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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine in Wasser zersetzbare Faserbahn, die durch einen Wasserstrom
leicht dispergiert wird, sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser
Faserbahn. Insbesondere betrifft die Erfindung eine in Wasser zersetzbare
Faserbahn, die sich in bezug auf Zersetzbarkeit in Wasser und Festigkeit hervorragend
verhält
und sich nach einem einfachen Verfahren herstellen lässt, sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieser Faserbahn.
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Faserbahnen werden zur Reinigung
der menschlichen Haut, z. B. im Anusbereich oder zur Reinigung von
Toilettenräumen
verwendet. Die Faserbahn ist vorzugsweise in Wasser zersetzbar,
so dass sie verworfen und direkt in einer Toilette weggespült werden
kann. Sofern sie keine hervorragende Zersetzbarkeit in Wasser aufweist,
benötigt
sie eine lange Zeit bis zur Zerteilung in einem septischen Tank
und bringt die Gefahr von Verstopfungen von Toilettenabflussrohren
mit sich, wenn sie weggeworfen und in der Toilette weggespült werden.
Im allgemeinen müssen
jedoch verpackte Faserbahnen, die mit einer Reinigungsflüssigkeit
oder dergl. imprägniert
sind, eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um die Durchführung von
Wischvorgängen
in einem mit einer Reinigungsflüssigkeit
imprägnierten
Zustand auszuhalten. Gleichzeitig müssen sie ihre Zersetzbarkeit
in Wasser für
den Fall behalten, dass sie weggeworfen und in der Toilette weggespült werden.
Daher besteht ein Bedürfnis
nach einer in Wasser gut zersetzbaren Faserbahn mit einer für die Anwendung
ausreichenden Festigkeit.
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JP-A-1-168999 beschreibt ein leicht
in Wasser dispergierbares Reinigungsprodukt, das einen in Wasser
unlöslichen,
carboxymethylierten Zellstoff in Form eines Calciumsalzes enthält. Wenn
jedoch eine große Menge
des in Wasser unlöslichen,
carboxymethylierten Zellstoffes verwendet wird, um die Festigkeit
zu verbessern, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Zersetzbarkeit
in Wasser.
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JP-A-2-229295 beschreibt ein in Wasser
zersetzbares Papier mit einem Gehalt an einem in Wasser löslichen
Bindemittel mit einer Carboxylgruppe und einem Metall. JP-B-7-24636
beschreibt ein in Wasser zersetzbares Reinigungsprodukt, das ein
in Wasser lösliches
Bindemittel mit einer Carboxylgruppe, ein Metallion und eine organische
Lösung
enthält.
Jedoch kann dieses in Wasser lösliche
Bindemittel aufgrund seiner Löslichkeit
in Wasser beim Herstellungsverfahren nicht mit den Fasern in Wasser
vermischt werden, so dass das in Wasser lösliche Bindemittel der Faserbahn
nach der Papierherstellung durch Aufsprühen oder dergl. zugesetzt werden
muss, was das Herstellungsverfahren in nachteiliger Weise kompliziert
gestaltet.
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JP-A-9-132896 und JP-A-9-132897 beschreiben
jeweils in Wasser zersetzbare Bahnen, bei denen Natriumcarbonat
zu einer in Wasser unlöslichen
oder in Wasser quellbaren Carboxymethylcellulose zugesetzt wird.
Jedoch zeigt diese in Wasser zersetzbare Bahn eine unzureichende
Zersetzbarkeit in Wasser.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht in der Bereitstellung einer Faserbahn mit hervorragender
Zersetzbarkeit in Wasser und einer für die praktische Verwendung
ausreichenden Festigkeit.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Faserbahn, die sich
durch ein einfaches Verfahren herstellen lässt.
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Erfindungsgemäß wird eine in Wasser zersetzbare
Faserbahn bereitgestellt, die eine Faserschicht, die Hartholz-Zellstoff
und Koniferen-Zellstoff enthält,
und ein in der Schicht enthaltenes wasserunlösliches oder in Wasser quellbares
Bindemittel, um die Fasern zu binden, umfasst.
