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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln eines langgestreckten
Erzeugnisses, beispielsweise eines Rohres, welches durch Extrusion
eines Kunststoffes oder nach einem beliebigen anderen kontinuierlichen Herstellungsverfahren
erhalten wird.
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Es ist bekannt, dass bestimmte langgestreckte
Erzeugnisse, die durch kontinuierliche Extrusion erhalten werden,
nach dem Erkalten in Form von Ringwickeln gewonnen werden, die jeweils
aus mehreren aufeinander folgenden Schichten von Windungen bestehen,
die seitlich aneinander liegen, wodurch besondere Transport- oder
Lagerwickeln vermieden werden können.
Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Herstellung des Ringwickels
einer Einrichtung zugeordnet, welche an mehreren Stellen der Wickel
eine Ligatur um die Windungen anbringen kann, welche den Ringwickel
bilden, um diesen in Form zu halten.
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In Anbetracht dessen, dass das langgestreckte
Erzeugnis in einem kontinuierlichen Extrusionsverfahren erhalten
wird, muss die Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln derart
ausgelegt sein, dass Mittel vorgesehen werden, durch welche nach einer
Vervollständigung
des Wickels und nach dem Abtrennen des langgestreckten Erzeugnisses
das Schnittende aufgenommen werden kann, so dass ein neuer Wickel
herstellbar ist, ohne dass es notwendig ist, das Extrusionsverfahren
anzuhalten.
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Eine Vorrichtung zur Formgebung ist
in der europäischen
Patentschrift EP-0 426 614 beschrieben. Diese Vorrichtung sieht
zwei Ringwickelvorrichtungen vor, die jeweils an einem Ende eines schwenkbaren
Armes angebracht sind. Wenn ein erster Ringwickel beendet ist, wird
der schwenkbare Arm gekippt, so dass die andere Ringwickel-Vorrichtung
den Mitteln gegenüber
liegt, welche das langgestreckte Erzeugnis anliefern, und in dieser
Zeit kann die Verpackung des ersten Ringwickels beendet und dieser von
der Vorrichtung abgenommen werden, während der nächste Ringwickel im Entstehen
ist.
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Eine solche Vorrichtung ist nur unter
Schwierigkeiten zu gebrauchen, wenn die Abmessungen des Ringwickels
gross werden, entweder weil das langgestreckte Erzeugnis, das aufgewickelt
wird, eine sehr bedeutende Länge
hat, oder weil dieses Erzeugnis einen grossen Durchmesser aufweist.
In diesen Fällen
werden die Massen und die Volumina, die beim Schwenken des beweglichen
Arms in Bewegung gesetzt werden müssen, sehr gross, und die Dimensionen
der Vorrichtung werden wegen der Durchmesser der Ringwickel unzulässig gross,
insbesondere was die Höhe
betrifft.
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Das Dokument DE-B-1 266 095 beschreibt eine
andere Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln, die zwei Stationen
zur Herstellung des Ringwickels aufweist, welche in einer Richtung,
die senkrecht zu einer Längsachse
der Fabrikationsstrasse verläuft,
nebeneinander angeordnet sind. Jede Station weist eine erste Haspelwange
(in den Ansprüchen Flansch
genannt) auf, die frei drehbar auf einem Lager in einem festen Rahmen
angeordnet ist, und eine zweite Haspelwange, die drehbar auf einem
Lager in einem beweglichen Rahmen montiert ist.
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Das Dokument FR-A-2 211 937 beschreibt eine
Aufspul-Vorrichtung, bei der nur eine einzige Spule verwendet wird,
die so konstruiert ist, dass sie die Bildung von Strängen und
das Zusammenbinden der Stränge
sowie ihr Abnehmen von der Spule auf automatische Weise erlaubt.
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Ein erstes Ziel der Erfindung ist
es, eine Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln eines langgestreckten
Erzeugnisses zu schaffen, welche mit Mitteln versehen ist, die die
Zufuhr zu einer zweiten Vorrichtung zum Ringwickeln gestatten, wenn
sich eine bestimmte Länge
des langgestreckten Erzeugnisses auf einem ersten Mittel zum Ringwickeln
angesammelt hat, und wobei die Vorrichtung nur einen begrenzten
Raumbedarf erfordert.
