Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gebogener Rohrstücke
entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine entsprechende
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 4.
Ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung ist aus der US-PS
40 48 834, insbesondere Fig. 4, bekannt. Dabei handelt es sich um eine
kombinierte Vorrichtung zur Rohrzuführung, zum Rohrbiegen und zum Rohrabschneiden.
Der Rohrzuführungsvorrichtung wird hierbei bereits fertiges
Rohr zur Weiterverarbeitung zugeführt. Dieses fertige Rohr kommt von einer
Rolle. Das Rohr muß also irgendwann vorher hergestellt, aufgerollt und
gelagert werden.
Andererseits ist es aus der FR-OS 21 07 818 bekannt, ein Längsnahtrohr
aus einem bandförmigen Material herzustellen und über eine Rohrvorratsschleife
einer weiteren Vorrichtung zuzuführen. Dort werden aus dem kontinuierlich
hergestellten Rohr Rohrstücke abgelängt und zwischengelagert,
und diese Rohrstücke werden erst später weiterverarbeitet.
In beiden bekannten Fällen ist also eine Zwischenlagerung von rohrförmigem
Material vorgesehen. Beim Zuführen des gelagerten Rohres bzw. der gelagerten
Rohrabschnitte zu einer Biegevorrichtung müssen also die Rohre oder
Rohrabschnitte erneut gehandhabt und im Falle von Längsnahtrohren so angeordnet
werden, daß die Schweißnaht eine vorgegebene Orientierung hat.
Dies ist notwendig, um die Wiederholbarkeit von Biegungsdimensionen zu
gewährleisten, da die Lage der Schweißnaht eine beträchtliche Auswirkung
auf die Biegeparameter hat. Außerdem muß bei jedem Einbringen eines neuen
Rohrstückes in die Biegemaschine ein Rohrende von einem Spannwerkzeug
ergriffen werden. Ein solches Rohrende kann durch vorheriges Handhaben
oder Lagern verformt sein, wodurch schwierige und zeitraubende Maßnahmen
zum Ergreifen des Rohrendes durch das Spannwerkzeug erforderlich werden.
Vorgefertigte Rohre oder Rohrabschnitte benötigen nicht nur Lagerraum und
Lagereinrichtungen mit entsprechenden Kosten, sondern normalerweise wird
das Rohr in besonderen Anlagen geformt, in denen große und teure Einrichtungen
vorhanden und entsprechende Bedienungspersonen notwendig sind.
Häufig sind diese Einrichtungen so ausgelegt, daß für einen guten Wirkungsgrad
der Rohrherstellung zunächst eine relativ große Rohrmenge mit einem
bestimmten Durchmesser hergestellt werden muß, bevor ein davon verschiedenes
Rohr hergestellt werden kann. Die Umrüstung für die Fertigung eines
Rohres mit anderem Durchmesser ist zeitaufwendig.
Das hergestellte Rohr bzw. die hergestellten Rohrabschnitte werden für
die Zwischenlagerung mit einer Schutzbeschichtung aus Öl o. dgl. versehen.
Diese Schutzbeschichtung verflüchtigt sich in einem Ausmaß, das von der
Lagerzeit und der Umgebung des Lagerplatzes abhängt. Diese unterschiedliche
Verflüchtigung der Schutzbeschichtung bedingt wesentliche Biegefehler,
da Rohre mit geringerer Ölbeschichtung beim Biegen stärker gezogen werden,
weniger Falten werfen und eine geringere Rückfederung haben als Rohre mit
stärkerer Ölbeschichtung. Die Genauigkeit und die tatsächlichen Abmessungen
der gebogenen Rohre hängen also in starkem Maße von der Rohrlagerzeit und
dem Rohrlagerplatz ab. Wenn das gleiche Biegeverfahren an zwei Rohrabschnitten
durchgeführt wird, die verschieden lange oder an verschiedenen
Stellen gelagert wurden, ergeben sich oft unterschiedliche Biegeparameter
des fertig gebogenen Rohres, selbst wenn die beiden Rohrabschnitte ursprünglich
von demselben Rohr stammen.
Es ist somit ersichtlich, daß die bekannten Verfahren und Vorrichtungen
einen beträchtlichen Leerlauf in bezug auf Anlagen, Zeitaufwand und Personal
mit sich bringen. Ferner haben die bekannten Verfahren und Vorrichtungen
mehrere Nachteile, die die Genauigkeit und die Toleranzen der Biegungsparameter
wesentlich verschlechtern.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren bzw. die gattungsgemäße Vorrichtung nach der US-PS 40 48 834
derart zu verbessern, daß die Herstellung gebogener Rohrstücke vereinfacht
und rationalisiert wird.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich für das Verfahren
aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen
Oberbegriff und für die Vorrichtung aus dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 4 in Verbindung mit dessen Oberbegriff.
Erfindungsgemäß wird also das Rohr erst unmittelbar vor der Verarbeitung
(Zuführung, Biegen, Abschneiden) aus dem Vorrat von bandförmigem Material
hergestellt und in einer Rohrspeichervorrichtung in Form einer Rohrvorratsschleife
kurzzeitig gespeichert, bis es anschließend unmittelbar weiterverarbeitet
wird. Damit erübrigt sich ein Vorratslager oder Zwischenlager
für Rohr, und hierdurch werden unkontrollierbare Einflüsse auf das Rohr
zwischen der Rohrherstellung und der Rohrverarbeitung ausgeschaltet.
In Weiterbildung des Verfahrens gemäß Anspruch 2 wird die Länge der Rohrvorratsschleife
erfaßt und zum Steuern der Geschwindigkeit der Rohrherstellung
und/oder des Rohrbiegens derart verwendet, daß die Differenz zwischen
diesen beiden Geschwindigkeiten möglichst klein gehalten wird. Damit ist
einerseits ein kontinuierlicher, ausgeglichener Betrieb bei der Rohrherstellung
und andererseits ein kontinuierliches Rohrbiegen möglich, das
im allgemeinen absatzweise stattfinden wird, wobei jedoch die Größe der
Rohrvorratsschleife im wesentlichen konstant bleiben kann.
Wenn gemäß Anspruch 3 das Rohr während des Zuführens und des Biegens mit
einer einstellbaren Zugkraft beaufschlagt wird, läßt sich wahlweise ein
Kompressionsbiegen oder ein Ziehbiegen des Rohres oder sogar eine Kombination
beider Biegearten ermöglichen.
Die weiteren Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Weiterbildungen
und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es
zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der Rohrform- und -biegeanlage
nach der Erfindung;
Fig. 2 eine Perspektivansicht wesentlicher Teile der
Rohrform- und -schweißstation;
Fig. 3 eine Ansicht eines Speicherschleife-Lageerfassers,
wobei zur Verdeutlichung Teile weggelassen
sind;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Lageerfasser nach
Fig. 3;
Fig. 5 die Halterung der Zufuhrstation und der drehbaren
Biegestation an einer ortsfesten Plattform;
Fig. 6 eine größere Einzelheit der drehbaren Halterung
der Biegestation;
Fig. 7 und 8 Einzelheiten einer drehbaren Hydraulikverbindung;
Fig. 9 eine Ansicht wesentlicher Teile der Zufuhrstation
und des Drehantriebs für die aufgehängte
Biegemaschine;
Fig. 10 eine Ansicht der an der Rohrbiegemaschine ange
ordneten Rohrschneideinheit;
Fig. 11 eine Explosionsansicht wesentlicher Teile der
Schneidspanneinheit;
Fig. 12 eine Schnittansicht von Teilen der Rohrschneideinheit,
wobei die Einspannwerkzeuge in ihrer
oberen Lage während eines Biegevorgangs und
vor einem Trennvorgang gezeigt sind;
Fig. 13 eine Ansicht der Biegemaschine, wobei die Teile
ihre Stellungen zum Durchtrennen eines gebogenen
Rohrs einnehmen;
Fig. 14 die Lage der Schneidspanneinheit in Beziehung
zu dem Stützbiegewerkzeug und Druckstück am
Ende eines Trennvorgangs;
Fig. 15 ein Funktionsdiagramm der Geschwindigkeitssteuerung
für die Zufuhr- und Biegestationen;
Fig. 16 Einzelheiten einer elektrischen Geschwindigkeitssteuerung
für die Drehbewegung des Biegewerkzeugs;
Fig. 17 eine Ansicht einer Anlage mit einer anderen
Ausführungsform einer Speicherschleife;
Fig. 18 eine Draufsicht von oben auf die Anlage nach
Fig. 17;
Fig. 19 eine Rohrzufuhrstation, wobei vorgeformtes
Rohr von einer Vorratsrolle abgezogen wird;
Fig. 20 und 21 eine andere Ausführungsform einer Rohrschneideinheit,
wobei der Biegekopf zum Erhalt von
Spielraum seitlich verschoben wird, ohne daß
das Biegewerkzeug gedreht wird;
Fig. 22 eine vereinfachte Rohrfertigungsanlage mit
Rohrverwindungskontrolle; und
Fig. 23 ein anderes Ausführungsbeispiel einer Rohrfertigungsanlage
zum Formen und Transportieren
von Rohr.
Nach Fig. 1 ist ein Bund 10 aus Stahlband, aus dem Rohr zu
fertigen ist, auf einem ortsfesten Gerüst 12 angeordnet, und
ein kontinuierliches Stück Metallband 16 wird längs einer
langen, im wesentlichen gekrümmten Bahn 18 einer Rohrformstation
20 zugeführt. An der Rohrformstation 20 wird das
Stahlband in Längsrichtung zu Rohrform mit gegenüberliegenden
Rohrschlitzkanten geformt, und die Rohrschlitzkanten
werden geschweißt zur Bildung eines kontinuierlichen geschweißten
Rohrs 22.
Am Ausgang der Formstation wird das Rohr nicht geradegerichtet,
sondern durch mehrere Rollen 26 gebogen, so daß es
einer nichtlinearen Bahn folgt, die verschiedene Speichermöglichkeiten
und Luftkühlung gestattet, ein Verwinden des
Rohrs verhindert und den Transport und das Beschneiden des
Rohrs vereinfacht, wie noch erläutert wird.
Von den Rohrkrümmungsrollen 26 verläuft das Rohr längs einer
gekrümmten Bahn 24 zu einer Rohrzufuhrstation 28, die ortsfest
auf einer im wesentlichen horizontalen hochliegenden
Plattform oder Hauptbiegehalterung 30 angeordnet ist. An
der Plattform 30 ist eine Biegemaschine 32 hängend befestigt,
die relativ zur Plattform um eine mit dem die Zufuhrstation
28 durchlaufenden Rohr ausgerichtete Vertikalachse drehbar
ist. Die Biegemaschine ist von üblicher Bauart mit Abänderungen
für die hier erläuterte Anlage (vgl. z. B. die
US-Patentschriften 39 74 676 und 39 49 582 und die US-Patentanmeldung
Nr. 6 92 585). Die gesamte Biegemaschine
mit dem Biegekopf und dem Bett, auf dem die ortsfesten und
die schwenkbaren Maschinenarme angeordnet sind, ist vollständig
an der Plattform 30 gehaltert und insgesamt um die
genannte Vertikalachse drehbar. Diese Drehbarkeit ist eine
der gegenüber dem Stand der Technik erfolgten Änderungen,
da bisher solche Biegemaschinen ein ortsfestes horizontales
Bett und eine vertikale Biegewerkzeugachse aufweisen. Eine
weitere bedeutende Änderung besteht in der Beseitigung des
Rohrzufuhrschlittens und der Zufuhrstation zum Rohrvorschub.
Die vereinfachte Biegemaschine wird nachstehend erläutert.
Der Biegekopf weist ein drehbares Biegewerkzeug 33, ein Einspannwerkzeug
34, das mit dem Biegewerkzeug drehbar ist,
und ein auf einem Druckwerkzeug-Druckstück 36 angeordnetes
verschiebbares Druckwerkzeug 35 auf.
Auf der Biegemaschine ist zum Zusammenwirken mit dem Druckstück
36 und dem Biegewerkzeug 33 verschiebbar eine Schneideinheit
38 angeordnet, die einen einstückigen Abschnitt
des kontinuierlichen Rohrs abschneidet, nachdem das Rohrstück
mit einer vorbestimmten Anzahl Biegungen versehen
wurde. Das durchtrennte Rohrstück fällt auf den Rand eines
unter dem Biegekopf angeordneten Förderers 40 und wird von
diesem zur Inspektion und weiteren Handhabung gefördert.
Der Förderer kann ein Teil einer Rohrprüfeinheit sein oder
zu einer solchen führen (vgl. z. B. die US-Patentanmeldung
Nr. 7 04 408).
Eine bekannte Biegemaschine, wie sie beim Stand der Technik
angegeben ist, führt eine Reihe aufeinanderfolgende Bearbeitungsschritte
aus, von denen einige einzeln durchgeführt
werden und andere gleichzeitig durchführbar sind, um die
Biegegeschwindigkeit zu erhöhen. Zuerst wird das Rohr den
Biegewerkzeugen zugeführt, so daß ein zu biegendes Rohrstück
in bezug auf die Biege- und Spannwerkzeuge positioniert
wird. Das Rohr wird auch um seine Achse gedreht, damit die
richtige Biegeebene erhalten wird. Der Vorschubbetrag bestimmt
den Abstand zwischen einzelnen Biegestellen. Dann
wird das Rohr von dem Spannwerkzeug und einem Druckwerkzeug
gegen das umlaufende Biegewerkzeug gedrückt. Das Biege-
und das Spannwerkzeug werden zusammen gedreht, so daß sie
das Rohr um das Biegewerkzeug ziehen und biegen, während
das Druckwerkzeug, das das Rohr gegen das Biegewerkzeug
drückt, normalerweise einen Reibungswiderstand erzeugt, der
einen hinteren Abschnitt des Rohrs zurückhält. Der Betrag
der Drehung der Biege- und Spannwerkzeuge bestimmt den
Biegungsgrad. Wenn diese Drehung erreicht ist, werden das
Spann- und das Druckwerkzeug zurückgebogen, das Biege- und
das Spannwerkzeug werden in ihre Ausgangsstellung zurückgedreht,
und das Rohr kann weiter vorgeschoben und für die
nächste Biegung in axialer Richtung gedreht werden. Es ist
zu beachten, daß dieses Biegeverfahren nur ein intermittierendes
Vorschieben des Rohrs erfordert. Ferner kann der eigentliche
Vorschub des Rohrs während eines bestimmten Biegeschritts
mit verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgen. So
kann die Vorschubgeschwindigkeit des Rohrs zur Positionierung
in bezug auf die Werkzeuge für eine Biegung von der Vorschubgeschwindigkeit
des Rohrs, wenn es während des Formens
einer Biegung um das Biegewerkzeug gezogen wird, verschieden
sein. Während des Zurückziehens und der Rückkehr des Biege-
und des Spannwerkzeuges sind ferner andere Vorschubgeschwindigkeiten
anwendbar, oder es kann überhaupt kein Rohrvorschub
erfolgen.
Die Rohrformmaschine wird bevorzugt kontinuierlich mit unveränderter
Geschwindigkeit betrieben. Viele Schweißarten
werden am wirksamsten bei konstanten Geschwindigkeiten ausgeführt.
Selbst wenn also die mittlere Zufuhrgeschwindigkeit
für die Biegemaschine so gesteuert wird, daß sie der Geschwindigkeit
der Formmaschine im wesentlichen gleich ist,
erlaubt der intermittierende Biegebetrieb kein direktes,
kontinuierliches Zuführen von Rohr von der Rohrformstation.
Während langer Betriebsdauern addieren sich selbst kleine
Unterschiede zwischen Formgeschwindigkeiten und mittleren
Biegegeschwindigkeiten und erreichen unannehmbare Werte.
