolgt von einer Immunoblotanalyse und einer densitometrischen Quantifizierung. Die Blots wurden mit dem Antikörper gegen das C-terminale Peptid inkubiert, welches für AChE-R einzigartig ist (anti-ARP: oberes Feld, 8A) oder mit dem Antikörper, welcher auf die gemeinsame Domäne aller AChE-Isoformen gerichtet ist (anti-core; unteres Feld).
  • Wie in 8A gezeigt ist, werden mit beiden Antikörpern drei Proteinbanden zwischen 66 und 46 kD beobachtet. Diese drei Proteinbanden spiegeln wahrscheinlich unterschiedliche Ausmaße der Glykosylierung des AChE-Proteins wider. Aber der polyklonale Antikörper, welcher durch das C-terminale Peptid hervorgerufen wurde, welcher einzigartig ist für die durch Stress assoziierte "durchgelesene" AChE-Isoform, ergab einen signifikanten Anstieg (p < 0,05) in den AD-CSF-Proben im Vergleich mit den Kontrollen (oberes Feld). Wenn ein polyklonaler Antikörper, welcher gegen die N-terminale Domäne gerichtet ist, die allen AChE-Isoformen gemeinsam ist, verwendet wurde (unteres Feld), wurden andererseits keine signifikanten Unterschiede zwischen den AD- und Kontrollproben gefunden, obwohl das Signal in der Kontrolle stärker war. Es wird angemerkt, dass ARP, humane rekombinante AChE-S und AChE-R als Positivkontrollen oder Negativkontrollen an der rechten Seite der Füllung verwendet wurden.
  • Die Ergebnisse wurden durch Quantifizierung der Blots durch eine densitometrische Analyse bestätigt (8B).
  • Immunmarkierung von ARP bei Alzheimer-Krankheit im Vergleich zu normalen Hirnschnitten
  • Das Muster der AChE-R-Expression in Hirnschnitten von Patienten mit Alzheimer-Krankheit wurde als nächstes untersucht, um zu ermitteln, ob eine Expression dieses Proteins auch im Hirn ein Unterschied war, ähnlich zu den in der CSF gefundenen Expressionsunterschieden.
  • Die 9A bis 9H stellen die Immunmarkierung mit einem Anti-ARP-Antikörper in verschiedenen in Paraffin eingebetteten Hirnschnitten dar. Interessanterweise färbten die Anti-ARP bei Alzheimer-Patienten die meisten Mikroglia, wohingegen in normalen Hirnschnitten Neuronen und Blutgefäße markiert waren. In der Tat wurden bei der Markierung von ARP in AD-Hirnschnitten im Vergleich zu normalen Hirnschnitten beträchtliche Unterschiede gefunden.
  • Als Folgerung tritt im CSF von AD-Patienten ein selektiver Anstieg des AChE-R-Proteins auf. Die stärkere Produktion von AChE-R bei AD könnte zur charakteristischen Neuroverschlechterung dieser Form von Demenz beitragen oder sie verstärken. Im Hinblick auf die nicht cholinergen, nicht katalytischen Aktivitäten, welche AChE-R bei der Modulation einer neuronalen Langzeitumororganisation nach einer Belastung oder anderen cholinergen Verletzungen (Kaufer et al., Nature 393, 373-377, 1998) zuzuordnen sind, erscheint diese Möglichkeit ziemlich wahrscheinlich.
  • Sequenzprotokoll
    Figure 00310001
  • Figure 00320001

Claims (13)

  1. Antikörper, welcher die AChE-R-Spleißvariante der Acetylcholinesterase oder ein davon abgeleitetes C-terminales Peptid erkennt, wobei das C-terminale Peptid das I4-Peptid umfasst, zur Diagnose einer Belastung des zentralen Nervensystems (ZNS), einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke und/oder der Alzheimer-Krankheit.
  2. Antikörper nach Anspruch 1, worin die ZNS-Belastung durch eine psychologische, chemische oder physische Verletzung verursacht wird.
  3. Antikörper nach Anspruch 1, welcher das C-terminale Peptid erkennt.
  4. Antikörper nach Anspruch 3, worin das C-terminale Peptid eine wie in SEQ ID NO:1 dargestellte Aminosäuresequenz aufweist.
  5. Antikörper nach Anspruch 4, welcher monoklonal ist.
  6. Verfahren zur Diagnose einer Belastung des zentralen Nervensystems (ZNS) oder einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke bei einem Säugetier, umfassend Inkontaktbringen einer Probe des Säugers mit einem Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, worin die ZNS-Belastung durch eine psychologische, chemische oder physische Verletzung verursacht wird.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, worin die physische Verletzung eine Kopfverletzung, ein Schädeltrauma oder eine Strahlenbelastung ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, worin die chemische Verletzung eine Exposition gegenüber einem Insektizid oder Nervengas ist.
  10. Verfahren zur Diagnose der Alzheimer-Krankheit bei einem Patienten, umfassend Inkontaktbringen einer Probe des Säugers mit einem Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, Entfernen von ungebundenem Antikörper und Nachweisen des Ausmaßes der Reaktion zwischen dem Antikörper und in der Probe vorliegender Acetylcholinesterase oder eines Fragments davon.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, worin die Probe Serum oder eine Zerebrospinalflüssigkeitsprobe ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, worin die Probe Serum oder eine Zerebrospinalflüssigkeitsprobe ist.
  13. Verwendung der Antikörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5 bei der in vitro-Diagnose einer Belastung des zentralen Nervensystems (ZNS), der Alzheimer-Krankheit oder einer Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke bei einem Säuger.
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