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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft das Abstimmen von Mikrowellen-Netzwerken, und insbesondere das Abstimmen
von Filtern und Verstärkern,
indem mikroelektromechanische (MEM) Schalter auf monolithischen
integrierten Mikrowellenschaltungen (MMICs), und Hybrid-Schaltungen
verwendet werden.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Ein
Filter umfasst typischerweise ein Netzwerk von kapazitiven und induktiven
Schaltungen, die in Reihe, parallel oder einer Kombination davon geschaltet
sind. Wenn ein Filter auf einer monolithischen integrierten Mikrowellenschaltung
(MMIC) implementiert wird, werden typischerweise Netzwerke von binär gewichteten
Einheitskapazitäten
als kapazitive Schaltungen verwendet. Binär gewichtete Kapazitäten sind
in J. L. McCreary et al., "All-MOS
Charge Redistribution Analog-to-Digital Conversion Techniques – Part I", IEEE J. Solid-State
Circuits, vol. SC-10, 1975, Seiten 371–379 beschrieben. Ein Filternetzwerk
besitzt ein Frequenzverhalten, das durch dessen Konfiguration, die
Kapazitätswerte
der Kapazitäten
und die Induktivitätswerte
der Induktivitäten bestimmt
wird. Da die Kapazitäten
und Induktivitäten auf
einem MMIC, einem IC oder einer Hybrid- Schaltung gewöhnlicherweise fest sind, und
anders als bei einem Wellenleiter-Filter, das durch Verwendung einer
Abstimmschraube zur Veränderung
der Geometrie von zumindest einer seiner Kavitäten abgestimmt werden kann,
ist ein Filter basierend auf einem MMC, einem MIC oder einer Hybrid-Schaltung
im Allgemeinen nicht abstimmbar.
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Zwei
Haupttypen von Halbleiterschaltern, PIN-Dioden und Feldeffekttransistoren
(FET), werden verwendet, um eine MMIC-Schaltungskonfiguration zu ändern. PIN-Diodenschalter
für Mikrowellenanwendungen
sind bei J. C. Hill et al., "PIN
Diode Switches Handle High-Power Applications", MSN, Juni 1989, Seiten 36–40 beschrieben.
Mikrowellen FET-Schalter sind bei M. Shifrin et al. "Monolithic Control
Components Handle 27 W of RF Power", Microwave Journal, Dezember 1989,
Seiten 119 bis 122 beschrieben.
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Im
Allgemeinen haben PIN-Dioden und FET-Schalter eine geringe Isolierung,
wenn der Schalter aus ist und eine hohe Einfügungsdämpfung, falls der Schalter
bei Frequenzen eingeschaltet ist, die über dem C-Band liegen. Während PIN-Dioden- und FET-Schalter
für Mikrowellenoperationen
bei relativ geringen Frequenzen geeignet sind, arbeiten viele moderne
Satelliten bei höheren
Mikrowellenfrequenzen im X-Band, Ku-Band und Ka-Band. Diese Schalter haben parasitäre Kapazitäten und
Induktivitäten,
die ihre Leistung bei diesen hohen Frequenzen signifikant verschlechtern
und werden deshalb nicht verwendet, um ein MMIC-Filter zum Zwecke
der Abstimmung neu aufzubauen.
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PIN-Dioden-
und FET-Schalter sind Halbleitervorrichtungen mit P/N-Übergängen, die
die Aktivierung von An/Aus-Schaltungen ermöglichen und nicht lineare Eigenschaften
zeigen, die unerwünschte
Intermodulationsstörungen
erzeugen. Darüber
hinaus erzeugen diese Nicht-Linearitäten ebenfalls unerwünschte Ausgangssignale
mit harmonischen Frequenzen, und falls der Schalter in einem Filternetzwerk
mit einer schlechten Impedanzanpassung verwendet wird, können wesentliche
Variationen der harmonischen Signale erzeugt werden, wie in J. C. Hill
et al., oben, beschrieben wurde.
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Der
Betrieb eines PIN-Dioden- oder FET-Schalters erfordert eine kontinuierliche
Energieversorgung, um eine Vorspannungs-Spannung bereitzustellen, und verbraucht
damit Leistung, selbst wenn der Schalter nicht in einem stationären Zustand ist,
d.h. wenn der Schalter entweder an oder aus ist. Viele dieser Schalter
werden üblicherweise
für ein Mikrowellennetzwerk
an Bord eines Satelliten benötigt,
und der Energiefluss von den Batterien des Satelliten zur Aufrechterhaltung
dieser Schalter kann zu einer kürzeren
Betriebszeitspanne des Satelliten führen.