Bei einer gebauten Ausführungsform wird das Rohr mit geringerer
Geschwindigkeit geformt, als die Biegemaschine das
Rohr biegen kann. Infolgedessen ist die Rohrspeicherschleife
oder die gekrümmte Bahn 24 zwischen der Biege- (oder Vorschub-)
und der Formstation angeordnet. Diese Schleife
ist so ausgebildet, daß sie eine veränderliche Rohrlänge
aufnehmen kann. Theoretisch ist eine veränderbare Speicherkapazität
nicht erforderlich, wenn die Biegegeschwindigkeit
und die Rohrformgeschwindigkeit genau gleich sind. Wie erwähnt,
ist es jedoch nicht möglich, diese Geschwindigkeiten
genau gleich zu machen, da der eine Vorsprung intermittierend
oder veränderlich und der andere kontinuierlich
und unveränderlich erfolgen kann. Im allgemeinen arbeiten
die Biege- und die Formstationen asynchron und mit voneinander
verschiedenen Geschwindigkeiten. Zum Ausgleich dafür
wird der Unterschied in der Rohrform- und der Biegegeschwindigkeit
erfaßt, und wenigstens eine der Geschwindigkeiten
wird so gesteuert, daß der Unterschied kleingehalten
wird.
Der Geschwindigkeitsunterschied wird indirekt dadurch erfaßt,
daß die Rohrmenge in der Vorratsschleife erfaßt wird. Dies
wird durch einen Rohrvorratserfasser 42 erreicht, der eine
Rohrfolgeeinheit 44 aufweist, die sich relativ zu einem
ortsfesten Folgeleitglied 46 entsprechend der Bewegung des
Rohrs in der Vorratsschleife bewegt, wenn die Rohrmenge
der Schleife sich ändert. Wenn also das Rohr schneller gebogen
als geformt wird, nimmt die Rohrmenge auf der Bahn
zwischen der Form- und der Biegestation ab, die Krümmung
der Speicherschleife nimmt zu, und der durch die Folgeeinheit
44 verlaufende Rohrabschnitt bewegt sich nach links
(in Fig. 1). Wenn umgekehrt das Biegen langsamer als das
Formen des Rohrs erfolgt, nehmen die Länge und die Wölbung
des Rohrs in der Speicherschlaufe zu, und die Folgeeinheit
verschiebt sich nach rechts. Die Bewegung der Folgeeinheit
44 erzeugt ein elektrisches Signal, das einer Vorrichtung
zum Steuern der relativen Form- und Biegegeschwindigkeiten
zugeführt wird, wie noch erläutert wird. Tatsächlich wird
durch Erfassen von Änderungen der Menge der Speicherschleife
und der Steuerung des Unterschieds zwischen der Biege- und
der Formgeschwindigkeit eine Folgeregelung zum Kleinhalten
solcher Änderungen erzielt.
Es wird jetzt die Rohrformstation erläutert. Es sind verschiedene
Arten von Rohrfertigungsanlagen bekannt, die
Bänder in Längsrichtung zu Rohrform biegen und die gegenüberliegenden
Schlitzkanten schweißen (vgl. z. B. die
US-Patentschriften 27 16 692, 27 96 508, 28 44 705,
31 31 284 und 35 90 622). Normalerweise sind diese Anlagen
für hohe Fertigungsgeschwindigkeiten in der Größenordnung
von ca. 16-33 m/min oder mehr ausgelegt und umfassen eine
Anzahl Rollen zum Längsbiegen eines flachen Bands sowie
Plasma- oder sonstiges Schutzgasschweißen oder Induktionsschweißen
bei sehr hohen Rohrformgeschwindigkeiten. Es sind
verschiedene Einheiten zum Kühlen, Bearbeiten oder Richten
des geschweißten Rohrs vorgesehen. Bei den meisten Rohrformverfahren
aus Metallband ergibt sich durch das Längsstrecken
der Bandkanten während des Formens und der durch
das Schweißen erzeugten Wärme die Gefahr, daß das fertige
Rohr sich in die eine oder andere Richtung quer verbiegt.
Es ist daher üblich, unmittelbar nach dem Schweißvorgang eine
Rohrrichtanordnung vorzusehen. Zusätzlich wird häufig eine
Flüssigkeitskühlung angewandt.
Bei solchen Rohrformanlagen besteht die Gefahr, daß das erzeugte
Rohr eine Verwindung um seine Längsachse erfährt,
so daß die Schweißnaht spiralförmig verläuft. Trotzdem ist
bisher keine wirtschaftlich durchführbare Methode bekannt,
um das Verwinden in befriedigender Weise zu beseitigen. Das
Verwinden wird zum Teil dadurch bewirkt, daß das Metallband,
aus dem das Rohr gefertigt wird, normalerweise von breiten
Metalltafeln geschnitten wird, und verschiedene seitliche Abschnitte
solcher Tafeln haben unterschiedliche Eigenschaften,
die ein unterschiedliches Reagieren der Tafeln auf die Rohrfertigungsverfahren
bewirken.
Bei der Rohrformstation nach der Erfindung wird das Längsbiegen
stark vereinfacht. Bei einigen Ausführungsformen wird
das Rohr nach dem Schweißen in Querrichtung gekrümmt, so daß
es längs einer bogenförmigen Bahn verläuft. Diese bogenförmige
Bahn ergibt sowohl eine veränderbare Rohrspeicherlänge
zwischen der Form- und der Biegestation und verbessert
das Formen selbst. Ferner ergibt sich durch die bogenförmige
Bahn eine Luftkühlungsstation, wodurch ein Verwinden des
Rohrs um seine Längsachse verhindert und der Transport und
das Beschneiden des Rohrs vereinfacht wird. Es können weniger
Rohrformrollen als bei üblichen Rohrformanlagen verwendet
werden, und diese Rollen können von Ketten anstatt von Präzisionszahntrieben
getrieben werden infolge des Betriebs mit
beträchtlich geringerer Geschwindigkeit. Die Rohrformstation
wird mit einer solchen Geschwindigkeit betrieben, daß ca.
5 m/min gerades Rohr erzeugt werden, wodurch viele Betriebsprobleme
wesentlich verringert werden.
Die Rohrformstation 20 zieht Bandmaterial von der durchhängenden
gewölbten Bandschleife 18 ab, die sich zwischen
dem Eingang der Formmaschine und dem Vorratsbund 10 erstreckt.
Nach Fig. 2 wird das Band zuerst um eine Eingangsrolle 48 gezogen
und dann zwischen einer Serie von Paaren gegenüberliegender
Rollen 49 a und 49 b, 50 a und 50 b, 52 a und 52 b,
53 a und 53 b, 54 a und 54 b, 56 a und 56 b, 58 a und 58 b, 60 a
und 60 b durchgeführt, die progressiv das Band in Längsrichtung
biegen und, unterstützt durch seitliche Rollen 54 c,
54 d und 56 c und 56 d, die mit den Rollenpaaren 54 und 56
zusammenwirken, die Seitenkanten des längsgebogenen Rohrs
nach innen einander gegenüberliegend biegen; in dieser Lage
werden die Seitenkanten durch eine übliche Lichtbogenschweißeinheit
62 verschweißt. Bevorzugt wird eine Schutzgas-Plasmaschweißeinheit,
z. B. Control Console WC 100 oder Welding
Torch PW/M-6A der Firma Thermal Arc verwendet. Eine Rolle
jedes der Rollenpaare 49 bis 60, mit Ausnahme der seitlichen
Rollen 54 c und 54 d sowie 56 c und 56 d, wird direkt durch eine
Anzahl Zahnräder 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75
und 76 getrieben, die durch Ketten 78, 79, 80, 81, 82 und 83
miteinander verbunden sind und von einem Motor 84 über Zahnräder
85 und 86 getrieben werden, die über eine Hauptantriebskette
87 verbunden sind. Das kontinuierliche fertige
Rohr verläuft von der Schweißeinheit zu den Krümmungsrollen
26 und von dort in einem nach oben verlaufenden Bogen zum
Erfasser 42 (vgl. Fig. 1).
Die Krümmungsrollen umfassen Rollen 88 und 89, die auf ortsfesten
Achsen angeordnet sind, die in Längsrichtung längs
dem Rohr und über bzw. unter dem Rohr beabstandet sind. Eine
dritte, verstellbare Krümmungsrolle 90 ist auf einem schwenkbar
verstellbaren Arm 91 angeordnet, der in bezug auf das
Rohr um die Achse der Rolle 89 mittels einer Stellschraube
92 hin- und herbewegbar ist. Diese Krümmungsvorrichtung
wird anstatt der Richtanordnung üblicher Rohrfertigungsanlagen
verwendet und stellt sicher, daß das die Formstation
verlassende Rohr eine ausreichende Krümmung hat, so daß es
der bogenförmigen Bahn der Speicherschleife folgt. Die
Krümmungsrolleneinheit 26 erteilt dem Rohr eine Krümmung,
die mehr oder weniger gleich der Krümmung des Rohrs in der
bogenförmigen Speicherschleife 24 ist; allerdings ändert
sich die Krümmung dieser Schleife mit einer Änderung der
Rohrmenge in der Speicherschleife.
Nach den Fig. 3 und 4 umfaßt der Erfasser 42 zwei ortsfeste
Leit- oder Stahlkanäle 93, 94, die horizontal an einer
Stelle angeordnet sind, die in bezug auf den Ausgang der
Formstation seitlich beabstandet ist und über diesem Ausgang
liegt, so daß das Rohr von der Formstation nach außen
und oben zum Erfasser verläuft. Wie aus Fig. 1 ersichtlich
ist, ist die Formstation unter einem Winkel zur Horizontalen
angeordnet, so daß die Längserstreckung des die verschiedenen
Formschritte durchlaufenden Rohrs von dem Ende, an
dem das Band in die Formstation einläuft, zu dem Ende, an
dem das kontinuierliche fertige Rohr ausgegeben wird, schräg
nach oben verläuft.
In den Leitkanälen 93, 94 ist verschiebbar die Folgeeinheit
angeordnet, die aus zwei Seitenplatten 95, 96 besteht, deren
jede zwei nach seitlich außen vorspringende Rollen 98, 99,
100, 101 aufweist, die in dem Leitkanal 94 aufgenommen und
geführt sind; eine entsprechende Gruppe Rollen ist auf der
anderen Seite vorgesehen und im Leitkanal 93 geführt.
Die Platten 95, 96 sind aneinander ortsfest in gegenseitigem
Abstand durch mehrere Abstandsstäbe 102, 104 gesichert und
nehmen drehbar zwei gegenseitig beabstandete Folgerollen
106, 108 auf, die gewölbte Umfangsflächen haben, die miteinander
eine im wesentlichen kreisrunde Öffnung definieren,
die den durch den Erfasser verlaufenden Rohrabschnitt
110 eng umschließt und gleitend aufnimmt. Ein Zahnrad 112
ist drehbar auf einer horizontal verlaufenden Welle 114
gelagert, die an den Leitkanälen 93, 94 befestigt ist, und
eine Kette 116 ist über das Zahnrad 112 geführt, die an einem
Ende an der Platte 96 befestigt ist und von deren anderem
Ende ein Gewicht 118 nach unten hängt.
Ferner ist der Folgeeinheit ein Drehfühler 120 zugeordnet
und daran durch geeignete Mittel (nicht gezeigt) befestigt,
der auf einer Antriebswelle ein Ritzel 121 aufweist, das
von einer Kette 123 getrieben wird, die über ein am Ende
der Welle 114 befestigtes Zahnrad 125 geführt ist. Der
Codierer oder Drehfühler 120 erzeugt ein elektrisches Signal,
das den Betrag der Drehbewegung der Welle 114 anzeigt. Wenn
also das Biegen mit größerer Geschwindigkeit als das Formen
des Rohrs erfolgt, nimmt die Rohrmenge in der Speicherschleife
ab, der Durchmesser der Schleife nimmt zu, und die
Länge der Schleife selbst wird kleiner (da die Schleifenenden
wirksam an der Zufuhrstation bzw. den Krümmungsrollen
festgelegt sind). Der Rohrabschnitt 110 in dem durch die
Folgeeinheit des Erfassers verlaufenden Teil der Schleife
bewegt sich daraufhin nach links, nimmt den gesamten Folgeeinheit-Schlitten
mit nach links und verschiebt ihn längs
den Leitkanälen. Die Kette 116 wird bei der Bewegung des
Schlittens ebenfalls nach links gezogen und verdreht daher
das Antriebsritzel 121 des Drehfühlers 120, woraufhin dieser
ein elektrisches Signal erzeugt, das die Verschiebung oder
die Lage des Rohrabschnitts 110 und damit die Änderung der
Menge (oder die tatsächliche Menge) Rohr in der Speicherschleife
angibt. Dieses Signal wird in noch zu erläuternder
Weise dazu genutzt, den Biegevorgang und die Rohrzufuhr zur
Biegemaschine von der Zufuhrstation entweder vollständig
anzuhalten oder die Biege- und die Zufuhrgeschwindigkeit
so zu ändern, daß Änderungen der Rohrmenge in der Speicherschleife
kleingehalten werden.
Selbstverständlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten
zum Erfassen und Einstellen der Rohrform- und der Rohrzufuhr-
und -biegegeschwindigkeiten relativ zueinander. Es
ist somit möglich, entweder die Form- oder die Biegegeschwindigkeit
oder erforderlichen- oder erwünschtenfalls
auch beide zu steuern. Das System kann so betrieben werden,
daß dann, wenn das Lagesignal des Codierers 120 anzeigt, daß
die Speichermenge weniger als eine vorbestimmte Niedrigstmenge
beträgt, der gesamte Biege- und Zufuhrbetrieb angehalten
wird. Daraus resultiert, daß der Biege- und Zufuhrbetrieb
erst wieder beginnt, wenn die Rohrmenge der Speicherschleife
über diesen vorbestimmten Niedrigstwert hinaus
angewachsen ist. Wenn der Rohrvorrat in der Schleife über
dem vorbestimmten Niedrigstwert liegt, wird aufgrund des
Signals vom Codierer 120 eine nahezu kontinuierliche und
proportionale Zufuhr- und Biegegeschwindigkeits-Steuerung
erzielt. Wenn das Signal eine Rohrspeichermenge unterhalb
einer Bezugsmenge (die natürlich größer als die vorher erläuterte
vorbestimmte Niedrigstmenge ist) anzeigt, kann
die Zufuhr- und Biegegeschwindigkeit verlangsamt werden,
wenn jedoch das Signal eine über dem Bezugswert liegende
Speichermenge anzeigt, kann die Zufuhr- und Biegegeschwindigkeit
erhöht werden. Alternativ können das Biegen und die
Rohrzufuhr auch nur so gesteuert werden, daß diese Vorgänge
entweder ein- oder ausgeschaltet sind und im Betrieb immer
mit einer unveränderlichen Geschwindigkeit stattfinden. So
kann das Biegen angehalten werden, wenn die Speichermenge
unterhalb einer ersten Menge liegt, und gestartet werden,
wenn festgestellt wird, daß sie oberhalb einer zweiten Menge
liegt, wobei angenommen wird, daß das Rohrformen in den erläuterten
Anordnungen kontinuierlich erfolgt.
Bei einem Rohr mit einem typischen Durchmesser von 38 mm
kann die Speicherschleife 24 einen Durchmesser in der Größenordnung
von 6,6-7,2 m haben. Falls es erforderlich oder erwünscht
ist, können weitere beweglich angeordnete Leitrollen
(nicht gezeigt) vorgesehen sein, um das Rohr zusätzlich zu
haltern, wenn es sich durch diese längenveränderliche Vorratsbahn
bewegt.
Wenn das System angefahren wird und Rohr zum erstenmal die
Formstation verläßt, wird das Rohr von den Krümmungsrollen
26 gebogen und nimmt dann im wesentlichen automatisch die
gezeigte gekrümmte Schleifenform an. Wenn das Rohr die Formstation
verläßt, wird es in einfacher Weise von Hand durch
den Erfasser, dann längs der Bahn der gekrümmten Schleife
und in die Zufuhrstation 28 geführt. Nachdem das Rohr von
den Rollen der Zufuhrstation gegriffen ist, ist keine weitere
manuelle Kontrolle der Schleifenform erforderlich.
