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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen geschlechtsspezifischer
Moleküle
von nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen und ein Verfahren zur Herstellung
einer Präparation
die entweder in nicht-geschlechtsspezifischen Weibchenmolekülen oder
in nicht-geschlechtsspezifischen Männchenmolekülen angereichert ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
besteht ein großes
Interesse an der Steuerung des Geschlechts der Säugetier-Nachkommen, und es gibt zahlreiche Vorschläge für Verfahren
zum Vorauswählen
des Geschlechts. Der Anlass zur Steuerung des Geschlechts ergibt
sich aus dem Wunsch das Auftreten geschlechtsgekoppelter genetischer
Erkrankungen zu begrenzen und wegen einer effizienteren Agrarwirtschaft.
Im letzteren Fall erfordert der agrarische Milch- und Rindfleischsektor
weibliche bzw. männliche
Tiere; es wird dann jeweils das Tier mit dem nicht gewünschten
Geschlecht einfach getötet,
was ein großer
Wertverlust darstellt.
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Es
werden zur Zeit zwei Ansätze
aktiv verfolgt zur Geschlechtsauswahl in Säugetieren: die Geschlechtsdeterminierung
(d.h. Herstellung des genetischen Geschlechts) von Präimplantationsembryos
und die Trennung von X- und Y-tragenden Spermatozoen. Die Geschlechtsbestimmung
von präimplantierten
Embryos erfolgt durch (a) Karyotypisierung, (b) durch Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) und Amplifikation von Y-Chromosom spezifischen Nukleotidsequenzen
oder (c) durch immunologische Verfahren. Nachteilig an den ersten
beiden Verfahren ist, dass die Embryos für den Erhalt von Biopsien mikromanipuliert
werden müssen und
dass sie deshalb invasive Verfahren sind.
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Die
immunologischen Verfahren basieren auf einem immunologischen Nachweis
eines Männchen-eigenen
Moleküls.
Die Untersuchungen Männchen-eigener
Moleküle
begannen mit der Entdeckung von Eichwald und Silmser (1955, Transplant
Bull 2: 148) an, was nun als das H-Y-Antigen bekannt ist. Diese
Autoren fanden, dass im Inzucht-Mausstamm
C57BL/6 Hauttransplantate von Männchen
auf Weibchen abgestoßen wurden,
wohingegen Transplantate von Männchen
auf Männchen,
von Weibchen auf Männchen
und von Weibchen auf Weibchen im gleichen Stamm toleriert wurden.
Hauscha (1955, Transplant Bull 2: 154) schlägt vor, dass diese Daten durch
ein Antigen erklärt
werden können,
das von einem Gen auf Y kodiert wird. Dieses System ist als H-Y-Histokompatibilitätslocus
des Y-Chromosoms bekannt.
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H-Y
ist ein Minor-Histokompatibilitätsantigen.
Es hat einen eigenen genetischen Locus neben dem Major-Histokompatibilitätskomplex
(MHC). Die Minor-Histokompatibilitätsloci befassen sich hauptsächlich mit der
zellulären
Immunität;
die wenigen Produkte, sofern vorhanden, führen zur Bildung von Antikörpern. Dennoch
schien die Suche nach einem serologischen Gegenstück zum Transplantations-H-Y-Antigen
erfolgreich, als Goldberg et al. (1971, Nature 232: 478) ein serologisches
H-Y-Verfahren beschrieb.
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Neuere
Daten weisen darauf hin, dass das serologisch nachweisbare H-Y-Antigen
möglicherweise gleich
ist mit dem Histokompatibilitätsantigen.
Insbesondere werden die Serum- und das Transplantations-H-Y nachweislich
von Genen an verschiedenen Loci kodiert (Simpson et al., 1990, Arch.
Androl. 24: 235). Das mit serologischen Verfahren identifizierte
Molekül
wird nun weithin als serologisch nachweisbares männliches Antigen (SMA) bezeichnet.
Es wurde ferner durch Absorption gezeigt, dass Nagetier-Anti-H-Y-Antiseren kreuzreagieren
mit weiblichen Vogelgeweben oder -zellen, wenn der weibliche Vogel
ein Heterogamet ist (Watchel et al. 1975, Nature 257: 235; Shalev
et al., 1978, J. Immunogenetics 5: 203; Muller et al., 1979, Nature
280: 142). Der serologische Faktor kennzeichnet somit das heterogametische
und nicht das männliche
Geschlecht.
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H-Y-Antikörper wurden
und werden in Geschlechtsuntersuchungen verwendet. Die frühen Verfahren zur
serologischen Untersuchung von H-Y, die in gewissem Maß von subjektiven
Assays abhingen, wurden durch die Entwicklung des Enzym-gekoppelten
Immunosorbensassays (ELISA) verbessert; Verfahren nach Bradley et
al. (1987, Hum. Genet. 76: 352) und Brunner und Wachtel (1988, J.
Immunol. Methods 106: 49). Weitere Fortschritte führten zu
einem teilweisen Erfolg bei der Geschlechtsbestimmung von Embryos
(Epstein, 1980, Tiss. Antigens 15: 63; Anderson, 1987, Theriogenology
27: 81; Wachtel, 1988, Fert. Ster. 50: 355; Avery und Schmidt, 1989,
Acta. Vet. Scand. 30: 155). Jüngste
immunologische Geschlechtsbestimmungsuntersuchungen scheinen etwa
die gleichen Erfolgsraten wie die oben-erwähnende Arbeit zu erreichen.
Beispielsweise berichten de Lima et al (1993, Theriogenology 39:
1341) von einem 83%igen Erfolg bei der der Geschlechtsbestimmung
von Maus- und Rinderembryonen mit Hilfe von polyklonalen und monoklonalen
Antikörpern.
Utsumi et al. (1993, Mol. Reprod. Devel. 34: 25) verwendeten H-Y-Antikörper auf
Embryonen unterschiedlicher Arten, die in Kultur gehalten wurden.
Die Entwicklung wurde ungefähr
zur Hälfte
angehalten und die so ange haltenen Rinderembryonen besaßen knapp
zu 80% einen XY-Karyotyp, während
80–90%
der nicht beeinflussten XX waren. Utsumi und Iritani (1993, Mol.
Reprod. Devel. 36: 238) fanden, dass von 35 Rinderblastozysten,
die mit H-Y-Antikörper
geschlechtsbestimmt wurden, in 31 Fällen (89%) die Diagnose mit
der Diagnose übereinstimmte,
die durch DNA-Analyse erfolgte.
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Coe
(1977, Proc. Nat. Acad. Sci. 74: 730) hat ein Weibchen-Protein identifiziert,
das hormonabhängig ist
und daher unwahrscheinlich in Blastozysten oder Spermium gefunden
wird. Brown et al (1991, Nature 349: 38) berichten, dass das erste
XX-spezifische Molekül
ein mRNA-Molekül
ist, das vom „inaktivierten" X transkribiert
wird und deshalb nur in somatischen Geweben von Weibchen hergestellt
wird.
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Es
wurde vielen Verfahren zur Abtrennung von X-Chromosom-haltigen Säugetier-Spermium von Y-Chromosom-haltigem
Spermium untersucht. Einige Verfahren basieren auf den Eigenschaften
des Spermiums, z.B. der Größe, der
Kopfform, der Masse, den Oberflächeneigenschaften,
den Oberflächenmakromolekülen, dem
DNA-Gehalt, der Schwimmgeschwindigkeit und der Beweglichkeit (siehe
die Übersicht
von Windsor et al., 1993, Reprod. Fert. Dev. 5: 155). Es gibt auch
Versuche zur Geschlechtsbestimmung eines Spermiums durch immunologische
Verfahren mit Hilfe von H-Y-Antikörpern (z.B. US-Patente 4 448
767 und 4 191 749 von Bryant). Weitere Autoren fanden keinen Beweis,
dass H-Y bevorzugt auf Y-tragendem Spermium exprimiert wird (z.B.
Hendricksen et al. 1993, Mol. Reprod. Devel. 35: 189). In dem Übersichtsartikel
von Windsor et al. (1993, Reprod. Fert. Dev. 5: 155) wird geschlossen,
dass sich keine – Unterschiede
zwischen den beiden Spermiumklassen immunologisch nachweisen lassen.
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Fabricant
et al. (US-Patent 4 722 887) beschreiben ein Verfahren zum Abtrennen
von X- und Y-Spermium durch Polymerphasentrennung basierend auf
einer unterschiedlichen Expression eines Spermium-Zelloberflächen-Sulfoglycolipids.
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Spaulding
(US-Patent 5 021 244) beschreibt ein Verfahren zum Sortieren von
Sperma in X- und Y-Chromosom-angereicherte Präparationen. Spaulding verwendet
den DNA-Gehalt und Zellsortierungsverfahren zum Abtrennen der Subpopulationen.
Jedoch kann das vorstehende Verfahren zu Veränderungen in der DNA führen und
das letztere Verfahren ist nicht sehr genau, da nur etwa ein 3%iger
Unterschied im DNA-Gehalt zwischen X- und Y-Spermium besteht. Ferner
vermutet Spaulding, dass die Subpopulationen für die jeweiligen Spermiumarten
angereichert sind, aber Spaulding überprüft nicht, ob die jeweils isolierten
Gruppen von Spermien tatsächlich
X- und Y-Spermien
sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das
Problem des Standes der Technik wird gelöst durch ein Verfahren zum
Abtrennen geschlechtsspezifischer Moleküle von nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen,
die an Membranen von Tierzellen gebunden sind, umfassend (a) Immunisieren
weiblicher Tiere einer ersten Tierspezies mit Zellmembranfraktionen, die
aus Zellen oder Geweben von Weibchen einer zweiten Tierspezies gewonnen
sind; zur Herstellung von Anti-Weibchen-Antikörpern (b) Behandeln einer Zellmembranfraktion
aus adulten, fötalen
oder embryonalen Tierzellen oder -geweben männlichen Geschlechts mit ein
oder mehreren Weibchen Anti-Weibchen-Antikörpern oder ein oder mehreren
Männchen
Anti-Männchen-Antikörpern, die
dann an nicht-geschlechtspezifische Moleküle in der Zellmembranfraktion
binden, so dass man Konjugate zwischen den nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen und
den Antikörpern
erhält;
(c) Abtrennen des Materials in der Zellmembranfraktion, das nicht an
die Antikörper
bindet, wobei man eine Subfraktion gewinnt, die geschlechtsspezifische
Moleküle
enthält;
(d) Isolieren der geschlechtsspezifischen Moleküle in der Subfraktion und (e)
wahlfrei Abtrennen der Antikörper von
den Konjugaten, wobei man eine zweite Subfraktion gewinnt, die nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle enthält, und
Isolieren der nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle in der
zweiten Subfraktion. Eine alternative Lösung ist ein Verfahren zum
Abtrennen geschlechtsspezifischer Moleküle von nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen, die
an Membranen von Tierzellen gebunden sind, umfassend (a) Immunisieren
männlicher
Tiere einer ersten Tierspezies mit Zellmembranfraktionen, die aus
Zellen oder Geweben von Männchen
einer zweiten Tierspezies gewonnen sind zur Herstellung von Anti-Männchen-Antikörpern; (b)
Behandeln einer Zellmembranfraktion aus adulten, fötalen oder
embryonalen Tierzellen oder -geweben weiblichen Geschlechts mit
ein oder mehreren Weibchen Anti-Männchen-Antikörpern, die
dann an nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
in der Zellmembranfraktion binden, so dass man Konjugate zwischen
den nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen und den Antikörpern enthält; (c)
Abtrennen des Materials in der Zellmembranfraktion, das nicht an
die Antikörper
bindet, wobei man eine Subfraktion gewinnt, die geschlechtsspezifische
Moleküle
enthält;
(d) Isolieren der geschlechtsspezifischen Moleküle in der Subfraktion; und
(e) wahlfrei Abtrennen der Antikörper
von den Konjugaten, wobei man eine zweite Subfraktion gewinnt, die
nicht-geschlechtsspezifische Moleküle enthält, und Isolieren der nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
in der zweiten Subfraktion. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 13 beschrieben.
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Der
Erfinder hat ein Verfahren zur Abtrennung geschlechtsspezifischer
Moleküle
(SSMs) entwickelt, die an der Oberfläche adulter, fötaler und
embryonalen Tierzellen vorhanden sind. Das Verfahren verwendet xenogene
Immunisierung zur Gewinnung von Antikörpern gegen nicht-geschlechtsspezifische
Antigene. Die Antikörper
gegen nicht-geschlechtsspezifische
Antigene werden eingesetzt zum Entfernen nicht-geschlechtsspezifischer
Komponenten des Antigenmaterials und somit zum Anreichern des Antigenmaterials
auf verbliebene geschlechtsspezfische Moleküle. Das geschlechtsspezifische
Material wird nach der Aufreinigung zur Gewinnung xenogener-Antikörper gegen
das andere Geschlecht verwendet (Weibchen-Anti-Männchen oder Männchen-Anti-Weibchen).
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Das
xenogene Immunisierungsverfahren führt zu einer stärkeren Antikörperantwort
als eine isogene Immunisierung innerhalb der Spezies. Das Ergebnis
ist, dass sowohl die Avidität
der Antigen-Antikörper-Bindung
als auch der Antikörpertiter
in den Antiseren besser wird. Spezies-spezifische Antikörper, welche
die Erkennung der geschlechtsspezifischen Antikörper in SMA-Antiseren beeinträchigen,
werden bislang weithin als unüberwindbares
Problem bei xenogenen Immunisierungmethoden angesehen.
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Der
Erfinder hat sein Verfahren eingesetzt zum Abtrennen sowohl von
männlich- als auch weiblichspezifischen
Molekülen.
