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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Gruppe von Buttersäurederivaten,
welche Matrix-Metalloproteinasen-Enzyme
inhibieren und demnach für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
von Erkrankungen, die von Gewebezerstörung herrühren, wie beispielsweise Arthritis und
Osteoporose, nützlich
sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Matrix-Metalloproteinasen
sind natürlich
vorkommende Enzyme, die in den meisten Säugern vorkommen und mit der
Zerstörung
von Bindegewebe zusammenhängen.
Die Klasse umfasst Gelatinase A und B, Stromelysin-1, Fibroblastenkollagenase,
Neutrophilenkollagenase, Matrilysin und andere Formen von Kollagenase.
Diese Enzyme sind mit einer Anzahl von Erkrankungen in Zusammenhang
gebracht worden, welche von Zerstörungen von Bindegewebe herrühren, wie
beispielsweise rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis, Osteoporose,
Periodontitis, Multiple Sklerose, Zahnfleischentzündung, Hornhaut-
und Magenulzerationen, Atherosklerose, neointimale Proliferation,
welche zu Restenosen und ischämischer
Herzinsuffizienz führt,
sowie Tumormetastasen. Als Verfahren zur Prävention und Behandlung dieser
Erkrankungen ist nun die Inhibition der Metalloproteinasen-Enzyme
erkannt worden, wodurch die zum Krankheitszustand führende Zerstörung des
Bindegewebes eingeschränkt
oder eliminiert wird.
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Mehrere
Inhibitoren von Metalloproteinasen wurden identifiziert. Viele Inhibitoren
sind komplexe Peptide, beispielsweise wie von Chapman, et al. in
J. Med. Chem., 1993; 36: 4293–4301
beschrieben. Es sind auch kleine Peptide als Inhibitoren bekannt,
beispielsweise wie in den US-Patenten
Nummern 4,599,361 und 5,270,326 beschrieben, sowie Nicht-Peptide
wie in WO 95/35276 beschrieben.
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Es
besteht weiterhin ein Bedarf für
Moleküle
mit geringem Molekulargewicht, welche kommerziell hergestellt werden
können
und dennoch wirksame Inhibitoren von Metalloproteinasen sind. Es
wurde nun eine Gruppe von Buttersäure-Derivaten entdeckt, welche
ausserordentlich gute inhibitorische Aktivität besitzen. Ein Ziel der vorliegenden
Erfindung besteht darin, solche Verbindungen, deren pharmazeutischen
Zusammensetzungen und ein Verfahren für deren Verwendung zur Behandlung
von über
Metalloproteinasen vermittelte Erkrankungen bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beschreibt Buttersäure-Derivate, welche Inhibitoren
von Matrix-Metalloproteinasen sind. Die erfindungsgemässen Verbindungen
haben die Formel I
wobei:
X O, NOH oder
S ist
R
3 Hydroxy oder
O-C
1-C
20-Alkyl ist
R
4 und R
5 unabhängig Wasserstoff,
C
1-C
20-Alkyl,
C
2-C
20-Alkenyl,
(CH
2)
0-6-Aryl,
(CH
2)
0-6-(O oder S)-Aryl,
(CH
2)
0-6-Heteroaryl,
(CH
2)
0-6-(O oder S)-Heteroaryl
sind;
oder eines von R
4 und R
5 Wasserstoff und das andere
COR
8,
CSR
8,
CONR
8R
9,
CSNR
8R
9,
COOR
8,
COSR
8,
ist;
Y -O-,
-NH-,
-CH
2- ist;
R
8 und
R
9 unabhängig
Wasserstoff,
C
1-C
20-Alkyl,
C
2-C
20-Alkenyl,
(CH
2)
0-6-(O oder S)
0-1-Aryl,
(CH
2)
0-6-(O oder S)
0-1-Heteroaryl,
oder
(CH
2)
0-6-(O
oder S)
0-1-cycloalkyl sind;
und die
pharmazeutisch annehmbaren Salze, Isomeren, Stereoisomeren und Solvate
davon.
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Bevorzugte
Verbindungen haben die Formel
und besonders bevorzugt sind
diejenigen, wobei X O ist und R
3 Hydroxy
ist. Die am meisten bevorzugten erfindungsgemässen Verbindungen sind in dieser
letzten Gruppe, wobei R
4 Wasserstoff ist
und R
5 COR
8, COOR
8 oder CONR
8R
9 ist, wobei R
8 und
R
9 Alkyl oder Aryl sind.
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Eine
weitere Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist eine pharmazeutische
Zusammensetzung, welche eine Verbindung der Formel I, vermischt
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, Hilfsstoff oder Verdünnungsmittel
dafür,
umfasst.
