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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von wirksamen Verbindungen
zur Erhöhung
der Menge an Angiostatin, einem Inhibitor der Angiogenese zur Behandlung
von neoplastischen Krankheiten.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Man
nimmt an, dass Angiostatin, ein proteolytisches Fragment von Plasminogen
aus Kringel 1 bis 3 und dem gesamten oder Teil von Kringel 4 besteht,
und es ist ein potenter Inhibitor der Angiogenese und dem Wachstum
von Tumorzell-Metastasen. O'Reilly
et al., Cell, 79, 315–328
(1994); PCT-Anmeldung WO 95/29242. Angiostatin findet sich in vivo
in Tumor-tragenden Mäusen.
O'Reilly et al.,
Cell, 79, 315–328
(1994); O'Reilly
et al., Nature Med. 2, 689–692
(1996). Der enzymatische Mechanismus, durch den Angiostatin in vivo erzeugt
wird, bleibt unbekannt.
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Die
Angiostatin-Aktivität
kann in vitro erzeugt werden durch eingeschränkte Elastase-Proteolyse von Plasminogen.
Sottrup-Jensen et al., in Progress in Chemical Fibrinolysis and
Thrombolysis, 3, 191–209
(Davidson et al., Hrsg. 1978). Eine kürzliche Zusammenfassung schlägt vor,
dass Angiostatin durch Makrophagen erzeugt wird, die primäre Tumoren
infiltrieren und Elastase-Aktivität freisetzen, welche dann Plasminogen
unter Bildung eines Proteins mit Angiostatin-Aktivität spaltet.
Dong et al., Proc. Am. Assoc. Cancer Res., 37 58 (1996). Während jedoch
eingeschränkte
Elastase-Spaltung von Plasminogen ein Fragment oder Fragmente mit
Angiostatin-Aktivität
ergibt, verdaut die Elastase das oder die Fragment(e) und inaktiviert
Peptide und ist daher wahrscheinlich nicht das Enzym, das Angiostatin
in vivo erzeugt.
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Wie
vorstehend bemerkt, kann Angiostatin in vitro durch eingeschränkte Elastase-Proteolyse
von Plasminogen erzeugt werden. Dieses Verfahren hat verschiedene
Nachteile. Während
Elastase-Plasminogen unter Erzeugung eines die Kringel 1–3 enthaltenden
Fragmentes spaltet, ist es zunächst
nicht bekannt, ob diese Spaltung an den normalen Stellen stattfindet,
an denen Spaltung unter Herstellung von Angiostatin in vivo auftritt.
Daher kann das Elastase-abgeleitete
Angiostatin die in vivo-Verarbeitung geändert haben und geänderte Aktivität in Menschen
besitzen. Es kann auch immunogen sein, wenn die Stellen der Peptidspaltung
sich von normalem Angiostatin unterscheiden.
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Eine
zweite Art zur Herstellung von Angiostatin ist durch Exprimierung
der gewünschten
Kringel-Domänen
der Plasminogen-cDNA oder seines Gens in einem Expressionsvektor
in prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen. Siehe PCT-Anmeldung
WO 95/29242. Dieser Ansatz ist auch beschränkt, da die geeigneten Domänen zur
Exprimierung nicht bekannt sind. Das Produkt kann auch immunogen
sein und könnte
im Menschen nicht prozessiert werden, wie beim Produkt, das durch
Spaltung von Plasminogen durch die normalen in vivo-Enzyme erzeugt
wird.
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Schließlich kann
Angiostatin aus Körperflüssigkeiten
von Tieren isoliert werden, in denen es hergestellt wird. Siehe
PCT-Anmeldung WO 95/29242. Jedoch kann Angiostatin auf diese Weise
nicht in ausreichenden Mengen zur Behandlung von Krankheiten hergestellt
werden und das Angiostatin kann mit infektiösen Mitteln kontaminiert sein,
wenn es aus derartigen Quellen isoliert wird.
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Es
besteht klarerweise ein Bedarf an einem Verfahren zur Herstellung
von nativem Angiostatin in großen
Mengen. "Natives
Angiostatin" wird
hier als Angiostatin definiert, das in vivo hergestellt wird oder
Angiostatin, unabhängig
von seiner Herstellungsweise, welches das gleiche wie das in vivo
hergestellte Angiostatin ist.
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A.
D. Purushotham et al., Journal of Surgical Oncology 57: 3–7 (1994)
offenbart die Verwendung von Streptokinase, wirksam zur Inhibierung
von Lungentumor, der in ein Nagermodell eingepflanzt wurde. Streptokinase
war im Rattenmodell fähig,
Fibrinolyse zu verursachen und erzeugt die Umwandlung von Plasminogen in
das fibrinolytische Enzym Plasmin.
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K.
R. Meehan et al., Blood Coagulation and Fibrinolysis, Vol. 6, No.
2, 1995, 105–112
offenbart die Wirkungen eines Plasminogenaktivators vom Urokinase-Typ,
der Patienten mit kleinzelligem Karzinom der Lunge verabreicht wurde
und die Lysis von Fibrin induziert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Verwendungen von wirksamen Verbindungen
zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von neoplastischen
Krankheiten bereit. Diese Verwendungen begründen sich auf die Entdeckung,
dass ein konditioniertes Kulturmedium (CCM), hergestellt durch Kultivierung
von Krebszellen, primären
Endothelialzellen, glatten Muskelzellen oder Fibroblasten Angiostatin
produziert, wenn es mit Plasminogen oder Plasmin kontaktiert wird.
Die aktiven Faktoren in dem CCM wurden als Plasminogenaktivator
und ein Sulfhydryldonor identifiziert. So ist das durch die Verwendung
eines Plasminogenaktivators und eines Sulfhydryldonors erzeugte
Angiostatin das gleiche, wie in vivo produziertes Angiostatin, d.h.
es ist natives Angiostatin.
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Die
Erfindung stellt die Herstellung eines Medikaments zur Erzeugung
von Angiostatin bereit. Das Medikament umfasst einen Sulfhydryldonor
und einen Plasminogenaktivator. Zwei Ausführungsformen der Zusammensetzung
sind CCM, hergestellt durch Kultivierung von Zellen, die Plasminogenaktivator
und ein Lysat derartiger Zellen herstellen können.
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Die
Erfindung stellt auch die Verwendung des vorstehend definierten
Medikaments zur Herstellung eines Medikaments für die Behandlung einer neoplastischen
Krankheit bereit, und umfasst die Verabreichung einer therapeutisch
effektiven Menge eines Sulfhydryldonors in Kombination mit einem
Plasminogenaktivator an ein unter einer derartigen Krankheit leidendes
Tier, welche effektiv ist zur Umwandlung von Plasmin in Angiostatin.
Das Plasmin kann ein solches sein, hergestellt durch endogenen Plasminogenaktivator/-aktivatoren aus
endogenem Plasminogen. Alternativ kann das Verfahren ferner die
Verabreichung einer effektiven Menge von Plasmin umfassen. In weiteren
Ausführungsformen
kann ein Plasminogenaktivator dem Tier verabreicht werden, um das
Plasmin aus endogenem Plasminogen oder aus einer effektiven Menge
von verabreichtem Plasminogen zu erzeugen.
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Gemäß der Erfindung
kann ferner ein Behälter
verwendet werden, der einen Plasminogenaktivator allein oder in
Kombination mit Sulfhydryldonor beinhaltet. Der Behälter besitzt
darauf ein Etikett, das die Verabreichung der Kombination von Plasminogenaktivator
und Sulfhydryldonor an ein unter einer angiogenetischen Krankheit
leidendes Tier instruiert. Die Erfindung stellt auch einen Behälter bereit,
der einen Sulfhydryldonor beinhaltet mit einem Etikett darauf, das
die Verabreichung des Sulfhydryldonors in einer für die Konversion
von Plasmin in Angiostatin effektiven Menge instruiert.
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Gemäß der Erfindung
kann auch ein Protein verwendet werden, das die folgenden Eigenschaften
aufweist: (a) es ist ein Fragment von Plasminogen; (b) dessen N-terminale
Aminosäure
ist die gleiche wie die N-terminale Aminosäure von Plasmin; (c) dessen
C-terminale Aminosäure
liegt in Kringel 5; und (d) es inhibiert die Angiogenese. Gemäß einer
Ausführungsform
ist das Protein natives Angiostatin. Gemäß der Erfindung kann ferner
ein DNA-Molekül
verwendet werden, das für
das Protein kodiert, wobei das DNA-Molekül operativ mit Expressionskontrollsequenzen
verbunden ist, eine Wirtszelle, die das operativ mit Expressionskontrollsequenzen
verbundene DNA-Molekül
umfasst und ein Verfahren zur Herstellung des Proteins, welches
die Kultivierung der Wirtszelle umfasst.
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Das
Protein kann verwendet werden, um angiogenetische Krankheiten durch
Verabreichung einer effektiven Menge des Proteins an ein unter einer
derartigen Krankheit leidendes Tier zu behandeln. Ein unter einer
derartigen Krankheit leidendes Tier kann auch behandelt werden durch
Verabreichung eines Transgens, das für das Protein kodiert. Vorzugsweise
ist das Protein, das durch das Transgen kodiert wird, natives Angiostatin.
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Schließlich kann
erfindungsgemäß ein Antikörper verwendet
werden, der selektiv an das Protein bindet. Ein derartiger Antikörper kann
verwendet werden, um das Protein von Materialien zu reinigen, die
es enthalten. Ein derartiger Antikörper, der selektiv an natives
Angiostatin bindet, kann auch verwendet werden in Verfahren und
Kits zur Detektion oder Quantifizierung von nativem Angiostatin.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A:
Ein Western-Blot, der die Umwandlung von Plasminogen und Plasmin
in Angiostatin durch serumfreies konditioniertes Medium (SFCM),
hergestellt von PC-3-Zellen, zeigt. Spur 1, Molekulargewichtstandard;
Spur 2, humanes Plasminogen; Spur 3, humanes Plasminogen, über Nacht
bei 37°C
in nicht-konditioniertem RPMI inkubiert; Spur 4, humanes Plasminogen, über Nacht
bei 37°C
in SFCM aus PC-3-Zellen inkubiert; Spur 5, humanes Plasmin, in nicht-konditioniertem RPMI
inkubiert; Spur 6, humanes Plasmin, in SFCM, hergestellt von PC-3-Zellen
inkubiert.
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1B:
Western-Blot, der zeigt, dass die Erzeugung von Angiostatin aus
Plasminogen zeitabhängig war.
PC-3 SFCM wurde mit Plasminogen inkubiert und zu den angezeigten
Zeitpunkten wurden Aliquots entfernt und vor der Western-Blot-Analyse schockgefroren.
Die Erzeugung von Spuren an Angiostatin wurde zuerst nach 3 Stunden
beobachtet und vollständige
Umwandlung wurde nach 24 Stunden festgestellt.
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1C:
Western-Blots, die zeigen, dass die Erzeugung von Angiostatin durch
PC-3 SFCM konzentrationsabhängig
war. SFCM wurde mit verschiedenen Mengen an frischem RPMI verdünnt, wie
angezeigt und mit Plasminogen 24 Stunden lang inkubiert.
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1D:
Ein Graph, der die Beziehung von Angiostatinerzeugung zur Menge
an SFCM erläutert.
Das relative Angiostatinsignal wurde durch Abtastdichtemessung und
Hintergrundsubtraktion quantifiziert. Nach 18stündiger Inkubation gab es eine
lineare Beziehung zwischen der erzeugten Angiostatinmenge und der
in der Reaktionsmischung vorhandenen Menge an PC-3 SFCM.
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2:
Western-Blots nach Affinitätsreinigung
von Angiostatin, das durch Inkubation von Plasminogen mit SFCM,
hergestellt von PC-3-Zellen
erzeugt wurde. Spur 1, Molekulargewichtsstandards; Spur 2, humanes Plasminogen,
inkubiert über
Nacht bei 37°C
in nicht-konditioniertem RPMI; Spur 3, Angiostatin, erzeugt durch Inkubation
von Plasminogen mit PC-3 SCFM und dann affinitätsgereinigt auf Lysin-Sepharose
und detektiert auf Western-Blot durch Färbung mit Coomassie-Blau; Spur
4, Angiostatin, erzeugt durch Inkubation von Plasminogen mit PC-3
SCFM und dann affinitätsgereinigt
auf Lysin-Sepharose
und detektiert auf Western-Blot unter Verwendung des monoklonalen
Antikörpers
K1–3 an
Kringel 1–3.
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3A–B: Graphen,
die zeigen, dass Angiostatin, hergestellt durch Inkubation von Plasminogen
mit PC-3 SCFM, die für
die Angiogenese kritischen in vitro-Schritte inhibiert. 3A:
Proliferation von Endothelialzellen. Die Daten sind die mittlere ± Standardabweichung. 3B:
Durch basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF) induzierte Wanderung. Hintergrundwanderung ohne den Induktor
und in Gegenwart von stimulierendem bFGF sind gezeigt. Die Toxizität wurde
parallel durch Trypan-Blau-Ausschluss gemessen und betrug < 10% bei allen Konzentrationen.
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4A–B: Fotografien,
die zeigen, dass Angiostatin, hergestellt durch Inkubation von Plasminogen mit
PC-3 SCFM die in vitro-Bildung von humanen Endothelialzellen-Röhrchen inhibiert.
Humane Endothelialzellen aus der Nabelvene (HUVEC) wurden auf Gelen
von Matrigel in Schalen mit 24 Vertiefungen plattiert und dann mit
15 μg/ml
Angiostatin, hergestellt unter Verwendung von PC-3 SFCM in nicht-konditioniertem RPMI behandelt. 4A:
Kontroll-HUVEC bildet verzweigende, miteinander verbundene Netzwerke. 4B:
Im Gegensatz dazu verursacht Angiostatin, hergestellt unter Verwendung
von PC-3 SFCM eine signifikante Unterbrechung des Rohrnetzwerks.
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5A–B: Fotografien,
die die Inhibierung der Angiogenese in vivo durch Angiostatin, hergestellt
unter Verwendung von PC-3 SCFM zeigen. 5A: Ein
Hydron-Pellet (gezeigt durch den Pfeil), das bFGF enthielt, induzierte
eine positive neovaskuläre
Antwort 7 Tage nach Implantation. 5B: Im Gegensatz
dazu wurden keine Gefäße beobachtet,
die sich einem Hydron-Pellet näherten,
welches bFGF und 10 μg/ml
Angiostatin, hergestellt unter Verwendung von PC-3 SFCM enthielt
(angezeigt durch den Pfeil).
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6:
Western-Blot, der zeigt, dass das Haupteluat aus Reaktivrot 120-Agarose
Angiostatin erzeugt, wenn es mit Raktivrot 120-Agarose-Durchfluss, RPMI
oder RPMI-Aminosäuren
kombiniert wird. Spur 1 – SFCM
+ Plasminogen; Spur 2 – Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss + Plasminogen; Spur 3 – Reaktivrot 120-Agarose-Haupteluat nach Dialyse
gegen TBS + Plasminogen; Spur 4 – dialysiertes Haupteluat +
Reaktivrot 120-Agarosedurchfluss + Plasminogen; Spur 5 – dialysiertes
Haupteluat + RPMI + Plasminogen; Spur 6 – dialysiertes Haupteluat +
RPMI-Vitaminmix + Plasminogen; Spur 7 – dialysiertes Haupteluat +
RPMI-Aminosäuremix
+ Plasminogen; Spur 8 – dialysiertes
Haupteluat + RPMI-Vitaminmix + Aminosäuremix + Plasminogen; Spur
9 – Plasminogen
+ unkonditioniertes RPMI.