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Eine zweite Aufgabe der Erfindung
ist es, eine Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln zu schaffen,
welche mit einer Vorrichtung zur automatischen Wickelführung bei
der Bildung des ersten Ringwickels und anschliessend der folgenden
Ringwickel ausgerüstet
ist.
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Ein drittes Ziel der Erfindung ist
die Schaffung einer Vorrichtung zum Ringwickeln, die mit einer Einrichtung
zum automatischen Zusammenbinden des ersten Ringwickels und anschliessend
der folgenden Ringwickel versehen ist.
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Schliesslich ist es ein weiteres
Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zum Ringwickeln zu schaffen, die
mit automatischen Steuermitteln ausgerüstet ist, die es erlauben,
dass von der Herstellung eines Ringwickels automatisch auf die Herstellung
des folgenden Ringwickels umgeschaltet wird.
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Diese Ziele werden durch die Vorrichtung
zur Herstellung von Ringwickeln erreicht, welche die Merkmale des
Patentanspruches 1 aufweist, wobei besondere Ausführungsformen
oder Ausführungsvarianten
in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben sind.
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In der folgenden Beschreibung wird
eine bevorzugte Ausführungsform
einer erfindungsgemässen
Vorrichtung beschrieben, die zusammen mit der anliegenden Zeichnung
zu betrachten ist, in deren Figuren darstellen:
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1 eine
Seitenansicht des Produktionsendes einer Fabrikationsstrasse zur
Herstellung eines langgestreckten extrudierten Erzeugnisses, wobei
die Fabrikationsstrasse mit einer Vorrichtung zur Herstellung von
Ringwickeln nach der Erfindung ausgestattet ist,
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2 eine
Draufsicht einer Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln gemäss Erfindung,
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3 eine
Ansicht einer ersten Haspelwange der erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Herstellung von Ringwickeln,
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4 eine
Ansicht einer zweiten Haspelwange einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zur Herstellung von Ringwickeln, und
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5 eine
Teilansicht eines Getriebes des Haspelwangenträgers.
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In der folgenden Beschreibung wird
auf ein Rohr abgestellt, das zu einem Ringwickel aufgespult wird,
wobei aber darauf hingewiesen wird, dass die Vorrichtung auf allen
Arten von langgestreckten Erzeugnissen Anwendung finden kann, die
durch Extrusion oder in einem beliebigen anderen kontinuierlichen
Herstellungsverfahren erzeugt werden, beispielsweise isolierte Kabel,
Stangen mit beliebigen Profilen usw., und die zu Ringwickeln geformt
werden können.
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1 zeigt
den Fabrikationsausgang einer Fabrikationsstrasse 1 für ein extrudiertes
Rohr 2. Schematisch sind folgende Teile dargestellt: das
Ende, in Produktionsrichtung gesehen, eines Kühltrogs 10, eine Abzugs-Vorrichtung, beispielsweise
ein Raupenförderer 11,
eine Vorrichtung 3 zur Herstellung von Ringwickeln, vor
welcher eine Einrichtung 4 zur Führung des Wickels und eine
Einrichtung 5 zum Zusammenbinden angeordnet ist. Ein fertiger
Ringwickel 20 ist bereit, von Transportmitteln 6 abtransportiert
zu werden. Die Vorrichtung 3 zur Herstellung von Ringwickeln
wird von einer Steuereinheit 7 gesteuert, die der Vorrichtung 3 zur
Herstellung von Ringwickeln zugeordnet ist oder auch in eine allgemeine
Steuereinrichtung der Fabrikationsstrasse 1 integriert
sein kann.
