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Hintergrund
dar Erfindung
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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Behandlungsmittel für
Keratin-Textilfasern (Fasern und Gegenstände, die ausschließlich oder
teilweise aus Keratin-Fasern zusammengesetzt sind) sowie ein Verfahren
zur Behandlung von Keratin-Fasern. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Zusammensetzung zur Behandlung von Keratin-Fasern, die ein
Urethan-Präpolymer-Hydrogensulfitsalz
enthält,
mit dem Keratin-Textilfasern und Gegenstände (nachstehend gelegentlich
kurz als "Fasern" bezeichnet) ohne
Beeinträchtigung
des Griffgefühls schrumpffest
ausgerüstet
werden können,
sowie ein Verfahren zur Behandlung von Fasern mit diesem Behandlungsmittel.
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Stand der
Technik
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Als schrumpffest ausrüstendes
Mittel (eine chemische Substanz, die eine Textilfaser gegenüber dem Schrumpfen
oder Einlaufen beim Waschen beständig
macht) für
Keratin-Fasern ist das von der Commonwealth Scientific and Industrial
Research Organisation (CSIRO) entwickelte sogenannte BAP (Bisulfit-Addukt von
Polyisocyanat) bekannt (vergl. JP-A-552-37900, JP-A-S51-82100, JP-A-S53-23879,
JP-B-S58-2972 und JP-B-S60-10054).
Diese Technik umfasst die Behandlung von als Substrat dienenden
Textilfasern oder Gegenständen
mit einer wäßrigen Lösung eines
Urethan-Präpolymer-Hydrogensulfitsalzes
und das anschließende
Behandeln der Fasern durch ein herkömmliches Trockenvernetzungsverfahren.
Diese Technik erlaubt auch Färbebetrieben
in der Innenstadt eine schrumpffeste Ausrüstung von Textilfasern.
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Diese herkömmliche BAP-Technik ergibt
zwar eine ausreichende schrumpffeste Wirkung, jedoch nimmt die Elastizität der behandelten
Fasern zu, so dass das von Natur aus gegebene besondere Griffgefühl von Keratin-Fasern
beeinträchtigt
wird und sich ein harter Griff ergibt. Außerdem kann diese Technik kaum
auf empfindliche weiche textile Gegenstände angewandt werden, so dass
die Anwendungsmöglichkeiten
eingeschränkt
sind.
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Aufgabe der
Erfindung
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Zur Überwindung der vorstehenden
Nachteile des Stands der Technik hat es sich die vorliegende Erfindung
zur Aufgabe gemacht, ein Behandlungsmittel für Keratin-Textilfasern bereitzustellen,
mit dem Keratin-Fasern ohne Beeinträchtigung des Griffgefühls schrumpffest
ausgerüstet
werden können.
Ferner soll ein entsprechendes Verfahren zur Behandlung von Keratin-Fasern
bereitgestellt werden.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Behandlungsmittel für Keratin-Textilfasern
umfasst ein Urethan-Präpolymeres,
welches folgende Bedingungen erfüllt:
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- (a) Es ist das Reaktionsprodukt eines von einem
dreiwertigen Alkohol abgeleiteten Polyols mit einer Isocyanatverbindung,
- (b) die durchschnittliche Anzahl an funktionellen Gruppen des
Polyols (a), bestimmt durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie,
beträgt
2,2–3,0,
- (c) das durchschnittliche Molekulargewicht (Zahlenmittel) des
Polyols (a) ist 8000–20000,
- (d) der Polyoxypropylengehalt des in (a) erwähnten Polyols ist 50– 100% (d.
h. der Anteil an Propylenoxid in dem dem Ausgangspolyetherpolyol
zugesetzten Alkylenoxid beträgt
50–100%),
- (e) die endständigen
Isocyanatgruppen wurden mit einem Hydrogensulfit verkappt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung
von Keratin-Textilfasern
umfasst das Abscheiden dieses Behandlungsmittels auf der Keratinfaser
und das Wärmebehandeln
der Faser.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Der in der vorliegenden Beschreibung
und in den beigefügten
Ansprüchen
verwendete Ausdruck "Keratin-Faser" bezeichnet alle
textilen Fasern und Gegenstände,
die entweder ausschließlich
oder teilweise aus derartigen Fasern zusammengesetzt sind, wie Wolle,
Angora, Kaschmir, Alpaka und Mohair.