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Die
Erfindung bezieht sich zudem auf die Verwendung dieser Verbindung
zur Inhibition der hydrolytischen Aktivität eines Matrix-Metalloproteinasen-Enzyms
durch Verabreichung einer wirksamen Menge einer Verbindung der Formel
I an einen Säuger.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Verbindung zur Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Inhibition oder Behandlung
von Multipler Sklerose, atherosklerotischen Plaquerupturen, Aorta-Aneurysmen, Herzinsuffizenz,
Restenose, periodontalen Erkrankungen, Hornhautulzerationen, Krebsmetastasen,
Tumorangiogenese, Arthritis und zur Wundheilung nützlich.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Begriff "C1-C20-Alkyl" unverzweigte oder
verzweigte aliphatische Gruppen, die 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis
12 und typischerweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen und gegebenenfalls
substituiert sind. Beispielhafte Alkylgruppen umfassen Methyl, Ethyl,
Isopropyl, 1,1-Dimethylheptyl, n-Decyl, 1-n-Butyl-2-isopropyldecyl, tert-Butyl,
Isoundecyl und dergleichen.
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Substituierte
Alkylgruppen sind die vorangehenden C1-C20-Alkyl-Gruppen,
die ein oder mehrere, typischerweise 1 bis 3 Substituentengruppen
wie Halo, Hydroxy, C1-C4-Alkoxy,
Thio, C1-C4-Alkylthio,
Phenyl, Alkylphenyl, Phenoxy, Alkylphenoxy, substituiertes Phenyl
oder substituiertes Phenoxy aufweisen. Typische "substituierte C1-C20-Alkyl"-Gruppen
umfassen demnach Hydroxymethyl, n-Butoxymethyl, Chlormethyl, 1-(3-Chlorphenoxy)ethyl-,
1,2,4-Trifluorohexyl, 1-(Phenoxymethyl)ethyl,
2-Methoxyedcyl, 4-Methylthio-5-bromoundecyl, 1-Ethyl-3-phenylbutyl,
4-(3,4-Dibromophenyl)heptyl, Pentadecafluoro-octyl und 2,2,2-Trifluoroethyl.
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Der
Begriff "C2-C20-Alkenyl" bedeutet, dass die
obigen Alkyl-Gruppen eine bis vier nicht-benachbarte Doppelbindungen
aufweisen. Beispiele umfassen Prop-2-enyl, But-2-enyl, Oct-2,4-dienyl,
2-Phenylethenyl, 3-Naphthyl-but-2-enyl
und 6-(2-Pyridyl)-hex-3-enyl.
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Der
Begriff "Halo" umfasst Fluoro,
Bromo, Chloro und Iodo.
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Der
Begriff "Aryl" bedeutet eine monozyklische
oder bizyklische aromatische Hydrocarbyl-Gruppe, beispielsweise
Phenyl oder Naphthyl, die gegebenenfalls mit einer bis fünf Gruppen,
typischerweise mit einer, zwei oder drei aus Halo, Hydroxy, Methylendioxy,
Phenyl, Nitro, Cyano, C1-C6-Alkyl,
C1-C6-Alkoxy, Thio, C1-C6-Alkylthio, Amino,
C1-C6-Alkyl und
Dialkylamino, CHO, COR6, COOR6,
OR6, SO3R6 oder CONR4R5 ausgewählten
Gruppen substituiert ist. Typische (CH2)0-6-Aryl-Gruppen
umfassen demnach Phenyl, 3-Hydroxyphenyl, 2-Methylphenyl, 4-Chlorobenzyl, 3,4-Methylendioxyphenyl,
4-(2-Methylthiophenyl)butyl,
2-(3-Aminophenyl)ethyl, 6-(2-Chloro- 3-methylamino-4-formylphenyl)hexyl,
Naphthyl, 3-Chloronaphthyl
und 2,4,6-Trimethyl-naphthyl.
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Der
Begriff "(CH2)0-6-(O oder S)-aryl" bedeutet, dass die
obigen Aryl-Gruppen über
Sauerstoff oder Schwefel gebunden sind. Beispiele umfassen Phenoxymethyl,
2-Phenylthioethyl, 1-Naphthyloxymethyl und 3-Bromo-1-naphthylthiomethyl.
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Der
Begriff "(CH2)0-6-Heteroaryl" bedeutet ein Heteroaryl,
das direkt oder über
ein bis sechs Methylen-Gruppen
gebunden ist. Der Begriff "Heteroaryl" bedeutet ein monozyklischer
oder fusionierter bizyklischer aromatischer Ring, der 4 bis 12 Kohlenstoffatome
und 1 bis 3 aus O, S oder N ausgewählte Heteroatome aufweist.
