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Die vorliegende Erfindung betrifft
gewisse 16-Hydroxy-11-(substituiertes
Phenyl)-estra-4,9-dien Derivate, Verfahren zu deren Herstellung,
pharmazeutische Formulierungen, die diese enthalten, und deren Verwendung
in medizinischer Therapie, vor allem in der Behandlung oder Prophylaxe
von Glucocorticoid-abhängigen Krankheiten.
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US Patent No. 5,089,635 offenbart
gewisse 13-Alkyl-11β-phenylgonane
mit antigestagener und antiglucocorticoider Wirksamkeit. Die Europäische Patentbeschreibung
No. 0,057,115 offenbart 19-Nor
Steroide und 19-Nor-D-homo Steroide mit antiglucocorticoider Aktivität.
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Eine Anzahl von 16-Hydroxy-11-(substituiertes
Phenyl)-estra-4,9-dien
Derivaten wurde nun gefunden, die eine äusserst selektive Affinität zu Gluccorticoid
Rezeptoren haben und wirksame in vivo antiglucocorticoide Aktivität haben.
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Dementsprechend stellt die vorliegende
Erfindung Verbindungen der Formel I bereit
worin R
1 C
1-6Alkyl, C
3-6Cycloalkyl,
C
1-6Alkoxy, Triflat, Pyridyl oder Phenyl
bedeutet, wobei die Phenylgruppe gegebenfalls mit einem oder mehreren
Substituenten ausgewählt
von Cyano, Halogen und C
1-4Alkyl substituiert ist,
R
2 Wasserstoff, C
1-6Alkyl,
1-Oxo-C
1-6alkyl oder Carboxy-1-oxo-C
1-6 alkyl bedeutet;
R
3 Wasserstoff,
Halogen, gegebenfalls mit einem oder mehreren Substituenten ausgewählt von
C
1-6Alkoxy und Halogen substituiertes C
1-6Alkyl bedeutet;
R
4 Wasserstoff,
C
1-6Alkyl, 1-Oxo-C
1-6alkyl
oder Carboxy-1-oxo-C
1-6 alkyl bedeutet;
und
X (H, OH), O oder NOH bedeutet;
oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz oder Solvat davon.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
die 16-Hydroxy-11-(substituiertes
Phenyl)-estra-4,9-dien Derivate der Formel I, worin:
- 1. R1 bedeutet Phenyl, Triflat oder
C1-6Alkyl, zum Beispiel t-Butyl, Isopropyl
oder Methyl.
- 2. R2 bedeutet Wasserstoff.
- 3. R3 bedeutet Wasserstoff, Halogen,
zum Beispiel Chloro, C1-6 Alkyl, zum Beispiel
Methyl, Ethyl, Propyl oder t-Butyl, gegebenfalls mit C1-6Alkoxy
substituiert, wie zum Beispiel Methoxy.
- 4. R4 bedeutet Wasserstoff oder Methyl.
- 5. X bedeutet O.
- 6. R1, R2, R3, R4 und X sind
wie in den obigen Punkten 1 bis 5 definiert oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz oder Solvat davon.
- 7. R1 bedeutet C1-6Alkyl,
C3-6Cycloalkyl, Triflat oder Phenyl; R2 bedeutet Wasserstoff, C1-6Alkyl, 1-Oxo-C1-6alkyl oder Carboxy-1-oxo-C1-6alkyl;
R3 bedeutet Wasserstoff, Halogen oder C1-6Alkyl, gegebenenfalls substituiert mit
einem oder mehreren Substituenten ausgewählt von C1-6Alkoxy
und Halogen; R4 bedeutet Wasserstoff, C1-6Alkyl, 1-Oxo-C1-6alkyl
oder Carboxy-1-oxo-C1-6alkyl; und X bedeutet
(H, OH), O oder NOH; oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat davon.
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Weitere Beispiele der obengenannten
Verbindungen der Formel I umfassen die Beispiele 1 bis 4.
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Wie hierin verwendet bedeutet der
Begriff Alkyl eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe. Solche Alkylgruppen
umfassen Methyl, Ethyl, i-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, s-Butyl, t-Butyl,
n-Pentyl, Isopentyl,
Neopentyl, n-Hexyl, Isohexyl und Neohexyl. Der Bezug auf Cycloalkyl
umfasst Cyclopropyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl.
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Der Begriff Alkoxy besitzt die Bedeutung
wie sie von einem Fachmann verstanden würde und umfasst geradkettige
und verzweigte Ketten. Beispiele von Alkoxygruppen umfassen Methoxy
und Ethoxy. Bevorzugte Alkoxygruppen umfassen C1-4Alkoxy.
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Der Begriff Halogen umfasst Chloro,
Bromo, Fluoro und Iodo.
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Triflat bedeutet Trifluoromethansulfonat.
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1-Oxo-C1-6alkyl
oder Carboxy-1-oxo-C1-6alkyl Gruppen umfassen
1-Oxo-methyl, 1-Oxo-ethyl, 1-Oxo-propy1,
3-Carboxy-1-oxopropyl, 3-Carboxy-1-oxobutyl
und 3-Carboxy-1-oxopentyl.
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Bevorzugte Beispiele von R1 sind Phenyl und C1-6Alkyl,
zum Beispiel t-Butyl (1,1-Dimethylethyl), Isopropyl (1-Methylethyl)
oder Methyl, am meisten bevorzugt t-Butyl und Phenyl.
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R2 bedeutet
vorzugsweise Wasserstoff.
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Bevorzugte Beispiele von R3 umfassen C1-6Alkyl,
am meisten bevorzugt Methyl.
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R4 bedeutet
vorzugsweise Wasserstoff oder C1-6Alkyl,
insbesondere Methyl.
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X bedeutet vorzugsweise O.
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Bevorzugte Verbindungen der Formel
I umfassen diejenigen worin R1 Phenyl oder
C1-6Alkyl, zum Beispiel t-Butyl, Isopropyl
oder Methyl, bedeutet; R2 Wasserstoff bedeutet;
R3 C1-6Alkyl, insbesondere
Methyl, bedeutet; R4 Wasserstoff oder C1-6Alkyl, insbesondere Methyl, bedeutet;
und X O bedeutet; oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder Solvat davon.
