-
Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein verbessertes Verfahren zum Zuführen von Metallionen zu einem
Bad zur Galvanisierung einer Nickellegierung oder einer Kobaltlegierung,
um die im Galvanisierungsschritt verbrauchten Nickelionen oder Kobaltionen
zu ergänzen.
Die Erfindung bezieht sich zudem auf eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
-
Nickellegierungsgalvanisierung oder
Galvanisierung einer Kombination aus Nickel und einem Grundmetall,
wie z. B. Zink-Nickel oder Zinn-Nickel, ist weithin dazu verwendet
worden, eine hohe Korrosionsbeständigkeit
auszubilden. In der Praxis hat auch Kobaltlegierungsgalvanisierung
oder Galvanisierung einer Kombination aus Kobalt und einem unedlen
Metall, wie z. B. Zink-Kobalt, Anwendung gefunden. Da die Nickellegierungsgalvanisierung
und Kobaltlegierungsgalvanisierung einander ziemlich ähnliche
Technologien sind, bezieht sich die folgende Erläuterung nur auf Nickellegierungsgalvanisierung.
-
Im Zuge der fortschreitenden Galvanisierung von
Nickelionen wird das sich verbindende Metall unvermeidlich aufgebraucht
und die Kationen oder Metallionen durch Wasserstoffionen ersetzt,
wodurch der pH der Galvanisierungslösung ansteigt. Beim Ergänzen des
Galvanisierungsbades mit Metallionen können unedle Metalle wie Zink
oder Zinn durch chemische Reaktionen ionisiert werden, wenn die
Metallpellets zur Lösung
zugegeben werden. Andererseits kann das korrosionsbeständige Metall
Nickel nicht durch einfaches Zugeben der Metallpellets zur Lösung, die
erniedrigten pH aufweist, ionisiert werden, weshalb das Ergänzen mit
Nickelionen anhand anderer Verfahren erfolgen muss. Herkömmlicherweise werden
Nickellegierungsgalvanisierungslösungen durch
Lösen von
Nickelcarbonat mit Nickelionen ergänzt.
-
Nickelcarbonat ist relativ teuer,
und ein Produkt mit hoher Reinheit ist nur schwer erhältlich.
Im Handel erhältliche
Produkte werden als „basisches Nickelcarbonat" bezeichnet und enthalten
zusätzlich zu
Nickelcarbonat nicht nur Nickelhydroxid sondern auch Natriumcarbonat.
Die Verwendung von Nickelcarbonat mit geringer Reinheit kann durch
eine pH-Verschiebung oder durch das Eindringen von ungelöstem Nickelhydroxid
(weist eine geringe Löslichkeit
auf) in die Galvanisierungsanlage zu qualitativ schlechten galvanisierten
Produkten führen.
-
Als ein Durchbruch bei der Lösung dieses Problems
wurde nahegelegt, metallisches Nickel durch Elektrolyse zu ionisieren
und das Galvanisierungsbad mit Nickelionen zu ergänzen (siehe
z. B. JP-A-4-13900 und JP-A-6-25900).
-
Bei diesen. Verfahren wird die Elektrolyse mittels
einer Anode aus metallischem Nickel und einer Kathode aus einem
Material, das eine niedrige Wasserstoff-Überspannung aufweist, wie z.
B. ein Edelmetall der Platingruppe, durchgeführt, und Wasserstoff entweicht
von der Kathode. Anders gesagt wird das Abscheiden von Nickel auf
der Kathode – eine
Hauptreaktion – verhindert,
indem der Reaktion der Wasserstofferzeugung an der Kathode Priorität eingeräumt wird,
um die Nickelionen in der Lösung zurückzuhalten.
-
Selbst wenn als Kathodenmaterial
eine Substanz verwendet wird, die eine niedrige Wasserstoff-Überspannung
besitzt und bei der Erzeugung von Wasserstoff wirksam ist, ist es
praktisch unmöglich,
das Abscheiden eines Metalls wie Nickel über einen langen Zeitraum gänzlich zu
verhindern. Deshalb wird versucht, das abgeschiedene Nickel wieder zu
lösen,
indem elektrischer Strom mit umgekehrter Polarität eingesetzt wird, um den Prozentsatz
an zurückgewonnenem
Nickel zu erhöhen.
