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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung zur gleichzeitigen
Abgabe einer ersten und einer zweiten wässrigen Zusammensetzung, wobei
die Abgabevorrichtung eine erste Kammer, die eine erste wässrige Zusammensetzung
mindestens eines Enzyms in Gegenwart einer Menge mindestens eines
Polyols enthält,
und eine zweite Kammer umfasst, die eine zweite wässrige Zusammensetzung
enthält,
gemäß der Präambel der
ersten Anspruchs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
topische Anwendung von Enzymen ist sowohl im kosmetischen als auch
im pharmazeutischen Fachgebiet beschrieben. Zum Beispiel wurde die
Verwendung von Proteasen vorgeschlagen, um α-Hydroxysäuren in Hautschälzubereitungen
zu unterstützen
oder zu ersetzen (japanische Patentanmeldung J04027388). Glutathionsulfhydryloxidase
wurde als wirkungsvoll zum Festigen von Haarwellen identifiziert
(japanische Patentanmeldung J04005220). Ferner beschreibt die internationale
Patentanmeldung WO93/19731 die Verwendung von Glycosidasen zur Verstärkung des
Hautentschuppungsvorgangs, und Lysozym wurde für die Behandlung von Akne erwähnt (HUT
057608). Vor kurzem wurden mehrere Patentanmeldungen veröffentlicht,
die das Enzym Transglutaminase verwenden (WO94/18945, J02204407).
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Die
begrenzte Lagerungsstabilität
von Enzymen in flüssigen
wässrigen
Formulierungen muss jedoch als der hauptsächliche beschränkende Faktor
für eine
breitere Anwendung von Enzymen angesehen werden.
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Kommerzielle
Zubereitungen, die Enzyme enthalten, nutzen oft die Lagerfähigkeit
eines Enzyms im trockenen Zustand. Einem solchen Konzept zufolge
ist die leichteste Weise, ein enzymhaltiges Produkt zu vermarkten,
das Enzym getrennt mit dem Produkt, z.B. geeigneterweise als Tabletten
abgepackt, zu liefern. Bei einem alternativen Ansatz kann trockenes
Enzympulver in einer im Wesentlichen nichtwässrigen hydrophoben Phase,
wie einem geeigneten Öl,
in Kombination mit einem Öl-Geliermittel
homogen dispergiert werden.
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Nachteil
des ersten Ansatzes ist, dass das erforderliche Lösen der
Enzymtablette in einer wässrigen Zusammensetzung
langsam und unbequem ist. Hinsichtlich des zweiten Ansatzes sollte
beachtet werden, das ein Enzym Wasser benötigt, damit es aktiv ist. Damit
es effizient ist, erfordert das Mischen einer wässrigen und einer öligen Phase
gewöhnlich
einen relativ hohen Energieeintrag und kann nicht durch einfaches
manuelles Mischen erzielt werden. So wird erwartet, dass das Mischen
einer wässrigen
Zusammensetzung und einer hydrophoben enzymhaltigen Phase sehr ineffizient
ist.
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Die
vorstehenden Probleme können
durch Verwendung wässriger
stabilisierter Enzymzusammensetzungen für topische Anwendungen umgangen
werden. Unglücklicherweise
erfordern wässrige
Enzymformulierungen hohe Konzentrationen mit Wasser mischbarer Stabilisatoren,
die die Wasseraktivität
der Formulierung senken sollen. Polyole werden oft zu diesem Zweck
eingesetzt, und eine Langzeitstabilität kann nur durch Polyolkonzentrationen
von gut über
40% (v/v) erzielt werden. Enzyme sind jedoch in Zusammensetzungen
mit hohen Polyolkonzentrationen oft inaktiv. Insbesondere die direkte
topische Anwendung einer derart stabilisierten Enzymzusammensetzung
liefert nicht ausreichend Wasser, um das Enzym zu reaktivieren.
Außerdem
wird das Vorhandensein derart hoher Polyolkonzentrationen in Zusammensetzungen
zur topischen Verwendung als inakzeptabel angesehen.
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Folglich
verhindert die hohe Polyolkonzentration, die benötigt wird, um ein Enzym in
einer wässrigen Umgebung
zu stabilisieren, die direkte topische Anwendung einer derart stabilisierten
wässrigen
Enzymzusammensetzung.
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Ein
weiteres Gebiet, auf dem Enzyme vorteilhaft verwendet werden können, ist
das Gebiet der Wäscherei- Handwäsche-Anwendungen.
Obwohl das Vorkommen von Handwäsche
verglichen mit Maschinenwäsche
in Europa und Nordamerika sehr selten ist, bleibt Handwäsche in
Anbetracht empfindlicher Stoffe weiterhin üblich. Unter den empfindlichen
Stoffen stellt die kleine Kategorie wollener und seidener Sachen
ein besonders problematisches Gebiet hinsichtlich Fleckenentfernung,
Stoffentfusselung, Farbauffrischung und Einlaufen des Stoffs dar.
Diese Kategorie spezieller Stoffe kann spezifische Enzyme erfordern,
wie Proteasen, die um einen neutralen pH-Wert und/oder bei niedriger
Temperatur aktiv sind, oder Schwefelbrücken umlagernde Enzyme, wie
Proteindisulfidisomerase, um Spannungen; die Wolle verformen und
während
des Waschens ausgeübt
werden, entgegenzuwirken (
EP 276547 ).
Ein Nachteil solcher Nischenprodukte ist, dass sie die Kosten ausgiebiger
Detergenz- oder Enzymformulierungsentwicklungen offensichtlich nicht
tragen können.
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Ebenso
sind verschiedene andere biologisch wirksame, von Enzymen verschiedene
Verbindungen bekannt, die in wässrigen
Endformulierungen, d.h. solchen Formulierungen, die sich für die direkte
Verwendung bei einer speziellen Anwendung eignen, instabil sind. Üblicherweise
verlieren biologisch wirksame Verbindungen, wie Enzyme, Antibiotika,
Vitamine, mehrfach ungesättigte
Verbindungen und dergleichen, ihre Aktivität nach längerer Aufbewahrung in wässrigen
Zusammensetzungen. Obwohl spezifische Formulierungen bekannt sind,
in die diese biologisch wirksamen Verbindungen eingebracht worden
sind, eignen sich letztere Formulierungen nicht für die direkte
Verwendung bei gewünschten
Anwendungen.
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US-A-4.243.543
betrifft eine wässrige
flüssige
Detergenzzusammensetzung zur Entfernung proteinhaltiger Flecken
aus Stoff durch herkömmliches
Waschen. Die Detergenzzusammensetzung wird als zweiteiliges System
versandt, wobei die zwei Teile an Ort und Stelle vor oder zum Zeitpunkt
des Gebrauchs gemischt werden, so dass maximale Stärke des
Enzyms gewährleistet
ist. Der erste Behälter
enthält
eine Menge Wasser, ein Tensid, etwa 1 Gew.-% Enzym, eine pH-Puffersubstanz
und eine Menge eines Stabilisierungssystems für das Enzym. Das Stabilisierungssystem
umfasst in Wasser dispergierbares Antioxidans, um das Enzym gegen
Denaturierung infolge von Luftoxidation zu schützen. Das Stabilisierungssystem
umfasst auch organisches, hydrophiles, wasserlösliches Polyol, von dem gesagt
wird, dass es die vom Antioxidans bereitgestellte Stabilisierungswirkung
optimiert. Der zweite Teil enthält
ein Chelatisierungs- oder Sequestrierungsmittel, um das Enzym gegen
nachteilige Wirkungen von hartem Wasser zu schützen.
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WO91/09941
löst das
Problem der Bereitstellung eines Detergenz auf Enzymbasis mit verbesserter Lagerungsstabilität, wobei
zwischen 0,001–10
mg Enzym pro g Detergenz enthalten sind, indem mindestens 50% der
in der Zubereitung vorliegenden enzymatischen Aktivität als Kristalle
vorhanden sind. Die Zubereitung kann ferner ein Stabilisierungsmittel
für das
Enzym enthalten.
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FR-A-101.377
offenbart ein nichtwässriges
Zwei-Kompartimenten-System,
in dem das erste Kompartiment eine Menge alpha-Chymotrypsin, dispergiert
in Polyethylenglycol bei einem pH von weniger als 6, enthält. Das
zweite Kompartiment enthält
eine Fettsalbe mit alkalischem pH und vorzugsweise ferner einen
Aktivator für
das Enzym, wie Calciumionen, Aminosäuren oder hydrolysierte Gelatine.
Bei Gebrauch wird ¼ der Säurephase
mit ¾ der
alkalischen Phase gemischt, um ein Gemisch mit einem pH von 7,5
zu erhalten.
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US-A-4.556.554
betrifft eine Kosmetikzusammensetzung, die zwischen 0,5 und 20 Gew.-%
Enzyme umfasst, die mit physikalischen oder chemischen Phasen und
Mitteln immobilisiert sind, die das Enzym in einer inaktiven oder
leicht aktiven Form halten, bis es remobilisiert wird. Die Enzyme
werden infolge eines Kontakts mit der Haut, die mit ausgeschiedenen
Schweiß- und Talgrückständen bedeckt
ist, reaktiviert oder mobilisiert, wonach das Enzym wirken kann.
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WO9100094
betrifft eine Injektionsvorrichtung für Papaverin als Wirkstoff,
die aus zwei abgeschlossenen Kompartimenten besteht. Das erste Kompartiment
enthält
Papaverinsulfat, das zweite Kompartiment enthält eine Base, die mit dem Papaverin
gemischt werden soll, um bei der Injektion in den menschlichen Körper Schmerz
so weit wie möglich
zu verringern. Die Inhalte der zwei Kompartimente werden kurz vor
Gebrauch gemischt, und das Gemisch wird injiziert.
