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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine antistatische aromatische Polyimidfolie.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere eine aromatische
Polyimidfolie mit verbesserten antistatischen Eigenschaften, während eine
gute Wärmebeständigkeit
und mechanische Eigenschaften aufrechterhalten werden, die durch
Inkorporation von elektrisch leitfähigen, mit Antimon-Zinnoxid
beschichteten Siliciumdioxidpartikeln in die Polyimid-Polymermatrix
erhalten wird.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Polymerfolien,
einschließlich
aromatischer Polyimidfolien, weisen eine deutliche Neigung zur Bildung von
statischer Elektrizität
auf, die unerwünschterweise
Staub und Schmutz auf die Folienoberfläche anzieht. Außerdem kann
aufgrund dieser akkumulierten statischen Elektrizität elektrischer
Schock auftreten. Die Gleiteigenschaften der Folie sind auch reduziert,
was sich auf die Laufeigenschaften auswirkt und Probleme bei der
Folienhandhabung hervorruft.
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Zur
Lösung
dieser Probleme wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet, um der Polymerfolie
antistatische Eigenschaften zu verleihen, wie zum Beispiel das Zufügen oder
das Beschichten eines leitfähigen Materials,
wie zum Beispiel Ruß,
auf die Folie oder durch Inkorporation eines Antistatikums in oder
Beschichtung auf die Folie. EP 0413298-A offenbart ein elektrisch
leitfähiges
Polyimid, umfassend einen leitfähigen
Füller
aus Ruß und
Graphit.
JP 01 312268A offenbart
ein Führungssieb,
umfassend Polyimidharz. Das Polyimidharz umfasst einen elektrisch
leitfähigen
Füller.
Diese Verfahren weisen jedoch schwerwiegende Nachteile auf. Im ersten
Fall muss der Folie gewöhnlich
eine große
Menge des leitfähigen
Materials, wie zum Beispiel Ruß,
zugefügt
werden, um die erforderlichen antistatischen Eigenschaften zu erhalten.
Die resultierenden Folien sind von unerwünscht schwarzer Farbe und neigen
zur reduzierten mechanischen Festigkeit, wodurch der kommerzielle
Wert gefährdet
wird. Die mit Ruß gefüllten Beschichtungen
weisen überdies
eine Neigung zum Abrutschen und dadurch zur Kontamination ihrer
Umgebungen mit schwarzem, leitfähigem
Debris auf.
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Im
letzteren Fall sind übliche
Antistatika in der Regel von organischer Beschaffenheit und werden
bei den erhöhten
Temperaturen von 400°C
oder darüber,
die zur Umwandlung des Polyamidsäure-Präkursors
in das Polyimid erforderlich sind, leicht abgebaut und sind kaum
fähig,
der Folie die erforderlichen antistatischen Eigenschaften bereitzustellen.
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US-Patente
Nr. 4,373,013 und 4,452,830 offenbaren ein elektrisch leitfähiges Pulver
mit einer Struktur, umfassend Titanoxidpartikel, die mit einer Schicht
aus Antimon-enthaltendem Zinnoxid beschichtet sind, die zum Bilden
der elektrisch leitfähigen
Schichten von elektro- und thermosensitivem Papier und zur Verwendung als
ein Antistatikum in Harzfolien geeignet sind.
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Das
Japanische Patent Nr. SHO 63 (1988) – 20342 offenbart elektrisch
leitfähige
Glimmerpartikel, die mit einem Zinnoxid-Antimonoxid-Gemisch beschichtet
sind.
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US 5,236,737 ,
US 5,114,756 ,
US 5,068,063 und
US 5,091,229 offenbaren elektrisch
leitfähige
Partikel umfassend Siliciumdioxid, das mit Antimon enthaltendem
Zinnoxid beschichtet ist.
