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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein transgenes, nicht-menschliches
Tiermodell zur Untersuchung von Herzinsuffizienz. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung Verfahren zur Untersuchung molekularer/zellulärer Ereignisse,
die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert sind, Verfahren
zum Testen von Kandidatenwirkstoffen zur Prävention oder Behandlung kongestiver
Herzinsuffizienz, Verfahren zur Untersuchung der Effekte von Faktoren
wie Diät
oder Leibesübung
auf kongestive Herzinsuffizienz und Verfahren zur Untersuchung spezifischer
Zustände
oder Erkrankungen, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
sind.
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Eine
Vielzahl menschlicher Erkrankungen und Zustände, die sich in Herzanomalien
oder HerzDysfunktion manifestieren, können zur Herzinsuffizienz führen. Herzinsuffizienz
ist ein physiologischer Zustand, bei dem das Herz nicht mehr genug
Blut pumpen kann, um die Kreislaufanforderungen des Körpers zu
erfüllen. Die
Untersuchung eines solchen Zustands in genetisch unterschiedlichen
Menschen ist schwierig und unvorhersagbar. Daher besteht ein Bedarf
an einem Modellsystem, das die Untersuchung der Mechanismen und Ursachen
von Herzinsuffizienz, als auch die Identifikation potentieller therapeutischer
Ziele erleichtert. Die Entwicklung der Technologie der transgenen
Tiere stellte signifikante Fortschritte beim Erhalten vollständigerer
Informationen aus komplexen Systemen in vivo zur Verfügung. Durch
Manipulation der Expression von Genen (eines Gens) in vivo ist es
möglich
Einblick in die Rolle solcher Gene in besonderen Systemen zu erlangen oder
die Aspekte dieses Systems in einem genetisch kontrollierten Umfeld
zu untersuchen. Obwohl sich eine Herzerkrankung in einem kleinen
Säugetier
inhärent
von dem unterscheidet, was man in Menschen sieht, erlauben Säugetiere
wie die Maus die Analyse der Erkrankung auf molekularer und zellulärer Ebene,
was in Menschen oft unmöglich
ist. Dementsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein transgenes Modell-System für
die Untersuchung der Herzinsuffizienz und Verfahren zur dessen Anwendung
zur Verfügung zu
stellen.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine transgene Maus, die ein Modell
zur Untersuchung kongestiver Herzinsuffizienz ist. Solch eine transgene
Maus hat in ihr Genom ein Transgen eingebaut, das folgendes einschließt: (a)
einen Herzgewebe-spezifischen Promoter; und, (b) eine Nukleinsäuresequenz, die
eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin
schwere Kette-Proteins
kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz eine
erste Mutation besitzt, die eine Punktmutation umfasst, die in einer
Arg403Gln-Mutation in der Aminosäuresequenz
resultiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz eine zweite Mutation
besitzt die eine interstitielle Deletion in einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz
operativ mit dem Herzgewebe-spezifischen Promoter verbunden ist;
wobei das Transgen in den Herzgeweben der transgenen Maus exprimiert
wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein transgenes, nicht-menschliches Säugetier,
das ein Modell für
kongestive Herzinsuffizienz ist. Solch ein transgenes, nicht-menschliches
Säugetier
hat im Wesentlichen das gleiche Transgen, wie oben für eine transgene
Maus der vorliegenden Erfindung beschrieben, in seinem Genom eingebaut.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül, das eine
Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin schwere Kette-Proteins kodiert,
einschließt,
wobei die Nukleinsäuresequenz
operativ mit einer oder mehreren Expressionskontrollsequenzen verbunden
ist, wobei die Nukleinsäuresequenz
eine erste Mutation besitzt, die eine Punktmutation umfasst, die
in einer Arg403Gln-Mutation in der Aminosäuresequenz resultiert, und
wobei die Nukleinsäuresequenz
eine zweite Mutation besitzt, die eine interstitielle Deletion in
einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung
der molekularen und zellulären
Ereignisse, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert sind,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: (a) Abernten
von Zellen und Geweben von einer transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung wie oben beschrieben; und, (b) Vergleichen von Zellen
und Geweben von der transgenen Maus mit Zellen und Geweben von einer
Maus, die nicht das Transgen trägt,
in einem Assay. Solch ein Assay ist ausgewählt aus morphologischer Untersuchung
von Herzzellen; histologischer Untersuchung koronarer Gefäße; histologische
Untersuchung von Herzschnitten; histologische Untersuchung von Myozyten;
histologische Untersuchung von Myofibrillen; Auswertung der DNA-Replikation
und – Expression
in Herzmyozyten; Auswertung von Herz-bezogener Enzymaktivität; und Auswertung
von Apoptose von Herzzellen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung
von Verbindungen zur Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz. Solch
ein Verfahren schließt
folgende Schritte ein: (a) Verabreichen einer auszuwertenden Verbindung
an eine transgene Maus der vorliegenden Erfindung wie oben beschrieben;
und Auswerten der physiologischen und pathologischen Veränderungen
in der transgenen Maus im Vergleich zu einer Maus, die diese Verbindung
nicht erhalten hat, um die Wirksamkeit der Verbindung zur Behandlung
kongestiver Herzinsuffizienz zu bestimmen.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswertung der
Effekte von externen Faktoren, die ausgewählt sind aus Diät und Leibesübung, auf
die kongestive Herzinsuffizienz. Solch ein Verfahren schließt die folgenden
Schritte ein: (a) Etablierung eines normalen Kontroll-Verabreichungsschemas
für einen
externen Faktor in einer ersten transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung wie oben beschrieben; (b) Modulierung des Verabreichungsschemas
für den
externen Faktor in einer zweiten transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung wie oben beschrieben; und (c) Überwachung der zweiten transgenen
Maus hinsichtlich einer Veränderung
in einem Charakteristikum, das mit der kongestiven Herzinsuffizienz
assoziiert ist im Vergleich mit der ersten transgenen Maus.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung
der molekularen und zellulären
Ereignisse, die mit einem Zustand verbunden sind, der mit kongestiver
Herzinsuffizienz assoziiert ist. Solch ein Verfahren schließt die Schritte
wie sie oben für
das Verfahren zur Untersuchung der molekularen und zellulären Ereignisse,
die mit kongestiver Herzinsuffizienz verbunden sind, mit ein. Solch ein
Zustand oder solch eine Erkrankung schließt dilatierte Kardiomyopathie,
hypertrophe Kardiomyopathie, akute aortische Regurgitation, Trikuspidstenose,
konstriktive Perikarditis, akute infektiöse Endokarditis, ischämische Herzerkrankung,
Bluthochdruck, eine primäre
myokardiale Erkrankung, Klappenerkrankung, perikardiale Erkrankung,
Hyperthyroidismus, Anämie,
arteriovenöse
Fistel, Beriberi und die Paget-Krankheit mit ein, ist aber nicht
darauf beschränkt.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer
transgenen Maus, die ein Modell zur Untersuchung kongestiver Herzinsuffizienz
ist. Solch ein Verfahren schließt
die folgenden Schritte ein: (a) Einführen eines Transgens in eine
embryonale Zelle einer Maus wie zuvor hierin beschrieben; und (b)
Erhalten von Nachwuchs, der das Transgen stabil im Genom inkorporiert
besitzt, wobei das Transgen in den Herzgeweben der Nachkommen exprimiert
wird. Solch ein Verfahren kann weiter den Schritt (c) des Auswählens des
männlichen,
transgenen Nachwuchses einschließen, und ferner den Schritt
des Auswählens
des männlichen,
transgenen Nachwuchses, der wenigstens 5 Monate alt ist, einschließen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft eine transgene Maus, die ein
Modell für
hypertrophe Kardiomyopathie ist. Solch eine Maus hat in ihrem Genom
ein Transgen eingebaut, wobei das Transgen folgendes umfasst (a)
einen Herzgewebe-spezifischen Promoter; und, (b) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin
schwere Kette-Proteins
kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz
eine erste Mutation besitzt, die eine Punktmutation umfasst, die
in einer Arg403Gln-Mutation in der Aminosäuresequenz resultiert, und
wobei die Nukleinsäuresequenz
eine zweite Mutation besitzt, die eine interstitielle Deletion in
einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz
operativ mit dem Herzgewebe-spezifischen Promoter verbunden ist;
wobei das Transgen in den Herzgeweben der transgenen Maus auf einem
Niveau exprimiert wird, das ausreichend ist, um hypertrophe Kardiomyopathie
in der Maus zu fördern.
In dieser Ausführungsform
ist eine solche transgene Maus vorzugsweise eine weibliche transgene
Maus, oder eine männliche
transgene Maus, die weniger als ungefähr 8 Monate alt ist.
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1 ist
eine schematische Zeichnung des mutierten α-Myosin schwere Kette-Transgens
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein Graph, der die Gewichte für
den linken Ventrikel gleichaltriger transgener männlicher und weiblicher Mäuse und
ihrer negativen Geschwister illustriert.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein transgenes Modell für Herzinsuffizienz
und Verfahren solch ein Modell zur Untersuchung von Herzinsuffizienz
zu verwenden. Transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung wurden von den Erfindern als ein Modell
zur Untersuchung hypertropher Kardiomyopathie konstruiert. Dementsprechend
ist eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein transgenes Mausmodell für hypertrophe
Kardiomyopathie zur Verfügung
zu stellen. Man fand unerwarteterweise heraus, dass ältere Männchen dieser
Mäuse einheitlich
besondere phänotypische
Charakteristika aufweisen, wlche mit kongestiver Herzinsuffizienz
assoziiert sind. Die vorliegende Erfindung ist im Allgemeinen gerichtet
auf die Verwendung solcher transgenen Mäuse als ein Modell zur Untersuchung
verschiedener Aspekte der kongestiven Herzinsuffizienz.
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Vor
der vorliegenden Erfindung war ein Mausmodell der hypertrophen Kardiomyopathie
(HCM) beschrieben worden, das mehrere Aspekte der HCM in Menschen
nachahmt, nämlich
das Auftreten myozellulärer
Unordnung, Fibrose, unter Herz-Dysfunktion (Geisterfer-Lowrance
et al., 1996, Science, 272:731 – 734). Während dieses
Mausmodell für
HCM genetisch am meisten der menschlichen Erkrankung ähnelt, zeigt
es phänotypisch
jedoch mindestens einen substanziellen Unterschied, nämlich eine
deutliche Vergrößerung des linken
Atriums in Abwesenheit ventrikulärer
Hypertrophie, Merkmale, die man beim menschlichen Erkrankungszustand
normalerweise nicht sieht. Folglich sind diese Tiere nicht geeignet
zur Untersuchung vieler Aspekte der HCM-Pathogenese. Darüber hinaus
sind die zuvor beschriebenen transgenen Mausmodelle der HCM nicht
auch noch Modelle für
kongestive Herzinsuffizienz.
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Die
vorliegenden Erfinder haben die ersten transgenen Mauslinien geschaffen,
die phänotypisch
praktisch identisch mit menschlicher HCM sind und die es erlauben,
den Einfluss von Mutationen in kontraktilen Proteinen auf das Herz
zu analysieren und Faktoren zu bestimmen, die zur natürlichen
Geschichte der Erkrankung beitragen. Zusätzlich haben die vorliegenden
Erfinder die ersten transgenen Mauslinien geschaffen, die ein Modell
für kongestive
Herzinsuffizienz sind.
