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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Behandlung von Impotenz oder erektiler Dysfunktion, und insbesondere
die Verwendung einer Zusammensetzung auf Prostaglandin-Basis zur
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von erektiler Dysfunktion.
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Hintergrund
der Erfindung
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Erektile Dysfunktion ist eine Störung, die
gekennzeichnet ist durch die Unfähigkeit
des Mannes, eine Erektion für
befriedigenden sexuellen Verkehr zu entwickeln und aufrecht zu erhalten.
Erektile Dysfunktion ist eine häufige
Störung,
insbesondere bei älteren
Männern,
die zu verminderter Lebensqualität
und psychologischen Problemen führen
kann. Es wird geschätzt,
dass es in den Vereinigten Staaten bis zu 10 bis 20 Millionen Menschen
gibt, die unter erektiler Dysfunktion leiden, und geschätzte 30
Millionen Männer
mit zumindest teilweiser erektiler Dysfunktion (NIH Consensus Conference
1993). Es wurde berichtet, dass die Verbreitung von erektiler Dysfunktion
etwa 5% im Alter von 40 und bis zu 25% im Alter von 65 oder älter ist.
Daher ist die erektile Dysfunktion bei dem erhöhten Lebensstandard und der
Forderung nach besserer Lebensqualität eine größere klinische Herausforderung
von steigender Wichtigkeit.
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Die Ätiologie der erektilen Dysfunktion
kann psychogen oder organisch sein. Letzteres scheint für die Mehrheit
der Fälle
verantwortlich zu sein. Zu derartigen organischen Ursachen gehören vaskuläre, endokrinologische
und neurologische Krankheiten sowie Trauma. An Diabetes leidende
Patienten sind typi scherweise gefährdet. Während eine durch psychisch
bedingte Faktoren verursachte erektile Dysfunktion in vielen Fällen reversibel
sein kann, erfordert eine durch organische Faktoren verursachte
Impotenz eine angemessene Therapie. Eine derartige Therapie umfaßt chirurgischen
Eingriff, Vorrichtungen und medizinische Behandlung. Mit wirksameren
und besser verträglichen
Arzneimitteln gibt es eine klare Tendenz in Richtung medizinischer
Therapie bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion.
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Die Hauptanwendungsmethoden der medizinischen
Therapie bestehen aus systemischer Arzneimittelverabreichung, üblicherweise
peroral, und lokaler Arzneimittelverabreichung in das Urogenitalsystem.
Zu typischen Arzneimitteln, die oral gegeben werden, z. B. Yohimbin,
ein Alpha-2-adrenergener Antagonist, und Testosteron, das männliche
Sexualhormon. Außerdem
wurde auch Bromocriptin verwendet, sowie antiserotoninerge Mittel
wie Trazodon, Ketanserin und Mianserin. Kürzlich wurde ein 5-Phosphodiesterase-Inhibitor vom
selektiven Typ, Sildenafil (ViagraTM), zur
klinischen Verwendung zugelassen. Zusätzlich gibt es viele andere
Arzneimittel, die zur Behandlung von erektiler Dysfunktion getestet
und verwendet wurden. Zu örtlich
verabreichten Arzneimitteln gehören
z. B. Papaverin, ein glattes Muskelgewebe entspannendes Mittel,
und Phentolamin, ein Alpha-adrenerger Antagonist, sowie Prostaglandine,
insbesondere Prostaglandin E1 (PGE1; Alprostadil). Diese Arzneimittel entspannen
das glatte Muskelgewebe, wodurch sie die Entwicklung einer Erektion
fördern,
und werden durch lokale Injektion in das kavernöse Gewebe des Penis gegeben.
Formulierungen für
intraurethrale (transurethrale) Verabreichung von Prostaglandinen
wurden ebenfalls entwickelt (Wolfson et al., 1993; Bradley et al.,
1996) und sind in mehreren Patenten und Patentanmeldungen, beispielsweise
in WO 93/00894, WO 91/16021 und EP-A-357581, beschrieben.
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Es ist ein klarer Vorteil, dass Arzneimittel
lokal in das erkrankte oder dysfunktionale Organ zu verabreichen,
da eine bessere Wirkung erzielt wird und üblicherweise weniger systemische
Nebenwirkungen hervorgerufen werden. Die örtlichen Nebenwirkungen jedoch,
nämlich
Schmerzen und Priapismus, können
ein Problem darstellen. Letzteres, was anhaltende Erektion bedeutet,
die möglicherweise
zu Necrose und irreversibler Schädigung
des Geschlechtsorgans führen
kann, wurde durch die Verwendung von Prostaglandinen, vor allem
PGE1, minimiert. Durch intrakavernöse Injektion
oder transurethral gegebenes PGE1 verursacht
jedoch bei bis zu 10 bis 30% der Patienten örtliche Schmerzen. In einer
kürzlich
veröffentlichten
Studie führte transurethrale
Verabreichung von PGE1 bei etwa 35% der
Patienten zu Schmerzempfindung, und 11% der Patienten berichteten über Schmerzen
nach jeder Behandlung mit Alprostadil (Padma-Nathan et al., 1997).
Es ist daher offensichtlich, dass örtliche Schmerzen eine der
signifikantesten Nebenwirkungen von PGE1 darstellen,
und Prostaglandin-Analoge ohne schmerzerzeugende Wirkung wären zur
klinischen Verwendung wünschenswert.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wir haben nun unerwarteterweise gefunden,
dass bestimmte Prostaglandin-Analoge
des Typs E, genauer Agonisten des EP2-Prostanoid-Rezeptors,
eine gute relaxierende Wirkung im kavernösen Penisgewebe und in Blutgefäßen ausüben, während sie
eine merklich verringerte schmerzerzeugende Wirkung zeigen. Insbesondere
haben wir gefunden, dass PGE2-Analoge, die
an Kohlenstoff 18, 19 oder 20 Hydroxyl (OH)-substituiert sind, vorteilhafte
Wirkungen ausüben,
und insbesondere ein Analoges, nämlich
19R-OH-PGE2, zeigte eine überraschend
vorteilhafte Wirkung bezüglich
Entspannung des kavernösen
Penisgewebes und der Blutgefäße ohne
Hervorrufen von Schmerz, wie in einem Tiermodel studiert wurde.
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Daher betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung eines Prostaglandins zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Behandlung erektiler Dysfunktion, dadurch gekennzeichnet, dass
das Prostaglandin ausgewählt
wird unter 18-OH-PGE2, 19-ON-PGE2, 19-OH-PGE2, 20-OH-PGE2 und
pharmazeutisch annehmbaren Salzen und Estern davon.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 ist
ein Diagramm, das die Konzentration-Wirkung-Beziehung für PGE1 und 19R-Hydroxy-PGE2 in
einem isolierten, mit 10–6 M Norepinephrin vorkontrahierten,
menschlichen Corpus cavernosum-Präparat zeigt.
