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Die
vorliegende Erfindung betrifft Heparanase-ähnliche Proteine sowie diese
codierende Nukleotide.
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Bei
der Heparanase handelt es sich um ein Enzym, das Heparansulfat ebenso
wie Heparin-Proteoglykane (HPG) und Heparansulfat-Proteoglykane
(HSPG) abbauen kann. Die Heparanaseaktivität in Säugerzellen ist allgemein bekannt.
Die Aktivität
konnte in verschiedenen Melanomzellen (Nakajima, et al., Cancer
Letters 31: 277–283,
1986), Säuger-Adenokarzinomzellen
(Parish, et al., Int. J. Cancer, 40: 511–518, 1987), Leukämiezellen
(Yahalom, et al., Leukemia Research 12: 711–717, 1988), Prostatakarzinomzellen
(Kosir, et al., J. Surg. Res. 67: 98–105, 1997), Mastzellen (Ogren
und Lindahl, J. Biol. Chem. 250: 2690–2697, 1975), Makrophagen (Savion,
et al., J. Cell. Physiol. 130: 85–92, 1987), mononukleären Zellen
(Sewell, et al., Biochem. J. 264: 777–783, 1989), Neutrophilen (Matzner,
et al., 51: 519–524,
1992), T-Zellen
(Vettel et al., Eur. J. Immunol. 21: 2247–2251, 1991), Blutplättchen (Haimovitz-Friedman,
et al., Blood 78: 789–796,
1991), Endothelzellen (Godder, et al., J. Cell Physiol. 148: 274–280, 1991)
sowie Plazenta-(Klein und von Figura, BBRC 73: 569, 1976) und B-Zellen
identifiziert werden.
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Eine
erhöhte
Heparanaseaktivität
ist in mobilen, invasiven Zellen, wie beispielsweise metastatischen Tumorzellen,
dokumentiert. Dazu gehören
beispielsweise invasives Melanom (Nakajima et al. Science 220: 611
(1983)), Lymphom (Vlodavsky et al., Cancer Res. 43: 2704, (1983)),
Fibrosarkom (Becker et al., J. Natl. Cancer Inst., 77: 417, (1986)),
Rhabdomyosarkom (US-Patent
Nr. 4,882,318), Mastozytom, Säuger-Adeno-karzinom,
Leukämie
und rheumatoide Fibroblasten. Heparanaseaktivität ist auch in nichtpathologischen
Situationen, an denen die Wanderung von Lymphozyten, Neutrophilen,
Makrophagen, Eosinophilen und Blutplättchen beteiligt ist, dokumentiert
(Vlodavsky et al., Invasion Metasta sis 12: 112–127, 1992). Ebenso wird Heparanaseaktivität mit Entzündung (Hoogewerf
J. Biol. Chem. 270: 3268–3277
(1995); WO97/11684), Wundheilung (Whitelock et al., J. Biol. Chem.
271: 10079–10086,
(1996)), Angiogenese (US-Patent
Nr. 5,567,417), entzündlichen
Erkrankungen, wie z. B. Arthritis (einschließlich rheumatoider und Osteoarthritis),
Asthma, Lupus erythematodes, Allotransplantaten, ebenso wie vaskulärer Restenose,
Atherosklerose, Tumorwachstum und -progression, fibroproliferativen
Erkrankungen, Morbus Alzheimer (McBubbin et al. Biochem. J. 256:
775–783 (1999);
Snow et al., Neuron 12: 219–234
(1996)) und mehreren anderen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
Allgemein läßt sich
sagen, daß Heparanaseaktivität in mobilen
invasiven Zellen bei verschiedenen pathologischen Zuständen vorhanden
ist. Somit sind Heparanaseinhibitoren wahrscheinlich von großem Wert
bei der Behandlung dieser Zustände.
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Ferner
würde die
Hemmung des Heparansulfatabbaus die Freisetzung gebundener Wachstumsfaktoren
und anderer Modifikatoren biologischer Reaktionen hemmen, die, falls
freigesetzt, das Wachstum benachbarter Gewebe fördern und für eine unterstützende Umgebung
für das
Zellwachstum sorgen würden
(Rapraeger et al., Science 252: 1705–1708, 1991).
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WO99/11798,
WO99/21975, WO99/40207 und WO99/43830 betreffen jeweils menschliche
Heparanase codierende Nukleinsäuren
ebenso wie von den Nukleinsäuren
codierte Polypeptide.
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Allgemeine Beschreibung
der Erfindung
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Von
den Erfindern der vorliegenden Anmeldung wurde ein menschliches
Heparanase-ähnliches
Protein identifiziert, das in wenigstens drei Spleißvarianten
vorliegt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Polypeptid bereitgestellt,
das
- a) die in 1 (SEQ ID
Nr. 2) dargestellte Aminosäuresequenz,
beginnend mit dem Rest 1 oder dem Rest 11, umfaßt;
- b) die in 2 (SEQ ID Nr. 4) dargestellte
Aminosäuresequenz,
beginnend mit dem Rest 1 oder dem Rest 11, umfaßt;
- c) die in 3 (SEQ ID Nr. 6) dargestellte
Aminosäuresequenz,
beginnend mit dem Rest 1 oder dem Rest 11, umfaßt;
- d) ein wenigstens 40 Aminosäuren
langes Derivat mit einer oder mehreren Aminosäuresubstitutionen, -deletionen
oder -insertionen relativ zu einer Substanz mit der unter a), b)
oder c) oben angegebenen Bedeutung ist, wobei das Derivat wenigstens
80% Identität
zu einer Aminosäuresequenz
des Polypeptids aufweist; oder
- e) ein wenigstens 40 Aminosäuren
langes Fragment eines Polypeptids mit der unter a), b) oder c) oben
angegebenen Bedeutung oder ein wenigstens 50 Aminosäuren langes
Fragment eines Polypeptids mit der unter d) oben angegebenen Bedeutung
ist.
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Von
den Erfindern der vorliegenden Anmeldung wurde ein menschliches
Homolog der Heparanase gefunden, das in drei Spleißvarianten
vorliegt. Dabei besteht eine beträchtliche Homologie zwischen
den Spleißvarianten
und der veröffentlichten
Sequenz für
menschliche Heparanase, wobei die erfindungsgemäßen Peptide eine für ein Heparanase-Enzym
typische biochemische Aktivität
zeigen können.
Die neuartigen Polypeptide der vorliegenden Erfindung können eine
zur Heparanaseaktivität ähnliche
Aktivität
zeigen. Alternativ oder zusätzlich
kann das Homolog die Aktivität
der endogenen Heparanaseaktivität
modulieren (z. B. indem es heparanbindende Domänenfragmente aufweist).
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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In 1 sind
die Nukleotidsequenz sowie vorhergesagte Aminosäuresequenz der größten Spleißvariante
des Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung, einschließlich 600 Nukleotiden des 5'-UTR und 260 Nukleotiden
des 3'-UTR, dargestellt.
Dabei ist das Spleißexon
in fett gedruckter und unterstrichener Form dargestellt und die
vermutliche Initiatorsequenz unterstrichen;
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In 2 sind
die Nukleotidsequenz sowie vorhergesagte Aminosäuresequenz der mittelgroßen Spleißvariante
des Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung, einschließlich 600 Nukleotiden des 5'-UTR und 260 Nukleotiden des 3'-UTR, dargestellt.
Das Spleißexon
ist in fett gedruckter und unterstrichener Form dargestellt;
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In 3 sind
die Nukleotidsequenz sowie vorhergesagte Aminosäuresequenz der kleinsten Spleißvariante
des Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung, einschließlich 600 Nukleotiden des 5'-UTR und 260 Nukleotiden
des 3'-UTR, dargestellt.
Bei den in kursiv dargestellten Nukleotiden handelt es sich um die
neun zur Verlängerung
der Sequenz verwendeten PCR-Primer:
Für jeden
Bereich sind jeweils zwei PCR-Primer dargestellt: hepa-vorwärts (F)
oder -rückwärts (R)-Primer;
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In 4 ist
eine vergleichende Gegenüberstellung
des veröffentlichten
Heparanaseproteins ("heparanase") mit der kürzesten
Spleißvariante
des Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung ("novel") dargestellt. dabei ist die translatierte
Proteinsequenz gezeigt. * = Identität, : = stark ähnlich.
. = schwach ähnlich
und – =
eingeführte
Abstandshalter, um die beste Anpassung zu gestatten.
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In 5 ist
die zur Identifizierung der Heparanase-ähnlichen
Proteine der vorliegenden Erfindung verwendete allgemeine Strategie
dargestellt;
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In 6 ist
die Homologie zwischen den Sequenzen der Heparanase-ähnlichen
Proteine der vorliegenden Erfindung und der Sequenz der menschlichen
Heparanase dargestellt;
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Bei 7 handelt
es sich um einen Graphen, der die Expression von mRNA relativ zu
cDNA für
das Heparanase-ähnliche
Protein der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Normal- und
Tumorgeweben sowie Zellinien zeigt; und
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In 8a ist eine vergleichende Gegenüberstellung
der Aminosäuresequenz
der Maus-Heparanase-ähnlichen
Teilsequenz mit einem Teil der langen Form des menschlichen Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung dargestellt. Identitäten sind
dabei in Fettdruck gezeigt. In 8b ist
eine vergleichende Gegenüberstellung
der Nukleotidsequenz der Maus-Heparanase-ähnlichen Sequenz mit einem
Teil der langen Form des menschlichen Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung dargestellt.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
Proteine oder Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden als
Hpa2 oder mit Hpa2 verwandte Proteine bezeichnet. Dabei bezieht
sich Hpa2 auf ein Protein mit der Aminosäuresequenz in 1, 2 bzw. 3 (Seq.
ID Nr. 2, 4 bzw. 6), beginnend mit dem Rest 1, 2, 11 oder 12. Bei
mit Hpa2 verwandten Proteinen handelt es sich um Hpa2-Derivate,
einschließlich
Analogen, Orthologen und Homologen, Hpa2-Fusionsproteine, -Fragmente,
-Isoformen, -Varianten oder um Fragmente eines der zuvor genannten
Moleküle.
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Der
Fachmann ist in der Lage, zu bestimmen, ob ein beliebiges gegebenes
Polypeptid die Aktivität
einer Heparanase aufweist oder nicht, indem er beispielsweise einen
beliebigen bekannten Test auf Heparanaseaktivität verwendet. Von Haimovitz-Friedman
et al. (Blood 78: 789–796,
1991) wird ein Test auf Heparanaseaktivität beschrieben, bei dem Endothelzellen
in radioaktiv markiertem 35SO4 kultiviert
werden, so daß radioaktiv
markierte Heparansulfat-Proteoglykane produziert werden. Die Zellen
werden abgetrennt, so daß die extrazelluläre abgeschiedene
Matrix übrig
bleibt, die das 35S-HSPG enthält, und nach Zugabe der putativen Heparanase
wird Aktivität
nachgewiesen, indem der Überstand
von der radioaktiv markierten extrazellulären Matrix über eine Gelfiltrationssäule geleitet
wird. Dabei deuten Änderungen
in der Größe des radioaktiv
markierten Materials darauf hin, daß ein HSPG-Abbau stattgefunden
hat. Ein alternativer Test ist bei Nakajima et al. (Anal. Biochem.
196: 162–171,
1986) beschrieben. Bei diesem Test wird auf Melanom-Heparanaseaktivität getestet,
indem Heparansulfat aus Rinderlunge mit [14C]-Acetanhydrid radioaktiv
markiert wird. Freie Aminogruppen des [14C]-Heparansulfats
werden acetyliert und die reduzierenden Enden aminiert. Das [14C]-Heparansulfat wird chemisch über die
eingeführten
Amingruppen an den reduzierenden Enden an einen Agaroseträger gekoppelt,
wodurch ein Festphasensubstrat bereitgestellt wird. Ein indirekter
Test auf Heparanaseaktivität
nutzt die Fähigkeit
von Heparin, die Farbentwicklung zwischen einem Protein und dem
Farbstoff Coomassie Brilliant Blue zu stören (Khan & Newman, Anal. Biochem, 196: 373–376, 1991).
Die Heparanaseaktivität wird
dabei über
den Verlust dieser Störung
nachgewiesen. Ebenso ist in der WO99/43830 ein Test auf Heparanaseaktivität beschrieben.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
in jeder beliebigen geeigneten Form vorliegen. Dabei können sie
isoliert oder rekombinant oder an andere Gruppierungen fusioniert
sein. Sie können
in weitgehend reiner Form bereitgestellt werden. Somit kann ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung in einer Zusammensetzung bereitgestellt
werden, in der es als Hauptbestandteil vorliegt (d. h. es liegt
auf einem Niveau von wenigstens 50%, vorzugsweise wenigstens 75%,
wenigstens 90% oder wenigstens 95% vor, wobei die Bestimmung auf
Gewichtsprozentgrundlage unter Ausschluß von Lösungsmitteln oder Trägern erfolgt).
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Das
HPa2- oder mit HPa2 verwandte Protein der vorliegenden Erfindung
kann in Form von zwei Polypeptidketten existieren, von denen die
eine genau oder ungefähr
die Aminoterminalen 7, 8, 9, 10, 11, 12 oder 13 kD des Vollängen-Hpa2-
oder mit Hpa2 verwandten Proteins und die zweite Kette den verbliebenen
Carboxyterminus des Proteins bildet. Gegebenenfalls können aus
der zweiten, carboxyterminalen Polypeptidkette genau oder ungefähr 4, 5,
6, 7, 8 oder 9 kD ihres Aminoterminus entfernt sein. Die beiden
Polypeptidketten können
getrennt oder von einem einzigen Transkript aus produziert werden.
Werden sie von einem einzigen Transkript aus produziert, so wird
das erhaltene Vollängen-Polypeptid
weiter unter Erhalt der beiden Polypeptide prozessiert.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung sollen im Rahmen von a)–e) oben
liegende Polypeptide nun ausführlicher
erörtert
werden.
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Polypeptide im Rahmen
von a), b) oder c)
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Ein
Polypeptid im Rahmen von a), b) oder c) kann aus der jeweiligen,
in 1, 2 bzw. 3 angegebenen
Aminosäuresequenz
(Seq. ID Nr. 2, 4 bzw. 6) bestehen oder kann eine zusätzliche
N-terminale und/oder eine zusätzliche
C-terminale Aminosäuresequenz
relativ zur in 1, 2 bzw. 3 angegebenen
Sequenz (Seq. ID Nr. 2, 4 bzw. 6) aufweisen.
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Der
Begriff "Fusionsprotein", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Polypeptid, das (i) eine Aminosäuresequenz
von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten Polypeptids sowie (ii) eine
Aminosäuresequenz
eines heterologen Polypeptids (d. h. eines Nicht-Hpa2-Polypeptids, eines
nicht mit Hpa2 verwandten Polypeptids) umfaßt.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können aus verschiedenen Gründen bereitgestellt
werden. Die Techniken zur Bereitstellung derartiger Sequenzen sind
im Fachgebiet allgemein bekannt.
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Zusätzliche
Sequenzen können
bereitgestellt werden, um die Eigenschaften eines bestimmten Polypeptids
zu verändern.
Dies kann bei der Verbesserung der Expression oder Regulation der
Expression in bestimmten Expressionssystemen sinnvoll sein. So kann
beispielsweise eine zusätzliche
Sequenz für
einen gewissen Schutz gegen proteolytische Spaltung sorgen. Dies
wurde für
das Hormon Somatostatin durchgeführt, indem
dieses an seinen N-Terminus mit einem Teil des β-Galactosidase-Enzyms fusioniert
wurde (Itakwa et al., Science 198: 105–63 (1977)).
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Zusätzliche
Sequenzen können
auch bei der Veränderung
der Eigenschaften eines Polypeptids zur Hilfe bei der Identifizierung
oder Reinigung sinnvoll sein. So kann beispielsweise ein Fusionsprotein
bereitgestellt werden, bei dem ein Polypeptid mit einer Gruppierung,
die über
Affinitätschromatographie
isoliert werden kann, verknüpft
ist. Bei der Gruppierung kann es sich um ein Antigen oder ein Epitop
handeln, wobei die Affinitätssäule immobilisierte
Antikörper
oder immobilisierte Antikörperfragmente
umfassen kann, die an das Antigen bzw. Epitop (wünschenswerterweise mit einem
hohen Grad an Spezifität)
binden. Das Fusionsprotein läßt sich üblicherweise
von der Säule
durch Zugabe eines entsprechenden Puffers eluieren.
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Zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenzen können allerdings einfach als
Ergebnis einer bestimmten, zur Erhaltung eines Polypeptids der vorliegenden
Erfindung verwendeten Technik vorhanden sein und brauchen dem Polypeptid
der vorliegenden Erfindung keine besondere vorteilhafte Eigenschaft
zu verleihen. Ein derartiges Polypeptid liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
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Gleichgültig, welche
zusätzliche
N-terminale oder C-terminale Sequenz vorhanden ist, ist es bevorzugt,
daß das
sich ergebende Polypeptid wenigstens einen wesentlichen Anteil der
Aktivität
des Polypeptids mit der in 1, 2 bzw. 3 dargestellten
Aminosäuresequenz
(Seq. ID Nr. 2, 4 bzw. 6) aufweist. Der Begriff "wenigstens einen wesentlichen Anteil
der Aktivität", wie er hier verwendet
wird, bedeutet dabei wenigstens 50% der Aktivität einer gegebenen Substanz
(vorzugsweise wenigstens 75% der Aktivität, stärker bevorzugt wenigstens 90%
der Aktivität
und am stärksten
bevorzugt das gleiche oder ein größeres Aktivitätsniveau).
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Ebenso
liegen Isoformen im Rahmen von a), b) und c). Der Begriff "Isoform", wie er hier verwendet wird,
bezieht sich auf Varianten eines Polypeptids, die vom gleichen Gen
codiert werden, die sich jedoch in ihrem pI-Wert oder MW oder in
beiden Werten unterscheiden. Solche Isoformen können sich in ihrer Aminosäurezusammensetzung
unterscheiden (z. B. als Ergebnis einer alternativen mRNA oder Prä-mRNA-Prozessierung,
z. B. eines alternativen Spleißens
oder einer limitierten Proteolyse) und können darüber hinaus oder als Alternative
aus einer differentiellen posttranslationalen Modifikation (z. B.
Glycosylierung, Acylierung, Phosphorylierung) hervorgehen.
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Polypeptide im Rahmen
von d)
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Indem
wir uns nun den in d) oben definierten Polypeptiden zuwenden, ist
dem Fachmann ersichtlich, daß es
sich bei diesen Polypeptiden um Analoge, Homologe, Orthologe und
Varianten des in a), b) oder c) oben angegebenen Polypeptids handelt.
Derartige Polypeptide können
gegebenenfalls wenigstens einen wesentlichen Anteil der Aktivität des Polypeptids
mit der in 1, 2 bzw. 3 gezeigten
Aminosäuresequenz
(Seq. ID Nr. 2, 4 bzw. 6) aufweisen.
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Der
Begriff "Hpa2-Analog", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Polypeptid, das eine ähnliche oder identische Funktion
bzw. ähnliche
oder identische Funktionen wie Hpa2 besitzt, aber nicht notwendigerweise
eine Aminosäuresequenz
zu umfassen braucht, die zur Aminosäuresequenz von Hpa2 ähnlich oder
damit identisch ist, oder eine Struktur besitzt, die zu der von
Hpa2 ähnlich
oder damit identisch ist. Wie hier verwendet, ist eine Aminosäuresequenz
eines Polypeptids zu der von Hpa2 "ähnlich", wenn sie dem folgenden
Kriterium genügt:
das Polypeptid weist eine Aminosäuresequenz
von wenigstens 40 Aminosäureresten,
wenigstens 50 Aminosäureresten,
wenigstens 60 Aminosäureresten,
wenigstens 70 Aminosäureresten, wenigstens
80 Aminosäureresten,
wenigstens 90 Aminosäureresten,
wenigstens 100 Aminosäureresten,
wenigstens 125 Aminosäureresten
oder wenigstens 150 Aminosäureresten
auf, die zu wenigstens 80%, wenigstens 85%, wenigstens 90%, wenigstens
95% oder wenigstens 99% mit einer Aminosäuresequenz von Hpa2 identisch
ist. Wie hier verwendet, bezieht sich ein Polypeptid mit einer "ähnlichen Struktur" zu der von Hpa2 auf
ein Polypeptid, das eine ähnliche
Sekundär-,
Tertiär-
oder Quartärstruktur
wie die von Hpa2 aufweist. Dabei läßt sich die Struktur eines
Polypeptids mit dem Fachmann bekannten Verfahren, einschließlich, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Röntgenkristallographie,
Kernmagnetresonanz und kristallographischer Elektronenmikroskopie,
bestimmen.
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Der
Begriff "Homolog", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Polypeptid, das eine ähnliche Aminosäuresequenz
wie die von Hpa2 umfaßt,
jedoch nicht notwendigerweise eine ähnliche oder identische Funktion
wie Hpa2 besitzt.
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Der
Begriff "Ortholog", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein nichtmenschliches Polypeptid, das (i)
eine ähnliche
Aminosäuresequenz
wie die von Hpa2 umfaßt
und (ii) eine ähnliche
oder identische Funktion wie die von Hpa2 besitzt.
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Die
prozentuale Identität
zweier Aminosäuresequenzen
oder zweier Nukleinsäuresequenzen
wird durch eine vergleichende Gegenüberstellung der Sequenzen für optimale
Vergleichszwecke (z. B. können
in die erste Sequenz für
die beste Gegenüberstellung
mit dieser Sequenz Lücken
eingeführt
werden) und Vergleichen der Aminosäurereste bzw. Nukleotide an
entsprechenden Positionen bestimmt. Bei der "besten Gegenüberstellung" handelt es sich um eine Gegenüberstellung
zweier Sequenzen, die zur höchsten
prozentualen Identität
führt.
Die prozentuale Identität
wird durch die Anzahl identischer Aminosäurereste bzw. Nukleotide in
den miteinander verglichenen Sequenzen bestimmt (d. h. % Identität = Anzahl
identischer Positionen/Gesamtanzahl der Positionen × 100).
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Die
Bestimmung der prozentualen Identität zwischen zwei Sequenzen läßt sich
unter Verwendung eines dem Fachmann bekannten mathematischen Algorithmus
bewerkstelligen. Ein Beispiel für
einen mathematischen Algorithmus zum Vergleich zweier Sequenzen
ist der Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 87: 2264–2268,
modifiziert wie bei Karlin und Altschul (1993) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 5873–5877.
In die Programme NBLAST und XBLAST von Altschul, et al. (1990) J.
Mol. Biol. 215: 403–410 wurde
ein solcher Algorithmus eingebaut. Um zu einem erfindungsgemäßen Nukleinsäure molekül homologe Nukleotidsequenzen
zu erhalten, lassen sich BLAST-Nukleotidsuchvorgänge mit dem Programm NBLAST, Score
[Trefferzahl] = 100, Wordlength [Wortlänge] = 12, durchführen. Um
zu einem erfindungsgemäßen Proteinmolekül homologe
Aminosäuresequenzen
zu erhalten, lassen sich BLAST-Proteinsuchvorgänge mit dem Programm XBLAST,
Score = 50, Wordlength = 3, durchführen. Um Gegenüberstellungen
mit Lücken
für Vergleichszwecke
zu erhalten, läßt sich
das Programm Gapped BLAST nutzen, wie bei Altschul et al. (1997)
Nucleic Acids Res. 25: 3389–3402
beschrieben. Als Alternative kann zur Durchführung einer Suche mit Iteratin, bei
der entfernte Verwandtschaften zwischen Molekülen nachgewiesen werden, das
Programm PSI-Blast eingesetzt werden. Bei Nutzung der Programme
BLAST, Gapped BLAST und PSI-Blast können die voreingestellten Parameter
der jeweiligen Programme (z. B. XBLAST und NBLAST) verwendet werden.
Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov.
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Ein
weiteres Beispiel für
den Vergleich von Sequenzen mit mathematischem Algorithmus stellt
der Algorithmus von Myers und Miller, CABIOS (1989), dar. In das
Programm ALIGN (Version 2.0), das Teil des CGC-Softwarepakets zur
Sequenzgegenüberstellung
ist, ist ein solcher Algorithmus eingebaut. Weitere im Fachgebit
bekannte Algorithmen zur Sequenzanalyse umfassen ADVANCE und ADAM,
wie bei Torellis und Robotti (1994) Comput. Appl. Biosci., 10: 3–5, beschrieben;
sowie FASTA, beschrieben bei Pearson and Lipman (1988) Proc. Natl.
Acad. Sci. 85: 2444–8.
In FASTA handelt es sich bei ktup um eine Kontrolloption, mit der
die Empfindlichkeit und Geschwindigkeit der Suche eingestellt wird.
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich ebenso auf Varianten der erfindungsgemäßen Polypeptide
innerhalb der oben ausführlich
dargestellten Sequenzbeschränkungen.