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WO93/15726
betrifft ein Kit zur Herstellung einer topischen Zusammensetzung,
die gegen Akne wirkt. Das Kit umfasst einen ersten Behälter, der
eine Benzoylperoxidsuspension enthält, und einen zweiten Behälter, der
eine wässrige
Lösung
eines Clyndamycinsalzes oder -esters enthält. Um stabile Lagerung zu
erzielen, werden die zwei Komponenten in getrennten, verschossenen
Behältern
aufbewahrt, die zusammen in Form eines Kits, das einen Mischspatel
umfasst, abgepackt sind.
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EP-A-381.262
offenbart eine enzymatische flüssige
Detergenzzusammensetzung, die sowohl lipolytische als auch proteolytische
Enzyme und ein Stabilisierungssystem für die Enzyme umfasst. Das Stabilisierungssystem
ist eine Kombination aus einem Polyol mit größtenteils benachbarten Hydroxylgruppen
und einer Borverbindung, die mit dem Polyol reagieren kann. Das
Polyol liegt in einer Menge von 1–20 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der endgültigen
Zusammensetzung, vor.
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WO95/15371
offenbart die Stabilisierung von Enzymen gegen Verlust der Aktivität bei erhöhten Temperaturen
oder durch Wasser, indem es mit einer stabilisierenden Menge eines
nichtionischen Polyether-Polyol-Blockcopolymer-Tensids
des Typs I – (Am – Bn)x kombiniert wird.
Dabei ist I ein monofunktionales Ausgangsmaterial, zum Beispiel
ein einwertiger Alkohol, A ist eine hydrophobe Alkylenoxideinheit,
B ist eine im Wässrigen
solubilisierende Gruppe, z.B. Oxyethylen. Polyoxyalkylenglycolether
sind die bevorzugten nichtionischen Blockcopolymer-Tenside. Die
Zusammensetzung enthält
2–95 Gewichtsteile
eines Enzyms, 1–90
Gewichtsteile Wasser, 0–70
Gewichtsteile Polyol und 0,2–40
Gewichtsteile des nichtionischen Polyether-Polyol-Blockcopolymer-Tensids.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung offenbart eine Abgabevorrichtung gemäß dem kennzeichnenden
Teil des ersten Anspruchs, wobei das mindestens eine Enzym in der
ersten Zusammensetzung in Gegenwart von zwischen 40 und 90 Gew.-%
mindestens eines Polyols, bezogen auf das Gesamtgewicht der ersten
wässrigen Zusammensetzung,
enthalten ist, die zweite wässrige
Zusammensetzung eine Zusammensetzung zur Reaktivierung des Enzyms
ist, die Vorrichtung Abgabevorrichtungen umfasst, welche die gleichzeitige
Abgabe der ersten und zweiten wässrigen
Zusammensetzung in einem Verhältnis
von etwa 1:1 bis etwa 1:50 bewirken, um eine endgültige Zusammensetzung
zu erhalten, die direkt angewendet wird und eine wirksame Konzentration des
reaktivierten Enzyms enthält.
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In
dem erfindungsgemäßen Abgabesystem
sind eine wässrige
Zusammensetzung, die ein stabilisiertes Enzym in Gegenwart eines
Polyols umfasst, und eine wässrige
Basiszusammensetzung getrennt enthalten. Unter Verwendung des Abgabesystems
ist die gleichzeitige Abgabe beider wässriger Zusammensetzungen möglich. Nach
der Abgabe werden beide Zusammensetzungen gemischt, was zu einer
Verdünnung
der Zusammensetzung, die das stabilisierte Enzym umfasst, in der
Basiszusammensetzung führt,
wodurch eine für
die direkte Anwendung geeignete endgültige Zusammensetzung erzeugt
wird.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem,
eignet sich ganz besonders zur topischen Anwendung eines Enzyms.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Im
erfindungsgemäßen Abgabesystem
sind eine wässrige
Zusammensetzung, die ein stabil formuliertes Enzym umfasst, und
eine wässrige
Basiszusammensetzung getrennt enthalten.
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Unter
Verwendung dieses Abgabesystems ist die gleichzeitige Abgabe der
wässrigen
Zusammensetzung, die ein stabil formuliertes Enzym umfasst, (bei
der gesamten Erfindung als "Enzymzusammensetzung" oder "erste Zusammensetzung" bezeichnet) und
der wässrigen
Basiszusammensetzung (auch als "zweite
Zusammensetzung" bezeichnet)
möglich.
Nach Abgabe werden beide wässrigen
Zusammensetzungen entweder in situ oder im Abgabesystem gemischt.
Mischen der beiden Zusammensetzungen führt zu einer endgültigen Zusammensetzung,
die ein Enzym in einer aktiven Form enthält und ferner zur direkten
Verwendung geeignet ist.
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Der
Begriff "Basiszusammensetzung" wird für eine Zusammensetzung
verwendet, die in Kombination mit der wässrigen Zusammensetzung, die
das Enzym umfasst, eine endgültige
Zusammensetzung erzeugt, die sich zur direkten Anwendung des Enzyms
eignet. Die Art der Basiszusammensetzung hängt hauptsächlich von der gewünschten
Anwendung ab. Wässrige
Basiszusammensetzung sollen Öl-in-Wasser-Emulsionen
umfassen.
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Vorzugsweise
ist die wässrige
Basiszusammensetzung eine Zusammensetzung, die sich zur topischen,
Detergenz- oder Reinigungsverwendung eignet. Stärker bevorzugt ist die wässrige Basiszusammensetzung
eine Zusammensetzung, die sich zur topischen Verwendung eignet.
Am stärksten
bevorzugt ist die wässrige
Basiszusammensetzung eine Zusammensetzung, die sich zur kosmetischen
Verwendung eignet.
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Die
wässrige
Basiszusammensetzung kann eine Creme, ein Gel, ein Schampoo, eine
Reinigungsflüssigkeit,
eine Lotion, ein flüssiges
Detergenz, eine Reinigungszusammensetzung für harte Oberflächen und dergleichen
sein.
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Im
Hinblick auf die Quelle des Enzyms lässt sich sagen, dass das Enzym
aus einer tierischen, einer pflanzlichen oder einer mikrobiellen
Quelle erhältlich
ist. Vorzugsweise ist das Enzym aus einer mikrobiellen oder pflanzlichen
Quelle erhältlich.
Stärker
bevorzugt ist das Enzym aus einer mikrobiellen Quelle erhältlich.
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Die
Instabilität
eines Enzyms in einer wässrigen
Umgebung, die besonders nach längerer
Aufbewahrung wahrnehmbar ist, kann chemischer Art sein, beispielsweise
durch Strukturverschlechterung (z.B. Denaturierung im Fall von Enzymen
oder anderen Proteinen), oxidativen Angriff oder andere ungünstige Umstände, wie
nichtoptimale pH-Bedingungen, verursacht.
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Instabilität kann zusätzlich durch
Mikrobenwachstum in einer wässrigen
Umgebung oder durch physikalische Instabilität der wässrigen Zusammensetzung, die
das Enzym enthält,
verursacht werden.
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Je
nach dem/den Faktor(en), der/die die Instabilität des Enzym verursach(t/en)
wurden stabile Formulierungen entwickelt, die beispielsweise durch
eine oder mehrere der folgenden Bedingungen gekennzeichnet sind:
eine niedrige Wasseraktivität,
einen niedrigen oder hohen pH, eine hohe Konzentration eines Antioxidans,
eine hohe Konzentration eines Sequestrierungsmittels, eine hohe
Konzentration eines antimikrobiellen Mittels, Kristallinität des Enzyms,
eine hohe Konzentration eines viskos machenden Mittels. Üblicherweise
gestatte(t/n) diese Bedingung(en), die zur Stabilisierung des Enzyms
in einer wässrigen
Zusammensetzung erforderlich ist/sind, keine direkte Verwendung
der wässrigen
Zusammensetzung.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
ermöglich
die Verwendung relativ hoher Konzentrationen chemischer Stabilisatoren
zur Herstellung stabiler Formulierungen von sich aus instabiler
Enzyme, d.h. Konzentrationen, die viel höher als diejenigen sein können, die
in einer endgültigen
Zusammensetzung möglich
sind, weil Stabilisatoren bei der Abgabe mit einer wässrigen Basiszusammensetzung
verdünnt
werden. Geeignete Stabilisatoren umfassen die Wasseraktivität senkende
Mittel, wie Salze oder Polyole, oder Antioxidantien, wie Sulfite,
Glutathion, Cystein oder Ascorbinsäure.
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Unter
einem anderem Aspekt der Erfindung gewährleistet die Verwendung des
Abgabesystems, dass die wirksame Konzentration des Enzyms nach Verdünnen der
Enzymzusammensetzung in der Basiszusammensetzung erreicht wird.
Deshalb kann das Enzym in der Enzymzusammensetzung in einer erheblich
höheren
Konzentration, als für
die Wirksamkeit erforderlich wäre,
vorhanden sein. Mehrere Enzyme sind in wässrigen Zusammensetzungen in
diesen höheren
Konzentrationen unlöslich.
Dies impliziert, dass das Enzym in einer kristallinen Form vorhanden
sein kann. Die kristalline Form ist besonders vorteilhaft zur Gewährleitung
der Stabilität
des Enzyms.
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Ein
erhebliches Problem bei Zusammensetzungen, die kristalline Verbindungen
umfassen, ist, dass Kristalle dazu neigen, sich in solchen Zusammensetzungen
abzusetzen, d.h. solche Zusammensetzungen sind physikalisch instabil.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart, dass das Absetzen eines kristallinen
Enzyms durch Verwendung eines geeigneten viskos machenden Mittel
verhindert wird. Das viskos machende Mittel ist vorzugsweise in
der Lage, in einer wässrigen
Umgebung ein dreidimensionales Netzwerk zu bilden. Stärker bevorzugt
wird das viskos machende Mittel aus der Gruppe mit Xanthan, Carbopol.RTM.
oder verwandten Harzen oder Carrageenan ausgewählt. Am stärksten bevorzugt ist das viskos
machende Mittel Xanthan. Die Konzentration eines geeigneten viskos
machenden Mittels wird hauptsächlich
durch Gewicht und Größer der
Teilchen, die in Suspension gehalten werden sollen, bestimmt. Geeigneterweise
kann die Konzentration von 0,1–3%,
vorzugsweise von 0,2–0,6%,
reichen.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
gestattet die Verdünnung
des in der Zusammensetzung, die ein Enzym enthält, vorhandenen Stabilisierungsmittels
mit der Basiszusammensetzung bei der Abgabe. Das erfindungsgemäße Abgabesystem
gestattet ferner die Verdünnung
des Enzyms auf seine wirksame Konzentration.
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Der
Verdünnungsfaktor
der Zusammensetzung, die ein Enzym enthält, (der Enzymzusammensetzung)
in der Basiszusammensetzung wird angemessen gewählt, d.h. derart, dass die
Endkonzentration des Stabilisierungsmittels die Anwendung der endgültigen Zusammensetzung
nicht verhindert, und derart, dass das Enzym in der endgültigen Zusammensetzung
in seiner angemessenen wirksamen Konzentration vorliegt. Der Verdünnungsfaktor
wird durch das Verhältnis
bestimmt, in dem die Enzymzusammensetzung und die Basiszusammensetzung
durch das Abgabesystem abgegeben werden. Vorzugsweise variiert das
Verhältnis
zwischen Enzymzusammensetzung und Basiszusammensetzung von 1:1 bis
1:50, stärker
bevorzugt von 1:2 bis 1:20, am stärksten bevorzugt beträgt das Verhältnis 1:5
bis 1:10.
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Erfindungsgemäß hat die
Viskosität
der Enzymzusammensetzung vorzugsweise einen Wert, der mit der Viskosität der Basiszusammensetzung
vergleichbar ist, die gleichzeitig mit der Zusammensetzung, die
das Enzym enthält,
angewendet wird. Zum Beispiel können
beide Zusammensetzungen eine lotionsartige, cremeartige oder gelartige
Konsistenz haben. Die Viskosität
der Enzymzusammensetzung hängt
zusätzlich
von der Art des Abgabesystems ab, das zur Abgabe der Zusammensetzungen
verwendet wird. Beispielsweise erfordert die Verwendung eines Schlauchs
eine relativ hohe Viskosität
beider Zusammensetzungen.
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Die
Menge an viskos machendem Mittel, die zur Enzymzusammensetzung hinzugefügt werden
muss, hängt
u.a. von der gewünschten
Viskosität
der Zusammensetzung ab. Jedes dem Fachmann bekannte viskos machende
Mittel, das mit der endgültigen
Zusammensetzung sowie der gewünschten
Anwendung kompatibel ist, kann verwendet werden. Beispielsweise
sollte bei topischen Anwendungen seine Akzeptanz für die topische
Verwendung in Betracht gezogen werden. Beispiele für viskos
machende Mittel umfassen Carragennane, Cellulosederivate, Polyacrylsäuren, Tone,
Polyethylenglycole, Hydrokolloide, wie Xanthan.
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Wenn
gewünscht,
können
zur Enzymzusammensetzung und/oder zur Basiszusammensetzung Mittel hinzugefügt werden,
so dass beide Zusammensetzungen das gleiche oder ein verschiedenes
Aussehen haben. Ein typisches Beispiel für ein solches Mittel ist ein
Farbstoff.
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Die
wässrige
Enzymzusammensetzung soll Öl-in-Wasser-Emulsionen
umfassen.
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Um
eine gewünschte
Lagerfähigkeit
von Zusammensetzungen zu erhalten, die Enzyme enthalten, die zu
Oxidation neigen, ist undurchsichtiges Verpackungsmaterial mit niedrigem
Eindringen von Sauerstoff wünschenswert.
Das erfindungsgemäße Abgabesystem
stellt die Möglichkeit
bereit, die Zusammensetzung, die das Enzym enthält, in einem aus undurchsichtigem
Material hergestellten Kompartiment mit sehr niedrigen Sauerstoffpermeationsraten
sogar unter Bedingungen hoher Feuchtigkeit zu verpacken, so dass
die Wirkung von Licht und Eindringen von Sauerstoff minimiert wird.
Bevorzugte Verpackungsmaterialien umfassen PVdC, EVOH und aluminiumoxidbeschichtete
Polymere (siehe Food Manufacture, Juni 1991, S. 49–53). Wenn
sie in Spendern mit größerem Volumen
angewendet wird, ist die Verwendung einer luftfreien Lotionspumpe
zur Abgabe des Enzyms eine weitere Anforderung.
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Das
Abgabesystem, das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden
soll, ist für
die Erfindung nicht entscheidend. Die vorliegende Erfindung zieht
jedes System in Betracht, welches das getrennte Enthalten der stabilisierten
Enzymzusammensetzung und der Basiszusammensetzung gestattet. Getrenntes Enthalten
soll jede Form von Trennung umfassen, die in der Lage ist, eine
erhebliche Diffusion von Wasser von einer zur anderen Zusammensetzung
zu verhindern.
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Die
vorliegende Erfindung zieht auch die Formulierung und Lagerung der
stabilisierten Enzymzusammensetzung und der basischen Zusammensetzung
in getrennten Behältern
in Betracht, die vom Verbraucher zusammengesetzt und/oder mit einem
geeigneten Spender ausgestattet werden. Es ist ebenfalls möglich, ein Abgabesystem,
das bereits mit einem Behälter,
der eine Zusammensetzung, z.B. die stabilisierte Enzymzusammensetzung,
enthält,
ausgestattet ist, zusätzlich
mit einem Behälter
mit der anderen Zusammensetzung, z.B. der Basiszusammensetzung,
auszustatten.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
kann geeigneterweise für
jede Anwendung verwendet werden, bei der die Wirkung eines labilen
Enzyms gewünscht
ist. Insbesondere stellt das erfindungsgemäße Abgabesystem eine angenehme
und einfache Weise zur topischen Anwendung eines Enzyms von Interesse
bereit. Topische Anwendung soll Anwendung auf Haut und Haar und
Anwendung in der Mundhöhle,
z.B. auf Zähne, umfassen.
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Üblicherweise
wird eine wässrige
Enzymzusammensetzung mit einer hohen Konzentration eines die Wasseraktivität senkenden
Mittel, wie eines Polyols, stabilisiert.
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Unter
Verwendung des erfindungsgemäßen Spenders
führt das
Mischen der Enzym- und der Basiszusammensetzung zu einer tatsächlichen
Verdünnung
der Enzymzusammensetzung in der Basiszusammensetzung. Die hohe Konzentration
beispielsweise eines Polyols in der Enzymzusammensetzung garantiert
die Aktivität
eines Enzyms nach Verdünnung
sogar nach einer längeren
Lagerungsdauer der Enzymzusammensetzung.
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Die
Verdünnung
der Enzymzusammensetzung führt
zu einer Verdünnung
des Polyols, was wiederum zu einer Reaktivierung des Enzyms führt. Je
nach dem verwendeten Enzym und Polyol kann man erwarten, dass die
Enzymreaktivierung bei Polyolkonzentrationen unter 40% w/w beginnt.
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Das
Verhältnis,
in dem die Enzymzusammensetzung und die Basiszusammensetzung durch
das Abgabesystem abgegeben werden, hängt beispielsweise von der
Konzentration des Polyols in der Enzymzusammensetzung ab, wobei
das Verhältnis
derart angepasst werden sollte, dass Reaktivierung des Enzyms gewährleistet
ist. Ferner sollte, wenn topische Verwendung gewünscht ist, das Verhältnis derart
eingestellt werden, dass das Konzentrationsniveau des Polyols nach
Mischen der Enzym- mit der Basiszusammensetzung das annehmbare Niveau
für die
Verwendung in topischen Formulierungen nicht übersteigt.
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Verwendung
des erfindungsgemäßen Abgabesystems
ermöglicht
die stabile Formulierung und Anwendung jedes Enzyms von Interesse.
Vorzugsweise gehört
das Enzym von Interesse zur Klasse der Oxidoreduktasen, Transferasen,
Hydrolasen oder Isomerasen. Stärker
bevorzugt ist das Enzym eine Glucoseoxidase, Peroxidase, Lipoxygenase,
Superoxiddismutase, Tyrosinase, Protease, Phosphatase, Phytase,
Glycosidase, Glucanase, Mutanase (α-1,3-Glucanase), Dextranase, Lysozym, Lipase,
Phospholipase, Sulfatase, Urease, Transglutaminase oder Proteindisulfidisomerase.
Es ist ebenfalls möglich,
eine stabilisierte Zusammensetzung, die ein Gemisch von zwei oder
mehreren Enzyme umfasst, anzuwenden.
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Die
Konzentration des Enzyms in der Enzymzusammensetzung wird hauptsächlich durch
die Art der Anwendung bestimmt.
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Die
vorliegende Erfindung zielt auch auf Enzymzusammensetzungen, in
denen das Enzym in Teilchenform formuliert ist. Enzyme, die als
teilchenförmige
Substanz formuliert sind, verringern stark die Gefahr einer Sensibilisierung,
die nach potenziellem Inhalieren von Enzymmolekülen, wenn sie nach der Anwendung getrocknet
sind, auftreten kann. Vorzugsweise wird das Enzym als Teilchen mit
einer Teilchengröße von mindestens
etwa 5–10 μm formuliert.
Die Obergrenze der Teilchengröße der Enzymteilchen
wird gewöhnlich
durch die Tatsache bestimmt, dass größere Teilchen eine ungünstige Oberflächenbeladung
aufweisen und sich beim Auftragen auf die Haut grobkörnig anfühlen. Geeigneterweise
beträgt
die Obergrenze der Teilchengröße etwa 100 μm.
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Ein
Verfahren zur Gewinnung von Enzymteilchen von mindestens etwa 5–10 μm ist, das
Enzym an einem geeigneten Träger,
wie z.B. in Methods in Enzymology, Bd. 44 (1976) beschrieben, zu
immobilisieren. Ein weiteres Beispiel für eine geeignete Teilchenform
ist so genanntes ChiroCLEC (Altus Biologics Inc., Cambridge, MA,
USA), das aus vernetzten Enzymkristallen besteht. Diese vernetzten
Enzymteilchen benötigen
zur stabilen Formulierung kein Vorhandensein hoher Konzentrationen
eines die Wasseraktivität
senkenden Mittels, wie eines Polyols; sie sind in einer wässrigen
Zusammensetzung aufgrund ihrer kristallinen Form chemisch stabil.
Dennoch kann ein die Wasseraktivität senkendes Mittel zur Verbesserung
der mikrobiologischen Stabilität
der wässrigen
Zusammensetzung zugesetzt werden.
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Die
Auswahl des Polyols, das zum Stabilisieren der Enzymzusammensetzung
verwendet wird, ist für die
Erfindung nicht entscheidend. Jedes Polyol, von dem der Fachmann
weiß,
dass es Enzyme in wässrigen Lösungen effizient
stabilisiert, kann verwendet werden. Polyole, die besonders geeignet
sind, sind Polyole, die aus der Gruppe mit Glycerin, Sorbit, Propylenglycol,
Maltodextrinen oder einem Zucker, wie Saccharose, Lactose, Glucose
oder Trehalose, ausgewählt
sind. Für
topische Anwendungen sollte man ein Polyol in Betracht ziehen, das
zur topischen Verwendung annehmbar ist, d.h. Glycerin, Polyethylenglycol,
Butylenglycol, Propylenglycol, Trehalose oder Sorbit.
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Das
Polyol wird in einer hohen Konzentration verwendet, d.h. einer Konzentration,
die zu einer ausreichend niedrigen Wasseraktivität in der Enzymzusammensetzung
führt,
so dass das Enzym angemessen stabilisiert wird. Im Stand der Technik
ist bekannt, dass diese Konzentrationen je nach dem verwendeten
Polyol etwas variieren. Vorzugsweise wird das Polyol in einer Konzentration
von 50–90%,
am stärksten
bevorzugt in einer Konzentration von 60–80%, verwendet.
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Eine
niedrige Wasseraktivität
in einer wässrigen
Zusammensetzung ist ebenfalls vorteilhaft, um Mikrobenwachstum in
der Zusammensetzung zu verhindern.
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Zusätzlich zu
einem Polyol kann ein Salz, wie NaCl, dazu verwendet werden, die
Stabilität
des Enzyms während
der Lagerfähigkeit
des Produkts zu verstärken.
Um die Enzymstabilität
weiter zu verbessern, können kleine
Konzentrationen von Enzymstabilisatoren, wie Reduktionsmitteln,
Calciumsalzen oder Substrat- oder Substrat-verwandte Liganden, hinzugefügt werden
(Gray, 1993, in: Thermostab. Enzymes, S. 124–143. Narosa, New Delhi).
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Gegebenenfalls
kann ein viskos machendes Mittel zur Enzymzusammensetzung gegeben
werden, insbesondere wenn die Viskosität der Enzymzusammensetzung
aufgrund des Polyols oder anderer relevanter Bestandteile nicht
so hoch ist, wie es wünschenswert
wäre. Die
Menge an viskos machendem Mittel, das zur Enzymzusammensetzung hinzugefügt werden
muss, hängt
von den viskos machenden Eigenschaften des Polyols, das zur Stabilisierung
der Enzymzusammensetzung verwendet wird, sowie von der gewünschten
Viskosität
der Enzymzusammensetzung ab.
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Wird
eine immobilisierte oder kristalline Enzymzubereitung verwendet,
sollte die Viskosität
der Enzymzusammensetzung derart sein, dass Absetzen der Enzymteilchen
verhindert wird. Vorzugsweise wird, wie vorstehend beschrieben,
ein viskos machendes Mittel verwendet, das ein dreidimensionales
Netzwerk in einer wässrigen
Zusammensetzung bilden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Enzymzusammensetzung im Wesentlichen gleichzeitig mit einer geeigneten
wässrigen
Basiszusammensetzung abgegeben. Die Art dieser wässrigen Basiszusammensetzung
ist für die
Erfindung nicht entscheidend, hängt
aber größtenteils
von der gewünschten
Art der Anwendung ab.
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Man
sollte ferner darauf achten, zu vermeiden, dass die wässrige Basiszusammensetzung
Bestandteile enthält,
von denen erwartet werden kann, dass sie die Enzyme sofort inaktivieren.
Bei Kosmetiklotionen ist ein typisches Beispiel für einen
Bestandteil, von dem erwartet wird, dass er Enzyme inaktiviert,
Ethanol in hohen Konzentrationen.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
kann geeigneterweise für
jede Anwendung verwendet werden, bei der die Wirkung eines Enzyms
gewünscht
ist. Insbesondere stellt das erfindungsgemäße Abgabesystem eine geeignete
und einfache Weise der topischen Anwendung eines Enzyms von Interesse
bereit. Ein bevorzugtes Enzym zur topischen Anwendung des erfindungsgemäßen Spenders
ist eine Protease.
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Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
eignet sich auch zur gleichzeitigen Abgabe einer Enzymzusammensetzung
und einer zweiten Zusammensetzung, die ein proaktives Substrat umfasst,
wobei das Enzym das proaktive Substrat nach Abgabe und Mischen beider
Zusammensetzungen in einen Wirkstoff umwandelt. Diese Ausführungsform
der Erfindung ist bevorzugt, wenn der Wirkstoff in einer bestimmten
Zusammensetzung instabil ist und die Möglichkeit besteht, eine Vorstufe
des Wirkstoffs, das so genannte proaktive Substrat, das stabiler
ist, zu formulieren.
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Beispielsweise
sind Vitamin-E-acetat, Vitamin-A-acetat
und Vitamin-A-palmitat Vorstufenmoleküle, die üblicherweise zum Auftragen
dieser instabilen, aber wünschenswerten
Vitamine auf die Haut eingesetzt werden. Es wird angenommen, dass
aufgrund der enzymatischen Aktivität in oder auf der Haut ein
Teil der Vorstufe langsam in den Wirkstoff umgewandelt wird (siehe
beispielsweise: Boehnlein et al., Pharmaceutical Research Bd. II,
Nr. 8 (1994), 1155–1159).
Gemäß dem erfindungsgemäßen Enzymabgabeverfahren
könnte durch
Kombination dieser lagerungsbeständigen
Vorstufe und der geeigneten Hydrolyseenzyme aktives Retinol oder
Tocopherol auf der Haut freigesetzt werden. Ein wichtiger Vorteil
der Verwendung des erfindungsgemäßen Abgabesystems
ist, dass verglichen mit der Situation, bei der man von entsprechenden
Enzymen, die in der Haut vorhanden sind, abhängt, die Hydrolyserate der
Vorstufenmoleküle
signifikant gesteigert wird. Bei bestimmten Anwendungen, z.B. Anwendungen
gegen Sonnenbrand, sind die Vorteile einer momentanen Freisetzung
der gewünschten
Konzentrationen an Vitamin A offensichtlich (siehe beispielsweise
Beijersbergen van Henegouwen et al., Fat Sc. Technol. 94 (1992),
24–27).
-
Um
Palmitatderivate von Vitamin A oder Vitamin E zu aktivieren, ist
die Verwendung einer geeigneten Lipase eine offensichtliche Wahl.
Man kann erwarten, dass viele der kommerziell erhältlichen
lipolytischen Enzyme diese Vorstufenmoleküle zu aktivem Vitamin und Palmitinsäure hydrolysieren
können.
Die Verwendung einer Lipase in Kosmetikanwendungen hat jedoch einige
schwerwiegende Nachteile, einschließlich des Abbaus von Ölen, die
in Kosmetikzusammensetzungen vorliegen, und des Abbaus eines erheblichen
Anteils der schützenden
Lipidverbindungen, die auf menschlicher Haut vorliegen (Cosmetics & Toiletries 102
(1987), 36–42).
Um diese unerwünschte
Situation zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn man Acetat- an
Stelle von Palmitatderivaten der entsprechenden Vitamine verwendet,
wodurch Enzyme verwendet werden können, die selektiv die Acetateinheit
der Vitaminvorstufe entfernen können,
ohne Hautlipide anzugreifen.
-
Beispielsweise
haben bestimmte Esterasen/Lipasen eine Präferenz für kurze Acylketten (2–10 Kohlenstoffatome)
und können
keine längeren
(≥ 16 Kohlenstoffatome)
Fettacylgruppen hydrolysieren. Solche Esterasen sind beispielsweise
von Recombinant Biocatalysis Inc. (Philadelphia, USA) kommerziell
erhältlich.
Zusätzlich
sind Xylanacetylesterase (vgl.
EP
507369 ) und Rhamnogalacturanacetylesterase (vgl. WO 93/20190) gegenüber Pflanzenzellwandkomponenten
aktiv und hydrolysieren wahrscheinlich keine auf menschlicher Haut
vorhandenen Lipide. Abgesehen von dieser Enzymkategorie hat man
Esteraseaktivität
auch bestimmten Serinproteasen zugeschrieben. Die Verwendung einer
geeigneten Serinprotease bei dieser Anwendung ist vorteilhaft, weil
sie die Kombination einer Hautschälwirkung mit der gleichzeitigen
Umwandlung einer ausgewählten
Vitaminvorstufe gestattet.
-
Einem
anderen Vitamin, Ascorbinsäure,
hat man Vorteile in der Kosmetik zugeschrieben, weil es die Melaninbildung
in menschlicher Haut hemmt, die Kollagenbildung stimuliert und Antioxidansaktivität besitzt. Unglücklicherweise
kann Ascorbinsäure
jedoch aufgrund ihrer geringen Stabilität auf kein Kosmetikprodukt
angewendet werden. Deshalb wurde Magnesiumascorbylphosphat, ein
stabiles und wasserlösliches
Ascorbinsäurederivat,
entwickelt und wird von mehreren Firmen vertrieben. Aufgrund des
Vorhandenseins von Phosphataseenzymen auf der Haut kann Magnesiumascorbylphosphat
in situ in die aktive, aber instabile Ascorbinsäure umgewandelt werden. Unglücklicherweise
ist die Aktivität
von Phosphataseenzymen, die natürlicherweise
auf der Haut vorkommen, sehr niedrig (Mima et al. Vitamins 41 (1970),
387). Das erfindungsgemäße Abgabesystem
ermöglicht
die Kombination von Ascorbylphosphat und einer geeigneten Phosphatase
zur Gewährleistung
einer schnellen Bildung von Ascorbinsäure auf der Haut. Das Enzym
Phytase, das die Freisetzung von Phosphat aus Inosithexakisphosphat
(Phytat) katalysiert, insbesondere die Phytase von Aspergillus niger, scheint
in dieser Hinsicht eine sehr geeignete Phosphatase zu sein.
-
Sehr ähnlich diesem
Ansatz, bei dem proaktive Vitaminderivate durch In-situ-Entfernung
der stabilisierenden Einheit des Derivats aktiviert werden, können andere
Typen von Vorstufenmolekülen
enzymatisch modifiziert werden. Mehrere glycosylierte natürliche Farbstoffe
sind bekannt, einschließlich
Anthocyaninen und Carminrot von Lebensmittelqualität. Wie von
Blom (Food Chemistry 12 (1983), 197–204) beschrieben, führt die Kombination
einer β-Glucosidase
und eines roten Anthocyaninpigments zu einem wasserunlöslichen
gefärbten
Aglycon. Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Abgabesystems wird das
Aglycon bei der Abgabe und beim Mischen einer Zusammensetzung, die
stabilisiert β-Glucosidase
enthält,
und einer geeigneten Kosmetikzusammensetzung, die ein rotes Anthocyanin
enthält,
gebildet. Aufgrund seiner erhöhten
Hydrophobie haftet das Aglycon fester an hydrophoben Oberflächen, wie
Haut und Haar, und wird daher durch Wasser weniger effizient von
diesen Oberflächen
entfernt.
-
Andere
enzymatische Ansätze
zielen auf die Erzeugung reaktiver Farbstoffe zur oxidativen Färbung von
Haar unter Verwendung des erfindungsgemäßen Abgabesystems. Dazu wird
eine stabilisierte Laccase-Zusammensetzung
mit einer geeigneten Zusammensetzung, die eine Farbstoffvorstufe
beispielsweise einer Mono- oder
Polyphenolverbindung (siehe z.B.
FR
2,694,018 ;
EP 504005 ),
enthält,
kombiniert.
-
Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
wird auch vorteilhaft für
die peroxidasevermittelte In-situ-Bildung bakterizider Verbindungen verwendet.
Das getrennte Enthalten der stabilisierten Peroxidase einerseits und
geeigneter Vorstufenmoleküle,
gegebenenfalls mit Reinigungsmitteln, andererseits, ist für die Anwendung bestimmter
Bakterizide mit einer begrenzten Dauer der bakteriologischen Aktivität essenziell
(vgl.
US 4,476,108 ,
US 4,588,586 ). Typische
Beispiele für
solche natürlich
vorkommenden bioziden Verbindungen sind hypohalogenige Säuren, die
durch Haloperoxidasen aus Wasserstoffperoxid und Halogeniden erzeugt
werden, und Hypothiocyanat, das durch Lactoperoxidasen aus Wasserstoffperoxid
und Thiocyanat erzeugt wird. In allen Fällen ist Wasserstoffperoxid
eine wesentliche, aber instabile Vorstufe.
-
Wasserstoffperoxidlösungen können in
die zweite wässrige
Zusammensetzung im erfindungsgemäßen Abgabesystem
durch Verwendung von Stabilisatoren, wie Natriumstannat oder Phosphonsäure (z.B.
Dequest 2010), stabil eingebracht werden. Diese Stabilisatoren werden
vorzugsweise mit einem geeigneten viskos machenden Mittel, wie Carbopol
934 oder Rheovis CRXCA (Allied Colloids), kombiniert. Bei diesem
Ansatz enthält
die erste Zusammensetzung das stabilisierte Enzym und sämtliche
mit Wasserstoffperoxid inkompatiblen Chemikalien.
-
Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
gestattet auch die enzymatische In-situ-Erzeugung von Wasserstoffperoxid
durch ein Wasserstoffperoxid erzeugendes Enzym, beispielsweise eine
Alkoholoxidase. Das Wasserstoffperoxid erzeugende Enzym wird in
die gleiche Zusammensetzung wie die Peroxidase eingebracht. Diese
Form schwacher Desinfektion, gegebenenfalls in Kombination mit Reinigung,
ist nicht nur auf dem Gebiet der topischen Anwendung zur Bekämpfung von
Ekzem oder Akne, sondern auch bei Anwendungen, wie Kontaktlinsenreinigung
und Reiniger für
harte Oberflächen
im Haushalt, ein Thema.
-
Die
In-situ-Erzeugung von Lipoperoxidasen ist ein weiteres Beispiel
für die
Verwendung des erfindungsgemäßen Spenders.
Dazu sind eine stabilisierte Lipoxyggenase-Zusammensetzung und eine 1inolensäurehaltige
Zusammensetzung getrennt enthalten und werden beim Abgeben gemischt.
Es ist ebenfalls möglich,
Lipoxygenase und Linolensäure
in einer Zusammensetzung zu formulieren, weil die zur Stabilisierung
des Enzyms verwendete hohe Polyolkonzentration zusätzlich die
Inaktivität
des Enzyms gewährleistet. In
situ erzeugte Lipoperoxide eignen sich zur topischen Anwendung,
z.B. zum Enthaaren oder zur Hemmung des Haarwachstums (Puig Muset
et al., Arzneimittel & Forschung,
10 (1960), 234–239).
-
Es
ist ebenfalls möglich,
eine erste Zusammensetzung, die ein Enzym umfasst, mit einer zweiten
Zusammensetzung, die einen zusätzlichen
Wirkstoff umfasst, zu kombinieren, wobei der zusätzliche Wirkstoff bei der in
Frage kommenden Anwendung ebenfalls eine gewünschte Aktivität aufweist.
Beispielsweise kann eine Synergie zwischen dem Enzym und dem zusätzlichen
Wirkstoff bestehen.
-
Für eine völlig andere
Anwendung als die topische Anwendung, d.h. zur Brotherstellung,
wird ein Spender verwendet, der Backenzyme, z.B. Amylasen, Hemicellulasen,
Proteindisulfidisomerase, Lipoxygenase und andere Redoxenzyme, einerseits
und zusätzliche
Bestandteile eines flüssigen
Brotverbesserers andererseits kombiniert, wobei die geeigneten Enzymsubstrate
im Teig vorhanden sind.
-
Ein
Beispiel für
eine Kombination, die eine Synergie erzeugen kann, ist die Kombination
einer Protease und eines keratinolytischen Mittels, wie einer α-Hydroxysäure. Die
so genannten Fruchtsäuren
(α-Hydroxysäuren oder
AHAs) sind in der Kosmetikindustrie als Substanzen aufgekommen,
die Hautschälung
induzieren und so Vorteile hinsichtlich der Alterungsbekämpfung erzielen
können.
Ein Nachteil ist, dass die niedrigen pH-Werte, die für hohe Zellerneuerungsraten
erforderlich sind, von Reizungsphänomenen begleitet sind (siehe Smith,
W. P., Cosmetics & Toiletries
Bd. 109, S. 41–48,
1994). Um die Reizung zu minimieren, kann entweder die Senkung der
AHA-Konzentration oder die Erhöhung
des pH der Kosmetikzusammensetzung eine Strategie sein, wobei die
verringerte Hautschälwirkung
durch Zugabe eines proteolytischen Enzyms zur Zusammensetzung kompensiert
wird.
-
Ein
weiteres Beispiel findet man auf dem Gebiet der Zahnpflegeprodukte.
Seit der Einführung
von Zahnputzmitteln mit Fluoridverbindungen wurde das Auftreten
von Zahnkaries aufgrund der fluoridvermittelten Verstärkung der
Zahnschmelzschicht drastisch verringert. Dadurch verbleibt das Bakterium
Streptococcus mutans, das in Zahnplaque wächst, als eine der hauptsächlichen
restlichen Ursachen von Karies. Wirksame Entfernung von S. mutans
ist nur möglich
durch Auflösen
der schützenden
und wasserunlöslichen
Polysaccharidmatrix, durch die S. mutans am Schmelz haftet (siehe
beispielsweise Hamada und Slade, Microbiol. Rev. 44 (1980), 331–384). Wie
in
US 4,438,093 offenbart,
verhindern und unterdrücken
Enzyme, wie Mutanase und Dextranase, die Plaquebildung. Deshalb
bietet das erfindungsgemäße Enzymabgabeverfahren
einen bequemen Weg, ein fluoridhaltiges Zahnputzmittel mit einer
polyolstabilisierten, polysaccharidabbauenden Enzymzusammensetzung
zu kombinieren.
-
Das
erfindungsgemäße Abgabesystem
kann bei anderen Anwendungen als der topischen Verabreichung vorteilhaft
eingesetzt werden. Ein Beispiel sind Wäscherei-Handwäsche-Anwendungen für empfindliche Stoffe,
wie Wolle. Bei dem erfindungsgemäßen Abgabesystem
sind ein einfaches flüssiges
Detergenz und eine stabilisierte Enzymzusammensetzung getrennt enthalten
und werden in dem gewünschten
Verhältnis gleichzeitig
abgegeben.
-
Kurze Beschreibung der
Zeichnungen.
-
1 zeigt
die proteolytische Aktivität
einfacher und verdünnter
wässriger
Protease-Zusammensetzungen.
Die proteolytische Aktivität
wird als klarer Fleck auf gelatinebeschichteten Filmplatten gemessen.
-
2 zeigt
die proteolytische Aktivität
verschiedener Proteasen bei einem pH von 4 und 7 und in Gegenwart
von α-Hydroxysäuren.
-
3 zeigt
eine Abgabepumpe, in der zwei Zusammensetzungen getrennt enthalten
sind. Die zwei Zusammensetzungen werden gleichzeitig abgegeben und
können
innerhalb der Abgabepumpe gemischt oder getrennt abgegeben und in
situ gemischt werden.
-
Beispiel 1
-
Lagerungsstabilität von Proteasen
in Zusammensetzungen, die verschiedene Arten von Polyolen umfassen
-
Um
die Lagerungsstabilität
verschiedener neutraler Proteasen in verschiedenen Arten von Polyolen zu veranschaulichen,
wurden partiell gereinigte Proteasen aus verschiedenen Quellen in
Flüssigkeiten
gelöst, die
entweder 70% (w/w) Butylenglycol, Propylenglycol oder PEG 6000 enthielten,
und bei entweder 5°C,
25°C oder
40°C aufbewahrt.
In unterschiedlichen Zeitabständen
nach Verdünnung
in wässrigem
Puffer wurden die verbleibenden Enzymaktivitäten gemessen.
-
Verwendete Enzyme
-
Serinprotease-Pulver
von Bacillus licheniformis wurde von Genencor International, Brügge, Belgien, erhalten.
-
Nichtstandardisierte
neutrale Protease (Metalloprotease von Bacillus amyloliquifaciens)
wurde von Gist-brocades, Séclin,
Frankreich, erhalten.
-
Stabilisierte
Enzymformulierungen, die entweder Serinprotease oder neutrale Protease
enthielten, wurden durch Lösen
der erforderlichen Mengen an Enzympulver in entweder 70% (w/w) Butylenglycol
(1,3-Butandiol; BG), Propylenglycol (1,2-Propandiol; PG) oder PEG
6000 (Polyethylenglycol 6000; PEG) hergestellt. Zu jeder Lösung wurde
für maximale
Enzymstabilität
Calciumacetat pH 6,0 bis zu einer Konzentration von 0,1% hinzugefügt. Jeder
erhaltene Niederschlag wurde durch Zentrifugation entfernt, wonach
die verschiedentlich stabilisierten Enzymlösungen bei entweder 5°C, 25°C oder 40°C aufbewahrt
wurden. In unterschiedlichen Zeitabständen wurden Proben entnommen
und hinsichtlich der verbleibenden Aktivität von Serin- und neutraler
Protease getestet. Die mehr als tausendfache Verdünnung der
polyolhaltigen Enzymformulierungen im Proteasetest gewährleistete
das Fehlen von nicht mit Protease zusammenhängenden Wechselwirkungen chemischer
Verunreinigungen.
-
Die
Enzymaktivitäten
wurden gemäß dem Gist-brocades-Protokoll
für die
Aktivität
von neutraler Protease bestimmt. Dieses Verfahren (ISL-Verfahren
Nummer 61195) ist von Gist-brocades Delft auf Anfrage erhältlich.
Kurz gesagt, erfolgt das Verfahren wie folgt:
Eine stark verdünnte Enzymlösung wird
zu einer Lösung
von 0,3% Hammersten-Casein bei 40°C,
pH 7,0, gegeben. Nach Inkubation für 60 Minuten wird die Proteaseaktivität durch
Zugabe von TCA abgestoppt. Nach gründlichem Mischen und einer
zusätzlichen
Inkubation bei 4°C
für 30
Minuten werden die Proben zentrifugiert. Die Extinktion des klaren Überstands
wird bei einer Wellenlänge
von 275 nm gegen destilliertes Wasser gemessen. Durch Vergleich
mit Bezugs-Proteaseproben wird die endgültige Proteaseaktivität erhalten.
-
Schlussfolgerungen
-
- – In
entweder 70% Butylenglycol oder Propylenglycol gelöste Serinprotease
ist stabiler als neutrale Protease.
- – Butylenglycol
und Propylenglycol sind bei der Enzymstabilisierung PEG 6000 klar überlegen.
-
-
Tabelle
3. Neutrale Protease
-
Beispiel 2
-
Reaktivierung von Protease
aus einer stabilisierten Formulierung
-
Materialien
-
Neutrale
Protease B. amyloliquefaciens, nichtstandardisiert, wurde von Gist-brocades,
Séclin,
Frankreich, erhalten.
-
Stabilisierte
Enzymformulierung
-
Herstellung:
Nach Mischen des viskos machenden Mittels Hydroxypropylcellulose
mit Propylenglycol wird Wasser, in dem das Enzym gelöst ist,
hinzugefügt
und über
Nacht gemischt.
-
-
Herstellung:
Hydroxypropylcellulose und Propylenglycol werden gemischt, anschließend zum
Wasser gegeben und über
Nacht gemischt.
-
Eine
bestimmte Menge der stabilisierten Proteaseformulierung (einfach
oder mit der wässrigen
Formulierung verdünnt)
wird auf eine Agfapan-25-Filmplatte
punktförmig
aufgetragen. Ist das Enzym aktiv, wird die Gelatine auf der Filmplatte
proteolysiert, und es verbleibt ein mehr oder weniger klarer Fleck.
Dieser Test ahmt die Fähigkeit
der Protease nach, die raue Oberschicht aus Keratin in vivo abzubauen.
-
Nach
Inkubation der Filmplatte mit der einfachen stabilisierten Proteaseformulierung
wird kein klarer Fleck beobachtet, was zeigt, dass die Protease
aufgrund der hohen Polyolkonzentration inaktiv ist. Eine 1:1- und eine 1:2-Verdünnung der
stabilisierten Proteaseformulierung mit der vorstehenden wässrigen
Formulierung, die Propylenglycolkonzentrationen von 26% bzw. 18%
ergeben, führen
zu einem klaren Fleck mit einem Durchmesser, der mit dem Verdünnungsfaktor
zunimmt, was die Reaktivierung der Protease zeigt (siehe 1).
Obwohl die 1:1-Verdünnung
bereits zu einer partiellen Reaktivierung der Protease führt, ist
die Polyolkonzentration immer noch zu hoch, als dass sie für die topische
Verwendung annehmbar wäre.
-
Eine
unstabilisierte Enzymzubereitung, d.h. ohne Propylenglycol, erschien
innerhalb von etwa einer Woche inaktiv zu sein.
-
So
sind erfindungsgemäß stabilisierte
Enzyme im Wesentlichen inaktiv, bis sie durch Verdünnen mit einer
geeigneten Zusammensetzung reaktiviert werden.
-
Beispiel 3
-
Proteolytische Aktivität in Zusammensetzungen,
die verschiedene α-Hydroxysäuren umfassen
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirksamkeit einer Reihe proteolytischer
Enzyme unter sauren Bedingungen in Gegenwart von α-Hydroxysäuren (AHAs).
Die proteolytische Aktivität
wurde auf fotografischem Gelatinefilm getestet.
-
Verwendete Enzyme und
Materialien
-
Serinprotease-Pulver
von Bacillus licheniformis wurde von Genencor International, Brügge, Belgien, erhalten
und in einem Gemisch von 35% (w/w) Butylenglycol, 35% (w/w) Glycerin,
0,1% (w/w) Ca(Ac)2 pH 6,0 und Wasser gelöst. Die
Enzymaktivität
in Lösung
wurde derart eingestellt, dass eine Aktivität von etwa 500 neutrale Protease-Einheiten
bei 37°C,
pH 7,0, erhalten wurden (siehe Beispiel 1).
-
Aspartatproteinase-Flüssigkeit
von Rhizomucor miehei (210000 Milchgerinnungseinheiten/ml) wurde von
Gist-brocades, Séclin,
Frankreich, erhalten.
-
Cysteinproteinase-Pulver
aus Papayafrüchten
(60 Millionen Papaineinheiten/Gramm, gemäß Food Chemical Codex III getestet)
wurde von Gist-brocades, Séclin,
Frankreich, erhalten. Vor Gebrauch wurde eine Cysteinproteinase-Lösung durch
Lösen von
20 mg Enzympulver in 2 ml entmin. Wasser frisch hergestellt.
-
AHA-Stammlösungen wurde
gemäß dem folgenden
Protokoll hergestellt. Fünf
Gramm L-Milchsäure (Boom
Chemie, Niederlande) und fünf
Gramm Glycolsäure
(Merck, Deutschland) wurden jeweils in 80 ml Wasser gelöst, mit
25% NaOH auf pH 4,0 eingestellt, danach wurde Wasser bis auf 100
ml hinzugefügt,
so dass 5%ige Lösungen
von L-Milchsäure
bzw. Glycolsäure
erhalten wurden. Fünf
Gramm Salicylsäure
(Acros, Belgien) wurden in 80 ml Wasser gelöst und mit 25% NaOH auf pH
4,4 eingestellt (Lösen
bei pH 4,0 war nicht möglich),
danach wurde Wasser auf 100 ml hinzugefügt, so dass eine 5%ige Salicylsäurelösung erhalten
wurde.
-
Phosphatpuffer
pH 7,0 und Citrat-HCl-Puffer pH 4,0 wurden von Merck, Deutschland,
erhalten.
-
Experiment
-
Fünf Glasgefäße, die
0,1 Gramm Serinprotease-Lösung enthielten,
fünf Glasgefäße, die
0,1 Gramm Aspartatproteinase enthielten, und fünf Glasgefäße, die 0,1 Gramm Cysteinproteinase-Lösung enthielten,
wurden hergestellt.
-
Zu
jeder Reihe von fünf
Gefäßen wurden
0,9 ml Puffer pH 7,0, Puffer pH 4,0, 5% L-Milchsäure, 5% Glycolsäure bzw.
5% Salicylsäure
gegeben. Nach Mischen von Enzym und Puffer oder Säure wurde
eine 40-Mikroliter-Probe
aus jeder der fünfzehn
Lösungen
in einer Matrix auf Agfapan-APX100-Fotografiefilm aufgetragen. Der
Film mit den Proben wurde dann für
1 Stunde in einer befeuchteten und abgedeckten Petrischale bei 37°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurde der fotografische Film ausgiebig mit Leitungswasser
gespült und
getrocknet. Entfernen der Gelatineschicht wurde als Maß für proteolytische
Aktivität
verwendet.
-
Aus
den erhaltenen Ergebnissen (siehe 2) ergab
sich, dass Serinprotease entweder in An- oder Abwesenheit der verschiedenen
AHAs nur um pH 7,0 und nicht bei pH-Werten um 4,0 aktiv war.
-
Dagegen
war Aspartatproteinase bei pH 7,0 oder pH 4,4 in Anwesenheit von
Salicylsäure
nicht aktiv, das Enzym war mit oder ohne 5% L-Milchsäure oder
5% Glycolsäure
bei pH 4,0 voll aktiv.
-
"Cysteinproteinase
ist in Gegenwart von entweder L-Milch-,
Glycol- oder Salicylsäure
bei pH 7,0 und bei niedrigeren pH-Werten aktiv. Überraschenderweise wurde eine
niedrige proteolytische Aktivität
bei pH 4,0 in Abwesenheit jeder der AHAs gemessen.
-
Schlussfolgerungen
-
- – In
Kombination mit niedrigen pH-Werten und AHAs sind Aspartatproteinasen
gegenüber
Serinproteasen bevorzugt.
- – Cysteinproteinase
aus Papaya zeigt sowohl bei neutralen als auch sauren pH-Werten
proteolytische Aktivität.
- – Je
nach den Bedingungen sollte das am besten geeignete Enzym gewählt werden.
-
Beispiel 4
-
Enzymatische Aktivierung
von Ascorbylphosphat
-
Drei
verschiedene Enzyme mit dokumentierter Phosphataseaktivität wurden
in 70% Propylenglycol formuliert und unter verschiedenen Bedingungen
mit Magnesiumascorbylphosphat inkubiert. Die Dephosphorylierung
von Magnesiumascorbylphosphat wurde unter Verwendung von 600-MHz-Protonen-NMR
quantifiziert.
-
Enzyme
-
Phytase
(Aspergillus niger; ohne Glycerin, mit etwa 12000 FTU/Gramm) sowie
saure Phosphatase (Aspergillus niger; lyophilisiertes Pulver mit
etwa 10000 Einheiten/Gramm) wurden von Gist-brocades, Delft, Niederlande
erhalten.
-
Kartoffelphosphatase
(lyophilisiertes Pulver) wurde von Sigma erhalten.
-
Experiment
-
In
einer Flüssigkeit,
die 70% (w/w) Propylenglycol in D2O und
2 mmol/l EDTA (pH 7–8)
enthielt, wurde etwa 1% (w/w) jeder der vorstehend genannten Enzymzubereitungen
gelöst.
-
Eine
zehnfache Verdünnung
dieser Enzymstammlösungen
in D2O, das 1% (w/w) Magnesiumascorbylphosphat
(NIKKO Chemicals Co., Japan) enthielt, die unter Verwendung von
Essigsäure
auf pH 5,0 gepuffert und bei 37°C
gehalten wurde, führt
zu 50%igem Abbau von Magnesiumascorbylphosphat in einem Zeitraum von
4 Stunden.
-
Aufbewahrung
der Enzymstammlösung
mit 70% Propylenglycol bei 37°C
für 1 Woche
beeinflusste die Enzymaktivität
in diesem Test nicht merklich.
-
Die
Kombination von Enzym und Substrat in Gegenwart von 70% (w/w) Propylenglycol
zeigte deutlich die Inaktivität
des Enzyms unter diesen Bedingungen. Ausgehend von einer Stammlösung mit
5% (w/w) Magnesiumascorbylphosphat in D2O
wurde ein Gemisch hergestellt, das Folgendes enthielt:
- – 70%
(w/w) Propylenglycol
- – 1%
(w/w) Magnesiumascorbylphosphat
- – 2
mmol/l EDTA
- – pH
7–7,5
-
Nach
vollständigem
Lösen (während dessen
sich eine gelartige Struktur bildete) wurden 1% (w/w) (vorgelöstes) saure
Phosphatase- und Kartoffelphosphatase-Enzym hinzugefügt. Das
erhaltene Gemisch wurde für
1 Woche bei 37°C
inkubiert, wonach die Konzentration an hydrolysiertem Magnesiumascorbylphosphat gegen
eine ähnliche
Probe, die kein Enzym enthielt, gemessen wurde.
-
Da
keine enzymatische Hydrolyse nachgewiesen werden konnte, zeigt dies
einmal mehr das Fehlen von enzymatischer Aktivität in Anwesenheit hoher Polyolkonzentrationen.
-
Beispiel 5
-
Leistung von Phytase hinsichtlich
der Magnesiumascorbylphosphat-Hydrolyse unter Anwendungsbedingungen
-
Es
wird gezeigt, dass Phytase (NatuPhos® 5000L,
Gist-brocades, Delft, Niederlande) unter Anwendungsbedingungen wirksam
ist. Im Test wurden 2 ml 1% Magnesiumascorbylphosphat in 100 mM
Na-Acetat pH 6,0 mit 200 μl
Enzymlösung
gemischt. Die Enzymlösung
wurde durch Verdünnen
von NatuPhos® 5000L eins
zu fünf
in einer Lösung,
die 70% Glycerin enthielt, (um 377 U/g Magnesiumascorbylphosphat
zu erhalten; 1 U ist die Enzymmenge, die 1 μmol Phosphat pro Minute aus
1% Vitamin-C-phosphat bei pH 6,0 und 30°C freisetzt) erhalten. Nach
verschiedenen Inkubationszeiten wurde die Umsetzung durch Zugabe
von 1 ml 20% TCA beendet.
-
Die
Umwandlung von Magnesiumascorbylphosphat wurde durch Messen der
Phosphatkonzentration unter Verwendung von 31P-NMR
verfolgt. Es konnte gezeigt werden, dass bei 30°C eine 85%ige Umwandlung von
Magnesiumascorbylphosphat innerhalb von 30 Minuten erhalten wurde.
Bei 37°C
wurde eine Umwandlung von 89% im gleichen Zeitraum erhalten. Nach
60 min Inkubation steig die Ausbeute auf etwa 90%. Die zur vollständigen Umwandlung
innerhalb von 30 Minuten benötigte
Mindestaktivität
betrug 122 U/g Vitamin-C-phosphat.
-
Beispiel 6
-
Enzymatische Erzeugung
von Wasserstoffperoxid
-
Alkoholoxidase-
(Hansenula spec., von Sigma) Pulver mit niedriger Katalasekonzentration
wurde in Wasser gelöst,
anschließend
wurde Glycerin hinzugefügt,
um eine Glycerinendkonzentration von 60% (w/w) zu erhalten. Nach
Aufbewahrung dieser stabilisierten Enzymlösung für einen Monat bei Raumtemperatur
wurde die Enzymlösung
in einer wässrigen
Lösung,
die 2% Ethanol uns 0,01 M Phosphat pH 7 enthielt, zehnfach verdünnt. Die
Bildung von Wasserstoffperoxid wurde durch eine grünblaue Farbe
gezeigt, die sich beim Eintauchen eines Perid-Teststreifens (Boehringer,
Mannheim, Deutschland) in die wässrige
Ethanollösung
entwickelte. Das so erzeugte Wasserstoffperoxid kann anschließend als
Substrat für
eine Peroxidase verwendet werden.
-
Durch
Einbringen eines Wasserstoffperoxid erzeugenden Enzyms und einer
geeigneten Peroxidase, wie Lactoperoxidase (Sigma), in eine stabilisierende
Flüssigkeit
in den einem Behälter
und der erforderlichen Enzymvorstufen in den anderen Behälter wird
die aktive Biozidverbindung nach Mischen des Inhalts der beiden
Behälter
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten.
-
Beispiel 7
-
Desacetylierung von Vitamin-A-acetat
-
Enzyme
-
Piccantase-Konzentrat
(Rhizomucor miehei, mit etwa 30000 BGLE/g) wurde von Gist-brocades,
Sélin, Frankreich,
erhalten.