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Die
erfindungsgemäße aromatische
Polyimidfolie ist frei von den vorstehend erwähnten Nachteilen und stellt
verbesserte antistatische Eigenschaften bereit. In einer bevorzugten
Ausführungsform,
werden diese verbesserten antistatischen Eigenschaften sogar aufrechterhalten,
wenn das Verfahren zum Herstellen der Folie eine Wärmebehandlung
bei hoher Temperatur in der Größenordnung
von 400°C
oder darüber
erforderlich macht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wird erfindungsgemäß eine antistatische
aromatische Polyimidfolie bereitgestellt, umfassend eine aromatische
Polyimidfolie, die darin dispergiert von 14 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Polyimids, elektrisch leitfähige Siliciumdioxidpartikel
aufweist, die mit einer Schicht aus Antimon enthaltendem Zinnoxid beschichtet
sind, worin die Antimonmenge im Bereich von 1 bis 20 Gew.-% des
Zinnoxids liegt, um einen spezifischen Oberflächenwiderstand von 104 bis 1012 Ohm/Quadrat
bereitzustellen.
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Die
erfindungsgemäße antistatische
aromatische Polyimidfolie weist ausgezeichnete antistatische Eigenschaften
(einen spezifischen Oberflächenwiderstand
von 104 bis 1012 Ohm/Quadrat)
auf, selbst nachdem sie einer Wärmebehandlung
bei hohen Temperaturen von 400°C
oder darüber,
z.B. 5 Minuten bei 400°C,
unterzogen wird, während
sie ihre gute Wärmebeständigkeit
und mechanischen Eigenschaften aufrechterhält.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist eine antistatische Polymer-Zusammensetzung,
die ein aromatisches Polyimid-Matrixpolymer und ein elektrisch leitfähiges Füllermaterial
bereitstellt, das in das Polyimid-Matrixpolymer in einer Menge inkorporiert
wird, die zur Bereitstellung der Polymer-Zusammensetzung mit einer elektrischen
Leitfähigkeit
von 104 bis 1012 Ohm/Quadrat
fähig ist.
Das elektrisch leitfähige
Füllermaterial stellt
intrinsisch Siliciumdioxidpartikel dar, die mit einer leitfähigen Schicht
aus Antimon enthaltendem Zinnoxid beschichtet sind. Diese bevorzugten
Zusammensetzungen sind zum Beispiel zur Anfertigung von Druckerriemen
für Kopiergeräte, Space-Decken
und flexiblen Schaltungen geeignet. Die relativ hohe dielektrische
Konstante der höher
beladenen Folien macht sie außerdem
als Kondensatorsubstrate geeignet.
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Die
erfindungsgemäßen antistatischen
Polymer-Zusammensetzungen werden durch Inkorporation der Siliciumdioxidpartikel,
die mit Antimon enthaltendem Zinnoxid beschichtet sind, in ein aromatisches
Polyimid-Matrixpolymer oder -Vorpolymer zur Bereitstellung einer
elektrisch leitfähigen
Polymer-Zusammensetzung
hergestellt. Der Durchschnittsfachmann wird erkennen, dass die Inkorporation
der beschichteten Silciumdioxid-Partikel in das aromatische Polyimid-Matrixpolymer,
abhängig
von der Beschaffenheit des aromatischen Polyimid-Matrixpolymers
und der beabsichtigten Applikation der antistatischen Polymer-Zusammensetzung, durch
jedwede Anzahl an Verfahren erreicht werden kann. Im Allgemeinen
werden die elektrisch leitfähigen Silciumdioxidpartikel,
die mit Antimon enthaltendem Zinnoxid beschichtetet sind, in das
Polyimid-Matrixpolymer oder -Vorpolymer vor dem endgültigen Härten des
Polymers oder Vorpolymers inkorporiert. Beispielhafte erfindungsgemäße antistatische
Polyimid-Polymer-Zusammensetzungen
schließen
von ca. 14 Gew.-% bis ca. 50 Gew.-% der Siliciumdioxidpartikel,
die mit Antimon enthaltendem Zinnoxid beschichtetet sind, ein.
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Das
als das erfindungsgemäße Matrixpolymer
verwendete aromatische Polyimid kann mittels eines bekannten Verfahrens,
das eine aromatische Diaminkomponente und eine aromatische Tetracarbonsäure-Komponente einsetzt,
hergestellt werden. So werden zum Beispiel die aromatische Diaminkomponente
und die aromatische Tetracarbonsäure-Komponente
polymerisiert, bevorzugt in weitgehend äquimolaren Mengen, in einem
organischen polaren Lösungsmittel
zur Herstellung einer organischen polaren Lösungsmittel-Lösung aus
einer aromatischen Polyamidsäure,
und daran anschließend
wird die aromatische Polyamidsäure
in der Lösung
zur Herstellung eines aromatischen Polyimids imidisiert.