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2 zeigt
eine Draufsicht bestimmter Kontruktions-Bauteile aus 1. Die Vorrichtung 3 zur Herstellung
von Ringwickeln besteht aus zwei Ringwickelstationen A und B, wobei
die beiden Stationen A und B seitlich zueinander in einer Richtung
angeordnet sind, die senkrecht auf der Achse X steht, welche schematisch
die Längsachse
der Fabrikationsstrasse 1 darstellt. Die Vorrichtung 3 zur
Herstellung von Ringwickeln weist insbesondere zwei Paare von Führungsmitteln 30 auf,
die sich senkrecht zur oben erwähnten
Achse X erstrecken sowie symmetrisch beidseitig dieser Achse X angeordnet
sind. Die Führungsmittel 30 sind
beispielsweise Schienen oder Leitführungen, die auf dem Boden
angebracht sind. Ein ortsfester Rahmen 300 ist über den Führungsmitteln 30 montiert
und auf die Achse X der Fabrikationslinie ausgerichtet. Der Rahmen 30 kann
sich nicht auf den Führungsmitteln
verschieben. Zwei bewegliche Rahmen 31 sind auf den zugehörigen Führungsmitteln 30 angebracht
und können
längs dieser
Führungsmittel
zwischen einer beabstandeten oder offenen Stellung bewegt werden,
wie sie beispielsweise durch den Rahmen 31 der Station
A dargestellt ist, der sich im Abstand vom Rahmen 30 befindet,
und einer benachbarten oder geschlossenen Stellung, die beispielsweise
für den
Rahmen 31 der Station B gezeigt ist, der sich in der Nähe des Rahmens 30 befindet.
Motorisierte Antriebsmittel, die in den Figuren nicht dargestellt
sind, bewirken die oben beschriebenen Verschiebungen der beweglichen
Rahmen 31 der Stationen A und B. Vorrichtungen zum Gleiten, die
in 4 mit 310 bezeichnet
und der Art der Führungsmittel 30 angepasst
sind, gestatten die Verschiebung der Rahmen 31 der Stationen
A und B.
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Der feste Rahmen 300 trägt eine
erste Haspelwange ("Flansch") 32 auf
jeder seiner Oberflächen,
die auf einen beweglichen Rahmen 31 gerichtet sind. Jede
Haspelwange 32 ist drehbeweglich unabhängig von der anderen in einem
Lager 320 gelagert, und diese beiden Lager sind auf die
gleiche Achse ausgerichtet, die senkrecht zur Achse X liegt, und
sie sind eines hinter dem anderen im Mittelteil des festen Rahmens 300 angebracht.
Es wird nun Bezug auf 3 genommen,
die eine Vorderansicht einer Haspelwange 32 darstellt,
und es geht daraus hervor, dass die Haspelwange nicht aus einer
vollen Scheibe besteht, sondern aus mehreren Segmenten 321 einer
ringförmigen
Krone, die sich radial erstrecken und gleichmässig über einen äusseren Umfang einer mittleren
Scheibe 322 verteilt sind. Die Figur zeigt, dass die Haspelwange 32 sechs
Segmente 321 aufweist, wobei aber auch eine andere Anzahl vorhanden
sein kann. Ein erstes Erfordernis der Vorrichtung ist es, dass zwischen
den Segmenten 321 freie Räume verbleiben, um das Zusammenbinden zu
ermöglichen,
was weiter unten beschrieben wird, und ein zweites Erfordernis ist,
dass die Segmente eine ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, um
seitlich den Wickel zu unterstützen,
der gerade gebildet wird. Dem Fachmann ist es geläufig, diese beiden
einander widerstrebenden Anforderungen in Einklang zu bringen und
die Anzahl der Zwischenräume
zwischen zwei Segmenten sowie die Dimensionen dieser Segmente je
nach Anwendungsform zu bestimmen. Der von den Segmenten 321 beschriebene
Aussendurchmesser bzw. der Aussendurchmesser der Haspelwange 32 ist
etwas grösser
als der zulässige
Enddurchmesser eines Ringwickels.
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Die Haspelwangen 32 der
Stationen A und B sind identisch. Jede Haspelwange kann unabhängig von
der anderen auf ihrem jeweiligen Lager 320 in Drehung versetzt
werden.
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Zurückkommend auf 2 ist ersichtlich, dass auf ähnliche
Weise jeder bewegliche Rahmen 31 eine zweite Haspelwange 33 aufweist,
die der ersten Haspelwange 32 gegenüber liegt. Jede Haspelwange 33 ist
auf ihrem beweglicher Rahmen 31 in einem Lager 330 gelagert,
und jede der genannten Haspelwangen kann individuell durch einen
eigenen Motorantrieb 331 in Drehung versetzt werden.
