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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Impfstoffe gegen Bordetella-Spezies, die Interleukin
12 (IL-12) als ein Adjuvans enthalten, und Verfahren zur Verwendung
von IL-12 als ein Adjuvans in oder in Kombination mit derartigen
Impfstoffen.
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Eine
Kolonisierung der Atemwege durch das gramnegative Kugelbakterium
Bordetella pertussis führt zu
Keuchhusten, auch als Pertussis bezeichnet, eine signifikante Ursache
für Morbidität und Mortalität von Kleinkindern.
Zwei nah verwandte Isolate von Bordetella wurden ebenfalls in Menschen
aufgefunden: B. parapertussis und B. bronchiseptica. Molekulargenetische
Analysen legen nahe, dass diese drei Isolate zu nah miteinander
verwandt sind um als separate Spezies klassifiziert zu werden (Gilchrist,
M. J. R., 1991, "Bordetella", in Manual of Clinical
Microbiology, 5. Auflage, Hrsg. Balows et al., American Society
for Microbiology, Washington, DC). Obwohl sich B. pertussis von
B. bronchiseptica und B. parapertussis in der Art des Toxins, welches es
produziert, unterscheidet, produzieren B. bronchiseptica und B.
parapertussis aktive Toxine (Hausmann, S. Z. et al., 1996, Infect.
Immun. 64: 4020-4026), und es gibt gewisse Hinweise, die andeuten,
dass B. pertussis Organismen zum B. parapertussis Phänotyp konvertieren
können
(Gilchrist, M. J. R., 1991, "Bordetella", in Manual of Clinical
Microbiology, 5. Auflage, Hrsg. Balows et al., American Society
for Microbiology, Washington, DC). Obwohl Bordetella Isolate manche
Oberflächenantigene
aufweisen, welche zwischen den Isolaten variieren, erkennen monoklonale
Antikörper,
die ein Isolat erkennen, oftmals mindestens ein weiteres Isolat
(LeBlay, K. et al. 1996, Microbiology 142: 971-978). Der hohe Grad an molekularer Ähnlichkeit
zwischen Bordetella Isolaten und die Kreuzreaktivität von monoklonalen
Antikörpern
gegen Bordetella Antigene legen nahe, dass die von einem Impfstoff
gegen ein Bordetella Isolat erzeugte Immunreaktion die anderen Isolate
ebenso betreffen würde.
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Eine
Immunisierung mit einem Bordetella pertussis Ganzzell-Impfstoff
hat sich als wirksam herausgestellt um Pertussis zu kontrollieren,
aber es gab Bedenken hinsichtlich seiner Reaktogenität. Zellfreie
Pertussis Impfstoffe sind erheblich weniger reaktogen, aber von
variierender Wirksamkeit. Bis vor kurzem wurde angenommen, dass
das Bakterium während
der Infektion eine rein extrazelluläre Nische einnimmt, und konsequenterweise
wurde davon ausgegangen, dass humorale Immunmechanismen von größter Bedeutung
für einen Schutz
sind (Robinson, A. et al., 1985, Vaccine 3: 11-22). Es gibt jedoch
aus Untersuchungen an Mensch und Maus zunehmend Hinweise dafür, dass
B. pertussis auch eine intrazelluläre Nische einnehmen kann, durch Invasion
und Überleben
in Lungenmakrophagen und anderen Zelltypen (Friedman, R. L. et al.,
1992, Infect. Immun. 60: 4578-4585; Saukkonen, K. et al., 1991,
J. Exp. Med. 173: 1143-1149). Diese Beobachtungen haben zu einer
erneuten Untersuchung der Mechanismen der schützenden Immunität gegen
B. pertussis geführt. Während Antikörper eine
Rolle bei der Neutralisierung des bakteriellen Toxins und bei der
Verhinderung der Anlagerung von Bakterien nach Transsudation von
zirkulierendem Immunglobulin (Ig) in die Lunge spielen, spielt die
Zell-vermittelte Immunität
ebenfalls eine signifikante Rolle beim Schutz gegen B. pertussis
(Mills, K. H. G. und K. Redhead, 1993, J. Med. Microbiol. 39: 163-164;
Peppoloni, S. et al., 1991, Infect. Immun. 59: 3768-3773; Peterson, J.
P. et al., 1992, Infect. Immun. 60: 4563-4570).
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Das
derzeitige Verständnis
der Rolle von CD4+ T-Helferzellen (Th) bei
der Immunität
gegen Infektionskrankheiten ist, dass Antigen-spezifische Typ 1
T-Helferzellen (Th1),
die Interferon γ (IFN-γ), Interleukin-2 (IL-2)
und Tumornekrosefaktor β (TNF-β) sezernieren,
zelluläre
Immunität,
Hypersensitivität
vom verzögerten Typ
und entzündliche
Reaktionen vermitteln, während
Typ 2 T-Helferzellen (Th2), welche die Interleukine IL-4, IL-5 und
IL-6 sezernieren, als hauptverantwortlich für die Bereitstellung von spezifischer
T-Zell-Hilfe für die Produktion
von Antikörpern
angesehen werden (Mosmann, T. R. und R. L. Coffman, 1989, Adv. Immunol.
46: 111-147). Frühere
Studien unter Verwendung eines Atemwegsmodells aus Maus haben gezeigt,
dass durch Infektion induzierte schützende Immunität gegen
B. pertussis von einer CD4+ T-Zellpopulation
vermittelt wird, die IL-2 und IFN-γ sezernierte (Th1 Zellen). Adoptive
Transferexperimente zeigten, dass mit T-Zellen in Abwesenheit von
nachweisbaren Antikörperreaktionen
ein Schutz verliehen werden konnte. In einer Studie von Impfstoff-induzierter
Immunität
induzierte eine Immunisierung mit dem Pertussis Ganzzell-Impfstoff
selektiv Th1 Zellen, während
ein zellfreier Impfstoff, umfassend die B. pertussis Antigene enttoxifiziertes
PT, FHA und Pertactin, Th2 Zellen induzierte. Weiterhin war die
Induktion einer Th1 Reaktion infolge von Infektion oder Immunisierung
mit dem Ganzzell-Impfstoff mit einer früheren bakteriellen Clearance
nach respiratorischer Exposition assoziiert (Mills, K. H. G. et
al., 1993, Infect. Immun. 61: 399-410; Redhead, K. et al., 1993,
Infect. Immun. 61: 3190-3198).
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Die
Polarisierung der Cytokinproduktion von CD4+ T-Zellen
hin zu Typ 1 oder Typ 2 Reaktionen nach in vivo Initiierung scheint
von einer Reihe von Faktoren gesteuert zu sein, umfassend die Art
des Immunogens, den Immunisierungsweg, und die Antigen-präsentierende
Zelle und das regulatorische Cytokinmilieu am Ort der T-Zell-Stimulierung
(Barnard, A. et al., 1996, Immunol. 87: 372-380; Gajewski, T. F.
et al., 1991, J. Immunol. 146: 1750-1758; O'Gara, A. und K. Murphy, 1994, Curr.
Opin. Immunol. 6: 458-466). Das regulatorische Cytokin Interleukin
12 (IL-12) ist auch ein Schlüsselcytokin
bei der Entwicklung von Typ 1 Reaktionen (Hsieh, C.-S. et al., 1993,
Science 260: 547-549; Trinchieri, G., 1995, Annu. Rev. Immunol.
13: 251-276). IL-12 kann die Sezernierung von IFN-γ durch natürliche Killerzellen
(NK) und durch CD4+ T-Zellen induzieren und die Differentiation
und Entwicklung von Th1 Zellen aus Th0 Vorläuferpopulationen fördern (Bliss,
J. et al., 1996, J. Immunol. 156: 887-894), McKnight, A. J. et al.,
1994, J. Immunol. 152: 2172-2179; Seder, R. A. et al., 1993, PNAS USA
90: 10188-10192). Darüber
hinaus könnte
IL-12 auch die Produktion von opsonisierenden Antikörpern induzieren,
durch Förderung
von IFN-γ-vermitteltem
Immunglobulin (Ig) Class Switching zugunsten von IgG2a in der Maus
(Morris, S. C. et al., 1994, J. Immunol. 152: 1047-1056). Da Th1
Zellen eine wichtige Rolle in der Auflösung von Infektionen mit intrazellulären Organismen
spielen, kann IL-12 den Verlauf von bakteriellen, viralen und parasitären Infektionen
beeinflussen, indem es das Gleichgewicht von Th1 und Th2 Zellen
zugunsten der Produktion von IFN-γ ändert (Flynn,
J. L. et al., 1995, J. Immunol. 155: 2515-2524; Gazzinelli, R. T.
et al., 1993, PNAS USA 90: 6115-6119; Heinzel, F. P. et al., 1993,
J. Exp. Med. 177: 1505-1509; Hunter, C. A. et al., 1994, Infect.
Immun. 62: 2818-2824; Sypek, J. P. et al., 1993, J. Exp. Med. 177:
1797-1802; Tripp, C. S. et al., 1994, J. Immunol. 152: 1833-1887;
Urban, J. F. et al., 1996, J. Immunol. 156: 263-268; Wynn, T. A.
et al., 1994, J. Exp. Med. 179: 1551-1561; Zhan, Y. und C. Cheers,
1995, Infect. Immun. 63: 1387-1390).
