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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Sulfattransportprotein
(DTD) und seine Beteiligung an Krebs, insbesondere Brustkrebs, Zusammensetzungen,
die das Protein umfassen, und Antikörper, die immunospezifisch
für das
Protein sind. Die Verwendung des Proteins bei der Diagnose, dem Screening,
der Behandlung und der Prophylaxe von Brustkrebs ist ebenfalls vorgesehen.
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Brustkrebs
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Brustkrebs
ist der am häufigsten
diagnostizierte Nicht-Hautkrebs bei Frauen in den Vereinigten. Staaten.
Bei mit Krebs in Verbindung stehenden Todesfällen folgt er gleich nach Lungenkrebs.
Mit 34.600 neuen Fällen
im Jahr 1998 ist Brustkrebs bei weitem der häufigste Krebs bei Frauen im
Vereinigten Königreich
(Cancer Research Campaign, http://www.crc.org.uk, UK, 2000). Zu
neunundneunzig Prozent tritt Brustkrebs bei Frauen auf. Das Risiko,
Brustkrebs zu entwickeln, steigt mit dem Alter stetig; das Lebenszeitrisiko
hinsichtlich der Entwicklung von Brustkrebs beträgt bei Frauen in den Vereinigten Staaten
1 zu 8. Die jährlichen
Kosten für
eine Brustkrebsbehandlung in den Vereinigten Staaten betragen ungefähr $10 Milliarden
(Fuqua, et. al., 2000, American Association for Cancer Research, www.aacr.org,
USA). Die Brustkrebshäufigkeit
hat in den letzten fünf
Jahrzehnten zugenommen, aber in der letzten Zeit hat sie ein Plateau
erreicht. Dies könnte
einen Zeitraum der früheren
Detektion von Brustkrebsarten durch Mammographie widerspiegeln.
Das Risiko für
eine Frau, an dieser Krankheit zu erkranken, kann von einer Vielzahl
erwiesener Faktoren erhöht
werden. Diese umfassen höheres
Alter, eine bereits bestehende Brustkrebsgeschichte, signifikante
Bestrahlung, starke Brustkrebsfamiliengeschichte, obere sozioökonomische
Klasse, Nulliparität,
frühe erste
Regelblutung, späte
Menopause oder ein Alter bei der ersten Schwangerschaft von mehr als
30 Jahren. Es scheint, daß die
längere
Einnahme oraler Verhütungsmittel
in jungen Jahren dieses Risiko leicht erhöht. Eine verlängerte Östrogensubstitution
nach der Menopause erhöht
das Risiko um 20 bis 40 %. Es ist spekuliert worden, daß ein geringeres
Alter zum Zeitpunkt der ersten Regelblutung, Änderungen der Geburtsverhaltensmuster
oder ein Anstieg der Verwendung exogener Östrogene zur Zunahme der Brustkrebshäufigkeit
beiträgt
(Fuqua, et. al., 2000, American Association for Cancer Research, www.aacr.org,
USA).
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Ursachen für Brustkrebs
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Brustkrebs
ist eine heterogene Erkrankung. Obgleich weibliche Hormone bei der
Aktivierung des Ursprungs und der Entwicklung vieler Brusttumore eine
signifikante Rolle spielen, gibt es noch viele andere bekannte und
unbekannte involvierte Faktoren. Identifizierte Störungen der
Onkogene umfassen die Amplifikation der HER-2- und der epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptorgene
und die Oberexpression von Cyclin D1. Die Überexpression dieser Onkogene
ist mit einer signifikant schlechteren Prognose assoziiert worden.
Dem ähnlich
sind bei Brustkrebs genetische Veränderungen oder der Verlust von
Tumorsuppressorgenen, wie dem p53-Gen, hinlänglich dokumentiert und ebenfalls
mit einer schlechteren Prognose assoziiert worden. Forscher haben
zwei Gene nachgewiesen, BRCA1 und BRCA2, die auf Familienbrustkrebs
vor der Menopause schließen
lassen. Nunmehr ist die Einschätzung
des genetischen Risikos möglich,
wodurch Kandidaten für
Chemoprophylaxeversuche besser identifiziert werden können (Fuqua,
et. al., 2000, American Association for Cancer Research, www.aacr.org,
USA).
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Diagnose
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Eine
frühe Diagnose
von Brustkrebs ist lebenswichtig zur Sicherstellung des günstigsten
Behandlungsablaufes. Viele Länder
mit modernen Gesundheitssystemen haben Screeningprogramme für Brustkrebs
eingeführt.
Diese umfassen typischerweise das regelmäßige Röntgen der Brust (Mammographie)
zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, wo diese Intervention den größten Nutzen
bringt. Einige Behörden
haben die Erweiterung solcher Programme unter 60 und auf die Gruppe
der 40–49jährigen befürwortet.
Die Gesundheitsbehörden
vieler Länder
betonen auch die Wichtigkeit der regelmäßigen Untersuchung der Brust
durch die Frauen selbst. Abnormalitäten, die während dieser Screeningvorgänge entdeckt
werden, und Fälle,
die symptomatisch scheinen, würden
typischerweise durch Aspirationszytologie, Kernpunktionsbiopsie
mit einer stereotaktischen oder Ultraschalltechnik für nicht-tastbare
Läsionen oder
Inzisions- oder Exzisionsbiopsie bestätigt. Gleichzeitig würden typischerweise
andere Informationen, die für
die Behandlungsoptionen und -prognose relevant sind, wie Östrogen-(ER-Status) und Progesteron-Rezeptorstatus
(PR-Status) bestimmt (National Cancer Institute, USA, 2000, Breast
Cancer PDQ, www.nci.org).
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Krankheitsstadiumeinteilung
und Prognose
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Die
Stadiumeinteilung für
Brustkrebs ist der Schlüssel
zur Auswahl der optimalen Behandlung für jeden Patienten und zur Auswahl
der Patienten, denen es mit weniger intensiven Therapieformen gut geht,
aus denen, bei denen eine intensive Therapie wesentlich ist. Derzeit
umfaßt
das Verfahren der Stadiumeinteilung Tumor- und Achsellymphknotenbiopsien,
kombiniert mit umfangreicher Histopathologie. Es kann passieren,
daß Patienten
nicht richtig eingeteilt werden, wobei dies eine Über- oder
Unterbehandlung zur Folge hätte.
Es besteht der Bedarf nach neuen Markern, die mit dem Krankheitsstadium
korreliert und für
zuverlässige
geführte
Behandlungsentscheidungen verwendet werden können. Solche neuen Marker nutzen
nicht nur den Patienten und Gesundheitsdienstleistern bei der Auswahl
der optimalen Behandlung, sondern könnten auch signifikante Kosten-
und Zeitvorteile im Histologielabor bringen.
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Einige
Brusttumore werden jedoch behandlungsunempfindlich, wenn die Krebszellen
Resistenz gegen Chemotherapiearzneimittel entwickeln oder ihre Hormonempfindlichkeit
verlieren, was zu einer wiederkehrenden oder metastatischen Krankheit führt, die
oftmals unheilbar ist. Kürzlich
ist die Aufmerksamkeit auf die Entwicklung immunologischer Therapien
(Green, et. al., Cancer Treat. Rev. 26, 269–286 (2000); Davis, I. D.,
Immunol. Cell Biol. 78, 179–195
(2000); Knuth, et. al., Cancer Chemother. Pharmacol. 46, S. 46–51 (2000);
Shiku, et. al., Cancer Chemother. Pharmacol. 46, S. 77–82 (2000);
Saffran, et. al., Cancer Metastasis Rev. 18, 437–449 (1999)), wie Krebsimpfstoffe
und monoklonale Antikörper
(mAbs), als ein Mittel zur Initiierung und zum Targeting einer Wirtsimmunantwort
gegen Tumorzellen gerichtet worden. 1998 genehmigte die FDA die Verwendung
von HerceptinTM (Stebbing, et. al., Cancer
Treat Rev. 26, 287–290
(2000); Dillman, et al., Cancer Biother. Radiopharm. 14, 5–10 (1999);
Miller, et. al., Invest. New Drugs 17, 417–427 (1999)), einem mAb, der
das erbB2/HER2-neu-Rezeptorprotein erkennt, als eine Behandlung
für metastatischen
Brustkrebs. Es ist gezeigt worden, daß HerceptinTM in Kombination
mit Chemotherapie das Fortschreiten der Krankheit im Vergleich zu
Patienten, die nur mit Chemotherapie behandelt wurden, verzögert (Baselga,
et. al., Cancer Res. 58, 2825–2831
(1998)). HerceptinTM ist jedoch nur bei
der Behandlung der 10–20 %
der Patienten, deren Tumore das erbB2-Protein überexprimieren, wirksam. Daher
ist die Identifikation anderer geeigneter Targets oder Antigene
für die
Immuntherapie von Brustkrebs noch wichtiger geworden.
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Ein
ideales Proteintarget für
die Krebsimmunotherapie sollte ein eingeschränktes Expressionsprofil in
normalen Geweben haben und in Tumoren überexprimiert werden, so daß die Immunantwort
auf Tumorzellen und nicht auf andere Organe gerichtet sein wird. Überdies
sollte das Proteintarget auf der Zelloberfläche, wo es therapeutischen
Mitteln zugänglich
ist, exponiert werden. Unter Verwendung von Techniken wie Differentialscreening
von cDNA (Hubert, et. al., Proc. Natl. Acad, Sci. USA 96, 14523–14528 (1999);
Lucas, et al. Int. J. Cancer 87, 55–60 (2000)) und der Reinigung
von Zelloberflächenproteinen,
die von tumorspezifischen Antikörpern
erkannt werden (Catimel, et. al., J. Biol. Chem. 271, 25664–25670 (1996))
sind Tumorantigene für viele
Krebsarten identifiziert worden.
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DTD
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Das
Gen der diastrophischen Dysplasie (DTD-Gen) wurde 1994 geklont (Hastbacka
J, et al. Cell 1994, 78(6): 1073–87). Seine Sequenz ist in
der Swiss-Prot-Datenbank (die von dem Swiss Institute of Bioinformatics
(SIB) geführt
wird und auf http://www.expasy.ch/zugänglich ist) unter der Zugangsnummer
P50443 gespeichert und kodiert einen mutmaßlichen 12-Membransulfattransporter
von 739 Aminosäuren
(1, SEQ ID Nr: 1). Es ist auf Chromosom 5q31-q34
lokalisiert.
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Mutationen
in DTD stehen mit einer Familie von rezessiv vererbter Osteochondrodysplasien
in Verbindung, die diastrophische Dysplasie (Hastbacka et al., oben),
Achondrogenesis Typ IB (Superti-Furga A, et al. Nat Genet 1996,
12(1): 100–2)
und Atelosteogenesis Typ II (Hastbacka J, et al. Am J Hum Genet
1996, 58(2): 255–62)
umfaßt.
JP 11146790 offenbart einen
neuen Vektor für
die Expression von DTD und dessen Verwendung zum Screenen von Mitteln
zur Behandlung einer menschlichen Knochen-/Knorpelerkrankung sowie
die Verwendung des Vektors bei der Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung von menschlichen Knochen-/Knorpelerkrankungen.
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WO 00/55351 offenbart 774
Dickdarmkrebs-Antigensequenzen, einschließlich einer Sequenz, die mit
DTD identisch ist. Ferner ist die Verwendung von Antikörpern offenbart,
die für
diese Sequenzen spezifisch sind und die bei der Behandlung und Diagnose
eines pathologischen Zustands, der mit der Überexprimierung der Sequenzen
verbunden ist, von Nutzen sein können.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß das Protein
DTD auf einige Gewebe beschränkte
Expression zeigt, mit erhöhter
Expression in Brusttumoren, was darauf schließen läßt, daß es ein geeignetes Target
für die
Krebstherapie und -diagnose sein kann.
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Daher
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screening auf
und/oder Diagnose von Brustkrebs in einem Individuum, wobei man
in einem Verfahrensschritt die Menge eines Polypeptids in einer
von dem Individuum erhaltenen biologischen Probe nachweist und/oder
quantifiziert, wobei das Polypeptid:
- a) die
in 1 (SEQ ID Nr.: 1) dargestellte Aminosäuresequenz
umfaßt
oder aus dieser besteht;
- b) ein Derivat mit einer oder mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder -insertionen relativ zur in 1 (SEQ ID
Nr.: 1) dargestellten Aminosäuresequenz
ist, bei dem die DTD-Aktivität
erhalten ist, oder
- c) ein Fragment eines Polypeptids mit der in a) oder b) angegebenen
Bedeutung ist, das eine Länge
von mindestens zehn Aminosäuren
aufweist und bei dem die DTD-Aktivität erhalten ist.
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In
der vorliegenden Anmeldung bezieht sich der Ausdruck „Polypeptide
zur Verwendung in der Erfindung" auf
alle Polypeptide, die in a) bis c) oben beschrieben sind.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich daher auf die Diagnose von Brustkrebs
und die Verwendung eines Antikörpers,
der spezifisch an ein DTD-Polypeptid bindet, zur Herstellung eines
Medikaments zur Prophylaxe/Behandlung von Brustkrebs bei einem Individuum,
das ein Säuger
sein kann und bevorzugt ein Mensch ist.