Wenn eine Vorratsschleife mit kleinerem Durchmesser erwünscht
ist, kann das Rohr mit ovalem oder elliptischem Querschnitt
anstelle des Kreisquerschnitts, der in der erläuterten Formstation
erzielt wird, geformt werden. Die Hauptachse eines
solchen elliptischen Querschnitts würde in einer Ebene liegen,
die zu der Ebene der Speicherschleife senkrecht verläuft,
und die kleinere Achse würde in der Ebene der Speicherschleife
liegen, so daß das Rohr zu einer Schleife kleineren Durchmessers
gebogen werden kann, ohne daß es über seine Elastizitätsgrenze
hinaus beansprucht wird. Bei Verwendung eines
solchen abgeflachten Rohrs sind an der Zufuhrstation mehrere
Nachformrollen vorgesehen, die ein Nachformen des Rohrs auf
den erwünschten Kreisquerschnitt durchführen.
Wie bereits erwähnt, ist eine wiederholbare und identische
Lage der Schweißnaht zum Biegen jedes Rohrabschnitts erwünscht
aus Gründen der Wiederholbarkeit und Genauigkeit
beim Präzisionsbiegen. Überraschenderweise und unerwartet
ergibt sich durch den längenveränderbaren Rohrvorrat eine
hochstabile Schleife, deren Konfiguration von sich aus gegen
ein Verwinden des Rohrs fest ist. Die gekrümmte Speicherschleife
trägt oder führt das Rohr längs einer Serie von
Punkten, die von der Achse des Rohrs an der Formstation
versetzt sind. Das heißt, da das Rohr beim Verlassen der Formstation
gekrümmt ist, ist es insgesamt in bezug auf die
in der Station liegende Rohrachse verschoben. Wenn also das
Rohr an einer von der Formstation fernen Stelle mit einer
Kraft beaufschlagt wird und diese Kraft ein Dehnen des Rohrs
um die Rohrachse an der Formstation verhindert, wird ein
Verwinden des Rohrs um diese Achse in einfacher Weise verhindert.
Eine solche Rückhaltekraft an einer von der Rohrachse
an der Formstation versetzten Stelle bildet einen
langen Hebelarm (z. B. der Abstand, um den das Rohr versetzt
ist), so daß ein hohes Rückhalte-Drehmoment um die Achse
des Rohrs an der Formstation leicht durch eine kleine Kraft
ausgeübt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel wird das Rohr gegen ein Drehen
um die Rohrachse in der Formstation sowohl durch den Schleifenlage-Erfasser
42 als auch durch die Zufuhrstation gehalten.
Jede Tendenz des Rohres, sich zu verwinden, bringt
die Gefahr mit sich, die gesamte Schleife um die Rohrachse
an der Formstation zu verdrehen, und dieses Verdrehen wird
durch den Erfasser 42 und die Zufuhrstation 28 verhindert,
die eine Haltekraft auf das Rohr in einer zur Schleifenebene
senkrechten Richtung ausüben (vgl. Fig. 1). Ferner
widerstehen sowohl der Erfasser als auch die Formstation
jeder Tendenz des Rohrs, sich an der Zufuhrstation um die
Rohrachse in dieser Station zu verwinden. Somit verhindert
in überraschender und unerwarteter Weise die Speicherschleife
selbst ein Verwinden des Rohrs und stellt automatisch
sicher, daß die Schweißnaht für jede durch den
Biegekopf herzustellende Rohrbiegung identisch positioniert
ist.
Ein weiterer unerwarteter Vorteil der Speicherschleife ist
ihre natürliche Kühlwirkung. Die Schleife wirkt als Luftkühlstation
und ermöglicht damit den Wegfall des üblichen
Flüssigkeitskühlsystems am Ausgang der Formstation, das
zum Abführen der von der Schweißnaht erzeugten Wärme
verwendet wird.
Zwar wird zur Zeit bevorzugt eine ebene und eine prinzipiell
kreisrunde Speicherschleife bevorzugt, wobei Rohrachsen in
der Zufuhr- und der Formstation (zusammen mit dem Speicherrohr)
in einer gemeinsamen Vertikalebene liegen; es ist
jedoch auch möglich, andere Schleifenkonfigurationen zu
verwenden, z. B. nichtkreisförmige, spiralförmige oder
nichtplanare Konfigurationen, und die Orientierung der
Schleife kann horizontal oder anderweitig von der Vertikalrichtung
abweichend sein.
Es wird jetzt die Zufuhrstation erläutert. Das Rohr der
Speicherschleife 24 bewegt sich abwärts in die Zufuhrstation
28 längs einer vertikalen Bahn. Nach den Fig. 1,
5, 6 und 9 umfaßt die Zufuhrstation ein erstes und ein
zweites Paar von gegenseitig beabstandeten Rollen 122 a,
122 b und 124 a, 124 b, die über ein Haltegerüst 135 und eine
Versteifungsplatte 136 an der ortsfesten hochliegenden
Plattform 30 befestigt sind, die Querträger 138, 139 aufweist,
die von Ständern 140, 141 (vgl. Fig. 1) und weiteren
Ständern (nicht gezeigt) über dem Boden 142, auf dem die gesamte
Anlage angeordnet ist, gehaltert ist.
Die Paare von Zufuhrrollen 122 und 124 sind voneinander längs
der Vertikalachse des Rohrs beabstandet. Zwischen diesen
Rollenpaaren ist eine Rohrrichtrolle 143 angeordnet, die
so drehbar gelagert ist, daß sie auf die äußere konvexe
Seite des Rohrs einwirkt, wenn dieses aus der gekrümmten
Speicherschleife kommt, und das Rohr für den folgenden
Biegevorgang geraderichtet. Im Vergleich zu einer herkömmlichen
Rohrfertigungsanlage werden bei der Einrichtung
nach der Erfindung die Rohrrichtrollen an einer von der
Schweißeinheit fernen Stelle angeordnet und eine Serie von
Rohrkrümmungsrollen sowie eine Antiverwindungs- und Luftkühlungsschleife
des Rohrs zwischengeschaltet.
Die Zufuhrrollen 122 b und 124 b werden unmittelbar von miteinander
verbundenen Getrieben 125, 126 angetrieben, die
beide von einem Elektromotor 127 getrieben werden. Die
Rollen 122 a und 124 a werden über Zahnräder 128, 129 getrieben,
die auf den Rollenwellen festgelegt sind und mit Zahnrädern
130, 131 kämmen, die auf den Wellen der direktgetriebenen
Rollen 122 b, 124 b befestigt sind.
Ein Zufuhrlage-Erfasser (vgl. Fig. 5) umfaßt eine Fühlrolle
145, die in Drehkontakt mit dem Rohr angeordnet ist, so daß
sie während des Vorschubs des Rohrs durch die Zufuhrstation
vom Rohr gedreht wird. Die Fühlrolle 145 treibt die Antriebswelle
eines Rotationscodierers 147, der ein den Vorschub
darstellendes Rückführungssignal erzeugt, das in Verbindung
mit einem Taktimpuls mit veränderlicher Frequenz zur Steuerung
der Vorschubgeschwindigkeit genutzt wird, wie noch erläutert
wird. Die Zufuhrrollen greifen das Rohr fest, so daß eine
Längsbewegung des Rohrs durch das Umlaufen der Rollen bestimmt
ist.
Es wird jetzt die Biegestation erläutert. An der Unterseite
der Plattform 30 ist ein äußerer ringförmiger Laufring 144
(vgl. die Fig. 5 und 6) nach unten vorstehend befestigt,
der mit einem inneren ringförmigen Laufring 146 zusammenwirkt,
der an einer drehbaren Biegekopf-Halteplatte 148 befestigt
ist und diese drehbar an der Plattform aufhängt,
so daß sie um eine Vertikalachse drehbar ist, die mit der
Achse des die Zufuhrstation 28 verlassenden Rohrs fluchtet.
Die Halteplatte 148 ist ringförmig und weist eine Mittenöffnung
auf, in der das von der Zufuhrstation zugeführte
Rohr aufgenommen wird. An der Biegekopf-Halteplatte befestigt
und von ihr nach vertikal unten vorstehend ist ein
Biegekopfrahmen oder Maschinenbett 150 angeordnet. Das Maschinenbett
ist vorteilhafterweise als abgehängter Ständer
mit Rechteckquerschnitt ausgebildet, der an der Halteplatte
148 durch Versteifungsplatten 152, 154 umfassende Mittel gesichert
ist. Der Biegekopf mit den verschiedenen Werkzeugen
und Betätigungsmechanismen ist daher an dem Maschinenbett
mit diesem drehbar um die Achse der Laufringe 144, 146 angeordnet.
Es muß also dafür gesorgt sein, daß die elektrischen
und hydraulischen Versorgungsleitungen zu und von der Biegemaschine
über der Drehverbindung der Biegekopf-Halteplatte
angeordnet sind.
Zu diesem Zweck ist eine drehbare Hydraulikverbindung nach
den Fig. 7 und 8 vorgesehen. Die Drehverbindung umfaßt einen
äußeren Abschnitt 156 mit einer zylindrischen Bohrung, der
ortsfest an der Plattform 30 durch mehrere Haltearme 157
befestigt ist. Die Drehverbindung umfaßt einen inneren Abschnitt
158, der in der Zylinderbohrung des äußeren Abschnitts
156 drehbar angeordnet ist. Der innere Abschnitt
ist an der Biegekopf-Halteplatte 148 befestigt und daran
gehaltert. Der ringförmige äußere Abschnitt 156 ist mit
mehreren in axialer Richtung beabstandeten kreisförmigen
Kanälen 160, 161, 162 und 163 ausgebildet, deren jeder an
Öffnungen 164, 165, 166, 167 mit Hydraulikdruck- und -rückführleitungen
verbunden ist, die mit den beiden Pumpen verbunden
sind, die für die verschiedenen Hydraulikzylinder der
Biegemaschine vorgesehen sind. Die Leitungen an den Öffnungen
164, 165 sind mit einer ersten Pumpe 168 verbunden,
die dem das Biegewerkzeug drehenden Hydromotor unter Druck
stehendes Arbeitsmittel zuführt. Die Leitungen an den Öffnungen
166, 167 sind mit einer zweiten Pumpe 169 verbunden,
die den anderen Hydromotoren des Biegekopfs unter Druck
stehendes Arbeitsmittel zuführt.
Der innere Abschnitt 158 der Hydraulikverbindung ist mit
einer mittigen Bohrung ausgebildet, die mit der Achse der
Rohrzufuhrstation ausgerichtet ist und solchen Durchmesser
hat, daß sie das von der Zufuhrstation durchgeführte und
die Drehverbindung durchsetzende Rohr gleitend aufnimmt.
Der innere Abschnitt 158 ist ferner mit mehreren umfangsmäßig
beabstandeten Blindbohrungen oder Leitungen 170,
171, 172, 173 ausgebildet, die sämtlich durch das untere
Ende der Drehverbindung und durch die Biegekopf-Halteplatte
148 verlaufen. Diese Blindbohrungen sind mit Hydraulikleitungen
verbunden, die an der drehbaren Biegemaschine
angeordnet und mit deren verschiedenen Hydromotoren über
elektrisch gesteuerte Absperrorgane 174, die auf einer am
Maschinenbett befestigten Ventilplatte 175 angeordnet sind,
verbunden sind. Jede Blindbohrung ist an ihrem inneren oder
oberen Ende mit einer der ringförmigen Leitungen 160-163
verbunden. Die verschiedenen Hydraulikleitungen am Biegekopf
sind zur besseren Lesbarkeit der Zeichnung weggelassen.
Nach Fig. 9 wird die Biegekopf-Halteplatte 148 von einem an
der Plattform befestigten Motor 176 getrieben, der so angeschlossen
ist, daß er ein Antriebsritzel 177 über ein
Getriebe 178 treibt. Das Ritzel 177 kämmt mit Zähnen eines
an dem inneren Laufring 146 (vgl. Fig. 6) angeordneten
Hohlrads 179. Ein Biegeebene-Codierer 181 wird von einem
Zahnrad 183 getrieben, das mit dem Hohlrad 179 kämmt, und
erzeugt ein elektrisches Lage-Rückführsignal, wie noch erläutert
wird.
Die drehbare Biegekopf-Halteplatte 148 trägt eine mit einem
vorspringenden Flansch ausgebildete kreisrunde Scheibe 180,
die lose ein elektrisches Kabel 182 führt, das während des
Drehens der Biegemaschine teilweise um die Scheibe 180 auf-
und teilweise abgewickelt wird. Das Kabel überträgt elektrische
Signale zwischen dem Biegekopf und der Steueranlage
der Maschine. Ein Durchhang des elektrischen Kabels 182 wird
von mehreren Spannrollen 184, 186 aufgenommen, wobei die
letztgenannte an einem Schlitten 187 drehbar angeordnet ist,
der horizontal in zwei Gleitkanälen 188 beweglich ist. Die
Leitrolle 184 ist um eine ortsfeste Achse drehbar. Wenn die
Biegemaschine in eine Richtung gedreht wird, wird das Kabel
182 weiter auf die Scheibe 180 gewickelt, und die Spannrolle
186 bewegt sich in einer Richtung längs ihrer Führungsbahn
188. Die Leitrolle wird in die Gegenrichtung längs ihrer
Führungsbahn gedrückt durch ein Gewicht 190, das mit der
Leitrolle 186 über eine Leitung 192 verbunden ist, die
über eine Führungsrolle 194 geführt ist.
Obwohl die Verwendung elektrischer Kabel eine einfache und
direkte Anordnung für die Übertragung elektrischer Signale
über die Drehverbindung der Biegestation (zwischen der Maschinensteuerung,
die ortsfest nahe der Biegekopf-Plattform
angeordnet ist, und den Fühlern und elektrisch gesteuerten
hydraulischen Absperrorganen an dem drehbaren Biegekopf)
ist, begrenzt sie die mögliche Drehbewegung. Eine Drehbewegung
von vollen 360° oder mehr ist durch die Länge des
elektrischen Kabels begrenzt sowie durch die in der Kabelaufwickelscheibe
aufnehmbare Kabelmenge. Die Verwendung
eines Kabels mit Durchhang durch die Querverbindung würde
es erforderlich machen, daß sich der Biegekopf um seine
Maschinendrehachse (d. h. die Vertikalachse) in Richtungen
dreht, die zeitweise durch die Länge des Kabels und nicht
durch die kürzeste Rotationsentfernung zwischen einer Drehstellung
und einer anderen bestimmt sind. Obwohl es also,
bezogen auf Rotationsgrade, kürzer sein kann, eine Bewegung
von einer Ebene einer Biegestellung zu einer anderen im Uhrzeigersinn
auszuführen, kann z. B. eine begrenzte Länge
des elektrischen Kabels es erfordern, daß die Bewegung von
einer Lage in die nächste im Gegenuhrzeigersinn und
damit über einen längeren Weg erfolgt und mehr Zeit erfordert.
Um dieses Problem zu vermeiden, sind die elektrischen
Signale in einfacher Weise über die drehbare Maschinenverbindung
durch eine Anzahl bekannter Einrichtungen übertragbar,
die eine unbegrenzte Drehbewegung ermöglichen.
Solche Einrichtungen umfassen Schleifringe, Drehtransformatoren,
Drehmelder oder Funkgeräte, z. B. Funksendegeräte.
Die elektrische Information liegt in Serienimpulsform vor,
so daß nur zwei Kanäle für elektrische Eingangssignale und
zwei Kanäle für elektrische Ausgangssignale erforderlich
sind und bei Verwendung eines gemeinsamen Massepunkts nur
drei vollständig drehbare Übertragungskanäle durch die Drehverbindung
vorgesehen sind.
Der Biegekopf selbst verwendet Biegewerkzeuge, die mit denen
der Biegemaschine der bereits genannten US-Patentanmeldung
Nr. 6 92 585 identisch sind mit Ausnahme bestimmter Abänderungen.
Hauptsächlich unterscheidet sich die Biegemaschine
vom Stand der Technik in folgendem: Die Maschine ist so
orientiert, daß ihr Maschinenbett vertikal statt, wie bei
der bekannten Maschine, horizontal verläuft. Es gibt keinen
Schlitten und keine Einspannvorrichtung zum Greifen und Bewegen
des Rohrs zu den Biegewerkzeugen, da die Zufuhrstation
die Vorschubfunktion hat und das Drehlager die Drehfunktion
ausübt. Ferner wird das Druckwerkzeug nicht normalerweise
zum axialen Zurückhalten des Rohrs verwendet, was beim
Ziehbiegen erforderlich ist, da die Zugspannung in einfacher
Weise durch die Steuerung der Biege- und Zufuhrgeschwindigkeiten
einstellbar ist. Ferner ist eine Rohrschneideinheit
vorgesehen.