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7:
Graph, der zeigt, dass Aktivität
des Plasminogenaktivators vom Urokinase-Typ (u-PA) und Plasminogen-Angiostatin
konvertierende Aktivität
(PACA) bei einer Gradientelution über eine Hi-Q-Anionenaustauschsäule coeluieren.
Die Aufzeichnungen der optischen Dichte bei 280 nm zeigen verschiedene
Proteinpeaks. u-PA-Aktivität
wurde bestimmt durch Messung der Spaltung eines chromogenen Peptidsubstrats
hinsichtlich Plasmin (Val-Leu- Lys
p-NA) bei 405 nm. Die Peakfraktionen wurden auf PACA durch Western-Blot analysiert.
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8:
Western-Blot, der zeigt, dass die Zugabe von u-PA und Plasminogen
zu kochendem Reaktivrot 120-Agarose-Durchfluss oder frischem RPMI-Medium Angiostatin
erzeugte. Spur 1 – Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss + Plasminogen; Spur 2 – 120-Agarose-Durchfluss +
Plasminogen + u-PA; Spur 3 – kochender Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss + Plasminogen; Spur 4 – kochender Reaktivrot 120-Agarose-Durchfluss
+ Plasminogen + u-PA; Spur 5 – unkonditioniertes
RPMI + Plasminogen; Spur 6 – unkonditioniertes
RPMI + Plasminogen + u-PA.
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9:
Western-Blot, der zeigt, dass der Reaktivrot 120-Agarose-Durchfluss
Angiostatin in Gegenwart von Plasminogenaktivatoren produziert.
Spur 1 – Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss
+ Plasminogen; Spur 2 – Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss + Plasminogen + u-PA; Spur 3 – Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss + Plasminogen + t-PA.
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10:
Western-Blot, der die Herstellung von Angiostatin durch u-PA und
Glutathion zeigt. Spur 1 – Plasminogen
+ u-PA; Spur 2 – Plasminogen
+ u-PA + 5 μM
Glutathion; Spur 3 – Plasminogen
+ u-PA + 50 μM Glutathion;
Spur 4 – Plasminogen
+ u-PA + 100 μM
Glutathion; Spur 5 – Plasminogen
+ u-PA + kochendes 5 μM
Glutathion; Spur 6 – Plasminogen
+ u-PA + kochendes 50 μM
Glutathion; Spur 7 – Plasminogen
+ u-PA + kochendes 100 μM
Glutathion.
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11:
Western-Blot, der zeigt, dass die Kombination von u-PA und D-Penicillamin
Angiostatin erzeugt. Spur 1 – Plasminogen
+ 100 μM
D-Penicillamin; Spur 2 – Plasminogen
+ u-PA + 100 μM
D-Penicillamin; Spur 3 – Plasminogen
+ u-PA + 1,0 mM D-Penicillamin.
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12:
Western-Blot, der die Herstellung von Angiostatin durch u-PA, t-PA
und Streptokinase zeigt. Die in der Figur verwendeten Abkürzungen
haben die folgenden Bedeutungen:
- PLG
- = humanes Plasminogen;
- uPA
- = Plasminogenaktivator
vom Urokinase-Typ;
- tPA
- = Plasminogenaktivator
vom Gewebe-Typ;
- SK
- = Streptokinase;
- +
- = mit N-Acetyl-L-cystein;
und
- –
- = ohne N-Acetyl-L-cystein.
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13:
Western-Blot, der die Herstellung von Plasmin aus Plasminogen und
die Herstellung von Angiostatin aus dem vorher gebildeten, gereinigten
Plasmin zeigt. Spur 1 – Plasminogen
+ u-PA-Sepharose; Spur 2 – gereinigtes
Plasmin + 100 μM
N-Acetyl-L-cystein.
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14:
Graph der mittleren primären
Tumorgröße (mm3) für
die Tage 0–21
der Kontrollmäuse
und der mit N-Acetyl-L-cystein (NAC) oder NAC + Plasminogeninhibitor
vom Urokinase-Typ (uPA) behandelte Mäuse.
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15:
Western-Blot, der die Herstellung von Angiostatin durch N-Acetyl-L-cystein
(NAC) in vivo zeigt. Spur 1 – Plasma
(1:20 verdünnt)
aus Kontrollmaus #2; Spur 2 – Plasma
(1:20 verdünnt)
aus Kontrollmaus #3; Spur 3 – Plasma
(1:20 verdünnt)
aus einer ersten Maus, die affinitätsgereinigtes, zellfreies Angiostatin
erhielt; Spur 4 – Plasma
(1:20 verdünnt)
aus einer zweiten Maus, die affinitätsgereinigt ist, zellfreies
Angiostatin erzielt; Spur 5 – Plasma
(1:20 verdünnt)
aus NAC-behandelter Maus #1; Spur 6 – Plasma (1:20 verdünnt) aus
NAC-behandelter Maus #2; Spur 7 – Plasma (1:20 verdünnt) aus
NAC-behandelter Maus #3; und Spur 8 – affinitätsgereinigtes, zellfreies Angiostatin.
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16:
Ein Diagramm von humanem Plasminogen, das die Aminosäuresequenz
des kompletten Moleküls
nach Spaltung des Signalpeptids (nicht gezeigt) zeigt (entnommen
aus Molecular Basis of Thrombosis and Hemostasis (High and Roberts,
Hrsg. 1995)). Kringel 1–5
(K1–K5)
sind gezeigt. Die Spaltstellen zwischen den Resten 77 und 78 und
den Resten 561 und 562, die für
die Aktivierung von Plasminogen zu Plasmin benötigt werden, sind durch ausgefüllte Pfeile
gezeigt. Die nicht ausgefüllten
Pfeile stellen die Positionen von Introns in dem Gen dar. Die Stellen
des N-verknüpften
Oligosaccharids in Position 289 und des O-verknüpften Glycans in Position 346
sind auch gezeigt. Der Stern zeigt Teile der katalytischen Triade
von Plasmin (His603, Asp646 und Ser741).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER DERZEIT BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung stellt die Verwendung einer therapeutisch effektiven Menge
von Plasminogenaktivator in Kombination mit einem Sulfhydryldonor
bereit, effektiv zur Erhöhung
der Menge von in einem Menschen vorhandenem Angiostatin zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung einer neoplastischen Krankheit
in einem unter dieser Krankheit leidenden Menschen. Es werden auch
offenbart, ohne Teil der Erfindung zu bilden, in vitro-Verfahren
zur Erzeugung von nativem Angiostatin. Ein derartiges Verfahren
umfasst die Kontaktierung von Plasminogen mit einem Plasminogenaktivator
und einem Sulfhydryldonor. Alle drei Reaktanten können gleichzeitig
kombiniert werden. Alternativ kann das Plasminogen mit einem Plasminogenaktivator
kontaktiert werden, um Plasmin zu erzeugen und das Plasmin wird
dann mit einem Sulfhydryldonor zur Herstellung von Angiostatin kontaktiert.
Das Plasminogen kann wenigstens teilweise gereinigt sein, bevor
es mit dem Sulfhydryldonor kontaktiert wird. Tatsächlich kann
Angiostatin direkt aus Plasmin hergestellt werden, wird jedoch durch
Kontaktierung des Plasmins mit einem Sulfhydryldonor erzeugt.
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Das
Plasminogen kann aus jeder Tierspezies stammen. Vorzugsweise wird
jedoch Plasminogen aus der Tierspezies verwendet, die mit dem Angiostatin
behandelt werden soll, um Immunreaktionen bei Verabreichung des
Angiostatins zu vermeiden. Wenn ein Mensch mit dem Angiostatin behandelt
werden soll, wird daher vorzugsweise humanes Plasminogen verwendet.
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Verfahren
zur Herstellung von Plasminogen sind in der Technik gut bekannt.
Plasminogen kann auch kommerziell gekauft werden. Vorzugsweise wird
das Plasminogen hergestellt durch rekombinante DNA- oder andere
Techniken, die den Einschluss von infektiösen Mitteln bei der Plasminogenherstellung
vermeiden.
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Alle
Arten von Plasminogenaktivatoren können verwendet werden einschließlich von
Plasminogenaktivatoren vom Urokinase-Typ, Plasminogenaktivatoren
vom Gewebe-Typ und Streptokinase. Der Plasminogenaktivator kann
von jeder Tierspezies stammen. Verfahren zur Herstellung von Plasminogenaktivatoren
sind in der Technik gut bekannt und viele Plasminogenaktivatoren
sind kommerziell verfügbar.
Vorzugsweise wird der Plasminogenaktivator durch rekombinante DNA-
oder andere Techniken hergestellt, die den Einschluss von infektiösen Mitteln
bei der Herstellung des Plasminogenaktivators vermeiden.
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Das
Plasminogen wird mit dem Plasminogenaktivator in Mengen und bei
Bedingungen kontaktiert, die zur Umwandlung des Plasminogens in
Plasmin wirksam sind. Diese Mengen und Bedingungen sind bekannt oder
können
empirisch bestimmt werden, wie es in der Technik bekannt ist. Insbesondere
wurde gefunden, dass von etwa 1 ng/ml bis etwa 1 μg/ml Urokinase-Plasminogenaktivator
für jedes
Mikrogramm an Plasminogen in einer 1 ml Reaktion vollständige Umwandlung
von Plasminogen in Plasmin nach etwa 24 Stunden bei Inkubation bei
37°C ergibt.
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Jeder
Sulfhydryldonor kann verwendet werden. Sulfhydryldonoren sind gut
bekannt und kommerziell verfügbar.
Geeignete Sulfhydryldonoren beinhalten L-Cystein, D-Cystein, DL-Cystein,
N-Acetyl-L-cystein, reduziertes Glutathion, D-Penicillamin und Captopril.
Man nimmt an, dass der Sulfhydryldonor die Disulfidbindungsbildung
im Plasminogen und/oder Plasmin und/oder Angiostatin und/oder einem
intermediären
Produkt reduziert oder ändert.
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Der
Sulfhydryldonor wird mit dem Plasmin allein oder in Gegenwart des
Plasminogens und des Plasminogenaktivators kontaktiert in Mengen
und unter Bedingungen, die zur Umwandlung des Plasmins in Angiostatin
wirksam sind. Diese Mengen und Bedingungen können empirisch bestimmt werden,
wie es in der Technik bekannt ist. Insbesondere wurde gefunden,
dass von etwa 10 μM
bis etwa 1 mM Sulfhydryldonor für
jedes Mikrogramm Plasmin in einer 1 ml-Reaktion die vollständige Umwandlung
von Plasmin in Angiostatin nach etwa 24 Stunden bei Inkubation bei
37°C ergibt.
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Plasmin
kann aus Plasminogen durch einen vorstehend beschriebenen Plasminogenaktivator
erzeugt werden. Das Plasmin kann aus den Reaktanten gereinigt werden,
bevor es mit dem Sulfhydryldonor kontaktiert wird. Verfahren zur
Reinigung von Plasmin sind in der Technik bekannt (siehe z.B. Beispiel
4). Kommerziell erworbenes Plasmin oder auf andere Weise hergestelltes
kann auch verwendet werden, um Angiostatin durch Kontaktierung des
Plasmins mit einem Sulfhydryldonor zu erzeugen, wie vorstehend beschrieben.
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Gemäß der Erfindung
kann eine Zusammensetzung zur Erzeugung von Angiostatin verwendet
werden. Die Zusammensetzung umfasst einen Plasminogenaktivator und
einen Sulfhydryldonor, wie vorstehend beschrieben. Der Plasminogenaktivator
und der Sulfhydryldonor können
in jeder physiologisch annehmbaren Lösung enthalten sein (z.B. Saline,
Puffer, Kulturmedium) oder können
in kristalliner oder lyophilisierter Form vorhanden sein. Geeignete Zusammensetzungen
für die
therapeutischen Verwendungen werden nachstehend beschrieben.
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Die
Zusammensetzung kann ein konditioniertes Kulturmedium (CCM) sein,
hergestellt durch Kultivierung von Zellen, die Plasminogenaktivator
erzeugen können.
Maligne Tierzellen, humane und nicht-humane, welche einen Plasminogenaktivator
exprimieren, können
CCM erzeugen, welches Plasminogen und Plasmin in Angiostatin umwandeln
kann. Geeignete maligne Zellen beinhalten humane Prostatakarzinom-Zelllinien PC-3,
DU-145, LN-CaP, humane Brustkarzinom-Zelllinien MDA-MB-231 und MCF-7,
humane Gliom-Zelllinien U-373, U-118, A-172 und U-87 und Maus-Melanom-Zelllinie
B16F10. Es ist bekannt, dass viele nicht-maligne Tierzellen Plasminogenaktivator
erzeugen. Geeignete nicht-maligne Zellen beinhalten primäre Endothelialzellen
(z.B. Endothelialzellen aus der Rinder-Aorta), glatte Muskelzellen (z.B. glatte
Rindermuskelzellen) und Fibroblasten. Zusätzlich sind Bakterienzellen
bekannt, die Plasminogenaktivator herstellen (z.B. Streptokinase) und
Zellen jeden Typs können
durch rekombinante DNA-Techniken transformiert werden, so dass sie
Plasminogenaktivator erzeugen. Geeignete Zellen und Zelllinien sind
in der Technik gut bekannt und können
aus Zell-Hinterlegungsstellen und durch in der Technik gut bekannte
Verfahren kommerziell erhalten werden.
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Geeignete
Kulturbedingungen für
diese Zellen sind auch in der Technik gut bekannt. Das verwendete Kulturmedium
muss einen Sulfhydryldonor enthalten oder ein Sulfhydryldonor kann
dem CCM nach Herstellung zugegeben werden. Geeignete Kulturmedien
beinhalten solche, die kommerziell erhältlich sind, wie RPMI, DMEM
etc. Das CCM kann hergestellt werden, indem einfach die Zellen unter
normalen Kulturbedingungen für
eine ausreichende Zeit kultiviert werden, um CCM herzustellen, das
Plasminogen oder Plasmin in Angiostatin umwandeln kann. Diese Zeit
kann empirisch bestimmt werden. Insbesondere wurde gefunden, dass
die Kultivierung der Säugerzellen
für 24–72 Stunden
nach Bildung einer Monoschicht bei 37°C ausreichend ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
die Zellen nach Kultivierung für
eine für
die Synthese von Plasminogenaktivator ausreichenden Zeit lysiert
werden. Diese Zeit kann empirisch bestimmt werden, aber die Kultivierung
der Zellen bis zur Bildung einer Monolayer sollte ausreichend sein.
Das Lysat kann verwendet werden, um Plasminogen und Plasmin in Angiostatin
umzuwandeln.