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Der besondere Aufbau jeder Haspelwange 33 geht
aus 4 hervor, die eine
Vorderansicht einer Haspelwange 33 darstellt. Aus den gleichen Gründen und
unter Beachtung der gleichen Anforderungen, wie sie oben schon beschrieben
wurden, wird die Haspelwange 33 von Segmenten 332 einer kreisförmigen Scheibe
gebildet, die an einer inneren Scheibe 333 angebracht sind.
Im Gegensatz zu den weiter oben beschriebenen Haspelwangen 32 ist
der Aussendurchmesser, der von den Segmenten 332 beschrieben
wird, kleiner als der Durchmesser eines Ringwickels. Jedes Segment 332 trägt eine
bewegliche Stütze 34,
die hier aus einem inneren Stützsegment 340 und
einem seitlichen Stützsegment 341 besteht.
Die Stütze 34 kann
radial über
einen bestimmten Abstand längs
des Segments 332 von einem Betätigungsglied 35 verschoben
werden. Aus 4 geht hervor,
dass die inneren Stützsegmente 340 Teile
eines Kreises sind, der dem Innendurchmesser des zu bildenden Ringwickels
entspricht. Zurückkommend
auf 2, insbesondere
auf den rechten Teil, der die Station B mit der Haspelwange 33 in
der Nähe der
Haspelwange 32 zeigt, ist ersichtlich, dass die innere
Lage der Windungen des zu bildenden Ringwickels, die in der Zeichnung
nicht dargestellt ist, um sie nicht unübersichtlich zu machen, auf
den inneren Stützsegmenten 340 aufliegt
und den Innendurchmesser des Ringwickels bildet, wobei sich die
seitlichen Windungen jeder aufeinander folgenden Lage auf einer
Seite auf den äusseren
Bereichen der Segmente 321 der Haspelwange 32 und
auf der anderen Seite auf den seitlichen Stützsegmenten 341 abstützen.
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5 zeigt,
wie die bewegliche Stütze 34 auf dem
Segment 332 angebracht ist und vom Betätigungselement 35 betätigt wird.
Jedes Betätigungselement 35 weist
eine Gewindespindel 350 auf, die parallel zur Ebene des
entsprechenden Segments 332 angeordnet ist und sich radial
erstreckt. Das fernere Ende jeder Spindel 350 bezüglich der
mittleren Scheibe 333 weist ein nicht dargestelltes Lager
auf, das am Ende des entsprechenden Segments 332 befestigt
ist. Nicht dargestellte Mittel, die jedoch an sich bekannt und in
der mittleren Scheibe 333 gelagert sind, können gleichzeitig
sämtliche
Spindeln 350 einer Haspelwange 33 in Umdrehung
versetzen. Der Endbereich jedes inneren Stützsegmentes 340 des entsprechenden
Segments 332 weist Führungsmittel 342 auf,
die das innere Stützsegment 340 derart
führen
können,
dass es sich radial längs
des Segmentes 332 bewegen kann und dabei immer senkrecht
zu diesem Segment steht. Die Führungsmittel 342 weisen
insbesondere ein Durchgangsloch 343 auf, durch welches
die Spindel 350 frei hindurchgeht. Die Betätigungseinrichtung 35 weist
weiterhin einen Block 351 auf, der ebenfalls mit Mitteln
zur Führung entlang
des Segmentes 332 ausgerüstet ist und weiterhin eine
Gewindebohrung 352 aufweist, die zum Gewinde der Spindel 350 passt.
