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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Diagnose, Prophylaxe und Behandlung
von Brustkrebs, und insbesondere die Verwendung eines aus Membranpräparationen
einer Brustkrebs-Zelllinie isolierten Proteins, die Verwendung von
Zusammensetzungen, die das Protein enthalten, einschließlich Impfstoffen,
sowie die Verwendung von Antikörpern,
die für
das Protein immunspezifisch sind, bei einer solchen Diagnose, Prophylaxe oder
Behandlung.
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Brustkrebs
die am häufigsten
diagnostizierte Krebserkrankung bei Frauen. Die Durchführung von
Untersuchungsprogrammen zur Früherkennung
von Brustkrebs und das Aufkommen von Anti-Krebs-Behandlungen, wie beispielsweise Chemotherapie,
Bestrahlungstherapie und Anti-Östrogentherapien
zur Unterstützung der
chirurgischen Resektion haben das Überleben von Brustkrebspatienten
verbessert.
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Einige
Brusttumoren jedoch werden gegenüber
solchen Behandlungen unempfindlich, da die Krebszellen eine Resistenz
gegen chemotherapeutische Wirkstoffe entwickeln oder ihre Hormonsensitivität verlieren,
was zu einer wiederkehrenden oder metastatischen Erkrankung führt, die
oftmals unheilbar ist. Kürzlich erlangte
die Entwicklung von immunologischen Therapien (Green, et al., Cancer
Treat. Rev. 26, 269–286 (2000);
Davis, Immunol. Cell Biol. 78, 179–195 (2000); Knuth, et al.,
Cancer Chemother. Pharmacol. 46, 546–51 (2000); Shiku, et al.,
Cancer Chemother. Pharmacol. 46, S77–82 (2000); Saffran, et al.,
Cancer Metastasis Rev. 18, 437–449
(1999)), wie beispielsweise Krebsimpfstoffe und monoklonale Antikörper (mAbs)
als Mittel zur Initiierung und Ausrichtung einer Immunantwort des
Wirts gegen Tumorzellen, verstärkte
Aufmerksamkeit. Im Jahr 1998 erteilte die FDA eine Zulassung für die Verwendung
von Herceptin (Stebbing, et al., Cancer Treat. Rev. 26, 287–290 (2000);
Dillman, Cancer Biother. Radiopharm. 14, 5–10 (1999); Miller & Sledge, Invest.
New Drugs 17, 417–427
(1999)), einen das erbB2/HER2-neu-Rezeptorprotein erkennenden mAb,
als Behandlungsmittel für
metastatischen Brustkrebs. Es wurde gezeigt, dass Herceptin in Verbindung mit
einer Chemotherapie die Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit
im Vergleich zu Patienten, die nur eine Chemotherapie erhalten,
verlängert
(Baselga, et al., Cancer Res. 58, 2825–2831 (1998)). Herceptin ist
jedoch lediglich bei der Behandlung der 10 bis 20% Patienten wirksam,
deren Tumoren das erbB2-Protein überexprimieren.
Aus diesem Grunde ist die Identifizierung weiterer geeigneter Ziele
oder Antigene für
die Immuntherapie von Brustkrebs zunehmend wichtig geworden.
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Ein
ideales Zielprotein für
die Immuntherapie von Krebs sollte ein begrenztes Expressionsprofil
in normalen Geweben aufweisen und in Tumoren überexprimiert werden, sodass
die Immunantwort gegen Tumorzellen gerichtet wird und nicht gegen
andere Organe. Zusätzlich
sollte das Zielprotein an der Zelloberfläche exponiert sein, wo es für die therapeutischen
Mittel zugänglich
ist. Tumor-Antigene wurden für
eine Vielzahl von Krebsarten durch Anwendung von Methoden, wie beispielsweise
dem differentiellen Screening von cDNA (Hubert, et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., USA 96, 14523–14528
(1999); Lucas, et al., Int. J. Cancer 87, 55–60 (2000)), sowie durch Aufreinigen
von Zell-Oberflächen-Antigenen,
die durch Tumor-spezifische Antikörper erkannt werden (Catimel,
et al., J. Biol. Chem. 271, 25664– 25670 (1996)), identifiziert.
Als alternativen Ansatz zur Identifizierung von Brusttumor-Antigenen
haben wir Proteomik-Analysen
verwendet, um die Gegenstücke von
Proteinen in Zellmembranen zu charakterisieren, die aus der Brustkrebs-Zelllinie T-47D (ATCC:HTB-133) isoliert
wurden. Auf diese Weise haben wir ein Protein identifiziert, das
als BCMP 7 bezeichnet wird und eine erhöhte Expression in einigen Brustkrebslinien
aufweist, was darauf hindeutet, dass es ein geeignetes Ziel für Krebstherapie
und Krebsdiagnose sein könnte.
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BCMP
7 ist bekannt. WO 98/07749 offenbart beispielsweise neue humane
Wachstumsfaktoren. Diese umfassen eine als HuXAG-1 identifizierte
Sequenz, die dem vorliegend besprochenen BCMP 7 entspricht. WO 99/53040
offenbart eine große
Anzahl von Sequenzen, die aus einer EST-Datenbank stammen, einschließlich Sequenzen,
die als Sequenzen ID 265 und 288 identifiziert werden und dem vorliegend
besprochenen BCMP 7 entsprechen. Es wird darauf hingewiesen, dass
diese Sequenzen im Krebsgewebe der Ovarien verstärkt exprimiert werden. WO 99/55858
offenbart eine große
Anzahl von Sequenzen, die aus einer EST-Datenbank stammen. Diese
umfassen Sequenzen, die als Sequenzen ID 8 und 181 identifiziert
werden, und dem vorliegend besprochenen BCMP 7 entsprechen; es wird
darauf hingewiesen, dass diese Sequenzen im Pankreas-Krebsgewebe
verstärkt
exprimiert werden. WO09841627 offenbart mehrere Sequenzen, insbesondere
die SEQ ID Nrn. 1 und 2, die dem vorliegend besprochenen BCMP 7
entsprechen. WO98211217 offenbart ebenfalls Sequenzen (SEQ ID Nrn.
9 und 27), die dem vorliegend besprochenen BCMP 7 entsprechen und
von Magenkrebs erhalten wurden. WO0053755 offenbart eine Sequenz
(PRO 1030), die dem vorliegend beschriebenen BCMP 7 entspricht.
Es wurde eine Gen-Kopien-Amplifikation ("gene copy amplification") verwendet, um die
Bedeutung des Proteins für
eine Gruppe von Tumoren zu quantifizieren. Die Anzahl der Gen-Kopien
war im primären
Lungentumor sowie im primären
Dickdarmtumor erhöht.
Sequenzen, die BCMP 7 entsprechen, sind auch in WO9940189 vorhanden.
Es wurde ferner gezeigt, dass BCMP 7 in Brustkrebs-Zelllinien mit
dem Östrogen-Rezeptor co-exprimiert
wird (Thompson & Weigel,
1998, Biochem. Biophys. Res. Commun. 251, 111–116).
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Diese
Dokumente aus dem Stand der Technik zeigen jedoch nicht die Beteiligung
von BCMP 7 an Brustkrebs und/oder sie zeigen nicht, dass BCMP 7
an der peripheren Membran lokalisiert und daher nützlich bei
einem immuntherapeutischen Ansatz gegen Brustkrebs ist.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung gemäß eines ersten Aspekts ein
Verfahren zum Screening nach und/oder zur Diagnose von Brustkrebs
in einem Subjekt bereit, wobei das Verfahren den Schritt des Detektierens
und/oder des Quantifizierens der Menge eines Polypeptids in einer
biologischen Probe umfasst, die von einem Subjekt erhalten wurde,
und wobei das Polypeptid:
- a) die in 1 gezeigte
Aminosäuresequenz
umfasst oder aus dieser besteht;
- b) ein Derivat mit einer oder mit mehreren Aminosäure-Substitutionen, -Deletionen
oder -Insertionen in Bezug auf die in1 gezeigte
Aminosäuresequenz
ist; oder
- c) ein Fragment eines wie oben in a) oder b) definierten Polypeptids
ist, das mindestens 10 Aminosäuren lang
ist.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Prophylaxe und/oder zur Behandlung von Brustkrebs in einem Subjekt
bereit, das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
von mindestens einem wie im ersten Aspekt der Erfindung definierten
Polypeptid an das Subjekt umfasst.
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Gemäß eines
dritten Aspekts stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
mindestens eines wie im ersten Aspekt der Erfindung definierten
Polypeptids bei der Herstellung eines Medikamentes zur Verwendung
bei der Prophylaxe und/oder bei der Behandlung von Brustkrebs bereit.
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Wie
vorliegend verwendet, bezieht sich Brustgewebe auf die Brust selbst
sowie auf das Gewebe, das angrenzend zu den Schichten liegt und/oder
innerhalb der Schichten liegt, welche der Brust zugrundeliegen. Das
Subjekt kann ein Säugetier
sein und ist vorzugsweise ein Mensch, obgleich Affen, Menschenaffen,
Katzen, Hunde, Kühe,
Pferde und Kaninchen von der vorliegenden Erfindung umfasst sind.
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Beim
zweiten oder dritten Aspekt können
die Polypeptide oder Fragmente derselben in isolierter oder rekombinanter
Form bereitgestellt werden, und sie können an andere Reste fusioniert
sein. Es werden insbesondere Fusionen der Polypeptide oder der Fragmente
derselben mit Lokalisierungs-Reporterproteinen, wie beispielsweise
dem Green Fluorescent Protein (U.S. Patent Nrn. 5,625,048, 5,777,079,
6,054,321 und 5,804,387) oder dem DsRed Fluorescent Protein (Matz,
et al. (1999) Nature Biotech. 17: 969–973), vorgeschlagen. Die Polypeptide
oder Fragmente derselben können
in einer im Wesentlichen reinen Form bereitgestellt werden, d.h.
zu einem wesentlichen Grad frei von anderen Proteinen. Somit kann
ein Polypeptid in einer Zusammensetzung bereitgestellt werden, in
der es den vorherrschenden Bestandteil darstellt (d.h. es liegt
in einem Gehalt von mindestens 50% vor, vorzugsweise mindestens
75%, mindestens 90% oder mindestens 95%; sofern auf einer Gewicht/Gewicht-Basis bestimmt, bei
der Lösungsmittel
und Träger
ausgeschlossen werden).
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Um
die vorliegende Erfindung umfassend verstehen zu können, werden
die Polypeptide, die von a)–c) umfasst
sind, nunmehr genauer besprochen.
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Polypeptide, die von a)
umfasst sind
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Ein
Polypeptid, das von a) umfasst ist, kann aus der in 1 gezeigten
Aminosäuresequenz
bestehen, oder es kann eine zusätzliche
N-terminale und/oder eine zusätzliche
C-terminale Aminosäuresequenz
in Bezug auf die in 1 gezeigte Sequenz aufweisen.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können aus verschiedenen Gründen vorgesehen
werden. Methoden zur Bereitstellung solcher zusätzlicher Sequenzen sind im
Stand der Technik hinreichend bekannt. Zusätzliche Sequenzen können bereitgestellt
werden, um die Eigenschaften eines bestimmten Polypeptids zu verändern. Dies
kann bei der Verbesserung der Expression oder Regulation der Expression
in bestimmten Expressionssystemen nützlich sein. Eine zusätzliche
Sequenz kann beispielsweise für
ein gewisses Maß an
Schutz gegen proteoly tische Spaltung sorgen. Dies wurde bei dem
Hormon Somatostatin erreicht, indem man es an seinem N-Terminus
mit einem Teil des Enzyms β-Galaktosidase
fusionierte (Itakwa et al., Science 198: 105–63 (1977)).
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Zusätzliche
Sequenzen können
ferner bei einer Veränderung
der Eigenschaften eines Polypeptids zur Unterstützung bei der Identifizierung
oder Aufreinigung nützlich
sein. Es kann beispielsweise ein Fusionsprotein bereitgestellt werden,
in dem ein Polypeptid mit einem Rest verbunden ist, der sich durch
Affinitäts-Chromatographie
aufreinigen lässt.
Der Rest kann ein Antigen oder Epitop sein, und die Affinitäts-Säule kann
immobilisierte Antikörper
oder immobilisierte Antikörperfragmente
umfassen, die an das Antigen oder das Epitop binden (vorzugsweise
mit einem hohen Mass an Spezifität).
Das Fusionsprotein kann üblicherweise
durch Zugabe eines geeigneten Puffers von der Säule eluiert werden.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können jedoch einfach als Folge
des jeweiligen Verfahrens vorhanden sein, das verwendet wurde, um
ein Polypeptid zu erhalten, und brauchen für keine bestimmte vorteilhafte
Eigenschaft des Polypeptids zu sorgen. Solche Polypeptide sind von
der vorliegenden Erfindung umfasst.
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Unabhängig davon,
welche zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenz vorliegt, ist es bevorzugt,
dass das resultierende Polypeptid die immunologische oder biologische
Aktivität
des Polypeptids mit der in 1 gezeigten
Aminosäuresequenz
aufweisen sollte.
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Polypeptide, die von b)
umfasst sind
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Wenn
man sich nunmehr den oben in b) definierten Polypeptiden zuwendet,
wird es dem Fachmann bewußt
sein, dass diese Polypeptide Varianten des oben in a) beschriebenen
Polypeptids sind. Solche Varianten weisen vorzugsweise die immunologische
oder biologische Aktivität
des Polypeptids mit der in 1 gezeigten
Aminosäuresequenz
auf.
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Es
können
Veränderungen
der Aminosäuresequenz
eines Proteins auftreten, die die Funktion eines Proteins nicht
beeinflussen. Diese umfassen Aminosäure-Deletionen, Insertionen
und Substitutionen und können
aus alternativem Spleißen
und/oder dem Vorhandensein von multiplen Translationsstartpunkten
und Translationsstopppunkten resultieren. Als Resultat der Ungenauigkeit
des Translationsprozesses können
Polymorphismen auftreten. Somit können Änderungen der Aminosäuresequenz
toleriert werden, die die biologische oder immunologische Funktion
des Proteins nicht beeinflussen.
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Dem
Fachmann wird bewußt
sein, dass oftmals verschiedene Änderungen
der Aminosäuresequenz eines
Polypeptids mit einer bestimmter Aktivität vorgenommen werden können, um
Varianten herzustellen (manchmal als "Muteine" bezeichnet), die mindestens einen Teil
der besagten Aktivität
aufweisen und vorzugsweise einen wesentlichen Teil der Aktivität aufweisen.
Solche Varianten der oben in a) beschriebenen Polypeptide sind von
der vorliegenden Erfindung umfasst und werden nachfolgend genauer
diskutiert. Sie umfassen allelische und nicht-allelische Varianten.
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Ein
Beispiel einer erfindungsgemäßen Variante
ist ein wie oben in a) definiertes Polypeptid, mit Ausnahme des
Austausches einer oder mehrerer Aminosäuren gegen eine oder mehrere
andere Aminosäuren. Dem
Fachmann ist bewußt,
dass verschiedene Aminosäuren ähnliche
Eigenschaften aufweisen. Eine oder mehrere solcher Aminosäuren eines
Polypeptids können
oftmals gegen eine oder mehrere andere solcher Aminosäuren ausgetauscht
werden, ohne die gewünschte
Aktivität
des Polypeptids zu beseitigen.
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Daher
können
die Aminosäuren
Glycin, Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin oftmals gegeneinander ausgetauscht
werden (Aminosäuren
mit aliphatischer Seitenkette). Bei diesen möglichen Substitutionen ist
es bevorzugt, dass Glycin und Alanin verwendet werden, um gegeneinander
ausgetauscht zu werden (da sie verhältnismäßig kurze Seitenketten aufweisen),
und dass Valin, Leucin und Isoleucin verwendet werden, um gegeneinander
ausgetauscht zu werden (da sie längere
aliphatische Seitenketten aufweisen, die hydrophob sind).
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Andere
Aminosäuren,
die oftmals gegeneinander ausgetauscht werden können, umfassen:
- – Phenylalanin,
Tyrosin und Tryptophan (Aminosäuren
mit aromatischen Seitenketten);
- – Lysin,
Arginin und Histidin (Aminosäuren
mit basischen Seitenketten);
- – Aspartat
und Glutamat (Aminosäuren
mit sauren Seitenketten);
- – Asparagin
und Glutamin (Aminosäuren
mit Amid-Seitenketten);
und
- – Cystein
und Methionin (Aminosäuren
mit Schwefelenthaltenden Seitenketten).