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Die
Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung können in isolierter oder rekombinanter
Form bereitgestellt werden und an andere Komponenten fusioniert
sein. Genauer gesagt, werden speziell die Fusionen der Polypeptide
der Erfindung mit Lokalisations-Reporter-Polypeptiden wie dem grün fluoreszierenden
Protein (
US-Patente Nr. 5,625,048 ;
5,777,079 ;
6,054,321 und
5,804,387 ) oder dem DsRed-fluoreszierenden
Protein (Matz, et. al., (1999) Nature Biotech. 17: 969–973) in
Erwägung
gezogen. Die Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung können in
im wesentlichen reiner Form bereitgestellt werden, das heißt, sie
sind im wesentlichen frei von anderen Polypeptiden. Daher kann ein
Polypeptid zur Verwen dung in der Erfindung in einer Zusammensetzung
bereitgestellt werden, in der es die dominierende Komponente ist
(d. h., es liegt in einer Konzentration von mindestens 50 %; bevorzugt
mindestens 75 %, mindestens 80 %, mindestens 85 %, mindestens 90
% oder mindestens 95 % vor; bestimmt auf einer Gewicht/Gewicht-Basis,
ausschließlich
Lösungsmitteln
oder Trägern).
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung werden die Polypeptide innerhalb des
Umfangs von a)–c)
oben nunmehr ausführlicher
beschrieben.
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Polypeptide im Umfang von a)
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Ein
Polypeptid im Umfang von a) kann aus der in 1 angegebenen
speziellen Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 1) bestehen oder kann eine zusätzliche N-terminale und/oder
eine zusätzliche C-terminale
Aminosäuresequenz,
bezogen auf die in 1 angegebene Sequenz (SEQ ID
Nr.: 1), aufweisen.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können aus verschiedenen Gründen bereitgestellt
werden. Techniken zur Bereitstellung solcher zusätzlicher Sequenzen sind in
der Technik allgemein bekannt.
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Zusätzliche
Sequenzen können
zur Veränderung
der Merkmale eines speziellen Polypeptids bereitgestellt werden.
Dies kann zur Verbesserung der Expression oder Regulierung der Expression
in bestimmten Expressionssystemen nützlich sein. Beispielsweise
kann eine zusätzliche
Sequenz einen gewissen Schutz gegen die proteolytische Spaltung bieten.
Dies erfolgte bei dem Hormon Somatostatin, indem es an seinem N-Terminus
an einen Teil des β-Galaktosidaseenzyms
fusioniert wurde (Itakwa et. al., Science 198: 105–63 (1977)).
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Zusätzliche
Sequenzen können
auch zur Veränderung
der Eigenschaften eines Polypeptids zur Erleichterung der Identifikation
oder Reinigung nützlich
sein. Beispielsweise kann ein Fusionspolypeptid bereitgestellt werden,
in dem ein Polypeptid mit einer Komponente verknüpft ist, die durch Affinitätschromatographie
isoliert werden kann. Die Komponente kann ein Antigen oder Epitop
sein, und die Affinitätssäule kann
immobilisierte Antikörper
oder immobilisierte Antikörperfragmente
umfassen, die an das Antigen oder Epitop (wünschens werterweise mit einem
hohen Spezifitätsgrad)
binden. Das Fusionspolypeptid kann für gewöhnlich aus der Säule durch Zugabe
eines geeigneten Elutionsmittels eluiert werden.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können jedoch auch einfach nur
als ein Ergebnis einer bestimmten Technik, die zum Erhalt eines
Polypeptids genutzt wurde, vorliegen, und müssen das Polypeptid nicht unbedingt
mit einem besonders vorteilhaften Merkmal ausstatten. Solche Polypeptide
liegen innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
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Was
auch immer für
eine zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenz vorliegt, das resultierende
Polypeptid sollte bevorzugt die immunologische oder biologische
Aktivität
des Polypeptids mit der in 1 gezeigten
Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 1) zeigen.
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Polypeptide im Umfang von b)
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Unter
Betracht der in b) oben definierten Polypeptide wird ein Fachmann
erkennen, daß diese Polypeptide
Derivate des in a) oben angegebenen Polypeptids (SEQ ID Nr.: 1)
sind, vorausgesetzt, daß diese
Derivate bevorzugt die immunologische oder biologische Aktivität des Polypeptids
mit der in 1 gezeigten Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 1) zeigen. Ein Fachmann wird erkennen, daß die Derivate posttranslationale
Modifikationen umfassen können, wie
zum Beispiel, aber nicht beschränkt
auf, Phosphorylierung, Glycosylierung und Farnesylierung.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Derivat" auf ein Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
eines Stammpolypeptids umfaßt,
das durch die Einführung
von Aminosäurerestsubstitutionen,
-deletionen oder -additionen und/oder Aminosäuremodifikationen, wie, aber
nicht beschränkt
auf, Phosphorylierung und Glycosylierung verändert wurde. Das Derivatpolypeptid
besitzt eine ähnliche
oder identische Aktivität
wie das Stammpolypeptid.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Fragment" auf ein Polypeptid, umfassend eine Aminosäuresequenz
von mindestens 5 Aminosäureresten
(bevorzugt mindestens 10 Aminosäureresten, mindestens
15 Aminosäureresten,
mindestens 20 Aminosäureresten,
mindestens 25 Aminosäureresten,
mindestens 30 Resten, mindestens 40 Aminosäureresten, mindestens 50 Aminosäureresten,
mindestens 60 Aminosäureresten,
mindestens 70 Aminosäureresten,
mindestens 80 Aminosäureresten, mindestens
90 Aminosäurereste,
mindestens 100 Aminosäureresten,
mindestens 200 Aminosäureresten
oder mindestens 300 Aminosäureresten)
der Aminosäuresequenz
eines Stammpolypeptids.
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Veränderungen
in der Aminosäuresequenz eines
Polypeptids, die keinen Einfluß auf
die Aktivität eines
Polypeptids haben, können
auftreten. Diese umfassen Aminosäuredeletionen,
-insertionen und -substitutionen, und können aus alternativem Splicing
und/oder der Gegenwart von mehreren Translationsstartstellen und/oder
-stopstellen resultieren. Polymorphismen können als Folge der Untreue
des Translationsverfahrens entstehen. Daher können Veränderungen in der Aminosäuresequenz
toleriert werden, die keinen Einfluß auf die biologische oder immunologische
Aktivität
des Proteins haben.
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Ein
Fachmann wird erkennen, daß oftmals verschiedene
Veränderungen
an der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids, das eine biologische oder bestimmte Aktivität aufweist,
zur Erzeugung von Derivaten (auch bekannt als Varianten oder „Muteine") mit zumindest einem
Teil der Aktivität,
und bevorzugt mit einem wesentlichen Teil der Aktivität, vorgenommen
werden können.
Solche Derivate der in a) (SEQ ID Nr: 1) oben beschriebenen Polypeptide
liegen im Umfang der vorliegenden Erfindung und werden nachstehend
ausführlich
erörtert.
Sie umfassen allele und nicht-allele Derivate.
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Ein
Beispiel für
ein Derivat des Polypeptids zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
ist ein Polypeptid, wie in a) (SEQ ID Nr. 1) oben definiert, abgesehen
von der Substitution einer oder mehrerer Aminosäure(n) mit einer oder mehreren
anderen Aminosäure(n),
vorausgesetzt, daß das
Derivat die Aktivität
von DTD erhält.
Ein Fachmann wird wissen, daß verschiedene
Aminosäuren ähnliche
Eigenschaften haben. Oftmals können
eine oder mehrere dieser Aminosäuren
eines Polypeptids durch eine oder mehrere andere solcher Aminosäuren substituiert
werden, ohne eine gewünschte
Aktivität
dieses Polypeptids zu eliminieren.
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Daher
können
oftmals die Aminosäuren
Glycin, Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin gegeneinander ausgetauscht
werden (Aminosäuren
mit aliphatischen Seitenketten). Von diesen möglichen Substitutionen werden
bevorzugt Glycin und Alanin (da sie relativ kurze Seitenketten haben)
zum Austausch gegeneinander verwendet, und Valin, Leucin und Isoleucin
werden (da sie längere
aliphatische Seitenketten haben, die hydrophob sind) zum Austausch
gegeneinander verwendet.
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Andere
Aminosäuren,
die oftmals gegeneinander ausgetauscht werden können, umfassen:
- – Phenylalanin,
Tyrosin und Tryptophan (Aminosäuren
mit aromatischen Seitenketten);
- – Lysin,
Arginin und Histidin (Aminosäuren
mit basischen Seitenketten);
- – Aspartat
und Glutamat (Aminosäuren
mit sauren Seitenketten);
- – Asparagin
und Glutamin (Aminosäuren
mit Amidseitenketten);
- – Cystein
und Methionin (Aminosäuren
mit Schwefel-enthaltenden Seitenketten); und
- – Asparaginsäure und
Glutaminsäure
können Phosphoserin
bzw. Phosphothreonin ersetzen (Aminosäuren mit sauren Seitenketten).
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Substitutionen
dieser Art werden oftmals als „konservative" oder „semi-konservative" Aminosäuresubstitutionen
bezeichnet.
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Aminosäuredeletionen
oder -insertionen können
bezogen auf die in a) oben vorgegebene Aminosäuresequenz (SEQ ID Nr.: 1)
ebenso vorgenommen werden. So können
beispielsweise Aminosäuren,
die keine substantielle Wirkung auf die biologische und/oder immunologische
Aktivität
des Polypeptids haben oder eine solche Aktivität zumindest nicht eliminieren,
deletiert werden. Solche Deletionen können vorteilhaft sein, da sich
die Gesamtlänge
und das Molekulargewicht eines Polypeptids verringern können, während die
Aktivität
erhalten bleibt. So kann die Menge an Polypeptid, die für einen
bestimmten Zweck erforderlich ist, reduziert werden – zum Beispiel
können
Dosierkonzentrationen verringert werden.
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Aminosäureinsertionen,
bezogen auf die in a) oben vorgegebene Sequenz (SEQ ID NR.: 1),
können
ebenso vorgenommen werden. So können
die Eigenschaften eines Polypeptids zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung verändert
werden (z. B. um die Identifikation, Reinigung oder Expression zu unterstützen). Der
Fachmann wird erkennen, daß oftmals
verschiedene Veränderungen
an der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids vorgenommen werden können, wie in bezug auf Fusionsproteine
oben erläutert.
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Aminosäureveränderungen,
bezogen auf die in a) oben vorgegebene Sequenz (SEQ ID NR.: 1), können unter
Verwendung irgendeiner geeigneten Technik, z. B. unter Verwendung
ortsgerichteter Mutagenese (Hutchinson et. al., 1978, J. Biol. Chem. 253:
6551), vorgenommen werden.
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Es
sollte verständlich
sein, daß Aminosäuresubstitutionen
oder -insertionen an dem Polypeptid zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung unter Verwendung natürlich
vorkommender oder nicht-natürlich
vorkommender Aminosäuren
vorgenommen werden können.
Ob nun natürliche
oder synthetische Aminosäuren
verwendet werden oder nicht, bevorzugt liegen ausschließlich L-Aminosäuren vor.
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Welche
Aminosäureveränderung
auch vorgenommen wird (mittels Substitution, Modifikation, Insertion
oder. Deletion), bevorzugte Polypeptide zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung haben mindestens 50 % Sequenzidentität mit einem wie in a) oben
definierten Polypeptid, stärker
bevorzugt beträgt
der Sequenzidentitätsgrad
mindestens 75 %, mindestens 80 %, mindestens 85 %. Sequenzidentitäten von
mindestens 90 %, mindestens 95 %, mindestens 98 % oder mindestens
99 % sind am stärksten
bevorzugt.
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Der
Ausdruck Identität
kann zur Beschreibung der Ähnlichkeit
zwischen zwei Polypeptidsequenzen verwendet werden. Der Grad an
Aminosäuresequenzidentität kann unter
Verwendung eines Programms wie „Bestfit" (Smith and Waterman, Advances in Applied
Mathematics, 482–489
(1981)) berechnet werden, um das beste Ähnlichkeitssegment zwischen
zwei Sequenzen zu finden. Die Anordnung basiert auf der Maximierung
der unter Verwendung einer Matrix von Aminosäureähnlichkeiten erhaltenen Kennzahl,
wie der von Schwarz and Dayhof (1979) Atlas of Protein Sequence
and Structure, Dayhof, M. O., Hrsg., S. 353–358 beschriebenen.
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Ein
Software-Paket, das in der Technik zur Durchführung dieses Verfahrens allgemein
bekannt ist, ist das CLUSTAL-Programm. Es vergleicht die Aminosäuresequenzen
von zwei Polypeptiden und findet die optimale Anordnung, indem es
in eine der beiden Sequenzen geeignet Räume einfügt. Die Aminosäureidentität oder -ähnlichkeit
(Identität
plus Konservierung der Aminosäureart)
für eine
optimale Anordnung kann auch unter Verwendung eines Software-Pakets
wie BLASTX berechnet werden. Dieses Programm ordnet die größte Spanne
mit ähnlicher Sequenz
an und ordnet der Übereinstimmung
einen Wert zu. Für
jeden Mustervergleich können
mehrere ähnliche
Regionen gefunden werden, die alle eine andere Kennzahl haben. Ein
Fachmann wird erkennen, daß zwei
Polypeptide mit unterschiedlicher Länge über die gesamte Länge des
längeren
Fragments verglichen werden können.
Alternativ können kleine Regionen
verglichen werden. Normalerweise werden für einen nützlichen Vergleich gleichlange
Sequenzen verglichen.