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Beispiele
aromatischer Diaminkomponenten schließen folgende ein: Benzendiamine,
wie zum Beispiel 1,4-Diaminobenzen, 1,3-Diaminobenzen und 1,2-Diaminobenzen,
Diphenyl(thio)etherdiamine, wie zum Beispiel 4,4'-Diaminodiphenylether, 3,4'-Diaminodiphenylether,
3,3'-Diaminodiphenylether,
1,3-Bis(4-aminophenoxy)-benzen, 1,4-Bis(4-aminophenoxy)-benzen,
1,2-Bis(4-aminophenoxy)benzen und 4,4'-Diaminodiphenylthioether, Benzophenondiamine,
wie zum Beispiel 3,3'-Diaminobenzophenon
und 4,4'-Diaminobenzophenon,
Diphenylphosphindiamine, wie zum Beispiel 3,3'-Diaminodiphenylphosphin und 4,4'-Diaminodiphenylphosphin,
Diphenylalkylendiamine, wie zum Beispiel 3,3'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diaminodiphenylmethan,
3,3'-Diaminodiphenylpropan
und 4,4'-Diaminodiphenylpropan,
Diphenylsulfiddiamine, wie zum Beispiel 3,3'-Diaminodiphenylsulfid und 4,4'-Diaminodiphenylsulfid,
Diphenylsulfondiamine, wie zum Beispiel 3,3'-Diaminodiphenylsulfon und 4,4'-Diaminodiphenylsulfon
und Benzidine, wie zum Beispiel Benzidin und 3,3'-Dimethylbenzidin.
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Diese
aromatischen Diamine können
allein oder in Kombination verwendet werden. Ein bevorzugtes aromatisches
Diamin zur erfindungsgemäßen Verwendung
ist 4,4'-Diaminophenylether.
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Als
die aromatische Tetracarbonsäure-Komponente
können
aromatische Tetracarbonsäuren,
Säureanhydride
davon, Salze davon und Ester davon erwähnt werden. Beispiele der aromatischen
Tetracarbonsäuren
schließen
folgende ein: 3,3',4,4'-Biphenyltetracarbonsäure, 2,3,3',4'-Biphenyltetracarbonsäure, Pyromellithsäure, 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäure, 2,2-Bis(3,4-dicarboxyphenyl)propan,
Bis(3,4-dicarboxyphenyl)methan, Bis(3,4-dicarboxyphenyl)ether, Bis(3,4-dicarboxyphenyl)thioether,
Bis(3,4-dicarboxylphenyl)phosphin und Bis(3,4-dicarboxylphenyl)sulfon.
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Diese
aromatischen Tetracarbonsäure-Komponenten
können
allein oder in Kombination verwendet werden. Bevorzugt ist ein aromatisches
Tetracarbonsäuredianhydrid,
und insbesondere bevorzugt sind Pyromellithdianhydrid und Bis(3,4-dicarboxyphenyl)ether-Dianhydrid.
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Als
das in der Polymerisationsreaktion einsetzbare organische polare
Lösungsmittel
können
Lösungsmittel
erwähnt
werden, die zur homogenen Auflösung
der Monomere (der aromatischen Diaminkomponente und aromatischen
Tetracarbonsäure-Komponente),
einem durch die Monomere (der aromatischen Diaminkomponente und
aromatischen Tetracarbonsäure-Komponente)
hergestellten Oligomer oder einer Polyamidsäure mit niedrigem Molekulargewicht
fähig ist.
Beispiele solcher organischen polaren Lösungsmittel schließen Amid-Lösungsmittel,
wie zum Beispiel N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N-Methyl-2-pynolidin, N-Methylcaprolactam,
Dimethylsulfoxid, Hexamethylsulfolamid, Dimethylsulfon, Tetramethylensulfon,
Dimethyltetramethylensulfon, Ethylenglycol und Tetramethylharnstoff
ein. Diese organischen polaren Lösungsmittel können in
Kombination mit anderen Lösungsmitteln,
wie zum Beispiel Benzen, Toluen, Benzonitril, Xylen und Dioxan verwendet
werden.