Eine Drehbewegung der Spindel 350 in der einen oder anderen
Richtung bewirkt demgemäss
eine Radialverschiebung des Blockes 351 in der einen oder
anderen Richtung. Ein Hubzylinder 353 ist am inneren Stützsegment 340 befestigt,
und die Kolbenstange 354 ist über zwei Schwenkhebel 355 und 356 einerseits
an einem Teil des inneren Stützsegments 340 nahe
den Führungsmitteln 342 und
andererseits am Block 351 befestigt, wobei die Gelenkverbindungen
zwischen den einzelnen Bauteilen schwenkbar sind. Die Kolbenstange 354 und
auch die Schwenkhebel 355 und 356 sind in der
Figur in einer Mittelstellung dargestellt, um die Wirkungsweise
der Vorrichtung besser verständlich zu
machen. Auf diese Weise bildet die Gruppe aus dem Block 351,
den Schwenkhebeln 356 und 355 und dem inneren
Stützsegment 340 zusammen
mit einer gegebenen Stellung des Zylinders 353 einen starren
Block. Eine Betätigung
der Spindel 350 in der einen oder der anderen Richtung
verursacht demgemäss
eine Verschiebung des inneren Stützsegments 340 in
der einen oder anderen Richtung, was eine Vergrösserung oder Verkleinerung
des Innendurchmessers des Kreises bedeutet, der von den inneren Stützsegmenten
umschrieben wird und dem Innendurchmesser des herzustellenden Ringwickels
entspricht, wenn man in Betracht zieht, dass sämtliche Stützsegmente 340 gleichzeitig
betätigt
werden. Zur Einstellung des Durchmessers, der wie oben beschrieben
mittels der Spindel 350 eingeregelt worden ist, erzeugt
die Betätigung
der Zylinder 353 durch eine Verschiebung der Kolbenstangen 354 nach
links gemäss 5 eine Annäherung der
inneren Stützsegmente 340 bezüglich der
Blöcke 351,
die in Bezug auf das Segment 332 unbeweglich bleiben, und es
tritt demgemäss
eine kleine Verringerung des Durchmessers des Kreises ein, der durch
die inneren Stützsegmente 340 umschrieben
wird. Eine Betätigung
der Zylinder 353 im Gegensinn bringt die inneren Stützsegmente 340 wieder
in ihre Ausgangslage zurück
bzw. auf den eingeregelten Durchmesser des umschriebenen Kreises.
Eine derartige Anordnung gestattet es, den von den inneren Stützsegmenten 340 umschriebenen
Durchmesser zeitweilig leicht zu verringern, so dass ein fertiger
Ringwickel freigegeben werden kann, wie weiter unten beschrieben
wird. Die Hydraulik oder Pneumatik der Zylinder 353 ist derart
ausgelegt, dass es erforderlich ist, einen Druck anzuwenden, um
die inneren Stützsegmente 340 abzusenken.
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Die Mittel zur zeitweiligen Absenkung
der inneren Stützsegmente 340 können auch
andersartig sein und beispielsweise durch Nocken gebildet werden.
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Aus 5 ist
ebenfalls ersichtlich, dass die Stellung des seitlichen Stützsegments 341 entlang dem
inneren Stützsegment 340 regelbar
ist. Befestigungsmittel 344 gestatten die Befestigung jedes
seitlichen Stützsegmentes 341 an
bestimmten Befestigungsstellen längs
jedes inneren Stützsegmentes 340,
wodurch auf diese Weise die Breite des zu bildenden Ringwickels
eingestellt werden kann.
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Als Variante wäre es ebenfalls möglich, die seitlichen
Stützsegmente 341 wegzulassen
und die Segmente 332 soweit zu verlängern, dass sie einen Haspelwangen-Durchmesser
bilden, der dem grössten
Durchmesser eines herzustellenden Ringwickels entspricht. Die Einstellung
der Breite des herzustellenden Ringwickels wird in einem solchen
Falle durch eine entsprechende Annäherung der Haspelwange 33 an
die Haspelwange 32 erreicht.
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Unter erneuter Bezugnahme auf die 2 und 4 ist ersichtlich, dass jede Haspelwange 33 mit einer
Verriegelungsachse 36 versehen ist, deren eines Ende an
der entsprechenden Mittelscheibe 333 befestigt ist. Das
andere Ende der Achsen 36 ist mit einem Befestigungsmittel 360 versehen,
das in ein entsprechendes Befestigungsmittel 361 der Mittelscheibe 322 der
Haspelwange 32 eingreifen kann. Ein Betätigungselement 362 kann
die Öffnung
oder Schliessung der Befestigungsmittel 360 steuern, so dass
die beiden Haspelwangen 32 und 33 miteinander
verbunden oder voneinander getrennt werden können. Rechts auf 2, wo die Station B dargestellt
ist, ist ersichtlich, dass die Befestigungsmittel 360 und 361 zur
gemeinsamen Verriegelung der Haspelwangen 32 und 33 zusammenwirken
bzw. die seitlichen Belastungen aufnehmen, die vom sich aufbauenden
Ringwickel auf die beiden Haspelwangen ausgeübt wird. Aus der linken Seite
der gleichen Figur, wo die Station A dargestellt ist, geht hervor,
dass die beiden Haspelwangen 32 und 33 voneinander
getrennt sind.