Prinzipiell ist das Maschinenbett durch den Biegekopf-Halterahmen
150, der den Biegekopf selbst trägt, gebildet.
Der Biegekopf umfaßt ortsfeste und schwenkbare Armeinheiten.
Die ortsfeste Armeinheit 206 ist am Halterahmen 150 befestigt,
sie kann jedoch auch verstellbar am Rahmen angeordnet
sein, wie noch in Verbindung mit den Fig. 20 und
21 erläutert wird. An der ortsfesten Armeinheit 206 ist
das Druckstück 36 angeordnet, das in bezug auf das Biegewerkzeug
33 hin- und herverschiebbar ist (von rechts nach
links und von links nach rechts in Fig. 5). Ein Druckwerkzeug-Druckzylinder
214 ist an der ortsfesten Armeinheit
206 angeordnet und treibt das Druckstück zu dem Biegewerkzeug
und davon weg. In einer T-Führung im Druckstück 36
ist verschiebbar der T-förmige Druckwerkzeug-Schieber 216
angeordnet, der parallel zur Achse des Rohrs 205 und quer
zur Bewegungsrichtung des Druckstücks 36 beweglich ist.
Der Schieber wird längs seiner Bahn parallel zu dem Rohr
205 durch einen Hilfszylinder 218 getrieben und trägt das
lösbare Druckwerkzeug 35, wie im einzelnen in den US-Patentanmeldungen
Nr. 6 92 585 und Nr. 8 25 554 erläutert ist.
Eine Schwenkarm-Biegeeinheit 222 ist an der ortsfesten Armeinheit
um eine Horizontalachse 211 (die Rotationsachse des
Biegewerkzeugs) drehbar angeordnet und trägt festangeordnet
das Biegewerkzeug 33, dessen Drehlage von einem Biegewerkzeugwellen-Lageerfasser
223 (vgl. Fig. 15) erfaßt wird. An
der schwenkbaren Biegearmeinheit ist beweglich das Spannwerkzeug
34 angeordnet, das auf das Biegewerkzeug zu und
davon weg bewegbar ist, um ein zwischen dem Spann- und dem
Biegewerkzeug angeordnetes Rohr einzuspannen und freizugeben.
Das Spannwerkzeug wird von einem Antrieb 226 getrieben.
Einzelheiten des Biege-, des Spann- und des Druckwerkzeuges,
ihrer Hydraulikantriebe und ihrer Befestigungen
entsprechen den in den vorgenannten Patentanmeldungen angegebenen
Teilen. Die Form des Biegewerkzeugs ist jedoch
geändert, und der Schieber ist zur Verwendung beim Rohrabschneiden
ausfahrbar, wie noch erläutert wird.
Zum Biegen eines Rohrs mit der Biegemaschine wird die Zufuhrstation
betätigt und bewirkt einen Rohrvorschub, so
daß eine Stelle des Rohrs, an der eine Biegung anzubringen
ist, zwischen dem Spannwerkzeug und dem Biegewerkzeug, die
sich gegenüberliegen, positioniert ist. Dieser Vorschub
steuert den Abstand zwischen einzelnen Biegungen. Der gesamte
Biegekopf wird gedreht, so daß er den ausgewählten
Biegegrad definiert. Das Spannwerkzeug wird gegen das Biegewerkzeug
gedrückt, so daß das dazwischen befindliche Rohr
zwischen Biege- und Spannwerkzeug eingespannt ist. Das
Druckwerkzeug wird seitlich zum Rohr auf das Biegewerkzeug
zu mittels des Druckstücks und des Zylinders 214 bewegt.
Erwünschtenfalls können die ursprünglich zurückgezogenen
Spann- und Druckwerkzeuge ihre Bewegung zum Rohr beginnen,
wenn das Rohr von der Zufuhrstation vorgeschoben und der
Biegekopf in die Biegeebene geschwenkt wird. Die schwenkbare
Biegearmeinheit einschließlich des Spann- und des
Biegewerkzeugs werden um die Achse 211 der Schwenkarmeinheit
gedreht. Während dieser Drehbewegung wird das Rohr
um das Biegewerkzeug gezogen und um dieses herum gebogen,
während der Vorschub des Rohrs durch die Zufuhrstation fortgesetzt
wird. Die Steuerung der Zufuhrgeschwindigkeit
während der Drehbewegung der Schwenkarmeinheit zum Erzielen
einer Kombination von Kompressions- und Ziehbiegen
entsprechend den vorgenannten US-Patentanmeldungen wird
noch erläutert.
Die verschiedenen Biegeschritte können zwar am einfachsten
als aufeinanderfolgend erläutert werden, es ist jedoch zu
beachten, daß einige Arbeitsschritte gleichzeitig erfolgen
können und viele Arbeitsschritte wenigstens teilweise zeitlich
überlappend erfolgen. Wenn z. B. die Zufuhrstation ein
Rohr vorschiebt, um es für einen Biegeschritt zu positionieren,
können die vorher zurückgezogenen Spann- und Druckwerkzeuge
gleichzeitig ihre Bewegung zu dem Biegewerkzeug beginnen.
Ferner kann die gesamte Biegemaschine eine Drehbewegung
ausführen zwecks Erzielens der erwünschten Biegeebene.
Nach Fertigstellung der Biegung werden das Druck- und das
Spannwerkzeug zurückgezogen, das Rohr wird wiederum von
der Zufuhrstation um den vorbestimmten Abstand zwischen
einzelnen Biegungen vorgeschoben, die Biegemaschine wird
in eine Biegeebene gedreht, und eine zweite Biegung wird
hergestellt. Zusätzliche Biegungen werden nach Bedarf
hergestellt, bis die letzte Biegung eines bestimmten Teils
fertiggestellt ist. Während dieser Biegeschritte führt die
Zufuhrstation Rohr mit den verschiedenen erwünschten Geschwindigkeiten
zu und hält sogar momentan an, wenn z. B.
das Spann- und das Druckwerkzeug die Rohranlagestellung erreichen
(bevor die Drehbewegung des Biegewerkzeugs beginnt)
oder wenn die letzte Biegung fertiggestellt ist. Die Rohrformeinrichtung
kann während dieser Biegeschritte durchweg
mit ihrer kontinuierlichen unveränderlichen Formgeschwindigkeit
arbeiten. Somit ändert sich die in der Speicherschleife
vorhandene Rohrmenge, wodurch eine Geschwindigkeitsänderung
der verschiedenen Biegeschritte bewirkt wird, wie noch erläutert
wird.
Nachdem ein bestimmter Rohrabschnitt die letzte einer Anzahl
Biegungen erhalten hat, wird das Rohr durch die Rohrschneideinheit
durchtrennt und fällt auf den Förderer 40.
Die Rohrschneideinheit 38 ist an einem hinteren Fortsatz
des Schiebers 216 befestigt, so daß sie immer hinter dem
Druckwerkzeug 35 liegt, sie ist jedoch aus einer hinteren
Lage (vgl. Fig. 5) in eine vordere Arbeitsstellung (vgl.
Fig. 13) verschiebbar, in der sie an das Druckstück 36
angrenzt und zwischen diesem und einem Teil des Biegewerkzeugs
33 liegt. Die Rohrschneideinheit ist breiter als
der Zwischenraum zwischen dem zurückgezogenen Druckwerkzeug
und dem zurückgezogenen Biegewerkzeug und kann sich in
Normallage nicht an dem Biegewerkzeug vorbeibewegen, wenn
sich der Schieber vorwärtsbewegt. Ein weiteres Zurückschieben
des Druckwerkzeugs würde eine seitliche Verschiebung
der Rohrschneideinheit (zum Vorbeibewegen am Biegewerkzeug)
erfordern und könnte ein Verbiegen des Rohrs während des
Durchtrennens bewirken. Um also die Rohrschneideinheit aufzunehmen,
ist ein Teil des Umfangs des Biegewerkzeugs gegenüber
dem zum Biegen benutzten gewölbten Umfangsabschnitt abgeschnitten
zur Bildung einer ebenen Stützfläche 230. Diese
Fläche wirkt gegen die Rohrschneideinheit und wirkt seitlichen
Kräften, die diese vom Druckstück während des
Schneidvorgangs beaufschlagen, entgegen (vgl. Fig. 13). So
spannt also der Spannteil der Rohrschneideinheit das Rohr
zum Schneiden ein, indem er zwischen dem Druckstück und
der Stützfläche 230 des Biegewerkzeugs festgedrückt ist.
Eine bevorzugte andere Ausführungsform wird später erläutert,
bei der die gesamte Schwenkarmeinheit einschließlich
des Biegewerkzeugs verschoben wird, so daß die Rohrschneideinheit
Platz hat.
Nach den Fig. 10, 11, 12, 13 und 14 umfaßt die Rohrschneideinheit
einschließlich Spannblöcken und Messerführung eine
geteilte Spannvorrichtung mit einem ersten und einem zweiten
Spannblock 232, 234. Jeder Spannblock besteht aus zwei
Spannblockhälften 236, 238 und 240, 242, wobei die Hälften
jedes Spannblocks fest miteinander im Abstand voneinander
durch Bolzen 244 a, 244 b, 244 c für den Spannblock 232 und
durch Bolzen 246 a, 246 b und 246 c für den Spannblock 234
verbolzt sind. Die beiden Hälften jedes Spannblocks sind in
engem Abstand voneinander durch Abstandsglieder 247, 249
gehalten, die durch Stifte 248, 250 befestigt sind, so daß
zwischen den Hälften jedes Spannblocks eine Messerführung gebildet
ist, die gleitend das Ende eines Schermessers 252
aufnimmt. Jede Spannblockhälfte ist mit einem Abschnitt
eines Paars zusammenpassender Hohlräume, z. B. Hohlraumabschnitte
244 und 256, ausgebildet, die mit auswechselbaren
geflanschten Buchsenabschnitten 257, 258, 259 und 260 ausgekleidet
sind (vgl. Fig. 11). Falls erforderlich oder erwünscht,
sind Rollen (nicht gezeigt) an der Schneideinheit
nahe den Flächen des Hohlraums angeordnet, um die Spannblöcke
von dem Rohr um einige zehntel Millimeter zu beabstanden,
wodurch ein Verkratzen des Rohrs durch die Spannblockeinsatzkanten
der Schneideinheit kleingehalten wird. Ein solcher
Abstand ist ausreichend klein, so daß sich eine vernachlässigbare
Beeinträchtigung des Einspannens des Rohrs durch
die Spannblöcke ergibt.
Die Einspannblockhälften 236 und 238 werden von den Spannblockhälften
240, 242 des zweiten Spannblocks durch Druckfederanordnungen
262, 264 weggedrückt. Jeder Druckfederanordnung
(vgl. die Fig. 11, 12 und 14) umfaßt eine einen Kopf
aufweisende Welle 266, deren eines Ende an einem Block
befestigt ist und durch den anderen Block und ein daran befestigtes
Federgehäuse 268 verläuft. Eine Druckfeder 270
ist im Gehäuse auf der Welle 266 befestigt, wirkt am einen
Ende auf das Außenende des Federgehäuses 268 und am anderen
Ende auf das ferne Ende der Welle in der anderen Blockhälfte.
Der innere Spannblock 234 (Hälften 240, 242) ist an dem
Schieber 216 mittels einer Platte 217 befestigt, die an
dem Schieber festgelegt ist. Zwei Schneidantrieb-Hydromotoren
272, 274 sind an festen Druckstücken 276, 278 angeordnet,
die fest mit der Platte 217 verbunden sind. Die
Hydromotoren haben Zylinder, die getriebene Kolbenstangen
280, 282 tragen, an denen ein Messerantriebsjoch
284 befestigt ist, das eine Messertreibstange 286
trägt, die an einem Block 288 befestigt ist. An dem Block
288 ist das Messer 252 fest angeordnet. Gegenseitig beabstandete
Mikroschalter 290 und 292 (vgl. die Fig. 10 und
11) sind an einem seitlich von der Platte 217 verlaufenden
Arm 294 angeordnet und werden von einem Kontaktstück 296,
das am Joch 284 befestigt ist, betätigt, so daß das Messer
angehalten wird, wenn es seine jeweiligen Grenzlagen erreicht.
Die Antriebszylinder 272, 274 treiben das Joch und damit das
Messer 252, so daß dieses sich in den Leitkanälen zwischen
den Spannblockhälften durch die Spannblockvorrichtung und
die darin ausgebildeten zusammenwirkenden Hohlräume bewegt.
Während sämtlicher Arbeitsschritte der Biegemaschine, jedoch
nicht während des Schneidvorgangs sind die Schneideinheit-Spannvorrichtung
und der diese und das Druckwerkzeug tragende
Schieber relativ zurückgezogen (vgl. die Stellung nach
Fig. 5). Der Schieber und das Druckwerkzeug können sich aus
der Biegeanfangsstellung nach Fig. 5 in eine weiter vorn
befindliche Stellung bei Beendigung einer Biegung bewegen,
aber während dieses Biegevorgangs reicht die Vorwärtsbewegung
des Schiebers und des Druckwerkzeugs nicht aus, um
das hintere Ende des Druckwerkzeugs an dem Biegewerkzeug
vorbeizubewegen.
Während des Biegevorgangs sind die Schneid-Spannblöcke
relativ zum Rohr in der in Fig. 13 gezeigten Anordnung
positioniert, wobei der an der Platte 17 befestigte Spannblock
234 sich relativ nahe an dem Rohr 205 befindet, während
aufgrund der Kraft der Federvorrichtungen 262, 264 der Spannblock
232 (einschließlich des Abschnitts 238) von dem Rohr
nach außen beabstandet ist. Selbstverständlich kann das Rohr
leicht durch die zusammenpassenden Spannblockhohlräume
gleiten. Das Messer 252 ist zurückgezogen (vgl. Fig. 12),
wobei seine Spitze sich durch die Seiten der Spannblöcke
erstreckt und in dem Kanal zwischen den Blockhälften geführt
ist, jedoch das Rohr nicht kontaktiert.
Bei Beendigung der letzten einer Anzahl Biegungen an einem bestimmten
Rohrabschnitt soll der Rohrabschnitt von dem Rohr
in den Zufuhr- und Formstationen abgeschnitten werden. Das
gesamte Rohrstück ist vom Zeitpunkt seiner Formung an ein
einstückiger Rohrabschnitt geblieben. Die Rohrabschnitte
am Biegekopf sind immer noch mit dem Band auf dem Bund 10
einstückig verbunden. Zum Durchtrennen des Rohrs wird das
Druckstück 36 durch Betätigen des Zylinders 214 des Druckwerkzeugs
zurückgezogen, und der Schieber 216 wird durch
den Hilfszylinder 218 vorwärtsbewegt, bis er die in Fig. 13
gezeigte Stellung erreicht, wobei sich die Schneid-Spannblockvorrichtung
unmittelbar gegenüber dem zurückgezogenen
Druckstück 36 befindet. Bevor die Spannblockvorrichtung
ihre volle Vorwärtslage erreicht, wird die schwenkbare Biegearmeinheit
222 um etwas mehr als 180° geschwenkt, bis die
Stützfläche 230 des Biegewerkzeugs der Außenfläche des Spannblocks
232 gegenüberliegt und gegen diese drückbar ist
(vgl. die Fig. 10, 13 und 14). Dadurch wird die abgeschnittene
Biegewerkzeugfläche 230 gegenüber dem Druckstück angeordnet,
so daß ein ausreichender Raum zur Aufnahme der Schneid-Spannvorrichtung
zur Verfügung steht. Selbst wenn das Druckstück
36 (zusammen mit dem Schieber und der Schneid-Spannblockvorrichtung)
zurückgezogen ist, ist die Breite der
Spannblockvorrichtung zu groß, als daß diese zwischen den
Schieber und die kreisförmige Biegefläche des Biegewerkzeugs
passen würde. Um eine Beeinträchtigung zwischen
der Schneid-Spannblockvorrichtung und dem Biegewerkzeug
zu vermeiden und ein Verbiegen des Rohrs durch weiteres
Zurückziehen des Druckstücks zu vermeiden, ist ein Teil
des Biegewerkzeugs weggeschnitten zur Bildung der relativ
versetzten Stützfläche 230, wie bereits erläutert wurde.