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2 ist
ein Diagramm, das die gefäßerweiternde
Wirkung von PGE1 und 19R-Hydroxy-PGE2 auf mit 10–6 M
Norepinephrin vorkontrahierte Kaninchen-Penisblutgefäße zeigt.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Peniserektion basiert hauptsächlich auf
drei physiologischen Vorgängen:
einer Erhöhung
des arteriellen Blutflusses, einer Entspannung des ausdehnungsfähigen Gewebes
der Corpora cavernosa und des Corpus spongiosum, und einer Blockierung
des venösen
Rückstroms
durch mechanische Kompression der Venen, verursacht durch das ausdehnungsfähige Gewebe.
PGE1 und die EP2-Rezeptor-Agonisten
verursachen Gefäßerweiterung
und entspannen das ausdehnungsfähige
Gewebe in etwa demselben Ausmaß und
fördern daher
die Entwicklung einer Erektion. PGE1 jedoch,
das ein natürliches
Prostaglandin mit geringer Selektivität für spezifische Prostanoid-Rezeptoren
ist, hat eine merkliche Reizwirkung und verursacht Schmerzen, wie
in klinischen Versuchen, die mit Alprostadil durchgeführt wurden
(z. B. Padha-Natham, 1997), offenkundig wurde und wie auch in dem
experimentellen Teil weiter unten gezeigt werden wird.
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Erfindungsgemäß jedoch sind Prostaglandin-Analoge
mit Selektivität
in erster Linie für
den EP2-Rezeptor, die dieselbe vorteilhafte
Wirkung hervorrufen, aber mit beträchtlich weniger Reizwirkung,
viel bevorzugter, da vorausgesagt werden kann, dass derartige Analoge
in der klinischen Praxis keinen oder nur minimalen Schmerz verursachen
werden. Zur Erleichterung des Verständnisses der Erfindung wird
zuerst eine allgemeine Beschreibung von Prostaglandinen gegeben.
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Die Prostaglandine sind Fettsäuren, die üblicherweise
durch metabolische Schritte unter Beteiligung von Oxygenierung von
den Vorläufern
Eicosatriensäure,
Eicosatetraensäure
oder Eicosapentaensäure
abgeleitet sind. Die Prostaglandine tragen typischerweise einen
Cyclopentan-Ring, an den zwei Kohlenstoffketten gebunden sind, wobei
die obere Kette üblicherweise
die Alpha-Kette und die untere Kette die Omega-Kette genannt wird.
Die Alpha-Kette
ist eine Kette mit sieben Kohlenstoffen mit einer endständigen Carbonsäuregruppe,
während
die Omega-Kette eine aliphatische Kette mit acht Kohlenstoffen mit
Methyl-Ende ist. Abhängig
von der Anzahl von Doppelbindungen in diesen Ketten werden Indexzahlen
von 1 bis 3 verwendet. In Prostaglandinen mit Index 1, z. B. PGE1, liegt die Doppelbindung in der Omega-Kette
zwischen den Kohlenstoffen 13 und 14 und zeigt bei natürlich vorkommenden
Prostaglandinen trans-Konfiguration. In Prostaglandinen mit Index
2, z. B. PGE2, gibt es eine zusätzliche
Doppelbindung in der cis-Konfiguration zwischen den Kohlenstoffen
5 und 6 in der Alpha-Kette, und in Prostaglandinen mit Index 3 schließlich liegt
eine dritte Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffen 17 und 18 in
der Omega-Kette. Diese Doppelbindung zeigt in natürlich vorkommenden
Prostaglandinen ebenfalls cis-Konfiguration. Alle natürlich vorkommenden
Prostaglandine tragen eine Hydroxyl-Gruppe am Kohlenstoff 15, die
für die
biologische Aktivität
essentiell ist. Die Substituenten und die Konfiguration des Cyclopentan-Rings
bestimmen, ob das Prostaglandin vom Typ A, B, C, D, E, F, G, H,
I oder J ist, wie in Schema 1 unten dargestellt. Die Prostaglandine,
die zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung verwendet wurden,
sind vom Typ E, und die chemischen Strukturen dieser Prostanoide
sind in Schema 2 dargestellt. Mit Ausnahme von 18RS-OH-PGE2-methylester
wurden die Prostaglandin-Analoge auch als Säuren verwendet.
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Die Prostaglandine üben ihre
pharmakologische Wirkung durch spezifische, an Protein G gekoppelte Membran-Rezeptoren
aus. Es gibt mindestens acht verschiedene Rezeptoren für die endogenen
Prostaglandine, nämlich
die Rezeptoren FP (PGF2α), EP1,
EP2, EP3, EP4 (PGE2), DP (PGD2), IP (PGI2) und
TP (TxA2), wobei der gängigste natürlich vorkommende Ligand für den jeweiligen
Rezeptor in Klammern gezeigt ist. Zumindest für den Rezeptor EP3 wurde
gezeigt, dass es Spleißvarianten
gibt. Die EP2- und EP4-Rezeptoren
sind nahe verwandt und vermitteln wahrscheinlich ähnliche
Wirkungen. Wir haben daher die Wirkung nur an dem EP2-Rezeptor
studiert und gehen davon aus, dass er die EP4-Rezeptoren
ebenso repräsentiert
in dem Fall, in dem die studierten Verbindungen ebenfalls eine Wirkung
auf den Rezeptor haben würden.
Die molekulare Biologie und Pharmakologie der Prostanoid-Rezeptoren
wurde kürzlich
von Coleman et al., 1994 berichtet.
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Unter einem therapeutischen Gesichtspunkt
ist ein Problem mit den endogenen Prostaglandinen, dass sie auf
viele verschiedene Prostanoid-Rezeptoren Wirkungen ausüben. Jedes
endogene Prostaglandin hat eine Vorliebe für einen spezifischen Rezeptor-Typ,
ist aber nicht sehr selektiv und unterscheidet üblicherweise schlecht zwischen
den Rezeptor-Subtypen, d. h. den EP-Rezeptoren. So sind PGE1 und PGE2 gute Liganden für alle Subtypen
des EP-Rezeptors. Folglich sind selektive Wirkungen auf einen der
Subtypen des EP-Rezeptors mit den endogenen Prostaglandinen unmöglich zu
erreichen. Bestimmte synthetische Prostaglandin-Analoge jedoch,
z. B. Butaprost, 11-Deoxy-PGE1 und AH13205
sowie ein natürlich
vorkommender Metabolit von PGE2, nämlich 19R-OH-PGE2,
sind selektive EP2-Prostanoid-Rezeptor-Agonisten.