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Das
Abstimmen eines Mikrowellennetzwerks, um dessen Impedanz an eine
gewünschte Einstellung
für einen
optimalen Betrieb anzupassen, wurde durch manuelles Abstimmen erreicht,
d.h. durch manuelles Setzen der wirksamen elektrischen Länge der Übertragungsleitungen
in dem Netzwerk. Ein Beispiel einer manuellen Abstimmung benutzt eine
Shunt-Stichleitung, die ein abgeschlossenes Übertragungsleitungssegment
ist, das parallel zu der Hauptübertragungsleitung
verbunden ist. Die Shunt-Stichleitung
hat entweder einen Kurzschluss- oder einen offenen Schaltungsabschluss
und deren Länge
ist einstellbar, wohingegen die Länge der Hauptübertragungsleitung
im Allgemeinen fest ist. Eine Impedanzanpassung unter Verwendung
kontinuierlich ein stellbarer Shunt-Stichleitungen ist gut bekannt
und in R. E. Collin, Foundations for Microwave Engineering, McGraw-Hill,
Inc. 1966, Seiten 207 bis 212 beschrieben.
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Ein
manuelles Abstimmen ist bei Impedanzanpassungsanwendungen nicht
einfach, bei denen das Mikrowellennetzwerk, das abgestimmt werden soll,
nicht zugänglich
ist, wie beispielsweise bei einem Satellitenbetrieb. Das manuelle
Abstimmen muss abgeschlossen sein und die Übertragungsleitungslängen fest
sein, bevor der Satellit gestartet wird. Danach ist es nicht mehr
praktikabel, die Leistung des Mikrowellennetzwerks zu optimieren,
indem die Übertragungsleitungslängen an
Bord des Satelliten weiter eingestellt werden.
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Um
die wirksame elektrische Länge
einer Übertragungsleitung
zu variieren, um eine geeignete Abstimmung zu erreichen, werden
Halbleiter-PIN-Diodenschalter und/oder FET-Schalter längs der
Segmente der Übertragungsleitung
platziert und selektiv ein- und ausgeschaltet, um die gewünschte elektrische
Leitungslänge
zu erhalten. Harmonische Signale, die durch die nicht-linearen Verstärkereigenschaften
von Leistungsverstärkern
erzeugt werden, sind ein ganzzahliges Vielfaches der Grundfrequenz
und sind üblicherweise
in den meisten Mikrowellenkommunikationsanwendungen unerwünscht und
müssen deshalb
reduziert werden. Die harmonischen Signale können durch Abstimmen der wirksamen
elektrischen Längen
der Übertragungsleitungen
an den Eingangs- und Ausgangsenden des Verstärkers reduziert werden. Ein
typischer Mikrowellenhalbleiter-Leistungsverstärker ist in S. Toyoda, "High Efficiency Signal
and Push-Pull Power Amplifiers" IEEE MTT-S
Digest, 1993, Seiten 277 bis 280 beschrieben.
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MEM-Schalter
sind kleine Schaltvorrichtungen, die durch eine Betätigungsspannung
aktiviert werden, und werden üblicherweise
auf einem Halbleitersubstrat gefertigt. Geeignete Substrate umfassen
Silizium (Si) und Gallium Arsenid (GaAs), die die üblichsten
Typen von Halbleitermaterialien sind, die in MMICs verwendet werden.
MEM-Schalter können ebenfalls
auf Substraten von dielektrischen Materialien hergestellt werden,
wie beispielsweise Aluminium, das in Hybrid-Schaltungen verwendet
wird. MEM-Schalter für
GaAs MMICs sind in L. E. Larson et al., "Microactuators for GaAs-based Microwave
Integrated Circuits",
IEEE Transducers 1991 Conference on Solid State Sensors and Actuators,
1991, Seiten 743–746
beschrieben. Die Betätigungsspannung
bestimmt, ob der Schalter in einem "An"-
oder "Aus"-Zustand ist.
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Ein
Typ eines MEM-Schalters ist der MEM-Schalter mit deformierbarer
freitragender Brücke,
der einen deformierbaren freitragenden Brückenarm besitzt, der sich zum Öffnen und
Schließen eines
Schaltungspfads bewegt, und der in L. E. Larson, et al. oben beschrieben
ist. Der Schalter ist hinsichtlich seiner Abmessungen klein mit
typischen Abmessungen im Bereich von 17,5 μm × 125 μm und er kann auf Substraten
unterschiedlicher Materialien gefertigt werden, wie beispielsweise
Si und GaAs. Der Schalter wird ein- oder ausgeschaltet durch Anlegen
eines Spannungssignals an eine statische elektrische Schaltungselektrode,
die eine leitfähige Schicht
ist, die auf einem Halbleitersubstrat abgeschieden ist und unterhalb
des Brückenarms
positioniert ist. Der Schalter öffnet
oder schließt
durch Bewegen des Brückenarms
abhängig
von dem Spannungssignal. Eine typische Betätigungsspannung zum Einschalten
des Schalters, d.h. zum Schließen des
Schaltungspfads mit dem beweglichen Brückenarm liegt im Bereich von
etwa 70 bis 90 Volt.