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Die
transgenen Mäuse
der vorliegenden Erfindung und Verfahren der Verwendung dieser Mäuse stellen
einen Einblick in die grundlegenden Mechanismen, die der kongestiven
Herzinsuffizienz und Herzhypertrophie zu Grunde liegen, zur Verfügung. Zusätzlich wird
das Wissen, das von der Untersuchung der Herzpathogenese in den
transgenen Mäusen
der vorliegenden Erfindung erhalten wird, Einfluss auf das Wissen über die menschliche
kongestive Herzinsuffizienz und über
die menschliche HCM haben. Die Möglichkeit,
eine kombinierte molekulare und morphologische Analyse der transgenen
Mäuse der
vorliegenden Erfindung zu verwenden und die Fähigkeit, diese mit anderen
genetisch veränderten
Mauslinien zu kreuzen, wird die Suche nach Elementen, die in die
Pathogenese der kongestiven Herzinsuffizienz und HCM involviert
sind, und die Identifikation potentieller therapeutischer Ziele
erleichtern.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine transgene Maus, die ein Modell
zur Untersuchung kongestiver Herzinsuffizienz ist. Solch eine transgene
Maus hat in ihr Genom ein Transgen eingebaut, wobei das Transgen
folgendes umfasst (a) einen Herzgewebe-spezifischen Promoter; und,
(b) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin schwere
Kette-Proteins kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz eine erste Mutation
besitzt, die eine Punktmutation umfasst, die in einer Arg403Gln-Mutation in
der Aminosäuresequenz
resultiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz eine zweite Mutation
besitzt, die eine interstitielle Deletion in einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz
operativ mit dem Herzgewebe-spezifischen Promoter verbunden ist;
wobei das Transgen in den Herzgeweben der transgenen Maus exprimiert
wird. Wie im Detail unten diskutiert werden wird, sind ältere, männliche
transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz,
wohingegen weibliche transgene Mäuse
keine geeigneten Modelle für
kongestive Herzinsuffizienz sind. Man muss jedoch verstehen, dass
weibliche transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung in dieser Ausführungsform der Erfindung eingeschlossen
sind, weil weibliche transgene Mäuse
nützliche Modelle
zur Untersuchung kongestiver Herzinsuffizienz sein können (d.
h. zur Untersuchung von Faktoren, die assoziiert sind mit einer
Resistenz gegenüber
der Entwicklung von Herzinsuffizienz, beispielsweise der Effekt von
Hormonen). Zusätzlich
können
weibliche transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung nützlich
sein als Kontrolltiere, mit denen männliche transgene Mäuse, die
Modelle für
kongestive Herzinsuffizienz sind, verglichen werden können. Natürlich sind
die weiblichen transgenen Mäuse
der vorliegenden Erfindung auch wichtig als Zuchtmittel zur Propagierung
der transgenen Linie.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine transgene Maus eine Maus, die ein rekombinantes
Nukleinsäuremolekül (d. h.
Transgen), beinhaltet, das in das Genom der Maus im Embryonalstadium
der Entwicklung der Maus eingeführt
wurde. Als solches wird das Transgen in allen Keimzellen und allen
somatischen Zellen der Maus vorliegen (d. h. eingebaut sein). Verfahren
zur Einführung
eines Transgens in ein Mausembryo sind im Stand der Technik bekannt
und sind im Detail in Hogan et al., „Manipulating the Mouse Embryo.
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor press, Cold Sping Harbor, NY, 1986, beschrieben.
Viele U.S.-Patente beschreiben
auch die Herstellung eines transgenen Tiers (siehe z. B., Leder
et al., U.S.-Patent
Nr. 4, 736,866, 1988; Cordell, U.S.-Patent Nr. 5,387,742, 1995;
Lonberg et al., U.S.-Patent
Nr. 5,545,806, 1996; Capecchi et al., U.S.-Patent Nr. 5,487,992,
1996; Hammer et al., U.S.-Patent Nr. 5,489,742, 1996; Bleck et al.,
U.S.-Patent Nr. 5,530,177, 1996; Wheeler, U.S.-Patent Nr. 5,523,226, 1996; Robinson
et al., U.S.-Patent Nr. 5,489,743, 1996; Krimpenfort et al., U.S.-Patent
Nr. 5,434,340, 1995; und Terhorst et al., U.S.-Patent Nr. 5,530,179,
1996. Beispielsweise kann ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül (d. h.
Transgen), in den männlichen
Pronukleus eines fertlisierten Mauseies injiziert werden, um zu
verursachen, das eine oder mehrere Kopien des rekombinanten Nukleinsäuremoleküls in den
Zellen der sich entwickelnden Maus zurückgehalten werden. Eine Maus, die
das Transgen zurückbehält, auch
als Gründer-
(„Founder"-) Maus bezeichnet, überträgt normalerweise
das Transgen über
die Keimbahn an die nächste
Generation von Mäusen,
wodurch transgene Linien etabliert werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
schließen
transgene Mäuse
auch alle Nachkommen einer transgenen Maus ein, die das Transgen
erben.
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Ein
Transgen-negatives Geschwister, wie hierin verwendet, ist eine Maus,
die im selben Wurf wie eine hierin beschriebene transgene Maus geboren
ist (d.h. ein Geschwister), das aber nicht das Transgen vererbt bekommen
hat (d. h. Transgen-negativ ist, oder das Transgen nicht im Genom
eingebaut hat). Solch eine Maus ist im Wesentlichen eine normale
oder wildtypische Maus und ist nützlich
als gleichaltrige Kontrolle für
die hierin beschriebenen Verfahren.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jedes nicht-menschliche Säugetier, das geeignet ist zur
Untersuchung von Herzinsuffizienz, verwendet werden, als Ausgangsorganismus
für die
Ableitung eines transgenen Tieres der vorliegenden Erfindung. Vorzugsweise
ist ein transgenes Modell der vorliegenden Erfindung ein nicht-menschliches
Säugetier
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Kaninchen, Primaten und Nagetiere. Ein transgenes Modell der
vorliegenden Erfindung ist besonders bevorzugt ein Nagetier, und
sogar noch mehr bevorzugt eine Maus. Es ist eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, dass das Transgen, die Verfahren und
die Anwendungen zur Verwendung einer transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung, wie unten im Detail beschrieben, modifiziert werden können und
auf jedes geeignete transgene, nicht-menschliche Säugetier der vorliegenden Erfindung
zur Untersuchung von Herzinsuffizienz angewendet werden können.
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Wie
hierin verwendet ist der Zustand, der als kongestive Herzinsuffizienz
bezeichnet wird, ein pathophysiologischer Status, in dem eine abnormale
Herzfunktion dafür
verantwortlich ist, das das Herz dabei versagt ausreichende Mengen
von Blut zu pumpen, um die Anforderungen des Kreislaufs des Körpers zu
erfüllen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann kongestive Herzinsuffizienz mindestens durch eines
der folgenden phänotypischen
Charakteristika gekennzeichnet werden; Dilation (Dilatation), systolische
Dysfunktion, und Verdünnung
der Herzwand.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann kongestive Herzinsuffizienz das Endstadiumsereignis
sein, oder eine sekundärer
Zustand, von einer Vielzahl von Herzerkrankungen und Zuständen, einschließlich, aber nicht
beschränkt
auf dilatierte Kardiomyopathie, hypertrophe Kardiomyopathie, akute
aortische Regurgitation, Trikuspidstenose, konstriktive Perikarditis,
akute infektiöse
Endokarditis, ischämische
Herzerkrankung, Bluthochdruck, eine primäre myokardiale Erkrankung,
Klappenerkrankung, perikardiale Erkrankung, Hyperthyroidismus, Anämie, arteriovenöse Fistel,
Beriberi und die Paget-erkrankung. Jede dieser Erkrankungen und
jeder dieser Zustände
kann mit verschiedenen oder den gleichen wie oben für die kongestive
Herzinsuffizienz beschrieben phänotypischen
Charakteristika assoziiert sein.
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Wie
hierin verwendet, ist der Zustand, der als hypertrophe Kardiomyopathie
(HCM) bezeichnet wird, eine klinisch heterogene Erkrankung des Herzens
mit dominanter Vererbung, wobei die Erkrankung gekennzeichnet ist
durch ein Verdicken der muskulären
Wände im
ventrikulären
Septum und im linken Ventrikel (Herzhypertrophie), was zu einer
Verengung des Ausflusstrakts des linken Ventrikel führt. Speziellere
Charakteristika hypertropher Kardiomyopathie schließen Myozyten-Hypertrophie,
myozelluläre
Unordnung, interstitielle Fibrose, Koronarerkrankung kleiner Gefäße, und
in einigen Fällen
Verstopfung des linksventrikulären
Ausflusstrakts, mit ein. Das Potential die Pathogenese menschlicher
HCM zu verstehen hat sich mit der Identifikation von Mutationen
im β-Myosin
schwere Kette (Myh)-Gen in zwei verwandten Personen mit HCM erhöht. Von
40 β-Myosin
schwere Kette-Mutationen, vor allem in der „Motor"-Domäne
des Moleküls
sind berichtet worden. Die Identifizierung von Mutationen in zusätzlichen
Muskelstrukturproteinen (Herztroponin T, α-Tropomyosin und Herzmyosinbindeprotein
C) zeigte, dass HCM auch genetisch heterogen ist und führte zu
der Hypothese, das HCM eine Erkrankung der Sarkomere ist. Obwohl
der genetische Beweis für
defekte kontraktile Proteine bei HCM eindeutig ist, bleibt die Verbindung
zwischen diesen Mutationen und dem klinischen Phänotyp unklar. Die dominante
Vererbung kann implizieren, dass das mutante Protein als dominant-negatives
wirkt, das die Funktion des Wildtypproteins stört. Mehrere Beweisanzeichen
unterstützen
diese Hypothese. Gereinigtes Myosin von HCM-Patienten (das eine
Mischung von Wildtyp und mutantem Protein ist) weist eine reduzierte
Beweglichkeit in in vitro Beweglichkeitsassays auf. Die biochemische
Analyse eines mutanten Allels(Arg403Gln) zeigt einen Defekt in der
aktin-aktivierten ATPase-Aktivität
und reduzierte Beweglichkeit in einem in vitro Assay. Zusätzlich weist
die mutante Myosin schwere Kette einen dominanten Effekt auf, wenn
sie mit Wildtypprotein gemischt wird, wobei die Geschwindigkeit
der Mischung unproportional verlangsamt wird.
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Hypertrophe
Kardiomyopathie wird von kongestiver Herzinsuffizienz dadurch unterschieden,
dass obwohl hypertrophe Kardiomyopathie zu sekundären Zuständen kongestiver
Herzinsuffizienz führen
kann, hypertrophe Kardiomyopathie nicht die einzige Ursache kongestiver
Herzinsuffizienz ist. Insbesondere ist kongestive Herzinsuffizienz
durch phänotypische
Merkmale gekennzeichnet, die normalerweise nicht mit hypertropher
Kardiomyopathie assoziiert sind, beispielsweise Dilation, Wandverdünnung, und
systolische Dysfunktion. Ältere,
erwachsene männliche
transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive
Herzinsuffizienz sind, weisen alle solch phänotypische Merkmale auf.