Solche Varianten weisen eine veränderte
Aminosäuresequenz
auf und können
entweder als Agonisten (Mimetika) oder Antagonisten fungieren. Varianten
lassen sich durch Mutagenese, z. B. diskrete Punktmutation oder
Verkürzung,
erzeugen. Dabei können bei
einem Agonisten weitgehend die gleichen oder eine Teilmenge der
biologischen Aktivitäten
der natürlich vorkommenden
Form des Proteins erhalten sein. Ein Antagonist eines Proteins kann
eine oder mehrere der Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des Proteins beispielsweise durch kompetitive
Bindung an ein nachgeschaltetes oder vorgeschaltetes Mitglied einer
zellulären
Signalkaskade, die das interessierende Protein umfaßt, hemmen.
Somit lassen sich durch Behandlung mit einer Variante mit beschränkter Funktion
spezifische biologische Effekte hervorrufen. Die Behandlung eines
Individuums mit einer Variante, die eine Teilmenge der biologischen
Aktivitäten
der natürlich
vorkommenden Form des Proteins aufweist, kann in einem Individuum
gegenüber
der Behandlung mit der natürlich
vorkommenden Form des Proteins weniger Nebenwirkungen haben.
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Varianten
eines erfindungsgemäßen Proteins,
wie hier beschrieben, die entweder als Agonisten (Mimetika) oder
als Antagonisten fungieren, lassen sich durch ein Screening kombinatorischer
Bibliotheken von Mutanten, z. B. Verkürzungsmutanten, des erfindungsgemäßen Proteins
auf Agonisten oder Antagonistenaktivität identifizieren. In einer
Ausführungsform
wird dabei eine variegierte Variantenbibliothek durch kombinatorische
Mutagenese auf der Nukleinsäureebene
erzeugt und von einer variegierten Genbibliothek codiert. Eine variegierte
Variantenbibliothek läßt sich
herstellen, indem man beispielsweise ein Gemisch synthetischer Oligonukleotide
enzymatisch in Gensequenzen ligiert, so daß ein degenerierter Satz potentieller
Proteinsequenzen in Form individueller Polypeptide oder alternativ
in Form eines Satzes größerer Fusionsproteine
(z. B. für
Phagen-Display) exprimierbar ist. Dabei gibt es verschiedene Verfahren,
die zur Herstellung von Bibliotheken potentieller Varianten der
erfindungsgemäßen Polpeptide
aus einer degenerierten Oligonukleotidse quenz verwendet werden können. Verfahren
zur Synthese degenerierter Oligonukleotide sind im Fachgebiet bekannt
(siehe z. B. Narang (1983) Tetrahedron 39: 3; Itakura et al. (1984)
Annu. Rev. Biochem. 53: 323; Itakura et al. (1984) Science 198:
1056; Ike et al. (1983) Nucleic Acid Res. 11: 477).
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Darüber hinaus
lassen sich Bibliotheken von Fragmenten der codierenden Sequenz
eines erfindungsgemäßen Polypeptids,
wie hier beschrieben, zur Erzeugung einer variierten Population
von Polypeptiden zum Screening und zur nachfolgenden Selektion von
Varianten einsetzen. So läßt sich
beispielsweise eine Bibliothek codierender Sequenzfragmente durch
Behandlung eines doppelsträngigen
PCR-Fragments der interessierenden codierenden Sequenz mit einer
Nuklease unter Bedingungen, bei denen nur etwa einmal pro Molekül ein "Nicking" stattfindet, Denaturieren
der doppelsträngigen
DNA, Renaturieren der DNA unter Bildung doppelsträngiger DNA,
die Sense/Antisense-Paare aus unterschiedlichen "genickten" Produkten enthalten kann, Abtrennung
von Einzelstranganteilen von wiedergebildeten Duplexen durch Behandlung
mit S1-Nuklease und Ligieren der erhaltenen Fragmentbibliothek in
einem Expressionsvektor erzeugen. Mit diesem Verfahren läßt sich
eine Expressionsbibliothek herleiten, die für verschieden große N-terminale
und interne Fragmente des interessierenden Proteins codiert.
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Zum
Screening von Genprodukten von durch Punktmutationen oder Verkürzung hergestellten
kombinatorischen Bibliotheken sowie zum Screening von cDNA-Bibliotheken
auf Genprodukte mit einer ausgewählten
Eigenschaft sind im Fachgebiet mehrere Techniken bekannt. Zu den
am weitesten verbreiteten für
das Screening großer
Genbibliotheken verwendeten Techniken, die einer Analyse mit hohem
Durchsatz zugänglich
sind, gehören
die Klonierung der Genbibliothek in replizierbare Expressionsvektoren,
das Transformieren entsprechender Zellen mit der erhaltenen Bibliothek
von Vektoren sowie das Exprimieren der kombinatorischen Gene unter
Bedingungen, bei denen der Nachweis einer gewünschten Aktivität die Isolierung
des für das
Gen, dessen Produkt nachgewiesen wurde, codierenden Vektors erleichtert.
REM (Recursive Ensemble Mutagenesis), eine Technik, die die Häufigkeit
funktioneller Mutanten in den Bibliotheken erhöht, läßt sich zusammen mit den Screening-Tests
zur Identifizierung von Varianten eines erfindungsgemäßen Proteins
einsetzen (Arkin und Yourvan (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
7811–7815;
Delgrave et al. (1993) Protein Engineering 6(3): 327–331).
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Es
können
Veränderungen
in der Aminosäuresequenz
eines Proteins auftreten, die die Funktion eines Proteins nicht
beeinflussen. Dazu gehören
Aminosäuredeletionen,
-insertionen und -substitutionen, wobei diese Veränderungen
durch alternatives Spleißen
und/oder das Vorhandensein mehrerer Translationsstartstellen und
-stoppstellen verursacht werden können. Dabei können als
Ergebnis der Untreue des Translationsvorgangs Polymorphismen entstehen.
Somit können Änderungen
der Aminosäuresequenz
toleriert werden, die die Funktion des Proteins nicht beeinflussen.
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Dem
Fachmann ist ersichtlich, daß an
der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids, das eine bestimmte Aktivität besitzt, oftmals verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können,
um Varianten (die gelegentlich als "Muteine" bekannt sind) zu produzieren, die wenigstens
einen Anteil der Aktivität
und vorzugsweise einen wesentlichen Anteil der Aktivität aufweisen.
Derartige Varianten der in a), b) und c) oben beschriebenen Polypeptide
liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung und werden nachfolgend
ausführlicher
erörtert. Dazu
gehören
allelische und nichtallelische Varianten.
-
Ein
Beispiel für
eine Variante der vorliegenden Erfindung ist ein Polypeptid mit
der in a), b) oder c) oben angegebenen Bedeutung bis auf die Substitution
einer oder mehrerer Aminosäuren
mit einer oder mehreren anderen Aminosäuren. Dem Fachmann ist dabei
bewußt,
daß verschiedene
Aminosäuren ähnliche
Eigenschaften aufweisen. Eine oder mehrere derartige Aminosäuren einer
Substanz lassen sich häufig
durch eine oder mehrere andere derartige Aminosäuren substituieren, ohne daß dabei
eine gewünschte
Aktivität
dieser Substanz beseitigt wird.
-
Somit
lassen sich die Aminosäuren
Glycin, Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin häufig gegeneinander austauschen
(Aminosäuren
mit aliphatischen Seitenketten). Unter diesen möglichen Substitutionen ist
die Verwendung von Glycin und Alanin zur gegenseitigen Substitution
(aufgrund ihrer relativ kurzen Seitenketten) sowie die Verwendung
von Valin, Leucin und Isoleucin zur gegenseitigen Substitution (aufgrund
ihrer größeren aliphatischen
Seitenketten, die hydrophobisch sind) bevorzugt.
-
Zu
weiteren Aminosäuren,
die sich häufig
gegeneinander austauschen lassen, gehören:
- – Phenylalanin,
Tyrosin und Tryptophan (Aminosäuren
mit aromatischen Seitenketten);
- – Lysin,
Arginin und Histidin (Aminosäuren
mit basischen Seitenketten);
- – Aspartat
und Glutamat (Aminosäuren
mit sauren Seitenketten);
- – Asparagin
und Glutamin (Aminosäuren
mit Amidseitenketten); und
- – Cystein
und Methionin (Aminosäuren
mit schwefelhaltigen Seitenketten).
-
Substitutionen
dieser Art werden häufig
als "konservative" oder "semi-konservative" Aminosäuresubstitutionen
bezeichnet.
-
Ebenso
können
Aminosäuredeletionen
oder -insertionen im Zusammenhang mit der in a), b) oder c) oben
angegebenen Aminosäuresequenz
durchgeführt
werden. Somit können
beispielsweise Aminosäuren, die
keinen wesentlichen Effekt auf die Aktivität des Polypeptids haben oder
die zumindest eine solche Aktivität nicht beseitigen, deletiert
werden. Derartige Deletionen können
vorteilhaft sein, da die Gesamtmenge und das Molekulargewicht eines
Polypeptids unter Beibehaltung von Aktivität verringert werden können. Dadurch
ist es möglich,
die Menge an für
einen bestimmten Zweck benötigtem
Polypeptid zu verringern – beispielsweise
lassen sich Dosierungsniveaus reduzieren.
-
Ebenso
können
Aminosäureinsertionen
im Zusammenhang mit der in a), b) oder c) oben angegebenen Aminosäuresequenz
durchgeführt
werden. Dies kann zur Veränderung
der Eigenschaften eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung erfolgen
(z. B. zur Unterstützung
bei der Identifizierung, Reinigung oder Expression, wie oben in
Verbindung mit Fusionsproteinen erläutert).
-
Aminosäureänderungen
im Zusammenhang mit der in a), b) oder c) oben angegebenen Sequenz
lassen sich unter Verwendung einer beliebigen geeigneten Technik,
beispielsweise durch Verwendung stellengerichteter Mutagenese, durchführen.
-
Dabei
sollte ersichtlich sein, daß Aminosäuresubstitutionen
oder -insertionen im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter Verwendung
natürlich
vorkommender oder nicht natürlich
vorkommender Aminosäuren
durchgeführt
werden können.
Dabei ist es bevorzugt, daß lediglich
L-Aminosäuren
vorliegen, gleichgültig ob
natürliche
oder synthetische Aminosäuren
verwendet werden.
-
Welche
Aminosäureänderungen
auch immer durchgeführt
werden (ob mittels Substitution, Insertion oder Deletion), bevorzugte
Polypeptide der vorliegenden Erfin dung weisen wenigstens 50% Sequenzidentität mit einem
Polypeptid mit der in a), b) oder c) oben angegebenen Bedeutung
auf, wobei der Sequenzidentitätsgrad
stärker
bevorzugt wenigstens 75% beträgt.
Am stärksten
bevorzugt sind Sequenzidentitäten
von wenigstens 90% oder wenigstens 95%.
-
Der
Begriff Identität
läßt sich
zur Beschreibung der Ähnlichkeit
zwischen zwei Polypeptidsequenzen verwenden. Der Grad der Aminosäuresequenzidentität läßt sich
mit einem Programm, wie z. B. "bestfit" (Smith und Waterman,
Advances in Applied Mathematics, 482–489 (1981)), berechnen, um
das Segment mit der größten Ähnlichkeit
zwischen zwei beliebigen Sequenzen zu finden. Die vergleichende
Gegenüberstellung
beruht auf der Maximierung des unter Verwendung einer Martrix von
Aminosäureähnlichkeiten,
wie z. B. der bei Schwarz und Dayhof (1979) Atlas of Protein Sequence
and Structure, Dayhof, M. O., Hrsg. S. 353–358 beschriebenen, erzielten "Score" [Punktwert].
-
Ein
im Fachgebiet allgemein bekanntes Softwarepaket zur Durchführung dieses
Verfahrens ist das Programm CLUSTAL. Dabei werden die Aminosäuresequenzen
von zwei Polypeptiden verglichen und die optimale Gegenüberstellung
durch das Einfügen
von Abstandhaltern in einer der beiden Sequenzen je nach Gegebenheit
ermittelt. Die Aminosäureidentität oder -ähnlichkeit
(Identität
plus Konservierung des Aminosäuretyps)
für eine
optimale Gegenüberstellung
läßt sich
auch unter Verwendung eines Softwarepakets, wie z. B. BLASTx berechnen.
Dieses Programm führt
eine vergleichende Gegenüberstellung
des größten Abschnitts mit ähnlicher
Sequenz durch und versieht die Anpassung mit einem Wert. Dabei können mehrere Ähnlichkeitsbereiche
jeweils mit unterschiedlichem Score für jeden Vergleich von Mustern
gefunden werden. Dem Fachmann ist ersichtlich, daß zwei Polypeptide
unterschiedlicher Länge über die
Gesamtlänge
des längeren
Fragments verglichen werden können.
Als Alternative können
kleine Bereiche verglichen werden. Zur Durchführung eines sinnvollen Vergleichs
werden in der Regel Sequenzen der gleichen Länge verglichen.
-
Sind
hohe Sequenzidentitätsgrade
vorhanden, so gibt es relativ wenige Unterschiede in der Aminosäuresequenz.
So können
beispielsweise weniger als 20, weniger als 10 oder sogar weniger
als 5 Unterschiede vorliegen.
-
Polypeptide im Rahmen
von e)
-
Wie
oben erörtert,
ist es häufig
vorteilhaft, die Länge
eines Polypeptids zu reduzieren, vorausgesetzt, daß das dabei
erhaltene Polypeptid mit reduzierter Länge noch eine gewünschte Aktivität aufweist
oder zur Produktion geeigneter Antikörper führen kann. Das Merkmal e) der
vorliegenden Erfindung deckt daher Fragmente der obigen Polypeptide
a), b), c) oder d) ab.
-
Der
Begriff "Fragment", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Peptid oder Polypeptid, umfassend eine
Aminosäuresequenz
von wenigstens 40 Aminosäureresten
mit Bezug auf in a)–c)
definierte Polypeptide, wenigstens 50 Aminosäurereste mit Bezug auf in d)
definierte Polypeptide, oder wenigstens 60 Aminosäurereste,
wenigstens 70 Aminosäurereste,
wenigstens 80 Aminosäurereste,
wenigstens 90 Aminosäurereste,
wenigstens 100 Aminosäurereste,
wenigstens 125 Aminosäurereste,
wenigstens 150 Aminosäurereste, wenigstens
175 Aminosäurereste,
wenigstens 200 Aminosäurereste
oder wenigstens 250 Aminosäurereste) der
Aminosäuresequenz
eines zweiten Polypeptids. Dabei kann das Fragment von Hpa2 oder
eines mit Hpa verwandten Peptids gegebenenfalls eine funktionelle
Hpa2-Aktivität
besitzen.
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Der
Fachmann kann unter Verwendung der oben offenbarten Techniken bestimmen,
ob ein bestimmtes Fragment Aktivität aufweist oder nicht. Dabei
weisen bevorzugte Fragmente eine Länge von wenigstens 10 Aminosäuren auf.
Sie können
wenigstens 20, wenigstens 50 oder wenigstens 100 Aminosäuren lang
sein.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Protein, umfassend die in 1, 2 bzw. 3 dargestellte
Aminosäuresequenz
(SEQ ID Nr. 2, 4 bzw. 6), beginnend entweder mit dem Rest 2 oder
dem Rest 12, bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsformen
werden Polypeptide bereitgestellt, die mit dem Aminosäurerest 43
der jeweiligen in 1, 2 bzw. 3 dargestellten
Sequenzen (SEQ ID Nr. 2, 4 bzw. 6) beginnen, wobei es sich bei dem
ersten gezeigten Methioninrest um den Rest 1 handelt.
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Therapeutische
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können bei der Behandlung eines
Menschen oder nichtmenschlichen Tiers verwendet werden. Dabei kann
es sich um eine prophylaktische Behandlung oder eine Behandlung
in Bezug auf ein existierendes Leiden handeln. So können beispielsweise
erfindungsgemäße Polypeptide
bei der Behandlung einer beliebigen, durch ein Fehlen/einen Mangel
von Heparanase verursachten Krankheit/Erkrankung verwendet werden.
Darüber
hinaus können
sie zum Abbau von Heparin oder zur Blockierung der Antikoagulierungsaktivität von Heparin
während
oder nach einer Operation eingesetzt werden (siehe Freed et al.,
Ann. Biomed. Eng. 21: 67–76,
1993). Als Alternative können
sie zur Modulatation der Aktivität
endogener Heparanase reingesetzt werden.
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Somit
wird bei einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend ein Polypeptid des ersten erfindungsgemäßen Aspekts
sowie einen pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoff, bereitgestellt. Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch bei der Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung einer oder mehrerer der oben
erwähnten
Krankheiten/Erkrankungen verwendet werden.
-
Das
Arzneimittel wird üblicherweise
als teil einer sterilen, pharmazeutischen Zusammensetzung zugeführt, die
in der Regel einen pharmazeutisch unbedenklichen Trägerstoff
enthält.
Diese pharmazeutische Zusammensetzung kann dabei in jeder geeigneten
Form (je nach dem gewünschten
Verabreichungsverfahren dafür
an einen Patienten) vorliegen.
-
Sie
kann in Form einer Dosiseinheit sowie als Teil eines Kits bereitgestellt
werden und wird im allgemeinen in einem geschlossenen Behälter bereitgestellt.
Ein derartiger Kit würde
in der Regel (doch nicht notwendigerweise) Gebrauchsanweisungen
enthalten. Er kann mehrere der genannten Dosiseinheiten enthalten.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzung kann an die Verabreichung über einen
beliebigen geeigneten Weg, beispielsweise über den oralen (einschließlich bukkalen
oder sublingualen), rektalen, nasalen, topikalen (einschließlich bukkalen,
sublingualen oder transdermalen), vaginalen oder parenteralen (einschließlich subkutanen,
intramuskulären,
intravenösen
oder intradermalen) Weg, angepaßt
werden. Derartige Zusammensetzungen können mit allen auf dem Fachgebiet
der Pharmazie bekannten Verfahren, beispielsweise durch Vermischen
des aktiven Inhaltsstoffs mit dem (den) Träger- oder Hilfsstoff(en) unter
sterilen Bedingungen, hergestellt werden.
-
An
die orale Verabreichung angepaßte
pharmazeutische Zusammensetzung können in Form diskreter Einheiten,
wie z. B. Kapseln oder Tabletten, als Pulver oder Granulate, als
Lösungen,
Sirupe oder Suspensionen (in wäßrigen oder
nichtwäßrigen Flüssigkeiten;
oder als eßbare
Schäume
oder Aufschäumungen;
oder als Emulsionen) dargereicht werden.
-
Zu
geeigneten Hilfsstoffen für
Tabletten oder Hartgelatinekapseln gehören Lactose, Maisstärke oder Derivate
davon, Stearinsäure
oder deren Salze.
-
Zu
geeigneten Hilfsstoffen für
die Verwendung mit Weichgelatinekapseln gehören beispielsweise Pflanzenöle, Wachse,
Fette, halbfeste oder flüssige
Polyole usw.
-
Zu
Hilfsstoffen, die für
die Herstellung von Lösungen
und Sirupen verwendet werden können,
gehören beispielsweise
Wasser, Polyole und Zucker. Bei der Herstellung von Suspensionen
können
zur Bereitstellung von Öl-in-Wasser- bzw. Wasser-in-Öl-Suspensionen Öle (z. B.
Pflanzenöle)
verwendet werden.
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An
die transdermale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Zusammensetzungen
können
in Form diskreter Pflaster dargereicht werden, die dafür vorgesehen
sind, mit der Epidermis des Empfängers über einen
längeren
Zeitraum in innigem Kontakt zu bleiben. So kann der aktive Inhaltsstoff
beispielsweise aus dem Pflaster über
eine Ontophorese, wie in Pharmaceutical Research, 3(6): 318 (1986)
allgemein beschrieben, zugeführt
werden.
-
An
die topische Verabreichung angepaßte pharmazeutische Zusammensetzungen
können
in Form von Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Pulvern, Lösungen,
Pasten, Gelen, Sprays, Aerosolen oder Ölen formuliert werden. Bei
Infektionen des Auges oder anderer äußerer Gewebe, beispielsweise
des Munds und der Haut, werden die Zusammensetzungen vorzugsweise
in Form einer topischen Salbe oder Creme appliziert. Bei der Formulierung
zu einer Salbe kann der aktive Inhaltsstoff entweder mit einem paraffinischen oder
einem mit Wasser mischbaren Salbengrundstoff eingesetzt werden.
Als Alternative kann der aktive Inhaltsstoff in einer Creme mit
einem Öl-in-Wasser-Cremegrundstoff
oder einem Wasser-in-Öl- Grundstoff formuliert
werden. Zu den an die topische Verabreichung an das Auge angepaßten pharmazeutischen
Zusammensetzungen gehören
Augentropfen, wobei der aktive Inhaltsstoff in einem geeigneten
Trägerstoff,
vor allem einem wäßrigen Lösungsmittel,
gelöst
oder suspendiert ist. Zu den an die topische Verabreichung im Mund
angepaßten
pharmazeutischen Zusammensetzungen gehören Lutschtabletten, Pastillen
und Mundwaschlösungen.
-
An
die rektale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Zusammensetzungen
können
in Form von Zäpfchen
oder Klistieren dargereicht werden.
-
An
die nasale Verabreichung angepaßte
pharmazeutische Zusammensetzungen, bei denen der Träger in Form
eines Feststoffs vorliegt, enthalten ein grobkörniges Pulver mit einer Teilchengröße beispielsweise im
Bereich von 20 bis 500 μm,
das in der gleichen Weise wie eine Prise Schnupftabak verabreicht
wird, d. h. durch rasche Inhalation über die Nasenwege aus einem
Behälter
mit dem Pulver, der dicht an die Nase gehalten wird. Zur Verabreichung
als Nasenspray oder Nasentropfen geeignete Zusammensetzungen, bei
denen es sich bei dem Trägerstoff
um eine Flüssigkeit
handelt, umfassen wäßrige oder ölige Lösungen des
aktiven Inhaltsstoffs.
-
An
die Verabreichung durch Inhalation angepaßte pharmazeutische Zusammensetzungen
umfassen feinpartikuläre
Stäube
oder Nebel, die mittels verschiedener Arten von unter Druck stehenden
Dosierspendern mit Aerosolen, Verneblern oder Insufflatoren erzeugt
werden können.
-
An
die vaginale Verabreichung angepaßte pharmazeutische Zusammensetzungen
können
in Form von Pessaren, Tampons, Cremes, Gelen, Pasten, Schäumen oder
Sprayformulierungen dargereicht werden.
-
Zu
den an die parenterale Verabreichung angepaßten pharmazeutischen Zusammensetzungen
gehören
wäßrige und
nichtwäßrige sterile
Injektionslösungen,
die Antioxidantien, Puffer, Bakteriostatika und Solute, durch die
die Formulierung weitgehend isotonisch mit dem Blut des zu behandelnden
Empfängers
gemacht wird, enthalten können;
sowie wäßrige und
nichtwäßrige sterile
Suspensionen, die Suspensionen und Verdicker enthalten können. Zu
den für
induzierbare Lösungen
verwendbaren Hilfsstoffen gehören
beispielsweise Wasser, Alkohole, Polyole, Glycerin und Pflanzenöle. Die
Zusammensetzungen können
in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, beispielsweise verschlossenen
Ampullen und Fläschchen
dargereicht und in gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand
gelagert werden, so daß nur
die Zugabe der getragenen sterilen Flüssigkeit, beispielsweise Wasser
für Injektionen,
unmittelbar vor Gebrauch erforderlich ist. Rezepturmäßig hergestellte
Injektionslösungen
und Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können Konservierungsmittel,
Lösungsvermittler,
Stabilisierer, Benetzungsmittel, Emulgatoren, Süßstoffe, Farbstoffe, Geruchsstoffe,
Salze (Substanzen der vorliegenden Erfindung können selbst in Form eines pharmazeutisch
unbedenklichen Salzes bereitgestellt werden) Puffer, Überzugsmittel
oder Antioxidantien enthalten. Ebenso können sie therapeutisch wirksame
Stoffe zusätzlich
zur Substanz der vorliegenden Erfindung enthalten.
-
Die
Dosierungen der Substanz der vorliegenden Erfindung können innerhalb
weiter Grenzen variieren, je nach der zu behandelnden Krankheit
oder Erkrankung, dem Alter und Zustand des zu behandelnden Individuums,
usw., wobei ein Arzt letztendlich die zu verwendenden geeigneten
Dosierungen bestimmt. Diese Dosierung kann so oft wiederholt werden,
wie es angemessen ist. Falls Neben wirkungen auftreten, kann die
Dosierungsmenge und/oder -häufigkeit
im Sinne der normalen klinischen Praxis reduziert werden.