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Die erfindungsgemäße, in Wasser zersetzbare Faserbahn
lässt sich
durch ein Verfahren herstellen, das folgendes umfasst:
eine
Stufe, in der Fasern, die Hartholz-Zellstoff enthalten, Fasern,
die Koniferen-Zellstoff enthalten, und ein wasserunlösliches
oder in Wasser quellbares Bindemittel in Wasser vermischt werden,
wobei eine die Fasern und das Bindemittel enthaltende Flüssigkeit
erhalten wird; und
eine Stufe, in der die Flüssigkeit
der Papierherstellung unter Bildung einer Faserbahn unterworfen
wird, wobei die eine Bahn bildenden Fasern und das Bindemittel zur
Bindung der Fasern in der Bahn enthalten sind.
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Nachstehend wird eine erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare Faserbahn ausführlich
beschrieben.
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Bei dem erfindungsgemäß verwendeten
Koniferen-Zellstoff handelt es sich um Zellstoff, der aus Koniferen
als Ausgangsmaterial hergestellt worden ist. Zu repräsentativen
Beispielen für
Koniferen-Zellstoff gehören
gebleichter Kraft-Zellstoff und Kraft-Zellstoff von Koniferen.
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Beim erfindungsgemäß verwendeten
Hartholz-Zellstoff handelt es sich um Zellstoff, der aus Hartholz als
Ausgangsmaterial hergestellt worden ist. Zu repräsentativen Beispielen für Hartholz-Zellstoff
gehören
gebleichter Kraft-Zellstoff aus Hartholz und Kraft-Zellstoff aus
Hartholz.
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Die durchschnittlichen Faserlängen (nachstehend
als "Faserlängen" bezeichnet) des
Hartholz-Zellstoffes und des Koniferen-Zellstoffes unterscheiden
sich voneinander. Die Faserlänge
des Hartholz-Zellstoffes ist kürzer
als die des Koniferen-Zellstoffes. Durch Verwendung von Fasern mit
unterschiedlichen Faserlängen im
Gemisch lässt
sich eine Faserbahn mit hervorragender Zersetzbarkeit in Wasser
herstellen.
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Der Grund, warum die Zersetzbarkeit
in Wasser durch Zugabe von Hartholz-Zellstoff zu Koniferen-Zellstoff
verbessert werden kann, ist folgender. Der Koniferen-Zellstoff wird
einer Mahlbehandlung unterworfen, wobei fibrillierte Fasern über Wasserstoffbrückenbindungen
eine starke Bindung miteinander eingehen können. Jedoch wird durch Zugabe
des Hartholz-Zellstoffes, der aufgrund der kürzeren Faserlänge eine schwache
Bindungsfestigkeit aufweist, eine Ungleichmäßigkeit im Bindungsvermögen der
Cellulosemoleküle hervorgerufen.
Daher wird die Faserbahn in Gegenwart einer großen Menge an Wasser unter Erzielung
einer hervorragenden Dispergierbarkeit glatt verteilt.
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Der hier verwendete Ausdruck "Dispergierbarkeit" hat die gleiche
Bedeutung wie Zersetzbarkeit in Wasser, d. h. die Eigenschaft, dass
bei Kontakt mit einer großen
Menge an Wasser eine Aufteilung in winzige Teilchen erfolgt.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Fasern umfassen
vorwiegend den Koniferen-Zellstoff und den Hartholz-Zellstoff, wie
vorstehend ausgeführt.
Sie können
zusätzlich
natürliche
Fasern, wie Baumwollfasern, Kunstfasern, z. B. Rayon-, Polypropylen-,
Polyvinylalkohol-, Polyester- und
Polyacrylnitril-Fasern, synthetischen Zellstoff aus Polyethylen,
und anorganische Fasern, wie Glaswolle, enthalten. Diese Fasern
werden zu einer Faserschicht (Bahn) geformt. Der hier verwendete
Ausdruck "Schicht" bedeutet eine bahnförmige Ansammlung
von Fasern, wobei die Faserrichtungen in gewissem Umfang geordnet
sind.