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Der
Gehalt der aromatischen Polyamidsäure in der wie vorstehend hergestellten
organischen polaren Lösungsmittel-Lösung liegt
bevorzugt im Bereich von 5 bis 40 Gew.-%, bevorzugter im Bereich
von 30 bis 40 Gew.-%. Die aromatische Polyamidsäure weist bevorzugt eine logarithmische
Viskosität
(gemessen bei 30°C, Konzentration
von 0,5 g/100 ml Lösungsmittel)
von nicht weniger als 0,1, bevorzugter nicht weniger als 0,2 auf.
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Beim
erfindungsgemäß verwendeten
Antistatikum handelt es sich um elektrisch leitfähige Partikel, die der aromatischen
Polyimidfolie statische dissipative Eigenschaften verleihen. Die
elektrisch leitfähigen
Partikel werden wie im US-Patent Nr. 5,236,737 beschrieben hergestellt.
Die elektrisch leitfähigen
Partikel sind Partikel von Mikrongröße einer Oberfläche aus
Siliciumdioxid-enthaltendem Material, die mit Antimon-enthaltenden Zinnoxid-Kristalliten
beschichtet sind, worin der Antimongehalt im Bereich von ca. 1 bis
ca. 20 Gew.-% liegt. Der durchschnittliche Durchmesser der Partikel
liegt in der Größenordnung
von ca. 0,2 bis 10 Mikron, bevorzugt von ca. 1 bis 4 Mikron.
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Das
Siliciumdioxid-enthaltende Material stellt im Allgemeinen ein Material
mit einem extensiven kovalenten Netzwerk dar, das SiO4-Tetraeder
beinhaltet, wobei es folglich das Potenzial für Hydroxylbildung an der Oberfläche bietet.
Das bevorzugte Material stellt amorphes Siliciumdioxid in der Form
von Plättchen
oder Hohlschalen dar. Plättchen
aus Siliciumdioxid enthaltendem Material können durch Beschichtung des
Materials auf flockenförmigen
Partikeln, wie zum Beispiel Glimmer, gebildet werden. Hohlschalen
können
durch Beschichtung eines fein verteilten festen Kermaterials mit
aktivem Siliciumdioxid und dann Entfernen des Kernmaterials ohne übermäßige Störung der
Siliciumdioxid-Beschichtung
gebildet werden. In jedem Fall sollte die Siliciumdioxid-Beschichtung
oder -Schale relativ dünn,
weniger als 250 Nanometer sein und bevorzugt im Bereich von ca.
5 bis 20 Nanometer liegen.
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Geeignete
feste Kernmaterialien stellen Carbonate, zum Beispiel BaCO3, SrCO3 und CaCO3 dar. Andere Materialien können auch
verwendet werden, vorausgesetzt, dass sie ohne weiteres eine adhärente Haut aus
amorphem, hydroxyliertem Siliciumdioxid akzeptieren, sie eine geringe
Löslichkeit
bei den Beschichtungsbedingungen aufweisen, sie leicht aus der Siliciumdioxid-Schale
durch viele verschiedene Verfahren, einschließlich Extraktion, Reaktion
und Oxidation, entfernt werden können
und ihre chemische Zusammensetzung nicht störend in die Applikation der
Zinnoxidbeschichtung eingreift.
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In
einem anderen erfindungsgemäßen Aspekt
kann das feste Kernmaterial in der Schale aus amorphem Siliciumdioxid
oder dem Siliciumdioxid enthaltenden Material eingekapselt bleiben,
d.h. es wird nicht entfernt. Beispiele geeigneter Kernmaterialien
für diese
Ausführungsform
schließen
TiO2, Glimmer, Kaolin, Talcum und BaSO4 ein, worin die Siliciumdioxid-Beschichtung
kohärent
und an das Kernmaterial gebunden ist, das eine Beschichtungsschicht
bildet, die von weitgehend gleichförmiger Dicke von ca. 5 bis
20 Nanometer beträgt.
In Applikationen, in denen Transparenz ein erwünschtes Merkmal der Polyimid-Polymermatrix
darstellt oder in denen Flexibilität hinsichtlich der Färbung der
Polyimid-Polymermatrix
wichtig ist, sollte das Kernmaterial für die elektrisch leitfähigen Partikel
eine Brechzahl von nicht höher
als die von Glimmer aufweisen.