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Substitutionen
dieser Art werden oftmals als "konservative" oder "semi-konservative" Aminosäuresubstitutionen
bezeichnet.
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Aminosäure-Deletionen
oder -Insertionen können
ebenfalls in Bezug auf die oben in a) angegebene Aminosäuresequenz
durchgeführt
werden. So können
beispielsweise Aminosäuren,
die keine wesentliche Auswirkung auf die biologische und/oder immunologische
Aktivität
des Polypeptids haben, oder die zumindest eine solche Aktivität nicht
eliminieren, deletiert werden. Solche Deletionen können vorteilhaft
sein, da die Gesamtlänge
und das Gesamtmolekulargewicht des Polypeptids reduziert werden
kann, während
die Aktivität weiterhin
erhalten bleibt. Dies ermöglicht,
dass die Menge des Polypeptids, die für einen bestimmten Zweck erforderlich
ist, reduziert werden kann, – beispielsweise
können
die Dosis-Mengen verringert werden.
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Aminosäure-Insertionen
in Bezug auf die oben in a) angegebene Sequenz können ebenfalls durchgeführt werden.
Dies kann durchgeführt
werden, um die Eigenschaften eines erfindungsgemäß verwendeten Polypeptids zu
verändern
(z.B. um bei der Identifizierung, Aufreinigung oder Expression unterstützend zu
wirken, wie oben im Zusammenhang mit Fusionsproteinen beschrieben
ist).
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Aminosäureänderung
in Bezug auf die oben in a) angegebene Sequenz können unter Verwendung jeder
geeigneten Methode durchgeführt
werden, z.B. durch zielgerichtete Mutagenese (Hutchinson et al.,
1978, J. Biol. Chem. 253: 6551).
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Es
sollte verstanden werden, dass Aminosäure-Substitutionen oder -Insertionen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung natürlich vorkommender
oder nicht-natürlich
vorkommender Aminosäuren
durchgeführt
werden können.
Unabhängig
davon, ob natürliche
oder synthetische Aminosäuren
verwendet werden oder nicht, ist es bevorzugt, dass ausschließlich L-Aminosäuren vorhanden
sind.
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Unabhängig davon,
welche Aminosäure-Änderungen
vorgenommen werden (entweder durch Substitution, Insertion oder
Deletion), weisen bevorzugte Polypeptide der vorliegenden Erfindung
mindestens 50% Sequenzidentität
mit dem oben in a) definierten Polypeptid auf, wobei der Grad an
Sequenzidentität
vorzugsweise mindestens 75% beträgt.
Sequenzidentitäten
von mindestens 90% oder mindestens 95% werden am meisten bevorzugt.
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Die
prozentuale Identität
von zwei Aminosäuresequenzen
oder von zwei Nukleinsäuresequenzen
wird durch Abgleich der Sequenzen zum Zwecke eines optimalen Vergleichs
(z.B. können
Lücken
in die erste Sequenz eingefügt
werden, um den besten Abgleich mit der Sequenz zu erzielen) und
Vergleichen der Aminosäurereste
oder Nukleotide an den entsprechenden Positionen bestimmt. Der "beste Abgleich" (best alignment)
ist ein Abgleich von zwei Sequenzen, der zur höchsten prozentualen Identität führt. Die
prozentuale Identität
wird durch die Anzahl von identischen Aminosäureresten oder Nukleotiden
in den Sequenzen, die verglichen werden, bestimmt (d.h. % Identität = # der
identischen Positionen/insgesamt # der Positionen × 100).
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Die
Bestimmung der prozentualen Identität zwischen zwei Sequenzen kann
unter Verwendung eines dem Fachmann bekannten mathematischen Algorithmus
erreicht werden. Ein Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus zum Vergleich zweier Sequenzen
ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 87: 2264–2268,
modifiziert wie in Karlin und Altschul (1993) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 5873–5877,
beschrieben. Die Programme NBLAST und XBLAST von Altschul, et al.
(1990) J. Mol. Biol. 215: 403–410,
beinhalten einen solchen Algorithmus. BLAST-Nukleotidrecherchen
können
mit dem Programm NBLAST, Score = 100, Wortlänge = 12, durchgeführt werden,
um Nukleotidsequenzen zu erhalten, die homolog zu den erfindungsgemäßen Nukleinsäuremolekülen sind.
BLAST-Proteinrecherchen können
mit dem Programm XBLAST, Score = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden,
um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die homolog zu den erfindungsgemäßen Proteinmolekülen sind.
Um eine Abgleich mit Lücken
zum Zwecke des Vergleichs zu erhalten, kann BLAST mit Lücken ("Gapped BLAST") verwendet werden,
wie es in Altschul et al. (1997) Nucleic Acids Res. 25: 3389–3402, beschrieben
wird. Alternativ dazu kann PSI-Blast verwendet werden, um eine wiederholte
Recherche durchzuführen,
die entfernte Verwandtschaften zwischen Molekülen detektiert (Id.). Wenn
die Programme BLAST, BLAST mit Lücken
(„Gapped
BLAST") und PSI-Blast
verwendet werden, können
die vorgegebenen Parameter der entsprechenden Programme (z.B. XBLAST
und NBLAST) verwendet werden. Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov.
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Ein
weiteres Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus, der beim Vergleich von Sequenzen
verwendet wird, ist der Algorithmus von Myers & Miller, CABIOS (1989). Das Programm
ALIGN (Version 2.0), welches Teil des „CGC sequence alignment" Soft ware-Pakets
ist, beinhaltet einen solchen Algorithmus. Andere im Stand der Technik
bekannte Algorithmen zur Sequenzanalyse umfassen ADVANCE und ADAM,
die in Torellis & Robotti
(1994) Comput. Appl. Biosci., 10: 3–5, beschrieben werden; und
FASTA, das in Pearson & Lipman
(1988) Proc. Natl. Acad. Sci. 85: 2444–8, beschrieben wird. Bei FASTA
ist ktup eine Kontrolloption, die die Sensitivität und Geschwindigkeit der Recherche
festlegt.
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Wo
ein hoher Grad an Sequenzidentität
vorliegt, werden verhältnismäßig wenige
Unterschiede hinsichtlich der Aminosäuresequenz bestehen. Somit
können
beispielsweise weniger als 20, weniger als 10 oder sogar weniger
als 5 Unterschiede vorhanden sein.
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Polypeptide, die von c)
umfasst sind
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Wie
oben erwähnt
ist es oftmals vorteilhaft, die Länge eines Polypeptids zu verringern,
vorausgesetzt, dass das resultierende Polypeptid von geringerer
Länge weiterhin
die erwünschte
Aktivität
aufweist oder zu nützlichen
Antikörper
führt.
Merkmal c) der vorliegenden Erfindung deckt daher Fragmente der
obigen Polypeptide a) oder b) ab.
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Der
Fachmann kann unter Verwendung der oben offenbarten Methoden bestimmen,
ob ein bestimmtes Fragment eine Aktivität aufweist oder nicht. Bevorzugte
Fragmente sind mindestens 10 Aminosäuren lang. Sie können mindestens
20, mindestens 50 oder mindestens 100 Aminosäuren lang sein.
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Ein
wie vorliegend definiertes Polypeptid kann als antigenes Material
nützlich
sein, und kann bei der Herstellung von Impfstoffen zur Behandlung
oder Prophylaxe von Brustkrebs verwendet werden. Solches Material
kann "antigen" und/oder "immunogen" sein. Im Allgemeinen
wird der Begriff "antigen" gewählt, um
auszudrücken,
dass das Protein zur Erzeugung von Antikörpern verwendet werden kann,
oder tatsächlich
dazu in der Lage ist, eine Antikörperantwort
in einem Subjekt zu induzieren. "Immunogen" wird gewählt um auszudrücken, dass
das Protein in der Lage ist, eine protektive Immunantwort in einem
Subjekt auszulösen.
Im letztgenannten Fall kann das Protein daher nicht nur dazu in
der Lage sein, eine Antikörperreaktion
hervorzurufen, sondern zusätzlich
auch Immunantworten, die nicht auf Antikörpern basieren.
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Es
ist hinreichend bekannt, dass es möglich ist, ein antigenes Protein
oder Polypeptid zu untersuchen, um Epitop-Regionen zu identifizieren,
d.h. diejenigen Regionen, die für
die Antigenität
oder Immunogenität
des Proteins oder Polypeptids verantwortlich sind. Es können dem
Fachmann hinreichend bekannte Verfahren verwendet werden, um Fragmente
und/oder Homologe und/oder Derivate auf Antigenität zu testen.
Die erfindungsgemäßen Fragmente
können
somit eine oder mehrere solche Epitop-Regionen umfassen oder solchen Regionen
ausreichend ähnlich
sein, um ihre antigenen/immunogenen Eigenschaften beizubehalten.
Daher ist der Grad der Identität
bei den erfindungsgemäßen Fragmenten
möglicherweise
irrelevant, da sie zu 100% identisch mit einem bestimmten Teil eines
vorliegend beschriebenen Proteins oder Polypeptids, Homologs oder
Derivats sind. Der wesentliche Punkt kann darin bestehen, dass die
Fragmente die antigenen/immunogenen Eigenschaften des Proteins,
von dem sie abgeleitet sind, beibehalten.
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Homologe,
Derivate und Fragmente können
zumindest einen gewißen
Grad der Antigenität/Immunogenität des Proteins
oder Polypeptids besitzen, von dem sie abgeleitet sind.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines wie vorliegend definierten Polypeptids bei der Herstellung
eines Medikamentes zur Behandlung oder Prophylaxe von Brustkrebs
bereit, wobei das Medikament ein Impfstoff ist. Der Impfstoff umfasst
wahlweise ein oder mehrere geeignete Adjuvantien. Beispiele für im Stand
der Technik hinreichend bekannte Adjuvantien umfassen inorganische Gele,
wie beispielsweise Aluminiumhydroxid und Wasser-in-Öl-Emulsionen, wie beispielsweise
inkomplettes Freud'sches
Adjuvans. Andere nützliche
Adjuvantien werden dem Fachmann hinreichend bekannt sein.
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Gemäß weiteren
Aspekten stellt die vorliegende Erfindung bereit:
- (a)
die Verwendung eines wie vorliegend definierten Polypeptids bei
der Herstellung einer immunogenen Zusammensetzung, vorzugsweise
eines Impfstoffs;
- (b) die Verwendung einer solchen immunogenen Zusammensetzung
bei der Induktion einer Immunantwort in einem Subjekt; und
- (c) ein Verfahren zur Behandlung oder Prophylaxe von Brustkrebs
in einem Subjekt, oder ein Verfahren zur Impfung eines Subjekts
gegen Brustkrebs, das den Schritt der Verabreichung einer wirksamen
Menge eines wie vorliegend definierten Polypeptids (vorzugsweise
als Impfstoff) an das Subjekt umfasst.
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Wie
nachfolgend erörtert
werden die erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptide Anwendung bei einem immuntherapeutischen Ansatz gegen
Brustkrebs finden. Dem Fachmann wird bewußt sein, dass der bevorzugte
Ansatz zur Herstellung eines oder mehrerer solcher Polypeptide auf
Methoden mit rekombinanter DNA basieren wird. Zusätzlich können Nukleinsäuremoleküle, die
für Polypeptide
oder Fragmente derselben kodieren, selbstständig verwendet werden. Somit
stellt die Erfindung gemäß eines
vierten Aspekts ein Verfahren zum Screening nach und/oder zur Diagnose
von Brustkrebs in einem Subjekt bereit, das den Schritt des Detektierens
und/oder des Quantifizierens der Menge einer Nukleinsäure in einer
biologischen Probe umfasst, die von dem Subjekt erhalten wurde,
wobei das Nukleinsäuremolekül:
- a) die in 1 gezeigte
DNA-Sequenz oder ihr entsprechendes RNA-Äquivalent umfasst oder aus
dieser besteht;
- b) eine Sequenz aufweist, die komplementär zu den Sequenzen von a) ist;
- c) eine Sequenz aufweist, die für dasselbe Polypeptid kodiert
wie die Sequenzen von a) oder b);
- d) eine Sequenz aufweist, die eine wesentliche Identität mit irgendeiner
der Sequenzen von a), b) oder c) aufweist; oder
- e) eine Sequenz, die für
ein Derivat oder Fragment des in 1 gezeigten
Aminosäuremoleküls kodiert.
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Gemäß eines
fünften
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Prophylaxe
und/oder zur Behandlung von Brustkrebs in einem Subjekt bereit,
das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge mindestens
einer wie im vierten Aspekt der Erfindung definierten Nukleinsäure umfasst.
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Gemäß eines
sechsten Aspekts stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
mindestens einer wie im vierten Aspekt der Erfindung definierten
Nukleinsäure
bei der Herstellung eines Medikamentes zur Verwendung bei der Prophylaxe
und/oder der Behandlung von Brustkrebs bereit.
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Die
Nukleinsäuremoleküle werden
nunmehr genauer besprochen.
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Es
wird bevorzugt, dass Sequenzen, die eine wesentliche Identität mit irgendeiner
der Sequenzen von a), b) und c) zeigen, beispielsweise mindestens
50%, mindestens 75% oder mindestens 90% oder 95% Sequenzidentität aufweisen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptide können
durch eine große
Vielzahl von Nukleinsäuremolekülen kodiert
werden, wenn man die hinreichend bekannte Tatsache in Betracht zieht,
dass der genetische Code degeneriert ist. Alle diese Moleküle sind
von der vorliegenden Erfindung umfasst. Sie können in Vektoren insertiert
und kloniert werden, um große
Mengen DNA oder RNA für
weitere Studien bereitzustellen. Geeignete Vektoren können in
Wirtszellen eingebracht werden, um die Expression von erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptiden zu ermöglichen,
wobei Methoden verwendet werden, die dem Fachmann bekannt sind.
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Sofern
wie oben verwendet verweist der Begriff "RNA-Äquivalent" darauf, dass ein
gegebenes RNA-Molekül
eine Sequenz aufweist, die komplementär zu der Sequenz eines gegebenen
DNA-Moleküls
ist, wobei berücksichtigt
wird, dass in RNA "U" das "T" im genetischen Code ersetzt. Die Nukleinsäuremoleküle können in
isolierter, rekombinanter oder chemischsynthetischer Form vorliegen.
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Methoden
zur Klonierung, Expression und Aufreinigung von Proteinen und Polypeptiden
sind dem Fachmann hinreichend bekannt. DNA-Konstrukte können auf
einfache Weise erzeugt werden, wobei im Stand der Technik hinreichend
bekannte Methoden verwendet werden. Dieses Methoden werden beispielsweise
in Sambrook et al., Molecular Cloning 2. Auflage, Cold Spring Harbour
Laboratory Press (1989); in Old & Primrose
Principles of Gene Manipulation 5. Auflage, Blackwell Scientific
Publikations (1994); sowie in Stryer, Biochemistry 4. Auflage, W.
H. Freeman and Company (1995), offenbart. Modifikationen von DNA-Konstrukten und den
exprimierten Proteinen, wie beispielsweise das Hinzufügen von
Promotoren, Verstärker-Elemente ("enhancer"), Signalsequenzen,
Leadersequenzen, Translations-Startsignalen
und -Stoppsignalen sowie von Regionen, welche die Stabilität der DNA
kontrollieren, oder das Hinzufügen
von Fusionspartnern, können
vorgenommen werden.
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Normalerweise
wird das DNA-Konstrukt in einen Vektor insertiert werden, der von
einem Phagen oder einem Plasmid stammt. Die Expression des Proteins
wird durch Transformation oder Transfektion des Vektors in eine
Wirtszelle erreicht, die eukaryotischer oder prokaryotischer Herkunft
sein kann. Solche Vektoren und geeignete Wirtszellen bilden Aspekte
der vorliegenden Erfindung.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen,
die DNA und RNA einschließen
und eine Sequenz umfassen, die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid (oder ein Fragment, Homolog
oder Analog desselben) kodiert, können unter Verwendung von im
Stand der Technik bekannten Verfahren synthetisiert werden, wie beispielsweise
unter Verwendung konventioneller chemischer Ansätze oder Polymerasekettenreaktion (PCR)-Amplifikation.
Die erfindungsgemäßen Nukleotidsequenzen
erlauben ferner die Identifizierung und Klonierung des Gens, das
für ein
wie vorliegend definiertes Polypeptid kodiert, aus jeglicher Spezies,
beispielsweise durch Durchsuchen von cDNA-Bibliotheken, genomischen
Bibliotheken oder Expressions-Bibliotheken.