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In
einer Ausführungsform
sind die transgenen Mäuse
der vorliegenden Erfindung nützlich
als Modell für
hypertrophe Kardiomyopathie. In einer weiteren Ausführungsform
ist eine Untergruppe solcher Mäuse
nützlich
als Modell für
kongestive Herzinsuffizienz. Die vorliegende Erfindung ist vor allem
gerichtet auf solch eine Untergruppe von transgenen Mäusen, die
Modelle für
kongestive Herzinsuffizienz sind. Insbesondere können transgene Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz
sind, identifiziert werden anhand von Kriterien, welche Geschlecht,
Alter und Grad der Expression des Transgens einschließen. Solche
Mäuse entwickeln
phänotypische
Charakteristika von Herzinsuffizienz, einschließlich Dilation, systolische
Dysfunktion, und Wandverdünnung,
von denen jedes im Detail unten beschrieben wird.
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Eine
transgene Maus der vorliegenden Erfindung hat in seinem Genom ein
Transgen eingebaut. Wie hierin verwendet, ist ein Transgen ein rekombinantes
Nukleinsäuremolekül, das in
das Genom der Maus im Embryonalstadium währen der Entwicklung der Maus
eingeführt
worden ist. Ein Transgen, das in das Genom eines Tiers eingebaut
worden ist, ist ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül, das stabil in die DNA aller
Keimzellen und somatischen Zellen eines Tieres integriert hat. Ein
Transgen schließt
also normalerweise regulatorische Sequenzen, beispielsweise Expressionskontrollsequenzen
(z. B. Promotoren), die die Expression des Transgens in den Zellen
des Tieres kontrollieren, mit ein. Solche Sequenzen werden unten
im Detail beschrieben.
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In
der hierin beschriebenen transgenen Maus schließt das Transgen folgendes ein:
(a) einen Herzgewebe-spezifischen Promoter; und (b) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin schwere
Kette-Proteins kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz zwei Mutationen
enthält:
(1) eine Punktmutation, wobei eine Guaninbase an Position 1445 durch
eine Adeninbase substituiert wird, wobei einen solche Substitution
zur einer Aminosäuresubstitution
eines Arginins gegen ein Glutamin an Aminosäureposition 403 (Arg403Gln)
führt;
und (2) eine interstitielle Deletion in dem Teil der DNA, der für die Aminosäuren innerhalb der
Aktin-Bindedomäne
kodiert. Eine α-Myosin
schwere Kette-cDNA mit den oben beschriebenen Mutationen wird hierin
auch als mutante α-Myosin
schwere Kette (Myh), oder als mutantes α Myh bezeichnet.
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Ein α-Myosin schwere
Kette-Gen, das wie hierin beschrieben mutiert wurde, wird vorzugsweise
als Transgen bei der Herstellung einer transgenen Maus der vorliegender
Erfindung verwendet. Im Gegensatz zum Menschen, wo die β-Myosin schwere
Kette die vorherrschende Myosinisoform im Herzen ist, ist die α-Myosin schwere
Kette die vorherrschende Isoform im adulten Mausventrikel. Daher
wurde von den vorliegenden Erfindern eine mutierte α-Myosin schwere
Ketten-cDNA der Ratte ausgewählt,
um den transgenen kodierenden Bereich der transgenen Mäuse wie
hierin offenbart zu konstruieren. Es ist jedoch im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, jedes α-Myosin
schwere Kette-Gen der Säuger
zur Herstellung eines transgenen, nicht-menschlichen Säugetiers
der vorliegenden Erfindung zu verwenden. Die α-Myosin schwere Kette ist zwischen den
Säugetierarten
stark konserviert. Die α-Myosin
schwere Kette der Ratte und der Maus sind auf Aminosäurenebene
zu 98,9% identisch (22 Unterschiede auf 1938 Aminosäuren), wobei
die Unterschiede ähnlich sind
zu den neutralen Polymorphismen?, die man zwischen verschiedenen
mit sich selbst gekreuzten Mausstämmen findet. Zusätzlich ist
die α-Myosin
schwere Kette-Aminosäuresequenz
zwischen Ratte, Maus und Mensch zu ungefähr 96,9% bis ungefähr 98,7%
identisch. Darüber
hinaus ist das Arginin an Position 403 der Aminosäuresequenz
des Wildtyp α-Myosin
schwere Kette-Proteins zwischen Ratte, Maus und Mensch konserviert,
was nahe legt, dass dieser Aminosäurerest innerhalb vieler Säugetierarten
konserviert ist. Wenn ein anderes transgenes, nicht-menschliches
Säugetier
als die Ratte oder die Maus hergestellt wird (z.B. ein Schwein oder
ein Primat), wird vorzugsweise ein α-Myosin schwere Kette-Gen der
gewünschten
Art verwendet.
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Das
Wissen um die Nukleinsäuresequenz
des α-Myosin
schwere Kette-Nukleinsäuremoleküls der Ratte
und der Maus der vorliegenden Erfindung erlaubt dem Fachmann zum
Beispiel, (a) Kopien jener Nukleinsäuremoleküle zu machen, (b) Nukleinsäuremoleküle zu erhalten,
die wenigstens einen Teil eines solchen Nukleinsäuremoleküls einschließen (z.
B. Nukleinsäuremoleküle die folgendes
einschließen:
Gene mit der vollen Länge,
kodierende Bereiche mit der vollen Länge, regulatorische Kontrollsequenzen,
verkürzte
kodierende Bereiche), und (c) α-Myosin
schwere Kette-Nukleinsäuremoleküle für andere
Säugetiere
zu erhalten. Solche Nukleinsäuremoleküle können auf
einer Vielzahl von Wegen erhalten werden einschließlich der
folgenden: Durchmusterung geeigneter Expressionbibliotheken mit
Antikörpern,
die gegen die α-Myosin
schwere Kette gerichtet sind; traditionelle Klonierungstechniken
unter Verwendung von Oligonukleotidsonden von konservierten Bereichen
der α-Myosin
schweren Kette, um geeignete Bibliotheken oder DNA zu durchmustern;
und PCR-Amplifikation von geeigneten Bibliotheken oder DNA unter
Verwendung von Oligonukleotidprimern. Verfahren zur Herstellung
einer mutierten α-Myosin
schwere Kette-Nukleinsäuresequenz
werden unten im Detail diskutiert.
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Wie
oben diskutiert ist eine der Mutationen in einem mutierten α-Myosin schwere
Kette-Transgen der vorliegenden
Erfindung eine interstitielle Deletion, die in einer Deletion von
Aminosäuren
innerhalb der Aktin-Bindedomäne
der α-Myosin
schweren Kette resultiert. Solch eine interstitielle Deletion resultiert
in einer Deletion von wenigstens 15 Aminosäuren, noch bevorzugter in einer
Deletion von wenigstens ungefähr
30 Aminosäuren,
und noch bevorzugter in einer Deletion von wenigstens ungefähr 45 Aminosäuren, und
noch bevorzugter in einer Deletion von wenigstens ungefähr 60 Aminosäuren innerhalb
der Aktin-Bindedomäne
einer α-Myosin schweren Kette.
Solch eine interstitielle Deletion in Verbindung mit der oben beschriebenen
Punktmutation, Arg403Gln, inhibiert vorzugsweise die Bindung von
Aktin an die Aktin-Bindedomäne
der α-Myosin schweren
Kette. Insbesondere kodiert solch eine Deletion, in Verbindung mit
der oben beschriebenen Punktmutation, eine mutierte α-Myosin schwere
Kette, die, wenn sie in männlichen
transgenen Mäusen
in einem bestimmten Altersbereich exprimiert wird und ein Transgenexpressionsniveau
wie hierin beschrieben hat, darin resultiert, dass eine solche Maus
die phänotypischen
Charakteristika kongestiver Herzinsuffizienz, wie unten im Detail
beschrieben, hat.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst eine Deletion in einer Aktin-Bindedomäne die Deletion
von Aminosäuren
von ungefähr
Position 468 bis ungefähr
Position 527 des α-Myosin
schwere Kette-Proteins der Ratte. Es ist eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, dass solch eine Deletion von Aminosäuren die
Deletion eines Teils der vermutlichen Aktin-Bindedomäne einschließt, die
kleiner oder größer ist
als der Bereich, der durch die Aminosäuren von 468 bis 527 definiert
wird, wenn die Charakteristika der transgenen Maus mit den phänotypischen
Charakteristika kongestiver Herzinsuffizienz der vorliegenden Erfindung,
wie hierin beschrieben, aufrecht erhalten oder verstärkt werden.
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Solche
eine interstitielle Deletion in der Aktin-Bindedomäne wird
vorzugsweise überbrückt durch
Zusatz einer Nukleinsäuresequenz,
die einen Zusatz von Aminosäureresten
kodiert, die keinen Teil der Aktin-Bindedomäne kodieren. Mit anderen Worten,
die Aminosäuresequenz
des Zusatzes von Aminosäureresten
wird nicht aus der Sequenz von Aminosäureresten, die natürlich innerhalb
der Aktin-Bindedomäne
der α-Myosin schweren
Ketten gefunden werden, ausgewählt.
Vorzugsweise umfasst solch ein Zusatz von Aminosäureresten eine Aminosäuresequenz
von ungefähr
8 Aminosäuren.
In einer Ausführungsform
ist solch ein Zusatz von Resten die Sequenz SerSerLeuProHisLeuLysLeu,
die hierin repräsentiert
ist als SEQ ID Nr. 1.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat ein Transgen, das verwendet wird,
um eine transgene Maus der vorliegenden Erfindung herzustellen,
eine Nukleinsäuresequenz,
die eine mutierte α-Myosin
schwere Kette kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz hierin repräsentiert
ist durch SEQ ID Nr. 2. Solch eine Nukleinsäuresequenz kodiert für eine Aminosäuresequenz,
die hierin repräsentiert
ist als SEQ ID Nr. 3.
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Das
Transgen, das verwendet wird, um eine transgene Maus der vorliegenden
Erfindung herzustellen, hat auch einen Herzgewebe-spezifischen Promotor.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Herzgewebe-spezifischer Promotor ein Promotor,
der die Expression des Transgens ausschließlich oder im Wesentlichen
ausschließlich
im Herzen bewirkt. Beispiele für
solch einen Promotor schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, α-Myosin
schwere Kette-Promotor
und Myosin leichte Kette 2V (ventrikulär)-Promotor. Vorzugsweise ist
der Promotor ein α-Myosin
schwere Kette-Promotor, der operativ mit der mutierten α-Myosin schwere Kette-Nukleinsäuresequenz
verbunden ist. In einer Ausführungsform
ist ein Promotor zur Verwendung in einem rekombinanten Nukleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung ein α-Myosin
schwere Kette-Promotor. Wenn das rekombinante Nukleinsäuremolekül bei der
Herstellung einer transgenen Maus oder Ratte verwendet werden soll,
ist es vorzuziehen, einen α-Myosin
schwere Kette-Promotor der Maus oder der Ratte zu verwenden.
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Der
Ausdruck „operativ
verbunden" bezieht
sich auf das Einsetzen von Nukleinsäuresequenzen, einschließlich der
Expressionskontrollsequenzen, auf eine Art und Weise, so dass das
Molekül
in der Lage ist, in Herzzellen exprimiert zu werden, wenn es in
ein Wirtsgenom integriert wird.
