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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Screening auf Brustkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom in einem Individuum und/oder zur Überwachung
der Wirksamkeit einer Anti-Brustkrebs-, Anti-Darmkrebs- und/oder
Anti-Osteosarkom-Therapie unter Verwendung des Polypeptids RAIG1
(Retinsäure-induzierbares
Gen 1, auch bekannt als hypothetisches Protein FLJ10899 oder Retinsäure-induziert
3) oder einer entsprechenden Nukleinsäure. Auch die Verwendung eines
Antikörpers,
der spezifisch an ein RAIG1-Polypeptid bindet, bei Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung von Brustkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
wobei der Antikörper
an eine therapeutische oder Arzneistoffgruppierung konjugiert ist,
wird bereitgestellt.
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Tumorspezifische
Proteine sind unter Verwendung von Techniken wie dem Differentialscreening
von cDNAs (Hubert, R. S., et al., 1999, Proc. Natl. Acad, Sci. USA
96: 14523–14528)
und der Reinigung von Zelloberflächenproteinen,
die durch tumorspezifische Antikörper
erkannt werden (Catimel, B., et al., 1996, J. Biol. Chem 271: 25664–25670)
für viele
Krebsarten identifiziert worden. Vor Kurzem sind DNA-„Chips", enthaltend bis
zu 10.000 exprimierte Sequenzelemente, zur Charakterisierung der
Tumorzellengenexpression verwendet worden (Dhanasekaran, S. M.,
et al., 2001, Nature 412: 822–826).
Es gibt jedoch mehrere Gründe,
warum die bisherigen zahlreichen und ausgedehnten Transkriptionsanalysen
von Krebsen nicht alle oder sogar die meisten Tumor-assoziierte
Proteine möglicherweise
nicht erkennen lassen. Diese umfassen: (i) keine übereinstimmenden
Transkript- und Krankheitsassoziierten Proteingehalte, was besonders
bei Membranproteinen üblich ist,
die oftmals eine lange Halbwertzeit haben und als solche keinen
hohen mRNA-Turnover aufweisen. Daher ist es aufgrund der Tatsache,
daß der
Unterschied der Proteingehalte zwischen normalen und Krebszellen
konsistent ist, oftmals schwer, Veränderungen der mRNA für ein vorgegebenes
Membranprotein mit dem Krebszustand in Verbindung zu bringen. (ii)
Die Translokation eines Proteins im Krankheitszustand zeigt, eher
als einfach nur unterschiedliche Gehalte des Transkripts, zum Beispiel,
erbB2/HER2-neu, eine viel größere Plasma-Membran-Lokalisierung in
Krebszellen als in normalen Brustzellen, und die Transkriptionsfaktoren
Oestrogenrezeptor und STAT3 translozieren unter Ausübung ihrer
tumorbildenden Wirkun gen zum Kern. (iii) Neue, nicht charakterisierte
Gene werden in dem „geschlossenen
System" eines cDNA-Chips,
wo die Anzahl exprimierter Sequenzelemente pro Chip und die Kenntnis
und Verfügbarkeit
von DNA-Klonen begrenzt ist, nicht außerordentlich dargestellt.
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Daher
besteht der Bedarf an der Identifizierung weiterer Marker zur Diagnose
von Krebs und weiterer Targets, die bei einem therapeutischen Ansatz
für Krebs
verwendet werden können.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der neuartigen Assoziation
von RAIG1 mit einem Karzinom, insbesondere Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom.
Die Analyse der RAIG1mRNA-Expression offenbarte, daß sie bei
Darmkrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs, Pankreaskrebs, Eierstockkrebs
und Osteosarkom im Vergleich zu normalem Gewebe oder übereinstimmendem
Kontrollgewebe hochreguliert wird.
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EP 1074617 bezieht sich
auf Primergruppen zur Synthese von Vollängen-cDNAs, die für das Studium der
Proteinfunktion nützlich
sind, und offenbart eine RAIG1-Nukleotidsequenz als eine von 16.000
Sequenzen, die zur Herstellung solcher Primergruppen nützlich sind.
Es wird jedoch keine Krankheitsassoziation erwähnt.
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RAIG1
ist ein Orphan-G-Protein-verknüpfter
Rezeptor (GPCR) an Chromosom 12 (Cheng & Lotan, oben; Brauner-Osbourne, H.,
2001, Biochim. Biophys. Acta 1518: 237–248). Anders als ein verwandter
Rezeptor (GPCR5B), der verbreitet in peripheren und zentralen Geweben
exprimiert wird, ist von RAIG1 berichtet worden, daß er ein
begrenzteres Expressionsmuster zeigt (Brauner-Osbourne, H. & Krogsgaard-Larsen,
P. 2000, Genomics, 65: 121–128).
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Demgemäß liefert
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Screening auf Brustkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom in einem Individuum und/oder zur Überwachung
der Wirksamkeit einer Anti-Brustkrebs-, Anti-Darmkrebs- und/oder
Anti-Osteosarkom-Therapie, wobei man in dem Verfahren in einer dem
Individuum entnommenen biologischen Probe ein RAIG1-Polypeptid,
das die in 1 gezeigte Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 1) umfaßt
oder daraus besteht, nachweist und/oder quantifiziert, wobei das
RAIG1-Polypeptid unter Verwendung eines an das RAIG1-Polypeptid
spezifisch bindenden Antikörpers
nachgewiesen und/oder quantifiziert wird.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung können RAIG1-Polypeptide aus
einer biologischen Probe aus irgendeiner Quelle wie beispielsweise
und ohne Einschränkung
einer Probe von Brust-, Pankreas-, Lungen-, Leber-, Eierstock-,
Darm- und/oder Knochenmarksgewebe erhalten werden. In einer Ausführungsform
wird der Gehalt an dem RAIG1-Polypeptid mit einem Referenzbereich
oder einer Kontrolle verglichen.
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Der
Ausdruck „Karzinom" umfaßt malignes
Neoplasma, das aus dem Epithel, das in der Haut oder üblicher
Auskleidungen von Körperorganen,
zum Beispiel: Brust, Prostata, Lunge, Niere, Pankreas, Bauch oder Darm,
zu finden ist, wächst.
Karzinome neigen dazu, in benachbartes Gewebe zu infiltrieren und
sich auf entfernten Organen, zum Beispiel: Knochen, Leber, Lunge
oder Gehirn, zu verteilen (darauf Metastasen zu bilden).
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Die
oben beschriebenen Polypeptide werden hierin nachstehend als „RAIG1-Polypeptide" bezeichnet. Der
Ausdruck „Polypeptide" umfaßt Peptide,
Polypeptide und Proteine. Diese werden, sofern nicht etwas anderes
angegeben ist, gegenseitig austauschbar verwendet. RAIG1-Polypeptide
können
in Form eines „reifen" Proteins vorliegen
oder können
ein Teil eines größeren Proteins
wie eines Fusionsprotein sein. Es ist oftmals von Vorteil, eine
zusätzliche
Aminosäuresequenz,
die Sekretions- oder Leader-Sequenzen enthält, eine Prä-, Pro- oder Präpro-Proteinsequenz, oder eine
Sequenz, die bei der Reinigung eines solchen Affinitätsanhangs behilflich
ist, einzubeziehen, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, multiple
Histidinreste, einen FLAG-Anhang, einen HA-Anhang oder einen myc-Anhang.
Eine zusätzliche
Sequenz, die während
der Rekombinantenproduktion für
Stabilität
sorgt, kann auch verwendet werden. Solche Sequenzen können nach
Bedarf gegebenenfalls durch die Einführung einer abspaltbaren Sequenz
als eine zusätzliche
Sequenz oder ein Teil davon entfernt werden. So kann ein RAIG1-Polypeptid
an andere Gruppierungen, die andere Polypeptide umfassen, fusioniert
werden. Solche zusätzliche
Sequenzen und Affinitätsanhänge sind
in der Technik allgemein bekannt.
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Die
Erfindung liefert auch ein Verfahren zum Screening auf Brustkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom in einem Individuum und/oder zur Überwachung
der Wirksamkeit einer Anti-Brustkrebs-,
Anti-Darmkrebs- und/oder Anti-Osteosarkom-Therapie, wobei in dem
Verfahren in einer dem Individuum entnommenen biologischen Probe
eine Nukleinsäure
nachweist, die:
- a) die DNA-Sequenz, gezeigt
in 2 (SEQ ID NO: 2), oder deren RNA-Äquivalent
umfaßt
oder daraus besteht:
- b) eine Sequenz aufweist, die zu einer Sequenz aus a) komplementär ist; oder
- c) eine Sequenz aufweist, die für ein oben definiertes Polypeptid
codiert.
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Sofern
der Kontext nichts anderes angibt, umfassen RAIG1-Nukleinsäuren die
oben in a) bis c) definierten Nukleinsäuremoleküle und können eines oder mehrere der
folgenden Merkmale aufweisen:
- 1) sie können DNA
oder RNA sein;
- 2) sie können
einzel- oder doppelsträngig
sein;
- 3) sie können
in im wesentlichen reiner Form vorliegen. Daher können sie
in einer Form bereitgestellt werden, die im wesentlichen frei ist
von kontaminierenden Proteinen und/oder von anderen Nukleinsäuren; und
- 4) sie können
Introns aufweisen oder nicht (z. B. als cDNA).
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Die
Verwendung von Nukleinsäuren,
die zu den in a) bis c) oben beschriebenen RAIG1-Nukleinsäuren komplementär sind und
die an diese RAIG1-Nukleinsäuren
hybridisieren können,
ist möglich.
Solche Nukleinsäuremoleküle werden
als „Hybridisierungs"-Nukleinsäuremoleküle bezeichnet.
Beispielsweise, aber ohne Einschränkung, können Hybridisierungsnukleinsäuremoleküle als Sonden
oder Primer nützlich
sein. Hybridisierungsnukleinsäuremoleküle können einen
hohen Grad an Sequenzidentität
entlang ihrer Länge
mit einem Nukleinsäuremolekül innerhalb
des Umfangs von a) bis c) oben aufweisen (z. B. mindestens 50 %,
mindestens 75 %, mindestens 80 %, mindestens 85 %, mindestens 90
%, mindestens 95 % oder mindestens 98 % Sequenzidentität).
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Hybridisierungsassays
können
zum Nachweis, zur Prognose, zur Diagnose oder zur Überwachung der
Karzinomtherapie, z. B. von Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs,
Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom, in einem
Individuum verwendet werden. Demgemäß umfaßt ein solcher Hybridisierungsassay:
- i) das Kontaktieren einer biologischen Probe,
erhalten aus einem Individuum, enthaltend Nukleinsäure, mit einer
Nukleinsäuresonde,
die an ein RAIG1-Nukleinsäuremolekül hybridisieren
kann, unter Bedingungen, bei denen die Hybridisierung stattfinden
kann; und
- ii) den Nachweis oder die Messung einer sich daraus ergebenden
Hybridisierung.
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Bevorzugt
sind solche Hybridisierungsmoleküle
mindestens 10 Nukleotide lang und sind bevorzugt mindestens 25 oder
mindestens 50 Nukleotide lang. Stärker bevorzugt hybridisieren
Hybridisierungsnukleinsäuremoleküle spezifisch
an Nukleinsäuren
innerhalb des Umfangs von a) bis c) oben. Am stärksten bevorzugt findet die
Hybridisierung unter stringenden Hybridisierungsbedingungen statt.
Ein Beispiel für
stringende Hybridisierungsbedingungen ist, wenn die Versuchshybridisierung
bei einer Temperatur von etwa 35 bis etwa 65 °C unter Verwendung einer Salzlösung, die
etwa 0,9 M ist, durchgeführt
wird. Ein Fachmann wird jedoch unter Berücksichtigung von Variablen
wie der Sondenlänge,
der Grundzusammensetzung, der Art der vorhandenen Ionen usw. in
der Lage sein, die Bedingungen je nach Bedarf zu variieren.
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Es
kann ein diagnostischer Kit, umfassend eine Nukleinsäuresonde,
die an ein RAIG1-Polypeptid
codierende RNA hybridisieren kann, geeignete Reagenzien und Instruktionen
zur Verwendung, bereitgestellt werden.
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Es
kann ein diagnostischer Kit bereitgestellt werden, der in einem
oder mehreren Behältern
ein Paar Primer umfaßt,
die unter geeigneten Reaktionsbedingungen die Amplifikation von
mindestens einem Teil eines RAIG1-Nukleinsäuremoleküls vorbereiten können, wie
durch Polymerasekettenreaktion (siehe z. B. Innis et al., 1990,
PCR Protocols, Academic Press, Inc., San Diego, CA), Ligasekettenreaktion
(siehe
EP 320,308 ), Verwendung
von Q-Replikase, zyclische Sondenreaktion oder andere Verfahren,
die in der Technik bekannt sind. Typischerweise sind Primer mindestens
acht Nukleotide lang und werden bevorzugt mindestens zehn bis fünfundzwanzig
Nukleotide und stärker
bevorzugt fünfzehn
bis fünfundzwanzig
Nukleotide lang sein. In einigen Fällen können Primer verwendet werden,
die mindestens dreißig
oder mindestens fünfunddreißig Nukleotide lang
sind.
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In
einem weiteren Aspekt umfaßt
das Verfahren zum Nachweis der Gegenwart eines RAIG1-Polypeptids den Nachweis
des gefangenen Polypeptids unter Verwendung eines direkt oder indirekt
markierten Nachweisreagens.
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Ein
RAIG1-Polypeptid kann mittels irgendeines Immunassays, der in der
Technik bekannt ist, nachgewiesen werden, einschließlich, ohne
Einschränkung,
kompetitiver und nicht kompetitiver Assaysysteme unter Verwendung
von Techniken wie Western-Blots, Radioimmunoassays, ELISA (heterologer
Enzym-Immunassay), „Sandwich"-Immunassays, Immunpräzipitationsassays,
Präzipitinreaktionen,
Geldiffusionspräzipitinreaktionen,
Immundiffusionsassays, Agglutinationsassays, Komplement-Fixationsassays,
immunradiometrischer Assays, Fluoreszenzimmunassays und Protein
A-Immunassays.
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Es
können
diagnostische Kits bereitgestellt werden, die ein Fängerreagens
(z. B. einen Antikörper)
gegen ein RAIG1-Polypeptid, wie oben definiert, umfassen. Überdies
kann ein solcher Kit gegebenenfalls eines oder mehreres von folgendem
umfassen:
- (1) Instruktionen zur Verwendung
des Fängerreagens
zur Diagnose, Prognose, therapeutischen Überwachung oder einer Kombination
dieser Anwendungen;
- (2) einen markierten Bindungspartner für das Fängerreagens;
- (3) eine Festphase (wie einen Reagensstreifen), auf der das
Fängerreagens
immobilisiert ist;
und
- (4) ein Etikett oder eine Beilage, denen die Durchführgenehmigung
zur diagnostischen, prognostischen oder therapeutischen Verwendung
oder einer Kombination dieser zu entnehmen sind.