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WO
91/01143 offenbart eine Impfzusammensetzung, umfassend ein Gemisch
aus einem Antigen und einer Adjuvansmenge bzw. einer förderlichen
Menge an Interleukin, z.B. Interleukin-1α, Interleukin-1β, Interleukin-2,
Interleukin-3, Interleukin-4, Interleukin-5, Interleukin-6, Interleukin-7,
adsorbiert auf einem Mineral, und ein pharmazeutisch akzeptables
Konservierungsmittel. WO 96/11019 offenbart eine Zusammensetzung, umfassend
ein Gemisch aus einem Antigen eines Virus aus der Familie Paramyxoviridae
und eine effektive förderliche
Menge an Interleukin-12. Weder WO 91/01143 noch WO 96/11019 offenbaren
eine Zusammensetzung, umfassend mindestens ein Bordetella pertussis
Antigen und eine effektive förderliche
Menge an Interleukin-12, wie von der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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Es
gibt einen anhaltenden Bedarf für
neue Zusammensetzungen, umfassend IL-12, welche die Wirkungen von
Bordetella Impfstoffen verstärken
oder ändern,
und für
Verfahren für
deren Verwendung bei der Prävention,
Behandlung oder Linderung von Bordetella Infektionen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, dass die Verwendung
von IL-12 als ein Adjuvans in einem zellfreien Bordetella-Impfstoff
dessen Schutzwirkung signifikant verbessert.
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung bereit, umfassend mindestens
ein Bordetella pertussis Antigen und eine effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12. Bevorzugt ist das Antigen Lipopolysaccharid,
Pertussis-Toxin, filamentöses
Hämagglutinin
oder Pertactin, oder ist an Alaun adsorbiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, umfassend eine effektive,
förderliche
Menge von Interleukin-12 und mindestens ein für ein Antigen kodierendes Polynukleotid, das
zur in vivo Expression geeignet ist, um mindestens ein Bordetella
pertussis Antigen zu produzieren.
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Eine
weitere Ausführungsform
stellt eine Zusammensetzung bereit, umfassend mindestens ein Bordetella
pertussis Antigen und ein für
Interleukin-12 kodierendes Polynukleotid, das zur in vivo Expression
geeignet ist, um eine effektive, förderliche Menge von Interleukin-12
zu produzieren.
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Eine
weitere Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Prävention,
Behandlung oder Linderung einer Infektion durch Bordetella pertussis
in einem Wirt bereit, umfassend das Verabreichen dem Wirt einer
Zusammensetzung, umfassend mindestens ein Bordetella pertussis Antigen
und eine effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12. Bevorzugt ist das Antigen Lipopolysaccharid,
Pertussis-Toxin, filamentöses
Hämagglutinin oder
Pertactin, oder ist an Alaun adsorbiert, oder wird als ein für ein Antigen
kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht, bei denen
das Antigen in vivo exprimiert wird. Das interleukin-12 kann bevorzugt
als ein für
Interleukin-12 kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht
werden, bei denen das Interleukin-12 in vivo exprimiert wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren bereit um eine Immunreaktion
gegen Bordetella pertussis auszulösen, umfassend das Verabreichen
einer Zusammensetzung, umfassend mindestens ein Bordetella pertussis
Antigen und eine effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12. Bevorzugt ist das Antigen Lipopolysaccharid,
Pertussis-Toxin, filamentöses
Hämagglutinin
oder Pertactin, oder ist an Alaun adsorbiert, oder wird als ein
für ein
Antigen kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht, bei
denen das Antigen in vivo exprimiert wird. Das Interleukin-12 kann
bevorzugt als ein für
Interleukin-12 kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht
werden, bei denen das Interleukin-12 in vivo exprimiert wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit um eine Immunreaktion
gegen Bordetella auszulösen,
umfassend das gleichzeitige Verabreichen einer ersten Zusammensetzung,
umfassend mindestens ein Bordetella pertussis Antigen, und einer
zweiten Zusammensetzung, umfassend eine effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12. Bevorzugt ist das Antigen Lipopolysaccharid, Pertussis-Toxin,
filamentöses
Hämagglutinin
oder Pertactin, oder ist an Alaun adsorbiert, oder wird als ein
für ein
Antigen kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht,
bei denen das Antigen in vivo exprimiert wird. Das Interleukin-12
kann bevorzugt als ein für
Interleukin-12 kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht
werden, bei denen das Interleukin-12 in vivo exprimiert wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren bereit um die Beseitigung
bzw. Clearance von Bordetella pertussis aus einem Wirt zu stimulieren,
umfassend das Verabreichen einer Zusammensetzung, umfassend mindestens
ein Bordetella pertussis Antigen und eine effektive, förderliche Menge
von Interleukin-12. Bevorzugt ist das Antigen Lipopolysaccharid,
Pertussis-Toxin, filamentöses
Hämagglutinin
oder Pertactin, oder ist an Alaun adsorbiert, oder wird als ein
für ein
Antigen kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht,
bei denen das Antigen in vivo exprimiert wird. Das Interleukin-12
kann bevorzugt als ein für
Interleukin-12 kodierendes Polynukleotid unter Bedingungen verabreicht
werden, bei denen das Interleukin-12 in vivo exprimiert wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
stellt ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Impfzusammensetzung
bereit, umfassend das Kombinieren einer effektiven, förderlichen
Menge von Interleukin-12 mit einer Impfzusammensetzung, umfassend
mindestens ein Bordetella pertussis Antigen. Bevorzugt ist das Antigen
Lipopolysaccharid, Pertussis-Toxin, filamentöses Hämagglutinin oder Pertactin,
oder ist an Alaun adsorbiert.
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Es
wird auch ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Impfzusammensetzung
bereitgestellt, umfassend das Kombinieren einer effektiven, förderlichen
Menge von Interleukin-12 mit einer Impfzusammensetzung, umfassend
mindestens ein für
ein Antigen kodierendes Polynukleotid, das zur in vivo Expression
geeignet ist, um mindestens ein Bordetella pertussis Antigen zu
produzieren.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer verbesserten Impfzusammensetzung bereitgestellt, umfassend
das Kombinieren einer Impfzusammensetzung, umfassend mindestens
ein Bordetella pertussis Antigen, mit einem für Interleukin-12 kodierenden
Polynukleotid, das zur in vivo Expression geeignet ist, um eine
effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12 zu produzieren.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt in einer Impfzusammensetzung, umfassend mindestens
ein Bordetella pertussis Antigen und ein Adjuvans, die Verbesserung
bereit, umfassend die Verwendung einer effektiven, förderlichen
Menge von Interleukin-12 als das Adjuvans. Bevorzugt ist das Antigen
Lipopolysaccharid, Pertussis-Toxin, filamentöses Hämagglutinin oder Pertactin,
oder ist an Alaun adsorbiert.
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Die
Erfindung stellt auch in einer Impfzusammensetzung, umfassend ein
Adjuvans und mindestens ein für
ein Antigen kodierendes Polynukleotid, das zur in vivo Expression
geeignet ist, um mindestens ein Bordetella pertussis Antigen zu
produzieren, die Verbesserung bereit, umfassend die Verwendung einer
effektiven, förderlichen
Menge von Interleukin-12 als das Adjuvans.
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Als
eine weitere Ausführungsform
wird auch in einer Impfzusammensetzung, umfassend mindestens ein
Bordetella pertussis Antigen und ein Adjuvans, die Verbesserung
bereitgestellt, umfassend die Verwendung eines für Interleukin-12 kodierenden Polynukleotids,
das zur in vivo Expression geeignet ist, um eine effektive, förderliche
Menge von Interleukin-12 zu produzieren, als das Adjuvans.