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Expressionskontrollsequenzen
sind regulatorische Sequenzen, die kompatibel mit den Zellen des transgenen
Wirts sind und die die Expression des Nukleinsäuremoleküls der vorliegenden Erfindung
kontrollieren. Insbesondere kontrollieren die Expressionskontrollsequenzen
die Initiation, Elongation und Termination der Transkription. Besonders
wichtige Expressionskontrollsequenzen sind jene, welche die Transkriptionsinitiation
kontrollieren, beispielsweise Promoter- und Enhancersequenzen. Geeignete
Expressionskontrollsequenzen schließen jede Expressionskontrollsequenz
ein, die in wenigstens einem der transgenen, nichtmenschlichen Säugetiere
der vorliegenden Erfindung wirken kann. Eine Vielzahl solcher Expressionskontrollsequenzen
sind dem Fachmann bekannt. Expressionskontrollsequenzen der vorliegenden
Erfindung können auch
natürlich
auftretende Expressionskontrollsequenzen einschließen, die
natürlich
mit einer α-Myosin schwere
Kette-Nukleinsäuresequenz
assoziiert sind. Geeignete Expressionskontrollsequenzen schließen jede Expressionskontrollsequenz
ein, die in dem Transgenexpressionssystem der vorliegenden Erfindung
wirken kann.
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Das
mutierte α-Myosin
schwere Kette-Transgen wird mittels Standardverfahren aus dem Stand
der Technik konstruiert und kloniert. Ein mutiertes α-Myosin schwere
Kette-Transgen der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise mittels
rekombinanter DNA-Technologie (z. B. Polymerase Kettenreaktion (PCR)-Amplifikation,
Klonierung) oder chemischer Synthese konstruiert werden. Wie hierin
verwendet, kann eine Nukleinsäuresequenz
den Sense-Strang als auch den Nonsense-Strang, oder komplementäre Gegenstücke zu solch einer
Nukleinsäuresequenz
einschließen.
Nukleinsäuresequenzen
können
unter Verwendung einer Vielzahl von Techniken modifiziert werden,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, klassische Mutagenese-Techniken und rekombinante DNA-Techniken,
beispielsweise ortsspezifische Mutagenese, chemische Behandlung
von Nukleinsäuremolekülen zur
Einführung
von Mutationen, Restriktionsenzymspaltung eines Nukleinsäurefragments,
Ligation von Nukleinsäurefragmenten,
PCR-Amplifikation und/oder Mutagenese ausgewählter Bereiche einer Nukleinsäuresequenz,
Synthese von Oligonukleotidgemischen und Ligation von Gemischgruppen, um
ein Gemisch von Nukleinsäuremolekülen und
Kombinationen davon zu „bilden". Solche Standardverfahren werden
beispielsweise in Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning: A Labaratory
Manual, Cold Spring Harbor Labs Press offenbart.
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Insbesondere
wird das α-Myosin
schwere Kette-Transgen, das die oben offenbarten Mutationen eingebaut
hat, in einen prokaryotischen Klonierungsvektor ligiert. Prokaryotische
Klonierungsvektoren und Verfahren zur Verwendung solcher Vektoren,
um DNA zu klonieren, sind im Stand der Technik bekannt. Das Transgen
wird so konstruiert, dass es sowohl das oben beschriebene mutierte α-Myosin schwere
Kette-Gen als auch einen Herzgewebe-spezifischen Promotor enthält. Das
Transgen kann ferner 5' und
3' flankierende Introns
und Polyadenylierungssequenzen einschließen.
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Transgensequenzen
werden mittels eines prokaryotischen Standardklonierungssystems
kloniert und die Transgen-Produkte werden aus dem prokaryotischen
Vektor ausgeschnitten, gereinigt, und in den Pronukleos befruchteter
Mäuseeier
injiziert. Die stabile Integration des Transgens in das Genom des
transgenen Embryos erlaubt es, permanente transgene Mauslinien zu
etablieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
ein Transgen der vorliegenden Erfindung folgendes ein: eine mutierte α-Myosin schwere
Kette-cDNA wie hierin beschrieben; ungefähr 2936 Basenpaare des α-Myosin schwere
Kette-5'-flankierenden
Bereichs der Ratte als Promotor; ein Hybridintron am 5'-Ende der mutierten
cDNA, umfassend das von HindIII und EcoRI Restriktionsendonukleasestellen
flankierte 113 Basenpaarfragment, das vom Säugetierexpressionskonstrukt
pMT21 (Genetics Institute, Cambrigde, MA) abgeleitet ist; das SV40
kleines-t-Intron am 3'-Ende
der mutierten cDNA; und SV40 kleines-t-Polyadenylierungssequenzen.
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Mausstämme, die
geeignet sind für
die Ableitung von transgenen Mäusen
wie hierin beschrieben, sind alle gebräuchlichen Labor-Mausstämme. Ein
bevorzugter Mausstamm zur Verwendung bei der Ableitung transgener
Gründermäuse der
vorliegenden Erfindung sind (CBA X C57BL6)F1-Kreuzungen. Vorzugsweise werden
Gründermäuse dieser
Kreuzung mit C57BL/6-Mäusen
gekreuzt, um transgene Mauslinien zu schaffen.
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Transgene
Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz sind,
sind erwachsene männliche
Mäuse.
Männliche
und weibliche transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung sind geeignete Modelle für hypertrophe
Kardiomyopathie, aber weibliche transgene Mäuse sind keine geeigneten Modelle
für kongestive
Herzinsuffizienz, weil weibliche transgene Mäuse nicht die phänotypischen Charakteristika
kongestiver Herzinsuffizienz, wie sie unten beschrieben sind, entwickeln.
Man muss jedoch verstehen, dass weibliche transgene Mäuse der
vorliegenden Erfindung in Verbindung mit den männlichen transgenen Mäusen der
vorliegenden Erfindung geeignete Modelle zur Untersuchung von Herzinsuffizienz sind,
weil die weiblichen Mäuse
nützlich
sind bei der Untersuchung der Resistenz gegenüber Herzinsuffizienz und der
Untersuchung der Umwelt /geschlechtsabhängigen Faktoren, die zur Resistenz
gegenüber
oder zur Anfälligkeit
gegenüber
kongestiver Herzinsuffizienz beitragen.
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Transgene
Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz sind,
schließen
männliche
transgene Mäuse
mit ein, die wenigstens ungefähr
5 Monate alt sind. Vorzugsweise sind solche Mäuse wenigstens ungefähr 6 Monate
alt, und noch bevorzugter wenigstens ungefähr 7 Monate alt, und am bevorzugtesten
wenigstens ungefähr
8 Monate alt.
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Das
oben beschriebene Transgen wird in den Herzgeweben der transgenen
Mäuse der
vorliegenden Erfindung exprimiert. Insbesondere wird das Transgen
in den Herzgeweben transgener Mäuse
auf einem Niveau exprimiert, das ausreichend ist, um kongestive
Herzinsuffizienz zu fördern,
wenn die transgene Maus ein wenigstens ungefähr 5 Monate altes Männchen ist.
In einer transgenen Maus der vorliegenden Erfindung, die ein geeignetes
Modell für
kongestive Herzinsuffizienz ist, liegt das Niveau der mutierten α-Myosin schwere
KettemRNA vorzugsweise bei wenigstens 25% des endogenen α-Myosin schwere
Kette-mRNA-Niveaus.
Noch bevorzugter liegt das Niveau der mutierten α-Myosin schwere Kette-mRNA bei
wenigstens ungefähr
35%, und noch bevorzugter bei wenigstens ungefähr 45%, und sogar noch bevorzugter
bei wenigstens ungefähr
55% des endogenen α-Myosin
schwere Kette-mRNA-Niveaus.
Es sei angeführt,
dass es keinen signifikanten Unterschied im Expressionsniveau der
Transgene zwischen männlichen
und weiblichen transgenen Mäusen
der vorliegenden Erfindung gab (das heißt, Männchen exprimieren nicht signifikant
mehr oder weniger Transgen als Weibchen). Das Niveau der mutierten α-Myosin schwere
Kette-mRNA kann mittels jedes Mittels zum Messen von mRNA-Niveaus,
die im Stand der Technik bekannt sind, gemessen werden. Solche Verfahren
schließen
beispielsweise Northern Blots und RNAse-Schutzassays mit ein. Die
interstitielle Deletionsmutation im Transgen erlaubt es, die transgene
mRNA elektrophoretisch von der endogenen α-Myosin schwere Kette-mRNA zu
unterscheiden.
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In
einer transgenen Maus der vorliegenden Erfindung, die ein geeignetes
Modell für
kongestive Herzinsuffizienz ist, umfasst das mutierte α-Myosin schwere
Kette-Protein wenigstens ungefähr
1 Massenprozent des gesamten Myosin-Proteins im Herz. Vorzugsweise
umfasst das mutierte α-Myosin schwere Kette-Protein wenigstens
ungefähr
3 Massenprozent, und noch bevorzugter wenigstens ungefähr 9 Massenprozent,
und noch bevorzugter wenigstens ungefähr 12 Massenprozent vom gesamten
Myosin-Protein im Herz. Die Menge an mutiertem α-Myosin schwere Kette-Protein
in einer transgenen Maus oder einem transgenen, nicht-menschlichen
Säugetier
der vorliegenden Erfindung kann mittels jedes Mittels zum Quantifizieren
von Proteinmengen bestimmt werden. Solche Verfahren schließen beispielsweise
Immunoblot-Assays
ein. Die Quantifizierung kann zum Beispiel über eine densitometrische Messung
erfolgen. Wie unten in Beispiel 1 diskutiert, erlaubt die interstitielle
Deletion das Transgen-Protein
elektrophoretisch von der endogenen α-Myosin schwere Kette zu unterscheiden.
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Transgene
Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz sind,
zeigen besondere phänotypische
Charakteristika, die mit Herzinsuffizienz assoziiert sind. Wie hierin
verwendet, ist ein phänotypisches
Charakteristikum ein messbares oder beobachtbares Charakteristikum,
das aus der Wechselwirkung der genetischen Konstitution der Maus
mit ihrer Umwelt resultiert. Beispiele für phänotypische Charakteristika,
die mit Herzinsuffizienz assoziiert sind, sind unten beschrieben.
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Ein
phänotypisches
Charakteristikum transgener Mäuse
dieser Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz
sind, ist Dilation der Herzkammern. Wie hierin verwendet, ist Dilation,
auch als Dilatation bezeichnet, eine Vergrößerung oder Ausweitung der
Herzkammer. Insbesondere weisen solche Mäuse Dilation des linken Ventrikels
auf, obwohl Dilation anderer Kammern des Herzens auftreten kann.
Dilation kann mittels direkter Messung eines Herzen eines toten
Tiers, oder am schlagenden Herzen im Organismus mittels Echoradiographie
beurteilt werden. Solch eine Messung mittels Echoradiographie wird
linksventrikuläre enddiastolische
Ausdehnung oder LVEDD genannt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
hat eine erwachsene Transgen-negative Maus eine LVEDD von zwischen
ungefähr
1,8 mm und ungefähr
2,7 mm. Eine transgene Maus der vorliegenden Erfindung, die ein
geeignetes Modell für
kongestive Herzinsuffizienz ist, hat eine LVEDD von zwischen ungefähr 2,7 mm
und ungefähr
4,0 mm.
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Ein
weiteres phänotypisches
Charakteristikum transgener Mäuse
der vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive
Herzinsuffizienz sind ist, dass solche Mäuse eine Verdünnung der
Herzwände aufweisen,
auch hierin als Wandverdünnung
bezeichnet. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Herzwände
einer transgenen Maus, welche ein geeignetes Modell für kongestive
Herzinsuffizienz ist, wenigstens ungefähr 10% dünner, und noch bevorzugter
wenigstens ungefähr
30% dünner,
und noch bevorzugter wenigstens ungefähr 50% dünner, und am bevorzugtesten
wenigstens ungefähr
70% dünner
als die Herzwände
der Transgen-negativen Maus. Als solches zeigen transgene Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz
sind, keine Herzhypertrophie, oder zeigen keine Herzhypertrophie mehr.