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Besonders bevorzugte 16-Hydroxy-11-(substituiertes
Phenyl)estra-4,9-dien Derivate der Formel I umfassen:
(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
(11β,16α,17β)-11-(4-Isopropylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
(11β,16α,17β)-11-(4-Methylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
(11β,16α,17β)-11-(1,1'-Biphenyl-4-yl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
(11β,16α,17β)-16,17-Dihydroxy-11-[4-(trifluoromethylsulfonyl)oxy]phenyl]-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat davon.
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Für
eine therapeutische Anwendung bedeuten Salze der Verbindungen der
Formel I diejenigen, worin das Gegenion pharmazeutisch verträglich ist.
Salze von Säuren
und Basen, die pharmazeutisch nicht verträglich sind, können jedoch
ebenfalls Anwendung finden, zum Beispiel in der Herstellung oder
Reinigung einer pharmazeutisch verträglichen Verbindung. Alle Salze,
ob pharmazeutisch verträglich
oder nicht, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingeschlossen.
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Salze gemäss der Erfindung umfassen Ammoniumsalze,
Alkalimetallsalze, wie zum Beispiel diejenigen von Natrium oder
Kalium, Alkalierdmetallsalze, wie zum Beispiel diejenigen von Kalzium
und Magnesium, Salze mit organischen Basen, wie zum Beispiel Dicyclohexylamin
und N-Methyl-D-glucamin, und Salze mit Aminosäuren, wie zum Beispiel Arginin
und Lysin.
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Solvate gemäss der Erfindung umfassen Hydrate.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung
werden Verbindungen der Formel I und deren pharmazeutisch verträglichen
Salze oder Solvate zur Verwendung in einer Therapie, insbesondere
in der Behandlung oder Prophylaxe von Glucocorticoid-abhängigen Krankheiten
oder Symptomen, wie zum Beispiel dem Cushing Syndrom, Diabetes,
Glaukoma, Schlafstörungen,
Depression, Angst, Artheriosklerose, Bluthochdruck, Fettleibigkeit,
Osteoporose, Abhängigkeit
und die Behandlung der Entzugserscheinungen bei Drogenmissbrauch,
zum Beispiel Narkotika, Kokain und Alkohol, bereitgestellt. Die
Verbindungen finden ebenfalls in der Behandlung von neurodegenerativen
Krankheiten, wie zum Beispiel Alzheimers, und psychotische Störungen,
wie zum Beispiel Schizophrenie, Manie, Hyperaktivität, Drogenmissbrauch,
Emesis und Schizophrenie-ähnlichen
Störungen
ihre Anwendung.
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Die Verbindungen der Formel I und
deren pharmazeutisch verträglichen
Salze oder Solvate und insbesondere die hierin zuvor beschriebenen,
bevorzugten Verbindungen sind in der Behandlung von Depression von
Nutzen.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Tieres, zum Beispiel eines
Säugetieres
einschliesslich eines Menschen, das unter einer Glucocorticoid-abhängigen Krankheit
leidet oder anfällig
ist, darunter zu leiden, einschliesslich jeglicher der hierin zuvor
genannten Krankheiten oder Symptome, das die Verabreichung einer
wirksamen Menge einer Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes oder Solvates davon umfasst.
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In einem weiteren Aspekt stellt die
vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verbindung der Formel
I oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates
davon zur Herstellung eines Medikamentes zur Behandlung oder Prophylaxe
jeglicher der hierin zuvor genannten Krankheiten oder Symptome bereit.
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Die Menge einer Verbindung der Formel
I oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates
davon, hierin ebenso als Wirkstoff bezeichnet, die notwendig ist,
um einen therapeutischen Effekt zu erzielen, hängt natürlich von der bestimmten Verbindung,
der Verabreichungsweise, dem Alter und Kondition des Empfängers und
der bestimmten, zu behandelnden Störung oder Krankheit ab.
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Eine geeignete, tägliche Dosis für jegliche
der hierin zuvor genannten Störungen
wird sich im Bereich von 0.001 bis 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht
des Empfängers
(z. Bsp. eines Menschen) pro Tag, vorzugsweise im Bereich von 0.01
bis 20 mg pro Kilogramm Körpergewicht
pro Tag und am meisten bevorzugt im Bereich von 0.1 bis 10 mg pro
Kilogramm Körpergewicht
pro Tag bewegen. Die gewünschte
Dosis kann in Form von einer, zwei, drei, vier, fünf oder
mehr Subdosen, die zu geeigneten Intervallen während des Tages verabreicht
werden, dargestellt werden.
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Während
die Möglichkeit
besteht, den Wirkstoff alleine zu verabreichen, wird er vorzugsweise
als pharmazeutische Formulierung dargestellt. Dementsprechend stellt
die vorliegende Erfindung ferner eine pharmazeutische Formulierung
umfassend eine Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch
verträglichen Salzes
oder Solvates davon zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
davon und gegebenenfalls anderen therapeutischen Mitteln bereit.
Der Träger
muss „verträglich" sein, was bedeutet,
dass er mit den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel
ist und für
die Empfänger
von diesen nicht schädlich ist.
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Formulierungen umfassen diejenigen,
die für
eine orale, rektale, nasale, topische (einschliesslich transdermale,
bukkale und sublinguale), vaginale oder parenterale (einschliesslich
subkutane, intramuskuläre, intravenöse, intradermale
und intravitreale) Verabreichung geeignet sind. Die Formulierungen
können
mittels jeglicher auf dem Gebiet der Pharmazie wohlbekannter Verfahren
hergestellt werden, zum Beispiel unter Verwendung von Verfahren
wie diejenigen in Gennaro et al., Remington's Pharmaceutical Sciences (18th Ed., Mack
Publishing company, 1990, siehe insbesondere Teil 8: Pharmaceutical
Preparations and Their Manufacture) beschrieben. Solche Verfahren
umfassen den Schritt des in Verbindung-Bringens des Wirkstoffs mit
dem Träger,
der einen oder mehrere zusätzliche
Bestandteile darstellt. Solche zusätzlichen Bestandteile umfassen die
in Fachkreisen gebräuchlichen,
wie zum Beispiel Füller,
Bindemittel, Verdünnungsmittel,
Sprengmittel, Gleitmittel, Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Benet zungsmittel.
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Für
eine orale Verabreichung geeignete Formulierungen können in
diskreten Einheiten, wie zum Beispiel Pillen, Tabletten oder Kapseln,
wobei jede eine vorbestimmte Menge des aktiven Bestandteils enthält; als Pulver
oder Granulat; als Lösung
oder Suspension dargereicht werden. Der Wirkstoff kann ebenso als
Bolus oder Paste dargereicht werden oder in Liposomen enthalten
sein.