-
Neben
den oben in Verbindung mit Behandlungen erörterten Verwendungen lassen
sich Polypeptide der vorliegenden Erfindung auch bei der Diagnose
verwenden. So kann beispielsweise die Expression des Polypeptids
mit einem Leiden oder einem erhöhten
Risiko, sich ein Leiden zuzuziehen, assoziiert sein.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung lassen sich auch in der Forschung verwenden.
So können
sie beispielsweise beim Screening auf Stoffe, die die Aktivität der Polypeptide
der vorliegenden Erfindung modulieren, verwendet werden.
-
Somit
wird in einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt ein Verfahren zur
Identifizierung eines Agens, das die Aktivität der erfindungsgemäßen Polypeptide
moduliert, bereitgestellt, wobei man die Aktivität eines erfindungsgemäßen Polypeptids
in Gegenwart eines Testagens mit der Aktivität eines erfindungsgemäßen Polypeptids
in Abwesenheit des Testagens vergleicht.
-
Durch
die Erfindung werden Verfahren zur Identifizierung von Agentien
(z. B. Kandidatenverbindungen oder Testverbindungen), die an Hpa2
oder an ein mit Hpa2 verwandtes Protein binden oder eine stimulierende oder
hemmende Wirkung auf die Expression oder Aktivität von Hpa2 oder einem mit Hpa2
verwandten Protein ausüben,
bereitgestellt. Zu den Agentien, Kandidatenverbindungen oder Testverbindungen
gehören
beispielsweise, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Nukleinsäuren (z.
B. DNA und RNA), Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Peptide, Peptidomimetika,
kleine Moleküle
sowie andere Arzneistoffe. Agentien lassen sich unter Verwendung
eines der zahlreichen Ansätze
bei im Fachgebiet bekannten Verfahren mit kombinatorischen Bibliotheken
erhalten, einschließlich:
biologischer Bibliotheken; räumlich
adressierbarer paralleler Festphasen- oder Lösungsphasen-Bibliotheken; Dekonvolution erfordernder
Synthesebibliotheksverfahren; des "One-Bead One-Compound"-Bibliotheksverfahrens;
und Synthesebibliotheksverfahren mit Affinitätschromatographieselektion.
Der Ansatz mit biologischen Bibliotheken ist auf Peptidbibliotheken
beschränkt,
während
die anderen vier Ansätze
auf Peptid-, Nichtpeptidoligomer- oder Kleinmolekül-Bibliotheken
von Verbindungen anwendbar sind (Lam, 1997, Anticancer Drug Des.
12: 145; US-Patent-Nr. 5,738,996; und US-Patent-Nr. 5,807,683, hiermit
jeweils durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen).
-
Beispiele
für Verfahren
zur Synthese molekularer Bibliotheken lassen sich im Fachgebiet
beispielsweise bei: DeWitt et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90: 6909; Erb et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 11422;
Zuckermann et al., 1994, J. Med. Chem. 37: 2678; Cho et al., 1993,
Science 261: 1303; Carrell et al., 1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl.
33: 2059; Carell et al., 1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 2061;
und Gallop et al., 1994, J. Med. Chem. 37: 1233, hiermit jeweils
durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen, finden.
-
Bibliotheken
von Verbindungen können
präsentiert
werden, und zwar beispielsweise in Lösung (z. B. Houghten, 1992,
Bio/Techniques 13: 412–421)
oder auf Beads [Kügelchen]
(Lam, 1991, Nature 354: 82–84), Chips
(Fodor, 1993, Nature 364: 555–556),
Bakterien (US-Patent Nr. 5,223,409), Sporen (Patente Nr. 5,571,698;
5,403,484; und 5,223,409), Plasmiden (Cull et al., 1992, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89: 1865–1869) oder
Phagen (Scott und Smith, 1990, Science 249: 386–390; Devlin, 1990, Science
249: 404–406;
Cwirla et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 6378–6382; und
Felici, 1991, J. Mol. Biol. 222: 301–310), hiermit jeweils durch
Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen.
-
In
einer Ausführungsform
werden Agentien, die mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein wechselwirken
(daran binden), in einem Testsystem auf Zellbasis identifiziert.
Gemäß dieser
Ausführungsform werden
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein exprimierende Zellen mit
einer Kandidatenverbindung oder einer Kontrollverbindung in Kontakt
gebracht und die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur Wechselwirkung mit Hpa2 oder einem
mit Hpa2 verwandten Protein bestimmt. Falls gewünscht, kann dieser Test zum Screening
mehrerer (z. B. einer Bibliothek) von Kandidatenverbindungen verwendet
werden. Die Zelle kann dabei beispielsweise prokaryontischen Ursprungs
(z. B. E. coli) oder eukaryontischen Ursprungs (z. B. Hefe oder
Säuger)
sein. Ferner können
die Zellen Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein entweder endogen exprimieren
oder gentechnisch so konstruiert werden, daß sie Hpa2 oder ein mit Hpa2
verwandtes Protein exprimieren. In bestimmten Fällen wird Hpa2 oder ein mit
Hpa2 verwandtes Protein oder die Kandidatenverbindung beispielsweise
mit einer radioaktiven Markierung (wie z. B. 32P, 35S oder 125I) oder
einer Fluoreszenzmarkierung (wie z. B. Fluorescein-isothiocyanat,
Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthaldehyd
oder Fluoreszamin) markiert, um den Nachweis einer Wechselwirkung
zwischen Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein und einer Kandidatenverbindung
zu ermöglichen.
Die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur direkten oder indirekten Wechselwirkung
mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein läßt sich
mit dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmen. So kann beispielsweise
die Wechselwirkung zwischen einer Kandidatenverbindung und Hpa2
bzw. einem mit Hpa2 verwandten Protein mittels Durchflußzytometrie,
einem Szintillationstest, einer Immunpräzipitation oder einer Western-Blot-Analyse
bestimmt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Agentien, die mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein
wechselwirken (d. h. daran binden) in einem zellfreien Testsystem
identifiziert. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein natives oder rekombinantes Hpa2 oder ein Fragment davon
bzw. ein natives oder rekombinantes mit Hpa2 verwandtes Polypeptid
oder ein Fragment davon mit einer Kandidatenverbindung oder einer Kontrollverbindung
in Kontakt gebracht und die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur Wechselwirkung mit Hpa2 oder dem mit
Hpa2 verwandten Polypeptid bestimmt. Falls gewünscht, kann dieser Test zum
Screening mehrerer (z. B. einer Bibliothek) von Kandidatenverbindungen
verwendet werden. Vorzugsweise wird dabei Hpa2 oder ein mit Hpa2
verwandtes Protein zunächst
immobilisiert, indem beispielsweise Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes
Protein mit einem immobilisierten Antikörper, der das Polypeptid spezifisch
erkennt und bindet, in Kontakt gebracht oder indem eine gereinigte
Präparation
von Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein mit einer für die Bindung
von Proteinen vorgesehenen Oberfläche in Kontakt gebracht wird.
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein kann teilweise oder vollständig gereinigt
(z. B. teilweise oder vollständig
frei von anderen Polypeptiden sein) oder Teil eines Zellysats sein.
Ferner kann es sich bei Hpa2 oder einen mit Hpa2 verwandten Protein
um ein Fusionsprotein handeln, das das Hpa2 oder einen Teil davon
oder das mit Hpa2 verwandte Polypeptid sowie eine Domäne, wie
z. B. Glutathion-S-Transferase, umfaßt. Alternativ kann Hpa2 oder
ein mit Hpa2 verwandtes Protein unter Verwendung von dem Fachmann
allgemein bekannten Techniken biotinyliert werden (z. B. Biotinylierungskit,
Pierce Chemicals; Rockford, IL.). Die Fähigkeit der Kandidatenverbindung
zur Wechselwirkung mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein
läßt sich
dann mit dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Testsystem auf Zellbasis zur Identifizierung von Agentien verwendet,
die an ein Protein, wie z. B. ein Enzym, oder einen biologisch aktiven
Teil davon binden oder dessen Aktivität modulieren, was für die Produktion
oder den Abbau von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein oder
für die
posttranslationale Modifikation von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten
Protein verantwortlich ist. Dabei werden in einem primären Screening
mehrere (z. B. eine Bibliothek von) Verbindengen mit Zellen in Kontakt
gebracht, die folgendes natürlicherweise
oder rekombinant exprimieren: (i) Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes
Protein oder ein biologisch aktives Fragment eines der zuvor genannten
Moleküle,
und (ii) ein Protein, das für
die Prozessierung von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein
verantwortlich ist, um Verbindungen zu identifizieren, die die Produktion,
den Abbau oder die posttranslationale Modifikation von Hpa2 oder
einem mit Hpa2 verwandten Protein modulieren. Falls gewünscht, können im
primären
Screening identifizierte Verbindungen dann in einem sekundären Screening
gegen Zellen, die das spezifische interessierende Hpa2 natürlicherweise
oder rekombinant exprimieren, getestet werden. Die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur Modulation der Produktion, des Abbaus
oder der posttranslationalen Modifikation von Hpa2 oder einem mit
Hpa2 verwandten Protein läßt sich
mit dem Fachmann bekannten Verfahren, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
Durchflußzytometrie,
einem Szintillationstest, einer Immunpräzipitation und einer Western-Blot-Analyse,
bestimmen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Agentien, die mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein
wechselwirken (d. h. daran binden), in einem kompetitiven Bindungstest
identifiziert. Gemäß dieser Ausführungsform
werden Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein exprimierende Zellen
mit einer Kandidatenverbindung sowie einer Verbindung, die bekanntermaßen mit
Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein wechselwirkt, in Kontakt
gebracht, wonach die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur kompetitiven Wechselwirkung mit Hpa2
oder einem mit Hpa2 verwandten Protein bestimmt wird. Als Alternative
werden Agentien, die mit Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein
kompetitiv wechselwirken (d. h. daran binden), in einem zellfreien
Testsystem identifiziert, indem Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes
Protein mit einer Kandidatenverbindung sowie einer Verbindung, die
bekanntermaßen
mit dem Hpa2 oder dem mit Hpa2 verwandten Polypeptid wechselwirkt,
in Kontakt gebracht wird. Wie oben angegeben, läßt sich die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zur Wechselwirkung mit Hpa2 oder einem
mit Hpa2 verwandten Protein mit dem Fachmann bekannten Verfahren
bestimmen. Diese Tests, und zwar sowohl Tests auf Zellbasis als
auch zellfreie Tests, lassen sich zum Screening mehrerer (z. B.
einer Bibliothek von) Kandidatenverbindungen verwenden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Agentien, die die Expression von Hpa2 oder einem mit Hpa2
verwandten Protein modulieren (herauf- oder herunterregulieren),
identifiziert, indem Zellen (Zellen prokaryontischen Ursprungs oder
eukaryontischen Ursprungs), die Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes
Protein exprimieren, mit einer Kandidatenverbindung oder einer Kontrollverbindung
(z. B. phosphatgepufferter Kochsalzlösung (phosphat buffered salinem,
PBS)) in Kontakt gebracht werden und die Expression von Hpa2 oder einem
mit Hpa2 verwandten Protein, für
Hpa2 codierender mRNA oder für
das mit Hpa2 verwandte Polypeptid codierender mRNA bestimmt wird.
Das Expressionsniveau eines ausgewählten Hpa2, mit Hpa2 verwandten Polypeptids,
einer ausgewählten
für Hpa2
codierenden mRNA oder für
das mit Hpa2 verwandte Polypeptid codierenden mRNA in Gegenwart
der Kandidatenverbindung wird mit dem Expressionsniveau von Hpa2,
dem mit Hpa2 verwandten Polypeptid, der für Hpa2 codierenden mRNA oder
der für
das mit Hpa2 verwandte Polypeptid codierenden mRNA in Abwesenheit
der Kandidatenverbindung (z. B. in Gegenwart einer Kontrollverbindung)
verglichen. Die Kandidatenverbindung läßt sich dann als ein Modulator
der Expression von Hpa2 oder dem mit Hpa2 verwandten Polypeptid
auf Grundlage dieses Vergleichs identifizieren. Ist beispielsweise
die Expression von Hpa2 bzw. der mRNA wesentlich höher in Gegenwart
der Kandidatenverbindung als in Gegenwart ihrer Abwesenheit, so
wird die Kandidatenverbindung als ein Stimulator der Expression
von Hpa2 bzw. der mRNA identifiziert. Ist andererseits die Expression
von Hpa2 bzw. der mRNA in Gegenwart der Kandidatenverbindung wesentlich
niedriger als in ihrer Abwesenheit, so wird die Kandidatenverbindung
als ein Inhibitor der Expression von Hpa2 bzw. der mRNA identifiziert.
Das Expressionsniveau von Hpa2 bzw. der dafür codierenden mRNA läßt sich
mit dem Fachmann bekannten Verfahren bestimmen. So läßt sich
beispielsweise die mRNA-Expression mittels Northern-Blot-Analyse
oder RT-PCR beurteilen, und Proteinniveaus lassen sich mittels Western-Blot-Analyse beurteilen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Agentien, die die Aktivität
von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten Polypeptids modulieren,
identifiziert, indem eine Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid enthaltende
Präparation
bzw. Zellen (z. B. prokaryontische oder eukaryontische Zellen),
die Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid exprimieren, mit
einer Testverbindung oder einer Kontrollverbindung in Kontakt gebracht
wird und die Fähigkeit
der Testverbindung zur Modulation (z. B. Stimulierung oder Hemmung)
der Aktivität
von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten Polypeptids bestimmt wird.
Die Aktivität
von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten Polypeptids läßt sich
durch Nachweisen der enzymatischen Aktivität von Hpa2 oder des mit Hpa2
verwandten Proteins, des Ziels auf ein geeignetes Substrat, durch
Nachweisen der Induktion eines Reportergens (z. B. eines Regulationselements,
das auf Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid reagiert und
mit einer einen nachweisbaren Marker, z. B. Luciferase, codierenden
Nukleinsäure
operativ verknüpft ist)
oder durch Nachweisen einer Zellantwort, beispielsweise Zelldifferenzierung
oder Zellproliferation, beurteilen. Auf der Grundlage der vorliegenden
Beschreibung können
dem Fachmann bekannte Techniken zur Messung dieser Aktivitäten verwendet
werden. Die Kandidatenverbindung läßt sich dann als ein Modulator
der Aktivität
von Hpa2 oder dem mit Hpa2 verwandten Polypeptid identifizieren,
indem die Wirkungen der Kandidatenverbindung mit der Kontrollverbindung
verglichen werden. Zu geeigneten Kontrollverbindungen gehören phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
(PBS) und normale Kochsalzlösung
(normal saline (NS)).
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden Agentien, die die Expression, Aktivität oder sowohl die Expression
als auch die Aktivität
von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Polypeptid modulieren (d.
h. herauf- oder herunterregulieren), in einem Tiermodell identifiziert.
Zu geeigneten Tieren gehören
dabei beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, Maus, Ratte, Kaninchen,
Affe, Meerschweinchen, Hund und Katze. Gemäß dieser Ausführungsform
wird die Testverbindung oder eine Kontrollverbindung einem geeigneten
Tier verabreicht (z. B. oral, rektal oder parenteral, wie z. B.
intraperitoneal oder intravenös)
und die Wirkung auf die Expression, Aktivität oder sowohl die Expression
als auch die Aktivität
von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Polypeptid bestimmt. Änderungen
der Expression von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Polypeptid
lassen sich mit den oben skizzierten Verfahren beurteilen.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid als ein "Köderprotein" in einem Zwei-Hybrid-Assay oder Drei-Hybrid-Assay zur Identifizierung
weiterer Proteine, die an Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid
binden bzw. damit wechselwirken, eingesetzt (siehe z. B. US-Patent Nr. 5,283,317;
Zervos et al. (1993) Cell 72: 223–232; Madura et al. (1993)
J. Biol. Chem. 268: 12046–12054;
Bartel et al. (1993) Bio/Techniques 14: 920–924; Iwabuchi et al. (1993)
Oncogene 8: 1693–1696;
und PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 94/10300). Wie dem Fachmann ersichtlich ist, sind derartige Bindungsproteine
wahrscheinlich auch an der Fortpflanzung von Signalen durch erfindungsgemäßes Hpa2 oder
mit Hpa2 verwandtes Protein beispielsweise als vorgeschaltete oder
nachgeschaltete Elemente eines Signalwegs, an dem Hpa2 oder ein
mit Hpa2 verwandtes Protein beteiligt ist, beteiligt.
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Wissenschaftliche
Veröffentlichungen,
in denen geeignete Tests zum Nachweis oder zur Quantifizierung von
Heparanaseaktivität
beschrieben sind, sind hier aufgeführt.
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Eine
weitere Verwendung der Polypeptide der vorliegenden Erfindung besteht
in der Erzeugung oder Selektion von Antikörpern. Daher umfaßt die vorliegende
Erfindung Antikörper,
die an ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung oder an ein Fragment
eines solchen Polypeptids binden. Dabei binden bevorzugte Antikörper spezifisch
an Polypeptide der vorliegenden Erfindung, so daß sie sich zur Reinigung und/oder
zur Hemmung der Aktivität
solcher Polypeptide einsetzen lassen. Die Antikörper können monoklonal oder polyklonal sein.
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Ein
Hpa2 oder mit Hpa2 verwandtes Protein kann als Immunogen zur Erzeugung
von Antikörpern,
die immunspezifisch an ein solches Immunogen binden, verwendet werden.
Solche Immunogene lassen sich mit allen zweckmäßigen Mitteln, einschließlich den
oben beschriebenen Verfahren, isolieren. Zu erfindungsgemäßen Antikörpern gehören, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, polyklonale, monoklonale, bispezifische, humanisierte oder
chimärische
Antikörper,
einkettige Antikörper,
Fab- Fragmente und
F(ab')-Fragmente,
mittels einer Fab-Expressionsbibliothek
produzierte Fragmente, anti-idiotypische (anti-Id-)Antikörper sowie
epitopbindende Fragmente aller obigen Moleküle. Der Begriff "Antikörper" wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf Immunglobulinmoleküle sowie auf immunologisch
aktive Teile von Immunglobulinmolekülen, d. h. Moleküle, die
eine antigenbindende Stelle, die spezifisch ein Antigen bindet,
enthalten. Die erfindungsgemäßen Immunglobulinmoleküle können einer
beliebigen Klasse (z. B. IgG, IgE, IgM, IgD und IgA) oder Unterklasse
von Immunglobulinmolekülen
angehören.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
werden Antikörper
gegen eine spezifische Domäne
von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten Proteins produziert. In
einer spezifischen Ausführungsform
werden hydrophile Fragmente von Hpa2 oder eines mit Hpa2 verwandten
Proteins als Immunogen für
die Antikörperproduktion
eingesetzt.
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Bei
der Produktion von Antikörpern
läßt sich
das Screening auf den gewünschten
Antikörper
mit im Fachgebiet bekannten Techniken, z. B. ELISA (enzyme-linked
immunosorbent assay), bewerkstelligen. So kann man beispielsweise
zur Selektion von Antikörpern,
die eine spezifische Domäne
von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Protein erkennen, erzeugte
Hybridome auf ein Produkt testen, das an eine solche Domäne enthaltendes
Fragment von Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein bindet.
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Bei
polyklonalen Antikörpern,
die in erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden können,
handelt es sich um heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, die
aus den Seren immunisierter Tiere stammen. Ein nichtfraktioniertes
Immunserum läßt sich
ebenso verwenden. Im Fachgebiet sind verschiedene Verfahrensweisen
bekannt, die für
die Produktion polyklonaler Antikörper gegen Hpa2 oder ein mit
Hpa2 verwandtes Protein verwen det werden können. In einer besonderen Ausführungsform
lassen sich polyklonale Antikörper
aus Kaninchen gegen ein Epitop von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten
Polypeptid gewinnen. So lassen sich beispielsweise zur Produktion
polyklonaler oder monoklonaler Antikörper verschiedene Wirtstiere durch
Injektion mit der nativen oder einer synthetischen (z. B. rekombinanten)
Version von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Polypeptid oder
einem Fragment eines mit Hpa2 verwandten Polypeptids immunisieren, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Kaninchen, Maus, Ratte usw.
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Zur
Verbesserung der immunologischen Antwort lassen sich je nach der
Wirtsspezies verschiedene Adjuvantien einsetzten, einschließlich, jedoch
ohne darauf beschränkt
zu sein, komplettes oder inkomplettes Freundsches Adjuvans, ein
Mineralgel, wie z. B. Aluminiumhydroxid, eine oberflächenaktive
Substanz, wie z. B. Lysolecithin, pluronisches Polyol, ein Polyanion,
ein Peptid, eine Ölemulsion,
KLH (keyhole limpet hemocyanin), Dinitrophenol sowie ein Adjuvans,
wie z. B. BCG (bacille Calmette-Guerin) oder Corynebakterium parvum.
Weiter Adjuvantien sind ebenso im Fachgebiet allgemein bekannt.
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Zur
Herstellung von monoklonalen Antikörpern (mAbs), die gegen Hpa2
oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein, ein Fragment von Hpa2 oder
einem mit Hpa2 verwandten Protein gerichtet sind, lassen sich alle
Techniken verwenden, die die Produktion von Antikörpermolekülen mittels
kontinuierlicher Zellinien in Kultur vorsehen, beispielsweise die
ursprünglich
von Kohler und Milstein (1975, Nature 256: 495–497) entwickelte Hybridomzellen-Technik ebenso wie
die Triomzellen-Technik, die Hybridomzellen-Technik mit menschlichen
B-Zellen (Kozbor et al., 1983, Immunology Today 4: 72) sowie die
EBV-Hybridomzellen-Technik zur Produktion menschlicher monoklonaler
Antikörper
(Cole et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., S. 77–96).
Solche Antikörper
können
einer beliebigen Immunglobulinklasse, einschließlich IgG, IgM, IgE, IgA, IgD,
sowie einer beliebigen Unterklasse davon angehören. Die die erfindungsgemäßen mAbs produzierenden
Hybridomzellen können
in vitro oder in vivo kultiviert werden. In einer zusätzlichen
erfindungsgemäßen Ausführungsform
lassen sich monoklonale Antikörper
in keimfreien Tieren unter Nutzung bekannter Technologie produzieren
(PCT/US90/02545, hiermit durch Bezugnahme aufgenommen).
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Zu
den monoklonalen Antikörpern
gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, menschliche monoklonale Antikörper und chimärische monoklonale
Antikörper
(z. B. Mensch-Maus-Chimären).
Bei einem chimärischen
Antikörper
handelt es sich um ein Molekül,
bei dem unterschiedliche Anteile aus unterschiedlichen Tierspezies
stammen, wie z. B. solche mit einem konstanten Bereich aus menschlichem
Immunglobulin und einem aus einem mAb der Maus stammendem variablen
Bereich (siehe z. B. Cabilly et al., US-Patent Nr. 4,816,567; sowie
Boss et al., US-Patent Nr. 4,816397, hiermit durch Bezugnahme vollinhaltlich
aufgenommen). Bei humanisierten Antikörpern handelt es sich um Antikörpermoleküle aus nichtmenschlichen
Spezies, die einen oder mehrere komplementaritätbestimmende Bereiche (complementarily
determining regions, CDRs) aus der nichtmenschlichen Spezies sowie
einen Gerüstbereich
aus einem menschlichen Immunglobulinmolekül aufweisen (siehe z. B. Queen,
US-Patent Nr. 5,585,089, hiermit durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen).
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Chimärische und
humanisierte monoklonale Antikörper
lassen sich mittels im Fachgebiet bekannter rekombinanter DNA-Techniken,
beispielsweise mit den in der PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 87/02671; der Europäischen
Patentanmeldung 184,187; der Europäischen Patentanmeldung 171,496;
der Europäischen
Patentanmeldung 173,494; der PCT-Veröffentlichung Nr. WO 86/01533;
dem US-Patent Nr. 4,816,567; der Europäischen Patentanmeldung 125,023;
Better et al., 1988, Science 240: 1041–1043; Liu et al., 1987, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439–3443;
Liu et al., 1987, J. Immunol. 139: 3521–3526; Sun et al., 1987, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218;
Nishimura et al., 1987, Canc. Res. 47: 999–1005; Wood et al., 1985, Nature
314: 446–449;
und Shaw et al., 1988, J. Natl. Cancer Inst. 80: 1553–1559; Morrison,
1985, Science 229: 1202–1207;
Oi et al., 1986, Bio/Techniques 4: 214; dem US-Patent Nr. 5,225,539;
Jones et al., 1986, Nature 321: 552–525; Verhoeyan et al. (1988)
Science 239: 1534; und Beidler et al., 1988, J. Immunol. 141: 4053–4060 beschriebenen
Verfahren, produzieren.
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Komplett
menschliche Antikörper
sind für
die therapeutische Behandlung menschlicher Individuen besonders
wünschenswert.
Solche Antikörper
lassen sich unter Verwendung transgener Mäuse produzieren, die zwar keine
Gene der schweren und leichten Ketten der endogenen Immunglobuline,
dafür aber
die Gene der menschlichen schweren und leichten Ketten exprimieren
können.