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Das Ausgangspolyol zur Verwendung
bei der Herstellung des Urethan-Präpolymeren
ist ein Polyol, das aus einem trifunktionellen Alkohol hergestellt
worden ist. Die Verwendung eines di- oder monofunktionellen Alkohols
führt nicht
zur angestrebten schrumpffesten Wirkung, während die Verwendung eines
tetra- oder polyfunktionellen Alkohols zu einem harten Griff führt.
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Hinsichtlich des trifunktionellen
Alkohols, der erfindungsgemäß verwendet
werden kann, gibt es keine speziellen Beschränkungen. Somit umfasst der
trifunktionelle Alkohol übliche
Triole, wie Glycerin, Hexantriol, Trimethylolethan und Trimethylolpropan
und dergl. Neben diesen Triolen können auch Alkanolamine, wie
Triethanolamin, Triisopropanolamin, Tributanolamin und dergl., verwendet
werden.
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Das vorstehend erwähnte Polyetherpolyol
wird hergestellt, indem man einen derartigen trifunktionellen Alkohol
und ein Alkylenoxid der Additionspolymerisation unterwirft.
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Das vorstehend erwähnte Alkylenoxid
umfasst (ohne Beschränkung
hierauf) Ethylenoxid, Propylenoxid und Butylenoxid. Jedoch wird
Propylenoxid im Hinblick auf das Griffgefühl des fertigen Produkts, die schrumpffeste
Ausrüstung
und die Verfügbarkeit
bevorzugt.
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Die durchschnittliche Anzahl an funktionellen
Gruppen im als Ausgangsprodukt verwendeten Polyetherpolyol bei Bestimmung
durch 13C-NMR-Spektrometrie (J. Appl. Polym. Sci.,
Bd. 52 (1994), S. 1015–1022) soll
2,2–3,0
betragen. Liegt die Funktionalität
unter 2,2 so lässt
sich eine ausreichende schrumpffest ausrüstende Wirkung nicht erzielen.
Liegt die Funktionalität über 3,0,
so neigt die behandelte Faser zu einer Versteifung. Die bevorzugte
durchschnittliche Anzahl an funktionellen Gruppen beträgt 2,4–3,0 (Anspruch
2).
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Das Molekulargewichtsmittel des Ausgangspolyetherpolyols
beträgt
8000–20000.
Bei einem Wert unter 8000 ergibt sich ein hartes Griffgefühl. Bei
einem Molekulargewichtsmittel über
20000 entfaltet sich die schrumpffest ausrüstende Wirkung nicht vollständig. Das
bevorzugte Molekulargewichtsmittel des Ausgangspolyetherpolyols
beträgt
10000–20000
(Anspruch 4).
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Der Gehalt an Polyoxypropylen im
Ausgangspolyetherpolyol beträgt
50– 100%.
Bei einem Anteil an Polyoxypropylen von weniger als 50%, lassen
sich die drei Bedingungen in bezug auf die schrumpffest ausrüstende Wirkung,
das weiche Griffgefühl
und die Bereitstellung eines wässrigen
Systems (Behandlungsmittel auf Wasserbasis) nicht gleichzeitig erfüllen. Der
bevorzugte Bereich beträgt
70–100%.
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Das angestrebte Urethan-Präpolymere
wird durch Umsetzung des auf diese Weise erhaltenen Polyetherpolyols
mit einer Isocyanatverbindung erhalten.
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Hinsichtlich der verwendbaren Isocyanatverbindung
gibt es keine speziellen Beschränkungen.