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Andere
Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden beim Lesen
der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
davon offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist ein Balkendiagramm, welches die
Produktion von IL-12 und IFN-γ durch
Makrophagen, stimuliert mit Bordetella Antigenen, wie in Beispiel
2 beschrieben, zeigt.
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2 ist ein Balkendiagramm, welches die
Produktion von IL-5 und IFN-γ durch
Milzzellen aus mit Bordetella Antigenen immunisierten Mäusen, danach
stimuliert in vitro mit Bordetella Antigenen in Kombination mit
IL-12, wie in Beispiel 4 beschrieben, zeigt.
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3 ist
ein Graph, der die Auszählungen
von lebensfähigen
B. pertussis Zellen in den Lungen von Mäusen zeigt, die mit B. pertussis
Ganzzell-Impfstoffen
oder zellfreien Impfstoffen mit oder ohne IL-12 immunisiert worden
waren, danach lebendem B. pertussis ausgesetzt wurden, wie in Beispiel
5 beschrieben.
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4 ist ein Balkendiagramm, welches die
Produktion von IL-2, IFN-γ und
IL-5 durch Milzzellen aus Mäusen
zeigt, die mit B. pertussis Ganzzell-Impfstoffen oder zellfreien
Impfstoffen mit oder ohne IL-12 immunisiert worden waren, danach
in vitro mit Bordetella Antigenen stimuliert wurden, wie in Beispiel
5 beschrieben.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
jetzigen Erfinder haben zum ersten Mal gezeigt, dass die Aufnahme
von IL-12 in einen
zellfreien Impfstoff gegen Bordetella Zell-vermittelte Immunreaktionen
erzeugte, ähnlich
denjenigen, die mit Ganzzell-Impfstoffen beobachtet werden. Eine
Reaktion von Typ 2 T-Helferzellen (Th2), welche normalerweise nach Immunisierung
von Mäusen
mit einem zellfreien Bordetella Impfpräparat induziert wird, kann
durch Aufnahme von IL-12 in die Impfformulierung zu einer Th1/Th0
Reaktion umgeschaltet werden. Die Verwendung von IL-12 als ein Adjuvans
in einem zellfreien Pertussis Impfstoff erhöhte dessen Schutzwirkung signifikant;
die Geschwindigkeit der Clearance von B. pertussis aus den Lungen
nach respiratorischer Exposition war gleich der, welche mit einem
wirkvollen Ganzzell-Impfstoff beobachtet wird. Diese Feststellungen
zeigen einen regulatorischen Einfluss von IL-12 auf die Induktion
von B. pertussis-spezifischen Th1 Zellen nach Infektion oder Immunisierung,
und liefern einen weiteren Hinweis für die Rolle von Th1 Zellen
bei schützender
Immunität
gegen B. pertussis. Die vorliegende Erfindung stellt neue Bordetella
Impfzusammensetzungen und Verfahren zur Förderung von Bordetella Impfstoffen
bereit, die dazu vorgesehen sind, eine Zell-vermittelte Immunreaktion
gegen Bordetella bereitzustellen, unter Verwendung von IL-12 als
ein Adjuvans.
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Wie
hierin verwendet umfasst Bordetella Bordetella pertussis, Bordetella
parapertussis, Bordetella bronchiseptica und jeden anderen Bordetella
Stamm oder jedes andere Bordetella Isolat, der bzw. das ausreichend ähnlich ist,
so dass eine Immunreaktion (umfassend Zell-vermittelte Immunität und/oder
die Erzeugung von Antikörpern),
hervorgerufen gegen in einem Isolat vorhandene Antigene, eine Wirkung
gegen mindestens manche der anderen Stämme oder Isolate hat.
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Ein
Bordetella Antigen umfasst die Verwendung eines ganzen Bordetella
Organismus, eines ganzen Organismus, der Bordetella Antigene exprimiert,
einen antigenen Abschnitt des Bordetella Organismus, rekombinant
produzierte Antigene oder Abschnitte davon oder Fusionsproteine,
die Antigene umfassen, und funktionelle Äquivalente von Bordetella Antigenen.
Antigene Abschnitte von Bordetella Organismen umfassen Lipopolysaccharid
(LPS), filamentöses
Hämagglutinin
(FHA), Pertactin und Pertussis-Toxin (PT). Bordetella LPS ist bevorzugt
gereinigt, beispielsweise mittels Gelfiltrationschromatographie.
Pertussis-Toxin kann aktives oder unbehandeltes natives Pertussis-Toxin
(aPT) sein. Bevorzugt kann Pertussis-Toxin inaktiviertes Pertussis-Toxin
(iPT) sein, wie etwa durch Hitzebehandlung inaktiviertes Pertussis-Toxin,
oder enttoxifiziertes Pertussis-Toxin (PTd), wie etwa ein durch
Behandlung mit Formaldehyd chemisch enttoxifiziertes Pertussis-Toxin. Bordetella
Antigene können
an Alaun adsorbiert sein. Zusätzlich
umfassen Antigene der vorliegenden Erfindung Polynukleotide, welche
für Bordetella
Antigene kodieren. Beispiele derartiger Polynukleotide sind diejenigen,
welche die Gene für
B. pertussis FHA (Renauld-Mongenie, G. et al., 1996, PNAS USA 93:
7944- 7949) und für Pertussis-Toxin
(Steffen, P. et al., 1996, EMBO J. 15: 102-109) umfassen. Andere
antigene Abschnitte von Bordetella Organismen, welche in den Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, können vom
Durchschnittsfachmann bestimmt werden.
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Interleukin-12
(IL-12), ursprünglich
als natürliche
Killerzelle-stimulierender Faktor bezeichnet, ist ein heterodimeres
Cytokin, das beispielsweise in M. Kobayashi et al., 1989, J. Exp.
Med. 170: 827, beschrieben ist. IL-12 kann aus natürlichen
Quellen gereinigt werden, durch chemische Synthese produziert werden,
oder bevorzugt mittels rekombinanter DNA-Techniken produziert werden,
beispielsweise durch die Expression und Isolierung von IL-12 Protein
in rekombinanten Wirtszellen, wie ausführlich in der internationalen
Patentanmeldung WO 90/05147, veröffentlicht
am 17. Mai 1990, beschrieben (auch Europäische Patentanmeldung 441 900).
Die DNA- und Aminosäure-Sequenzen der 30
kD und 40 kD Untereinheiten des heterodimeren humanen IL-12 sind
in der vorstehend zitierten internationalen Anmeldung und in US
Patent Nr. 5,571,515 angegeben. Mengen im Forschungsmaßstab von
rekombinantem IL-12 aus Mensch und Maus sind auch vom Genetics Institute,
Inc., Cambridge, Massachusetts, erhältlich.
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Wie
hierin verwendet bezeichnen "Interleukin-12" und "IL-12" Interleukin-12,
seine individuellen Untereinheiten, Fragmente davon, die Adjuvansaktivität von IL-12
aufweisen, Polynukleotide, die für
IL-12 kodieren, und funktionelle Äquivalente von "Interleukin-12" und "IL-12".
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Funktionelle Äquivalente
von Bordetella Antigenen und IL-12 umfassen modifizierte Bordetella
Antigene und modifiziertes IL-12 Protein, so dass das resultierende
Bordetella Antigen- oder IL-12-Produkt die gleiche antigene Aktivität bzw. Adjuvansaktivität wie hierin
beschrieben aufweist, und Polynukleotidsequenzen, welche aufgrund
der Degeneriertheit des genetischen Codes für Bordetella Antigene oder
IL-12 Polypeptide mit der antigenen Aktivität bzw. IL-12 Adjuvansaktivität wie hierin
beschrieben kodieren. Ein funktionelles Äquivalent eines Bordetella
Antigens oder von IL-12 kann beispielsweise einen "stillen" Codon- oder Aminosäureaustausch
enthalten (beispielsweise den Austausch einer sauren Aminosäure gegen
eine andere saure Aminosäure,
oder der Austausch eines Codons für eine hydrophobe Aminosäure gegen
einen anderen Codon für eine
hydrophobe Aminosäure).
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Fragmente
von Bordetella Antigenen und von IL-12 sind von der vorliegenden
Erfindung ebenfalls umfasst. Bevorzugt behalten derartige Fragmente
die gewünschte
antigene Aktivität
oder Adjuvansaktivität
bei, oder modifizieren sie um eine gewünschte Aktivität zu erzeugen.