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Wenn
kein markierter Bindungspartner für das Fängerreagens vorliegt, kann
das Anti-Polypeptid-Fängerreagens
selbst mit einem nachweisbaren Marker markiert sein, z. B. mit einer
chemilumineszierenden, enzymatischen, fluoreszierenden oder radioaktiven
Gruppierung (siehe oben).
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Diagnoseverfahren
können
unter Verwendung zahlreicher Verfahren, die einem Fachmann bekannt sind,
durchgeführt
werden, einschließlich,
ohne Einschränkung,
Immunpräzipitation,
gefolgt von Natriumdodecylsulfatpolyacrylamidgelelektrophorese,
zweidimensionaler Gelelektrophorese, kompetitiver und nicht-kompetitiver
Assaysysteme unter Verwendung von Techniken wie Western-Blots, Immunzytochemie, Immunhistochemie,
Immunassays, z.B. Radioimmunassays, ELISA (heterologer Enzym-Immunassay), „Sandwich"-Immunassays, Immunpräzipitationsassays,
Präzipitinreaktionen,
Geldiffusionspräzipitinreaktionen,
Immun diffusionsassays, Agglutinationsassays, Komplement-Fixationsassays,
immunradiometrischen Assays, Fluoreszenzimmunassays und Protein
A-Immunassays.
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Die
RAIG1-Polypeptide stellen ein geeignetes Target zur Behandlung eines
Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs,
Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom, dar. Daher sind
Verfahren zur Identifizierung von Mitteln, die mit der Expression
oder Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids oder der Expression eines RAIG1-Nukleinsäuremoleküls interagieren
oder sie modulieren, möglich.
Durch diese Screeningverfahren identifizierte Mittel sind potentielle
Therapeutika zur Verwendung bei der Behandlung von Karzinom, z.
B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom.
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Die
Mittel können
aus einem breiten Bereich an in Frage kommenden Mitteln ausgewählt werden.
Beispiele für
in Frage kommende Mittel umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Nukleinsäuren
(z. B. DNA und RNA), Antikörper,
Kohlenhydrate, Lipide, Proteine, Polypeptide, Peptide, Peptidomimetika,
kleine Moleküle und
andere Arzneistoffe. Die Mittel sind unter Verwendung irgendeines
der zahlreichen Ansätze
in den Verfahren der kombinatorischen Bibliothek, die in der Technik
bekannt sind, erhältlich,
einschließlich:
biologischer Bibliotheken; räumlich
adressierbarer paralleler Festphasen- oder Lösungsphasenbibliotheken; synthetischer
Bibliotheksverfahren, die der Dekonvulation bedürfen; der „Ein Kügelchen-eine Verbindung"-Bibliotheksverfahren;
und synthetischer Bibliotheksverfahren unter Verwendung der Affinitätschromatographie-Selektion.
Der Ansatz der biologischen Bibliothek ist für Peptidbibliotheken geeignet,
während
die anderen vier Ansätze
auf Peptid-, Nicht-Peptidoligomer-
oder kleine Molekülbibliotheken
von Verbindungen anwendbar sind (Lam, 1997, Anticancer Drug Des.
12: 145;
US 5,738, 996 ;
und
US 5,807, 683 ).
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Beispiele
für geeignete
Verfahren, die auf der vorliegenden Beschreibung basieren, für die Synthese molekularer
Bibliotheken sind in der Technik zum Beispiel in: DeWitt et al.,
1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 6909; Erb et al., 1994, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 91: 11422; Zuckermann et al., 1994, J. Med.
Chem. 37: 2678; Cho et al., 1993, Science 261: 1303; Carrell et
al., 1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 2059; Carell et al.,
1994, Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 33: 2061; und Gallop et al., 1994,
J. Med. Chem. 37: 1233 zu finden.
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Bibliotheken
von Verbindungen können
beispielsweise in Lösung
(z. B. Houghten, 1992, Bio/Techniques 13: 412–421), oder auf Kügelchen
(Lam, 1991, Nature 354: 82–84),
Chips (Fodor, 1993, Nature 364: 555–556), Bakterien (
US 5,223, 409 ), Sporen (
US 5,571, 698 ; 5,403, 484; und 5,223,409),
Plasmiden (Cull et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 1865–1869) oder
Phage (Scott und Smith, 1990, Science 249: 386–390; Devlin, 1990, Science
249: 404–406;
Cwirla et al. 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 6378–6382; und
Felici, 1991, J. Mol. Biol. 222: 301–310) dargestellt werden.
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Mittel,
die mit einem RAIG1-Polypeptid interagieren (z. B. daran binden),
können
in einem Zell-basierenden Assay identifiziert werden, wo die Population
an Zellen, die ein RAIG1-Polypeptid
exprimieren, mit einem in Frage kommenden Mittel kontaktiert werden
kann und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren,
bestimmt wird. Vorzugsweise kann die Fähigkeit des in Frage kommenden Mittels,
mit einem RAIG1-Polypeptid
zu interagieren, mit einem Referenzbereich oder einer Kontrolle
verglichen werden. Alternativ können
eine erste und eine zweite Population an Zellen, die ein RAIG1-Polypeptid exprimieren,
mit einem in Frage kommenden Mittel oder einem Kontrollmittel kontaktiert
werden, und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren,
kann durch den Vergleich des Unterschiedes hinsichtlich der Wechselwirkung
zwischen dem in Frage kommenden Mittel und dem Kontrollmittel bestimmt
werden. Nach Bedarf kann diese Art von Assay zum Screening einer
Vielzahl (z. B. einer Bibliothek) an in Frage kommenden Mitteln
unter Verwendung einer Vielzahl von Zellpopulationen, die ein RAIG1-Polypeptid
exprimieren, verwendet werden. Nach Bedarf kann diese Art von Assay
zum Screening einer Vielzahl (z. B. einer Bibliothek) an in Frage
kommenden Mitteln verwendet werden. Die Zelle kann beispielsweise
prokaryotischen (z. B. E. coli) oder eukaryotischen Ursprungs (z.
B. Hefe oder Säuger)
sein. Ferner können
die Zellen das RAIG1-Polypeptid
endogen exprimieren oder genetisch zur Expression des Polypeptids
konstruiert werden. In einigen Ausführungsformen ist das RAIG1-Polypeptid
oder das in Frage kommende Mittel beispielsweise mit einer radioaktiven
Markierung (wie 32P, 35S
oder125I) oder einer fluoreszierenden Markierung (wie
Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin,
Allophycocyanin, o-Phthaldehyd oder Fluorescamin) markiert, um so
den Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einem Polypeptid und
einem in Frage kommenden Mittel zu ermöglichen.
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Mittel,
die mit einem RAIG1-Polypeptid interagieren (z. B. daran binden),
können
in einem Zell-freien Assaysystem identifiziert werden. wo eine Probe,
die ein RAIG1-Polypeptid exprimiert, mit einem in Frage kommenden
Mittel kontaktiert wird und die Fähigkeit des in Frage kommenden
Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren, bestimmt wird. Bevorzugt
kann die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren,
mit einem Referenzbereich oder einer Kontrolle verglichen werden.
Bevorzugt können
eine erste und eine zweite Probe, die natives oder rekombinantes
RAIG1-Polypeptid umfassen, mit einem in Frage kommenden Mittel oder
einem Kontrollmittel verglichen werden, und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren,
kann durch den Vergleich des Unterschiedes hinsichtlich der Wechselwirkung
zwischen dem in Frage kommenden Mittel und dem Kontrollmittel bestimmt
werden. Nach Bedarf kann dieser Assay zum Screening einer Vielzahl
(z. B. einer Bibliothek) von in Frage kommenden Mitteln unter Verwendung
einer Vielzahl von RAIG1-Polypeptidproben verwendet werden. Bevorzugt
wird das Polypeptid zuerst beispielsweise durch die Kontaktierung
des Polypeptids mit einem immobilisierten Antikörper, der dieses spezifisch
erkennt und daran bindet, oder durch die Kontaktierung eines gereinigten
Präparats
aus Polypeptid mit einer zur Bindung von Proteinen konstruierten
Oberfläche
immobilisiert. Das Polypeptid kann teilweise oder vollständig gereinigt
(z. B. teilweise oder vollständig
frei von anderen Polypeptiden) oder Teil eines Zellysats sein. Ferner
kann das Polypeptid ein Fusionsprotein sein, das das RAIG1-Polypeptid
oder einen biologisch aktiven Teil davon und eine Domäne wie Glutathionin-S-transferase
umfaßt.
Alternativ kann das Polypeptid unter Verwendung von Techniken, die
einem Fachmann bekannt sind (z. B. Biotinylierungskit, Pierce Chemicals;
Rockford, IL) biotyniliert werden. Die Fähigkeit des in Frage kommenden
Mittels, mit dem Polypeptid zu interagieren, kann durch Verfahren,
die einem Fachmann bekannt sind, dupliziert werden.
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Ein
RAIG1-Polypeptid kann als ein „Köderprotein" in einem Zwei-Hybrid-Assay
oder Drei-Hybrid-Assay
zur Identifizierung anderer Proteine, die an das RAIG1-Polypeptid
binden oder damit interagieren, verwendet werden (siehe z. B.
US 5,283, 317 ; Zervos et
al., 1993, Cell 72: 223–232;
Madura et al. 1993, J. Biol. Chem. 268: 12046–12054; Bartel et al., 1993,
Bio/Techniques 14: 920–924;
Iwabuchi et al., 1993, Oncogene 8 : 1693–1696; und WO 94/10300). Wie
ein Fachmann erkennen wird, sind solche Bindungsproteine auch in
die Ausbreitung von Signalen eines RAIG1-Polypeptids involviert.
Beispielsweise können
sie Upstream- oder Downstreamelemente eines Signalweges, der ein
RAIG1-Polypeptid umfaßt, sein.
Alternativ können
Polypeptide, die mit einem RAIG1-Polypeptid interagieren, durch
die Isolierung eines Proteinkomplexes, der ein RAIG1-Polypeptid
umfaßt
(d. h. ein RAIG1-Polypeptid,
das direkt oder indirekt mit einem oder mehreren anderen Polypeptiden
interagiert) und Identifizierung der damit verbundenen Proteine
unter Anwendung von in der Technik bekannten Verfahren, wie Massenspektrometrie
oder Westernblotting, identifiziert werden (siehe beispielsweise
Blackstock, W. & Weir,
M. 1999, Trends in Biotechnology, 17: 121–127; Rigaut, G. 1999, Nature Biotechnology,
17: 1030–1032;
Husi, H. 2000, Nature Neurosci. 3: 661–669; Ho, Y. et al., 2002,
Nature, 415: 180–183;
Gavin, A. et al., 2002, Nature, 415: 141–147).
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In
all diesen Fällen
kann die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, direkt oder indirekt mit dem RAIG1-Polypeptid
zu interagieren, durch Verfahren, die einem Fachmann bekannt sind,
bestimmt werden. Beispielsweise, jedoch ohne Einschränkung, kann
die Wechselwirkung zwischen dem in Frage kommenden Mittel und einem
RAIG1-Polypeptid durch Durchflußzytometrie,
einen Szintillationsassay, einen Aktivitätsassay, Massenspektrometrie,
Mikroskopie, Immunpräzipitation
oder Western-Blot-Analyse bestimmt werden.
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Mittel,
die kompetitiv mit einem RAIG1-Polypeptid interagieren (d. h. kompetitiv
daran binden), können in
einem kompetitiven Bindungsassay identifiziert, und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, mit dem RAIG1-Polypeptid zu interagieren,
kann bestimmt werden. Bevorzugt kann die Fähigkeit eines in Frage kommenden
Mittels, mit einem RAIG1-Polypeptid
zu interagieren, mit einem Referenzbereich oder einer Kontrolle verglichen
werden. Vorzugsweise können
eine erste und eine zweite Population an Zellen, die sowohl ein RAIG1-Polypeptid
als auch ein Protein, das bekanntermaßen mit dem RAIG1-Polypeptid
interagiert, exprimieren, mit einem in Frage kommenden Mittel oder
einem Kontrollmittel kontaktiert werden. Die Fähigkeit des in Frage kommenden
Mittels, mit dem RAIG1-Polypeptid
kompetitiv zu interagieren, wird dann durch einen Vergleich der
Wechselwirkung in der ersten und der zweiten Zellpopulation bestimmt.
Alternativ kann eine alternative zweite Population oder eine weitere
Population an Zellen mit einem Mittel, das bekanntermaßen kompetitiv
mit einem RAIG1-Polypeptid interagiert, kontaktiert werden.
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Alternativ
können
Mittel, die kompetitiv mit einem RAIG1-Polypeptid interagieren,
in einem Zell-freien Assaysystem durch das Kontaktieren einer ersten
und einer zweiten Probe, die ein RAIG1-Polypeptid und ein Protein,
das bekanntermaßen
mit dem RAIG1-Polypeptid interagiert, umfaßt, mit einem in Frage kommenden Mittel
oder einem Kontrollmittel identifiziert werden. Die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, kompetitiv mit dem RAIG1-Polypeptid zu interagieren,
wird dann durch den Vergleich der Wechselwirkung in der ersten und
der zweiten Probe bestimmt. Alternativ kann eine alternative zweite
Probe oder eine weitere Probe, die ein RAIG1-Polypeptid umfaßt, mit
einem Mittel, das bekanntermaßen
kompetitiv mit einem RAIG1-Polypeptid interagiert, kontaktiert werden.
In jedem Fall können
das RAIG1-Polypeptid und das bekannte interagierende Protein natürlich oder
rekombinant exprimiert werden; das in Frage kommende Mittel kann
exogen zugeführt werden
oder natürlich
oder rekombinant exprimiert werden.