Die Isocyanatverbindungen, die verwendet werden können, umfassen
einen breiten Bereich von organischen Polyisocyanaten, wie Tolylendiisocyanat
(TDI), Diphenylmethandiisocyanat (p-MDI), Polyphenylpolymethylpolyisocyanat
und andere flüssige
MDIs, polymeres MDI, Hexamethylendiisocyanat (HMDI), Xylylendiisocyanat (XDI),
Tetramethylxylylendiisocyanat (TMXDI) und Isophorondiisocyanat (IPDI)
und dergleichen. Wenn eine nicht-vergilbende Beschaffenheit ein
wichtiges Qualitätsmerkmal
darstellt, werden aliphatische Isocyanatverbindungen, wie HMDI,
alicyclische Isocyanatverbindungen, wie IPDI, und aromatische Isocyanatverbindungen,
wie XDI und TMXDI, bevorzugt.
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Anschließend werden die freien Isocyanatgruppen
des erhaltenen Urethan-Präpolymeren
mit einem Hydrogensulfit blockiert. Diese Blockierungsreaktion kann
nach einer bekannten Technik unter Verwendung einer wässrigen
Lösung
eines Hydrogensulfits von geeigneter Konzentration durchgeführt werden.
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Das Hydrogensulfit, das zum Blockieren
von terminalen Isocyanatgruppen verwendet werden kann, umfasst,
ohne Beschränkung
hierauf, Natriumhydrogensulfit, Kaliumhydrogensulfit und Ammoniumhydrogensulfit.
Die Verwendung beliebiger anderer Blockierungsmittel, die sich von
einem Hydrogensulfit unterscheiden, z. B. organische Oxime, Phenolverbindungen
und dergl. sind nicht dazu in der Lage, eine ausreichende schrumpffeste
Wirkung zu erzielen.
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Der Gehalt des Präpolymeren an freiem NCO vor
der Hydrogensulfit-Blockierung
ist nicht kritisch, beträgt
aber vorzugsweise 0,45–1,8
Gew.-%. Im Fall
eines NCO-Gehalts von weniger als 0,45 Gew.-%, ist die Herstellung
des Urethan-Präpolymeren
tendenziell schwierig. Wenn andererseits die Obergrenze von 1,8 Gew.-% überschritten
wird, so neigt das Griffgefühl
der behandelten Faser zu einer in gewissem Umfang unbefriedigenden
Beschaffenheit, obgleich die schrumpffeste Wirkung nicht wesentlich
beeinträchtigt
ist. Das Polyetherpolyol und das organische Polyisocyanat werden
in einem geeigneten Verhältnis
umgesetzt. Das Molverhältnis
NCO/aktiver Wasserstoff kann gemäß dem bekannten
Verfahren frei über
einem Wert von 1,0 gewählt
werden. Die Umsetzung wird bei einer Temperatur von 30–130°C für eine Zeitspanne
von 30 Minuten bis 50 Stunden durchgeführt. Auf diese Weise lässt sich
ein Urethan-Präpolymeres
mit einem Gehalt an freien Isocyanatgruppen in einem Anteil von
0,45–1,8
Gew.-% erhalten (Anspruch 4).
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Die Herstellung des Urethan-Präpolymeren
kann in Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt werden,
jedoch kann in Abhängigkeit
von der angestrebten Viskosität
des Urethan-Präpolymeren
ein Lösungsmittel,
das sich gegenüber
dem Isocyanat inert verhält
und zur Lösung
des Urethan-Präpolymeren
in der Lage ist, verwendet werden. Zu derartigen Lösungsmitteln
gehören
Dioxan, Methylethylketon, N,N'-Dimethylformamid,
Tetrahydrofuran, N-Methyl-2-pyrrolidon, Toluol und Propylenglycolmonomethyletheracetat,
um nur einige zu erwähnen.