Fragmente von Bordetella Antigenen oder von IL-12 können in
linearer Form vorliegen, oder sie können zyklisiert werden unter
Verwendung bekannter Verfahren, wie beispielsweise in H. U. Saragovi
et al., Bio/Technology 10, 773-778 (1992) und in R. S. McDowell
et al., J. Amer. Chem. Soc. 114, 9245-9253 (1992) beschrieben. Die
hierin bereitgestellten Bordetella Antigene und IL-12 Polypeptide
umfassen auch Antigene und IL-12 Polypeptide, welche durch Aminosäuresequenzen ähnlich zu
denjenigen von gereinigten Antigenen und IL-12 Polypeptiden gekennzeichnet
sind, aber bei denen Modifikationen auf natürliche Weise bereitgestellt
oder absichtlich eingebaut worden sind. Modifikationen in dem Antigen
oder dem IL-12 Polypeptid oder in den Polynukleotidsequenzen welche
für Antigen
oder IL-12 kodieren, können
beispielsweise vom Fachmann unter Verwendung bekannter Techniken
eingeführt
werden. Modifikationen von Interesse in Sequenzen des Bordetella
Antigens oder des IL-12 Polypeptids können die Veränderung,
Hinzufügung,
Insertion, Deletion, Mutation, Substitution, den Austausch oder
die Modifikation eines ausgewählten
Aminosäurerests
in der kodierenden Sequenz umfassen. Als ein Beispiel kann eine
zusätzliche
Aminosäure
an den N-Terminus des Antigens oder von IL-12 hinzugefügt werden.
Die Aminosäuresequenz
des Antigens oder von IL-12 kann auch durch Zufallsmutationstechniken
verändert
werden. Es ist auch möglich,
an Antigene oder an IL-12 andere Reste anzufügen, umfassend ohne Einschränkung Kohlehydrate,
Lipide oder Polyethylenglykol, oder derartige Reste zu entfernen
oder zu verändern.
Techniken für
derartige Veränderungen,
Hinzufügungen,
Insertionen, Deletionen, Mutationen, Substitutionen, Austausche
oder Modifikationen sind dem Fachmann gut bekannt (siehe z.B. US
Patent Nr. 4,518,584). Bevorzugt behält eine derartige Veränderung,
Hinzufügung,
Insertion, Deletion, Mutation, Substitution, ein derartiger Austausch
oder eine derartige Modifikation die gewünschte Aktivität des Bordetella
Antigens oder von IL-12 bei, oder modifiziert sie, um eine gewünschte Aktivität zu erzeugen.
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Die
Erfindung umfasst auch allelische Varianten von offenbarten Polynukleotiden,
die für
Bordetella Antigen und IL-12 kodieren, das heißt natürlich vorkommende alternative
Formen von isolierten Polynukleotiden, welche ebenfalls für Antigene
oder IL-12 Polypeptide kodieren, welche identisch, homolog oder
verwandt sind zu denjenigen, welche von den isolierten Polynukleotiden
kodiert werden.
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Verabreichung
und Dosierung
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Das
IL-12 und das Bordetella Antigen können Wirten, bevorzugt Säugerwirten,
die entweder mit Bordetella infiziert oder nicht infiziert sind,
als ein prophylaktischer Impfstoff verabreicht werden. Das IL-12
und das Antigen können
auch als ein therapeutischer Impfstoff infizierten Wirten verabreicht
werden, und können zu
einer Linderung oder Beseitigung des Erkrankungszustands aufgrund
einer Infektion durch Bordetella Organismen führen.
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Die
in den Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendete Menge an Bordetella Antigen ist eine Menge, welche eine
effektive immunstimulatorische Reaktion im Wirt erzeugt. Eine effektive
förderliche
Menge von IL-12 ist eine Menge, welche bei Verabreichung zu einer
verstärkten
Immunreaktion führt,
bezogen auf die Immunreaktion ohne eine Verabreichung von IL-12.
Solche Mengen an IL-12 werden von der Art des Bordetella Antigens
und den Dosierungsmengen des Antigens abhängen. Zusätzlich wird die dem Wirt verabreichte
Menge an Bordetella Antigen und IL-12 in Abhängigkeit von einer Reihe anderer Faktoren
variieren, umfassend das bzw. die verwendeten Antigene, die Größe, das
Alter, Körpergewicht,
die allgemeine Gesundheit, das Geschlecht und die Ernährung des
Wirts, die Zeit oder Dauer der Verabreichung, und die besonderen
Qualitäten
der Bordetella Infektion, die zu behandeln ist oder gegen die geimpft
werden soll. Als ein Beispiel beträgt eine effektive, förderliche
Menge an IL-12 Polypeptid wünschenswert
zwischen etwa 0,1 μg
bis etwa 0,5 mg IL-12 Polypeptid pro etwa 25 μg Antigen. Die effektive, förderliche
Menge für
einen besonderen Impfstoff oder ein besonderes Antigen wird leicht
definiert, indem die Wirksamkeit und Toxizität der Kombination von IL-12
und Antigen ausbalanciert werden. Die Einstellung und Manipulation
von etablierten Dosisbereichen sind dem Können des Fachmanns zuzurechnen.
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Im
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine effektive, förderliche
Menge von IL-12 in Kombination mit einem Bordetella Antigen verabreicht,
zu einem Zeitpunkt, der zeitnah zu der Immunisierung mit dem Bordetella
Antigen ist, so dass eine verstärkte
Immunreaktion erzeugt wird, bezogen auf eine Immunisierung, bei
der IL-12 nicht verabreicht wird. Somit kann das IL-12 vor und bevorzugt
direkt vor der Immunisierung, zum Zeitpunkt der Immunisierung (d.h.
gleichzeitig) oder nach der Immunisierung (d.h. später) verabreicht
werden. Wenn das IL-12 vor der Impfzusammensetzung verabreicht wird,
ist es erwünscht,
es etwa einen oder mehrere Tage vor der Immunisierung zu verabreichen.
Zusätzlich
kann das IL-12 vor der Immunisierung mit dem Bordetella Antigen
verabreicht werden, gefolgt von späteren Injektionen von IL-12 nach der Immunisierung
mit dem Antigen.
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Das
IL-12 und das Bordetella Antigen können einem Wirt auf eine Reihe
von Arten verabreicht werden. Die Verabreichungswege umfassen intradermale,
transdermale, (beispielsweise durch Polymere mit langsamer Freisetzung),
intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
subkutane, orale, aurale, epidurale, anale oder vaginale (beispielsweise
mittels Suppositorien), und intranasale Wege. Jeder andere günstige Verabreichungsweg
kann verwendet werden, beispielsweise Infusion oder Bolusinjektion,
oder Absorption über
Epithel- oder Schleimhautgewebe. Zusätzlich können das IL-12 und das Bordetella
Antigen in Kombination mit anderen Komponenten oder biologischen
Wirkstoffen, wie etwa anderen bekannten Adjuvantien (beispielsweise
Alaun, MPL, QS21), pharmazeutisch akzeptablen oberflächenaktiven
Substanzen wie etwa Glyceriden, Gleitmitteln wie etwa Laktose, Trägern, Streckmitteln
und Vehikeln verabreicht werden. Falls gewünscht, können auch bestimmte Süßstoffe,
Aromastoffe und/oder Farbstoffe zugegeben werden.
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Bei
Verwendung als ein Adjuvans für
eine Impfzusammensetzung, die ein Bordetella Antigen enthält, wird
IL-12 wünschenswert
als ein Bestandteil der eigentlichen Impfzusammensetzung zugemischt
und durch den gleichen Verabreichungsweg wie das Bordetella Impfantigen
verabreicht. Alternativ kann die förderliche Wirkung von IL-12
genutzt werden, indem IL-12 separat von der Impfzusammensetzung
verabreicht wird. Bei separater Verabreichung liegt das IL-12 wünschenswert
in der Gegenwart eines geeigneten Trägers wie etwa Salzlösung und
gegebenenfalls von herkömmlichen
pharmazeutischen Mitteln, welche eine allmähliche Freisetzung von 1L-12
ermöglichen,
vor. Die Menge an IL-12, welche bei diesem Impfmodus verwendet wird,
ist ähnlich
zu den vorstehend identifizierten Bereichen, wenn IL-12 ein Bestandteil
der Impfzusammensetzung ist.