Die transgenen Mäuse
werden in der üblichen
Weise mit einem ausgewählten
Antigen, z. B. einem ganzen erfindungsgemäßen Hpa2 oder einem Teil davon,
immunisiert. Gegen das Antigen gerichtete monoklonale Antikörper lassen
sich mittels herkömmlicher Hybridomzellen-Technologie
gewinnen. Die in den transgenen Mäusen vorhandenen menschlichen
Immunglobulintransgene werden während
der B-Zelldifferenzierung rearrangiert und durchlaufen anschließend einen Wechsel
der Klasse sowie eine somatische Mutation. Somit ist es durch Verwendung
einer solchen Technik möglich,
therapeutisch geeignete IgG-, IgA-, IgM- und IgE-Antikörper zu
produzieren. Für
einen Überblick über diese
Technologie zur Produktion menschlicher Antikörper, siehe Lonberg und Huszar
(1995, Int. Rev. Immunol. 13: 65–93). Für eine ausführliche Erörterung dieser Technologie
zur Produktion menschlicher Antikörper und menschlicher monoklonaler
Antikörper
sowie für
Vorschriften zur Produktion sol cher Antikörper, siehe z. B. US-Patent
Nr. 5,625,126; US-Patent 5,633,425; US-Patent 5,569,825; US-Patent
5,661,016; und US-Patent 5,545,806. Darüber hinaus kann man sich an
Firmen, wie z. B. Abgenix, Inc. (Freemont, CA) und Genpharm (San
Jose, CA) zur Bereitstellung gegen ein ausgewähltes Antigen gerichteter menschlicher
Antikörper
unter Verwendung einer ähnlichen
Technologie wie oben beschrieben wenden.
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Komplett
menschliche Antikörper,
die ein ausgewähltes
Epitop erkennen, lassen sich mittels einer als "gesteuerte Selektion" ("guided
selection") bezeichneten
Technik erzeugen. Bei diesem Ansatz wird ein ausgewählter nichtmenschlicher
monoklonaler Antikörper,
z. B. ein Maus-Antikörper,
dazu verwendet, die Selektion eines dasselbe Epitop erkennenden
komplett menschlichen Antikörpers
zu steuern (Jespers et al. (1994) Bio/technology 12: 899–903).
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Die
Antikörper
der vorliegenden Erfindung lassen sich auch mit verschiedenen im
Fachgebiet bekannten Phagen-Display-Verfahren
erzeugen. Bei Phagen-Display-Verfahren werden funktionelle Antikörperdomänen auf
der Oberfläche
von Phagenpartikeln, die die diese Domänen codierenden Polynukleotidsequenzen tragen,
präsentiert.
Insbesondere läßt sich
ein solcher Phage dazu verwenden, aus einer Repertoire- oder kombinatorischen
Antikörperbibliothek
(z. B. aus Mensch oder Maus) exprimierte antigenbindende Domänen zu präsentieren.
Ein Phage, der eine das interessierende Antigen antigenbindende
Domäne
exprimiert, kann mit einem Antigen, z. B. unter Verwendung von markiertem
Antigen oder auf einer festen Oberfläche oder Kügelchen gebundenem oder eingefangenem
Antigen, selektioniert bzw. identifiziert werden. Bei dem in diesem Verfahren
verwendeten Phagen handelt es sich typischerweise um filamentösen Phagen,
einschließlich
fd und M13-Bindungsdomänen,
die aus Phagen mit Fab-, Fv- oder mit Disulfid stabilisierten Fv-Antikörperdomänen, die
rekombinant mit dem Protein entweder des Phagengens III oder des
Phagengens VIII fusioniert sind, exprimiert werden. Zu den Phagen-Display-Verfahren,
die zur Herstellung der Antikörper
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, gehören die in Brinkman et al.,
J. Immunol. Methods 182: 41–50
(1995); Ames et al., J. Immunol. Methods 184: 177–186 (1995);
Kettleborough et al., Eur. J. Immunol. 24: 952–958 (1994); Persic et al.,
Gene 187 9–18
(1997); Burton et al., Advances in Immunology 57: 191–280 (1994);
der PCT-Anmeldung Nr. PCT/GB91/01134; den PCT-Veröffentlichungen
WO 90/02809; WO 91/10737; WO 92/01047; WO 92/18619; WO 93/11236;
WO 95/15982; WO 95/20401; und den US-Patenten Nr. 5,698,426; 5,223,409;
5,403,484; 5,580,717; 5,427,908; 5,750,753; 5,821,047; 5,571,698;
5,427,908; 5,516,637; 5,780,225; 5,658,727; 5,733,743 und 5,969,108,
hiermit jeweils durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen, offenbarten
Verfahren.
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Wie
in obigen Literaturangaben beschrieben, lassen sich die Antikörper-codierenden
Bereiche nach Phagenselektion aus den Phagen isolieren und zur Erzeugung
ganzer Antikörper,
einschließlich
menschlicher Antikörper,
oder eines anderen gewünschten
antigenbindenden Fragments verwenden, wobei sie in einem beliebigen
gewünschten
Wirt, einschließlich
Säugerzellen,
Insektenzellen, Pflanzenzellen, Hefe und Bakterien, wie beispielsweise
im folgenden ausführlich
beschrieben, exprimiert werden können.
So können
beispielsweise Techniken zur rekombinanten Produktion von Fab-,
Fab'- und F(ab')2-Fragmenten auch
unter Verwendung von im Fachgebiet bekannten Verfahren, wie z. B.
den in der PCT-Veröffentlichung
WO 92/22324; in Mullinax et al., BioTechniques 12(6): 864–869 (1992);
und Sawai et al., AJRI 34: 26–34
(1995); und Better et al., Science 240: 1041–1043 (1988) (die genannten
Literaturangaben sind durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen) offenbarten,
eingesetzt werden.
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Zu
den Techniken, die für
die Produktion von einkettigen Fvs und Antikörpern verwendet werden können, gehören beispielsweise
die in den US-Patenten Nr. 4,946,778 und 5,258,498; Huston et al.,
Methods in Enzymology 203: 46–88
(1991); Shu et al., PNAS 90: 7995–7999 (1993); und Skerra et
al., Science 240: 1038–1040
(1988) beschriebenen Techniken.
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Die
Erfindung sieht weiterhin die Verwendung bispezifischer Antikörper vor,
die sich mit im Fachgebiet bekannten Verfahren herstellen lassen.
Die klassische Produktion von bispezifischen Vollängen-Antikörpern beruht
auf der Coexpression von zwei Immunglobulin-schwere-Kette-/-leichte-Kette-Paaren,
wobei die beiden Ketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
(Milstein et al., 1983, Nature 305: 537–539). Aufgrund der willkürlichen
Zusammenstellung der schweren und leichten Immunglobulinketten produzieren
diese Hybridomzellen (Quadromzellen) ein potentielles Gemisch aus
zehn unterschiedlichen Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Reinigung des korrekten Moleküls,
die normalerweise über
Affinitätschromatographieschritte
erfolgt, ist ziemlich mühsam,
und die Produktausbeuten sind gering. Ähnliche Verfahrensweisen sind
in der WO 93/08829, veröffentlicht
am 13. Mai 1993, sowie bei Traunecker et al., 1991, EMBO J. 10:
3655–3659
offenbart.
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Gemäß einem
anderen und stärker
bevorzugten Ansatz werden variable Antikörperdomänen mit den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
mit konstanten Immunglobulindomänensequenzen
fusioniert. Die Fusion findet vorzugsweise mit einer konstanten
Domäne
der schweren Immunglobulinkette statt, die wenigstens einen Teil
der flexiblen (hinge), CH2- und CH3-Bereiche umfaßt. Dabei
sollte vorzugsweise zumindest in einer der Fusionen der erste konstante
Bereich der schweren Kette (CHI), der die für die Bindung der leichten
Kette benötigte
Stelle enthält,
vorhanden sein. DNAs, die für
die Fusionen der schweren Immunglobulinkette und, falls gewünscht, die
leichte Immunglobulinkette codieren, werden in getrennte Expressionsvektoren
inseriert und in einen geeigneten Wirtsorganismus cotransfiziert.
Dies sorgt für eine
größere Flexibilität bei der
Anpassung der jeweiligen Anteile der drei Polypeptidfragmente bei
Ausführungsformen,
bei denen ungleiche Verhältnisse
der drei bei der Konstruktion verwendeten Polypeptidketten die besten
Ausbeuten ergeben. Es ist jedoch möglich, die codierenden Sequenzen
für zwei
oder alle drei Polypeptidketten in einen einzigen Expressionsvektor
zu inserieren, wenn die Expression von wenigstens zwei Polypeptidketten
in gleichen Verhältnissen
zu hohen Ausbeuten führen
oder wenn die Verhältnisse
nicht besonders signifikant sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Ansatzes setzen sich die bispezifischen Antikörper aus einer
schweren Hybrid-Immunglobulinkette mit einer ersten Bindungsspezifität in einem
Arm sowie einem Hybrid-Immunglobulin-schwere-Kette-/-leiche-Kette-Paar
(das eine zweite Bindungsspezifität liefert) im anderen Arm zusammen.
Es stellte sich heraus, daß diese
asymmetrische Struktur die Trennung der gewünschten bispezifischen Verbindung
von unerwünschten
Immunglobulinketten-Kombinationen erleichtert, da das Vorhandensein
einer leichten Immunglobulinkette in nur einer Hälfte des bispezifischen Moleküls für eine einfache
Art der Trennung sorgt. Dieser Ansatz ist in der WO 94/04690, veröffentlicht
am 3. März
1994, offenbart. Für
weitere Einzelheiten zur Erzeugung bispezifischer Antikörper, siehe
z. B. Suresh et al., Methods in Enzymology, 1986, 121: 210.
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Durch
die Erfindung werden funktionell aktive Fragmente, Derivate oder
Analoge der Anti-Hpa2-Immunglobulinmoleküle bereitgestellt.
Dabei bedeutet funktionell aktiv, daß das Fragment, Derivat bzw.
Analog in der Lage ist, anti-anti-idiotypische Antikörper (d.
h. tertiäre
Antikörper)
hervorzurufen, die dasselbe Antigen erkennen, das vom Antikörper, von
dem das Fragment, Derivat oder Analog stammt, erkannt wird. Insbesondere
kann in einer bevorzugten Ausführungsform
die Antigenität
des Idiotyps des Immunglobulinmoleküls durch die Deletion von Gerüst- und CDR-Sequenzen,
die C-terminal zur der das Antigen spezifisch erkennenden CDR-Sequenz
liegen, verstärkt
werden. Um zu bestimmen, welche CDR-Sequenzen das Antigen binden, kann
man synthetische Peptide, die die CDR-Sequenzen enthalten, in Bindungstests
mit dem Antigen mittels eines beliebigen, im Fachgebiet bekannten
Bindungstestverfahrens einsetzen.
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Durch
die vorliegende Erfindung werden Antikörperfragmente, wie beispielsweise,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, F(ab')2-Fragmente und Fab-Fragmente, bereitgestellt.
Antikörperfragmente,
die spezifische Epitope erkennen, können mit bekannten Techniken
erzeugt werden. F(ab')2-Fragmente bestehen aus dem variablen Bereich,
dem konstanten Bereich der leichten Kette sowie der CH1-Domäne der schweren
Kette und werden durch Verdauung des Antikörpermoleküls mit Pepsin erzeugt. Fab-Fragmente
werden durch Reduktion der Disulfidbrücken der F(ab')2-Fragmente
erzeugt. Durch die Erfindung werden auch schwere-Kette- und -leichte-Kette-Dimere der
erfindungsgemäßen Antikörper oder
ein beliebiges minimales Fragment davon, wie z. B. Fvs oder einkettige
Antikörper
(single chain antibodies, SCAs) (wie z. B. im US-Patent Nr. 4,946,778; bei
Bird, 1988, Science 242: 423–42;
Huston et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 5879–5883 und
Ward et al., 1989, Nature 334: 544–54 beschrieben), oder ein
beliebiges anderes Molekül
mit der gleichen Spezifität wie
der des erfindungsgemäßen Antikörpers, bereitgestellt.
Einkettige Antikörper
werden durch Verknüpfung der
Fragmente des Fv-Bereichs der schweren und leichten Kette über eine
Aminosäurebrücke, wodurch
ein einkettiges Polypeptid entsteht, gebildet. Dabei können Techniken
für den
Zusammenbau funktioneller Fv-Fragmente in E. coli verwendet werden
(Skerra et al., 1988, Science 242: 1038–1041).
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In
weiteren Ausführungsformen
werden durch die Erfindung Fusionsproteine der erfindungsgemäßen Immunglobuline
(oder funktionell aktiver Fragmente davon) bereitgestellt, beispielsweise
solche, bei denen das Immunglobulin über eine kovalente Bindung
(z. B. eine Peptidbindung) entweder am N-Terminus oder am C-Terminus mit einer
Aminosäuresequenz
eines anderen Proteins (oder eines Teils davon, vorzugsweise eines wenigstens
10, 20 oder 50 Aminosäuren
langen Teils des Proteins), bei dem es sich nicht um das Immunglobulin
handelt, fusioniert ist. Das Immunglobulin oder Fragment davon ist
vorzugsweise mit dem anderen Protein am N-Terminus der konstanten
Domäne
kovalent verknüpft.
Wie oben angegeben, können
solche Fusionsproteine die Reinigung erleichtern, die Halbwertszeit
in vivo erhöhen
und die Zuführung
eines Antigens an das Immunsystem über eine Epithelschranke hinweg
verbessern.
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Zu
den erfindungsgemäß verwendeten
Immunglobulinen gehören
Analoge und Derivate, die jeweils modifiziert sind, d. h. durch
die kovalente Anbindung einer beliebigen Art von Molekül, solange
eine solche kovalente Anbindung nicht die immunspezifische Bindung
beeinträchtigt.
So gehören
beispielsweise zu den Derivaten und Analogen der Immunglobuline,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, solche, die weiter modifiziert worden sind, z. B. durch
Glycosylierung, Acetylierung, Pegylierung, Phosphorylierung, Amidierung,
Derivatisierung mit bekannten Schutz-/Blockierungsgruppen, proteolytische
Spaltung, Verknüpfung
mit einem zellulären
Liganden oder einem anderen Protein usw. Alle der zahlreichen chemischen
Modifikationen können
mit bekannten Techniken einschließlich, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
spezifischer chemischer Spaltung, Acetylierung, Formylierung usw.,
durchgeführt
werden. Darüber
hinaus kann das Analog oder Derivat eine oder mehrere nichtklassische
Aminosäuren
enthalten.
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Die
vorstehenden Antikörper
lassen sich in im Fachgebiet bekannten Verfahren im Zusammenhang mit
der Lokalisierung und Aktivität
des erfindungsgemäßen Hpa2
einsetzen, beispielsweise bei der bildlichen Darstellung dieser
Proteine beim Messen ihrer Niveaus in entsprechenden physiologischen
Proben, bei diagnostischen Verfahren usw.
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Die
erfindungsgemäßen Antikörper können mit
allen im Fachgebiet für
die Synthese von Antikörpern bekannten
Verfahren, insbesondere mittels chemischer Synthese oder rekombinanter
Expression, produziert werden, wobei die letztere Technik bevorzugt
ist.
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Die
rekombinante Expression von Antikörpern oder Fragmenten, Derivaten
oder Analogen davon erfordert die Konstruktion einer den Antikörper codierenden
Nukleinsäure.
Falls die Nukleotidsequenz für
den Antikörper
bekannt ist, kann man eine den Antikörper codierende Nukleinsäure aus
chemisch synthetisierten Oligonukleotiden konstruieren (z. B. wie
bei Kutmeier et al., 1994, BioTechniques 17: 242 beschrieben), wobei kurz
gesagt die Synthese überlappender
Oligonukleotide, die Teile der den Antikörper codierenden Sequenz enthalten,
danach das Annealing und die Ligation dieser Oligonukleotide und
dann die Amplifikation der ligierten Oligonukleotide mittels PCR
erfolgen.
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Als
Alternative kann die den Antikörper
codierende Nukleinsäure
durch Klonierung des Antikörpers
gewonnen werden. Falls ein die den jeweiligen Antikörper codierende
Nukleinsäure
enthaltender Klon nicht verfügbar
ist, die Sequenz des Antikörpermoleküls jedoch
bekannt ist, kann man eine den Antikörper codierende Nuklein säure aus
einer geeigneten Quelle (z. B. einer Antikörper-cDNA-Bibliothek oder einer
aus einem beliebigen Gewebe bzw. beliebigen Zellen, das bzw. die
den Antikörper
exprimiert bzw. exprimieren, erzeugte cDNA-Bibliothek) durch PCR-Amplifikation
unter Verwendung synthetischer Primer, die an das 3'- und 5'-Ende der Sequenz
hybridisieren können,
oder durch Klonierung einer für
die jeweilige Gensequenz spezifischen Oligonukleotidsonde, gewinnen.
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Falls
ein Antikörpermolekül, das ein
bestimmtes Antigen spezifisch erkennt, (oder eine Quelle für eine cDNA-Bibliothek zur Klonierung
einer einen solchen Antikörper
codierenden Nukleinsäure)
nicht zur Verfügung steht,
können
für ein
bestimmtes Antigen spezifische Antikörper mit allen im Fachgebiet
bekannten Verfahren, z. B. durch Immunisieren eines Tiers wie z.
B. eines Kaninchens, zur Erzeugung polyklonaler Antikörper oder besonders
bevorzugt durch Erzeugen monoklonaler Antikörper, erzeugt werden. Als Alternative
läßt sich
ein Klon, der zumindest den Fab-Teil des Antikörpers codiert, durch Screening
von Fab-Expressionsbibliotheken (z. B. wie bei Huse et al., 1989,
Science 246: 1275–1281
beschrieben) nach Klonen für
Fab-Fragmente, die das spezifische Antigen binden, oder durch Screening
von Antikörperbibliotheken
(siehe z. B. Clackson et al., 1991, Nature 352: 624; Hane et al.,
1997 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 4937) gewinnen.
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Sobald
eine wenigstens die variable Domäne
des Antikörpermoleküls codierende
Nukleinsäure
erhalten wurde, kann man diese in einen Vektor einführen, der
die den konstanten Bereich des Antikörpermoleküls codierende Nukleotidsequenz
enthält
(siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
WO 86/05807; PCT-Veröffentlichung WO
89/01036; und US-Patent Nr. 5,122,464). Vektoren, die die vollständige leichte
oder schwere Kette zur Coexpression mit der Nukleinsäure enthalten,
so daß die
Expression eines vollständigen
Antikörpermoleküls gestattet
ist, stehen ebenso zur Verfügung.
Anschließend
läßt sich
die den Antikörper
codierende Nukleinsäure zur
Einführung
des (der) zur Substitution (bzw. Deletion) des einen Zysteinrests
oder der mehreren Zysteinreste des variablen Bereichs, der bzw.
die an einer Intraketten-Disulfidbindung
beteilig ist bzw. sind, gegen einen Aminosäurerest der keine Sulfhydrylgruppe
enthält,
notwendigen Substitution(en) bzw. Deletion(en) einsetzen. Solche
Modifikationen lassen sich mit allen im Fachgebiet für die Einführung spezifischer
Mutationen oder Deletionen in einer Nukleotidsequenz bekannten Verfahren,
beispielsweise, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, chemischer Mutagenese,
stellengerichteter In-vitro-Mutagenese (Hutchinson et al., 1978,
J. Biol. Chem. 253: 6551), auf PCT beruhenden Verfahren, usw., durchführen.
-
Darüber hinaus
lassen sich für
die Produktion "chimärischer
Antikörper" entwicklte Techniken
(Morrison et al., 1984, Proc. Natl. Acad. Sci. 81: 851–855; Neuberger
et al., 1984, Nature 312: 604–608;
Takeda et al., 1985, Nature 314: 452–454), wobei Gene aus einem
Maus-Antikörpermolekül mit geeigneter
Antigenspezifität
mit Genen aus einem menschlichen Antikörpermolekül mit geeigneter biologischer
Aktivität
zusammengespleißt
werden, verwenden. Wie oben beschrieben, handelt es sich bei einem
chimärischen
Antikörper
um ein Molekül,
bei dem unterschiedliche Teile von unterschiedlichen Tierspezies
stammen, wie z. B. solche mit einer aus einem Maus-mAb-stammenden
variablen Bereich und einem konstanten Bereich eines menschlichen
Antikörpers,
z. B. humanisierte Antikörper.
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Sobald
eine ein erfindungsgemäßes Antikörpermolekül codierende
Nukleinsäure
erhalten wurde, kann der Vektor zur Produktion des Antikörpermoleküls mittels
rekombinanter DNA-Technologie unter Verwendung von im Fachgebiet
allgemein bekannten Techniken hergestellt werden. Somit werden hier
Verfahren zur Herstellung des erfin dungsgemäßen Proteins durch Expression
von das Antikörpermolekül erhaltender
Nukleinsäure
beschrieben. Dem Fachmann allgemein bekannte Verfahren lassen sich
zur Konstruktion von Expressionsvektoren verwenden, die für ein Antikörpermolekül codierende
Sequenzen sowie entsprechende Transkriptions- und Translationskontrollsignale
enthalten. Zu diesen Verfahren gehören beispielsweise rekombinante
In-vitro-DNA-Techniken, Synthesetechniken sowie genetische Rekombination
in vivo. Siehe beispielsweise die bei Sambrook et al. (1990, Molecular
Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, N.Y.) und Ausubel et al. (Hrsg., 1998, Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, NY) beschriebenen Techniken.
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Der
Expressionsvektor wird mittels herkömmlicher Techniken in eine
Wirtszelle übertragen,
und die transfizierten Zellen werden dann mittels herkömmlicher
Techniken zur Produktion eines erfindungsgemäßen Antikörpers kultiviert.
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Bei
den zur Expression eines erfindungsgemäßen rekombinanten Antikörpers verwendeten
Wirtszellen kann es sich entweder um Bakterienzellen, wie z. B.
Escherichia coli, oder vorzugsweise um eukaryontische Zellen, vor
allem zur Expression eines ganzen rekombinanten Antikörpermoleküls, handeln.
Insbesondere stellen Säugerzellen,
wie z. B. CHO (Chinese Hamster Ovary-Zellen) in Verbindung mit einem
Vektor, wie z. B. dem intermediären
frühen
HauptgenPromotorelement aus menschlichem Cytomegalovirus, ein wirkungsvolles
Expressionsystem für
Antikörper
dar (Foecking et al., 198, Gene 45: 101; Cockett et al., 1990, Bio/Technology
8: 2).
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Zur
Expression eines erfindungsgemäßen Antikörpermoleküls können verschiedene
Wirt/Expressionsvektor-Systeme benutzt werden. Solche Wirt/Expression-Systeme
stellen Vehikel dar, mit denen die interessierenden codierenden Sequenzen
hergestellt und anschließend
gereinigt werden können,
doch repräsentieren
sie auch Zellen, die bei Transformation oder Transfektion mit den
entsprechenden codierenden Nukleotidsequenzen das erfindungsgemäße Antikörpermolekül in situ
exprimieren können.
Zu diesen gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Mikroorganismen, wie z. B. Bakterien (z. B. E. coli, B.
subtilis), die mit Antikörper-codierende
Sequenzen enthaltenden rekombinanten Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA-
oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren transformiert sind; mit Antikörper-codierende
Sequenzen enthaltenden rekombinanten Hefeexpressionsvektoren transformierte
Hefe (z. B. Saccharomyces, Pichia); mit den Antikörper-codierende
Sequenzen enthaltenden rekombinanten Virusexpressionsvektoren (z.
B. Baculovirus) infizierte Insektenzellsysteme; mit rekombinanten
Virusexpressionsvektoren (z. B. Blumenkohlmosaikvirus, CaMV (cauliflower
mosaic virus); Tabakmosaikvirus, TMV) infizierte oder mit Antikörper-codierende
Sequenzen enthaltenden rekombinanten Plasmidexpressionsvektoren
(z. B. Ti-Plasmid) transformierte Pflanzenzellsysteme; oder rekombinante
Expressionskonstrukte mit aus dem Genom von Säugerzellen (z. B. Metallothionein-Promotor) oder
aus Säugerviren
(z. B. später
Promotor aus Adenovirus; 7,5 k-Promotor aus Vacciniavirus) stammenden Promotoren
enthaltende Säugerzellsysteme
(z. B. COS-, CHO-, BHK-, 293-, 3T3-Zellen).