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Das
mit diesen Verfahren hergestellte Angiostatin kann aus der Reaktionsmischung
gereinigt werden. Verfahren zur Proteinreinigung sind in der Technik
gut bekannt. Insbesondere kann Angiostatin durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Lysin-Sepharose
gereinigt werden. Restliche Plasminaktivität sollte z.B. mit Sojabohnen-Trypsininhibitor-Sepharose,
Aprotinin-Sepharose oder andere Affinitätschromatographie-Verfahren entfernt
werden, welche Serinproteasen oder die katalytische Domäne von Plasmin
entfernen. Das Angiostatin kann auch aus der Reaktionsmischung unter
Verwendung eines Antikörpers
gereinigt werden, der selektiv an dieses bindet (siehe Nachstehendes).
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Das
mit diesen Verfahren erzeugte Angiostatin (natives Angiostatin)
wurde charakterisiert. Es reagiert mit einem monoklonalen Antikörper, der
spezifisch für
Kringel 1–3
von Plasminogen ist und es wurde gefunden, dass es die Angiogenese
inhibiert, wie durch eine Vielzahl von Untersuchungen in vitro und
in vivo festgestellt wurde.
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Es
wurde auch gefunden, dass es die N-terminale Sequenz von Plasmin
besitzt. Für
das aus humanem Plasminogen erzeugte Angiostatin wurde gefunden,
dass die N-terminale Sequenz Lys Val Tyr Leu Ser Glu Cys Lys Thr
Gly [SEQ ID NO: 1] ist. Die Sequenzen von Plasmin oder anderen Tieren
sind bekannt. So besitzt natives Angiostatin eines speziellen Tieres
die gleiche N-terminale Sequenz wie das Plasmin dieses Tieres.
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Ziemlich überraschend
wurde gefunden, dass die C-terminale Aminosäure von nativem Angiostatin
in Kringel 5 lokalisiert ist. Insbesondere wurde gefunden, dass
Angiostatin, hergestellt aus humanem Plasminogen, die C-terminale
Sequenz Cys Tyr Thr Thr Asn Pro Arg [SEQ ID NO: 4] oder Cys Tyr
Thr Thr Asn Pro Arg Lys [SEQ ID NO: 5] besitzt (siehe Beispiel 6).
Diese C-terminalen Sequenzen resultieren aus einer Spaltung nach
Aminosäure
529 oder 530 von Plasminogen (siehe 16), welche
bekannte Plasmin-Spaltungsstellen sind. So umfasst natives humanes
Angiostatin den Großteil
von Kringel 5 (siehe 16), was konsistent ist mit
dessen Molekulargewicht von 50–60
kD auf Polyacrylamidgel-Elektrophorese
unter nicht-reduzierenden Bedingungen.
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Diese
Befunde waren überraschend,
da man annahm, dass Angiostatin Kringel 1–3 und einen Teil von oder
den gesamten Kringel 4 enthält
(siehe Hintergrundsabschnitt). Auch wurde gezeigt, dass ein aus
Kringeln 1–4
bestehendes Molekül,
obwohl aktiv, weniger aktiv war, als ein aus Kringeln 1–3 bestehendes
Molekül
(siehe PCT-Anmeldung WO 96/35774). So war es unvorhergesehen, dass
natives Angiostatin irgendeinen Teil von Kringel 5 beinhalten würde. Es
war insbesondere unvorhergesehen, dass natives Angiostatin den Großteil von Kringel
5 beinhalten würde.
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Es
wird nun erwartet, dass Plasminogenfragmente im Unterschied von
nativem Angiostatin, die wenigstens einen Teil von Kringel 5 beinhalten,
Angiostatinaktivität
besitzen (d.h. sie werden die Angiogenese inhibieren). Vorzugsweise
umfasst das Plasminogenfragment die Majorität von Kringel 5. Insbesondere
bevorzugt umfasst das Plasminogenfragment den größten Teil von Kringel 5. Der
hierin verwendete Ausdruck "Majorität von Kringel
5" bedeutet wenigstens
50% von Kringel 5 (z.B. wenigstens 40 Aminosäuren des humanen Kringel 5)
und "der größte Teil
von Kringel 5" bedeutet
wenigstens 75% von Kringel 5 (z.B. wenigstens 60 Aminosäuren des
humanen Kringel 5). Natürlich
ist das Plasminogenfragment am besten natives Angiostatin aus den
vorstehend angegebenen Gründen.
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Die
Sequenzen von Plasminogen aus anderen Tieren sind bekannt (erhältlich aus
z.B. GenBank). Die Sequenzen von Plasminogen aus dem Menschen [SEQ
ID NO: 6], Rind [SEQ ID NO: 7], Hasen [SEQ ID NO: 8], westeuropäischen Igel
[SEQ ID NO: 9], Pferd [SEQ ID NO: 10], Rhesusaffe [SEQ ID NO: 11],
Maus [SEQ ID NO: 12] und Schwein [SEQ ID NO: 13] werden nachstehend
in dem Sequenzprotokoll angegeben (download aus SWISS-PROT Proteinsequenzdatenbank).
Natives Angiostatin für
ein bestimmtes Tier beinhaltet den größten Teil von Kringel 5 von
Plasminogen dieses Tieres und besitzt eine C-terminale Sequenz entsprechend den C-terminalen
Sequenzen von humanem nativem Angiostatin, wie vorstehend angegeben.
Tatsächlich zeigte
eine Übersicht
dieser Sequenzen, dass die Sequenz unmittelbar nach den Spaltungsstellen
in humanem Plasminogen, welche natives Angiostatin produziert [SEQ
ID NO: 2 und SEQ ID NO: 3; siehe nachstehendes Beispiel 6] in all
diesen Plasminogensequenzen konserviert ist (siehe die in dem Sequenzprotokoll
in Fettdruck hervorgehobenen Aminosäuren).
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Wie
aus dem Sequenzprotokoll gesehen werden kann, enthalten die Plasminogensequenzen
des Hasens [SEQ ID NO: 8] und des Pferds [SEQ ID NO: 10] nur eine
einzige Kringeldomäne.
Diese einzige Kringeldomäne
wird als Domäne
von Kringel 5 infolge von Homologie mit anderen Domänen von
Kringel 5 betrachtet und sie enthält die konservierte Sequenz
(siehe die in dem Sequenzprotokoll hervorgehobenen Aminosäuren), die
in den Domänen
von Kringel 5 der anderen Plasminogene gefunden wird. So beinhaltet
die Erfindung Plasminogenfragmente von Hasen- und Pferde-Plasminogenen
und von jedem anderen Plasminogen, das eine Domäne von Kringel 5 enthält.
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Erfindungsgemäß verwendete
Plasminogenfragmente (solche mit N-terminaler Sequenz von Plasmin und
mit deren C-terminalen Aminosäuren,
die in Kringel 5 lokalisiert sind) können durch rekombinante DNA-Verfahren
hergestellt werden. Bevorzugt ist das Plasminogenfragment natives
Angiostatin. Am meisten bevorzugt ist das Plasminogenfragment natives
humanes Angiostatin. Rekombinante DNA-Verfahren und geeignete Wirtszellen,
Vektoren und andere Reagenzien für
die Verwendung hierbei sind in der Technik gut bekannt.
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Die
Auswahl einer besonderen Wirtszelle für die Herstellung eines Plasminogenfragments
gemäß der Erfindung
ist abhängig
von einer in der Technik bekannten Anzahl von Faktoren. Diese beinhalten
z.B. Kompatibilität
mit dem gewählten
Expressionsvektor, Toxizität
des Plasminogenfragments gegenüber
der Zelle, Transformationsrate, Expressionseigenschaften, Biosicherheit
und Kosten. Eine Balance dieser Faktoren muss mit dem Wissen getroffen
werden, dass nicht alle Wirte gleich effektiv für die Expression eines speziellen Plasminogenfragments
sind.
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Eukaryotische
Wirtszellen sind zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten
Plasminogenfragmente bevorzugt. Innerhalb der vorstehenden Richtlinien
beinhalten verwendbare eukaryotische Wirtszellen Hefe und andere Pilze,
tierische Zelllinien, tierische Zellen in einem intakten Tier, Insektenzellen
und andere eukaryotische Wirtszellen, die in der Technik bekannt
sind.
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Die
Wirtszellen können
mit einem Vektor transformiert werden, der die für ein erfindungsgemäß verwendetes
Plasminogenfragment codierende DNA umfasst. Auf dem Vektor muss
die codierende Sequenz operativ mit den Expressionskontrollsequenzen
verbunden sein.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich "operativ
verbunden" auf die
Verbindung von DNA-Sequenzen derart, dass das Plasminogenfragment
exprimiert wird. Vorzugsweise wird die Verbindung einschließlich der
Reihenfolge der Sequenzen, der Orientierung der Sequenzen und des
relativen Abstands der verschiedenen Sequenzen so durchgeführt, dass
eine optimale Expression erhalten wird.
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Die
Expressionskontrollsequenzen müssen
einen Promotor beinhalten. Der in dem Vektor verwendete Promotor
kann irgendeine Sequenz sein, die Transkriptionsaktivität in der
Wirtszelle zeigt und kann von Genen abgeleitet sein, die homologe
oder heterologe Proteine und entweder extrazelluläre oder
intrazelluläre
Proteine codieren. Jedoch muss der Promotor nicht mit einem natürlich auftretenden
Promotor identisch sein. Er kann aus Teilen von verschiedenen Promotoren
zusammengesetzt sein oder kann teilweise oder insgesamt synthetisch
sein. Richtlinien für
den Aufbau von Promotoren werden bereitgestellt durch Untersuchungen
der Promotorstruktur wie von Harley and Reynolds, Nucleic Acids
Res., 15, 2343–61
(1987). Auch die Lokalisierung des Promotors relativ zum Transkriptionsstart
kann optimiert werden. Siehe Roberts, et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 76, 760–4
(1979). Der Promotor kann induzierbar oder konstitutiv sein und
ist vorzugsweise ein starker Promotor. Mit "stark" ist gemeint, dass der Promotor eine
hohe Transkriptionsrate in der Wirtszelle bereitstellt.
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In
den Vektor müssen
die kodierenden Sequenzen operativ mit den Transkriptionsterminationssequenzen
ebenso wie mit dem Promotor verbunden sein. Die kodierende Sequenz
kann auch operativ mit Expressionskontrollsequenzen verbunden sein,
die sich von denen des Promotors und den Transkriptionsterminationssequenzen
unterscheiden. Diese zusätzlichen
Expressionskontrollsequenzen beinhalten Aktivatoren, Verstärker, Operatoren,
Stoppsignale, Verkappungssignale, Polyadenylierungssignale, 5'-nicht-translatierte Sequenzen
und andere Sequenzen und Signale, die bei der Kontrolle von Transkription
oder Translation involviert sind.
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Die
Konsensus-Sequenz für
die Translationsstartsequenz von Eukaryonten ist von Kozak (Cell,
45, 283–292
(1986)) bestimmt worden und ist C(A/G)CCAUGG. Abweichungen von dieser
Sequenz, insbesondere an der -3-Position (A oder G) haben eine große Wirkung
auf die Translation einer bestimmten mRNA. Tatsächlich alle hoch exprimierten
Säugergene
verwenden diese Sequenz. Hoch exprimierte Hefe-mRNA unterscheiden sich andererseits
von dieser Sequenz und verwenden statt dessen die Sequenz (A/Y)A(A/U)AAUGUCU
(Cigan und Donahue, Gene, 59, 1–18
(1987)). Diese Sequenzen können
empirisch geändert
werden, um die optimale Sequenz zur Verwendung in einer bestimmten
Wirtszelle zu bestimmen.
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Die
DNA-Kodierung für
ein Plasminogenfragment, das erfindungsgemäß verwendet wird, kann unter Verwendung
von Standardverfahren hergestellt werden, wie in Maniatis et al.,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor, NY (1982),
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor,
NY (1989) beschrieben. Insbesondere sind Klone bekannt, die für Plasminogen
kodieren. Siehe z.B. GenBank PCT-Anmeldung WO 95/29242; Browne et
al., Fibrinolysis, 5, 257–260
(1991). Andere Klone können durch
in der Technik bekannte Verfahren identifiziert werden. Die Klone,
ob bekannt oder neu identifiziert, können mit in der Technik bekannten
Verfahren modifiziert werden, um für ein erfindungsgemäßes Plasminogenfragment
zu kodieren.
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Die
kodierende Sequenz kann alternativ unter Verwendung von Standardtechniken,
die in der Technik gut bekannt sind und unter Verwendung der bekannten
Plasminogensequenzen synthetisiert werden. Beispielsweise können DNA-Sequenzen
mit der Phosphoamidit-Chemie in einem automatisierten DNA-Synthesegerät synthetisiert,
gereinigt, verknüpft,
ligiert und in geeignete Vektoren kloniert werden. Die chemische Synthese
ist aus verschiedenen Gründen
bevorzugt.
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Zunächst ist
die chemische Synthese erwünscht,
da die von dem Wirt, in dem die DNA-Sequenz exprimiert wird, bevorzugte
Codons verwendet werden können,
um die Expression zu optimieren. Nicht alle Codons müssen geändert werden,
um verbesserte Expression zu erhalten, aber mehr als 50%, am besten
wenigstens 80% der Codons sollten in wirtsbevorzugte Codons geändert werden.
Die Codon-Präferenzen
vieler Wirtszellen sind bekannt. Siehe Maximizing Gene Expression,
Seiten 225–85
(Reznikoff & Gold,
Hrsg., 1986). Die Codon-Präferenzen
anderer Wirtszellen können
durch in der Technik bekannte Verfahren abgeleitet werden.
-
Die
Verwendung von chemisch synthetisierter DNA erlaubt auch die Selektion
von Codons hinsichtlich der Verleihung von einzigartigen oder fast
einzigartigen Restriktionsstellen an zweckmäßigen Punkten in der Sequenz.
Die Verwendung dieser Stellen stellt ein zweckmäßiges Mittel zum Aufbau der
synthetischen kodierenden Sequenzen bereit. Wenn Sekundärstrukturen,
gebildet durch das mRNA-Transkript
oder andere destabilisierende Sequenzen zusätzlich die Transkription oder
Translation beeinträchtigen,
können
sie durch Änderung
der Codonauswahl eliminiert werden.
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Chemische
Synthese ermöglicht
auch die Verwendung von optimierten Expressionskontrollsequenzen
mit der DNA-Sequenzkodierung
für ein
Plasminogenfragment. Auf diese Weise kann eine optimale Expression
der Plasminogenfragmente erhalten werden. Wie vorstehend erwähnt, können beispielsweise
Promotoren chemisch synthetisiert werden und deren Lage relativ
zum Transkriptionsstart optimiert werden.
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Die
DNA-Kodierung für
eine Signal- oder eine Signalleitsequenz kann oberhalb der DNA-Sequenz
lokalisiert sein, die für
das Plasminogenfragment kodiert. Eine Signal- oder Signalleitsequenz ist eine Aminosäuresequenz
am Aminoende eines Proteins, durch die das Protein, an die sie angeheftet
ist, aus der Zelle, in der es produziert wird, ausgeschieden werden
kann. Geeignete Signal- und Signalleitsequenzen sind gut bekannt. Obwohl
sezernierte Proteine oft leichter zu reinigen sind, sind die Expressionsraten
im Allgemeinen geringer als die derjenigen, die ohne Sekretion erhalten
werden können.
