-
Vorrichtung zum Bereiten von Inhalierd'ämpfen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Bereiten von Inhalierdämpfen durch Überleiten von
Wasserdampf o. dgl. über flüchtige Bestandteile enthaltende Naturstoffe, die sich
in einem von außen- durch Druckdampf beheizten Behälter befinden.
-
Es. sind Inhalationsvorrichtungen bekannt, durch die flüssige Medikamente,
wie Ichthyol, Jodophenollösung, Fichtennädelextrakt u. dgl., verflüchtigt werden
sollen. Zu diesem Zwecke sind mehrere Behälter hintereinander geschaltet, durch
die erhitzte Luft hindurchstreicht. In diesen Behältern befinden sich besondere,
die flüssigen Medikamente aufnehmende, geschlossene Behälter, die mit den sie umgebenden
durch kleine Öffnungen in Verbindung stehen. Während der oder die ersten äußeren
Behälter zum Teil in einem mit warmer Luft geheizten Kessel hängen, sind die anderen
außerhalb desselben angeordnet. Die zum Inhalieren benutzte Luft streicht der Reihe
nach durch die Behälter und nimmt hierbei -von den Medikamenten mit, was sich gerade
verflüchtigt und durch die kleinen Öffnungen austretend in denLuftstrom gelangt.
Der Zweck dieser Anordnung ist, die Temperaturen in den einzelnen Behältern verschieden
hoch zu halten und der Verflüchtigungstemperatur der betreffenden Medikamente anzupassen.
Hierbei besteht aber die Gefahr, daß sich die hochsiedenden Medikamente an den Wandungen
der nachfolgenden kälteren Behälter niederschlagen. Jedenfalls sind derartige Vorrichtungen-
nicht geeignet, flüchtige Bestandteile aus Naturstoffen herauszuziehen und in Gasform-
unter Vermeidung jeder Kondensatbildung dem Verwendungsraum zuzuführen.
-
Es sind zwar auch Vorrichtungen zum Extrahieren von Kräutern mittels
Dampfes bereits bekannt, bei denen die Kräuter in einem Autoklaven sich befinden,
der mit seinem unteren Teil in einem Dampfbad hängt, so daß also eine teilweise
Erhitzung der Kräuter von außen erfolgt. Da aber hier= bei wesentliche Teile des
die Kräuter enthaltenden Gefäßes mit der Außenatmosphäre in Berührung treten, so
tritt eine erhebliche Abkühlung ein, und es wird die Kondensatbildung gefördert.
-
Infolgedessen ist bereits vorgeschlagen worden, beim Extrahieren-
von Heil-, Desinfektions- o. dgl. Mitteln- aus Naturstoffen diese chargenweise übereinanderliegend
in einen leicht verschließbaren Druckbehälter aufzunehmen und in Richtung von unten
nach oben einen Dampfstrom hindürchzuschicken, wobei ein Zerstäuber im Dampfraum
des Druckbehälters vorgesehen ist, durch den -das am Boden dieses oder, in einem
Sammelgefäß sich ansammelnde Kondensat vermittels einer zwischengeschalteten Druckpumpe
zerstäubt
wird, um in feinster Verteilung von dem die Heilmittel
enthaltenden Dampfstrom mitgenommen zu werden.
-
Die vorliegende Erfindung geht nun noch: einen Schritt weiter, indem
sie Einrichtungen schafft, die von vornherein die Bildung irgendwelchen Kondensats
unmöglich machen, in-.-. dem die Stoffe durch Wärmezufuhr von außen auf einer, wesentlich
höheren Temperatur als derjenigen des Extraktionsmittels gehalten werden, das Extraktionsmittel
also beim Durchgang eine Überhitzung erfährt und in diesem Zustand in den Bade-
oder Inhalationsraum gelangt.