Wie hierin verwendet, verweist Herzhypertrophie auf die Ausdehnung
oder Vergrößerung der
Wände des
Herzens infolge der Verstärkung
der Zellen, aus denen sie sich zusammensetzen, aber nicht infolge
eines quantitativen Zuwachs an Zellen oder neuen Wachstums. Transgene
Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive Herzinsuffizienz
sind, haben das Charakteristikum der Hypertrophie, falls sie solch
ein Charakteristikum in einem jüngeren
Alter aufwiesen, verloren. Die Gesamtdimensionen des Herzens dieser
Mäuse können größer sein
als jene von Transgen-negativen Geschwistern, solch eine Vergrößerung wäre jedoch
infolge von Dilation, wie oben beschrieben.
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Noch
ein weiteres phänotypisches
Charakteristikum transgener Mäuse
der vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für kongestive
Herzinsuffizienz sind, ist systolische Dysfunktion. Wie hierin verwendet ist
systolische Dysfunktion eine Dysfunktion im kontraktilen Prozess
des Herzens, die durch eine Unfähigkeit, ausreichend
Blut auszustoßen,
gekennzeichnet ist. Die systolische Funktion kann in Mäusen mittels
Messen des Prozentsatzes fraktionaler Verkürzung (%FS) beurteilt werden,
der ein Messwert der Verkürzung
der linksventrikulären
kleineren Achse während
der Systole ist. Transgen-negative Mäuse der vorliegenden Erfindung haben
typischerweise eine systolische Funktion von zwischen ungefähr %FS =
50 und ungefähr
%FS = 60, wohingegen transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für Herzinsuffizienz
sind, eine signifikant reduzierte systolische Funktion von zwischen
ungefähr
%FS = 18 und ungefähr
%FS = 30 haben.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein transgenes, nicht-menschliches Säugetier,
das ein Modell zur Untersuchung kongestiver Herzinsuffizienz ist.
Solch ein transgenes, nicht-menschliches Säugetier hat in seinem Genom
ein Transgen eingebaut, wobei das Transgen folgendes umfasst: (a)
einen Herzgewebe-spezifischen Promotor; und (b) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin
schwere Kette-Proteins
kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz
eine erste und zweite Mutation wie oben beschrieben für eine transgene
Maus der vorliegenden Erfindung hat, wobei das Transgen in den Herzgeweben
des transgenen Säugetiers
exprimiert wird. In bevorzugten Ausführungsformen schließen geeignete
Säugetiere
zur Verwendung bei der Herstellung eines transgenen, nicht-menschlichen Säugetiers
der vorliegenden Erfindung Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Schafe, Schweine, Rind, und Primaten ein, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül umfassend
eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin
schwere Kette-Proteins kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz
operativ mit einer oder mehreren Expressionskontrollsequenzen verbunden
ist, wobei die Nukleinsäuresequenz
eine erste Mutation hat umfassend eine Punktmutation, die in einer Arg403Gln-Mutation
in der Aminosäuresequenz
resultiert; und eine zweite Mutation hat umfassend eine interstitielle
Deletion in einem Teil der Nukleinsäuresequenz, die eine Aktin-Bindedomäne kodiert.
Solch eine Nukleinsäuresequenz
ist hierin im Detail beschrieben worden. Eine bevorzugte Expressionskontrollsequenz
zur Verwendung in einem rekombinanten Nukleinsäuremolekül der vorliegenden Erfindung
ist ein Herzgewebe-spezifischer Promotor. Solche Promotoren sind
hierin im Detail beschrieben worden. Gemäß der vorliegenden Erfindung
können,
wenn ein rekombinantes Nukleinsäuremolekül in das
Genom eines Tieres im Embryonalstadium eingebaut wird, die Ausdrücke „rekombinantes
Nukleinsäuremolekül" und „Transgen" wechselseitig austauschbar
verwendet werden. Bevorzugte und alternative Ausführungsformen
solch eines rekombinanten Nukleinsäuremoleküls sind jene wie oben für ein Transgen
einer transgenen Maus der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Es
wird vom Fachmann geschätzt
werden, dass die Verwendung der rekombinanten DNA-Technologien die
Expression der hierin offenbarten Transgene verbessern kann, durch
Manipulation zum Beispiel der Anzahl der Kopien der Nukleinsäuremoleküle, die
in einer Wirtszelle integriert sind, der Effizienz, mit der jene Nukleinsäuremoleküle transkribiert
werden, der Effizienz, mit der die resultierenden Transkripte translatiert werden,
und der Effizienz von posttranslationalen Modifikationen. Rekombinante
Techniken, die nützlich
zum Steigern der Expression von Nukleinsäuremolekülen der vorliegenden Erfindung
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Substitutionen oder Modifikationen von Expressionskontrollsignalen
(z. B. Promotoren, Operatoren, Enhancer), Substitutionen oder Modifikationen
translationaler Kontrollsignale (z. B. Ribosomen-Bindestellen, Shine-Dalgarno-Sequenzen)
und Deletion von Sequenzen, die Transkripte destabilisieren.
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Es
muss angeführt
werden, dass der Ausdruck „ein" oder „eine" sich auf eine oder
mehrere davon bezieht; zum Beispiel bezieht sich ein Charakteristikum
auf ein oder mehrere Charakteristika oder auf wenigstens ein Charakteristikum.
Als solches können
die Ausdrücke „ein" (oder „eine"), „ein oder
mehrere" und „wenigstens
ein" hierin wechselseitig
austauschbar verwendet werden. Es muss auch angeführt werden,
dass die Ausdrücke „umfassend", „einschließend" und „mit" wechselseitig austauschbar
verwendet werden können.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Untersuchung der
molekularen und zellulären
Ereignisse, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert sind.
Solch ein Verfahren umfasst die Verwendung einer transgenen Maus
mit phänotypischen
Charakteristika der kongestiven Herzinsuffizienz der vorliegenden
Erfindung. Im Speziellen wird eine transgene Maus der vorliegenden
Erfindung, die ein geeignetes Modell für Herzinsuffizienz, wie durch
die hierin zuvor beschriebenen Kriterien definiert, ist, getötet. Die
Zellen und/oder Gewebe der Maus werden dann auf zellulärem Niveau
und/oder auf dem molekularen Niveau untersucht und mit Zellen und/oder
Geweben von Transgen-negativen Geschwistern untersucht. Alternativ
werden die Zellen und/oder Gewebe von einer transgenen Maus der
vorliegenden Erfindung, die ein geeignetes Modell für Herzinsuffizienz
ist, mit Zellen und/oder Geweben von einer transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung, die kein geeignetes Modell für kongestive Herzinsuffizienz
ist (z. B. eine weibliche transgene Maus) verglichen. Beispiele
von Experimenten, die durchgeführt
werden können,
um die Zellen und/oder Gewebe der Mäuse zu vergleichen, schließen ein,
sind aber nicht beschränkt
auf, morphologische Untersuchung von Herzzellen; histologischer
Untersuchung koronarer Gefäße, von
Herzschnitten, von Myozyten und/oder Myofibrillen; Auswertung der
DNA-Replikation und/oder -expression in Herz-Myozyten; Assays zur
Auswertung der Enzymaktivität;
und Assays zur Untersuchung des programmierten Zelltods oder der
Apoptose. Die Verfahren, um solche Experimente durchzuführen, sind
Standard und im Stand der Technik bekannt. Viele dieser Experimente
sind hierin im Beispielabschnitt im Detail beschrieben.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein System, in dem Kandidatenwirkstoffe
für die
Prävention
oder Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz getestet werden sollen.
In dieser Ausführungsform
dient eine transgene Maus, die ein Modell für kongestive Herzinsuffizienz
ist, als ein in vivo-System, um die Wirkung von Kandidatenwirkstoffen
für die
Prävention
oder Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz zu bewerten. Im Speziellen
wird einer transgenen Maus der vorliegenden Erfindung, die die Kriterien
für ein
Modell der kongestiven Herzinsuffizienz wie hierin beschrieben erfüllt, eine
zu bewertende Kandidatenverbindung verabreicht. Die Maus wird dann
auf physiologische und pathologische Veränderungen, die die Wirksamkeit
der Verbindung bei der Prävention
oder Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz anzeigen, bewertet. Die
Maus wird mit einer transgenen Maus, die die Kriterien für kongestive
Herzinsuffizienz erfüllt
und die die Verbindung nicht erhalten hat, verglichen. Wie für das Verfahren
oben kann ein Transgennegatives Geschwister oder eine weibliche
transgene Maus auch als Kontrolle oder Vergleichspunkt dienen. Ein
zu bewertender Wirkstoff oder zu bewertende Verbindung bezieht sich
auf jede chemische Verbindung, die einem Tier als Hilfe bei der
Diagnose, Behandlung oder Prävention
von Erkrankung oder eines anormalen Zustands verabreicht werden
kann.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung schließen akzeptable Protokolle,
um einen Kandidatenwirkstoff oder eine Verbindung zu verabreichen
die Art und Weise der Verabreichung und die effektive Menge des
einem Tier verabreichten Kandidatenwirkstoffs oder der Verbindung,
ein, einschließlich
individueller Dosisgröße, Anzahl
der Dosen und Frequenz der Dosenverabreichung. Die Bestimmung solcher
Protokolle kann erreicht werden durch den Fachmann. Geeignete Art
und Weisen der Verabreichung können
einschließen,
sind aber nicht beschränkt
auf, orale, nasale, topische, transdermale, rektale und parenterale
Wege. Bevorzugte parenterale Wege können einschließen, sind
aber nicht beschränkt
auf, subkutane, intradermale, intravenöse, intramuskuläre und intraperitoneale
Wege. Bevorzugte topische Wege schließen Inhalation über Aerosole
(das heißt
Sprays) oder topische Oberflächenverabreichung
auf die Haut eines Tieres ein.
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Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung umfasst eine an ein Tier zu verabreichende
wirksame Menge eines Kandidatenwirkstoffs oder einer Verbindung
eine Menge, die in der Lage ist, kongestive Herzinsuffizienz zu
verhindern oder zu behandeln, ohne toxisch für das Tier zu sein. Eine Menge,
die toxisch für
das Tier ist, umfasst jede Menge, die Schaden an Struktur und Funktion
eines Tieres verursacht (das heißt giftig ist). Die Prävention
oder Behandlung kongestiver Herzinsuffizienz kann als Veränderung
(das heißt
Zunahme oder Reduktion) eines phänotypischen
Charakteristikums, das mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
ist, abgeschätzt
werden, wobei solch eine Veränderung
wirksam ist, um kongestive Herzinsuffizienz zu verhindern oder zu
behandeln.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer transgenen
Maus mit phänotypischen
Charakteristika kongestiver Herzinsuffizienz, um die Effekte externer
Faktoren auf kongestive Herzinsuffizienz zu untersuchen. Solche
Faktoren schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Diät
und Leibesübungen.
In dieser Ausführungsform
wird einer ersten transgenen Maus, die die Kriterien eines Modell
für kongestive
Herzinsuffizienz wie hierin beschrieben erfüllt, eine besondere Diät gefüttert oder
wird einem besonderen Leibesübungsverabreichungsschema
unterworfen, das als normales oder Kontroll-Verabreichungsschema
etabliert werden muss. Beispielsweise kann eine normale oder eine
Kontrolldiät
die Diät sein,
die an eine Wildtypmaus des besonderen transgenen Hintergrunds (z.
B. C57B1/6) gefüttert
wird????, wie etabliert für
normale Tierställe.
Nichttransgene Geschwister und/oder weibliche transgene Mäuse können als
zusätzliche
Kontrolle verwendet werden. Dieses Verabreichungsschema wird dann
moduliert, um den Effekt solch eines modulierten externen Faktors
auf Herzinsuffizienz zu untersuchen. Wieder können dieselben Kontrollen verwendet
werden. Die zweite transgene Maus wird dann dahingehend überwacht,
ob eine Veränderung
in einem oder mehreren Charakteristika der kongestiven Herzinsuffizienz
im Vergleich zu der ersten transgenen Maus (mit normalem Verabreichungsschema)
und im Vergleich zu den Transgen-negativen Geschwistern oder weiblichen
transgenen Mäusen
auftritt. Beispielsweise können
die Effekte einer Niedrigfettdiät oder
einer moderaten Leibesübung
auf die Entwicklung von Charakteristika, die mit kongestiver Herzinsuffizienz
assoziiert sind, unter Verwendung des transgenen Mausmodells für kongestive
Herzinsuffizienz der vorliegenden Erfindung bewertet werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer transgenen Maus,
die die Kriterien für
ein Modell für
kongestive Herzinsuffizienz der vorliegenden Erfindung erfüllt, zur
Untersuchung spezifischer Zustände
oder Erkrankungen, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
sind. Solch ein Verfahren schließt die Schritte ein des (a)
Aberntens von Zellen und Geweben von einer transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung und des Vergleichens der Zellen und der Gewebe mit einem
Transgen-negativen Geschwister, um ein biochemisches, physiologisches,
und/oder molekulares Ereignis zu bewerten, das in Beziehung zu einer
Erkrankung oder einem Zustand steht, der mit kongestiver Herzinsuffizienz
assoziiert ist. Alternativ kann einer transgenen Maus der vorliegenden
Erfindung eine Verbindung verabreicht werden, um deren Effekt auf
eine Erkrankung oder einen Zustand, der mit kongestiver Herzinsuffizienz
assoziiert ist, zu testen, wobei solch eine Maus mit einer transgenen
Maus verglichen wird, die die Verbindung nicht erhalten hat. Solche
spezifischen Zustände
oder Erkrankungen, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf dilatierte Kardiomyopathie, hypertrophe Kardiomyopathie, akute aortische
Regurgitation, Trikuspidstenose, konstriktive Perikarditis, akute
infektiöse
Endokarditis, ischämische Herzerkrankung,
Bluthochdruck, eine primäre
myokardiale Erkrankung, Klappenerkrankung, perikardiale Erkrankung,
Hyperthyroidismus, Anämie,
arteriovenöse
Fistel, Beriberi und die Paget-Krankheit.
-
Alternativ
kann eine transgene Maus der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden, die eine oder mehrere zusätzliche Transgene zusätzlich zum
mutierten α-Myosin
schwere Kette-Transgen der vorliegenden Erfindung trägt.
-
Diese
Ausführungsform
kann auch verwendet werden, um einen Zustand oder eine Erkrankung
zu untersuchen, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
ist. Eine Maus, die genetisch so modifiziert worden ist, dass sie
ein Modell ist für
einen besonderen Zustand oder eine Erkrankung, die mit kongestiver
Herzinsuffizienz assoziiert sind, kann beispielsweise mit einer
transgenen Maus der vorliegenden Erfindung verpaart werden, um eine
Maus herzustellen, die nützlich
bei der Untersuchung der Korrelation zwischen dem besonderen Zustand
oder der Erkrankung und kongestiver Herzinsuffizienz ist. Solche
spezifischen Zustände
oder Erkrankungen, die mit kongestiver Herzinsuffizienz assoziiert
sind, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt auf
dilatierte Kardiomyopathie, hypertrophe Kardiomyopathie, akute aortische
Regurgitation, Trikuspidstenose, konstriktive Perikarditis, akute
infektiöse
Endokarditis, ischämische
Herzerkrankung, Bluthochdruck, eine primäre myokardiale Erkrankung,
Klappenerkrankung, perikardiale Erkrankung, Hyperthyroidismus, Anämie, arteriovenöse Fistel,
Beriberi und die Paget-Krankheit.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer transgenen Maus, die ein Modell für die Untersuchung von Herzinsuffizienz
ist. Solch ein Verfahren schließt die
folgenden Schritte ein: (a) Einführen
eines Transgens in eine embryonale Zelle einer Maus, wobei das Transgen
folgendes umfasst: (1) einen Herzgewebe-spezifischen Promotor; und,
(2) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin
schwere Kette-Proteins kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz
eine erste Mutation besitzt, die eine Punktmutation umfasst, die
in einer Arg403Gln Mutation in der Aminosäuresequenz resultiert und wobei
die Nukleinsäuresequenz
eine zweite Mutation besitzt, die eine interstitielle Deletion in
einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert; und (b) Erhalten von Nachwuchs, der das rekombinante Nukleinsäuremolekül stabil
im Genom inkorporiert besitzt. Das Transgen wird in den Herzgeweben
des Nachwuchses exprimiert. In einer Ausführungsform schließt das Verfahren
den weiteren Schritt (c) des Auswählens der Männchen aus dem Nachwuchs, der
das Transgen stabil im Genom inkorporiert, ein. Das Verfahren kann
ferner das Auswählen
des männlichen
Nachwuchses einschließen,
der wenigstens ungefähr
5 Monate alt ist. Wie oben diskutiert worden ist können auch
weibliche transgene Mäuse
als Modell zur Untersuchung von Herzinsuffizienz ausgewählt werden,
weil mittels der weiblichen transgenen Mäuse Beiträge zur Erkrankung, die von
der Umwelt oder dem Geschlecht beeinflusst werden, untersucht werden
können.
-
Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft eine transgene Maus, die ein Modell
für hypertrophe
Kardiomyopathie ist. Solch eine transgene Maus hat in ihrem Genom
ein Transgen inkorporiert, wobei das Transgen umfasst: (a) einen
Herzgewebespezifischen Promotor; und (b) eine Nukleinsäuresequenz,
die eine Aminosäuresequenz
eines α-Myosin schwere Kette-Proteins
kodiert. Die Nukleinsäuresequenz
hat eine erste Mutation umfassend eine Punktmutation, die in einer
Arg403Gln-Mutation in der Aminosäuresequenz
resultiert, und wobei die Nukleinsäuresequenz eine zweite Mutation
besitzt, die eine interstitielle Deletion in einem Teil der Nukleinsäuresequenz
umfasst, die eine Aktin-Bindedomäne
kodiert. Das Transgen wird in den Herzgeweben der transgenen Maus
auf einem ausreichenden Niveau exprimiert, um hypertrophe Kardiomyopathie
in der Maus zu fördern.
Solch eine Maus ist im Detail zuvor hierin beschrieben worden. Insbesondere
schließt
eine Maus der vorliegenden Erfindung, die ein geeignetes Modell
für hypertrophe
Kardiomyopathie ist, jede weibliche transgene Maus der vorliegenden
Erfindung und junge, männliche
transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung ein. Vorzugsweise sind männliche
transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung, die geeignete Modelle für hypertrophe
Kardiomyopathie sind, weniger als ungefähr 8 Monate alt, vorzugsweise
weniger als ungefähr
7 Monate alt, noch bevorzugter weniger als ungefähr 6 Monate alt, und am bevorzugtesten,
weniger als ungefähr
5 Monate alt. Vorzugsweise wird das Transgen wenigstens auf dem
minimalen Niveau exprimiert, wie es hierin für Mäuse offenbart ist, die ein
Modell für
kongestive Herzinsuffizienz sein können.
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Die
folgenden Beispiele werden zu Zwecken der Illustration zur Verfügung gestellt
und sind nicht dazu gedacht, den Rahmen der vorliegenden Erfindung
zu beschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Das
folgende Beispiel illustriert die Herstellung einer transgenen Maus
der vorliegenden Erfindung.
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5
transgene Mauslinien mit Herz-spezifischer Expression einer mutierten α-Myosin schwere
Kette wurden erzeugt. Im Gegensatz zum Menschen, wo die β-Myosin schwere
Kette die vorherrschende Isoform des Herzmyosins ist, ist die α-Myosin schwere
Kette die vorherrschende Isoform im Ventrikel der adulten Maus. Daher
wurde eine mutierte α-Myosin
schwere KettecDNA der Ratte verwendet, um den kodierenden Bereich des
Transgens herzustellen. Auf Ebene der Aminosäuren sind die α-Myosin schwere
Ketten der Ratte und der Maus zu 98,9% identisch (22 Unterschiede
auf 1938 Aminosäuren),
wobei die Unterschiede ähnlich
zu den neutralen Polymorphismen sind, die man zwischen verschiedenen
mit sich selbst gekreuzten Mausstämmen findet. Keiner der 7 nicht
konservativen Unterschiede zwischen der α-Myosin schweren Kette von Ratte
und Maus findet sich im Kopf oder Subfragment 1 (S1)-Bereich der
Myosin-schweren Kette, der Stelle mit den meisten HCM-Mutationen.
Die Unterschiede findet man nur im Subfragment 2-(S2; 2 Aminosäuren) oder
im leichten Meromyosin (LMM; 5 Aminosäuren)-Bereich. Zusätzlich konnten
keine HCM-Mutationen in Aminosäuren
gefunden werden, die sich in der α-Myosin
schweren Kette von Ratte und Maus unterscheiden.
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Das
Transgen, das schematisch in 1 illustriert
ist, wurde mittels Standardklonierungstechniken hergestellt. Der
kodierende Bereich des Transgens besteht aus einer α-Myosin schwere
Kette-cDNA der Ratte, die 2 Mutationen enthält: (a) eine Punktmutation
an Position 1445 von G nach A (G1445A), die in einer Aminosäuresubstitution
an Aminosäureposition
403 von Arginin nach Glutamin (Arg403Gln) resultiert; und (b) eine Deletion
der Aminosäuren
468-527 in der vermutenten Aktin-Bindedomäne, die durch den Zusatz von
8 nicht-Myosin-Aminosäuren
(SerSerLeuProHisLeuLysLeu) überbrückt wird.
Für die
Kombination dieser 2 Mutationen haben die vorliegenden Erfinder
vorhergesagt, dass sie ein sehr stark dominant-negativen Effekt durch
Veränderung
der Wechselwirkung von Myosin mit Aktin bewirkt. Zusätzlich erlaubt
die Deletionsmutation, das Transgenprotein von der endogenen Myosin
schwere Kette der Maus elektrophoretisch zu unterscheiden. Der kodierende
Bereich des Transgens wurde am 5'-Ende
(Genetics Institute, Cambridge, MA, USA) von einem Hydrid-Intron, das vom Säugetier-Expressionskonstrukt
pMT21 abgeleitet worden ist, und am 3'-Ende vom kleinen-T-Intron des SV40
flankiert. Die Transgenexpression wurde von ungefähr 3,3 kb
der 5'-flankierenden
DNA der α-Myosin
schweren Kette der Ratte (die von B. Markham, Medical College of
Wisconsin, USA, erhalten wurde) gesteuert, und Polyadenylierungssequenzen
wurden von der kleinen-t-DNA des SV40 zur Verfügung gestellt.
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Die
Transgensequenzen wurden aus den prokaryotischen Vektorsequenzen
ausgeschnitten, in Agarosegelen gereinigt, und in den Pronukleus
fertilisierter Mäuseeier
von CBA X C57B1/6 (F1-Kreuzung)
Mäusen gemäß Standardtechniken
injiziert. Gründertiere
wurden mittels Southern Blot identifiziert und mit C57B1/6-Mäusen verpaart.
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5
unabhängige
transgene Linien wurden etabliert (Linien 131, 136, 138, 140 und
143) und die Herz-spezifische Expression der Transgen-mRNA wurde
mittels Ribonuklease (RNase)-Schutzanalyse
wie folgt bestätigt
(Daten nicht gezeigt). Die RNA wurde mittels des Guanidinium-Säure Phenol-Verfahrens
gereinigt. Vom 5'-Ende
des Transgens wurde eine Antisense-Ribosonde mittels des Promega
Riboprobe Kits (Promega, Madison, WI, USA) erzeugt und über die
Guanidinium-Säure
Phenol-Extraktion gefolgt von einer Isopropanol-Präzipitation
gereinigt. Die Sonde hybridisiert mit ungefähr 300 und 200 bp geschützten Fragmenten des
Transgens beziehungsweise der endogenen Myosin schwere Kette-mRNAs
der Maus. Eine Sonde mit 500 000 gezählten Ereignissen pro Minute
wurde mit 3 μg
RNA kombiniert und über
Nacht bei 55°C
in 86% Formamid, 2 mM EDTA; 0,433 M NaCl, 43 mM Pipes, pH 6,9 hybridisiert.
Die Proben wurden bei 37°C
für 1,5
Stunden mit 40 Einheiten TI-RNAase
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN, USA) und 0,5 μg RNAase
A (Boehringer Mannheim) in 0,5 ml 0,3 M NaCl, 30 mM Tris-HCl, pH
7,5, 50 μg/ml
Hefe tRNA verdaut. Der Verdau wurde durch den sequenziellen Zusatz
von 10 μl
20% SDS und 50 μl
Stop-Puffer (4 M Ammoniumacetat, 100 mM EDTA, 1 mg/ml Hefe tRNA)
abgestoppt. Die Proben wurden Phenol/Chloroform-extrahiert, Ethanol-präzipitiert, und
dann elektrophoretisch auf einem 5% Acrylamidgel unter denaturierenden
Bedingungen aufgetrennt. Langzeitexpositionen zeigten sehr geringe
Mengen der endogenen α-Myosin
schwere Kette der Maus in der Lunge, die Transgenexpression wurde
jedoch nur im Herzen nachgewiesen. Die Transgen-mRNA war in den Herzen
dieser Mäuse
abundant und war auf einem Niveau von 26-50% des endogenen Myosin
schwere Kette (der Maus)-Niveaus (nicht gezeigt).
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Beispiel 2
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Das
folgende Beispiel zeigt, dass die transgenen Mäuse der vorliegenden Erfindung
ein Modell für
familiäre,
hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) sind.
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Wenn
die transgenen Mäuse
der vorliegenden Erfindung als Modell für HCM wirken sollen, sollten
sie verschiedene phänotypische
Merkmale aufweisen, die man in den meisten Individuen mit der Krankheit
findet. Diese schließen
Myozyten-Hypertrophie, myozelluäre
Unordnung, interstitielle Fibrose, und die koronare Erkrankung kleiner
Gefäße ein.
Im Alter von 12-14 Wochen wurden Herzen von jeder transgenen Linie
auf Beweise für
diese Merkmale untersucht. Kurz zusammengefasst, es wurden Paraffinschnitte
von Herzen von Kontroll- und transgenen Mäusen mit Masson's Trichrome oder
Hämotoxilin/Eosin
angefärbt.
In allen Fällen waren
die Atria normal, aber im linken Ventrikel zeigte sich eine deutliche
kardiäre
Histopathologie. In einigen wenigen Tieren wurden im rechten Ventrikel
anormale Myozyten gesehen, aber der übermäßige Großteil der hypertrophierten
Zellen wurde im linken Ventrikel gefunden. Foci myozellulärer Unordnung
wurden im gesamten linken Ventrikel gefunden, begleitet von Beweisen
erhöhter
Matrixakkumulation. Herzen 5 Monate alter transgener Mäuse der
Linie 140 wurden in Plastikharz eingebettet und anormale Bereiche
innerhalb des linken Ventrikels in dicken Schnitten des in Plastik
eingebetteten Gewebes identifiziert. Von diesen Bereichen wurden dünne Schnitte
geschnitten, mit Uranyl-Acetat und Bleizitrat angefärbt und
unter dem Elektronenmikroskop untersucht. Myofibrilläre Unordnung
als auch Degeneration war offensichtlich. Wenn Gebiete mit myozellulärer Unordnung
identifiziert und dann auf Stufe des Elektronenmikroskops untersucht
wurden, wurden mehrere Anormalitäten
beobachtet. Degenerierende Myofibrillen, auffällige Kolagenablagerungen und
Z-Linie-Strömung
waren klar erkennbar. Es ist interessant, festzuhalten, dass schwer
geschädigte
Myozyten oft benachbart zu augenscheinlich normalen Zellen waren.
In diesen Fällen
fehlten intakte Myofibrillen nahe den interkalierten Scheiben, was
eine fehlende Kraftübertragung
zwischen den benachbarten Myozyten nahe legt. Die Elektronenmikrographien
der myozellulären
Unordnung (hierin nicht gezeigt) sind nahezu nicht von veröffentlichten
Mikrographien skelettaler Muskelbiopsien von menschlichen HCM-Patienten
zu unterscheiden.
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Die
koronare Erkrankung kleiner Gefäße, die
sich histopathologisch als Verdickung der medialen und intimalen
Schichten der kleinen Koronargefäße zeigt,
findet man in vielen Patienten mit HCM und liegt auch bei feliner
und porziner HCM vor.
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Anormale
Koronargefäße wurden
in den Herzen aller transgenen Mauslinien gefunden. Nicht alle Gefäße waren
hypertrophiert, was sich in der Anwesenheit normaler und anormaler
Gefäße innerhalb
desselben Tiers zeigte. Solche Heterogenität von Gefäß zu Gefäß sieht man auch im Menschen.
Die Expression der mutierten α-Myosin
schwere Kette wurde nicht in Geweben reich an glattem Muskel beispielsweise
Uterus nachgewiesen, was nahe legt, dass sie auch nicht in der glatten
Muskelschicht der koronaren Arterien exprimiert wird. Die Hypertrophie
des glatten Muskels, die man in kleinen Koronararterien sieht, ist
am wahrscheinlichsten das Ergebnis einer kompensatorischen Antwort
des Gefäßsystems
auf Herzmyozyten mit Dysfunktion. Während alle fünf Mauslinien
histopathologische Charakteristika der HCM aufwiesen, hatten auf
mikroskopischen Niveau zwei einen relativ milden und drei einen
recht starken Phänotyp.
Zwei transgene Linien (Linien 131 und 140) wurden als Beispiele
für milde
bzw. starke Phänotypen
ausgewählt
und für
die weitere Untersuchung zurückgehalten.
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Aktin
und Myosin findet man normalerweise in einem exakten Verhältnis im
Muskel und Veränderungen
dieser Stöchiometrie
können
tiefgreifende Wirkungen haben. Um zu bestimmen, ob die Expression
der mutanten Myosin schwere Kette die Stöchiometrie der kontraktilen
Proteine in diesen transgenen Mäusen
beeinträchtigte,
wurden Herzmyofibrillen von transgenen Mäusen zubereitet (Linien 131
und 140). Das Verhältnis von
Myosin zu Aktin wurde in diesen Zubereitungen mittel Densitometrie
bestimmt und mit den Herzmyofibrillen von Kontrollmäusen verglichen
(nicht gezeigt). Die Myosin/Aktin-Verhältnisse stellten sich als identisch
heraus, obwohl sehr geringe Veränderungen,
die durch die vorliegende Analyse nicht nachweisbar sind, nicht
ausgeschlossen werden können.
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Die
Menge an transgenem Protein in Herzhomogenaten von Kontrollmäusen, Mäusen der
Linie 131 und 140 wurde mittels SDS-Acrylamid-Gelelektrophorese
gefolgt von Immunblottens und Densitometrie wie im Folgenden beschrieben
bestimmt. Herzhomogenate oder Myofibrillen wurden auf 6%-igen SDS-Polyacrylamidgelen
nach Laemmli elektrophoretisch aufgetrennt. Die Elektrophorese wurde
so lange fortgesetzt bis die schweren Ketten von Myosin ungefähr 8 cm
durch ein 11 cm langes Trenngel gewandert waren. Der Immunblot wurde
mittels eines Anti-α-Myosin schwere Kette-monoklonalen
Antikörpers,
BAG5 (erhalten von Dr. S. Schiaffino, Padua, Italien) durchgeführt und
chemilumineszierende Bilder wurden mittels eines Molecular Dynamics
Laser-Densitometers quantifiziert.
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Acrylamidgele
wurden gefahren, die die Größenunterschiede
zwischen den mutierten und endogenen Wildtypspezies optimal darstellen.
Die Ergebnisse zeigten, dass das mutante Protein 10 bis 12% des
Gesamtmyosins in Linie 140 und 0,6-2,5% in Linie 12 umfasst. Egal
ob Herzhomogenate oder gereinigte Myofibrillen untersucht wurden,
es wurden identische Ergebnisse erhalten. Die niedrigen Konzentrationen
an mutantem Protein in Verbindung mit der offensichtlich normalen
Aktin/Myosin-Stöchiometrie
legen nahe, dass der schwere Phänotyp
aufgrund des dominanten Effekts der Mutante auftritt, so dass eine
relativ kleine Anzahl an mutanten Polypeptiden einen „Zug" auf die Sarkomerfunktion
ausübt.
Mit dieser Schlussfolgerung stimmen Befunde überein, das ein Gemisch von
mutanten (Arg403Gln) und Wildtypmyosinproteinen die Eigenschaften
der Mutante aufweist, so lange Wildtyp nicht mehr als 60% des Gemischs
ausmacht.
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Die
Gewichte der Vorhöfe,
des linken Ventrikels und des rechten Ventrikels wurden in gleichaltrigen transgenen
Mäusen
(12 Wochen alt und 8 Monate alt) bestimmt, wobei negative Geschwister
als Kontrollen dienten (Tabelle 1 und 2). Tabelle
1 zeigt, dass in einem Alter von 12 Wochen Linie 140 im Vergleich
zu Kontrollen signifikante Zuwächse
in der Masse des linken und des rechten Ventrikels aufwies (Weibchen:
linker Ventrikel (LV) 12%-iger Zuwachs, und rechter Ventrikel (RV)
14%-iger Zuwachs; Männchen:
LV 7%-iger Zuwachs und RV 9%iger Zuwachs), während kein Unterschied im Körpergewicht
oder in der Länge
der Tibia beobachtet werden konnte. Die Daten in Tabelle 1 wurden
unter Verwendung eines ungepaarten Student't-Test analysiert. p-Werte sind in der
Tabelle angezeigt. Die Herzhypertrophie in diesen Tieren wird begleitet
von erhöhten
Boten-Konzentrationen des atriellen natriuretischen Faktors (ANF)
und α-Skelett-Aktin,
zwei molekulare Marker von Herzhypertrophie. Tiere der Linie 131
wiesen keine signifikante Herzhypertrophie in diesem Alter auf.