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18-OH-PGE2,
19R-OH-PGE2 und 20-OH-PGE2 sind
wirkungsvolle EP2-Rezeptor-Agonisten mit
Selektivität
für den
EP2-Rezeptor gegenüber dem EP3-Rezeptor. Das endogene
PGE1 ist unselektiv und unterscheidet nicht
ausreichend zwischen den EP-Rezeptor-Subtypen, und darüber hinaus
geht es in signifikanter Weise über
auf die DP/IP-Rezeptoren, was z. B. die 18-, 19- und 20-OH-substituierten
PGE2-Analoge nicht tun. PGE1 wurde
jedoch als eine Bezugssubstanz aufgenommen, da es das einzige Prostaglandin
ist, das gegenwärtig zur
Behandlung von erektiler Dysfunktion in klinischem Gebrauch ist.
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Dementsprechend kennzeichnet die
bei dem Verfahren oder in den Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden Verbindungen eine hohe Selektivität oder Spezifität für den EP2-Rezeptor im Vergleich zu anderen Prostaglandin-Rezeptoren,
insbesondere dem EP3-Rezeptor. Es braucht
nicht gesagt zu werden, dass um so bessere Ergebnisse erhalten werden,
je spezifischer die Verbindung für
den EP2-Rezeptor ist, aber ein gewisser
Vorteil wird natürlich
auch in Fällen
mit etwas Wechselwirkung mit anderen Rezeptoren erzielt. Hohe Selektivität bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass die Wirkung auf den EP2-Rezeptor
mindestens mehr als fünfmal,
speziell mehr als zehnmal, und insbesondere mehr als 100 oder 1000
Mal die Wirkung auf andere Prostaglandin-Rezeptoren beträgt.
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Wie oben angegeben, erscheinen gemäß der vorliegenden
Erfindung insbesondere der selektive EP2-Rezeptor-Agonist
19R-OH-PGE2 und seine Carbonsäure-ester,
insbesondere der Methyl- und der Isopropyl-ester von 19R-OH-PGE2,
einzigartig und für
die Behandlung der erektilen Dysfunktion ideal geeignet zu sein.
In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass 19R-OH-PGE2 ein
Metabolit von PGE2 im Genitaltrakt ist und
normalerweise im menschlichen Sperma in großen Mengen zu finden ist (Tayler
and Kelly, 1974). Die physiologische Rolle dieses einzigartigen
Metaboliten ist jedoch unbekannt. Daher stellen 19R-OH-PGE2 und seine Carbonsäure-ester als Medikation für Impotenz
eine sehr attraktive Alternative zu PGE1 dar,
da dieses Analoge keinen Schmerz verursacht, so wirksam wie PGE1 ist und darüber hinaus normal im Körper vorkommt.
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Beschreibung
geeigneter Ausführungsformen
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Die EP2-Prostanoidrezeptor-Agonisten
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
als die normalen Carbonsäuren,
als Salze (z. B. kationisch) oder als Ester-Prodrugs, bevorzugt
Carbonsäure-alkylester,
verwendet werden. Die Wirkstoffe können entweder durch intrakavernöse Injektion,
transurethral oder durch transdermale Anwendung (einschließlich auf
der Eichel des Penis) in ei nem pharmazeutisch annehmbaren Beförderungsmedium
verabreicht werden. Zur intrakavernösen Injektion sind sterile
Lösungen
auf der Basis von isotonischem Wasser bevorzugt. Diese sollten gepuffert
sein und einen pH von etwa 7,0 bis 7,5 oder zumindest in dem Intervall
von 6,0 bis 8,0 haben. Zur Solubilisierung des Prostaglandins können verschiedene Mizellensysteme
verwendet werden wie Polysorbat. Cyclodextrine können ebenfalls zur Solubilisierung
verwendet werden. Wenn die zu verwendenden Prostaglandin-Analoge
in wässeriger
Lösung
instabil sind, können
die Verbindungen gefriergetrocknet und unmittelbar vor der Verwendung
aufgelöst
werden oder mit verschiedenen Stabilisierungsmitteln wie Cyclodextrinen
stabilisiert werden. Verschiedene Formulierungen mit langsamer Freisetzung,
die an die Erfordernisse injizierbarer Lösungen angepaßt sind,
können
ebenfalls verwendet werden. Wenn das neue Arzneimittel transurethral
verabreicht werden soll, kann der Wirkstoff zu Cremes, Gelen oder
Salben, Suppositorien oder anderen Feststoffformen formuliert werden.
Darüber
hinaus ist auch eine Vorrichtung (Applikator) zum Einbringen des
Arzneimittels in die Harnröhre
erforderlich. Es versteht sich, dass eine derartige Vorrichtung
auf eine Vielfalt von Arten gestaltet werden und aus unterschiedlichen
Materialien bestehen kann. Wenn das neue Arzneimittel transdermal
verabreicht werden soll, können verschiedene
Formen von Cremes, Salben, Gelen und Systeme mit langsamer Freisetzung
wie Pflaster verwendet werden. Auch die innere Oberfläche von
Kondomen oder Bandagen kann mit einer geeigneten Formulierung, die
das neue Arzneimittel enthält,
ausgekleidet werden. Gele, Cremes, Salben und verschiedene Formulierungen
im festen Zustand können
Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid, Chlorhexidin, Thiomersal,
Parabenzoesäure
und andere Verbindungen mit zufriedenstellender antimikrobieller
Wirkung enthalten oder nicht enthalten. Für intrakavernöse Injektion
ist das Dosisintervall 0,001 bis 1 mg, typischerweise 0,01 bis 0,1
mg, pro Injektion. Zur transurethralen und transdermalen Verabreichung
ist das Dosisintervall 0,01 bis 10 mg, typischerweise 0,1 bis 1
mg zur transurethralen Verabreichung, und 0,1 bis 10 mg zur transdermalen Verabreichung.
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Dementsprechend sollte das neue Arzneimittel
lokal am Penis verabreicht werden, entweder durch Injektion oder
indem es mit einem Applikator oder einer Spritze in die Harnröhre eingebracht
wird, oder es sollte topisch auf die Haut oder die Schleimhaut des
Penis aufgebracht werden. Eine derartige Behandlung sollte typischerweise
5 bis 60 Minuten, abhängig
von der Art der Verabreichung, vor dem Verkehr begonnen werden.