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Mittel,
die eine Wechselwirkung zwischen einem RAIG1-Polypeptid und einem
anderen Mittel, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, einem Protein, modulieren,
können
in einem Zell-basierenden Assay durch Kontaktierung von Zellen,
die ein RAIG1-Polypeptid exprimieren, in Gegenwart eines bekannten
Interaktionsmittels mit einem in Frage kommenden Modulationsmittel
und Selektion des in Frage kommenden Mittels, das die Wechselwirkung
moduliert, identifiziert werden. Alternativ können die Mittel, die eine Wechselwirkung
zwischen einem RAIG1-Polypeptid und einem anderen Mittel, zum Beispiel,
aber ohne Einschränkung, einem
Protein, modulieren, in einem Zell-freien Assaysystem durch Kontaktierung
des Polypeptids mit einem Mittel, das bekanntermaßen mit
dem Polypeptid interagiert, in Gegenwart eines in Frage kommenden
Mittels, identifiziert werden. Ein Modulationsmittel kann als ein
Antikörper,
ein Cofaktor, ein Inhibitor, ein Aktivator agieren oder kann eine
antagonistische oder agonistische Wirkung auf die Wechselwirkung
zwischen einem RAIG1-Polypeptid
und einem bekannten Mittel haben. Wie oben angegeben, kann die Fähigkeit
des bekannten Mittels, mit einem RAIG1-Polypeptid zu interagieren,
durch Verfahren, die einem Fachmann bekannt sind, bestimmt werden.
Diese Assays, ob nun Zell-basierend oder Zellfrei, können zum
Screening einer Vielzahl (z. B. einer Bibliothek) in Frage kommender
Mittel verwendet werden.
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Ein
Zell-basierendes Assaysystem kann zur Identifizierung von Mitteln,
die die Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids modulieren (d. h. stimulieren oder inhibieren)
können,
verwendet werden. Demgemäß wird die
Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids in einer Population von Zellen, die ein
RAIG1-Polypeptid natürlich
oder rekombinant exprimieren, in Gegenwart eines in Frage kommenden
Mittels gemessen. Bevorzugt wird die Aktivität eines RAIG1-Polypeptids mit
einem Referenzbereich oder einer Kontrolle verglichen. Bevorzugt
wird die Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids in einer ersten und einer zweiten Population
von Zellen, die ein RAIG1-Polypeptid natürlich oder rekombinant exprimieren,
in Gegenwart eines Mittels oder Abwesenheit eines in Frage kommenden
Mittels (z. B. in Gegenwart eines Kontrollmittels) gemessen, und
die Aktivität
des RAIG1-Polypeptids wird verglichen. Das in Frage kommende Mittel
kann dann, basierend auf diesem Vergleich, als ein Modulator der
Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids identifiziert werden. Alternativ kann die
Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids
in einem Zell-freien Assaysystem gemessen werden, wo das RAIG1-Polypeptid
entweder natürlich oder
rekombinant ist. Bevorzugt wird die Aktivität eines RAIG1-Polypeptids mit einem
Referenzbereich oder einer Kontrolle verglichen. Bevorzugt wird
die Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids in einer ersten und einer zweiten Probe
in Gegenwart oder Abwesenheit eines in Frage kommenden Mittels gemessen,
und die Aktivität
des RAIG1-Polypeptids
wird verglichen. Das in Frage kommende Mittel kann dann, basierend
auf diesem Vergleich, als ein Modulator der Aktivität eines
RAIG1-Polypeptids identifiziert werden.
-
Die
Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids kann durch den Nachweis seiner Wirkung auf
einen Downstream-Effektor, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, den
Gehalt oder die Aktivität
eines zweiten Messengers (z. B. cAMP, intrazelluläres Ca
2+, Diacylglycerol, IP
3 usw.),
den Nachweis der katalytischen oder enzymatischen Aktivität, den Nachweis
der Induktion eines Reportergens (z. B. Luciferase) oder den Nachweis einer
zellulären
Antwort, zum Beispiel Proliferation, Differenzierung oder Transformation,
nach Bedarf und Kenntnis eines Fachmannes bewertet werden (für Techniken
zur Messung der Aktivität
siehe z. B.
US 5,401,639 ).
Das in Frage kommende Mittel kann dann durch den Vergleich der Wirkung
des in Frage kommenden Mittels auf das Kontrollmittel als ein Modulator
der Aktivität
eines RAIG1-Polypeptids
identifiziert werden. Geeignete Kontrollmittel umfassen PBS oder
physiologische Kochsalzlösung.
-
Mittel
wie ein Enzym oder ein biologisch aktiver Teil davon, die für die Produktion
oder den Abbau eines RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure oder
für die
posttranslationale Modifikation eines RAIG1-Polypeptids verantwortlich
sind, können
identifiziert werden. In einem primären Screen werden im wesentlichen reine,
native oder rekombinant exprimierte RAIG1-Polypeptide, -Nukleinsäuren oder
zelluläre
Extrakte oder andere Proben, die native oder rekombinant exprimierte
RAIG1-Polypeptide oder -Nukleinsäuren
umfassen, mit einer Vielzahl an in Frage kommenden Mitteln kontaktiert
(zum Beispiel, aber ohne Einschränkung,
einer Vielzahl von Mitteln, dargestellt als Bibliothek), die für die posttranslationale
Proteinmodifikation eines RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure verantwortlich
sind, um solche Mittel identifizieren zu können. Die Fähigkeit des in Frage kommenden
Mittels, die Produktion, den Abbau oder die posttranslationale Modifikation eines
RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure zu modulieren, kann durch
Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, umfassend ohne Einschränkung Durchflußzytometrie,
radioaktive Markierung, einen Kinaseassay, einen Phosphataseassay,
Immunpräzipitation
und Western-Blot-Analyse oder Northern-Blot-Analyse, bestimmt werden.
-
Zellen,
die ein RAIG1-Polypeptid exprimieren, können mit einer Vielzahl in
Frage kommender Mittel kontaktiert werden. Die Fähigkeit eines solchen Mittels,
die Produktion, den Abbau oder die posttranslationale Modifikation
eines RAIG1-Polypeptids zu modulieren, kann durch Verfahren, die
einem Fachmann bekannt sind, wie oben beschrieben, bestimmt werden.
-
Mittel,
die die Expression eines RAIG1-Polypeptids modulieren (d. h. aufregulieren
oder herabregulieren), können
in einem Zell-basierenden Assaysystem identifiziert werden. Demgemäß wird eine
Population an Zellen, die ein RAIG1-Polypeptid oder eine -Nukleinsäure exprimieren,
mit einem in Frage kommenden Mittel kontaktiert, und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, die Expression des RAIG1-Polypeptids
oder der -Nukleinsäure
zu verändern,
wird durch den Vergleich mit einem Referenzbereich oder einer Kontrolle
bestimmt. Alternativ werden eine erste und eine zweite Population
an Zellen, die ein RAIG1-Polypeptid exprimieren, mit einem in Frage
kommenden Mittel oder einem Kontrollmittel kontaktiert, und die
Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, die Expression des RAIG1-Polypeptids
oder der -Nukleinsäure
zu verändern,
wird durch den Vergleich des Unterschieds hinsichtlich des Expressionsspiegels
des RAIG1-Polypeptids oder der -Nukleinsäure zwischen der ersten und
der zweiten Zellpopulationen bestimmt. Alternativ kann die Expression
des RAIG1-Polypeptids
oder der -Nukleinsäure
in der ersten Population ferner mit einem Referenzbereich oder einer
Kontrolle verglichen werden. Nach Bedarf kann dieser Assay zum Screening
einer Vielzahl (z. B. einer Bibliothek) in Frage kommender Mittel
verwendet werden. Die Zelle kann zum Beispiel prokaryotischen (z.
B. E. coli) oder eukaryotischen Ursprungs (z. B. Hefe oder Säuger) sein.
Ferner können
die Zellen ein RAIG1-Polypeptid oder eine -Nukleinsäure endogen
exprimieren oder können
genetisch für
die Expression eines RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure konstruiert
werden. Die Fähigkeit
der in Frage kommenden Mittel, die Expression eines RAIG1-Polypeptids
oder einer -Nukleinsäure
zu verändern,
kann durch Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind, bestimmt werden,
zum Beispiel und ohne Einschränkung
mittels Durchflußzytometrie,
radioaktiver Markierung, eines Szintillationsassays, Immunpräzipitation,
Western-Blot-Analyse oder Northern-Blot-Analyse.
-
Mittel
die die Expression eines RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure modulieren,
können
in einem Tiermodell identifiziert werden. Beispiele für geeignete
Tiere umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Affen,
Meerschweinchen, Hunde und Katzen. Bevorzugt stellt das verwendete
Tier ein Modell eines Karzinoms dar, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom.
Demgemäß wird einer
ersten und einer zweiten Gruppe an Säugetieren ein in Frage kommendes
Mittel oder ein Kontrollmittel verabreicht, und die Fähigkeit
des in Frage kommenden Mittels, die Expression des RAIG1-Polypeptids
oder der -Nukleinsäure
zu modulieren, wird durch den Vergleich des Unterschieds hinsichtlich
des Expressionsspiegels zwischen der ersten und der zweiten Gruppe
an Säugetieren
bestimmt. Nach Bedarf können
die Expressionsspiegel der RAIG1-Polypeptide oder der -Nukleinsäure in der
ersten und der zweiten Gruppe an Säugetieren mit dem Spiegel eines
RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure in einer Kontrollgruppe
von Säugetieren
verglichen werden. Das in Frage kommende Mittel oder ein Kontrollmittel
können
durch in der Technik bekannte Mittel (z. B. oral, rektal oder parenteral
wie intraperitoneal oder intravenös) verabreicht werden. Veränderungen
der Expression eines Polypeptids oder einer Nukleinsäure können durch
die oben erwähnten
Verfahren bewertet werden. Genauer gesagt, kann ein therapeutisch
wirksames Mittel durch die Überwachung
einer Besserung oder Verbesserung der Krankheitssymptome identifiziert
werden, um den Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder deren Fortschreiten
zu verlangsamen, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, eine Verringerung der
Tumorgröße. Zur
Bestimmung, ob ein in Frage kommendes Mittel eines oder mehrere
Symptome in Verbindung mit der Krankheit verändert hat, können Techniken,
die mit Karzinom vertrauten Ärzten
bekannt sind, verwendet werden.
-
Ein
Fachmann wird auch erkennen, daß ein
RAIG1-Polypeptid auch in einem Verfahren für die Struktur-basierende Gestaltung
eines Mittels, insbesondere eines kleinen Moleküls, das die Aktivität des Polypeptids
moduliert (z. B. stimuliert oder inhibiert) verwendet werden kann,
wobei das Verfahren:
- 1) die Bestimmung der
dreidimensionalen Struktur des Polypeptids;
- 2) den Nachweis der dreidimensionalen Struktur in dem Polypeptid
der voraussichtlich reaktiven oder Bindungsstelle(n);
- 3) die Synthese von in Frage kommenden Mitteln, die mit der
abgeleiteten reaktiven oder Bindungsstelle reagieren oder an diese
binden sollen; und
- 4) den Test, ob das in Frage kommende Mittel die Aktivität des Polypeptids
modulieren kann,
umfaßt.
-
Es
wird zu erkennen sein, daß das
oben beschriebene Verfahren wahrscheinlich ein iteratives Verfahren
ist.
-
Es
können
Mittel, die mit der Expression oder Aktivität eines RAIG1-Polypeptids oder
einer Nukleinsäure,
RAIG1-Polypeptiden, Antikörpern
und RAIG1-Nukleinsäuren
interagieren oder diese modulieren, und Verwendungen dieser für die oben
beschriebenen Behandlungen, bereitgestellt werden. Hierin nachstehend werden
die RAIG1-Polypeptide und die RAIG1-Nukleinsäuren zur Verwendung bei der
Behandlung als „Wirkstoffe" bezeichnet. Der
Ausdruck „Behandlung" umfaßt entweder
eine therapeutische oder prophylaktische Therapie. Wenn sich hierin
auf ein Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung einer Krankheit
oder eines Zustandes unter Verwendung eines bestimmten Wirkstoffes
oder einer Kombination aus Mitteln bezogen wird, ist anzunehmen,
daß ein
solcher Verweis die Verwendung des Wirkstoffes oder der Kombination
aus Mitteln bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
oder Vorbeugung der Krankheit oder des Zustandes umfassen soll.
-
Demgemäß kann ein
Verfahren zur Prophylaxe und/oder Behandlung eines Karzinoms, z.
B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom, bereitgestellt werden, das die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge zumindest eines Wirkstoffes
an das Individuum umfaßt.
-
Um
die Wirkstoffe in Therapie (menschlich oder veterinär) verwenden
zu können,
werden diese gemäß der üblichen
pharmazeutischen Praxis, z. B. durch das Mischen des Wirkstoffes und
eines pharmazeutisch akzeptablen Trägers, für gewöhnlich zu einer pharmazeutischen
Zusammensetzung formuliert. Daher wird gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt, umfassend mindestens
einen Wirkstoff der Erfindung und einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen sind besonders zur Vorbeugung
oder Behandlung eines Karzinoms nützlich. In einem Aspekt ist
die pharmazeutische Zusammensetzung für die Verwendung als ein Impfstoff
gedacht, und somit sind irgendwelche zusätzlichen Komponenten für die Impfstoffverwendung
akzeptabel. Überdies
wird ein Fachmann erkennen, daß eines
oder mehrere geeignete Zusatzmittel zu solchen Impfstoffpräparaten
zugegeben werden können.
-
Die
Wirkstoffe können
einem Individuum auf irgendeinem Weg, der üblicherweise zur Arzneistoffverabreichung
verwendet wird, verabreicht werden, zum Beispiel können sie
parenteral, oral, topisch (einschließlich bukkal, sublingual oder
transdermal) oder durch Inhalation verabreicht werden. Der geeignetste
Weg zur Verabreichung in jedem gegebenen Fall wird von dem speziellen
Wirkstoff, dem involvierten Karzinom, dem Individuum und der Art
und Schwere der Krankheit und des physikalischen Zustandes des Individuums
abhängen.
-
Die
Wirkstoffe können
in Kombination, z. B. simultan, nacheinander oder getrennt, mit
einem oder mehreren anderen therapeutisch aktiven Mitteln, z. B.
anti-karzinomen Mitteln, verabreicht werden.
-
Die
von einem Wirkstoff zu verabreichende Dosis wird gemäß dem speziellen
Wirkstoff, dem involvierten Karzinom, dem Individuum und der Art
und Schwere der Krankheit und dem physikalischen Zustand des Individuums
und dem gewählten
Verabreichungsweg abhängen;
die geeignete Dosis kann ohne weiteres von einem Fachmann bestimmt
werden. Zur Behandlung eines Karzinoms bei Menschen oder Tieren
kann die Dosis im Bereich von 0,01 mg/kg bis 750 mg/kg liegen. Zur
prophylaktischen Verwendung bei Menschen und Tieren kann die Dosis
im Bereich von 0,01 mg/kg bis 100 mg/kg liegen.