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Das Flächengewicht der Schicht in
der Faserbahn beträgt
vorzugsweise 10 bis 100 g/m2. Liegt das
Flächengewicht
unter der Untergrenze, so lässt
sich die für
Wischvorgänge
erforderliche Festigkeit nicht erzielen. Liegt das Flächengewicht über der
Obergrenze, so geht die für
die Faserbahn erwünschte
Flexibilität
verloren. Wenn die Faserbahn zum Abwischen von Haut, z. B. der Haut
im Anusbereich, oder zur Reinigung eines leicht zu beschädigenden
Gegenstands verwendet wird, beträgt
das Flächengewicht
der Bahn vorzugsweise 20 bis 60 g/m2, und
zwar im Hinblick auf Festigkeit und Weichheit.
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Erfindungsgemäß beträgt die Menge des Hartholz-Zellstoffes
vorzugsweise 60 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gewicht der
Bahn. Wenn die Menge des Hartholz-Zellstoffes über der Obergrenze liegt, so ergibt
sich eine unzureichende Festigkeit der Faserbahn, die dann die praktische
Anwendung, wie Wischvorgänge,
nicht mehr aushält.
Die Menge des Hartholz-Zellstoffes beträgt insbesondere 10 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Bahn. Liegt die Menge des Hartholz-Zellstoffes
innerhalb dieses Bereiches, so ergeben sich eine hervorragende Beschaffenheit
in bezug auf Festigkeit und Zersetzbarkeit in Wasser.
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Der erfindungsgemäßen in Wasser zersetzbaren
Faserbahn wird ein in Wasser unlösliches
oder in Wasser quellbares Bindemittel zugesetzt, um die Festigkeit
der Faserbahn zu verbessern. Selbst wenn das Bindemittel in Wasser
unlöslich
ist, lässt
sich die Faserbahn in Wasser aufgrund der unterschiedlichen Faserlängen leicht
dispergieren. Wenn das Bindemittel in Wasser quellbar ist, kann
die Faserbahn leichter dispergiert werden, da die Bindungsfestigkeit
des mit Wasser quellbaren Bindemittels an den Fasern durch Absorption
von Wasser und durch Quellung geschwächt wird.
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Erfindungsgemäß wird eine in Wasser unlösliche oder
in Wasser quellbare Carboxymethylcellulose als Bindemittel bevorzugt.
Die Löslichkeit
von Carboxymethylcellulose variiert je nach dem Veretherungsgrad (DS),
dem pH-Wert und dergl. Die in Wasser unlösliche oder in Wasser quellbare
Carboxymethylcellulose, die erfindungsgemäß verwendet wird, weist einen
Veretherungsgrad von 0,3 bis 0,6 und einen pH-Wert von 5,0 oder
mehr auf.
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Der Ausdruck Carboxymethylcellulose
umfasst carboxymethylierten Zellstoff. Der carboxymethylierte Zellstoff
kann erfindungsgemäß auch als
in Wasser unlösliches
oder in Wasser quellbares Bindemittel verwendet werden. Der carboxymethylierte
Zellstoff liegt in verschiedenen Salzformen, z. B. als Säuretyp,
Natriumsalz, Calciumsalz, Aluminiumsalz, Bariumsalz, Zinksalz, Kupfersalz
und Mangansalz, vor. Der carboxymethylierte Zellstoff kann erfindungsgemäß in beliebigen
Salzformen verwendet werden.
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Im allgemeinen ist zur Herstellung
einer Faserbahn mit einem Gehalt an einem Bindemittel zur Bindung
der Fasern eine Stufe der Zugabe des Bindemittels zur Faserbahn
erforderlich. Beispielsweise muss bei Verwendung eines in Wasser
löslichen
Bindemittels eine Lösung,
in der das Bindemittel in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel
gelöst
ist, hergestellt werden und sodann zu einer vorher geformten Faserschicht durch
Aufsprühen
oder dergl. zugesetzt werden. Jedoch kann dann, wenn das in Wasser
unlösliche
oder in Wasser quellbare Bindemittel verwendet wird, das Bindemittel
vor der Bildung einer Schicht zu den Fasern gegeben werden, so dass
sich auf diese Weise leicht eine Faserbahn erzeugen lässt. Dies
bedeutet, dass bei Verwendung des in Wasser unlöslichen oder in Wasser quellbaren
Bindemittels als Bindemittel etwaige spezielle Stufen, bei denen
nur das Bindemittel zugesetzt wird, in einem Herstellungsverfahren
für die
Faserbahn nicht erforderlich sind.