Die Abtrennung von weiblichen- und männlichenspezifischen Molekülen erlaubt
die Herstellung von erheblichen Mengen Antikörpern hoher Affinität. Diese
Antikörper
sind nützlich
zur Geschlechtsbestimmung von Tierzellen und -geweben und stellen
nicht-invasive Verfahren zur Geschlechtsbestimmung bereit, die sowohl
hohe Spezifität
(wenige Falschpositive) als auch hohe Sensitivität (wenig Falschnegative) besitzen.
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Der
Erfinder verwendet das Verfahren auch zum Abtrennen nicht-geschlechtsspezifischer
Moleküle (auch
fortan als spezies-spezifische Moleküle bezeichnet), die beispielsweise
als spezies-spezifische allelische Marker verwendet werden können.
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Die
Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zur Abtrennung von geschlechtsspezifischen
Molekülen und
nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen, die mit Tierzellen verbunden
sind, beispielsweise mit Tierzellmembranen, vorzugsweise Plasmamembranen
(Außenmembranen),
umfassend a) Behandeln einer Zellmembranfraktion aus adulten, fötalen oder
embryonalen Tierzellen, mit ein oder mehreren Substanzen, die an nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen
in der Zellmembranfraktion zur Bildung von Konjugaten zwischen nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen
und den Substanzen; b) Abtrennen des Materials in der Zellmembranfraktion,
das nicht an die Substanzen bindet, wobei man eine Subfraktion gewinnt,
die geschlechtspezifische Moleküle
erhält;
c) Isolieren der geschlechtsspezifischen Moleküle in der Subfraktion; und
d) wahlweise Abtrennen der Substanzen von den Konjugaten, wobei
man eine zweite Subfraktion gewinnt, die nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle
enthält,
und Isolieren der nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle in der
zweiten Subfraktion.
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Erfindungsgemäß ist die
Substanz ein Antikörper
gegen nicht-geschlechtsspezifische Moleküle und in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Substanz Weibchen-Anti-Weibchen-Antikörper und/oder Männchen-Anti-Männchen-Anti-Männchen-Antikörper.
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Die
geschlechtsspezifischen Moleküle
und die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, können
verwendet werden zur Identifizierung von Nukleinsäuremolekülen mit
Sequenzen, die geschlechtsspezifische und nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle
kodieren. Deshalb wird ein gereinigtes und isoliertes Nukleinsäuremolekül bereitgestellt,
enthaltend eine Sequenz, die ein geschlechtsspezifisches Molekül kodiert,
das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde. Ferner wird ein gereinigtes und isoliertes
Nukleinsäuremolekül, enthaltend
eine Sequenz bereitgestellt, die ein nicht-geschlechtsspezifisches Moleküle kodiert,
das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde.
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Die
Nukleinsäuremoleküle, die
geschlechtsspezifische und nicht-geschlechtsspezifische Moleküle kodieren
oder Fragmente davon, können
in einen geeigneten Expressionsvektor eingeführt werden, d.h. einen Vektor,
der die erforderlichen Elemente für die Transkription und Translation
der eingefügten
Proteinkodierungssequenz enthält.
Es können
so rekombinate DNA-Moleküle
zur Transformation einer Wirtszelle hergestellt werden, die ein
Nukleinsäuremolekül enthalten,
das ein Molekül
kodiert, welches mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurde, sowei ein oder mehrere Transkriptions- und Translationselemente, die funktionell
mit dem Nukleinsäuremolekül verbunden
sind.
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Das
rekombinante Molekül
kann zur Herstellung transformierter Wirtszellen verwendet werden,
die das Molekül
oder Teile davon exprimieren.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines geschlechtsspezifischen Moleküls bereit, eines nicht-geschlechtspezifischen
Moleküls
oder Isoformen oder Teile davon und zwar unter Verwendung der gereinigten
und isolierten Nukleinsäuremoleküle, die
mit den hier beschriebenen Verfahren identifiziert wurden.
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Ein
geschlechtsspezifisches Molekül
ist ferner beschrieben, das als (a) männchenspezifisch charakterisiert
ist; (b) das verbunden ist mit der Plasmamembran von Zellen aus
fötalen
und adulten Geweben des Rinds, insbesondere aus Hoden, Milz und
Nieren; und (c) das ein Molekulargewicht von etwa 60 KD besitzt.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierten geschlechtsspezifischen und nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen
oder Isoformen oder Teile davon, werden mit anderen Molekülen konjugiert wie
Proteine, Polypeptide, oder sie können glykolysiert sein.
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Die
Beschreibung erlaubt ferner die Herstellung von Nukleotidsonden,
die für
Nukleinsäuremoleküle eindeutig
sein, welche geschlechtsspezifische und nicht-geschlechtsspezifische Moleküle kodieren.
Diese wurde mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
und auch die zu den geschlechtsspezifischen und nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen
zugehörigen
Isoformen oder Fragmente. Somit lehrt die Beschreibung eine Sonde,
umfassend eine Nukleotidsequenz, die für ein geschlechtsspezifisches
Molekül
oder ein nicht-geschlechtsspezifisches Molekül kodiert, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde. Die Sonde kann markiert sein, beispielsweise
mit einer nachweisbaren Substanz, und sie kann verwendet werden
zur Auswahl einer Nukleotidsequenz, die für ein geschlechtsspezifisches
Molekül,
ein nicht-geschlechtsspezifisches Molekül oder ein Fragmente hiervor
kodiert, und zwar aus einem Gemisch von Nukleotidsequenzen.
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Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierten Moleküle,
welche aus Geweben isoliert wurden oder die rekombinant hergestellt
werden können,
eignen sich zur Herstellung von Antikörpern. Es werden ferner Antikörper vorgeschlagen,
die spezifisch sind für
ein Epitop eines geschlechtsspezifischen Moleküls oder eines nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküls
oder einer Isoform oder eines Fragments hiervon, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden. Die Antikörper
können
mit einer Nachweisbarsubstanz markiert werden und sie können verwendet
werden zum Nachweis geschlechtsspezifischer oder nicht-geschlechtsspezifischer
Moleküle
in Proben aus Geweben, Zellen und Embryonen.
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Die
mit dem hierin beschriebenen Verfahren identifizierten geschlechtsspezifischen
Antigene bzw. die Antikörper
gegen ein Epitop dieser geschlechtsspezifischen Moleküle können verwendet
werden zur Erhöhung der
Wahrscheinlichkeit, dass die Nachkommen das gewünschte Geschlecht besitzen
oder dass sie ein bzw. kein Gen besitzen für eine Anlage, die mit dem
Geschlechtschromosom verbunden ist.
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Die
Antikörper
gegen ein Epitop des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifizierten
geschlechtsspezifischen Moleküls
eignen sich zur Differenzierung zwischen Männchen und Weibchen. Diese
beruht auf dem Nachweis des Vorhandenseins des geschlechtsspezifischen
Moleküls,
das mit einer Zellmembran, vorzugsweise der Plasmamembran, verbunden
ist. Deshalb lehrt die Beschreibung ein Verfahren zur Differenzierung
zwischen Männchen
und Weibchen, umfassend das Zugänglichmachen
eines Embryos oder eines Wachstumsmediums des Embryos ein oder mehreren
Antikörpern,
sie spezifisch sind für
ein Epitop eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifizierten
geschlechtsspezifischen Moleküls
unter Bedingungen, dass sich ein Konjugat zwischen dem Antikörper und
dem geschlechtsspezifischen Molekül bilde'n kann, und den Nachweis der Konjugate.
Der Nachweis eines Konjugates mit Antikörper gegen ein Männchen-spezifisches
Molekül
liefert ein Männchen
und der Nachweis eines Konjugates mit Antikörper gegen ein Weibchen-spezifisches
Molekül
liefert ein Weibchen.
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Es
wurde gefunden, dass die Spermien die geschlechtsspezifischen Moleküle tragen,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden. Deshalb lehrt die Beschreibung ein Verfahren
zur Abtrennung Weibchen- und Männchen-ergebender
Spermien aus natürlichem
Samen. Es umfasst das Behandeln von natürlichen Spermien mit ein oder
mehreren Antikörpern
gegen ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziertes
geschlechtsspezifisches Molekül,
so dass Konjugate zwischen männlich- oder weiblich-bestimmenden
Spermien und den Antikörpern
gebildet werden, und Isolieren der Konjugate und der Spermien, die nicht
an Antikörper
gebunden sind.
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Weiterhin
lehrt die Beschreibung das Immunisieren von Weibchen gegen X-Spermium, Y-Spermium oder
beide durch Verabreichen einer immunogenen Menge eines geschlechtsspezifischen
Moleküls,
das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde. Dies erhöht
somit die Wahrscheinlichkeit von Nachkommen eines bestimmten Geschlechts.
Dies kann auch zum Sinken der Fruchtbarkeit führen. Die Antikörper gegen
ein Epitop eines erfindungsgemäßen geschlechtsspezifischen
Moleküls
und das Komplementsystem können
ferner verwendet werden zum Abtöten
männlicher
und/oder weiblicher Embryos in vitro oder in vivo. Insbesondere
können
Antikörper
gegen ein Epitop eines geschlechtsspezifischen Moleküls und Komplement im
Uterus eines schwangeren Tieres eingebracht werden, so dass männliche
und/oder weibliche Embryonen abgetötet werden.
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Antikörper gegen
ein Epitop eines mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifizierten
geschlechtsspezifischen Moleküls
können
ferner konjugiert werden mit einem Cytotoxin, das Spermien inaktiviert.
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Die
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierten geschlechtsspezifischen Moleküle können ferner verwendet werden
zum Nachweis von spezifischen Antikörpern für die geschlechtsspezifischen
Moleküle
in einer Probe.
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Die
nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle, die mit dem hierin beschriebenen
Verfahren identifiziert wurden, und die Antikörper gegen ein Epitop dieser
nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle,
können
als spezies-spezifische Allelmarker verwendet werden. Beispielsweise
können
die Moleküle
zum Nachweis der Kontamination einer Gewebekultur mit einer nicht-identifizierten
Zelle verwendet werden und sie können
eingesetzt werden in Somazellen-Untersuchungen zur Identifizierung
von menschlichen- und/oder
Mauschromosomen.
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Die
Beschreibung betrifft ferner Kits, die sich eignen zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
umfassend Antikörper
gegen Epitope von mit dem erfindungsgemäßen Verfahren isolierten geschlechtsspezifischen
oder nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen sowie geeignete Träger zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachstehenden eingehenden Beschreibung.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Es
zeigt:
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1 ein
SDS-PAGE-Gel mit aufgereinigten fötalen Männchen(Spur 3)- und Weibchen(Spur
5)-Proteinen, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurden.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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I. Verfahren zum Identifizieren
von Spezies und geschlechtsspezifischen Molekülen
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Wie
oben erwähnt,
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abtrennen geschlechtsspezifischer
Moleküle
von nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen, die an Tierzellen gebunden
sind, vorzugsweise an Membranen, besonders bevorzugt an Plasmamembranen.
Der Fachmann erkennt, dass weitere Moleküle mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
abgetrennt werden können.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierten insbesondere geschlechtsspezifischen und nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle,
enthalten Glyco-, Lipo- und Phosphoproteine, Polypeptide und Peptide
und Komplexe dieser Moleküle.
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Das
hier beschriebene Verfahren, kann bei jedem Tier verwendet werden,
das eine ausreichende evolutionäre
Konservierung von geschlechtsspezifischen Allelen aufweist und kann
entsprechend eine große
Vielzahl von Tieren verwenden. Es können beispielsweise verwendet
werden, Säugetiere,
Vogel-Spezies, Reptilien und Fische, vorzugsweise gewerblich bedeutende
Säugetier-Spezies,
einschließlich
Rinder, Hunde, Katzen, Pferde, Schweine und Schafe. Es ist ferner
auf Menschen anwendbar.
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Das
Verfahren umfasst: Erstens das Herstellen einer Gewebeprobe aus
adulten, fötalen
oder embryonalen Tierzellen oder -geweben. Proben können ferner
von Parthenogenoten (parthenogenotes) hergestellt sein. Die Gewebeprobe
wird vorzugsweise aus einer Zellmembran erhalten, beispielsweise
der Plasmamembran (Außenmembran),
der inneren Membran, der Mitochondrienmembran und der Membran des
endoplasmatischen Retikulums, insbesondere der Plasmamembran. Gewebeproben
können
erhalten werden mit Hilfe von dem Fachmanns bekannten Verfahren.
Beispielsweise kann die Plasmamembranfraktion, folgend erhalten
werden. Organe, wie Milz, Nieren, Hoden und Eierstöcke können herausgeschnitten
werden aus Rinder-fötalem
oder adultem Gewebe. Die Organe werden in einem Homogenisierungspuffer,
der Proteaseinhibitoren und Solubilisierungsmittel, wie Detergenzien
enthält,
eingebracht und in sehr kleine Stücke mit einer feinen Schere
geschnitten. Die DNAse kann hinzugefügt werden und das Gewebe kann
homogenisiert werden, beispielsweise mit einem PolytronTM-Homogenisator.
Das Homogenat kann sanft aufgetragen werden auf eine Saccharoselösung und
bei 900 × g
bei 4°C über 60 Minuten
ultrazentrifugiert werden. Das Plasmamembranmaterial kann als eine
Zwischenbande erhalten, durch weitere Ultrazentrifugation gewaschen
und anschließend
eingefroren, und bis zur Verwendung gelagert werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die geschlechtsspezifischen Moleküle, die
an die Spermienmembran gebunden sind, vorzugsweise aus der Plasmamembran
des Spermiums isoliert. Eine Zellmembranfraktion kann erhalten werden
aus den Spermium-Präparationen
durch Herstellen der X und Y angereicherten Spermiumfraktionen.