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Erläuterung
der Erfindung durch Beispiele
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PGE1 wurde
von Chinoin, Pharmaceutical and Chemical Works Co. Ltd., Budapest,
Ungarn, erhalten.
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DBU (644 mg, 4,2 mmol) in Acetonitril
(1 ml) wurde tropfenweise zu einer gerührten Lösung von PGE1 (300
mg, 0,84 mmol) in Acetonitril (3 ml) bei 0°C zugegeben. Das Gemisch wurde
auf Raumtemperatur aufwärmen
lassen, worauf Isopropyliodid (1142 mg, 6,72 mmol) in Acetonitril
(2 ml) tropfenweise zugegeben wurde. Nachdem das Reaktionsgemisch
10 h lang (TLC-Überwachung)
gerührt
worden war, wurde es mit Wasser (8 ml) gelöscht, das Gemisch wurde mit
Ethylacetat (2 × 50
ml) extrahiert und der Extrakt wurde mit Kochsalzlösung (10
ml), 3%iger Zitronensäure
(10 ml) und schließlich
mit 5%igem Natriumhydrogencarbonat (2 × 10 ml) gewaschen. Nach Trocknen
mit wasserfreiem Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel im Vakuum entfernt und
das zurückbleibende Öl wurde
unter Verwendung von Ethylacetat als Eluierungsmittel auf Silicagel
chromatographiert. Dies ergab 230 mg des Produkts (69%) der Titelverbindung
als ein farbloses Öl:
Rf = 0,18 (Ethylacetat); 1H-NMR
(CDCl3) δ 0,89
(m, 3H), 1,2 (d, 6H), 1,21–1,4
(m, 10H), 1,42–1,62
(dm, 6H), 2,2–2,4
(dm, 4H), 2,7– 2,75
(dd, 1H), 4,0–4,17
(dm, 2H), 5,0 (m, 1H), 5,5–5,7
(dm, 2H).
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Synthese von 18RS-Hydroxy-PGE2-methylester
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1. Herstellung von Dimethyl-(2-oxo-5-heptin)-phosphonat
(2)
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Zu einer gerührten Suspension von trockenem
Natriumhydrid (3,13 g, 124,07 mmol) in trockenem THF (100 ml) bei
Raumtemperatur wurde unter N2 trop fenweise
eine Lösung
von Dimethyl-(2-oxopropyl)-phosphonat (20,61 g, 124,07 mmol) in
trockenem THF (50 ml) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 1 h
lang gerührt,
dann in einem Eisbad abgekühlt
und mit einer Lösung
von n-Butyllithium (7,95 g, 124,07 mmol) in Hexan behandelt, was
bewirkte, dass eine dunkelbraune Lösung gebildet wurde. Das Rühren wurde
1 h lang bei 0°C fortgesetzt,
gefolgt von tropfenweiser Zugabe von 1-Brom-2-butin 1 (15 g, 112,79
mmol) in THF (30 ml). Das Reaktionsgemisch wurde allmählich auf
Raumtemperatur aufgewärmt,
und nach 1 h (TLC-Überwachung)
wurde das Reaktionsgemisch mit Eiswasser, HCl 1 M bis pH von etwa
4 gelöscht
und zweimal mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Schicht wurde
mit Kochsalzlösung
gewaschen und auf Silicagel unter Verwendung von EtOAc als Eluierungsmittel
chromatographiert. Rf = 0,38 (Silicagel,
Ethylacetat), Ausbeute 18 g (73%).
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2. (1S,5R,6R,7R)-6-Formuyl-7-{(4-phenylbenzoyl)oxy}-2-oxabicyclo
{3.3.0}octan-3-on. (3)
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Ein Gemisch aus Coreys Lakton (23,06
g, 65,44 mmol), DCC (40,50 g, 196,31 mmol), DMSO (27,8 ml, 392,
6 mmol) und 85%iger Phosphorsäure
(2,2 ml) in DME (130 ml) wurde 2 h lang bei Raumtemperatur gerührt (TLC-Überwachung).
Der Niederschlag wurde auf auf einem mit DME (2 × 50 ml) gewaschenen Silicalgel-Kissen
entfernt. Das Filtrat wurde im Vakuum aufkonzentriert und ohne Isolierung
für den
nächsten
Schritt verwendet.
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4. (1S,5R,6R,7R)-6-(3-Oxo-6-yn-1E-1-octenyl)-7-{(4-phenylbenzoyl)oxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on.
(4)
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Zu einer gerührten Suspension von Natriumhydrid
(1,98 g, 78,53 mmol) in DME (140 ml) unter N2 wurde
tropfenweise das obige Phosphonat 2 (18,56 g, 85,07 mmol) zugegeben
und bei Raumtemperatur 1,5 h lang mechanisch gerührt. Das Gemisch wurde dann
auf –5°C abgekühlt, und
eine Lösung
des obigen rohen Coreys Aldehyds 3 wurde tropfenweise zugegeben.
Nach 30 min bei 0°C
und 2 h bei Raumtemperatur (TLC-Überwachung)
wurde das Reaktionsgemisch mit 5%iger Zitronensäure neutralisiert und mit Ethylacetat (1 × 100 ml)
extrahiert. Die organische Schicht wurde getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand
(Öl) wurde auf
Silicagel chromatographiert, wobei nacheinander Ethylacetat und
10% Methanol in Ethylacetat verwendet wurden, was ein leicht gelbliches Öl ergab.
Rf = 0,58 (Silicagel, Ethylacetat), Ausbeute
52%.
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5. (1S,5R,6R,7R)-6-(3,6-Dioxo-1E-1-octenyl)-7-{(4-phenylbenzoyl)oxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on.
(5)
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Zu der acetylenischen Lösung 4 in
Acetonitril : Wasser 2 : 1 (100 ml) wurden Quecksilber(II)-oxid
(13,8 g, 63,73 mmol) und 1 M Schwefelsäure (25,49 ml, 25,49 mmol)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde magnetisch gerührt. Nach
etwa 1 h bei Raumtemperatur (TLC-Überwachung) wurde das Reaktionsgemisch
durch Zugabe von Ethylacetat und 1 M HCl aufgearbeitet. Die organische
Schicht wurde getrocknet und eingedampft. Das Rohöl wurde
ohne Reinigung für
den nächsten
Schritt verwendet. Rf = 0,44 (Silicagel,
EtOAc), Ausbeute = 41%.