Das wiederholte Anlegen einer anodischen Spannung führt jedoch dazu,
dass sich die Oberflächenschicht
der Kathode, die eine hohe katalytische Aktivität bei der Wasserstofferzeugungsreaktion
aufweist, auflöst
und die anfängliche
Leistung der Elektrode verloren geht. Die Lebensdauer der Elektrode
ist kürzer,
als es in der Praxis akzeptabel ist.
-
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
ist es, die oben beschriebenen Probleme, die beim Zuführen von
Metallionen zu einer Lösung
zur Galvanisierung einer Nickellegierung oder einer Kobaltlegierung
auftreten, zumindest teilweise zu lösen sowie ein verbesser tes
Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen von Metallionen zum Legierungsgalvanisierungsbad
bereitzustellen, bei welchen es nicht notwendig ist, ein teures
Material wie Platin für
die Elektrode zu verwenden und den Verlust der Elektrode lange Zeit
nicht berücksichtigt
werden muss, wodurch Investitions- und Betriebskosten wirtschaftlich gehalten
werden können.
-
Es wird nun eine Ausführungsform
der Erfindung anhand von Beispielen und unter Verweis auf die begleitenden
Abbildungen im Detail beschrieben, worin:
-
1 ein
Fließbild
ist, das sämtliche
Elemente eines Systems für
die Nickellegierungsgalvanisierung darstellt, in welchem die Vorrichtung
zum Zuführen
von Nickelionen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird;
-
2 die
Details rund um die Elektrolysezelle der Vorrichtung zum Zuführen von
Nickelionen gemäß der in 1 gezeigten Erfindung veranschaulicht;
und
-
3 eine
weitere Ausführungsform
der Elektrolysezelle der Vorrichtung zum Zuführen von Nickelionen, wie in 2 gezeigt, darstellt.
-
Das Verfahren der vorliegenden Ausführungsform,
mit dem das obige Ziel erreicht werden soll, ist ein Verfahren zum
Zuführen
von Metallionen zu einem Nickellegierungs- oder Kobaltlegierungsgalvanisierungsbad,
das Folgendes umfasst:
die Verwendung von schwefelhältigem metallischem Nickel
oder Kobalt als Anodenmaterial;
das Transportieren von verbrauchter
Galvanisierungslösung
von einem Zirkulationstank zu einer Elektrolysezelle, die mit einer
drehbaren Kathode aus einer Metalltrommel oder einer Metallscheibe ausgestattet
ist;
das Elektrolysieren der verbrauchten Galvanisierungslösung in
der Elektrolysezelle, um Nickel oder Kobalt in der Anode zu lösen, um
in der Lösung
Nickelionen oder Kobaltionen zu bilden;
das Abscheiden der
Nickellegierung oder der Kobaltlegierung auf der Kathode;
das
Drehen der Kathode, um die abgeschiedene Nickellegierung oder Kobaltlegierung
kontinuierlich von der Kathodenoberfläche zu entfernen; und
das
Rückführen der
mit Nickelionen oder Kobaltionen ergänzten Galvanisierungslösung zum
Zirkulationstank.
-
Das Verfahren der vorliegenden Ausführungsform
zum Zuführen
von Metallionen, die im Legierungsgalvanisierungsschritt verbraucht
wurden, kann bei einer beliebigen Galvanisierung angewendet werden,
die eine Kombination aus Nickel und einem unedlen Metall, wie z.
B. Zink-Nickel und Zinn-Nickel, oder aus Kobalt und einem unedlen
Metall, wie Zink-Nickel, verwendet. Die folgende Erklärung erfolgt
in Bezug auf Nickel-Zink-Galvanisierung als
typische Ausführungsform.