Die Heteroaryl-Gruppe
kann mit denselben Gruppen wie oben für Phenyl angegeben substituiert
sein. Typische Heteroaryl-Gruppen umfassen demnach Pyridyl, 2- oder
3-Furanyl, 2- oder 3-Thienyl,
2- oder 3-Pyranyl, 2-,4- oder 5-Pyrimidinyl, 3- oder 4-Pyridazinyl, 2- oder 3-Morpholinyl,
Indolyl, 3-Phenyl-2-pyridyl,
Benzoxazolyl, Benzopyranyl, Chinolinyl, Chinoxalinyl, Isochinolinyl
und Pyridopyrimidinyl. Substituierte Heteroaryl-Gruppen umfassen
3-Chlorothiophen, 3-Hydroxyfuryl und 3-Nitromorpholin.
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Der
Begriff "(CH2)0-6-(O oder S)-Heteroaryl" bedeutet, dass die
obigen Heteroaryl-Gruppen über
Sauerstoff oder Schwefel gebunden sind. Beispiele umfassen 3-Pyridyloxymethyl,
2-(2-Pyranyl)oxyethyl und 3-Furanylthiomethyl.
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Der
Begriff "(CH2)0-6-(O oder S)0-1-Cycloalkyl" bedeutet eine Cycloalkyl-Gruppe, die über ein
bis sechs Methylen-Gruppen,
gegebenenfalls über
Sauerstoff oder Schwefel, gebunden ist. "Cycloalkyl" bedeutet eine monozyklische oder bizyklische
carbozyklische Gruppe, die drei bis zehn Kohlenstoffatome aufweist
und gegebenenfalls mit einer, zwei oder drei aus Halo, Hydroxy,
Phenyl, Nitro, Cyano, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkoxy, Thio, C1-C6-Alkylthio, Amino, C1-C6-Alkyl
und Dialkylamino, CHO, COR6, COOR6, OR6, SO3R6 und CONR4R5 ausgewählten Gruppen
substituiert ist. Typische Cycloalkyl-Gruppen umfassen demnach Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, 2-Ethylcyclopentyl, 3,4-Dichlorocyclohexyl,
Decalinyl, Adamantyl, 3-Aminocyclooctyl und 2-Phenylcyclohexyl.
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R
4 und R
5 sind Stickstoff-Substituenten
und umfassen Wasserstoff, Alkyl, (CH
2)
0-6-(O oder S)
0-1-Aryl und
(CH
2)
0-6-(O oder S)
0-1-Heteroaryl, wobei diese Begriffe wie
oben definiert sind. Bevorzugte erfindungsgemässe Verbindungen sind diejenigen,
wobei R
4 Wasserstoff ist und R
5 etwas
anderes als Wasserstoff, insbesondere COR
8,
CSR
8, CONR
8R
9, CSNR
8R
9, COOR
8, SO
2-Alkyl, SO
2-Aryl
und COSR
8 ist. Diese Gruppen definieren
Verbindungen, welche Amide, Thioamide, Harnstoffe, Thioharnstoffe,
Carbamate, Sulfonamide beziehungsweise Thiocarbamate sind. Typische "COR
8"-Gruppen umfassen
demnach Formyl, Acetyl, Bromoacetyl, Trifluoroacetyl, Cyclobutylformyl,
3-Nitropropionyl, 4-Methoxycarbonylbutyryl,
Benzoyl, 4-Phenylbenzoyl, Phenoxyacetyl, 1-Phenoxyethyl, 6-Dimethylaminocarbonyloctanoyl
und 4-Phenyldecanoyl. Typische "CSR
8"-Gruppen
umfassen Methylthiocarbonyl, Ethylthiocarbonyl und tert-Butylthiocarbonyl.
Beispiele für "CONR
8R
9"-Gruppen
umfassen Aminocarbonyl, Dimethylaminocarbonyl, Dibenzylaminocarbonyl
und dergleichen. Die Erfindung umfasst Thioharnstoffe, z. B. Verbindungen
der Formel I, wobei R
4 Wasserstoff und R
5 ist. Typisch für solche
R
5-Gruppen
sind Aminothiocarbonyl, Diethylaminothiocarbonyl und Benzylaminothiocarbonyl.
Die Erfindung umfasst zudem Sulfonamide, beispielsweise wenn R
5 -SO
2-Alkyl oder
-SO
2-Aryl ist. Typische Gruppen umfassen
Isopropylsulfonyl, Phenylsulfonyl, Naphthylsulfonyl und 4-Chlorophenylsulfonyl.
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R4 und R5 können "COOR8" und "COSR8" umfassen; vorzugsweise
ist eine von R4 oder R5 Wasserstoff.
Solche Gruppen bilden Carbamate beziehungsweise Thiocarbamate. Typische
COOR8-Gruppen umfassen Methoxycarbonyl,
3-Hydroxybutoxycarbonyl,
Benzyloxycarbonyl, 2,4-Dibromobenzyloxycarbonyl,
1-Methoxy-2-phenyl-3-chloropropoxycarbonyl
und 10-Methoxyundecyloxycarbonyl.