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Formulierungen für eine rektale Verabreichung
können
als Zäpfchen
oder Enema dargereicht werden.
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Für
eine parenterale Administration umfassen geeignete Formulierungen
wässrige
und nicht-wässrige,
sterile Injektionen. Die Formulierungen können als Einheitsdosen oder
Multidosen Behälter
dargereicht werden, zum Beispiel versiegelte Fläschchen und Ampullen, und können in
gefriergetrocknetem (lyophilisiertem) Zustand aufbewahrt werden,
der nur die Zugabe eines sterilen flüssigen Trägers, zum Beispiel Wasser vor
der Anwendung benötigt.
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Formulierungen, die für eine Verabreichung
mittels nasaler Inhalation geeignet sind, umfassen feinen Staub
oder Sprühnebel,
die mittels eines dosierten Druckaerosols, Zerstäubers oder Insufflators erzeugt
werden können.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner die folgenden Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der
Formel I oder eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates
davon.
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Die Verbindungen der Formel I können mittels
verschiedener, auf dem Gebiet der organischen Chemie im allgemeinen
bekannter Verfahren hergestellt werden. Ausgangsmaterialien sind
entweder bekannt oder leicht aus chemischen Quellen erhältlich oder
kön nen
selber mittels gebräuchlicher
Verfahren hergestellt werden.
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In der folgenden Beschreibung haben
die Symbole R1, R2,
R3, R4 und X, falls
nicht anders erwähnt,
die in der Formel I zugeschriebene Bedeutung.
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Gemäss eines ersten allgemeinen
Verfahrens (A) können
die Verbindungen der Formel I mittels Dehydrierung und Entschützen einer
Verbindung der Formel II hergestellt werden
worin P eine geschützte Ketogruppe
und R
5 eine bezüglich Formel I definierte R
4 Gruppe oder eine geeignet geschützte R
4 Gruppe bedeutet. Geeignete Schutzgruppen
und Verfahren um diese Gruppen zu entfernen sind in der Fachwelt
wohlbekannt, zum Beispiel von T. W. Green: Protective Groups in
Organic Synthesis (Wiley, NY, 1981). Besonders geeignete Schutzgruppen
zum Schutz der Ketogruppen sind Acetale, zum Beispiel 1,2-Ethylenketal.
Solche Gruppen können
zum Beispiel mittels Säurehydrolyse
entfernt werden.
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Dehydrierung kann mittels in Fachkreisen
wohlbekannter Verfahren durchgeführt
werden. Typischerweise wird die Reaktion in Gegenwart einer Mineralsäure, wie
zum Beispiel Salzsäure
oder Schwefelsäure
in einem geeigneten Lösungsmittel,
zum Beispiel Aceton, in einem Temperaturbereich von –20 bis
25°C durchgeführt werden.
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Gemäss eines zweiten allgemeinen
Verfahrens (B) können
Verbindungen der Formel I, worin X (H, OH) bedeutet, durch Behandlung
einer entsprechenden Verbindung der Formel I, worin X O bedeutet,
mit einem geeigneten Reduktionsmittel hergestellt werden. Zum Beispiel
Reduktion mit Natriumborohydrid in Gegenwart eines Lösungsmittels,
wie zum Beispiel Methanol, typischerweise in einem Temperaturbereich
von 0 bis 25°C.
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Gemäss eines dritten allgemeinen
Verfahrens (C) können
Verbindungen der Formel I, worin X NOH bedeutet, durch Kondensation
einer Verbindung der Formel I, worin X O bedeutet, mit einem geeigneten
Oximierungsmittel hergestellt werden. Zum Beispiel durch Behandlung
der entsprechenden 3-Keto Verbindung mit Hydroxylamin in Gegenwart
eines geeigneten Lösungsmittels,
wie zum Beispiel Pyridin.
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Wo es nötig erscheint oder erwünscht ist,
können
anschliessend an das obige Verfahren jeglicher oder mehrere der
folgenden weiteren Schritte in jeglicher Reihenfolge durchgeführt werden.
- (i) Umwandlung einer Verbindung der Formel
I in ein pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat einer Verbindung der Formel I;
- (ii) Umwandlung eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates
einer Verbindung der Formel I in eine Verbindung der Formel I; und
- (iii) Umwandlung eines pharmazeutisch verträglichen Salzes oder Solvates
einer Verbindung der Formel I in ein anderes pharmazeutisch verträgliches
Salz oder Solvat einer Verbindung der Formel I.
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Ein geeignetes Verfahren zur Herstellung
von Derivaten der Formel II beginnt mit Estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3- (cyclisches 1,2-Ethandiylacetal),
welches mittels in
EP 0683172 beschriebener
Verfahren oder gemäss
eines im folgenden unter Beispiel A beschriebenen Verfahrens hergestellt
werden kann. Diese Verbindung wird zuerst mittels in Fachkreisen
wohlbekannter Verfahren in den 17-Silylenolether umgewandelt, zum Beispiel
durch Reaktion mit Lithiumdiisopropylamid und Trimethylsilylchlorid,
unmittelbar gefolgt von der Reaktion mit Phenyltrimethylammoniumtribromid
in Pyridin. Das erhaltene 16α-Bromo
Derivat wird anschliessend mit Natriumhydroxid in Wasser und Pyridin
gemäss
des in J. Am. Chem. Soc. 102, 5402 (1980) beschriebenen Verfahrens
in das entsprechende 3-geschützte
16α-Hydroxysteroid
umgewandelt. Alkynylation an C17 gefolgt von (gegebenenfalls) Schützen der
16-Hydroxyfunktion (z. Bsp. als TBDMS-Ether, siehe T. W. Green:
Protective Groups in Organic Synthesis, Wiley, NY, 1981) und Epoxidierung
der 5 (10) Doppelbindung (z. Bsp. mit Wasserstoffperoxid, Trifluoroacetophenon
und Pyridin in Dichloromethan gemäss
EP 0298020 ), stellt das 16-Hydroxy
(geschützte)-3-ketogeschützte-5α,10α-epoxy-17α-alkynyl-17β-hydroxy-estr-9(11)en-3-on
dar. Eine Kupfer-katalysierte Grignard Reaktion mit diesem Epoxid
führt schliesslich
zu den Verbindungen der Formel II.