Die angereicherten Fraktionen können
hergestellt werden auf der Basis der Eigenschaften des X- und Y-Spermiums,
z.B. der Größe, der
Kopfform, des Gewichts, der Oberflächeneigenschaften, der Oberflächenmakromoleküle, des
DNA-Gehalts, der
Schwimmgeschwindigkeit und der Beweglichkeit (siehe Übersichtsartikel
von Windsor et al., 1993, vorstehend). In einer Ausführungsform
wird eine Durchflusscytometrie der Spermiumpräparationen durchgeführt, welche
darauf beruht, dass das X-Spermium mehr
DNA als das Y-Spermium enthält
und das X-Spermium eine leicht stärkere Fluoreszenz nach der
Behandlung mit einem bindenden Fluoreszenzfarbstoff (Hoechst 33342)
zeigt, als das Y-Spermium. In einer weiteren Ausführungsform
werden die Spermiumpräparationen
mit Anti-Männchen
oder -Weibchen-Embryo oder fötalen
Antikörpern
behandelt.
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Membranvesikel
können
isoliert werden aus angereicherten X- und Y-Fraktionen mit Hilfe
einer Hohlraumbildung (cavitation) (beispielsweise, Gillis et al.,
Prep. Biochem., 8, Seiten 363–378,
1978). Zellmembranvesikel bestehend im Wesentlichen aus der Kopf-Zellmembran und etwas
Schwanz-Zellmembran aus Spermium-Köpfen, Schwänzen und weitere Partikel,
können
dann erhalten werden durch pelletbildende Zentrifugation, vorzugsweise
zweimalige Zentrifugation bei 2500 × g über etwa 30 Minuten. Der Überstand,
der Zellmembranbestandteile enthält,
kann dann zentrifugiert werden (z.B. 100.000 × g), unter Erhalt des Materials,
das in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete wird. Das Material kann resuspendiert und in Trisacetat
(10 mM, pH 5,5) gewaschen werden, zur Entfernung des gesamten Fluoreszenzfarbstoffes.
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Die,
wie vorstehend beschrieben erhaltende Membranfraktion wird mit einer
oder mehreren Substanzen behandelt, die an nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle
in der Fraktion binden, zur Bildung von Konjugaten zwischen den
nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen und den Substanzen. In
einer Ausführungsform der
Erfindung ist die Substanz ein Antikörper gegen nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Substanz ein Weibchen-Anti-Weibchen-Antikörper und/oder
Männchen-Anti-Männchen-Antikörper, die
durch xenogene Immunisierung hergestellt wurde. Beispielsweise werden
männliche
und weibliche Tiere einer ersten Spezies (bezeichnet als SP1) immunisiert
mit männlichen
und weiblichen Zellmembranfraktionen, die isoliert sind aus einer
zweiten Tierspezies (bezeichnet als SP2), zur Herstellung von Männchen-SP1-Anti-Weibchen-SP2-Antikörpern, Männchen-SP1-Anti-Männchen-SP2-Antikörpern, Weibchen-SP1-Anti-Männchen-SP2-Antikörpern und
Weibchen-SP1-Anti-Weibchen-SP2-Antikörpern. Die ersten
und zweiten Tierspezies sind ausgewählt, dass eine ausreichende
evolutionäre
Konservierung der geschlechtsspezifischen Allele besteht, d.h. dass
ein SP1-Tier nicht in nennenswertem Umfang Antikörper gegen geschlechtsspezifische
Moleküle
eines SP2-Tiers des gleichen Geschlechts herstellt.
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Die
ersten und zweiten Tierspezies können
ausgewählt
werden aus Kaninchen, Schafen, Ratten, Mäusen, Pferden, Kühen und
Ziegen oder Nicht-Säugetierspezies,
wie verschiedene Geflügelarten.
In einer Ausführungsform
der Erfindung werden männliche und
weibliche Kaninchen mit männlichen
und weiblichen Rinderplasmamembranfraktionen, zur Herstellung von
männlichen
Kaninchen-Anti-Weibchen-Rinder-Antikörpern, männlichen
Kaninchen-Anti-Männchen-Rinder-Antikörpern, weiblichen
Kaninchen-Anti-Männchen-Rinder-Antikörpern und
weiblichen Kaninchen-Anti-Weibchen-Rinder-Antikörpern, immunisiert.
-
Die
Weibchen-Anti-Weibchen-Antikörper
und Männchen-Anti-Männchen-Antikörper Präparationen, die
durch xenogene Immunisierung, wie hier beschrieben hergestellt wurden,
können
ferner behandelt werden, um sicher zu stellen, dass die Präparationen
keine Antikörper
gegen weibchen-geschlechtsspezifische Moleküle bzw. männchen-geschlechtsspezifische
Moleküle
enthalten. Beispielsweise kann eine Männchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rinder-Antikörper Präparation
mit einer männlichen
Rinderplasmamembranfraktion reagieren, unter Erhalt von Konjugaten,
die Antikörper
in der Präparation
und die Antigene in der Fraktion enthalten. Die Antigene, die dann
an die Männchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rinder-Antikörper gebunden
sind, können
isoliert werden und zur Immunisierung eines weiblichen Kaninchens
verwendet werden. Die Weibchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rinder-Antikörper können dann
mit einer weiblichen Rinderplasmamembranfraktion behandelt werden.
Anti-Männchen-Rinder
geschlechtsspezifische Moleküle
binden nicht an Antigene in der weiblichen Rinderplasmamembranfraktion,
während
die Anti-Männchen-Rinder
nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen an die nicht-geschlechtsspezifischen
Antigene in der Fraktion binden. Eine hochgereinigte Präparation
von männlichen
Rinder nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen kann dann isoliert und
zur Immunisierung von Kaninchen usw. verwendet werden, so dass eine
Antikörper-Präparation
erhalten wird, die hochspezifisch ist für Rinder nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen.
In ähnlicher
Weise kann hochgereinigte Präparation
von weiblichen Rinder nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen isoliert
und zur Immunisierung von Kaninchen usw. verwendet werden, so dass
eine Antikörper-Präparation
erhalten wird, die hochspezifisch ist für Rinder nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle.
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Die
Substanz, die an die nicht-geschlechtspezifischen Moleküle in der
Plasmamembranfraktion bindet, oder Teile davon, kann unlöslich sein,
zum erleichterten Abtrennen der Subfraktion, die Konjugate der Substanzen
und der nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle enthält von der Subfraktion, die
die geschlechtsspezifischen Moleküle enthält. Beispielsweise kann die
Substanz an einen geeigneten Träger
gebunden sein. Beispiele von geeigneten Trägern sind Agarose, Cellulose,
Dextran, Sephadex, Sepharose, Carboxymethyl-Cellulosepolystyrol,
Filterpapier, Ionentauscherharz, Plastikfilm, Plastikröhre, Glaskügelchen,
Polyamin-methylvinylether-maleinsäure-Copolymer, Aminosäure-Copolymer, Ethylen-Maleinsäure-Copolymer,
Nylon, Seide usw. Der Träger
kann in der Form beispielsweise einer Röhre, einer Testplatte, eines
Kügelchen,
einer Scheibe, einer Kugel usw., sein.
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Die
unlösliche
Substanz kann hergestellt werden durch Umsetzen des Materials mit
einem geeigneten unlöslichen
Träger
mit Hilfe bekannter chemischer oder physikalischer Verfahren, beispielsweise
Cyanbromid-Kopplung.
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Die
Konjugate der Substanzen und der nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle werden
isoliert aus der Subfraktion enthaltend die geschlechtsspezifischen
Moleküle
durch herkömmliche
Isolierungstechniken, beispielsweise Aussalzen, Chromatographie,
Elektrophorese, Gelfiltration, Fraktionierung, Absorption, Polyacrylamidgelelektrophorese,
Agglutination oder Kombinationen davon. Wenn die Substanz unlöslich ist,
können
die Konjugate mit Hilfe herkömmlicher
Verfahren eluiert werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die geschlechtsspezifischen Moleküle durch
Molekulargröße und/oder
pI mit Hilfe bekannter Verfahren isoliert. Elektrophorese nach einem
Standardverfahren, wie von Sambrook, J. et al (Molecular Cloning
A Laboratory Manual Cold Spring Harbour Laboratory Press, Abschnitte
6.3–6.9,
1989) beschrieben, kann verwendet werden zur Abtrennung der geschlechtsspezifischen
Moleküle.
Träger
wie Gelblätter
oder Gelröhren,
beispielsweise Polyacrylamid, Agarose oder weitere Polymere werden
allgemein als Trägermedium
verwendet. Vorzugsweise werden zweidimensionale Gele verwendet,
die die Proteine auf der Basis zweier Eigenschaften, z.B. Molekulargröße und pI
trennen. Insbesondere SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(IPG-SDS/PAGE) oder immobilisiertes pH-Gradientengel-SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese
(IPG-SDS/PAGE) werden zur Abtrennung der geschlechtsspezifischen
Moleküle
verwendet. Die geschlechtsspezifischen Moleküle können aus den Gelen mit Hilfe
herkömmlicher
Verfahren eluiert werden, wie beschrieben von Lee et al. (1987,
Analyt. Biochem. 166: 308).
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II. Charakterisierung
von Molekülen,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden
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Der
Erfinder hat männliche
und weibliche geschlechtsspezifische Moleküle mit Hilfe der hier beschriebenen
Verfahren identifiziert. Wenn das männliche Gewebe durch das erfindungsgemäße Verfahren
aufgereinigt wird, wie in 1 veranschaulicht,
werden spezifische Proteinmoleküle
gefunden, die im weiblichen Material nicht vorliegen, und wenn weibliches
Material verwendet wird, werden unterschiedliche spezifische Moleküle gefunden,
die nicht in Männchen
vorliegen. Beispielsweise wurde ein geschlechtsspezifisches Protein in
dem männlichen
Material identifiziert, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es
an die Plasmamembran von männlichen
Zellen aus Rinderfötalem-
und adultem Gewebe, insbesondere den Hoden, der Milz und den Nieren,
gebunden ist. Das Molekül
hat ein Molekulargewicht in der SDS-PAGE von etwa 60 KD.
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Die
isolierten und aufgereinigten geschlechtsspezifischen und nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
können
verwendet werden zum Isolieren von Nukleinsäure-Molekülen mit Sequenzen, die ein
geschlechtsspezifisches oder nicht-geschlechtsspezifisches Molekül kodieren.
Beispielsweise kann die Teilaminosäuresequenz für ein geschlechtsspezifisches
Molekül
oder nicht-geschlechtsspezifisches
Molekül
bestimmt werden. Eine DNA-Sonde kann synthetisiert werden, die auf
der Aminosäuresequenz
basiert und die Sonde kann verwendet werden zum Absuchen einer DNA-Bank
der mRNA aus einer Zelle, die das geschlechtsspezifische oder nicht-geschlechtspezifische
Molekül
herstellt oder einer genomischen DNA-Bank. Klone, die cDNA oder genomische
DNA enthalten, die mit den Sonden hybridisieren, können isoliert
werden. Die cDNA oder die genomischen DNA Sequenzen, die Moleküle kodieren,
können
identifiziert werden beispielsweise durch Sequenzieren oder durch
Exprimieren der cDNA in einem eukaryontischen Expressionssystem
und identifizieren Klone, die das Protein herstellen, das an den
Antikörper
bindet, der spezifisch ist für
die geschlechtsspezifischen oder nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle. Die
Teilaminosäuresequenz
können
ferner verwendet werden zum Herstellen von Primern, die in der PCR-Reaktion
zur Amplifizierung des Gens verwendet werden, das die geschlechtsspezifischen
oder die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle kodiert. Die PCR isolierte
Gene können
sequenziert und in Expressionsvektoren zur Klonierung eingefügt werden.
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Fragmente
der Nukleinsäuremoleküle werden
ferner angegeben. In einer Ausführungsform
enthalten die Fragmente mindestens 15 Basen und sind zur Hybridisierung
unter stringenten Hybridisierungsbedingungen mit der Nukleinsäuresequenz
geeignet, die das geschlechtsspezifische oder nicht-geschlechtsspezifische Molekül kodiert,
wie hier beschrieben.
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Es
wird ferner erkannt, dass eine doppelsträngige Nukleinsäuresequenz,
die ein Nukleinsäuremolekül der Erfindung
oder ein Fragment davon umfasst, die über eine Wasserstoffbrückenbindung
mit einer komplementären
Nukleinsäurebasensequenz
gebunden ist und eine durch Transkription dieser Nukleinsäuresequenz hergestellte
RNA angegeben ist.
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Weiterhin
wird erkannt, dass die Beschreibung Nukleinsäure- oder Aminosäuresequenzen
umfasst, die eine beträchtliche
Sequenzidentität
aufweisen. Der Ausdruck „Sequenzen
mit beträchtlicher
Sequenzidentität" bedeutet, das jene
Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenzen,
die leichte oder unbedeutende Sequenzvariationen aufweisen, d.h.
die Sequenzen wirken im Wesentlichen in der gleichen Weise zur Herstellung
von im Wesentlichen gleichen Polypeptiden, wie die natürlich vorkommenden
Sequenzen. Die Variationen können den örtlichen
Mutationen, Polymorphismen oder strukturellen Änderungen zugeordnet werden.
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Stringente
Hybridisierungsbedingungen sind stringent genug, um eine Spezifität bereitzustellen,
die die Anzahl der Fehlpaarungen reduzieren und dennoch ausreichend
flexibel sind die Ausbildung stabiler Hybride bei annehmbarer Geschwindigkeit
zu ermöglichen.