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6. (1S,5R,6R,7R)-6-(3RS,6RS-Dihydroxy-1E-1-octenyl)-7-{(4-phenylbenzoyl)oxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on
(6)
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Zu einer gerührten Lösung des obigen Diketons 5
(12,0 g, 26,1 mmol) und von Cerchlorid-heptahydrat (5,83 g, 15,64
mmol) bei –20°C in Methanol
: Methylenchlorid 1 : 1 wurde unter N2 in
kleinen Portionen Natriumborhydrid (1,48 g, 39,09 mmol) zugegeben.
Nach 30 min (TLC-Überwachung)
wurde das Reaktionsgemisch mit 1 M HCl auf einen pH von etwa 4–5 gelöscht und
mit Wasser (50 ml) und Ethylacetat (100 ml) verdünnt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt und die Wasserschicht wurde zweimal mit EtOAc gewaschen, getrocknet
und eingedampft. Der Rückstand
wurde auf Silicagel unter Verwendung von EtOAc als Eluierungsmittel
gereinigt. Die Titelverbindung 6 wurde als farbloses Öl erhalten:
Ausbeute 8,8 g (71%). Rf = 0,15, 0,13, entsprechend
den beiden Isomeren 15α und
15β (Silicagel,
EtOAc).
1H-NMR (CDCl3) δ 0,9 (m,
3H), 1,4–1,8
(dm, 6H), 2,3 (d, 1H), 2,5–2,9
(dm, 5H), 3,5 (m, 1H), 4,2 (m, 1H), 5,1 (m, 1H), 5,3 (m, 1H), 5,7
(m, 2H), 7,4 (m, 1H), 7,5 (m, 2H), 7,6–7,7 (dd, 4H), 8,1 (d, 2H); 13C-NMR (CDCl3) d 176,40
(C6H4C=O), 165,91
(Lacton-C=O), 146,07, 139,83, 136,21, 130,15, 128,91, 128,31, 127,15,
83,27, 79,13, 73,11, 71,79, 71,48, 54,08, 42,84, 42,75, 37,55, 34,85,
34,01, 33,43, 32,95, 32,09, 30,17, 9,96.
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7. (1S,5R,6R,7R)-6-(3RS,6RS-Di-t-butyldimethylsilyloxy-1E-1-octenyl)-7-{(4-phenylbenzoyl)oxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on
(7)
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Zu einer gerührten Lösung der obigen Dihydroxy-Verbindung
6 (8,6 g, 18,51 mmol) in Dichlormethan wurden Triethylamin (12,83
ml, 92,56 mmol), t-Butyldimethylsilylchlorid (13,95 g, 92,56 mmol)
und 4-Dimethylamino-pyridin (1,13 g, 9,26 mmol) zugegeben. Das Gemisch
wurde 15 h lang bei Raumtemperatur magnetisch gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Ether verdünnt, filtriert, und der Niederschlag
wurde mit Ether gewaschen. Die organische Schicht wurde mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet und im Vakuum aufkonzentriert. Der Rückstand wurde auf Silicagel
unter Verwendung von 5% Ether in Dichloromethan chromatographiert.
Rf = 0,58 (Silicagel, 5% Ether in CH2Cl2). Ausbeute 12,2
g (92%).
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8. (1S,5R,6R,7R)-6-(3RS,6RS-Di-t-butyldimethylsilyloxy-1E-1-octenyl)-7-{(4-hydroxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on
(8)
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Zu einer gerührten Lösung des obigen Disilylethers
7 (12 g, 17,31 mmol) in Methanol wurde Kaliumcarbonat (1,2 g, 8,66
mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur 4
h lang gerührt (TLC-Überwachung).
Das Gemisch wurde mit 5%iger Zitronensäure neutralisiert, zweimal
mit Ethylacetat (100 ml) extrahiert, getrocknet und im Vakuum aufkonzentriert.
Das Öl
wurde auf Silicagel unter Verwendung von Gradientenelution nacheinander
mit 5% Ether in CH2Cl2 und
EtOAc : Aceton 1 : 1 chromatographiert. Rf =
0,43 (Silicagel, Ethylacetat), Ausbeute = 8,86 g (74%)
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9. (1S,5R,6R,7R)-6-(3RS,6RS-Di-t-butyldimethylsilyloxy-1E-1-octenyl)-7-{(4-t-butyldimethylsilyloxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-on
(9)
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Zu einer gerührten Lösung des obigen Disilyloxy-ethers
8 (6,6 g, 12,86 mmol) in CH2Cl2 bei
Raumtemperatur wurden Triethylamin (7,14 ml, 51,47 mmol), t-Butyldimethylsilylchlorid
(7,76 g, 51,47 mmol) und 4-Dimethylaminopyridin (0,47 g, 3,9 mmol)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde wie in 7 aufgearbeitet. Das Rohprodukt
wurde auf Silicagel unter Verwendung von 5% Ether in Dichlormethan
chromatographiert, um ein reines Trisilyloxy-ether-Produkt 9 als
ein Öl
zu ergeben. Rf = 0,62 (Silicagel, 5% Ether
in CH2Cl2), Ausbeute
7,8 g (96%)
-
10. (1S,5R,6R,7R)-6-(3RS,6RS-Di-t-butyldimethylsilyloxy-1E-1octenyl)-7-{[4-t-butyldimethylsilyloxy}-2-oxabicyclo{3.3.0}octan-3-ol
(10)
-
Eine Lösung von Diisobutyl-aluminiumhydrid
(DIBAL-H) (2,9 g, 20,87 mmol) in trockenem THF wurde tropfenweise
zu einer gerührten
Lösung
des obigen Trisilyl-ether-lactons 9 (7,7 g, 12,24 mmol) in THF (80
ml) bei –72/–80°C zugegeben.
Nach 1 h (TLC-Überwachung)
wurde das Reaktionsgemisch mit Eis (15 g) und Ethylacetat (150 ml)
gelöscht,
filtriert, und das Filtrat wurde im Vakuum aufkonzentriert. Der
Rückstand
wurde unmittelbar ohne Trennung in dem nächsten Schritt verwendet. Rf = 0,27 (Silicagel, 5% Ether in Dichlormethan).
-
11. 11,15RS,18RS-Tri-t-butyldimethylsilyloxy-PGF2α (11)
-
Zu einer gerührten Suspension von 4-Carboxybutyl-triphenylphosphoniumbromid
(21,70 g, 48,95 mmol) in trockenem THF unter N2 bei –5°C wurde Kali um-tert-butoxid
(10,99 g, 97,91 mmol) zugegeben, und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur
30 min lang gerührt.