-
Die Vorrichtung der Erfindung zum
Durchführen
des obigen Verfahrens ist eine Vorrichtung zum Zuführen von
Nickelionen zu einem Nickellegierungsgalvanisierungsbad, wie sie
in 1 zusammen mit den übrigen Elementen
des Systems und in 2 im
Detail veranschaulicht ist, die Folgendes umfasst:
eine Elektrolysezelle 1,
ausgestattet mit einer aus einer drehbaren Metalltrommel oder Metallscheibe
bestehenden Kathode 11, mit einer Anode 12 aus
perforierten Platten in einer solchen Form, dass sie die obige Kathode
teilweise umgibt und schwefelhältiges metallisches
Nickel oder Kobalt enthält,
um Nickel oder Kobalt daraus herauszulösen, sowie mit Mitteln, um
Metall 2 für
die Zufuhr des schwefelhältigen
metallischen Nickels oder Kobalts bereitzustellen;
Mittel zum
Entfernen von Metall 3, um die durch die Elektrolyse in
der Elektrolysezelle auf der Kathode abgeschiedene Nickellegierung
kontinuierlich zu entfernen; und
Mittel, um Nickelionen- oder
Kobaltionen-hältige
Lösung
(4) zirkulieren zu lassen, um verbrauchte Galvanisierungslösung aus
dem Zirkulationstank für
die Legie rungsgalvanisierungslösung
zu empfangen und mit Nickelionen oder Kobaltionen ergänzte Galvanisierungslösung zurückzuführen.
-
Vorzugsweise wird zumindest die Oberflächenschicht
der drehbaren Metalltrommel oder Metallscheibe, die die Funktion
der Kathode übernimmt, aus
Titan oder einer Titanlegierung, Blei oder einer Bleilegierung,
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung oder Edelstahl hergestellt.
Es wird ebenso vorgezogen, die Oberfläche der Kathode mit einer Schicht
aus Hartverchromung zu überziehen.
Diese Materialien auf der Kathodenoberfläche erleichtern das Ablösen der
abgeschiedenen Nickellegierung. Auch wenn jedes beliebige Material
als Oberflächenschicht
auf der Kathode angebracht werden kann, ist es wichtig, die Oberfläche so glatt
wie möglich
fertigzustellen. Der Grund dafür
liegt darin, dass nur wenig Nickel auf der glatten Oberfläche der
Kathode abgeschieden wird, und die Kathode deshalb über einen langen
Zeitraum benutzt werden kann.
-
Das geeignetste Material für die Kathode
ist Titan. Titan ist jedoch weich, und es können leicht Kratzer auf der
Oberfläche
der Titankathode entstehen. Titan ist zudem dehnbar, weshalb eine
Miller-Endbearbeitung nur schwer durchgeführt werden kann. Um diese Probleme
zu lösen,
ist es vorteilhaft, eine geeignete Titanlegierung zu verwenden,
oder die Oberfläche
der Kathode mit einer geeigneten Oberflächenbehandlungstechnologie,
wie z. B. Härtung
oder Nitrierung, zu behandeln. Eine bessere Gegenmaßnahme ist
es, auf der Rückseite
eines Abstreichmessers oder Schabers eine Poliervorrichtung anzubringen,
die im Nachfolgenden erläutert
werden wird, um die Kathodenoberfläche zu polieren, so dass eine
saubere, glatte Oberfläche
aufrechterhalten bleiben kann.
-
Die einfachste und am besten geeignete
Kathode ist eine trommelförmige
Kathode. Es kann jedoch auch eine scheibenförmige Kathode verwendet werden,
bei der die Nickellegierung auf beiden Seiten der Scheibe abgeschieden
werden kann. Die scheibenförmige
Kathode kann aus zwei oder mehreren Scheiben bestehen, die beabstandet
auf einer Achse angeordnet sind, so dass die Kathode eine große Oberfläche aufweist.
Weitere Variationen zur Trommel- und Scheibenform der Kathode sind
möglich, wie
z. B. eine Zwischenform aus Trommel und Scheibe oder zwei Kegel,
die Rücken
an Rücken
auf einer Achse angeordnet sind. Im Allgemeinen kann durch eine
scheibenförmige
Kathode ein größerer Elektrodenbereich
bereitgestellt werden, als es mit einer trommelförmigen Kathode im gleichen
Installationsraum im System möglich
wäre.
-
Wie in den 1 und 2 ersichtlich
ist, umfasst ein Mittel zum Zirkulierenlassen der Nickelionen-hältigen Lösung 4 eine
Galvanisierungslösung-Empfangsleitung 41,
um die Lösung
aus dem Galvanisierungslösungs-Zirkulationstank
aufzunehmen, und eine Elektrolyt-Rückführleitung 42, um die mit
Nickelionen ergänzte
Elektrolytlösung
in den Zirkulationstank 6 zurückzuleiten. In 2 wird unter der Verweiszahl 13 die
Stromquelle dargestellt, die Gleichstrom für die Elektrolysezelle bereitstellt.