-
Das Neue besteht hierbei in mehreren in dein Druckdampfbehälter hintereinandergeschalteten,
zur Aufnahme der Naturstoffe dienenden Behältern, durch die Wasserdampf mit geringerem
Druck als der Heizdampf geleitet wird, indem er beispielsweise mit einem Druckminderventil
dem Druckdampfbehälter entnommen wird und hierbei derart überhitzt wird, daß sich
während des normalen Betriebes weder in den Naturstoffbehältern noch beim Austritt
des Dampfes in den Inhalierraum Kondensat bildet. Beispielsweise kann im' Dampfdruckbehälter
Sattdampf von 6 oder mehr atü vorhanden sein, während der zum Extrahieren verwendete
-Dampf nur etwa i atü haben soll, dessen Temperatur also um etwa 12o° C gegenüber
i64° oder mehr im Druckbehälter beträgt. Es tritt also zwangsläufig eine Überhitzung
des zum Extrahieren verwendeten Dampfes um 44° C oder mehr ein, und zwar gleichgültig,
ob dieser Dampf unter Zwischenschaltung eines Druckminderverteilers dem Druckbehälter
oder einer beliebigen vorhandenen Dampfleitung entnommen wird. Das hat zur Folge,
däß beim Durchströmen dieses überhitzten Dampfes durch die die Naturstoffe enthaltenden
Behälter jede Kondensatbildung in der Vorrichtung selbst ausgeschlossen. ist und
daß auch noch eine Weile nach Austritt dieses überhitzten Dampfes in den Inhalier-
oder Baderaum das Kondensieren verhindert wird.
-
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i die Vorrichtung in senkrechtem Längsschnitt,
Abb. :2 den dazugehörigen Querschnitt und Abb. 3 und 4 eine zweite Ausführungsform
ebenfalls in senkrechtem Längs- und dazugehörigem Querschnitt.
-
Bei der Ausführungsform gemäß Abb. i und 2 sind in einem Druckbehälter
3, der mit einem dichtschließenden, aber leicht lösbaren Deckel 4 versehen ist,
mehrere Extraktionsbehälter 5 leicht herausnehmbar angeordnet, die durch abwechselnd
unten und oben vorgesehene Verbindungsstutzen 6 hintereinandergeschaltet sind. Die
Behälter 5 besitzen dichtschließende, leicht abnehmbare Deckel 7 -und sind am einen
Ende an eine Zuleitung 8, &n anderen an eine Ableitung 9 leicht lösbar eiangeschlossen.
Der Behälter 3 wird durch bei io einströmenden Dampf beheizt. Der Abdampf verläßt
den Behälter bei 13. Bei ii ist ein einstellbares Sicherheitsventil 12 angeordnet,
mit Hilfe dessen der im Behälter 3 gewünschte Dampfdruck und damit die verlangte
Temperatur genau eingestellt werden, kann. Das sich bildende Kondensat geht ebenfalls
bei 13 weg.
-
Die Zuleitung 8 ist durch ein Druckminderventil 14 unter Zwischenschaltung
eines weiteren Ventils 15 an den Behälter 3 bzw. die Dampfzufuhr io angeschlossen.
Außerdem ist noch ein zweiter Anschluß 16 vorgesehen, durch den ein beliebiges Gas
oder Gasgemisch zugeführt werden kann. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit,
die Extraktion entweder mit Wasserdampf allein oder mit einem Gemisch aus Wasserdampf
und Gas bzw. Gasgemisch durchführen zu können.
-
Die zu extrahierenden Naturstoffe werden in vorbereiteten Chargen
in die Gefäße 5 eingebracht, die Deckel 7 verschlossen und die Anschlüsse an die
Leitungen 8 und 9 hergestellt. Hierauf wird der Behälter 3 fest verschlossen und
die Wärmezufuhr von außen durch Einströmenlassen von Wasserdampf bei io bewirkt.