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In
bakteriellen Systemen können
je nach der beabsichtigten Verwendung des exprimierten Antikörpermoleküls eine
Reihe von Expressionsvektoren vorteilhaft ausgewählt werden. So können beispielsweise,
falls eine große
Menge eines solchen Proteins hergestellt werden soll, zur Erzeugung
pharmazeutischer Zusammensetzungen, die ein Antikörpermolekül umfassen,
Vektoren, die hohe Expressionsniveaus von leicht zu reinigenden
Fusionsproteinprodukten steuern, wünschenswert sein. Zu solchen
Vektoren gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, der E. coli-Expressionsvektor pUR278 (Ruther et al., 1983,
EMBO J. 2: 1791), bei dem die Antikörper-codierende Sequenz jeweils einzeln im
Leseraster mit dem für
lac Z codierenden Bereich in den Vektor ligiert werden kann, so
daß ein
Fusionsprotein produziert wird; pIN-Vektoren (Inouye & Inouye, 1985,
Nucleic Acids Res. 13: 3101–3109;
Van Heeke & Schuster,
1989, J. Biol. Chem. 24: 5503–5509)
und dergleichen. Ebenso können
pGEX-Vektoren verwendet werden, um fremde Polypeptide als Fusionsproteine mit
Glutathion-S-Transferase (GST) zu exprimieren. Im allgemeinen sind
solche Fusionsproteine löslich
und lassen sich leicht aus lysierten Zellen durch Adsorption und
Bindung an eine Matrix von Glutathion-Agarosekügelchen mit anschließender Elution
in Gegenwart von freiem Glutathion aufreinigen. Die pGEX-Vektoren sind
so konstruiert, daß sie
Thrombin- bzw. Faktor-Xa-Protease-Spaltstellen
enthalten, so daß das
klonierte Zielgenprodukt von dem GST-Anteil befreit werden kann.
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In
einem Insektensystem wird als Vektor zur Expression von Fremgenen
das nukleäre
Polyhedrosis-Virus Autographa californica (AcNPV) verwendet. Dieses
Virus wächst
in Spodoptera frugiperda-Zellen. Die Antikörper-codierende Sequenz kann jeweils einzeln
in nichtessentielle Bereiche (z. B. das Polyhedrin-Gen) des Virus
kloniert und unter die Kontrolle eines AcNPV-Promotors (z. B. des
Polyhedrin-Promotors) gestellt werden. In Säugerwirtszellen kann eine Reihe
von Expressionssystemen auf Virusbasis (z. B. ein Adenovirus-Expressionssystem)
genutzt werden.
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Wie
oben erörtert,
kann man einen Wirtszellenstamm wählen, der die Expression der
inserierten Sequenzen moduliert oder das Genprodukt in der gewünschten
spezifischen Weise modifiziert und prozessiert. Solche Modifikationen
(z. B. Glycosylierung) und Prozessierung (z. B. Spaltung) von Proteinprodukten
können für die Funktion
des Proteins wichtig sein.
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Für eine Langzeitproduktion
von rekombinanten Antikörpern
mit hohen Ausbeuten wird eine stabile Expression bevorzugt. So lassen
sich beispielsweise Zellinien, die einen interessierenden Antikörper stabil
exprimieren, herstellen, indem die Zellen mit einem Expressionsvektor,
der die Nukleotidsequenz des Antikörpers sowie die Nukleotidsequenz
eines selektionierbaren Stoffs (z. B. Neomycin oder Hygromycin)
umfaßt,
transfiziert und dann auf die Expression des selektionierbaren Markers
selektioniert werden. Solche gentechnisch hergestellten Zellinien
können
insbesondere bei Screening und bei der Bewertung von Verbindungen,
die direkt oder indirekt mit dem Antikörpermolekül wechselwirken, von Nutzen
sein.
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Die
Expressionniveaus des Antikörpermoleküls lassen
sich mittels Vektoramplifikation erhöhren (für eine Übersicht siehe Bebbington und
Hentschel, The use of vectors based on gene amplification for the
expression of cloned genes in mammalian cells in DNA cloning, Bd.
3. (Academic Press, New York, 1987)). Ist ein Marker in dem Antikörper exprimierenden
Vektorsystem amplifizierbar, so wird durch den Anstieg des in der
Kultur der Wirtszellen vorhandenen Inhibitorniveaus die Anzahl der
Kopien des Markergens erhöht.
Da der amplifizierte Bereich mit dem Antikörpergen assoziiert ist, wird
die Produktion des Antikörpers
ebenfalls erhöht (Crouse
et al., 1983, Mol. Cell. Biol. 3: 257).
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Die
Wirtszelle kann mit zwei erfindungsgemäßen Expressionsvektoren cotransfiziert
werden, wobei der erste Vektor ein von der schweren Kette abgeleitetes
Polypeptid und der zweite Vektor ein von der gleichen Kette abgeleitetes
Polypeptid codiert. Die beiden Vektoren können identische selektionierbare
Marker enthalten, durch die die gleiche Expression der Polypeptide
der schweren und leichten Kette ermöglicht wird. Als Alternative
kann man einen einzigen Vektor verwenden, der Polypeptide sowohl
der schweren als auch der leichten Kette codiert. Bei derartigen
Situationen sollte die leichte Kette vor der schweren Kette plaziert
werden, um einen Überschuß an toxischer
freier schwerer Kette zu vermeiden (Proudfoot, 1986, Nature 322:
52; Kohler, 1980, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77: 2197). Die codierenden
Sequenzen für
die schwere und leichte Kette können
cDNA oder genomische DNA umfassen.
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Sobald
das erfindungsgemäße Antikörpermolekül rekombinant
exprimiert wurde, kann es nach einem beliebigen im Fachgebiet bekannten
Verfahren zur Reinigung eines Antikörpermoleküls, z. B. mittels Chromatographie
(z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie, wie z. B.
mit Protein A oder spezifischem Antigen, sowie nach Größe auftrennender
Säulenchromatographie),
Zentrifugation, differentieller Löslichkeit oder mit einer beliebigen
anderen Standardtechnik zur Reinigung von Proteinen, gereinigt werden.
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Als
Alternative kann man ein beliebiges Fusionsprotein durch Verwendung
eines für
das exprimierte Fusionsprotein spezifischen Antikörpers leicht
reinigen. So gestattet beispielsweise ein von Janknecht et al. beschriebenes
System die leichte Reinigung nichtdenaturierter, in menschlichen
Zellinien exprimierter Fusionsproteine (Janknecht et al., 1991,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 8972–897). In diesem System wird
das interessierende Gen in ein Vaccinia-Rekombinationsplasmid subkloniert,
so daß das
offene Leseraster des Gens translational mit einem aus sechs Histidinresten
bestehenden aminoterminalen Tag fusioniert wird. Das Tag dient dabei
als eine matrixbindende Domäne
für das
Fusionsprotein. Extrakte von mit rekombinantem Vacciniavirus infizierten
Zellen werden auf Ni2+-Nitriloessigsäure-Agarosesäulen geladen
und Proteine mit Histidin-Tag werden selektiv mit imidazolhaltigen
Puffern eluiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsformen
werden Antikörper
gegen Hpa2 oder gegen mit Hpa2 verwandtes Protein oder Fragmente
davon mit einer diagnostischen oder therapeutischen Gruppierung
konjugiert. Die Antikörper
lassen sich zur Diagnose oder zur Bestimmung der Wirksamkeit eines
gegebenen Behandlungsschemas verwenden. Der Nachweis kann durch
Kopplung des Antikörpers
an eine nachweisbare Substanz erleichtert werden. Zu nachweisbaren
Substanzen gehören
beispielsweise verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen, Fluoreszenzmaterialien,
Lumineszenzmaterialien, Biolumineszenzmaterialien, radioaktive Nuklide,
positronenemittierende Metalle (zur Verwendung bei der Positron-Emissions-Tomographie) sowie
nichtradioaktive paramagnetische Metallionen. Siehe allgemein US-Patent
Nr. 4,741,900 hinsichtlich Metallionen, die mit Antikörpern zur
Verwendung als Diagnostika gemäß der vorliegenden
Erfindung konjugiert werden können.
Zu geeigneten Enzymen gehören
Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase, beta-Galactosidase
oder Acetylcholinesterase; zu geeigneten prosthetische Gruppen gehören Streptavidin,
Avidin und Biotin; zu geeigneten Fluoreszenzmaterialien gehören Umbelliferon,
Fluorescein, Fluorescein-Isothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylamin
Fluorescein, Dansylchlorid und Phycoerythrin; zu geeigneten Lumineszenzmaterialien
gehört
Luminol; zu geeigneten Biolumineszenzmaterialien gehören Luciferase,
Luciferin und Aequorin; und zu geeigneten radioaktiven Nukliden
gehören 125I, 131I, 111In und 99Tc.
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Antikörper gegen
Hpa2 oder gegen mit Hpa2 verwandtes Protein oder Fragmente davon
können
mit einem Therapeutikum oder einer Arzneistoffgruppierung konjugiert
werden, um eine gegebene biologische Antwort zu modifizieren. Dabei
soll das Therapeutikum bzw. die Arzneistoffgruppierung nicht als
auf klassische chemische Therapeutika beschränkt verstanden werden. So kann
es sich beispielsweise bei der Arzneistoffgruppierung um ein Protein
oder Polypeptid handeln, das eine gewünschte biologische Aktivität besitzt.
Zu solchen Proteinen können
beispielsweise ein Toxin, wie z. B. Abrin, Ricin A, Pseudomonas-Exotoxin
oder Diphtherietoxin; ein Protein, wie z. B. Tumornekrosefaktor, α-Interferon, β-Interferon,
Nervenwachstumsfaktor, aus Blutplättchen stammender Wachstumsfaktor,
Gewebe-Plasminogenaktivator, ein thrombotisches Mittel oder ein
antiangiogenes Agens, z. B. Angiostatin oder Endostatin; oder eine
eine biologische Antwort modifizierende Substanz, wie z. B. ein
Lymphokin, Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2 (IL-2), Interleukin-6
(IL-6), Granulocyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (granulocyte macrophage
colony stimulating factor, GM-CSF), Granulocyten-Kolonie-stimulierender Faktor
(granulocyte colony stimulating factor G-CSF), Nervenwachstumsfaktor
(nerve growth factor, NGF) oder ein anderer Wachstumsfaktor, gehören.
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Techniken
zur Konjugation einer solchen therapeutischen Gruppierung mit Antikörpern sind
allgemein bekannt, siehe z. B. Arnon et al., "Monoklonal Antibodies For Immunotargeting
Of Drugs In Cancer Therapy", in
Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Reisfeld et al. (Hrsg.),
S. 243–56
(Alan R. Liss, Inc. 1985); Hellstrom et al., "Antibodies For Drug Delivery", in Controlled Drug
Delivery (2. Aufl.), Robinson et al. (Hrsg.), S. 623–53 (Marcel
Dekker, Inc. 1987); Thorpe, "Antibodies
Carriers of Cytotoxic Agents In Cancer Therapy: A Review", in Monoclonal Antibodies '84: Biological and
Clinical Applications, Pinchera et al. (Hrsg.), S. 475–506 (1985); "Analysis, Results,
and Future Prospective of The Therapeutic Use of Radiolabeled Antibody
In Cancer Therapy",
in Monoclonal Antibodies For Cancer Detection and Therapy, Baldwin
et al. (Hrsg.), S. 303–16
(Academic Press 1985) und Thorpe et al., "The Preparation and Cytotoxic Properties
of Antibodies-Toxin
Conjugates", Immunol.
Rev., 62: 119–58
(1982).
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Als
Alternative kann man einen Antikörper
mit einem zweiten Antikörper
unter Bildung eines Antikörper-Heterokonjugats konjugieren,
wie von Segal im US-Patent Nr. 4,676,980 beschrieben.
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Ein
Antikörper
mit oder ohne damit konjugierte therapeutische Gruppierung läßt sich
als Therapeutikum, das allein oder in Kombination mit cytotoxischem
Faktor bzw. cytotoxischen Faktoren und/oder Cytokin(en) verabreicht
wird, verwenden.
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Polyklonale
Antikörper
lassen sich durch Stimulierung ihrer Produktion in einem geeignetem
Wirtstier (z. B. Huhn, Maus, Ratte, Meerschweinchen, Kaninchen,
Schaf, Ziege oder Affe) erzeugen, wenn das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung in das Tier induziert wird. Falls notwendig, kann dabei
ein Adjuvans zusammen mit dem Polypeptid der vorliegenden Erfindung
verabreicht werden. Die Antikörper
lassen sich dann über ihre
Bindung an ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung aufreinigen.
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Monoklonale
Antikörper
können
aus Hybridomzellen produziert werden. Diese können durch Fusion von Myelomzellen
und Milzzellen, die den gewünschten
Antikörper
produzieren, unter Bildung einer unsterblichen Zellinie gebildet
werden. Dabei handelt es sich um die allgemein bekannte Technik
von Köhler & Milstein (Nature
256 52–55
(1975)).
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Techniken
zur Produktion monoklonaler und polyklonaler Antikörper, die
an ein bestimmtes Protein binden, haben sich inzwischen im Fachgebiet
gut entwickelt. Sie werden in Standardlehrbüchern der Immunologie, beispielsweise
in Roitt et al., Immunology, zweite Auflage (1989), Churchill Livingstone,
London, behandelt.
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Neben
ganzen Antikörpern
umfaßt
die vorliegende Erfindung deren Derivate, die zur Bindung an Polypeptide
der vorliegenden Erfindung fähig
sind. Somit umfaßt
die vorliegende Erfindung Antikörperfragmente sowie
synthetische Konstrukte. Beispiele für Antikörperfragmente und synthetische
Konstrukte finden sich bei Dougall et al. in Tibtech 12 372–379 (September
1994).
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Zu
Antikörperfragmenten
gehören
beispielsweise Fab-, F(ab')2 und Fv-Fragmente (siehe Roitt et al. [supra]).
Fv-Fragmente lassen sich modifizieren, so daß ein synthetisches Konstrukt,
das als einkettiges (single chain) Fv (scFv)-Molekül bekannt
ist, produziert wird. Dieses umfaßt einen Peptid-Linker, mit
dem Vh- und Vl-Bereiche, die zur
Stabilität
des Moleküls
beitragen, kovalent verbunden sind.
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Zu
weiteren synthetischen Konstrukten gehören CDR-Peptide. Dabei handelt es sich um synthetische Peptide,
die Antigenbindungsdeterminanten umfassen. Ebenso können Peptidmimetika
verwendet werden. Bei diesen Molekülen handelt es sich üblicherweise
um in ihrer Konfirmation eingeschränkte organische Ringe, die
die Struktur eines CDR-Loop imitieren und mit Antigen wechselwirkende
Seitenketten enthalten.
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Zu
synthetischen Konstrukten gehören
chimärische
Moleküle.
So liegen beispielsweise humanisierte (oder primatisierte) Antikörper oder
Derivate davon im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Ein humanisierter Antikörper ist
beispielsweise ein Antikörper
mit menschlichen Gerüstbereichen,
aber hypervariablen Bereichen aus Nagern.
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Zu
synthetischen Konstrukten gehören
ebenso Moleküle,
die eine kovalent verknüpfte
Gruppierung umfassen, welche das Molekül mit einer gewissen wünschenswerten
Eigenschaft neben der Antigenbindung versieht. So kann es sich beispielsweise
bei der Gruppierung um eine Markierung (z. B. eines Fluoreszenz- oder
radioaktive Markierung) oder einen pharmazeutischen Wirkstoff handeln.
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Die
Antikörper
oder Derivate davon der vorliegenden Erfindung weisen eine große Vielfalt
von Verwendungen auf. So können
sie bei der Reinigung und/oder Identifizierung der Substanzen der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Somit können sie
in der Diagnostik verwendet werden. Sie können in Form eines Kits zum
Screening auf die Polypeptide der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
werden. Ebenso wird durch die Erfindung die Verwendung eines derartigen
Antikörpers
bei der Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von mit erhöhter Heparanaseaktivität assoziierten
Leiden, wie z. B. Krebs (insbesondere Metastasen), Krankheiten des
ZNS und neurodegenerative Krankheiten, Entzündung und bei Herz/Kreislauf-Erkrankungen, wie
z. B. Restenose nach Angioplastie und Atherosklerose, bereitgestellt.
Von den zur Verfügung
stehenden Expresionsdaten (siehe 7) scheint
es so zu sein, daß es
sich bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
um ein Leiden handeln kann, das mit gegen die Polypeptide der vorliegenden
Erfindung erzeugten Antikörpern
behandelt werden könnte.
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Ebenso
werden durch die vorliegende Erfindung Antigene/immunogene Fragmente
der erfindungsgemäßen Polypeptide
bereitgestellt. Derartige Fragmente sind beispielsweise:
-
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Dabei
können
die Fragmente allein, in Form einer gereinigten oder isolierten
Präparation
oder als Teil eines Gemischs daraus bereitgestellt werden.
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Ebenso
werden durch die Erfindung eine ein oder mehrere derartige Fragmente
umfassende Antigenzusammensetzung sowie ein Kit zur Verwendung beim
Nachweis des Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung bereitgestellt, wobei der Kit
ein oder mehrere derartige Fragmente umfaßt. Daneben lassen sich die
Fragmente zur Induktion einer Immunantwort gegen das Heparanase-ähnlichen
Proteins der vorliegenden Erfindung verwenden. Somit wird durch
die Erfindung auch die Verwendung solcher Fragmente in der Medizin
bereitgestellt.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird ebenso eine Zusammensetzung, die
zum Hervorrufen einer Immunantwort in einem Individuum fähig ist
und die ein solches Fragment umfaßt, bereitgestellt. Geeigneterweise
handelt es sich bei der Zusammensetzung um eine Impfstoffzusammensetzung,
die gegebenenfalls ein oder mehrere geeignete Adjuvantien umfaßt. Bei
einer solchen Impfstoffzusammensetzung kann es sich entweder um
eine prophylaktische oder eine therapeutische Impfstoffzusammensetzung
handeln. Die erfindungsgemäßen Impfstoffzusammensetzungen
können
ein oder mehrere Adjuvantien enthalten. Zu im Fachgebiet allgemein
bekannten Beispielen gehören
anorganische Gele, wie z. B. Aluminiumhydroxid, sowie Wasser-in-Öl-Emulsionen,
wie z. B. inkomplettes Freundsches Adjuvans. Weitere geeignete Adjuvantien
sind dem Fachmann allgemein bekannt.
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Ebenso
werden durch die vorliegende Erfindung die Verwendung eines solchen
Fragments bei der Herstellung einer immunogenen Zusammensetzung,
vorzugsweise eines Impfstoffs, sowie die Verwendung einer solchen
immunogenen Zusammensetzung bei der Induktion einer Immunantwort
in einem Individuum bereitgestellt.
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Hpa2
oder mit Hpa2 verwandte Proteine lassen sich in einem Immuntest
nachweisen. In einer Ausführungsform
wird dabei ein Immuntest durchgeführt, indem man eine Probe aus
einem zu testenden Individuum mit einem Anti-Hpa2-Antikörper unter solchen Bedingungen,
daß eine
immunspezifische Bindung stattfinden kann, wenn das Hpa2 vorhanden
ist, in Kontakt bringt und die Menge der eventuellen immunspezifischen
Bindung durch den Antikörper
nachweist oder mißt.
Anti-Hpa2-Antikörper
lassen sich mit den hier gelehrten Verfahren und Techniken produzieren.
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Hpa2
kann in geeigneten Tests, zu denen, ohne darauf beschränkt zu sein,
kompetitive und nichtkompetitive Testsysteme unter Verwendung von
Techniken, wie z. B. Western-Blots sowie "Sandwich"-Immuntests unter Verwendung von Antikörpern gegen
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung, wie hier beschrieben,
gehören,
sondieren.
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In
einer Ausführungsform
kann die Bindung von Antikörper
in Gewebeschnitten zum Nachweis einer anormalen Hpa2-Lokalisierung
oder eines anormalen Hpa2-Niveaus verwendet werden. In einer spezifischen Ausführungsform
läßt sich
ein Antikörper
gegen ein Hpa2 zum Testen einer Gewebeprobe aus einem Individuum
auf das Niveau des Hpa2 verwenden, wobei ein anormales Hpa2-Niveau
ein mit erhöhter
Heparanaseaktivität
assoziiertes Leiden, wie z. B. Krebs (insbesondere Metastasen),
Krankheiten des ZNS und neurodegenerative Krankheiten, Entzündung sowie
bei Herz/Kreislauf-Krankheiten, wie z. B. Restenose nach Angioplastie
und Atherosklerose, anzeigt. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird Bauchspeicheldrüsenkrebs mit
gegen die Polypeptide der vorliegenden Erfindung erzeugten Antikörpern nachgewiesen.
Unter einem "anormalen
Niveau", wie es
hier verwendet wird, versteht man ein Niveau, das im Vergleich mit
dem Niveau in einem Individuum, das frei von dem betreffenden Krankheitszustand
ist, oder einem Referenzniveau erhöht oder erniedrigt ist. Falls
gewünscht,
läßt sich
der Vergleich mit einer passenden Probe aus dem gleichen Individuum,
die einem Teil des Körpers,
der von dem Leiden nicht betroffen ist, entnommen wurde, durchführen.
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Es
lassen sich alle geeigneten Immuntests verwenden, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, kompetitiver und nichtkompetitiver Testsysteme unter Verwendung
von Techniken, wie z. B. Western-Blots, Radioimmuntests, ELISA (enzyme
linked immunosorbent assay), "Sandwich"-Immuntests, Immunpräzipitationstests,
Präzipitinreaktionen,
Geldiffusionspräzipitinreaktionen,
Immundiffusionstests, Agglutinierungstests, Komplementfixierungstests,
immunradiometrische Tests, Fluoreszenzimmuntests sowie Protein-A-Immuntests.
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Beispielsweise
läßt sich
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein in einer Flüssigkeitsprobe
(z. B. Liquor, Blut, Urin oder Gewebehomogenisat) mittels eines
aus zwei Schritten bestehenden Sandwich-Tests nachweisen. Dabei
wird im ersten Schritt ein Einfangreagens (z. B. ein Anti-Hpa2-Antikörper) zum
Einfangen des Hpa2 verwendet. Das Einfangreagens kann gegebenenfalls
auf einer Festphase immobilisiert sein. Im zweiten Schritt wird
ein direkt oder indirekt markiertes Nachweisreagens zum Nachweis
des eingefangenen Hpa2 eingesetzt.
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Falls
gewünscht,
können
auch ein für
ein Hpa2 codierendes Gen, ein verwandtes Gen oder verwandte Nukleinsäuresequenzen
oder -teilsequenzen, einschließlich
komplementäre
Sequenzen in Hybridisierungstests eingesetzt werden. Dabei kann
als Hybridisierungssonde ein für
ein Hpa2 codierendes Nukleotid oder Teilsequenzen davon, die wenigstens
acht Nukleotide, vorzugsweise wenigstens zwölf Nukleotide und am meisten
bevorzugt wenigstens 15 Nukleotide umfassen, verwendet werden. Vorzugsweise
wird dabei eine Sonde verwendet, die unter den gewählten Bedingungen
nicht an Heparanase codierende Sequenzen hybridisiert. Hybridisierungstests
lassen sich zum Nachweis, zur Prognose, Diagnose oder Überwachung
von Leiden, Erkrankungen oder Krankheitszuständen, die mit der anormalen
Expression von für
Hpa2 codierenden Genen assoziiert sind, oder zur differentiellen
Diagnose von Individuen mit Anzeichen oder Symptomen, die auf ein
mit erhöhter
Heparanaseaktivität
assoziiertes Leiden schließen
lassen, verwenden. Dabei läßt sich
insbesondere ein solcher Hybridisierungstest mit einem Verfahren
durchführen,
bei dem eine nukleinsäurehaltige Probe
eines Individuums mit einer Nukleinsäuresonde, die zur Hybridisierung
an eine für
ein Hpa2 codierende DNA oder RNA fähig ist, in Kontakt gebracht
wird, und zwar unter solchen Bedingungen, daß eine Hybridisierung erfolgen
kann, und eine sich eventuell ergebende Hybridisierung nachgewiesen
oder gemessen wird. Nukleotide lassen sich zur Therapie von Individuen
mit einem mit erhöhter
Heparanaseaktivität
assoziierten Leiden verwenden.
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Ebenso
werden durch die Erfindung einen Anti-Hpa2-Antikörper umfassende Kits bereitgestellt.
Ein solcher Kit kann dabei zusätzlich
gegebenenfalls einen oder mehrere der folgenden Bestandteile umfassen: (1)
Anweisungen zur Verwendung des Anti-Hpa2-Antikörpers zur Diagnose, Prognose,
therapeutischen Überwachung
oder beliebigen Kombination dieser Anwendungen; (2) einen markierten
Bindungspartner zum Antikörper;
(3) eine Festphase (wie z. B. einen Reagensstreifen), auf dem der
Anti-Hpa2-Antikörper
immobilisiert ist; und (4) ein Etikett oder einen Beipackzettel,
der die gesetzmäßige Zulassung
für eine
diagnostische, prognostische oder therapeutische Verwendung oder
eine beliebige Kombination daraus anzeigt. Falls kein markierter
Bindungspartner zum Antikörper
bereitgestellt wird, kann der Anti-Hpa2-Antikörper selbst mit einem nachweisbaren
Marker, z. B. einer Chemilumineszenz-, enzymatischen, Fluoreszenz-
oder radioaktiven Gruppierung, markiert sein.
-
Ebenso
wird durch die Erfindung ein eine Nukleinsäuresonde, die zur Hybridisierung
an für
ein Hpa2 codierende RNA fähig
ist, umfassender Kit bereitgestellt. In einer spezifischen Ausführungsform
umfaßt
ein Kit in einem oder mehreren Behältern ein Primerpaar (z. B.
jeweils im Größenbereich
von 6–30
Nukleotiden, stärker
bevorzugt 10–30
Nukleotiden und noch stärker
bevorzugt 10–20
Nukleotiden), das unter entsprechenden Reaktionsbedingungen zu einem
Priming der Amplifikation wenigstens eines Teils einer für ein Hpa2
codierenden Nukleinsäure,
wie z. B. mittels Polymerasekettenreaktion (siehe z. B. Innis et
al., 1990, PCR Protocols, Academic Press, Inc., San Diego, CA),
Ligasekettenreaktion (siehe
EP
320,308 ), der Verwendung von Qβ-Replikase, der cyclischen Sondenreaktion
oder anderer im Fachgebiet bekannter Verfahren, führen kann.
-
Ebenso
werden Kits bereitgestellt, die den Nachweis mehrer Hpa2 oder mit
Hpa2 verwandter Proteine oder mehrerer Nukleinsäuren, die jeweils für Hpa2 oder
ein mit Hpa2 verwandtes Protein codieren, berücksichtigen. Ferner kann ein
Kit gegebenenfalls eine vorbestimmte Menge eines isolierten Hpa2
oder einer für
ein Hpa2 codierenden Nukleinsäure
beispielsweise zur Verwendung als Standard oder Kontrolle umfassen.
-
Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft isolierte oder rekombinante Nukleinsäuremoleküle, die für ein erfindungsgemäßes Polypeptid
oder einen biologisch aktiven Teil davon codieren, ebenso wie Nukleinsäuremoleküle, die
der Verwendung als Hybridisierungssonden genügen, um Nukleinsäuremoleküle, die
für ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren, sowie Fragmente solcher Nukleinsäuremoleküle, die sich zur Verwendung
als PCR-Primer zur Amplifikation oder Mutation von Nukleinsäuremolekülen eignen,
zu identifizieren. Der Begriff "Nukleinsäuremolekül", wie er hier verwendet
wird, soll dabei DNA-Moleküle
(z. B. cDNA oder genomische DNA) und RNA-Moleküle (z. B. mRNA) sowie mit Nukleotidanalogen
erzeugte Analoge der DNA bzw. RNA mit umfassen. Das Nukleinsäuremolekül kann einzelsträngig oder
doppelsträngig
sein, liegt jedoch vorzugsweise als Doppelstrang-DNA vor.
-
In
einem weiteren Aspekt wird durch die vorliegende Erfindung ein Nukleinsäuremolekül bereitgestellt, umfassend
oder bestehend aus einer Sequenz, bei der es sich um:
- (i) eine bei Rest 601 oder 631 bis 2376 in 1 (Seq.
ID Nr. 1), Rest 601 oder 631 bis 2202 in 2 (Seq. ID
Nr. 3), oder bei Rest 601 oder 631 bis 2040 in 3 (Seq.
ID Nr. 5) gezeigte DNA-Sequenz oder ihr RNA-Äquivalent, unter Einschluß oder Ausschluß der gesamten
5' und/oder 3' dazu liegenden Sequenz oder
eines Teils davon;
- (ii) eine Sequenz, die zu einer der Sequenzen in (i) oder (iii)
komplementär
ist;
- (iii) eine Sequenz, die für
das gleiche Protein oder Polypeptid codiert wie die Sequenzen in
a)–c),
wie hier beschrieben;
- (iv) eine in 1, 2 bzw. 3 (SEQ
ID Nr. 1, 3 bzw. 5) gezeigte Sequenz handelt.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die erfindungsgemäßen isolierten
Nukleinsäuren
die in 1, 2 bzw. 3 (SEQ
ID Nr. 1, 3 bzw. 5) dargestellten Nukleinsäuresequenzen oder bestehen
daraus.
-
Bei
einem "isolierten" Nukleinsäuremolekül handelt
es sich um ein Nukleinsäuremolekül, das von
anderen Nukleinsäuremolekülen, die
in der natürlichen
Quelle des Nukleinsäuremoleküls vorhanden
sind, getrennt ist. Vorzugsweise ist dabei ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül frei von Sequenzen (vorzugsweise
proteincodierenden Sequenzen), die in der genomischen DNA des Organismus,
aus dem die Nukleinsäure stammt,
die Nukleinsäure
natürlicherweise
flankieren (d. h. am 5'- und 3'-Ende der Nukleinsäure lokalisierte Sequenzen).
So kann beispielsweise in verschiedenen Ausführungsformen das isolierte
Nukleinsäuremolekül weniger
als etwa 5 kB, 4 kB, 3 kB, 2 kB, 1 kB, 0,5 kB oder 0,1 kB Nukleotidseqenzen,
die das Nukleinsäuremolekül in genomischer
DNA der Zelle, aus der die Nukleinsäure stammt, natürlicherweise
flankieren, enthalten. Zudem kann ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül, wie z. B. ein cDNA-Molekül, weitgehend
frei von anderem zellulären
Material oder von Kulturmedium, wenn es mit rekombinanten Techniken
hergestellt wurde, oder weitgehend frei von chemischen Vorstufen
oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wurde, sein.
Dabei umfaßt
der Begriff "isoliert", wie er hier verwendet
wird, in Bezug auf ein Nukleinsäuremolekül nicht ein
isoliertes Chromosom. Vorzugsweise liegen die isolierten Nukleotide
der vorliegenden Erfindung nicht in einem Gel, (d. h. einem Polyacrylamid-Trenngel)
oder einer anderen Matrix vor.
-
Spezifische
Ausführungsformen
für die
Klonierng eines für
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierenden Gens sind
nachfolgend beispielhaft und ohne darauf beschränkt zu sein, aufgeführt.
-
Die
Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung, einschließlich DNA
und RNA, die eine für
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierende Sequenz
umfassen, können
mit im Fachgebiet bekannten Verfahren, wie z. B. mit herkömmlichen
chemischen Ansätzen
oder der Amplifikation mittels Polymerasekettenreaktion (PCR), synthetisiert
werden. Die Nukleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung gestatten ebenso
die Identifizierung und Klonierung des für Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes
Polypeptid codierenden Gens, beispielsweise durch Screening von
cDNA-Bibliotheken, genomischen Bibliotheken oder Expressionsbibliotheken.
-
Für Hpa2 oder
ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierende Oligonukleotide können markiert
und an cDNA- und
genomische DNA-Bibliotheken enthaltende Filter hybridisiert werden.
Dabei identifizieren Oligonukleotide für unterschiedliche Peptide
aus den gleichen Proteinen häufig
die gleichen Mitglieder der Bibliothek. Die cDNA- und genomischen
DNA-Bibliotheken können
aus einer beliebigen geeigneten oder gewünschten Säugerspezies, beispielsweise
aus Mensch, gewonnen werden.
-
Eine
für Hpa2
oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierende Nukleotidsequenz
umfassende Nukleotidsequenzen eignen sich aufgrund ihrer Fähigkeit
zur selektiven Hybridisierung mit komplementären Abschnitten von andere
mit Hpa2 verwandte Proteine codierenden Genen. Je nach Anwendung
können
verschiedene Hybridisierungsbedingungen eingesetzt werden, um Nukleotidsequenzen
zu erhalten, die wenigstens 30%, 35%, 40%, 45%, 50%, 55%, 60%, 65%,
70%, 75%, 80%, 85%, 90%, 95% oder 99% identisch oder 100% identisch
zur Sequenz eines für
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierenden Nukleotids sind.
Dabei kann die Ähnlichkeit
einer gegebenen Sequenz zu Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten Polypeptid über seine
gesamte Länge
oder über
ein beliebiges Fragment davon bestimmt werden. Vorzugsweise besteht
die Sequenz oder das Fragment davon aus wenigstens 10 Nukleotiden
(stärker
bevorzugt, aus wenigstens 15 Nukleotiden, aus wenigstens 20 Nukleotiden,
aus wenigstens 25 Nukleotiden, aus wenigstens 40 Nukleotiden, aus
wenigstens 50 Nukleotiden, aus wenigstens 60 Nukleotiden, aus wenigstens
70 Nukleotiden, aus wenigstens 80 Nukleotiden, aus wenigstens 90
Nukleotiden, aus wenigstens 100 Nukleotiden, aus wenigstens 125
Nukleotiden oder aus wenigstens 150 Nukleotiden).
-
Für einen
hohen Selektivitätsgrad
werden zur Ausbildung der Duplexe relativ stringente Bedingungen verwendet,
wie beispielsweise Niedrigsalz- oder Hochtemperatur bedingungen.
Unter "hochstringenten
Bedingungen", wie
hier verwendet, versteht man die Hybridisierung an filtergebundener
DNA in 0,5 M NaHPO4, 7% Natriumdodecylsulfat
(SDS), 1 mM EDTA bei 65°C
sowie Waschen in 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 68°C,
(Ausubel F. M. et al., Hrsg., 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Bd. I, Green Publishing Associates, Inc. und John Wiley & Sons, Inc., New
York, auf S. 2.10.3; hiermit durch Bezugnahme vollinhaltlich aufgenommen).
Bei einigen Anwendungen werden für
die Duplexbildung weniger stringente Bedingungen benötigt. Unter "mäßig stringenten Bedingungen", wie hier verwendet,
versteht man das Waschen in 0,2 × SSC/0,1% SDS bei 42°C (Ausubel
et al., 1989, supra). Hybridisierungsbedingungen können auch
durch Zugabe steigender Mengen an Formamid zur Destabilisierung
des Hybridduplexes stringenter gemacht werden. Somit lassen sich
bestimmte Hybridisierungsbedingungen leicht manipulieren und werden
allgemein je nach den gewünschten
Ergebnissen gewählt.
Im allgemeinen sind zweckmäßige Hybridisierungstemperaturen
in Gegenwart von 50% Formamid: 42°C
für eine
Sonde, die 95 bis 100% identisch mit dem Fragment eines für Hpa2 oder
ein mit Hpa2 verwandtes Protein codierenden Gens ist, 37°C für 90 bis
95% Identität
sowie 32°C
für 70
bis 90% Identität.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Hybridisierungsbedingungen wie folgt:
- 1.
Sondenvollängen-Hpa2-cDNA,
durch "Random Priming" radioaktiv markiert.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Nukleinsäure, an die die Sonde hybridisiert
wird, um RNA.
- 2. Eine Stunde Hybridisieren bei 68°C in ExpressHyb Hybridization
Solution (Clontech Laboratories, Inc., 1999). Dieser Schritt kann
auch bei 64, 65, 66, 67°C über einen
Zeitraum von 0,5, 1,5 oder 2 Stunden durchgeführt werden.
- 3. 40minütiges
Waschen (2 ×)
bei 20°C
mit Waschlösung
1 (2 × SSC,
0,05% SDS). Dieser Schritt kann auch bei 19, 18, 17, 16°C oder Raumtemperatur über einen
Zeitraum von 20, 30, 45, 60 oder 190 Minuten mit 2,5 × SSC oder
3 × SSC
sowie 0,04%, 0,03% oder 0,02% SDS durchgeführt werden.
- 4. 40minütiges
Waschen (2 ×)
bei 50°C
mit Waschlösung
2 (0,1 × SSC,
0,1% SDS). Dieser Schritt kann auch bei 40, 42, 45 oder 47°C über einen
Zeitraum von 20, 30, 45, 60 oder 190 Minuten mit 0,15 × SSC oder
0,2 × SSC
und 0,03%, 0,05% oder 0,07% SDS durchgeführt werden.
-
Bei
der Herstellung genomischer Bibliotheken werden DNA-Fragmente erzeugt,
von denen einige für Hpa2
oder ein mit Hpa2 verwandtes Protein insgesamt oder teilweise codieren.
Dabei können
alle für
die Herstellung von DNA-Fragmenten geeigneten Verfahren in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. So kann die DNA beispielsweise an spezifischen
Stellen mit verschiedenen Restriktionsenzymen gespalten werden.
Als Alternative kann man DNAse in Gegenwart von Mangan zur Fragmentierung
der DNA verwenden, oder die DNA kann physikalisch geschert werden,
wie beispielsweise durch Ultraschallbehandlung. Die DNA-Fragmente
lassen sich dann nach ihrer Größe mit Standardtechniken,
einschließlich,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Agarose- und
Polyacrylamid-Gelelektrophorese, Säulenchromatographie und Saccharosegradientenzentrifugation,
trennen. Die DNA-Fragmente können
dann in geeignete Vektoren, einschließlich, ohne darauf beschränkt zu sein,
Plasmiden, Cosmiden, Bakteriophagen Lambda oder T4 sowie
YAC (yeast artificial chromosome), inseriert werden (siehe z. B.
Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2.
Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
N.Y.; Glover, D. M. (Hrsg.), 1985, DNA Cloning: A Practical Approach,
MRL Press, Ltd., Oxford, U.K. Bd. I, II; Ausubel F. M. et al., Hrsg.,
1989, Current Protocols in Molecular Biology, Bd. I, Green Publishing
Associates, Inc. und John Wiley & sons,
Inc., New York). Die genomische Bibliothek kann einem Screening
durch Nukleinsäurehybridisierung
an eine markierte Sonde unterzogen werden (Benton und Davis, 1977,
Science 196: 180; Grunstein und Hogness, 1975, Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 72: 3961).
-
Auf
Grundlage der vorliegenden Beschreibung können die genomischen Bibliotheken
einem Screening mit markierten degenerierten Oligonukleotidsonden,
die der Aminosäuresequenz
eines beliebigen Peptids von Hpa2 oder einem mit Hpa2 verwandten
Protein entsprechen, unterzogen werden, wobei im Fachgebiet allgemein
bekannte optimale Ansätze
verwendet werden. Dabei bestehen alle verwendeten Proben aus wenigstens
10 Nukleotiden, aus wenigstens 15 Nukleotiden, aus wenigstens 20
Nukleotiden, aus wenigstens 25 Nukleotiden, aus wenigstens 30 Nukleotiden,
aus wenigstens 40 Nukleotiden, aus wenigstens 50 Nukleotiden, aus
wenigstens 60 Nukleotiden, aus wenigstens 70 Nukleotiden, aus wenigstens
80 Nukleotiden oder aus wenigstens 100 Nukleotiden. Vorzugsweise
weist eine Sonde ein Menge von 10 Nukleotiden oder mehr und stärker bevorzugt
15 Nukleotiden oder mehr auf.
-
Die
vorliegende Erfindung umfaßt
Antisense-Nukleinsäuremoleküle, d. h.
Moleküle,
die zu einer für
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codierenden Sense-Nukleinsäure
komplementär
sind, beispielsweise zum codierenden Strang eines doppelsträngigen cDNA-Moleküls oder
zu einer mRNA-Sequenz komplementär
sind. dementsprechend kann eine Antisense-Nukleinsäure eine
Wasserstoffbrückenbindung
mit einer Sense-Nukleinsäure
eingehen. Die Antisense-Nukleinsäure
kann zu einem gesamten codierenden Strang oder lediglich zu einem
Teil davon, z. B. dem gesamten proteincodierenden Bereich (oder
offenen Leseraster) oder einem Teil davon, komplementär sein.
Ein Antisense-Nukleinsäuremolekül kann "antisense" (gegensinnig) zu
einem gesamten nichtcodierenden Bereich des codierenden Strangs
einer für
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codierenden Nukleinsequenz oder zu einem Teil davon sein. Bei den
nichtcodierenden Bereichen ("5'- und 3'-nichttranslatierte
Bereiche") handelt
es sich um die 5'-
und 3'-Sequenzen,
die den codierenden Bereich flankieren und nicht in Aminosäuren translatiert
werden.
-
Ein
Antisense-Oligonukleotid kann beispielsweise eine Menge von etwa
5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45 oder 50 oder mehr Nukleotiden
aufweisen. Eine erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäure läßt sich
mit chemischen Synthese- und enzymatischen Ligationsreaktionen unter
Verwendung von im Fachgebiet bekannten Verfahrensweisen konstruieren.
So läßt sich
beispielsweise eine Antisense-Nukleinsäure (z. B. ein Antisense-Oligonukleotid)
unter Verwendung natürlich
vorkommender Nukleotide oder verschiedener modifizierter Nukleotide,
die zur Erhöhung
der biologischen Stabilität
der Moleküle
oder zur Erhöhung
der physikalischen Stabilität
des zwischen der Antisense- und der Sense-Nukleinsäure ausgebildeten
Duplexes vorgesehen sind, chemisch synthetisieren, wobei z. B. Phosphorothioatderivate
und Acridin-substituierte Nukleotide eingesetzt werden können. Beispiele
für modifizierte
Nukleotide, die zur Erzeugung der Antisense-Nukleinsäure verwendet
werden können,
umfassen 5-Fluoruracil, 5-Bromuracil, 5-Chloruracil, 5-Ioduracil,
Hypoxanthin, Xanthin, 4-Acetylcytosin, 5-(Carboxyhydroxylmethyl)uracil,
5-Carboxymethylaminomethyl-2-thiouridin,
5-Carboxymethylaminomethyluracil, Dihydrouracil, Beta-D-Galactosylqueosin,
Inosin, N6-Isopentenyladenin, 1-Methylguanin, 1-Methylinosin, 2,2-Dimethylguanin,
2-Methyladenin, 2-Methylguanin, 3-Methylcytosin, 5-Methylcytosin, N6-Adenin,
7-Methylguanin, 5-Methylaminomethyluracil,
5-Methoxyaminomethyl-2-thiouracil, beta-D-Mannosylqueosin, 5'-Methoxycarboxymethyluracil,
5-Methoxyuracil, 2-Methylthio-N6-isopentenyladenin, Uracil-5-oxyessigsäure (v),
Wybutoxosin, Pseudouracil, Queosin, 2-Thiocytosin, 5-Methyl-2-thio uracil,
2-Thiouracil, 4-Thiouracil, 5-Methyluracil, Uracil-5-oxyessigsäuremethylester,
Uracil-5-oxyessigsäure
(v), 5-Methyl-2-thiouracil, 3-(3-Amino-3-N-2-carboxypropyl)uracil, (Acp3)w und 2,6-Diaminopurin.
Als Alternative kann die Antisense-Nukleinsäure biologisch unter Verwendung
eines Expressionsvektors, in den einen Nukleinsäure in Antisense-Orientierung
subkloniert wurde, produziert werden (d. h. von der inserierten
Nukleinsäure
transkribierte RNA liegt in einer Antisense-Orientierung zu einer
interessierenden Zielnukleinsäure
vor, wie im folgenden Unterabschnitt weiter beschrieben).
-
Die
erfindungsgemäßen Antisense-Nukleinsäuremoleküle werden
typischerweise einem Individuum verabreicht oder in situ erzeugt,
so daß sie
mit einer ein ausgewähltes
erfindungsgemäßes Polypeptid
codierenden zellulären
mRNA und/oder genomischen DNA hybridisieren oder daran binden, um
dadurch die Expression zu hemmen, beispielsweise durch Hemmung der
Transkription und/oder Translation. Die Hybridisierung kann über herkömmliche
Nukleotidkomplementarität
unter Bildung eines stabilen Duplexes oder beispielsweise im Fall
eines Antisense-Nukleinsäuremoleküls, das
an DNA-Duplexe bindet, durch spezifische Wechselwirkungen in der
großen
Furche der Doppelhelix erfolgen. Ein Beispiel für einen Verabreichungsweg für erfindungsgemäße Antisense-Nukleinsäuremoleküle umfaßt die direkte
Injektion an einer Gewebestelle. Als Alternative können Antisense-Nukleinsäuremoleküle zum Abzielen
auf ausgewählte
Zellen modifiziert und dann systemisch verabreicht werden. Für die systemische
Verabreichung lassen sich Antisense-Moleküle beispielsweise so modifizieren,
daß sie
spezifisch an auf einer ausgewählten
Zelloberfläche
exprimierte Rezeptoren oder Antigene bindet, beispielsweise durch
Verknüpfung
der Antisense-Nukleinsäuremoleküle mit Peptiden
oder Antikörpern,
die an Zelloberflächenrezeptoren
oder -antigene binden. Die Antisense-Nukleinsäuremoleküle können auch unter Verwendung
der hier beschriebenen Vektoren Zellen zugeführt werden. Um ausreichende
intrazelluläre
Konzentrationen der Antisense-Moleküle zu erzielen, sind Vektorkonstrukte
bevorzugt, bei denen das Antisense-Nukleinsäuremolekül unter die Kontrolle eines
starken pol-II- oder pol-III-Promotors gestellt
wird.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Antisense-Nukleinsäuremolekül kann es
sich um ein α-anomeres
Nukleinsäuremolekül handeln.
Ein α-anomeres
Nukleinsäuremolekül bildet
spezifische Doppelstranghybride mit komplementärer RNA aus, bei denen im Gegensatz
zu den üblichen β-Einheiten
die Stränge
parallel zueinander verlaufen (Gaultier et al. (1987) Nucleic Acids
Res. 15: 6625–6641).
Das Antisense-Nukleinsäuremolekül kann auch
ein 2'-o-Methylribonukleotid
(Inoue et al. (1987) Nucleic Acids Res. 15: 6131–6148) oder ein chimärisches
RNA-DNA-Analog (Inoue
et al. (1987) FEBS Lett. 215: 327–330) umfassen.
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Die
Erfindung umfaßt
ebenso Ribozyme. Bei Ribozymen handelt es sich um katalytische RNA-Moleküle mit Ribonukleaseaktivität, die zur
Spaltung einer Einzelstrang-Nukleinsäure, wie
z. B. einer mRNA, zu der sie einen komplementären Bereich aufweisen, fähig sind.
Somit lassen sich Ribozyme (z. B. "Hammerhead"-Ribozyme (beschrieben bei Haselhoff
und Gerlach (1988) Nature 334: 585–591)) zur katalytischen Spaltung
von mRNA-Transkripten
einsetzen, um dadurch die Translation des von der mRNA codierten
Proteins zu hemmen. Ein Ribozym mit Spezifität für ein ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codierendes Nukleinsäuremolekül läßt sich
auf Grundlage der Nukleotidsequenz einer hier offenbarten cDNA konstruieren.
So läßt sich
beispielsweise ein Derivat einer Tetrahymena-L-19-IVS-RNA konstruieren,
bei dem die Nukleotidsequenz der aktiven Stelle komplementär zur zu
spaltenden Nukleotidsequenz in einem US-Patent Nr. 4,987,071 von
Cech et al. und einem US-Patent Nr. 5,116,742 von Cech et al. ist.
Als Alternative läßt sich
eine für
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codierende mRNA zur Selektion einer katalytischen RNA mit einer
spezifischen Ribonukleaseaktivität
aus einer Ansammlung von RNA-Molekülen verwenden. Siehe z. B.
Bartel und Szostak (1993) Science 261: 1411–1418.
-
Die
Erfindung umfaßt
ebenso Nukleinsäuremoleküle, die
dreifach helikale Strukturen bilden. So läßt sich beispielsweise die
Expression eines erfindungsgemäßen Polypeptids
durch Abzielen auf Nukleotidsequenz, die komplementär zum regulatorischen
Bereich des das Polypeptid codierenden Gens (z. B. Promotor und/oder
Enhancer) sind, unter Ausbildung von dreifachhelikalen Strukturen,
die die Transkription des Gens in Zielzellen verhindern, hemmen.
Siehe allgemein Helene (1991) Anticancer Drug Des. 6(6): 569–84; Helene (1992)
Ann. N.Y. Acad. Sci. 660: 27–36;
und Maher (1992) Bioassays 14(12): 807–15.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen
lassen sich die erfindungsgemäßen Nukleinsäuremoleküle an der
Basengruppierung, der Zuckergruppierung oder dem Phosphatgrundgerüst zur Verbesserung
beispielsweise der Stabilität,
Hybridisierung oder Löslichkeit
des Moleküls
modifizieren. So läßt sich
beispielsweise das Desoxyribosephosphatgrundgerüst der Nukleinsäuren zur
Erzeugung von Peptidenukleinsäuren
modifizieren (siehe Hyrup et al. (1996) Bioorganic & Medicinal Chemistry
4(1): 5–23).