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MEM-Schalter,
wie beispielsweise in
EP
0 709 911 A2 offenbart, wurden in neukonfigurierbaren Mikrowellennetzwerken
an Bord eines Weltraumfahrzeugs nicht benutzt, da der Kontakt mechanisch
ist und als nicht stabil betrachtet wurde, wenn er hohen Beschleunigungen
und/oder Vibrationen ausgesetzt wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Angesichts
der oben genannten Probleme stellt die vorliegende Erfindung Mikrowellen-Abstimmungs-Netzwerke
bereit, die MEM-Schalter einsetzen, um die Netzwerktopologie eines
MMIC, einer MIC oder einer Hybrid-Schaltung zu verändern, um ein
gewünschtes
Frequenzverhalten zu erreichen. In einem Netzwerk, das eine Vielzahl
von induktiven Leitungen umfasst, sind MEM-Schalter zwischen den Leitungen angeschlossen,
um eine neu konfigurierbare induktive Schaltung auszubilden. MEM-Schalter können auch
in einem Netzwerk von binär
gewichteten Einheitskapazitäten
implementiert werden, um eine neu konfigurierbare Kapazitätsschaltung
auszubilden. Ein Filter ist durch Kombinieren dieser neu konfigurierbaren
kapazitiven und induktiven Schaltungen in einer gewünschten
Netzwerkkonfiguration ausgebildet. Das Frequenzverhalten des Filters
ist abstimmbar durch selektives Schalten von zumindest einigen der
kapazitiven und/oder induktiven Schaltungen, um die Schaltungskonfigurationen
zu verändern.
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Viele
andere Implementationen von MEM Schalter basierten Abstimmungsnetzwerken
sind ebenfalls leicht möglich.
In einem Mikrowellenverstärkernetzwerk
sind die MEM-Schalter eingesetzt, um die wirksamen elektrischen
Längen
von Eingangs- und Ausgangsübertragungsleitungen
einzustellen, um den Verstärker
auf ein gewünschtes
Frequenzverhalten abzustimmen. Das Verstärkernetzwerk kann für ein gewünschtes
Frequenzverhalten abgestimmt werden, was die Harmonischen reduziert.
Das Verbinden einer Anzahl von Shunt-Stichleitungen ausgewählter Längen an
ausgewählten
Orten mit den Eingangs- und Ausgangsübertragungsleitungen verändert die
Eingangs- und Ausgangsimpedanz der Übertragungsleitungen und führt zu einer
Veränderung
des Frequenzverhaltens des Verstärkernetzwerks.
Jede Shunt-Stichleitung ist mit einer Übertragungsleitung über einen
MEM-Schalter verbunden. Durch selektives Schließen der MEM-Schalter mit einigen
der Shunt-Stichleitungen, während
andere geöffnet
werden, kann ein gewünschtes
Frequenzverhalten für
das Verstärkernetzwerk
erreicht werden.
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Dies
und andere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung in Zusammenhang
mit den begleitenden Zeichnungen, wobei:
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 eine
vereinfachte Draufsicht eines neu konfigurierbaren induktiven Leitungsnetzwerks
ist, das mit einer Vielzahl von Schaltern auf einem Substrat verbunden
ist;
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2a eine
vereinfachte Draufsicht eines neu konfigurierbaren binär gewichteten
Kapazitätsnetzwerks
ist, das über
eine Vielzahl von Schaltern auf einem Substrat verbunden ist;
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2b eine
Schnittansicht entlang der Schnittlinie 2b-2b von 2a ist,
und die Platten eines binär
gewichteten Kondensators zeigt;
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3a eine
vereinfachte Draufsicht eines Mikrowellenfilters ist, der durch
Verbinden einer Vielzahl von Kapazitäts- und Induktivitäts-Netzwerken von 1 und 2a über eine
Vielzahl von Schaltern ausgebildet ist;
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3b ein äquivalentes
Schaltungsdiagramm des Filters in 3a ist;
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4a eine
vereinfachte Draufsicht eines Übertragungsleitungssegments
mit Shunt-Stichleitungen ist, die über MEM-Schalter an unterschiedlichen Orten
damit verbunden sind;
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4b eine
Schnittansicht entlang der Schnittlinie 4b-4b von 4a ist
und die Verbindung einer Shunt-Stichleitung mit offener Schaltung
mit dem Übertragungsleitungssegment über MEM-Schalter zeigt; und
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5 eine
vereinfachte Draufsicht eines Mikrowellenverstärkerabstimmungsnetzwerks mit MEM-Schaltungsverbindungs-Shunt
stichleitungen ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Mikrowellenabstimmungsnetzwerke bereit,
die MEM-Schalter verwenden, die selektiv unterschiedliche Mikrowellenkomponenten
auf dem Substrat eines MMIC, eines MIC oder einer Hybrid-Schaltung
verbinden, um die Netzwerktopologie für bestimmte Zwecke zu verändern, wie
beispielsweise zum Erzeugen eines gewünschten Frequenzverhaltens.