Der Zylinder des Druckwerkzeugs wird betätigt und drückt
das Druckstück gegen das Rohr, so daß dadurch der Spannblock
234 fest gegen das Biegewerkzeug gedrückt wird. Der
Spannblock 234 drückt seinerseits das Rohr 205 gegen den
Block 232, der dann gegen das Biegewerkzeug gedrückt wird.
Dadurch ist das Rohr 205 fest zwischen den Schneid-Spannblöcken
eingespannt und durch die gegeneinander wirkende
Kraft des Biegewerkzeugs und des vom Druckwerkzeugzylinder
getriebenen Druckstücks. Der Rohrvorschub wird momentan
gestoppt, und das Rohr an der Zufuhr- und an der Biegestation
bewegt sich nicht, obwohl die Formstation weiterhin der
Speicherschleife Rohr zuführt. Wenn das Rohr fest zwischen
den Spannblöcken gegriffen ist, werden die Messerantriebsmotoren
272 und 274 eingeschaltet und bewegen das Messer
durch die Spannblöcke und deren Rohraufnahmehohlräume und
damit durch ein darin aufgenommenes Rohr. Das Messer beendet
seine Schneidbewegung in der Stellung nach Fig. 14.
Danach fällt nach Lösen des Drucks im Druckwerkzeugzylinder
und Zurückziehen des Druckstücks das durchtrennte Rohrstück
einfach aus dem Biegekopf auf den Förderer.
Es wird jetzt die Folgeregelung der Speicherschleife erläutert.
Um einen im wesentlichen kontinuierlichen Betrieb
der Form- und der Biegestation zu ermöglichen, wird die
Speicherschleife folgegeregelt. Die vorrätige Rohrmenge
wird überwacht, und die relativen Geschwindigkeiten des
Formens und Biegens werden so geregelt, daß Änderungen der
gespeicherten Rohrmenge kleingehalten oder wenigstens stark
verringert werden. Dies könnte mit einer Ein-Aus-Servoregelung
erzielt werden, wobei der langsamere der beiden
Vorgänge ununterbrochen und der schnellere intermittierend
abläuft. Der schnellere Vorgang läuft ab, bis die Speichermenge
einen ausgewählten Grenzwert erreicht; zu diesem
Zeitpunkt wird der Vorgang unterbrochen, bis der Vorrat
einen anderen Grenzwert erreicht. Wenn z. B. das Biegen
schneller als das Formen abläuft, würde bei einer solchen
Ein-Aus-Servoregelung der Biegevorgang angehalten werden,
wenn die gespeicherte Rohrmenge einen vorbestimmten Minimalwert
erreicht (oder würde nicht beginnen, bevor der
Minimalwert überschritten ist). Dieser Zustand würde unter
fortgesetztem Rohrformen erhalten bleiben, bis die gespeicherte
Rohrmenge einen vorbestimmten höheren Wert erreicht,
und zu diesem Zeitpunkt würde der Biegevorgang
wieder eingeschaltet werden. Wenn das Formen schneller als
das Biegen stattfindet, würde die Formstation angehalten
werden, wenn der Rohrvorrat einen vorbestimmten Höchstwert
erreicht, und wieder eingeschaltet werden, wenn der Vorrat
einen vorbestimmten Niedrigstwert erreicht.
Es kann jedoch unerwünscht sein, einen der beiden Vorgänge
zu unterbrechen. Bevorzugt wird kontinuierlich geschweißt.
Ferner kann es unerwünscht sein, einen Biegevorgang während
einer bestimmten Biegung zu unterbrechen. Infolgedessen
wird hier eine Proportional-Folgeregelung der Geschwindigkeit
angewandt. Da, wie bereits erwähnt, der Biegevorgang
schneller als der Formvorgang abläuft, wird die Geschwindigkeit
der verschiedenen Biegeschritte proportional zu
der Rohrmenge in der Speicherschleife geregelt. Bei dem
Ausführungsbeispiel ist die Regelung nicht direkt und kontinuierlich
proportional, sondern die Geschwindigkeit der
Biegeschritte wird in einer Mehrzahl einzelner Schritte
entsprechend der Menge an gespeichertem Rohr geregelt.
Die Einzelschritte sind hinreichend klein, so daß die
Geschwindigkeitsänderung effektiv kontinuierlich und zu
der Größe der Speicherschleife proportional ist.
Die Änderung der Geschwindigkeit des Biegevorgangs wird
dadurch gesteuert, daß gleichzeitig und synchron die Geschwindigkeiten
der drei Hauptbiegeantriebe, und zwar der
Biegegrad-Antrieb, der Biegeebene-Antrieb und der den Abstand
zwischen Biegungen bestimmende Antrieb, der als
Biegungsabstand-Antrieb bezeichnet wird, gesteuert werden.
Der Biegegrad-Antrieb ist der Drehantrieb der Schwenkbiegearmeinheit,
die das Biege- und das Spannwerkzeug um die
Biegeachse dreht. Dies ist ein Hydromotor, der im einzelnen
in den bereits genannten US-Patentanmeldungen angegeben und
allgemein als Biegegrad-Antriebsservoeinheit in den Fig.
15 und 16 angegeben ist. Der Biegeebene-Antrieb ist der
Motor 176 (vgl. Fig. 9), der den ganzen Biegekopf um die
Vertikalachse der den Biegekopf an der Hochplattform
halternden Lager treibt. Der Biegungsabstand-Antrieb ist
der Motor 127 (vgl. Fig. 9), der die Rollen der Zufuhrstation
treibt.
Wie das Funktionsschema nach Fig. 15 zeigt, wird das Ausgangssignal
des Speicherschleifen-Erfassers 42 parallel einer
Biegungsabstand-Steuerstufe 300, einer Biegeebene-Steuerstufe
302 und einer Biegegradantriebs-Steuerstufe 304 zugeführt.
Die Steuerstufe 304 ist in Blockform in dem strichpunktierten
Rahmen verdeutlicht, und die Biegeebene- und
die Biegungsabstand-Steuerstufe sind Steuerstufen, deren
Funktionen identisch sind. Die Biegegradantriebs-Servostufe
306, die ein üblicher servogeregelter Hydromotor ist,
wird unter der Steuerung einer Geschwindigkeitssteuerstufe
308 betätigt und treibt die Schwenkbiegearmeinheit,
deren Drehlage von einem Lagefühler 310 (Biegeachsenwellen-Lagecodierer)
erfaßt wird, der an der Drehachse der Schwenkarmeinheit
angeordnet ist. Die Führungslage der Schwenkbiegearmeinheit,
d. h. die Anzahl verlangter Rotationsgrade,
wird von einem Lageführungsglied 312 abgeleitet
und in einem Vergleicher 314 mit der Ist-Lage verglichen;
der Vergleicher 314 erzeugt ein Ausgangssignal, wenn beide
Größen gleich sind, das dem Geschwindigkeitssteuerglied
308 zugeführt wird, um den Antrieb anzuhalten. Die Arbeitsgeschwindigkeit
des Biegegrad-Antriebs wird über das Geschwindigkeitssteuerglied
308 aufgrund eines Geschwindigkeitssteuersignals
vom Speicherschleifen-Erfasser 42 gesteuert.
Ebenso wird die Geschwindigkeit der Biegeebene-Steuerstufe
302 und der Biegungsabstand-Steuerstufe 300
durch das gleiche Signal vom Speicherschleifen-Erfasser
gesteuert.
Wenn also die Rohrmenge der Speicherschleife zunimmt, wird
ein größeres Geschwindigkeitssteuersignal vom Speicherschleifen-Erfasser
zu den Steuerstufen für Biegegrad,
Biegeebene und Biegungsabstand geführt, und diese Arbeitsvorgänge
erfolgen mit erhöhter Geschwindigkeit. Wenn die
Rohrmenge der Speicherschleife abnimmt, bewirkt das Signal
des Erfassers eine geringere Geschwindigkeit der Steuerstufen
für Biegegrad, Biegeebene und Biegungsabstand.
Fig. 16 zeigt weitere Einzelheiten der Biegegrad-Steuerstufe.
Die Biegeebene- und die Biegungsabstand-Steuerstufe sind
funktionell gleichartig. In einem Lageführungsregister 318
wird ein Digitalsignal gespeichert, das wiederholt schrittweise
erhöht wird und eine Führungslage der Schwenkbiegearmeinheit
darstellt. Das Lageführungsregister ist mit
einem Befehlsaddierer 320 gekoppelt, der einen Geschwindigkeitsbefehlszuwachs
ΔR c empfängt, der in einem Register
322 gespeichert ist. Die Zahl in dem Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register
322 wird von einer selektiv steuerbaren
Geschwindigkeitsbefehlseinstellung 324 eingestellt,
die ein handbetätigbarer Steuerknopf oder ein die Maschine
steuernder Rechner sein kann. Der Addierer wird von einem
frequenzveränderbaren Taktimpuls C₁ gesteuert, der ihm
über ein Verknüpfungsglied 326 zugeführt wird. Wenn das
Verknüpfungsglied geöffnet ist, wird bei jedem Auftreten
des Taktimpulses C₁ die Zahl in dem Lageführungsregister um
die im Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register gespeicherte
Zahl über den Befehlsaddierer 320 erhöht. Daher hängt die
Änderungsgeschwindigkeit der Führungslage (z. B. die
Führungsgeschwindigkeit) von der Größe des Geschwindigkeitsbefehlszuwachses
und der Frequenz des Taktimpulses C₁ ab.
Die Ist-Lage wird in ähnlicher Weise bestimmt; dabei ist
ein Ist-Lageregister 328 mit einem Zweirichtungszähler 330
über einen Ist-Lageaddierer 332 verbunden. Der Ist-Lageaddierer
332 wird von Taktimpulsen C₀ mit unveränderlicher
Frequenz gesteuert, so daß die im Zähler 330 enthaltene Zahl
(ΔR m ) bei jedem Taktimpuls C₀ zu dem Inhalt des Ist-Lageregisters
328 hinzuaddiert wird, und weiterhin wird
bei jedem Taktimpuls C₀ der Zähler 330 rückgesetzt.
Der Zweirichtungszähler 330 zählt abwärts oder aufwärts, und
zwar Auf- oder Abwärtsimpulse von dem Biegeachsenwellenlage-Codierer
310, der so angeordnet ist, daß er von der Biegeachsenwelle
gedreht wird. Der Zähler 330 zählt eine Anzahl
Impulse während der Drehbewegung der Biegeachsenwelle und
addiert bei jedem Taktimpuls C₀ deren Anzahl zu der im
Ist-Lageregister enthaltenen Anzahl, woraufhin er rückgesetzt
wird. Die im Register 328 vorhandene Zahl wird daher
bei jedem Taktimpuls C₀ um die im Zähler 330 zwischen aufeinanderfolgenden
Taktimpulsen gezählte Zahl erhöht oder vermindert.
Damit ändert sich während des Umlaufens der Biegeachsenwelle
die Zahl im Ist-Lageregister proportional zur
Drehbewegung der Welle.
Die Inhalte des Ist-Lageregisters und des Führungslageregisters
werden einem Subtraktionsglied 334 zugeführt,
das ebenfalls durch die frequenzunveränderlichen Taktimpulse
C₀ gesteuert wird, die Differenz zwischen den beiden Zahlen
feststellt und diese Differenz einem Digital-Analog-Umsetzter
336 zuführt, der ein analoges Ausgangssignal erzeugt,
das der den Schwenkbiegearm steuernden Biegegradantriebs-Servostufe
306 zugeführt wird. Die Servostufe ist
von üblicher Bauart mit einem üblichen elektrischen Antriebskreis,
einem Proportional-Servoventil und einem hydraulischen
Antriebszylinder.
Die im Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register 322 gesetzte
zunehmende Zahl ist auch in ein zweites Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register
340 gesetzt und wird in einen Zwischenspeicher
342 eingegeben von einem dritten Addierer 344, der
von den frequenzveränderlichen Taktimpulsen C₁ gesteuert
wird. Die gesamte Führungsverschiebung ist die Differenz
zwischen der Ist-Lage und der schließlichen Soll-Lage der
Biegeachsenwelle. Dies kann eine 60° repräsentierende Zahl
sein, z. B. wenn der Soll-Biegegrad 60° und die Ist-Lage 0°
ist. Diese Zahl wird in ein Verschiebungsführungsregister
346 eingegeben zum Vergleich in einem Vergleicher 348 mit
der Zahl im Zwischenspeicher 342. Der Zwischerspeicher wird
rückgesetzt, wenn die Führungsverschiebung in das Führungsregister
346 gesetzt ist. Da die Zahl im Zwischenspeicher bei
jedem Taktimpuls C₁ erhöht wird, nähert sie sich der Größe
der Führungsverschiebung, die manuell oder anderweitig in
das Register 346 eingegeben wurde, und wenn beide Werte
gleich sind, gibt der Vergleicher ein Signal ab, so daß das
Verknüpfungsglied 326 gesperrt wird. Dadurch wird verhindert,
daß frequenzveränderliche Taktimpulse C₁ den Befehlsaddierer
320 betätigen, und es wird auch der Addierer 344 gestoppt,
und die Zahl im Lageführungsregister 318 bleibt unveränderlich.
Wenn daher die Zahl im Ist-Lageregister 328 gleich
der nunmehr unveränderlichen Zahl im Lageführungsregister
318 wird, ist die Differenz Null, die Antriebs-Servostufe
erhält keine weiteren Antriebssignale, und die Drehbewegung
wird unterbrochen.
Der frequenzveränderliche Taktimpuls C₁ wird aufgrund des
Signals des Speicherschleifen-Erfassers 42 erzeugt und hat
effektiv eine Frequenz, die die gespeicherte Rohrmenge repräsentiert.
Der Speicherschleifen-Codierer 120 (vgl. Fig. 3),
der ein absoluter Codierer ist, führt einem Speicheraddierer
350 (vgl. Fig. 16) unter der Steuerung durch die frequenzunveränderlichen
Taktimpulse C₀ ein digitales Signal zu. Die Zahl
im Addierer 350 wird der Zahl in einem Speicherschleifen-Codiererregister
352, das eine vorbestimmte Speicherkapazität
hat, zuaddiert. Wenn die Zahl im Register 352 mehrmals
erhöht wurde, erreicht dieses Register seine Höchstkapazität
und läuft über, wobei ein Übertrag-Signal auf
einer Leitung 354 erzeugt wird. Dieses Übertrag-Signal,
das über die Leitung 354 zu dem und durch das Verknüpfungsglied
326 übertragen wird, ist der frequenzveränderliche
Taktimpuls C₁. Die Anzahl Zuwachsschritte oder die Anzahl
frequenzunveränderlicher Taktimpulse C₀, die zum Überlaufen
des Registers 352 erforderlich ist, hängt von der Größe jedes
Zuwachsschrittes ab. Die Größe jedes Zuwachsschritts (der
der Zahl im Register 352 durch den Addierer 350 zugefügt
wird) wird durch das Ausgangssignal des Codierers 120 bestimmt.
Wenn also das Ausgangssignal des Codierers größer
ist, ist jeder dem Register 352 zuaddierte Zuwachsschritt
größer. Daher sind weniger Zuwachsschritte erforderlich,
um das Überlaufen zu bewirken, und die Impulsfrequenz der
frequenzveränderlichen Taktimpulse C₁ ist höher. Wenn die
Zahl vom Codierer 120 niedriger ist, ist jeder der Zahl im
Register zuaddierte Zuwachsschritt kleiner, und daher sind
mehr solche Zuwachsschritte erforderlich, um ein Überlaufen
des Registers zu bewirken. Somit wird zwischen jedem frequenzveränderlichen
Taktimpuls C₁ eine größere Anzahl
frequenzunveränderlicher Taktimpulse C₀ auftreten. Die Zahl
im Speicherschleifen-Codierer 120 kann zu der Größe der
Speicherschleife direkt proportional und damit zu der gespeicherten
Rohrmenge proportional sein. Je größer daher
die gespeicherte Rohrmenge ist, desto größer ist die vom
Speicherschleifen-Codierer erzeugte Zahl und desto höher
ist die Frequenz der frequenzveränderlichen Taktimpulse C₁.