Die Bedingungen sind dem Fachmann, beispielsweise aus Sambrook et
al, (1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor)
bekannt.
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Die
Beschreibung stellt ferner Aminosäuresequenzen für die erfindungsgemäßen geschlechtsspezifischen
und nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle und Sequenzen bereit, die
eine beträchtliche
Identität
mit den Aminosäuresequenzen
aufweisen. Die Beschreibung schlägt
Peptide vor, die einzigartig zu den geschlechtsspezifischen und
nicht-geschlechtsspezifischen Molekülen der Erfindung sind. Vorzugsweise
haben die Peptide mindestens 10 bis 20 Aminosäuren.
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Die
Nukleinsäuresequenzen,
die in den Nukleinsäuremolekülen enthalten
sind, oder ein Fragment davon, können
in Bezug auf ihre normale Anordnung für die Transkription, zur Herstellung
von Antisense-Nukleinsäuremolekülen, invertiert
sein. Die Antisense-Nukleinsäuremoleküle können hergestellt
werden mit Hilfe chemischer Synthese und enzymatischer Ligationsreaktionen
und mit Hilfe der im Stand der Technik bekannten Verfahren. Die
Antisense-Nukleinsäuremoleküle oder
ein vorzugsweise mindestens 15 Basen enthaltendes Fragment der Antisensesequenz,
können
chemisch verwendet werden mit Hilfe natürlich auftretender Nukleotide
oder unterschiedlich modifizierter Nukleotide, die ausgestaltet
sind zur Erhöhung
der biologischen Stabilität
der Moleküle
oder zur Erhöhung
der physikalischen Stabilität
der Duplex, die mit der mRNA oder dem Gen ausgebildet ist, z.B.
Phosphorthioat-Derivate und Acridin-substituierte Nukeleotide. Die
Antisensesequenzen können
biologisch hergestellt werden mit Hilfe eines in Zellen eingeführten Expressionsvektors
in Form eines rekombinanten Plasmids, Phagemids oder abgeschwächten Virus.
In diesen Vektoren werden Antisensesequenzen unter der Kontrolle
einer hoch effizienten regulatorischen Region hergestellt, deren
Aktivität durch
den Zell-Typ bestimmt werden kann, in den der Vektor eingeführt ist.
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III. Herstellung von Molekülen, die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden
-
Nukleinsäuremoleküle kodierend
die geschlechtsspezifischen und die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle, die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden oder Fragmente davon, können isoliert und sequenziert
werden mit Hilfe des oben beschriebenen Verfahrens oder sie können durch
chemische Synthese und enzymatische Ligationsreaktionen mit Hilfe
bekannter Verfahren hergestellt werden.
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Die
geschlechtsspezifischen und die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle der Erfindung
oder Isoformen oder Teile davon, können hergestellt werden mit
Hilfe rekombinanter DNA-Verfahren. Somit können Nukleinsäuremoleküle mit einer
Sequenz, die für
ein geschlechtsspezifisches Molekül, ein nicht-geschlechtsspezifisches
Molekül
oder Fragmente davon kodiert, kann in einer bekannten Art in einen
geeigneten Expressionsvektor eingebracht werden, der die gute Expression
der Moleküle
oder Isoformen oder Teile davon sicherstellt. Mögliche Expressionsvektoren
enthalten, sind jedoch nicht beschränkt auf Cosmide, Plasmide oder
modifizierte Viren, vorausgesetzt der Vektor ist mit den verwendeten
Wirtszellen kompatibel.
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Die
Beschreibung lehrt ein rekombinantes Molekül an, das ein Nukleinsäuremolekül enthält, welches ein
geschlechtsspezifisches Molekül
oder ein nicht-geschlechtsspezifisches
Molekül
kodiert, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurde oder Fragmente davon und die erforderlichen Elemente für die Transkription
und Translation der eingefügten
Sequenz enthält.
Geeignete Transkriptions- und
Translationselemente können
abgeleitet werden aus zahlreichen Quellen, einschließlich Bakterien-,
Pilze-, virale-, Säugetier-
oder Insektengene. Die Wahl der geeigneten Transkriptions- und Translationselemente
ist von der verwendeten Wirtzelle abhängig und kann durchgeführt werden
von einem Durchschnittsfachmann. Beispiele dieser Elemente sind:
ein transkriptionaler Promotor und Enhancer oder eine RNA-Polymerase-Bindungssequenz,
eine ribosomale Bindungssequenz einschließlich eines Translations-Initiationssignals.
Zusätzlich
können,
abhängig
von der verwendeteten Wirtszelle und des verwendeten Vektors, weitere
genetische Elemente, wie ein Replikationsursprung, zusätzliche
DNA-Restriktionsschnittstellen, Enhancer und Sequenzen, die die Induzierbarkeit
der Transkription verleihen, in dem Expressionsvektor eingeführt werden.
Es wird ferner erkannt, dass die erforderlichen Transkriptions-
und Translationselemente bereitgestellt werden können durch das natürliche Gen
und/oder seine flankierenden Regionen.
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Die
rekombinanten Moleküle
können
ferner ein Reportergen enthalten, das die Selektion von Wirtzellen
erleichtert, die mit einem erfindungsgemäßen rekombinanten Molekül transformiert
oder transfiziert werden. Beispiele von Reportergenen sind Gene,
die Proteine kodieren, wie β-Galactosidase,
Chloramphenicol-Acetyltransferase und Leuchtkäfer-Luciferase. Die Transkription
des Reportergens wird durch Veränderungen
in der Konzentration des Reporterproteins beobachtet, wie β-Galactosidase,
Chloramphenicol-Acetyltransferase oder Leuchtkäfer-Luciferase. Dieses ermöglicht es,
die Expression rekombinanter Moleküle darzustellen und zu untersuchen.
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Rekombinante
Moleküle
können
in die Wirtzellen durch Transformation, Transfektion, Infektion,
Elektroporation usw. eingeführt
werden. Methoden zur Transformierung, Transfektion usw. von Wirtszellen
zur Expression fremder DNA sind im Stand der Technik bekannt (siehe,
z.B., Itakura et al., US-Patent 4 704 362; Hinnen et al., PNAS USA
75: 1929–1933,
1978; Murray et al., US-Patent Nr. 4 801 542; Upshall et al., US-Patent 4
935 349; Hagen et al., US-Patent 4 784 950; Axel et al., US-Patent
4 399 216; Goeddel et al., US-Patent 4 766 075; und Sambrook et
al. Molecular Cloning A Laboratory Manual, 2. Auflage, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, 1989).
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Geeignete
Wirtszellen schließen
eine größe Anzahl
an prokaryontischen und eukaryontischen Wirtzellen, einschließlich Bakterien-,
Säugetier-,
Hefe- oder weitere Pilz-, Viren-, Pflanzen- oder Insektenzellen,
ein.
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Die
geschlechtsspezifischen Moleküle,
die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle oder Isoformen oder Teile
davon, können
ferner durch chemische Synthese hergestellt werden mit Hilfe bekannter
Techniken in der Proteinchemie, wie Festphasensynthese (Merrifield,
1964, J. Am. Chem. Assoc. 85: 2149–2154) oder Synthese in homogener
Lösung
(Houbenweyl, 1987, Methods of Organic Chemistry, Herausgeber E.
Wansch, Band 15 I und II, Thieme, Stuttgart).
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Die
geschlechtsspezifischen Moleküle
oder die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle der Erfindung oder Isoformen
oder Teile davon, können
konjugiert werden mit weiteren Molekülen, wie Proteinen oder Polypeptiden.
Fusionsproteine können
hergestellt werden durch Fusionierung mit Hilfe rekombinanter Techniken, einer
Region der geschlechtsspezifischen oder der nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
oder Teilen davon und eines ausgewählten Proteins oder Markerproteins
mit einer gewünschten
biologischen Funktion. Beispiele von Proteinen, die verwendet werden
können
zur Herstellung von Fusionsproteinen, umfassen Zytotoxine und immunogene
Proteine. Sie können
ferner an weitere spezifische Moleküle, einschließlich Antikörper zur
Steuerung der Lokalisation der Moleküle an spezielle Zielstellen,
konjugiert werden. Zusätzlich
können
die Gene, die die Moleküle
kodieren, in Expressionsvektoren eingefügt werden unter der Kontrolle
von ortspezifischen Promotoren, so dass spezifische Orte angesteuert
werden. Genkonstrukte können
ferner hergestellt werden, die kodierende Sequenzen für die geschlechtsspezifischen
Moleküle
und Sequenzen für
besonders immunogene Moleküle
enthalten, zur Verbesserung der Antigenizität der Moleküle (Tao und Levy, 1993, Nature
Band 363: 755–758).
-
Der
Erfinder lehrt ferner ein Verfahren zum Screening von Epitopen der
geschlechtsspezifischen Moleküle,
die von Mayorhistokompatibilitätskomplex
II-Molekülen
präsentiert
werden. Dies kann erreicht werden durch Isolieren der Plasmamembran-Präparationen
von Makrophagen- oder Monozytenzellen, die mit einem geschlechtsspezifischen
Molekül
gepulst werden, und Isolieren der Epitope mit Hilfe der Antikörper, die
spezifisch für
die geschlechtsspezifischen Moleküle sind, die durch die hier
beschriebenen Verfahren erhalten wurden.
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IV. Anwendungen, der mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifizierten Moleküle
-
Die
Nukleinsäuremoleküle, die
die geschlechtsspezifisichen Moleküle und die nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
kodieren, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurden, oder Fragmente davon, erlauben dem Fachmann Nukleotidsonden
zur Verwendung beim Nachweis von Nukleotidsequenzen von biologischen
Materialien herzustellen. Eine Nukleotidsonde kann markiert sein
mit einer nachweisbaren Substanz, wie eine radioaktive Markierung,
die ein geeignetes Signal und eine ausreichende Halbwertszeit bereitstellt,
wie 32P, 3H 14C oder ähnliche.
Weitere nachweisbare Substanzen, die verwendet werden können, schließen Antigene
ein, die von einem spezifisch markierten Antikörper, Fluoreszenzverbindungen,
Enzyme, wie lac Z, die Antikörper-spezifisch
für ein
markiertes Antigen und Chemilumineszenz sind, erkannt werden. Eine
geeignete Markierung kann ausgewählt
werden unter Berücksichtigung
der Hybridisierungsrate und der Bindung der Sonde an die nachzuweisende
Nukleotidsequenz und der für
die Hybridisierung verfügbaren
Nucleotidmenge. Markierte Sonden können an Nukleinsäuren auf
festen Trägern
hybridisiert werden, wie Nitrozellulosefilter oder Nylonmembranen,
wie allgemein in Sambrook et al, 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual
(2. Auflage) beschrieben. Die Nukleotidsonden können verwendet werden zum Nachweis
von Genen, die die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifizierten
geschlechtsspezifischen oder nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle kodieren.
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Die
geschlechtsspezifischen oder die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle, die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, oder Isoformen und Teilen davon, können verwendet
werden zur Herstellung von Antikörpern.
Antikörper
mit Spezifität
für die
Moleküle
können
ferner erzeugt werden gegen Proteine, die durch Exprimieren von
Nukleinsäuremolekülen hergestellt
wurden, die die Moleküle
in einer Wirtszelle kodieren, wie oben beschrieben.
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Innerhalb
des Kontexts der vorliegenden Erfindung umfassen Antikörper monoklonale
Antikörper,
polyklonale Antikörper,
Antikörperfragmente
(z.B. Fab und F(ab')2 und rekombinant hergestellte Bindungspartner.
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Polyklonale
Antikörper
können
leicht durch einen Durchschnittfachmann hergestellt werden, von
einer Vielzahl warmblütiger
Tiere, wie Pferde, Kühe,
verschiedene Geflügelarten,
Kaninchen, Ziegen, Schafe, Kaninchen, Mäuse oder Ratten. In Kürze wird
ein geschlechtsspezifisches Molekül oder ein nicht-geschlechtsspezifisches
Molekül
zur Immunisierung des Tieres, durch intraperitoneale, intramuskuläre, intraokulare,
intrasplenische (intrasplenic) Implantation verwendet, z.B. mit
Hilfe von Nitrozellulose als Träger
oder subkutane Injektionen in Verbindung mit einem Adjuvans, wie
Freundsches vollständiges
oder unvollständiges
Adjuvans oder nach Konjugation oder chemischer Modifikation zur
Erhöhung
der Antigenizität.
Nach mehreren Booster-Immunisierungen werden Serumproben gesammelt
und auf Reaktivität
mit dem geschlechtsspezifischen Molekül untersucht. Besonders bevorzugte
polyklonale Antiseren werden in einem dieser Assays ein Signal ergeben,
das mindestens dreimal größer ist
als der Hintergrund. Sobald der Titer des Tieres ein Plateau erreicht
hat in Bezug auf seine Reaktivität
des geschlechtsspezifischen Moleküls, können große Mengen an Antiseren leicht
erhalten werden, entweder durch wöchentliche Blutungen oder durch
Ausbluten des Tieres.
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Monoklonale
Antikörper
können
ferner leicht erzeugt werden mit Hilfe herkömmlicher Techniken (siehe Kohler
und Milstein, Nature 256, 495–497,
1975; siehe ferner Monoclonal Antibodies, Hybridomas: A New Dimension
in Biological Analyses, Plenum Press, Kennett, McKearn und Bechtol
(Herausgeber), 1980 und Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow
and Lane (Herausgeber), Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1988).