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Das
Siliciumdioxid enthaltende Material wird mit einem weitgehend zweidimensionalen
Netz aus dicht gepackten Antimon enthaltenden Zinnoxid-Kristalliten
beschichtet. Die Schicht aus solchen Kristalliten ist in der Regel
ca. 5 bis 20 Nanometer dick. Die Zinnoxid-Kristallite enthalten
von 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 10 Gew.-% Antimon.
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Die
elektrisch leitfähigen
Partikel sind im Polyimid-Matrixpolymer in einer solchen Konzentration
dispergiert, dass eine geforderte Menge elektrischer Leitfähigkeit
an das Matrixpolymer und folglich an die Folienstruktur verliehen
wird. Zum Erhalt einer beschichteten Polyimidfolie mit einem spezifischen
Oberflächenwiderstand
von 104 bis 1012 Ohm/Quadrat
sollte die Konzentration der elektrisch leitfähigen Partikel in der Matrix im
Bereich von 14 bis 50 Gew.-%, bevorzugt von 30 bis 40 Gew.-% betragen.
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Der
spezifische Widerstand der Folienoberfläche hängt auch teilweise von der
Dicke der Polyimid-Matrixschicht, enthaltend die elektrisch leitfähigen Partikel,
ab. Sehr dünne
Schichten weisen einen erhöhten
spezifischen Widerstand und umgekehrt auf. Im Allgemeinen liegt
die Dicke der Polyimidfolie im Bereich von 12 bis 148 Mikrometern,
bevorzugt von 72 bis 120 Mikrometern und stellt einen optimalen
spezifischen elektrischen Widerstand von 108 bis
1012 Ohm/Quadrat dar.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer aromatischen Polyimidfolie aus einer
organischen polaren Lösungsmittel-Lösung aus
einer aromatischen Polyamidsäure
ist im Allgemeinen bekannt. Die erfindungsgemäße antistatische aromatische
Polyimidfolie kann grundlegend unter Verwendung des bekannten Verfahrens hergestellt
werden, das heißt
die vorstehend erwähnten
elektrisch leitfähigen
Partikel werden in die organische polare Lösungsmittel-Lösung der
aromatischen Polyamidsäure
auf einer optionalen Stufe zur Herstellung einer Polyamidsäure-Lösung, enthaltend
die elektrisch leitenden Partikel inkorporiert und wird unter Verwendung
der Lösung
der erfindungsgemäßen antistatischen
aromatischen Polyimidfolie hergestellt.
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Eine
selbsttragende Folie wird aus einer organischen polaren Lösungsmittel-Lösung aus
einer aromatischen Polyamidsäure,
die die vorstehend erwähnten
elektrisch leitfähigen
Partikel unter Verwendung eines Gießverfahrens enthält, hergestellt.
Die selbsttragende Folie wird bei einer Temperatur von nicht niedriger
als 275°C
zur Bildung einer antistatischen aromatischen Polyimidfolie erhitzt.
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Die
elektrisch leitenden Siliciumdioxidpartikel, die mit Antimon enthaltendem
Zinnoxid beschichtet sind, können
spezifischer auf einer optionalen Stufe bei der Herstellung der
organischen polaren Lösungsmittel-Lösung aus
der aromatischen Polyamidsäure
zugefügt
werden. Die elektrisch leitenden Partikel können initial einem organischen
polaren Lösungsmittel
vor der Durchführung
der Polymerisationsreaktion der aromatischen Tetracarbonsäure-Komponente
und der aromatischen Diaminkomponente zugefügt werden oder können während der
Polymerisationsreaktion dieser Komponenten im organischen polaren
Lösungsmittel
zugefügt
werden. Die elektrisch leitfähigen
Partikel können
der aromatischen Polyamidsäure-Lösung, die
nach der Polymerisationsreaktion erhalten wird, zusätzlich zugefügt werden.
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Die
selbsttragende aromatische Polyimidfolie kann aus der organischen
polaren Lösungsmittel-Lösung aus der aromatischen Polyamidsäure, enthaltend
die elektrisch leitfähigen
Partikel mittels eines bekannten Verfahrens hergestellt werden.