-
Die
Zusammensetzungen können
in Abhängigkeit
des Verabreichungsvorganges 0,1 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 60 Gew.-%,
des Wirkstoffes der Erfindung enthalten.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen können günstigerweise in Einheitsdosierungsformen
angeboten werden, die eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffes der
Erfindung pro Dosis enthalten. Eine solche Einheit kann zum Beispiel,
aber ohne Einschränkung,
750 mg/kg bis 0,1 mg/kg enthalten, was von dem zu behandelnden Zustand,
dem Verabreichungsweg und dem Alter, dem Geweicht und dem Zustand
des Individuums abhängt.
Bevorzugte Einheitsdosierungszusammensetzungen sind die, die eine
tägliche
Dosis oder Subdosis, wie oben erwähnt, oder einen entsprechenden
Bruchteil davon, des Wirkstoffes enthalten.
-
Ein
Fachmann wird erkennen, daß die
optimale Menge und Einteilung einzelner Dosierungen eines Wirkstoffes
durch die Art und das Ausmaß des
zu behandelnden Zustandes, die Verabreichungsform, den -weg und
die -stelle und das spezielle zu behandelnde Individuum bestimmt
werden und daß solche
Optima durch herkömmliche
Techniken bestimmt werden können.
Ein Fachmann wird auch erkennen, daß der optimale Behandlungsablauf,
d. h. die Anzahl der Dosen eines Wirkstoffes, die pro Tag für eine definierte
Anzahl von Tagen verabreicht wird, von einem Fachmann unter Verwendung
herkömmlicher
Tests zur Bestimmung des Behandlungsablaufes ermittelt werden kann.
-
Die
Dosierregime werden so eingestellt, daß die optimale gewünschte Reaktion
erhalten wird. Beispielsweise kann eine einzelne große Pille
verabreicht werden, können
mehrere geteilte Dosen über
die Zeit verabreicht werden oder kann die Dosis proportional verringert
oder erhöht
werden, wie es die therapeutische Situation erfordert.
-
Pharmazeutisch
akzeptable Träger
zur Verwendung können
viele verschiedene Formen annehmen, die beispielsweise vom Verabreichungsweg
abhängen.
-
Zusammensetzungen
zur oralen Verabreichung können
flüssig
oder fest sein. Orale Flüssigpräparate können beispielsweise
in Form wässeriger
oder öliger
Suspensionen, Lösungen,
Emulsionen, Sirups oder Elixier vorliegen oder können als ein trockenes Produkt
zum Anrühren
mit Wasser oder einem anderen geeigneten Vehikel vor der Verwendung
angeboten werden. Orale Flüssigpräparate können Suspendiermittel,
zum Beispiel Sorbitol, Methylcellulose, Glukosesirup, Gelatine,
Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose, Aluminiumstearatgel
oder hydrierte Speisefette, Emulgatoren, zum Beispiel Lecithin,
Sorbitanmonooleat oder Akazie; Wasser; nicht wässerige Vehikel (die Speiseöle umfassen
können),
zum Beispiel Mandelöl, ölige Ester wie
Glycerin, Propylenglykol oder Ethylalkohol; Konservierungsstoffe,
zum Beispiel Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoat oder Sorbinsäure; Aromastoffe,
Konservierungsstoffe, Färbemittel
und dergleichen enthalten.
-
Im
Fall von oralen festen Präparaten
wie Pulvern, Kapseln und Tabletten, können Träger wie Stärken, Zucker, mikrokristalline
Cellulose, Verdünnungsmittel,
Granuliermittel, Schmiermittel, Bindemittel, Desintegrationsmittel
und dergleichen enthalten sein. Wegen ihrer leichten Verabreichbarkeit
bilden Tabletten und Kapseln die vorteilhafteste orale Dosiereinheitsförm, wobei
in diesem Fall im allgemeinen feste pharmazeutische Träger eingesetzt
werden. Zusätzlich
zu den oben erwähnten üblichen
Dosierungsformen können
die Wirkstoffe auch durch Mittel zur kontrollierten Freisetzung
und/oder Abgabevorrichtungen verabreicht werden. Die Tabletten und
Kapseln können
herkömmliche
Träger
oder Trägerstoffe
wie Bindemittel, zum Beispiel Sirup, Akazie, Gelatine, Sorbitol,
Traganth oder Polyvinylpyrrolidon; Füllstoffe, zum Beispiel Lactose,
Zucker, Maisstärke, Calciumphosphat,
Sorbitol oder Glycin; Tablettierschmiermittel, zum Beispiel Magnesiumstearat,
Talk, Polyethylenglykol oder Siliciumdioxid; Desintegrationsmittel,
zum Beispiel Kartoffelstärke;
oder akzeptable Benetzungsmittel wie Natriumlaurylsulfat umfassen.
Die Tabletten können
mittels wässeriger
oder nicht-wässeriger Standardtechniken
gemäß Verfahren,
die in der normalen pharmazeutischen Praxis allgemein bekannt sind, beschichtet
werden.
-
Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die zur oralen Verabreichung
geeignet sind, können
als einzelne Einheiten wie Kapseln, Cachets oder Tabletten, die
jeweils eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffes enthalten, als ein
Pulver oder Granulat, oder als eine Lösung oder eine Suspension in
einer wässerigen
Flüssigkeit,
einer nicht-wässerigen
Flüssigkeit,
einer Öl-in-Wasser-Emulsion
oder einer flüssigen
Wasser-in-Öl-Emulsion
angeboten werden. Solche Zusammensetzungen können durch irgendein pharmazeutisches
Verfahren hergestellt werden, alle diese Verfahren umfassen jedoch
den Schritt des Inverbindungbringens des Wirkstoffes mit dem Träger, der
einen oder mehrere notwendige Bestandteile bildet. Im allgemeinen werden
die Zusammensetzungen durch einheitliches und inniges Mischen des
Wirkstoffes mit flüssigen
Trägern
oder feines Zerteilen fester Träger
und dann bei Bedarf Formen des Produktes zu dem gewünschten
Präparat
hergestellt. Beispielsweise kann eine Tablette durch Komprimieren
oder Formen, gegebenenfalls mit einem oder mehreren zusätzlichen
Inhaltsstoffen, hergestellt werden.
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Komprimierte
Tabletten können
hergestellt werden, indem der Wirkstoff in frei fließender Form
wie ein Pulver oder Granulat, gegebenenfalls gemischt mit einem
Bindemittel, Schmiermittel, inerten Verdünnungsmittel, oberflächenaktiven
Mittel oder Dispergiermittel, in einer geeigneten Maschine komprimiert
wird. Geformte Tabletten können
hergestellt werden, indem ein Gemisch aus dem pulverisierten Mittel,
angefeuchtet mit einem inerten flüssigen Verdünnungsmittel, in einer geeigneten
Maschine geformt wird. Wünschenswerterweise enthält jede
Tablette etwa 1 mg bis etwa 500 mg Wirkstoff, und jedes Cachet oder
jede Kapsel enthält
etwa 1 bis etwa 500 mg Wirkstoff.
-
Zusammensetzungen,
die einen Wirkstoff umfassen, können
auch in Pulver- oder Flüssigkonzentratform
hergestellt werden. Herkömmliche
wasserlösliche
Trägerstoffe,
wie Lactose oder Saccharose, können
in die Pulver zur Verbesserung deren physikalischen Eigenschaften
eingeführt
werden. Daher umfassen besonders geeignete Pulver dieser Erfindung
50 bis 100 Gew.-% und bevorzugt 60 bis 80 Gew.-% der Kombination und
0 bis 50 Gew.-% und bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% herkömmliche
Trägerstoffe.
Bei der Verwendung im veterinären
Rahmen können
solche Pulver dem Tierfutter zugegeben werden, zum Beispiel mittels
einer intermediären
Vormischung, oder verdünnt
im Trinkwasser für
Tiere.
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Flüssige Konzentrate
zur oralen Verabreichung enthalten geeigneterweise eine Kombination
aus wasserlöslichen
Mitteln und können
gegebenenfalls ein veterinär
akzeptables mit Wasser mischbares Lösungsmittel umfassen, zum Beispiel
Polyethylenglykol, Propylenglykol, Glycerol, Glycerolformal oder
ein solches Lösungsmittel,
gemischt mit bis zu 30 Vol.-% Ethanol.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind,
können als
Lösungen
oder Suspensionen aus den Wirkstoffen der Erfindung in Wasser, geeigneterweise
gemischt mit einem oberflächenaktiven
Mittel, wie Hydroxypropylcellulose, hergestellt werden. Dispersionen
können
auch in Glycerol, flüssigen
Polyethylenglykolen und Gemischen daraus in Ölen hergestellt werden. Unter
gewöhnlichen
Lagerbedingungen enthalten diese Präparate ein Konservierungsmittel,
um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern.
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Die
pharmazeutischen Formen, die zur injizierbaren Verwendung geeignet
sind, umfassen wässerige oder
nicht-wässerige
sterile Injektionslösungen,
die Antioxidationsmittel, Puffer, Bakteriostatika und Solute enthalten
können,
die die Zusammensetzung mit dem Blut des vorgesehenen Empfängers isotonisch
machen, und wässerige
und nicht-wässerige
sterile Suspensionen, die Suspendiermittel und Verdickungsmittel
enthalten können.
Unvorbereitete Injektionslösungen,
Dispersionen und Suspensionen können
auch sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten hergestellt werden.
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Die
Zusammensetzungen können
in Einzeldosis- oder Multidosisbehältern angeboten werden, zum Beispiel
in geschlossenen Ampullen und Fläschchen
und können
zur Erhöhung
der Stabilität
unter gefriergetrockneten (lyophilisierten) Bedingungen, bei denen
unmittelbar vor der Verwendung nur der sterile flüssige Träger, zum
Beispiel Injektionswasser, zugegeben werden muß, gelagert werden. Der sterile
flüssige
Träger kann
in einem separaten Fläschchen
oder einer Ampulle geliefert werden und kann ein Lösungsmittel-
oder Dispersionsmedium sein, das beispielsweise Wasser, Ethanol,
Polyol (z. B. Glycerol, Propylenglykol und flüssiges Polyethylenglykol),
geeignete Gemische daraus und pflanzliche Öle enthält. Vorteilhafterweise können Mittel
wie ein lokales Anästhetikum,
ein Konservierungsstoff und Puffer in dem sterilen flüssigen Träger enthalten
sein.
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Die
Wirkstoffe können
so formuliert werden, daß eine
geeignete Verteilung in vivo, zum Beispiel in Liposomen, gewährleistet
ist. Für
Verfahren zur Herstellung von Liposomen siehe z. B.
US 4,522,811 ; 5,374, 548 und 5,399,331.
Die Liposome können
eine oder mehrere Gruppierungen enthalten, die selektiv in spezifische Zellen
oder Organe transportiert werden, und so die angestrebte Arzneistoffabgabe
verbessern (siehe z. B. Ranade, V. 1989, J. Clin. Pharmacol. 29:
685).
-
Exemplarische
Zielgruppierungen umfassen Folat oder Biotin (siehe z. B.
US 5,416, 016 ); Mannoside (Umezawa
et al., 1988, Biochem. Biophys. Res. Comm 153: 1038); Antikörper (Bloeman,
P. et al., 1995, FEBS Lett. 357: 140; Owais, M. et al. (1995) Antimicrob.
Agents Chemother. 39: 180); einen oberflächenaktiven Protein A-Rezeptor
(Briscoe et al. (1995) Am. J. Physiol. 1233: 134), von denen verschiedene
Spezies die Zusammensetzungen sowie Komponenten des Wirkstoffes
umfassen können;
psi 20 (Schreier et al. (1994) J. Biol. Chem. 269: 9090); siehe
auch Keinanen, K. & Laukkanen,
M., 1994, FEBS Lett. 346: 123; Killion, J. & Fidler, I., 1994, Immunomethods
4: 273. Die Wirkstoffe können
in Liposome formuliert werden, stärker bevorzugt umfassen die
Liposome eine Zielgruppierung. Am stärksten bevorzugt werden die
therapeutischen Wirkstoffe in den Liposomen durch Bolusinjektion
in eine Stelle, proximal zum Tumor, abgegeben.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an die topische Verabreichung angepaßt sind,
können
als Salben, Cremes, Suspensionen, Lotionen, Pulver, Lösungen,
Pasten, Gele, imprägnierte
Verbände,
Sprays, Aerosole oder Öle,
transdermale Hilfsmittel, Stäubepulver
und dergleichen formuliert werden. Diese Zusammensetzungen können mittels
herkömmlicher
Verfahren, die den Wirkstoff enthalten, hergestellt werden. Daher
können
sie auch kompatible herkömmliche
Träger
und Additive enthalten, wie Konservierungsmittel, Lösungsmittel
zur Unterstützung
der Arzneistoffpenetration, Feuchthaltemittel in Cremes oder Salben
und Ethanol oder Oleylalkohol für
Lotionen. Solche Träger
können
etwa 1 bis etwa 98 % der Zusammensetzung ausmachen. Üblicher
machen sie bis zu etwa 80 % der Zusammensetzung aus. Nur zur Veranschaulichung,
eine Creme oder eine Salbe wird durch das Mischen ausreichender
Mengen von hydrophilem Material und Wasser, enthaltend etwa 5 bis
10 Gew.-% des Wirkstoffes, in zur Erzeugung einer Creme oder Salbe
mit der gewünschten
Konsistenz ausreichenden Mengen hergestellt.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an die transdermale Verabreichung angepaßt sind,
können
als einzelne Pflaster, die für
einen längeren
Zeitraum in innigem Kontakt mit der Epidermis des Empfängers bleiben
sollen, angeboten werden. Beispielsweise kann der Wirkstoff durch
Iontophorese von dem Pflaster abgegeben werden.
-
Für Anwendungen
auf externen Geweben, beispielsweise dem Mund und der Haut, werden
die Zusammensetzungen bevorzugt als eine topische Salbe oder Creme
aufgetragen. Bei der Formulierung in eine Salbe kann der Wirkstoff
entweder mit einer paraffinischen oder einer mit Wasser mischbaren
Salbengrundlage eingesetzt werden. Alternativ kann der Wirkstoff
mit einer Öl-in-Wasser-Cremegrundlage
oder einer Wasser-in-Öl-Grundlage
in eine Creme formuliert werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an die topische Verabreichung in den Mund
angepaßt sind,
umfassen Tabletten, Pastillen und Mundwässer.