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In
Kürze wird
in einer Ausführungsform
ein Tier, wie eine Ratte oder Maus mit einem geschlechtsspezifischen
oder einem nicht-geschlechtsspezifischen Molekül injiziert. Das Molekül kann gemischt
werden mit einem Adjuvans, wie Freundsches vollständigem oder
unvollständigem
Adjuvans zur Erhöhung
der resultierenden Immunantwort. Zwischen ein und drei Wochen nach
der ersten Immunisierung des Tiers, kann das Tier nochmals immunisiert
werden mit einer weiteren Booster-Immunisierung und auf Reaktivität gegen
das Molekül
getestet werden. Sobald das Tier ein Plateau in der Reaktivität der Proteine
erreicht hat, wird es geopfert und Organe werden geerntet, die eine
große
Anzahl von B-Zellen enthalten, wie Milz- und Lymphknoten.
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Zellen,
die von dem immunisierten Tier erhalten werden, können immortalisiert
werden durch Transfektion mit einem Virus, wie das Epstein-Barr-Virus
(EBV) (siehe Glasky und Reading, Hybridoma 8(4): 377–389, 1989).
Alternativ werden die geernteten Milz- und/oder Lymphknoten-Zellsuspensionen
mit einer geeigneten Myelom-Zelle fusioniert, zur Herstellung eines „Hybridoms", das monoklonale
Antikörper
sezerniert. Geeignete Myelom-Linien schließen beispielsweise NS-1 (ATCC
Nr. TIB 18) und P3X63 – Ag
8.653 (ATCC Nr. CRL 1580) ein.
-
Nach
der Fusion können
die Zellen in Kulturplatten eingebracht werden, die ein geeignetes
Medium enthalten, wie RPMI 1640 oder DMEM (Dulbecco's Modified Eagles
Medium) (JRH Biosciences, Lenexa, Kansas), ebenso wie zusätzliche
Inhaltsstoffe, wie Fötales
Rinderserum (FBS, z.B. von Hyclone, Logan, Utah oder JRH Biosciences).
Zusätzlich
sollte das Medium ein Reagenz enthalten, das selektiv das Wachstum
der fusionierten Milz und Myelom-Zellen, wie HAT (Hypoxanthin, Aminopterin
und Thymidin) (Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) erlaubt.
Nach etwa 7 Tagen können
die erhaltenen fusionierten Zellen oder Hybridoma zur Bestimmung
des Vorhandenseins der Antikörper
abgesucht werden, die gegen das geschlechtsspezifische oder das
nicht-geschlechtsspezifische
Molekül
reaktiv sind. Eine große
Anzahl von Assays kann benutzt werden zur Bestimmung des Vorhandenseins
von Antikörpern,
die gegen ein nicht-geschlechtsspezifisches
oder ein geschlechtsspezifisches Molekül reaktiv sind, einschließlich beispielsweise
Gegenstrom-Immunelektrophorese, Radioimmunassay, Radioimmunpräzipitationen,
Enzym-gekoppelter-Immunabsorptions-Assay (ELISA), Dot-Blot Assay, Inhibititions-
oder Kompetitionsassays und Sandwich-Assays (siehe US-Patente 4 376 110
und 4 186 530; siehe ferner Antikörper: A Laboratory Manual,
Harlow und Lane (Herausgeber), Cold Spring Harbor Laboratory Press,
1988). Nach mehreren klonalen Verdünnungen und nochmaligen Assays
kann ein Hybridom isoliert werden, das Antikörper herstellt, die reaktiv
sind gegen ein nicht-geschlechtsspezifisches oder ein geschlechtsspezifisches
Molekül.
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Weitere
Techniken können
ferner verwendet werden zur Herstellung monoklonaler Antikörper (siehe William
D. Huse et al., „Generation
of a Large Combinational Library of the Immunoglobin Repertoire
in Phage Lambda",
Science 246: 1275–1281,
December 1989; siehe ferner L. Sastry et al., „Cloning of the Immunological
Repertoire in Escherichia coli for Generation of Monoclonal Catalytic
Antibodies: Construction of a Heavy Chain Variable Region-Specific
cDNA Library", Proc
Natl. Acad. Sci USA 86: 5728–5732,
August 1989; siehe ferner Michelle Alting-Mees et al., „Monoclonal
Antibody Expression Libraries: A Rapid Alternative to Hybridomas", Strategies in Molecular
Biology 3: 1–9,
January 1990; diese Literaturstellen beschreiben ein handelsübliches
System, erhältlich
von Stratacyte, La Jolla, Kalifornien, das die Herstellung von Antikörpern durch
rekombinante Techniken ermöglicht).
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In ähnlicher
Weise können
Bindungspartner ferner mit rekombinanten DNA-Techniken hergestellt werden, zum Einbau
der variablen Region eines Gens und der konstanten Region eines
weiteren Gens, z.B. eine nicht-menschliche Tier variable Region
und eine menschliche konstante Region Innerhalb einer Ausführungsform
werden Gene, die die variable Region von einem Hybridom kodieren,
das einen interessierenden monokonalen Antikörper herstellt, amplifiziert
mit Hilfe von Nukleotidprimern für
die variable Region. Diese Primer können synthetisiert werden von
einem Durchschnittsfachmann oder können von kommerziell verfügbaren Quellen
gekauft werden. Primer für
Maus und Mensch variable Regionen sind von Stratacyte (La Jolla,
Kalifornien) erhältlich.
Diese Primer können
verwendet werden zur Amplifizierung der schweren oder leichten Kette
variablen Regionen, die dann in Vektoren eingesetzt werden können, wie
ImmunoZAPTM H bzw. ImmunoZAPTM L
(Stratacyte). Diese Vektoren können
dann eingeführt
werden zur Expression in E. coli. Mit Hilfe dieser Techniken können große Mengen
von Einzelketten-Protein enthaltend eine Fusion der VH und
VL Domänen,
hergestellt werden (siehe Bird et al., Science 242: 423–426, 1988).
Zusätzlich
können
solche Techniken verwendet werden, zur Veränderung eines „Maus" Antikörpers zu
einem „Mensch" Antikörper ohne Änderung der
Bindungsspezifität
der Antikörper.
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Sobald
geeignete Antikörper
oder Bindungspartner erhalten wurden, können sie durch mehrere Techniken
isoliert oder gereinigt werden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind (siehe Antibodies: A Laboratory Manual, Harlow and Lane (Herausgeber),
Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1988). Geeignete Techniken
schließen
Peptid- oder Proteinaffinitätssäulen ein,
HPLC oder RP-HPLC, Reinigung an Protein A oder Protein G Säulen oder
irgendeine Kombination dieser Techniken.
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Die
Spezifität
der Antikörper
oder Bindungspartner für
geschlechtsspezifische oder nicht-geschlechtsspezifische Moleküle kann
bestätigt
werden durch Umsetzen mit gereinigten Antigenpräparationen. Beispielsweise
kann die Spezifität
von Antikörpern
für weibliche
geschlechtsspezifische Antigene bestätigt werden, durch Umsetzen
der Antikörper
mit einer Gewebeprobe von einer Parthenogenote (parthenogenote),
die von männlichen
geschlechtsspezifischen Antigenen frei ist.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden Antikörper
gegen männlich-
oder weiblich-geschlechtsspezifischen Moleküle assoziiert mit Rinderzellmembranen
erzeugt durch Injektion der gereinigten Rinder geschlechtsspezifischen
Moleküle
in ein geeignetes Empfängertier
einer anderen Spezies, vorzugsweise Kaninchen, Schafe und Ziegen.
Insbesondere ist die andere Spezies Schaf oder Ziege, da sie eine
erhöhte Produktivität (erhöhte Menge
von Serum) bereitstellt und Anti-Männchen und Anti-Weibchen-Antikörper erzeugt
in einer abweichenden Spezies und werden zu sekundären Antikörpern führen, die
nicht kreuzreagieren. Antikörper
wurden gegen die Moleküle,
wie in 1 gezeigt, erzeugt. Jede Bande in dem eindimensionalen Gelelektrophoretogramm,
wie in 1 gezeigt, stellt wahrscheinlich mehr als ein
Protein dar, wie durch zweidimensionale Elektrophorese gezeigt.
Die Antikörper,
die durch jede Bande erzeugt werden, sind daher oligospezifisch;
das heißt
sie haben eine Reaktivität
für ein
kleine Anzahl (z.B. drei oder vier) verschiedener Antigene. Durch
Verwendung der zweidimensionalen Elektrophorese werden vorzugsweise
einzelne Moleküle
isoliert und monospezifische Antikörper hergestellt. Insbesondere
werden mit Hilfe des zweidimensionalen Western Blotting die am stärksten antigenen,
geschlechtspezifischen und effizienteren Bindungsmoleküle identifiziert.
-
Die
polyklonalen oder monoklonalen Antikörper für geschlechtsspezifische Moleküle können verwendet
werden zum Nachweis der geschlechtsspezifischen Moleküle oder
Isoformen oder Teilen davon, in Embryonen, verschiedenen Zellen
und Geweben (z.B. Spermiumzellen, Milz, Niere, Eierstock und Hoden,
Extrakte und Zellen) und biologisches Material (z.B. Körperflüssigkeiten,
wie Blut, Urin und Blastozysten-Flüssigkeit und amniotische Flüssigkeiten).
Die Antikörper
können
ferner verwendet werden zum Quantifizieren der Menge eines geschlechtsspezifischen
Moleküls
oder einer Isoform oder eines Teils davon, in einer Probe zur Ermittlung ihrer
Funktion, bestimmten zellulären
Ereignissen oder pathologischen Zuständen. Insbesondere können die polyklonalen
und monoklonalen Antikörper
der Erfindung in immunhistochemischen Analysen verwendet werden,
beispielsweise im zellulären
und sub-subzellulären
Bereich zum Nachweis eines geschlechtsspezifischen Moleküls der Erfindung,
zur dessen Lokalisierung zu speziellen Zellen, Geweben, Embryonen
und Organismen und spezifischen subzellulären Orten und zur Quantifizierung
des Expressionsspiegels.
-
Die
polyklonalen und monoklonalen Antikörper gegen nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle
kann verwendet werden zum Nachweis und/oder Quantifizieren von nicht-geschlechtsspezifischen
Molekülen
in Zellen, Geweben und biologischen Materialien. Die Antikörper können ferner
verwendet werden zum Nachweis der Zellen, aus einer bestimmten Spezies,
in Gewebekultur und Hybridomstudien.
-
Direkte
Verfahren können
eingesetzt werden, in denen der Antikörper mit einer nachweisbaren
Substanz, wie oben beschrieben, markiert ist. Indirekte Verfahren
können
ferner eingesetzt werden, in denen die primäre Antigen-Antikörperreaktion
durch die Einführung
eines zweiten Antikörpers
amplifiziert wird, mit Spezifität
für den
Antikörper,
der mit dem geschlechtsspezifischen oder dem nicht-geschlechtsspezifischen
Antikörper,
reagiert. Beispielsweise, wenn der Antikörper mit Spezifität gegen
das geschlechtsspezifische Molekül der
Erfindung ein Kaninchen IgG Antikörper ist, kann der zweite Antikörper ein
Ziege-Anti-Kaninchen Immunglobulin G sein, der mit einer nachweisbaren
Substanz, wie hierin beschrieben, markiert ist.
-
Allgemein
kann ein Antikörper
der Erfindung markiert werden mit einer nachweisbaren Substanz und die
geschlechtsspezifischen und nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle der Erfindung
können
auf der Basis der Anwesenheit der nachweisbaren Substanz nachgewiesen
werden. Beispiele der nachweisbaren Substanzen schließen verschiedene
Enzyme, fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien,
Biotin, magnetische Partikel, Mikro- und Makropartikel und radioaktives
Material, ein. Beispiele von geeigneten Enzymen schließen Meerrettichperoxidase,
Alkalische Phosphatase, β-Galaktosidase
oder Acetylcholinesterase, ein; Beispiele von geeigneten fluoreszierenden
Materialien schließen
Umbelliferon, Fluoreszein, Fluoreszeinisothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluoreszein,
Dansylchlorid oder Phycoerythrin ein; ein Beispiel eines lumineszierenden
Materials schließt
Luminol ein; und Beispiele geeigneter radioaktiver Materialien schließen radioaktives
Jod I125, I131 oder
Tritium ein. Antikörper
können
ferner an elektronendiche Substanzen gekoppelt werden, wie Ferritin
oder kolloidales Gold, die leicht durch Elektronenmikroskopie dargestellt
werden können.
-
Radioaktiv
markierte Materialien können
durch Radiomarkierung mit I125 durch das
Cloramin-T Verfahren hergestellt werden (Greenwood et al, Biochem.
J. 89: 114, 1963), das Laktoperoxidase Verfahren (Marchalonis et
al, Biochem. J. 124: 921, 1971), das Bolton-Hunter Verfahren (Bolton
und Hunter, Biochem. J. 133: 529, 1973 und Bolton Review 18, Amersham
International Limited, Buckinghamshire, England, 1977), das Jod Verfahren
(Fraker und Speck, Biochem. Biophys. Res. Commun. 80: 849, 1978),
das Jodkügelchen
Verfahren (Markwell Anal. Biochem. 125: 427, 1982) oder mit Tritium
durch reduktive Methylierung (Tack et al., J. Biol. Chem. 255: 8842,
1980).
-
Bekannte
Kupplungsverfahren (beipielsweise Wilson und Nakane, in „Immunofluorescence
and Related Staining Techniques",
W. Knapp et al, Herausgeber, Seite 215, Elsevier/North-Holland,
Amsterdam & New York,
1978; P. Tijssen und E. Kurstak, Anal. Biochem. 136: 451, 1984)
können
verwendet werden zur Herstellung enzymmarkierter Materialien. Fluoreszenz-markierte
Materialien können
hergestellt werden durch Umsetzen des Materials mit Umbelliferon,
Fluoreszein, Fluoreszeinisothyocyant, Dichlortriazinylaminfluoreszein, Dansylchlorid,
Derivat von Rhodamin, wie Tetramethylrhodaminisothiocyanat oder
Phycoerythrin.