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Liegen
hohe Sequenzidentitätsgrade
vor, wird es relativ wenige Unterschiede in der Aminosäuresequenz
geben. So können
diese zum Beispiel weniger als 20, weniger als 10 oder sogar weniger
als 5 Unterschiede sein.
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Polypeptide im Umfang von c)
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Wie
oben erläutert,
ist die Reduzierung der Länge
eines Polypeptids oftmals von Vorteil, vorausgesetzt, daß das resultierende
Polypeptid mit verringerter Länge
noch eine gewünschte
Aktivität
aufweist oder nützliche
Antikörper
hervorbringen kann. Merkmal c) deckt daher Fragmente von Polypeptiden
a) (SEQ ID Nr: 1) oder b) oben zur Verwendung in der vorliegende
Erfindung ab.
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Der
Fachmann kann bestimmen, ob ein bestimmtes Fragment Aktivität aufweist
oder nicht. Fragmente sind mindestens 10 Aminosäuren lang, bevorzugte Fragmente
können
mindestens 20, mindestens 30, mindestens 40, mindestens 50, mindestens
75 oder mindestens 100 Aminosäuren
lang sein.
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Ein
Polypeptid, wie hierin definiert, kann als ein antigenes Material
nützlich
sein und kann bei der Herstellung von Impfstoffen zur Behandlung
oder Prophylaxe von Brustkrebs und/oder Bauchspeicheldrüsenkrebs
verwendet werden. Solch ein Material kann „antigen" und/oder „immunogen" sein. Im allgemeinen ist unter „antigen" zu verstehen, daß das Protein
verwendet werden kann, um Antikörper
hervorzurufen oder sogar um eine Antikörperantwort in einem Individuum
zu induzieren. Unter „immunogen" ist zu verstehen,
daß das
Protein eine schützende Immunantwort
in einem Individuum auslösen
kann. So kann das Protein im letzten Fall nicht nur eine Antikörperantwort,
sondern auch Immunantworten, die nicht auf Antikörpern basieren, erzeugen.
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Allgemein
bekannt ist, daß ein
antigenes Protein oder Polypeptid zur Identifizierung epitoper Regionen,
d. h., der Regionen, die für
die Antigenität oder
Immunogenität
des Proteins oder Polypeptids verantwortlich sind, gescreent werden
kann. Zum Testen von Fragmenten und/oder Homologa und/oder Derivaten
auf Antigenität
können
dem Fachmann allgemein bekannte Verfahren verwendet werden. Daher
können
die Fragmente zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung eine
oder mehrere solcher epitoper Regionen umfassen oder solchen Regionen
ausreichend gleichen, damit ihre antigenen/immunogenen Eigenschaften
erhalten bleiben. Daher ist der Identitätsgrad für Fragmente zur Verwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung vermutlich irrelevant, da sie zu 100 % mit einem bestimmten Teil
eines Proteins oder Polypeptids, Homologons oder Derivats, wie hierin
beschrieben, identisch sind. Der Kernpunkt ist, daß das Fragment
die antigenen/immunogenen Eigenschaften des Polypeptids, von dem
es stammt, aufrechterhält.
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Homologa,
Derivate und Fragmente können zumindest
einen gewissen Grad an Antigenität/Immunogenität des Proteins
oder Polypeptids, von dem sie stammen, besitzen.
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Das
Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung kann ebenso bei der Herstellung
einer Zusammensetzung zur Behandlung oder Prophylaxe von Krebs,
insbesondere Brustkrebs, verwendet werden, wobei die Zusammensetzung
ein Impfstoff ist. Der Impfstoff umfaßt gegebenenfalls ein oder
mehrere geeignete Adjuvanzien. In der Technik allgemein bekannte
Beispiele von Adjuvanzien umfassen anorganische Gele, wie Aluminiumhydroxid
und Wasser-in-Öl-Emulsionen, wie inkomplettes
Freund-Adjuvans. Andere nützliche
Adjuvanzien werden dem Fachmann allgemein bekannt sein.
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Ein
Fachmann wird erkennen, daß zur
Herstellung von einem oder mehreren Polypeptiden zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung der bevorzugte Ansatz auf rekombinanten
DNA-Techniken basieren wird.
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Diese
Nukleinsäuremoleküle, die
die Polypeptide kodieren, können
selbstständig
verwendet werden. Daher kann ein Verfahren zum Screenen auf und/oder
Diagnose von Krebs, insbesondere Brustkrebs, bei einem Individuum
den Schritt des Detektierens und/oder Quantifizierens der Menge
einer Nukleinsäure
in einer biologischen Probe, die aus dem Individuum erhalten wurde,
umfassen, wobei das Nukleinsäuremolekül:
- d) die DNA-Sequenz, gezeigt in 1 (SEQ
ID Nr.: 2), oder ihr RNA-Äquivalent;
- e) eine Sequenz, die für
ein Aminosäuremolekül kodiert,
wie in a) (SEQ ID Nr.: 1), b) oder c) definiert;
- f) eine Sequenz, die zu den Sequenzen von d) oder e) komplementär ist;
- g) eine Sequenz, die für
dasselbe Polypeptid kodiert, wie die Sequenzen von d) oder e) oder
- h) eine Sequenz, die substantielle Identität mit irgendeiner aus d), e),
f) oder g) zeigt, umfaßt
oder daraus besteht.
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In
der vorliegenden Anmeldung bezieht sich der Ausdruck „Nukleotide
zur Verwendung in der Erfindung" auf
alle in d) bis h) oben beschriebenen Nukleotide.
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Der
Ausdruck Identität
kann auch zur Beschreibung der Ähnlichkeit
zwischen zwei einzelnen DNA-Sequenzen verwendet werden. Das „Bestfit"-Programm (Smith
and Waterman, Advances in applied Mathematics, 482–489 (1981))
ist ein Beispiel für
eine Art von Computersoftware, die für die Suche nach dem besten Ähnlichkeitssegment
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
verwendet wird, während
mit dem GAP-Programm Sequenzen entlang ihrer gesamten Länge abgeglichen
und die optimale Anordnung durch die geeignete Einfügung von Räumen in
eine der beiden Sequenzen gefunden werden können. Bevorzugt haben Sequenzen,
die eine substantielle Identität
mit irgendeiner aus d), e) und f) zeigen, zumindest eine 50%ige,
zumindest eine 75%ige, zumindest eine 80%ige, zumindest eine 85%ige,
zumindest eine 90%ige oder zumindest 95%ige Sequenzidentität.
-
Diese
Nukleinsäuremoleküle werden
nunmehr ausführlicher
erörtert.
-
Die
in der Erfindung verwendeten Polypeptide können von einer Vielzahl von
Nukleinsäuremolekülen kodiert
werden, wobei die allgemein bekannte Degeneriertheit des genetischen
Codes berücksichtigt
werden sollte. Alle diese Moleküle
können
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Sie können in
Vektoren eingeführt
und geklont werden, um große
Mengen DNA oder RNA für
weitere Untersuchungen bereitzustellen. Geeignete Vektoren können in
Wirtszellen eingeführt
werden, damit die in der Erfindung verwendeten Polypeptide unter
Verwendung von Techniken, die einem Fachmann allgemein bekannt sind,
exprimiert werden können.
-
Der
Ausdruck „RNA-Äquivalent", wie oben verwendet,
gibt an, daß ein
gegebenes RNA-Molekül eine Sequenz
aufweist, die komplementär
zu der eines gegebenen DNA-Moleküls
ist, unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß in
RNA „U"„T” im genetischen Code ersetzt.
-
Das
Nukleinsäuremolekül kann in
isolierter, rekombinanter oder chemisch synthetischer Form vorliegen.
-
Techniken
zum Klonen, Exprimieren und Reinigen von Polypeptiden sind einem
Fachmann allgemein bekannt. DNA-Konstrukte können unter Verwendung von Verfahren,
die in der Technik allgemein bekannt sind, ohne weiteres erzeugt
werden. Diese Techniken werden zum Beispiel in J. Sambrook et. al.,
Molecular Cloning 3. Aufl., Cold Spring Harbour Laboratory Press
(2000); in Old & Primrose
Principles of Gene Manipulation, 5. Aufl., Blackwell Scientific Publications
(1994); und in Stryer, Biochemistry 4. Aufl., W. H. Freeman and
Company (1995) offenbart. Modifikationen von DNA-Konstrukten und
der exprimierten Polypeptide wie das Hinzufügen von Promotoren, Enhancern,
Signalsequenzen, Leader-Sequenzen, Translationsstart- und -stoppsignalen
und DNA-Stabilitätskontrollregionen
oder das Hinzufügen von
Fusionspartnern können
so erleichtert werden.
-
Normalerweise
wird das DNA-Konstrukt in einen Vektor eingeführt, der von einem Phagen oder einem
Plasmid abstammt. Die Expression des Polypeptids wird durch die
Transformation oder Transfektion des Vektors in eine Wirtszelle,
die eukaryotischen oder prokaryotischen Ursprungs sein kann, erreicht.
Solche Vektoren und geeignete Wirtszellen bilden zusätzliche
Aspekte zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung.
-
Die
Nukleotidsequenzen zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung,
einschließlich
DNA und RNA, und umfassend eine Sequenz, die ein Polypeptid zur
Verwendung in der Erfindung kodiert, können unter Verwendung von Verfahren,
die in der Technik bekannt sind, wie unter Verwendung herkömmlicher chemischer
Ansätze
oder einer Polymerasekettenreaktions-Amplifikation (PCR-Amplifikation), synthetisiert
werden. Die Nukleotidsequenzen zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung ermöglichen auch
die Identifikation und das Klonen des Gens, das ein Polypeptid zur
Verwendung in der Erfindung kodiert, aus irgendeiner Spezies, beispielsweise
durch Screenen von cDNA-Bibliotheken, Genbibliotheken oder Expressionsbibliotheken.
-
Zur
Hervorrufung von Antikörpern
und für
die Gentherapie können
Fachkenntnisse über
die Nukleinsäurestruktur
angewandt werden. Techniken hierfür sind einem Fachmann allgemein
bekannt, wie hierin ausführlicher
erläutert.
-
Unter
Verwendung geeigneter Expressionssysteme können die Polypeptide zur Verwendung
in der Erfindung in glycosylierter oder nicht-glycosylierter Form
exprimiert werden. Nicht-glycosylierte
Formen können
durch die Expression in prokaryotischen Wirten wie E. coli erzeugt
werden.
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Polypeptide,
die N-terminales Methionin umfassen, können unter Verwendung bestimmter
Expressionssysteme erzeugt werden, während in anderen das reife
Polypeptid diesen Rest nicht aufweist.
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Bevorzugte
Techniken zum Klonen, Exprimieren und Reinigen eines Polypeptids
zur Verwendung in der Erfindung werden nachstehend zusammengefaßt:
Polypeptide
zur Verwendung in der Erfindung können unter natürlichen
oder denaturierten Bedingungen hergestellt und anschließend rückgefaltet
werden. Baculovirale Expressionsvektoren umfassen sekretorische
Plasmide (wie pACGP67 von Pharmingen), die eine In-Frameklonierte
Epitop-Tag-Sequenz (z. B. myc, V5 oder His) aufweisen, um die Detektion
zu erleichtern und die anschließende
Reinigung des Proteins zu ermöglichen.
Säugerexpressionsvektoren können pCDNA3
und pSecTag (beide Invitrogen) und pREP9 und pCEP4 (Invitrogen)
umfassen. E.-coli-Systeme umfassen die pBad-Reihe (His-markiert – Invitrogen)
oder die pGex-Reihe (Pharmacia).
-
Neben
den Nukleinsäuremolekülen, die
für die
Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung kodieren, hierin als „kodierende" Nukleinsäuremoleküle bezeichnet,
umfaßt
die vorliegende Beschreibung auch komplementäre Nukleinsäuremoleküle. Daher sind zum Beispiel
beide Stränge
eines doppelsträngigen
Nukleinsäuremoleküls im Umfang
der vorliegenden Erfindung enthalten (ob sie nun miteinander assoziiert
sind oder nicht). Ebenso enthalten sind mRNA-Moleküle und komplementäre DNA-Moleküle (z. B.
cDNA-Moleküle).
-
Die
Verwendung von Nukleinsäuremolekülen, die
an irgendeines der oben erörterten
Nukleinsäuremoleküle hybridisieren
können,
wird von der vorliegenden Beschreibung ebenso erfaßt. Solche Nukleinsäuremoleküle werden
hierin als „hybridisierende" Nukleinsäuremole küle bezeichnet.
Hybridisierende Nukleinsäuremoleküle können beispielsweise als
Sonden oder Primer nützlich
sein.
-
Wünschenswerterweise
sind solche hybridisierenden Moleküle mindestens 10 Nukleotide
lang und bevorzugt mindestens 25 oder mindestens 50 Nukleotide lang.
Die hybridisierenden Nukleinsäuremoleküle hybridisieren
bevorzugt speziell mit Nukleinsäuren
innerhalb des Umfangs von d), e), f), g) oder h) oben.
-
Wünschenswerterweise
werden die hybridisierenden Moleküle unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
mit solchen Molekülen
hybridisieren. Bin Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen ist die Durchführung des
Hybridisierungsversuches bei einer Temperatur von etwa 35 °C bis etwa 65 °C unter Verwendung
einer Salzlösung,
die etwa 0,9 molar ist. Ein Fachmann wird solche Bedingungen unter
Berücksichtigung
von Variablen wie der Sondenlänge,
der Grundzusammensetzung, der Art der vorliegenden Ionen usw. jedoch
entsprechend variieren können.