Die Impedanzanpassung einer Übertragungsleitung
wird durch Platzieren einer Anzahl von Shunt-Stichleitungen an gewünschten
Stellen und durch selektives Verbinden der Shunt-Stichleitungen
mit der Übertragungsleitung über MEM-Schalter
erreicht. In einem Mikrowellenverstärkernetzwerk sind die Übertragungsleitungen,
die mit dem Eingang und dem Ausgang des Verstärkers verbunden sind, selektiv
mit den Shunt-Stichleitungen über
MEM-Schalter verbunden, um
den Verstärker
auf ein gewünschtes
Frequenzverhalten abzustimmen. In einem abstimmbaren Mikrowellenfilternetzwerk
wird die Schaltungstopologie durch selektives Schalten der kapazitiven
und/oder induktiven Schaltungen des Filters mit MEM-Schalter geändert, um
ein gewünschtes
Frequenzverhalten bereitzustellen.
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MEM-Schalter
haben mehrere Vorteile gegenüber
Halbleiter-PIN-Dioden
und FET-Schaltern. Der "Ein"-Widerstand und die "Aus"-Kapazität eines typischen
MEM-Schalters mit deformierbarer freitragender Brücke liegt
im Bereich von 2 Ohm bzw. 1,6 Femtofarad. Als Ergebnis des geringen "Ein"-Widerstands und
der geringen "Aus"-Kapazität ist die
Einfügungsdämpfung im "Ein"-Zustand etwa 0,05 dB niedrig und die
Isolierung liegt im "Aus"-Zustand im Bereich von 33 dB bei einer
Frequenz von etwa 18 GHz. MEM-Schalter zeigen im Allgemeinen einen sehr
viel geringeren "Ein"-Widerstand und eine
geringere "Aus"-Kapazität als typische
Mikrowellen-PIN-Dioden oder FET-Schalter. Wenn Schalter verwendet
werden, um das Frequenzverhalten eines Netzwerks einzustellen, ist
es sehr wünschenswert, dass
die Schalter so perfekt wie möglich
sind, d.h. eine Einfügungsdämpfung von
nahezu null im "Ein"-Zustand und eine
nahezu unendliche Isolie rung im "Aus"-Zustand besitzen.
Deshalb sind MEM-Schalter für
neu konfigurierbare Mikrowellennetzwerke besser als Halbleiterschalter
geeignet.
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MEM-Schalter
zeigen exzellente Schalteigenschaften mit einer niederen Einfügungsdämpfung im "Ein"-Zustand und eine
hohe Isolierung im "Aus"-Zustand, von Gleichspannung
bis zu hohen Mikrowellenfrequenzen. Ein typischer MEM-Schalter besitzt
eine Einfügungsdämpfung von
weniger als 0,5 dB im "Ein"-Zustand und eine
Isolierung größer als
25 dB im "Aus"-Zustand bei Frequenzen
von bis zu etwa 45 GHz. Deshalb sind MEM-Schalter für den Betrieb
in X-, Ku- und Ka-Bändern
geeignet. Darüber hinaus öffnet und
schließt
ein MEM-Schalter einen Schaltungspfad durch mechanische Bewegung
seines Brückenarms.
Es gibt keinen P/N-Übergang
in einem MEM-Schalter und deshalb werden keine Nicht-Linearitäten durch
die elektrischen Eigenschaften der Halbleiter erzeugt. Die Intermodulationsstörung und
die Harmonischen, die von einem MEM-Schalter erzeugt werden, sind
so gering, dass sie für
die meisten Anwendungen vernachlässigbar sind.
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Ein
MEM-Schalter verbraucht weniger Energie als ein Halbleiter-PIN-Dioden-
oder FET-Schalter und benötigt
keine kontinuierliche Energieversorgung, um eine Vorspannungs-Spannung
aufrecht zu erhalten. Das Einschalten des Schalters erfordert eine
Betätigungsspannung,
aber diese Spannung liefert nur eine statische elektrische Ladung,
die den Brückenarm
bewegt, und die Energie, die zum Schalten erforderlich ist, ist
sehr viel geringer als die kontinuierliche Energie, die ein PIN-Dioden- oder ein FET-Schalter
benötigt.