Umgekehrt ist die vom Codierer erzeugte Zahl desto kleiner,
je kleiner die Speicherschleife ist, und desto niedriger
ist die Frequenz der Taktimpulse C₁.
Der frequenzveränderliche Taktimpuls C₁ ist das Geschwindigkeitssteuersignal,
das jeder Steuerstufe für Biegegrad,
Biegeebene und Biegungsabstand zugeführt wird (vgl. Fig.
15). Bei der Biegegrad-Steuerstufe nach Fig. 16 wird der
Taktimpuls C₁ über das Verknüpfungsglied 326 geleitet
und steuert den Lageaddierer 320. Je höher also die Frequenz
von C₁ ist, desto schneller nimmt der Inhalt des Lageführungsregisters
318 zu und desto schneller ändert sich
die Zahl im Register 318. Die Änderungsgeschwindigkeit der
Zahl im Lageführungsregister ist natürlich die Drehgeschwindigkeit
der Biegeachsenwelle, die durch diese Steuerstufe
getrieben wird.
Die Biegeebene- und die Biegeabstands-Steuerstufen sind
bis einschließlich der erläuterten Biegegradsteuerung identisch,
sie verwenden jedoch nicht hydraulische, sondern elektrische
Antriebsmotoren. Der Biegeachsenwellen-Lagecodierer 310,
der Zufuhrcodierer 147 und der Biegekopfdrehlage-Codierer
183 sind sequentielle Zuwachscodierer des Typs 25 GL-36
OID-PAD-15/S der Firma Sequential Information Systems, Inc.,
New York. Sie erzeugen elektrische Impulse für jeden
Schritt der Antriebswellenrotation. Der Schleifenerfassungs-Codierer
120 ist ein sequentieller absoluter Codierer des
Typs 25 H-8CB-B-1 des gleichen Herstellers und erzeugt
ein aus mehreren Bits bestehendes Digitalsignal, das eine
absolute Lage der Antriebswellenrotation repräsentiert.
Die Änderung der Speicherschleife wird zwar zum Steuern der
Frequenz des Taktimpulses C₁ genutzt, um dadurch die Antriebsgeschwindigkeit
zu steuern; die Zahl im Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register
322 könnte jedoch auch so
gesteuert werden, daß sie änderbar ist, denn je größer der
Zuwachs in diesem Register ist, desto schneller wird die
Zahl im Lageführungsregister 318 mit einer bestimmten Taktfrequenz
zunehmen, und je kleiner die Zahl im Register 322
ist, desto niedriger ist die Geschwindigkeit, mit der die
Zahl im Register 318 erhöht wird. Somit könnte das Ausgangssignal
des Speicherschleifen-Codierers alternativ
dazu genutzt werden, die Zahl im Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register
322 zu ändern, um die Antriebsgeschwindigkeit
zu steuern, während in dem Addierer eine unveränderliche
Taktimpulsfrequenz unterhalten wird.
Bei einem kontinuierlichen Kompressions- und Ziehbiegevorgang
wird ein Biegeschritt begonnen, ohne daß das Rohr mit einer
wesentlichen axialen Zugkraft beaufschlagt wird, der Biegeschritt
wird jedoch beendet, bevor das Rohr an der Außenseite
der Biegung über seine Elastizitätsgrenze hinaus gestreckt
wird. Dieser Biegevorgang ist in den bereits genannten
US-Patentanmeldungen erläutert. Bei den bekannten
Verfahren und Einrichtungen wird das Rohr um die Biegungsabstände
von einem Schlitten vorgeschoben, der während der
Rotation des Biegewerkzeugs nicht festgehalten wird. Das
Rohr wird mit einem Längszug durch das Druckwerkzeug
beaufschlagt, das das Rohr mit zunehmendem Druck gegen das
Biegewerkzeug drückt, um eine Schleif- oder Wischwirkung
zu erzielen, wenn das Rohr sich an dem Druckwerkzeug
vorbeischiebt. Bei den bekannten Verfahren wird das Druckwerkzeug
auch dazu verwendet, das Rohr zu greifen, wobei
es gegen das Biegewerkzeug gedrückt wird, so daß das Rohr
sich relativ zum Biegewerkzeug nicht verschiebt. Ein
axialer Zug wird dadurch ausgeübt, daß die Vorwärtsbewegung
des Druckwerkzeugs gehemmt wird.
Bei dem hier erläuterten System braucht das Druckwerkzeug
jedoch nicht zum Erzeugen von Zugkraft im Rohr verwendet
zu werden, da die Zufuhrrollen das Rohr fest greifen und
so steuerbar sind, daß sie das Rohr mit einer erwünschten
Geschwindigkeit zuführen. Ein kombiniertes Kompressions-
und Ziehbiegen wird wie folgt erreicht. Die Drehgeschwindigkeit
des Biegewerkzeugs und die Zufuhrgeschwindigkeit
haben anfangs ein bestimmtes Verhältnis zueinander, so
daß das Rohr um das Biegewerkzeug mit der gleichen Geschwindigkeit
gezogen wird, mit der es von der Zufuhrstation vorgeschoben
wird. Um eine Dehnung eines Rohrs zu erzielen,
muß das Rohr um das Biegewerkzeug schneller herumgezogen werden
als es von der Zufuhrstation zugeführt wird. Dies wird entweder
durch Erhöhung der Drehgeschwindigkeit der Schwenkbiegearmeinheit
oder durch Verlangsamen der Rohrzufuhrgeschwindigkeit
oder durch eine Kombination beider Maßnahmen
erreicht. Da bei dem Ausführungsbeispiel die Biegeachse bei
oder nahe ihrer Höchstgeschwindigkeit gedreht wird, wird
eine Rohrdehnung oder ein Ziehen des Rohrs durch Verlangsamen
der Zufuhrgeschwindigkeit erzielt. Daher wird die
Geschwindigkeitsführungseinheit der Biegungsabstands-Steuerstufe
oder der Zufuhrrollenantrieb, der der Geschwindigkeitsbefehlseinheit
324 von Fig. 16 entspricht,
vorteilhafterweise so angeordnet, daß er zweistufig arbeitet.
Wenn z. B. ein Zuwachsschritt im Geschwindigkeitsführungszuwachs-Register
(entsprechend dem Register 322),
das einen Rohrvorschub um eine bestimmte Anzahl Einheiten
während jedes Taktsignals vorgibt, einen Rohrvorschub aus
der Zufuhrstation mit einer Geschwindigkeit bewirkt, die
genau gleich der Geschwindigkeit ist, mit der das Rohr um
das Biegewerkzeug gezogen wird, kann die Größe des Inkrements
um ca. 3-10% verringert werden. Der Zuwachsschritt
wird an dem Punkt der Biegewerkzeugrotation geändert, an
dem das Ziehen beginnen soll. Üblicherweise findet das
Kompressionsbiegen (ohne daß eine Zugspannung über die
Elastizitätsgrenze hinaus einwirkt) während der ersten 20°
einer Biegung statt, und die verbleibende Biegung wird hergestellt,
während das Rohr in axialer Richtung über seine
Elastizitätsgrenze hinaus zurückgehalten wird, so daß
Ziehen stattfindet. Bevorzugt ist die Rohrvorschubgeschwindigkeit
aus der Zufuhrstation während dieses Ziehens in
der Größenordnung von 90-97% der Geschwindigkeit, mit der
das Rohr um das Biegewerkzeug gezogen wird. Die Größe des
Inkrements kann geändert werden, indem die Geschwindigkeitsbefehlseinheit
der Biegungsabstands-Steuerstufe von Hand
geregelt wird, oder sie kann automatisch geändert werden,
indem der Betrag der Biegewerkzeugrotation erfaßt und die Zahl
im Geschwindigkeitsbefehlszuwachs-Register verringert wird,
wenn ein vorbestimmter Wert, z. B. eine Biegewerkzeugrotation
um 20°, erreicht worden ist. Zwar wird derzeit
für den Geschwindigkeitsbefehlszuwachs der Biegungsabstands-Steuerstufe
ein Zwei-Pegel-Wert verwendet, es ist
jedoch ersichtlich, daß die Vorschubgeschwindigkeit in
einer Serie von Einzelschritten oder als kontinuierliche
Funktion anstatt als Einzelschrittfunktion in erforderlicher
oder erwünschter Weise verringert ist.
Als typisches, jedoch nicht einschränkendes, Beispiel der
verschiedenen Biege- und Zufuhrgeschwindigkeiten für ein
kombiniertes Kompressions- und Ziehbiegen auf einem Biegewerkzeugradius
von ca. 10,16 cm wird eine Biegesteuerung
angenommen, die für jeden Taktimpuls acht Biegewerkzeugrotationseinheiten
vorsieht, wobei die Taktimpulse in
Intervallen von 4 ms auftreten. Wenn jede Einheit 0,05°
beträgt, ergibt sich eine Biegerotationsgeschwindigkeit
vo 0,278 U/s.
Das Zufuhrgeschwindigkeits-Führungsinkrement ist so eingestellt,
daß bei jedem Taktimpuls des gleichen Taktimpulszugs
11,18 Rohrvorschubeinheiten erhalten werden, wobei
jede Einheit 0,06 mm beträgt. Dadurch ergibt sich eine
lineare Zufuhrgeschwindigkeit von 17,73 cm/s. Somit wird
die Zufuhrgeschwindigkeitssteuerung so eingestellt, daß bei
diesem Beispiel 11,18 Bewegungseinheiten je Taktimpuls während
der ersten 20° des Biegewinkels erhalten werden. Nach den
ersten 20° des Biegewinkels wird das Zufuhrgeschwindigkeits-Führungsinkrement
so eingestellt, daß nur 10,28 Einheiten
linearer Rohrbewegung je Taktimpuls erhalten werden, so
daß sich eine Zufuhrgeschwindigkeit von 16,32 cm/s ergibt.
Während der ersten 20° der Bewegung ist das Verhältnis
der linearen Bewegung der Zufuhrgeschwindigkeit zu der
linearen Bewegung des Rohrs um den Umfang des Biegewerkzeugs
also
(bei einem Biegewerkzeug mit einem Radius von 10,16 cm). Die
beiden Geschwindigkeiten sind gleich, und es erfolgt kein
Strecken.
Nach den ersten 20° ist das Verhältnis von Zufuhrgeschwindigkeit
zu Biegegeschwindigkeit
was ein Strecken von 8% bedeutet, da die lineare Bewegung
von der Zufuhrstation nur 92% der linearen Bewegung des
Rohrs um das Biegewerkzeug ist. Bei dem kombinierten
Kompressions- und Ziehbiegen bleibt die Biegegeschwindigkeit
bei diesem Beispiel mit 0,278 U/s konstant, und die
Zufuhrgeschwindigkeitssteuerung bewirkt einen Rohrvorschub
von 17,75 cm/s während der ersten 20° einer Biegung
und einen Rohrvorschub von 16,32 cm/s während des restlichen
Teils der Biegung, währenddessen das Rohr gedehnt wird.
Bei vielen Biegearten wird es zwar bevorzugt, die Zufuhrgeschwindigkeit
so zu steuern, daß das erforderliche Strecken
des Rohrs erhalten wird, ohne daß ein von dem Druckwerkzeug
erzeugter Reibungswiderstand genutzt wird; andererseits ist
auch vorgesehen, daß beide Arten des Streckens angewandt
werden, wenn hohe Zugspannungen erforderlich sind. So kann
das Druckwerkzeug so betrieben werden, daß ein Reibungswiderstand
in der in den vorgenannten Anmeldungen erläuterten
Weise erzeugt wird, und gleichzeitig kann die Zufuhrgeschwindigkeit
verringert werden, um einen zusätzlichen Widerstand
zu erzeugen.
Die erläuterten Geschwindigkeitssteuerungen sind von Hand
betätigbar, wobei manuell die verschiedenen Führungszahlen
oder Zuwachsschritte durch Wählscheiben, Schalter od. dgl.
eingegeben werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Einrichtung jedoch rechnergesteuert, und die verschiedenen
Biegegrad-, Biegeebene- und Biegeabstands-Steuerstufen
sowie viele andere Maschinenfunktionen werden
vom Rechner betätigt, und bestimmte Funktionen werden von
diesem selbst gebildet. In bezug auf die Biegegrad-Steuerstufe
nach Fig. 16 sind z. B. sämtliche Blöcke mit Ausnahme
des Zweirichtungszählers, des Codierers, der Antriebs-Servoeinheit
und des Digital-Analog-Umsetzers im Rechner enthalten
und werden ferner durch geeignete Programmausrüstung
des Rechners gesteuert.
Bevorzugt werden zwar Differenzen in den Geschwindigkeiten
des bevorzugt kontinuierlichen Rohrformvorgangs und des
normalerweise intermittierenden Rohrbiegevorgangs dadurch
ausgeglichen, daß die gespeicherte Rohrmenge zwischen relativ
zueinander festgelegten Biege- und Formstationen
geändert wird. Es ist jedoch auch möglich, eine der
Stationen, z. B. die Formstation, zusammen mit ihrem Bund
10 auf Schienen (nicht gezeigt) anzuordnen und sie anfangs
in relativ großem Abstand vom Speichererfasser 42 anzuordnen,
der in diesem Fall nur eine ortsfeste Rohrführung
wäre, da hierbei keine Speichermengenänderung zu erfassen
ist. Wenn also die Zufuhreinheit 28 der Biegemaschine Rohr
schneller zuführt, als das Rohr geformt werden kann, wird
die gesamte Formmaschine auf den Schienen längs der Speicherbahn
des Zwischenrohrabschnitts verfahren. Wenn die Formvorrichtung
um einen bestimmten Abstand vorgeschoben wurde,
unterbricht ein geeigneter Formstation-Legeerfasser vorübergehend
den Biegebetrieb, so daß, während das Rohr weiter
geformt wird, die Formstation in ihre ferne Ausgangsstellung
zurückgefahren wird. Bei dieser Anordnung wird eine Formstation
mit ausreichend niedriger Trägheit verwendet, so
daß sie Änderungen der Biegegeschwindigkeit folgen kann.
Die Bewegung der Formstation könnte durch geeignete Motoren
unterstützt werden, oder es könnte ein gekrümmter Rohrverlauf
vorgesehen sein, der bei höheren Geschwindigkeiten auftretende
Geschwindigkeitsunterschiede aufnehmen kann.
Es sind auch noch andere Anordnungen zum Speichern von Rohr
zwischen der Rohrform- und der Rohrbiegestation möglich. Das
Rohr kann zwischen den beiden Stationen irgendeiner von mehreren
unterschiedlichen Bahnen folgen. Diese Bahnen können verschiedene
Länge und Konfiguration haben und sogar den Transport
des Rohrs (bevor dieses durchtrennt wird) zu einer fernen
Stelle erzielen (was noch erläutert wird und in Fig. 23 dargestellt
ist). Die vorher erläuterte einzige Schleife kann
jeden geeigneten Durchmesser haben, sie kann planar oder
nichtplanar sein (d. h. die Zufuhrstation kann in bezug auf
die Biegestation seitlich versetzt sein, und die Schleife
kann mehrere Bogen in verschiedenen Ebenen aufweisen).
Die Speicherung kann auch auf einer Mehrfachschleifenbahn
erfolgen (vgl. z. B. die Fig. 17 und 18, wobei die
Hauptstationen schematisch dargestellt sind). Dabei ist
die Formstation 370 identisch mit der unter Bezugnahme auf
Fig. 1 erläuterten Formstation. In gleicher Weise sind die
Zufuhr- und Biegestation, die allgemein mit 372 bezeichnet
sind, mit den bereits erläuterten Stationen identisch ausgebildet.