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Als Alternative können Verbindungen der Formel
II leicht unter Verwendung von Estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-Ethandiylacetal) als Ausgangsmaterial wie hierin zuvor beschrieben
hergestellt werden. Diese Verbindung kann in das entsprechende 5α,10α-Epoxid umgewandelt
werden, z. Bsp. mit Wasserstoffperoxid, Trifluoroacetophenon und
Pyridin in Dichloromethan gemäss
EP 0298020 . Eine Kupfer-katalysierte
Grignard Reaktion stellt das entsprechende 3-geschützte-11-Aryl-5-hydroxy-estr-9,10-en-17-on
bereit. Anschliessende Umwandlung in das 17-Enolsilylderivat (mittels Behandlung
mit LDA und Trimethylsilylchlorid) gefolgt von Bromierung mit Phenyltrimethylammoni umtribromid
in Pyridin stellt das entsprechende 16-Bromid bereit. Die erwünschte 16α-Hydroxyfunktion
wird mittels nukleophiler Substitution [Natriumhydroxid, Pyridin/Wasser,
gemäss
des in J. Am. Chem. Soc. 102, 5402 (1980) beschriebenen Verfahrens]
eingeführt.
Propynylierung (Propyn, n-BuLi) führt schlussendlich zu der erwünschten
Verbindung II.
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Verbindungen der Formel I können mittels
Reaktion mit einem geeigneten Veresterungsmittel, zum Beispiel mittels
Behandlung mit einer geeignet aktivierten Carbonsäure, wie
zum Beispiel einem Säurechlorid, oder
einer aktivierten Dicarbonsäure,
wie zum Beispiel einem cyclischen Anhydrid, unter Verwendung von
in Fachkreisen wohlbekannten Verfahren in ein pharmazeutisch verträgliches
1-Oxo-C1-4alkyl oder Carboxy-1-oxo-C1-9alkyl umgewandelt werden.
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Die Verbindungen der Formel I können auf
herkömmliche
Weise in pharmazeutisch verträgliche
Salze davon umgewandelt werden, z. Bsp. mittels Behandlung mit der
geeigneten Säure.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ferner alle neuen, hierin definierten Zwischenprodukte und insbesondere
die Verbindungen der Formel II.
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Besonders bevorzugte Zwischenprodukte
umfassen:
5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-17α-propynyl-estr-9-en-3-on 3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-17α-pentynyl-estr-9-en-3-on 3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-17α-hexynyl-estr- 9-en-3-on 3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
5α,17β-Dihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-16α-methoxy-17α-propynyl-estr-9-en-3-on
3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
21-Chloro-11-[4-t-butylphenyl]-5α,16α,17β-trihydroxy-19-norpregn-9-en-20-yn-3-on
3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal);
oder ein pharmazeutisch
verträgliches
Salz oder Solvat davon.
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Die folgenden Beispiele sind nur
als Erläuterung
gedacht und beabsichtigen nicht den Umfang der Erfindung auf irgendeine
Weise zu beschränken.
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Beispiel A.
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Estra-5(10),9(11)-dien)-3,17-dion-3,3-ethylenketal
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Ein Gemisch von 500 ml Cyclohexan,
183 ml Triethylorthoformat, 92 ml Ethylenglykol und 0.9 g p-Toluolsulfonsäure wurde
für 30
Minuten bei Raumtemperatur gerührt
und danach unter Rückfluss
erhitzt. Das entstandene Ethanol wurde zusammen mit dem Cyclohexan
abdestilliert, wobei das Volumen jedoch durch Zugabe von Cyclohexan
konstant gehalten wurde. Nach 4.5 Stunden wurde der Rückstand
an Cyclohexan abdestilliert und 1 Äq. des Rückstandes wurde als Wasserfänger unter
einer Stickstoffatmosphäre
zu 1 g Estra-4,9-dien-3,17-dion, 0.1 Äq. an Salzsäure in Dioxan und 1.5 Äq. an Ethylenglykol
in 15 ml Dimethoxyethan bei –10°C hinzugegeben.
Nach 75 Min. wurde das Reaktionsgemisch in eine gesättigte wässrige Natriumhydrogencarbonatlösung gegossen.
Die kristalline Masse wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und
in vacuo getrocknet, wonach 1.1 g Estra-5(10),9(11)-dien)-3,17-dion-3,3-ethylenketal
erhalten wurde. Nach Kristallisation aus Ethanol wurde 1 g des Produktes
mit einer Reinheit von mehr als 97% erhalten.
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Beispiel 1.
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(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
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a) 16-Bromo-estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal).
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Eine Lösung von 192 mmol LDA (hergestellt
durch Zugabe von 120 ml einer 1.6 M n-BuLi Lösung zu einer Lösung von
34 ml Diisopropylamin in 340 ml trockenem THF) wurde tropfenweise
zu einer kalten (–30°C) Lösung von
50 g (159 mmol) Estra-5(10),9(11)dien-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
in 480 ml trockenem THF hinzugegeben. Man liess für 15 Min.
bei –30°C weiterrühren. Danach
wurden 60 ml (473 mmol) Trimethylsilylchlorid tropfenweise hinzugegeben
und man liess die Lösung über ca.
1 Stunde auf 0°C
erwärmen.
Phenyltrimethylammoniumtribromid (60 g, 160 mmol) gelöst in 60
ml Pyridin, wurde langsam zu dieser Lösung des Enolethers hinzugegeben
und nach einer Stunde wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
erwärmt.
TLC wies auf ein vollständiges
Verschwinden des Ausgangsmaterials und die Bildung eines lipophileren
Produktes hin (Toluol/Ethylacetat; 85/15). Das Aufarbeiten wurde
durch Giessen des Reaktionsgemisches in eine kalte Ammoniumchloridlösung gefolgt
von Extraktion mit Dichloromethan erzielt. Trocknen mit Magnesiumsulfat,
Filtration und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab eine halbfeste Masse. Kristallisation aus Ethanol ergab 41.8
g des erwünschten
Bromides (hauptsächlich
alpha) in Form von eierschalfarbenen Kristallen (Schmp. 166.8–167.8°C).
