DE4121820A1 - Mikrokapseldispersionen - Google Patents
MikrokapseldispersionenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Mikrokapseldispersionen,
enthaltend neben den Mikrokapseln
- a) ein ionogenes Schutzkolloid und
- b) ein wasserlösliches, leicht dissoziierbares, niedermolekulares Salz in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.%, bezogen auf den Feststoffgehalt der Dispersion.
Schutzkolloide enthaltende Mikrokapseldispersionen sind allgemein bekannt
und dienen der Einkapselung verschiedenster Materialien wie beispielsweise
Parfümen, Arzneimitteln, Nahrungsmitteln und Farbstoffen.
Kapseldispersionen, deren Mikrokapseln eine andere Dichte haben als die
wäßrige Phase, haben den Nachteil, daß die Kapseln entweder aufrahmen oder
sedimentieren.
Bei der Weiterverarbeitung können infolgedessen Dosierfehler entstehen.
Weiterhin kommt es zu erheblichen Problemen beim Aufrühren der Dispersion
und beim Entleeren der Behältnisse.
Aus der DE-A 22 17 696 sind Mikrokapseldispersionen bekannt, deren Sedi
mentation oder Flotation durch Zusatz von gänzlich oder teilweise neutra
lisierten Polymerisaten aus ungesättigten Carbonsäuren behoben wird.
Diese stabilisierten Mikrokapseldispersionen vermögen jedoch nicht ganz zu
befriedigen, weil sie wegen ihrer hohen Viskosität zu erheblichen
Verarbeitungsproblemen führen.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, diesen Mängeln abzuhelfen
und sedimentations- und flotationsstabile Mikrokapseldispersionen mit
niedrigen Viskositätswerten zugänglich zu machen.
Demgemäß wurden neue Mikrokapseldispersionen, enthaltend neben den Mikro
kapseln
- a) ein ionogenes Schutzkolloid und
- b) ein wasserlösliches, leicht dissoziierbares, niedermolekulares Salz in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.%, bezogen auf den Feststoffgehalt der Dispersion,
gefunden.
Als ionogene Schutzkolloide a) eignen sich bevorzugt Polymere mit
ionogenen Gruppen wie Carboxy- und Sulfogruppen sowie Polymere mit
Ammoniumgruppen, z. B. Polyvinylimidazoliumhydrochlorid.
Im Hinblick auf die erfindungsgemäßen Mikrokapseldispersionen besonders
bevorzugte Schutzkolloide a) sind gänzlich oder teilweise neutralisierte
Polymerisate aus ungesättigten Carbonsäuren oder Copolymerisate mit
weiteren Monomeren. Die Anzahl der ionogenen Gruppen läßt sich absolut
nicht genau angeben, ist aber mindestens so hoch, daß das betreffende
Polymere selbstdispergierend ist.
Als ungesättigte Mono- oder Dicarbonsäuren eignen sich bevorzugt Malein-,
Fumar-, Itacon- und Crotonsäure. Besonders bevorzugt sind die Acryl- und
Methacrylsäure.
Als weitere Monomere kommen beispielsweise Styrol, α-Methylstyrol,
β-Methylstyrol, Butadien, Isopren, Vinylacetat und Vinylpropionat.
Besonders bevorzugte Monomere sind Acrylnitril, Methacrylamid, Malein
säureanhydrid, N-Vinylpyrrolidon, 2-Hydroxyethylmethacrylat und Acryl
amido-2-methylpropansulfonsäure in Betracht.
Die Polymerisate sind in an sich bekannter Weise durch Lösungs-,
Suspensions- oder Emulsionspolymerisation unter Zusatz üblicher
Polymerisationsinitiatoren erhätlich.
Zum Zwecke der Neutralisation ist es besonders vorteilhaft, das Polymeri
sat in der Form der in Wasser nicht löslichen Polycarbonsäure der Mikro
kapseldispersion zuzusetzen und erst dann durch anteilmäßige Zugabe einer
Base die Polycarbonsäure durch Bildung des Salzes in die lösliche Form zu
überführen.
Es ist aber auch möglich, die bereits gänzlich oder teilweise neutrali
sierte Polysäure in Form ihrer Lösung oder als Festprodukt der Dispersion
zuzugeben.
Im allgemeinen werden die Schutzkolloide a) in Mengen von 1 bis 5 Gew.%,
vorzugsweise von 2 bis 3 Gew.%, eingesetzt, bezogen auf den
Feststoffgehalt der Dispersion.
Neben den Schutzkolloiden a) enthalten die erfindungsgemäßen Mikrokapsel
dispersionen als Komponente b) wasserlösliche, leicht dissoziierbare,
niedermolekulare Salze in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise von
1,2 bis 2,5 Gew.%, bezogen auf den Feststoffgehalt der Dispersion.
Bevorzugte Komponenten b) sind wasserlösliche Ammonium-, Alkali- und
Erdalkalisalze von starken Säuren, vorzugsweise Mineralsäuren wie
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure und Salzsäure. Solche Salze
sind z. B. Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Natriumsulfat, Natrium
hydrogenphosphat, Natriumchlorid, Kaliumnitrat, Kaliumsulfat, Kalium
hydrogenphosphat, Kaliumchlorid und Magnesiumsulfat. Weiterhin kommen auch
Doppelsalze wie Alaune, beispielsweise Kaliumaluminiumsulfat in Betracht.