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Vektoren
zur Exprimierung der Plasminogenfragmente können jeder Vektor sein, der
zweckmäßigerweise
rekombinanten DNA-Verfahrensweisen
unterworfen werden kann und der ein Plasminogenfragment in der gewählten Wirtszelle
exprimieren kann. Der zur Transformation der Wirtszellen verwendete Vektor
kann eines oder mehrere Replikationssysteme haben, wodurch er sich
in den Wirtszellen replizieren kann. Insbesondere wenn der Wirt
eine Hefe ist, sollte der Vektor die zwei 2u-Replikationsgene REP
1–3 der
Hefe und den Replikationsursprung enthalten.
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Alternativ
kann ein Integrationsvektor verwendet werden, der die Integration
der für
ein erfindungsgemäßes Plasminogenfragment
kodierenden Sequenz in das Chromosom der Wirtszelle ermöglicht.
Obwohl die Kopiezahl der kodierenden Sequenz in den Wirtszellen
geringer ist, als wenn selbst replizierende Vektoren verwendet werden,
sind Transformanten mit in deren Chromosome integrierten Sequenzen
im Allgemeinen ziemlich stabil.
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Wenn
der Vektor ein selbst replizierender Vektor ist, ist er vorzugsweise
ein Plasmid mit hoher Kopiezahl, so dass hohe Expressionsraten erhalten
werden. Ein "Plasmid
mit hoher Kopiezahl",
wie es hier verwendet wird, ist mit etwa 100 Kopien oder mehr pro
Zelle vorhanden. Viele geeignete Plasmide mit hoher Kopiezahl sind
bekannt.
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Der
Vektor besitzt auch wünschenswerterweise
einzigartige Restriktionsstellen für die Insertion von DNA-Sequenzen
und einer Sequenz, die für
ein selektierbares oder identifizierbares phenotypisches Merkmal kodiert,
welches sich manifestiert, wenn der Vektor in der Wirtszelle vorhanden
ist (ein "Selektionsmarker"). Wenn ein Vektor
keine einzigartigen Restriktionsstellen besitzt, kann er modifiziert
werden, um Restriktionsstellen einzuführen oder zu eliminieren und
ihn für
weitere Manipulationen geeigneter zu machen.
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Nach
Herstellung des Vektors, der eine für ein Plasminogenfragment der
Erfindung kodierende DNA-Sequenz umfasst, wird er zur Transformation
der Wirtszellen verwendet. Verfahren zur Transformation von Wirtszellen
sind in der Technik gut bekannt und irgendeines dieser Verfahren
kann verwendet werden.
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Transformierte
Wirtszellen werden auf bekannte Weisen selektiert und dann unter
Bedingungen kultiviert, die zur Herstellung des Plasminogenfragments
wirksam sind. Die Kulturverfahren sind solche, die für die gewählte Wirtszelle
in der Technik bekannt sind.
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Das
exprimierte Plasminogenfragment kann unter Verwendung von Verfahren
zur Wiedergewinnung und Reinigung von Proteinen aus rekombinanten
Zellkulturen wiedergewonnen werden, welche in der Technik gut bekannt
sind. Insbesondere können
Antikörper
verwendet werden, die selektiv an die Plasminogenfragmente der Erfindung
binden, um die Fragmente zu reinigen (siehe Nachstehendes).
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Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Behandlung neoplastischer Krankheiten
(z.B. Tumoren und Tumormetastasen) bereit.
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Die
neoplastische Krankheit kann behandelt werden durch Verabreichung
einer Menge eines Sulfhydryldonors, die ausreicht, um die Überführung von
Plasmin in Angiostatin zu verursachen und einer effektiven Menge
eines Plasminogenaktivators. Das Plasminogen oder Plasmin kann ein
endogen in dem Tier anzutreffendes sein oder effektive Mengen an
Plasminogen oder Plasmin werden dem Tier ebenfalls verabreicht.
Gemäß der Erfindung
behandelbare Tiere beinhalten Säugetiere
wie Hunde, Katzen, Pferde, andere Haustiere und Menschen.
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Effektive
Dosisformen, Verabreichungsarten und Dosismengen für die verschiedenen
Verbindungen zur Behandlung von angiogenetischen Krankheiten können empirisch
bestimmt werden und die Vornahme solcher Bestimmungen liegt innerhalb
des Fachwissens. Es ist dem Fachmann klar, dass die Dosiermenge
mit der Aktivität
der bestimmten, verwendeten Verbindung, der Schwere der angiogenetischen
Krankheit, dem Verabreichungsweg, der Exkretionsrate der Verbindung,
der Dauer der Behandlung, der Identifizierung von weiteren, dem
Tier verabreichten Medikamenten, dem Alter, der Größe und der
Spezies des Tiers und derartigen, in der Medizin und der Veterinärmedizin
bekannten Faktoren variiert. Im Allgemeinen wird eine geeignete tägliche Dosis
einer erfindungsgemäßen Verbindung
eine Menge der Verbindung sein, die die geringste effektive Dosis
zur Herstellung eines therapeutischen Effekts ist. Jedoch wird die
tägliche
Dosis bestimmt von einem behandelnden Arzt oder Tierarzt innerhalb
des Bereichs der vernünftigen
medizinischen Beurteilung. Wenn gewünscht, kann die effektive tägliche Dosis
als 2, 3, 4, 5, 6 oder mehr Teildosen verabreicht werden und getrennt
in zweckmäßigen Intervallen über den
Tag verteilt verabreicht werden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen können
einem tierischen Patienten zur Therapie auf jedem geeigneten Administrationsweg
verabreicht werden, einschließlich
oraler, nasaler, rektaler, vaginaler, parenteraler (z.B. intravenöser, intraspineller,
intraperitoneller, subkutaner oder intramuskulärer) intracisterneller, transdermaler,
intrakranialer, intracerebraler und topischer (einschließlicher
bukaler und sublingualer Verabreichung.
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Die
bevorzugten Verabreichungswege sind subkutan, oral und intravenös. Die Verwendung
von bioabbaubaren Polymeren ist auch ein bevorzugtes Verfahren der
Verabreichung, ähnlich denen,
beschrieben von Brehm et al., Lancet, 345, 1571 (1995) für die lokale
Langzeitfreisetzung von pharmakologischen Mitteln, die auf die Einverleibung
in die bioabbaubaren Polymere folgt. Implantation des mit dem Medikament
imprägnierten
Polymers, z.B. an einer Tumorstelle, ermöglicht die lang anhaltende
lokale Exposition mit minimaler systemischer Exposition.
-
Während eine
erfindungsgemäß verwendete
Verbindung alleine verabreicht werden kann, ist es bevorzugt, sie
als pharmazeutische Formulierung (Zusammensetzung) zu verabreichen.
Die erfindungsgemäß verwendeten
pharmazeutischen Zusammensetzungen umfassen eine erfindungsgemäße Verbindung
als aktiven Inhaltsstoff in Mischung mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
und optional mit einer oder mehreren anderen Verbindungen, Medikamenten
oder weiteren Materialien. Jeder Träger muss "annehmbar" in dem Sinne sein, dass er mit den
weiteren Inhaltsstoffen der Formulierung kompatibel ist und nicht
für den
Patienten schädlich
ist.
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Erfindungsgemäß verwendete
pharmazeutische Formulierungen beinhalten solche, die für orale,
nasale, ophthalmische, topische, rektale, vaginale und/oder parenterale
Verabreichung geeignet sind. Unabhängig von dem gewählten Verabreichungsweg
werden die erfindungsgemäß verwendeten
Verbindungen in pharmazeutisch annehmbare Dosierformen mit herkömmlichen,
dem Fachmann bekannten Verfahren formuliert.
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Die
Menge des aktiven Inhaltsstoffs, der mit einem Trägermaterial
zur Herstellung einer einzelnen Dosisform kombiniert wird, variiert
abhängig
von dem zu behandelnden Wirt, dem bestimmten Administrationsweg
und allen weiteren oben beschriebenen Faktoren. Die Menge des aktiven
Inhaltsstoffs, der mit einem Trägermaterial
zur Herstellung einer einzelnen Dosisform kombiniert wird, ist im
Allgemeinen eine Menge der Verbindung, die die geringste effektive
Dosis zur Erzeugung eines therapeutischen Effekts ist oder die maximal tolerierte
Dosis, die einen therapeutischen Zuwachs für lebensbedrohliche Krankheiten,
wie Krebs, ergibt.
-
Verfahren
zur Herstellung von pharmazeutischen Formulierungen oder Zusammensetzungen
beinhalten den Schritt des Assoziierens einer erfindungsgemäß verwendeten
Verbindung mit dem Träger
und optional eines oder mehrerer Hilfs-Inhaltsstoffe. Im Allgemeinen
werden die Formulierungen hergestellt durch einheitliches und inniges
Assoziieren einer erfindungsgemäßen Verbindung
mit flüssigen
Trägern
oder fein verteilten festen Trägern
oder beidem und dann, falls nötig,
Formen des Produkts.
-
Erfindungsgemäß verwendete
Formulierungen, die für
die orale Verabreichung geeignet sind, können in Form von Kapseln, Säckchen,
Pillen, Tabletten, Pulvern, Granulierung oder als Lösung oder
Suspension in einer wässrigen
oder nicht-wässrigen
Flüssigkeit
oder als Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Flüssigemulsionen oder
als Elixier oder Sirup oder als Pastillen (unter Verwendung einer
inerten Basis, wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose und Gummi
arabicum) und dergleichen vorliegen und enthalten jeweils eine vorbestimmte Menge
einer erfindungsgemäßen Verbindung
als aktiven Inhaltsstoff. Eine erfindungsgemäß verwendete Verbindung kann
als Bolus, Elektuarium oder Paste verabreicht werden.
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In
festen Dosierformen, die erfindungsgemäß für die orale Verabreichung (Kapseln,
Tabletten, Pillen, Dragees, Pulvern, Granulaten und dergleichen)
verwendet werden, wird der aktive Inhaltsstoff mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat und/oder einem der folgenden
Stoffe vermischt: (1) Füllstoffe
oder Streckmittel wie Stärken,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannitol und/oder Kieselsäure; (2)
Bindemittel wie z.B. Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine,
Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und/oder Gummi arabicum; (3) Netzmitteln
wie Glycerin; (4) Disintegrationsmittel wie Agar-Agar, Calciumcarbonat,
Kartoffel- oder Tapioca-Stärke,
Alginsäure,
bestimmte Silicate und Natriumcarbonat; (5) Lösungs-retardierende Mittel
wie Paraffin; (6) Absorptionsbeschleuniger wie quaternäre Ammoniumverbindungen;
(7) benetzende Mittel wie z.B. Cetylalkohol und Glycerinmonostearat;
(8) Absorbentien wie Kaolin und Bentonit-Ton; (9) Schmiermittel
wie Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste Polyethylenglykole, Natriumlaurylsulfat
und Mischungen von diesen; und (10) Färbemittel. Im Falle von Kapseln,
Tabletten und Pillen können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen auch Puffer umfassen. Es
können
feste Zusammensetzungen eines ähnlichen
Typs als Füllstoffe
in weich- und hartgefüllten
Gelatinekapseln unter Verwendung derartiger Arzneimittelträger verwendet
werden, wie Laktose oder Milchzucker ebenso wie Polyethylenglykole mit
hohem Molekulargewicht und dergleichen.
-
Die
Tabletten und andere feste Dosierformen, die in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen der Erfindung, wie Dragees, Kapseln, Pillen und
Granulaten verwendet werden, können
optional eingekerbt werden oder mit Beschichtungen und Überzügen wie
enterischen Überzügen und
anderen Beschichtungen, die in der pharmazeutischen Formulierungstechnik
gut bekannt sind, hergestellt werden. Sie können auch derart formuliert
werden, dass sie langsame oder kontrollierte Freisetzung des darin
verwendeten aktiven Inhaltsstoffs bereitstellen, z.B. Hydroxypropylmethylcellulose
in variierenden Anteilen zur Bereitstellung des gewünschten Freisetzungsprofils,
andere Polymermatrizes, Liposome und/oder Mikrosphären. Sie
können
beispielsweise durch Filtration durch einen Bakterien zurückhaltenden
Filter sterilisiert werden. Diese Zusammensetzungen können auch
optional opazifizierende Mittel enthalten und können von einer Zusammensetzung
sein, dass sie den aktiven Inhaltsstoff lediglich oder vorzugsweise
in einem bestimmten Bereich des gastrointestinalen Traktes, optional
mit Retardeffekt, freisetzen. Beispiele von Einlagerungszusammensetzungen,
die verwendet werden können,
beinhalten polymere Substanzen und Wachse. Der aktive Inhaltsstoff
kann auch in mikroverkapselter Form vorliegen.
-
Flüssige Dosierformen
für die
orale Verabreichung der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen beinhalten
pharmazeutisch annehmbare Emulsionen, Mikroemulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere. Zusätzlich zu dem aktiven Inhaltsstoff
können
die flüssigen
Dosierformen gewöhnlich
in der Technik verwendete inerte Verdünnungsmittel wie z.B. Wasser
oder andere Lösungsmittel,
Löslichkeit
vermittelnde Agenzien und Emulgatoren wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol,
Ethylcarbonat, Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglykol,
1,3-Butylenglykol, Öle
(insbesondere Baumwollsamen-, Erdnuss-, Mais-, Keim-, Oliven-, Kastor- und Sesamöle), Glycerol,
Tetrahydrofurylalkohol, Polyethylenglykole und Fettsäureester
von Sorbitan und Mischungen von diesen enthalten.
-
Neben
inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen auch Hilfsmittel wie Benetzungsmittel,
Emulgatoren und Suspensionsmittel, Süßmittel, Geschmacksmittel,
Färbemittel,
Parfüme
und Konservierungsmittel beinhalten.
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Suspensionen
können
zusätzlich
zu den aktiven Verbindungen Suspensionsmittel wie z.B. ethoxylierte Isostearylalkohole,
Polyoxyethylensorbitol und Sorbitanester, mikrokristalline Cellulose,
Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Traganth und Mischungen
von diesen enthalten.
-
Formulierungen
der erfindungsgemäß verwendeten
pharmazeutischen Zusammensetzungen für rektale oder vaginale Verabreichung
können
als Zäpfchen
dargereicht werden, welche hergestellt werden durch Vermischen einer
oder mehrerer Verbindungen der Erfindung mit einem oder mehreren
geeigneten nicht entzündlichen
Arzneimittelträgern
oder Trägern,
welche umfassen z.B. Kokosbutter, Polyethylenglykol, ein Zäpfchenwachs
oder Salicylat und welches bei Raumtemperatur fest ist aber bei
Körpertemperatur
flüssig
ist und daher im Rektum oder der Vagina schmilzt und die aktive
Verbindung freisetzt. Erfindungsgemäß verwendete Formulierungen,
die für
vaginale Verabreichung geeignet sind, beinhalten auch Pessare, Tampons,
Cremes, Gele, Pasten, Schäume
oder Sprayformulierungen, welche derartige Träger enthalten, die in der Technik
bekannt sind und zweckmäßig sind.