Deshalb sind MEM-Schalter für
Weltraumfahrzeug-Anwendungen geeignet, bei denen der Energie verbrauch
direkt die Lebensdauer des Weltraumfahrzeugs beeinflusst.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein abstimmbares, induktives Leitungsnetzwerk
eine Vielzahl von induktiven Leitungen 6a, 6b, 8a,
... 8d aufweist, die über
eine Vielzahl von Schaltern 10a, 10b, ... 10k,
vorzugsweise MEM-Schalter,
auf einer Mikrowellenschaltung 11 verbunden sind, die ein
Substrat 13 eines Halbleitermaterials, wie beispielsweise
Silizium oder GaAs, oder ein dielektrisches Material, wie beispielsweise Aluminium,
aufweist, das in Hybrid-Schaltungen Verwendung findet. Selektives
Schalten von zumindest einem der MEM-Schalter verändert den
Induktivitätswert
des gesamten Induktivitätsleitungsnetzwerks und ändert damit
dessen Frequenzverhalten. Bei dieser Ausführungsform haben die induktiven
Leitungen jeweils einen Induktivitätswert L1,
und die induktiven Leitungen 8a, ... 8d haben
jeweils einen Induktivitätswert
L2. Falls die Schalter 10a, ... 10c geschlossen sind,
während
die Schalter 10d, ... 10k geöffnet sind, sind nur die induktiven
Leitungen 6a, 6b verbunden, um zu einem Gesamtinduktivitätswert von
2L1 zu gelangen. Falls die Schalter 10b, 10f, 10h und 10j geöffnet sind,
während
die Schalter 10a, 10c, 10d, 10e, 10g, 10i und 10k geschlossen
sind, beträgt
die Gesamtinduktivität
des Netzwerks 2L1 + 2L2.
Falls die Schalter 10b, 10f, 10h und 10i geöffnet sind,
während
die Schalter 10a, 10c, 10d, 10e, 10g, 10j und 10k geschlossen
sind, beträgt
die gesamte Induktivität
des Netzwerks 2L1 + 4L2.
Andere induktive Netzwerkkonfigurationen sind ebenfalls denkbar
und die einzelnen induktiven Leitungen können die gleichen oder unterschiedliche
Induktivitätswerte
besitzen. Das induktive Leitungsnetzwerk als Ganzes kann als einzelne
einstellbare Induktivität
in einem Filter verwendet werden, wobei die Einstellung über ein
selektives Schalten der MEM-Schalter hergestellt wird.
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2a zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der ein abstimmbares Kapazitätsnetzwerk eine Vielzahl von
binär gewichteten
Kapazitäten aufweist,
deren obere Platten 12a, 12b, ... 12g mit
einer Vielzahl von Schaltern 14a, 14b, ... 14k,
vorzugsweise MEM-Schalter, auf einer Mikrowellenschaltung 11 verbunden
sind, die ein Substrat 13 aus einem Halbleitermaterial
oder einem dielektrischen Material besitzt. Eine binär gewichtete
Kapazität
besitzt einen Querschnitt, wie in 2d gezeigt,
wobei die obere Platte 12d auf dem Halbleitersubstrat 13 positioniert ist,
das auf einer gemeinsamen Masse-Ebene 16 positioniert ist.
Die Masse-Ebene 16 ist üblicherweise geerdet
und funktioniert zusammen mit der oberen Platte 12d als
Parallelplatten für
den binär
gewichteten Kondensator.
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Das
Kapazitätsnetzwerk
als Ganzes wird als einzelner einstellbarer Kondensator in einem
Filter auf einem MMIC, einem MIC oder einer Hybrid-Schaltung eingesetzt.
Zurückkehrend
zu 2a sind die MEM-Schalter 14a, 14b,
... 14k selektiv schaltbar, so dass die Topologie der Kapazitätsschaltung
neu konfiguriert werden kann, um die Kapazitätswerte des gesamten Netzwerks
zu verändern
und damit das Frequenzverhalten zu verändern. Bei dieser Ausführungsform
haben die Kapazitäten 12a, 12b, 12g jeweils
einen Kapazitätswert
C1, und ein Übertragungsleitungssegment 18 ist
mit den Kapazitäten über die
Schalter 14b, 14c und 14d verbunden. Unterschiedliche
Netzwerkkapazitäten
werden erreicht, indem einige der Kapazitäten verbunden werden, während andere
von einander getrennt werden. Um beispielsweise eine Gesamtnetzwerk-Kapazität von 2C1 zu erhalten, sind die Schalter 14a, 14c und 14j geschlossen,
während
die Schalter 14b, 14d, 14e, 14f, 14g, 14h, 14i und 14k geöffnet sind.
Um eine Netzwerkkapazität
von 4C1 zu erhalten, sind die Schalter 14a, 14b, 14e, 14h, 14i und 14k geschlossen,
während
die Schalter 14c, 14d, 14f, 14g und 14j geöffnet sind. 2a zeigt
nur eine Konfiguration eines MEM-Schalter-verbundenen Kapazitätsnetzwerks;
andere Konfigurationen sind ebenfalls denkbar.
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3a zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, bei der ein abstimmbares Filter die Kapazitäts- und
Induktivitätsnetzwerke
entlang der Leitungen von 1 und 2a kombiniert.
Eine Eingangsübertragungsleitung 20 ist
mit einem binär
gewichteten Kondensator 22a mit einem Kapazitätswert C2 verbunden, und der Kondensator 22a ist
mit einem Kapazitätsnetzwerk 24a verbunden,
das gleich zu dem von 2a ist und eine Vielzahl von MEM-Schaltern
umfasst, die die Kapazität
des Netzwerks einstellen. Der Kondensator 22a ist mit einer Induktivitätsschaltung 26a verbunden,
die gleich zu der von 1 ist. Ein Filter ist durch
Wiederholen dieses Aufbaus von abwechselnd verbundenen Kondensatoren 22a, 22b, 22c,
den jeweiligen Kapazitätsnetzwerken 24a, 24b, 24c und
den Induktivitätsnetzwerken 26a, 26b ausgebildet.
Das Ausgangssignal des Filters wird von dem Kondensator 22c zu
einer Ausgangsübertragungsleitung 28 übertragen.
Die äquivalente
Schaltung von 3a ist in 3b gezeigt,
bei der die Kapazitäten
Ca, Cb und Cc die Summen der Kapazitätswerte der Kondensatoren 22a, 22b und 22c bzw.
der abstimmbaren Kapazitätsnetzwerke 24a, 24b und 24c sind.
Die Induktivitäten
La und Lb sind die
Induktivitätswerte
der abstimmbaren induktiven Leitungsnetzwerke 26a bzw. 26b.
Jeder der Kapazitätswerte
Ca, Cb und Cc und der Induktivitätswerte La und Lb, die zusammen das Frequenzverhalten des
Filters bestimmen, kann durch selektives Schalten von zumindest
einigen der MEM-Schalter innerhalb
der Kapazitäts-
und Induktivitätsnetzwerke verändert werden.
Das Filter wird abgestimmt auf ein gewünschtes Frequenzverhalten durch
Schließen
einiger der Schalter, während
andere geöffnet
werden. 3a und 3b zeigen
nur eine Filterkonfiguration; andere Konfigurationen sind ebenfalls
denkbar.
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4a zeigt
ein Impedanzanpassungsnetzwerk mit einem Hauptübertragungsleitungssegment 40,
das einen Eingang 42 und einen Ausgang 44 besitzt.
Das Netzwerk ist auf dem Substrat 13 einer Mikrowellenschaltung 11 implementiert,
die ebenfalls eine Masse-Ebene unterhalb des Substrats besitzt, um
eine vollständige Übertragungsleitungsschaltung auszubilden.
Die Übertragungsleitung 40 hat
eine charakteristische Impedanz, die im Allgemeinen real ist und
im Wesentlichen Frequenz unabhängig
ist. Die Impedanz einer Last an dem Ausgang 44 kann einen
Wert haben, der sich von der charakteristischen Impedanz der Übertragungsleitung
unterscheidet, und kann sogar komplex sein, falls die Last eine
kapazitive und/oder eine induktive Komponente besitzt. Falls die
charakteristische Impedanz der Übertragungsleitung
sich von der Lastimpedanz unterscheidet und die wirksame elektrische
Leitungslänge
nicht richtig abgestimmt ist, tritt eine Fehlanpassung auf und der
Eingang 42 erfährt
eine Spannungs- und/oder Stromreflexion aus dem Netzwerk. Falls
in gleicher Weise es eine Fehlanpassung zwischen der charakteristischen
Impedanz der Übertragungsleitung
und der Eingangsimpedanz am Eingang 42 gibt, erfährt der
Ausgang 44 eine Reflexion. Die reflektierten Wellen interferieren
mit der gewünschten
Mikrowellenübertragung,
reduzieren die Übertragungseffizienz und
verursachen unerwünschte
Resonanz entlang der Übertragungsleitung.
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Die
Impedanzfehlanpassung ist Frequenz abhängig für eine feste wirksame elektrische
Leitungslänge.