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Weiterhin
können
Bordetella Antigene und/oder IL-12 verabreicht werden durch in vivo
Expression im Wirt, von Polynukleotiden, die für mindestens ein Bordetella
Antigen und/oder IL-12 kodieren. Polynukleotide, die für IL-12
oder ein Fragment davon kodieren, können als ein Adjuvans verwendet
werden. Die Polynukleotide, bevorzugt in der Form von DNA, können an
den geimpften Wirt abgeliefert werden für eine in vivo Expression von
Bordetella Antigenen und/oder IL-12. So genannte "nackte DNA" kann verwendet werden,
um Bordetella Antigene und/oder IL-12 in vivo in einem Wirt zu exprimieren
(Cohen, J., 1993, Science 259: 1691-1692; Fynan, E. et al., 1993,
PNAS USA 90: 11478-11482; und Wolff, J. A. et al., 1991, Biotechniques
11: 474-485 beschreiben ähnliche
Verwendungen von "nackter
DNA"). Beispielsweise
können
Polynukleotide, die für
IL-12 oder Fragmente davon kodieren, in den eigentlichen Bordetella
Organismus eingebaut oder transduziert werden, wenn der gesamte
Bordetella Organismus als das Impfantigen verwendet werden soll.
In einem anderen Beispiel können
Polynukleotide, die für
Bordetella Antigene kodieren, in Zellen eines anderen Organismus
eingebaut oder transduziert werden, so dass die Bordetella Antigene
auf der Oberfläche
der Zellen exprimiert werden, welche dann als das Impfantigen verwendet
werden können.
Alternativ können
Polynukleotide, die für IL-12
oder Fragmente davon kodieren, als Bestandteil der Bordetella Impfzusammensetzung
oder separat aber zur gleichen Zeit mit dem Impfantigen verabreicht
werden, beispielsweise mittels Injektion.
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Nochmals
weitere Modi der Ablieferung an den Wirt von Bordetella Antigenen
und/oder IL-12 in der Form von für
sie kodierenden Polynukleotiden sind dem Fachmann bekannt, und können anstelle
einer Verabreichung von Bordetella Antigenen und/oder IL-12 Polypeptiden
je nachdem wie gewünscht
verwendet werden. Beispielsweise können Polynukleotide, die für IL-12
kodieren, als Teil eines Vektors oder als eine Kassette, welche
die für
Bordetella Antigene und/oder IL-12 kodierenden Sequenzen operativ
mit einer Promotorsequenz verknüpft,
enthalten, verabreicht werden (siehe beispielsweise die internationale
Patentanmeldung PCT WO 94/01139, veröffentlicht am 20. Januar 1994).
In kurzen Worten kann die DNA, welche für die Bordetella Antigene und/oder
IL-12 Protein oder gewünschte
Fragmente davon kodiert, in eine Nukleinsäurekassette insertiert werden.
Diese Kassette kann derart konstruiert werden, so dass sie zusätzlich zu
der zu exprimierenden Antigen- oder
IL-12-Sequenz andere optionale flankierende Sequenzen enthält, die
deren Insertion in einen Vektor ermöglichen. Diese Kassette kann
danach in einen geeigneten Vektor insertiert werden, stromabwärts von
einem Promotor, einer mRNA-Leadersequenz, einer Initiationsstelle
und anderen regulatorischen Sequenzen, welche die Replikation und
Expression dieser Sequenz in vivo lenken können. Zusätzliche regulatorische Sequenzen
können
stromabwärts
der zu exprimierenden kodierenden Sequenz insertiert sein. Dieser
Vektor ermöglicht
eine in vivo Expression der Bordetella Antigene und/oder der IL-12
Polypeptide in dem Wirt. Wenn 1L-12 Polynukleotide als das Adjuvans
verwendet werden, können
diese Polynukleotidsequenzen operativ mit Polynukleotidsequenzen
verknüpft
sein, die für
ein oder mehrere Bordetella Antigene kodieren.
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IL-12
könnte
gegenüber
bekannten Adjuvantien bevorzugt sein, aufgrund seiner Verstärkung der
Impfwirksamkeit, wenn Zell-vermittelte Immunität erforderlich ist. IL-12 hat
einen Vorteil gegenüber
Alaun als ein Bordetella Impfadjuvans, da Alaun Th2 T-Helferzellen
induziert anstelle von Th1 Zellen, die von IL-12 induziert werden.
Somit könnten
durch Alaun geförderte
Impfstoffe für
Organismen wie etwa Bordetella, gegen die eine TH1 Reaktion am wirksamsten
ist, unwirksam sein. Zusätzlich
ist IL-12 bakteriellen Adjuvantien wie etwa BCG, die zusätzlich zu
IL-12 andere Mittel oder Ergebnisse induzieren könnten, welche nicht vorhersehbar
oder unkontrollierbar sein könnten, überlegen.
In hohem Maße
wünschenswert
sollte IL-12 als ein Adjuvans die unkontrollierte Produktion von
anderen Cytokinen nicht induzieren, wie es bakterielle Adjuvantien
tun, die IL-12 zusammen mit vielen anderen Cytokinen induzieren.
Im Gegensatz zu bakteriellen Adjuvantien ist IL-12 humanen Ursprungs,
und es ist damit unwahrscheinlich, dass es eine Sensibilisierung
hervorruft. Darüber
hinaus ist IL-12 im Gegensatz zu anderen Adjuvantien wie etwa IFN-γ oder IL-2
in vivo relativ stabil. Somit wird erwartet, dass IL-12 ein in hohem
Maße nützliches
Adjuvans zur Verwendung in Impfstoffen gegen Bordetella ist.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, sollen den Umfang der Offenbarung jedoch nicht einschränken.
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BEISPIEL 1 – Analyse
der Cytokinproduktion
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Mäuse.
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Weibliche
BALB/c Mäuse
wurden gemäß den Richtlinien
der Irischen Gesundheitsbehörde
aufgezogen und gehalten. Zum Beginn dieses und der nachfolgenden
Experimente waren alle Mäuse
8 bis 12 Wochen alt.
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Cytokinproduktion.
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Die
Cytokinproduktion von T-Zellen wurde bewertet unter Verwendung von
Milzzellen aus Maus, die mit B. pertussis Antigenen in vitro stimuliert
wurden. Milzzellen (2 × 106/ml) aus immunisierten oder naiven Kontrollmäusen wurden
mit Antigenen oder nur mit Medium (Hintergrundkontrolle) kultiviert,
und nach 24 Stunden wurden Überstände entfernt
um die Produktion von IL-2 zu bestimmen, und nach 72 Stunden um
die Konzentrationen an IFN-γ,
IL-4 und IL-5 zu bestimmen. Die Freisetzung von IL-2 wurde bewertet
anhand der Fähigkeit von
Kulturüberständen, die
Proliferation der IL-2 abhängigen
Zelllinie CTLL-2 zu unterstützen.
Die Konzentrationen von IL-4, IL-5 und IFN-γ aus Maus wurden durch spezifische
Immunassays bestimmt, unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Antikörper
(PharMingen, San Diego, CA, USA), wie früher beschrieben (B. P. Mahon, K. Katrak,
A. Nomoto, A. J. Macadam, P. D. Minor und K. H. G. Mills, 1995,
J. Exp. Med. 181: 1285-1292).
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Die
Konzentration von IL-12 wurde durch Immunassays und Bioassays bestimmt.
Bei den Immunassays wurden kommerziell erhältliche monoklonale anti-IL-12
Antikörper
C17.8 (IgG2a aus Ratte) und C15.6 (IgG1 aus Ratte) (Genzyme Diagnostics,
Cambridge, MA, USA), welche die p40 Untereinheit von IL-12 aus Maus
als ein Monomer, ein Homodimer oder als Teil des p70 Heterodimers
erkennen, zum Abfangen und für den
Nachweis verwendet. Ein an alkalische Phosphatase konjugiertes anti-Ratte
IgG1 aus Maus (PharMingen, San Diego, CA, USA) wurde verwendet um
den zweiten anti-IL-12
Antikörper
nachzuweisen. Bei den Bioassays wurden biologisch aktive IL-12 Konzentrationen
hinsichtlich der Fähigkeit
von Testüberständen, die
Produktion von IFN-γ durch
naive Milzzellpräparationen
zu stimulieren, bewertet. Um sicherzustellen, dass die Produktion
von IFN-γ durch
die Gegenwart von IL-12 hervorgerufen wurde, wurden Testproben auch
in der Gegenwart und Abwesenheit eines spezifischen neutralisierenden
anti-IL-12 Antikörpers
(2,5 μg/ml
Protein G-gereinigter Antikörper
aus Schaf gegen IL-12 aus Maus, Genetics Institute, Cambridge, MA,
USA) getestet, der bis zu 5 ng/ml IL-12 vollständig neutralisieren kann. Cytokinkonzentrationen
wurden bestimmt, indem entweder die Proliferation oder die OD492 für
Testproben mit einer Standardkurve für rekombinante Cytokine mit
bekannter Konzentration verglichen wurde.