Für einen
hohen Selektivitätsgrad werden
zur Bildung von Doppelsträngen
relativ stringente Bedingungen wie wenig Salz oder hohe Temperatur
verwendet. Wie hierin verwendet, ist unter „hochstringenten Bedingungen" die Hybridisierung mit
Filtergebundener DNA in 0,5 M NaHPO4, 7
% Natriumdodecylsulfat (SDS), 1 mM EDTA bei 65 °C und Waschen in 0,1 × SSC/0,1
% SDS bei 68 °C
zu verstehen (Ausubel F. M. et. al., Hrsg., 1989, Current Protocols
in Molecular Biology, Bd. I, Green Publishing Associates, Inc.,
und John Wiley & Sons,
Inc., New York, auf S. 2.10.3). Bei einigen Anwendungen sind weniger
stringente Bedingungen für
die Doppelstrangbildung erforderlich. Wie hierin verwendet, bezieht
sich „mäßig stringente
Bedingungen" auf
das Waschen in 0,2 × SSC/0,1
% SDS bei 42 °C
(Ausubel et. al., 1989, oben). Die Hybridisierungsbedingungen können durch
die Zugabe steigender Mengen an Formamid auch noch stringenter gemacht
werden, um den Hybriddoppelstrang zu destabilisieren. Daher können bestimmte
Hybridisierungsbedingungen ohne weiteres manipuliert werden, und
werden im allgemeinen in Abhängigkeit
der gewünschten
Ergebnisse ausgewählt.
Im allgemeinen sind günstige
Hybridisierungstemperaturen in Gegenwart von 50 % Formamid: 42 °C für eine Sonde,
die zu 95 bis 100 % mit dem Fragment eines Gens, das ein hierin
definiertes Polypeptid kodiert, identisch ist, 37 °C für 90 bis
95 % Identität
und 32 °C
für 70
bis 90 % Identität.
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Bei
der Herstellung von Genbibliotheken werden DNA-Fragmente erzeugt,
von denen einige das hierin definierte Polypeptid teilweise oder
vollständig
kodieren werden. Die DNA kann an speziellen Stellen unter Verwendung
verschiedener Restriktionsenzyme gespalten werden. Alternativ kann
man DNAse in Gegenwart von Mangan zur Fragmentierung der DNA verwenden
oder die DNA kann physikalisch geschnitten werden, wie beispielsweise
durch Sonifikation. Die DNA-Fragmente können dann durch Standardtechniken,
umfassend, aber nicht beschränkt
auf, Agarose- und Polyacrylamidgelelektrophorese, Säulenchromatographie
und Saccharosegradientenzentrifugation, nach der Größe getrennt werden.
Die DNA-Fragmente können
dann in geeignete Vektoren, umfassend, aber nicht beschränkt auf,
Plasmide, Kosmide, Bakteriophagen Lambda oder T4 und
künstliche
Hefechromosomen (YACs), eingeführt
werden. (siehe zum Beispiel Sambrook et. al., 1989, Molecular Cloning,
A Laboratory Manual, 1 D. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York; Glover, D. M. (Hrsg.), 1985, DNA Cloning:
A Practical Approach, MRL Press, Ltd., Oxford, U. K. Bd. I, II;
Ausubel F. M. et. al., Hrsg., 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Bd. I, Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., New
York). Die Genbibliothek kann durch Nukleinsäurehybridisierung an eine markierte
Sonde gescreent werden (Genton & Davis,
1977, Science 196: 180; Grunstein & Hogness, 1975, Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 72: 3961).
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Die
Manipulation der DNA, die ein Polypeptid kodiert, ist eine besonders
bedeutsame Technik sowohl zur Modifizierung von Proteinen als auch
zur Erzeugung großer
Mengen an Protein zu Reinigungszwecken. Dies kann die Verwendung
von PCR-Techniken zur Amplifikation einer gewünschten Nukleinsäuresequenz
umfassen. So können
die hierin bereitgestellten Sequenzdaten zur Gestaltung von Primern
zur Verwendung in der PCR verwendet werden, so daß eine gewünschte Sequenz
targetiert und dann in einem hohen Grad amplifiziert werden kann.
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Typischerweise
sind Primer mindestens fünf Nukleotide
lang und werden im allgemeinen mindestens zehn Nukleotide lang sein
(z. B. fünfzehn
bis fünfundzwanzig
Nukleotide lang). In einigen Fällen können Primer
aus mindestens dreißig
oder mindestens fünfunddreißig Nukleotiden
verwendet werden.
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Als
eine weitere Alternative kann chemische Synthese verwendet werden.
Diese kann automatisiert sein. Relativ kurze Sequenzen können chemisch
synthetisiert und aneinander ligiert werden, um so eine längere Sequenz
bereitzustellen.
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Neben
ihrer Verwendung als Primer und/oder Sonden können die hybridisierenden Nukleinsäuremoleküle zur Verwendung
in der Beschreibung als Antisensemoleküle verwendet werden, um die
Expression der Polypeptide zur Verwendung in der Beschreibung durch
das Binden an komplementäre
Nukleinsäuremoleküle zu verändern. Diese Technik
kann bei der Antisensetherapie verwendet werden.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Antisense"-Nukleinsäure auf eine Nukleinsäure, die
auf Grund einer gewissen Sequenzkomplementarität mit einem Teil einer RNA
(bevorzugt mRNA), die ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung
kodiert, hybridisieren kann. Die Antisense-Nukleinsäure kann komplementär zu einer
kodierenden und/oder nicht-kodierenden
Region einer mRNA sein, die solch ein Polypeptid kodiert. Solche
Antisense-Nukleinsäuren finden
Anwendung als Verbindungen, die die Expression inhibieren, und können bei
der Behandlung oder Vorbeugung von Krebs, insbesondere Brustkrebs,
verwendet werden.
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Ein
hybridisierendes Nukleinsäuremolekül zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung kann einen hohen Grad an Sequenzidentität entlang
seiner Länge
mit einem Nukleinsäuremolekül innerhalb des
Umfangs von d)–h)
oben haben (z. B. mindestens 50 %, mindestens 75 %, mindestens 80
%, mindestens 85 %, mindestens 90 %, mindestens 95 %, mindestens
98 % oder mindestens 99 % Sequenzidentität). Ein Fachmann wird erkennen,
daß je
höher die
Sequenzidentität,
die ein gegebenes einzelsträngiges
Nukleinsäuremolekül mit einem
anderen Nukleinsäuremolekül hat, desto
größer die
Wahrscheinlichkeit, daß es
unter geeigneten Bedingungen mit einem Nukleinsäuremolekül hybridisieren wird, daß komplementär zu dem
anderen Nukleinsäuremolekül ist.
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Wenn
der Kontext nichts Anderweitiges angibt, können die Nukleinsäuremoleküle zur Verwendung
in der vorliegenden Beschreibung ein oder mehrere der folgenden
Merkmale haben:
- 1) sie können DNA oder RNA sein;
- 2) sie können
einzel- oder doppelsträngig
sein;
- 3) sie können
in rekombinanter Form, z. B. kovalent gebunden an eine 5'- und/oder eine 3'-flankierende Sequenz, vorliegen, um
ein Molekül
bereitzustellen, das nicht in der Natur vorkommt;
- 4) sie können
ohne 5'- und/oder
3'-flankierende Sequenzen,
die normalerweise in der Natur vorkommen, vorliegen;
- 5) sie können
in im wesentlichen reiner Form vorliegen. So können sie in einer Form vorliegen,
die im wesentlichen frei ist von kontaminierenden Proteinen und/oder
von anderen Nukleinsäuren; und
- 6) sie können
mit Introns oder ohne Introns (z. B. als cDNA) vorliegen.
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Nach
Bedarf können
ein Gen, das ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung kodiert,
ein verwandtes Gen oder verwandte Nukleinsäuresequenzen oder Subsequenzen,
einschließlich
komplementäre
Sequenzen, auch in Hybridisierungsassays verwendet werden. Ein Nukleotid,
das ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung kodiert, oder
Subsequenzen davon, die mindestens 8 Nukleotide umfassen, können als
eine Hybridisierungssonde verwendet werden. Hybridisierungsassays
können
zur Detektion, Prognose, Diagnose oder Überwachung von Zuständen, Erkrankungen
oder Krankheitszuständen,
die mit der anomalen Expression von Genen, die ein wie hierin definiertes
Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung kodieren, verbunden sind, oder
für die
Differenzialdiagnose von Patienten mit Anzeichen oder Symptomen,
die auf Krebs, insbesondere Brustkrebs schließen lassen, verwendet werden.
Genauer gesagt, kann ein solcher Hybridisierungsassay mittels eines
Verfahrens durchgeführt werden,
das das Kontaktieren einer Patientenprobe, die Nukleinsäure enthält, mit
einer Nukleinsäuresonde,
die mit einer DNA oder RNA, die ein Polypeptid, wie hierin definiert,
kodiert, unter derartigen Bedingungen, das eine Hybridisierung stattfinden
kann, hybridisieren kann, und Detektieren oder Messen der resultierenden
Hybridisierung umfaßt.
Die Nukleotide können
zur Therapie von Patienten mit Krebs, insbesondere Brustkrebs, wie
nachstehend beschrieben, verwendet werden.
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Ein
günstiges
Mittel zum Detektieren8/Quantifizieren der Polypeptide zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung umfaßt die Verwendung von Antikörpern. Daher
finden die Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung ebenso Verwendung
zum Hervorrufen von Antikörpern.
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So
stellt in einem weiteren Aspekt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Antikörpers, der
an mindestens ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung bindet,
zum Screenen auf und/oder Diagnose von Brustkrebs in einem Individuum
bereit. Der Antikörper
wird zum Detektieren und/oder Quantifizieren der Menge eines Polypeptids
zur Verwendung in der Erfindung in einer biologischen Probe, die aus
dem Individuum erhalten wird, verwendet.
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In
einer Ausführungsform
kann das Binden von Antikörpern
in Gewebesektionen zur Detektion anomaler Polypeptidlokalisierung
oder einer anomalen Konzentration an Polypeptid verwendet werden. In
einer speziellen Ausführungsform
kann ein Antikörper
gegen ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung zur Untersuchung
des Gewebes eines Patienten (z. B. eine Brustbiopsie) hinsichtlich
der Konzentration des Polypeptids verwendet werden, wobei eine anomale
Konzentration an Polypeptid auf Krebs, insbesondere Brustkrebs,
schließen
läßt. Wie
hierin verwendet, ist unter einer „anomalen Konzentration" eine Konzentration
zu verstehen, die im Vergleich zu der Konzentration in einem Individuum,
das keinen Krebs hat, oder einer Referenzkonzentration, erhöht ist.
Nach Bedarf kann der Vergleich mit einer entsprechenden Probe aus
demselben Individuum, die aus einem Teil des Körpers, der nicht von Krebs
befallen ist, entnommen wird, durchgeführt werden.
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Geeignete
Immunoassays umfassen ohne Einschränkung kompetitive und nicht-kompetitive
Assaysysteme unter Verwendung von Techniken wie Western-Blots, Radioimmunoassays,
ELISA (enzymgekoppelter Immunadsorptionstest), „Sandwich"-Immunoassays, Immunopräzipitationsassays,
Präzipitinreaktionen,
Geldiffusionspräzipitinreaktionen,
Immunodiffusionsassays, Agglutinationsassays, Komplement-Fixationsassays,
immunoradiometrische Assays, Fluoreszenzimmunoassays und Protein A-Immunoassays.
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In
einem anderen Aspekt liefert die vorliegende Beschreibung ein Verfahren
zur Prophylaxe und/oder Behandlung von Krebs, insbesondere Brustkrebs,
bei einem Individuum, das die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Antikörpers,
der an mindestens ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung
bindet, an ein Individuum umfaßt.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Antikörpers,
der spezifisch an mindestens ein Polypeptid zur Verwendung in der
Erfindung bindet, bei der Herstellung einer Zusammensetzung zur
Verwendung bei der Prophylaxe und/oder Behandlung von Brustkrebs
bereit.
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Antikörper binden
spezifisch an die Polypeptide zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung, so daß sie
zur Reinigung und/oder Inhibierung der Aktivität solcher Polypeptide verwendet
werden können.
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Daher
kann das Polypeptid zur Verwendung in der Beschreibung als ein Immunogen
zur Erzeugung von Antikörpern,
die ein solches Immunogen immunospezifisch binden, verwendet werden.
Die Antikörper
der Erfindung umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, polyklonale, monoklonale,
bispezifische, humanisierte oder chimäre Antikörper, Einkettenantikörper, Fab-Fragmente und F(ab')-Fragmente, Fragmente,
produziert von einer Fab-Expressionsbibliothek, anti-idiotypische
(anti-Id-) Antikörper und
Epitopbindungsfragmente der obigen. Der Ausdruck „Antikörper", bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf Immunoglobulinmoleküle und immunologisch aktive
Teile von Immunoglobulinmolekülen,
d. h., Moleküle,
die eine Antigenbindungsstelle enthalten, die spezifisch an ein
Antigen bindet. Die Immunoglobulinmoleküle der Erfindung können aus
jeder Klasse (z. B., IgG, IgE, IgM, IgD und IgA) oder Unterklasse
von Immunoglobulinmolekülen
stammen.