Dabei wird das Rohr beim Verlassen der Rohrformstation
auf einer spiralförmigen Bahn, die durch mehrere
Schleifen gebildet ist, geführt. Die Länge der Spirale,
gemessen längs der Achse der Spirale (und im Unterschied
zu der Länge des Rohrs in der Spirale) wird gleichbleibend
gehalten, und der Durchmesser einer oder mehrerer Schleifen
der Spirale kann sich ändern und wird erfaßt, um die gespeicherte
Rohrmenge festzustellen. Die Rohrformstation 370
verlassendes Rohr wird also durch einen ersten Erfasser
374, der identisch mit dem Erfasser 42 sein kann, und von
dort in einer ersten Schleife durch eine Gruppe von ortsfesten
Leitrollen 376 geführt. Die Rohrschleife wird dann
weiter durch eine zweite, bewegliche Gruppe von Rollen geführt,
die als zweiter Erfasser 378 ausgebildet sein können,
und von dort wird das Rohr der Zufuhr- und Biegestation 372
zugeführt. Dabei ist die eine Seite der Spirale, an der die
ortsfesten Leitrollen 376 und die Zufuhr- und Biegestation
372 positioniert sind, ortsfest, und die andere Seite der
Mehrschleifenspirale ist von den Rollen der Erfasser 374,
378 verschiebbar geführt, die in einer im wesentlichen radialen
Richtung der Schleifen verschiebbar sind. Einer oder
beide Erfasser 374, 378 werden dazu verwendet, ein Signal zu
erzeugen, das den Durchmesser der einzelnen Windungen dieser
Spirale darstellt. Somit repräsentieren die Erfassersignale
die Rohrmenge in der Schleife, und diese Signale werden in
der vorher erläuterten Weise dazu genutzt, den Unterschied
zwischen der Entnahmegeschwindigkeit von der Rohrformstation
und der Biegegeschwindigkeit kleinzuhalten. Natürlich sind
weitere längenverändernde Rohrspeicheranordnungen möglich.
Manchmal kann es erwünscht sein, das Formen des Rohrs zu
einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort als das Rohrbiegen
auszuführen. In einem solchen Fall sieht das vereinfachte
Biegesystem eine Vorratsstation vor, in der kein
Formen oder Schweißen des Rohrs stattfindet, sondern die
nur einen Bund von vorgeformtem oder vorgefertigtem Rohr
geeigneter großer Länge enthält. Bevorzugt wird eine derartige
große Rohrlänge auf eine Trommel aufgewickelt.
Somit kann Rohr in geraden Längen vorgeformt sein, und die
Rohrlängen können dann an ihren Enden stoßgeschweißt werden,
so daß eine im wesentlichen kontinuierliche sehr große Rohrlänge
erhalten wird. Diese wird dann auf eine Rohrtrommel
390 (vgl. Fig. 19) gewickelt. Alternativ kann das Rohr beim
Formen auf die Trommel gewickelt werden. Die drehbare
Trommel hat einen relativ großen Durchmesser, der die erforderliche
Krümmung hat, die zum Aufwickeln des Rohrs ohne
Knicken desselben benötigt wird; allerdings ist es möglich,
durch Ovalformen oder Abflachen des Rohrs dieses auf Trommeln
mit kleinerem Durchmesser aufzuwickeln. Die Rohrtrommel
390 nimmt eine im wesentlichen kontinuierliche Länge (tatsächlich
eine endliche große Länge) Rohr 392 auf und ist
am Beginn der Speicherschleife 394 (vgl. Fig. 19) positioniert.
Rohr wird von der Speicherschleife entweder unter
der Wirkung der Zufuhrstation in der bereits erläuterten
Weise oder durch einen Motor 396 abgezogen, der die Trommel
dreht, so daß diese ein kontinuierliches Rohr mit einer ausgewählten
und bevorzugt konstanten Geschwindigkeit abgibt.
Wenn der Trommeldurchmesser wesentlich kleiner als der
Durchmesser der Speicherschleife 394 ist, ist eine Gruppe
Rollen 398 vorgesehen, die das Rohr teilweise geraderichten
und die Krümmung des von der Trommel abgezogenen Rohrs stärker
an die mittlere Krümmung der Speicherschleife 394 anpassen.
Es ist ersichtlich, daß das Rohr von der Trommel abwickelbar
ist, indem eine der Richtrollen 398 anstatt der Trommel
selbst angetrieben wird.
Die Speicherschleife 392 umfaßt einen Erfasser 400 entsprechend
dem Erfasser 42 nach Fig. 1. Eine längenveränderliche
Speicherschleife ist in diesem Fall erforderlich,
obwohl anstatt der vorher erläuterten Rohrformanlage eine
Vorratstrommel mit einer aufgewickelten Rohrlänge verwendet
wird, und zwar aufgrund der Trägheit der Vorratstrommel
390. Theoretisch kann Rohr von der Trommel 390 mit jeder
erwünschten Geschwindigkeit abgewickelt werden, und somit
könnte die Rohrabwickelgeschwindigkeit so bemessen werden,
daß sie der Rohrverarbeitungsgeschwindigkeit eng angepaßt
ist. Die Rohrvorratsstation ist jedoch eine große Masse,
da die Trommel einen Durchmesser zwischen ca. 3,3 und 6,6 m
hat und viele Bunde Rohr aufnehmen kann. Daher hat die
Trommel eine hohe Trägheit, und es wären zum Erzielen einer
geeigneten Änderung der Rohrabwickelgeschwindigkeit in
Anpassung an die intermittierenden und veränderlichen
Biegegeschwindigkeiten unannehmbar große Motoren und Bremsen
erforderlich. Infolgedessen wird die Speicherschleife 394
in der gleichen Weise wie vorher erläutert genutzt. Das
Ausgangssignal des Erfassers 400 wird zum Steuern der Biege-
und Zufuhrgeschwindigkeit genutzt, so daß Änderungen der
gespeicherten Rohrmenge kleingehalten werden, während das
Rohr von der Rohrstation 390 mit unveränderlicher Geschwindigkeit
abgewickelt wird.
Die Möglichkeit, gefrorenes oder erstarrungsfähiges Material
als Dorn zu verwenden, ist ein zusätzliches überraschendes
Merkmal der erläuterten Einrichtung. Beim Biegen relativ
kurzer Rohrabschnitte, die mi 23982 00070 552 001000280000000200012000285912387100040 0002002816840 00004 23863t Eis gefüllt sind, ist es
erforderlich, erst beide Rohrenden zu verschließen, so
daß das Wasser während des Gefrierens darin bleibt. Dies
ist ein zusätzlicher und unerwünschter Schritt, der mit
jedem Rohrabschnitt durchzuführen ist. Außerdem wird
beim Biegen des Rohrs dessen Querschnitt verringert, und
das Eis wird aus dem Rohr nach hinten durch den noch nicht
gebogenen Abschnitt gedrückt. Aus diesen und ähnlichen Gründen
ist es bisher nicht vorteilhaft gewesen, ein erstarrungsfähiges
Material als Dorn zu verwenden. Bei der hier betroffenen
Einrichtung, bei der ein effektiv endloses Rohr
oder zumindest ein sehr langes kontinuierliches Rohr verwendet
wird, wird das erstarrte Material während des Biegens
nicht aus dem Rohr nach hinten herausgedrückt, da es einen
relativ langen Weg durch wenigstens einen Teil der Länge
der Speicherschleife oder durch die Gesamtrohrlänge, die
auf die Vorratstrommel gewickelt ist, zurücklegen muß,
je nachdem, wo das Material zum Erstarren gebracht wird.
Für die Verwendung von gefrorenem oder anderweitig erstarrtem
Material als Dorn ist vorgesehen, daß ein sehr
langes, aber endliches Rohr verwendet wird, z. B. die
Vorratsstation nach Fig. 19. Bei einer Vorratsstation in
Form eines auf eine Trommel gewickelten Rohrbunds wird das
hinterste Rohrende auf der Trommel als Flüssigkeitseinlaß
zum Füllen des gesamten Inneren des aufgewickelten Rohrs
verwendet. Da eine Ausdehnung des erstarrungsfähigen Materials
durch eine große Länge des damit gefüllten Rohrs
gehemmt wird, wird bei Verwendung von Wasser, das zu einem
Dorn gefroren wird, dem Wasser ein Anteil an kompressiblen
Teilchen, z. B. Styrolschaumpellets, zugesetzt, so daß eine
Ausdehnung beim Gefrieren möglich ist, ohne daß das Rohr
platzt. Eine Gefrierkammer 402 (die z. B. Flüssigstickstoff
verwendet) ist an einer geeigneten Stelle der Speicherschleife
angeordnet. Wenn das Rohr die gekrümmte Speicherbahn durchläuft,
verläuft es durch die Gefrierkammer, und das mit
kompressiblen Pellets versetzte Wasser wird im Rohr gefroren.
Nach Beendigung des Biegens und Abtrennens eines
Rohrstücks wird das erstarrte Material leicht verflüssigt
oder anderweitig entfernt und erwünschtenfalls zu erneutem
Gebrauch rückgeführt.
Bei dem vorher erläuterten Schneidvorgang wird am Ende der
letzten Biegung an einem bestimmten Rohrstück der schwenkbare
Schneidarm geschwenkt, bis der abgeschnittene gebogene
Rohrabschnitt richtig positioniert ist. Danach erfolgt die
Trennung, und der Schwenkarm wird in seine Ausgangsstellung
für die nächste Biegung zurückgebracht. Dies ist
ein relativ zeitraubender Vorgang, der bei einer typischen
Maschinengeschwindigkeit bis zu 5 s dauert. Um die durch
diese Art Schneidvorgang bewirkte Verzögerung kleinzuhalten,
kann die Anordnung nach den Fig. 20 und 21 angewandt werden.
Dabei wird nicht ein Teil des Biegewerkzeugs abgeschnitten,
um einen ausreichenden Raum zur Aufnahme der Trenn-Spannblockeinheit
zwischen Biegewerkzeug und Druckstück des
Druckwerkzeugs zu schaffen, sondern der gesamte Biegekopf
wird um einen geringen Betrag relativ zur Rohrachse seitlich
verschoben. So kann der Schneidvorgang unmittelbar nach Beendigung
der letzten Biegung durchgeführt werden. Dieses
Schneiden kann so erfolgen, daß das Biegewerkzeug irgendeine
nach Beendigung der letzten Biegung vorhandene Stellung
einnimmt. Es wird keine weitere Zeit zum weiteren Verschwenken
des Biegewerkzeugs in eine bestimmte Schneidlage benötigt,
und ferner wird keine Zeit zum Zurückschwenken des Biegewerkzeugs
aus einer solchen Schneidlage benötigt.
Nach den Fig. 20 und 21 ist der gesamte Biegekopf gleitend
auf dem Maschinenbett 150 (vgl. auch Fig. 5) so angeordnet,
daß er in einer zur Vorschubrichtung des Rohrs aus der Zufuhrstation
senkrechten Richtung bewegbar ist. Das Maschinenbett
150 trägt zwei voneinander beabstandete, nach unten
vorspringende L-förmige Schienen 410, 412, die nach außen
weisende Führungskanäle bilden, die gegenseitig beabstandete,
nach innen weisende Führungskanäle 41, 416 aufnehmen und
mit diesen in Eingriff stehen; die Führungskanäle 414, 416 sind
an der Oberfläche der ortsfesten Armeinheit 418 des Biegekopfs
befestigt. Die gesamte Schwenkarmeinheit ist an der
ortsfesten Armeinheit um die Biegewerkzeugachse schwenkbar
angeordnet. Ferngesteuerte seitliche Positionierung der ortsfesten
Armeinheit 418 (und damit des gesamten Biegekopfs) erfolgt
durch einen Hydromotor mit einem Zylinder 420, der
fest an der ortsfesten Armeinheit 418 angeordnet ist und
einen Kolben 422 mit einer Kolbenstange 424 enthält, deren
eines Ende in einen ein Innengewinde aufweisenden Haltearm
426 geschraubt ist, der an dem Maschinenbett 150 befestigt
ist. Eine geeignete Sicherungsmutter 428 ist vorgesehen und
sichert die Kolbenstange 424 gegen eine Rotation in dem
Gewinde-Haltearm 426. An der Kolbenstange ist eine Werkzeuganlagefläche,
z. B. eine Fläche 430 für einen Schraubenschlüssel,
ausgebildet, so daß die Kolbenstange drehbar ist,
wenn eine Gewinde-Feineinstellung erforderlich ist und nachdem
die Sicherungsmutter 428 gelockert wurde. Der Kolben
und der Zylinder 420, 422 sind durch Druckmittel gesteuert,
das über Hydraulikleitungen 432, 434 zugeführt wird. Der
Biegekopf ist seitlich zum Biegevorgang in der in bezug auf
Fig. 5 erläuterten Stellung angeordnet. Die Schwenkbiegearmeinheit
438 trägt das Biege- und das Spannwerkzeug in
der erläuterten Weise, und die ortsfeste Biegearmeinheit
trägt das Druckwerkzeug, das Druckstück, den Schieber und die
Schneidspanneinheit, wie bereits erläutert wurde. Nach Beendigung
der letzten Biegung bleibt die Schwenkarmeinheit
438 in ihrer Rotationslage, und der Schieber, der die
Schneidspanneinheit trägt, wird vorwärtsbewegt und schiebt
die Schneidspanneinheit gegen das Biegewerkzeug vor. Gleichzeitig
wird das Drucklager des Druckwerkzeugs um einen mehr
als normalen Betrag zurückgezogen, so daß Spielraum für die
Schneidspannblöcke vorhanden ist, und der Zylinder 420 wird
druckbeaufschlagt. Dadurch wird die ortsfeste Armeinheit 418
nach links (in Fig. 20) getrieben, wodurch ein unerwünschtes
Biegen des Rohrs vermieden wird, das sonst durch das Verschieben
des Druckstücks und der Spannblöcke bewirkt werden
würde. Die Schneideinheit nimmt die Stellung nach Fig. 13
ein, wobei jedoch die Schwenkarmeinheit nicht in die extreme
Stellung nach Fig. 13 gedreht worden ist, und der
kreisförmige Abschnitt des Biegewerkzeugs wird nunmehr als
Stütze gegen die Schneidspannblöcke gedrückt.
Das Verschieben des gesamten Biegekopfs nach links (vgl.
Fig. 20) wird einem nur zusätztlichen Verschieben des Drucklagers
des Druckwerkzeugs nach rechts vorgezogen, da die
zusätzliche Auswärtsverschiebung des Drucklagers, das die
das Rohr führenden Schneidspannblöcke mitnimmt, das Rohr
unannehmbar stark nach außen verbiegen und damit ein unerwünschtes
Verbiegen des Rohres bewirken würde. Die erläuterte
Anordnung, bei der das Drucklager des Druckwerkzeugs
weiter als normal zurückgezogen und der gesamte Biegekopf
relativ zum Rohr seitlich verschoben wird, macht es
möglich, daß das Rohr zwischen Zufuhrstation und Biegewerkzeug
für den Schneidvorgang im wesentlichen gerade bleibt.
Dadurch wird der zum Schwenken der gesamten drehbaren Biegearmeinheit
erforderliche Zeitaufwand beseitigt. Ferner braucht
natürlich das Biegewerkzeug nicht abgeschnitten zu sein,
um zusätzlichen Spielraum zu erhalten.
Bei manchen Schneidvorgängen, insbesondere bei Rohren aus
härterem Werkstoff, die einen höheren Elastizitätsmodul
aufweisen, kann bei jedem der erläuterten Schneidvorgänge
anstatt eines Schervorgangs ein Drehschneiden erfolgen. Eine
Rotationsschneideinheit würde mehrere nach innen gerichtete
und radial verschiebbare Meißel aufweisen, die so angeordnet
und befestigt sind, daß sie mittels eines geeigneten Drehantriebs
um das Rohr umlaufen. Solche Meißel tragen Werkstoff
von einem schmalen Umfangsband in einem Drehschneidvorgang
ab. In mancher Hinsicht wird dieses Schneidverfahren
bevorzugt, da der Werkstoff in geringerem Maß angestaucht
wird als beim Scheren und durch die Schneidwirkung
der Meißel eher abgetragen als einfach verdrängt wird. Ein
solches Drehschneiden kann an einem Abschnitt des Rohrs weit
hinter dem Biegewerkzeug an einer der Zufuhrstation benachbarten
Stelle vor dem Biegen des Rohrs beginnen. In einem
solchen Fall wird die Umfangsnut nicht vollständig durch
das Rohr geschnitten; die Rohrnut hat eine Tiefe von zwei
Drittel der Wandstärke des Rohrs. Dadurch kann das Rohr
gehandhabt werden, wie wenn es ungeschnitten wäre, indem
es weiter zu dem Biegewerkzeug vorgeschoben, gebogen und
wieder vorgeschoben wird. Nach der letzten Biegung wird
das Rohr vorgeschoben, so daß der teilweise eingeschnittene
Abschnitt über das Biegewerkzeug vorsteht, so daß durch einfaches
Schwenken des Biegekopfs zusammen mit dem Eigengewicht
des Rohrstücks dieses an der teilweise eingeschnittenen
Stelle einfach abspringt. Eine elastische Prellvorrichtung
o. dgl. ist neben der Maschine befestigt, so daß durch die
Rotation des Biegekopfs das Rohr gegen die Prellvorrichtung
geschwenkt und der Teileinschnitt vollständig durchtrennt
wird.