-
Die
Kenntnis der Nukleinsäurestruktur
kann dazu verwendet werden, um Antikörper zu erzeugen; sie kann
ferner für
die Gentherapie verwendet werden. Methoden dafür sind dem Fachmann hinreichend
bekannt, wie vorliegend genauer erörtert wird.
-
Durch
Verwendung geeigneter Expressionssysteme können erfindungsgemäße Polypeptide
in glykosylierter oder nicht-glykosylierter
Form exprimiert werden. Nicht-glykosylierte Formen können durch
Expression in prokaryotischen Wirten, wie beispielsweise E. coli,
hergestellt werden.
-
Polypeptide,
die N-terminales Methionin umfassen, können unter Verwendung geeigneter
Expressionssysteme hergestellt werden, während bei anderen das reife
Polypeptid diesen Rest nicht aufweisen wird.
-
Bevorzugte
Methoden zur Klonierung, Expression und Aufreinigung eines erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptids sind nachfolgend zusammengefasst:
Polypeptide können nativ
oder unter denaturierenden Bedingungen mit anschließendem Rückfalten
hergestellt werden. Baculovirale Expressionsvektoren umfassen sekretorische
Plasmide (wie beispielsweise pACGP67 von Pharmingen), die eine im
glaichen Leserahmen („in
frame") klonierte
Epitop-tag-Sequenz (z.B. myc, V5 oder His) aufweisen können, um
die Detektion zu unterstützen
und die anschließende
Aufreinigung des Proteins zu ermöglichen.
Säugetier-Expressionsvektoren
können
pCDNA3 und pSecTag (beide Invitrogen), sowie pREP9 und pCEP4 (Invitrogen)
umfassen. E. coli-Systeme umfassen die pBad-Serie (mit His-tag versehen – Invitrogen)
oder die pGex-Serie (Pharmacia).
-
Zusätzlich zu
Nukleinsäuremolekülen, die
für Polypeptide
kodieren, welche im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet
und vorliegend als "kodierende" Nukleinsäuremoleküle bezeichnet
werden, umfasst die vorliegende Erfindung ferner Nukleinsäuremoleküle, die
komplementär
zu diesen sind. Daher sind beispielsweise beide Stränge eines
doppelsträngigen
Nukleinsäuremoleküls von der
vorliegenden Erfindung umfasst (unabhängig davon, ob sie miteinander
verbunden sind oder nicht). Fer ner sind mRNA-Moleküle und komplementäre DNA-Moleküle (z.B.
cDNA-Moleküle)
umfasst.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
an irgendeines der oben besprochenen Nukleinsäuremoleküle hybridisieren können, sind
ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst. Solche Nukleinsäuremoleküle werden
vorliegend als "hybridisierende" Nukleinsäuremoleküle bezeichnet.
Hybridisierende Nukleinsäuremoleküle können beispielsweise
als Sonden oder Primer nützlich
sein.
-
Es
ist erstrebenswert, dass solche hybridisierenden Moleküle mindestens
10 Nukleotide lang sind, vorzugsweise mindestens 25 oder mindestens
50 Nukleotide lang. Die hybridisierenden Nukleinsäuremoleküle hybridisieren
vorzugsweise spezifisch mit Nukleinsäuren, die von den obigen (a),
(b), (c), (d) oder (e) umfasst sind.
-
Es
ist ferner erstrebenswert, dass die hybridisierenden Moleküle mit solchen
Molekülen
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen hybridisieren werden.
Ein Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen besteht darin, dass der Hybridisierungsversuch
bei einer Temperatur von etwa 35°C
bis etwa 65°C
unter Verwendung einer etwa 0,9 molaren Salzlösung durchgeführt wird.
Der Fachmann wird jedoch in der Lage sein, solche Bedingungen in
geeigneter Weise zu variieren, um Variable, wie beispielsweise die
Länge der
Sonde, die Basenzusammensetzung, die Art der vorhandenen Ionen,
usw. in Betracht zu ziehen. Für
einen hohen Grad an Selektivität
werden verhältnismäßig stringente
Bedingungen zur Bildung der Duplex-Moleküle verwendet, wie beispielsweise
geringe Salz-Bedingungen oder hohe Temperatur-Bedingungen. Wie vorliegend verwendet
bedeutet "in hohem Maß stringente
Bedingungen" eine
Hybridisierung an Filtergebundene DNA in 0,5 M NaHPO4,
7% Natriumdodecylsulfat (SDS) 1 mM EDTA bei 65°C und Waschen in 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 68°C
(Ausubel F. M., et al., Hersg., 1989, Current Protocols in Molekular
Biology, Vol. I, Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., New
York, auf S. 2.10.3). Bei einigen Anwendungen sind weniger stringente
Bedingungen zur Duplex-Bildung erforderlich. Wie vorliegend verwendet
bedeutet "gemäßigt-stringente
Bedingungen" das
Waschen in 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 42°C
(Ausubel et al., 1989, oben). Die Hybridisierungsbedingungen können darüber hinaus
durch Zusatz von ansteigenden Mengen Formamid zur Destabilisierung
des hybriden Duplexes stringenter gemacht werden. Somit können bestimmte
Hybridisierungsbedingungen auf einfache Weise manipuliert werden;
sie werden üblicherweise
in Abhängigkeit
von den gewünschten
Ergebnissen gewählt
werden. Üblicherweise
sind angebrachte Hybridisierungstemperaturen in Gegenwart von 50%
Formamid: 42°C
für eine
Sonde, die zu 95 bis 100% identisch zu dem Fragment eines Gens ist,
das für
ein wie vorliegende definiertes Polypeptid kodiert, 37°C für 90 bis
95%ige Identität
und 32°C für 70 bis
90%ige Identität.
Bei der Herstellung genomischer Bibliotheken werden DNA-Fragmente
erzeugt, wobei einige dieser DNA-Fragmente für Teile des wie vorliegend
definierten Polypeptids oder für
das gesamte wie vorliegend definierte Polypeptid kodieren. Die DNA
kann an spezifischen Stellen unter Verwendung verschiedener Restriktionsenzyme
gespalten werden. Alternativ dazu kann man DNAse in Gegenwart von
Mangan verwenden, um die DNA zu fragmentieren, oder die DNA kann
physikalisch geschoren werden, beispielsweise durch Beschallung.
Die DNA-Fragmente können
anschließend
ihrer Größe nach
durch Standardverfahren getrennt werden, einschließlich (jedoch
nicht beschränkt
auf) Agarose- und Polyacrylamidgelelektrophorese, Säulenchromatographie
und Saccharose-Gradientenzentrifugation.
Die DNA-Fragmente können
anschließend
in geeignete Vektoren insertiert werden, einschließlich (jedoch
nicht beschränkt
auf) Plasmide, Cosmide, Bakteriophagen Lambda oder T4,
sowie künstliche
Hefe-Chromosomen (YACs). (Vergleiche beispielsweise Sambrook et
al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 1D Auflage, Cold
Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York; Glover,
D. M. (Hersg.), 1985, DNA Cloning: A Practical Approach, MRL Press,
Ltd., Oxford, U. K. Vol. I, II; Ausubel F. M. et al., Hersg., 1989,
Current Protocols in Molecular Biology, Vol. I, Green Publishing
Associates, Inc., und John Wiley & sons,
Inc., New York). Die genomische Bibliothek kann mittels Nukleinsäure-Hybridisierung mit
einer markierten Sonde untersucht werden (Benton & Davis, 1977,
Science 196: 180; Grunstein & Hogness,
1975, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 72: 3961).
-
Die
Manipulation der für
ein Protein kodierenden DNA, ist eine besonders geeignete Methode,
sowohl zur Modifikation Proteinen, als auch zur Herstellung großer Mengen
Protein zu Aufreinigungszwecken. Dies kann die Verwendung von PCR-Methoden
zur Amplifikation einer gewünschten
Nukleinsäuresequenz
einschließen.
Die vorliegend bereitgestellten Sequenzdaten können somit verwendet werden,
um Primer zur Verwendung bei einer PCR herzustellen, sodass eine
gewünschte
Sequenz gewählt
und anschließend
zu einem hohen Grad amplifiziert werden kann.
-
Typische
Primer werden mindestens 5 Nukleotide lang sein, üblicherweise
mindestens 10 Nukleotide lang (z.B. 15 bis 25 Nukleotide lang).
In einigen Fällen
können
Primer einer Länge von
mindestens 30 oder mindestens 35 Nukleotiden verwendet werden.
-
Als
weitere Alternative kann die chemische Synthese verwendet werden.
Diese kann automatisiert sein. Relativ kurze Sequenzen können chemisch
synthetisiert und aneinander ligiert werden, um eine längere Sequenz
bereitzustellen.
-
Neben
ihrer Verwendbarkeit als Primer und/oder Sonden können erfindungsgemäße, hybridisierende Nukleinsäuremoleküle als Antisense-Moleküle verwendet
werden, um die Expression von erfindungsgemäßen Substanzen durch Bindung
an komplementäre
Nukleinsäuremoleküle zu verändern. Diese
Methode kann in der Antisense-Therapie verwendet werden.
-
Gemäß einer
bestimmten Ausführungsform
wird die Expression eines wie vorliegend definierten Polypeptids
durch Verwendung von Antisense-Nukleinsäuren inhibiert. Die vorliegende
Erfindung stellt die therapeutische oder prophylaktische Verwendung
von Nukleinsäuren
bereit, die mindestens 6 Nukleotide umfassen, welche in Bezug auf
ein Gen oder eine cDNA, welche für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid oder für einen Teil desselben kodiert,
gegensätzlich
(„antisense") sind. Wie vorliegend
verwendet bezieht sich "Antisense"-Nukleinsäure auf
eine Nukleinsäure,
die in der Lage ist aufgrund einer gewissen Sequenzkomplementarität mit einem
Teil einer RNA (vorzugsweise einer mRNA) zu hybridisieren, welche
für ein
wie vorliegend definiertes Polypeptid kodiert. Die Antisense-Nukleinsäure kann
komplementär
zu einem kodierenden und/oder einem nicht-kodierenden Bereich der mRNA sein, die
für ein
solches Polypeptid kodiert. Solche Antisense-Nukleinsäuren sind
als die Expression inhibierende Verbindungen nützlich und können bei
der Behandlung oder Prävention
von Brustkrebs verwendet werden.
-
Ein
erfindungsgemäßes hybridisierendes
Nukleinsäuremolekül kann über seine
Länge einen
hohen Grad von Sequenzidentität
mit einem Nukleinsäuremolekül aufweisen,
das von den oben erwähnten
(a)–(e) umfasst
ist (z.B. mindestens 50%, mindestens 75% oder mindestens 90% oder
95% Sequenzidentität).
Dem Fachmann wird bewußt
sein, dass je höher
die Sequenzidentität
eines gegebenen einzelsträngigen
Nukleinsäuremoleküls zu einem
anderen Nukleinsäuremolekül ist, die
Wahrscheinlichkeit umso größer ist,
dass es unter geeigneten Bedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisiert,
welches komplementär
zu diesem anderen Nukleinsäuremolekül ist.
-
Im
Hinblick auf die oben aufgeführte
Beschreibung wird es dem Fachmann bewußt sein, dass eine große Anzahl
von Nukleinsäuremolekülen von
der vorliegenden Erfindung umfasst ist. Sofern sich aus dem Kontext
nichts anderes ergibt, können
Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- 1) sie können
DNA oder RNA sein;
- 2) sie können
einzel- oder doppelsträngig
sein;
- 3) sie können
in rekombinanter Form bereit gestellt werden, z.B. kovalent gebunden
an eine 5'- und/oder 3'-flankierende Sequenz,
wobei ein Molekül
bereitgestellt wird, das in der Natur nicht vorkommt;
- 4) sie können
ohne 5'- und/oder
3'-flankierende
Sequenzen, die normalerweise in der Natur vorkommen, bereitgestellt
werden;
- 5) sie können
in im Wesentlichen reiner Form zur Verfügung gestellt werden. Sie können somit
in einer Form bereitgestellt werden, die im Wesentlichen frei von
kontaminierenden Proteinen und/oder von anderen Nukleinsäuren ist;
und
- 6) sie können
mit Introns oder ohne Introns bereitgestellt werden (z.B. als cDNA).
-
Sofern
es gewünscht
ist, kann ein Gen, das für
ein wie vorliegende definiertes Polypeptid kodiert, ein verwandtes
Gen, oder verwandte Nukleinsäuresequenzen
oder Subsequenzen, einschließlich
komplementärer
Sequenzen, ferner in Hydribisierungsassays verwendet werden. Eine
Nukleotidsequenz, die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid kodiert, oder Subsequenzen
derselben, welche mindestens 8 Nukleotide umfassen, können als
Hybridisierungssonde verwendet werden. Hybridisierungsassays können zur
Detektion, Prognose, Diagnose oder zum Verfolgen von Bedingungen,
Störungen
oder Erkrankungszuständen,
die mit einer anormalen Expression von Genen, welche für ein wie
vorliegend definiertes Polypeptid kodieren, assoziiert sind, verwendet
werden, oder sie können
für die
Differentialdiagnose von Patienten mit Anzeichen oder Symptomen,
die auf Brustkrebs schließen
lassen, verwendet werden. Ein solcher Hybridisierungsassay kann
insbesondere mittels eines Verfahrens durchgeführt werden, das ein Inkontaktbringen
einer Nukleinsäurehaltigen Patientenprobe
mit einer Nukleinsäuresonde,
die in der Lage ist, mit einer DNA oder RNA zu hybridisieren, die für ein wie
vorliegend definiertes Polypeptid kodiert, unter Be dingungen umfasst,
die die Hybridisierung erlauben, sowie das Detektieren und Messen
jeglicher resultierender Hybridisierung umfasst. Wie nachfolgend
beschrieben können
die Nukleotide für
die Therapie von Patienten mit Brustkrebs verwendet werden.
-
Eine
weitere Ausführungsform
betrifft eine Zusammensetzung von Oligonukleotiden, die 10 oder
mehr aufeinanderfolgende Nukleotide umfasst, welche komplentär zu einer
Nukleotidsequenz sind, welche für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid oder ein Fragment desselben
kodiert, zur Verwendung als Impfstoff zur Behandlung von Brustkrebs.
Solche Zusammensetzungen können
Adjuvantien oder andere Vehikel umfassen.
-
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
werden Nukleinsäuren,
die eine Sequenz umfassen, welche für ein wie vorliegend definiertes
Polypeptid oder für
ein funktionelles Derivat desselben kodiert, verabreicht, um die
Polypeptidfunktion durch eine Gentherapie zu fördern. Gentherapie bezieht
sich auf die Verabreichung einer exprimierten oder exprimierbaren
Nukleinsäure
an ein Subjekt. Gemäß dieser
Ausführungsform produziert
die Nukleinsäure
das von ihr kodierte Protein, welches die therapeutische Wirkung
durch Förderung der
Polypeptidfunktion bewirkt. Jedes der im Stand der Technik verfügbaren Verfahren
zur Gentherapie kann erfindungsgemäß verwendet werden.
-
Gemäß eines
bevorzugten Aspekts umfasst die Verbindung eine wie vorliegend definierte
Nukleinsäure,
wie beispielsweise eine Nukleinsäure,
die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid oder ein Fragment oder
ein chimäres
Protein desselben kodiert, wobei die Nukleinsäure Teil eines Expressionsvektors
ist, welcher ein wie vorliegend definiertes Polypeptid oder ein
Fragment oder ein chimäres
Protein desselben in einem geeigneten Wirt exprimiert. Eine solche
Nukleinsäure
weist insbesondere einen Promotor auf, der in operativer Weise mit
der für
das Polypeptid kodierenden Region verbunden ist, wobei der Promotor
induzierbar oder konstitutiv (und wahlweise gewebespezifisch) ist.
Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
wird ein Nukleinsäuremolekül verwendet,
in dem die kodierenden Sequenzen und sämtliche übrigen gewünschten Sequenzen von Regionen
flankiert werden, die eine homologe Rekombination an einer gewünschten
Stelle im Genom unterstützen
und somit eine intrachromosomale Expression einer Nukleinsäure ermöglichen
(Koller & Smithies,
1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 8932–8935; Zijlstra et al., 1989,
Nature 342: 435–438).