-
Dosierformen
für die
topische oder transdermale Verabreichung einer erfindungsgemäß verwendeten Verbindung
beinhalten Pulver, Sprays, Salben, Pasten, Cremes, Lotionen, Gele,
Lösungen,
Pflaster und Inhalationsmittel. Die aktive Verbindung kann unter
sterilen Bedingungen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger und
mit irgendeinem Puffer oder Treibmittel, das erforderlich sein mag,
vermischt werden.
-
Die
Salben, Pasten, Cremes und Gele können zusätzlich zu einer erfindungsgemäß verwendeten
aktiven Verbindung Arzneimittelträger, wie tierische und pflanzliche
Fette, Öle,
Wachse, Paraffine, Stärken,
Traganth, Cellulosederivate, Polyethylenglykole, Silicone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talk und Zinkoxid oder Mischungen von diesen enthalten.
-
Pulver
und Sprays können
zusätzlich
zu einer erfindungsgemäß verwendeten
Verbindung Arzneimittelträger
wie Laktose, Talk, Kieselsäure,
Aluminiumhydroxid, Calciumsilicate und Polyamidpulver oder Mischungen
von diesen Substanzen enthalten. Sprays können zusätzlich gewöhnliche Treibmittel wie Chlorfluorkohlenwasserstoffe
und flüchtige,
nicht-substituierte Kohlenwasserstoffe wie Butan und Propan enthalten.
-
Transdermale
Pflaster haben den zusätzlichen
Vorteil, dass sie die gesteuerte Freisetzung einer erfindungsgemäßen Verbindung
in den Körper
bereitstellen. Derartige Dosierformen können hergestellt werden durch
Lösen,
Dispergieren oder andere Einverleibung einer erfindungsgemäßen Verbindung
in einem geeigneten Medium wie einem elastomeren Matrixmaterial.
Absorptionsverstärker
können
auch verwendet werden, um den Fluss der Verbindung durch die Haut
zu erhöhen.
Die Flussrate kann gesteuert werden durch entweder Bereitstellen
einer geschwindigkeitskontrollierenden Membran oder Dispergieren
der Verbindung in einer Polymermatrix oder Gel.
-
Erfindungsgemäß verwendete
pharmazeutische Zusammensetzungen, die für die parenterale Verabreichung
geeignet sind, umfassen eine oder mehrere Verbindungen der Erfindung
in Kombination mit einer oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren
sterilen, isotonen, wässrigen oder
nicht-wässrigen
Lösungen, Dispersionen,
Suspensionen oder Emulsionen oder sterile Pulver, die in sterile
injizierbare Lösungen
oder Dispersionen vor der Verwendung rekonstituiert werden können, welche
Antioxidantien, Puffer, gelöste
Stoffe, die die Formulierung isotonisch mit dem Blut des beabsichtigten
Empfängers
machen oder Suspendiermittel oder Verdickungsmittel enthalten können.
-
Beispiele
geeigneter wässriger
oder nicht-wässriger
Träger,
die in den erfindungsgemäß verwendeten pharmazeutischen
Zusammensetzungen verwendet werden können beinhalten Wasser, Ethanol,
Polyole (wie Glycerol, Propylenglykol, Polyethylenglykol und dergleichen)
und geeignete Mischungen von diesen, pflanzliche Öle wie Olivenöl und injizierbare
organische Ester wie Ethyloleat. Eine geeignete Fluidität kann z.B.
aufrechterhalten werden durch die Verwendung von Beschichtungsmaterialien
wie Lecithin durch die Aufrechterhaltung der erforderlichen Partikelgröße im Fall
von Dispersionen und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln.
-
Diese
Zusammensetzungen können
auch Hilfsstoffe, wie Benetzungsmittel, Emulgatoren und Dispersionsmittel
enthalten. Es kann auch wünschenswert
sein, isotonische Mittel wie Zucker, Natriumchlorid und dergleichen
in den Zusammensetzungen einzuschließen. Zusätzlich kann verlängerte Absorption
der injizierbaren pharmazeutischen Form erzielt werden durch den
Einschluss von Mitteln, welche die Absorption verzögern wie
Aluminiummonostearat und Gelatine.
-
In
einigen Fällen
ist es zur Verlängerung
der Wirkung eines Medikaments wünschenswert,
die Absorption des Medikaments aus der subkutanen oder intramuskulären Injektion
zu verlangsamen. Dies kann erreicht werden durch die Verwendung
einer flüssigen
Suspension eines kristallinen oder amorphen Materials mit schlechter
Wasserlöslichkeit.
Die Absorptionsrate des Medikaments hängt dann von seiner Lösungsrate
ab, welche wiederum von der Kristallgröße und Kristallform abhängen kann.
Alternativ wird die verzögerte
Absorption eines parenteral verabreichten Medikamentes erreicht
durch Lösen
oder Suspendieren des Medikaments in einem Öl-Bindungsmittel.
-
Injizierbare
Depotformen werden hergestellt durch Bilden von mikroverkapselten
Matrizes des Medikaments in bioabbaubaren Polymeren wie Polylactid-Polyglycolid.
Abhängig
von dem Verhältnis
des Medikaments zum Polymer und der Beschaffenheit des bestimmten,
verwendeten Polymers, kann die Freisetzungsrate des Medikaments
gesteuert werden. Beispiele von anderen bioabbaubaren Polymeren
beinhalten Polyorthoester und Polyanhydride. Injizierbare Depot-Formulierungen werden
auch hergestellt durch Einschließen des Medikaments in Liposomen
oder Mikroemulsionen, die mit dem Körpergewebe kompatibel sind.
Die injizierbaren Materialien können
z.B. durch Filtration durch einen Bakterien zurückhaltenden Filter sterilisiert
werden.
-
Die
Formulierungen können
in versiegelten Behältern
für Einheitsdosis
oder Mehrfachdosis vorliegen, z.B. Ampullen und Fläschchen
und können
in lyophilisierter Form gelagert werden, was lediglich die Zugabe des
sterilen flüssigen
Trägers
erfordert, z.B. Wasser für
die Injektion, unmittelbar vor der Verwendung. Gebrauchsfertige
Injektionslösungen
und Suspensionen können
hergestellt werden aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten
des vorstehend beschriebenen Typs. Obwohl es nicht Teil der Erfindung
bildet, kann eine angiogenetische Krankheit auch durch Gentherapie
behandelt werden. Insbesondere wird ein Transgen einem unter einer
derartigen Krankheit leidenden Tier verabreicht, wobei das Transgen
eine DNA umfasst, die für
ein Plasminogenfragment kodiert, welches die N-terminale Sequenz
von Plasmin besitzt und wenigstens einen Teil von Kringel 5, operativ
mit den Expressionskontrollsequenzen verbunden, enthält. Vorzugsweise
ist das durch das Transgen kodierte Plasminogenfragment natives
Angiostatin. Die Herstellung von DNA, die für die erfindungsgemäß verwendeten
Plasminogenfragmente kodiert, einschließlich nativem Angiostatin,
und die operativ mit Expressionskontrollsequenzen verbunden ist,
wurde vorstehend beschrieben. Die Expression des Transgens in dem
Tier ergibt die Produktion des Plasminogenfragments, welches die
Angiogenese in dem Tier inhibiert.
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Verfahren
und Materialien für
die Gentherapie sind in der Technik gut bekannt. Siehe Culver, Gene Therapy:
A Primer for Physicians (überarbeitete
2. Auflage, 1996), US-Patente Nr. 5,521,291, 5,460,831 und 5,559,099,
PCT-Anmeldungen WO 95/29242, WO 96/14876 und WO 96/35774. Siehe
auch Kirshenbaum et al., J. Clin. Invest., 92, 381–387 (1993)
und Drazner et al., J. Clin. Invest., 99, 288–296 (1997). Insbesondere geeignete
Verfahren und Vehikel für
die Bereitstellung von Transgenen sind bekannt und können verwendet werden,
um die Transgene der Erfindung bereitzustellen.
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Beispielsweise
kann das Transgen in gewünschte
Zellen in vitro transfiziert werden, um die transformierten Zellen
in ein unter einer angiogenetischen Krankheit leidendes Tier injiziert
werden, vorzugsweise nach Expansion der Anzahl von transformierten
Zellen. Verfahren zur Transfektion eines Transgens in Zellen in
vitro sind gut bekannt und beinhalten die Elektroporation, die direkte
Injektion von nackter DNA in Zellen, Teilchenbombardierung, Bereitstellung
durch Liposomen oder andere Lipid-basierende Träger, Bereitstellung durch virale
Vektoren etc.
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Alternativ
kann das Transgen dem Tier derart verabreicht werden, dass es Zellen
innerhalb des Tieres transformiert. Verfahren zur Bereitstellung
von Transgenen in vivo sind auch gut bekannt und beinhalten die direkte
Injektion von nackter DNA in gewünschtes
Gewebe, Organe oder Tumoren, Verwendung von Liposomen oder anderen
Lipid-basierenden Trägern
zur Bereitstellung des Transgens, Verwendung eines nicht-infektiösen viralen
Vektors (z.B. ein adenoviraler Vektor mit Replikationsdefekt) zur
Bereitstellung des Transgens, Verwendung von Ziel-Vehikeln (ein
Vehikel, das es dem Vehikel ermöglicht,
an eine spezifische Zelle, Gewebe, Organ oder Tumor wie Liposomen
mit einem tumorspezifischen Antikörper, der an diese gebunden ist,
zu binden) und das Transgen an diese freizusetzen.
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Erfindungsgemäß können Antikörper verwendet
werden, die selektiv an ein erfindungsgemäß verwendetes Plasminogenfragment
binden, einschließlich
Antikörpern,
die selektiv an natives Angiostatin binden. "Selektives Binden" bedeutet, dass der Antikörper an
das Plasminogenfragment der Erfindung bindet, wie natives Angiostatin,
vorzugsweise an Plasminogen oder Plasmin.
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Antikörper beinhalten
polyklonale Antikörper,
affinitätsgereinigte
Antiseren, monoklonale Antikörper, Fragmente
von Antikörpern
(wie Fab, F(ab')
oder F(ab')2), die Antigene binden können, jeder bekannte Isotyp oder
Subklasse von Antikörper
und geschneiderte Antikörper
(wie Einzelkettenantikörper,
hergestellt durch rekombinante DNA-Techniken). Das einzige Erfordernis
ist, dass die abschließende
Antikörper-Präparation
Spezifität
für das Plasminogenfragment
aufweist und selektiv an das Fragment binden kann.
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Verfahren
zur Herstellung von Antikörpern
und Fragmenten von Antikörpern
sind in der Technik gut bekannt. Beispielsweise können die
Antikörper
hergestellt werden durch Injektion eines Plasminogenfragments der
Erfindung zusammen mit einem Hilfsstoff in ein geeignetes Wirtstier.
Die Injektionen des Fragments werden fortgesetzt, bis ein Antiserum
mit geeignetem Titer erhalten wird. Das Antiserum wird geerntet
und kann unter Verwendung bekannter Techniken weiter gereinigt werden,
falls nötig
oder gewünscht.
Beispielsweise können
die Antikörper
affinitätsgereinigt
werden oder können
fraktioniert werden, wie durch DE-52-Chromatographie.
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Vorzugsweise
werden die Antikörper
jedoch hergestellt durch somatische Zellhybridisierung durch Verschmelzen
von Zellen aus einem immunisierten Tier (wie Ratten, Hamster, Mäuse und
anderes Säugetier) mit
einer immortalen Zelllinie wie Myeloma-Zellen. Die verschmolzenen
Zellen werden kloniert und monoklonale Antikörper mit zweckmäßiger Spezifität können isoliert
werden durch Screenen der klonierten verschmolzenen Zellen. Techniken
zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern sind gut bekannt.
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Antikörper, die
selektiv an ein erfindungsgemäß verwendetes
Plasminogenfragment binden, können verwendet
werden, um die Plasminogenfragmente von diese enthaltenden Flüssigkeiten
zu reinigen. Derartige Flüssigkeiten
beinhalten Kulturmedien wie solche, die aus der Praxis der erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung von nativem Angiostatin und den Plasminogenfragmenten
der Erfindung resultieren (siehe Vorstehendes). Natives Angiostatin
wird zusätzlich
in Körperflüssigkeiten
(z.B. Blut, Plasma, Serum, Speichel, Urin und durch Tumoren hergestellte
Fluide) gefunden.
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Zur
Reinigung eines Plasminogenfragments wird das dieses enthaltende
Fluid mit einem Antikörper kontaktiert,
der für
das spezielle Fragment spezifisch ist. Vorzugsweise wird der Antikörper an
eine feste Oberfläche
angeheftet, bevor er mit der das Fragment enthaltenden Flüssigkeit
kontaktiert wird. Geeignete feste Oberflächen sind in der Technik gut
bekannt und kommerziell erhältlich.
Beispiele beinhalten Glas, Polyacrylamid, Polymethylmethacrylat,
Polycarbonat, Polyacrylnitril, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol,
Latexkugeln, Agarosekugeln und Nylon.
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Der
Antikörper
wird vorzugsweise kovalent an die feste Oberfläche angeheftet. Verfahren und
Mittel zur kovalenten Anheftung von Antikörpern an feste Oberflächen sind
in der Technik gut bekannt. Geeignete Mittel beinhalten Carbodiimid,
Cyanoborhydrid, Diimidoester, Periodat, Alkylhalogenide, Succinimide,
Dimethylpimelimidat und Dimaleimide. Siehe Blair et al., J. Immunol.
Methods, 59, 129 (1993); Blair et al., Cancer Res., 41, 2700 (1981));
Gautheier et al., J. Expr. Med., 156, 766 (1982).
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Die
spezifischen Konzentrationen der Reaktanten, die Temperatur und
Zeit der Inkubation ebenso wie weitere Bedingungen zum Erhalt der
Bindung des Antikörpers
an das Plasminogenfragment können
abhängig von
derartigen Faktoren wie Konzentration des Plasminogenfragments in
der Flüssigkeit,
Beschaffenheit des Fluids und dergleichen variiert werden. Der Fachmann
kann operative und optimale Bedingungen bestimmen unter Einsatz
von Routine-Experimenten.
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Nachdem
der Antikörper
an das Plasminogenfragment gebunden wurde, wird der Rest der Flüssigkeit von
dem gebundenen Plasminogenfragment abgetrennt. Das Plasminogenfragment
wird dann von dem Antikörper
durch bekannte Verfahren freigesetzt.
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Am
besten wird eine feste Oberfläche
mit dem daran gebundenen Antikörper
in einer Säule
lokalisiert. Beispielsweise eine mit Agarosekügelchen mit dem daran gebundenen
Antikörper
gefüllte
Säule.
Die Flüssigkeit,
die die Plasminogenfragmente enthält, wird einfach über die
Säule gegeben
und die Plasminogenfragmente in der Flüssigkeit binden an den Antikörper in
der Säule
und werden in der Säule
zurückgehalten,
während
der Rest der Flüssigkeit
durch die Säule
hindurchläuft.
Nachdem die Säule
gewaschen wurde, werden die Plasminogenfragmente von dem Antikörper freigesetzt.
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Antikörper, die
selektiv an natives Angiostatin binden, können auch verwendet werden,
um natives Angiostatin zu detektieren oder quantifizieren für die Diagnose
einer angiogenetischen Krankheit oder zur Überwachung des Wiederauftretens
einer derartigen Krankheit. Derartige Antikörper können auch verwendet werden,
um den Mechanismus der Wirkung von Angiostatin im Körper zu
untersuchen.