-
Wenn
der markierte Antikörper
verwendet wird, können
die geschlechtsspezifischen und die nicht-geschlechtsspezifischen
Moleküle
durch Messung der markierten Antikörper-Antigen Konjugate nachgewiesen werden.
Das geeignete Verfahren zur Messung der markierten Konjugate ist
von der verwendeten nachweisbaren Substanz abhängig. Beispielsweise, wenn
das Markierungsagens ein Enzym ist, kann das geschlechtsspezifische
Molekül
unter Verwendung eines geeigneten Enzymsubstrats für kolorimetrische,
lumineszente oder fluoreszierende Systeme nachgewiesen werden. Wenn
das Markierungsagens ein fluoreszierendes Material ist, kann die
Anwesenheit eines geschlechtsspezifischen Moleküls durch Fluoreszenzintensität bestimmt werden.
Wenn das Markierungsagens radioaktives Material ist, kann das geschlechtsspezifische
Molekül
der Erfindung durch Radioautographie lokalisiert werden. Die Ergebnisse
der Radioautographie können
durch Bestimmung der Dichte der Partikel in dem Radioautographen
durch verschiedene optische Verfahren oder durch Auszählen der
Körner,
quantifiziert werden.
-
Der
Antikörper
gegen ein geschlechtsspezifisches oder ein nicht-geschlechtsspezifisches Molekül kann durch
Bindung an einen geeigneten Träger
unlöslich
gemacht werden. Beispiele für
geeignete Träger sind
hier beschrieben. Der unlöslich
gemachte Antikörper
kann hergestellt werden durch Umsetzen des Materials mit einem geeigneten
unlöslichen
Träger
unter Verwendung bekannter chemischer oder physikalischer Verfahren,
beispielsweise Cyanbromidkopplung.
-
Die
Antikörper
und die mit einer nachweisbaren Substanz markierten Antikörper, wie
oben beschrieben, können
verwendet werden zum Nachweis der Anwesenheit der geschlechtsspezifischen
und der nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle in herkömmlichen Assays, wie ELISA,
Radioimmunassays, Inhibition- oder Kompetitionsassays, Sandwichassays,
Dot-Blot Assays, Radioimmunpräzipitation
oder histochemische Tests.
-
Beispielsweise
können
die Antikörper
verwendet werden zum Nachweis eines geschlechtsspezifischen Moleküls in einer
Zelle, Gewebe oder biologischen Materials in einem Inhibitionsassay,
in dem Extrakte des zu untersuchenden Materials an eine Platte beschichtet
werden, wird der Antikörper
mit ansteigenden Mengen von Antigen in einer Testlösung umgesetzt
und das Vorhandensein der Antikörper
in der Testlösung wird
quantifiziert in Bezug auf die Menge der auftretenden Inhibition,
wenn der vorbehandelte Antikörper
mit den beschichteten Antigenen umgesetzt wird. In einem weiteren
Sandwichverfahren oder Fangassay, wird gereinigter Antikörper gegen
ein geschlechtsspezifisches Molekül auf eine Platte gebunden,
verschiedene Mengen einer mutmaßlichen
Quelle von Antigenen werden eingeführt, die Platte wird gewaschen
und die Menge des gebundenen Antigens durch die Verwendung von biotin-konjugiertem
Antikörper
und Avidin-biotinyliertem Peroxidaseindikator bestimmt.
-
Die
Antikörper
und Nukleinsäuresonden,
die geeignet sind zum Nachweis geschlechtsspezifischer und nicht-geschlechtsspezifischer
Moleküle
können
in herkömmliche
Kits gepackt werden, die die erforderlichen Materialien bereitstellen,
die in geeignete Behälter
gepackt sind. Beispielsweise können
solche Kits eine Serie von Antikörpern
gegen geschlechtsspezifische oder nicht-geschlechtsspezifische Moleküle einschließen. Die
Kits können
ferner geeignete Träger
enthalten, die geeignet sind zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung.
-
Die
Antikörper,
Nukleinsäuresonden
und Kits der vorliegenden Erfindung haben viele brauchbare Verwendungsmöglichkeiten.
Geschlechtsspezifische Moleküle
(d.h. männchenspezifische
Moleküle
in Männchen und
weibchenspezifische Moleküle
in Weibchen), die mit dem hier beschrieben Verfahren identifiziert
wurden, sind an der Außenoberfläche der
Plasmamembran von vielen Zellen vorhanden, einschließlich der
Zellen an der Außenoberfläche der
Rinderembryos. Durch Inkontaktbringen der Embryos mit spezifischen
Antikörpern für diese
geschlechtsspezifischen Moleküle,
ist es möglich
das Geschlecht der Embryos zu identifizieren, beispielsweise mit
Hilfe nachweisbarer Substanzen, die an die Antikörper gebunden werden. Auf diese
Weise ausgewählte
Embryos können
gewonnen werden, indem der Antikörper
abgewaschen werden kann, fortgesetzte in vitro Kultur mit nachfolgendem
Transfer in Kühe
kann durchgeführt
werden und erfolgreiche Trächtigkeit
kann resultieren.
-
Somit
lehrt der Erfinder ein Verfahren zur Unterscheidung zwischen Männchen und
Weibchen, umfassend das Inkontaktbringen eines Embryos oder Wachstumsmediums
eines Embryos mit einem oder mehreren Antikörpern, spezifisch für ein Epitop
eines geschlechtsspezifischen Moleküls, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, unter Bedingungen, so dass sich ein Konjugat
zwischen den Antikörpern und
dem geschlechtsspezifischen Molekül ausbildet und Nachweisen
der Konjugate. Der Nachweis eines Konjugates mit einem Antikörper gegen
ein männchenspezifisches
Molekül
bestimmt ein Männchen
und der Nachweis eine Konjugates mit einem Antikörper gegen ein weibchenspezifisches
Molekül
bestimmt ein Weibchen. Anti-Männchen-
und Anti-Weibchen-Antikörper
können
getrennt, in Kombination oder nachfolgend zur Unterscheidung zwischen
Männchen
und Weibchen verwendet werden. Die direkten und indirekten Verfahren,
wie oben diskutiert, die als herkömmliche Assays, wie ELISA,
Radioimmunassays oder histochemische Tests ausgestaltet sind, können verwendet
werden zur Geschlechtsbestimmung von Embryonen.
-
Embryonen,
deren Geschlecht mit den hier beschriebenen Verfahren bestimmt werden,
können
erhalten werden aus Säugetierspezies,
einschließlich
Rinder, Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Ziegen und Schafe und Nicht-Säugetieren,
einschließlich
Vogelspezies, Fische und Reptilien. In einigen dieser Tiere sind
die Weibchen heterogametisch (wohingegen in Säugern die Männchen heterogametisch sind)
und daher können einige
Säugetiermännchen geschlechtsspezifische
Moleküle
homolog sein zu den weibchen-geschlechtsspezifischen Molekülen von
einigen dieser Nicht-Säugetier
Spezies und umgekehrt.
-
Die
Embryos können
in vitro oder in vivo befruchtete Embryos oder Parthenogenoten (parthenogenotes)
sein.
-
Embryos
können
mit Hilfe herkömmlicher
Techniken gewonnen werden. Zum Beispiel können Embryos von superovulierten
Schafen, Ziegen und Rindern gewonnen werden. Schafe, Ziegen und
Rinder können mit
FSH-P in absteigenden, unterteilten Dosen in 12 Stundenabständen für etwa 3
Tage gespritzt werden, gefolgt von der Injektion eines Prostaglandinanalogs
(d.h. Ono-1052, Ono Pharma. Co. Ltd., Japan). Embryos können durch
Laparaskopie von Ziegen und Schafen gesammelt werden. Rinderweibchenembryos
können nicht-chirurgisch,
durch Spülen
der Gebährmutter
von superovolierten Spendern, etwa 6 bis 7 Tage nach Östrus und
künstlicher
Befruchtung gesammelt werden. Die Embryos können kultiviert werden bei
37°C in
5% CO2:95% Luft über etwa sechs Stunden in 10%
bCS zugesetzten BMOC-3 Medium (Brinster, RL, 1972: Cultivation of
the mammalian embryo. In: G. Rothblat, VJ Cristfalo (Herausgeber); „Nutrition
and Metabolism of Cells in Culture", Band 2. New York: Academic Press,
Seiten 252–286).
-
Ein
Antikörper,
der spezifisch ist für
ein Epitop des geschlechtsspezifischen Moleküls, das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde, kann mit Hilfe des hier beschriebenen Verfahrens
hergestellt werden. Die Bedingungen, die verwendet werden können, so
dass sich zwischen dem Antikörper
und dem geschlechtsspezifischen Molekül ein Konjugat bildet, sind
allgemein im Stand der Technik bekannt. Die Menge des Antikörpers, die
zur Bildung des Konjugates verwendet wird, kann ausgewählt werden
basierend auf dem Antikörpertyp
und den Eigenschaften des geschlechtsspezifischen Moleküls. Die
Konjugate können
durch herkömmliche
Isolierungstechniken getrennt werden, beispielsweise Aussalzen,
Chromatographie, Elektrophorese, Gelfiltration, Fraktionierung,
Absorption, Polyacrylamidgelelektrophorese, Agglutination oder Kombinationen
davon.
-
Die
folgenden drei Techniken oder Kombinationen davon werden vorzugsweise
zur Abtrennung der Embryos verwendet:
- a) Ein
Doppelantikörperverfahren.
Die Embryos können
in Kontakt gebracht werden mit Antikörpern gegen ein oder mehrere
geschlechtsspezifische Moleküle,
gefolgt durch fluoreszeinmarkierten Anti-Gammaglobulin zweiten Antikörper. Aufeinanderfolgende
Verwendung von Anti-Männchen-Antikörper, gefolgt
durch ihre entsprechenden Antikörper
kann verwendet werden. Dieses Verfahren gestattet die manuelle Abtrennung der
markierten von nicht-markierten Embryos.
- b) Die Embryos können
basierend auf ihrer Morphologie abgetrennt werden, wenn sie mit
einem Antikörper gegen
ein geschlechtsspezifisches Molekül inkubiert werden, nach dem
Verfahren von Utsami et al., (1993, Mol. Reprod. Devel. 36: 238).
Die Antikörper
können
reversibel das Wachstum von männlichen,
jedoch nicht weiblichen Embryos verzögern, bei Verwendung eines
Anti-Männchen-Antikörpers oder
umgekehrt, bei Verwendung eines Anti-Weibchen-Antikörpers. Diese
Antikörper
können
verwendet werden mit oder ohne Additive, z.B. mit Komplement zur
irreversiblen Unterdrückung
oder zum Töten
der Embryos eines Geschlechts, wobei im Wesentlichen reine Kulturen
des anderen Geschlechts verbleiben. Dieses Verfahren erlaubt ferner
die manuelle Abtrennung.
- c) Magnetische Kügelchenmarkierung.
In diesem Verfahren werden Embryos in Kontakt gebracht mit im Handel
verfügbaren,
mikroskopisch kleinen magnetischen Kügelchen, die beschichtet sind
mit geeigneten Antikörpern
(z.B. Olsacker et al., 1993, Anim. Genet. 24: 311), in diesem Fall,
entweder mit männchenspezifischen
oder weibchenspezifischen Antikörpern.
Magnetische Kügelchen
beschichtet mit im Handel erhältlichem
Ziege-Anti-Kanichen-Immunglobulin kann zu Embryos hinzugefügt werden,
die zuvor mit männchenspezifischen
oder weibchenspezifischen Antikörpern
in Kontakt gebracht wurden. Alternativ können die Kügelchen beschichtet sein, beispielsweise
mit Anti-Kaninchen-Immunglobulin und dann mit männchenspezifischen Antikörpern und
direkt in eine Suspension der Embryos in eine geeignete Glasschale
eingebracht werden. Da die geschlechtsspezifischen Proteine auf
der epithelialen Zelloberfläche
vorhanden sind, werden männliche
Embryos an den männchenspezifischen
Antikörpern
auf den Kügelchen
binden, wohingegen weibliche Embryos nicht binden. Die Kügelchen
und angehefteten Embryos werden dann an die Seite der Schale mit
Hilfe eines Magneten gezogen. Im Handel erhältliche brauchbare Kombinationen des
zweiten Antikörpers
und Avidin-Biotin verstärkte
magnetische Kügelchen
können
ferner verwendet werden.
-
Das
Geschlecht der abgetrennten Embryos kann mit Hilfe bekannter Verfahren,
wie chromosomale Analyse und/oder durch DNA Verfahren bestätigt werden.
-
Spermienzellmembranproteine
enthalten Moleküle,
die mit männchenspezifischen
oder weibchenspezifischen Antikörpern
mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung hergestellt werden. Die Anti-Männchen und
Anti-Weibchen-Antikörper
reagierten mit unterschiedlich großen Proteinen. Die Proteine,
die mit dem männchenspezifischen
Antikörper
reagierten, schließen
ein Protein ein, das die gleiche Größe (etwa 60 Kilodalton), wie das
Hauptmolekül,
das in gereinigten männlichen
fötalen
und embryonalen Proteinpräparationen
(1) identifiziert wurde. Der weibliche Antikörper reagiert
in ähnlicher
Weise mit einem Molekül
einer Größe, das
in weiblichem Gewebe gefunden wird. Diese Ergebnisse legen nahe,
dass die unterschiedlichen Moleküle,
männchenspezifisch
und weibchenspezifisch, vorzugsweise in den zwei Klassen von Spermien
Y bzw. X eingeordnet sind.
