DE69734353T2 - Verfahren zum Formen von SCHOKOLADE MIT SICHTBAREM DESIGN - Google Patents
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Description
- HINTERGRUND DER ERFINDUNG
- 1. Gebiet der Erfindung
- DIE VORLIEGENDE ERFINDUNG betrifft ein verbessertes Schokoladenprodukt und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
- Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Herstellen eines Schokoladenprodukts, auf dem Buchstaben oder andere Designs ausgebildet sind, die aus andersfarbiger Schokolade oder einem andersfarbigen schokoladenähnlichem Material als das übrige Schokoladenprodukt bestehen.
- Der Begriff „Schokoladenmaterial" beinhaltet in der gesamten Beschreibung Schokolade, schokoladenähnliches Material und Schokoladenersatz, z. B. Johannisbrot.
- 2. Stand der Technik
- AU-B-66814/86 (583969 (GARRY JOHN GREEN) offenbart ein Verfahren zum Formen eines Schokoladenprodukts, wobei auf dem Schokoladenprodukt ein dünnes, erhabenes Design ausgebildet ist, das von anderer Farbe als das übrige Schokoladenprodukt ist.
- Zwar kann mithilfe des in der Beschreibung offenbarten Verfahrens ein aus Schokolade gebildetes Design einer Farbe mit hoher Genauigkeit auf eine Schokolade einer zweiten Farbe übertragen werden, in der Praxis unterliegt das Verfahren jedoch einer Reihe praktischer Einschränkungen.
- In der Praxis werden die Muster oder Designs (z. B. bis zu einer Anzahl von 36) in eine Formplatte eingraviert. Schokolade einer ersten Farbe wird auf die Formplatte aufgebracht und beispielsweise mit einem Kunststoffspachtel über die Platte verteilt, so dass die Formaussparungen gefüllt werden, und überschüssige Schokolade wird z. B. mit einem Papiertuch von der freiliegenden Oberfläche der Formplatte gewischt. Eine Schicht Schokolade einer zweiten Farbe wird von Hand über die Formplatte verteilt, beispielsweise unter Verwendung eines Spachtels. Die Formplatte wird geschüttelt, um Luftblasen zu entfernen, und in ein Kühlgerät gestellt, beispielsweise für 10 Minuten. Sobald die Schokolade fest geworden ist, wird das Schokoladenprodukt aus der Formplatte gelöst und unter Verwendung eines Messers, das an einer Vorlage geführt wird, in Quadrate geschnitten, wobei die Vorlage über die freiliegende Oberfläche des Schokoladenprodukts gelegt wird, welche das Design aufweist.
- PAJ, Band. 12, Nr. 410, C-540, S. 85 und JP,A,63 148 933 (AKUTAGAWA SEIKA KK) vom 21. Juni 1988 offenbart einen Prozess zum Erhalt einer Dekorschokolade unterschiedlicher Farbe, bei dem eine untere Form und eine obere Form aus Polycarbonatharz verwendet werden. USA-4 778 683 und US-A-4 832 966 offenbaren Laser-Eingravierungstechniken.
- Das oben genannte Verfahren birgt folgende praktische Probleme:
- a) Die tatsächliche Dicke sowie Abweichungen in der Dicke des aus der zweiten farbigen Schokolade geformten Schokoladenprodukts hängen allein von der Geschicklichkeit des Ausführenden ab.
- b) Das Schneiden der Schokoladenprodukte aus der festen Schokoladenplatte ist aufwändig, da die Vorlage auf die Schokoladenplatte gelegt werden muss, um beispielsweise die Schnitte in horizontaler Richtung vorzunehmen, und anschließend um 90° gedreht werden muss, um die Schnitte in vertikaler Richtung vorzunehmen.
- c) Die Position des Designs auf den Schokoladenprodukten variiert je nachdem, wie die Schneidevorlage auf der Schokoladenplatte platziert wird. Und:
- d) Die Ecken der Schokoladenprodukte splittern und bruchempfindlich, wenn die Produkte aus der Schokoladenplatte geschnitten werden.