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Pharmazeutisch
Zusammensetzungen, die an die topische Verabreichung durch das Auge
angepaßt sind,
umfassen Augentropfen, wobei der Wirkstoff in einem geeigneten Träger, insbesondere
einem wässerigen
Lösungsmittel,
gelöst
oder suspendiert ist. Sie umfassen ebenso topische Salben oder Cremes
wie oben.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur rektalen Verabreichung geeignet sind,
in denen der Träger
ein Feststoff ist, werden am stärksten
bevorzugt als Einzeldosiszäpfchen
angeboten. Geeignete Träger umfassen
Kakaobutter oder Glycerid oder andere Materialien, die üblicherweise
in der Technik verwendet werden, und die Zäpfchen können günstigerweise durch das Mischen
der Kombination mit dem/den weichgemachten oder geschmolzenen Träger(n),
gefolgt vom Abkühlen
und Formgeben, gebildet werden. Sie können auch als Klistiere verabreicht
werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die an die vaginale Verabreichung angepaßt sind,
können
als Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprayzusammensetzungen
angeboten werden. Diese können
Feuchthaltemittel oder Grundlagen, wie sie üblicherweise in der Technik
verwendet werden, umfassen.
-
Es
kann die Verwendung von mindestens einem RAIG1-Polypeptid bei der
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei der Behandlung eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
bereitgestellt werden. Vorzugsweise können rekombinante RAIG1-Polypetide bei der
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs,
Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom, verwendet werden.
Genauer gesagt, wird ein RAIG1-Polypeptid
mit einem anderen Polypeptid fusioniert, so daß die Proteintransduktionsdomäne des HIV/Tat-Proteins,
die den Eintritt des Fusionsproteins in eine Zelle erleichtert (Asoh,
S. et al., 2002, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 99: 17107–17112)
zur Verwendung bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Behandlung eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
bereitgestellt wird.
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Rekombinante
RAIG1-Polypeptide können
durch in der Technik allgemein bekannte Verfahren aus genetisch
veränderten
Wirtszellen, die Expressionssysteme umfassen, hergestellt werden.
Demgemäß bezieht sich
die vorliegende Erfindung auch auf Expressionssysteme, die ein RAIG1-Polypeptid
oder eine RAIG1-Nukleinsäure
umfassen, auf Wirtszellen, die mit solchen Expressionssystemen genetisch
verändert
wurden, und auf die Herstellung von RAIG1-Polypeptiden durch rekombinante Techniken.
Zur Produktion rekombinanter Polypeptide können auch Zell-freie Translationssysteme
eingesetzt werden (z. B. Kaninchen-Retikulozytlysat, Weizenkeimlysat, SP6/T7
in vitro T & T
und RTS 100 E. Coli HY-Transkription
und Translationskits von Roche Diagnostics Ltd., Lewes, UK und das
TNT Quick coupled-Transkriptions/Translationssystem von Promega, UK,
Southampton, UK).
-
Für die Produktion
von rekombinantem RAIG1-Polypeptid können Wirtszellen zur Einführung von
Expressionssystemen oder Teilen davon für RAIG1-Nukleinsäuren genetisch
verändert
werden. Eine solche Einführung
kann unter Verwendung von Verfahren, die in der Technik allgemein
bekannt sind, wie Calciumphosphattransfektion, DEAD-Dextranvermittelte
Transfektion, Transvektion, Mikroinjektion, kationische Lipid-vermittelte
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Scrape Loading, ballistische
Einführung
oder Infektion durchgeführt
werden (siehe z. B. Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology,
1986 und Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
2. Aufl., Cold Spring Harbour laboratory Press, Cold Spring Harbour, NY,
1989).
-
Repräsentative
Beispiele für
Wirtszellen umfassen bakterielle Zellen, z. B. E. Coli-, Streptokokken-, Staphtylokokken-,
Streptomyceten- und Bacillus subtilis-Zellen; Pilzzellen, wie Hefezellen
und Aspergillus-Zellen; Insektenzellen wie Drosophila S2- und Spodoptera
Sf9-Zellen; Tierzellen
wie CHO-, COS-, HeLa-, C127-, 3T3-, HEK 293-, BHK- und Bowes-Melanom-Zellen; und
Pflanzenzellen.
-
Es
können
viele Expressionssysteme verwendet werden, wie zum Beispiel und
ohne Einschränkung chromosomale,
episomale und Virus-abgeleitete Systeme, z. B. Vektoren, die von
bakteriellen Plasmiden, von Bakteriophage, von Transposonen, von
Hefeepisomen, von Insertionssequenzen, von Hefechromosomenelementen,
von Viren wie Bakuloviren, Papovaviren wie SV40, Vakziniaviren,
Adenoviren, Geflügelpockenviren, Pseudorabies-Viren
und Retroviren abgleitet sind, und Vektoren, die von Kombinationen
davon abgeleitet sind, wie die, die von genetischen Plasmid- und
Bakteriophage-Elementen, wie Cosmiden und Phagemiden abgeleitet
sind. Die Expressionssysteme können
Kontrollregionen enthalten, die die Expression sowohl regulieren als
auch hervorrufen. Im allgemeinen kann jedes System oder jeder Vektor,
das/der eine Nukleinsäure
zur Erzeugung eines Polypeptids in einem Wirt halten, vermehren
oder exprimieren kann, verwendet werden. Die geeignete Nukleinsäuresequenz
kann in ein Expressionssystem durch viele allgemein bekannte und
routinemäßige Techniken
inseriert werden, wie die, die in Sambrook et al. oben angegeben
sind. Geeignete Sekretionssignale können in das RAIG1-Polypeptid
eingebracht werden, um die Sekretion des translatierten Proteins in
den Lumen des endoplasmatischen Retikulums, des Periplasmas oder
der extrazelluläre
Umgebung zu ermöglichen.
Diese Signale können
aus dem RAIG1-Polypeptid
stammen oder sie können
heterologe Signale sein.
-
RAIG1-Polypeptide
können
in isolierter Form bereitgestellt werden und RAIG1-Polypeptide umfassen, die
zumindest in einem gewissen Ausmaß gereinigt worden sind. RAIG1-Polypeptide
können
unter Verwendung rekombinanter Verfahren, synthetisch oder durch
eine Kombination aus diesen Verfahren hergestellt werden. Die RAIG1-Polypeptide
können
in im wesentlichen reiner Form, das heißt im wesentlichen frei von
anderen Proteinen, bereitgestellt werden. Daher kann ein RAIG1-Polypeptid
in einer Zusammensetzung, in der es die hauptsächliche Komponente ist (d.
h. es ist mit einem Niveau von mindestens 50 %; bevorzugt mindestens 75
%, mindestens 80 %, mindestens 85 %, mindestens 90 % oder mindestens
95 % vorhanden; bestimmt auf einer Gewicht/Gewicht-Basis, ausschließlich Lösungsmitteln
oder Trägern)
bereitgestellt werden.
-
Soll
ein RAIG1-Polypeptid zur Verwendung in Zell-basierenden Screeningassays
exprimiert werden, wird das Polypeptid bevorzugt an der Zelloberfläche erzeugt.
In diesem Fall können
die Zellen vor der Verwendung in dem Screeningassay geerntet werden.
Wird das RAIG1-Polypeptid
in das Medium sekretiert, kann das Medium zur Isolierung des Polypeptids
gewonnen werden. Bei einer intrazellulären Erzeugung müssen die Zellen
vor der Gewinnung des RAIG1-Polypeptids zuerst lysiert werden.
-
RAIG1-Polypeptide
können
aus rekombinanten Zellkulturen durch allgemein bekannte Verfahren,
einschließlich
Ammoniumsulfat- oder Ethanolpräzipitation,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationenaustauschchromatographie, Phosphocellulosechromatographie,
Affini tätschromatographie,
Chromatographie auf Basis hydrophober Wechselwirkungen, Hydroxylapatitchromatographie,
Molekularsiebchromatographie, Zentrifugationsverfahren, Elektrophoreseverfahren
und Lectinchromatographie, gewonnen und gereinigt werden. Es wird
eine Kombination dieser Verfahren verwendet. Alternativ wird Hochdruckflüssigchromatographie
verwendet. Alternativ kann ein Antikörper, der spezifisch an ein
RAIG1-Polypeptid bindet, zur Abreicherung einer Probe, die ein RAIG1-Polypeptid
des Polypeptids umfaßt,
oder zur Reinigung des Polypeptids verwendet werden. Zur Rückfaltung
können
allgemein bekannte Techniken verwendet werden, um so native oder
aktive Konformationen der RAIG1-Polypeptide zu regenerieren, wenn
die Polypeptide während
der Isolierung und/oder Reinigung denaturiert worden sind.
-
Es
kann die Verwendung mindestens einer RAIG1-Nukleinsäure bei
der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei der Behandlung eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
bereitgestellt werden.
-
Hybridisierende
RAIG1-Nukleinsäuremoleküle können als
Antisense-Moleküle
zur Veränderung
der Expression von RAIG1-Polypeptiden durch die Bindung an komplementäre RAIG1-Nukleinsäuren verwendet werden
und können
bei der Behandlung oder Vorbeugung eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs,
Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs
und/oder Osteosarkom, verwendet werden. Eine Antisense-Nukleinsäure umfaßt eine
RAIG1-Nukleinsäure,
die aufgrund dessen, daß etwas
von der Sequenz, die zu einem Teil einer RNA (bevorzugt mRNA) komplementär ist, ein
RAIG1-Polypeptid codiert, hybridisieren kann. Die Antisense-Nukleinsäure kann
zu einem codierenden/oder nicht-codierenden Bereich einer mRNA, die
solch ein Polypeptid codiert, komplementär sein. Am stärksten bevorzugt
wird die Expression eines RAIG1-Polypeptids unter Verwendung von
Antisense-Nukleinsäuren inhibiert.
Daher kann die therapeutische oder prophylaktische Verwendung von
Nukleinsäuren,
die mindestens acht Nukleotide umfassen, die antisense zu einem
Gen oder cDNA sind, die ein RAIG1-Polypeptid codieren, bereitgestellt
werden.
-
Die
Symptome eines Karzinoms können
durch die Senkung des Spiegels oder der Aktivität eines RAIG1-Polypeptids unter
Verwendung von Gensequenzen, die ein Polypeptid, wie hierin definiert,
codieren, in Verbindung mit allgemein bekannten Gen-„Ausschalt-", Ribo zym- oder Tripelhelix-Verfahren
zur Verringerung der Genexpression des Polypeptids gebessert werden.
In diesem Ansatz werden Ribozym- oder Tripelhelixmoleküle zur Modulierung
der Aktivität,
Expression oder Synthese des Gens und somit zur Besserung der Symptome
eines Karzinoms verwendet. Solche Moleküle können so konstruiert sein, daß sie die
Expression eines Mutanten- oder Nicht-Mutantenzielgens verringern
oder inhibieren. Techniken zur Produktion und Verwendung solcher
Moleküle
sind einem Fachmann allgemein bekannt.
-
Die
endogene RAIG1-Polypeptid-Expression kann auch durch die Inaktivierung
oder das „Ausschalten" des Gens, das das
Polypeptid codiert, oder des Promoters eines solchen Gens unter
Verwendung der gezielten homologen Rekombination verringert werden
(siehe beispielsweise Smithies, et al., 1985, Nature 317: 230–234; Thomas & Capecchi, 1987,
Cell 51: 503–512;
Thompson et al., 1989, Cell 5: 313–321; und Zijlstra et al.,
1989, Nature 342: 435–438).
Beispielsweise kann ein Mutantengen, das ein nicht-funktionales
Polypeptid (oder eine völlig
unverwandte DNA-Sequenz), flankiert von DNA, die zu dem endogenen
Gen homolog ist (entweder die codierenden Bereiche oder die Regulationsbereiche
des Gens, das das Polypeptid codiert) codiert, mit oder ohne selektierbaren
Marker und/oder einem negativen selektierbaren Marker zur Transfektion von
Zellen, die das Zielgen in vivo exprimieren, verwendet werden. Die
Insertion des DNA-Konstrukts mittels gezielter homologer Rekombination
führt zur
Inaktivierung des Zielgens.
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Die
Nukleinsäure
kann mittels einer Gentherapie verabreicht werden (siehe zum Beispiel
Hoshida, T. et al., 2002, Pancreas, 25: 111–121; Ikuno, Y. 2002, Invest.
Ophthalmol. Vis. Sci. 2002, 43: 2406–2411; Bollard, C., 2002, Blood
99: 3179–3187;
Lee E., 2001, Mol. Med. 7: 773–782).
Gentherapie bezieht sich auf die Verabreichung einer exprimierten
oder exprimierbaren Nukleinsäure
an ein Individuum. Jedes Verfahren für eine Gentherapie, das in
der Technik verfügbar
ist, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. In einem Aspekt umfaßt die pharmazeutische Zusammensetzung
eine RAIG1-Nukleinsäure,
wobei die Nukleinsäure
ein Teil eines Expressionsvektors ist, der ein RAIG1-Polypeptid
oder ein chimäres
Protein davon in einem geeigneten Wirt exprimiert. Genauer gesagt,
verfügt
eine solche Nukleinsäure über einen
Promoter, der operabel an den Polypeptid-codierenden Bereich gekoppelt
ist, wobei der Promoter induzierbar oder konstitutiv (und gegebenenfalls
gewebespezifisch) ist. Alternativ wird ein Nukleinsäuremolekül verwendet,
in dem die codierenden Sequenzen und alle anderen gewünschten
Sequenzen von Bereichen flankiert werden, die die homologe Rekombination
an einer gewünschten
Stelle in dein Genom fördern,
wodurch die Nukleinsäure
intrachromosomal exprimiert wird (Koller & Smithies, 1989, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 86: 8932–8935;
Zijlstra et al., 1989, Nature 342: 435–438).
-
Die
Abgabe der RAIG1-Nukleinsäure
in einen Patienten kann direkt vorgenommen werden, wobei in diesem
Fall der Patient der Nukleinsäure
oder dem Nukleinsäure-tragenden
Vektor direkt ausgesetzt ist; dieser Ansatz ist als in vivo-Gentherapie
bekannt. Alternativ kann die Abgabe der Nukleinsäure in den Patienten indirekt
vorgenommen werden, wobei in diesem Fall zuerst Zellen mit der Nukleinsäure in vitro
transformiert und dann in den Patienten transplantiert werden; dieser
Ansatz ist als ex vivo-Gentherapie bekannt.