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b) 16α-Hydroxy-estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
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40 g (101 mmol) des unter a) erhaltenen
Produktes wurden in 840 ml trockenem Pyridin gelöst. Unter Rühren wurden 240 ml Wasser gefolgt
von 120 ml einer 1N NaOH Lösung
hinzugegeben. Die Temperatur wurde unter 25°C gehalten. Nach Rühren für 30 Min.
bei Raumtemperatur, wies das TLC auf vollständige Umwandlung hin. Das Gemisch
wurde in eine gesättigte
Ammoniumchloridlösung
gegossen. Extraktion mit Dichloromethan, Trocknen mit Magnesiumsulfat
und Verdunstung der Lösungsmittel
stellte die rohe Hydroxyverbindung in Form eines Öls bereit.
Säulenchromatographie
(Silicagel, Heptan/Ethylacetat 8/2) ergab 18.8 g des reinen 16α-Hydroxy-estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
in Form eines Schaumes. Eine analytische Probe, kristallisiert aus
Diethylether, ergab weisse Kristalle; Schmp. 188.4–190.6°C.
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c) 16α,17β-Dihydroxy-17α-propynyl-estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
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In einen Dreihalskolben, ausgerüstet mit
einem Gaseinlass-Schlauch
und einem 130 ml THF enthaltenden Tropftrichter bei –70 °C, wurden
106 ml einer 1.6 N n-BuLi Lösung
in Hexan gegeben. Die Lösung
wurde gelb. Propyngas wurde durch diese Lösung geleitet bis die gelbe
Farbe verschwand. Eine weisse Suspension hat sich gebildet und man
liess für
15 Min. bei –70°C weiterrühren. Danach
wurde eine Lösung
von 18 g (54.3 mmol) des zuvor erhaltenen Produktes, gelöst in 150
ml trockenem THF, tropfenweise zu der kalten Lösung des Propynanions hinzugegeben.
Nach der Zugabe liess man die Lösung
langsam auf –20°C erwärmen. Nach
zweistündigem
Rühren
bei dieser Temperatur wies das TLC auf vollständige Umwandlung des Ausgangsmaterials
hin. Das Aufarbeiten wurde durch Giessen des Gemisches in eine gesättigte Ammoniumchloridlösung gefolgt
von Extraktion mit Dichloromethan erzielt. Trocknen mit Magnesiumsulfat
und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab 19.8 g des Rohmaterials. Reinigung mithilfe einer kurzen Säule (Silicagel,
Heptan/Ethylacetat 1/1) ergab 15.9 g der erwünschten, reinen Verbindung.
Kristallisation einer analytischen Probe aus Diethylether ergab
weisse Kristalle, Schmp. 71°C.
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d) 16-TBDMS Ether von
16α,17β-Dihydroxy-17α-propynyl-estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
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15.9 g (42.9 mmol) des unter c) erhaltenen
Produktes wurde in 60 ml trockenem DMF gelöst. Zu dieser Lösung wurden
15 g Imidazol gefolgt von 15 g (120 mmol) t-Butyldimethylsilylchlorid
hinzugegeben. Nach dreistündigem
Rühren
bei 40°C
zeigte eine TLC Analyse eine quantitative Umwandlung des Ausgangsmaterials in
ein lipophiles Produkt an. Das Gemisch wurde mit Ammoniumchloridlösung gequencht,
gefolgt von Extraktion mit Dichloromethan. Trocknen mit Magnesiumsulfat
gefolgt von Verdunstung der Lösungsmittel
ergab 35 g der rohen Silylverbindung, die als solche im nächsten Schritt
verwendet wurde.
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e) 16-TBDMS Ether von
5α,10α-Epoxy-17α-propynyl-estr-9(11)-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
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35 g des under d) erhaltenen Rohproduktes
(maximale Menge an reiner Verbindung 20.8 g, 42.9 mmol) wurden in
300 ml Dichloromethan gelöst;
anschliessend wurden 2 ml Pyridin, 5.3 ml Trifluoroacetophenon und
70 ml 30% Wasserstoffperoxid hinzugegeben und das entstandene Zweiphasensystem
wurde bei Umgebungstemperatur für
48 Std. stark gerührt.
Das Gemisch wurde in Wasser gegossen und die organische Phase wurde
abgetrennt und zweimal mit gesättigter
Natriumthiosulfatlösung
gewaschen. Trocknen mit wasserfreiem Magnesiumsulfat, Filtration
und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab einen halbfesten Rückstand. Reinigung
mittels Säulenchromatographie
ergab 16.4 g des erwünschten α-Epoxides als amorphes
Material.
-
f) 16-TBDMS Ether von
5α,16α,17β-trihydroxy-11β-(4-t-butylphenyl]-17α-propynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
330 mg CuCl wurden bei 0–5°C zu einer
Lösung
von 4-t-Butylphenylmagnesiumbromid
(hergestellt aus 0,83 g (35 mmol) Mg und 6.0 ml (34.5 mmol) 4-Bromo-t-butylbenzol
in 50 ml trockenem THF) hinzugegeben. Nach Rühren für 30 Min. bei 0–5°C wurden
2.5 g (5 mmol) des zuvor erhaltenen Epoxides, gelöst in 30 ml
trockenem THF, tropfenweise hinzugegeben, wobei die Temperatur unter
10°C gehalten
wurde. Man liess für
eine Stunde bei Umgebungstemperatur weiterrühren. Das Aufarbeiten wurde
durch Giessen des Gemisches in eine gesättigte Ammoniumchloridlösung und
Extraktion mit Ethylacetat (2 ×)
erzielt. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung gewaschen,
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und konzentriert.
Säulenchromatographie
(Silicagel, Heptan/Ethylacetat 7/3) ergab 2.7 g der reinen 11-substituierten
Verbindung in Form von weissem, amorphen Material.
-
g) (11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
-
2.7 g (4.26 mmol) der unter f) erhaltenen
Verbindung wurde in 50 ml Aceton gelöst. Bei Raumtemperatur wurden
3 ml 6N H2SO4 hinzugegeben
und das Gemisch wurde für
zwei Stunden gerührt.
Danach wurde die kalte Lösung
in gesättigte
Natriumbicarbonatlösung
gegossen und das Gemisch wurde mit Ethylacetat (2 ×) extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung gewaschen,
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und konzentriert.
Chromatographie (Dichloromethan/Aceton 8/2) ergab 1.6 g des erwünschten
(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-ons
in Form eines weissen Feststoffes. Kristallisation aus Diethylether
ergab 1.2 g weisse Kristalle, Schmp. 251.6–253.8°C.