Dabei beziehen sich die Begriffe "Peptidnukleinsäuren" bzw. "PNAs",
wie sie hier verwendet werden, auf Nukleinsäureimitate, z. B. DNA-Imitate,
bei denen das Desoxyribosephosphatgrundgerüst durch ein Pseudopeptidgrundgerüst ersetzt
ist und lediglich die vier natürlichen
Nukleobasen erhalten sind. Es konnte gezeigt werden, daß das neutrale
Grundgerüst
der PNAs die spezifische Hybridisierung an DNA und RNA unter Bedingungen
niedriger Ionenstärke
gestattet. Die Synthese von PNA-Oligomeren läßt sich unter Verwendung von
Standardvorschriften der Festphasenpeptidsynthese, wie bei Hyrup
et al. (1996), supra; Perry-O'Keefe
et al. (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 14670–675 beschrieben,
durchführen.
-
PNAs
lassen sich bei therapeutischen und diagnostischen Anwendungen einsetzen.
So können
PNAs beispielsweise als Antisense- oder Antigen-Agentien für die sequenzspezifische
Modulation der Genexpression, beispielsweise durch Induktion eines
Transkriptions- oder Translationsstops oder durch Hemmung der Replikation,
verwendet werden. PNAs lassen sich auch beispielsweise bei der Analyse
einzelner Basenpaarmutationen in einem Gen durch beispielsweise
PNA-gesteuertes "PCR
clamping", als künstliche
Restriktionsenzyme bei der Verwendung in Kombination mit anderen
Enzymen, z. B. SI-Nukleasen (Hyrup (1996), supra, oder als Sonden
oder Primer für
die DNA-Sequenz und Hybridisierung (Hyrup (1996), supra; Per-y-O'Keefe et al. (1996)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 14670–675) einsetzen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
PNAs modifiziert werden, um beispielsweise ihre Stabilität oder Zellaufnahme
zu verbessern, indem lipophile oder andere Helfergruppe an PNA gebunden
werden, PNA-DNA-Chimären
ausgebildet werden oder indem Liposomen oder andere im Fachgebiet
bekannte Techniken zur Arzneistoffzuführung verwendet werden. So
lassen sich beispielsweise PNA-DNA-Chimären erzeugen,
in denen die vorteilhaften Eigenschaften von PNA und DNA vereinigt
sind. Derartige Chimären
gestatten die Wechselwirkung von DNA-Erkennungsenzymen, z. B. RNAse H und
DNA-Polymerasen, mit dem DNA-Anteil, während der PNA-Anteil für eine hohe
Bindungsaffinität
und Spezifität
sorgen würde.
PNA-DNA-Chimären können unter
Verwendung von Linkern entsprechender Länge, die hinsichtlich Basenstapelung,
Anzahl der Bindungen zwischen den Nukleobasen und Orientierung ausgewählt werden,
verknüpfen
(Hyrup (1996), supra). Die Synthesie von PNA-DNA-Chimären läßt sich
wie bei Hyrup (1996), supra, und Finn et al. (1996) Nucleic Acids
Res. 24(17): 3357–63
beschrieben durchführen.
So kann beispielsweise eine DNA-Kette auf einem festen Träger unter
Verwendung der Standardchemie zur Phosphoramiditkupplung und modifizierter
Nukleosidanaloge synthetisiert werden. Verbindungen wie beispielsweise
5'-(4-Methoxytrityl)amino-5'-desoxythymidinphosphoramidit können als
Brücke
zwischen der PNA und dem 5'-Ende
der DNA eingesetzt werden (Mag et al. (1989) Nucleic Acids Res.
17: 5973–88).
PNA-Monomere werden
dann schrittweise gekoppelt, wodurch ein chimärisches Molekül mit einem
5'-PNA-Segment und
einem 3'-DNA-Segment
produziert wird (Finn et al. (1996) Nucleic Acids Res. 24(17): 3357–63). Als
Alternative lassen sich chimärische
Moleküle
mit einem 5'-DNA-Segment und einem
3'-PNA-Segment synthetisieren
(Peterser et al. (1975) Bioorganic Med. Chem. Lett. 5: 1119–11124).
-
In
weiteren Ausführungsformen
kann das Oligonukleotid andere angehängte Gruppen, wie z. B. Peptide
(z. B. zum Abzielen auf Wirtszellrezeptoren in vivo), oder Agentien,
die den Transport durch die Zellmembran (siehe z. B. Letsinger et
al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 6553–6556; Lemaitre et al. (1987)
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 648–652; PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 88/09810) oder die Blut-Hirn-Schranke (siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 89/10134) erleichtern, enthalten. Darüber hinaus können Oligonukleotide mit
die Hybridisierung auslösenden
Spaltungsagentien (siehe z. B. Krol et al. (1988) Bio/Techniques
6: 958–976)
oder interkalierenden Agentien (siehe z. B. Zon (1988) Pharm. Res.
5: 539–549)
modifiziert werden. Hierzu kann das Oligonukleotid an ein anderes
Molekül,
z. B. ein Peptid, einen die Hybridisierung auslösenden Quervernetzer, ein Transportagens,
ein die Hybridisierung auslösendes
Spaltungsagens usw., konjugiert werden.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Nukleinsäuremolekül bereitgestellt,
das eine bei den Resten 727 bis 2376 in 1 (Seq.
ID Nr. 1), den Resten 727 bis 2202 in 2 (Seq.
ID Nr. 3) oder den Resten 727 bis 2040 in 3 (Seq.
ID Nr. 5) gezeigte Sequenz umfaßt
oder daraus besteht.
-
Der
Begriff Identität
läßt sich
auch zur Beschreibung der Ähnlichkeit
zwischen zwei individuellen DNA-Sequenzen
verwenden. Dabei handelt es sich bei dem Programm "bestfit" (Smith und Waterman,
Advances in applied Mathematics, 482–489 (1981)) um ein Beispiel
einer Art von Computersoftware, die zum Auffinden des Segments mit
der besten Ähnlichkeit
zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
verwendet wird, während
das Programm GAP die vergleichende Gegenüberstellung von Sequenzen entlang
ihrer gesamten Länge ermöglicht und
die optimale Gegenüberstellung
durch Einfügen
von Abstandhaltern in einer der Sequenzen je nach Gegebenheit findet.
Dabei ist es bevorzugt, wenn Sequenzen, die eine weitgehende Identität mit einer der
Sequenzen aus (i), (ii) und (iii) zeigen, beispielsweise wenigstens
50%, wenigstens 75% oder wenigstens 90% oder 95% Sequenzidentität aufweisen.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können von einer großen Vielfalt
an Nukleinsäuremolekülen unter
Berücksichtigung
der allgemein bekannten Degeneriertheit des genetischen Codes codiert
werden. Dabei liegen alle diese Moleküle im Rahmen der vorliegenden
Erfindung. Sie lassen sich in Vektoren inserieren und klonieren,
so daß große Mengen
an DNA oder RNA für
weitere Untersuchungen bereitgestellt werden. Geeignete Vektoren
können
in Wirtszellen eingeführt
werden, um die Expression von Polypeptiden der vorliegenden Erfindung
mit dem Fachmann bekannten Techniken zu ermöglichen.
-
Der
Begriff "RNA-Äquivalent" in der obigen Verwendung
deutet an, daß ein
gegebenes RNA-Molekül eine
Sequenz aufweist, die zu der eines gegebenen DNA-Moleküls kom plementär ist, und
zwar unter Berücksichtigung
der Tatsache, daß in
RNA im genetischen Code "T" durch "U" ersetzt ist. Das Nukleinsäuremolekül kann in
isolierter, rekombinanter oder chemisch synthetisierter Form vorliegen.
-
Techniken
zur Klonierung, Expression und Reinigung von Proteinen und Polypeptiden
sind dem Fachmann allgemein bekannt. DNA-Konstrukte lassen sich
leicht mit im Fachgebiet bekannten Verfahren erzeugen. Diese Techniken
sind beispielsweise aus J. Sambrook et al., Molecular Cloning 2nd Edition, Cold Spring Harbour Laboratory
Press (1989); in Old & Primrose
[Principles of Gene Manipulation 5. Auflage, Blackwell Scientific
Publications (1994)]; und in Stryer [Biochemistry 4. Auflage, W
H Freeman and Company (1995)] bekannt. Modifikationen von DNA-Konstrukten
und den exprimierten Proteinen, wie beispielsweise das Hinzufügen von Promotoren,
Enhancern, Signalsequenzen, Leitsequenzen, Translationsstart- und
-stopsignalen und Bereichen zur Steuerung der DNA-Stabilität bzw. das
Hinzufügen
von Fusionspartnern, können
dann leichter durchgeführt
werden.
-
In
der Regel wird das DNA-Konstrukt in einen Vektor inseriert, der
von einem Phagen oder Plasmid abgeleitet sein kann. Die Expression
des Proteins wird durch die Transformation oder Transfektion des
Vektors in eine Wirtszelle erreicht, die eukaryontischen oder prokaryontischen
Ursprungs sein kann. Derartige Vektoren und geeignete Wirtszellen
bilden noch weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung.
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Die
Kenntnis der Nukleinsäurestruktur
läßt sich
zur Erzeugung von Antikörpern
und für
die Gentherapie verwenden. Techniken dazu sind dem Fachmann allgemein
bekannt.
-
Durch
Verwendung geeigneter Expressionssysteme können Polypeptide der vorliegenden
Erfindung in glycosylierter oder nichtglycosylierter Form exprimiert
werden. Nichtglycosylierte Formen können durch Expression in prokaryontischen
Wirten, wie z. B. E. coli, produziert werden.
-
N-terminales
Methionin umfassende Polypeptide können unter Verwendung bestimmter
Expressionssysteme produziert werden, während bei anderen Systemen
dem reifen Polypeptid dieser Rest fehlt. Bevorzugte Techniken zur
Klonierung, Expression und Reinigung einer Substanz der vorliegenden
Erfindung sind nachfolgend zusammengefaßt:
Polypeptide können native
oder unter denaturierenden Bedingungen mit anschließender Rückfaltung
hergestellt werden. Baculovirale Expressionsvektoren umfassen sekretorische
Plasmide (wie z. B. pACGP67 von Pharmingen), die eine im Leseraster
klonierte Epitop-Tag-Sequenz (z. B. myc, V5 oder His) aufweisen
können, um
den Nachweis zu unterstützen
und die nachfolgende Reinigung des Proteins zu gestatten. Säugerexpressionsvektoren
können
pCDNA3 und pSecTag (jeweils von Invitrogen), und pREP9 und pCEP4
(Invitrogen) umfassen. Zu E. coli-Systemen gehören die pBad-Serie (mit His-Tag – Invitrogen)
und die pGex-Serie (Pharamacia).
-
Neben
für Polypeptide
gemäß der vorliegenden
Erfindung codierenden Nukleinsäuremolekülen, die hier
als "codierende" Nukleinsäuremoleküle bezeichnet
werden, umfaßt
die vorliegende Erfindung auch dazu komplementäre Nukleinsäuremoleküle. Somit liegen beispielsweise
beide Stränge
eines doppelsträngigen
Nukleinsäuremoleküls im Rahmen
der vorliegenden Erfindung (gleichgültig ob sie miteinander assoziiert
sind oder nicht). Ebenso sind mRNA-Moleküle und komplementäre DNA-Moleküle (z. B.
cDNA-Moleküle)
umfaßt.
-
Nukleinsäuremoleküle, die
an eines der oben diskutierten Nukleinsäuremoleküle hybridisieren können, werden
ebenso durch die vorliegende Erfindung abgedeckt. Derartige Nukleinsäuremoleküle werden
hier als "hybridisierende" Nukleinsäuremoleküle bezeichnet.
Hybridisierende Nukleinsäuremoleküle können sich beispielsweise
als Sonden oder Primer eignen.
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Wünschenswerterweise
weisen solche hybridisierenden Moleküle eine Länge von wenigstens 10 Nukleotiden
und vorzugsweise von wenigstens 25 oder wenigstens 50 Nukleotiden
auf. De hybridisierenden Nukleinsäuremoleküle hybridisieren vorzugsweise
spezifisch an Nukleinsäuren
im Rahmen von (i), (ii), (iii), (iv) oder (v) oben.
-
Dabei
hybridisieren die hybridisierenden Moleküle wünschenswerterweise an solche
Moleküle
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen. Ein Beispiel für stringente
Hybridisierungsbedingungen besteht darin, daß die versuchte Hybridisierung
bei einer Temperatur von etwa 35°C
bis etwa 65°C
unter Verwendung einer etwa 0,9 molaren Salzlösung durchgeführt wird.
Allerdings ist es dem Fachmann möglich,
derartige Bedingungen je nach Gegebenheit zu variieren, um Variablen,
wie beispielsweise Sondenlänge,
Basenzusammensetzung, Art der vorhandenen Ionen usw. zu berücksichtigen.
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Bei
der Manipulation das Protein codierender DNA handelt es sich um
eine besonders leistungsfähige Technik
sowohl zur Modifikation von Proteinen als auch zur Erzeugung großer Mengen
an Protein für
Reinigungszwecke. Dies kann die Verwendung von PCR-Techniken zur
Amplifikation einer gewünschten
Nukleinsäuresequenz
beinhalten. Somit lassen sich die hier bereitgestellten Sequenzdaten
zur Konstruktion von Primern zur Verwendung bei der PCR verwenden,
so daß auf
eine gewünschte
Sequenz abgezielt werden kann, die dann stark amplifiziert wird.
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Typischerweise
sind Primer wenigstens fünf
Nukleotide und im allgemeinen wenigstens zehn Nukleotide (z. B.
15 bis 25 Nukleotide) lang. In einigen Fällen können Primer mit einer Länge von
wenigstens 30 oder wenigstens 35 Nukleotiden verwendet werden.
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Als
weitere Alternative kann die chemische Synthese eingesetzt werden,
die automatisiert sein kann. Dabei können relativ kurze Sequenzen
chemisch synthetisiert und zusammen ligiert werden, um so eine längere Sequenz
bereitzustellen.
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Durch
die Erfindung werden die folgenden Nukleinsäuremoleküle (einzeln und in den angegebenen Paaren)
bereitgestellt, die als Primer oder Sonden verwendet werden können:
-
-
Neben
ihrer Verwendung als Primer und/oder Sonden können hybridisierende Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung als Antisense-Moleküle
verwendet werden, um die Expression von Substanzen der vorliegenden
Erfindung durch Bindung an komplementäre Nukleinsäuremoleküle zu verändern. Diese Technik läßt sich
in der Antisense-Therapie einsetzen.
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Ein
hybridisierendes Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung kann ein hohes Ausmaß an
Sequenzidentität über seine
gesamte Länge
mit einem Nukleinsäuremolekül im Rahmen
von (i)–(v)
oben aufweisen (z. B. wenigstens 50%, wenigstens 75% oder wenigstens
90% oder 95% Sequenzidentität).
Wie dem Fachmann ersichtlich ist, ist die Wahrscheinlichkeit, daß ein gegebenes
einzelsträngiges
Nukleinsäuremolekül an ein
Nukleinsäuremolekül, das zu
einem anderen Nukleinsäuremolekül komplementär ist, unter
entsprechenden Bedingungen hybridisiert, um so größer, je
höher seine
Sequenzidentität
mit dem anderen Nukleinsäuremolekül ist.
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Angesichts
der vorhergehenden Beschreibung ist dem Fachmann ersichtlich, daß eine große Anzahl an
Nukleinsäuren
im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt. Dabei können Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung, außer
wenn der Zusammenhang etwas anderes andeutet, eine oder mehrere
der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- 1) es
kann sich dabei um DNA oder RNA handeln;
- 2) sie können
als Einzel- oder Doppelstrang vorliegen
- 3) sie können
in rekombinanter Form, d. h. mit einer 5'- und/oder einer 3'-flankierenden Sequenz kovalent verknüpft, bereitgestellt
werden, so daß damit
ein Molekül,
das nicht in der Natur vorkommt, bereitgestellt wird;
- 4) sie können
ohne 5'- und/oder
3'-flankierende
Sequenzen, die in der Regel in der Natur vorkommen, bereitgestellt
werden;
- 5) sie können
in weitgehend reiner Form bereitgestellt werden. So können sie
in einer Form bereitgestellt werden, die weitgehend frei von verunreinigenden
Proteinen und/oder von anderen Nukleinsäuren ist;
- 6) sie können
mit Introns oder ohne Introns (z. B. als cDNA) bereitgestellt werden.
-
Ebenso
wurde von den Erfindern ein Maus-Homolog des menschlichen Proteins
gefunden.
-
Somit
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Polypeptid bereitgestellt, das:
- a) die in 8 gezeigte
Aminosäuresequenz
(Seq. ID Nr. 8) umfaßt;
- b) ein Derivat mit einer oder mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder Insertionen gegenüber einer Substanz mit der
in a) oben angegebenen Bedeutung darstellt; oder
- c) ein Fragment einer Substanz mit der in a) angegebenen Bedeutung,
das wenigstens fünf
oder zehn Aminosäuren
lang ist, darstellt
- d) ein Analog, Fusionsprotein, Ortholog, Homolog, Fragment,
Derivat, eine Isoform oder Variante der Sequenzen aus a), b) oder
c) oder ein beliebiges Fragment davon darstellt.
-
In
einem weiteren Aspekt wird durch die vorliegenden Erfindung ein
Nukleinsäuremoleküle bereitgestellt,
umfassend eine oder bestehend aus einer Sequenz, bei der es sich
um:
- (i) eine in 8b gezeigte
DNA-Sequenz (Seq. ID Nr. 7) oder ihr RNA-Äquivalent;
- (ii) eine Sequenz, die zu einer der Sequenzen aus (i) komplementär ist;
- (iii) eine Sequenz, die für
das gleiche Protein oder Polypeptid wie jene Sequenzen aus (i) oder
(ii) codiert;
- (iv) eine Sequenz, die weitgehende Identität mit einer der Sequenzen aus
(i), (ii) und (iii) zeigt; oder
- (v) eine Sequenz, die für
eines der in a), b), c) oder d) oben beschriebenen Polypeptide codiert,
einschließlich
eines Derivats oder Fragments eines in 8b gezeigten
Nukleinsäuremoleküls (Seq.
ID Nr. 7), handelt.
-
Die
für Hpa2
oder ein mit Hpa2 verwandtes Peptid codierende Nukleotidsequenz
kann in einen entsprechenden Expressionsvektor, d. h. einen Vektor,
der die für
die Transkription und Translation der inserierten proteincodierenden
Sequenz enthält,
inseriert werden. Die notwendigen Transkriptions- und Translationssignale
lassen sich auch über
das für
das Hpa2 codierende Gen oder seine flankierenden Bereiche oder über das für das mit
Hpa2 verwandte Polypeptid codierende native Gen oder seine flankierenden
Bereiche bereitstellen. Zur Expression der proteincodierenden Sequenz
können
in der vorliegenden Erfindung verschiedene Wirt-Vektor-Systeme genutzt
werden. Zu diesen gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, mit Virus (z. B. Vacciniavirus, Adenovirus usw.) infizierte
Säugerzellsysteme;
mit Virus (z. B. Baculovirus) infizierte Insektenzellsysteme; Mikroorganismen,
wie z. B. Hefevektoren enthaltende Hefe; oder mit Bakteriophagen,
DNA, Plasmid-DNA oder Cosmid-DNA transformierte Bakterien. Dabei
variieren die Expressionselemente von Vektoren in ihrer Stärke und
Spezifität.
Je nach dem benutzten Wirt-Vektor-System kann ein beliebiges aus einer Anzahl
geeigneter Transkriptions- und Translationselemente verwendet werden.
In spezifischen Ausführungsformen
wird eine für
ein menschliches Gen codierende Nukleotidsequenz (oder eine für einen
funktionell aktiven Teil eines menschlichen Hpa2 codierende Nukleotidsequenz)
exprimiert. In noch einer weiteren Ausführungsform wird ein eine Domäne des Hpa2
umfassendes Fragment eines Hpa2 exprimiert.
-
Zur
Konstruktion von Expressionsvektoren mit einem aus entsprechenden
Transkriptions- und Translationskontrollsignal und den proteincodierenden
Sequenzen bestehenden chimärischen
Gen können
alle zuvor beschriebenen Verfahren zur Insertion von DNA-Fragmenten
in einem Vektor verwendet werden. Diese Verfahren können In-vitro-rekombinante-DNA-
und -Synthesetechniken sowie In-vivo-rekombinante (genetische Rekombination)
umfassen. Die Expression von für
Hpa2 oder ein Fragment davon codierender Nukleinsäuresequenz
kann durch eine zweite Nukleinsäuresequenz
reguliert sein, so daß das
Hpa2 oder Fragment in einem mit dem rekombinanten DNA-Molekül transformierten
Wirt exprimiert wird. So kann beispielsweise die Expression eines
Hpa2 durch ein beliebiges im Fachgebiet bekanntes Promotor- oder
Enhancerelement kontrolliert werden. Zu Promotoren, die zur Kontrolle
der Expression des für
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierenden Gens verwendet
werden könne,
gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, der frühe
Promotorbereich des SV40 (Bernoist und Chambon, 1981, Nature 290:
304–310),
der im 3'-LTR (Long
Terminal Repeat) des Rous-Sarkom-Virus enthaltene Promotor (Yamamoto,
et al., 1980, Cell 22: 787–797),
der Herpes-Thymidinkinase-Promotor (Wagner et al., 1981, Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 78: 1441–1445),
die regulatorischen Sequenzen des Metallothionein-Gens (Brinster
et al., 1982, Nature 296: 39–42),
der Tetracyclin (Tet)-Promotor (Gossen et al., 1995, Proc. Nat.
Acad. Sci. USA 89: 5547–5551);
prokaryontische Expressionsvektoren, wie z. B. der b-Lactamase-Promotor
(Villa-Kamaroff, et al., 1978, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 75:
3727–3731)
oder der Tac-Promotor (DeBoer, et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.
80: 21–25;
siehe auch "Useful
proteins from rekombinant bacteria" in Scientific American, 1980, 242: 74–94); Pflanzenexpressionsvektoren,
umfassend den Nopalinsynthetase-Promotorbereich (Herrera-Estrella et
al., Nature 303: 209–213)
oder den 35S-RNA-Promotor aus Blumenkohlmosaikvirus (Gardner, et
al., 1981, Nucl. Acids Res. 9: 2871) sowie den Promotor des Photosyntheseenzyms
Ribulosebisphosphat-Carboxylase (Herrera-Estrella et al., 1984, Nature 310: 115–120); Promotorelemente
aus Hefe oder anderen Pilzen, wie z. B. der Gal-4-Promotor, der
ADC (Alkoholdehydrogenase)-Promo tor, PGK (Phosphoglycerinkinase)-Promotor, der
Promotor für
alkalische Phosphatase, sowie die folgenden tierischen Transkriptionskontrollbereiche,
die Gewebespezifität
zeigen und in transgenen Tieren verwendet wurden: der Kontrollbereich
des Elastase-I-Gens, der in pankreatischen Azinuszellen aktiv ist
(Swift et al., 1984, Cell 38: 639–646; Ornitz et al., 1986, Cold
Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 50: 399–409; MacDonald, 1987, Hepatology
7: 425–515);
der Kontrollbereich des Insulingens, der in pankreatischen beta-Zellen
aktiv ist (Hanahan, 1985, Nature 315: 115–122), der Kontrollbereich
des Immunglobulingens, der in lymphoiden Zellen aktiv ist (Grosschedl
et al., 1984, Cell 38: 647–658;
Adames et al., 1985, Nature 318: 533–538; Alexander et al., 1987,
Mol. Cell. Biol. 7: 1436–1444), der
Kontrollbereich des MMTV (Mouse Mammary Tumor Virus), der in testikulären, Brust-,
lymphoiden und Mastzellen aktiv ist (Leder et al., 1986, Cell 45:
485–495),
der Kontrollbereich des Albumingens, der in der Leber aktiv ist
(Pinkert et al., 1987, Genes and Devel. 1: 268–276), der Kontrollbereich
des alpha-Fetoprotein-Gens,
der in der Leber aktiv ist (Krumlauf et al., 1985, Mol. Cell. Biol.
5: 1639–1648;
Hammer et al., 1987, Science 235: 53–58; der Kontrollbereich des
alpha-1-Antitrypsin-Gens, der in der Leber aktiv ist (Kelsey et
al., 1987, Genes and Devel. 1: 161–171), der Kontrollbereich
des beta-Globin-Gens, der in myeloiden Zellen aktiv ist (Mogram
et al., 1985, Nature 315: 338–340;
Kollias et al., 1986, Cell 46: 89–94; der Kontrollbereich des
MBP (Myelin Basic Protein)-Gens, der in Oligodendrozyten im Gehirn
aktiv ist (Readhead et al., 1987, Cell 48: 703–712); der Kontrollbereich
des Gens für
Myosin-leichte-Kette-2, der im Skelettmuskel aktiv ist (Sani, 1985, Nature
314: 283–286);
neuronenspezifische Enolase (NSE), die in neuronalen Zellen aktiv
ist (Morelli et al., 1999, Gen. Virol. 80: 571–83); der Kontrollbereich des
BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor)-Gens, der in neuronalen
zellen aktiv ist (Tabuchi et al., 1998, Biochem. Biophysic. Res.