Man stellt die erfindungsgemäß zu verwendenden Mikrokapseldispersionen in
an sich bekannter Weise her, wie sie z. B. in der EP-A 00 26 914 beschrieben
ist. So können die üblichen Methoden wie beispielsweise
in-situ-Polymerisation, Komplexkoazervation oder Grenzflächen-
Polykondensation angewandt werden.
Anschließend werden üblicherweise zunächst das Schutzkolloid a) und dann
die Komponente b) der Kapseldispersion zugesetzt und unter Rühren gelöst.
Man gibt die Komponenten vorzugsweise bei 20 bis 25°C zu.
Dispersionen mit Mikrokapseln, deren Dichte kleiner als die der wäßrigen
Phase ist, werden in der Regel durch Verwendung eines Kernlösungsmittels
mit einer Dichte unter 1 erhalten. Als derartige Kernlösungsmittel kommen
Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe, Diisopropylnaphthalin,
1-Phenyl-1-xylylethan, Dodecylbenzol und Tetramethylbenzol in Betracht.
Die Viskositäten der Kapseldispersionen werden als Auslaufzeiten in
Sekunden von 100 ml Dispersion aus dem Ford-Becher mit 4 mm Bohrung nach
DIN 53 211 gemessen.
Die erfindungsgemäßen Mikrokapseldispersionen haben Ford-Becher-Viskosi
täten von etwa 30 bis 50 Sekunden.
In diesen Dispersionen sind beispielsweise Farbstoffe, Detergentien,
Druckfarben, Parfüme, Klebstoffe, Arzneimittel, Agrochemikalien,
Düngemittel, Fette, öle, Nahrungsmittel, Enzyme, Flüssigkristalle, Farben,
Rostschutzmittel, Aufzeichnungsmaterialien, Katalysatoren, chemische
Reaktanden und magnetische Substanzen eingekapselt.
Die Mikrokapseldispersionen gemäß der Erfindung zeichnen sich durch
Stabilität und niedrige Viskositäten aus.
Analog dem in der EP-A 00 26 914 angegebenen Beispiel 1 wurde eine Mikro
kapseldispersion auf der Basis eines Melamin-Formaldehyd-Harzes mit einer
Lösung aus Diisopropylnaphthalin und Benzin im Verhältnis 70 : 30 als Kern
lösungsmittel hergestellt, und anschließend wurden 100 g dieser Dispersion
mit 2,5 g einer Dispersion eines carboxylgruppenhaltigen
Acrylsäureester-Copolymers in Wasser (Feststoffgehalt: 25%) als
Komponente a) bei 25°C und pH 7 versetzt.
Nach Einstellung des pH-Wertes auf 9,5 mittels Ammoniak wurden zu je 100 g
dieser Dispersion mit der Kernöldichte von 0,908 g/cm3 und einem
Feststoffgehalt von 42 Gew.%, die in der Tabelle angegebenen Mengen der
Komponente b) unter Rühren zugesetzt.
Die Einzelheiten dieser Versuche sowie deren Ergebnisse sind der nach
stehenden Tabelle zu entnehmen.
In allen Fällen wurde eine deutliche Abnahme der Viskosität durch Zusatz
der Komponente b) zur durch die Komponente a) stabilisierten Mikrokapsel
dispersion beobachtet.
Claims (3)
1. Mikrokapseldispersionen, enthaltend neben den Mikrokapseln
- a) ein ionogenes Schutzkolloid und
- b) ein wasserlösliches, leicht dissoziierbares, niedermolekulares Salz in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.%, bezogen auf den Feststoff gehalt der Dispersion.
2. Mikrokapseldispersionen nach Anspruch 1, enthaltend als Komponente a)
ein gänzlich oder teilweise neutralisiertes Polymerisat aus einer
ungesättigten Carbonsäure und gewünschtenfalls weiteren Monomeren.
3. Mikrokapseldispersionen nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend als Kompo
nente b) ein wasserlösliches Ammonium-, Alkali- oder Erdalkalisalz
einer starken Säure.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4121820A DE4121820A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Mikrokapseldispersionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4121820A DE4121820A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Mikrokapseldispersionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4121820A1 true DE4121820A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=6435222
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4121820A Withdrawn DE4121820A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Mikrokapseldispersionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4121820A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997027841A1 (en) * | 1996-01-31 | 1997-08-07 | Gist-Brocades B.V. | Use of compositions comprising stabilized biologically effective compounds |
-
1991
- 1991-07-02 DE DE4121820A patent/DE4121820A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997027841A1 (en) * | 1996-01-31 | 1997-08-07 | Gist-Brocades B.V. | Use of compositions comprising stabilized biologically effective compounds |
US6117433A (en) * | 1996-01-31 | 2000-09-12 | Dsm N.V. | Use of compositions comprising stabilized biologically effective compounds |
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |