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Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Kondensationsprodukte
Es wurde gefunden, daß man wertvolle stickstoffhaltige Kondensationsprodukte herstellen
kann, wenn man Pölymerisationsprodukte von Alkyleniminen, die mindestens ein Wasserstoffatom
an Stickstoff gebunden enthalten, mit Estern aus höhermolekularen .Alkoholen und
anorganischen, Sauerstoff enthaltenden Säuren umsetzt. Als geeignete Polymerisationsprodukte
von Alkyleniminen seien z. B. solche von Äthylenimin, Propylenimin; Butyfenimin
und C-Phenyläthylenimin genannt. Diese Produkte-können beispielsweise nach dem Patent
665791 hergestellt werden. Auch die Abkömmlinge der genannten Polymerisationsprodukte,
z. B. solche, die Fettsäurereste oder Alkylolreste enthalten, können verwendet werden.
Als Esterkomponente kommen in Betracht die Ester der anorganischen, Sauerstoff enthaltenden
Säuren, insbesondere der Schwefelsäure, der Phosphorsäure und der Borsäure, mit
aliphatischen, mindestens sechs Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden .Alkoholen
- oder cycloaliphatischen oder gemischt aliphatischaroma-. tischen Alkoholen, Phenolen,
Aminoalkoh@olen und di,n Oxalkylierungsprodukten dieser Verliindungerr. Die Ester
können auch iA Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze angewandt werden. Es seien
beispielsweise genannt das Natrium- oder K aliumsalz des Octodecylschwefelsäureesters,
des Octodecenylphosphorsäureesters und der Hydroabietinolborsäureester. Auch die
Ester von Alkoholgemischen, die- den natürlich vorkommenden Fettsäuregemischen entsprechen;
z. B. der durch Reduktion der Palmkernfettsäuren ;erhältlichen Alkohole sowie die
Ester der bei der Paraffiiioxydation :unmittelbar oder durch .Reduktion der Paraffinoxydätionsprodukte
erhältlichen Alkoholgemische können vorteilhaft angewandt werden.
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Die Kopdensation wird im allgemeinen liei
erhöhter
Temperatur, meist zwischen 5o und zoo°, durchgeführt. Man kann dabei in Abwesenheit
oder Anwesenheit _ von Lösungs-bzw. Verdünnungsmitteln, z. B. Wasser oder. Alkoholen,
arbeiten. Bei Verwendung von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln ist es oft vorteilhaft,
in geschlossenen Gefäßen zu arbeiten.
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Die nach dem Verfahren erhältlichen Kondensationsprodukte sind in
Wasser löslich oder zum mindesten quellbar. Sie sind für die Zwecke der Textilveredclung
sehr geeignet. Die wasserlöslichen Produkte sind hervorragende Emulgatoren.
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Beispiel i 43o Gewichtsteile polymeres Äthylenimin werden unter Rühren
mit 72o Gewichtsteilen einer 55%igen wäßrigen Paste des Natriumsalzes des aus den
Palmkernfettalkoholen erhältlichen Schwefelsäureestergemisches so lange auf ioo
bis 12o° erwärmt, bis die anfangs trübe, schaumige Mischung nahezu klar geworden
ist. Die erhaltene Masse ist wasserlöslich, schäumt -sehr stark und hat ausgezeichnete
emulgierende Eigenschaften. Sire eignet sich vorzüglich zur Animalisierung von pflanzlichen
Gespinstfasern und Kunstseide sowie von fertigen Geweben aus derartigen Fasern.
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Beispiel 2 43o Gewichtsteile polymeres Äthylenimin werden 4 Stunden
lang unter Rühren mit 7,¢o Gewichtsteilen des Natriumsalzes des Octodecylschwefelsäureesters
auf 13o° erwärmt. Es entsteht eine feste, in Wasser quellbare und emulgierbare Masse,
die mit Vorteil als Zusatz zu Massen dienen kann, die zum Verspinnen geeignet sind;
sie verleihen diesen die Eigenschaft, mit Wollfarbstoffen gut anfärbbare Fasern
zu liefern.