- Eine Ausschussrate von 50% ist nicht ungewöhnlich. Zwar kann die Schokolade geschmolzen und wieder verwendet werden, die Arbeitszeit des Ausführenden kann jedoch nicht ersetzt werden, so dass die Produktivität vergleichsweise gering ist.
- KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
- Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens, bei dem die oben genannten Nachteile behoben oder zumindest gemindert werden.
- Ein bevorzugtes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens, bei dem die Schokoladenprodukte leicht in eine oder mehrere zuvor ausgewählte Formen geformt werden können.
- Ein weiteres bevorzugtes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens, das in geringerem Maße von der Geschicklichkeit des Ausführenden abhängig ist.
- Weitere bevorzugte Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich.
- Das Verfahren und die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung werden in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 5 offenbart. Unterschiedliche Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen 2, 3 und 4 definiert.
- Die Mehrzahl identischer Muster (z. B. 36 Stück) wird vorzugsweise durch computergesteuertes Eingravieren in die erste Formplatte eingraviert.
- Die erste Formplatte und zweite Formplatte bestehen vorzugsweise aus einem nachgiebiger Kunststoffmaterial.
- Vorzugsweise ist die erste oder zweite Farbe weiß oder cremefarben, und die andere Farbe ist Braun.
- Die zweite Formplatte ist vorzugsweise flexibel.
- Die Seitenwand der Formaussparung in der zweiten Formplatte ist vorzugsweise schräg oder abgeschrägt ausgebildet, so dass ein Schokoladenprodukt einfach aus der zweiten Formplatte herausgelöst werden kann.
- Die Formaussparungen können in der Draufsicht quadratisch, rechteckig, elliptisch, rund, herzförmig oder fächerförmig sein oder eine beliebige andere regelmäßige oder unregelmäßige Form aufweisen.
- KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Um die Erfindung vollständig zu erläutern, wird im Anschluss eine bevorzugte Ausführungsform anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben, wobei:
-
1 eine perspektivische Ansicht der computergesteuerten Lasergravur der ersten Formplatte darstellt; -
2 eine seitliche Schnittansicht der ersten Formplatte entlang der Schnittlinie 2-2 von1 darstellt; -
3 und4 seitliche Schnittansichten der ersten Schokoladenfarbe, die in die erste Formplatte eingebracht wird, darstellt; -
5 eine isometrische Ansicht der ersten und zweiten Formplatte in Explosionsdarstellung Sicht wiedergibt; -
6 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 6-6 der5 darstellt, die das Formen eines Schokoladenprodukts gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt; und -
7 eine perspektivische Ansicht des Schokoladenprodukts nach dem Herauslösen aus den Formplatten darstellt. - DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
- Die erste Formplatte
10 weist ein eingraviertes Design11 auf, das beispielsweise mit einer computergesteuerten Gravurmaschine100 in regelmäßiger Anordnung auf die Oberfläche12 der ersten Formplatte10 (siehe1 und2 ) eingraviert wurde. Die erste Formplatte10 kann aus gravurgeeignetem Kunststofflaminat gebildet sein. - Die Gravurmaschine
100 weist eine Lasereinheit101 auf, wobei das durch Laserstrahl102 geschnittene Muster von einem Computerprogramm in einem Computer103 gesteuert wird. - Die zweite Formplatte