-
Die
Bereitstellung einer Nukleinsäure
in einem Patienten kann direkt erfolgen, wobei der Patient in diesem
Fall direkt einer Nukleinsäure
oder einem Nukleinsäure-tragenden
Vektor ausgesetzt wird; dieser Ansatz ist als in vivo-Gentherapie
bekannt. Alternativ dazu kann das Bereitstellen der Nukleinsäure in dem
Patienten indirekt erfolgen, wobei in diesem Fall die Zellen zunächst mit
einer Nukleinsäure
in vitro transformiert und anschließend in den Patienten transplantiert
werden; dieser Ansatz ist als ex vivo-Gentherapie bekannt.
-
Geeignete
Mittel zur Detektion/Quantifizierung der erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptide schließen
die Verwendung von Antikörpern
ein. Somit können
die erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptide ferner Anwendung bei der Erzeugung von Antikörpern finden.
-
Gemäß eines
siebten Aspekts stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Antikörpers,
der an mindestens ein wie im ersten Aspekt der Erfindung definiertes
Polypeptid bindet, für
das Screening nach und/oder die Diagnose von Brustkrebs in einem
Subjekt bereit. Vorzugsweise wird der Antikörper zur Detektion und/oder
Quantifizierung der Menge eines wie im ersten Aspekt der Erfindung
definierten Polypeptids in einer von einem Subjekt erhaltenden biologischen
Probe verwendet.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
kann die Bindung eines Antikörpers
in Gewebeschnitten dazu verwendet werden, eine anormale Lokalisierung
des Polypeptids oder einen anormalen Gehalt des Polypeptids zu detektieren.
Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
können
Antikörper
gegen ein wie vorliegend definiertes Polypeptid dazu verwendet werden,
um ein Patientengewebe (z.B. eine Brustbiopsie) auf den Gehalt eines
Polypeptids zu untersuchen, wobei ein anormaler Gehalt des Polypeptids
indikativ für
Brustkrebs ist. Wie vorliegend verwendet bedeutet ein "anormaler Gehalt" einen Gehalt, der
im Vergleich mit dem Gehalt in einem Subjekt, das frei von Brustkrebs
ist, oder im Vergleich mit einem Referenzgehalt erhöht oder
erniedrigt ist. Sofern es erwünscht
ist, kann der Vergleich mit einer angepassten Probe (matched sample)
von demselben Subjekt durchgeführt
werden, die aus einem Teil des Körpers
entnommen wurde, der nicht von Brustkrebs betroffen ist.
-
Geeignete
Immunassays umfassen (ohne Einschränkung) kompetitive und nicht-kompetitive
Assay-Systeme, wobei Methoden wie beispielsweise Westernblots, Radioimmunassays,
ELISA (enzyme linked immunosorbent assay), "Sandwich"-Immunassays, Immunpräzipitationsassays,
Präzipitinreaktionen,
Geldiffusions- Präzipitinreaktionen,
Immundiffusionsassays, Agglutinationsassays, Komplement-Fixierungsassays, immunradiometrische
Assays, fluoreszente Immunassays und Protein-A-Immunassays verwendet
werden.
-
Gemäß eines
achten Aspekts betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Brustkrebs in einem Subjekt,
das die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge eines
Antikörpers
umfasst, der an mindestens ein wie im ersten Aspekt der Erfindung
definiertes Polypeptid bindet.
-
Gemäß eines
neunten Aspekts betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Antikörpers, der
an mindestens ein wie im ersten Aspekt der Erfindung definiertes
Polypeptid bindet, bei der Herstellung eines Medikamentes zur Verwendung
bei der Prophylaxe und/oder der Behandlung von Brustkrebs.
-
Bevorzugte
Antikörper
binden spezifisch an Polypeptide der vorliegenden Erfindung, sodass
sie dazu verwendet werden können,
solche Polypeptide aufzureinigen und/oder die Aktivität solcher
Polypeptide zu inhibieren. Die Antikörper können monoklonal oder polyklonal
sein.
-
Somit
kann das im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Polypeptid,
seine Fragmente oder andere Derivate oder Analoga desselben als
Immunogen verwendet werden, um Antikörper zu erzeugen, die immunspezifisch
ein solches Immunogen binden. Erfindungsgemäße Antikörper umfassen (sind jedoch
nicht beschränkt
auf) polyklonale, monoklonale, bispezifische, humanisierte oder
chimäre
Antikörper,
einzelkettige Antikörper,
Fab- Fragmente und
F(ab')-Fragmente,
Fragmente, die aus einer Fab-Expressionsbibliothek
hergestellt worden sind, anti-idiotypische
(anti-Id)-Antikörper
sowie Epitop-bindende Fragmente der obigen. Der Begriff "Antikörper" betrifft wie vorliegend
verwendet Immunglobulinmoleküle
und immunologischaktive Teile von Immunglobulinmolekülen, d.h.
Moleküle,
die eine Antigenbindungsstelle enthalten, welche spezifisch ein
Antigen bindet. Die erfindungsgemäßen Immunglobulinmoleküle können aus
jeder Klasse (z.B. IgG, IgE, IgM, IgD und IgA) oder Subklasse von
Immunglobulinmolekülen
stammen.
-
Bei
der Herstellung von Antikörpern
kann das Screening nach dem gewünschten
Antikörper
mittels im Stand der Technik bekannten Verfahren durchgeführt werden,
z.B. mittels eines ELISA (enzyme linked immunosorbent assay). Um
beispielsweise Antikörper
zu selektieren, die eine spezifische Domäne erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptids erkennen, kann man erzeugte Hybridome auf ein Produkt
untersuchen, das an ein Polypeptidfragment bindet, welches eine
solche Domäne
umfasst. Zur Selektion eines Antikörpers, der spezifisch ein erstes
Polypeptid-Homolog bindet, jedoch nicht spezifisch an ein zweites
Polypeptid-Homolog bindet (oder weniger stark), kann man auf Basis
der positiven Bindung an das erste Polypeptid-Homolog und dem Ausbleiben
einer Bindung (oder der reduzierten Bindung) an das zweite Polypeptid-Homolog
eine Auswahl treffen.
-
Für die Herstellung
von monoklonalen Antikörpern
(mAbs), die gegen ein erfindungsgemäß verwendetes Polypeptid gerichtet
sind, kann jede Methode verwendet werden, die die Produktion von
Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur gewährleistet. Es kann beispielsweise
die ursprünglich von Kohler
und Milstein (1975, Nature 256: 495–497) entwickelte Hybridom-Methode,
sowie auch die Triom-Methode, die humane B-Zell-Hybridom-Methode
(Kozbor et al., 1983, Immunology Today 4: 72) und die EBV-Hybridom-Methode
zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper verwendet werden (Cole
et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc., S. 77–96).
Solche Antikörper
können
aus jeder Immunglobulinklasse, einschließlich IgG, IgM, IgE, IgA, IgD
und jeder Subklasse derselben stammen. Die Hybridome, die die erfindungsgemäß verwendeten
mAbs produzieren, können
in vitro oder in vivo kultiviert werden. Gemäß einer zusätzlichen Ausführungsform
der Erfindung können
monoklonale Antikörper
in keimfreien Tieren unter Verwendung bekannter Verfahren hergestellt
werden (PCT/US90/02545).
-
Die
monoklonalen Antikörper
umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) humane monoklonale
Antikörper
und chimäre
monoklonale Antikörper
(z.B. Mensch-Maus-Chimären).
Ein chimärer
Antikörper
ist ein Molekül,
bei dem verschiedene Teile von verschiedenen tierischen Spezies
abgeleitet sind, wie beispielsweise diejenigen, die eine humane
konstante Region des Immunglobulins aufweisen und eine variable
Region, die von einem murinen mAb abgeleitet ist (siehe z.B. US-Patent
Nr. 4,816,567; und US-Patent Nr. 4,816,397). Humanisierte Antikörper sind
Antikörpermoleküle von nicht-humanen
Spezies, die eine oder mehrere Komplemantaritäts-bestimmende Regionen (CDRs)
der nicht-humanen Spezies und eine Gerüst-Region eines humanen Immunglobulinmoleküls aufweisen
(siehe beispielsweise US-Patent Nr. 5,585,089).
-
Chimäre und humanisierte
monoklonale Antikörper
können
durch im Stand der Technik bekannte, rekombinante DNA-Methoden hergestellt
werden, beispielsweise unter Verwendung von Verfahren, die in WO 87/02671;
EP-A-184,187; EP-A-171,496; EP-A-173
494; WO 86/01533, US-Patent Nr. 4,816,567, EP-A-125,023; Better
et al., 1988, Science 240: 1041–1043;
Liu et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439–3443; Liu
et al., 1987, J. Immunol. 139: 3521–3526; Sun et al., 1987, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218;
Nishimura et al., 1987, Canc. Res. 47: 999–1005; Wood et al., 1985, Nature
314: 446–449;
Shaw et al., 1988, J. Natl. Cancer Inst. 80: 1553–1559; Morrison,
1985, Science 229: 1202–1207;
Oi et al., 1986, Bio/Techniques 4: 214; US-Patent 5,225,539; Jones
et al., 1986, Nature 321: 552–525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239: 1534 und Beidler et al., 1988,
J. Immunol. 141: 4053–4060,
beschrieben sind.
-
Vollständig humane
Antikörper
sind insbesondere bei der therapeutischen Behandlung von humanen Patienten
wünschenswert.
Solche Antikörper
können
unter Verwendung transgener Mäuse
hergestellt werden, die nicht in der Lage sind, endogene Gene für die schwere
und leichte Immunglobulinkette zu exprimieren, die jedoch humane
Gene für
die schwere und leichte Kette exprimieren können. Die transgenen Mäuse werden auf
herkömmliche
Weise mit einem ausgewählten
Antigen immunisiert, z.B. mit dem gesamten oder mit einem Teil eines
erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptids. Monoklonale Antikörper,
die gegen das Antigen gerichtet sind, können unter Verwendung herkömmlicher
Hybridom-Verfahren
erhalten werden. Die humanen Immunglobulin-Transgene, die in den transgenen Mäusen vorliegen,
lagern sich während
der B-Zell-Differenzierung um und durchlaufen anschließend einen
Wechsel der Klasse sowie eine somatische Mu tation. Unter Verwendung
einer solchen Methode ist es somit möglich, therapeutisch nützliche
IgG-, IgA-, IgM- und IgE-Antikörper zu
erzeugen. Für
einen Überblick über diese
Technologie zur Herstellung humaner Antikörper, siehe Lonberg & Huszar (1995),
Int. Rev. Immunol. 13: 65–93.
Für eine
detaillierte Erörterung
dieser Technologie zur Herstellung humaner Antikörper und humaner monoklonaler
Antikörper
sowie für
Protokolle zur Herstellung solcher Antikörper, siehe beispielsweise
US-Patent 5,625,126; US-Patent 5,633,425; US-Patent 5,569,825; US-Patent
5,661,016 und US-Patent 5,545,806. Zusätzlich können Firmen wie Abgenix, Inc.
(Freemont, CA) und Genpharm (San Jose, CA) damit befasst werden,
humane Antikörper
bereitzustellen, die gegen ein ausgewähltes Antigen gerichtet sind,
wobei Verfahren verwendet werden, die den oben beschriebenen ähneln.
-
Vollständig humane
Antikörper,
die ein ausgewähltes
Epitop erkennen, können
unter Verwendung einer Methode, die als "gerichtete Selektion" (guided selection) bezeichnet wird,
erzeugt werden. Bei diesem Ansatz wird ein ausgewählter nicht-humaner monoklonaler
Antikörper,
z.B. ein Maus-Antikörper,
verwendet, um die Selektion eines vollständig humanen Antikörpers, der
dasselbe Epitop erkennt, zu steuern (Jespers et al. (1994) Bio/technology
12: 899–903).
-
Die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendeten Antikörper können ferner
unter Verwendung verschiedener im Stand der Technik bekannter Phagen-Display-Verfahren
erzeugt werden. Bei Phagen-Display-Verfahren werden funktionelle
Antikörperdomänen auf
der Oberfläche
von Phagenpartikeln präsentiert, welche
die Polynukleotidsequenzen enthalten, die für diese kodieren. Solche Phagen
können
insbesondere verwendet werden, um Antigen bindende Domänen zu präsentieren,
die aus einem Repertoire oder einer kombinatorischen Antikörper-Bibliothek
(z.B. human oder murin) exprimiert werden. Ein Phage, der eine Antigenbindende
Domäne
exprimiert, die das Antigen von Interesse bindet, kann mit einem
Antigen selektiert oder identifiziert werden, z.B. unter Verwendung
von markiertem Antigen oder von Antigen, das gebunden oder angebunden
(captured) an eine feste Oberfläche
oder an ein Kügelchen
(bead) vorliegt. Phagen, die im Zuge dieser Verfahren verwendet
werden, sind üblicherweise
filamentöse
Phagen, die fd- und M13-Bindungsdomänen umfassen, welche von den
Phagen mit Fab-, Fv-, oder Disulphidstabilisierten Fv-Antikörperdomänen exprimiert
werden, welche entweder an das Gen III-Protein oder das Gen-VIII-Protein
rekombinant fusioniert sind. Die Phagen-Display-Verfahren, die verwendet
werden können,
um die erfindungsgemäß verwendeten Antikörper herzustellen,
umfassen diejenigen, die in Brinkman et al., J. Immunol. Methods
182: 41–50
(1995); Ames et al., J. Immunol. Methods 184: 177–186 (1995);
Kettleborough et al., Eur. J. Immunol. 24: 952–958 (1994); Persic et al.,
Gene 187: 9–18
(1997); Burton et al., Advances in Immunology 57: 191–280 (1994); PCT/GB91/01134;
WO 90/02809; WO 91/10737; WO 92/01047; WO 92/18619; WO 93/11236;
WO 95/15982; WO 95/20401; und US-Patent Nrn. 5,698,426; 5,223,409;
5,403,484; 5,580,717; 5,427,908; 5,750,753; 5,821,047; 5,571,698;
5,427,908; 5,516,637; 5,780,225; 5,658,727; 5,733,743 und 5,969,108
offenbart werden.
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Wie
in den obigen Literaturhinweisen beschrieben, können die Antikörper-kodierenden
Regionen aus dem Phagen nach Phagenselektion isoliert und dazu verwendet
werden, vollständige
Antikörper,
einschließlich humane
Antikörper,
oder jedes andere gewünschte
Antigen-bindende Fragment zu erzeugen und in jedem gewünschten
Wirt zu exprimieren, einschließlich
in Säugetierzellen,
Insektenzellen, Pflanzenzellen, Hefe und Bakterien, wie z.B. im
folgenden genauer beschrieben wird. Beispielsweise können Verfahren
zur rekombinanten Herstellung von Fab-, Fab'- und
F(ab')2-Fragmenten
unter Anwendung von im Stand der Technik bekannten Verfahren, wie
beispielsweise denjenigen, die in WO 92/22324; Mullinax et al.,
Bio Techniques 12(6): 864–869
(1992); und Sawai et al., AJRI 34: 26–34 (1995) und Better et al.,
Science 240: 1041–1043
(1988) offenbart werden, angewendet werden.
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Beispiele
für Methoden,
die verwendet werden können,
um einzelkettige Fvs und Antikörper
herzustellen, umfassen diejenigen, die in den US-Patenten 4,946,778
und 5,258,498; Huston et al., Methods in Enzymology 203: 46–88 (1991);
Shu et al., PNAS 90: 7995–7999
(1993) und Skerra et al., Science 240: 1038–1040 (1988) beschrieben werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
ferner die Verwendung von bispezifischen Antikörpern, die nach im Stand der Technik
bekannten Verfahren hergestellt werden können. Die übliche Herstellung von bispezifischen
Antikörpern
vollständiger
Länge basiert
auf der Co-Experession von zwei Paaren aus schwerer-Kette-leichter
Kette des Immunglobulin, wobei die zwei Ketten unterschiedliche
Spezifitäten
aufweisen (Milstein et al., 1983, Nature 305: 537–539). Aufgrund
der zufälligen
Auswahl von schweren und leichten Immunglobulin-Ketten produzieren
diese Hybridome (Quadrome) ein potentielles Gemisch von 10 verschiedenen
Antikörpermolekülen, von denen
lediglich eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Aufreinigung des korrekten Moleküls,
die in der Regel durch Affinitätschromatographie-Schritte durchgeführt wird,
ist verhältnismäßig mühsam, und
die Produktausbeuten sind gering. Ähnliche Vorgehensweisen werden
in WO 93/08829 und in Traunecker et al., 1991, EMBO J. 10: 3655-3659
beschrieben.