-
Alternatives
Verfahren
-
a) 5α,10α-Epoxy-estra-9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
150 g Estra-5(10),9(11)-dien-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
(478 mmol) wurden in 2.2 l Dichloromethan gelöst; anschliessend wurden 14.4
ml Pyridin, 48 ml Trifluoroacetophenon und 666 ml 30% Wasserstoffperoxid
hinzugegeben und das entstandene Zweiphasensystem wurde bei Umgebungstemperatur für 48 Std.
stark gerührt.
Das Gemisch wurde in Wasser gegossen und die organische Phase wurde
abgetrennt und zweimal mit gesättigter
Natriumthiosulfatlösung
gewaschen. Trocknen mit wasserfreiem Magnesiumsulfat, Filtration
und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab einen halbfesten Rückstand.
Kristallisation aus Ether/Heptan ergab 80 g des erwünschten α-Epoxides
als weisses kristallines Material (Schmp. 153°C.
-
b) 5α-Hydroxy-11β-(4-t-butylphenyl)-estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
-
900 mg CuCl wurden bei 0–5°C zu einer
Lösung
von 20 g (60 mmol) des zuvor erhaltenen Epoxides gelöst in 30
ml trockenem THF gegeben. Das Gemisch wurde für 20 Min. gerührt und
langsam wurde eine Lösung
von 4-t-Butylphenylmagnesiumbromid (hergestellt aus 5 g (200 mmol)
Mg und 32.8 ml (200 mmol) 4-Bromo-t-butylbenzol in 150 ml trockenem
THF) tropfenweise hinzugegeben, wobei die Temperatur unter 10°C gehalten
wurde. Man liess für
eine Stunde bei Umgebungstemperatur weiterrühren. Das Aufarbeiten wurde
durch Giessen des Gemisches in eine gesättigte Ammoniumchloridlösung und
Extraktion mit Ethylacetat (2 ×)
erzielt. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung gewaschen,
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und konzentriert.
Säulenchromatographie
(Silicagel, Heptan/Ethylacetat 7/3) ergab 28 g des erwünschten
5α-Hydroxy-11β-(4-t- butylphenyl)-estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal).
-
c) 16α-Bromo-5α-Hydroxy-11β-(4-t-butylphenyl)-estra-9-en-3-on-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
-
Eine Lösung von 181 mmol LDA (hergestellt
durch Zugabe von 113 ml einer 1.6 M n-BuLi Lösung zu einer Lösung von
25.6 ml Diisopropylamin in 400 ml trockenem THF) wurde tropfenweise
zu einer kalten (–60°C) Lösung von
28 g (60 mmol) 5α-Hydroxy-11β-(4-t-butylphenyl)-estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
in 700 ml trockenem THF hinzugegeben. Man liess für 30 Min.
bei –50°C weiterrühren. Danach
wurden 38.3 ml Trimethylsilylchlorid tropfenweise hinzugegeben und
man liess die Lösung
bei –45°C für 1 Stunde
rühren.
Nachdem das Reaktionsgemisch auf –60°C gekühlt wurde, wurden 27.7 g (72.4
mmol) Phenyltrimethylammoniumtribromid gelöst in 100 ml Pyridin tropfenweise
hinzugegeben. Nach zweistündigem Rühren bei –60°C zeigte
ein TLC vollständiges
Verschwinden des Ausgangsmaterials und die Bildung eines lipophileren
Produktes auf (Heptan/Ethylacetat; 6/4). Das Aufarbeiten wurde durch
Giessen des Reaktionsgemisches in Ammoniumchloridlösung gefolgt
von Extraktion mit Ethylacetat erzielt. Trocknen über Magnesiumsulfat,
Filtration und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab eine halbfeste Masse. Kristallisation aus Heptan, gefolgt
von Kristallisation aus Ethanol ergab 20 g des erwünschten
Bromides in Form von weissen Kristallen (Schmp. 164–165°C).
-
d) 5α,16α-Dihydroxy-11β-(4-t-butylphenyl)estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
-
12.5 g (23.0 mmol) des unter a) erhaltenen
Produktes wurden in 400 ml 75% Pyridin in Wasser suspendiert. 27.5
ml 1M NaOH wurde hinzugegeben. Nach Rühren bei Raumtemperatur für 30 Min.
war das Ausgangsmaterial gelöst
und TLC zeigte auf vollständige
Um wandlung hin.
-
Das Reaktionsgemisch wurde in Ammoniumchloridlösung gegossen
und mit Ethylacetat extrahiert. Trocknen mit Magnesiumsulfat, Verdunstung
der Lösungsmittel
und Co-Verdunstung mit Toluol ergab die rohe Hydroxyverbindung.
Kristallisation aus Diisopropylether ergab 9.0 g der erwünschten
Verbindung (Schmp. 180–182 °C).
-
e) 5α,16α,17α-Trihydroxy-11β-(4-t-butylphenyl]-17-(1-propynyl)
estr-9-en-3-on-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
-
In einen Dreihalskolben, ausgerüstet mit
einem Gaseinlass-Schlauch
und einem 130 ml THF enthaltenden Tropftrichter bei –70 °C, wurden
95 ml einer 1.6 N n-BuLi Lösung
in Heran gegeben. Die Lösung
wurde gelb. Propyngas wurde durch diese Lösung geleitet bis die gelbe
Farbe verschwand. Eine weisse Suspension hat sich gebildet und man
liess für
15 Min. bei –70°C weiterrühren. Danach
wurde eine Lösung
von 18 g (38 mmol) des zuvor erhaltenen Produktes, gelöst in 150
ml trockenem THF, tropfenweise zu der kalten Lösung des Propynanions hinzugegeben.
Nach der Zugabe liess man die Lösung
langsam auf –20°C erwärmen. Nach zweistündigem Rühren bei
dieser Temperatur wies das TLC auf vollständige Umwandlung des Ausgangsmaterials
hin. Das Aufarbeiten wurde durch Giessen des Gemisches in eine gesättigte Ammoniumchloridlösung gefolgt
von Extraktion mit Dichloromethan erzielt. Trocknen mit Magnesiumsulfat
und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab 19.8 g des Rohmaterials. Reinigung mithilfe einer kurzen Säule (Silicagel,
Heptan/Ethylacetat 1/1) ergab 18.5 g der erwünschten, reinen Verbindung
in Form eines weissen Schaumes.
-
f) (11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
-
2.7 g (4.26 mmol) der unter e) erhaltenen
Verbindung wurde in 50 ml Aceton gelöst. Bei Raumtemperatur wurden
3 ml 6 N H2SO9 hinzugegeben
und das Gemisch wurde für
zwei Stunden gerührt.
Danach wurde die kalte Lösung
in gesättigte
Natriumbicarbonatlösung
gegossen und das Gemisch wurde mit Ethylacetat (2 ×) extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden mit Salzlösung gewaschen,
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und konzentriert.
Chromatographie (Dichloromethan/Aceton 8/2) ergab 1.6 g des erwünschten
(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-ons
in Form eines weissen Feststoffes. Kristallisation aus Diethylether
ergab 1.2 g weisse Kristalle, Schmp. 251.6–253.8°C.
-
Durch Substitution von 4-Bromo-t-butylbenzol
durch 4-Bromoisopropylbenzol, 4-Bromo-toluol und 4-Bromo-biphenyl
wurden die folgenden Produkte erhalten:
- 1A.
(11β,16α,17β)-11-(4-Isopropylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
Schmp. 153.4–154.9°C.
- 1B. (11β,16α,17β)-11-(4-Methylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
Schmp. 212.2–213.8°C.
- 1C. (11β,16α,17β)-11-(1,1'-Biphenyl-4-yl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
Schmp. 254.8–256.2°C.
- 1D. 3E- und 3Z-(11β,16β,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on oxim:
-
Herstellung: 200 mg (0.44 mmol) von
(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
(erhalten wie unter 1f) beschrieben) wurden in 1Ml Pyridin gelöst. 70 mg
(0.88 mmol) Hydroxylaminhydrochlorid wurde hinzugegeben und das
Gemisch wurde bei Rückflusstemperatur
für 40
Minu ten gerührt.
Das Gemisch wurde in Wasser gegossen. Die organische Phase wurde
mit Salzlösung
gewaschen, mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert
und bis zur Trockenheit eingeengt. Das rohe Oxim wurde einer HPLC
Trennung unterzogen (Acetonitril/Wasser 40/60–60/40) was 39 mg 3Z-(11β,16β,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on oxim ergab.
([a]20
D = +30° (c = 0.2,
Dioxan)) und 75 mg 3e-(11β,16α,17β)-11-(4-t-Butylphenyl)-16,17-dihydroxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
oxim ([a]20D = +60° (c = 0.6, Dioxan)).
-
Beispiel 2
-
(11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19,21,27-trinorcholesta-4,9-dien-20(22)-yn-on
-
a) 5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-Butylphenyl]-17α-hexynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
1-Hexyn (2.88 g, 4 ml, 35 mmol) wurden
in 75 ml trockenem THF gelöst;
nachdem die Lösung
auf –20°C gekühlt wurde,
wurden 20 ml einer 1.6 M nBuLi Lösung
tropfenweise hinzugegeben und das Gemisch wurde bei –20°C für 15 Min.
gerührt.
Danach wurde eine Lösung
von 2.4 g 5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]– estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal) in 50 ml THF tropfenweise hinzugegeben und
man liess für
l Std. bei –20 °C weiterrühren.
-
Das Aufarbeiten wurde durch Giessen
des Gemisches in eine gesättigte
Ammoniumchloridlösung
gefolgt von Extraktion mit Ethylacetat (2 ×), Waschen der vereinigten
organischen Phasen mit Salzlösung,
Trocknen mit Magnesiumsulfat, Filtration und Verdunstung der Lösungsmittel
erzielt. Dies ergab das Rohprodukt in Form eines Öls. Titration
mit Diisopropylether ergab 800 mg reines 5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-17α-hexynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal) in Form weisser Kristalle; Schmp. 182–183°C.
-
b) (11β,16α,17β)-11-(4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19,21,27-trinorcholesta-4,9-dien-20(22)-yn-3-on
-
Das im vorhergehenden Experiment
erhaltene 5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-17α-hexynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal) wurde in 50 ml Aceton gelöst; 1Ml 6N H2SO4 wurde hinzugegeben und man lies für 30 Min.
weiterrühren.
TLC (Heptan/Ethylacetat 1/1) zeigte vollständige Umwandlung des Ausgangsmaterials
in zwei lipophile Produkte. Das Aufarbeiten wurde durch Zugabe von
gesättigter NaHCO3 Lösung
gefolgt von Extraktion mit Ethylacetat (2 ×), Waschen der vereinigten
organischen Phasen mit Salzlösung
und Trocknen mit Magnesiumsulfat erzielt. Verdunstung der Lösungsmittel
ergab die Rohverbindung in Form eines Öls. Säulenchromatographie (Heptan/Ethylacetat
8/2–6/4)
ergab 500 mg des erwünschten
(11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19,21,27-trinorcholesta-4,9-dien-20(22)-yn-on
in Form von amorphem, weissem Material; [a]20
D = 34.2° (c
= 0.5, Dioxan)
-
Die folgenden Produkte wurden gemäss Beispielen
2a und 2b unter Verwendung von 1-Pentyn, 3-Methoxypropyn bezw. Acetylen
hergestellt:
- 2A. (11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-17-(1-pentynyl)estra-4,9-dien-3-on;
[a]20
D = 37.8° (c = 1,
Dioxan)
- 2B. (11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-17-(3-methoxy-1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on; Schmp.
171.0–171.6°C.
- 2C. (11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-19-norpregna-4,9-dien-20-yn-3-on; [a]20
D = 46.9° (c = 1,
Dioxan)
- 2D. (11β,16α,17β)-16,17-dihydroxy-11-[4-[trifluoromethylsulfonyl)oxy]-phenyl]-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on; [a]20
D = 8.9° (c = 1,
Dioxan)
-
Beispiel 3
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(11β,16α,17β)-11-[4-t-butylphenyl]-17-hydroxy-16-methoxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on;
-
a) 5α-Hydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-16α-methoxy-estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
2.0 g (4.16 mmol) 5α,16α,17β-Trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
wurden in 150 ml trockenem Dichloromethan gelöst. Zu dieser Lösung wurden
4.5 g 2,6-Di-t-butyl-4-methylpyridin (15.75 mmol) und 1.3 g Trimethyloxonium-tetrafluoroborat
(8.3 mmol) hinzugegeben und die Lösung wurde bei Raumtemperatur
gerührt.