20 (siehe5 ) ist aus einer Silikongummiplatte mit einer Dicke von beispielsweise 2, 3, 4 oder 6 mm gebildet, wobei die Dicke der Platte die Dicke des Schokoladenprodukts bestimmt. Eine geeignete Silikongummiplatte wird unter dem Handelsnamen ELASTOSIL RTV von Wacker Chemie unter der Artikelnummer M4642 vertrieben. (Bei einer weiteren Ausführungsform besteht die zweite Formplatte20 aus Polyurethan oder einem anderen inerten Kunststoffmaterial.) - Eine Formaussparung
21 erstreckt sich über die zweite Formplatte20 und weist in dieser Ausführungsform eine im Wesentlichen elliptische Form sowie eine schräge Seitenwand22 auf. Wie festgestellt wird, ist die Formaussparung21 beim Aufbringen der zweiten Formplatte20 auf die erste Formplatte10 zum eingravierten Muster11 hin geöffnet. - Geeignete Zapfen-/Loch-Kombinationen
22 ,13 können an den Ecken der Formplatten10 ,20 vorgesehen werden, um die genaue Ausrichtung der beiden Platten zueinander sicherzustellen. - Anderenfalls können die physikalischen Eigenschaften der Kunststoffmaterialien der beiden Formplatten
10 ,20 sicherstellen, dass die Formplatten verrutschsicher miteinander in Kontakt gebracht werden. - Zur Herstellung des Schokoladenprodukts
50 wird die Schokolade der ersten Farbe30 beispielsweise mit einem Kunststoffspachtel60 über das eingravierte Design11 auf der Oberfläche12 der ersten Formplatte10 verteilt und in das eingravierte Muster11 gedrückt (siehe3 ). - Anschließend wird überschüssige Schokolade mit dem Spachtel
60 von der Oberfläche12 entfernt (siehe4 ). - Die zweite Formplatte
20 wird dann so auf der ersten Formplatte10 ausgerichtet, dass die Schokolade der ersten Farbe30 zur Formaussparung21 (siehe5 ) hin frei liegt. Anschließend wird Schokolade der zweiten Farbe40 in die Formaussparung21 eingebracht, um die Aussparung zu füllen. Die Formplatten10 ,12 können dabei leicht geklopft werden, um eingeschlossene Luftblasen freizugeben. - Die Formplatten
10 ,20 und die Schokolade30 ,40 werden beispielsweise 10 Minuten lang in ein Kühlgerät gestellt, bis die Schokolade30 ,40 fest geworden ist. Die zweite Formplatte20 wird von der ersten Formplatte10 getrennt, und das Schokoladenprodukt50 wird aus der Formaussparung21 herausgelöst. - Durch Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden gegenüber dem in AU-B-6681 14/86 offenbarten Verfahren folgende Vorteile erzielt:
- (1)
Verschiedene Formen des Schokoladenprodukts
50 können leicht hergestellt werden, und die Formen sind leicht reproduzierbar. - (2) Die Dicke der Schokolade der zweiten Farbe
40 wird durch die Dicke der zweiten Formplatte20 bestimmt, und die zweite Formplatte20 kann aus geeigneten Kunststoffplatten in unterschiedlicher Dicke hergestellt werden. - (3) Die Kanten des Schokoladenprodukts
50 sind genau geformt und weniger anfällig für Beschädigungen. - (4) Das Design der Schokolade der ersten Farbe
30 wird genauer auf die Schokolade der zweiten Farbe40 aufgebracht, wobei diese Genauigkeit leichter erreicht wird. - (5) Da keine Schneidevorlage auf die Oberfläche des Schokoladenprodukts
50 aufgelegt wird, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass das Design auf dieser Oberfläche beschädigt wird. - (6) Die geformten Kanten des Schokoladenprodukts
50 gewährleisten, dass keine überschüssige Schokolade von den Kanten entfernt werden muss, und das Schokoladenprodukt50 kann sofort verpackt werden. - (7) Die glatten Kanten
22 der Formaussparung21 gewährleisten ein einfaches, sauberes Herauslösen des Schokoladenprodukts aus der zweiten Formplatte20 . - (8) Das ästhetische
Erscheinungsbild des fertigen Schokoladenprodukts
50 wurde verbessert. - (9) Die Herstellung der Schokolade verlangt den Ausführenden weniger Geschicklichkeit ab. Und:
- (10) Die Produktivität wird deutlich erhöht.