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Bei
der Produktion von Antikörpern
kann das Screenen auf den gewünschten
Antikörper
durch in der Technik bekannte Techniken, wie ELISA (enzymgekoppelter
Immunadsorptionstest), erfolgen. Um beispielsweise Antikörper auszuwählen, die
eine spezielle Domäne
eines Polypeptids, das in der Erfindung verwendet wird, erkennen,
kann man die für
ein Produkt, das an ein Polypeptidfragment bindet, das eine solche
Domäne
enthält,
erzeugten Hybridome untersuchen. Zur Auswahl eines Antikörpers, der spezifisch
ein erstes Polypeptidhomolog bindet, der aber nicht spezifisch (oder
weniger eifrig) an ein zweites Polypeptidhomolog bindet, kann einer
auf der Basis der positiven Bindung an das erste Polypeptidhomolog
und einer fehlenden Bindung (oder reduzierten Bindung) an das zweite
Polypeptidhomolog ausgewählt
werden.
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Zur
Herstellung monoklonaler Antikörper (mAbs),
die gegen ein Polypeptid zur Verwendung in der Erfindung gerichtet
sind, kann jede Technik, mit der Antikörpermoleküle durch kontinuierliche Zellinien
in Kultur produziert werden können,
verwendet werden. Zum Beispiel die Hybridomtechnik, ursprünglich entwickelt
von Kohler und Milstein (1975, Nature 256: 495–497), sowie die Triomtechnik,
die humane B-Zell-Hybridomtechnik (Kozbor et. al., 1983, Immunology
Today 4: 72) und die EBV-Hybridomtechnik zur Produktion menschlicher
monoklonaler Antikörper
(Cole et. al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77–96).
Solche Antikörper
können
aus irgendeiner Immunoglobulinklasse, einschließlich IgG, IgM, IgE, IgA, IgD
und irgendeiner Unterklasse davon stammen. Das Hybridom, das die
mAbs, die in der Erfindung verwendet werden, produziert, kann in-vitro oder in-vivo
kultiviert werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können monoklonale
Antikörper
in keimfreien Tieren unter Nutzung bekannter Techniken produziert
werden (PCT/US90/02545).
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Die
mAbs umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, humane mAbs und chimäre mAbs
(z. B. Mensch-Maus-Chimäre).
Ein chimärer
Antikörper
ist ein Molekül,
in dem unterschiedliche Teile aus unterschiedlichen Tierspezies
stammen, wie die mit einer humanen konstanten Immunoglobulinregion
und einer variablen Region aus einem Maus-mAb. (siehe z. B.
US-Patent 4,816,567 und
US-Patent 4,816,397 ). Humanisierte
Antikörper
sind Antikörpermoleküle aus nicht-humanen
Spezies mit einer oder mehreren komplementätsbestimmenden Bereichen (CDRs) aus
den nicht-humanen Spezies und einer Gerüstregion aus einem humanen
Immunoglobulinmolekül (siehe
z. B.
US 5,585,089 ).
-
Chimäre und humanisierte
mAbs können durch
rekombinante DNA-Techniken, die in der Technik bekannt sind, zum
Beispiel unter Verwendung von Verfahren, die in
WO 87/02671 ;
EP-A-184,187 ;
EP-A-171,496 ;
EP-A-173,494 ;
WO 86/01533 ;
US-Patent Nr. 4,816,567 ;
EP-A-125,023 ; Retter et al.,
1988, Science 240: 1041–1043;
Liu et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84:3439-3443; Liu et
al., 1987, J. Immunol. 139: 3521–3526; Sun et al., 1987, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218;
Nishimura et al., 1987, Canc. Res. 47: 999–1005; Wood et al., 1985, Nature
314: 446–449;
Shaw et al., 1988, J. Natl. Cancer Inst. 80: 1553–1559, Morrison,
1985, Science 229: 1202–1207;
Oi et al., 1986, Bio/Techniques 4: 214;
US-Patent 5,225,539 ; Jones et al., 1986,
Nature 321: 552–525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239: 1534; und Beidler et al., 1988,
J. Immunol. 141: 4053–4060
beschrieben sind, hergestellt werden.
-
Vollständig humane
Antikörper
sind zur therapeutischen Behandlung menschlicher Patienten besonders
wünschenswert.
Solche Antikörper
können
unter Verwendung transgener Mäuse,
die endogene Immunoglobulin-Schwer- und -Leichtkettengene nicht
exprimieren können,
die aber humane Schwer- und Leichtkettengene exprimieren können, produziert
werden. Die transgenen Mäuse
werden wie üblich
mit einem ausgewählten
Antigen, z. B. dem gesamten oder einem Teil eines Polypeptids zur Verwendung
in der Erfindung, immunisiert. Gegen das Antigen gerichtete mAbs
können
unter Verwendung herkömmlicher
Hybridomtechnologie erhalten werden. Die humanen Immunoglobulintransgene,
die transgene Mäuse
tragen, ordnen sich während
der B-Zellendifferenzierung um und unterliegen anschließend dem
Klassenwechsel und somatischer Mutation. So können unter Verwendung einer
solchen Technik therapeutisch nützliche
IgG-, IgA-, IgM-, IgD- und IgE-Antikörper produziert werden. Für eine Übersicht
der Technologien zur Produktion humaner Antikörper siehe Lonberg und Huszar
(1995), Int. Rev. Immunol. 13: 65–93. Für eine ausführliche Erläuterung dieser Technologie
zur Produktion humaner Antikörper
und humaner monoklonaler Antikörper
und Protokolle zur Produktion solcher Antikörper, siehe z. B.
US-Patent 5,625,126 ;
US-Patent 5,633,425 ;
US-Patent 5,569,825 ;
US-Patent 5,661,016 und
US-Patent 5,545,806 .
-
Vollständig humane
Antikörper,
die ein ausgewähltes
Epitop erkennen, können
unter Verwendung einer Technik, die als „gesteuerte Auswahl" bezeichnet wird,
erzeugt werden. in diesem Ansatz wird ein ausgewählter nicht-humaner monoklonaler
Antikörper,
z. B. ein Maus-Antikörper,
zur Steuerung der Auswahl eines vollständig humanen Antikörpers, der dasselbe
Epitop erkennt, verwendet. (Jespers et. al., (1994) Bio/technology
12: 899–903).
-
Die
in der vorliegenden Erfindung verwendeten Antikörper können auch unter Verwendung
verschiedener Phagendisplay-Verfahren, die in der Technik bekannt
sind, erzeugt werden. In Phagendisplay-Verfahren werden funktionale
Antikörperdomänen auf
der Oberfläche
von Phagenpartikeln, die diese kodierende Polynukleotidsequenzen
tragen, gezeigt. Genauer gesagt, kann ein solcher Phage zum Aufzeigen
Antigen-bindender Domänen,
die aus einer Repertoire- oder kombinatorischen Antikörperbibliothek
(z. B. Mensch oder Maus) exprimiert werden, genutzt werden. Ein
Phage, der eine Antigen-bindende Domäne, die das in Frage stehende
Antigen bindet, exprimiert, kann mit Antigen ausgewählt oder identifiziert
werden, z. B. unter Verwendung eines markierten Antigens oder eines
Antigens, daß an eine
feste Oberfläche
oder ein Kügelchen
gebunden oder von diesen gefangen ist. Phagen, die in diesen Verfahren
verwendet werden, sind typischerweise filamentartige Phagen, die
fd- und M13-bindende
Domänen,
die aus Phagen mit Fab-, Fv- oder Disulfid-stabilisierten Fv-Antikörperdomänen exprimiert werden,
die rekombinant entweder an das Phage-GenIII- oder -GenVIII-Protein fusioniert
sind, umfassen. Phagendisplay-Verfahren, die zur Erzeugung der Antikörper, die
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, verwendet werden
können,
umfassen die in Brinkman et. al., J. Immunol. Methods 182: 41–50 (1995);
Ames et. al., J. Immunol. Methods 184: 177–186 (1995); Kettleborough
et. al., Eur. J. Immunol. 24: 952–958 (1994); Persic et. al.,
Gene 187 9–18
(1997); Burton et. al., Advances in Immunology 57: 191–280 (1994);
PCT/GB91/01134;
WO 90/02809 ;
WO 91/10737 ;
WO 92/01047 ;
WO 92/18619 ;
WO 93/11236 ;
WO 95/15982 ;
WO 95/20401 und den
US-Patenten Nr. 5,698,426 ;
5,223,409 ;
5,403,484 ;
5,580,717 ;
5,427,908 ;
5,750,753 ;
5,821,047 ;
5,571,698 ;
5,427,908 ;
5,516,637 ;
5,780,225 ;
5,658,727 ;
5,733,743 und
5,969,108 offenbarten.
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Wie
in den obigen Referenzen offenbart, können nach der Phagenselektion
die Antikörperkodierenden
Regionen aus den Phagen isoliert und zur Erzeugung vollständiger Antikörper, einschließlich humaner
Antikörper,
oder irgendeines anderen gewünschten
Antigen-bindenden Fragments verwendet und in irgendeinem gewünschten
Wirt, einschließlich Säugerzellen,
Insektenzellen, Pflanzenzellen, Hefe und Bakterien, wie nachstehend
ausführlich
beschrieben, exprimiert werden. Beispielsweise können auch Techniken zur rekombinanten
Produktion von Fab-, Fab'-
und F(ab')2-Fragmenten
unter Verwendung von Verfahren, die in der Technik bekannt sind, wie
der in
WO 92/22324 ;
Mullinax et. al., BioTechniques 12 (6): 864–869 (1992) und Sawai et. al.,
AJRI 34: 26–34
(1995) und Retter et. al., Science 240: 1041–1043 (1988) offenbarten, eingesetzt
werden.
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Beispiele
für Techniken,
die zur Produktion von Einketten-Fvs und Antikörpern verwendet werden können, umfassen
die in den
US-Patenten 4,946,778 und
5,258,498 ; Huston et. al.,
Methods in Enzymology 203: 46–88
(1991); Shu et. al., PNAS 90: 7995–7999 (1993) und Skerra et.al.,
Science 240: 1038–1040
(1988) offenbarten.
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Die
Erfindung sieht ferner die Verwendung bispezifischer Antikörper vor,
die durch Verfahren, die in der Technik bekannt sind, erzeugt werden
können.
Die herkömmliche
Produktion bispezifischer Vollängen-Antikörper basiert
auf der Coexpression zweier Immunoglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paare, wobei
die beiden Ketten unterschiedliche Spezifitäten ha ben (Milstein et. al.,
1983, Nature 305: 537–539).
Wegen der willkürlichen
Sortierung der Immunoglobulin-Schwer- und -Leichtketten produzieren Hybridome
(Quadrome) ein potentielles Gemisch aus 10 verschiedenen Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur hat. Die Reinigung
des korrekten Moleküls,
die üblicherweise durch
Affinitätschromatographieschritte
erfolgt, ist eher hinderlich, und die Produktausbeuten sind gering. Ähnliche
Verfahren werden in
WO 93/08829 und in
Traunecker et. al., 1991, EMBO J. 10: 3655–3659 offenbart.
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Gemäß einem
anderen und stärker
bevorzugten Ansatz werden variable Antikörperdomänen mit den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Bindungsstellen)
an konstante Immunoglobulindomänsequenzen
fusioniert. Die Fusion erfolgt bevorzugt mit einer konstanten Immunglobulin-Schwerketten-Domäne, die
zumindest einen Teil der Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen umfaßt. Bevorzugt
enthält
die erste konstante Schwerkettenregion (CH1) die Stelle, die für eine Leichtkettenbindung
notwendig ist, die bei mindestens einer der Fusionen vorkommt. DNAs,
die die Immunoglobulin-Schwerketten-Fusionen kodieren, und nach
Bedarf die Immunoglobulin-Leichtkette, werden in separate Expressionsvektoren
eingeführt
und in einen geeigneten Wirtsorganismus cotransfiziert. Dies sorgt für eine große Flexibilität bei der
Einstellung der äquivalenten
Anteile der drei Polypeptidfragmente in den Ausführungsformen, bei denen ungleiche
Verhältnisse
der drei Polypeptidketten, die zur Konstruktion verwendet werden,
die optimalen Ausbeuten liefern. Es ist jedoch möglich, die kodierenden Sequenzen für zwei oder
alle drei Polypeptidketten in einen Expressionsvektor einzuführen, wenn
die Expression von mindestens zwei Polypeptidketten in gleichen Verhältnissen
zu hohen Ausbeuten führt,
oder wenn die Verhältnisse
von keiner besonderen Signifikanz sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Ansatzes bestehen die bispezifischen Antikörper aus
einer Hybrid-Immunoglobulin-Schwerkette mit einer ersten Bindungsspezifität in einem
Arm, und einem Hybrid-Immunoglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paar
(das eine zweite Bindungsspezifität liefert) in dem anderen Arm.
Es wurde herausgefunden, daß diese
asymmetrische Struktur die Trennung der gewünschten bispezifischen Verbindung
aus unerwünschten
Immunoglobulinkettenkombinationen erleichtert, da die Gegenwart
einer Immunoglobulin-Leichtkette in nur einer Hälfte des bispezifischen Moleküls für einen
leichten Trennungsweg sorgt. Dieser Ansatz wird in
WO 94/04690 offenbart. Für weitere
Ausführun gen
zur Erzeugung bispezifischer Antikörper, siehe zum Beispiel Suresh
et. al., Methods in Enzymology, 1986, 121: 210.
