DE3530161A1 - Wickelanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Wickelanlage gemäß Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut sind Wickelan­ lagen bekannt, die parallel zur Wickelachse eines Wickel­ körpers eine Seitenverlegeeinrichtung verwenden, mit der das Wickelgut gleichmäßig auf dem Wickelkern des Wickel­ körpers verteilt wird. Die bekannten Seitenverlegeeinrich­ tungen besitzen für das Wickelgut Führungsrollen, die par­ allel zur Wickelachse verschiebbar sind. Eine derartige Wickelanlage ist aus der DE-OS 22 50 966 bekannt. Bei die­ ser bekannten Wickelanlage muß jedoch das Wickelgut vor jedem neuen Wickelvorgang von Hand am Wickelkern einge­ fädelt oder festgeklemmt werden. Aus diesem Grunde können mehrere Wickelvorgänge nicht automatisch hintereinander ablaufen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wickelan­ lage zu schaffen, bei der der Einfädelvorgang maschinell erfolgt.

Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale erhalten. Die Führungselemente und eine Einfädelvorrichtung sind gemeinsam parallel verschieb­ bar zur Wickelachse angeordnet, wobei die seitliche Posi­ tionierung der Einfädelvorrichtung und die seitliche Ver­ schiebung der Führungselemente von einem gemeinsamen Line­ arantrieb vorgenommen wird. Mittels des Linearantriebs wird die Einfädelvorrichtung in die Position gebracht, daß der Wickelgutanfang am Wickelkern festgeklemmt bzw. eingefädelt werden kann. Nach erfolgtem Einfädelvorgang sind dann nur noch die Führungselemente wirksam, die die gleichmäßige Verteilung des Wickelguts über den gesamten Wickelkern vor­ nehmen. Die Einfädelvorrichtung ist aus dem jeweiligen Wickelkernbereich herausschwenkbar oder anderweitig ent­ fernbar, so daß die aus Führungselementen und Einfädelvor­ richtung bestehende Einheit mittels des Linearantriebs nacheinander zu verschiedenen Wickelkernen bewegt werden kann. Während an einem Wickelkern das Abbinden des Wickel­ guts erfolgt, kann bereits an einem benachbarten Wickelkern erneut ein Wickelvorgang ablaufen, wobei nur eine einzige Seitenverlegeeinrichtung erforderlich ist.

Die Einfädelvorrichtung besteht vorzugsweise im wesent­ lichen aus einem schräg verlaufenden Kanal, durch den das Wickelgut beim Einfädelvorgang zum Wickelkern geführt wird. Durch den schräg verlaufenden Kanal läßt sich der Wickel­ gutanfang unmittelbar neben den Seitenflanschen, die den Wickelkern begrenzen, einfädeln. Die dem Wickelkern abge­ wandte Öffnung des Kanals kann trichterförmig ausgebildet sein, damit das Einführen des Wickelguts in den Kanal ein­ facher möglich ist.

Die Einfädelvorrichtung ist vorzugsweise in Höhe des Kanals horizontal in ein oberes und ein unteres Teil unterteilt, wobei das obere Teil nach oben und das untere Teil nach unten verschwenkbar ist. Durch dieses Verschwenken wird das Wickelgut freigegeben, so daß in diesem Bereich Führungs­ elemente wirksam werden können.

Um mehrere Wickelkörper nacheinander automatisch bedienen zu können, besitzt die vom Linearantrieb seitlich ver­ schiebbare Einheit auch eine Transporteinrichtung und eine zwischen dieser und der Einfädelvorrichtung angeordnete Ab­ längvorrichtung. Die Transporteinrichtung führt das Wickel­ gut durch den Kanal der Einfädelvorrichtung dem jeweiligen Wickelkern zu und nach erfolgtem Wickelvorgang schneidet die Ablängvorrichtung das Wickelgut auf die gewünschte Länge ab. Während dann der Abbindevorgang abläuft kann die gesamte Einheit seitlich zum nächsten Wickelkörper ver­ schoben werden und dort den nächsten Wickelvorgang durch­ führen.

Eine Weiterbildung sieht vor, daß jedem Wickelkern eine separate oder sämtlichen Wickelkernen eine gemeinsame Ab­ bindevorrichtung zugeordnet ist.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Wickelanlage mit zwei Wickelkörpern

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der in Fig. 1 ver­ wendeten Einfädelvorrichtung und

Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Wickelanlage.

Die in Fig. 1 dargestellte Wickelanlage besitzt einen parallel zu den Wickelachsen zweier Wickelkörper 1, 2 ange­ ordneten Linearantrieb 3, der eine Einheit 4 entsprechend der Pfeilrichtung a seitlich verschieben kann. Die Wickel­ körper 1, 2 werden von Motoren 5, 6 angetrieben, die eine winkelgenaue Positionierung der Wickelkerne 7, 8 ermög­ lichen.

Der Linearantrieb 3 besitzt einen Motor 9, der eine exakte seitliche Positionierung der Einheit 4 erlaubt.