Die organische polare Lösungsmittel-Lösung aus
der aromatischen Polyamidsäure,
enthaltend die dispergierten elektrisch leitfähigen Partikel, wird entlüftet und durch
eine T-Düse gleichförmig auf
einen Träger,
wie zum Beispiel eine Metalltrommel oder einen Riemen gegossen.
Die Polyamidsäure
wird dann bei einer Temperatur von weniger als 200°C, bevorzugt
von 60°C
bis 160°C
durch Aufbringen von Heißluft
oder Infraroterhitzen zum graduellen Entfernen des Lösungsmittels
aus der Lösung
und Bildung einer selbsttragenden Folie, enthaltend von 25 bis 35%
des rückständigen organischen
Lösungsmittels, erhitzt.
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Anschließend wird
die selbsttragende Folie von 0,50 bis 60 Minuten einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von 275°C
bis 555°C,
bevorzugt von 300°C
bis 500°C
unterzogen, um die Polyamidsäure
vollkommen in Polyimid umzuwandeln.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter anhand der folgenden Beispiele
erläutert.
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GLOSSAR
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- ODPA
- = Bis(3,4-dicarboxyphenyl)ether-Dianhydrid
- PMDA
- = Pyromellithsäuredianhydrid
- ODA
- = 4,4'-Diaminodiphenylether
- DMAC
- = N,N-Dimethylacetamid
- Zelec® EPC
- = Elektrisch leitfähige Partikel,
die mit Antimon dotiertem Zinnoxid beschichtet sind (Tabelle I)
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TABELLE
I Eigenschaften
von Zelec® ECP
(elektrisch leitfähige
Partikel)*
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In
den Beispielen wurden unter Verwendung eines Ames Gauge, Modell
122DB, Dickenmessungen vorgenommen, und die spezifischen Oberflächenwiderstände wurden
unter Verwendung eines Pinion Voyager Meter, Modell SRM 110, gemessen.
Die Foliendehnung wurde gemäß ASTM-882-091
gemessen, die dielektrische Stärke
wurde unter Verwendung von ASTM D-149-91 gemessen, und die Werte
der dielektrischen Konstante wurden unter Verwendung von ASTM-D-150-92
erhalten. Der Folienmodul, die Zugfestigkeit und die Reißfestigkeit
wurden gemäß ASTM-D-1004-90
gemessen.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel erläutert
eine aromatische Polyimidfolie, die durch Wärmeumwandlung einer Polyamidsäure, die
aus der Reaktion von ODPA und ODA in DMAC-Lösungsmittel erhalten wurde
und 19,2 Gew.-% mit Antimon dotiertem Zinnoxid beschichtete Siliciumdioxidpartikel
(Zelec® ECP
1610S) enthielt, hergestellt wurde.
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Eine
15 gew.%ige Lösung
aus einer Polyamidsäure
wurde durch Zufügen
von 0,10 Mol ODPA zu 0,10 Mol ODA, über eine 2-stündige Periode
in DMAC aufgelöst,
hergestellt. Die Brookfield-Viskosität der Lösung betrug bei 25°C 2100 Poise.
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Zelec® ECP
1610S-Partikel (3,33 g) und 25 ml DMAC wurden in 100 g der Polyamidsäure-Lösung gerührt. Das resultierende Gießdotiermittel
wies bei 25°C
eine Brookfield-Viskosität
der Lösung
von 485 Poise auf wurde zum Entlüften
18 Stunden stehen lassen.
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Das
Gießdotiermittel
wurde unter Verwendung eines Gussstabes genau abgemessen auf eine
Pyrex®-Glasplatte
gebracht und 20 Minuten bei 110°C
zur Bildung einer „grünen" oder nicht gehärteten Folie,
enthaltend von 25 bis 35 Gew.-% von rückständigem DMAC, erhitzt.
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Die „grüne" Folie wurde auf
einem quadratischen Edelstahlrahmen festgeklemmt und 10 Minuten
bei 200°C
vorgehärtet,
gefolgt von vollständigem
Härten
für 30
Minuten bei 275°C
in einem Umluftofen. Die resultierende aromatische Polyimidfolie
sah durchsichtig-grau aus und wies eine Dicke von 26,3 Mikrometern
auf. Die Folie wies einen spezifischen Oberflächenwiderstand von 107 Ohm/Quadrat und eine Dehnung von 10,9% auf.