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BEISPIEL 2 – Makrophagen
sezernieren IL-12 in Reaktion auf Bordetella Antigene
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Dieses
Experiment testete die Fähigkeit
von abgetötetem
gesamten B. pertussis und von B. pertussis Komponenten, die Produktion
von IL-12 durch Maus-Makrophagen zu stimulieren.
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Makrophagen.
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Peritoneale
Makrophagen aus Maus wurden aus naiven Tieren erhalten durch die
Adhäsion
von Zellen, erhalten durch peritoneale Spülung, an Kunststoff. Milzmakrophagen
wurden durch Adhäsion
an Kunststoff präpariert
und Alveolenmakrophagen wurden durch bronchoalveolare Spülung isoliert, wie
früher
beschrieben (K. Redhead, A. Barnard, J. Watkins und K. H. G. Mills,
1993, Infect. Immun. 61: 3190-3198). In den Studien der IL-12 Produktion
wurde auch die Maus-Makrophagenzelllinie J774 verwendet. Makrophagen
wurden mit einem lebensfähigen
Phase I B. pertussis in einem Verhältnis von Bakterien zu Makrophagen
von 5:1 infiziert, während
zwei Stunden vor gründlichem
Waschen. Extrazelluläre
Bakterien wurden durch Behandlung mit Polymyxin B-Sulfat (100 μg/ml) während 40
Minuten, gefolgt von weiterem Waschen, abgetötet. Diese Behandlung verringert
die Anzahl von extrazellulären
Bakterien um 5,0 log CFU. Infizierte Makrophagen oder mit Hitze-inaktivierten
Bakterien oder bakteriellen Antigenen stimulierte Makrophagen wurden
bei 37°C
bei 2 × 105 Zellen/ml in einer 5% CO2 Atmosphäre kultiviert.
Nach 24 oder 48 Stunden Zellkultur wurden Überstände entnommen, und die Produktion
von IL-12 durch Bioassay oder Immunassay, wie vorstehend in Beispiel
1 beschrieben, bestimmt.
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Antigene.
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Die
dritte Britische Referenzpräparation
für Pertussis-Impfstoff
(88/522) wurde als der Ganzzell-Impfstoff verwendet. Hitze-abgetötete B.
pertussis zur Verwendung in Proliferationsassays wurden hergestellt durch
Inkubation von Zellen bei 80°C
während
30 min. PT, FHA und Pertactin, hergestellt aus dem Stamm B. pertussis
Tomaha, wurden freundlicherweise von Carine Capiau bei SmithKline
Beecham, Rixensant, Belgien, zur Verfügung gestellt. Chemisch enttoxifiziertes
PT (PTd) für
die Immunisierung wurde hergestellt durch Behandlung mit 0,2% bis
0,5% Formaldehyd während
sieben Tagen, gefolgt von Dialyse gegen PBS, enthaltend 0,01 % Formaldehyd.
Inaktiviertes PT (iPT) zur Verwendung in Proliferationsassays wurde
hergestellt durch Erhitzen von aktivem PT bei 80°C während 30 Minuten (aktives PT
bezeichnet hierin durchgehend unbehandeltes, natives PT). LPS von
B. pertussis W28 (89/670) wurde von The National Institute for Biological
Standards and Control, Potters Bar, Nerts, UK, erhalten. LPS aus
E. coli (hergestellt durch Phenolextraktion und Gelfiltrationschromatographie)
wurde von der Sigma Chemical Co., Poole, Dorset, UK, bezogen.
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1 zeigt die Produktion von IL-12 durch
Makrophagen in Reaktion auf Ganzzell-B. pertussis und auf Komponenten.
IL-12 wurde durch Immunassay (A) oder Bioassay (B) getestet. Ergebnisse
aus dem Immunassay, der p40 und p70 erkennt, sind mittlere Konzentrationen
in Überständen aus
jeweils drei Kulturen von Milzmakrophagen, inkubiert mit Hitze-abgetötetem B.
pertussis (1 × 108/ml und 5,0 × 108/ml),
B. pertussis LPS (1 μg/ml),
E. coli LPS (1 μg/ml),
FHA (1 μg/ml),
Pertactin (1 μg/ml),
aktivem PT (1 μg/ml),
enttoxifiziertem PT (PTd, 1 μg/ml),
oder von peritonealen Makrophagen, inkubiert mit steigenden Dosierungen
(105 – 108 CFU/ml) von Hitze-abgetötetem B. pertussis. Der Bioassay
maß die
Produktion von IFN-γ,
produziert durch naive Milzzellen, die 24 Stunden mit Überständen von
Milzmakrophagen (stimuliert durch Inkubation mit Antigen, wie vorstehend
für den
Immunassay beschrieben) in der Gegenwart oder Abwesenheit eines
polyklonalen neutralisierenden anti-IL-12 Antikörpers in einer Konzentration
von 2,5 μg/ml
inkubiert worden waren. In der Gegenwart von anti-IL-12 Antikörper produzierte
Gehalte von IFN-γ sind
nur gezeigt, wenn bei Abwesenheit des Antikörpers positive Reaktionen beobachtet
wurden, und für
eine Dosis (5,0 × 108/ml) der abgetöteten Bakterien. Die Ergebnisse
sind die Mittelwerte von jeweils drei Assays, und sind repräsentativ
für vier
unabhängige
Experimente. Die Standardabweichungen betrugen weniger als 20% der
Mittelwerte.
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Adhärente Zellen
aus der Milz von naiven Mäusen,
stimuliert mit Hitzeabgetötetem
B. pertussis, produzierten signifikante Gehalte von IL-12, wie durch
einen für
p40 und p70 spezifischen Immunassay nachgewiesen (1A).
Moderate Gehalte von IL-12 wurden auch in den Überständen von Makrophagen nachgewiesen,
die mit LPS aus entweder B. pertussis oder einem anderen gramnegativen
Bakterium, E. coli, inkubiert worden waren. Diese Gehalte waren
erhöht,
wenn IFN-γ zu
den Kulturen zugegeben wurde (Daten nicht gezeigt). Im Gegensatz
dazu wurde wenig oder kein IL-12 von Makrophagen produziert, die
mit FHA, PTd oder Pertactin, den Komponenten des zellfreien Impfstoffs,
stimuliert worden waren (1A). Peritoneale
Makrophagen produzierten ebenfalls IL-12 in Reaktion auf Stimulierung
mit Hitze-abgetöteten
B. pertussis in einer von der Dosis abhängenden Weise (1A).
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Um
zu zeigen, dass das produzierte IL-12 biologisch aktiv war, testeten
wir die IL-12 Produktion auch unter Verwendung eines Bioassays,
der die Stimulierung von IFN-γ durch
Milzzellen aus Maus in der Gegenwart oder Abwesenheit eines neutralisierenden
polyklonalen anti-IL-12 Antikörpers
maß. Überstände von
Milzmakrophagen, die mit abgetöteten
Bakterien oder gereinigtem LPS stimuliert worden waren, induzierten
naive Milzzellen dazu, hohe Gehalte an IFN-γ zu produzieren, was durch den
anti-IL-12 Antikörper
inhibiert wurde (1B). Obwohl Überstände von Milzzellen, die mit
aktivem PT stimuliert worden waren, die Produktion von IFN-γ stimulierten,
konnte diese Reaktion nicht durch die Zugabe des anti-IL-12 Antikörpers beseitigt
werden. Weiterhin wurde IL-12 in Überständen von PT-stimulierten Makrophagen
unter Verwendung des Immunassays nicht nachgewiesen (1A).
Es ist daher unwahrscheinlich, dass aktives PT IL-12 von Makrophagen
induziert. Aktives PT ist mitogen für T-Zellen aus Maus, und wir haben festgestellt,
dass es die Produktion von IFN-γ durch
gereinigte T-Zellen aus Milz in der Gegenwart von bestrahlten akzessorischen
Zellen fördert
(Ryan und Mill, nicht veröffentlichte
Beobachtungen). Es ist daher wahrscheinlich, dass das IFN-γ, das in
dem IL-12 Bioassay unter Verwendung von Überständen von mit aktivem PT stimulierten
Makrophagen nachgewiesen wurde, aus einer direkten Stimulierung
von T-Zellen in
der Milzzellpopulation durch aktives PT, das in die Überstände der
Makrophagen mitgeschleppt wurde, resultiert.