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Beispiele
von COSR8-Gruppen umfassen Methylthiocarbonyl,
Benzylthiocarbonyl und dergleichen.
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Idealerweise
ist eine von R
4 und R
5 Wasserstoff,
wenn die andere
ist. Diese Gruppen sind Reste
von natürlich
vorkommenden wie auch von unnatürlichen
Aminosäuren,
beispielsweise Glycyl, Alanyl, N-Methylvalyl, N-Benzylleucyl, N,N-Dimethylphenylalanyl,
Threonyl, Arginyl, Glutamyl, Lysyl, Tyrosyl, 2-Amino-6-chlorohexanoyl,
2-Benzylamino-3,4-dimethoxyheptanoyl
und dergleichen.
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Typische
Verbindungen, die mit der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
werden, werden durch die nachfolgenden Formeln dargestellt:
wobei R
1 ein
Wasserstoff ist,
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Besonders
bevorzugte Verbindungen sind diejenigen, die nachfolgend dargestellt
sind:
wobei R
10 -CF
3 ist,
C
1-C
12-Alkyl oder
Perfluoro-C
1-C
12-Alkyl,
-O-Alkyl
oder
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Die
erfindungsgemässen
Verbindungen der Formel I werden durch irgend eines von verschiedenen Verfahren
hergestellt werden, welche den Fachpersonen der organischen Chemie
bekannte Reaktionsprozesse benutzen. Eine typische erfindungsgemässe Verbindung
kann durch Acylierung eines trizyklischen Reaktanten mit einem Amino-substituierten
Butyryl-Acylierungsmittel wie Asparaginsäure-Anhydrid oder ein Butyryl-Mittel
der Formel
wobei L eine Abgangsgruppe
wie Chloro oder Formyloxy ist und R
3, R
4 und R
5 wie oben
definiert sind. Die Acylierung wird unter Friedel-Crafts-Bedingungen
ausgeführt,
beispielsweise unter Verwendung von Aluminiumchlorid als Katalysator
und unter Durchführung
der Reaktion in einem organischen Lösungsmittel, vorzugsweise einem
halogenierten Kohlenwasserstoff wie Dichlormethan oder Chloroform.
Ein bevorzugtes Verfahren umfasst das Umsetzen eines trizyklischen
Ausgangsproduktes mit einem N-substituierten D- oder L-Asparaginsäure-Anhydrid
gemäss
dem nachfolgenden allgemeinen Schema:
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Die
Reaktanten werden in ungefähr äquimolaren
Mengen in einem Lösungsmittel
wie Dichlormethan mit einem Äquivalent oder
einem Überschuss
Aluminiumchlorid zusammengegeben. Die Acylierung ist typischerweise
innerhalb von ungefähr
8 bis ungefähr
24 Stunden vollständig
abgelaufen, wenn sie bei einer Temperatur von ungefähr –5°C bis ungefähr 20°C ausgeführt wird.
Das Produkt kann einfach isoliert werden, indem das Reaktionsgemisch
in Eis/Wasser gegossen und die organische Phase abgetrennt wird.
Das Entfernen des Lösungsmittels
durch Eindampfen ergibt die erfindungsgemässe Verbindung, welche unter
Verwendung von Standardverfahren wie Chromatographie und Kristallisation
gereinigt werden kann.
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Die
derart hergestellte Verbindung kann unter Verwendung von herkömmlichen
Mitteln in andere erfindungsgemässe
Verbindungen (z. B. solche, bei denen eine oder beide der R4 und R5 etwas anderes
als Wasserstoff sind, oder bei denen die 4-Oxo-Gruppe in ein Oxim
umgewandelt wird) ungewandelt werden. Beispielsweise reagiert eine
Verbindung der obigen Formel, wobei R4 Wasserstoff
ist und R5 eine Acyl-Gruppe wie Trifluoroacetyl
ist, einfach mit Ammoniak in einem Alkohol wie Methanol, woraus
sich das entsprechende primäre
Amin, bei dem sowohl R4 als auch R5 Wasserstoff sind. Das primäre Amin
kann unter Verwendung von herkömmlichen
Mitteln acyliert oder alkyliert werden, beispielsweise durch Umsetzen
mit einem Acylhalogenid wie Acetylchlorid oder Glycylbromid, einem
Sulfonylhalogenid wie Isopropylsulfonylchlorid oder Benzylsulfonylbromid,
einem Anhydrid wie Essigsäureanhydrid
oder einem Alkylhalogenid wie Methylbromid oder Ethyliodid, woraus
sich das entsprechende N-Acyl- oder N-Alkyl-Derivat ergibt. Die
erfindungsgemässen
Butansäureester,
d. h. wo R3 Alkoxy oder substituiertes Alkoxy
ist, können
ohne weiteres durch Umsetzen der freien Säure der obigen Formel mit einem Alkohol
unter sauren Bedingungen, oder mittels anderen herkömmlichen Veresterungsverfahren
hergestellt werden. Solche Reaktionen sind im Schema 1 dargestellt.