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BEISPIEL 2
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Dieses
Beispiel erläutert
eine aromatische Polyimidfolie, die durch Wärmeumwandlung aus einer Polyamidsäure, die
aus der Reaktion von PMDA und ODA in DMAC-Lösungsmittel hergestellt wurde
und 16,8 Gew.-% mit Antimon dotiertem Zinnoxid beschichtete Siliciumdioxidpartikel
(Zelec® ECP
1610S) enthielt.
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Es
wurde eine Polyamidsäure-Lösung mit
14,9% Feststoffen durch Zufügen
von 654 g (3 Molen) PMDA zu 600 g (3 Molen) ODA, das in 7160 g DMAC
und 30 g Triphenylphosphit aufgelöst wurde, hergestellt. Die
Brookfield-Viskosität
der Lösung
betrug bei 25°C
1792 Poise.
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25
g Zelec® ECP
1610S-Partikel wurden in 75 g DMAC aufgeschlämmt. Ein Gießdotiermittel
wurde durch Zufügen
von 15 g der Aufschlämmung
zu 100 g der Polyamidsäure-Lösung hergestellt.
Das resultierende Gießdotiermittel
wies eine Brookfield-Viskosität
der Lösung
von 860 Poise bei 25°C
auf.
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Es
erfolgte die Herstellung einer „grünen" Folie durch Erhitzen eines Foliengusses
20 Minuten bei 108°C
bis 112°C
auf einer Pyrex®-Glasplatte.
Die „grüne" Folie wurde dann
durch Erhitzen 25 Minuten bei 340°C
zur Bildung der endgültigen
Polyimidfolie gehärtet.
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Die
resultierende aromatische Polyimidfolie wies eine Dicke von 57,5
Mikrometern, einen spezifischen Oberflächenwiderstand von 104 Ohm/Quadrat und eine Dehnung von 13% auf.
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BEISPIEL 3
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Aromatische
Polyimidfolien wurden durch Wärmeumwandlung
einer Polyamidsäure,
die aus der Reaktion von PMDA und ODA in DMAC-Lösungsmittel, wie in Beispiel
2 beschrieben, erhalten wurden, und verschiedene Mengen elektrisch
leitfähiger
Antimon-dotierter Zinnoxidpartikel ohne die Inkorporation eines
Kernpartikels (Zelec® ECP 3005 XC) enthielten,
hergestellt. Diese leitfähigen
Partikel können
ohne weiteres in einer Mühle
bei hoher Scherung zu sehr kleinen Partikelgrößen dispergiert werden, ohne
sich nachteilig auf ihre leitfähigen
Eigenschaften auszuwirken und werden bevorzugt in aromatischen Polyimidfolien
verwendet, in denen eine hohe Klarheit der Folien gefordert wird.
In Tabelle II sind die Eigenschaften der Folien zusammengefasst.
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BEISPIEL 4
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Aromatische
Polyimidfolien wurden durch Wärmeumwandlung
einer Polyamidsäure,
die aus der Reaktion von PDMA und ODA in DMAC-Lösungsmittel erhalten wurde
und elektrisch leitfähige
Zelec® ECP
3005 XC-Partikel, wie in Beispiel 3 beschrieben, enthielten, hergestellt.
Die Eigenschaften der Folien sind in Tabelle III zusammengefasst.
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Außer der
guten elektrischen Leitfähigkeit
wiesen die Polyimidfolien eine erhöhte dielektrische Konstante
auf, während
noch eine ausreichende dielektrische Stärke beibehalten wurde, die
sie als Kondensatorsubstrate nützlich
machen.
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BEISPIEL 5
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Zum
Trennen von 100-g-Portionen aus einer 20,3 gew.-%igen Polyamidsäure-Lösung, die
aus der Reaktion von PMDA und ODA in DMAC-Lösungsmittel hergestellt wurde,
wurden 7,7 g, 9,6 g bzw. 11,5 g Siliciumdioxidpartikel, die mit
Antimon dotiertem Zinnoxid (Zelec® ECP
1610S) beschichtet sind, zugefügt.