-
RAIG1-Nukleinsäuren können unter
Verwendung von Standard-Klon- und Screening-Techniken aus einer cDNA-Bibliothek,
abgeleitet von mRNA in menschlichen Zellen, unter Verwendung der
Analyse der Expressed Sequence Tags (EST) erhalten werden (Adams,
M. et al., 1991, Science, 252: 1651–1656; Adams, M. et al., 1992,
Nature 355: 632–634;
Adams, M. et al., 1995, Nature, 377: Suppl: 3–174). RAIG1-Nukleinsäuren können auch
aus natürlichen
Quellen wie genomischen DNA-Bibliotheken erhalten werden oder können unter Verwendung
allgemein bekannter und kommerziell verfügbarer Techniken synthetisiert
werden. Die RAIG1-Nukleinsäuren,
die eine codierende Sequenz für
die oben beschriebenen RAIG1-Polypeptide umfassen, können zur
rekombinanten Produktion dieser Polypeptide verwendet werden. Die
RAIG1-Nukleinsäuren können die
Codierungssequenz für
das reife Polypeptid selbst oder die Codierungssequenz für das reife
Polypeptid in einem Leseraster mit anderen Codierungssequenzen wie
denen, die eine Leader- oder Sekretionssequenz, eine Prä-, Pro-
oder Präpro-Proteinsequenz,
eine abspaltbare Sequenz oder andere Fusionspeptidteile codieren,
wie einen Affinitätsanhang
oder eine zusätzliche
Sequenz, die während
der Produktion des Polypeptids für
Stabilität
sorgt, umfassen. Bevorzugte Affinitätsanhänger umfassen multiple Histidinreste
(siehe beispielsweise Gentz et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci
USA 86: 821 – 824),
einen FLAG-Anhang, HA-Anhang oder myc-Anhang. Die RAIG1-Nukleinsäuren können auch
nicht codierende 5'-
und 3'-Sequenzen
wie transkribierte, nicht-translatierte
Sequenzen, Splicing- und Polyadenylierungssignale, Ribosombindungsstellen
und Sequenzen, die mRNA stabilisieren, umfassen.
-
RAIG1-Polypeptidderivate
unter bezug auf Teil b) oben können
durch die Einführung
einer oder mehrerer Nukleotidsubstitutionen, -additionen oder -deletionen
in die Nukleotidsequenz einer RAIG1-Nukleinsäure erzeugt werden, so daß eine oder
mehrere Aminosäuresubstitutionen,
-additionen oder -deletionen in das codierte Protein eingeführt werden.
Zur Einführung
von Mutationen können
Standardtechniken, die einem Fachmann allgemein bekannt sind, einschließlich beispielsweise
ortsgerichtete Mutagenese und PCR-vermittelte Mutagenese, verwendet
werden. Bevorzugt werden konservative Aminosäuresubstitutionen an einem
oder mehreren zuvor bestimmten nicht-essenziellen Aminosäureresten
vorgenommen.
-
Eine
RAIG1-Nukleinsäure,
die ein RAIG1-Polypeptid codiert, einschließlich Homologa und Orthologa von
anderen Spezies als dem Menschen, kann durch ein Verfahren erhalten
werden, daß die
Schritte des Screenings einer geeigneten Bibliothek unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen mit einer markierten Sonde mit der Sequenz
einer RAIG1-Nukleinsäure,
wie in a)–c)
oben beschrieben, und des Isolierens von Vollängen-cDNA und genomischen Klonen,
die diese Nukleinsäuresequenz
enthalten, umfaßt.
Solche Hybridisierungstechniken sind in der Technik allgemein bekannt.
Ein Beispiel für
stringente Hybridisierungsbedingungen ist, wo der Hybridisierungsversuch
bei einer Temperatur von etwa 35 °C
bis etwa 65 °C
unter Verwendung einer Salzlösung
von etwa 0,9 M durchgeführt
wird. Ein Fachmann wird jedoch in der Lage sein, solche Bedingungen
nach Bedarf zu variieren, damit auch Variablen wie die Sondenlänge, die
Grundzusammensetzung, die Art der vorhandenen Ionen usw. berücksichtigt
werden. Für
einen hohen Grad an Selektivität
werden relativ stringente Bedingungen wie wenig Salz oder eine hohe
Temperatur zur Bildung von Doppelsträngen verwendet. Hochstringente
Bedingungen umfassen die Hybridisierung an Filter-gebundener DNA
in 0,5 M NaHPO4, 7 % Natriumdodecylsulfat
(SDS), 1 mM EDTA bei 65 °C
und Waschen in 0,1 × SSC/0,1
% SDS bei 68 °C
(Ausubel F. M. et al., Hrsg., 1989, Current Protocols in Molecular
Biology, Bd. I, Green Publishing Associates, Inc., und John Wiley & Sons, Inc., New
York, auf S. 2.10.3). Bei einigen Anwendungen sind weniger stringente
Bedingungen für
die Doppelstrangbildung erforderlich. Weniger stringente Bedingungen
umfassen das Waschen in 0,2 × SSC/0,1
% SDS bei 42 °C
(Ausubel et al., 1989, supra). Die Hybridisierungsbedingungen können auch
stringenter gemacht werden, indem steigende Mengen an Formamid zugegeben
werden, um den Hybriddoppelstrang zu destabilisieren. So können besondere
Hybridisierungsbedingungen ohne weiteres manipuliert werden und
werden im allgemeinen nach Bedarf ausgewählt. Im allgemeinen sind günstige Hybridisierungstemperaturen
in Ge genwart von 50 %igem Formamid: 42 °C für eine Sonde, die zu 95 bis
100 % mit dem Fragment eines Gens, das ein Polypeptid, wie hierin
beschrieben, codiert, identisch ist, 37 °C für eine 90–95 %ige Identität und 32 °C für eine 70–90 %ige
Identität.
-
Einem
Fachmann wird verständlich
sein, daß in
vielen Fällen
eine isolierte cDNA-Sequenz dahingehend unvollständig sein wird, daß der Bereich,
der für
das Polypeptid codiert, kurz vor dein 5'-Ende der cDNA geschnitten ist. Dies
ist die Folge einer Umkehrtranskriptase, einem Enzym mit einer inhärent niedrigen
Verarbeitbarkeit (ein Maß für die Fähigkeit
des Enzyms, während
der Polymerisationsreaktion an der Matrix haften zu bleiben), die
eine DNA-Kopie der mRNA-Matrix während
der Synthese des ersten cDNA-Stranges nicht vervollständigen kann.
Verfahren zum Erhalt von Vollängen-cDNAs
oder zur Erweiterung kurzer cDNAs sind in der Technik allgemein
bekannt, zum Beispiel RACE (rasche cDNA-Enden-Amplifikation; z. B. Frohman et
al., 1988, Proc. Nail. Acad. Sci USA 85: 8998–9002). Neue Modifikationen
der durch die Marathon-Technologie (Ciontech Laboratories Inc.)
exemplarisch dargestellten Technik haben die Suche nach längeren cDNAs
signifikant vereinfacht. Diese Technologie nutzt cDNAs, hergestellt
aus mRNA, extrahiert aus einem ausgewählten Gewebe, gefolgt von der
Ligatur einer Adaptorsequenz an jedem Ende. Dann wird zur Amplifikation
des fehlenden 5'-Endes
der cDNA die PCR unter Verwendung einer Kombination aus genspezifischen
und adaptorspezifischen Oligonukleotidprimern durchgeführt. Die
PCR-Reaktion wird dann unter Verwendung von Nested-Primern (interne
Primer), die so konstruiert sind, daß sie mit dem amplifizierten
Produkt hybridisieren, typischerweise mit einem adaptorspezifischen
Primer, der ferner 3' in
der Adaptorsequenz hybridisiert, und einem genspezifischen Primer,
der ferner 5' in
der bekannten Gensequenz hybridisiert, wiederholt. Die Produkte dieser
Reaktion können
dann durch DNA-Sequenzierung und eine Vollängen-cDNA, die entweder durch
die Verbindung des Produktes direkt mit der existierenden cDNA zum
Erhalt einer vollständigen
Sequenz, oder Durchführung
einer separaten Vollängen-PCR
unter Verwendung der neuen Sequenzinformation zur Gestaltung des
5'-Primers konstruiert
wurde, analysiert werden.
-
Es
kann eine Impfstoffzusammensetzung, die zur Behandlung eines Karzinoms,
z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom, nützlich ist, bereitgestellt
werden. Ein RAIG1-Polypeptid oder eine -Nukleinsäure, wie oben beschrieben,
kann bei der Herstellung von Impfstoffen zur Behandlung eines Karzi noms,
z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom, verwendet werden. Ein solches Material
kann antigen und/oder immunogen sein. Antigene Materialien umfassen
ein Protein oder eine Nukleinsäure,
die zur Steigerung von Anikörpern
verwendet werden kann oder tatsächlich
in der Lage ist, eine Antikörperreaktion
in einem Individuum zu induzieren. Immunogenes Material umfaßt ein Protein
oder eine Nukleinsäure,
das/die eine Immunantwort in einem Individuum hervorrufen kann.
Daher kann im letzteren Fall das Protein oder die Nukleinsäure nicht
nur eine Antikörperreaktion
sondern überdies
eine nicht auf Antikörpern
basierende Immunantwort erzeugen, das heißt, eine zelluläre oder
humorale Antwort. In der Technik ist allgemein bekannt, daß die Bereiche
eines antigenen oder immunogenen Polypeptids, die für die Antigenität oder die
Immunogenität des
Polypeptids verantwortlich sind, das heißt, Epitop oder Epitope, identifiziert
werden können.
Zur Vorhersage des Antigenindexes (ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, das
ein Bereich antigen ist) eines RAIG1-Polypeptids können die
einem Fachmann allgemein bekannten Aminosäure- und Peptidmerkmale verwendet
werden. Beispielsweise, aber ohne Einschränkung, können das „Peptidstruktur"-Programm (Jameson
und Wolf, 1988, CABIOS, 4(1): 181) und eine als „Threading" bekannte Technik (Altuvia Y. et al.,
1995, J. Mol. Biol. 249: 244) verwendet werden. Daher können die
RAIG1-Polypeptide eines oder mehrere dieser Epitope umfassen oder
solchen Bereichen ausreichend ähneln,
damit ihre antigenen/immunogenen Eigenschaften aufrechterhalten
bleiben.
-
Da
ein Polypeptid oder eine Nukleinsäure im Magen zerbrochen werden
können,
kann die Impfstoffzusammensetzung bevorzugt parenteral (z. B. subkutan,
intramuskulär,
intravenös
oder durch intradermale Injektion) verabreicht werden.
-
Demgemäß können:
- a) die Verwendung eines solchen Impfstoffes
bei der Induzierung einer Immunantwort in einem Individuum; und
- b) ein Verfahren zur Behandlung eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs,
Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs
und/oder Osteosarkom, in einem Individuum oder zur Impfung eines
Individuums gegen ein Karzinom, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
umfassend den Schritt der Verabreichung einer wirksamen Menge eines
RAIG1-Polypeptids oder einer -Nukleinsäure, bevorzugt als ein Impfstoff,
bereitgestellt
werden.
-
Es
kann ein Verfahren zur Behandlung von Brustkrebs, Darmkrebs und/oder
Osteosarkom in einem Individuum, umfassend die Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Menge von mindestens einem Antikörper, der
spezifisch an ein RAIG1-Polypeptid bindet, wobei der Antikörper an
eine therapeutische oder Arzneistoffgruppierung konjugiert ist,
bereitgestellt werden. Antikörper,
de spezifisch an RAIG1-Polypeptide binden, können zur Inhibierung der Aktivität der Polypeptide
verwendet werden.
-
Demgemäß wird die
Verwendung eines Antikörpers,
der spezifisch ein RAIG1-Polypeptid erkennt, zur Verwendung bei
der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei der Behandlung von Brustkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
wobei der Antikörper
an eine therapeutische oder Arzneistoffgruppierung konjugiert ist,
bereitgestellt.
-
Ein
Antikörper,
der an eine therapeutische Gruppierung konjugiert ist, kann als
eine therapeutische Zusammensetzung verwendet werden, die allein
oder in Kombination mit einem oder mehreren zytotoxischen Faktoren)
und/oder Zytokin(en) verabreicht wird. Genauer gesagt, können die
Antikörper
der Erfindung an ein therapeutisches Mittel oder eine Arzneistoffgruppierung
konjugiert werden, um eine gegebene biologische Antwort zu modifizieren.
Das therapeutische Mittel oder die Arzneistoffgruppierung ist nicht
auf die klassischen chemischen therapeutischen Mittel beschränkt. Beispielsweise
kann die Arzneistoffgruppierung ein Protein oder Polypeptid mit
der gewünschten
biologischen Aktivität
sein. Solche Gruppierungen können
beispielsweise und ohne Einschränkung
ein Toxin wie Abrin, Rizin A, Pseudomonasexotoxin oder Diphtherietoxin;
ein Protein wie Tumor-Nekrose-Faktor, α-Interferon, β-Interferon,
Nervenwachstumsfaktor, aus Blutplättchen gewonnener Wachstumsfaktor,
Gewebe-Plasminogenaktivator, ein Thrombosemittel oder ein antiangiogenes
Mittel, z. B. Angiostatin oder Endostatin; oder einen Modifikator
für die
biologische Antwort wie ein Lymphokin, Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2
(IL-2), Interleukin-6 (IL-6), einen Granulozytmakrophagenkolonie-stimulierenden Faktor
(GM-CSF), einen Granulozytenkoloniestimulierenden Faktor (G-CSF),
einen Nervenwachstumsfaktor (NGF) oder einen anderen Wachstumsfaktor
umfassen. Andere therapeutische Gruppierungen können Radionuklide wie 111In und 90Y; Antibiotika,
z. B. Calicheamicin; oder Arzneistoffe wie zum Beispiel, aber oh ne
Einschränkung,
Alkylphosphocholine, Topoisomerase I-Inhibitoren, Taxoide und Suramin
umfassen.
-
Techniken
zur Konjugierung solcher therapeutischer Gruppierungen an Antikörper sind
in der Technik allgemein bekannt (siehe z. B. Arnon et al., „Monoclonal
Antibodies For Immunotargeting Of Drugs In Cancer Therapy", in Monoclonal Antibodies
And Cancer Therapy, Reisfeld et al. Hrsg., 1985, S. 243–56, Hrsg.
Alan R. Liss, Inc; Hellstrom et al., „Antibodies For Drug Delivery", in Controlled Drug
Delivery, 2. Auf., Robinson et al. Hrsg., 1987, S. 623–53, Marcel
Dekker, Inc.; Thorpe, „Antibodies
Carriers Of Cytotoxic Agents In Cancer Therapy: A Review", in Monoclonal Antibodies '84: Biological And
Clinical Applications; Pinchera et al., 1985, Hrsg, S. 475–506; „Analysis,
Results, And Future Prospective Of The Therapeutic Use Of Radiolabelled
Antibodies In Cancer Therapy",
in Monoclonal Antibodies For Cancer Detection And Therapy, Baldwin
et al. (Hrsg.), 1985, S. 303–16,
Academic Press; Thorpe et al., 1982 „The Preparation And Cytotoxic
Properties Of Antibodies-Toxin
Conjugates", Immunol.
Rev., 62: 119–58,
und Dubowchik et al., 1999, Pharmacology and Therapeutics, 83, 67–123).