Wie bereits erwähnt, ergibt sich durch die Speicherschleife
das überraschende und unerwartete Merkmal, daß ein Verwinden
des Rohrs wirksam beseitigt wird. So kann eine vereinfachte
Rohrfertigungsanlage ohne Biegestation vorgesehen werden, die
eine stabilisierte Schleife zum Vermeiden von Verwindungen
und zum Luftkühlen benutzt unabhängig davon, ob das Rohr
nach dem Formen gebogen oder anderweitig verarbeitet werden
soll. Eine vereinfachte verwindungsfreie Rohrfertigungsanlage
ist im wesentlichen mit derjenigen nach Fig. 1 identisch,
verwendet jedoch anstelle der erläuterten Zufuhr- und Biegestationen
eine Rohrschneidvorrichtung am Austrittsende der
stabilisierten Schleife. Nach Fig. 22 umfaßt die vereinfachte
Rohrfertigungsanlage einen Vorratsbund von Stahlband
450, das einer Rohrform- und -schweißstation 452 zugeführt
wird, wobei am Austrittsende der Formstation mehrere
Krümmungsrollen 454 angeordnet sind, was bereits unter Bezugnahme
auf Fig. 1 erläutert wurde. Ebenso verläßt das Rohr
die Krümmungsrollen 454, folgt der nichtlinearen Bahn der
stabilisierten Schleife, die allgemein mit 456 angegeben
ist, und verläuft zwischen zwei Leitrollen 458. Diese können
ortsfest und nicht, wie bei dem Erfasser nach Fig. 1, beweglich
sein, da es bei einer reinen Formanlage eventuell
nicht erforderlich ist, eine längenveränderliche Schleife
zu haben oder die Schleifenlänge zu erfassen. Von den Leitrollen
458 weg setzt das Rohr seinen gekrümmten Verlauf zu
mehreren Richtrollen 460 und von dort zu einer Schneidstation
462 fort, an der erwünschte Rohrlängen des geraden
Rohrs abgeschnitten werden. Wie bereits erwähnt, braucht
die Schleife nicht planar zu sein, und bei der Anordnung
nach Fig. 22 sind bevorzugt die Form- und die Krümmstationen
452 und 454 seitlich versetzt von den Richt- und Schneidstationen
460 und 462, so daß das Rohr einfach vertikal von
der Schneidstation in einen geeigneten Lagerbereich oder auf
einen Förderer fällt.
Eine weitere Ausführungsform einer vereinfachten Rohrfertigungsanlage
mit Rohrtransport ist in Fig. 23 gezeigt. In
vielen bereits bestehenden Fertigungseinrichtungen stellt
eine in einem Teil einer Fabrik angeordnete Rohrfertigungsanlage
eine Anzahl gerade Rohrlängen her, die dann gesammelt,
auf einem Fahrzeug gestapelt und zu einem anderen Teil der
gleichen Fabrik oder zu einem benachbarten Gebäude zur
Weiterverarbeitung transportiert werden. Zum Beispiel wird Rohr
in einem Teil einer großen Anlage geformt, gestapelt und
zu einem anderen Teil der Anlage transportiert, in dem
mehrere herkömmliche Rohrbiegemaschinen angeordnet sind. Das
Rohr wird dann zum gesonderten Biegen auf eine solche Biegemaschine
aufgegeben. Bei Anwendung der Erfindung wird ein
großer Teil der Rohrhandhabung durch eine einfache Abwandlung
der bestehenden Rohrfertigungsanlage beseitigt.
Nach Fig. 23 wird ein Stahlbandvorrat 470 einer Rohrform-
und -schweißstation 472 zugeführt (entsprechend Fig. 1). In
dieser Formstation sind an oder benachbart der Formstation
weder Rohrrichtrollen noch Rohrkrümmungsrollen vorgesehen.
An ausgewählten Punkten längs einer vorgegebenen und im
wesentlichen nichtlinearen Bahn von der Rohrformstation
zu einem Ort in der Fabrik, an dem das Rohr weiterverarbeitet
wird, sind fest mehrere Rohrpositionier-Leitrollen
474, 476, 478, 480, 482 und 484 angeordnet. Das die Formstation
472 verlassende ununterbrochene Rohr muß diese
Leitrollen durchlaufen und ist daher gezwungen, längs der
vorgegebenen Bahn zu verlaufen, die natürlich unterschiedliche
Länge und Konfiguration haben kann. Bei der beispielhaften
Rohrbewegungsbahn nach Fig. 23 krümmt sich das Rohr
zuerst in einem 90°-Bogen 486 über eine Länge von ca. 3 m
nach oben zu den Leitrollen 474, verläuft dann über eine
Krümmung 488 nach links und von dort durch die Leitrollen
476, wonach es über ein gerades Stück 490 mit einer Länge
von z. B. 16,5 m verläuft. Dann macht das Rohr eine zweite
90°-Biegung 492 nach links, wobei es durch Leitrollen 478
und 480 gezwungen wird, und verläuft dann längs einem relativ
geraden Abschnitt 494 (der z. B. 66 m lang ist) zu
einem Rechtsbogen 496, der durch Leitrollen 482 und 484 bestimmt
ist.
Die Endstation 498 dieser Rohrtransportanlage umfaßt eine
Rohrschneideinheit 500, die von bekannter Art sein kann
und der erforderlichenfalls eine Reihe Rollen 502 vorgeschaltet
sein kann, die eine Richt- und/oder Antriebsfunktion
haben. Es ist ersichtlich, daß durch den ersten
Bogen 486 der Verlauf des fertigen Rohrs angehoben wird, so
daß die übrige Bahn in einer normalen Fertigungsanlage
hochliegend verläuft und die sonst ablaufenden Arbeitsvorgänge
in der Anlage nicht stört. Die übrige Rohrbahn liegt
in einer im wesentlichen horizontalen Ebene, sie kann jedoch
andere erwünschte Verläufe und Längen haben, andere
Rechts- oder Linksbogen ausführen und nach oben oder unten
bewegbar sein.
Die Krümmung des Rohrverlaufs nimmt Unterschiede in der
Rohrbewegungsgeschwindigkeit an verschiedenen Stellen längs
der Bahn auf unabhängig davon, ob diese Unterschiede auf
unterschiedliche Arbeitsgeschwindigkeiten an der Form- und
der Endstation oder einfach auf vorübergehende Änderungen
der Reibung oder andere Widerstände gegen die Rohrbewegung
an verschiedenen Punkten längs der Bahn zurückgehen.
Bei der Anordnung nach Fig. 23 sind die Bogen 486, 488, 492
und 496 90°-Bogen, es können jedoch erforderlichen- oder
erwünschtenfalls auch andere Winkel Anwendung finden. Jeder
dieser Bogen umfaßt eine Rohrschleife mit ausreichend großem
Durchmesser, so daß sich das Rohr der Schleifenkrümmung anpassen
kann, ohne über seine Elastizitätsgrenze hinaus beansprucht
zu werden. Daher werden keine Krümmungsrollen verwendet
oder benötigt, und das Rohr wird hauptsächlich durch
die verschiedenen Leitrollen gezwungen, die Krümmung
der verschiedenen Schleifen 486, 488, 492 und 496 anzunehmen.
Gleichermaßen können Krümmungsrollen bei den vorher erläuterten
Formstationen entfallen. Da jedoch das Rohr einige unerwünschte
Verbiegungen aufweisen kann, die entweder auf den
Formvorgang selbst oder auf den relativ langen Transportweg
des Rohrs zurückzuführen sind, werden Richtrollen 502 verwendet,
die sicherstellen, daß die Rohrendabschnitte tatsächlich
gerade sind.
Die Antriebskraft der Rollen der Formstation 472 erzeugt einen
ausreichenden Längsantrieb des Rohrs, so daß dieses längs
einer Bahn von z. B. 100 m oder mehr bewegbar ist, wodurch
keine zusätzlichen Kräfte erforderlich sind, um das fertige
Rohr auf der gekrümmten Bahn zu der Endstation 498 zu transportieren.
Es ist jedoch selbstverständlich, daß die Richtrollen
502 kraftgetrieben sein können, um dazu beizutragen,
das Rohr längs der gekrümmten Bahn zu bewegen, oder daß zusätzliche
Reibungsantriebe an einer oder mehreren Stellen
längs dem gekrümmten Transportweg vorgesehen sein können,
wenn längere Transportwege vorgesehen sind.
Falls erforderlich oder erwünscht, sind eine oder mehrere
Leitrollen, z. B. die Leitrollen 458 nach Fig. 22 oder
474, 476, 478, 480, 482 und 484 nach Fig. 23, als Schleifenlageerfasser
entsprechend dem Erfasser 42 nach Fig. 1
ausgebildet, und das Ausgangssignal eines solchen Erfassers
wird dazu genutzt, entweder die Antriebsgeschwindigkeit der Zufuhr- oder
der Richtrollen an der Endstation zu steuern und dadurch
Änderungen in der auf der gekrümmten Bahn zwischen Form-
und Endstation gespeicherten Rohrlänge kleinzuhalten.
Abschnitte des an der Endstation 498 abgeschnittenen Rohrs
sind nahe bei der Weiterverarbeitungsstelle positioniert
und können daher direkt oder anderweitig der Rohrverarbeitungseinheit
zugeführt werden, die aus einer oder mehreren
Biegemaschinen bestehen kann.
Bei Anwendung in einer vereinfachten Rohrfertigungsanlage
z. B. nach den Fig. 22 oder 23 hat die schleifenförmige
oder nichtlineare Bahn des Rohrs zusätzlich zu der Speicherfunktion
nach Fig. 1, der Kühlfunktion, der Verwindungsfreiheit
und der Transportfunktion eine weitere vorteilhafte
Funktion, und zwar die Möglichkeit der Verwendung eines
statischen Rohrschneidschritts anstelle des üblichen dynamischen
Rohrschneidschritts. Es ist zu beachten, daß bei
der Anordnung nach Fig. 1 ein statischer Schneidschritt erfolgt,
da das Rohr und die Schneideinheit beide momentan
während des Schneidens angehalten werden, während sie zwischen
dem Biegewerkzeug und dem Druckstück des Druckwerkzeugs
eingespannt sind.
Bei bekannten Rohrfertigungsanlagen folgt das fertige Rohr
einer geraden und relativ kurzen Bahn zur Schneidstation.
Die Anlage fertigt kontinuierlich Rohr mit relativ hohen
Geschwindigkeiten, häufig bis zu 100 m/min. Dabei muß sich
die Schneideinheit mit dem Rohr bewegen, da die Längsbewegung
des Rohrs bei der hohen Rohrformgeschwindigkeit kontinuierlich
ist. Es ist daher üblich, eine dynamische Rohrschneideinheit
vorzusehen, die wiederholt beschleunigt wird, so daß sie sich
längs dem Rohr mit der Rohrtransportgeschwindigkeit bewegt
und dann an der ausgewählten Schneidposition innerhalb einer
erwünschten Toleranz, häufig in der Größenordnung von 0,07 mm,
auf dem Rohr festgelegt wird. Dann wird die Schneideinheit
vom Rohr gelöst, zurückbewegt (in Längsrichtung zur Rohrfertigungsanlage
zurückbewegt) und dann wieder nach vorwärts
beschleunigt, so daß sie mit der Rohrgeschwindigkeit zu der
Stelle des nächsten Schritts bewegt wird. All dies erfolgt,
während sich das Rohr mit der Formgeschwindigkeit bewegt.
Bei einer Rohrfertigungsanlage nach den Fig. 22 oder 23
braucht sich die Schneideinheit nicht zu bewegen. Es kann
eine statische Schneideinheit verwendet werden, und wenn
ein Punkt des Rohrs, an dem ein Schritt durchzuführen ist,
sich zum Messer der Schneideinheit bewegt, wird die Bewegung
eines vorderen Abschnitts des Rohrs an der Schneidstation,
jedoch nur an der Schneidstation, angehalten, und
das Messer durchtrennt einen bewegungslosen Rohrabschnitt.
Nach Beendigung des Schneidvorgangs wird das Rohr freigegeben,
und der Vorderabschnitt des Rohrs an der Schneidstation
kann sich weiterbewegen.
Anhalten und Durchtrennen des Rohrs kann eine Gesamtzeit
von ca. 1 s beanspruchen. Während dieser Zeit wird selbst
bei einer Geschwindigkeit von 100 m/min eine Länge von
1,65 m Rohr an der kontinuierlich arbeitenden Formstation
geformt. Die Vorratsschleife nimmt also längenmäßig um
1,65 m in 1 s zu, während welcher Zeit die Bewegung des
Rohrvorderabschnitts an der Schneidstation angehalten
wird. Wie bereits erwähnt, nimmt die gekrümmte Speicherschleife
Änderungen der Rohrmenge in dieser und wesentlich
höheren Größenordnungen leicht auf. Wenn das Rohr aus dem
durch die Schneidstation bewirkten Festgehaltensein freigegeben
wird, neigt die Eigenelastizität des Rohrs in der gekrümmten
Speicherschleife, die ihre Krümmung mit zunehmender
Länge ändert, dazu, die Schleife in ihre stabile Zustandsform
(zwischen Schneidintervallen) zurückzubringen. So kann der
Rohrvorderabschnitt für ein anfängliches Intervall unmittelbar
nach der Freigabe des Rohrs an der Schneidstation
federnd mit höherer Geschwindigkeit durch die Schneidstation
getrieben werden.
Die Bewegung des Rohrs kann an der Schneidstation entweder
durch Betätigen der Schneideinheitspannvorrichtung oder
durch die Steuerung von Zufuhr- oder Richtrollen, z. B.
der Rollen 460 in Fig. 22 oder 502 in Fig. 23, angehalten
werden. Diese Rollen, die das Rohr zum Richten und/oder Antreiben
fest greifen, können angehalten werden, um dadurch
die Rohrbewegung anzuhalten. Erforderlichen- oder erwünschtenfalls
kann eine zusätzliche Bremse (nicht gezeigt) eingesetzt
werden, um das Rohr fest zu greifen und seine Bewegung an
der Schneidstation momentan für die erforderliche relativ
kurze Schneiddauer anzuhalten.
Die statische Schneideinheit kann irgendeine erwünschte
Konfiguration haben und eine Schneideinheit nach den
Fig. 10, 11, 12 und 14 sein. Natürlich hat eine solche
Schneideinheit eine fest angeordnete Stützplatte, die die
Funktion des Biegewerkzeugs 33 übernimmt und in geeigneter
Weise angeordnet ist, so daß ihre Spannblöcke in Spanneingriff
mit dem Rohr durch einen Hydromotor, z. B. den Zylinder
214 des Druckwerkzeugs, oder eine äquivalente Antriebseinheit
getrieben werden. Es können auch andere Schneideinheiten
verwendet werden, z. B. ein sog. Crieder-Schneider,
bei dem ein kleiner Abschnitt der Rohrwand vollständig oder
nahezu vollständig mittels eines ersten Tangentialschnitts
durchtrennt wird, wonach ein Scherschneider (entsprechend
demjenigen nach Fig. 11) durch das Rohr geführt wird, wobei
eine Spitze in den ersten Einschnitt in der Rohrwand
eintritt. Bei dieser Art von Schneider wird die durch einen
Scherschnitt bewirkte Rohrverformung kleingehalten, er ist
jedoch zu schwer und zu komplex, um als dynamischer Schneider
in einer herkömmlichen Hochgeschwindigkeits-Rohrfertigungsanlage
verwendet zu werden.