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Gemäß eines
anderen und stärker
bevorzugten Ansatzes werden die variablen Domänen eines Antikörpers, die
die gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Haftstellen;
antibody-antigen combining sites) aufweisen, an Sequenzen für die konstante
Domäne
eines Immunglobulins fusioniert. Die Fusion erfolgt vorzugsweise
mit einer konstanten Domäne
der schweren Kette eines Immunglobulins, welche mindestens einen
Teil der Hinge-, CH2- und CH3-Regionen umfasst. Es ist bevorzugt,
dass die erste konstante Region der schweren Kette (CH1), die die
für die
Bindung der leichten Kette notwendige Stelle enthält, in mindestens
einer der Fusionen vorgeliegt. DNAs, die für die Fusionen der schweren
Kette des Immunglobulins sowie (falls gewünscht) für die leichte Kette des Immunglobulins
kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und
in einem geeigneten Wirtsorganismus co-transfiziert. Dies gewährleistet
eine große
Flexibilität bei
der Anpassung der gemeinsamen Anteile der drei Polypeptidfragmente
in Ausführungsformen,
bei denen ungleiche Verhältnisse
der drei bei der Konstruktion verwendeten Polypeptidketten für eine optimale
Ausbeute sorgen. Es ist jedoch möglich,
die kodierenden Sequenzen für
zwei oder alle drei Polypeptidketten in einen Expressionsvektor
zu insertieren, wenn die Expression von mindestens zwei Polypeptidketten
im gleichen Verhältnis
zu hohen Ausbeuten führt,
oder wenn das jeweilige Verhältnis
nicht von besonderer Bedeutung ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
dieses Ansatzes sind die bispezifischen Antikörper aus einer hybriden schweren
Kette eines Immunglobulins mit einer ersten Bindungsspezifität in einem
Arm und einem hybriden schwere Kette-leichte Kette-Paar eines Immunglobulins
(das für
eine zweite Bindungsspezifität sorgt)
im anderen Arm zusammengesetzt. Es wurde herausgefunden, dass diese
asymmetrische Struktur die Trennung der gewünschten bispezifischen Verbindung
von unerwünschten
Kombinationen von Immunglobulinketten ermöglicht, da das Vorhandensein
einer leichten Kette eines Immunglobulins in nur einer Hälfte der bispezifischen
Moleküle
einen mühelosen
Weg der Trennung gewährleistet.
Dieser Ansatz wird in WO 94/04690 offenbart. Für weitere Details zur Erzeugung
bispezifischer Antikörper,
siehe beispielsweise Suresh et al., Methods in Enzymology, 1986,
121: 210.
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Die
Erfindung gewährleistet
die Verwendung von funktionellaktiven Fragmenten, Derivaten oder
Analoga der Anti-Polypeptid-Immunglobulinmoleküle. "Funktionell-aktiv" bedeutet, dass das
Fragment, Derivat oder Analog in der Lage ist, anti-anti-idiotypische
Antikörper
(d.h. tertiäre
Antikörper)
hervorzurufen, die dasselbe Antigen erkennen, das von dem Antikörper erkannt
wird, von dem das Fragment, Derivat oder Analog abgeleitet ist.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
kann die Antigenität
des Ideotyps des Immunglobulinmoleküls durch Deletieren von Gerüst- und
CDR-Sequenzen, die C-terminal zu den CDR-Sequenzen liegen, welche
spezifisch das Antigen erkennen, verstärkt werden. Um zu bestimmen,
welche CDR-Sequenzen das Antigen binden, können synthetische Peptide,
die die CDR-Sequenzen enthalten, mit dem Antigen in Bin dungsassays
verwendet werden, wobei jeder im Stand der Technik bekannte Bindungsassay
verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Antikörperfragmente, wie beispielsweise
F(ab')2-Fragmente
und Fab-Fragmente bereit, ist jedoch nicht auf diese beschränkt. Antikörperfragmente,
die spezifische Epitope erkennen, können mittels bekannter Verfahren
hergestellt werden. F(ab')2-Fragmente
bestehen aus der variablen Region, der konstanten Region der leichten
Kette und der CH1-Domäne
der schweren Kette und werden durch Pepsinverdau des Antikörpermoleküls hergestellt.
Fab-Fragmente werden durch Reduktion der Disulfidbrücken der
F(ab')2-Fragmente
hergestellt. Die Erfindung stellt ferner Dimere der erfindungsgemäßen Antikörper aus
schwerer Kette und leichter Kette, oder ein beliebiges minimales
Fragment derselben, wie beispielsweise Fvs oder einzelsträngige Antikörper (SCAs)
(wie z.B. in US-Patent 4,946,778; Bird, 1988, Science 242: 423–42; Huston
et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883; und
Ward et al., 1989, Nature 334: 544–54 beschrieben), oder ein
beliebiges anderes Molekül
mit derselben Spezifität
wie der erfindungsgemäße Antikörper bereit.
Einzelketten-Antikörper
werden durch Verbinden der Fragmente der Fv-Region von schwerer
und leichter Kette über
eine Aminosäurebrücke gebildet,
was zu einem einzelsträngigen
Polypeptid führt. Es
können
Methoden für
den Zusammenbau von funktionellen Fv-Fragmenten in E. coli verwendet
werden (Skerra et al., 1988, Science 242: 1038–1041).
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Gemäß weiterer
Ausführungsformen
stellt die Erfindung Fusionsproteine der erfindungsgemäßen Immunglobuline
(oder funktionell aktive Fragmente derselben) bereit, in denen beispielsweise
das Immunglobulin über
eine kovalente Bindung (z.B. über eine
Peptidbindung) entweder an den N-Terminus oder den C-Terminus einer
Aminosäuresequenz
eines anderen Proteins (oder eines Teils desselben, vorzugsweise
eines Teils des Proteins von mindestens 10, 20 oder 50 Aminosäuren), das
nicht dem Immunglobulin entspricht, fusioniert ist. Vorzugsweise
wird das Immunglobulin, oder das Fragment desselben, am N-Terminus
der konstanten Region kovalent an ein anderes Protein gebunden.
Wie oben erwähnt,
können
solche Fusionsproteine die Aufreinigung ermöglichen, die Halbwertszeit
in vivo erhöhen
und die Abgabe eines Antigens über
eine epitheliale Barriere an das Immunsystem verstärken.
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Die
Immunglobuline, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, umfassen Analoga und Derivate, die entweder modifiziert
sind, z.B. durch kovalente Anheftung irgendeiner Molekülart, solange diese
kovalente Anheftung die immunspezifische Bindung nicht beeinflusst.
Die Derivate und Analoga der Immunglobuline umfassen beispielsweise
diejenigen, die weiter modifziert worden sind, z.B. durch Glykosylierung,
Acetylierung, Pegylierung, Phosphorylierung, Amidierung, Derivatisieren
durch bekannte Schutz-/Blockierungs-Gruppen, proteolytische Spaltung,
Bindung an einen zellulären
Liganden oder ein anderes Protein, etc), sind jedoch nicht auf diese
beschränkt.
Jede der zahlreichen chemischen Modifikationen kann durch bekannte
Verfahren ausgeführt
werden, einschließlich
(jedoch nicht beschränkt
auf) spezifische chemische Spaltung, Acetylierung, Formylierung
etc. Darüber
hinaus kann das Analog oder Derivat eine oder mehrere nicht-klassische
Aminosäuren
umfassen.
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Die
zuvor genannten Antikörper
können
in Verfahren verwendet werden, die im Stand der Technik bekannt
sind, und die Lokalisierung und Aktivität der erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptide betreffen, z.B. solche zur Abbildung oder Szintigraphie
(radioimaging) dieser Proteine, zur Messung der Mengen derselben in
geeigneten physiologischen Proben, bei diagnostischen Verfahren
etc. sowie zur Radiotherapie.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können durch
jedes im Stand der Technik bekannte Verfahren zur Synthese von Antikörpern hergestellt
werden, insbesondere durch chemische Synthese oder durch rekombinante
Expression, und werden vorzugsweise durch rekombinante Expressionsverfahren
hergestellt.
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Die
rekombinante Expression von Antikörpern oder Fragmenten, Derivaten
oder Analoga derselben erfordert die Konstruktion einer Nukleinsäure, die
für den
Antikörper
kodiert. Sofern die Nukleotidsequenz des Antikörpers bekannt ist, kann eine
für den
Antikörper-kodierende
Nukleinsäure
aus chemisch synthetisierten Oligonukleotiden zusammengesetzt werden
(wie z.B. in Kutmeier et al., 1994, BioTechniques 17: 242 beschrieben),
was die Synthese von überlappenden
Oligonukleotiden, welche Teile der für den Antikörper kodierenden Sequenz enthalten,
sowie das Anlagern und Ligieren dieser Oligonukleotide und eine
nachfolgende Amplifikation der ligierten Oligonukleotide durch PCR
umfasst.
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Alternativ
dazu kann die für
den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
durch Klonierung des Antikörpers erhalten
werden. Sofern ein Klon, der eine für den bestimmten Antikörper kodierende
Nukleinsäure
enthält, nicht
verfügbar
ist, die Sequenz des Antikörpermoleküls jedoch
bekannt ist, kann eine für
den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
aus geeigneter Quelle (z.B. einer Antikörper-cDNA-Bibliothek oder einer
cDNA-Bibliothek, die ausgehend von irgendeinem Gewebe oder von Zellen,
die den Antikörper
exprimieren, hergestellt worden ist) durch PCR-Amplifikation unter Verwendung synthetischer
Primer, die an die 3'-
und 5'-Enden der Sequenz
zu hybridisieren vermögen,
oder durch Klonierung unter Verwendung einer Oligonukleotidsonde,
die für
die bestimmte Gensequenz spezifisch ist, erhalten werden.
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Sofern
ein Antikörpermolekül, das spezifisch
ein bestimmtes Antigen erkennt (oder eine Quelle für eine cDNA-Bibliothek
zur Klonierung einer Nukleinsäure,
die für
einen solchen Antikörper
kodiert), nicht verfügbar
ist, können
Antikörper,
die für
ein bestimmtes Antigen spezifisch sind, durch jedes im Stand der
Technik bekannte Verfahren erzeugt werden, beispielsweise durch
Immunisieren eines Tieres, wie beispielsweise eines Kaninchens,
zur Erzeugung polyklonaler Antikörper,
oder vorzugsweise durch Erzeugung monoklonaler Antikörper. Alternativ
dazu kann ein Klon, der mindestens den Fab-Teil des Antikörpers kodiert,
durch Screening von Fab-Expressions-Bibliotheken (wie z.B. in Huse
et al., 1989, Science 246: 1275–1281
beschrieben) nach Klonen von Fab-Fragmenten, die das spezifische
Antigen binden, oder durch Screening von Antikörper-Bibliotheken (siehe z.B.
Clackson et al., 1991, Nature 352: 624; Hane et al., 1997 Proc.
Natl. Acad. Sic. USA 94: 4937) erhalten werden.
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Sobald
eine Nukleinsäure,
die für
mindestens die variable Domäne
des Antikörpermoleküls kodiert,
erhalten wird, kann sie in einen Vektor eingebracht werden, der
die für
die konstante Region des Antikörpersmoleküls kodierende
Nukleinsäuresequenz
enthält
(vgl. z.B. WO 86/05807; WO 89/01036 und US-Patent Nr. 5,122,464).
Vektoren, die die vollständige
leichte oder schwere Kette für
die Co-Expression mit der Nukleinsäure enthalten, um die Expression
eines vollständigen
Antikörpermoleküls zu gewährleisten,
sind ebenfalls verfügbar.
Die für
den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
kann verwendet werden, um die Nukleotidsubstitution(en) oder -Deletion(en)
einzubringen, die notwendig ist (sind), um einen oder mehrere Cystein-Reste
der variablen Region, der (die) an der Disulfidbindung zwischen
den Ketten beteiligt ist (sind), gegen einen Aminosäure-Rest
auszutauschen der keine Sulfhydrylgruppe enthält. Solche Modifikationen können durch
jedes im Stand der Technik bekannte Verfahren zur Einbringung von
spezifischen Mutationen oder Deletionen in Nukleotidsequenzen erreicht
werden, beispielsweise durch chemische Mutagenese, zielgerichtete
in vitro-Mutagenese (Hutchinson et al., 1978, J. Biol. Chem. 253:
6551), auf PCR basierende Verfahren etc., wobei die Verfahren nicht
auf die genannten beschränkt
sind.
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Zusätzlich können Methoden
verwendet werden, die zur Herstellung von "chimären
Antikörpern" (Morrison et al.,
1984, Proc. Natl. Acad. Sci. 81: 851–855; Neuberger et al., 1984,
Nature 312: 604–608;
Takeda et al., 1985, Nature 314: 452–454) durch Spleißen von
Genen eines Maus-Antikörpermoleküls von geeigneter Antigenspezifität zusammen
mit Genen eines humanen Antikörpermoleküls von geeigneter
biologischer Aktivität
entwikkelt wurden. Wie oben beschrieben ist ein chimärer Antikörper ein
Molekül,
in dem verschiedene Teile von verschiedenen tierischen Spezies abgeleitet
sind, wie beispielsweise diejenigen, die eine variable Region aufweisen,
welche von einem mu rinen mAb abgeleitet ist, und eine konstante
Region eines humanen Antikörpers,
z.B. humanisierte Antikörper.
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Sobald
eine für
ein Antikörpermolekül kodierende
Nukleinsäure
erhalten worden ist, kann der Vektor für die Produktion des Antikörpermoleküls durch
rekombinante DNA-Verfahren unter Verwendung von im Stand der Technik
bekannten Methoden hergestellt werden. Somit werden vorliegend Verfahren
zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Polypeptide durch
Expression von Nukleinsäuren
beschrieben, die die Antikörpermolekül-Sequenzen enthalten.
Es können
dem Fachmann hinreichend bekannte Verfahren verwendet werden, um
Expressionsvektoren zu konstruieren, die für das Antikörpermolekül kodierende Sequenzen und
geeignete transkriptionale und translationale Kontrollsignale enthalten.
Diese Verfahren umfassen beispielsweise rekombinante in vitro-DNA-Methoden,
synthetische Methoden und genetische in vivo-Rekombination. Siehe
beispielsweise die Methoden, die in Sambrook et al. (1990), Molecular
Cloning, A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, NY) und Ausubel et al. (Hersg. 1998, Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY) beschrieben werden.
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Der
Expressionsvektor wird durch herkömmliche Methoden in eine Wirtszelle
transferiert, und die transfizierte Wirtszelle wird anschließend durch
herkömmliche
Methoden kultiviert, um einen erfindungsgemäßen Antikörper herzustellen.
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Bei
den zur Expression eines rekombinanten, erfindungsgemäßen Antikörpers verwendeten
Wirtszellen kann es sich entweder um bakterielle Zellen, wie beispielsweise
Escherichia coli, oder vorzugsweise um eukaryotische Zellen handeln,
insbesondere für
die Expression von vollständigen
rekombinanten Antikörpermolekülen. Säugetierzellen,
wie beispielsweise Zellen von Ovarien des Chinesischen Hamsters
(CHO) in Verbindung mit einem Vektor, wie beispielsweise dem Haupt-Promotorelement
mittelfrüher
Gene (major intermediate early gene promotor elememt) des humanen
Cytomegalie-Virus stellen ein wirksames Expressionssystem für Antikörper dar
(Foecking et al., 1986, Gene 45: 101; Cockett et al., 1990, Bio/Technology
8: 2).
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Eine
Vielzahl von Systemen aus Wirt und Expressionsvektor kann verwendet
werden, um ein erfindungsgemäßes Antikörpermolekül zu exprimieren.
Solche Systeme aus Wirt und Expressionsvektor stellen Vehikel dar,
durch die die kodierenden Sequenzen von Interesse hergestellt und
anschließend
auf gereinigt werden können.
Sie stellen jedoch auch Zellen dar, die sofern sie mit geeigneten
kodierenden Nukleotidsequenzen transformiert oder transfiziert sind,
das erfindungsgemäße Antikörpermolekül in situ
exprimieren können.