Claims (5)
- Ein Verfahren zum Formen eines Schokoladenprodukts, das Schokoladenmaterial, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Schokolade, schokoladenähnlichem Material und Schokoladenersatz, aufweist, wobei auf dem Schokoladenprodukt ein dünnes, erhabenes Design ausgebildet ist, das von anderer Farbe ist als das übrige Schokoladenprodukt, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Eingravieren einer Mehrzahl identischer Muster (
11 ) in eine erste Formplatte (10 ), wobei Jedes Muster ein Spiegelbild des gewünschten Designs auf dem Produkt ist; Einbringen von ausreichend flüssigem Schokoladenmaterial einer ersten Farbe in die eingravierten Muster (11 ), um zumindest die eingravierten Muster (11 ) zu füllen; Entfernen von überschüssigem Material der ersten Farbe von der ersten Formplatte (10 ); Anordnen einer zweiten Formplatte (20 ) auf der ersten Formplatte (10 ), wobei in der zweiten Formplatte (20 ) eine Mehrzahl von Formaussparungen (21 ) mit vorab ausgewählter Form ausgebildet sind, wobei die Formaussparungen (21 ) genau auf die eingravierten Muster (11 ) in der ersten Formplatte (10 ) ausgerichtet sind; Einbringen flüssigen Schokoladenmaterials einer zweiten Farbe in die Farmaussparungen (21 ), um das Schokoladenmaterial der ersten Farbe zu bedecken; Abkühlen beider Schokoladenmaterialien in den Formplatten (10 ,20 ), um sie zu verfestigen und miteinander zu verbinden; Entnehmen des resultierenden, so geformten Schokoladenprodukts aus den Formplatten (10 ,20 ); gekennzeichnet durch: Formen der eingravierten Muster (11 ) in der ersten Formplatte (10 ) durch computerunterstütztes Lasergravieren eines gravurgeeigneten Kunststofflaminats; und Formen der zweiten Formplatte (20 ) aus Silikongummi oder Polyurethan und Anordnen der zweiten Formplatte (20 ) auf der ersten Formplatte (10 ), so dass ein verrtschsicherer Kontakt besteht. - Ein Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass: die erste oder die zweite Farbe eine weiße oder cremefarbene Farbe ist und die andere Farbe Braun ist.
- Ein Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass: die Formaussparungen (
21 ) in der zweiten Fomplatte (20 ) eine schräge oder abgeschrägte Seitenwand haben, damit das Schokoladenprodukt leicht aus der zweiten Formplatte (20 ) herausgelöst werden kann. - Ein Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass: die Formaussparungen (
21 ) in der Draufsicht quadratisch, rechteckig, elliptisch, kreisförmig, herzförmig oder fächerförmig sind oder eins andere regelmäßige oder unregelmäßige Form haben. - Eine Vorrichtung zur Herstellung eines Schokoladenprodukts, auf dem ein dünnes, erhabenes Design ausgebildet ist, das von anderer Farbe ist als das übrige Schokoladenprodukt, wobei die Vorrichtung einschließt: eine erste Formplatte (
10 ) aus gravurgeeignetem Kunststofflaminat, die so angepasst ist, dass auf einer Oberseite (12 ) derselben eine Mehrzahl identischer Muster (11 ) eingraviert ist, wobei jedes Muster ein Spiegelbild des Designs ist; eine computergesteuerte Lasergravurmaschine (100 ), die so bedienbar ist, dass sie die Muster (11 ) in die erste Formplatte (10 ) eingraviert; und eine zweite Formplatte (20 ) aus Silikongummi oder Polyurethan, in der eine Mehrzahl von Formaussparungen (21 ) mit vorab ausgewählter Form zur Ausrichtung auf die eingravierten Muster (11 ) ausgebildet ist, so angeordnet dass: die Gravurmaschine (100 ) die Muster (11 ) in die Oberseite (12 ) der ersten Formplatte (10 ) eingraviert; die zweite Formplatte (20 ) verrutschsicher auf der ersten Formplatte (10 ) angeordnet wird, wobei die Formaussparungen (21 ) genau auf die eingravierten Muster (11 ) ausgerichtet sind, nachdem Schokolade der anderen Farbe in die eingravierten Muster (11 ) eingebracht wurde; und die erste und die zweite Formplatte (10 ,20 ) voneinander getrennt werden, nachdem die Schokolade des übrigen Schokoladenprodukts in die Formaussparungen (21 ) eingebracht und das Schokoladenprodukt abgekühlt wurde.
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