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In den 2, 3 und 4 ist ebenfalls dargestellt, dass Antriebsmittel 37 vorgesehen
sind, um die Haspelwangen 32 der beiden Stationen A und
B in Drehung zu versetzen. Diese Mittel können beispielsweise aus mindestens
einem Mitnehmer bestehen, der einen Antriebsstab 370 umfasst,
welcher von der Mittelscheibe 333 jeder Haspelwange 33 vorsteht, sowie
aus einem Antriebsstab 371, der von der Mittelscheibe 322 jeder
Haspelwange 32 vorsteht. Wenn sich die beiden Haspelwangen 32 und 33 in
angenäherter
Stellung befinden, wie rechts in 2 zu
sehen ist, wo die Station B dargestellt ist, so bringt die Haspelwange 33,
die von den motorisierten Antriebsmitteln 331 in Drehung
versetzt wird, die Haspelwange 32 mit Hilfe der Antriebsmittel 37,
die eben beschrieben wurden, ebenfalls zur Rotation. Mehrere Serien
von Stäben 370, 371 können auf
den Haspelwangen 32, 33 vorhanden sein.
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Die Vorrichtung zur Herstellung von
Ringwickeln 3, die eben beschrieben wurde, wird vorzugsweise
durch eine Wickelführung 4 vervollständigt, wie
insbesondere in 2 zu
sehen ist. Diese Vorrichtung zur Wickelführung ist im wesentlichen anderen
bekannten Vorrichtungen ähnlich,
ist hingegen dazu eingerichtet, über
einen grösseren
Weg als üblich
auf den Führungsmitteln 40 bewegt
zu werden, um in der Lage zu sein, nacheinander mit der Station A
auf der linken Seite und mit der Station B auf der rechten Seite
zusammenzuarbeiten. Die Vorrichtung zur Wickelführung 4 kann durch
eine Trenneinrichtung 41 vervollständigt werden, welche das Rohr trennen
kann, wenn ein erster Ringwickel in einer ersten Station fertiggestellt
ist. Die Steuermittel 7 sind in der Lage, den Verschiebungsweg
der Vorrichtung zur Wickelführung
je nach der eingeregelten Lage der seitlichen Stützsegmente 341 auf
den inneren Stützsegmenten 340,
welche die Breite des zu bildenden Ringwickels definieren, einzustellen.
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Eine Einrichtung zum Zusammenbinden 5, die
insbesondere in 2 zu
sehen ist, kann schliesslich die Vorrichtung nützlich vervollständigen. Diese
Einrichtung zum Zusammenbinden 5 ist ebenfalls im wesentlichen
anderen bekannten Einrichtungen dieser Art ähnlich, kann sich hingegen
auf den Führungsmitteln 50 über einen
grösseren
Verschiebungsweg als üblich
bewegen, um nacheinander entweder mit der Station A auf der linken
Seite oder der Station B auf der rechten Seite zusammenzuarbeiten.
Die Einrichtung zum Zusammenbinden 5 besteht aus einem
Wagen 51, der sich auf den Führungsmitteln 50 bewegen
kann und zwei Einführungsarme 52 aufweist,
die sich unter der Einwirkung eines Betätigungselementes 53 voneinander
entfernen können, wie
es in der Figur gezeigt ist, oder die sich einander annähern können, bis
ihre Enden sich berühren.
Diese Einrichtung weist weiterhin eine Vorrichtung 54 zur Abgabe
eines Bandes auf, die das Band in den Armen 52 vorschiebt,
wenn diese miteinander in Berührung
stehen, und dann dieses Band spannt, wenn die Bandenden von einer
Schweisseinrichtung 55 miteinander verschweisst sind. Die
Arme 52 können
nach oben verschwenkt werden, damit die Einrichtung zum Zusammenbinden 5 von
einer Station zur Herstellung des Ringwickels zur anderen gelangen
kann. Die Steuereinheit 7 ist ebenfalls so eingerichtet,
dass sie die Stellung des Wagens 51 auf den Führungsmitteln 50 in
Abhängigkeit
von der Stellung der seitlichen Stützsegmente 341 regeln
kann, damit die Schweisseinrichtung 55 auf einen Mittelbereich
der Breite des gebildeten Ringwickels einwirken kann.