-
Ein
Antikörper
kann an einen zweiten Antikörper
unter Bildung eines Antikörperheterokonjugats
konjugiert werden (siehe
US 4,676,980 ).
-
Es
können
Fusionsproteine der Antikörper
(oder funktional aktive Fragmente davon), zum Beispiel, aber ohne
Einschränkung,
wenn der Antikörper
oder dessen Fragment mittels einer kovalenten Bindung (z. B. einer
Peptidbindung), gegebenenfalls am N-Terminus oder C-Terminus an eine
Aminosäuresequenz
eines anderen Proteins (oder eines Teils davon; bevorzugt mindestens
einem 10-, 20- oder 50-Aminosäureteil
des Proteins) konjugiert wird, bereitgestellt werden. Bevorzugt
wird der Antikörper
oder ein Fragment davon mit dem anderen Protein am N-Terminus der
konstanten Domäne
des Antikörpers
verknüpft.
Wie oben angegeben, können
Fusionsproteine die Abreicherung oder Reinigung eines der hierin
beschriebenen Polypeptide erleichtern, die Halbwertzeit in vivo
verlängern
und die Abgabe eines Antigens durch eine Epithelsperre hindurch
in das Immunsystem verbessern.
-
RAIG1-Polypeptide
oder Zellen, die diese exprimieren, können zur Erzeugung von Antikörpern, die beispielsweise
spezifisch diese RAIG1-Polypeptide erkennen, verwendet werden.
-
Die
spezifische Erkennung oder Bindung bedeutet insbesondere, daß die Antikörper eine
größere Affinität zu RAIG1-Polypeptiden
als zu anderen Polypeptiden haben. Antikörper, die gegen RAIG1-Polypeptid
erzeugt wurden, können
durch die Verabreichung der Polypeptide an einen Säuger, bevorzugt
einen nichtmenschlichen Säuger,
unter Verwendung allgemein bekannter und routinemäßiger Protokolle
erhalten werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Antikörpers, der
spezifisch an mindestens ein RAIG1-Polypeptid bindet, zum Screening
auf Brustkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom in einem Individuum
oder zur Überwachung
der Wirksamkeit einer Anti-Brustkrebs-, Anti-Darmkrebs- und/oder
Anti-Osteosarkom-Therapie.
-
RAIG1-Antikörper können unter
anderem zur Diagnose eines Karzinoms, z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs,
Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und/oder Osteosarkom,
durch den Nachweis der RAIG1-Expression in menschlichem Gewebe und/oder
in Unterfraktionen davon, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, Membran-,
Zytosol- oder nuklearen Unterfraktionen, verwendet werden.
-
RAIG1-Antikörper umfassen
funktional aktive Fragmente, Derivate oder Analoga und können polyklonale,
monoklonale, bispezifische, humanisierte oder chimäre Antikörper, Einzelketten-Antikörper, Fab-Fragmente
und F(ab')-Fragmente,
Fragmente, erzeugt durch eine Fab-Expressionsbibliothek, anti-idiotypische
(anti-Id-) Antikörper
und Epitop-bindende Fragmente von irgendeinem der obigen sein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Humanisierte Antikörper
sind Antikörpermoleküle von nicht-menschlichen
Spezies mit einem oder mehreren komplementätsbestimmenden Bereichen (CDRs)
von der nicht-menschlichen Spezies und einer Gerüstregion aus einem menschlichen
Immunglobulinmolekül
(siehe beispielsweise
US 5,585,089 ).
Antikörper
umfassen Immunglobulinmoleküle
und immunologisch aktive Teile von Immunglobulinmolekülen, d.
h. Molekülen,
die eine Antigenbindungsstelle aufweisen, die spezifisch ein Antigen
bindet. Die Immunglobulinmoleküle
der Erfindung können
aus jeder Klasse (z. B. IgG, IgE, IgM, IgD und IgA) oder einer Unterklasse
von Immunglobulinmolekülen
stammen.
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch irgendein in der Technik bekanntes Verfahren wie die Hybridomtechnik
(Kohler & Milstein,
1975, Nature, 256: 495–497),
die Triomtechnik, die humane B-Zellen-Hybridom-Technik (Kozbor et
al., 1983, Immunology Today, 4: 72) und die EBV-Hybridom-Technik
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, S. 77–96, Alan
R Liss, Inc., 1985) hergestellt werden.
-
Chimäre Antikörper sind
die Antikörper,
die durch Immunglobulingene codiert sind, die genetisch so verändert wurden,
daß die
leicht- und schwerkettigen Gene aus Immunglobulingensegmenten bestehen,
die unterschiedlichen Spezies angehören. Diese chimären Antikörper sind
wahrscheinlich weniger antigen. Bispezifische Antikörper können durch
in der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden (Milstein et
al., 1983, Nature 305: 537 – 539;
WO 93/08829, Traunecker et al., 1991, EMBO J. 10: 3655–3659).
-
Die
Antikörper
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können ebenfalls unter Verwendung
verschiedener Phagedisplay-Verfahren hergestellt werden, die in
der Technik bekannt sind, und umfassen diejenigen, die von Brinkman
et al. (in J. Immunol. Methods, 1995, 182: 41–50), Ames et al. (in J. Immunol.
Methods, 1995, 184: 177–186),
Kettleborough et al. (in Eur. J. Immunol. 1994, 24: 952–958), Persic
et al. (Gene, 1997, 187: 9–18),
Burton et al., (in Advances in Immunology, 1994, 57: 191–280) und
in WO 90/02809; WO 91/10737; WO 92/01047; WO 92/18619; WO 93/11236;
WO 95/15982; WO 95/20401; und
US
5,698,426 ; 5,223,409; 5,403,484; 5,580,717; 5,427,908;
5,750,753; 5,821,047; 5,571,698; 5,427,908; 5,516,637; 5,780,225; 5,658,727;
5,733,743 und 5,969,108 offenbart werden. Techniken zur Herstellung
von Einzelketten-Antikörpern
wie denen, die in
US 4,946,778 beschrieben
sind, können
auch an die Produktion von Einzelketten-Antikörpern gegen NKCC1-Polypeptide
angepaßt
werden. Auch transgene Mäuse
oder andere Organismen, einschließlich anderer Säuger, können zur
Expression humanisierter Antikörper
verwendet werden.
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Der
Nachweis der Wechselwirkung eines Antikörpers mit einem Antigen kann
durch die Kopplung des Antikörpers
an eine nachweisbare Substanz, zum Beispiel, aber ohne Einschränkung, ein
Enzym (wie Meerrettichperoxidase, Alkaliphosphatase, beta-Galactosidase,
Acetylcholinesterase), eine prosthetische Gruppe (wie Streptavidin,
Avidin, Biotin), ein fluoreszierendes Material (wie Umbelliferone,
Fluorescein, Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluorescein,
Dansylchlorid, Phycoerythrin), ein lumineszierendes Material (wie
Luminol), ein biolumineszierendes Material (wie Luciferase, Luciferin,
Aequorin), ein radioaktives Nuklid (wie
125I,
131I,
111In,
99Tc), ein Positronen emittierendes Metall
oder ein nicht-radioaktives paramagnetisches Metallion (siehe
US 4,741,900 ), erleichtert
werden.
-
Die
Antikörper
der Erfindung umfassen Analoga und Derivate, die beispielsweise,
aber ohne Einschränkung,
durch kovalente Anlagerung irgendeiner Molekülart modifiziert sind. Bevorzugt
beeinträchtigt
diese Anlagerung die immunospezifische Bindung nicht.
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Zusammengefaßt liefert
die Erfindung ferner:
- (iv) die Verwendung eines
an ein RAIG1-Polypeptid spezifisch bindenden Antikörpers bei
der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Brustkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom, wobei der Antikörper an eine therapeutische
oder Arzneistoffgruppierung konjugiert ist.
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Die
Erfindung wird nunmehr anhand der folgenden Beispiele, die nur zur
Veranschaulichung sind und den Umfang der vorliegenden Erfindung
in keinster Weise einschränken
sollen, beschrieben. Die Beispiele beziehen sich auf die Figuren,
worin:
-
1 die
Proteinsequenz von RAIG1 (RAIG1; AAC98506/O95357), SEQ ID NO: 1
zeigt. Die Tandemmassenspektrum-Peptide sind fett und unterstrichen,
die Peptide der MALDI-Massenspektren
sind fett;
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2 die
Nukleinsäuresequenz
von RAIG1 (RAIG1; AF095448), SEQ ID NO: 2 zeigt;
-
3 die
Verteilung der RAIG1-mRNA in Patienten-abgeglichenem benachbartem
normalem (eine Zahl, gefolgt von dem Buchstaben N) und Tumor-Brustgewebe
(eine Zahl, gefolgt von dem Buchstaben T) zeigt; die mRNA-Spiegel
wurden durch Echtzeit-RT-PCR quantifiziert und als Anzahl an Kopien,
ng–1 cDNA, ausgedrückt;
-
4 die
Verteilung der RAIG1-mRNA in abgeglichenem normalem (eine Zahl,
gefolgt von dem Buchstaben N) und Tumor-Darmgewebe (eine Zahl, gefolgt
von dem Buchstaben T) zeigt; die mRNA-Spiegel wurden durch Echtzeit-RT-PCR
quantifiziert und als Anzahl an Kopien, ng–1 cDNA,
ausgedrückt;
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5 die
Verteilung der RAIG1-mRNA in 3 abgeglichenen normalen (norm) und
8 Pankreastumorgewebeproben zeigt; die mRNA-Spiegel wurden durch
Echtzeit-RT-PCR quantifiziert und als Anzahl an Kopien, ng–1 cDNA,
ausgedrückt;
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6 die
Verteilung von RAIG1-mRNA in Brusttumorgeweben zeigt. Es wurden
40 Tumorproben von Patienten mit (schwarze Balken) oder ohne (weiße Balken)
Lymphknotenmetastasen erhalten, ebenso werden 2 normale Brustgewebeproben
gezeigt (graue Balken). Die mRNA-Spiegel wurden durch Echtzeit-RT-PCR quantifiziert
und als Anzahl an Kopien, ng–1 cDNA, ausgedrückt;
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7 die
Verteilung von RAIG1-mRNA in normalem Lungengewebe und 6 Lungenkrebsproben
zeigt; die mRNA-Spiegel wurden durch Echtzeit-RT-PCR quantifiziert
und als Anzahl an Kopien, ng–1 cDNA, ausgedrückt;
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8 die
Verteilung von RAIG1-mRNA in normalem Eierstock- und Knochenmarksgewebe,
Eierstock- und Osteosarkom-Zellinien, 5 Eierstock-serösen Zystadenokarzinom-Proben,
6 Eierstock-Adenokarzinom-Proben und 3 Osteosarkomproben zeigt;
mRNA-Spiegel wurden durch Echtzeit-RT-PCR quantifiziert und als
Anzahl an Kopien, ng–1 cDNA, ausgedrückt.
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Beispiel 1 – Isolierung
des RAIG1-Proteins aus Brust-, Nieren-, Pankreas- und Leber-Zellinien:
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Proteine
in Brust-, Nieren-, Pankreas- und Leberkrebs-Zellinienmembranen
wurden durch SDS-PAGE abgetrennt und analysiert.
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Rohfraktionierung
von Zellinien
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1a – Zellkultur
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Die
Pankreastumorzellinie HPAFII wurde in EMEM + 2 mM Glut + 1 mM NaPyr
+ 1 % NEAA + 10 % FBS + 1,5 g/l NaBicarb kultiviert. Die Pankreastumorzellinie
Capan2 wurde in McCoy's
+ 2 mM Glutamin + 10 % FBS + 1,5 g/l NaBicarb kultiviert (Capan2).
-
Die
Brustkrebszellinien T47D und MCF7pool wurden in DMF12-Medien, die
10 % fetales Kälberserum, 2
mM Glutamin und 1 % Penizillin/Streptomycin enthielten, kultiviert.
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Die
Leberkrebszellinien SK 3B2.1-7 und SKHeplpool) wurden in EMEM +
2 mM Glut + 1 mM NaPyr + 1 % NEAA + 10 % FBS kultiviert.
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Verwendete
Nierenkrebszellinien waren CAK12 + A498 + SW839 + CAKI2pool. CAKI2
wurde in McCoy's
+ 2 mM Glut + 10 % FBS kultiviert, A498- und SW839-Zellen wurden
in DMEM + 2 mM Glut + 10 % FBS kultiviert. Alle Zellen konnten bei
37 °C in
feuchter Atmosphäre
aus 95 % Luft und 5 % Kohlendioxid wachsen.
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1b – Zellfraktionierung und Plasmamembranerzeugung
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Gereinigte
Membranpräparate
wurden aus den Zellinien isoliert. Adhärente Zellen (2 × 108) wurden dreimal
mit PBS gewaschen und unter Verwendung eines Kunststoff-Zellmitnehmers
abgekratzt. Die Zellen wurden bei 1000 × g 5 min bei 4 °C zentrifugiert,
und das Zellpellet wurde in Homogenisierungspuffer (250 mM Saccharose,
10 mM HEPES, 1 mM EDTA, 1 mM Vanadat und 0,02 % Azid, Proteaseinhibitoren)
wieder suspendiert. Die Zellen wurden unter Verwendung eines Kugellagerhomogenisators
(8,002 mm Kugel, HGM Laborausrüstung)
fraktioniert, bis ungefähr
95 % der Zellen aufgeschlossen waren. Die Membranen wurden unter Verwendung
der von Pasquali, C. et al. (1999, J. Chromatography 722: S. 89–102) beschriebenen
Verfahren fraktioniert. Die fraktionierten Zellen wurden bei 3000 × g 10 min
bei 4 °C
zentrifugiert, und der postnukleare Überstand wurde auf ein 60 %iges
Saccharosekissen geschichtet und bei 100 000 × g 45 min zentrifugiert. Die Membranen
wurden unter Verwendung einer Pasteurpipette gesammelt und auf einen
zuvor gebildeten 15 bis 60 %igen Saccharosegradienten geschichtet
und bei 100 000 × g
17 Stunden geschleudert. Die Proteine aus dem fraktionierten Saccharosegradienten
wurden auf einem 4–20
%igen 1D-Gel (Novex) laufengelassen und dem Western-Blotting unterzogen;
die Fraktionen, die Alkaliphosphatase- und Transferrinimmunreaktivität, aber
keine Oxidoreduktase II- oder Calnexinimmunreaktivität enthielten,
wurden gesammelt und stellten die Plasmamembranfraktion dar.