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Natives
Angiostatin kann in Materialien wie Körperflüssigkeiten (siehe Vorstehendes),
Zellen und Gewebe (Tumorgewebe, Plazenta, Uterus, Gehirn, Leber
und Darm) detektiert werden. Natives Angiostatin kann aus den Zellen
oder Geweben durch bekannte Extraktionstechniken freigesetzt werden
oder intakte Zellen oder Gewebeabschnitte können verwendet werden.
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Das
native Angiostatin in den Flüssigkeiten
oder Extrakten kann unter Verwendung herkömmlicher Immunonachweis-Techniken detektiert
oder quantifiziert werden. Derartige Techniken beinhalten Agglutination, Radioimmunonachweis,
Enzym-Immunonachweis, Fluoreszenz-Nachweis, kolorimetrische Nachweise
etc. Der Immunonachweis kann im kompetitiven Bindungsformat durchgeführt werden
oder kann ein immunometrischer Nachweis sein. Er kann ein homogener
oder heterogener Nachweis sein. Geeignete homogene Techniken sind
Fluoreszenzunterdrückung
und -verstärkung,
Energietransfer-Immunonachweis, doppelter Antikörper-Immunonachweis mit sterischer Hinderung,
Immunnachweis mit Substratkennzeichnung, Immunnachweis mit Kennzeichnung
durch prosthetische Gruppe und Immunnachweis mit Kennzeichnung durch
Enzymmodulator.
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Das
native Angiostatin auf den Zellen oder Geweben kann durch immunohistochemische
Standard-Techniken, die in der Technik gut bekannt sind, detektiert
werden. Beispielsweise werden Tumoren durch Biopsie gewonnen oder
gesammelt und Gewebeabschnitte mit einem Mikrotom geschnitten, um
die Stellen der nativen Angiostatinproduktion zu untersuchen. Derartige
Information ist verwendbar für
diagnostische und möglicherweise
therapeutische Zwecke zur Detektion und Behandlung von Krebs und
ist verwendbar für
Forschungszwecke zur Untersuchung des Wirkungsmechanismus von Angiostatin.
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Das
native Angiostatin kann unter Verwendung eines markierten Antikörpers detektiert
oder quantifiziert werden, welcher selektiv an natives Angiostatin
bindet (primäre
Antikörper)
oder eine markierte Komponente, die an Immunglobulin bindet sowie
ein weiterer Antikörper
(sekundärer
Antikörper)
oder Protein A. Geeignete Marker, entweder für den primären Antikörper oder für die Komponente, die an den
primären
Antikörper
bindet, sind in der Technik gut bekannt. Sie beinhalten: 1) Enzyme
(z.B. Meerrettich-Peroxidase, Malatdehydrogenase, Nuklease aus Staphylococcus,
delta-5-Steroidisomerase, Alkoholdehydrogenase aus Hefe, alpha-Glycerophosphatdehydrogenase,
Triosephosphatisomerase, alkalische Phosphatase, Asparaginase, Glucoseoxidase,
beta-Galactosidase,
Ribonuklease, Urease, Katalase, Glucose-6-phosphat-dehydrogenase, Glucoamylase
und Acetincholinesterase); 2) Fluorophore (wie Fluoresceinisothiocyanat,
Rhodamin, Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthalaldehyd
und Fluorescamin), 3) Radionukleotide (wie 125I);
4) Biolumineszenz-Marker (wie Luciferin, Luciferase und Aequorin);
5) chemilumineszente Marker (wie Luminol, Isoluminol, aromatische
Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalz und Oxalatester); 6) spezielle
Marker (wie Gold-Nanopartikel); und 7) Biotin/Avidin oder Biotin/Streptavidin.
Die Bindung und Detektion dieser Marker kann unter Verwendung von
Standardtechniken, die dem Fachmann bekannt sind, durchgeführt werden.
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Die
spezifischen Konzentrationen der Reaktanten, die Temperatur und
Zeit der Inkubation ebenso wie weitere Bedingungen können in
jedem Immunnachweis variiert werden oder es wird eine immunohistochemische
Technik verwendet, abhängig
von derartigen Faktoren wie Konzentration des nativen Angiostatins
in der Probe, Beschaffenheit der Probe und dergleichen. Der Fachmann
kann operative und optimale Bedingungen für jede Bestimmung unter Verwendung
von Routine-Untersuchungen bestimmen.
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Die
Verwendung eines Test-Kits zur Detektion oder Quantifizierung von
nativem Angiostatin wird auch offenbart. Das Kit ist eine verpackte
Kombination eines oder mehrerer Behälter, die zur Ausführung des
Immunnachweis oder von immunohistochemischen Techniken der Erfindung
verwendbare Reagenzien beinhalten. Geeignete Behälter für die Reagenzien des Kits beinhalten
Kolben, Fläschchen,
Teströhrchen,
Mikrotiter-Platten, Eintauchstäbchen,
Streifen und andere feste Oberflächen.
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Das
Kit umfasst einen Behälter
eines Antikörpers,
der selektiv an natives Angiostatin bindet. Diese Antikörper sind
diejenigen, die vorstehend beschrieben wurden. Der Antikörper kann
in Lösung
sein, kann lyophilisiert sein oder an eine feste Oberfläche angeheftet
sein und kann markiert oder unmarkiert sein. Die festen Oberflächen sind
die Typen, die vorstehend beschrieben wurden und der Antikörper wird
angeheftet, wie vorstehend beschrieben.
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Das
Kit kann ferner einen Behälter
umfassen, der die vorstehend beschriebene markierte Komponente beinhaltet,
welche an den primären
Antikörper
bindet. Die Marker sind diejenigen, die vorstehend beschrieben wurden.
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Schließlich kann
das Kit auch andere Materialien enthalten, die in der Technik gut
bekannt sind und welche vom kommerziellen Standpunkt oder vom Standpunkt
des Anwender aus wünschenswert
sind. Derartige Materialien können
eine Probe von nativem Angiostatin (für die Standardisierung von
Immunnachweisen oder zur Bindung an Zellen oder Gewebe in immunohistochemischen
Techniken), Puffer, Enzymsubstrate, Verdünnungsmittel und Ausrüstung zur
Durchführung
des Immunnachweis oder der immunohistochemischen Technik beinhalten.
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BEISPIELE
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Vergleichsbeispiel 1:
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Herstellung von konditioniertem
Medium, enthaltend Plasminogen-Angiostatin-Umwandlungsaktivität (PACA)
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Dieses
Beispiel zeigt, dass eine Vielzahl von Zellen enzymatische Aktivität exprimieren,
die bioaktives Angiostatin aus gereinigtem humanem Plasminogen oder
Plasmin erzeugen können.
Affinitätsgereinigtes
Angiostatin, erzeugt durch Inkubieren von Plaminogen oder Plasmin
mit serumfreiem, konditioniertem Medium (SFCM) inhibierte das Wachstum
von humanen Endothelialzellen, induzierte die Migration von basischem
Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF) durch angiogenetischen Faktor,
Schlauchbildung von Endothelialzellen, und bFGF-induzierte corneale
Angiogenese. Serin-Proteinaseinhibitoren, aber nicht Inhibitoren
von Metallo-, Cystein- oder Asparagin-Proteinase, blockierten die Erzeugung
von Angiostatin. Elastatinal, ein spezifischer Inhibitor von Elastase,
konnte die Angiostatin-Erzeugung nicht blockieren, was zeigt, dass
eine Elastase nicht für
die Umwandlung von Plasminogen in Angiostatin verantwortlich ist.
Statt dessen zeigen die Daten, dass Serin-Proteinase-Aktivität für die Angiostatinerzeugung
notwendig ist.
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A: Verfahren
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1. Zellkultur.
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Endothelialzellen
der humanen Nabelvene (HUVEC) ließ man in RPMI, supplementiert
mit 20% Rinderkalbserum (Hyclone Laboratories Inc., Logan Utah #A-2151-L),
100 U/ml Penicillin G, 100 mg/ml Streptomycin, L-Glutamin, (Gibco BRL),
2500 U Natriumheparin (Fisher Scientific, Itasca, Il) und 50 mg/ml
Endothelialzell-Wachstumssupplement (Collaborative Biomedical Research,
Bedford, MA) wachsen. Die anderen, in Tabelle 1 gelisteten Zellen
ließ man
in RPMI-1640, supplementiert mit 10% fötalem Rinderserum, 100 U/ml
Penicillin G, 100 mg/ml Streptomycin (Gibco BRL, Gaithersburg, MD)
wachsen. Die Zellen wurden bei 37°C
in einem befeuchteten Inkubator in einer Atmosphäre von 5% CO2 gehalten.
Zur Erzeugung von SFCM wurden konfluente Zell-Monoschichten zweimal
mit phosphatgepufferter Saline gewaschen, dann wurde serumfreies RPMI
zugegeben. SFCM wurde am nächsten
Tag gesammelt und bei 3000 U/min 15 Minuten lang zentrifugiert,
um unlösliche
Zellreste zu entfernen.
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2. Angiostatin-Erzeugung.
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Zwei
Mikrogramm humanes Plasminogen, erhalten durch Lysin-Sepharose-Affinitätschromatographie von
humanem Plasma (Castellino & Powell,
Methods Enzymol, 80, 365–78
(1981)) oder humanes Plasmin (#527624, Calbiochem-Novabiochem Corp.,
La Jolla, CA) wurden zu 100 μl
Aliquots von SFCM zugegeben und die Mischung wurde bei 37°C über Nacht
inkubiert. Die Aliquots wurden auf Angiostatinerzeugung mittels Western-Blot
analysiert (siehe Nachstehendes). Plasminogenspaltung durch SFCM
wurde auch in Gegenwart von Proteinaseinhibitoren (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN) untersucht.
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3. Western-Blot.
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Die
Proben wurden bei nicht-reduzierenden Bedingungen auf 12%igen Polyacrylamidgelen
(NOVEX, San Diego, CA) in Tris-Glycin-Laufpuffer
(Laemmli, Nature, 227, 680–685
(1970)) mit Elektrophorese behandelt und auf eine 0,45 μM Membran aus
Polyvinylidendifluorid (PVDF) (Immobilon, Millipore, Bedford, M.
A.) elektrotransferiert. Die Membran wurde dann 30 Minuten lang
in Blockierpuffer (1%iges Rinderserumalbumin in Tris-gepufferter
Saline) blockiert und mit einer 1:1000-Verdünnung eines monoklonalen Antikörpers gegen das
Fragment der Kringel 1–3
(K1–3)
von humanem Plasminogen (VAP 230L, Enzyme Research Laboratories, Inc.,
South Bend, IN) sondiert. Nach Waschen wurde die Membran 30 Minuten
lang mit analkalischer Phosphatase konjugiertem Ziegen-anti-Maus
IgG sekundärem
Antikörper
(Kirkegaard & Perry
Laboratories (KPL), Gaithersburg, MD) inkubiert und unter Verwendung
von 5-Bromo-4-chloro-3-indoyl-phosphat/Nitroblautetrazolium (KPL)
entwickelt.
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4. Zymographische Analyse.
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Zymogramme
zur Detektion von Matrix-Metallproteinase-Aktivität wurden, wie vorstehend beschrieben,
durchgeführt.
Heussen & Dowdle,
Anal. Biochem., 102, 196–202
(1980).
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5. Chromogene Peptidsubstrate.
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Zur
Bestimmung, ob eine Elastase vorhanden war, wurden 50 μl von SFCM
mit 0,3 mM chromogenen Peptidsubstraten, die spezifisch für Elastase
sind (Substrat I, MeOSuc-Ala-Ala-Pro-Val-pNA;
Substrat II, Boc-Ala-Ala-Pro-Ala-pNA); Substrat III, pGlu-Pro-Val-pNA;
Substrat IV, Suc-Ala-Ala-Pro-Abu-pNA)
(Calbiochem-Novabiochem Corp.) bei 37°C für 2–18 Stunden inkubiert. Die
Substratspaltung wurde bestimmt durch Überwachung der Absorption bei
405 nm (Molecular Devices, Menlo Park, CA).
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6. Lysin-Sepharose-Reinigung
von Angiostatin.
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Zur
Erzeugung von gereinigtem Angiostatin für Bioaktivitätsanalysen
wurde humanes Plasminogen mit PC-3 SFCM bei 20 μg/ml über Nacht bei 37°C inkubiert.
Das Reaktionsprodukt wurde auf eine Lysin-Sepharose-Säule (Pharmacia
Biotech) aufgebracht, voräquilibriert
mit TBS (50 mM Tris, pH 7,5 und 150 mM NaCl). Nach Waschen mit TBS
zur Entfernung von nicht spezifisch gebundenem Protein wurde Angiostatin
in 0,2 M epsilon-Aminocapronsäure
(EACA) in TBS eluiert. Die eluierte Fraktion wurde gegen phosphatgepufferte
Saline dialysiert (Molekulargewichtgrenze 12.000–14.000). Zur Entfernung von
restlichem Plasmin wurde das Angiostatin auf eine Säule mit
Sojabohnen-Trypsininhibitor-Agarose (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO) aufgebracht und der Durchfluss gesammelt, über Filter sterilisiert und
bei –80°C bis zur
Verwendung gelagert. Angiostatin wurde quantifiziert durch Messen
der Absorption bei 280 nm unter Verwendung von A1%/1cm von 8.0. Sottrup-Jensen et al., in Progress
in Chemical Fibrinolysis and Thrombolysis, Vol. 3, Seiten 191–209 (Davidson
et al. Hrsg. 1978). Das gereinigte Angiostatin wurde auch mit Färbung durch
Coomassie-Brilliantblau auf Polyacrylamidgelen und durch Immunodetektion
mittels Western-Blot untersucht. Elastase erzeugtes Angiostatin,
gereinigt aus humanem Plasma, wie beschrieben in O'Reilly, et al., Nature
Med., 2, 689–692
(1996) war ein großzügiges Geschenk
von M. S. O'Reilly,
Children's Hospital,
Harvard University, Boston, MA.
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7. Mikrosequenzanalyse
von Angiostatin.
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Zur
Bestimmung des NH2-Terminus der Angiostatinbanden
wurden 10 μg/ml
des affinitätsgereinigten Angiostatin,
hergestellt durch Inkubieren von Plasminogen mit PC-3 SFCM auf einem
12%igen SDS-Polyacrylamidgel durch Elektrophorese behandelt, auf
eine PVDF-Membran elektroübertragen
und mit Coomassie-Blau gefärbt.
Die Banden wurden ausgeschnitten, auf Porton-Proben-Trägerscheiben
platziert und unter Verwendung eines gepulsten Flüssigphasen-Sequenzgeräts mit Phenylthiohydantoin-Analyse
sequenziert.
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8. Endothelialzell-Proliferationsnachweis.