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Die Mittel zum Weitertransport, die
in 1 und 2 dargestellt sind, bestehen bei einer
Ausführungsform
aus zwei Paar Stützrollen 60 und 61,
wobei jede Rolle auf eigenen Hebemitteln montiert ist. Jedes Rollenpaar
kann sich vor einer Rampe 62 befinden, die zu den Führungen 63 führt, wo
die fertigen Ringwickel zeitweilig gelagert werden und dort zum Abholen
mit bekannten Mitteln bereit stehen. Es ist zu sehen, dass die fertigen
Ringwickel 20 durch die Transportmittel 6, welche
oben beschrieben wurden, am Ende der Fabrikationslinie abgenommen
werden und daher die seitlichen Bereiche der Fabrikationslinie oder
der Vorrichtung zur Herstellung der Ringwickel nicht verstellen.
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Die Steuereinrichtung 7 kann
lediglich für
die Vorrichtung zur Herstellung der Ringwickel ausgelegt oder aber
in die Steuervorrichtung der Fabrikationslinie integriert sein.
Die Steuereinrichtung umfasst vorzugsweise einen Mikroprozessor,
der ein entsprechendes Programm der Lenkung und Steuerung der Vorrichtung
zur Herstellung von Ringwickeln aufweist. Fühler, die an den passenden
Stellen der Vorrichtung zur Herstellung von Ringwickeln angeordnet sind,
zeigen den Zustand, die Lage, die Geschwindigkeit usw. der Elemente
an, denen sie zugeordnet sind, und die Steuereinrichtung setzt die
verschiedenen Antriebe oder Betätigungs-Vorrichtungen,
welche oben beschrieben sind, in Betrieb.
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Nachdem nun die verschiedenen Einrichtungen
und Elemente beschrieben sind, welche die oben dargestellte Vorrichtung
zur Herstellung von Ringwickeln bilden, kann nun die Arbeitsweise
der Vorrichtung genauer erläutert
werden.
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In der Anfangsstellung ist mindestens
eine der zwei Stationen A und B geschlossen, d. h. die Haspelwange 33,
dargestellt auf der rechten Seite der 2 entsprechend
der Station B, ist an die Haspelwange 32 angenähert, und
die Verriegelung der Befestigungsmittel 360 und 361 ist
ausgeführt.
Die radiale Stellung jedes der inneren Stützsegmente 340 ist
derart eingestellt worden, dass der Durchmesser des Kreises, der
durch diese Segmente beschrieben wird, dem für den Ringwickel gewünschten
inneren Durchmesser entspricht. Die Stellung der seitlichen Stützsegmente 341 ist
auf die für
den Ringwickel gewünschte
Breite eingestellt worden.
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Die Arme 52 der Einrichtung
zum Zusammenbinden 5 sind in erhobener Stellung, und die
Einrichtung zur Wickelführung 4 ist
so verfahren, dass die erste Windung in der Nähe einer Haspelwange 32 oder 33 der
Station B beginnen kann.
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Wenn die Fabrikationslinie 1 angelaufen
ist und das vordere Ende des langgestreckten Erzeugnisses, nämlich des
Rohres 2, aus der Abzugseinrichtung 11 austritt,
wird dieser Endbereich von Hand den Eingangsrollen der Wickelführung 4 zugeführt. Das
Rohr 20 durchsetzt die ortsfeste Vorrichtung zur Wickelführung und
wird dann einem an sich bekannten Greifer zugeführt, der sich auf der Haspelwange 32 oder 33 gegenüber der
Vorrichtung zur Wickelführung 4 befindet
und wird dort festgelegt. Nun kann die Station B durch die motorischen
Antriebsmittel 331 in Drehung versetzt werden, wobei die
Haspelwange 32 ebenfalls zu rotieren beginnt, wenn die
Antriebsmittel 37 miteinander in Berührung sind. Die Vorrichtung
zur Wickelführung 4 wird
ebenfalls aktiviert, um aufeinander folgende Windungen auf den inneren Stützsegmenten 340 abzulegen.