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Somit lässt sich die erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare Faserbahn durch ein Verfahren herstellen, das folgendes
umfasst:
eine Stufe, in der Fasern, die Hartholz-Zellstoff
enthalten, Fasern, die Koniferen-Zellstoff enthalten, und ein in Wasser
unlösliches
oder in Wasser quellbares Bindemittel vermischt werden, wobei eine
die Fasern und das Bindemittel enthaltende Flüssigkeit erhalten wird; und
eine
Stufe, in der die Flüssigkeit
der Papierherstellung unter Bildung einer Faserbahn unterworfen
wird, wobei die eine Bahn bildenden Fasern und das Bindemittel zur
Bindung der Fasern in der Bahn enthalten sind.
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In der vorerwähnten Mischstufe beträgt bei Verwendung
von Carboxymethylcellulose als in Wasser unlösliches oder in Wasser quellbares
Bindemittel das Mischverhältnis
der Fasern, die Hartholz-Zellstoff
und Koniferen-Zellstoff enthalten, zur Carboxymethylcellulose vorzugsweise
98/2 bis 55/45 (bezogen auf das Gewicht) und insbesondere 98/2 bis
80/20 (bezogen auf das Gewicht).
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Sofern die Flüssigkeit, die die Fasern und
die Carboxymethylcellulose im Gemisch enthält, zur Papierherstellung unter
Bildung der Faserbahn unter Verwendung einer Zylinderform oder eines
schräggestellten Kurzsiebes
eingesetzt wird, läuft
die Carboxymethylcellulose aufgrund ihrer geringen Größe gelegentlich
durch die Zylinderform oder das schräggestellte Kurzsieb. Demgemäß ist es
schwierig, das resultierende Mischungsverhältnis der Carboxymethylcellulose
in der Faserbahn nach der Papierherstellung zu bestimmen. Jedoch weist
die unter Anwendung des vorstehend beschriebenen bevorzugten Mischungsverhältnisses
bei der Mischstufe erhaltene, in Wasser zersetzbare Faserbahn eine
ausgewogene Beschaffenheit in bezug auf Zersetzbarkeit in Wasser
und Festigkeit auf. Wenn der Anteil der Carboxymethylcellulose über der
Obergrenze liegt, so verringert sich die Zersetzbarkeit in Wasser.
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Wie vorstehend beschrieben, lässt sich
in der erfindungsgemäßen, in
Wasser zersetzbaren Faserbahn auch bei Verwendung des in Wasser
unlöslichen
oder in Wasser quellbaren Bindemittels, das im Vergleich zum wasserlöslichen
Bindemittel in Wasser schwieriger zu dispergieren ist, eine hervorragende
Zersetzbarkeit in Wasser erzielen, indem man die Fasern des Hartholz-Zellstoffes
zu den Fasern des Koniferen-Zellstoffes gibt. Das in Wasser unlösliche oder
in Wasser quellbare Bindemittel kann in vorteilhafter Weise zu einer
Vereinfachung des Herstellungsverfahrens für die in Wasser zersetzbare
Faserbahn beitragen.
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Erfindungsgemäß werden ferner Natriumcarbonat
und/oder Natriumhydrogencarbonat vorzugsweise zu der Faserbahn gegeben,
wenn die in Wasser unlösliche
oder in Wasser quellbare Carboxymethylcellulose als Bindemittel
verwendet wird. Die Zugabe von Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat
erfolgt vorzugsweise bei der Mischstufe im Herstellungsverfahren.