Nach drei Stunden zeigte eine TLC Analyse (Heptan/Ethylacetat/Ethanol
10/10/1) eine vollständige
Umwandlung des Ausgangsmaterials. Das Aufarbeiten wurde durch Zugabe
von gesättigter
Natriumbicarbonatlösung
gefolgt von Extraktion mit Dichloromethan erzielt. Verdunstung des
Lösungsmittels
ergab 2.6 g des Rohproduktes, rein genug um im nächsten Schritt verwendet zu
werden.
-
b) 5α,17β-Dihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-16α-methoxy-17α-propynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
Das in der vorhergehenden Reaktion
erhaltene Material wurde in 10 ml trockenem THF gelöst und tropfenweise
zu einer Lösung
von Propynyllithium (hergestellt durch Zugabe von Propyngas zu einer Lösung von
1.3 M n-BuLi bis die gelbe Farbe verschwindet und sie sich in eine
weisse Suspension umwandelt) bei –60°C. Man liess die Lösung auf –20°C erwärmen und
liess für
1 Std. weiterrühren.
Das Aufarbeiten wurde durch Giessen der Lösung in eine gesättigte Natriumbicarbonatlösung gefolgt
von Extraktion mit Dichloromethan erzielt. Trocknen mit Magnesiumsulfat
und Verdunstung der Lösungsmittel
ergab das Rohprodukt, welches mittels Säulenchromatographie (Heptan/Ethylacetat
1/1) gereinigt wurde. Ausbeute: 1.15 g des erwünschten 50α,17β-Dihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-16α-methoxy-17α-propynyl-estr-9-en-3-on-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
in Form eines amorphen, weissen Materials.
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c) (11β,16α,17β)-11-(4-t-butylphenyl]-17-hydroxy-16-methoxy-17-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on
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Das in der vorhergehenden Reaktion
erhaltene Material (1.15 g) wurde in 20 ml Aceton gelöst; 2 ml
2 N HCl wurden hinzugegeben und das Gemisch wurde für 2 Std.
bei Umgebungstemperatur gerührt.
Neutralisierung mit Natriumbicarbonatlösung und Extraktion mit Ethylacetat
ergab nach Waschen mit Salzlösung
und Trocknen über
Magnesiumsulfat das Rohprodukt. Säulenchromatographie (Heptan/Ethylacetat
1/1) ergab 700 mg der reinen Titelverbindung in Form von amorphem
Material; [a]20
D =
50.1° (c
= 0.5, Dioxan).
-
Beispiel 4
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(11β,16α,17β)-21-Chloro-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19-norpregna-4,9-dien-20-n-3-on
-
a) 21-Chloro-11-[4-t-butylphenyl]-5α,16a,17β-trihydroxy-19-norpreg-9-en-20-yn-3-on-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
-
Methyllithium (11 ml 2.2 M Lösung in
Diethylether) wurde tropfenweise bei 0°C zu einer Lösung von 1.2 g trans-1,2-Dichloroethen (12
mmol) in 5 ml trockenem Diethylether hinzugegeben. Man liess bei
Raumtemperatur für
1.5 Std. weiterrühren.
Danach wurde eine Lösung
von 1.4 g (3 mmol) 5α,16α,17β-trihydroxy-11β-[4-t-butylphenyl]-estr-9-en-3,17-dion-3-(cyclisches
1,2-ethandiylacetal)
gelöst
in 20 ml trockenem Toluol tropfenweise hinzugegeben und man liess
für 1 Std.
bei Umgebungstemperatur weiterrühren.
Das Aufarbeiten wurde durch Zugabe von gesättigter Ammoniumchloridlösung gefolgt
von Extraktion mit Ethylacetat erzielt. Waschen der organischen
Phasen mit Salzlösung,
Trocknen über
Magnesiumsulfat und Verdunstung der Lösungsmittel ergab 2 g des Rohmaterials.
Säulenchromatographie
(Heptan/Ethylacetat 1/1) ergab 1.2 g des erwünschten 21-Chloro-11-[4-t-butylphenyl]-5α,16α,17β-trihydroxy-19-norpreg-9-en-20-yn-3-on-3-(cyclisches 1,2-ethandiylacetal)
als weisses amorphes Material, rein genug, um im nächsten Schritt
verwendet zu werden.
-
b) (11β,16α,17β)-21-Chloro-11-(4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19-norpregna-4,9-dien-20-yn-3-on
-
Gemäss des in Beispiel 3 beschriebenen
Verfahrens ergab das im vorhergehenden Reaktionsschritt erhaltene
Material nach Säulenchromatographie
460 mg des erwünschten
(11β,16α,17β)-21-Chloro-11-[4-t-butylphenyl]-16,17-dihydroxy-19-norpregna-4,9-dien-20-yn-3-on, das aus
Diethylether kristallisiert werden konnte; Schmp. 202.2–202.7 +C
(Zersetzung)
-
Beispiel 5
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Glucocorticoid Rezeptoren
(GR) und Progesteron Rezeptoren (PR)
-
Bindungsaffinitäten
-
In der folgenden Tabelle wird die
Rezeptoraffinität
der Verbindungen der Erfindung für
Glucocorticoid Rezeptoren (GR), verwandt zu den Progesteron Rezeptoren
(PR), dargestellt.
-
Die Glucocorticoid Affinität der Verbindungen
wurde für
in intakten humanen multiplen Myelomzellen vorhandene Glucocorticoid
Rezeptoren gemessen und mit der Affinität von Dexamethason (gemäss des von H.
J. Kloosterboer et al., J. Steroid Biochem., Vol. 31, 567–571 (1988)
beschriebenen Verfahrens) verglichen.
-
Die Progesteron Affinität der Verbindungen
wurde für
cytoplasmische, in humanen Brusttumorzellen Progesteron Rezeptoren
gemessen und mit der Affinität
von (16α)-16-Ethyl-21-hydroxy-19-norpregn-4-en-3,20-dion
(gemäss
des von E. W. Bergink et al., J. Steroid Biochem., Vol. 19, 1563–1570 (1983) beschriebenen
Verfahrens) verglichen.
-
-
Verbindungen der vorliegenden Erfindung
wurden mit 11β-(4-Acetylphenyl)-16α,17β-dihydroxy-17α-(1-propynyl)estra-4,9-dien-3-on (die „11 p-Acetyl" Verbindung), offenbart
in US Patent No. 5,089,635 und RU (38)486 verglichen. Die Verbindungen
der vorliegenden Erfindung zeigten hohe GRcyt während die unerwünschte PRcyt
Aktivität
niedrig war.