Corn. 253: 818–823);
der GFAP (Glial Fibrillary Acidic Protein)-Promotor, der in Astrozyten
aktiv ist (Gomes et al., 1999, Braz J. Med. Biol. Res. 32(5): 619–631; Morelli
et al., 1999, Gen. Virol. 80: 571–83) und der Kontrollbereich
des GRH (Gonadotropic Releasing Hormone)-Gens, der im Hypothalamus
aktiv ist (Mason et al., 1986, Science 234: 1372–1378).
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In
einer spezifischen Ausführungsform
wird ein Vektor verwendet, der einen Promotor, der einen mit einer
Hpa2 codierenden Nukleinsäure
operativ verknüpft
ist, einen oder mehrere Replikationsursprünge sowie gegebenenfalls einen
oder mehrere selektionierbare Marker (z. B. ein Antibiotikaresistenzgen)
umfaßt.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
wird ein Expressionskonstrukt hergestellt, indem man eine für Hpa2 oder
ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierende Sequenz jeweils in
die EcoRI-Restriktionsstelle der drei pGEX-Vektoren (Glutathion-S-Transferase-Expressionsvektoren;
Smith und Johnson, 1988, Gene 7: 31–40) subkloniert. Dadurch wird
die Expression des Hpa2-Produkts bzw. des mit Hpa2 verwandten Polypeptids
von dem Subklon im korrekten Leseraster berücksichtigt.
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In
Säuger-Wirtszellen
können
eine Anzahl von Expressionssystemen auf Virusbasis genutzt werden. Dabei
kann im Falle einer Verwendung eines Adenovirus als Expressionsvektor
die für
Hpa2 codierende Sequenz oder für
ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierende Sequenz mit einem
adenoviralen Transkriptions-/Translationskontrollkomplex, z. B.
dem späten
Promotor und der dreiteiligen Leitsequenz ligiert werden. Dieses
chimärische
Gen kann dann mittels In-vitro- oder In-vivo-Rekombination in das Adenovirusgenom
inseriert werden. Die Insertion in einem nichtessentiellen Bereich
des Virusgenoms (z. B. Bereich E1 oder E3) führt zu einem rekombinanten
Virus, das lebensfähig
ist und das Antikörpermolekül in infizierten
Wirten exprimieren kann (z. B. siehe Logan & Shenk, 1984, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 81: 355–359).
Für eine
effiziente Translation inserierter Antikörper-codierender Sequenzen
können
auch spezifische Initiationssignale erforderlich sein. Diese Signale
beinhalten das ATG-Initiationscodon sowie benachbarte Sequenzen.
Weiterhin muß sich
das Initiationscodon in Phase mit dem Leseraster der gewünschten
codierenden Sequenz befinden, um die Translation der gesamten Insertion
sicherzustellen. Diese exogenen Translationskontrollsignale und
Initiationscodons können
daher verschiedenen Ursprungs, und zwar sowohl natürlichen
als auch synthetischen Ursprungs, sein. Die Effizienz der Expression
kann durch den Einschluß geeigneter
Transkriptionsenhancerelemente, Transkriptionsterminatoren usw.
verbessert werden (siehe Bittner et al., 1987, Verfahren in Enzymol. 153:
51–544).
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Insertionen
eines für
Hpa2 oder ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid codierenden Gens enthaltende Expressionsvektoren
lassen sich über
drei allgemeine Ansätze
identifizieren: (a) Nukleinsäurehybridisierung, (b)
Vorhandensein oder Abwesenheit von "Marker"-Genfunktionen und (c) Expression inserierter
Sequenzen. Im ersten Ansatz läßt sich
das Vorhandensein eines für
ein Hpa2 codierenden und in einem Expressionsvektor inserierten
Gens über
Nukleinsäurehybridisierung
unter Verwendung von Sonden, die Sequenzen umfassen, welche zu einem
für ein
Hpa2 codierenden inserierten Gen homolog sind, nachweisen. Im zweiten
Ansatz läßt sich
das rekombinante Vektor/Wirt-System auf Grundlage des Vorhandenseins
bzw. der Abwesenheit bestimmter "Marker"-Genfunktionen (z.
B. Thymidinkinaseaktivität,
Resistenz gegen Antibiotika, Transformationsphänotyp, Bildung von Okklusionskörperchen
in Baculovirus usw.), verursacht durch die Insertion eines für ein Hpa2
codierenden Gens im Vektor, identifizieren und selektionieren. So
lassen sich beispielsweise, falls das Hpa2 codierende Gen innerhalb
der Marker-Genseqzuenz des Vektors inseriert ist, das für die Hpa2-Insertion
codierende Gen enthaltende Rekombinanten über die Abwesenheit der Marker-Genfunktion identifizieren.
Im dritten Ansatz lassen sich rekombinante Expressionsvektoren über die
Durchführung
eines Tests für das
von dem rekombinante exprimierten Genprodukt (d. h. Hpa2) identifizieren.
Derartige Tests können
beispielsweise auf den physikalischen oder funktionellen Eigenschaften
des Hpa2 in In-vitro-Testsystems, z. B. Bindung mit Anti-Hpa2-Antikörper beruhen.
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Darüber hinaus
kann ein Wirtszellstamm gewählt
werden, der die Expression der inserierten Sequenzen moduliert oder
das Genprodukt in der gewünschten
spezifischen Weise modifiziert und prozessiert. Die Expression von
bestimmten Promotoren kann in Gegenwart bestimmter Induktoren erhöht werden;
so kann die Expression des gentechnisch hergestellten Hpa2 oder
mit Hpa2 verwandtes Polypeptids gesteuert werden. Weiterhin weisen
unterschiedliche Wirtszellen charakteristische und spezifische Mechanismen
für die
translationale und posttranslationale Prozessierung und Modifikation
(z. B. Glycosylierung, Phosphorylierung von Proteinen) auf. Dabei
können
entsprechende Zellinien oder Wirtssysteme gewählt werden, um die gewünschte Modifikation
und Prozessierung des exprimierten Fremdproteins sicherzustellen.
So erhält
man beispielsweise durch Expression in einem bakteriellen System
ein nichtglycosyliertes Produkt und durch die Expression in Hefe
ein glycosyliertes Produkt. Es können
eukaryontische Wirtszellen verwendet werden, wie die zelluläre Maschinerie
für die
korrekte Prozessierung des primären
Transkripts, die Glycosylierung und Phosphorylierung des Genprodukts
besitzen. Zu solchen Säugerwirtszellen
gehören,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, CHO, VERY, BHK, Hela, COS, MDCK, 293, 3T3, WI38 und insbesondere
neuronale Zellinien, wie beispielsweise die menschlichen Neuroblastome
SK-N-AS, SK-N-FI, SK-N-DZ (Sugimoto et al., 1984, J. Natl. Cancer
Inst. 73: 51–57),
das menschliche Neuroblastom SK-N-SH (Biochim. Biophys. Acta, 1982,
704: 450–460),
das Daoy-Medulloblastom aus menschlichem Kleinhirn (He et al., 1992,
Cancer Res. 52: 1144–1148),
DBTRG-05MG-Glioblastomzellen (Kruse et al., 1992, In Vitro Cell.
Dev. Biol. 28A: 609–614),
das menschliche Neuroblastom IMR-32 (Cancer Res., 1970, 30: 2110–2118),
das menschliche Astrocytom 1321N1 (Proc. Natl Acad. Sci. USA, 1977,
74: 4816), das menschliche Astrocytom MOG-G-CCM (Br. J. Cancer,
1984, 49: 269), das menschliche Glioblastom-Astrocytom U87MG (Acta
Pathol. Microbiol. Scand., 1968, 74: 465–486), das menschliche Glioblastom
A172 (Olopade et al., 1992, Cancer Res. 52: 2523–2529), C6-Rattengliomzellen
(Benda et al., 1968, Science 161: 370–371), das Maus-Neuroblastom
Neuro-2a (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1970, 65: 129–136), das
Maus-Neuroblastom NB41A3 (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1962, 48: 1184–1190),
SCP (sheep choroid plexus) (Bolin et al., 1994, J. Virol. Verfahren
48: 211–221),
die normalen Astrocyten G355-5, PG-4 aus Katze (Haapala et al.,
1985, J. Virol. 53: 827–833),
Mpf aus Frettchengehirn (Trowbridge et al., 1982, In Vitro 18: 952–960) sowie
normale Zellinien, wie z. B. normale Ratten-Kortex-Hirnzellen CTX
TNA2 (Radany et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 6467–6471),
wie z. B. CRL7030 und Hs578Bst. Weiterhin können unterschiedliche Vektor/Wirt-Expressionssysteme
Prozessierungsreaktionen in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen.
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Für eine Langzeitproduktion
rekombinanter Proteine mit hoher Ausbeute ist eine stabile Expression bevorzugt.
Beispielsweise können
Zellinien, die das unterschiedlich exprimierte bzw. "Pathway Gene"-Protein stabil exprimieren,
technisch hergestellt werden. Statt Expressionsvektoren, die virale
Replikationsursprünge enthalten,
zu verwenden, können
Wirtszellen mit durch entspechende Expressionkontrollelemente (z.
B. Promotor, Enhancer, Sequenzen, Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen
usw.) kontrollierter DNA und einem selektionierbaren Marker transformiert
werden.
-
Nach
der Einführung
der Fremd-DNA kann man technisch hergestellte Zellen 1–2 Tage
in einem angereicherten Medium wachsen lassen und anschließen auf
ein Selektionsmedium überwechseln.
Der selektionierbare Marker im rekombinanten Plasmid verleiht eine
Resistenz gegen die Selektion und gestattet den Zellen, das Plasmid
stabil in ihre Chromosomen zu integrieren und unter Bildung von
Foci zu wachsen, die wiederum kloniert und in Zellinien expandiert
werden können.
Dieses Verfahren kann vorteilhafterweise zur technischen Herstellung
von Zellinien, die das differentiell exprimierte oder Pathway-Gen-Protein
exprimieren, verwendet werden. Eine derartig technisch hergestellte
Zellinie kann sich insbesondere zum Screening und zur Beurteilung
von Verbindungen, die sich auf die endogene Aktivität des differentiell
exprimierten oder Pathway-Gen-Proteins auswirken, eignen.
-
Es
können
eine Reihe von Selektionssystemen verwendet werden, einschließlich, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, der Gene für
Herpes-simplex-Virus-Thymidinkinase (Wigler, et al., 1977, Cell
11: 223), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (Szybalska & Szybalski, 1962,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 48: 2026) bzw. Adenin-Phosphoribosyltransferase
(Lowy, et al., 1980, Cell 22: 817), die in tk–,
hgprt– bzw.
aprt–-Zellen
eingesetzt werden können.
Ebenso kann eine Antimetabolitresistenz als Grundlage für die Selektion
auf die Gene dhfr, wodurch eine Resistenz gegen Methotrexat verliehen
wird (Wigler, et al., 1980, Natl. Acad. Sci. USA 77: 3567; O'Hare, et al., 1981,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 1527); gpt, wodurch eine Resistenz
gegen Mycophenolsäure
verliehen wird (Mulligan & Berg,
1981, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 2072); neo, wodurch eine Resistenz
gegen das Aminoglycosid G-418 verliehen wird (Colberre-GarHpa2n,
et al., 1981, J. Mol. Biol. 150: 1); und hygro, wodurch eine Resistenz
gegen Hygromycin verliehen wird (Santerre, et al., 1984, Gene 30: 147),
verwendet werden.
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In
weiteren spezifischen Ausführungsformen
kann das Hpa2, Fragment, Analog oder Derivat als eine Fusion oder
ein chimärisches
Proteinprodukt (umfassend das über
eine Peptidbindung an eine heterologe Proteinsequenz gebundene Protein,
Fragment, Analog oder Derivat) exprimiert werden. So können beispielsweise die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung mit der konstanten Domäne von Immunglobulinen
(IgA, IgE, IgG, IgM) oder Teilen davon (CH1, CH2, CH3 oder einer
beliebigen Kombination davon und beliebigen Teilen davon) unter
Erhalt chimärischer
Polypeptide fusioniert werden. Derartige Fusionsproteine können die
Reinigung erleichtern, die Halbwertszeit in vivo erhöhen und
die Zuführung
eines Antigens über
eine Epithelschranke zum Immunsystem verbessern. Dabei konnte gezeigt
werden, daß bei
chimärischen
Proteinen, die aus den ersten beiden Domänen des menschlichen CD4-Polypeptids
und verschiedenen Domänen
der konstanten Bereiche der schweren oder leichten Kette von Säuge-Immunglobulinen
bestehen, die Halbwertszeit in vivo erhöht und die Reinigung erleichtert
wird. Siehe z. B.
EP 394,827 ;
Traunecker et al., Nature, 331: 84–86 (1988). Eine verbesserte
Zuführung
eines Antigens durch die Epithelschranke zum Immunsystem konnte
für Antigene
(z. B. Insulin) demonstriert werden, die an einen FcRn-Bindungspartner,
wie z. B. IgG- oder Fc-Fragmente, konjugiert waren (siehe z. B.
PCT-Veröffentlichungen
WO 96/22024 und WO 99/04813).
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Für ein Hpa2,
ein Fragment eines Hpa2, ein mit Hpa2 verwandtes Polypeptid oder
ein Fragment eines mit Hpa2 verwandtes Polypeptids codierende Nukleinsäuren können an
ein Epitop-Tag (z. B. das Hämagglutinin
("HA")-Tag oder Flag-Tag)
fusioniert sein, um den Nachweis und die Reinigung des exprimierten
Polypeptids zu unterstützen.
So berücksichtigt
beispielsweise ein von Janknecht et al. beschriebenes System die schnelle
Reinigung nichtdenaturierter Fusionsproteine, die in menschlichen Zellinien
exprimiert werden (Janknecht et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 88: 8972–897).
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Fusionsproteine
lassen sich herstellen, indem die entsprechenden, für die gewünschten
Aminosäuresequenzen
codierenden Nukleinsäuresequenzen
aneinander mit im Fachgebiet bekannten Verfahren im korrekten Codierungsraster
ligiert werden und das chimärische
Produkt mit im Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren exprimiert
wird. Als Alternative kann ein Fusionsprotein mittels Proteinsynthesetechniken,
z. B. durch Verwendung eines Peptidsyntheseautomaten, hergestellt
werden.
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Es
können
sowohl cDNA- als auch genomische Sequenzen kloniert und exprimiert
werden.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft Wirtszellen, in die ein rekombinanter erfindungsgemäßer Expressionsvektor
eingeführt
wurde. Dabei werden die Begriffe "Wirtszelle" und "rekombinante Wirtszelle" hier gegeneinander
austauschbar verwendet. Dabei versteht sich, daß sich derartige Begriffe nicht
nur auf die jeweilige betreffende Zelle, sondern auch auf die Nachkommenschaft
oder potentielle Nachkommenschaft einer solchen Zelle beziehen.
Da bestimmte Modifikationen in nachfolgenden Generationen aufgrund
entweder einer Mutation oder von Umwelteinflüssen auftreten können, ist
eine solche Nachkommenschaft tatsächlich nicht unbedingt mit
der Elternzelle identisch, liegt aber dennoch im Rahmen des Begriffs,
wie er hier verwendet wird.
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Bei
einer Wirtszelle kann es sich um eine beliebige prokaryontische
(z. B. E. coli) oder eukaryontische Zelle (z. B. Insektenzellen,
Hefe oder Säugerzellen)
handeln.
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Vektor-DNA
läßt sich
in prokaryontische oder eukaryontische Zellen über herkömmliche Transformations- oder Transfektionstechniken
einführen.
Dabei sollen die Begriffe "Transformation" und "Transfektion", wie sie hier verwendet
werden, sich auf verschiedene im Fachgebiet anerkannte Techniken
zur Einführung
von Fremdnukleinsäure
in eine Wirtszelle beziehen, einschließlich Calciumphosphat- oder
Calciumchloridcopräzipitation,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion, Lipofektion oder Elektroporation.
Geeignete Verfahren zur Transformation oder Transfektion von Wirtszellen
finden sich bei Sambrook, et al. (supra) sowie anderen Laborhandbüchern.
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Zur
stabilen Transfektion von Säugerzellen
ist bekannt, daß je
nach dem verwendeten Expressionsvektor und der verwendeten Transfektionstechnik
nur ein geringer Bruchteil von Zellen die Fremd-DNA in ihr Genom
integrieren kann. Um diese Integranten zu identifizieren und selektionieren,
wird im allgemeinen ein Gen, das einen selektionierbaren Marker
(z. B. für
Resistenz gegen Antibiotika) codiert, zusammen mit dem interessierenden
Gen in die Wirtszellen eingeführt.
Zu bevorzugten selektionierbaren Markern gehören dabei solche, die eine
Resistenz gegen Arzneistoffe, wie z. B. G418, Hygromycin und Methotrexat,
verleihen. Mit der eingeführten
Nukleinsäure
stabil transfizierte Zellen lassen sich dann durch Arzneistoffselektion
identifizieren (z. B. Zellen, in denen das selektionierbare Markergen
eingebaut ist, überleben,
während
die anderen Zellen absterben).
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nun ausführlicher in den folgende, nichtlimitierenden
Beispielen beschrieben.
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Beispiel 1 – Identifizierung
von Heparanase-ähnlichen
Proteinsequenzen aus der Incyte LifeSeq-Datenbank
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Die
veröffentlichte
Vollängen-Aminosäuresequenz
von menschlicher Heparanase wurde mit den DNA-Sequenzdatenbanken
GenBank und Incyte LifeSeq (veröffentlicht: Juli
1999) verglichen. Die Aminosäuresequenz
wurde in das "Basic
Local Alignment Search Tool"-Programm
Gapped BLAST (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25: 3389–3402, 1997)
eingegeben, und man ließ das
Programm mit den voreingestellten Parametern in der Version TBLASTN
laufen, wobei die gesamte Datenbank elektronisch in sechs Leseraster translatiert
und jede putative Translation mit der eingegebenen Sequenz verglichen
wird. Dabei wurden in GenBank keine neuen homologen Sequenzen gefunden.
Putative translatierte Sequenzen von drei bislang nicht identifizierten
Sequenzen aus LifeSeq zeigten eine signifikante Homologie zu menschlicher
Heparanase. Die Incyte-Identifikationsnummern für diese Sequenzen waren wie
folgt: 139678.1; 273691.1; 117316.1, nachfolgend als EST1, EST2
bzw. EST3 bezeichnet. Die Homologie wurde gemäß den für das Suchprogramm gesetzten
Parametern als signifikant angesehen, wobei die Gesamtähnlichkeit
zwischen der veröffentlichten
Sequenz und den ESTs nach unseren eigenen Beobachtungen 65%, 60%
und 44% betrug, wobei Blöcke
von fünf oder
mehr zusammenhängenden
identischen oder ähnlichen
Aminosäuren
in jeder vergleichenden Gegenüberstellung
gefunden wurde. Konzeptionelle Translation mit anschließender elektronischer
Sequenzgegenüberstellung
zeigte eine Homologie zum veröffentlichten
Heparanaseprotein, die mit einer Bewahrung der Proteinfunktion und
einem gemeinsamen evolutionären
Ursprung in Einklang steht (siehe 4 und 6).
Weitere Suchen auf Grundlage des TBLASTN-Vergleichs von Bereichen
mit der höchsten
Sequenzerhaltung zeigten, daß kein
anderes bekanntes menschliches Gen eine Homologie mit der Heparanasesequenz
aufwies.
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Beispiel 2 – PCR-Klonierung
von Heparanase-ähnlicher
cDNA und Identifizierung von Spleißvarianten
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Vorwärts- und
Rückwärts-Oligonukleotidprimer
wurden um die Sequenz aller drei EST-Sequenzen herum konstruiert
(siehe 3). Dabei verbinden die Primer-Kombinationen
Hepa2F1/Hepa3R1 die Ests 139678.1 und 273691.1 miteinander. Die
Primerkombinationen Hepa4F1/Hepa2R1 verbinden die Ests 117316.1
und 139678.1 miteinander.
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Es
wurden PCR-Reaktionen mit den folgenden Bedingungen durchgeführt:
5 μl ""Marathon-ready" cDNA aus menschlicher Brustdrüse (Clontech),
1 μl Advantage
2 cDNA-Polymerase-Mix (Clontech) in einem Puffer mit 50 mM KCl,
10 mM Tris-HCl, 1,5 mM MgCl2, pH 8,3; jeweils 0,2 mM dATP, dCTP,
dGTP, dTTP und 10 pmol Oligonukleotidprimer. Die Reaktionsansätze wurden
routinemäßig auf ein
Envolumen von 50 μl
gebracht und die Amplifikation wurde in einem PE GeneAmpSystems
9700 PCR-Gerät
mit den folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt: erste Denaturierung: 1
Minute bei 94°C,
gefolgt von 30 Zyklen von jeweils 30 Sekunden bei 94°C, 30 Sekunden
bei 55°C
und 2 Minuten bei 72°C.
Die Reaktionsprodukte wurden mittels Standard-Agarosegelelektrophorese
aufgetrennt und mit SYBR Green (Molecular Probes, Oregon, USA) angefärbt. Zwischen
den Ests 117316.1 und 139678.1 waren wenigstens drei Spleißvarianten
auf den Gelen sichtbar, wobei diese Banden aus den Gelen ausgeschnitten
und unter Verwendung des Kits zur schnellen Klonierung TOPO II (Invitrogen,
Niederlande) kloniert. Dabei wurden drei übereinstimmende Sequenzen erhalten/siehe 1–3 und
Seq. ID Nr. 1, 3, 5). Jede Sequenz weist zwei putative Startcodons
auf, und zwar eines bei den Nukleotiden 601–603 (Methionin 1) und das
andere bei den Nukleotiden 631–633
(Methionin 43).
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Beispiel 2 – Erzeugung
von Antikörpern
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Die
Antigenitätskartierung
für das
neue Protein (The Binding Site, UK) ergab drei potentielle Peptidsequenzen.
Diese werden synthetisiert und zur Erzeugung von Antikörpern in
Schafen verwendet. Dabei erzeugt jedes dieser Peptide Antikörper, die
alle drei Spleißformen
des neuen Proteins erkennen. Die drei Peptide sowie ihre Lokalisierung
innerhalb neuen Proteins sind wie folgt:
-
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Beispiel 4 – Strahlungshybridkartierung
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Die
chromosomale Lokalisierung der neuen Heparanase-ähnlichen
Peptide wurde mit Strahlungshybridkartierung bestimmt, und zwar
mit dem "GENEBRIDGE
4 Radiation Hybrid Mapping Panel" geringer
Auflösung
von 93 RH-Klonen
des gesamten menschlichen Genoms (Research Genetics, Huntsville,
AL, USA). Dabei handelt es sich um eine Teilmenge der in einer Zusammenarbeit
zwischen den Labors von Peter Goodfellow und Jean Weissenbach entwickelten
199 Klontafeln. Die chromosomale Lokalisierung von Markern wurde
durch Zugreifen auf den Server unter http://www.genome.wi.mit.edu/cgibin/contig/rhmapper.pl
durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten, daß das
neue Protein auf Chromosom 10 bei 10q23-24 lokalisiert war. Dieser Bereich
ist mit mehreren Krebsarten assoziiert. Das veröffentlichte Heparanasegen findet
sich auf Chromosom 4.
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Beispiel 5 – Expressionsprofil
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Zur
Untersuchung der relativen mRNA-Niveaus (exprimiert pro mg DNA)
für das
Heparanase-ähnliche Protein
der vorliegenden Erfindung in einer Reihe unterschiedlicher Gewebe
und Zellinien wurden quantitative Taqman-PCR-Standardtechniken verwendet. Dabei wurden
zwei für
das Heparanase-ähnliche
Protein spezifische Primer verwendet, die nicht zwischen den unterschiedlichen
Spleißformen
differenzierten. Die Ergebnisse dieser Analyse zeigen relativ hohe
Niveaus der mRNA des Heparanase-ähnlichen
Proteins in mehreren Geweben, einschließlich Gehirn, Brust, Testes,
sowie in einer Pankreaskarzinom-Zellinie,
wohingegen das Niveau in den meisten anderen Geweben gering ist
(siehe 7).
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Beispiel 6 – Identifizierung
eines Homologs in Maus
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Eine
Maus-EST-Sequenz mit Homologie zur menschlichen Heparanase-Sequenz
wurde mit einer BLAST-Suche erhalten: IMAGE Klon 1378452. Diese
Sequenzen sind in einer vergleichenden Gegenüberstellung mit den Hpa2-Sequenzen
in 8a & b
gezeigt (Seq. ID Nr. 7 und 8). Dabei war eine signifikante Homologie
zwischen der menschlichen Heparanase-ähnlichen Sequenz sowohl auf
der Nukleotidebene als auch auf der codierten Aminosäureebene
erkennbar.