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Die
Buttersäureester
der Formel I, also Verbindungen, wobei R3 ein
O-Alkyl oder O-substituiertes Alkyl ist, sind besonders nützlich als
Zwischenprodukte, indem andere Stellen im Molekül derivatisiert werden können und
die Esterfunktion anschliessend hydrolysiert werden kann, woraus
sich die freie Säure
ergibt. Die Ester-Gruppen können
ohne weiteres mittels Routineverfahren zu den entsprechenden Carbonsäuren hydrolysiert
werden, beispielsweise durch Umsetzen mit einer starken Säure wie
Trifluoressigsäure,
Polyphosphorsäure,
Schwefelsäure
oder dergleichen. Die Hydrolyse wird im Allgemeinen bei einer Temperatur
von ungefähr 0°C bis ungefähr 25°C ausgeführt und
ist normalerweise innerhalb von ungefähr 2 bis 24 Stunden vollständig abgelaufen.
Das Produkt, eine Verbindung der Formel I, wobei R3 OH
ist, kann durch Verdünnen
des Reaktionsgemisches mit Wasser und durch Extrahieren des Produktes
in ein mit Wasser nicht mischbares Lösungsmittel wie Ethylacetat,
Dichlormethan oder dergleichen und anschliessendes Entfernen des
organischen Lösungsmittels,
beispielsweise durch Eindampfen unter Vakuum, erhalten werden. Die
derart gebildeten freien Carbonsäuren
können
durch Umsetzen mit einer Base wie Natriumhydroxid, Calziumcarbonat
oder dergleichen in Salze umgewandelt werden. Die Carbonsäuren können auch
mit Hydroxylamin-Hydrochlorid
umgesetzt werden, woraus sich die entsprechenden Hydroxaminsäuren, z.
B. Verbindungen der Formel I, wobei R3 NHOH
ist, ergeben.
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Die
erfindungsgemässen
Verbindungen enthalten mindestens ein asymmetrisches Kohlenstoffatom und
liegen als solche als optisch aktive Isomere vor. Die Erfindung
schliesst sowohl die racemischen Formen als auch die individuellen
Isomeren ein. Die individuellen Isomeren können aus optisch reinen Ausgangsmaterialien,
beispielsweise unter Verwendung von natürlich vorkommenden Aminosäuren oder
durch Auftrennen des Racemates mittels normalen Verfahren wie Chromatographie
und dergleichen hergestellt werden.
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Die
Synthese von verschiedenen erfindungsgemässen Verbindungen der Formel
I kann durch Verwendung von üblichen
Schutzgruppen für
funktionelle Gruppen wie Hydroxy, Carboxy und Amino erleichtert werden.
Schutzgruppen werden verwendet, um ungewünschte Nebenreaktionen zu verhindern
und werden bei Bedarf einfach entfernt, woraus sich die erfindungsgemässe Verbindung
ergibt. Die Verwendung von Schutzgruppen ist gut dokumentiert, beispielsweise
von Greene und Wuts in "Protective
Groups in Organic Synthesis," 2nd
Ed., 1991, John Wiley & Sons,
Inc. Typische Carbonsäuren-
und Hydroxy-Schutzgruppen sind einfach entfernbare Ester- und Ether-bildende
Gruppen wie 2,2,2-Trichloroethyl,
Benzyl, Methyl, Trimethylsilyl, Acetyl und dergleichen. Primäre Aminogruppen,
beispielsweise Verbindungen der Formel I, wobei sowohl R4 als auch R5 Wasserstoff
sind, werden mit gewöhnlichen
Acylgruppen wie Acetyl, Pivaloyl, Trifluoroacetyl, Trimethylsilyl
und t-Butyldimethylsilyl
einfach geschützt.