Die Fehlanpassung innerhalb eines ausgewählten Frequenzbereichs kann
reduziert werden, um ein gewünschtes
Frequenzverhalten zu erzeugen, indem ein oder mehrere Shunt-Stichleitungen von
bestimmter Länge
an ausgewählten
Orten entlang der Übertragungsleitung
verbunden werden. Da ein herkömmliches
Abstimmen durch kontinuierliches Einstellen der Länge einer
Shunt-Stichleitung in Weltraumfahrzeuganwendungen nicht leicht möglich ist,
müssen
Shunt-Stichleitungen
fester Länge
bereitgestellt werden. Um eine gewünschte wirksame elektrische
Länge für die Übertragungsleitung
zu erhalten, werden eine Vielzahl von Shunt-Stichleitungen 50 vorzugsweise
auf dem Substrat 13 auf einer oder beiden Seiten der Übertragungsleitung 40 positioniert.
Jede Shunt-Stichleitung
besitzt einen Abschluss 52, der entweder offen oder kurz
geschlossen sein kann. Auf einem MMIC- oder einem MIC-Substrat ist
es bevorzugt, dass die Shunt-Stichleitungen offene Abschlüsse besitzen,
so dass keine Verbindung zwischen den Stichleitungen und der Masse-Ebene
vorgesehen werden muss. Kurz geschlossene Abschlüsse auf einem MMIC oder einem MIC
erfordern einen Leiter, der durch das Substrat dringt, um die Shunt-Stichleitung
mit der Masse-Ebene elektrisch zu verbinden, und wäre folglich
schwieriger herzustellen. Ein Kurzschluss ist jedoch in der Lage,
einen stabileren Abschluss in einem breiten Frequenzbereich bereitzustellen
und ist in einigen Anwendungen deshalb wünschenswert.
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Jede
Shunt-Stichleitung 50 ist mit der Hauptübertragungsleitung 40 über einen
jeweiligen MEM-Schalter 54 verbunden. Durch selektives Schließen der
MEM-Schalter mit einigen der Shunt-Stichleitungen, während andere
geöffnet
werden, kann ein gewünschtes
Frequenzverhalten für die Übertragungsleitung
erreicht werden, um die Impedanzfehlanpassung innerhalb eines gewünschten Frequenzbereichs
zu reduzieren. Die Abstände
zwischen den MEM-Schaltern für
benachbarte Shunt-Stichleitungen entlang der Übertragungsleitung beträgt bevorzugt
etwa eine viertel Wellenlänge oder
ein ganzzahliges Vielfaches einer viertel Wellenlänge. Die
Länge jeder
Shunt-Stichleitung beträgt vorzugsweise
etwa eine halbe Wellenlänge
oder ein ganzzahliges Vielfaches einer halben Wellenlänge. Andere
Kombinationen von Shunt-Stichleitungslängen und Abständen sind
ebenfalls denkbar. Die Shunt-Stichleitungen müssen nicht die gleiche Länge besitzen
und die Abstände
müssen
nicht gleich sein.
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4b zeigt
eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie 4b-4b, wobei die Übertragungsleitung 40,
der MEM-Schalter 54 und
die Shunt-Stichleitung 50 auf dem Substrat 13 sind.
Eine gemeinsame Masse-Ebene 56 ist unterhalb des Substrats 13 positioniert.
Der MEM-Schalter besitzt einen beweglichen freitragenden Brückenarm 58,
der ein festes Ende besitzt, das an einem leitfähigen Schaltanschluss 60 angebracht
ist, und ein bewegliches Ende, das ausgelegt ist, um einen Kontaktanschluss 64 elektrisch
zu kontaktieren, wenn der Schalter geschlossen ist. Die Bewegung
des Brückenarms 58 wird
gesteuert durch eine Aktivierungsspannung, die an eine Schaltelektrode 66 geführt ist,
die auf dem Substrat 13 unterhalb des Brückenarms 58 liegt.
Der Brückenarm
selbst dient als eine andere Elektrode, die sich deformiert und
sich in Richtung der Schaltelektro de bewegt, wenn eine Aktivierungsspannung auf
der Schaltelektrode 66 erscheint, so dass das sich bewegende
Ende den Kontaktanschluss 64 berührt. Die Aktivierungsspannung
liegt allgemein im Bereich von etwa 70 bis 90 Volt. Der Kontaktanschluss 64 ist
mit der Übertragungsleitung 40 verbunden,
und der Schaltanschluss 60 ist mit der Shunt-Stichleitung 50 verbunden,
die einen offenen Abschluss 52 besitzt.
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5 zeigt
ein Verstärkernetzwerk
auf dem Substrat 13 einer Mikrowellenschaltung 11.