Die Einheit 4 besteht aus einer Einfädelvorrichtung 10, Führungselementen 11, einer Ablängvorrichtung 12 und einer Transporteinrichtung 13. Die Einfädelvorrichtung 10 besitzt einen Kanal 14, durch den das Wickelgut 15 zum Wickelkern 7 geführt wird. Der Wickelgutanfang wird dabei in eine am Rand des Wickelkerns 7 vorgesehene Öffnung 16 eingefädelt und festgeklemmt. Nach dem Einfädelvorgang wird die Ein­ fädelvorrichtung 10, die aus einem oberen und einem unteren Teil besteht, um eine Schwenkachse 17 aus dem Wickelkernbe­ reich 18 herausgeschwenkt. Die Führungselemente 11, die als senkrecht stehende Führungsrollen ausgebildet sind, können dann seitlich an das Wickelgut 15 angelegt werden. Die Führungselemente 11 nehmen dabei die in Fig. 2 mit unterbrochenen Linien 19 dargestellte Position ein.

Fig. 2 zeigt das untere Teil der Einfädelvorrichtung 10, welches nach unten aus dem Wickelkernbereich 18 verschwenk­ bar ist. Das obere Teil der Einfädelvorrichtung 10 ist entsprechend nach oben verschwenkbar.

Die Ablängvorrichtung 12 kann im wesentlichen als Messer­ balken ausgebildet sein. Die Transporteinrichtung 13 ist als Raupenzug ausgebildet, bei der zwischen einer oberen und einer unteren Raupe das Wickelgut 15 hindurchtranspor­ tiert wird.

Auf der Einheit 4 sind noch weitere Führungsrollen 20 ange­ ordnet, die eine Begradigung des zugeführten Wickelguts 15 bewirken. Diese Führungsrollen 20 sind gerade bei einer Wickelanlage mit mehreren Wickelkernen 7, 8 erforderlich, da hierbei eine große seitliche Verschiebung der Einheit 4 erfolgen muß, wobei daß Wickelgut 15 im Bereich 21 verhält­ nismäßig stark gebogen wird.

Wie in Fig. 2 dargestellt ist, besitzt der Kanal 14 einen trichterförmigen Bereich 22, der die Einführung des Wickel­ guts 15 in den Kanal 14 erleichtert.

Die in Fig. 3 dargestellte Seitenansicht zeigt in verein­ fachter Darstellung die Führungselemente 11, die Einfädel­ vorrichtung 10, die Transporteinrichtung 13 sowie die Führungsrollen 20. Die Transporteinrichtung 13 besteht aus einem oberen und einem unteren Raupenzug und kann ent­ sprechend der in der deutschen Patentanmeldung P 34 45 956 beschriebenen Vorrichtung ausgebildet sein. Die außerdem zur Einheit 4 gehörende Ablängvorrichtung 12, die einen vertikal verschiebbaren waagrechten Messerbalken oder einen schwenkbaren Messerbalken besitzt, kann ebenfalls entspre­ chend der in der deutschen Patentanmeldung P 34 45 956 be­ schriebenen Vorrichtung ausgebildet sein.

Claims (9)

1. Wickelanlage mit einer Einrichtung für die Zufuhr von Wickelgut zu wenigstens einem Wickelkern, die einen parallel zur Wickelachse verlaufenden Linearantrieb und Führungselemente für die seitliche Verlegung des Wickel­ guts zur gleichmäßigen Verteilung auf dem Wickelkern hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (11) zusammen mit einer Einfädel­ vorrichtung (10), die das vordere Ende des Wickelguts (15) positionsgenau am Wickelkern (7; 8) einfädelt, eine mittels des Linearantriebs (3) parallel zur Wickelachse verschiebbare Einheit (4) bildet, und daß die Einfädel­ vorrichtung (10) aus dem jeweiligen Wickelkernbereich (18) herausschwenkbar oder anderweitig entfernbar ist.

2. Wickelanlage nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß parallel zum Linearantrieb (3) mehrere Wickelkerne (7, 8) nebeneinander angeordnet sind.

3. Wickelanlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ein­ fädelvorrichtung (10) im Innern einen nach vorne, in Richtung Wickelkern (7; 8) schräg verlaufenden Kanal (14), durch den das Wickelgut (15) beim Einfädelvorgang zum Wickelkern (7; 8) geführt wird, hat.

4. Wickelanlage nach Anspruch 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die dem Wickelkern (7; 8) abgewandte Öffnung des Kanals (14) trichterförmig ausge­ bildet ist.

5. Wickelanlage nach einem der Ansprüche 3 oder 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Ein­ fädelvorrichtung in Höhe des Kanals (14) horizontal in ein oberes und ein unteres Teil unterteilt ist, und daß das obere Teil nach oben und das untere Teil nach unten verschwenkbar ist.

6. Wickelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (11) zwei zu beiden Seiten der Ein­ fädelvorrichtung (10) angeordnete Führungsrollen sind, die gegeneinander in Richtung Wickelgut (15) verschieb­ bar sind.

7. Wickelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich verschiebbare Einheit (4) auch eine Transport­ einrichtung (13) und eine zwischen dieser und der Ein­ fädelvorrichtung (10) angeordnete Ablängvorrichtung (12) umfaßt.

8. Wickelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Wickelkern (7; 8) eine separate oder sämtlichen Wickel­ kernen (7, 8) eine gemeinsame Abbindevorrichtung zuge­ ordnet ist.

8. Wickelanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Transporteinrichtung (13) für das Wickelgut (15) ein sich an dieses anlegender Raupenzug vorgesehen ist.