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Die auf diese Weise hergestellte
Urethanverbindung stellt ein stabiles, in Wasser lösliches,
thermoreaktives Urethan-Textilbehandlungsmittel
dar.
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Die Technik zur Abscheidung des erfindungsgemäßen Behandlungsmittels
auf einer als Substrat dienenden Textilfaser oder einem textilen
Gegenstand umfasst das Eintauchen in eine wässrige Lösung des Behandlungsmittels,
das Besprühen
mit der Lösung
und das Beschichten mit der Lösung.
Die Behandlung, die zur Harzbildung (Polyurethan-Harzbildung) des
Behandlungsmittels nach der Abscheidung herangezogen wird, umfasst
das Trockenhärtungsverfahren
und das Dampfhärtungsverfahren.
Die Behandlungstemperatur und die Behandlungszeit sind nicht kritisch,
betragen aber beispielsweise 100–160°C bzw. 1–5 Minuten.
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Die vorerwähnten Bedingungen für das Ausgangspolyol
zur erfindungsgemäßen Herstellung
des Urethan-Präpolymeren
bedeuten folgendes:
- (1) Um die Elastizität des gebildeten
Harzes zu verringern, wird erfindungsgemäß ein Polyetherpolyol mit einem
Molekulargewicht verwendet, das über
dem Wert des vorerwähnten
CSIRO-Patents liegt. Die auf diese Weise behandelte Keratin-Faser
weist ein weiches Griffgefühl
auf und behält
das naturgegebene Griffgefühl
der als Substrat dienenden Keratin-Faser.
- (2) Die kritische Kontrolle der durchschnittlichen Anzahl der
funktionellen Gruppen im Ausgangspolyol gemäß der hier gegebenen Definition
ergibt eine schrumpffest ausrüstende
Wirkung, die gleichwertig mit der durch die herkömmliche BAP-Behandlung erzielten
Wirkung ist.
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Jedoch wurden bei Verwendung eines
Polyetherpolyols mit einem hohen Molekulargewicht (insbesondere über 5000)
die nachstehend aufgeführten
Schwierigkeiten festgestellt.
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Das übliche Polyetherpolyol wird
unter Verwendung eines Alkalimetalls hergestellt. Dabei führt die Umsetzung
zu einem als Nebenprodukt gebildeten ungesättigten Monoether, was auf
die Isomerisierung von Propylenoxid während der Umsetzung zurückzuführen ist,
so dass der monofunktionelle ungesättigte Monoether und der bifunktionelle
Polyether in dimerer Form als Verunreinigungen auftreten. Je höher daher
das Molekulargewichtmittel ist, desto geringer ist die Funktionalität des Polyetherpolyols.
Um der Substratfaser eine ausreichende schrumpffeste Beschaffenheit
zu verleihen, ist die Harzbildung des Behandlungsmittels wesentlich.
Somit kann erfindungsgemäß ein Polyetherpolyol
mit einem derart hohen Molekulargewicht nicht verwendet werden.
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Kürzlich
wurde jedoch ein Katalysator entwickelt, der nicht zur Bildung des
ungesättigten
Monoesters als Nebenprodukt führt.
Somit sind nunmehr hochmolekulare Polyetherpolyole verfügbar, die
frei von den vorerwähnten
Nachteilen sind (vergl. z. B. JP-H2-265921).
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Ferner wurde es möglich, die durchschnittliche
Anzahl der funktionellen Gruppen durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
zu kontrollieren, um eine stabile Entwicklung der schrumpffesten
Beschaffenheit zu gewährleisten
(J. Appl. Polym. Sci., Bd. 52 (1994), S. 1015–1022).
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Erfindungsgemäß lassen sich Keratin-Fasern
in zuverlässiger
und erfolgreicher Weise schrumpffest ausrüsten. Außerdem lässt sich das naturgegebene
Griffgefühl
von Keratin-Fasern, das durch die herkömmliche BAP-Behandlung beeinträchtigt wurde,
nunmehr in vollem Umfang aufrechterhalten.