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Die
Zellproliferation wurde bestimmt unter Verwendung von CellTiter
96TM AQ nicht-radioaktiver Zellproliferationsnachweis
(Promega Corp., Madison, WI). Die humanen Endothelialzellen wurden
auf Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen (Becton Dickinson, Lincoln
Park, NJ) mit einer Konzentration von 5,0 × 103 Zellen/Vertiefung
plattiert. Am darauffolgenden Tag wurden 1, 5, 8 oder 10 μg/ml Angiostatin
in frischem Medium in dreifachen Vertiefungen zugegeben. Vertiefungen
ohne Angiostatin dienten als Kontrolle. Die Zellen wurden 72 Stunden
inkubiert und eine Absorption bei 490 nm ergab die Anzahl von proliferierenden
Zellen und wurde gemessen unter Verwendung eines automatisierten
Mikroplatten-Lesegeräts (Molecular
Devices). Die Ergebnisse werden als Prozentsatz von nicht behandelter
Kontrollzellzahl dargestellt.
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9. Endothelialzell-Migrationsnachweis.
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Zur
Bestimmung der Fähigkeit
von Angiostatin, hergestellt durch Inkubation von Plasminogen mit PC-3
SFCM zur Blockierung der Migration von Endothelialzellen gegen einen
angiogenetischen Faktor, bFGF, wurden Migrationsnachweise in einer
modifizierten Boyden-Kammer unter Verwendung von kapillaren Rinder-Endothelialzellen
(freundliches Geschenk von Dr. Folkman, Harvard Medical School,
Boston, MA), wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Dameron
et al., Science, 265, 1582–84
(1994). Man ließ die
Zellen in Dulbecco's
modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) mit 10% Donor-Kalbserum und 100
mg/ml Endothelialzell-Mitogen wachsen und verwendete sie bei Passage
15. Zur Bestimmung der Migration wurden die Zellen über Nacht
in DMEM, supplementiert mit 0,1% Rinderserumalbumin (BSA) an Serum
verarmt, geerntet, in DMEM/BSA suspendiert, mit 106/ml
auf der unteren Oberfläche
einer gelatinisierten Membran (Nucleopore Corp., Plesanton, CA)
in einer inversen Boyden-Kammer
plattiert und 1,5 bis 2 Stunden inkubiert, um die Zellanhaftung
zu ermöglichen.
Die Kammern wurden wieder umgedreht, das Testmaterial wurde in die
obere Vertiefung gegeben und die Kammer wurde für zusätzliche 3–4 Stunden inkubiert. Die Membranen
wurden dann fixiert und gefärbt
und die Zellzahl, die zu der Oberseite des Filters in 10 Hochspannungsfeldern
gewandert waren, wurde bestimmt. DMEM mit 0,1% BSA wurde als negative
Kontrolle verwendet und bFGF (bereitgestellt von Dr. Noel Bouck
und hergestellt wie in Dameron et al., Science, 265, 1582–1584 (1994))
beschrieben, mit 10 ng/ml wurde als positive Kontrolle verwendet.
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10. Endothelialzell-Schlauchbildung.
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HUVEC
wurde auf Gelen von Matrigel (freundlicherweise bereitgestellt von
Hynda Kleinman, National Institute of Dental Research) in Gewebekulturplatten
mit 24 Vertiefungen, wie vorstehend beschrieben, plattiert. Schnaper
et al., J. Cell. Physiol, 156, 235–246 (1993). Angiostatin, hergestellt
durch Inkubation mit PC-3 SFCM in nicht-konditioniertem RPMI wurde
in die Vertiefungen gegeben, gefolgt von Zellen mit einer abschließenden Konzentration
von 4,0 × 104 Zellen in 1 ml von 50%igem HUVEC-Kulturmedium,
50% RPMI. Jede Angiostatin- oder Kontrollbedingung wurde dreifach
ausgewertet. Die Kulturen wurden 16 bis 18 Stunden bei 37°C in einer
Atmosphäre
von 5% CO2 in der Feuchte inkubiert, dann
mit einer Diff-Quick-Lösung II
(Baxter, McGraw Park, IL) fixiert. Eine repräsentative Fläche des
Schlauchnetzwerks wurde unter Verwendung einer Polaroid MicroCam-Kamera
mit einer Endvergrößerung von
35× fotografiert.
Die Fotografien wurden dann durch einen Blind-Beobachter quantifiziert,
der die Länge
jedes Schlauchs maß,
wobei Schlauchbereiche, die unvollständig waren, korrigiert wurden.
Die Gesamtlänge
der Schläuche
wurde für
jede Fotografie bestimmt und die mittlere Schlauchlänge wurde
bestimmt. Die Ergebnisse wurden als mittlere ± Standardabweichung ausgedrückt.
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11. Cornealer Angiogenese-Nachweis.
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Der
corneale Nachweis wurde, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Polverini
et al., Methods Enzymol, 198, 440–450 (1991). Kurz gesagt wurden
5 μl Hydron-Pellets
(Hydron Laboratories, New Brunswick, NJ), enthaltend 10 μg/ml bFGF
oder bFGF plus 1 oder 10 μg/ml
Angiostatin in die Cornea von anästhetisierten
Ratten implantiert. Nach 7 Tagen wurden die Tiere geopfert und corneale
Gefäße wurden
mit kolloidalem Kohlenstoff gefärbt
und die Cornea wurde auf angiogenetische Aktivität untersucht.
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B. Ergebnisse
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1. Angiostatin-Erzeugung
durch konditioniertes Kulturmedium.
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Die
Inkubation von humanem Plasminogen mit SFCM, hergestellt durch PC-3-Zellen,
ergab die Erzeugung von multiplen immunoreaktiven Banden bei etwa
50 kD (1A), ähnlich denen, die von O'Reilly et al., Cell,
79, 315–328 (1994)
beobachtet wurden. Die Überprüfung von
SFCM aus zusätzlichen
Zelllinien klärte auch
die Erzeugung der multiplen Banden auf, ähnlich dem PC-3 SFCM (Daten
nicht gezeigt). Diese Zelllinien sind in der nachstehenden Tabelle
1 aufgeführt.
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Die
anfängliche
Indikation, dass das Produkt Angiostatin war, basierte auf der Immunoreaktivität mit dem
für Kringel
1–3 (K1–3) von
Plasminogen spezifischen monoklonalen Antikörper und der Größe des Spaltprodukts.
Anschließende
Bestätigung,
dass das Plasminogen-Spaltungsprodukt bioaktives Angiostatin war, wird
nachstehend beschrieben.
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Die
Angiostatin-Erzeugung durch PC-3 SFCM war zeitabhängig. Es
gab eine beträchtliche
Abnahme des Plasminogensubstrats und einen entsprechenden Anstieg
an Angiostatin, beginnend bei 3 Stunden mit vollständiger Umwandlung
in Angiostatin in 24 Stunden (1B). Die
Verdünnung
der PC-3 SFCM ergab eine proportionale Abnahme an Angiostatin-Erzeugung
(1C und 1D).
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Zur
Bestimmung, ob Plasmin, die aktivierte Form des Zymogens Plasminogen,
auch in Angiostatin umgewandelt werden kann, wurde Plasmin als ein
potenzielles Substrat ausgewertet. Die Inkubation von Plasmin mit
PC-3 SFCM ergab ein Produkt, das von dem Plasminogen-abgeleiteten
Angiostatin nicht unterscheidbar war (1A). In
kinetischen Studien wurde Plasmin in Angiostatin mit vergleichbarer
Rate zu der des Plasminogens umgewandelt; 50% Umwandlung in 8 Stunden
mit vollständiger
Umwandlung in 24 Stunden (Daten nicht gezeigt). Diese Daten legen
nahe, dass sowohl Plasminogen als auch Plasmin in vitro-Substrate sind, aus
denen Angiostatin erzeugt werden kann.
-
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2. Enzymatische Klasse
von Plasminogen-Angiostatin-Umwandlungsaktivität.
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Zur
Bestimmung der proteolytischen Klasse der Angiostatin-erzeugenden Aktivität wurde
PC-3 SFCM mit Plasminogen in Gegenwart verschiedener Proteinaseinhibitoren
inkubiert. Die Proteinaseinhibitoren wurden zu dem SFCM-Plasminogen-Mix vor der Über-Nacht-Inkubation
zugegeben. Die Proben wurden durch Western-Blot auf den Nachweis
der Inhibierung der Angiostatin-Erzeugung analysiert.
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Lediglich
Serin-Proteinaseinhibitoren blockierten die Angiostatin-Erzeugung
(siehe nachstehende Tabelle 2). Im Gegensatz dazu war keiner der
weiteren Klassen an Proteinaseinhibitoren effektiv.
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Angiostatin
kann in vitro durch limitierte Proteolyse von Plasminogen durch
Elastase erzeugt werden. Sottrup-Jensen et al., in Progress in Chemical
Fibrinolysis and Thrombolysis, 3, 191–209 (Davidson et al., Hrsg.
1978); O'Reilly
et al., Nature Med., 2, 689–692
(1996); Dong et al., Proc. Am. Assoc. Cancer Res., 37, 58 (1996).
In der vorliegenden Untersuchung wurde die Angiostatin-Erzeugung
nicht durch Elastatinal, einen spezifischen Inhibitor der Elastase,
inhibiert (siehe nachstehende Tabelle 2). Zusätzlich wurde keine Elastase-Aktivität in PC-3
SFCM detektiert, basierend auf der Co-Inkubation von SFCM mit 4
Elastase-empfindlichen chromogenen Substraten für 24 Stunden (Daten nicht gezeigt).
Diese Daten zeigen, dass die humane Plasminogen-Angiostatin-Umwandlungsaktivität wahrscheinlich
nicht von der Wirkung einer Elastase abhängt. Ferner enthüllten Gelatin-Zymogramme
keinen Nachweis an aktiven oder latenten Metalloproteinasen in dem PC-3
SFCM (nicht gezeigt). Tabelle
2
- * Vollständige Inhibierung ist definiert
als keine immunoreaktiven Angiostatin-Banden; schwache Inhibierung ergibt
die Entwicklung von schwachen immunoreaktiven Angiostatin-Banden;
und "Keine" bezieht sich auf
die vollständige
Erzeugung von Angiostatin.
-
3. Reinigung von Angiostatin.
-
Durch
PC-3 SFCM erzeugtes Angiostatin wurde affinitätsgereinigt auf Lysin-Sepharose
(O'Reilly et al., Nature
Med., 2, 689–692
(1996)) und das resultierende Produkt wurde mit Western-Blot und
Coomassie-Blaufärbung
untersucht (2). Die aminoterminale Sequenz
aller drei Banden war KVYLSECKTG [SEQ ID NO: 1], die den Resten
78–87
des Plasminogenmoleküls
entspricht, was bestätigt,
dass das Produkt ein internes Fragment von Plasminogen war.
-
4. Durch PC-3 SFCM erzeugtes
Angiostatin inhibiert die Angiogenese.
-
Da
die Angiogenese eine Kaskade von zellulären Prozessen darstellt, die
die Endothelialzell-Proliferation, Wanderung und Schlauchbildung
beinhaltet (Folkman & Shing,
J. Biol. Chem., 267, 10931–10934 (1992)),
wurden vielfache in vitro- und
in vivo-Nachweise in Bezug auf die Angiogenese verwendet, um zu
bestätigen,
dass das durch die Inkubation von Plasminogen mit PC-3 SFCM erzeugte
Produkt bioaktives Angistation war.
-
Das
affinitätsgereinigte
Angiostatin, erzeugt durch PC-3 SFCM, inhibierte die humane Endothelialzell-Proliferation
in einer konzentrationsabhängigen
Weise mit beträchtlicher
Inhibierung, die bei 10 μg/ml
(P < 0,05) im Vergleich
zu der nicht behandelten Kontrollzellproliferation beobachtet wurde
(3A).
-
Das
durch PC-3 SFCM erzeugte Angiostatin inhibierte auch die bFGF-induzierte
Wanderung von kapillaren Rinder-Endothelialzellen
(3B) mit einem ED50 von
0,35 μg/ml.
Die Dosis/Antwort-Kurve von Angiostatin, erzeugt durch PC-3 SFCM
war nicht unterscheidbar von der von Elastase erzeugtem Antiostatin.
Die Inhibierung der Wanderung trat bei einer 10fach geringeren Konzentration
auf, als zur Inhibierung der Proliferation erforderlich, eine Feststellung,
die für
andere Inhibitoren der Angiogenese berichtet wurde. Takano et al.,
Cancer Res., 54, 2654–2660
(1994). Dies kann an der Tatsache liegen, dass der Proliferationsnachweis
im Gegensatz zu dem Wanderungsnachweis in RPMI, supplementiert mit
20 Rinderserum und Endothelialzell-Wachstumssupplement durchgeführt wurde
und daher vielfache stimulatorische Faktoren enthielt.
-
Die
Endothelialzell-Schlauchbildung auf Matrigel wurde beträchtlich
bei 15 μg/ml
inhibiert (4A und B); die mittlere Länge der
Schläuche
in der nicht behandelten Kontrolle war 674,5 ± 54 mm im Vergleich zum Angiostatin,
produziert durch PC-3 SFCM, 287,7 ± 47 mm (P < 0,005).
-
Zur
Bestimmung des Effekts von Angiostatin, erzeugt durch PC-3 SFCM
auf die corneale Angiogenese in vivo wurde dessen Fähigkeit,
bFGF-induzierte Angiogenese zu blockieren, in dem cornealen Angiogenese-Nachweis
untersucht. Das bFGF-Pellet
indizierte die Angiogenese in 100% der implantierten Cornea (5A).
Im Gegensatz dazu inhibierte Angiostatin bei 10 μg/ml vollständig die bFGF-induzierte angiogenetische
Antwort in 3 von 3 Tieren (5B). Bei
einer geringeren Dosis von 1,0 μg/ml
blockierte Angiostatin vollständig
die Angiogenese in 2 von 3 Tieren mit teilweiser Inhibierung in
dem dritten Tier.
-
Zusammengenommen
zeigen diese Daten, dass Angiostatin, erzeugt durch PC-3 SFCM, ein
potenter Inhibitor sowohl der in vitro- als auch der in vivo-Angiogenese
ist.
-
Vergleichsbeispiel 2:
-
Identifizierung von Faktoren,
verantwortlich für
die Umwandlung von Plasminogen in Angiostatin
-
Man
ließ die
humane Prostatakarzinom-Zelllinie PC-3 wachsen und PC-3 SFCM wurde
hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben. Angiostatin wurde erzeugt
durch Inkubation mit PC-3 SFCM oder anderen nachstehend identifizierten
Materialien, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Western-Blots wurden, wie
in Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt.
-
PC-3
SFCM wurde auf eine Reaktivrot 120-Agarose-Säule (Sigma Chemical Co.) aufgegeben.
Der Durchfluss besaß keine
restliche Plasminogen-Angiostatin erzeugende Aktivität (PACA),
wie durch Western-Blot-Analyse gezeigt (6). Das
gebundene Material wurde mit 1 M KCl nach dem Protokoll des Herstellers
eluiert, dann gegen Tris-gepufferte Saline (TBS, 20 mM Tris, pH
7,4, 100 mM NaCl) mit einer Molekulargewichtsgrenze von 6000–8000 Dalton
dialysiert. PACA wurde in der dialysierten Fraktion nicht detektiert (6).