Obwohl keine große
Anzahl an Tieren von den anderen drei Mauslinien für die Herzmassenmessungen untersucht
wurde, war jedes transgene Herz von jenen drei Linien in einem Alter
von 12 Wochen hypertroph. Obwohl die Linie 131 keine erhöhten Konzentrationen
an ANF und α-Skelett-Aktin
mRNAs aufwies, waren die Konzentrationen dieser molekularen Marker
der Hypertrophie signifikant weniger als in der Linie 140.
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Tabelle
1. Herzhypertrophie in transgenen Mäusen
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Die
molekulare genetische Analyse hat gezeigt, dass hypertrophe Kardiomyopathie
oft mit Mutationen in Genen assoziiert ist, die für kontraktile
Proteine kodieren. Das führte
zu der Hypothese, dass HCM eine Erkrankung der Sarkomere ist. Der
exakte Zusammenhang zwischen mutanten kontraktilen Proteinen und
dem Phänotyp
bleibt jedoch unklar. Die Charakterisierung der HCM-Pathogenese
auf zellulärem
und molekularem Niveau wird Informationen bereitstellen, die hilfreich
sind, um dieser Frage nachzugehen. Die vorliegenden Erfinder haben
fünf unabhängige transgene
Mauslinien mit Herz-spezifischer Expression einer mutanten Myosin schweren
Kette hergestellt. Wie bei humaner HCM, zeigen diese Tiermodelle
linksventrikuläre
Hypertrophie, Myozyten-Hypertrophie, myozelluläre Unordnung, Fibrose, und
Koronarerkrankungen kleiner Gefäße. Ausgehend
von diesen Befunden sind die transgenen Mäuse der vorliegenden Erfindung
ein gutes Modell für
HCM und ihre Analyse sorgt für
einen Einblick in die an der Entwicklung des Krankheits-Phänotyps beteiligten
Mechanismen.
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Es
ist klar, dass mutante kontraktile Proteine das anfängliche
Ergebnis der Entwicklung von HCM sind, aber Patienten sterben nicht
einfach als Ergebnis von Dysfunktion der Sarkomere. Ohne auf die
Theorie festgelegt zu sein, glauben die vorliegenden Erfinder, dass
Mutationen in der schweren Kette von β-Myosin, Herztroponin T, α-Tropomyosin,
und Herzmyosin-Bindeprotein
C einen pathogenen Weg auslösen,
der in einem gemeinsamen Phänotyp,
der hypertrophen Kardiomyopathie, resultiert. Die vorliegende Analyse
von HCM der Maus legt nahe, dass das Auftreten von histologischen
Anormalitäten
eines der „auslösenden" Ereignisse bei der
Entwicklung von HCM sein kann. Mäuse
sowohl der Linie 131 als auch der Linie 140 wiesen eine Herzhistopathologie
auf, während
eine erhöhte
Herzmasse nur in Linie 140 gesehen wird, was nahe legt, dass das Auftreten
von histologischen Anormalitäten
der Entwicklung von Hypertrophie vorausgeht. Ähnliche Beispiele für HCM ohne
Kammerhypertrophie sind für
die Patientenpopulation berichtet worden. Die ultrastrukturellen Anormalitäten, die
in diesen transgenen Mäusen
beobachtet werden, legen einen möglichen
Mechanismus für das „auslösende" Ereignis nahe. Die
Degenerierung von Myofibrillen an der Stelle ihrer Anlagerung an
die interkalierende Scheibe würde
in einer Myozyte resultieren, die nicht in der Lage ist, eine Kraft
auf ihren Nachbarn zu übertragen.
Diese „Lücke" in der Kraft-herstellenden
Maschinerie könnte
dann kompensatorische Reaktionen in dem Gewebe auslösen, beispielsweise
Umorientierung der umgebenden Myozyten (Unordnung) und Hypertrophie.
Daher könnten
geringe Expressionsniveaus eines stark dominant negativen mutanten
Proteins (beispielsweise wie in den vorliegenden transgenen Mäusen beobachtet)
tiefgreifende Effekte im Herz auslösen.
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Ohne
durch die Theorie gebunden zu sein, glauben die vorliegenden Erfinder,
dass es einen Schwellenwert der Dysfunktion für Sarkomere gibt, der, wenn
er überschritten
wird, eine stärkere
hypertrophe Reaktion auslöst.
Die Natur des mutanten Proteins, die auf den Muskel anfallende Arbeitsbelastung
sowie die Menge an mutantem Protein könnten alle bestimmen, wann
dieser Schwellenwert erreicht wird. Daher würde man für Individuen mit zwei Kopien
einer relativ gutartigen Mutation vorhersagen, dass sie einen schwereren
Phänotyp
aufweisen, als Familienmitglieder mit nur einer Kopie des mutanten
Gens, wie berichtet worden ist. Zusätzlich würde man für Mauslinien mit höherer (Linie
140) oder geringerer (Linie 131) Expression einer mutanten Myosin
schwere Kette vorhersagen, dass sie stärkere oder mildere Phänotypen
aufweisen, wie durch die Daten hierin gezeigt wurde.
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Beispiel 3
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Das
folgende Beispiel zeigt, dass ältere
männliche
transgene Mäuse
der vorliegenden Erfindung Modell für kongestive Herzinsuffizienz
sind.
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Wie
oben in Beispiel 2 beschrieben, wurden die Gewichte für die linken
Ventrikel für
gleichaltrige transgene Mäuse
und ihre negativen Geschwistern des gleichen Wurfes bestimmt und
auf die Länge
ihrer Tibia normalisiert. Im Alter von 8 Monaten war der Grad an
linksventrikulärer
Hypertrophie, den man in Weibchen der Linie 140 sieht, mehr als
verdoppelt auf 32%. Diese Veränderungen
waren für
das absolute Gewicht der linken Ventrikel (12-32%) oder bei den
Ventrikelgewichten offensichtlich, wenn sie gegen die Länge der
Tibia normalisiert wurden (12-28%). Im Gegensatz dazu fehlte im
Alter von 8 Monaten dem durchschnittlichen Herzgewicht von Männchen der
Linie 140, obwohl es immer noch leicht höher lag als das von Kontrollen,
jegliche statistische Signifikanz (p > 0,1). Es gibt eine extreme Variabilität für Herz-
und Körpergrößen, die
man in älteren männlichen
Mäusen
sieht (sowohl Kontrolle als auch Transgen). Eine grobe Untersuchung
von Formaldehyd-fixierter Herzen zeigte jedoch, dass die Herzen
der Linie 140 insgesamt Ausmaße
hatten, die viel größer waren
als die der Kontrollen (Daten nicht gezeigt).
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Mit
Formaldehyd fixierte Herzen, sowohl der Kontrolle als auch der transgenen
Linie 140, wurden axial mittels eines Einschnitts durch die vordere
Fläche
des linken Ventrikels halbiert. Die zwei Hälften des Herzens wurden aufgespreizt,
um die linksventrikuläre
Höhle zu öffnen. In
dieser Position sind die Vorhöfe
hinter den zwei Hälften
des Herzens verborgen, die linksventrikuläre freie Wand liegt distal
und die rechtsventrikuläre freie
Wand liegt medial zur Ventrikelachse. Diese Gruppe (d. h. ältere männliche
Mäuse der
Linie 140) wiesen eine signifikante Kammerdilation auf Im Kontrollherzen
hatte die linksventrikuläre
Höhle eine
normale halbmondförmige
Gestalt (7 von 7 untersuchten Herzen), während in allen 8 Monaten alten
Männchen
der Linie 140 (5 untersuchte Herzen) die linksventrikuläre Höhle dilatiert
und mandelförmig
war.
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Insgesamt
wiesen in der Linie 140 ältere
männliche
und weibliche Mäuse
unterschiedliche Phänotypen
auf. Während
die Herzhypertrophie in älteren
weiblichen Tieren verstärkt
war, wiesen männliche
Mäuse der
Linie 140 signifikante Dilatation des linken Ventrikels auf. Obwohl
geschlechtsspezifische Unterschiede im HCM-Phänotyp nicht für Menschen
berichtet worden sind, ist eine klinische Heterogenität ein Merkmal
dieser Erkrankung. Zusätzlich
weisen HCM-Patienten
oft eine fortschreitende Wandverdünnung oder eine relative ventrikuläre Dilation
mit zunehmendem Alter auf, was kongestive Herzinsuffizienz anzeigt.
Die Entwicklung ventrikulärer
Dilation, die zur Herzinsuffizienz im Endstadium führt (d.
h. kongestive Herzinsuffizienz), ist auch für Familien berichtet worden,
wo das primäre
Endergebnis der Erkrankung plötzlicher
Herztod ist. Die Entwicklung geschlechtsspezifischer Phänotypen
in Tieren der Linie 140 stellt ein zufälliges Werkzeug zur Verfügung, um
die Faktoren, die zum klinischen Verlauf kongestiver Herzinsuffizienz
beitragen sowie die molekularen Mechanismen, die zu dilatierter
Kardiomyopathie führen,
zu entschlüsseln.
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Beispiel 4
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Das
folgende Beispiel zeigt, dass die transgene Maus der vorliegenden
Erfindung ein Modell für
hypertrophe Kardiomyopathie ist, und dass ältere, männliche transgene Mäuse der
vorliegenden Erfindung Modelle für
kongestive Herzinsuffizienz sind, die Dilatation, Wandverdünnung und
systolische Dysfunktion aufweisen.
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Transgene
Mäuse der
vorliegenden Erfindung, die Merkmale humaner HCM aufweisen, einschließlich Myozytenhypertrophie,
myozelluläre
Unordnung, anormal kleine intramurale Koronararterien und signifikante LVH,
wurden mit der Zeit unter Verwendung von Echokardiographie getestet.
Im Alter von 3 Monaten hatten sowohl männliche als auch weibliche
transgene Mäuse
signifikante septale Hypertrophie (IVS = 1,19 mm gegenüber 0,85
mm in Kontrollen) mit erhaltener systolischer Funktion (%FS = 54
gegenüber
53) und Kammerausmaßen
(LVEDD = 2,48 mm gegenüber
2,66 mm). Im Alter von 10 – 12
Monaten zeigten Weibchen progressive Hypertrophie und normale %FS.
10 bis 12 Monate alte Männchen
hatten jedoch Kammerdilation (LVEDD = 3,48 mm), Hypertrophieverlust
(NS = 0,92 mm) und reduzierte systolische Funktion (%FS = 36) entwickelt.
Insgesamt weist ein genetisches Mausmodell, das entwickelt wurde,
um hypertrophe Kardiomyopathie zu untersuchen, einen unerwarteten
geschlechtsspezifischen Unterschied in der phänotypischen Expression von
Symptomen kongestiver Herzinsuffizienz mit dem Alter auf. Dieser
Verlauf spiegelt den Verlauf von Hypertrophie, die zu kongestiver
Herzinsuffizienz in älteren
Menschen mit Aortastenose führt,
wie mittels serieller Echokardiographie dokumentiert wurde.
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Während verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben worden sind, ist
offensichtlich, dass Modifikationen und Anpassungen jener Ausführungsformen
dem Fachmann einfallen werden. Es versteht sich jedoch von selbst,
dass solche Modifikationen und Anpassungen innerhalb des Rahmens
der vorliegenden Erfindung liegen, wie sie in den folgenden Ansprüchen dargelegt
sind.