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Lebende
B. pertussis können
von Makrophagen aufgenommen werden und in ihnen überleben, daher wurde auch
die Produktion von IL-12 durch Makrophagen nach Infektion mit B.
pertussis untersucht. Tabelle 1 zeigt die Sezernierung von IL-12
durch Makrophagen aus Maus in Reaktion auf eine Infektion mit B.
pertussis. Die Makrophagen wurden während zwei Stunden mit B. pertussis
infiziert und gründlich
gewaschen und mit Polymyxin B behandelt um extrazelluläre Bakterien
vor Kultivierung in der Gegenwart oder Abwesenheit eines neutralisierenden
anti-IL-12 Antikörpers
abzutöten.
Die IL-12 Produktion
wurde bewertet unter Verwendung eines Bioassays, der die Produktion
von IFN-γ durch
naive Milzzellen maß,
die während
24 Stunden mit Überständen von
infizierten Makrophagen oder nicht infizierten Kontrollmakrophagen
inkubiert worden waren. Die Ergebnisse sind angegeben als die mittleren
(± SD)
Konzentrationen von IFN-γ in
den Überständen von
jeweils drei Kulturen, gemessen mittels Immunassay.
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Obwohl
die Gehalte an IL-12 nicht so hoch waren wie diejenigen, die nach
Stimulierung von peritonealen Makrophagen mit abgetöteten Bakterien
beobachtet wurden (wie in 1A), kann
dies die in diesem Experiment verwendete niedrigere Konzentration
an lebenden Bakterien widerspiegeln. In anderen Experimenten wurden
höhere
Gehalte an lebensfähigen
B. pertussis verwendet, führten
jedoch zu Zelltod der in vitro verwendeten Makrophagenpopulationen.
In separaten Experimenten wurde festgestellt, dass Überstände von
alveolaren, peritonealen, J774 und Milzmakrophagen, entnommen 24
und 48 Stunden nach Infektion mit B. pertussis, ebenfalls IL-12
enthielten, nachgewiesen durch den Immunassay (Daten nicht gezeigt).
Weiterhin sezernierten peritoneale Makrophagen, entnommen aus Mäusen 24
Stunden nach interperitonealer Injektion mit lebenden B. pertussis,
signifikante Gehalte an IL-12 (569 pg pro ml Kulturüberstand
in einem Experiment), ohne eine weitere Stimulierung in vitro.
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BEISPIEL 3 – IL-12
stimuliert die Proliferation von Immunzellen in Reaktion auf B.
pertussis Antigene
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Wir
testeten die Fähigkeit
von IL-12, Immunreaktionen auf B. Pertussis in vivo zu modulieren,
durch Immunisierung von Mäusen
mit FHA und PTd in der Gegenwart oder Abwesenheit von Alaun. Milzzellen
von immunisierten Mäusen
oder Kontrollmäusen
wurden auf in vitro Proliferation getestet, gegen Hitzeabgetöteten B.
Pertussis (106/ml), Hitze-inaktiviertes
PT (1,0 μg/ml),
FHA (1,0 μg/ml),
und Pertactin (1,0 μg/ml),
wie früher beschrieben
(K. H. G. Mills et al., 1993, Infect Immun. 61: 399-410).
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Tabelle
2 zeigt, dass eine Koinjektion mit IL-12 zelluläre Immunreaktionen auf B. pertussis
Antigene erhöht.
Zwei Wochen nach Immunisierung mit FHA und PTd in Lösung waren
die in vitro proliferativen Reaktionen von Milzzellen gegen die
spezifischen Antigene ähnlich
denen, die gegen Medium alleine beobachtet wurden (Tabelle 2). Im
Gegensatz dazu führte
eine Immunisierung mit FHA und PTd in der Gegenwart von IL-12 zu
verstärkten
proliferativen Reaktionen auf FHA, iPT (Tabelle 2) und abgetötete ganze
Bakterien (Daten nicht gezeigt). Die Zugabe von IL-12 zu den an
Alaun adsorbierten Antigenen erhöhte
ebenfalls die B. pertussis-spezifischen proliferativen Reaktionen,
obwohl dies kein statistisch signifikantes Niveau erreichte (Tabelle 2).
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Koinjektion
von löslichen
Antigenen und IL-12 verstärkte
den Gehalt an IFN-γ,
der in vitro von durch Antigen stimulierten Milzzellen sezerniert
wurde; IL-5, ein Cytokin vom Th2 Typ, wurde nicht aus Milzzellen
von diesen Tieren nachgewiesen (Tabelle 2). Im Gegensatz dazu sezernierten
Milzzellen aus Mäusen,
die mit FHA und PTd in der Gegenwart von Alaun immunisiert worden
waren, hohe Gehalte an IL-5 und moderate Gehalte an IFN-γ, was die
bekannte Wirkung von Alaun, die Induzierung von Reaktionen vom Th2
Typ in Mäusen
zu begünstigen,
bestätigt.
Die Koinjektion von IL-12 mit FHA und PTd, adsorbiert an Alaun,
führte
jedoch zu einer Verringerung der IL-5 Produktion, aber nicht zu
einer signifikanten Erhöhung
des Gehalts an sezerniertem IFN-γ,
im Vergleich mit Milzzellen aus Tieren, die mit Alaun formulierte
Antigene in der Abwesenheit von IL-12 empfangen hatten (Tabelle
2).
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BEISPIEL 4 – IL-12
stimuliert die Produktion von IFN-γ durch Immunzellen aus Mäusen, welche
mit Bordetella Antigenen immunisiert worden waren
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Die
Zugabe von IL-12 in vitro erhöht
die Produktion von IFN-γ durch
Immunzellen aus Mäusen,
welche für
eine Th2 Reaktion vorbereitet waren, wie in 2 gezeigt.
Die Mäuse
wurden mit FHA und PTd in Alaun immunisiert, und Milzzellen wurden
in vitro mit FHA, inaktiviertem PT (iPT, 1,0 μg/ml) oder Medium alleine in der
Gegenwart von 0, 0,2 und 2,0 ng/ml rekombinantem IL-12 aus Maus stimuliert.
Die Gehalte an IFN-γ und IL-5
wurden nach 72 Stunden in Überständen der
Milzzellen getestet. Die Ergebnisse sind angegeben als die mittlere
(± SE)
Cytokinkonzentration für
stimulierte Milzzellen von vier Mäusen pro Gruppe, dreifach getestet.
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Die
Immunisierung von Mäusen
mit an Alaun adsorbiertem FHA und PTd erzeugte eine starke Th2 Reaktion;
ex vivo produzierten Milzzellen hohe Gehalte an IL-5 und niedrige
Gehalte an IFN-γ nach
spezifischer Antigenstimulation in vitro (2).
Die Zugabe von 0,2 oder 2,0 ng pro ml von rekombinantem IL-12 aus Maus
zu den Milzzellen während
der Stimulation mit Antigen in Kultur führte jedoch zu signifikant
erhöhten Konzentrationen
von IFN-γ und
geringfügig
erniedrigten Gehalten von IL-5 (2),
was zeigt, dass IL-12 das Muster der in vitro Sezernierung von Cytokinen
durch in vivo geprimte T-Zellen modulieren kann.
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BEISPIEL 5 – Adjuvanswirkung
von IL-12 bei Immunisierung mit einem zellfreien Pertussis-Impfstoff
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Da
wir früher
gezeigt hatten, dass ein sehr gut schützender Ganzzell-Impfstoff
eine Th1 Reaktion induziert, entschieden wir, die Immunreaktionen
und den Schutz, die mit einem Ganzzell-Impfstoff induziert werden,
mit einem zellfreien Impfstoff, verabreicht in der Gegenwart oder
Abwesenheit von IL-12, zu vergleichen. In diesen Studien über die
Adjuvanswirkung von IL-12 bei Immunisierung mit einem zellfreien
Bordetella pertussis Impfstoff empfingen Gruppen von 20 Mäusen zwei
intraperitoneale (i.p.) Immunisierungen in einem Abstand von vier
Wochen, mit 1/5 einer humanen Dosis (0,8 IU) des Ganzzell-Impfstoffs (88/522),
oder mit einem zellfreien Impfstoff, umfassend jeweils 5 μg FHA, Pertactin
und PTd, mit oder ohne rekombinantes IL-12 aus Maus (0,5 μg/Maus).
Kontrollmäuse
empfingen nur PBS Medium. Zwei Wochen nach der zweiten Immunisierung
wurden die Mäuse
entweder geopfert um Immunantworten zu bewerten, oder der Exposition
mit B. pertussis ausgesetzt.