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Polyimidfolien
wurden unter Verwendung eines Wärmeumwandlungsverfahrens
durch Gießen
der Polyamidsäure-Lösungen auf
Pyrex®-Glasplatten,
20-minütiges
Erhitzen bei 110°C
bis 112°C
zur Bildung der selbsttragender „grüner" Folien und dann Umwandlung der „grünen" Folien in Polyimidfolien
durch 30-minütiges
Erhitzen bei 300°C
hergestellt. Die Eigenschaften der resultierenden Folien sind in
Tabelle IV ersichtlich.
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BEISPIEL 6
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Es
wurde eine 75 Mikron dicke PMDA-ODA-Polyimidfolie hergestellt, die
36 Gew.% elektrisch leitfähige
Antimon-dotierte Zinnoxidpartikel (Zelec® ECP
3005 XC), wie in Beispiel 3 beschrieben, enthielt. Die Polyimidfolie
wurde mittels Koronaentladung bei 100 ft/inch unter Verwendung einer
Leistungseinstellung von 6 Kilowatt behandelt. Der spezifische Oberflächenwiderstand
der Folie nahm von 3 · 1012 Ohm/Quadrat auf 5,5 · 108 Ohm/Quadrat
ab. Die Folie wies eine gute Lagerbeständigkeitsstabilität auf, wie
anhand des spezifischen Oberflächenwiderstandes
von 5,4 · 108 Ohm/Quadrat nach 100-stündiger Lagerung bei Umgebungsbedingungen
(23°C, SO%
RF) belegt werden konnte. Demgemäß stellt
die Koronaentladungsbehandlung der Polyimidfolie, enthaltend elektrisch
leitfähige
Antimon-dotierte Zinnoxidpartikel unerwartet eine 3- bis 4fache
Zunahme der elektrischen Leitfähigkeit
bereit, und die Behandlung bleibt nach der Lagerung bei Umgebungsbedingungen
permanent.
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BEISPIEL 7
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Es
wurde eine 75 Mikron dicke PMDA-ODA-Polyimidfolie hergestellt, die
36 Gew.-% elektrisch leitfähige
Antimon-dotierte Zinnoxidpartikel (Zelec® ECP
3005 XC), wie in Beispiel 3 beschrieben, enthielt. Die Polyimidfolie
wies einen spezifischen Oberflächenwiderstand
von 3 · 1012 Ohm/Quadrat auf.
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Folienproben
wurden freihängend,
in Luftumwälzöfen, die
von 5 bis 15 Minuten bei 400°C,
425°C und 450°C gehalten
wurden, erhitzt, und die spezifischen Oberflächenwiderstände der wärmebehandelten Folien wurden
wie folgt gemessen:
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Nach
15-tägiger
Lagerung bei Umgebungstemperatur kehrten die spezifischen Oberflächenwiderstände der
wärmebehandelten
Folien auf ca. den Wert der unbehandelten Kontrollfolie zurück. Andere
Eigenschaften der wärmebehandelten
Folien waren wie nachstehend gezeigt im Wesentlichen unverändert:
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Die
Polyimidfolien weisen folglich ausgezeichnete antistatische Eigenschaften,
d.h. spezifische Oberflächenwiderstände von
1010 bis 1012 auf,
selbst nachdem sie Wärmebehandlungstemperaturen
von 400°C oder
darüber
ausgesetzt wurden, während
sie weiterhin ihre gute(n) Wärmebeständigkeit
und mechanische Eigenschaften aufrechterhalten.
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BEISPIEL 8
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Es
wurde eine 15 gew.%ige Lösung
aus einer Polyamidsäure
durch die Reaktion von PMDA und ODA in DMAC-Lösungsmittel, wie in Beispiel
2 beschrieben, hergestellt. Die Brookfield-Viskosität der Lösung betrug bei
25°C 2495
Poise.
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Es
wurde eine 30 gew.%ige Aufschlämmung
von Zelec® ECP
1610S-Partikeln in DMAC hergestellt und in 100-g-Portionen der Polyamidsäure-Lösung eingeführt. Die
resultierenden Gießdotiermittel
wurden dann thermisch in Polyimidfolien umgewandelt, die verschiedene
Mengen elektrisch leitender Partikel enthielten. Die spezifischen
Oberflächenwiderstände der
Polyimidfolien wurden gemessen und sind in Tabelle V zusammengefasst.
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