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1.c – Herstellung von Plasmamembranfraktionen
für die
1D-Gelanalyse
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Plasmamembranfraktionen,
die Transferrinimmunreaktivität,
aber keine Oxidoreduktase II- oder
Calnexinimmunreaktivität
aufwiesen, wurden identifiziert. Diese Saccharosefraktionen wurden
gesammelt und mindestens viermal mit 10 mM HEPES, 1 mM EDTA, 1 mM
Vanadat, 0,02 % Azid verdünnt.
Die verdünnte
Saccharosefraktion wurde in eine SW40- oder SW60-Röhre gegeben
und bei 100 000 × g
45 min unter langsamer Beschleunigung und Abbremsung zentrifugiert.
Der Überstand
wurde von dem Membranpellet entfernt, und das Pellet wurde dreimal
mit PBS-CM gewaschen. Das Membranpellet wurde in 2 % SDS in 63 mM
TrisHCl, pH 7,4, solubilisiert. Es wurde ein Proteinassay durchgeführt, gefolgt
von der Zugabe von Mercaptoethanol (2 % Endkonzentration), Glycerol
(10 %) und Bromphenol Blau (0,0025 % Endkonzentration). Die endgültige Proteinkonzentration
von l 1 μg/μl wurde zur
1D-Gelbeladung verwendet.
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1d – 1D-Geltechnologie
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Die
Protein- oder Membranpellets wurden in 1D-Probenpuffer (ungefähr 1 mg/ml)
solubilisiert, und das Gemisch wurde für 5 min auf 95 °C erwärmt.
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Die
Proben wurden unter Verwendung der 1D-Gelelektrophorese auf vorgegossenen
8 bis 16 %igen Gradientengelen, gekauft von Bio-Rad (Bio-Rad Laboratories,
Hemel Hempstead, UK) getrennt. Eine Probe, enthaltend 30–50 Mikrogramm
der Proteingemische, erhalten aus einem Reinigungsmittelextrakt,
wurde unter Verwendung einer Mikropipette auf die gestapelten Gellöcher aufgetragen.
Für die
Kalibrierung wurde ein Loch, das Molekulargewichtsmarker enthielt
(10, 1.5, 25, 37, 50, 75, 100, 150 und 250 kDa) durch Interpolation des
abgetrennten Gels nach der Bildgebung einbezogen. Die Trennung der
Proteine wurde durch das Anlegen eines Stroms von 30 mA an das Gel
für ungefähr 5 Stunden
oder so lange, bis der Bromphenol Blau-Markerfarbstoff den Boden
des Gels erreicht hat, durchgeführt.
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Nach
der Elektrophorese wurden die Gelplatten aufgebrochen, das Gel in
einer Schale mit Fixiermittel (10 % Essigsäure, 40 % Ethanol, 50 % Wasser)
plaziert und über
Nacht geschüttelt.
Das Gel wurde dann 30 Minuten durch Schütteln in einer Primerlösung (7,5
% Essigsäure,
0,05 % SDS in Milli-Q-Wasser) immunologisch aktiviert, gefolgt von
der Inkubation mit einem fluoreszierenden Farbstoff (0,06 % OGS-Farbstoff
in 7,5 % Essigsäure)
unter Schütteln
für 3 h.
Ein bevorzugter fluoreszierender Farbstoff wird in
US 6,335,446 offenbart. Sy pro Red
(Molecular Probes, Inc., Eugene, Oregon) ist ein geeigneter alternativer
Farbstoff für
diesen Zweck.
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Ein
digitales Bild des gefärbten
Gels wurde durch das Scannen auf einem Storm-Scanner (Molecular Dynamics
Inc, USA) im Blaufluoreszensmodus erhalten. Das eingefangene Bild
wurde zur Bestimmung der Fläche
des Gels verwendet, die für
die In-Gel-Proteolyse ausgeschnitten werden soll.
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1e – Gewinnung und Analyse selektierter
Proteine
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Es
wurde eine vertikale Spur des Gels, die 77 kDa entsprach, entweder
unter Verwendung einer Edelstahl-Skalpellklinge oder eines PEEK-Gel-Schneiders
(OGS), der sequentiell an der Gelspur herunter schneidet, ohne den
Versuch, spezifische Proteinbanden zu sammeln, ausgeschnitten.
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Unter
Verwendung der In-Gel-Digestion mit Trypsin (modifiziertes Trypsin,
Promega, Wisconsin, USA) wurden zur Erzeugung von tryptischen Digestionspeptiden
Proteine verarbeitet. Die gewonnen Proben wurden zweigeteilt. Vor
der MALDI-Analyse wurden die Proben entsalzt und unter Verwendung
von C18-Zip-TipsTM (Millipore, Bedford,
MA) konzentriert. Die Proben für
die Tandemmassenspektrometrie wurden unter Verwendung eines Nano-LC-Systems (LC Packings,
Amsterdam, Niederlande), das C18 SPE-Material einsetzt, gereinigt.
Die gewonnen Peptidpools wurden durch MALDI-TOF-Massenspektrometrie
(Voyager STR, Applied Biosystems, Framingham, MA) unter Verwendung
eines Lasers mit einer Wellenlänge
von 337 nm zur Desorption und des Reflektronanalysemodus analysiert.
Die Pools wurden ebenso unter Verwendung der Nano-LC-Tandemmassenspektrometrie
(LC/MS/MS) unter Verwendung eines Micromass Quadrupole Time-of-Flight
(Q-TOF)-Massenspektrometers (Micromass, Altrincham, UK) analysiert.
Für eine
teilweise Aminosäuresequenzierung
und Identifizierung von Leber- und Lungenkrebszellmembranproteinen
wurden nicht-interpretierte Tandemmassenspektren tryptischer Peptide
mit einer Datenbank für
Public-Domain-Proteine, konstruiert aus Proteinzugängen in
der nicht-redundanten Datenbank, verwaltet vom National Centre for Biotechnology
Information (NCBI), das unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/zugänglich ist,
unter Verwendung des SEQUEST-Suchprogramms
(Eng et al., 1994, J. Am. Soc. Mass Spectrom. 5: 976–989), Version
v.C.1, abgeglichen. Kriterien für
die Datenbankidentifizierung umfaßten: die Spaltungsspezifität von Trypsin
und den Nachweis einer Gruppe von a-, b- und y-Ionen in Peptiden,
die aus der Datenbank zurückerhalten
wurden. Nach der Identifizierung der Proteine durch Spektral-Spektral-Korrelation
unter Verwendung des SEQUEST-Programms wurden die Massen, die in
den MALDI-TOF-Massenspektren nachgewiesen wurden, tryptischen Digestionspeptiden
innerhalb der identifizierten Proteine zugewiesen. In Fällen, wo
keine Aminosäuresequenzen
durch den Abgleich mit nicht interpretierten MS/MS-Spektren von
tryptischen Digestionspeptiden unter Verwendung des SEQUEST-Programms
identifiziert werden konnten, wurden die Tandemmassenspektren der
Peptide manuell unter Verwendung von Verfahren, die in der Technik
bekannt sind, interpretiert. (Im Falle der Interpretation von energiearmen
Fragmentierungs-Massenspektren von Peptidionen siehe Gaskell et al.,
1992, Rapid Commun. Mass Spectrom. 6: 658–662). Die in WO 02/21139 beschriebenen
Verfahren können zur
Interpretation der Massenspektren auch verwendet werden.
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Es
wurde herausgefunden, daß zwei
Tandemspektren (in 1 fett und unterstrichen) und
1 Massenübereinstimmung
(in 1 fett) mit den GenBank-Zugriffszahlen (AF095448
und AAC98506 und SwissProt 095357) übereinstimmen.
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Beispiel 2: Normale Gewebeverteilung,
und Heraufreulierung von RAIG1 in krankem Gewebe unter Verwendung-quantitativer
RT-PCR (Tagman)-Analyse
-
Zur
quantitativen Messung der RAIG1-Expression im Bereich von Tumorgeweben
und abgeglichenen Kontrollen wurde die Echtzeit-RT-PCR verwendet.
Die ethische Zulassung für
normale und Brusttumorgewebeproben wurde in der Chirurgie erhalten
(University of Oxford, UK). Das Darm-, Lungen-, Eierstock-seröse Zystadenokarzinom,
Eierstock-Adenokarzinom-Proben,
das metastatische Osteosarkom und Pankreastumorproben waren von
Ardais Corp., Peterborough Tissue Bank, Human Research Tissue Bank,
Peterborough District Hospital, UK, und Clinomics Biosciences Inc.,
MD, erhältlich.
Die Primer, die für
die PCR verwendet wurden, waren die folgenden:
Sense, 5'-ctcgtgaagaagagctatggtc-3', (SEQ ID NO: 3)
Antisense,
5'-cactcttcaggacagagttagc-3' (SEQ ID NO: 4)
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Reaktionen,
die 5 ng cDNA, SYBR-Grün-Sequenznachweisreagenzien
(PE Biosystems) und Sense- und Antisenseprimer enthielten, wurden
auf einem AB17700-Sequenznachweissystem (PE Biosystems) bewertet.
Die PCR-Bedingungen waren 1 Zyklus bei 50 °C für 2 min, 1 Zyklus bei 95 °C für 10 min
und 40 Zyklen bei 95 °C
für 15
s, 65 °C
für 1 min.
Die Akkumulation des PCR-Produkts wurde in Echtzeit als das Ansteigen der
SYBR-Grünfluoreszenz
gemessen, und die Daten wurden unter Verwendung des Sequenznachweis-Programms
v1.6.3 (PE Biosystems) analysiert. Standardkurven, die sich auf
die anfängliche
Anzahl der Matrizenkopien im Fluoreszenz- und Amplifikationszyklus
beziehen, wurden unter Verwendung des amplifizierten PCR-Produktes
als eine Matrix erzeugt und zur Berechnung der Anzahl an RAIG1-Kopien
in jeder Probe verwendet.
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In
normalen Geweben waren relativ niedrige Expressionsspiegel von RAIG1
zu sehen (3–8; wobei
anzumerken ist, daß die
Maßstäbe der Figuren
unterschiedlich sind).
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Im
Gegensatz dazu waren die Spiegel der RAIG1-Expression in Brusttumorproben,
bezogen auf ihre entsprechenden Kontrollen, höher, wobei 5/7 Tumorproben
einen enormen Anstieg der Expressionsspiegel pro ng cDNA zeigten
(3).
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Die
Expression der RAIG1-Expression wurde in dreizehn Darmtumorproben überprüft, und
es war eine erhöhte
Expression in zehn Proben, bezogen auf eine Kontrollprobe aus normalem
Darm, zu erkennen, wobei zwei eine leichte Veränderung und eine Tumorprobe
einen kleinen Rückgang
zeigten (4). In Pankreas tumorproben
war eine Erhöhung
der RAIG1-mRNA-Expression
in sechs von acht Tumorproben, bezogen auf qPankreaskontrollgewebe,
zu erkennen (5). In Lungentumorproben zeigten
4/6 Proben eine erhöhte RAIG1-Expression, bezogen
auf eine Lungengewebskontrollprobe (7).
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Überdies
wurde die Expression von RAIG1 in Brustgewebeproben von 20 Patienten
mit Lymphknotenmetastasen und 20 Patienten ohne Lymphknotenmetastasen
untersucht. Es war kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden
Gruppen zu beobachten, obgleich ein Vergleich mit normalen Brustgewebsproben
zeigte, daß RAIG1
bei einigen Patienten mit und ohne Lymphknotenmetastasen im Vergleich
zu Kontrollen heraufreguliert war (6).
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Die
Expression von RAIG1-mRNA wurde in 5 Proben von Eierstock-serösem Zystadenokarzinom,
6 Eierstock-Adenokarzinom-Proben, 3 metastatischen Osteosarkom-Proben und in Kontrollgewebe
und -zellinien überprüft. Bei
2/6 der Eierstock-Adenokarzinom-Proben
und 2/3 der metastatischen Osteosarkom-Proben war eine Erhöhung 2/3
der metastatischen Osteosarkom-Proben war eine Erhöhung der
RAIG1-mRNA-Expressionsspiegel
zu erkennen, bei den Proben von Eierstock-serösem Zystadenokarzinom war jedoch
keine Erhöhung
zu erkennen (8).
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Diese
Daten demonstrieren, daß RAIG1
in vielen tumorbildenden Zellinien, einschließlich Brust-, Leber- und Pankreaszellinien,
exprimiert wird und daß es
sich bei einer bestimmten Auswahl an Karzinomen, einschließlich Brustkrebs,
Darmkrebs, Eierstock-Adenokarzinom, Osteosarkom, Lungenkrebs und
Pankreaskrebs, erhöht,
was ein Anzeichen dafür
ist, daß RAIG1
wahrscheinlich als ein Karzinomtarget von Nutzen ist. Diese Erkenntnis
war aus früher
berichteten Erkenntnissen über
die Expression von RAIG1-mRNA-Spiegeln nicht vorherzusagen, RAIG1
wurde anfänglich
unter Verwendung von Differential Display als die cDNA eines neuen
Gens mit hohen mRNA-Expressionsspiegeln in fetalen und adulten Lungengeweben
identifiziert (Cheng, Y. & Lotan,
R., 1998, J. Biol. Chem. 273: 35008–35015). Es ist berichtet worden,
daß seine
Expression von all-trans-Retinsäure
(ATRA) induziert wird. Drei von fünf Kopf- und Hals- und vier
Lungenkrebszellinien mit niedrigen RAIG1-mRNA-Spiegeln zeigten erhöhte mRNA bei der Behandlung
mit ATRA (Cheng & Lotan, oben),
die Expressionsspiegel von RAIG1, die von diesen Autoren demonstriert
wurden, waren jedoch sehr variabel (von nicht nachweisbaren bis
hohen Expressionsspiegeln). Eine andere Gruppe hat bereichtet, daß RAIG1
eingeschränktes
Expressionsmuster mit der höchsten
Häufigkeit
in Lungengewebe zeigt (Brauner-Osbourne, H. & Krogsgaard-Larsen, P. 2000, Genomics,
65: 121–128),
wobei wir im Gegensatz dazu, obgleich wir in Kontrollgewebeproben
niedrige Expressionsspiegel fanden, keine höhere Expression von RAIG1-mRNA in
normalem Lungengewebe fanden, insbesondere im Vergleich zu den Spiegeln,
die Tumorproben zeigten. So zeigen diese Ergebnisse deutlich eine
erhöhte
Expression von RAIG1-mRNA bei zahlreichen Karzinomarten, was ein
Anzeichen für
deren Nützlichkeit
bei der Diagnose, Behandlung und/oder Prophylaxe eines Karzinoms,
z. B. Brustkrebs, Pankreaskrebs, Lungenkrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs,
Darmkrebs und/oder Osteosarkom, ist, die aus der Literatur bisher
nicht ersichtlich gewesen ist.
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