-
Maxatase,
rein (Bacillus subtilis, mit etwa 2,16 BYU/kg) wurde von Genencor
International B. V., Delft, Niederlande, erhalten.
-
G999
Phospholipase L (Aspergillus niger, mit etwa 1000 U/g) wurde von
Enzyme Bio-Systems Ltd., Englewood Cliffs, NJ, U.S.A., erhalten.
-
Xylanacetylesterase
(A. niger-Transformante TrA10, wie in EP0507369 beschrieben und
durch hinterlegte Mikroorganismen erhältlich). Nach Verdünnen wurde
die Transformante TrA10 auf einem Kulturmedium gezüchtet, das
30 Gramm Sojabrei pro Liter enthielt, um die Enzymaktivität zu induzieren.
Nach 48 Std. bei 30°C
unter Belüftung
und einem Mindest-pH-Wert von 4,0 wurde die Fermentationsbrühe zentrifugiert,
und der Überstand
wurde filtriert. Die erste Filtration erfolgte über Seitz-K700-Filter, die
zweite Filtration über Seitz-Supra-250-Filter
und die Keimfiltration über
Seitz-Supra-EKS.
Die erhaltene Flüssigkeit
wurde unter Verwendung von Ultrafiltration um einem Faktor 10 konzentriert,
wonach das Konzentrat lyophilisiert wurde. Die Xylanacetylesterase-Aktivität im endgültigen Pulver
wurde zu etwa 300 Einheiten/Gramm Pulver bestimmt.
-
Retinolacetat-Hydrolyse
-
Enzymlösungen wurden
durch Lösen
von 6 Milligramm Enzympulver (d.h. Piccantase, Maxatase und Xylanacetylesterase)
in einem Milliliter entmin. Wasser hergestellt. Von der flüssigen G999-Zubereitung
wurden 16 Milliliter in einem Milliliter entmin. Wasser verdünnt. Eine
Stammlösung
von Retinolacetat (Sigma) wurde durch Lösen von 55 Milligramm Retinolacetat
in einem Milliliter Methanol hergestellt.
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Die
Enzyminkubationen erfolgten durch Zugabe von 100 Mikroliter Phosphatpuffer
pH 5,5, 100 Mikroliter Enzymlösung
und 200 Mikroliter Retinolacetat-Stammlösung zu
500 Mikroliter entmineralisiertem Wasser. Nach Mischen wurden die
verschiedenen Lösungen
unter Argon bei 37°C
für entweder
1 oder 4 Std. inkubiert. Anschließend wurden die Lösungen lyophilisiert,
und deuteriertes Chloroform (Merck, Deutschland) wurde hinzugefügt. Die
Entfernung des Acetatteils von Retinolacetat wurde unter Verwendung
von 600-MHz-Protonen-NMR gemessen.
- –
- = keine Hydrolyse;
- 0
- = nachweisbare Hydrolyse;
- +
- = signifikante Hydrolyse;
- ++
- = vollständige Hydrolyse
-
Lipidhydrolyse
-
Bei
einigen Anwendungen veresterter Vitamine ist die Reaktivierung der
Vitamine durch Enzyme mit lipolytischen Aktivitäten weniger wünschenswert.
Zum Beispiel sollte während
der Reaktivierung von Vitaminvorstufen, die in Kosmetika enthalten
sind, enzymatischer Abbau der im Kosmetikprodukt enthaltenen Öle vermieden
werden. In dieser Hinsicht wäre
es vorteilhaft, vitaminaktivierende Enzyme ohne abbauende Wirkung gegenüber Triglyceridölen zu verwenden.
Um die triglyceridabbauende Wirkung der vorstehend genannten retinolacetatabbauenden
Enzyme festzustellen, wurden drei aktive Enzyme einem Test unterzogen,
in dem die Hydrolyse von emulgiertem Olivenöl quantifiziert wurde.
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Eine
Emulsion von Olivenöl
in Polyvinylalkohol und Wasser wurde hergestellt. Es treten keine Öltröpfchen auf,
die größer als
10 Mikron sind. Nach Zugabe der Enzymlösung wird der pH-Abfall, der
durch die enzymatische Freisetzung von Fettsäuren hervorgerufen wird, durch
eine stetige Titration mit Natriumhydroxid kompensiert. Nach einer
festgelegten Inkubationszeit bei pH 7,5 und 37°C wird die Gesamtmenge an verwendetem
Natriumhydroxid gemessen und als (relativer) Wert für die lipolytische
Aktivität
verwendet. Die Einzelheiten dieses Verfahrens sind im Dokument CQA
4047 beschrieben und können
von Gist-brocades, Séclin, Frankreich,
auf Anfrage erhalten werden.
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Schlussfolgerung
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- – Verschiedene
Enzyme, einschließlich
Lipasen, können
Vitamin-A-acetat desacetylieren.
- – Sowohl
G999 als auch Xylanacetylesterase sind von besonderem Interesse,
weil diese Enzyme eine Desacetylierungsaktivität mit sehr niedriger lipolytischer
Aktivität
kombinieren. Die natürlichen
Substrate dieser Enzyme (d.h. Lysophospholipide und acetylierte
Xylane) kommen außerdem
auf der menschlichen Haut gewöhnlich
nicht vor.
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Beispiel 8
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Suspension von kristalliner
Protease
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In
Mehrfachdosisabgabesystemen ist die richtige Suspension des immobilisierten
und stabilisierten Materials wichtig, damit eine gleichmäßige Dosierung
des Wirkstoffs in der endgültigen
Zusammensetzung gewährleistet
ist. Das Suspensionsverfahren sollte Langzeitaufbewahrung ohne Absetzen
des immobilisierten Wirkstoffs gestatten.
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Materialien
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ChiroCLEC-BL,
eine wässrige
Lösung
vernetzter Protease- (Subtilisin-) Kristalle, von Altrus Biologics Inc.,
Cambridge, MA, USA erhalten.
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Carbopol-Ultrez-10,
ein viskos machendes Polymer, wurde von BF Goodrich, Den Haag, Niederlande, erhalten.
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Aus
einer homogenen wässrigen
Suspension von ChiroCLEC-BL wurde eine Probe von 4,8 Gramm entnommen
und zentrifugiert, um das kristalline Material zu gewinnen. Nach
Entfernen des Überstands
wurden die Kristalle ein Mal in entmineralisiertem Wasser gewaschen
und erneut zentrifugiert, danach wurden die Kristalle in einer endgültigen Menge
von 10 Gramm einer Zusammensetzung, die 35% Glycerin, 35% Butylenglycol und
0,4% Carbopol enthielt, suspendiert. Der pH der erhaltenen Suspension
wurde unter Verwendung von Triethanolamin auf 5,5 eingestellt.
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Nach
gründlicher
Homogenisierung wurde die Suspension bei 40°C untergebracht. Kein Absetzen
der Kristalle wurde nach einmonatiger Inkubation bei dieser Temperatur
beobachtet. Die endgültige
Verdünnung der
Enzymsuspension stellt die enzymatische Aktivität wieder her.
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Beispiel 12
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Abgabesysteme
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Abgabesysteme,
die sich zur gleichzeitigen Dosierung von zwei getrennt enthaltenen
inkompatiblen Verbindungen eignen, sind wohlbekannt. Als solches
ist das in 3 schematisch dargestellte Abgabesystem (Spender
von Maplast, Italien) nur ein Beispiel einer Reihe von Produkten,
die von kleinen, zweikammerigen Beuteln zur Einmalverwendung bis
zu Schläuchen,
die verschiedene Produktkompartimente verwenden, oder Schläuchen, die
unter Verwendung extrudierbarer, viskoser und relativ inerter Materialien
kompartimentiert werden, um die unverträglichen Verbindungen zu trennen,
reichen.
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Der
in 3 gezeigte Spender kann zwei Verbindungen, die
in A und B getrennt enthalten sind, durch Drücken des Dosierkopfs C gleichzeitig
dosieren. Drücken
des Dosierkopfs C aktiviert zwei kleine Pumpen, die anschließend die
zwei Verbindungen in etwa gleichen Volumina abgeben. Je nach der
Bauweise des Dosierkopfs können
die Verbindungen in zwei getrennten Strömen oder in nur einem Strom
dosiert werden.
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Erfindungsgemäß ist eine
Abgabevorrichtung erforderlich, die eine stabilisierte wässrige Enzymzusammensetzung
zusammen mit einer kein Enzym enthaltenden Basiszusammensetzung
in einem Verhältnis von
beispielsweise 1:2 abgeben kann.
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Auf
den in 2 gezeigten Spender angewendet, bedeutet dies,
dass eine der zwei Pumpen mindestens das doppelte Volumen der anderen
Pumpe bei nur einmaligem Drücken
des Dosierkopfs C dosieren können
muss.
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Angewendet
auf einen zweikammerigen Beutel zur Einmalverwendung, bedeutet dies,
dass die Kammer, die die Enzymzusammensetzung enthält, mindestens
halb so viel Produktvolumen enthält
wie die andere Kammer.
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Angewendet
auf einen Schlauch mit zwei Kompartimenten, bedeutet dies, dass
unter gleichem Druck die Auslassöffnung
für das
Kompartiment, das die Zusammensetzung ohne Enzym enthält, das
Hindurchtreten von mindestens doppelt so viel Produkt gestattet
wie die Auslassöffnung
des anderen Kompartiments.
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Angewendet
auf einen Schlauch, der unter Verwendung von extrudierbarem Material
kompartimentiert wurde, bedeutet dies, dass die Zusammensetzung
ohne Enzym im Inneren des Schlauchs in mindestens dem doppelten
Volumen des enzymhaltigen Produkts vorliegt.