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Beispiele
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Herstellungsbeispiel 1
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400 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,4, Molekulargewichtsmittel
8000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 25 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen freien NCO-Gehalt von 1,5% auf. Anschließend wurden
55 Teile einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C gerührt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 2350 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Herstellungsbeispiel 2
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450 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,5, Molekulargewichtsmittel
10000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 22,3 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,2% auf. Sodann wurden 47 Teile einer
30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfat zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 2630 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Herstellungsbeispiel 3
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500 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,2, Molekulargewichtsmittel
20000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 6,3 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 0,65% auf. Sodann wurden 40
Teile einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 2830 Teilen Wasser verdünnt. Man
erhielt eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15%.
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Herstellungsbeispiel 4
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400 Teile eines Glycerin-Propylenoxid/Ethylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,8, Molekulargewichtsmittel
10000, PO-Gehalt 60%) wurden mit 20,2 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,2% auf. Sodann wurden 42 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 2340 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Herstellungsbeispiel 5
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400 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,4, Molekulargewichtsmittel
8000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 30 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 2,0% auf. Sodann wurden 73 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C gerührt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 2360 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Herstellungsbeispiel 6
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400 Teile eines Trimethylolpropan-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,4, Molekulargewichtsmittel
8000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 30 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,5% auf. Sodann wurden 41 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 1770 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
1
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100 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,7, Molekulargewichtsmittel
3000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 16,8 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 3,6% auf. Sodann wurden 40,5
Teile einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 427 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 20% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
2
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320 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,2, Molekulargewichtsmittel
5000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 32 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 2,3% auf. Sodann wurden 67 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C gerührt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 1340 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 20% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
3
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300 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,8, Molekulargewichtsmittel
5000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 30 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 2,3% auf. Sodann wurden 65 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C gerührt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 1255 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 20% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
4
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500 Teile eines Glycerin-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 1,7, Molekulargewichtsmittel
8000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 25 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,5% auf. Sodann wurden 55 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C gerührt. Dieses
Reaktionsgemisch wurde mit 2350 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
5
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400 Teile eines Glycerin-Propylenoxid/Ethylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,8, Molekulargewichtsmittel
10000, PO-Gehalt 35%) wurden mit 20,2 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,2% auf. Sodann wurden 40 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 2340 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
6
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450 Teile eines Ethylenglycol-Propylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 1,4, Molekulargewichtsmittel
8000, PO-Gehalt 100%) wurden mit 38 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,0% auf. Sodann wurden 39 Teile
einer 30%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogensulfit zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 45°C
gerührt.
Dieses Reaktionsgemisch wurde mit 2473 Teilen Wasser verdünnt, wodurch
man eine durchscheinende, viskose, anionblockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 15% erhielt.
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Vergleichsherstellungsbeispiel
7
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500 Teile eines Glycerin-Propylenoxid/Ethylenoxid-Additionspolymeren
(durch quantitative 13C-NMR-Spektrometrie
bestimmte durchschnittliche Funktionalität 2,9, Molekulargewichtsmittel
8000, PO : EO-Gehalt 50 : 50 (Gew.-%)) wurden mit 32 Teilen Hexamethylendiisocyanat
versetzt. Eine Umsetzung wurde 2 Stunden bei 100°C durchgeführt. Das erhaltene Urethan-Präpolymere
wies einen Gehalt an freiem NCO von 1,5% auf. Sodann wurden 19 Teile
Butanoxim zugegeben. Das Gemisch wurde 60 Minuten gerührt. Dieses Reaktionsgemisch
wurde mit 2110 Teilen Wasser verdünnt, wodurch man eine durchscheinende,
viskose, nicht-ionisch blockierte, wässrige Urethan-Präpolymerlösung mit
einem Harzgehalt von 20% erhielt.