Diese umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) Mikroorganismen, wie
beispielsweise Bakterien (z.B. E. coli, B. subtilis), die mit rekombinanten
Expressionsvektoren aus Bakteriophagen-DNA, Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA transformiert
sind, welche für
den Antikörper
kodierende Sequenzen enthalten; Hefe (z.B. Saccharomyces, Pichia),
die mit rekombinanten Hefe-Expressionsvektoren transformiert ist,
welche für
den Antikörper-kodierende
Sequenzen enthalten; Insektenzell-Systeme, die mit rekombinanten
Virus-Expressionsvektoren
(z.B. Baculovirus) infiziert sind, welche für den Antikörper kodierende Sequenzen enthalten;
Pflanzenzell-Systeme, die mit rekombinanten Virus-Expressionsvektoren
(z.B. Cauliflower Mosaik-Virus, CaMV; Tabak Mosaik-Virus, TMV) infiziert
oder mit rekombinanten Plasmid-Expressionsvektoren (z.B. Ti-Plasmid)
transformiert sind, welche für
den Antikörper
kodierende Sequenzen enthalten; oder Säugetierzell-Systeme (z.B. COS-,
CHO-, BHK-, 293-, 3T3-Zellen), die rekombinante Expressionskonstrukte
beinhalten, welche Promotoren enthalten, die aus dem Genom von Säugetierzellen
(z.B. Metallothionin-Promotor)
oder von Säugetierviren (z.B.
Adenovirus Late Promotor, Vaccinia Virus 7,5K Promotor) abgeleitet
sind.
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In
bakteriellen Systemen kann eine Vielzahl von Expressionsvektoren
in vorteilhafter Weise in Abhängigkeit
von der angestrebten Verwendung des zu exprimierenden Antikörpermoleküls ausgewählt werden. Wenn
beispielsweise eine große
Menge eines solchen Proteins zur Erzeugung einer ein Antikörpermolekül enthaltenden
pharmazeutischen Zusammensetzung hergestellt werden soll, können Vektoren
vorteilhaft sein, die die Expression großer Mengen von einfach zu reinigenden
Fusionsprotein-Produkten
steuern. Solche Vektoren umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf)
den E. coli-Expressionsvektor pUR278 (Ruther et al., 1983, EMBO
J 2: 1791), in dem die für
den Antikörper
kodierende Sequenz individuell im gleichen Leserahmen mit der für lac Z
kodierenden Region in den Vektor ligiert werden kann, sodass ein
Fusionsprotein erzeugt wird; pIN-Vektoren (Inouye & Inouye, 1985,
Nucleic Acids. Res. 13: 3101–3109;
Van Heeke & Schuster,
1989, J. Biol. Chem. 24: 5503–5509)
und ähnliche.
Es können
ferner pGEX-Vektoren verwendet werden, um Fremd-Polypeptide als
Fusionsproteine mit Glutathion S-Transferase (GST) zu exprimieren.
Im Allgemeinen sind solche Fusionsproteine löslich und können problemlos durch Adsorption
und Bindung an eine Matrix aus Glutathion-Agarose-Kügelchen
(beads) und nachfolgender Elution in Gegenwart von freiem Glutathion
aus lysierten Zellen gereinigt werden. Die pGEX-Vektoren sind so konstruiert, dass sie
Thrombin- oder Faktor Xa-Protease-Schnittstellen enthalten, sodass
das klonierte Zielgenprodukt von dem GST-Rest entfernt werden kann.
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In
einem Insektensystem wird das Autographa californica Kernpolyeder-Virus
(Autographa californica nuclear polyhedrosis virus; AcNPV) als Vektor
verwendet, um fremde Gene zu exprimieren. Das Virus wächst in
Spodoptera frugiperda-Zellen. Die für den Antikörper kodierende Sequenz kann
individuell in nicht-essentielle Regionen (beispielsweise in das
Polyhedrin-Gen)
des Virus kloniert werden und unter Kontrolle eines AcNPV-Promotors
(beispielsweise des Polyhedrin-Promotors) gebracht werden. In Säugetier-Wirtszellen
kann eine Vielzahl von Expressionssystemen, die auf Viren basieren
(z.B. ein Adenovirus-Expressionssystem), verwendet werden.
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Wie
oben besprochen kann ein Wirtszellstamm verwendet werden, der die
Expression der insertierten Sequenzen moduliert oder das Genprodukt
in bestimmter Weise modifiziert und prozessiert. Solche Modifikationen
(z.B. Glykosylierung) und Prozessierung (z.B. Spaltung) der Proteinprodukte
können
für die
Funktion des Proteins wichtig sein. Für die lang andauernde Produktion
von rekombinanten Antikörpern
mit hoher Ausbeute ist eine stabile Expression bevorzugt. Beispielsweise
können
Zelllinien produziert werden, die in stabiler Weise einen Antikörper von
Interesse exprimieren, indem man Zellen mit einem Expressionsvektor
transfiziert, der die Nukleotidsequenz des Antikörpers und die Nukleotidsequenz
eines selektierbaren Markers (z.B. Neomycin oder Hygromycin) umfasst,
und anhand der Expression des selektiverbaren Markers selektiert.
Solche konstruierten Zelllinien können insbesondere beim Screening
nach und bei der Beurteilung von Verbindungen, die direkt oder indirekt
mit den Antikörpermolekülen interagieren,
nützlich
sein.
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Das
Expressionsniveau des Antikörpermoleküls kann
durch Vektor-Amplifikation erhöht
werden (für
einen Review, vgl. Bebbington und Hentschel, The use of vectors
based on gene amplification for the expression of cloned genes in
mammalian cells in DNA cloning, Vol. 3, (Academic Press, New York,
1987)). Wenn ein Marker in dem Vektor-System, das den Antikörper exprimiert,
amplifizierbar ist, wird ein Ansteigen des Gehalts des in der Kultur
der Wirtszelle befindlichen Inhibitors die Anzahl von Kopien des
Marker-Gens erhöhen.
Da die amplifizierte Region mit dem Antikörper-Gen assoziiert ist, wird
sich die Produktion des Antkörpers
ebenfalls erhöhen
(Crouse et al., 1983, Mol. Cell. Biol. 3: 257).
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Die
Wirtszelle kann mit zwei erfindungsgemäßen Expressionsvektoren co-transfiziert
werden, wobei der erste Vektor für
ein von einer schweren Kette abgeleitetes Polypeptid kodiert und
der zweite Vektor für
ein von einer leichten Kette ableiteten Polypeptid kodiert. Die
beiden Vektoren können
identische selektierbare Marker enthalten, die die gleichmäßige Expression
der Polypeptide der schweren und leichten Kette ermöglichen.
Alternativ dazu kann ein einzelner Vektor verwendet werden, der
sowohl für
das Polypeptid der schweren als auch für das der leichten Kette kodiert.
In einer solchen Situation sollte die leichte Kette vor der schweren Kette
angeordnet werden, um ein Überschuss
an toxischer freier schwerer Kette zu vermeiden (Proudfoot, 1986,
Nature 322: 52; Kohler, 1980, Proc. Natl. Acad. Sci USA 77: 2197).
Die kodierenden Sequenzen für
die schweren und leichten Ketten können cDNA oder genomische DNA
umfassen.
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Sobald
das erfindungsgemäß verwendete
Antikörpermolekül rekombinant
exprimiert worden ist, kann es durch jedes im Stand der Technik
zur Aufreinigung eines Antikörpermoleküls bekannte
Verfahren auf gereinigt werden, beispielsweise durch Chromatographie
(z.B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie, wie beispielsweise
mit Protein A oder spezifischem Antigen, und "sizing column"-Chromatographie), Zentrifugation, unterschiedliche
Löslichkeit
oder mittels jeder anderen Standardmethode zur Aufreinigung von Proteinen.
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Alternativ
dazu kann jedes Fusionsprotein problemlos durch Benutzung eines
für das
zu exprimierende Fusionsprotein spezifischen Antikörpers aufgereinigt
werden. Beispielsweise erlaubt ein von Janknecht et al. beschriebenes
System die einfache Aufreinigung von nicht-denaturierten Fusionsproteinen,
welche in humanen Zelllinien exprimiert wurden (Janknecht et al.,
1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8972–897). In diesem System wird
das betreffende Gen in ein Vaccinia-Recombinantionsplasmid subkloniert,
sodass der offene Leserahmen des Gens translational an einen Amino-terminalen
Anhang ("tag") aus 6 Histidinresten
fusioniert wird. Der tag dient als Matrixbindungsdomäne für das Fusionsprotein.
Extrakte von Zellen, die mit rekombinantem Vaccinia-Virus infiziert
sind, werden auf Ni2+-Nitriloessigsäure-Agarose-Säulen geladen,
und mit Histidin-tag versehene Proteine werden selektiv mit Imidazol-enthaltenden
Puffern eluiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
sind erfindungsgemäße Antikörper oder
Fragmente derselben an einen diagnostischen oder therapeutischen
Rest konjugiert. Diese Antikörper
können
für die
Diagnose verwendet werden, oder sie können dazu verwendet werden,
um die Wirksamkeit einer gegebenen Behandlungskur zu bestimmen.
Die Detektion kann durch Kopplung des Antikörpers an eine detektierbare
Substanz erreicht werden. Beispiele für detektierbare Substanzen
umfassen verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen, fluoreszente
Materialien, lumineszente Materialien, biolumineszente Materialien,
radioaktive Nuklide, Positronen-emittierende Metalle (zur Verwendung
in der Positronen-Emissionstomographie) und nicht-radioaktive paramagnetische
Metall-Ionen. Vergleiche hauptsächlich
US-Patent Nr. 4,741,900 für
Metall-Ionen, die an Antikörper
konjugiert werden können,
zur Verwendung als diagnostische Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung.
Geeignete Enzyme umfassen Meerrettich-Peroxidase, alkalische Phosphatase, β-Galaktosidase oder
Acetylcholinesterase; geeignete prosthetische Gruppen umfassen Streptavidin,
Avidin und Biotin; geeignete fluoreszente Materialien umfassen Umbelliferon,
Fluorescein, Fluorescein-Isothiocyanat,
Rhodamin, Dichlortriazinylamin-Fluorescein, Dansylchlorid und Phycoerythrin;
geeignete lumineszente Materialien umfassen Luminol; geeignete biolumineszente
Materialien umfassen Luciferase, Luciferin und Aequorin und geeignete
radioaktive Nuklide umfassen 125I, 131I, 111In und 90Tc.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Antikörper
oder Fragmente derselben können
an ein therapeutisches Mittel oder an einen therapeutischen Wirkstoffrest
konjugiert sein, um eine gegebene biologische Antwort zu modifizieren.
Das therapeutische Mittel oder der therapeutische Wirkstoffrest
darf nicht dahingehend ausgelegt werden, dass er auf klassische
chemische therapeutische Mittel beschränkt wäre. Beispielsweise kann ein
Wirkstoffrest ein Protein oder Polypeptid sein, das eine bestimmte
biologische Aktivität
aufweist. Solche Proteine können
beispielsweise umfassen: ein Toxin, wie beispielsweise Abrin, Ricin
A, das Pseudomonas-Exotoxin oder das Diphtherie-Toxin; ein Protein,
wie beispielsweise den Tumor-Nekrosefaktor, α-Interferon, β-Interferon,
den Nerven-Wachstumsfaktor, den von Blutplättchen abgeleiteten Wachstumsfaktor
(platlet derived growth factor), den Gewebe-Plasminogenaktivator,
ein thrombotisches Mittel oder ein anti-angiogenes Mittel, z.B.
Angiostatin oder Endostatin; oder eine die biologische Antwort modifizierende
Substanz, wie beispielsweise ein Lymphokin, Interleukin-1 (IL-1),
Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-6 (IL-6), den Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF), den Granulozyten-Kolonie-stimulierenden Faktor (G-CSF),
den Nervenwachstumsfaktor (NGF) oder andere Wachstumsfaktoren.
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Methoden
zum Konjugieren eines solchen therapeutischen Rests an Antikörper sind
hinreichend bekannt, vgl. beispielsweise Arnon et al., "Monoclonal Antibodies
For Immunotargeting Of Drugs In Cancer Therapy", in: Monoclonal Antibodies And Cancer
Therapy, Reisfeld et al. (Hrsg.), S. 243–56 (Alan R. Liss, Inc. 1985);
Hellstrom et al., "Antibodies
For Drug Delivery" in:
Controlled Drug Delivery (2. Auflage), Robinson et al. (Hrsg.),
S. 623–53
(Marcel Dekker, Inc. 1987); Thorpe, "Antibody Carriers Of Cytotoxic Agents
In Cancer Therapy: A Review",
in: Monoclonal Antibodies '84:
Biological And Clinical Applications; Pinchera et al. (Hrsg.), S.
475–506
(1985); "Analysis,
Results, And Future Prospective Of The Therapeutic use Of Radiolabelled
Antibody In Cancer Therapy" in:
Monoclonal Antibodies For Cancer Detection And Therapy, Baldwin
et al. (Hrsg.), S. 303–16
(Academic Press 1985), und Thorpe et al., "The Preparation And Cytotoxic Properties
Of Antibody-Toxin
Conjugates", Immunol
Rev., 62: 119–58
(1982).
-
Alternativ
dazu kann ein Antikörper
an einen zweiten Antikörper
konjugiert werden, um ein Antikörper-Heterokonjugat
zu bilden, wie beispielsweise in US-Patent Nr. 4,676,980 beschrieben
wird.
-
Ein
Antikörper
kann mit oder ohne konjugierten therapeutischen Rest als Therapeutikum
verwendet werden, das allein oder in Kombination mit (einem) cytotoxischen
Faktor(en) und/oder (einem) Zytokin(en) verabreicht wird.
-
Wie
vorliegend besprochen, finden bestimmte Polypeptide, Nukleinsäuremoleküle und Antikörper bei der
Behandlung oder Prophylaxe von Brustkrebs Verwendung. Es können pharmazeutische
Formulierungen formuliert werden, die mindestens ein erfindungsgemäßes Polypeptid
oder Fragment desselben, ein erfindungsgemäßes Nukleinsäuremolekül oder einen
erfindungsgemäßes Antikörper umfassen,
das (der) in pharmazeutischen Formulierungen verwendbar ist, wahlweise
zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Arzneistoffträgern,
Trägern
oder Verdünnungsmitteln.
Die pharmazeutische Formulierung dient vorzugsweise zur Verwendung
als Impfstoff, und somit sind alle zusätzliche Komponenten im Hinblick auf.
die Verwendung in Impfstoffen akzeptabel. Darüber hinaus wird es dem Fachmann
bewußt
sein, dass solchen Impfstoff-Zubereitungen ein oder mehrere geeignete
Adjuvantien zugesetzt werden können.
-
Das
Medikament wird üblicherweise
als Teil einer sterilen, pharmazeutischen Zusammensetzung geliefert
werden, die üblichweise
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfassen wird. Diese pharmazeutische Zusammensetzung kann in jeder
geeigneten Form vorliegen (abhängig
von dem gewünschten
Verfahren der Verabreichung an einen Patienten).
-
Sie
kann in Einheits-Dosierungs-Form bereitgestellt werden; im Allgemeinen
wird sie in einem verschlossenen Behälter bereitgestellt und kann
darüber
hinaus als Teil eines Kits bereitgestellt werden. Ein solches Kit
würde normalerweise
(jedoch nicht zwangsweise) Gebrauchsanweisungen umfassen. Es kann
eine Vielzahl der Einheits-Dosierungs-Formen umfassen.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann an die Verabreichung über einen
beliebigen, geeigneten Weg angepasst sein, beispielsweise an die
Verabreichung über
den oralen (einschließlich
bukkalen und sublingualen), rektalen, nasalen, topischen (einschließlich bukkalen,
sublingualen oder transdermalen), vaginalen oder parenteralen (einschließlich subkutanen,
intramuskulären,
intravenösen
oder intradermalen) Weg. Solche Zusammensetzungen können durch
jedes im Stand der Technik auf dem Gebiet der Pharmazie bekannte
Verfahren hergestellt werden, beispielsweise durch Mischen der Wirkstoffe
mit dem (den) Träger(n) oder
dem (den) Arzneistoffträger(n)
unter sterilen Bedingungen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine orale Verabreichung angepasst sind,
können
als einzelne Einheiten, wie beispielsweise als Kapseln oder Tabletten;
als Puder oder Körn chen,
als Lösungen, Sirups
oder Suspensionen (in wässrigen
oder nicht-wässrigen
Flüssigkeiten;
oder als eßbare
Schäume
oder Aufschäumung;
oder als Emulsionen) vorliegen.
-
Geeignete
Arzneistoffträger
für Tabletten
oder Hartgelatine-Kapseln
umfassen Lactose, Maisstärke oder
Derivate derselben, Stearinsäure
oder Salze derselben.
-
Geeignete
Arzneistoffträger
zur Verwendung mit Weichgelatinekapseln umfassen beispielsweise pflanzliche Öle, Wachse,
Fette, halbfeste Substanzen oder flüssige Polyole etc.
-
Zur
Herstellung von Lösungen
und Sirups können
die verwendbaren Arzneiträgerstoffe
beispielsweise Wasser, Polyole und Zukker umfassen. Zur Herstellung
von Suspensionen können Öle (z.B.
pflanzliche Öle) verwendet
werden, um Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Suspensionen
bereitzustellen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen die an eine transdermale Verabreichung angepasst
sind, können
als einzelne Pflaster vorliegen, die für einen längeren Zeitraum im engen Kontakt
mit der Epidermis des Empfängers
verweilen sollen. Beispielsweise kann der Wirkstoff aus dem Pflaster
durch Iontophorese bereitgestellt werden, wie allgemein in Pharmaceutical
Research, 3(6): 318 (1986) beschrieben wird.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine topische Verabreichung angepasst
sind, können als
Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Puder, Lösungen, Pasten, Gele, Sprays,
Aerosole oder Öle
formuliert sein. Bei Infektionen des Auges oder anderer externer
Gewebe, z.B. des Mundes oder der Haut, werden die Zusammensetzungen
vorzugsweise als topische Salbe oder Creme angewendet. Wenn der
Wirkstoff in einer Salbe formuliert ist, kann er entweder mit einer
paraffinartigen oder wassermischbaren Salbengrundlage verwendet
werden. Alternativ dazu kann der Wirkstoff in einer Creme mit einer Öl-in-Wasser-Cremegrundlage
oder einer Wasser-in-Öl-Grundlage
formuliert sein. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die an eine topische
Verabreichung an das Auge angepasst sind, umfassen Augentropfen,
wobei der Wirkstoff in einem geeigneten Träger, insbesondere in einem
wässrigen
Lösungsmittel,
gelöst
oder suspendiert ist. Pharmazeutische Zusammensetzungen, die an
eine topische Verabreichung in den Mund angepasst sind, umfassen Lutschtabletten,
Pastillen oder Mundspül-Lösungen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine rektale Verabreichung angepasst sind,
können als
Zäpfchen
oder Einläufe
vorliegen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine nasale Verabreichung angepasst sind,
und in denen der Träger
ein Feststoff ist, umfassen einen groben Puder mit einer beispielhaften
Partikelgröße im Bereich
von 20 bis 500 μm,
der geschnupft wird, z.B. durch schnelle Inhalation durch den Nasenkanal
aus einem Puderbehälter
der dicht an die Nase gehalten wird. Geeignete Zusammensetzungen,
bei denen der Träger eine
Flüssigkeit
ist, und die als Nasenspray oder Nasentropfen verabreicht werden,
umfassen wässrige
Lösungen
oder Öl-Lösungen des
Wirkstoffs.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine Verabreichung durch Inhalation angepasst
sind, umfassen Feinpartikelstäube
oder -Nebel, die durch verschiedene Arten von Messdosierungs- Druckaerosolen, Zerstäubern oder
Insufflations-Vorichtungen (isufflators) erzeugt werden können.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine vaginale Verabreichung angepasst
sind, können als
Pessarien, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Spray-Formulierungen
vorliegen.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an eine parenterale Verabreichung angepasst
sind, umfassen: wässrige
und nichtwässrige
sterile Injektionslösungen,
die Antioxidantien, Puffer, bakteriostatische Substanzen und gelöste Stoffe,
welche die Formulierung im wesentlichen isotonisch in Bezug auf
das Blut des angestrebten Patienten machen, enthalten können; sowie
wässrige
und nicht-wässrige
sterile Suspensionen, die suspendierende Mittel und Verdickungsmittel
enthalten können.
Arzneiträgerstoffe,
die für
injizierbare Lösungen
verwendet werden können,
umfassen beispielsweise Wasser, Alkohole, Polyole, Glycerin und
pflanzliche Öle.
Die Zusammensetzungen können
in Einheits-Dosierungs- oder Multi-Dosierungs-Behältern,
beispielsweise in geschlossenen Ampullen und Fläschchen, vorliegen und können gefriergetrocknet
(lyophilisiert) gelagert werden, sodass lediglich die Zugabe von
steriler Flüssigkeit,
(z.B. Wasser) unmittelbar vor Verwendung als Injektion erforderlich
ist. Extemporierte Injektionslösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pudern, Körnchen
und -Tabletten hergestellt werden.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können Konservierungsmittel,
lösungsfördernde
Mittel, stabilisierende Mittel, Befeuchtungsmittel, Emulgatoren,
Süßstoffe,
Färbemittel,
Duft stoffe, Salze (die erfindungsgemäßen Substanzen können ihrerseits
in Form eines pharmazeutisch verträglichen Salzes bereitgestellt
werden), Puffer, Beschichtungsmittel oder Antioxidantien enthalten.
Sie können
darüber
hinaus zusätzlich zu
der erfindungsgemäßen Substanz
therapeutisch aktive Mittel umfassen.
-
Die
Dosierungen der erfindungsgemäßen Polypeptide,
Nukleinsäure
oder Antikörper
können
in weiten Grenzen variieren, abhängig
von der zu behandelnden Krankheit oder Störung, dem Alter und dem Zustand des
zu behandelnden Individuums etc; ein Arzt wird letztlich die geeigneten,
zu verwendenden Dosierungen bestimmen. Diese Dosierung kann so oft
wie angemessen wiederholt werden. Sofern sich Nebenwirkungen entwickeln,
kann die Menge und/oder die Häufigkeit
der Dosierung im Einklang mit der normalen klinischen Praxis reduziert
werden.
-
Im
Hinblick auf die Bedeutung von BCMP 7 bei Brustkrebs bildet das
nachstehend aufgeführte
zusätzliche
Aspekte der vorliegenden Erfindung:
- i) ein
Screening-Verfahren nach Verbindungen, die die Expression eines
erfindungsgemäß verwendeten Polypeptids
modulieren, d.h. hochregulieren oder herunterregulieren, wobei das
Verfahren den Schritt der Bestimmung des Vorhandenseins oder Fehlens
und/oder des Quantifizierens von mindestens einem erfindungsgemäßen Polypeptid
oder Antikörper
in einer biologischen Probe umfasst;
- ii) ein Verfahren zum Verfolgen/Beurteilen einer Brustkrebsbehandlung
in einem Patienten, das den Schritt der Bestimmung des Vorhandenseins
oder Fehlens und/oder des Quantifizierens von mindestens einem erfindungsgemäß verwendeten
Polypeptid in einer biologischen Probe, die von dem Patienten erhalten wurde,
umfasst;
- iii) Verfahren zur Identifizierung metastatischer Brustkrebszellen
in einer biologischen Probe, die von einem Subjekt erhalten wurde,
wobei das Verfahren den Schritt der Bestimmung des Vorhandenseins
oder Fehlens und/oder des Quantifizierens von mindestens einem erfindungsgemäßen Polypeptid
umfasst;
- iv) Verfahren zur Behandlung von Brustkrebs, das das Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung umfasst, welche
die Expression oder die biologische Aktivität (oder beides) eines wie vorliegend
definierten Polypeptids in einem Patienten mit Brustkrebs moduliert
(z.B. hochreguliert oder herunterreguliert) oder komplementiert,
um (a) den Beginn oder die Entwicklung von Brustkrebs zu verhindern; (b)
das Fortschreiten von Brustkrebs zu verhindern; oder (c) die Symptome
von Brustkrebs zu mildern.
-
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die biologische Probe von
einer beliebigen Quelle erhalten werden, wie beispielsweise eine
Serumprobe oder eine Gewebeprobe, z.B. Brustgewebe. Wenn nach einem
Beweis für
Metastasen gesucht wird, würde
man auf die hauptsächlichen
Stellen der Brustmetastase schauen, wie beispielsweise Lymphknoten,
Leber, Lunge und/oder Knochen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
wird das Brustgewebe eines Subjekts auf die quantitative Detektion
eines wie vorliegend definierten Polypeptids analysiert, wobei eine
Veränderung
der Menge des Polypeptids im Brustgewebe des Subjekts im Verhältnis zu
Brustgewebe von einem Subjekt oder von Subjekten, die frei von Brustkrebs
sind (z.B. zu einer Kontrollprobe oder einem zuvor bestimmten Referenzbereich)
auf das Vorliegen von Brustkrebs hindeutet.
-
Die
Erfindung stellt ferner diagnostische Kits bereit, die einen Antikörper gegen
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid umfassen. Zusätzlich kann
ein solches Kit wahlweise eine oder mehrere der nachfolgenden Dinge
umfassen: (1) Anweisungen zur Verwendung des Antikörpers bei
der Diagnose, Prognose, dem therapeutischen Verfolgen oder einer
beliebigen Kombination dieser Anwendungen; (2) einen markierten
Bindungspartner für
den Antikörper;
(3) eine feste Phase (wie beispielsweise ein Reagenzstreifen), auf
der der Antikörper
immobilisiert ist; und (4) eine Markierung oder Beilage, die auf
die behördliche
Zulassung für
diagnostische, prognostische oder therapeutische Verwendung oder
eine beliebige Kombination derselben hinweist. Sofern kein markierter
Bindungspartner zu dem Antikörper
bereitgestellt wird, kann der Anti-Polypeptid-Antikörper selbst
mit einem detektierbaren Marker markiert sein, z.B. mit einem chemilumineszenten,
enzymatischen, fluoreszenten oder radioaktiven Rest.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Kit bereit, das eine Nukleinsäure-Sonde
umfasst, die in der Lage ist, mit RNA zu hybridisieren, die für ein wie
vorliegend definiertes Polypeptid kodiert. Gemäß einer spezifischen Ausführungsform
umfasst ein Kit in einem oder in mehreren Behältern ein Primer-Paar (z.B.
jeder im Größenbereich
von 6 bis 30 Nukleotiden, mehr bevorzugt 10 bis 30 Nukleotiden und
noch mehr bevorzugt 10 bis 20 Nukleotiden), das unter geeigneten
Reaktionsbedingungen der Amplifikation von mindestens einem Teil
einer Nukleinsäure,
die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid kodiert, als Ausgangspunkt
dienen kann, wie beispielsweise durch Polymerasekettenreaktion (vgl.
z.B. Innis et al., 1990, PCR Protocols, Academic Press, Inc., San
Diego, CA), Ligasekettenreaktion (vgl.
EP
320 308 ), Verwendung von Qβ-Replicase, zyklische Sondenreaktion
und andere im Stand der Technik bekannte Verfahren.
-
Die
Erfindung stellt Verfahren zur Identifizierung von Mitteln, Kandidaten-Verbindungen
oder Test-Verbindungen bereit, die an ein wie vorliegend definiertes
Polypeptid binden oder eine stimulatorische oder inhibitorisch Wirkung
auf die Expression oder Aktivität
eines wie vorliegend definierten Polypeptids ausüben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Assays zur Verwendung bei der
Wirkstoffsuche bereit, um die Wirksamkeit von Verbindungen bei der
Behandlung oder Prävention
von Brustkrebs zu identifizieren oder zu verifizieren. Testverbindungen
können
auf ihre Fähigkeit
untersucht werden, die Mengen eines wie vorliegend definierten Polypeptids
in einem Subjekt mit Brustkrebs zu modulieren. Verbindungen, die
in der Lage sind, die Mengen eines wie vorliegend definierten Polypeptids
in einem Subjekt mit Brustkrebs dahingehend zu modulieren, dass
sie Mengen entsprechen, die in Subjekten gefunden werden, die frei
von Brustkrebs sind, oder ähnliche
Veränderungen
in experimen tellen Tiermodellen für Brustkrebs hervorrufen, können als
Leitverbindungen für
die weitere Wirkstoffentwicklung verwendet werden oder therapeutische
Anwendung finden. Die Expression eines wie vorliegend definierten
Polypeptids kann beispielsweise durch Immunassays, Gelelektrophorese
gefolgt von Visualisierung, Detektion der Aktivität oder mit
jeder anderen Methode untersucht werden, die vorliegend gelehrt
wird oder dem Fachmann bekannt ist. Solche Assays können bei
der Suche nach Kandidaten-Wirkstoffen, bei der klinischen Überwachung
oder bei der Wirkstoffentwicklung verwendet werden, wo die Menge
eines wie vorliegend definierten Polypeptids als Surrogatmarker
für eine
klinische Erkrankungen dienen kann.
-
Die
Erfindung stellt ferner neuartige Mittel bereit, die mittels des
oben beschriebenen Screening-Assays identifiziert wurden, sowie
Verwendungen derselben bei der wie vorliegend beschriebenen Behandlung. Zusätztlich
stellt die Erfindung ferner die Verwendung eines Mittels, das mit
einem wie vorliegend definierten Polypeptid interagiert oder die
Aktivität
eines wie vorliegend definierten Polypeptids moduliert, bei der
Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung von Brustkrebs bereit.
-
Die
Erfindung ermöglicht
durch Verabreichung einer therapeutischen Verbindung die Behandlung
oder Prävention
von verschiedenen Erkrankungen oder Störungen. Solche Verbindungen
umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf): ein wie vorliegend
definiertes Polypeptid sowie Analoga und Derivate (einschließlich Fragmente)
derselben; Antikörper
dagegen; Nukleinsäuren,
die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid kodieren, Analoga oder
Derivate; Antisense-Nukleinsäuren
gegen ein Gen, das für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptid kodiert, sowie Agonisten
und Antagonisten eines Gens, das für ein wie vorliegend definiertes Polypeptid
kodiert, oder Agonisten und Antagonisten eines wie vorliegend definierten
Polypeptids. Ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung ist
die Identifizierung eines Gens, das für ein wie vorliegend definiertes
Polypeptid kodiert, welches am Brustkrebs beteiligt ist. Brustkrebs
kann durch Verabreichung einer therapeutischen Verbindung, die die
Funktion oder Expression eines wie vorliegend definierten Polypeptids
im Brustgewebe des Brustkrebspatienten moduliert, behandelt oder
verhindert werden.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
werden ein oder mehrere Antikörper,
von denen jeder spezifisch an ein wie vorliegend definiertes Polypeptid
bindet, allein oder in Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen therapeutischen
Verbindungen oder Behandlungen verabreicht. Beispiele solcher Behandlungen
umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) Taxol, Cyclophosphamid,
Tamoxifen und Doxorubacin.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) jede Verbindung, z.B.
ein kleines organisches Molekül,
ein Protein, ein Peptid, ein Antikörper, eine Nukleinsäure etc.,
die das Profil ungefähr
normal erhält,
unter der Voraussetzung, dass solche Verbindungen oder Behandlungen
Taxol, Cyclophosphamid, Tamoxifen und Doxorubacin umfassen, jedoch
nicht auf diese beschränkt
sind.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
können
Symptome des Brustkrebses durch Verringerung der Mengen oder der
Aktivität
eines wie vorliegend definierten Polypeptids durch Verwendung von
Gensequenzen, die für
ein wie vorliegend definiertes Polypeptide kodieren, in Verbindung
mit hinreichend bekannten Gen-"knock-out"-, Ribozym- oder
Tripel-Helix-Verfahren zur Verringerung Genexpression des Polypeptids,
gemildert werden. In diesem Ansatz werden Ribozym- oder Tripel-Helix-Moleküle verwendet,
um die Aktivität,
Expression oder Synthese des Gens zu modulieren und somit die Symptome
von Brustkrebs zu mildern. Solche Moleküle können dazu ausgestaltet sein,
die Expression eines mutierten oder nicht-mutierten Ziel-Gens zu
reduzieren oder zu inhibieren. Methoden zur Herstellung und Verwendung
solcher Moleküle
sind dem Fachmann hinreichend bekannt.
-
Eine
endogene Polypeptidexpression kann ferner durch Inaktivierung oder "knock out" des für das Polypeptid
kodierenden Gens oder des Promotors eines solchen Gens mittels zielgerichteter
homologer Rekombination verringert werden (vgl. beispielsweise Smithies,
et al., 1985, Nature 317: 230–234;
Thomas & Capecchi,
1987, Cell 51: 503–512;
Thompson et al., 1989, Cell 5: 313–321; und Zijlstra et al.,
1989, Nature 342: 435–438).