Wenn die erste Wicklungsschicht beendet ist, leitet die Vorrichtung zur
Wickelführung
die Windungen der nächsten Schicht
ein und die der weiteren Schichten.
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Wenn es sich um Wicklungen mit einem
sehr grossen Durchmesser handelt, ist es möglich, die Einrichtung zum
Zusammenbinden 5 in Betrieb zu setzen, um eine oder mehrere
Zwischenverbindungen auszuführen.
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Wenn es soweit ist, dass die letzte
Schicht des Ringwickels bald beendet wird, setzt man die Einrichtung
zum Zusammenbinden mindestens einmal in Betrieb, um mindestens eine
Verbindung auszuführen,
bevor die Trennvorrichtung 41 in der Einrichtung zur Wickelführung aktiviert
wird.
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Während
der Bildung des ersten Ringwickels wurde, wie oben beschrieben,
die zweite Station geschlossen und auf die oben beschriebene Weise
für ihre
Tätigkeit
vorbereitet.
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Wenn das Rohr abgetrennt ist, wird
die Einrichtung zur Wickelführung 4 schnell
vor die zweite Station verfahren, wo der zweite Ringwickel auf die gleiche
Art und Weise hergestellt wird, wie sie oben beschrieben wurde.
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In dieser Zeit bringt die Einrichtung
zum Zusammenbinden 5 mehrere Ligaturen auf dem Umfang des
Ringwickels an, um ihn zusammenzuhalten, und danach werden die Rollen 60 und 61 angehoben, wobei
sie mit der äusseren
Umfangsfläche
des fertigen Ringwickels in Berührung
kommen und diesen abstützen.
Die Antriebselemente 35, welche zeitweilig den Durchmesser
des Kreises, der von den Stützsegmenten 340 umschrieben
wird, verringern, werden derart in Tätigkeit gesetzt, dass sich
die genannten Stützsegmente
vom Ringwickel lösen
können. Die
Befestigungsmittel 360 und 361 werden freigegeben,
wodurch es möglich
ist, dass sich der bewegliche Rahmen 31 bzw. die Haspelwange 33 entfernen kann,
bis die inneren Stützsegmente 340 und
die Befestigungsstange 36 vollständig vom Mittelteil des Ringwickels
getrennt sind. Wenn nun die Stützrollen 61 gesenkt
werden, beginnt der Ringwickel auf der Rampe 62 zu rollen,
wobei er von den Führungsmitteln 36 geführt wird.
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Dieselben Vorgänge spielen sich am zweiten Ringwickel
ab, wenn er fertig hergestellt ist.
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Als Variante ist es ebenfalls möglich, dass die
Mittel zum Abtrennen nicht auf der Einrichtung zur Wickelführung 4 vorgesehen
sind, sondern mit dem Ende der Fabrikationslinie 1 verbunden
sind und sich unmittelbar nach der Abzugsvorrichtung 111 befinden.
Das Bezugszeichen 12 in 1 bezieht
sich auf diese Trennvorrichtung. Diese Variante kann benutzt werden,
wenn die Zeit, die zum Verfahren der Einrichtung zur Wickelführung 4 vor
die neu zu beschickende Station zur Verfügung steht, im Vergleich zur Produktionsgeschwindigkeit
der Linie zu lang ist. In diesem Fall kann das Rohr eine oder mehrere Schlangenlinien
auf dem Boden im Raum zwischen der Trennvorrichtung 12 und
der Vorrichtung zur Wickelführung 4 bilden,
und es können
Führungsmittel 13 vorgesehen
sein, um das Ende des Rohres in diesem Bereich zu führen.
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Es geht aus dem Obigen hervor, dass
es möglich
ist, aufeinanderfolgende Ringwickel herzustellen, ohne dass es erforderlich
ist, die Fabrikationsmaschine anzuhalten oder zu verlangsamen. Die Arbeitsschritte
können
stark automatisiert werden, was die Anzahl von Arbeitern verringert,
die zur Bedienung der Fabrikationslinie nötig sind. Wie schon erwähnt wurde,
braucht die Vorrichtung nur wenig Platz, insbesondere in der Höhe, und
sie erfordert keine Bewegung grosser Massen oder grosser Volumina.