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Verwendet man an Stelle des Natriumsalzes des Octodecylschwefelsäureesters
das Natriumsalz des Octodecenylschwefelsäureesters, so werden wasserlösliche Massen
.erhalten.
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Beispiel 3 43o Gewichtsteile polymeres Äthylenimin werden mit 365
Gewichtsteilen Hydroabietinolborsäureester auf etwa ioo bis 12o° bis zur Bildung
einer gleichmäßigen . Masse erwärmt. Das hellgelbe Umsetzungsgut löst sich in Wasser
nicht völlig klar.
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Beispiel 4 ,5o Gewichtsteile eines Äthylolgruppen enthaltenden polymeren
Äthylenimins (erhalten durch Behandlung von polymerem Athylenimin mit 1/1o seines
Gewichts an Äthylenoxyd) werden in dem gleichen Gewicht Wasser gelöst. Die Lösung
wird 2o Stunden lang mit 72 Gewichtsteilen des Alkoholschwefelsäureestergemisches
aus dem bei der Reduktion von Kokosfettsäure erhältlichen Alkoholgemisch (in Form
einer etwa 6o%igen wäßrigen Paste) am Rückflußkühler gekocht. Es entsteht ein schwach
gelbliches, in Wasser lösliches, salbenartiges Erzeugnis, das gegen verseifende
Mittel beständig ist.
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Beispiel 5 1o,3 Gewichtsteile polymeres Propylenimin ,werden mit 14
Gewichtsteilen des im Beispie14 erwähnten Alkoholschwefelsäureestergemisches (angewandt
in Form einer 6oo/aigen wäßrigen Paste) 12 Stunden lang am Rückflußkühler gekocht.
Das eptstehende zähflüssige gelbe Öl löst sich in Wasser und ist beständig gegen
verseifende Mittel.
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Ähnliche Stoffe entstehen, wenn man an Stelle des polymeren -Propylenimins
polymeres Butylenimin oder C-Phenyläthylenimin verwendet. Beispiel 6 16 Gewichtsteile
des Natriumsalzes des Monocetylphosphorsäureesters werden mit 2o Gewichtsteilen
polymeren Äthylenimin unter Rühren auf 12o bis 130'C erhitzt. Das Umsetzungsgemisch
verdickt sich, so daß schließlich das Rühren eingestellt werden muß. Man erhält
eine Masse, die mit Wasser beständige Emulsionen bildet. Sie bildet trübe Lösungen
in Acetatseidenlösungsmitteln und kann zur kombinierten Animalisierung und Mattierung
beim Spinnen von Kunstseide verwendet werden.
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Beispiel 7 43 Gewichtsteile polymeres Athylenimin und 4o Gewichtsteile
Didodecylcarbonat werden unter Rühren auf 12o° erhitzt. Nach dreistündigem Erhitzen
bildet sich eine gleichmäßige zähflüssige Masse, die in Wasser emulgierbar ist.
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Erhitzt man noch längere Zeit, so wird die Masse allmählich schwer
löslich. Beispicl8 Durch Kondensation von 86 Gewichtsteilen polymeren Athylenimins
mit 44 Gewichtsteilen Kokosfettsäure hergestelltes, durch den Rest der Kokosfettsäure
substituiertes polymeres Äthylenimin wird .mit 7o Gewichtsteilen des Natriumsalzes
des Schwefelsäureesters des durch Reduktion von Kokosfettsäuren erhältlichen Alkoholgemischs
bei 12ö° C kondensiert. Das Kondensationsprodukt ist mit Wasser unter Bildung einer
gelblichen, salbenartigen Masse anteigbar; die mit mehr Wasser schwach getrübte
Lösungen ergibt.