Zu der sich ergebenden rot-orangen Ylid-Lösung bei –15/–10°C wurde das Lactol 10 (7,7 g,
12,24 mmol) in THF zugegeben, und das Gemisch wurde 2 bis 3 h lang
(TLC-Überwachung)
bei Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser verdünnt und mit 15%iger Zitronensäure auf
pH 6 bis 7 gelöscht
und mit EtOAc extrahiert, getrocknet und im Vakuum aufkonzentriert.
Die sich ergebende Aufschlämmung
wurde unmittelbar ohne Isolierung für den nächsten Schritt verwendet.
-
12. 11,15,18RS-Tri-t-butyldimethylsilyloxy-PGF2α-methylester
(12)
-
Methyliodid (8,6 g, 61,20 mmol) wurde
zu einer gerührten
Lösung
des Rohprodukts 10 (8,73 g, 12,24 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(9,473 g, 73,44 mmol) in Acetonitril bei Raumtemperatur zugegeben. Nach
15 h (TLC-Überwachung)
wurde das Gemisch mit Wasser (100 ml) und Ethylacetat (150 ml) verdünnt, mit
5%igem Natriumhydrogencarbonat (60 ml) und Kochsalzlösung (70
ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde getrocknet und im Vakuum
eingedampft. Der Rückstand
wurde auf Silicagel unter Verwendung von EtOAc als Eluierungsmittel
chromatographiert. Rf = 0,18 (Silicagel,
EtOAc : Hexan 1 : 09).
-
13. 11,15,18RS-Tri-t-butyldimethylsilyloxy-PGF2-methylester (13)
-
Zu einer gerührten Lösung der Verbindung 11 (3,3
g, 4,54 mmol) in Dichlormethan wurde mit Aluminiumoxid behandeltes
Pyridinium-chlorchromat (PCC) (3,9 g, 18,15 mmol) zugegeben (1 g
PCC wurde mit 5 g Aluminiumoxid in Aceton gerührt, das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, was ein hellgelbes Pulver ergab). Die sich ergebende Suspension
wurde bei Raumtemperatur 4 h lang gerührt (TLC-Überwachung). Die Suspension
wurde auf einem Silicagel-Kissen
filtriert, mit Dichlormethan gewaschen. Das Lösungsmittel wurde entfernt
und das sich ergebende Öl
wurde mit Ether verdünnt
und mit Wasser (50 ml), 5%igem Natriumhydrogencarbonat (50 ml) gewaschen.
Das Lösungsmittel wurde
im Vakuum entfernt. Der Rückstand
wurde auf Silicagel unter Verwendung von 5% Ether in CH2Cl2 chromatographiert. Rf =
0,32 (Silicagel, EtOAc : Hexan 1 : 9), Ausbeute 3,1 g (86%)
-
14. 18RS-Hydroxy-PGE2-methylester (14)
-
Die Schutzgruppen 11,15,18-Tri-t-butyldimethylsilylchlorid
wurden durch Zugabe von 4%iger HF (108 ml) zu einer Lösung von
13 (3,0 g, 3,98 mmol) in Acetonitril (300 ml) entfernt. Das Reaktionsgemisch
wurde bei Raumtemperatur etwa 8 h lang gerührt (TLC-Überwachung). Das Reaktionsgemisch
wurde durch Zugabe von EtOAc (200 ml) aufgearbeitet. Die organische
Schicht wurde abgetrennt und mit 5%igem Natriumbicarbonat gewaschen,
und der pH wurde auf etwa 6 eingestellt. Die organische Schicht
wurde mit Kochsalzlösung gewaschen,
getrocknet und im Vakuum aufkonzentriert. Der Rückstand wurde mittels Säulenchromatographie auf
Silicagel unter Verwendung von Gradientenelution mit nacheinander
CH2Cl2,EtOAc und
5–10%
Methanol in Ether gereinigt. (Die stationäre Phase, Silicagel, in der
Säule muß vor der
Reinigung mit Triethylamin enthaltendem Eluierungsmittel gewaschen
werden, um Isomerisierung zu vermeiden).
18RS-Hydroxy-15S-PGE2-Me-ester Rf = 0,16
(5% MeOH in Ether); Ausbeute 310 mg.
18RS-Hydroxy-15R-PGE2-Me-ester Rf = 0,20
(5% MeOH in Ether); Ausbeute 248 mg.
18RS-Hydroxy-PGE2-methylester 1H-NMR (CDCl3) δ 0,9 (t,
3H), 1,4–1,7
(dm, 8H), 2,1 (m, 2H), 2,2 (m, 2H), 2,3–2,4 (m, 5H), 2,7 (m, 1H),
3,6 (m, 1H, 18-CHOH),
3,7 (s, 3H), 4,05 (m, 1H, 15-CHOH), 4,2 (m, 1H, 11-CHOH), 5,3–5,5 (dm,
2H, db), 5,6–5,8
(dm, 2H, db);
13C-NMR δ 214,
174,24, 136,7, 131,3, 130,8, 126,5, 72,36, 71,78, 71,70, 55,54,
54,54, 53,70, 51,60, 46,06, 34,06, 33,42, 33,00, 32,10, 30,34, 30,29,
30,07.
-
-
Synthese von 19R-Hydroxy-prostaglandin
E2-methylester
-
19R-Hydroxy-prostaglandin E2 wurde von Cayman Chemicals, Ann Arbor,
Michigan, USA, erhalten. Methyliodid (9,2 mg, 0,065 mmol) in Acetonitril
(1,0 ml) wurde tropfenweise zu einer gerührten Lösung von 19R-Hydroxy-prostaglandin E2 (4 mg, 0,011 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(7 mg, 0,054 mmol) in Acetonitril zugegeben. Mehr Methyliodid (4,5
mg, 0,032 mmol) in Acetonitril wurde nach 6 h zugegeben und das Rühren wurde
12 h lang fortgesetzt (TLC-Überwachung).
Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser (5,0 ml) gelöscht und
mit Ethylacetat (2 × 10
ml) extrahiert, und die organische Phase wurde mit 5%igem Natriumhydrogencarbonat
(5 ml) und 0,5 M Chlorwasserstoffsäure (5 ml) gewaschen. Nach
Trocknen mit wasserfreiem Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt und der Rückstand
wurde auf Silicagel unter Verwendung von Ethylacetat : Aceton 1
: 1 und Aceton als Eluierungsmittel chromatographiert. Dies ergab
3,2 mg (72,7%) des Produkts als ein farbloses Öl: Rf =
0,17 (Ethylacetat : Aceton : Essigsäure 1 : 1 : 0,01) 1H-NMR (CDCl3) δ 1,25
(d, 3H), 1,5–1,7
(m, 8H), 2,1–2,6
(mm, 9H), 3,7 (s, 3H), 3,8 (m, 1H), 4,1 (m, 1H), 4,2 (m, 1H), 5,3–5,5 (dm,
2H), 5,6–5,8
(dm, 2H).