-
Deshalb
lehrt der Erfinder ferner ein Verfahren zur Abtrennung Männchen und
Weibchen bestimmenden Spermien, von natürlichen Spermien, welches umfasst
das Inkubieren von natürlichen
Spermien mit einem oder mehreren Antikörpern gegen ein geschlechtsspezifisches
Molekül,
das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde unter Ausbildung von Konjugaten zwischen Männchen oder
Weibchen bestimmenden Spermien und den Antikörpern und Isolieren der Konjugate
und Spermien, die nicht an die Konjugate gebunden haben. Die in
dem Verfahren verwendeten Antikörper
können
die Antikörper
gegen die geschlechtsspezifischen Moleküle, identifiziert in adulten,
fötalen
und embryonalen Zellen und Geweben sein oder sie können Antikörper gegen
männchen
und weibchenspezifische Moleküle,
isoliert aus Spermienzellplasamembran-Präparationen, sein.
-
Die
Antikörper
gegen X- oder Y spezifische Antigene können an X- bzw. Y-Spermien binden und
inaktivieren und sie können
verhindern, dass sie eine Eizelle befruchten. Die Spermiumzellen,
die nicht durch die Antikörper
gebunden sind, können
lebensfähig
und aktiv bleiben zur Befruchtung der Eier. Somit stellt die Erfindung
ein Verfahren bereit zur Herstellung einer Samenprobe angereichert
an aktiven X- oder Y-Spermien und
somit fähig
zur Erhöhung
der Wahrscheinlichkeit, dass Nachkommen ein gewünschtes Geschlecht aufweisen
oder ein Gen für
Geschlechtschromosom-gekoppelte Eigenschaften tragen werden oder
nicht.
-
Das
Magnetkügelchenverfahren
(z.B., wie beschrieben von Olsaker et al., 1993, vorstehend) kann
verwendet werden zum Abtrennen mutmaßlicher X- von Y-Spermien.
Die Kügelchen
beschichtet beispielsweise mit männchenspezifischen
Antikörpern
können
eingebracht werden in eine Suspension der Spermienzellen, in einer
geeigneten Glasschale. Da die geschlechtsspezifischen Proteine in
den Spermienzellplasmamembranen vorhanden sind, binden die Y-Spermienzellen
an den männchenenspezifischen
Antikörper
an den Kügelchen,
wohingegen die X-Spermien nicht binden. Die Kügelchen werden dann an die
Seite der Schale mit Hilfe eines Magneten gezogen. Spermiumzellen
der zwei Klassen werden gewonnen, die sich an die Kügelchen
(Y) anlagern und solche, die sich nicht anlagern (X).
-
Das
folgende Verfahren kann ferner verwendet werden zur Abtrennung der
männlichen
und weiblichen bestimmenden Spermatozoen. Eine natürliche Spermium-Präparation
kann mit einem ersten Antikörper
in Kontakt gebracht werden, der männchenspezifische Moleküle bindet.
Das in Kontakt gebrachte Spermium kann zusammen mit einem Konjugat
eines zweiten Antikörpers
suspendiert werden, der ausschließlich an den ersten Antikörper und
an ein immunabsorbierendes Substrat in einem proteinfreien Verdünnungsmittel
bindet, unter Bildung einer Konjugat/Spermium-Präparation,
wodurch die männlichen
Spermien an das Substrat gebunden werden. Die männlichen Spermien können dann
vom Substrat durch spezifische Bindung des Substrats wiedergewonnen
werden.
-
Die
Verfahren zur Abtrennung männlicher
und weiblicher Spermien, wie hier beschrieben, verringert die Schädigung der
Spermien durch mechanische Handhabung, so dass die Spermien eine
erhöhte
Lebensfähigkeit
besitzen. Die Verfahren sind ferner nicht-invasiv; sie erfordern
keine chemische Bindung an zelluläre interne Strukturen; sie
umfassen minimale Manipulation; sie sind kostengünstig; es gibt minimale Erfordernisse für die Ausrüstung oder
Instrumente; und sie werden leicht durch den Fachmann ausgeführt.
-
Die
Antikörper
gegen geschlechtsspezifische Moleküle, die mit den erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurden, können
ferner verwendet werden zum Steuern des Geschlechtes der Nachkommen
in vivo. Beispielsweise können
Weibchen gegen X-Spermien, Y-Spermien oder beide, mit Hilfe von
Impfstoffen, enthaltend die geschlechtsspezifischen Antigene, die
mit den erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, immunisiert werden, so dass sich die Wahrscheinlichkeit
eines bestimmten Geschlechts erhöht
oder die gesamte Fruchtbarkeit abnimmt. Das Geschlecht der Nachkommen
eines Tieres (vorzugsweise Säugetier) kann
gesteuert werden zur Erzeugung von mehr Weibchen oder Männchen,
durch Einbringen von Antikörpern gegen
männchenspezifische
Moleküle
bzw. weibchenspezifische Moleküle
und Komplement in die Gebärmutter
eines schwangeren Tieres zum Töten
männlicher
oder weiblicher Embryonen.
-
Antikörper gegen
ein Epitop eines geschlechtsspezifischen Moleküls, das mit den erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurde, kann ferner mit einem Cytotoxin konjugiert
werden, das Spermien inaktiviert. Somit kann das Cytotoxin spezifisch
gegen Spermien gerichtet sein. Diese Präparationen können daher
als Verhütungsmittel
brauchbar sein. Antikörper
gegen männchen-
und weibchenspezifische Moleküle,
die mit den hier beschriebenen Verfahren identifiziert wurden, können ferner
als Verhütungsmittel
durch in Kontakt bringen von Spermien, sowohl mit Anti-Weibchen-
als auch mit Anti-Männchen-Antikörper gepulst
sein. Anti-Sense-Sequenzen gegen männchen und weibchenspezifische
Moleküle
können
ferner als Verhütungsmittel brauchbar
sein.
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Die
geschlechtsspezifischen Moleküle,
die mit den erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, können
ferner verwendet werden zum Nachweis der Anwesenheit von Antikörpern spezifisch
gegen die geschlechtsspezifischen Moleküle in einer Probe.
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Die
spezifischen Antikörper,
spezifisch für
die geschlechtsspezifischen Moleküle, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
identifiziert wurden, sind ferner im medizinischen Bereich zur Verhinderung
von tödlichen
geschlechts-gekoppelten genetischen Erkrankungen im Mensch bedeutend.
Beispielsweise können
die weibchenspezifischen Antikörper
verwendet werden zur Herstellung einer Samenprobe, die in aktive
X- oder Y-Spermien angereichert sind und somit wird die Wahrscheinlichkeit
erhöht,
dass Nachkommen ein Gen für eine
Geschlechtschromosom-gekoppelte Eigenschaft tragen oder nicht tragen
werden.
-
Nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle,
die mit den hier beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurden, und Antikörper
gegen ein Epitop dieser nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle, können als
spezies-spezifische, allelische Marker verwendet werden. Beispielsweise
können
die Moleküle
und Antikörper
zum Nachweis der Kontamination der Gewebekultur mit einer nicht-identifizierten
Zelle verwendet werden und sie können
in somatischen Zellstudien verwendet werden zur Identifizierung
von Mensch- und/oder Mauschromosomen.
-
Die
folgenden nicht-beschränkenden
Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Verfahren zur Isolierung
geschlechtsspezifischer Moleküle
-
Herstellung von Antikörpern
-
Antikörper wurden
in diese New Zealand White Kaninchen erzeugt, die durch teilweise
Inzucht erhalten wurde. Nach der Entnahme von Präimmun-(Negativkontrolle)Serumproben
wurden 4 Kanichen (2 Männchen
und 2 Weibchen) für
jede Serie von Antikörpern
mit Männchen
oder Weibchen-Rindermaterial immunisiert, zur Herstellung der folgenden
4 Typen von Antiserum (siehe Tabelle 1, nachstehend): Weibchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rind
(bezeichnet als α),
Weibchen-Kaninchen-Anti-Weibchen-Rind (β), Männchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rind
(γ) und
Männchen-Kaninchen-Anti-Männchen-Rind (δ). Die Antiseren
wurden durch Blutungen der Kaninchen gesammelt. Nach der Charakterisierung
durch ELISA wurden die Antiseren durch Dialyse äquilibriert.
-
TABELLE
1: BEZEICHNUNG DER ANTISERUM-TYPEN
-
Herstellung von Antigen
-
Adultes
und fötales
Rinder-Material wurde von einem Schlachthof erhalten. Embryo-Material
wurde von in vitro befruchteten (IVF) Embryos oder in vivo ausgespülten Embryos
hergestellt.
-
Plasmamembran-Präparationen
wurden von Männchen
und Weibchen adulter oder fötaler
Leber, Milz, Niere und Geschlechtsdrüsenmaterial oder Gesamtblastozysten
hergestellt. In frühem
fötalen
Material, in dem das Geschlecht durch äußere Untersuchung nicht offensichtlich
ist, und in Embryonenmaterial wurde das Geschlecht durch cytogenetische
Analyse diagnostiziert, mit Hilfe von Techniken entwickelt von King
et al, (1979, Vet Sci. Commun, 3: 51) oder mit Hilfe einer Y-Chromom-spezifischen
DNA-Sonde (Wildeman,
Universitiy of Guelph, Guelph, Kanada, 1995).
-
Plasmamembran-Präparationen
wurden solubilisiert und durch Dialyse für ein Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie
(HPLC) System äquilibriert.
Säulen
wurden für
die Affinitätschromatographie
hergestellt mit Hilfe von Ultra-Affinitäts-Silica-Träger-Säulen (Beckman) und als Liganden,
präimmunes
männliches und
weibliches Kaninchenserum und IgG Fraktionen von Antiseren β (Weibchen-Anti-Weibchen)
und δ (Männchen-Anti-Männchen).
Die solubilisierten und äquilibrierten
rohen Antigen-Präparationen
wurden aufeinanderfolgend durch die Präimmun-säule, und β und/oder δ Säulen geschickt. Das Totvolumen
enthielt die geschlechtsspezifischen Antigenkomponenten. Das ligandengebundene
Material umfasst nicht-geschlechtsspezfische
Komponenten, die eluiert werden können. Geschlechtsspezifische
und nicht-geschlechtsspezifische Fraktionen wurden durch Tris-gepufferte
Saline durch Dialyse reäquilibriert
und dann wieder konzentriert. Die eluierten und wiederhergestellten
nicht-geschlechtsspezifischen Fraktionen können verwendet werden zur Immunisierung
von Tieren, z.B. Kaninche, zur Herstellung verbesserter Antiseren
gegen nicht-geschlechtsspezifische
Komponenten von natürlichem
Antigen. Diese Antiseren bezeichnet mit ββ und δδ, sind dahingehend verbessert,
dass sie keine Antikörper
gegen geschlechtsspezifische Moleküle enthalten, jedoch Antikörper gegen
nicht-geschlechtsspezifische
Moleküle
enthalten. Im Gegensatz dazu, obwohl β und δ Typ Seren vor allem nicht-geschlechtsspezifische
Antikörper
enthalten, könnten
sie einige geschlechtsspezifische Antikörper in dem Umfang enthalten,
dass das geschlechtsspezifische Antigen, obwohl evolutionär hochkonserviert,
sich dennoch leicht zwischen den Spezies unterscheiden kann.
-
Geschlechtsspezifische
Antigen-Präparationen
wurden durch eine Gelfiltrationssäule (Sephadex G-200) passiert.
Die Peakfraktion wurde erneut durch die β und δ Säulen geschickt und dann rekonzentriert. In
einigen Experimenten wurde ferner die Probe durch eine DEAE-Anionenaustausch-Säule geschickt,
die dann eluiert wurde. Das Eluat wurde konzentriert und durch ELISA,
SDS-PAGE und Western Blotting untersucht. α und δ Antiseren wurden ferner durch
Umsetzung mit weiblichem bzw. männlichem
Antigen gereinigt.
-
BEISPIEL 2
-
Nach
der Affinitätschromatographie
und Gelfiltrationsverfahren von adultem oder fötalem Material, wie beschrieben
in Beispiel 1, wurden mutmaßliche
geschlechtsspezifische Männchen
und weibchenspezifische Moleküle
erhalten, d.h. Moleküle
von spezifischer Größe, wie
in der 1D Elektrophorese beobachtet, die ausschließlich in
den aufgereinigten männlichen
Proben vorhanden sind und andere, die ausschließlich in den weiblichen Proben
sind (1, links). Es wird auf das ~60 KD männchenspezifische
Molekül
in 1 hingewiesen.
-
Antikörper gegen
teilweise gereinigte männliche
und weibliche Proben wurden erzeugt. Mit Hilfe gereinigter Antikörper erzeugt
gegen adultes Material, können
fötale
Antigene identifiziert und verwendet werden zur Erzeugung von anti-fötalen-Antikörper, mit
denen embryonale Antigene isoliert wurden. Die anti-adulten Antikörper regierten
stärker
mit dem adulten Material als mit fötalem Material. Entsprechende
Unterschiede traten beim Stadium des Föten zur Blastozyste auf. Somit
kann das Erzeugen von Antikörper
gegen embryonale Proteine eine Antigen-Antikörper Reaktion mit größerer Spezifität als die
bisher erreichte bereitstellen. Vorläufige Hinweise aus Western
Blott-Versuchen
legen ferner nahe, dass die Anti-Männchen-Antikörper und Anti-Weibchen-Antikörper, die
Anwesenheit ihrer entsprechenden Antigene in extrahierten Spermaproteinen nachweisen.