Ein Mittel zum Zuführen
von metallischem Nickel 2 umfasst einen Trichter 21,
um metallisches Nickel in geeigneter Teilchengröße speichern zu können, und
ein Zubringelement 22, um die Nickelpellets aus dem Trichter
zuzuführen.
Die Nickelpellets, die der Elektrolysezelle 1 zugeführt werden,
berühren
die aus zwei perforierten Platten bestehende Anode 12,
wodurch Nickel aus den Pellets in Form von Ionen in die Lösung gelöst wird.
Wenn notwendig werden weniger Pellets zugeführt, als mit fortschreitender
Auflösung aufgebraucht
werden. Im System bleibt der Abstand Kathode-Anode konstant, wodurch
elektrochemische Reaktionen an beiden Elektroden beständig weitergeführt werden
und die Materialbilanz in der Elektrolyselösung aufrechterhalten bleibt.
-
Die verwendeten Nickelpellets sollten
eine gewisse Menge an Schwefel, vorzugsweise 0,003–0,5 Gew.-%
enthalten. Die Schwefelkomponenten verhindern die Passivierung von
Nickel an der Anode und erleichtern das Lösen von Nickel in Form von
Ionen. Der Schwefelsäuregehalt
in der verbrauchten Galvanisierungslösung oder der Lösung, aus
der Nickel entzogen wurde, bewegt sich im Bereich von 10 bis 40
g/l, weshalb sich Nickel ohne die Schwefelkomponente aufgrund der
Passivierung auf der Anode eventuell nicht effizient lösen würde.
-
Die Bedingungen für die Elektrolyse in der Elektrolysezelle
können
aus einem weiten Bereich gewählt
sein. Vorzugsweise beträgt
die Kathoden-Stromdichte 1 bis 70 A/dm2.
Es ist überflüssig zu erwähnen, dass
bei einer niedrigeren Stromdichte die Elektrolyse zum Lösen der
notwendigen Menge an Nickelionen zu lang brauchen würde. Andererseits
führt die
Elektrolyse bei einer zu hohen Stromdichte von über 70 A/dm2 zu
Subreaktionen, durch die Sauerstoff entsteht, und folglich die Stromausbeute
abnimmt. Im Allgemeinen ist eine Stromdichte von etwa 20 A/dm2 vorteilhaft, um einen hohe Lösungseffizienz
von Nickel zu erreichen, und die Stabilität des Vorgangs zu gewährleisten.
-
Die resultierende Elektrolytlösung oder
die mit Nickelionen ergänzte
Galvanisierungslösung
wird nach der Filtrierung durch einen Nickelionen-hältigen Lösungsfilter 43,
um mögliche
in der Lösung
suspendierte feste Substanzen zu entfernen, in den Zirkulationstank 6 zurückgeführt. Die
durch diesen Filter abgetrennten festen Substanzen werden durch
gelegentliche Rückspülung in
einen Ablassbehälter 44 transportiert.
Der erhaltene Ablass wird einer Fest-Flüssig-Trennung durch einen Schlammfilter 45 unterzogen,
und der Schlamm wird in einem Schlammtank 46 gespeichert.
-
Die auf der Kathode 11 abgeschiedene
Nickellegierung, die typischerweise eine Zink-Nickellegierung ist, wird mit einem,
die Kathode berührenden, Abstreichmesser 31 von
dieser abgeschabt und schrittweise aus der Galvanisierungszelle
entfernt. Das Abschaben der abgeschiedenen Legierung gestaltet sich
mit dicker werdender Schicht leichter. Wenn die Dicke etwa 100 μm erreicht,
löst sich
die abgeschiedene Legierungsschicht aufgrund von in der Schicht
entstandener Spannung von selbst von der Kathodenoberfläche und
kann leicht abgetrennt werden. Die abgeschiedene Legierung reagiert
mit der Elektrolytlösung,
um Stickstoff zu erzeugen. Über der
Leitung, aus der die Legierung auf der Kathodentrommel aus der Elektrolytlösung heraustritt,
kann das Entstehen von Stickstoff beobachtet werden, der die abgeschiedene
Metallschicht hochtreibt und das Abblättern vorantreibt. Legierungsblättchen,
die auf dem Abstreichmesser haften, können durch Aufsprühen der
Elektrolytlösung
abgewaschen werden. Unter der Bezugszahl
33 wird ein Behälter für die auf
der Kathode abgeschiedene und davon abgetrennte Legierung dargestellt.
-
Wenn eine scheibenförmige Kathode
verwendet wird, werden mit Rinnen versehene Schaber 32 als
Abstreichmesser für
die Kathodenoberfläche eingesetzt,
um die abgeschiedene Legierung abzuschaben, und die abgeschabte
Legierung wird durch Gießen
der Elektrolytlösung
von der Elektrolysezelle fortgespült. Eigentlich reicht direktes
Aufspritzen der Elektrolytlösung
auf die Scheibenoberflächen,
um die von der Kathode aufsteigende abgeschiedene Legierung zu brechen,
und die aufgebrochene Legierung wird in die Rinnen fallen.
-
Der Grund, warum das abgeschiedene
Metall auf die Außenseite
der Elektrolysezelle transportiert wird, liegt darin, dass das abgeschiedene
Metall, wenn es in der Elektrolysezelle bleibt, mit der Elektrolyselösung reagiert,
um Stickstoff zu erzeugen. Die abgeschiedenen Metallstückchen,
an denen Stickstoffblasen anhaften, treiben an die Oberfläche der Elektrolytlösung und
verursachen, bei einer Anhäufung,
Kurzschlüsse
zwischen der Kathode und der Anode. Es ist daher vorzuziehen, das
gesamte abgeschieden Metall aus der Elektrolysezelle zu entfernen.
Bei einer geringen Menge kommt es jedoch zu keinen schwer wiegenden
Problemen. Wenn eine gewisse Menge des abgeschiedenen Metalls unvermeidbar
in die Elektrolysezelle gelangt, ist es ratsam, auf der Oberfläche der
Elektrolytlösung
eine Strömung
zu erzeugen, um die schwimmenden Teilchen des abgeschiedenen Metalls
aus der Zelle zu treiben.
-
Bei der Verwendung eines Abstreichmessers 31 oder
eines Schabers 32 ist die Materialwahl sowie die Installationsgenauigkeit
sehr wichtig. Das verwendete Material sollte eine geringere Härte als
das Kathodenmaterial aufweisen. Geeignete Materialien können in
der Gruppe der synthetischen Harze, wie z. B. Polyethylen hoher
Dichte, Polypropylen, Polyvinylchlorid und PTFE, und in der Gruppe
der Elastomere gefunden werden, wie z. B. Fluorkautschuk, EPDM,
Hyperon, Siliconkautschuk und Butylkautschuk. Wenn kein geeignetes
Material verwendet wird, oder die Installationsgenauigkeit nicht gegeben ist,
bilden sich während
des Betriebs des Systems zahlreiche Kratzer auf der Kathodenoberfläche. Die Kratzer
können
ein Haften des abgeschiedenen Materials auf der Kathodenoberfläche verursachen,
was zu Schwierigkeiten beim Ablösen
führt.
-
Es ist ratsam, statt dem Abstreichmesser und
dem Schaber einen Flüssigkeitsstrahl
auf die Kathode zu richten, um das abgeschiedene Metall fortzuspülen, da
dies die Kathode nicht beschädigt.
Als Flüssigkeit
kann die Elektrolytlösung
verwendet werden.
-
Da die so gesammelte Nickellegierung
in der Galvanisierungslösung
gelöst
werden kann, wird die Legierung gebrochen und in den Zirkulationstank 6 gefüllt, um
sie als Quelle für
Zink- und Nickelionen zu verwenden. Die abgeschiedene Zink-Nickellegierung ist
spröde
und kann mit wenig Kraft pulverisiert werden.
-
Beispiel 1
-
Das vorliegende Verfahren zum Zuführen von
Nickelionen wurde in einer Nickellegierungsgalvanisierungsanlage
angewendet, bei der eine Stahlplatte mit einer Breite von 1820 mm
mit einer Geschwindigkeit von 90 m/min transportiert wird, und eine
Zink-Nickellegierung (Gewichtsverhältnis Zn : Ni = 88 : 12) kontinuierlich
auf diese Platte aufgalvanisiert wird. Die Anlage verfügt über einen
Galvanisierungslösungs-Zirkulationstank
mit einem Fassungsvermögen
von 50 m3, durch welchen die Lösung mit einer
Geschwindigkeit von 144 m3/h zirkuliert.