Das Natriumcarbonat und/oder das Natriumhydrogencarbonat können die
Dispergierbarkeit der Carboxymethylcellulose in Wasser verstärken. Somit
lässt sich die
in Wasser unlösliche
oder in Wasser quellbare Carboxymethylcellulose gleichmäßig in der
Flüssigkeit
dispergieren, so dass die erhaltene Faserbahn die Carboxymethylcellulose
in gleichmäßiger Weise
enthalten kann. Speziell wird die in Wasser unlösliche Carboxymethylcellulose
vorzugsweise zusammen mit dem Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat
zugegeben, da sie eine schlechtere Dispergierbarkeit in Wasser als
die in Wasser quellbare Carboxymethylcellulose aufweist und schwieriger
gleichmäßig in der
Flüssigkeit
zu verteilen ist.
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Wenn die Dispergierbarkeit in Wasser übermäßig verstärkt ist,
so ergibt sich im wesentlichen eine Veränderung der in Wasser unlöslichen
oder in Wasser quellbaren Carboxymethylcellulose zur einer in Wasser löslichen
Carboxymethylcellulose, die nicht mehr mit den Fasern in Wasser
vermischt werden kann. Somit muss die Zugabemenge des Natriumcarbonats
und/oder Natriumhydrogencarbonats auf ein solches Maß begrenzt
werden, dass die in Wasser unlösliche
oder in Wasser quellbare Carboxymethylcellulose nicht einer erheblichen
Veränderung
zu einer in Wasser löslichen
Carboxymethylcellulose unterliegt, d. h. in einem solchen Ausmaß, dass
die Carboxymethylcellulose noch mit den Fasern in Wasser vermischt
werden kann.
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Die erfindungsgemäße Faserbahn kann sowohl in
trockenem Zustand als auch in nassem Zustand für Wischvorgänge verwendet werden. Wenn
die Faserbahn in einem nassen Zustand verwendet wird, so muss verhindert
werden, dass die Faserbahn aufgrund des während der Wischvorgänge enthaltenen
Wassers zerfällt.
Ferner muss sie während
der Wischvorgänge
eine ausreichende Festigkeit behalten.
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Daher wird dann, wenn Carboxymethylcellulose
als Bindemittel verwendet wird und die Faserbahn in einem nassen
Zustand eingesetzt wird, ein Metallsalz, das die Carboxymethylcellulose
vernetzt, vorzugsweise zu der Faserbahn gegeben. Die Nassfestigkeit
der Faserbahn kann durch Vernetzung mit dem Metallsalz erhöht werden.
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Zu Beispielen für das Metallsalz gehören Magnesium-,
Calcium-, Barium-, Strontium-, Mangan-, Zink-, Cobalt- und Nickelsalze.
Darunter wird vorzugsweise mindestens ein Metallsalz, das aus der
Gruppe der Calcium-, Zink- und Magnesiumsalze ausgewählt ist,
verwendet. Durch Verwendung dieser Salze lässt sich die Nassfestigkeit
der Faserbahn verbessern.
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Sofern das Metallsalz unter den Salzen
von Magnesium, Calcium, Barium, Strontium, Mangan, Zink, Cobalt
und Nickel ausgewählt
wird, werden vorzugsweise 0,5 g oder mehr des Metallsalzes zu 100
g der Schicht gegeben. Wenn die Menge des Metallsalzes unter der
vorstehenden Menge liegt, so reicht die Nassfestigkeit der Faserbahn
nicht für
Wischvorgänge
aus.
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Ferner wird in Fällen, in denen Carboxymethylcellulose
als Bindemittel verwendet wird und die Faserbahn in nassem Zustand
eingesetzt wird, die Faserbahn vorzugsweise mit einem organischen
Lösungsmittel imprägniert.
Das organische Lösungsmittel
ist ebenfalls dazu geeignet, die Nassfestigkeit der Faserbahn zu erhöhen. Zu
Beispielen für
das organische Lösungsmittel
gehören
einwertige Alkohole, wie Ethanol und Isopropylalkohol, und mehrwertige
Alkohole, wie Propylenglykol, Polyethylenglykol und Propylenglykolmonomethylether.
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Das organische Lösungsmittel wird zu der Faserbahn
im Hinblick auf die Nassfestigkeit vorzugsweise in einer Menge von
5 bis 95 g pro 100 g der Schicht gegeben. Das organische Lösungsmittel
wird insbesondere in einer Menge von 5 bis 60 g zugegeben, um eine
Beeinträchtigung
des Gefühls
bei der Anwendung und eine Aufrauhung der Haut des Benutzers zu
verhindern.