Ist die gewünschte Temperatur erreicht, dann läßt man durch Öffnen des Ventils 14
das gewünschte Extraktionsmittel einströmen. Um eine möglichst geringe Strömungsgeschwindigkeit
in dem Röhrensystem zu erhalten und damit zu erreichen, daß die strömenden Gase
möglichst hoch geschwängert werden, drückt man diese mit nur so wenig Druck durch
das Röhrensystem als nötig ist, um sie nach dem Inhalationsraum wieder austreten
zu lassen, und zwar mit Hilfe des Druckminderventils 14. Da in den Behältern 5 überall
die gleiche hohe Temperatur herrscht, so nehmen auch die finit niedrigem Druck durch
das System gedrückten Dämpfe sofort die dem Dampfdruck des umgebenden Kessels entsprechende
Temperatur (also z. B. bei 6 atü i65,5° C) an. Dadurch wird erreicht, daß die gelösten
und extrahierten Stoffe in Gasform an die Gebrauchsstelle gelangen. Das Extraktionsmittel
durchströmt den ersten Behälter 5 von oben nach unten, tritt in den zweiten unten
ein und durchströmt diesen von unten nach oben. In dieser Weise geht es nacheinander
durch sämtliche Behälter 5 hindurch, um bei 9 höchstgeschwängert mit den extrahierten
Stoffen die Vorrichtung zu verlassen und unmittelbar in Inhalationsapparate bzw.
Inhalationskammern
geleitet zu werden. Sobald alle Extraktstoffe
ausgezogen sind, werden die Behälter 5 frisch beschickt, und das Verfahren wird
fortgesetzt.
-
Sowohl die Wärmezufuhr von außen als auch die Unterteilung der Natur'stoffe-in
ver= hältnismäßig kleinen Chargen, die hintereinandergeschaltet von dem Extraktionsmittel
durchströmt werden, bietet eine sichere Gewähr dafür, daß die -Extraktion eine vollkommene
ist.' Hierbei liegt es in der Hand des den Apparat Bedienenden, durch genaue Regelung
der Temperaturen sich einerseits den verschiedenen Naturstoffsorten anzupassen,
andererseits die Extraktion auf höher siedende Bestandteile ausdehnen zu können,
aber trotzdem Giftstoffe, die erst bei höheren Temperaturen gelöst und vergast werden,
durch Anwendung von Temperaturen, die unter dieser Lösungsgrenze liegen, ungelöst
zu lassen.
-
Die in den Abb. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung ist im Prinzip die
gleiche wie gemäß Abb. i und 2, nur daß sie als ortsbewegliche gedacht ist. Der
äußere -Behälter 17 besitzt einen dicht verschließbaren Deckel 18, an welchem durch
Zuleitungsrohr i9 und Ableitungsrohr 2o die aus einzelnen, umgekehrt U-förmigen,
hintereinandergeschalteten Behältern 21 bestehende Batterie zur Aufnahme der zu
extrahierenden Rohstoffe befestigt ist. Unten an dem mit dem Zuleitungsrohr i9 versehenen
Behälter 21 ist ein einstellbares Druckminderventil2z angeordnet, das sich je nach
seiner Einstellug nach dem Innern der Batterie öffnet, sobald der gewünschte Dampfdruck
im Behälter -17 erreicht wird. Die Dampferzeugung geschieht beispielsweise durch
einen elektrischen Tauchsieder 23, der das im Behälter 17 befindliche Wasser verdampft
oder aber durch direkte Beheizung. Der elektrische Tauchsieder wird so ausgeführt,
daß er sich sowohl bei einem bestimmten Dampfdruck, infolge Oberflächenzusammenpressung,
als auch bei einer bestimmten Temperatur, die etwa 5o.bis ioo° über der normalen
Betriebstemperatur liegt, infolge Metallausdehnung, selbsttätig ausschaltet. Hierdurch
wird zu hoher Druck im Kessel und ferner Durchbrennen des Tauchsieders bei völliger
Verdampfung des in den Kessel eingefüllten Wassers vermieden. Durch einen. Füllstutzen
24 kann Wasser eingefüllt werden, während mittels des einstellbaren Sicherheitsventils
25 der gewünschte- Druck bzw. die gewünschte Temperatur eingeregelt wird.
-
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß mit Hilfe dieses Apparates genau
in der gleichen Weise gearbeitet werden kann, wie weiter oben beschrieben. Infolge
seiner gedrängten Bauart und seiner Ortsbeweglichkeit eignet er sich besonders für
Einzelinhalationen, die der Patient bei sich zti Hause vornehmen kann.