Die Vorrichtung zum Zuführen
der Nickelionen umfasst die in 2 dargestellten
Einzelbestandteile. Die Kathode ist eine Trommel, die mit Titan überzogen
ist. Als Anode wird eine unter der Trommel angeordnete, gebogene
Siebtrommel verwendet, der schwefelhältige Nickelpellets zugeführt werden.
-
Die auf beiden Seiten der Stahlplatte
vorhandene Menge an galvanisierter Legierung beträgt 30 g/m2. Daraus ergibt sich eine aus der Galvanisierungslösung abgeschiedene
Metallmenge von 589,7 kg/h, wobei der Anteil von Zink (88%) 518,9
kg und der von Ni ckel (12%) 70,7 kg ausmacht. Da die Ergänzung mit
Zinkionen im Zinkpellet-Lösungstank 7 aus 2 durchgeführt wird,
ist es bei der vorliegenden Vorrichtung lediglich notwendig, die
verbrauchte Galvanisierungslösung
mit einer Rate von 70,7 kg/h mit Nickelionen zu ergänzen. Da
die Ionenkonzentrationen in der Galvanisierungslösung für Zink 45 kg/m3 und
für Nickel
86 kg/m3 betragen, enthalten die 50 m3 an Lösung
das Fünfzigfache
dieser Menge an Ionen.
-
Die vom Lösungszirkulationstank empfangene,
verbrauchte Galvanisierungslösung
wurde der Elektrolysezelle durch einen Einlass im Boden zugeführt und
bei einer konstanten Kathoden-Stromdichte von 40 A/dm2 Elektrolyse
unterzogen. Die Strömungsgeschwindigkeit
an der Kathodenoberfläche betrug
40 g/min, und die Temperatur der Elektrolytlösung lag bei 65°C. Die Kathoden-Stromausbeute
betrug 95%.
-
Die auf der Kathode abgeschiedene
Zink-Nickellegierung wurde mittels eines in 2 dargestellten Abstreichmessers abgeschabt,
um sie von der Elektrolysezelle zu entfernen. Nach dem Spülen und Trocknen
wog das pro Stunde abgeschiedene Metall 84,42 kg. Gemäß der Analyse
bestand die Legierung, gleich wie die galvanisierte Legierung, aus
88% Zink und 12% Nickel. Die Mengen an auf der Kathode abgeschiedenem
Metall betrugen 74,29 kg/h an Zink und 10,13 kg/h an Nickel.
-
Die Menge an an der Anode gelöstem metallischem
Nickel lag bei 80,89 kg/h. Die Anoden-Stromausbeute betrug also
nahezu 100%. Die zur Galvanisierungslösung in Form von Ionen zugeführte Nickelmenge
wurde wie folgt berechnet:
gelöste Menge – abgeschiedene Menge = 80,89
kg/h – 10,13
kg/h = 70,76 kg/h
-
Es wurde festgestellt, dass somit
die in der Galvanisierungsanlage verbrauchte Nickelmenge von 70,7
kg/h ergänzt
wurde. Durch die Entfernung der auf der Kathode abgeschiedenen Legierung,
wie oben erwähnt,
gingen 74,29 kg/h an Zink verloren. Die Summe aus dieser Menge und
der in der Galvanisierungsanlage verbrauchten Menge von 518,9 kg/h,
nämlich
593,2 kg/h wurde durch Lösen
von Zinkpellets im Zink-Lösungstank
ergänzt.
-
Beispiel 2
-
Die in Beispiel 1 verwendete Trommel-förmige Kathode
wurde durch eine in 3 dargestellte Scheiben-fömige Kathode
ersetzt, und die oben beschriebene Nickelionenzufuhr wurde wiederholt.
Die Scheiben-förmige
Kathode besteht aus vier, auf einer Achse angeordneten Scheiben
mit einem Radius von 600 mm, wobei beide Seiten der Scheiben als
Kathodenoberfläche
aktiv waren. Die Scheiben waren so angebracht, dass sie sich von
der Kante weg 444 mm in der Elektrolyselösung befanden, und wurden während der
Elektrolyse gedreht, die bei einer Stromdichte von etwa 20 A/cm2 durchgeführt wurde. Die Temperatur der
Elektrolytlösung
betrug wie in Beispiel 1 65°C.
Die Kathoden-Stromausbeute war im Wesentlichen gleich wie in Beispiel
1.