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Beispiele 1–6 und Vergleichsbeispiele
1–7
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Harzbehandlungszusammensetzungen
wurden durch Vermischen von 6 Teilen einer 5%-igen wässrigen
Lösung
von Natriumhydrogencarbonat mit dem Äquivalent von 5% nicht-flüchtigen
Bestandteilen der in den vorstehenden Herstellungsbeispielen 1–6 und Vergleichsherstellungsbeispielen
1–7 erhaltenen
thermoreaktiven Urethan-Behandlungsmittel
hergestellt. Anschließend
wurden textile Werkstoffe aus 100% Wolle in diese Harzbehandlungszusammensetzungen
getaucht und durch Auspressen entwässert. Sodann wurden die Werkstoffe
erneut in die gleichen Zusammensetzungen getaucht und ausgepresst
(Pressrate 70%). Anschließend
wurden die jeweiligen Werkstoffe 3 Minuten in einem Warmluftstrom
bei 120°C
getrocknet und einer weiteren 2-minütigen Wärmebehandlung bei 130°C unterzogen.
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Die auf diese Weise behandelten Werkstoffe
wurden bezüglich
ihrer Schrumpffestigkeit (angegeben als Verringerung der Fläche beim
Waschen mit einer Haushaltswaschmaschine) und ihres Griffgefühls (instrumentelle
Bewertung unter Verwendung des Handle-O-Meter-Geräts Nr. 226,
Yasuda Precision Machinery Co.) und organoleptisch durch ein Bewertungsteam)
bewertet. Die Ergebnisse wurden verglichen. Die Ergebnisse sind
in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
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- Ausgangspolyol
- Gly = Glycerin, TMP
= Trimethylolpropan, EG = Ethylenglycol
- Blockierungsmittel
- HS = Hydrogensulfit,
BO = Butanoxim
- Schrumpffestigkeit
- bestimmt in einem
mittleren 20 cm × 20
cm-Bereich eines Werkstoffes der Abmessungen 30 cm × 30 cm
- Waschbedingungen
- Verfahren JIS L0217
103 (20 Zyklen)
- Bewertungsverfahren
- Verkleinerung der
Fläche
- Griffgefühl
- Gerät: Handle-O-Meter
Nr. 226 (Yasuda Precision Machinery Co.)
- Probe
- 20 cm × 20 cm
- Messverfahren
- Mittelwert der Ergebnisse
von 2 Längsmessungen
und 2 Quermessungen
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Organoleptische Bewertung
des Griffgefühls
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Der textile Werkstoff (Viyella-Bindung,
100% Wolle), der mit der im Vergleichsherstellungsbeispiel 1 erhaltenen
Zusammensetzung behandelt worden war, wurde als Referenzkontrolle
herangezogen. Die behandelten Werkstoffe wurden von 12 Testern nach
den folgenden. Bewertungskriterien bewertet. Die Mittelwerte wurden
berechnet.
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Bewertung
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- 5: erheblich weicher als die Referenzkontrolle
- 4: geringfügig
weicher als die Referenzkontrolle
- 3: ebenso weich wie die Referenzkontrolle
- 2: geringfügig
härter
als die Referenzkontrolle
- 1: erheblich härter
als die Referenzkontrolle
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Aus den vorstehenden Ergebnissen
ist ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Behandlungsmittel nicht
nur eine Schrumpffestigkeitswirkung ergibt, die mit der Wirkung
der herkömmlichen
BAP-Behandlung vergleichbar ist, sondern auch ein ebenso weiches
Griffgefühl
wie der textile Ausgangswerkstoff ergibt, wobei die letztgenannte
Wirkung durch die herkömmliche
BAP-Behandlung nie erreicht werden konnte. Der hier verwendete Ausdruck "Griffgefühl" bedeutet insbesondere
den "Biegegriff" in der Bedeutung,
wie er in Fiber Characteristics Evaluation Research Committee (Herausgeber):
Handbook of Fiber Metrics (Sen-I Keisoku Binran), S. 185–199, Textile
Machinery Society of Japan (1975) verwendet wird.