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Ein
wichtiges Zwischenprodukt für
die Synthese der Mehrzahl der erfindungsgemässen Verbindungen sind die
primären
Amine der Formel I, wobei sowohl R
4 als
auch R
5 Wasserstoff sind. Diese Verbindungen
werden wie oben und in Schema 1 beschrieben hergestellt. In einer
bevorzugten Ausgestaltung hat das wichtige Zwischenprodukt die Formel
wobei R
3 wie
oben definiert ist. Solche primäre
Aminoverbindungen lassen sich ohne weiteres mittels Amin-Standardreaktionen
in die erfindungsgemässen
Verbindungen der Formel I umsetzen, wobei eine oder beide von R
4 und R
5 etwas anderes
als Wasserstoff sind. Beispielsweise reagieren die primären Amine
mit Acylierungsmitteln wie Säurehalogeniden
und Säureanhydriden,
woraus sich die entsprechenden Amide ergeben. Typische Säurehalogenide,
die verwendet werden können,
umfassen
und typische Anhydride umfassen
Harnstoffe, z. B. der Formel
I, wobei R
4 Wasserstoff und R
5 CONR
8R
9 ist, können durch
Umsetzen des primären
Amins mit einem Isocyanat der Formel R
8-N=C=O,
gefolgt von einer Alkylierung oder Acylierung hergestellt werden,
woraus sich Verbindungen ergegeben, worin R
9 etwas
anderes als Wasserstoff ist. Carbamate und Thiocarbamate, z. B.
der Formel I, wobei R
4 Wasserstoff ist und
R
5 beziehungsweise
ist, werden durch Umsetzen
des primären
Aminis mit Säurehalogeniden
der Formel
und
hergestellt. Ähnliche
Acylierungen können
mit Säurehalogeniden
wie
ausgeführt werden. Die primären Amine
(Formel I, wobei sowohl R
4 als auch R
5 H sind) können zudem durch Umsetzen mit
Chlorocarbonylisocyanat hergestellt werden, woraus sich ein Säurechlorid-Zwischenprodukt ergibt,
das anschliessend mit Aminen, Alkoholen und Thiolen umgesetzt werden
kann, um die erfindungsgemässen
Verbindungen zu ergeben. Die Reaktion des Amins und Chlorocarbonylisocyanat
wird wie folgt dargestellt:
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Das
primäre
Amin und das Chlorocarbonylisocyanat wird im Allgemeinen in äquimolaren
Mengen in einem nicht-reaktiven organischen Lösungsmittel wie Diethylether
oder Dichlormethan zusammengegeben. Die Reaktion ist im Allgemeinen
innerhalb von ungefähr
1 bis 2 Stunden vollständig
abgelaufen, wenn sie bei ungefähr
0°C ausgeführt wird.
Das Säurechlorid-Zwischenprodukt
reagiert mit Aminen, Alkoholen und Thiolen gemäss dem nachfolgenden Schema:
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Das
primäre
Amin (Formel I, wobei sowohl R4 als auch
R5 Wasserstoff sind) kann zudem mit Chlorosulfonylisocyanat
umgesetzt werden, woraus sich ein Sulfonylchlorid ergibt:
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Das
Sulfonylchlorid kann mit einem Amin oder Alkohol wie folgt umgesetzt
werden:
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Die
primären
Amine können
zudem durch Umsetzung mit einer Carbonsäure in der Anwesenheit eines Peptid-Kupplungsagens
acyliert werden. Typische Kupplungsagenzien umfassen N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid, N,N'-Diisopropylcarbodiimid,
N,N'-Diethylcarbodiimid
und 1,2-Dihydrochinolin.
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Wie
oben erwähnt,
umfasst die Erfindung pharmazeutisch annehmbare Salze und Solvate
von Verbindungen mit der Formel I. Die Carbonsäuren (d. h. R3 ist
OH) reagieren prompt mit anorganischen und organischen Basen unter
Bildung solcher Salze. Typische anorganische Basen, die gewöhnlich verwendet
werden, umfassen Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Calciumphosphat
und Natriumbicarbonat. Routinemässig
verwendete organische Basen umfassen Diethylamin, Pyridin, Benzylamin,
Triethanolamin, Morpholin und Ethylendiamin. Verbindungen der Formel
I, welche eine basische Gruppe aufweisen, beispielsweise wenn sowohl R4 als auch R5 Wasserstoff
sind, können
durch Umsetzung mit anorganischen oder organischen Säuren Säureadditions-Salze
bilden. Typische Säuren
umfassen Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Benzoesäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und
dergleichen. Die erfindungsgemässen
Salze sind unter normalen Bedingungen typischerweise hochkristallin
und können
durch Kristallisation aus gewöhnlichen Lösungsmitteln
wie Ethylacetat, Chloroform, Ethanol, Wasser, Toluol, Diethylether
und Hexan gereinigt werden. Solche Kristallisationen können die
erfindungsgemässe
Verbindung als ein Solvat, beispielsweise als ein Hydrat oder Ethanolat
bilden, welche Formen in pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendet
werden können.
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Die
Synthese von erfindungsgemässen
Verbindungen ist in Schema 2 wie auch in den nachfolgenden ausführlichen
Beispielen weiter dargestellt. Die Beispiele dienen nur zur Illustration
und sind nicht dazu vorgesehen, auf irgend eine Weise einschränkend zu
sein.