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Aerosol-Infektion.
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Infektion
der Atemwege von Mäusen
wurde initiiert durch Aerosol-Exposition unter Verwendung des ursprünglich von
Sato et al. (1980, Infect. Immun. 29: 261-266) beschriebenen Verfahrens,
mit den nachfolgenden Modifikationen. B. pertussis W28 Phase I wurde
bei 36°C
unter Bewegung in Stainer-Scholte-Flüssigmedium gezüchtet. Bakterien
aus einer 48 Stunden-Kultur
wurden in einer Konzentration von etwa 2 × 1010 Kolonie-bildenden
Einheiten (CFU) pro ml in physiologischer Salzlösung, enthaltend 1 % Casein,
erneut suspendiert. Das Impfmaterial für die Exposition wurde während eines
Zeitraums von 12 Minuten unter Verwendung eines Zerstäubers als
ein Aerosol verabreicht, das in eine Aerosolkammer geführt wurde,
die Gruppen von 20-24 Mäusen
enthielt. Vier Mäuse
aus jeder Versuchsgruppe wurden nach 2 Stunden und nach 2, 5 und 9
Tagen nach der Aerosol-Exposition geopfert um die Anzahl von lebensfähigen B.
pertussis in den Lungen zu bewerten.
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Auszählung von lebensfähigen Bakterien
in den Lungen.
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Lungen
wurden aseptisch entfernt und auf Eis im 1 ml steriler physiologischer
Salzlösung
mit 1 % Casein homogenisiert. 100 μl unverdünntes Homogenisat oder von
in Reihe verdünntem
Homogenisat von individuellen Lungen wurden jeweils dreifach auf
jeweils drei Bordet-Gengou Agarplatten aufgetropft, und die Anzahl
von CFU wurde nach 5-tägiger
Inkubation abgeschätzt.
Die Ergebnisse sind angegeben als der Mittelwert von lebensfähigen B.
pertussis für
individuelle Lungen von vier Mäusen.
Die Nachweisgrenze betrug etwa log10 0,5
CFU pro Lunge.
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BALB/c
Mäuse wurden
zu den Zeitpunkten 0 und 4 Wochen mit einem Ganzzell-Impfstoff (WCV,
whole cell vaccine), einem zellfreien Impfstoff (ACV, acellular
vaccine; jeweils 5 μg
lösliches
PTd, FHA und Pertactin) mit oder ohne 0,5 μg IL-12, oder nur PBS (Kontrolle)
immunisiert. Zwei Wochen nach der zweiten Immunisierung wurden die
Mäuse durch
Aerosolimpfung einer Exposition mit B. pertussis ausgesetzt. Der
Verlauf der Atemwegsinfektion wurde verfolgt, indem zu regelmäßigen Zeitabständen nach
der Exposition Auszählungen von
lebensfähigen
Bakterien durchgeführt
wurden. Die Ergebnisse sind die mittleren (± SE) CFU-Zahlen von individuellen
Lungen, jeweils dreifach durchgeführt, von vier Mäusen pro
Gruppe zu jedem Zeitpunkt.
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IL-12
als ein Adjuvans verstärkt
die Schutzwirkung eines zellfreien Pertussis-Impfstoffs, wie in 3 gezeigt.
In den Kontrollmäusen
waren die Bakteriengehalte neun Tage nach der Exposition immer noch
hoch (3). Der Zeitverlauf der Atemwegsinfektion in Mäusen, die
mit dem Ganzzell-Impfstoff immunisiert worden waren, war sehr kurz,
mit einer vollständigen
Clearance an Tag 5. Die Clearance von Bakterien in Mäusen, die mit
dem zellfreien Impfstoff immunisiert worden waren, war langsamer;
eine vollständige
Clearance trat bis Tag 9 nach der Exposition nicht auf. Die Zugabe
von IL-12 zu der zellfreien Impfformulierung verstärkte deren Schutzwirkung
jedoch signifikant. Die Clearance von Bakterien war am Tag 5 vollständig, und
die Bakterienlast an Tag 2 war niedriger als die, welche in Mäusen, die
mit dem Ganzzell-Impfstoff immunisiert worden waren, beobachtet
worden war (3).
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Um
unsere früheren
Vermutungen über
die schützende
Rolle von Th1 Zellen zu bestätigen,
und um nachzuweisen, dass die bessere Schutzwirkung, die mit dem
zellfreien Impfstoff bei gleichzeitiger Injektion von IL-12 beobachtet
wurde, auf einer verstärkten
Zell-vermittelten Immunität
beruhte, testeten wir die Immunreaktion der immunisierten Mäuse auch
am Tag der Exposition. IL-12 schaltet die Immunreaktion von Milzzellen, die
mit einem zellfreien Pertussis-Impfstoff
stimuliert worden waren, von einer Th2 Reaktion zu einer Th1/Th0 Reaktion
um, wie in 4 gezeigt. Mäuse wurden
wie vorstehend für 3 beschrieben
mit einem Ganzzell-Impfstoff (WCV), einem zellfreien Impfstoff (ACV;
jeweils 5 μg
lösliches
PTd, FHA und Pertactin) mit oder ohne 0,5 μg IL-12, oder nur PBS (Kontrolle) immunisiert.
Die Sezernierung von IL-2, IFN-γ und
IL-5 wurde nach Stimulierung von Milzzellen aus immunisierten Mäusen mit
iPT (0,2-1,0 μg/ml),
FHA (0,2-5,0 μg/ml)
und Pertactin (0,2-5,0 μg/ml)
getestet. Die Ergebnisse sind angegeben als die mittlere (± SE) Cytokinkonzentration
bei der optimalen Antigenkonzentration für Milzzellen von vier Mäusen pro
Gruppe, jeweils dreifach getestet.
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Proliferative
Reaktionen gegen ganze abgetötete
B. pertussis, FHA, inaktiviertes PT und Pertactin wurden in Milzzellen
aus Mäusen,
die mit dem zellfreien Impfstoff immunisiert worden waren, festgestellt,
aber diese waren in der Gegenwart von IL-12 signifikant verstärkt und
näherten
sich den Werten, die mit dem Ganzzell-Impfstoff beobachtet worden
waren (Lit. 20 und Daten nicht gezeigt). Eine Untersuchung der Cytokinprofile,
die von mit spezifischem Antigen in vitro stimulierten Milzzellen
produziert wurden, zeigte, dass Milzzellen, die von Mäusen stammten,
die mit dem Ganzzell-Impfstoff immunisiert worden waren, IL-2 und
IFN-γ sezernierten,
aber kein nachweisbares IL-5 (4).
Im Gegensatz dazu sezernierten Milzzellen aus Mäusen, die den zellfreien Impfstoff
in der Abwesenheit von IL-12 empfangen hatten, niedrige Gehalte
an IL-2 und IFN-γ, und
niedrige aber nachweisbare Gehalte an IL-5. Milzzellen aus Mäusen, die
den zellfreien Impfstoff in der Gegenwart von IL-12 empfangen hatten,
sezernierten jedoch signifikante Gehalte von IL-2 und IFN-γ. Interessanterweise
schien IL-12 unterschiedliche Wirkungen auf T-Zellen unterschiedlicher
Antigenspezifität
zu haben, wobei die Produktion von IL-2 durch für FHA und Pertactin spezifische
T-Zellen, und die Produktion von IFN-γ durch für PT spezifische T-Zellen verstärkt wurde.
Insgesamt wird die Immunreaktion, die mit dem zellfreien, IL-12
als ein Adjuvans enthaltenden Impfstoff induziert wird, am besten
als ein gemischtes Th1/Th2 oder Th0 Profil beschrieben.
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Diese
signifikanten neuen Feststellungen sind, dass Gewebemakrophagen,
umfassend die aus der Lunge, Milz oder Bauchhöhle von naiven Mäusen gewonnenen,
nach einer Exposition an lebende oder abgetötete B. pertussis IL-12 produzieren,
und dass die Zugabe von IL-12 als ein Adjuvans zu einem zellfreien
Pertussis-Impfstoff dessen Schutzwirkung verstärkt, durch Förderung
einer Typ 1 T-Zell-Cytokinproduktion. Wir haben gezeigt, dass Immunisierung
von Mäusen
mit einem zellfreien Pertussis-Impfstoff, umfassend an Alaun adsorbiertes
PTd, FHA und Pertactin, eine Th2 Reaktion in Mäusen erzeugte und mit einer
verzögerten
Clearance von Bakterien nach Exposition der Atemwege assoziiert
war.