Die Schaltung umfasst einen Halbleiterverstärker 70, der ein Eingangsmikrowellensignal
von einem Eingang 72 verstärkt und ein verstärktes Signal
an einem Ausgang 74 erzeugt. Die meisten Halbleitermikrowellenverstärker, insbesondere
Leistungsverstärker,
haben eine nicht lineare Übertragungs-Ansprechcharakteristik,
die unerwünschte
harmonische Ausgangssignale erzeugt. Die harmonischen Signale werden
mit Frequenzen erzeugt, die ein ganzzahliges Vielfaches der Grundfrequenz
sind, d.h. der Frequenz des Eingangssignals. Ein Eingangsübertragungsleitungssegment 76 ist
angeschlossen, um das Eingangssignal dem Verstärkereingang zuzuführen, und
ein Ausgangsübertragungsleitungssegment 78 ist
mit dem Verstärkerausgang
verbunden, um das Ausgangssignal zu übertragen. Ein harmonisches
Abstimmungsübertragungsleitungssegment 80,
das von dem Ausgangsübertragungsleitungssegment 78 abzweigt,
ist bevorzugt zur Reduzierung der Harmonischen vorgesehen, die von
dem Verstärker
erzeugt werden.
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Eine
Vielzahl von Shunt-Stichleitungen 50 sind mit dem Eingangsübertragungsleitungssegment 76 über jeweilige
MEM-Schalter 54 in
einer Konfiguration verbunden, die gleich der in 4a gezeigten ist.
Die Shunt-Stichleitungen haben vorzugs weise jeweils einen offenen
Abschluss 52. Die MEM-Schalter werden selektiv ein- und
ausgeschaltet, um die Eingangsimpedanz anzupassen, so dass ein Eingangssignal
zu dem Verstärkereingang 72 übertragen
werden kann, ohne zu dem Eingangsleitungssegment 76 zurückreflektiert
zu werden.
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In
gleicher Weise ist das Ausgangsübertragungsleitungssegment 78 ebenfalls
mit einer Vielzahl von Shunt-Stichleitungen 50 versehen,
die über
jeweilige MEM-Schalter 54 gleich zu der 4a verbunden
ist. Die Ausgangsimpedanz wird durch selektives Schalten von zumindest
einigen der Shunt-Stichleitungen angepasst, um die Reflektion innerhalb
eines gewünschten
Frequenzbereichs zu reduzieren. Eine Ausgangsimpedanzanpassung ist wichtig,
da die meisten Halbleitermikrowellenverstärker sehr empfindlich gegenüber reflektierter
Leistung in das Ausgangsende des Verstärkers sind, und können physikalisch
beschädigt
oder zerstört
werden, falls die reflektierte Leistung hoch genug ist. Das Verhindern
von Reflexion von dem Ausgangsleitungssegment 78 in den
Verstärkerausgang 74 ist
deshalb unumgänglich,
um einen sicheren Verstärkerbetrieb zu
gewährleisten.
Zusätzliche
Shunt-Stichleitungen und die jeweils zugeordneten MEM-Schalter können entlang
des Ausgangsleitungssegments 78 vorgesehen sein, um eine
Feinabstimmung zu ermöglichen, um
die Reflexion zu dem Verstärkerausgang 74 weiter
zu reduzieren. Die Shunt-Stichleitungen können unterschiedliche Längen und
unterschiedliche Abstände
aufweisen, um die Reflexion über
einen gewünschten
Frequenzbereich zu reduzieren.
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Das
harmonische Abstimmungsübertragungsleitungssegment 80 ist
mit einer Vielzahl von Shunt-Stichleitungen 50 über jeweilige
MEM-Schalter 54 verbunden, die selektiv ein- oder ausge schaltet werden,
um die Amplituden der harmonischen Ausgangssignale zu reduzieren.
Ein Verstärker
kann mehrere harmonische Frequenzsignale erzeugen, die unterdrückt werden
müssen,
und die Shunt-Stichleitungen 50 mit jeweiligen Abschlüssen 52 sind
angeordnet, um diese Signale daran zu hindern, zu dem Ausgangsleitungssegment 78 übertragen
zu werden. Ein richtig abgestimmtes harmonisches Abstimmungsleitungssegment
leitet die harmonischen Signale zu einer Last 82, die vorzugsweise
an dem Ende des harmonischen Abstimmungsleitungssegment 80 vorgesehen
ist, um die Energie der harmonischen Signale zu absorbieren, die
nicht zurück
zu dem Ausgangsleitungssegment 78 reflektiert werden. Die Shunt-Stichleitungen
mit unterschiedlichen Abständen
und/oder unterschiedlichen Längen
können
eingesetzt werden, um die Absorption der interessierenden Harmonischen
zu optimieren.