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Der erfindungsgemäßen, in Wasser zersetzbaren
Faserbahn können
weitere Materialien zugesetzt werden, sofern diese keine Beeinträchtigung
der erfindungsgemäßen Wirkungen
verursachen. Beispielsweise können
ein oberflächenaktives
Mittel, ein Desinfektionsmittel, ein Konservierungsmittel, ein Desodorierungsmittel,
ein Feuchthaltemittel, ein Alkohol und dergl. zugesetzt werden.
Diese Materialien können
dem vorerwähnten
organischen Lösungsmittel
oder dem Wasser zugesetzt werden, um eine Verbesserung der Faserbahn
zu bewirken.
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Die erfindungsgemäße in Wasser zersetzbare Faserbahn
kann als Nasstyp-Tissuepapier, beispielsweise zum Abwischen der
Haut im Anusbereich oder zur Reinigung eines Toilettenraums, verwendet
werden. Wenn die erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare Faserbahn in Form eines vorher befeuchteten Produkts verpackt
wird, wird es in verschlossenem Zustand vertrieben, um ein Austrocknen
der Faserbahn zu verhindern.
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Alternativ kann die erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare Faserbahn in trockenem Zustand vertrieben werden, wonach
es bei der Verwendung mit Wasser oder dergl. imprägniert wird.
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Ferner kann die erfindungsgemäße Faserbahn
eine mehrschichtige Struktur aufweisen, wobei mehrere Faserschichten übereinander
laminiert sind.
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Beispielsweise kann eine Faserschicht,
die Koniferen-Zellstoff ohne Hartholz-Zellstoff umfasst, auf eine
weitere Faserschicht laminiert werden, die den Hartholz-Zellstoff,
den Koniferen-Zellstoff und das in Wasser unlösliche oder in Wasser quellbare
Bindemittel umfasst. In diesem Fall kann die Faserschicht ohne den Hartholz-Zellstoff
das Bindemittel enthalten oder diese Schicht bindemittelfrei sein,
um die Zersetzbarkeit in Wasser zu verstärken. Wenn die Faserschicht
das Bindemittel enthält
und es sich beim Bindemittel um in Wasser unlösliche oder in Wasser quellbare
Carboxymethylcellulose handelt, werden vorzugsweise Natriumcarbonat
und/oder Natriumhydrogencarbonat nur zu der Faserschicht ohne den
Hartholz-Zellstoff gegeben, um die Dispergierbarkeit der darin enthaltenen
Carboxymethylcellulose in Wasser zu verstärken. Somit weist die den Hartholz-Zellstoff
enthaltende Faserschicht aufgrund des Hartholz-Zellstoffes eine
hervorragende Zersetzbarkeit in Wasser auf. Ferner weist auch die
Faserschicht ohne den Hartholz-Zellstoff eine hervorragende Zersetzbarkeit
in Wasser auf, was auf die Carboxymethylcellulose, die eine gute
Dispergierbarkeit in Wasser besitzt, zurückzuführen ist.
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Alternativ können beliebige Faserschichten
den Hartholz-Zellstoff in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen
zum Koniferen-Zellstoff enthalten. Die Zersetzbarkeit in Wasser
in jeder dieser Schichten kann auf ähnlichen Wegen, wie sie vorstehend
beschrieben wurden, gesteuert werden.
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Im übrigen ist das erfindungsgemäß verwendete
Bindemittel nicht auf in Wasser unlösliche oder in Wasser quellbare
Carboxymethylcellulose beschränkt.
Es können
beliebige Bindemittel verwendet werden, wenn sie in Wasser unlöslich oder
in Wasser quellbar sind. Beispielsweise kann in Wasser unlöslicher
Polyvinylalkohol verwendet werden.
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Nachstehend wird die Erfindung ausführlich unter
Bezugnahme auf die Beispiele beschrieben, was jedoch keine Beschränkung der
vorliegenden Erfindung auf diese Beispiele bedeuten soll.
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Beispiel 1
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Gebleichter Kraft-Koniferen-Zellstoff
(d. h. NBKP) mit einem CSF-Wert (Canadian Standard Freeness = kanadischer
Standard-Mahlgrad) von 570 ml und gebleichter Kraft-Hartholz-Zellstoff
(d. h. LBKP) mit einem CSF-Wert von 720 ml wurden als Fasern verwendet.
In Wasser unlösliche Carboxymethylcellulose
(Carboxymethylcellulose "Chicorate", Produkt der Firma
Nichirin Chemical Industries, Ltd., DS-Wert: 0,42, pH-Wert 5,8) wurde
als in Wasser unlösliches
oder in Wasser quellbares Bindemittel verwendet.
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Der gebleichte Kraft-Koniferen-Zellstoff,
der gebleichte Kraft-Hartholz-Zellstoff
und die Carboxymethylcellulose wurden mit Wasser vermischt. Das
auf das Gewicht bezogene Mischungsverhältnis der Fasern zum Bindemittel,
d. h. das Verhältnis
des Gesamtgewichts des gebleichten Kraft-Koniferen-Zellstoffes und
des gebleichten Kraft-Hartholz-Zellstoffes
zum Gewicht der Carboxymethylcellulose betrug 95 : 5. Die erhaltene Flüssigkeit,
die die Fasern und das dispergierte Bindemittel enthielt, wurde
als Ausgangsmaterial für
Beispiel 1-1 verwendet. Ferner wurde ein weiteres Ausgangsmaterial
für Beispiel
1-2 aus der gleichen Flüssigkeit
hergestellt, mit der Abänderung,
dass 50 g Natriumcarbonat pro 100 g Carboxymethylcellulose zugesetzt
wurden.
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Man ließ die Ausgangsmaterialien für die Beispiele
1-1 und 1-2 stehen und verarbeitete sie sodann unter Verwendung
einer Papiermaschine (Yankee-Maschine mit schräggestelltem, kurzem Sieb) zu
einer in Wasser zersetzbaren Faserbahn mit einem Flächengewicht
von 22,5 g/m2 und einem Krepp-Verhältnis von 40%.
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Die erhaltenen Faserbahnen wurden
durch Vermischen mit Propylenglykolmonomethylether, Calciumchlorid
und Wasser in einem Verhältnis
von 20/0,5/79,5 in einer Menge von 200 g pro 100 g der Faserbahn imprägniert.
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Die auf diese Weise imprägnierten
Faserbahnen wurden 24 Stunden bei 20°C stehengelassen und sodann
einer Messung ihrer Zersetzbarkeit in Wasser und ihrer Nassfestigkeit
unterzogen.
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Die Zersetzbarkeit in Wasser wurde
gemäß dem JIS-Test
(Japanese Industrial Standard) P4501 für die Wasserzersetzbarkeit
von Toilettenpapier gemessen. Dabei wurde ein durch Zuschneiden
der in Wasser zersetzbaren Faserbahn zu einem Quadrat von 10 cm × 10 cm
erhaltener Prüfkörper in
ein Becherglas mit einem Gehalt an 300 ml Ionenaustauschwasser gegeben
und mit einem Rührer
gerührt.
Die Drehzahl betrug 600 U/min. Der Dispersionszustand der Faserbahn
wurde ständig
beobachtet. Die Zeitspanne bis zur vollständigen Dispergierung wurde
gemessen. (Die Ergebnisse sind in den Tabellen in Sekunden angegeben.)
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Die Nassfestigkeit wurde so gemessen,
dass die vorstehend erhaltene Faserbahn zu einem Prüfkörper von
25 mm Breite und 150 mm Länge
zugeschnitten wurde. Die Nassfestigkeit des Prüfkörpers wurde mit einer Tensilon-Testmaschine
bei einem Spannfutterabstand von 100 mm und einer Zuggeschwindigkeit
von 100 mm/min gemessen. Die Nassfestigkeit wurde sowohl in Maschinenrichtung
(MD) als auch in Querrichtung (CD) der Faserbahn gemessen. Die Bruchfestigkeit
(p) wurde als Testergebnis der Nassfestigkeit genommen (in den Tabellen
sind die Ergebnisse in g/25 mm angegeben).
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Für
ein Vergleichsbeispiel wurde eine Faserbahn auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 aus den gleichen Ausgangsmaterialien wie in Beispiel
1-1 hergestellt, mit der Ausnahme, dass der gebleichte Kraft-Koniferen-Zellstoff
ohne den gebleichten Hartholz-Zellstoff verwendet wurde. Die erhaltene
Faserbahn wurde mit der gleichen Lösung wie in Beispiel 1 in einer
Menge von 200 g pro 100 g der Faserbahn auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 imprägniert.
Die auf diese Weise imprägnierte
Faserbahn wurde einer Messung der Zersetzbarkeit in Wasser und der
Nassfestigkeit auf die gleiche weise wie in Beispiel 1 unterzogen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt.
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Aus den Ergebnissen in Tabelle 1
geht hervor, dass die in Wasser zersetzbaren Faserbahnen mit einem
Gehalt an gebleichtem Kraft-Hartholz-Zellstoff eine hervorragende Zersetzbarkeit
in Wasser aufweisen.
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Beispiel 2
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Auf ähnliche Weise wie in Beispiel
1 wurden der gebleichte Kraft-Koniferen-Zellstoff
(NBKP), der gebleichte Kraft-Hartholz-Zellstoff (LBKP) und die Carboxymethylcellulose
mit Wasser vermischt. Die Fasern enthaltende Flüssigkeit wurde mit 200 g Natriumcarbonat
pro 100 g Carboxymethylcellulose versetzt. Die Carboxymethylcellulose
wurde darin dispergiert. Es wurden mehrere Ausgangsmaterialien unter
Variation der Zugabemenge an gebleichten Kraft-Hartholz-Zellstoff
zu einer bestimmten Menge des gebleichten Kraft-Koniferen-Zellstoffes
hergestellt. Das auf das Gewicht bezogene Mischungsverhältnis der
Fasern zum Bindemittel, d. h. das Gesamtgewicht des gebleichten
Kraft-Koniferen-Zellstoffes und des gebleichten Kraft-Hartholz-Zellstoffes
zum Gewicht der Carboxymethylcellulose betrug 95/5. Der Anteil an
gebleichtem Kraft-Koniferen-Zellstoff
und gebleichtem Kraft-Hartholz-Zellstoff, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Fasern für
die Beispiele 2-1, 2-2, 2-3, 2-4 und 2-5 sind in Tabelle 2 aufgeführt (in
Gew.-%).
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Die Ausgangsmaterialien wurden stehengelassen
und sodann auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 zu einer Faserbahn
mit einem Flächengewicht
von 22,5 g/m2 und einem Krepp-Verhältnis von
40% verarbeitet.
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Die erhaltenen Faserbahnen wurden
mit einer Lösung
mit einem Gehalt an Polypropylenglykolmonomethylether und Calciumchlorid
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 imprägniert.
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Die auf diese Weise erhaltenen imprägnierten
Faserbahnen wurden 24 Stunden bei 20°C stehengelassen und sodann
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 einer Messung ihrer Zersetzbarkeit
in Wasser und ihrer Nassfestigkeit unterzogen.
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Als Vergleichsbeispiel wurde eine
Faserbahn auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 aus den in Beispiel
2 angegebenen Ausgangsmaterialien unter Zugabe von 200 g Natriumcarbonat
pro 100 g Carboxymethylcellulose hergestellt, mit der Abänderung,
dass der gebleichte Kraft-Koniferen-Zellstoff ohne gebleichten Kraft-Hartholz-Zellstoff
verwendet wurde. Die erhaltene Faserbahn wurde mit der gleichen
Lösung
wie in Beispiel 2 in einer Menge von 200 g pro 100 g der Faserbahn
imprägniert.
Die auf diese Weise erhaltene Faserbahn wurde auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 einer Messung der Zersetzbarkeit in Wasser und
der Nassfestigkeit unterzogen.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
aufgeführt.
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Vorstehend wurde die vorliegende
Erfindung unter Bezugnahme auf spezielle Ausführungsformen beschrieben. Für den Fachmann
ist es jedoch ersichtlich, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen vorgenommen
werden können,
ohne vom Geist und vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.