Die Beobachtung, dass PACA weder im Durchfluss noch dem Eluat detektiert
wurde, führte
zur Hypothese, dass zwei oder mehrere Faktoren notwendig sein, um
Angiostatin aus Plasminogen oder Plasmin zu erzeugen und dass die
Faktoren durch die Reaktivrot 120-Agarose-Chromatographe abgetrennt
wurden, wobei einer oder mehrere Faktoren in dem Eluat und ein weiterer
Faktor in dem Durchfluss enthalten waren.
-
Zur Überprüfung dieser
Hypothese wurde das dialysierte Eluat mit dem Durchfluss rekombiniert.
Die rekombinierten Materialien konnten Plasminogen in Angiostatin überführen. Supplementierung
des Eluats mit frischem RPMI-Kulturmedium ebenso wie der Reaktivrot
120-Agarose-Durchfluss stellten die Fähigkeit des Eluats wieder her,
Angiostatin zu erzeugen, was nahe legte, dass der notwendige Faktor
eine Komponente von RPMI war und nicht ein Protein oder ein anderer
Faktor, der dem SFCM eigen ist.
-
Zur
weiteren Definition des mutmaßlichen
Cofaktors wurden die einzelnen Komponenten von RPMI hinsichtlich
ihrer Fähigkeit
ausgewertet, das Reaktivrot 120-Agarose-Eluat zu komplementieren.
Der Cofaktor war in der RPMI-Aminosäure-Mischung vorhanden (6).
-
Zur
Bestimmung der Aminosäure,
die PACA zu dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat wieder herstellen konnte,
wurden die in RPMI gefundenen 20 Aminosäuren einzeln untersucht. L-Cystein
war die einzige Aminosäure,
die PACA zu dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat wieder herstellen konnte
(Daten nicht gezeigt).
-
Da
die Zugabe von L-Cystein zu dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat die Angiostatin-erzeugende
Aktivität
wieder herstellte, wurde hypothetisch angenommen, dass der Cofaktor
ein Sulfhydryldonor war. Pharmakologisch reduzierende Mittel, D-Penicillamin
und Captopril wurden auf ihre Fähigkeit
untersucht, PACA zu dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat wieder herzustellen. Die
Zugabe von 100 μM
D-Penicillamin zu dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat stellte die Angiostatin-erzeugende
Aktivität
wieder her. Captopril stellte auch die Angiostatin-erzeugende Aktivität zu dem
Reaktivrot 120-Agarose-Eluat wieder her.
-
PC-3
SFCM wurde mit 50 mM Tris, pH 10,0, 20 mM NaCl verdünnt und
auf eine Hi-Q Sepharose-Anionaustauschharz (Bio Rad) aufgegeben.
Kein PACA wurde in dem Durchfluss detektiert.
-
Vorläufige Ergebnisse
zeigten, dass PACA von der Hi-Q Sepharose-Säule mit 300 mM NaCl eluiert wurde.
Daher wurde das gebundene Material unter Verwendung eines linearen
Gradienten von 20 mM bis 300 mM NaCl eluiert. PACA und Aktivität von Plasminogenaktivator
des Urokinase-Typs (u-PA) wurden in den Fraktionen gemessen (nach
Verdünnung
zur Wiederherstellung von physiologischen NaCl-Konzentrationen). Die u-PA-Aktivität und PACA
wurden co-gereinigt
(7). Die Untersuchung des Reaktivrot 120-Agarose-Eluats enthüllte, dass
es auch u-PA enthielt.
-
Wie
in Beispiel 1 bemerkt, ist die NH2-terminale
Spaltung von Angiostatin bei Lys77, einer
Stelle, die sich aus der Spaltung von Glu-Plasminogen durch Plasmin
ergibt. Dies legt nahe, dass die Plasminerzeugung ein notwendiger
intermediärer
Schritt in der Angiostatin-Erzeugung aus Plasminogen ist.
-
Zur
Bestimmung, ob der Faktor in dem Reaktivrot 120-Agarose-Eluat u-PA
war, wurde u-PA als Ersatz für
das Reaktivrot 120-Agarose-Eluat untersucht. Wie in 8 erläutert, konnte
u-PA Angiostatin in Gegenwart von kochendem Reaktivrot 120-Agarose-Durchfluss
oder RPMI Angiostatin erzeugen, beides Quellen von Sulfhydryldonoren.
Dies zeigt, dass das einzige Protein, das für die Umwandlung von Plasminogen
in Angiostatin notwendig ist, u-PA ist.
-
Dann
wurde u-PA, Plasminogenaktivator vom Gewebe-Typ (t-PA) und Streptokinase
in Kombination mit dem Reaktivrot 120-Agarose-Durchfluss auf PACA untersucht.
Die Plasminogenaktivatoren alleine konnten Angiostatin aus Plasminogen
nicht erzeugen, aber in Gegenwart des Durchflusses wurde Angiostatin
produziert (9). Diese Daten legen nahe,
dass die Plasminerzeugung ein intermediärer Schritt zur Angiostatin-Erzeugung
ist und dass die Angiostatin-Erzeugung nicht davon abhängig ist,
welcher Plasminogenaktivator vorhanden ist.
-
Vergleichsbeispiel 3:
-
Erzeugung
von Angiostatin unter Verwendung von Plasminogenaktivatoren und
Sulfhydryldonoren
-
Nachdem
demonstriert wurde, dass das einzige, für die Umwandlung von Plasminogen
in Angiostatin notwendige Protein ein Plasminogenaktivator ist und
dass ein Sulfhydryldonor ein notwendiger Cofaktor ist, wurde dann
bestimmt, ob diese Komponenten zur Angiostatin-Erzeugung ausreichend
sind. Alle Inkubationen wurden bei 37°C für 18 Stunden in TBS durchgeführt und
die resultierenden Proben wurden auf Angiostatin durch Western-Blot
analysiert (durchgeführt
wie in Beispiel 1 beschrieben).
-
Die
Inkubation von u-PA mit Plasminogen und wenigstens 5 μm reduziertem
Glutathion produzierte Angiostatin (10). Kein
Angiostatin wurde in Abwesenheit von Glutathion produziert.
-
Die
Verwendung von 100 μM
oder 1 mM D-Penicillamin in Kombination mit u-PA konnte auch Angiostatin
erzeugen (11).
-
Schließlich ergab
die Inkubation von Plasminogen (0,2 μM) mit u-PA (0,2 nM), t-PA (1,0
nM) oder Streptokinase (8,0 nM) mit 100 μM N-Acetyl-L-cystein die Produktion
von Angiostatin (12). Plasminogen wurde nicht
in Angiostatin in Abwesenheit von N-Acetyl-L-cystein umgewandelt.
-
Diese
Daten zeigen, dass Plasminogen in Angiostatin durch jeden der klassischen
Plasminogenaktivatoren in Gegenwart eines Sulfhydryldonors, aber
nicht in der Abwesenheit des Sulfhydryldonors umwandelt. Ferner
zeigen diese Daten und die Daten von Beispiel 2, dass Angiostatin
in Gegenwart von physiologischen (L-Cystein, reduziertes Glutation)
und pharmakologischen (Captopril, D-Penicillamin, N-Acetyl-L-cystein) reduzierenden
Mitteln produziert wird.
-
Vergleichsbeispiel 4:
-
Verwendung
von Plasmin für
die Angiostatin-Erzeugung
-
Zwei
Mikrogramm humanes Plasminogen in 100 μl TBS wurden mit 10 μl an uPA-Sepharose
(Calbiochem, La Jolla, CA) 2 Stunden lang bei 37°C inkubiert. Nach dieser Inkubation
wurde die Probe zentrifugiert, um die uPA-Sepharose zu sedimentieren
und der Überstand,
enthaltend Plasmin, wurde gesammelt. Die vollständige Umwandlung von Plasminogen
in Plasmin wurde durch Analyse des Überstands auf reduzierten Polyacrylamidgelen,
die mit Coomassie gefärbt
waren, bestätigt.
Das gereinigte Plasmin wurde dann 18 Stunden lang bei 37°C mit 100 μM N-Acetyl-L-cystein
inkubiert und die Proben wurden auf die Angiostatinerzeugung durch
Western-Blot analysiert (durchgeführt wie in Beispiel 1 beschrieben).
-
Die
Ergebnisse sind in 13 gezeigt. Diese Ergebnisse
zeigen, dass Plasmin ein notwendiges Intermediat in der Erzeugung
von Angiostatin aus Plasminogen ist und dass Angiostatin durch Inkubation
von gereinigtem Plasmin mit einem Sulfhydryldonor erzeugt werden
kann.
-
Beispiel 5:
-
Behandlung
von Tumoren in vivo mit Sulfhydryldonor mit und ohne Plasminogenaktivator
-
Elf
weiblichen beigen nackten Mäusen
(Taconic Labs, Germantown, NY), 6–8 Wochen alt, wurden 1,0 × 106 Maus-Hämangioendotheliom-Zellen
(EOMA) (großzügigerweise
bereitgestellt durch Dr. Robert Auerbach, Madison, WI) in 100 μl Phosphat-gepufferter
Saline in die rechte Flanke subkutan injiziert. Die EOMA-Tumorzellen
ließ man
in Dulbecco's modifiziertem
Eagle-Medium (DMEM), supplementiert mit 10% fötalem Rinderserum (FBS), 100
Einheiten/ml Penicillin G und 100 mg/ml Streptomycin (Life Technologies,
Inc., Gaithersburg, MD) wachsen und hielt sie bei 37°C in einem
befeuchteten Inkubator in einer Atmosphäre von 10% CO2. Der
Tag der Injektion der Tumorzellen wurde als Tag 0 bezeichnet.
-
Beginnend
mit Tag 1 wurde jeder Maus zweimal am Tag subkutan Folgendes injiziert:
-
-
Die
Größe des Primärtumors
in jeder Maus wurde dreimal wöchentlich
unter Verwendung von Gewebeklammern gemessen und das Tumorvolumen
wurde unter Verwendung der Formel (Breite2 × Länge × 0,52) (O'Reilly et al., Nature
Medicine, 2, 689–692
(1996)) bestimmt. Die Ergebnisse sind in 14 dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass sowohl die Behandlung mit NAC als auch
die Behandlung mit uPA + NAC effektiv und signifikant die mittlere
Tumorgröße verringerte,
verglichen mit der Kontrollgruppe. Es sollte bemerkt werden, dass eine
Kontrollmaus am Tag 10 starb und eine weitere Kontrollmaus am Tag
17 starb. Keine der mit NAC oder uPA + NAC behandelte Maus starb
während
der 21tägigen
Dauer des Experiments.
-
Plasmaproben,
entnommen von zwei der Kontrollmäuse
und drei der mit NAC behandelten Mäuse am Tag der Opferung, wurden
auf Angiostatin durch Western-Blot untersucht (durchgeführt wie
in Beispiel 1 beschrieben). Als Kontrolle wurden zwei Kontrollmäusen subkutan
1,00 mg affinitätsgereinigtes,
zellfreies Angiostatin zweimal täglich
beginnen mit Tag 1 bis 24 Stunden vor der Opferung subkutan injiziert.
Affinitätsgereinigtes,
zellfreies Angiostatin wurde wie in Beispiel 3 beschrieben erzeugt
und auf einer Lysin-Sepharose-Säule, wie
in Beispiel 1 beschrieben, gereinigt. Die Ergebnisse sind in 15 gezeigt.
Wie ersichtlich ist, verursachte die Verabreichung von NAC an die
Maus, die Produktion von Angiostatin in vivo (Spuren 5, 6 und 7). Keine
Angiostatin-Produktion wurde in den Kontrollmäusen detektiert (Spuren 1 und
2).
-
Vergleichsbeispiel 6:
-
Bestimmung
der C-terminalen Sequenz von nativem Angiostatin
-
Natives
Angiostatin wurde erzeugt durch Inkubation von humanem Plasminogen
(0,2 μM)
mit rekombinantem humanem u-PA (0,2 nM) (Abbott Laboratories, North
Chicago, IL) und 100 μM
N-Acetyl-L-cystein bei 37°C über Nacht.
Das Material wurde dann auf eine Lysin-Sepharose-Säule (siehe
Beispiel 1) aufgebracht und das Durchflussmaterial wurde gesammelt
und konzentriert. Aliquots des konzentrierten Durchflussmaterials wurden
bei nicht-reduzierenden Bedingungen auf 12% Polyacrylamidgelen (NOVEX,
San Diego, CA) in Tris-Glycin-Laufpuffer elektrophoresiert, auf
eine 0,45 μm
Membran aus Polyvinylidendifluorid (PVDF) (Immobilon, Millipore,
Bedford, MA) elektrotransferiert und die Proteine wurden mit Coomassie-Blau
gefärbt.
-
Die
gefärbte
Membran zeigte zwei sehr deutliche Banden aus dem Durchfluss bei
etwa 30 kD. Obwohl andere Banden beobachtet wurden, war die Färbung dieser
Banden beträchtlich
geringer als die Färbung
der zwei 30 kD-Banden,
was zeigte, dass die zwei 30 kD-Banden die vorherrschenden Bestandteile
des Durchflusses enthielten.
-
Die
N-terminalen Sequenzen der Proteine in den zwei 30 kD-Banden wurden durch
Mikrosequenz-Analyse bestimmt, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die
N-terminale Sequenz der bedeutendsten der zwei Banden war Lys Leu
Tyr Asp Tyr Cys Asp Val [SEQ ID NO: 2], während die Sequenz der anderen
Bande Leu Tyr Asp Tyr Cys Asp Val [SEQ ID NO: 3] war. Die Lage dieser
Sequenzen in Kringel 5 von Plasminogen (siehe 16)
und das Vorherrschen der zwei Banden stellte einen extrem starken
Beweis dar, dass dies die Fragmente waren, die als Ergebnis der
Spaltung von Plasminogen freigesetzt wurden und das C-terminale
Ende des nativen Angiostatins bildeten.
-
Aus
den N-terminalen Sequenzen der zwei 30 kD-Fragmente wurde abgeleitet,
dass die C-terminale Sequenz von nativem Angiostatin Cys Tyr Thr
Thr Asn Pro Arg [SEQ ID NO: 4] oder Cys Tyr Thr Thr Asn Pro Arg
Lys [SEQ ID NO: 5] ist. Diese C-terminalen Sequenzen werden gebildet
durch Spaltung nach der Aminosäure
529 (Arg) oder 530 (Lys) von humanem Plasminogen, welche in Kringel
5 ist (siehe 16), welches bekannte Plasmin-Spaltungsstellen
sind. Die Spaltung an diesem Punkt ergibt ein Plasminogenfragment
von etwa dem Molekulargewicht, das für natives Angiostatin auf Polyacrylamidgel-Elektrophorese
unter nicht-reduzierenden Bedingungen beobachtet wird (50–60 kD).
-
Die
N-terminale Sequenz von humanem nativem Angiostatin [SEQ ID NO:
1] ist vorstehend in Beispiel 1 angegeben. So wurde abgeleitet,
dass humanes natives Angiostatin ein Plasminogenfragment ist, das
den Großteil
von Kringel 5 einschließt
mit der N-terminalen Sequenz
Lys Val Tyr Leu Ser Glu Cys Lys
Thr Gly [SEQ ID NO: 1]
und der C-terminale Sequenz
Cys
Tyr Thr Thr Asn Pro Arg [SEQ ID NO: 4]
oder
Cys Tyr Thr
Thr Asn Pro Arg Lys [SEQ ID NO: 5].
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