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Die
Erfindung stellt die Verwendung von funktional aktiven Fragmenten,
Derivaten oder Analoga der Antipolypeptidimmunoglobulinmoleküle bereit. „Funktional
aktiv" bedeutet,
daß das
Fragment, Derivat oder Analogon anti-anti-idiotypische Antikörper (d.
h., tertiäre
Antikörper),
die dasselbe Antigen wie der Antikörper, aus dem das Fragment,
Derivat oder Analogon stammt, erkennt, hervorrufen kann. Genauer
gesagt kann in einer bevorzugten Ausführungsform die Antigenität des Idiotyps
des Immunoglobulinmoleküls
durch Deletion von Gerüst-
und CDR-Sequenzen, die C-terminal zur CDR-Sequenz sind, die das
Antigen spezifisch erkennt, verstärkt werden. Zur Bestimmung,
welche CDR-Sequenzen das Antigen binden, können synthetische Peptide, die
die CDR-Sequenzen enthalten, in Bindungsassays mit dem Antigen durch
irgendein Bindungsassayverfahren, das in der Technik bekannt ist,
verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung liefert die Verwendung von Antikörperfragmenten
wie zum Beispiel, aber nicht beschränkt auf, F(ab')2-Fragmenten und Fab-Fragmenten.
Antikörperfragmente,
die spezielle Epitope erkennen, können durch bekannte Techniken
erzeugt werden. F(ab')2-Fragmente
bestehen aus der variablen Region, der konstanten Leichtkettenregion
und der CH1-Domäne
der schweren Kette und werden durch Pepsinspaltung des Antikörpermoleküls erzeugt.
Fab-Fragmente werden durch die Reduktion der Disulfidbrücken der
F(ab')2-Fragmente erzeugt.
Die Erfindung liefert ebenso Schwerketten- und Leichtkettendimere
der Antikörper
der Erfindung oder irgendeines minimalen Fragments davon, wie Fvs
oder Einkettenantikörper
(SCAs) (wie beispielsweise in
US-Patent
4,946,778 ; Bird, 1988, Science 242: 423–42; Huston et. al., 1988,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883 und Ward et. al., 1989,
Nature 334: 544–54
beschrieben) oder irgendeines anderen Moleküls mit derselben Spezifität wie der
Antikörper
der Erfindung. Einkettenantikörper
werden durch Verknüpfung
der Schwerketten- und Leichtkettenfragmente der Fv-Region über eine
Aminosäurebrücke gebildet,
was zu einem Einkettenpolypeptid führt. Techniken zur Anordnung
funktionaler Fv-Fragmente
in E. coli können
verwendet werden (Skerra et. al., 1988, Science 242: 1038–1041).
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Die
vorliegende Beschreibung liefert Fusionspolypeptide der Immunoglobuline
der Erfindung (oder funktional aktiver Fragmente davon), in denen zum
Beispiel das Immunoglobulin über
eine kovalente Bindung (z. B. eine Peptidbindung) entweder am N-Terminus
oder C-Terminus an eine Aminosäuresequenz
eines anderen Polypeptids (oder eines Teils davon, bevorzugt einen
Teil mit mindestens 10, 20 oder 50 Aminosäuren des Polypeptids), das
nicht das Immunoglobulin ist, fusioniert wird. Bevorzugt ist das Immunoglobulin
oder ein Fragment davon kovalent mit dem anderen Polypeptid am N-Terminus
der konstanten Domäne
verknüpft.
Wie oben angegeben, können
solche Fusionspolypeptide die Reinigung erleichtern, die Halbwertszeit
in-vivo erhöhen
und die Abgabe eines Antigens durch eine Epithelbarriere an das
Immunsystem verstärken.
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Die
Immunoglobuline der Erfindung umfassen Analoga und Derivate, die
beide modifiziert sind, d. h., durch die kovalente Anlagerung irgendeiner
Art von Molekül,
so lange eine solche kovalente Anlagerung das immunospezifische
Binden nicht beeinträchtigt.
Beispielsweise umfassen die Derivate und Analoga der Immunoglobuline
die, die zum Beispiel durch Glycosylierung, Acetylierung, Pegylierung, Phosphylierung,
Amidierung, Derivatisierung durch bekannte Schutz/Blockierungsgruppen,
proteolytische Spaltung, Verknüpfen
mit einem zellulären
Liganden oder einem anderen Protein usw. weiter modifiziert wurden,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Die zahlreichen chemischen Modifikationen können durch
bekannte Techniken, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, spezifische chemische Spaltung, Acetylierung, Formylierung
usw. durchgeführt
werden. Überdies
kann das Analogon oder Derivat eine oder mehre nicht-klassische
Aminosäuren
enthalten.
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Die
vorstehenden Antikörper
können
in in der Technik bekannten Verfahren, die sich auf die Lokalisierung
und Aktivität
der Polypeptide der Erfindung beziehen, z. B. zur Bildgebung oder
Radiobildgebung dieser Proteine, Messen ihrer Konzentrationen in
geeigneten physiologischen Proben, in Diagnoseverfahren usw. und
für die
Radiotherapie verwendet werden.
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Die
Antikörper
der Beschreibung können durch
irgendein in der Technik für
die Synthese von Antikörpern
bekanntes Verfahren, insbesondere durch chemische Synthese oder
durch rekombinante Expression produziert werden, und werden bevorzugt
durch die rekombinante Expressionstechnik produziert.
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Die
rekombinante Expression von Antikörpern oder Fragmenten, Derivaten
oder Analoga davon erfordert die Konstruktion einer Nukleinsäure, die den
Antikörper
kodiert. Ist die Nukleotidsequenz des Antikörpers bekannt, kann eine Nukleinsäure, die den
Antikörper
kodiert, aus chemisch synthetisierten Oligonukleotiden konstruiert
werden (wie beispielsweise in Kutmeier et. al., 1994, BioTechniques
17: 242 beschrieben), was kurz gesagt die Synthese überlappender
Oligonukleotide, die Teile der Antikörper-kodierenden Sequenz enthalten,
Annealing und Ligation dieser Oligonukleotide und dann Amplifikation
der ligierten Oligonukleotide durch PCR umfaßt.
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Alternativ
kann die den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
durch Klonen des Antikörpers
erhalten werden. Ist ein Klon, der die den bestimmten Antikörper kodierende
Nukleinsäure
enthält,
nicht verfügbar,
die Sequenz des Antikörpermoleküls jedoch bekannt,
kann eine den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
aus einer geeigneten Quelle (z. B. einer Antikörper-cDNA-Bibliothek oder cDNA-Bibliothek,
erzeugt aus irgendeinem Gewebe oder Zellen, die den Antikörper exprimieren)
durch PCR-Amplifikation unter Verwendung synthetischer Primer, die
an den 3'- und 5'-Enden der Sequenz
hybridisierbar sind, oder durch Klonen unter Verwendung einer Oligonukleotidsonde,
die für
die jeweilige Gensequenz spezifisch ist, erhalten werden.
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Ist
ein Antikörpermolekül, das spezifisch
ein bestimmtes Antigen erkennt, nicht verfügbar (oder eine Quelle für eine cDNA-Bibliothek
zum Klonen einer einen solchen Antikörper kodierenden Nukleinsäure), können für ein bestimmtes
Antigen spezifische Antikörper
durch irgendein in der Technik bekanntes Verfahren, zum Beispiel
durch Immunisierung eines Tiers wie eines Kaninchens, zur Erzeugung
polyklonaler Antikörper
oder stärker
bevorzugt durch Erzeugung monoklonaler Antikörper erzeugt werden. Alternativ
kann ein Klon, der zumindest den Fab-Teil des Antikörpers kodiert,
durch Screenen von Fab-Expressionsbibliotheken (wie beispielsweise
in Huse et. al., 1989, Science 246: 1275–1281 beschrieben) auf Klone
von Fab-Fragmenten, die das spezifische Antigen binden, oder durch
Screenen von Antikörperbibliotheken
(siehe z. B. Clackson et. al., 1991, Nature 352: 624; Hane et. al.,
1997 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 4937) erhalten werden.
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Nach
dem Erhalt einer Nukleinsäure,
die zumindest die variable Domäne
des Antikörpermoleküls kodiert,
kann sie in einen Vektor, der die die konstante Region des Antikörpermoleküls kodierende Nukleotidesequenz
enthält,
eingeführt
werden (siehe z. B.
WO 86/05807 ;
WO 89/01036 und
US-Patent Nr. 5,122,464 ).
Vektoren, die die vollständige
leichte oder schwere Kette zur Coexpression mit der Nukleinsäure enthalten,
um die Expression eines vollständigen
Antikörpermoleküls zu ermöglichen,
sind ebenso verfügbar.
Dann kann die den Antikörper
kodierende Nukleinsäure
zur Einführung
der Nukleotidsubstitution(en) oder -deletion(en) verwendet werden,
die zur Substitution (oder Deletion) des einen oder mehrerer Cysteinreste
der variablen Region, die an einer Disulfidspange mit einem Aminosäurerest
beteiligt sind, der keine Sulfhydrylgruppe enthält, notwendig sind. Solche
Modifikationen können
durch irgendein in der Technik bekanntes Verfahren zur Einführung spezieller
Mutationen oder Deletionen in eine Nukleotidsequenz, zum Beispiel,
aber nicht beschränkt auf,
chemische Mutagenese, ortsgerichtete In-vitro-Mutagenese (Hutchinson
et. al., 1978, J. Biol. Chem. 253: 6551), PCR-basierende Verfahren
usw., durchgeführt
werden.
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Außerdem können Techniken
verwendet werden, die zur Produktion „chimärer Antikörper" (Morrison et. al., 1984, PNAS. 81:
851–855;
Neuberger et. al., 1984, Nature 312: 604–608; Takeda et. al., 1985,
Nature 314: 452–454)
durch das Spleißen
von Genen aus einem Maus-Antikörpermolekül mit der geeigneten
Antigenspezifität
zusammen mit Genen aus einem humanen Antikörpermolekül mit der geeigneten biologischen
Aktivität
entwickelt wurden. Wie oben beschrieben, ist ein chimärer Antikörper ein Molekül, in dem
verschiedene Teile aus unterschiedlichen Lebewesenspezies stammen,
wie denen mit einer variablen Region aus einem Maus-mAb und einer
humanen konstanten Antikörperregion,
z. B. humanisierte Antikörper.
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Nach
dem Erhalt einer eine Antikörpermolekül kodierenden
Nukleinsäure
kann der Vektor zur Produktion des Antikörpermoleküls durch rekombinante DNA-Technologie
unter Verwendung von Techniken, die in der Technik allgemein bekannt
sind, produziert werden. Daher werden hierin Verfahren zur Herstellung
der Polypeptide zur Verwendung in der Erfindung durch die Expression
einer die Antikörpermolekülsequenzen
enthaltenden Nukleinsäure
beschrieben. Verfahren, die einem Fachmann allgemein bekannt sind,
können
zur Konstruktion von Expressionsvektoren, die ein Antikörpermolekül kodierende
Sequenzen und geeignete transkriptionale und translationale Kontrollsignale
enthalten, verwendet werden. Diese Verfahren umfassen zum Beispiel
rekombinante In-vitro-DNA-Techniken, Synthesetechniken und genetische
In-vivo-Rekombination. Siehe zum Beispiel die in Sambrook et. al.,
(1990, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring
Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY) und Ausubel et. al.,
(Hrsg., 1998, Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY) beschriebenen.
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Der
Expressionsvektor wird durch herkömmliche Techniken in eine Wirtszelle
transferiert, und die transfizierten Zellen werden dann durch herkömmliche
Techniken zur Produktion eines Antikörpers der Erfindung kultiviert.
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Die
Wirtszellen, die zur Expression eines rekombinanten Antikörpers der
Erfindung verwendet werden, können
entweder bakterielle Zellen, E. coli, oder bevorzugt eukaryotische
Zellen, insbesondere zur Expression des gesamten rekombinanten Antikörpermoleküls sein.
Genauer gesagt, sind Säugerzellen
wie die Ovarialzellen des chinesischen Hamsters (CHO) in Verbindung
mit einem Vektor wie dem Major-Intermediate-Early-Gen-Promotorelement
aus dem humanen Cytomegalovirus ein effektives Expressionssystem
für Antikörper (Foecking
et. al., 1986, Gene 45: 101; Cockett et. al., 1990, Bio/Technology
8: 2).
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Es
kann eine Vielzahl von Wirt-Expressionsvektorsystemen zur Expression
eines Antikörpermoleküls der Erfindung
genutzt werden. Solche Wirt-Expressionssysteme repräsentieren
Vehikel, durch die die in Frage stehenden kodierenden Sequenzen
produziert und anschließend
gereinigt werden können, repräsentieren
aber auch Zellen, die, wenn sie mit den geeigneten Nukleotid-kodierenden
Sequenzen transformiert oder transfiziert werden, das Antikörpermolekül der Erfindung
in situ exprimieren. Diese umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Mikroorganismen wie Bakterien (z. B. E. coli, B. subtilis), transformiert
mit rekombinanten Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA- oder Kosmid-DNA-Expressionsvektoren,
die Antikörper-kodierende
Sequenzen enthalten; Hefe (z. B. Saccharomyces, Pichia), transformiert
mit rekombinanten Hefeexpressionsvektoren, die die Antikörper-kodierenden
Sequenzen enthalten; Insektenzellsysteme, infiziert mit rekombinanten
Virusexpressionsvektoren (z. B. Baculovirus), die Antikörper-kodierende
Sequenzen enthalten; Pflanzenzellsysteme, infiziert mit rekombinanten
Virusexpressionsvektoren (z. B. Blumenkohlmosaikvirus, CaMV; Tabakmosaikvirus,
TMV) oder transformiert mit rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren
(z. B. Ti-Plasmid), die Antikörper-kodierende
Sequenzen enthalten; oder Säugerzellsysteme
(z. B. COS-, CHO-, BHK-, HEK 293-, 3T3-Zellen), die rekombinante
Expressionskonstrukte beherbergen, die Promotoren aus dem Genom
von Säugerzellen
(z. B. den Metallothionein promotor) oder aus Säugerviren (z. B. den späten Adenoviruspromotor;
den Impfstoffvirus 7.5K-Promotor) enthalten.
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In
bakteriellen Systemen können
mehrere Expressionsvektoren vorteilhafterweise in Abhängigkeit
der für
das exprimierte Antikörpermolekül vorgesehenen
Verwendung ausgewählt
werden. Wenn beispielsweise eine große Menge eines solchen Polypeptids
für die
Erzeugung pharmazeutischer Zusammensetzungen, die ein Antikörpermolekül umfassen,
produziert werden soll, sind Vektoren, die die Expression hoher
Konzentrationen an Fusionspolypeptidprodukten, die leicht zu reinigen
sind, steuern, wünschenswert.
Solche Vektoren umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, den E. coli-Expressionsvektor
pUR278 (Ruther et. al., 1983, EMBO J. 2: 1791), in dem die Antikörper-kodierende
Sequenz einzeln in den Vektor zusammen mit der lac Z-kodierenden
Region ligiert werden kann, so daß ein Fusionspolypeptid produziert
wird; pIN-Vektoren (Inouye & Inouye,
1985, Nucleic Acids Res. 13: 3101–3109; Van Heeke & Schuster, 1989,
J. Biol. Chem. 24: 5503–5509)
und dergleichen. Auch pGEX-Vektoren können zur
Expression fremder Polypeptide als Fusionspolypeptide mit Glutathion-S-transferase (GST) verwendet
werden. Im allgemeinen sind solche Fusionspolypeptide löslich und
können
leicht aus lysierten Zellen durch Adsorption und Binden an eine
Matrix aus Glutathion-Agarose-Kügelchen,
gefolgt von der Flution in Gegenwart von freiem Glutathion gereinigt
werden. Die pGEX-Vektoren umfassen Thrombin- oder Faktor-Xa-Protease-Spaltstellen,
so daß das
geklonte Zielgenprodukt aus der GST-Komponente freigesetzt werden
kann.
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In
einem Insektensystem wird das Autographa californica nuclear polyhedrosis
virus (AcNPV) als ein Vektor zur Expression von Fremdgenen verwendet.
Das Virus wächst
in Spodoptera frugiperda-Zellen. Die Antikörper-kodierende Sequenz kann einzeln
in nicht-essentielle
Regionen (zum Beispiel das Polyhedringen) des Virus geklont und
unter die Kontrolle eines AcNPV-Promotors (zum Beispiel des Polyhedrinpromotors)
gestellt werden. In Säugerwirtszellen
können
mehrere Virus-basierende Expressionssysteme (z. B. ein Adenovirusexpressionssystem)
genutzt werden.
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Wie
oben erörtert,
kann ein Wirtszellenstamm ausgewählt
werden, der die Expression der eingeführten Sequenzen moduliert oder
modifiziert und das Genprodukt in der gewünschten speziellen Art und
Weise verarbeitet. Solche Modifikationen (z. B. Glycosylierung)
und die Prozessierung (z. B. Spaltung) von Polypeptidprodukten können für die Aktivität des Polypeptids
wichtig sein.
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Für eine Langzeitproduktion
rekombinanter Antikörper
mit hoher Ausbeute ist eine stabile Expression bevorzugt. Beispielsweise
können
Zellinien, die einen in Frage stehenden Antikörper stabil exprimieren, durch
Transfektion der Zellen mit einem Expressionsvektor, der die Nukleotidsequenz
des Antikörpers
und die Nukleotidsequenz eines selektierbaren Markers (z. B. Neomycin
oder Hygromycin) umfaßt,
und Selektieren in bezug auf die Expression des selektierbaren Markers,
produziert werden. Solche genetisch hergestellten Zellinien können insbesondere
beim Screenen und der Bewertung von Mitteln, die direkt oder indirekt
mit dem Antikörpermolekül interagieren,
nützlich
sein.
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Die
Expressionsstärken
des Antikörpermoleküls können durch
Vektoramplifikation erhöht
werden (für
eine Übersicht,
siehe Bebbington and Hentschel, The use of vectors based an gene
amplification for the expression of cloned genes in mammalian cells
in DNA cloning, Bd. 3. (Academic Press, New York, 1987)). Ist ein
Marker in dem Antikörper-exprimierenden
Vektorsystem amplifizierbar, wird die Erhöhung der Konzentration an Inhibitor,
der in der Kultur der Wirtszelle vorliegt, die Anzahl an Kopien
des Markergens erhöhen.
Da die amplifizierte Region mit dem Antikörpergen assoziiert ist, wird
auch die Produktion des Antikörpers
steigen (Crouse et. al., 1983, Mol. Cell. Biol. 3: 257).
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Die
Wirtszelle kann mit zwei Expressionsvektoren zur Verwendung in der
Erfindung cotransfiziert werden, wobei der erste Vektor ein Schwerketten-abgeleitetes
Polypeptid kodiert und der zweite Vektor ein Leichtketten-abgeleitetes
Polypeptid kodiert. Die beiden Vektoren können identische selektierbare
Marker enthalten, die die gleiche Expression von Schwer- und Leichtkettenpolypeptiden
ermöglicht.
Alternativ kann ein einzelner Vektor verwendet werden, der sowohl
das Schwer- als auch das Leichtkettenpolypeptid kodiert. In solchen
Situationen sollte die leichte Kette vor der schweren Kette plaziert
werden, um einen Überschuß der toxischen
freien schweren Kette zu vermeiden (Proudfoot, 1986, Nature 322:
52; Kohler, 1980, PNAS 77: 2197). Die kodierenden Sequenzen für die schweren
und leichten Ketten können
cDNA oder genomische DNA umfassen.
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Nach
der rekombinanten Expression des in der Erfindung verwendeten Antikörpermoleküls kann es
durch irgendein in der Technik bekanntes Verfahren zur Reinigung
eines Antikörpermoleküls, zum Beispiel
durch Chromatographie (z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie wie
beispielsweise mit Protein A oder spezifischem Antigen, und größenabhängige Säulenchromatographie),
Zentrifugation, differentielle Solubilität oder durch irgendeine andere
Standardtechnik zur Reinigung von Polypeptiden gereinigt werden.
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Alternativ
kann jedes Fusionspolypeptid ohne weiteres unter Nutzung eines Antikörpers, der für das exprimierte
Polypeptid spezifisch ist, gereinigt werden. Zum Beispiel ermöglicht ein
von Janknecht et. al. beschriebenes System die leichte Reinigung nicht
denaturierter Fusionspolypeptide, die in menschlichen Zellinien
exprimiert werden (Janknecht et. al., 1991, PNAS USA 88: 8972–897). In
diesem System wird das in Frage stehende Gen in ein Vaccinia-Rekombinationsplasmid
subkloniert, so daß das offene
Leseraster des Gens translational an eine Amino-terminale Markierung,
bestehend aus sechs Histidinresten, fusioniert wird. Die Markierung
dient als eine Matrix-bindende Domäne für das Fusionsprotein. Extrakte
aus Zellen, die mit dem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert sind,
werden auf Ni2+-Nitriloessigsäure-Agarosesäulen geladen,
und Histidin-markierte Proteine werden selektiv mit Imidazol-enthaltenden
Puffern eluiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Antikörper,
die in der Erfindung verwendet werden, oder Fragmente davon an eine
diagnostische oder therapeutische Komponente konjugiert. Die Antikörper können zur
Diagnose oder Bestimmung der Wirksamkeit eines gegebenen Behandlungsregimes
verwendet werden. Die Detektion kann durch das Koppeln der Antikörper an
eine detektierbare Substanz erleichtert werden. Beispiele für detektierbare
Substanzen umfassen verschiedene Enzyme, prothetische Gruppen, fluoreszierende
Materialien, lumineszierende Materialien, biolumineszierende Materialien,
radioaktive Nuclide, Positronen-emittierende Metalle (zur Verwendung
bei der Positron-Emissionstomographie) und nicht-radioaktive paramagnetische
Metallionen. Siehe allgemein
US-Patent
Nr. 4,741,900 , für
Metallionen, die zur Verwendung als Diagnostika gemäß der vorliegenden Erfindung
an Antikörper
konjugiert werden können. Geeignete
Enzyme umfassen Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, Betagalactosidase
oder Acetylcholinesterase; geeignete prothetische Gruppen umfassen
Streptavidin, Avidin und Biotin; geeignete fluoreszierende Materialien
umfassen Umbelliferon, Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin,
Dichlortriazinyl aminfluorescein, Dansylchlorid und Phycoerythrin;
geeignete lumineszierende Materialien umfassen Luminol; geeignete
biolumineszierende Materialien umfassen Luciferase, Luciferin und Aequorin;
und geeignete radioaktive Nuclide umfassen
125I,
131I,
111In und
99Tc.
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Die
Antikörper,
die in der Erfindung verwendet werden, oder Fragmente davon können an
ein therapeutisches Mittel oder eine Arzneimittelkomponente konjugiert
werden, um eine gegebene biologische Reaktion zu modifizieren. Das
therapeutische Mittel oder die Arzneimittelkomponente soll nicht
auf die klassischen chemischen therapeutischen Mittel beschränkt sein.
Beispielsweise kann die Arzneimittelkomponente ein Polypeptid, das
eine gewünschte biologische
Aktivität
besitzt, sein. Solche Polypeptide können zum Beispiel ein Toxin
wie Abrin, Ricin A, Pseudomonas-Exotoxin, oder Diphtherietoxin;
ein Polypeptid wie den Tumor-Nekrose-Faktor, α-Interferon, β-Interferon,
den Nervenwachstumsfaktor, den aus Blutplättchen gewonnenen Wachstumsfaktor, den
Gewebe-Plasminogen-Aktivator, ein Thrombosemittel oder ein anti-angiogenes
Mittel, z. B. Angiostatin oder Endostatin; oder einen Modifikator
der biologischen Reaktion wie ein Lymphokin, Interleukin-1 (IL-1),
Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-6 (IL-6), Granulozytenmacrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF),
Granulozytenkolonie-stimulierenden Faktor (GCSF), Nervenwachstumsfaktor
(NGF) oder einen anderen Wachstumsfaktor umfassen.
-
Techniken
zur Konjugation solcher therapeutischen Komponenten an Antikörper sind
allgemein bekannt, siehe z. B. Arnon et. al., „Monoclonal Antibodies For
Immunotargeting Of Drugs In Cancer Therapy", in Monoclonal Antibodies And Cancer
Therapy, Reisfeld et. al., (Hrsg.), S. 243–56 (Alan R. Liss, Inc. 1985);
Hellstrom et. al., „Antibodies
For Drug Delivery",
in Controlled Drug Delivery (2. Aufl.), Robinson et. al., (Hrsg.),
S. 623–53
(Marcel Dekker, Inc. 1987); Thorpe, „Antibody Carriers Of Cytotoxic Agents
In Cancer Therapy: A Review",
in Monoclonal Antibodies 84: Biological And Clinical Applications, Pinchera
et. al., (Hrsg.), S. 475–506
(1985); „Analysis,
Results, And Future Prospective Of The Therapeutic Use Of Radiolabeled
Antibodies In Cancer Therapy",
in Monoclonal Antibodies For Cancer Detection And Therapy, Baldwin
et. al., (Hrsg.), S. 303–16
(Academic Press 1985) und Thorpe et. al., „The Preparation And Cytotoxic
Properties Of Antibody-Toxin Conjugates", Immunol. Rev., 62: 119–58 (1982).
-
Alternativ
kann ein Antikörper
zur Bildung eines Antikörperheterokonjugats
an einen zweiten Antikörper
konjugiert werden, wie in
US
4,676,980 beschrieben.
-
Ein
Antikörper
mit oder ohne eine daran konjugierte therapeutische Komponente kann
als ein Therapeutikum verwendet werden, das allein oder in Kombination
mit einem oder mehreren zytotoxischen Faktoren und/oder Zytokinen
verabreicht wird.
-
Beispiele
-
Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele, die den Umfang
der vorliegenden Erfindung in keinster Weise einschränken sollen,
beschrieben. Die Beispiele beziehen sich auf die Figuren, in denen:
-
1:
die Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 1) und Nukleinsäuresequenz
(SEQ ID Nr.: 2) von DTD zeigt, wobei die Sequenz in der Swiss-Prot-Datenbank
(die von dem Swiss Institute of Bioinformatics (SIB) geführt wird
und auf http://www.expasy.ch/ zugänglich ist) unter der Zugangsnummer P50443
gespeichert ist.
-
2:
die Verteilung von DTD-mRNA in normalen humanen Geweben und eine
Vielzahl von humanen Tumour-abgeleiteten Zellinien zeigt. Die Expression
wurde durch Echtzeit-RT-PCR
quantifiziert und mRNA-Konzentrationen werden als die Anzahl von
Kopien ng–1 cDNA
ausgedrückt.