-
Synthese von 20-OH-Prostaglandin
E2-methylester
-
Das im Handel erhältliche 20-Hydroxy-PGE2 (Cayman Chemicals, Ann Arbor, Michigan)
(2,0 mg, 0,0054 mmol) wurde in Acetonitril (2,0 ml) mit Methyliodid
(4,6 mg, 0,0327 mmol) in Anwesenheit von N,N-Diisopropyl-ethylamin
(3,5 mg, 0,027 mmol) verestert. Das Reaktionsgemisch wurde bei Raumtemperatur
10 h lang gerührt
(TLC-Überwachung,
Silicagel, Ethylacetat). Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser (3,0
ml) gelöscht
und mit Ethylacetat (2 × 10
ml) extrahiert. Die organische Schicht wurde im Vakuum aufkonzentriert
und das zurückbleibende Öl wurde
auf Silicagel unter Verwendung von Ethylacetat : Aceton 1 : 0,5
als Eluierungsmittel chromatographiert; Rf =
0,38 (Silicagel, Ethylacetat : Aceton 1 : 1).
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PGE1-Isopropylester,
18 RS-Hydroxy-PGE2-methylester, 19R-Hydroxy-PGE2-methylester
und 20-Hydroxy-PGE2-methylester wurden in
0,5% Polysorbat-80 gelöst
als eine Vorratslösung
und in 0,5% Polysorbat-80 auf die geeigneten Konzentrationen verdünnt.
-
Pharmakologische
Experimente
-
Menschliches kavernöses Penisgewebe
würde frisch
von chirurgischen Eingriffen erhalten, und repräsentative Gewebeproben wurden
in Bädern
für glattes
unwillkürliches
Muskelgewebe, die eine modifizierte Kreb-Lösung, bestehend aus 119 mM
NaCl, 4,6 mM KCl, 1,2 mM MgCl2, 1,2 mM NaH2PO4, 15 mM NaHCO3, 1,5 mM CaCl2 und
11 mM Glukose, enthielten, befestigt. Die Lösung enthielt auch Indomethacin
in einer Endkonzentration von etwa 3 μM. Die Lösung wurde kontinuierlich von
95% O2 und 5% CO2 durchsprudelt,
und die Temperatur wurde bei 37°C
gehalten. Die Gewebepräparate
wurden mit einer 500 mg entsprechenden Kraft gedehnt, und sie erhielten
einen Kontaktionstonus durch die Zugabe von Norepinephrin in einer
Konzentration von 10–6 M. Dann wurden durch
Zugabe kumulativ wachsender Konzentrationen des Prostaglandin-Analogen in
routinemäßiger Weise
zu dem Bad Konzentration-Wirkung-Kurven
erstellt. Die entspannende Wirkung wurde durch Vergleich mit derjenigen
von Carbachol in demselben Präparat
normiert. PGE1 bzw. 19R-OH-PGE2 wurden
als Säuren
verwendet.
-
Zum Studium der Wirkung von PGE1 und 19R-OH-PGE2 auf
das Penis-Gefäßsystem
wurden Penis-Blutgefäße des Kaninchens
isoliert und als Ringsegmente in einem kleinen Gefäßmyographen
(J. P. Trading, Dänemark),
der eine aus 119 mM NaCl, 4,7 mM KCl, 1,5 mM CaCl2,
1,17 mM MgSO4, 1,18 mM KH2PO4, 25 mM NaHCO3,
0,027 mM EDTA und 11 mM Glucose bestehende Lösung enthielt, befestigt. Die
Lösung
enthielt auch Indomethacin in einer Endkonzentration von etwa 3 μM und wurde
kontinuierlich von 95% O2 und 5% CO2 durchsprudelt. Die Temperatur wurde konstant
bei 37°C
gehalten. Die Gefäße wurden
gedehnt und dann unter Verwendung von 10–6 M
Norepinephrin vorkontrahiert, und die gefäßentspannende Wirkung der Prostaglandin-Analogen wurde
normiert, indem sie mit derjenigen von Papaverin in demselben Präparat verglichen
wurde. Kumulative Konzentration-Wirkung-Kurven wurden für die Analogen
erstellt.
-
Die gefäßerweiternde Wirkung der Prostaglandin-Analogen
wurde in der Ratte ebenfalls studiert, indem die blutdruckverringernde
Wirkung registriert wurde. Dies ist ein relevantes in vitro-Modell,
um zu zeigen, dass eine allgemeine gefäßerweiternde Wirkung zum Hervorrufen
einer Erektion von Wichtigkeit ist, da zum Erzielen einer Erektion
eine Gefäßerweiterung
im Penis erforderlich ist. Die Ratten wurden mit einem Gemisch aus
Ketamin und Xylazin narkotisiert und die Prostaglandin-Analogen
wurden intravenös
infundiert. Der Blutdruck wurde kontinuierlich in einer Oberschenkelarterie
registriert. Jedes Analoge wurde in 3 sich steigernden Dosierungen
in dasselbe Tier infundiert. Für
keine der Verbin dungen wurde gefunden, dass sie irgendeine signifikante
Wirkung auf die Herzfrequenz hätte,
und daher spiegelt die unverzügliche
Verringerung des arteriellen Blutdrucks eine akute gefäßerweiternde
Reaktion auf die getesteten Prostaglandin-Analogen wieder. In allen
Experimenten war die Verringerung des Blutdrucks vorübergehend
und der Blutdruck stieg unmittelbar nach Beendigung der Infusion
an. Die Analogen wurden für
die Experimente sowohl als Ester als auch als Säuren verwendet.
-
Die Reizwirkung der Prostaglandin-Analogen
wurde unter Verwendung eines Verhaltensmodells an Katzen getestet.
Bei diesem Modell wird die Reizwirkung auf das Auge durch Registrieren
des Grads des Schließens
des Augenlids und des Verhaltens der Tiere studiert. Verbindungen,
die im Auge Beschwerde und Schmerz verursachen, veranlassen die
Tiere, ihre Augen zu schließen.
Die Analogen wurden als Carbonsäureester,
um die Bioverfügbarkeit
zu erhöhen,
als eine Einzeldosis bei verschiedenen Dosismengen örtlich auf das
Auge aufgebracht. Die Tiere wurden dann für mehrere Stunden in regelmäßigen Intervallen
verfolgt. Jede Verbindung und Dosis wurde an einer Gruppe von 3
bis 6 Katzen getestet. Mindestens 3 Tage vergingen zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Tests an denselben Tieren. Es wurde eine willkürliche Skala
von 0 (Fehlen von Reizung) bis 3 (ausgeprägte Reizung) mit halben Schritten
verwendet.