Es kann beispielsweise ein mutiertes Gen, das für ein nicht-funktionelles Polypeptid kodiert (oder eine
vollständig
unverwandte DNA-Sequenz), und von DNA flankiert ist, welche homolog
zu dem endogenen Gen (entweder zu der kodierenden Region oder der
regulatorischen Regionen des Gens, das für das Polypeptid kodiert) ist,
mit oder ohne einen selektierbaren Marker und/oder einen negativ
selektierbaren Marker verwendet werden, um Zellen zu transfizieren
die das Ziel-Gen in vivo exprimieren. Die Insertion des DNA-Konstrukts über zielgerichtete
homologe Rekombination führt
zur Inaktivierung des Ziel-Gens. Solche Ansätze sind insbesondere auf dem
Gebiet der Landwirtschaft geeignet, wo Modifikationen an ES (embryonalen
Stamm zellen) verwendet werden können,
um tierische Nachkommen mit einem inaktiven Ziel-Gen zu erzeugen
(z.B. siehe Thomas & Capecchi,
1987, und Thompson, 1989, oben aufgeführt). Dieser Ansatz kann an
die Verwendung bei Menschen angepasst werden, vorausgesetzt, dass
die rekombinanten DNA-Konstrukte unmittelbar verabreicht oder in
vivo unter Verwendung geeigneter viraler Vektoren zielgerichtet
an die erforderliche Stelle gebracht wird.
-
Es
wurde festgestellt, dass BCMP 7 in Prostatakrebs-Zelllinien stark
exprimiert wird. Daher lässt
sich BCMP 7 in gleicher Weise wie oben im Zusammenhang mit Brustkrebs
besprochen auch auf Prostatakrebs anwenden.
-
Bevorzugte
Merkmale eines jeden Aspekts der Erfindung gelten entsprechend für jeden
anderen Aspekt. Die vorliegend erwähnten Dokumente aus dem Stand
der Technik sind im stärksten
vom Gesetz erlaubten Ausmaß eingeschlossen.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird nunmehr mit Bezug auf die nachfolgenden Beispiele
beschrieben, die nicht dahingehend verstanden werden sollten, dass
sie den Umfang der vorliegenden Erfindung einschränken. Die
Beispiele beziehen sich auf die Figuren, in denen:
-
1 die
Nukleotidsequenz und die vorausgesagte Aminosäuresequenz von BCMP 7 zeigt.
Die vorausgesagte N-terminale Signalsequenz ist unterstrichen. Massenspektren,
die dem vorher gesagten Protein zugewiesen sind, sind fett und unterstrichen
dargestellt. Tandem-Massenspektren sind fett und kursiv dargestellt;
und
-
2 die
Gewebeverteilung von BCMP 7-mRNA zeigt. Die Mengen von mRNA in normalen
Geweben und in Brustkarzinom- und Prostatakarzinom-Zelllinien wurden
mittels Echtzeit- (real time) RT-PCR
quantifiziert. Die mRNA-Mengen werden als Anzahl Kopien ng–1 cDNA
ausgedrückt.
-
3 die
Expression von BCMP 7 in angepassten (matched) normalen Geweben
und in Tumor-Brustgeweben zeigt. Die BCMP 7-mRNA-Mengen in angepassten (matched)
normalen Geweben und Tumorgeweben von 7 Brustkrebs-Patienten wurden
mittels Echtzeit- (real time) RT-PCR gemessen. Die mRNA-Mengen werden
als Anzahl Kopien ng–1 cDNA ausgedrückt.
-
Beispiel 1: Identifizierung
und Klonierung von BCMP 7
-
Die
Brustkarzinom-Zellline T-47D wurde in DMF12-Medien kultiviert, die
mit 10% fötalem
Kälberserum,
2 mM Glutamin, 1% Penicillin und 1% Streptomycin supplementiert
waren. Die Zellen wurden bei 37°C
in einer angefeuchteten Atmosphäre
von 95% Luft und 5% Co2 angezüchtet.
-
108 Zellen wurden durch Trypsinisierung und
Zentrifugation geerntet und dazu verwendet, Membranproteine für die Trennung
durch 1D-PAGE herzustellen (Bennett, J. P., Techniques in lipid
and membrane biochemistry, Holland: Elsevier, (1982); Fujiki, Y.,
Fowler, S., Shio, H., Hubbard, A. L. & Lazarow, P. B. Polypeptide and phospholipid
composition of the membrane of rat liver peroxisomes: comparison
with endoplasmic reticulum and mitochondrial membranes. J. Cell.
Biol. 93, 103–110
(1982). Nach Beschallung der geernteten Zellen (MSE Soniprep 150,
Sonde mit flachem Boden (flat bottom probe) für 10 Sekunden bei einer Amplitude
von 5 μm)
wurde das Zellhomogenisat bei 4°C
und 1000 × g
für 10
Minuten zentrifugiert. Die Zellmembranen wurden durch Zentrifugation
des Überstandes
bei 4°C
und 100000 × g
für 1 Stunde
sedimentiert, und das Pellet wurde durch Zentrifugation in 1 M NaCl
gewaschen.
-
Die
Membranproteine wurden durch Homogenisieren in Tx114-Detergens (50 M Tris
HCl, 0,2 mM EDTA, 1,5% Tx114) (pH 7,4) solubilisiert, und die Proteinmischung
wurde bei 13000 × g
für 3 Minuten
zentrifugiert, gefolgt von der Extraktion der löslichen Fraktion mit einer
Mischung aus Methanol und Chloroform (Boyd, R. S., Duggan, M. J.,
Shone, C. C. & Foster,
K. A. The effect of botulinum neurotoxins on the release of insulin from
the insulinoma cell lines HIT-15 and RINm5F. J. Biol. Chem. 270,
18216–18218
(1995)). Die extrahierte Proteinprobe wurde schließlich in
1D Lysispuffer solubilisiert, und die Proteine wurden durch 1D PAGE
getrennt.
-
Massenspekrometrie
-
Proteine,
die aus dem 1D-Gel ausgeschnitten worden waren, wurden mit Trypsin
verdaut und durch MALDITOF-MS (Voyager STR, Applied Biosystems)
unter Verwendung eines Lasers mit einer Wellenlänge von 337 nm für die Desorptions-
und Reflektions-Untersuchungsart
analysiert. Zwei ausgewählte
Massen für BCMP
7 ([M + H] = 1293.7 und 1268.6) wurden durch Tandem-Massenspektrometrie
unter Verwendung eines QTOF-MS weiter un tersucht, das mit einer
Nanospray-Ionenquelle ausgestattet war (Micromass UK Ltd.). Vor der
MALDI-Analyse wurden die Proben von Salz befreit und unter Verwendung
von C18 Zip TipsTM (Millipore) auf konzentriert. Die Proben für die Tandem-MS
wurden unter Verwendung eines nano-LC-Systems (LC Packings) aufgereinigt,
welches C18 SPE-Material eingebaut enthielt.
-
Die
uninterpretierten Tandem-Massenspektren von tryptischen Peptiden
wurden unter Verwendung des SEQUEST-Rechercheprogramms untersucht (Eng et
al., 1994, J. Am. Soc. Mass. Spectrom. 5: 976–989), Version v.C.1. Die Kriterien
für die
Datenbankidentifizierung umfassten: die Spaltungsspezifität von Trypsin; den
Nachweis einer Folge von a-, b- und y-Ionen in Peptiden, die von
der Datenbank wiedergegeben wurden, und eine Massenerhöhung für alle Cysteinreste
bedingt durch die Carbamidomethylierung. Die durchsuchte Datenbank
war eine Datenbank, die durch Proteineinträge in die nicht-redundante Datenbank
erstellt wurde, die vom National Centre for Biotechnology Information
(NCBI) unterhalten wird und unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/.
zugänglich
ist.
-
Es
wurde herausgefunden, dass drei Spektren des Proteins BCMP 7 (zwei
Tandem-Spektren, Tabelle 1, und ein MALDI-Massenspektrum, 1) den folgenden
mRNA-Einträgen
entsprachen: Zugriffsnummer (accession number) AF007791, AF038451
bei http:www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/, die einen offenen Leserahmen
(ORF) von 175 Aminosäuren
definieren (1).
-
Tabelle
1. Aminosäuresequenzinformation,
die durch Tandem-Massenspektrometrie-Analyse
von BCMP 7 erhalten wurde
-
Ein Klon vollständiger Länge wurde
durch PCR von cDNA aus dem Dickdarm amplifiziert (1).
-
Gesamt-RNA-Präparation
und cDNA-Synthese
-
Gesamt-RNA
wurde aus kultivierten Zellen und Gewebeproben unter Verwendung
des Trizol-Reagenz (Life Technologies) gemäß den Anweisungen des Herstellers
präpariert
und in RNAse-freiem Wasser in einer Konzentration von 1 μg/ml resuspentiert.
1 bis 5 μg
Gesamt-RNA wurden als Matrize für
die cDNA-Synthese verwendet, wobei ein oligo-dT-Primer und das Superscript
II-Reverse Transkriptions-Kit
(Life Technologies) verwendet wurden. Die cDNAs wurden mit Säulen gereinigt
(Qiagen) und bei einer Konzentration von 10 ng/μl eluiert.
-
Klonierung von BCMP 7-cDNA
-
Der
vorhergesagte offene Leserahmen (ORF) von BCMP 7 vollständiger Länge wurde
durch PCR von cDNAs aus dem Dickdarm unter Verwendung der nachfolgenden
Primer amplifiziert:
-
-
(Restriktionstellen
sind fett dargestellt, nicht-homolog zu BCMP 7-Sequenzen). Die Reaktionen
enthielten 10 ng cDNA und Reagenzien für die PCR (Qiagen). Die nachfolgenden
Zyklusparameter wurden verwendet: 40 Zyklen bei 94°C für 30 Sekunden,
50°C für 30 Sekunden,
72°C für 30 Sekunden.
Die PCR-Produkte wurden mittels Säulen gereinigt (Qiagen), in
einen T/A-Vektor (Invitrogen) kloniert, und die Nukleotidsequenz
wurde anschließend
verifiziert (University of Oxford, Sequencing Facility, UK).
-
Das
vorhergesagte BCMP 7 Protein ist zu 100% identisch mit hAG-2, einem
neuen humanen Protein, das von einer cDNA kodiert wird, die aus
der MCF-7 Brustkrebs-Zelllinie kloniert wurde (Thompson, D. A. & Weigel, R. J.,
hAG-2, the human homologue of the Xenopus laevis cement gland gene
XAG-2, is co-expressed with estrogen receptor in breast cancer cell
lines. Biochem. Biophys, Res. Commun. 251, 111–116 (1998)). hAG-2 ist das
humane Homolog von XAG-2, einem Xenopus laevis-Protein, das während der
Froschentwicklung in der Zement-Drüse exprimiert wird (Aberger,
F., Weidinger, G., Grunz, H. & Richter,
K. Anterior specification of embryonic ectoderm: the role of the
Xenopus cement glang-specific gene XAG-2. Mech. Dev. 72, 115–130 (1998)).
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Es
wird vorausgesagt, das BCMP 7 ein extrazelluläres Protein mit einer N-terminalen
Signalsequenz ist (http://psort.nibb.ac.jp.) (1).
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Beispiel 2: Expression
von BCMP 7-mRNA in humanen Geweben
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Wir
verwendeten eine quantitative Echtzeit-(real time) RT-PCR (Heid,
C. A., Stevens, J., Livak, K. J. & Williams,
P. M. Real Time quantitative PCR. Genome Res. 6, 986–994 (1996);
Morrison, T. B., Weis, J. J. & Wittwer,
C. T. Quantification of lowcopy transcripts by continuous SYBR Green
I monitoring during amplification. Biotechniques 24, 954–958 (1998),
um die Verteilung von BCMP 7-mRNA innerhalb der mRNAs zu analysieren,
die aus normalem humanem Gewebe (Clontech), aus Brust- sowie Prostatakrebs-Zelllinien
(2), aus normalem Brustgewebe, das von kosmetischen
Reduktions-Mammoplastiken stammte, sowie aus kanzerösem Brustgewebe,
das aus einem chirurgischen Eingriff erhalten wurde (3).
Die ethische Zulassung für die
normalen und die kanzerösen
Brustproben wurden von der Chirurgie erhalten (Oxford, UK). Primer,
die für die
PCR verwendet wurden, waren die folgenden:
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Die
Reaktionen, die 10 ng wie oben beschrieben präparierte cDNA, SYBR Green Sequenz-Detektions-Reagenzien
(PE Biosystems) sowie Sense- und Antisense-Primer enthielten, wurden
mit einem ABI7700-Sequenz-Detektionssystem (PE Biosystems) untersucht.
Die PCR-Bedingungen waren: 1 Zyklus bei 50°C für 2 Minuten, 1 Zyklus bei 95°C für 10 Minuten
und 40 Zyklen bei 95°C
für 15
Sekunden, 60°C
für 1 Minute.
Die Akkumulation des PCR-Produktes
wurde in Echtzeit (real time) als Steigerung der SYBR Green-Fluoreszenz
gemessen, und die Daten wurden unter Verwendung des Sequenzdetektorprogramms v1.6.3
(PE Biosystems) analysiert. Standardkurven, die die anfängliche
Matrizen-Kopienzahl
in Beziehung zu der Fluoreszenz und zu den Amplifikationszyklen
setzen, wurden unter Verwendung des amplifizierten PCR-Produkts
als Matrize erzeugt und dazu verwendet, die BCMP 7-Kopienzahl in
jeder Probe zu berechnen.
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Die
höchsten
BCMP 7-Expressionsniveaus wurden im Dickdarm beobachtet, niedrigere
Expressionsniveaus in den Brustdrüsen, in der Prostata, in der
Speicheldrüse,
im Dünndarm,
im Magen und in der Trachea (2). BCMP
7-mRNA wurde ferner in T-47D-Zellen
detektiert, die im Rahmen dieser Studie als Quelle für das BCMP
7-Proteins verwendet wurden, und die Expression dieser Zelllinie
war im Vergleich zu normalem Brustgewebe erhöht. BCMP 7-mRNA wurde ferner
in den Prostatakrebs-Zelllinien PC3 und PC3M detektiert: die Expression
in PC3-Zellen war im Verhältnis
zur normalen Prostata erhöht.
Geringe oder keine BCMP 7-mRNA wurde in anderen Zelllinien oder
in normalen untersuchten Geweben nachgewiesen.
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Um
zu untersuchen, ob sich die beobachtete Erhöhung der BCMP 7-Expression
in einigen Brustkarzinomlinien auch in klinischen Proben widerspiegelt,
haben wir ferner die Expression von mRNA in angepassten (matched)
normalen Proben und in Tumorgewebeproben von 7 Brustkrebspatienten
gemessen (3). Die BCMP 7-Expression war
in 6 der 7 Tumorproben im Verhältnis
zu ihren angepassten (matched) normalen Proben erhöht, wobei
4 der Proben eine mehr als 4-fache Erhöhung der Expression aufwiesen.
Diese Beobachtungen legen nahe, dass dieses Protein Potential als
therapeutisches Ziel hat.
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Es
wurde gezeigt, dass die hAG-2 Expression mit der Expression des
ER einhergeht, und die hAG-2-mRNA-Mengen in MCF7-Zellen erhöhten sich,
sobald die Zellen mit Estradiol behandelt werden (Thompson und Weigel,
siehe oben). Im Einklang mit diesen Daten wurde BCMP 7-mRNA in ER-positiven T-47D-Zellen
nachgewiesen, hingegen wurde keine Expression in den ER-negativen
Zelllinien CAL51, BT20 und MDA-MB-468 beobachtet (2).
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Chromosomale
Lokalisation
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Bei
einer Blast-Recherche mit der BCMP 7-cDNA-Sequenz (1)
in einer humanen genomischen Datenbank wurde herausgefunden, dass
der Genbank-Eintrag AC073333 das gesamte BCMP 7-Gen enthielt. AC073333
enthält
Sequenzen vom humanen Chromosom Nr. 7. Das BCMP 7-Gen wurde ferner
in chr7p21.3 lokalisiert (Petek, E., Windpassinger, C., Egger, H.,
Kroisel, P. M. & Wagner,
K. Localization of the human anterior gradient-2 gene (AGR2) to
chromsome 7p21.3 by radiation hybrid mapping and fluorescence in
situ hybridisation. Cytogenet. Cell. Genet. 89, 141–142 (2000)).
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