-
3:
die Expression von DTD-mRNA in Patienten-übereinstimmenden benachbarten
normalen und Tumorbrustgeweben zeigt. Konzentrationen von DTD-mRNA
in übereinstimmenden
normalen und Tumorgeweben von sieben Brustkrebspatienten wurden
durch Echtzeit-RT-PCR gemessen. mRNA-Konzentrationen werden als
die Anzahl von Kopien ng–1 cDNA ausgedrückt.
-
4:
die Expression von DTD in normalen und Tumorbrustgeweben zeigt.
Proben 1–25
sind Tumorproben, die keine Metastase in den Lymphknoten umfassen.
Proben 26–50
sind Tumorproben, die Metastasen in mehreren Lymphknoten umfassen.
Die letzten 3 Proben stammen aus normalem Brustgewebe (Reduktion
von Mammoplastiken). Die mRNA-Konzentrationen werden als die Anzahl
von Kopien ng–1 cDNA
ausgedrückt.
Es gibt einen stati stisch signifikanten Unterschied zwischen allen
Tumorproben und normalen Proben (T-Test, p < 0,05).
-
5:
In-situ-RT-PCR-Analyse von DTD-mRNA-Expression in Sektionen von
invasivem duktalem Brustkarzinomgewebe (obere Darstellung) und einer
fortlaufenden Negativkontrollsektion, in der die DTD-Primer durch
Primer für
ein Kontrollgen (Prostate Specific Antigen) ersetzt wurden (untere Darstellung).
Man beachte die hohe DTD-Expression (Dunkelfärbung) in einem Teil von Epithelhyperplasie (typisch
für Brustkarzinom),
umgeben von zwei Pfeilen in jeder Darstellung.
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6:
Western-Blot-Analyse von endogenem DTD-Protein in mehreren Zellinien
unter Verwendung peptidspezifischer Einzelketten-Fv-Antikörpern (ScFv-Antikörpern).
Zwei ScFv-Antikörper,
die denaturiertes DTD binden, wurden durch Waschen von Phage gegen
Kügelchen,
konjugiert an Sammlungen DTD-abgeleiteter Peptide, isoliert. A,
Spezifisches Binden von beiden Anti-DTD ScFv's (1 und 2) wird durch die Feststellung
nachgewiesen, daß das Binden
an denaturiertes DTD durch Vorinkubation mit den gesammelten Peptiden,
die für
die Phagenselektion verwendet werden, inhibiert wird. B, Expression
von DTD-Protein
in mehreren Zellinien unter Verwendung von Anti-DTD-ScFv1.
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Beispiel 1: Klonen von DTD
-
Das
Gen für
DTD wurde auf Chromosom 5q31–q34
lokalisiert (Hastbacka J, et al. Genomics 1991, 11: 968–73). Eine
Blast-Suche (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST mit dem DTD-Gen gegen Hochdurchsatz-Genomsequenzen
(HTGS) ergibt den GenBank-Klon: AC011406. Die DTD-Sequenz wurde
unter Verwendung von PCR aus einer Dickdarm-cDNA-Bibliothek unter
Verwendung des folgenden Primerpaars amplifiziert:
- Sense:
5' aggaagctgaaccatctatctc
3 (SEQ ID Nr.: 3)
- Antisense: 5' actgggaaatgttggacacttg
3' (SEQ ID Nr.: 4)
-
Die
Anordnung der Nukleotidsequenz von 1 (SEQ ID
Nr.: 2) und ein Teil des genomischen Klons AC011406 zeigte die Gegenwart
von 2 Exons, wobei die Grenze zwischen jedem Exon etwa bp 724 bis
bp 729 in der in 1 gezeigten Sequenz (SEQ ID
Nr.: 2) ist.
-
Dotlet,
zugänglich
unter http://www.isrec.isb-sib.ch/java/dotlet/Dotlet.html, wurde
zur Anordnung der zwei Sequenzen verwendet.
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Beispiel 2: Expression von DTD-mRNA in
humanen Geweben und Zellinien
-
Quantitative
Echtzeit-RT-PCR wurde (Neid, CA., Stevens, J., Livak, K. J. & Williams, P.
M. Genome Res. 6, 986–994
(1996); Morrison, TB., et al. Biotechniques 24, 954–958 (1998))
zur Analyse der Verteilung von DTD-mRNA in normalen humanen Geweben
und Tumorabgeleiteten Zellinien (2) verwendet.
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Quantifikation von DTD-mRNA
durch Echtzeit-RT-PCR
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Echtzeit-RT-PCR
wurde zur quantitativen Messung der DTD-Expression in cDNA-Proben
verwendet, abgeleitet von: normalen humanen Geweben (Clontech),
Tumor-abgeleiteten Zelllinien, Brustkarzinomgeweben, die während eines
chirurgischen Eingriffs entfernt wurden und normalem Brustgewebe,
das während
Brusterkleinerungsmammoplastiken entfernt wurde. Die ethische Zulassung
der normalen und Tumorbrustproben wurde in der Chirurgie erhalten
(Universität
Oxford, UK). Die Primer, die für die
PCR verwendet wurden, waren die folgenden:
- Sense: 5 ccagtccattgettattccctg
3' (SEQ ID Nr.:
5)
- Antisense: 5' gttctcggtcaactgtctcacc
3' (SEQ ID Nr.: 6)
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Die
Reaktionen enthielten 10 ng cDNA, SYBR-Grün-Sequenzdetektionsreagenzien
(PE Biosystems), und die Sense- und Antisenseprimer wurden auf einem
AB17700-Sequenzdetektionssystem (PE Biosystems) untersucht. Die
PCR-Bedingungen waren 1 Zyklus bei 50 °C für 2 min, 1 Zyklus bei 95 °C für 10 min
und 40 Zyklen bei 95 °C
für 15
s, 65 °C
für 1 min.
Die Akkumulation des PCR-Produktes wurde in Echtzeit als eine Steigerung
der SYBR-Grünfluoreszenz
gemessen und die Daten wurden unter Verwendung des Sequenz Detector-Programms v1.6.3 (PE
Biosystems) analysiert. Standardkurven, die die anfängliche
Matrizen-Kopienzahl
mit der Fluoreszenz und dem Amplifikationszyklus in Verbindung bringen,
wurden unter Verwendung des amplifizierten PCR-Produktes als eine
Matrize erzeugt und zur Berechnung der DTD-Kopienzahl pro ng cDNA
in jeder Probe verwendet.
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2 zeigt,
daß die
Verteilung von DTD-mRNA-Expression in normalen Geweben auf Testis,
Dickdarm und Nebenniere beschränkt
war, mit nur geringen Konzentrationen an DTD-Signal, detektiert
in anderen normalen Geweben, einschließlich Brustdrüse. Im Gegensatz
dazu war DTD-mRNA in der MDA-MB-435-Brusttumor-abgeleiteten Zellinie und
in einen geringeren Grad in den MDA-MB-468-Brusttumor- und PC3-Prostatatumorzellinien
erhöht
(2).
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In
Anbetracht der Feststellung, daß DTD-mRNA
in der MDA-MB-435-Brustkrebs-abgeleiteten Zellinie erhöht war,
wurde die DTD-mRNA-Expression in sieben Patientenübereinstimmenden
benachbarten normalen und Tumorgewebeproben verglichen (3).
Die DTD-Expression war in allen Brusttumorproben bezogen auf ihre
entsprechenden normalen Gewebe erhöht, wobei fünf der Proben eine achtmal
so hohe Expression zeigten. Um die Verbindung der DTD-mRNA-Expression
mit Brusttumorgeweben weiter zu untersuchen, erweiterten wir die
Quantifikation von DTD-mRNA-Konzentrationen auf weitere 40 Tumorproben,
von denen 20 von Patienten mit Lymphknotenmetastasen und 20 von
Patienten ohne Metastasen stammten (4). DTD-mRNA-Expression
war in der Mehrheit der Brustkrebsproben bezogen auf die normalen
Brustgewebekontrollen erhöht,
es gab jedoch keine signifikante Verbindung der Expression mit Lymphknotenmetastasen
gegen Nicht-Lymphknotenmetastasen (4).
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Beispiel 3 In-situ-RT-PCR
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Um
die Beteiligung von DTD an Brustkrebs weiter zu veranschaulichen,
wurde die In-situ-RT-PCR-Analyse
der DTD-Expression an Sektionen von invasiven duktalen Brustkarzinomgeweben durchgeführt.
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Formalin-fixierte,
Paraffin-eingebettete Brustgewebe aus Patienten mit duktalem Karzinom wurden
auf Objektträgern
seziert (5 μm
dick) (bereitgestellt von Human Research Tissue Bank, Department
of Cellular Pathology, Peterborough District Hospital, Thorpe Road,
Peterborough PE3 6DA). Kurz gesagt, das Gewebe wurde in Xylol entwachst, allmählich durch
Alkohol rehydratisiert und in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
vor der Permeabilisierung in 0,01 % Triton X-100 für 3 Minuten
gewaschen, gefolgt von der Behandlung mit Proteinase K für 30 Minuten
bei 37 °C.
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Direkte
In-situ-RT-PCR wurde in einem GeneAmp In Situ PCR System 1000 (Perkin
Elmer Biosystems) unter Verwendung eines GeneAmp Thermostable rTth
RT PCR Kits (Perkin Elmer Biosystems) durchgeführt. Die Primer, die zum Amplifizieren von
DTD verwendet wurden, sind folgendermaßen:
- Sense: 5'-gctggagtttatcaggtagcga-3' (SEQ ID Nr.: 7)
- Antisense: 5'-ttgcatctacagccacactagg-3' (SEQ ID Nr.: 8)
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Die
Parameter der thermischen Zyklussequenzierung waren: 1 Zyklus bei
94 °C für 2,5 Minute, gefolgt
von 20 Zyklen bei 94 °C
für 40
Sekunden, 60 °C
für 50
Sekunden und 72 °C
für 30
Sekunden. Das amplifizierte Produkt war durch die direkte Einführung von
alkalistabilem Digoxigenin-11-dUTP (Roche Diagnostics Ltd.), das
dem Reaktionsgemisch zugegeben wurde, detektierbar. Nach dem Waschen
in PBS wurde ein Anti-Digoxigenin-Gold-Antikörper (Roche Diagnostics Ltd.)
30 Minuten bei Raumtemperatur auf der Gewebesektion inkubiert, wonach
ein Silberverstärkungsschritt
folgte (Roche Diagnostics Ltd., Silberverstärkungsreagenzien), wobei während dessen
das amplifizierte Expressionsprodukt durch Lichtmikroskopie sichtbar
wurde. Das Gewebe wurde mit Hematoxylin (Dako Ltd.) gegengefärbt, und
es wurden Bilder mit einer Digitalkamera, die an dem Lichtmikroskop
angebracht ist, aufgenommen (x10-Objektes).
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In
den beiden Bildern aus 6 zeigt die obere Darstellung
die DTD-Expression im Brustkrebsgewebe, die untere Darstellung stellt
eine negative Kontrollfolgesektion dar, in der die DTD-Primer durch
nicht-spezifische Primer ersetzt wurden. Aus diesen Figuren ist
deutlich erkennbar, daß DTD
in den karzinösen
duktalen Epithelzellen dieses Brustkrebsgewebes spezifisch exprimiert
wird (im Vergleich mit dem umliegenden Brustgewebe und dem Negativkontrollexperiment).
Zum Beispiel ist ein Teil von Epithelhyperplasie (typisch für Brustkarzinom) durch
zwei Pfeile gekennzeichnet (obere Darstellung); dies zeigt, daß die Fläche der
Dunkelfärbung (die
die BCMP 101-Expression darstellt) auf die Krebszellen beschränkt ist
(5).
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Zusammenfassend
zeigt DTD ein begrenztes Muster der mRNA-Expression in normalen
humanen Geweben, ist aber in einigen Brustkrebs-abgeleiteten Zellinien
und mehreren Brusttumorgeweben erhöht, was darauf schließen läßt, daß dieses
Protein Potential als ein therapeutisches Target aufweist.
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Beispiel 4: DTD-Protein-Expression in
der MDA-MB-435-Brusttumor-abgeleiteten Zellinie
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Zur
Untersuchung der DTD-Proteinexpression wurden Anti-DTD-Einzelketten-Fv-Antikörper (ScFv-Antikörper) erzeugt.
Kurz, Sammlungen DTD-abgeleiteter Peptide wurden an Kügelchen
konjugiert und mit Phage, der ScFv's zeigte, zur Isolation einer kleinen
Anzahl von Anti-DTD-Bindern mit hoher Affinität gewaschen. Die Western-Blot-Analyse
in 6A zeigt spezifische Bindung von
zwei der isolierten ScFv's
(1 und 2). In diesem Experiment wird die Bindung von beiden ScFv's durch Vorinkubation mit
den gesammelten Peptiden, die für
die Phagenselektion verwendet werden, inhibiert.
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6B zeigt ein Western-Blot der endogenen
DTD-Proteinexpression in mehreren Zellinien unter Verwendung der
Anti-DTD-ScFv's.
Bei den getesteten Zellinien wurde die höchste DTD-Proteinexpression
in der MDA-MB-435-Brusttumorzellinie und in einer geringeren Konzentration
in der PC3-Prostatatumorzellinie identifiziert. Diese Daten stimmen vollständig mit
den Ergebnissen von 3 überein, wo die MDA-MB-435-Zellinie
die höchsten mRNA-Expressionsniveaus
aufwies.