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BEISPIEL 1
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(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure
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Zu
einer Suspension von Aluminiumchlorid (3.19 g, 0.024 Mol) in Dichlormethan
(50 ml) bei 0°C
wurde unter einer inerten Stickstoffatmosphäre über einen Feststoff-Zugabetrichter ein
inniges Gemisch von N-Trifluoroacetyl-L-Asparaginsäure-Anhydrid (3.01 g, 0.0142
Mol) und Dibenzofuran (2 g, 0.0119 Mol) zugegeben. Die erhaltene
ziegelrote Suspension wurde über
12 Stunden auf Raumtemperatur erwärmt. Das Reaktionsgemisch wurde
in Eiswasser (250 ml) gegossen, und das erhaltene farblose zweiphasige
Gemisch wurde mit Ethylacetat (4 × 100 ml) extrahiert. Die kombinierten
organischen Extrakte wurden mit Wasser (2 × 100 ml), konzentrierter Kochsalzlösung (2 × 100 ml)
gewaschen, und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Gemisch wurde filtriert, und die
organische Lösung
wurde durch Eindampfen des Lösungsmittels
im Vakuum auf konzentriert, woraus sich ein weisser Feststoff ergab.
Der Feststoff wurde aus 10% Ethylacetat/Hexan (v/v) umkristallisiert,
woraus sich (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure (2.16
g, 48%) als weisser Feststoff ergab; Smp. 174–176°C.
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BEISPIEL 2
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(R)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure
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Das
allgemeine Verfahren von Beispiel 1 wurde unter Verwendung von N-(Trifluoroacetyl)-D-asparaginsäure-Anhydrid
wiederholt, woraus sich (R)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure ergab;
Smp. 140–144°C.
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BEISPIEL 3
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(S)-2-Amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure
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Methanol
(40 ml) wurde bei Raumtemperatur mit gasförmigem Ammoniak gesättigt. Zu
dieser Lösung wurde
die im obigen Beispiel 1 erhaltene (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure (0.5
g, 0.0013 Mol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde während 24
Stunden bei Raumtemperatur gerührt
und danach im Vakuum zur Trockenheit auf konzentriert. Der Rückstand
wurde aus siedendem Methanol umkristallisiert, woraus sich die Titelverbindung
als weisser Feststoff (0.37 g, quant.) ergab; Smp. 182–187°C.
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BEISPIEL 4
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(S)-2-Acetylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure
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Eine
Suspension der im obigen Beispiel 3 erhaltenen (S)-2-Amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure (0.025
g, 0.000082 Mol) in Essigsäureanhydrid
(2 ml) und Wasser (4 ml) wurde während
15 Minuten bei Raumtemperatur beschallt (Cole Parmer 8850 Ultraschallbad).
Die erhaltene Lösung
wurde dann im Vakuum auf konzentriert, und der erhaltene Rückstand
wurde aus Ethylacetat/Diethylether (50 : 50, v/v) umkristallisiert, woraus
sich die Titelverbindung als weisser Feststoff ergab; Smp. 166–170°C.
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BEISPIEL 5
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(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-2-[3-(2,6-diisopropyl-phenyl)-ureido]-4-oxo-buttersäure
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Schritt (a) (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure-tert-butylester
-
Zu
einer DMF-Lösung
(10 ml) von (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure (0.3
g, 0.00079 Mol) bei 40°C
wurde Carbonyldimidazol (0.13 g, 0.00079 Mol) zugegeben. Dieses
Gemisch wurde während
1 Stunde gerührt,
und danach wurden 1,8-Diazabicyclo-[5.4.0]undec-7-en (DBU, 0.12 ml,
0.00079 Mol) und t-Butanol (0.15 ml, 0.00158 Mol) zugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde während
24 Stunden bei 40°C
gerührt,
auf 24°C
abgekühlt
und dann mit Ether (20 ml) verdünnt.
Die Lösung
wurde mit Wasser (2 × 10
ml), konzentrierter Kochsalzlösung
(2 × 10
ml) gewaschen, und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Gemisch wurde filtriert,
und das Filtrat wurde durch Eindampfen des Lösungsmittels im Vakuum zu einem Öl aufkonzentriert.
Das Öl
wurde auf Silikagel unter Elution mit 20% Ethylacetat/Hexan (v/v) flash-chromatographiert,
woraus sich die Titelverbindung ergab; Smp. 92–94°C.
-
Schritt (b) (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-2-[3-(2,6-diisopropyl-phenyl)-ureido]-4-oxo-buttersäure-tert-butylester
-
In
eine methanolische Lösung
(100 ml) der Verbindung von obigem Schritt (a) (0.22 g, 0.000505
Mol) wurde während
5 Minuten bei Raumtemperatur Ammoniakgas durchgeblasen. Das Reaktionsgemisch
wurde während
18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die Lösung wurde danach aufkonzentriert
und auf Silikagel unter Elution mit Ethylacetat flashchromatographiert,
woraus sich (S)-2-Amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure-t-Butylester (0.112 g,
65%) ergab, welcher ohne weitere Reinigung für den nächsten Schritt verwendet wurde.