-
Die entspannende Wirkung von PGE1 und 19R-OH-PGE2 auf
das menschliche kavernöse
Penisgewebe ist in Tabelle I gezeigt. Man kann sehen, dass PGE1 und 19R-OH-PGE2 etwa
gleich wirkungsvoll und mit Carbachol vergleichbar waren, jedoch
PGE1 war geringfügig wirksamer als 19R-OH-PGE2. Da 19R-OH-PGE2 ein selektiver
EP2-Rezeptor-Agonist ist, zeigt diese Entdeckung,
dass der EP2-Rezeptor für das meiste der entspannenden
Wirkung von PGE1 verantwortlich ist. Außerdem ist
in 1 demonstriert, dass
die Konzentration-Wirkung-Kurven
von PGE1 und 19R-OH-PGE2 parallel
sind und sich nur um einen Faktor von etwa 2 bis 3 unterscheiden,
d. h., das letztere Analoge ist etwa 1/2 bis 1/3 so wirksam wie
das erstere.
-
Tabelle
I. Entspannung von menschlichem Corpus Cavernosum-Gewebe, erzeugt
durch Prostaglandine im Vergleich zu Carbachol (10
–6 M).
(Mittel ± SEM)
-
Die gefäßerweiternde Wirkung von PGE1 und dem EP2-Rezeptor-Agonisten
19R-OH-PGE2 auf Kaninchen-Penisblutgefäße ist in 2 demonstriert. Man kann
sehen, dass die zwei Prostaglandine dieselbe Effizienz beim Hervorrufen
einer Gefäßerweiterung
hatten und auch etwa gleich wirksam waren. Dies demonstriert darüber hinaus,
dass der EP2-Rezeptor das meiste der gefäßerweiternden
Wirkung von PGE1 vermittelt. Die gefäßerweiternde
Wirkung aller Prostaglandin-Analogen, wie sie in der Ratte durch
Untersuchung der unverzüglichen
Verringerung des Blutdrucks bei intravenöser Infusion studiert wurde,
ist in Tabelle II vorgelegt. Wie man in der Tabelle sehen kann,
verringerten PGE1 und die drei Hydroxy-substituierten
PGE2-Analogen in der narkotisierten Ratte
effektiv den Blutdruck, was eine akute gefäßerweiternde Reaktion demonstriert.
-
Tabelle
II. Blutdruck-Verringerung in narkotisierten Ratten durch Prostaglandin-Analoge
mit agonistischer Wirkung auf den EP
2-Rezeptor.
(n = 3 für
jede Dosis; Mittel ± SEM)
-
- Blutdruck o
- Blutdruck vor Infusion
des Prostaglandin-Analogen.
-
Die Reizwirkungen der drei Prostaglandin-Analoge
und von PGE1, wie im Katzenauge studiert,
sind in Tabelle III vorgelegt. Alle drei Hydroxy-substituierten
PGE2-Analogen hatten signifikant weniger
Reizwirkung als PGE1-Isopropylester und
PGE1-Säure.
Am überraschensten
war, dass wir gefunden haben, dass sowohl 18RS-OH-PGE2-Methylester
als auch 19R-OH-PGE2-Methylester keine oder
merklich verringerte Reizwirkung hatten, selbst bei 1000-fach höheren Dosierungen
als PGE1-Isopropylester. Früher wurde
gezeigt, dass 19R-OH-PGE2 bei Kaninchen
kein Schließen
des Lids bewirkt, sondern eine Reizwirkung hervorruft, indem es ein
Anschwellen der Augenstrukturen hervorruft (Hall and Jaitly, 1977).
Wir fanden mit 19R-OH-PGE2 oder den anderen
Hydroxy-substituierten PGE2-Analogen keinen
Hinweis auf eine derartige Reizung im Katzenauge.
-
Zur Bestätigung, dass 19R-OH-PGE2-Methylester, der hydrophiler ist als PGE1-Isopropylester, tatsächlich in die Cornea und die
intraokulären
Teile des Auges eindringt, haben wir den intraokulären Druck
vor und eine Stunde nach örtlicher
Verabreichung des Prostaglandins am Auge bei drei Katzen unter Lokalanästhesie
gemessen. Der intraokuläre
Druck wurde durch Pneumatometrie gemessen. Ein Auge wurde mit der Testverbindung
behandelt und das andere Auge erhielt nur das Vehikulum. In den örtlich mit 19R-OH-PGE2-Methylester behandelten Augen sank der
intraokuläre
Druck von 16,3 +/– 0,9
mmHg auf 12,7 +/– 1,2
mmHg, während
er zu denselben Zeitpunkten in den Kontrollaugen 16,3 +/– 0,9 mmHg
und 15,7 +/– 0,7
mmHg betrug. Es ist wohl bekannt, dass Prostaglandine bei Katzen
den intraokulären
Druck verringern (Bito et al., 1989), und es kann daher als ein
Beweis dafür
hergenommen werden, dass das Arzneimittel in das Auge eingedrungen
ist. Darüber
hinaus ist aus Tabelle III auch ersichtlich, dass die PGE1-Säure,
die eine viel weniger lipophile Verbindung als die 18-, 19- und
20-Hydroxy-substituierten PGE2-Methylester-analogen
ist, signifikant mehr Reizung, und bei viel niedrigerer Dosis, als
die Hydroxy-substituierten
Analogen verursachte. Daher kann das Fehlen von Schmerz und Reizung
nach Verabreichung von 18 RS-OH-PGE2, 19R-OH-PGE2 und 20-OH-PGE2 nicht auf der Basis von erhöhter Hydrophilie
und schlechter Bioverfügbarkeit
erklärt
werden. Dementsprechend scheinen selektive EP2-Prostanoid-Rezeptor-Agonisten
insofern sehr vorteilhaft zu sein, als sie keine oder eine merklich
verringerte Reizwirkung zeigen.
-
Tabelle
III. Maximale Reizwirkung von Prostaglandin-Analogen, studiert an
Katzenaugen.
Die LogP-Werte wurden auf der Basis von Dünschichtchromatographie
mit PGF
2α-Isopropylester
als Referenz (logP 4,5) bestimmt. ie = Isopropylester, me = Methylester.
Maximale Reizung = 3. Mittel ± SEM
(n = 3–6).
-
Literaturstellen
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