-
Die
geschlechtsspezifischen Moleküle
werden in den SDS-PAGE Gelen reproduzierbar identifiziert und werden
aus Gelen für
weitere Studien durch zweidimensionale Elektrophorese und Western
Blot extrahiert, zur Feststellung, ob die Einzelbande, die in der
1D Elektrophorese beobachtet wird ein oder mehrere geschlechtsspezifische
Moleküle
enthält.
Einzelne geschlechtsspezifische Moleküle werden verwendet zur Erzeugung
monospezifischer Antikörper
und zur Aminosäuresequenzierung
zum Ableiten einer Nucleotidsequenz für PCR Experimente.
-
BEISPIEL 3
-
Die
hier beschriebene Technik der Geschlechtsbestimmung von Embryos
verwendet Antikörper,
die gerichtet sein können
gegen spezifische Moleküle
im Embryo, im Wesentlichen in der gleichen Art, wie Antikörper gegen
infektiöse
Bakterien den Körper
verteidigen, durch „Abzielen" auf Bakterienmoleküle. Antikörper, die
männchenspezifische
Moleküle
in männlichen
Embryos identifizieren, und weitere Antikörper, die weibliche Moleküle in weiblichen
Embryos erkennen, sind entwickelt worden. X- und Y-tragende Spermiumzellen
können weibchen-
bzw. männchenspezifische
Moleküle
enthalten und sie können
mit diesen Antikörpern
reagieren. Western-Blot-Techniken erlauben die Untersuchung, zum
Bestimmen, ob eine Präparation
von Spermiumprotein-Molekülen
irgendwelche Moleküle
enthält,
die mit männchenspezifischen
oder weibchenspezifischen Antikörpern
reagieren, die in Übereinstimmung
mit der Erfindung. Spermiumplasmamembran wird isoliert aus frisch
gesammeltem Stierejakulat hergestellt wurden. Mit Hilfe der Stickstoffkavitation
(nitrogen cavitation), mit nachfolgender Hochdruckeinwirkung und
explosiver Dekompression, zur Entfernung der Membranen. Nach Homogensierung
und Solubilisierung wird das Material elektrophoretrisch aufgetrennt
und mit Standardmethoden auf Nitrozellulose übertragen. Western Blotting
wird mit Antikörpern
des α- und γ-Typs ausgeführt.
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In
vorläufigen
Experimenten mit männlichen,
fötalen
und Embryonenprotein-Präparationen
Hilfe nur teilweise gereinigter Präparationen zeigen die Ergebnisse,
dass es Spermiumproteine gibt, die mit beiden Typen von Antikörpern reagieren.
Ferner reagieren die männchen-
und weibchenspezifischen Antikörper
mit unterschiedlich großen
Proteinen. Weiterhin schließen
die Proteine, die mit dem männchenspezifischen
Antikörper
reagieren, ein Protein ein, das die gleiche Größe (ungefähr 60 Kilodalten), wie das
in gereinigten männlichen,
fötalen
und Embryonenprotein-Präparationen
identifizierte Hauptmolekül
hat (siehe 1 und Beispiel 2). Der weibliche
Antikörper
reagiert in ähnlicher
Weise mit einem Molekül
einer Größe, die
im weiblichen Gewebe gefunden wird. Diese anfänglichen Ergebnisse legen nahe,
dass die unterschiedlichen Moleküle, männchenspezifische
und weibchenspezifische, in zwei Klassen von Y bzw. X-Spermium,
vorzugsweise angeordnet sein können.
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Zur
Bestätigung,
dass der Antikörper
gegen männliche
Moleküle
an die Y-tragenden
Spermien und der weibliche Antikörper
an das X-Spermium bindet, wird ein etabliertes DNA-Geschlechtsbestimmungsverfahren (Dr.
Alan Wildeman, Universitiy of Guelph, 1995) modifiziert zur Verwendung
mit Spermiumzellen. Ein Verfahren ist entwickelt worden zur Verteilung
von Spermiumzellen auf einem Träger
in einer für
die in situ Hybridisierung geeigneten Weise mit Hilfe einer Y-Chromosom-spezifischen
Sonde, von Immunozytochemie mit Hilfe von Antikörpern gegen die geschlechtsspezifischen
Moleküle,
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren identifiziert
wurden.
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BEISPIEL 4
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In
vorläufigen
Experimenten wurde gefunden, dass Anti-Männchenspezifische-Antikörper die
Entwicklung von männlichen
Embryos hemmen und dass Anti-Weibchen-Antikörper die Entwicklung von weiblichen Embryos
hemmen. Es erscheint, dass wenn Anti-Männchen-Antikörper 80%
Diagnose erreichen, dann sollte das Anti-Weibchen-Serum fähig sein,
80% des verbleibenden Teils im Geschlecht zu bestimmen, was eine
Gesamterfolgsrate von etwa 96% ergibt.
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BEISPIEL 5
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Die
Antikörper,
die wie oben beschrieben hergestellt wurden, werden verwendet zur
Entwicklung eines Verfahrens zur Abtrennung der zwei Klassen von
Spermienzellen. Ein etabliertes Verfahren zum Abtrennen von Zellen
durch Verwendung von Antikörpern,
wird wie nachstehend verwendet. Im Handel erhältliche, mikroskopisch kleine
Magnetkügelchen
werden mit den geeigneten Antikörpern
beschichtet (Olsaker et al., 1993, Anim. Genet. 24: 311), in diesem
Fall, entweder männchenspezifische,
weibchenspezifische oder nicht-geschlechtsspezifische Antikörper (oder
mit sekundärem
Antikörper,
z.B. Ziege-Anti-Kaninchen IgG). Die Kügelchen beispielsweise mit
einem männchenspezifischen
Antikörper
beschichtet, werden in eine Suspension der Spermienzellen in eine
geeignete Glasschale eingebracht. Da die geschlechtsspezifischen
Proteine auf der Zelloberfläche
vorhanden sind, werden dann die Y-Spermienzellen an den männchenspezifischen
Antikörper auf
den Kügelchen
binden, wohingegen die X-Spermien nicht binden werden. Die Kügelchen
werden dann, mit Hilfe eines Magneten an die Seite der Schale gezogen.
Spermienzellen der zwei Klassen werden gewonnen als Gene, die an
die Kügelchen
(Y) anlagern und jene die sich nicht anlagern (X).
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Spermienproteine,
die aus den äußeren Zellmembranen
der Spermienzellen durch ein Standardverfahren extrahiert werden,
werden zur Isolierung der männchen-
und weibchenspezifischen Moleküle
gereinigt, nach dem Verfahren, wie in Beispiel 1 beschrieben. Wie
in Beispiel 1 ausgeführt,
basiert das Verfahren auf der Verwendung von Antikörpern, die
die nicht-geschlechtsspezifischen Proteine entfernen und damit die
geschlechtsspezifischen Proteine intakt belassen. Antikörper gegen
diese aufgereinigten Spermienproteine werden dann hergestellt; es
wird angenommen, dass solche Antikörper spezifischer wirken beim
Nachweis der unterschiedlichen Spermienzellen, als solche Antikörper, die
von fötalen
(oder embryonalen) geschlechtsspezifischen Molekülen erzeugt werden.
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Die
gleichgeschlechtlichen Seren, beta (β) und delta (δ) werden
verwendet zur Entfernung der nicht-geschlechtsspezifischen Proteine.
Diese Seren können
dieses erreichen auf Grund der Art, in der sie hergestellt werden.
Wenn Rindergewebe in ein Kaninchen eingespritzt wird, produziert
das Kaninchen Antikörper gegen
viele der Moleküle
in dem Rindergewebe, weil das Kaninchenimmunsystem „fühlt", dass diese Moleküle fremd
für das
Kaninchen sind. Allerdings sind die Moleküle, die die Geschlechtsentwicklung
kontrollieren, in allen Säugetieren
ziemlich ähnlich,
so dass ein Weibchen-Kaninchenimmunsystem nicht Rinder-weibliche
Geschlechtsmoleküle
als fremd behandelt und nicht effizient Antikörper herstellen wird gegen
diese Proteine. Daher wird das Serum in einem weiblichen Kaninchen
durch Einspritzen von weiblichem Rindermaterial Antikörper enthalten
gegen sämtliche
Rinder-Moleküle,
die nicht-geschlechtsspezifisch
sind, aber wenige, wenn überhaupt,
Antikörper
gegen geschlechtsspezifische Proteine. Wenn das Serum dann in Kontakt
gebracht wird mit frisch hergestelltem weiblichem Gewebe, werden
die nicht-geschlechtsspezifischen Moleküle in diesem Gewebe an die
Antikörper
binden und belassen die geschlechtsspezifischen Moleküle ungebunden.
Mit Hilfe des Verfahrens der Affinitätschromatographie können die
gebundenen Moleküle
entfernt werden und belassen die weibchen-geschlechtsspezifischen
Proteine für
die weitere Reinigung, für
das Verfahren der Gelfiltration. In ähnlicher Weise werden bei Verwendung
von Antikörpern,
erzeugt durch männliches
Gewebe in einem männlichen
Tier aufgereinigte männchenspezifische
Antigene erhalten.
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Die
gereinigten männchen-
und weibchenspezifische Proteine erhalten aus Spermienprotein, werden zur
Erzeugung neuer spezifischer Antikörper verwendet. Es wird erwartet,
dass diese wirksam sind in dem Spermien-Abtrennungsverfahren.
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Spermienzellen
abgetrennt durch das Verfahren der magnetischen Mikrokügelchen,
wie oben beschrieben, werden untersucht auf Wirksamkeit bei der
Abtrennung. Zuerst wird dieses durchgeführt werden durch die in situ
Hybridisierungs-Technik
(DNA-Sonde). Wenn eine gute Abtrennung erreicht wird, wie durch dieses
Mittel beurteilt, wird eine in vitro Befruchtung durchgeführt. Schließlich wird
künstliche
Befruchtung, als ein Feldversuch der Wirksamkeit des Verfahrens,
durchgeführt.
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BEISPIEL 6
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Identifizierung der Epitope,
die durch MHC Klasse II Moleküle
präsentiert
werden
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Makrophagen
oder Monocytenzellen werden aus Kaninchen geerntet und eine Kurzzeitzellkultur
wird eingerichtet. Nach Konfluenz der Zellen wird die Kultur mit
männlichem
oder weiblichem Antigen gepulst. Nach der Prozessierung und Präparation
der immundominanten Epitope, werden die Zellen geerntet und die
Plasmamembran-Präparationen
werden hergestellt. Da die Verbindung zwischen präsentierendem
Antigen und den Antigen-präsentierenden
Zellmembran MHC Molekülen
sehr stabil ist (Jensen, PE, J. Immunol. 143: 420, 1989) können die
präsentierten
immundominanten Epitope auf diesem Weg erhalten werden. Nach dem SDS-PAGE
und dem Western Blotting, werden α-
oder γ-Antiseren
verwendet zur Identifizierung der geschlechtstypischen Moleküle, die
parallel aus Gelen extrahiert und eluiert werden.
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BEISPIEL 7
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Antiseren
des γ (Gamma)
Typs (d.h. Antiseren gegen weibliche Rinder-Antigen-Moleküle, erzeugt
in männlichen
Kaninchen) wurden verwendet in Verbindung mit im Handel erhältlichem
Komplement, zum selektiven Töten
der weiblichen Embryonen und unter Erhalt einer reinen Kultur der
Männchen.
In einigen Experimenten wurde ferner das Enzym Pronase verwendet,
zur Untersuchung, ob das Enzym die Passage des Antikörpers und/oder
Komplements durch die Zona pellucida ermöglicht, eine Deckmembran, die
den Embryo in den untersuchten Stadien umgibt. Es erschien, dass Pronase
keine Wirkung hatte und daher wurden die Ergebnisse der Experimente
mit und ohne Pronase zusammengefasst. Ferner wurden Kontrollexperimente durchgeführt.
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In
den zusammengefassten Daten der Experimente, wurden männliche
Embryos erhalten, in denen das Geschlecht durch Chromosomen-Analyse
bestimmt war, waren 120 von 129 der aufeinanderfolgend untersuchten
Embryos Männchen.
Dies ergibt eine korrekte Prognoserate von etwa 93%. Der Binomialsatz
stellt ein standardstatistisches Verfahren zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit
bereit, ein solches Ergebnis allein durch Zufall zu erhalten.
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Die
Daten zeigen, wie das Verfahren der Erfindung es ermöglicht,
die geschlechtsspezifischen Moleküle zu isolieren, spezifische
Antikörper
gegen diese Moleküle
herzustellen und diese Antikörper
zur Selektion von Embryos nach Geschlecht zu verwenden.
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BEISPIEL 8
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Antiseren
des γ (Gamma)
Typs wurden zur Auswahl von Y-tragenden Spermienzellen verwendet. Spermien
wurden in serumfreien in vitro Kulturmedium suspendiert und mit
dem Antikörper
in Kontakt gebracht. Nach der Behandlung wurde der Samen durch ein
Glaswollefilter filtriert und die Spermien in dem Filtrat wurden
verwendet zur Durchführung
von in vitro Befruchtung. Nach Kultur wurde das Geschlecht des erzeugten
Embryos durch cytogenetische Analyse bestimmt. Diese Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle 2 gezeigt.
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Die
erfolgreichen Ergebnisse mit Spermien wurden mit Hilfe von drei
unterschiedlichen γ-Antikörpern erhalten.
Die Erfolgsrate ist 93%. Wenn man das abweichende Experiment (#4)
ausschließt,
so ist sie 97%.