-
Zu
einer gerührten
Ethylacetat-Lösung
(5 ml) des Produktes von Schritt (b) (0.112 g, 0.00033 Mol) wurde
bei Raumtemperatur unter einer inerten Stickstoffatmosphäre 2,6-Diisopropylphenylisocyanat
(0.067 g, 0.00033 Mol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde während 48
Stunden gerührt,
und nach dieser Zeit wurde die Lösung
im Vakuum aufkonzentriert und auf Silikagel unter Elution mit 50%
Ethylacetat/Hexan (v/v) flash-chromatographiert, woraus sich (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-2-[2,6-diisopropylphenyl)-ureido]-4-oxo-buttersäure-tert-butylester
(0.05 g, 28%) ergab; Smp. 94–97°C.
-
Schritt (c) (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-2-[3-(2,6-diisopropyl-phenyl)-ureido]-4-oxo-buttersäure
-
Zu
einer Dichlormethan-Lösung
(2 ml) des im obigen Schritt (b) erhaltenen Produktes (0.05 g, 0.000092
Mol) wurde unter Rühren
bei Raumtemperatur Trifluoroessigsäure (1 ml) und ein Tropfen
Anisol zugegeben. Nach 7 Stunden wurde die Lösung aufkonzentriert, und der
Rückstand
mit Diethylether zerrieben. Der erhaltene Feststoff wurde filtriert
und luftgetrocknet, woraus sich (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-2-[3-(2,6-diisopropyl-phenyl)-ureido]-4-oxo-buttersäure (0.025
g, 56%) ergab; Smp. 205–210°C (zers.).
-
BEISPIEL 6
-
(S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure
-
Schritt (a) (S)-2-Amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure-Methylesterhydrochlorid
-
In
eine methanolische Lösung
(250 ml) von (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure (1.75
g, 0.0046 Mol) wurde während
3 Stunden bei Raumtemperatur gasförmiger Chlorwasserstoff durchgeblasen.
Die Lösung
wurde danach im Vakuum aufkonzentriert, und der erhaltene Feststoff
wurde mit einem Gemisch von Ethylacetat und Diethylether (1 : 1,
v/v) zerrieben, woraus sich die Titelverbindung (1.22 g, 77%) ergab;
Smp. 156–160°C.
-
Schritt (b) (S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure-methylester
-
Zu
einer THF/Wasser-Lösung
(1 : 1, 10 ml) des im obigen Schritt (a) erhaltenen Materials (0.5
g, 0.0015 Mol) wurde Triethylamin (0.22 ml, 0.0015 Mol) zugegeben.
Die erhaltene Suspension wurde während 30
Minuten bei Raumtemperatur gerührt,
und zu diesem Zeitpunkt wurden zusätzliches Triethylamin (0.22
ml, 0.0015 Mol) und Benzoylchlorid (0.21 g, 0.0015 Mol) zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde während
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt
und danach mit 50 ml Wasser verdünnt.
Die Lösung
wurde mit Ethylacetat (2 × 50
ml) extrahiert. Die organischen Extrakte wurden mit Wasser (2 × 50 ml)
und konzentrierter Kochsalzlösung
(2 × 50
ml) gewaschen und über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Die Lösung wurde filtriert, und die
Filtrate wurden im Vakuum auf konzentriert. Flash-Chromatographie
auf Silikagel unter Elution mit 50% Ethylacetat/Hexan (v/v) ergab
(S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäuremethylester
(0.39 g, 65%); Smp. 65–70°C.
-
Schritt (c) (S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure
-
Zu
einer Dioxan/Wasser-Lösung
(1 : 1, 30 ml) des im obigen Schritt (b) erhaltenen Materials (0.32
g, 0.000797 Mol) wurde Lithiumhydroxid-Monohydrat (0.07 g, 0.00168
Mol) zugegeben. Die erhaltene Suspension wurde während 4 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde im Vakuum auf konzentriert und der Rückstand
wieder in Wasser (10 ml) gelöst
und in einem Eisbad gekühlt.
Die kalte Lösung wurde
mit wässrigem
1 N HCl auf pH 2.0 angesäuert.
Der gebildete Niederschlag wurde durch Filtration gesammelt und
luftgetrocknet, woraus sich (S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure ergab (0.29
g, 94%); Smp. 124–130°C.
-
Unter
Anwendung des allgemeinen Verfahrens von Beispiel 6 wurden die nachfolgenden
Verbindungen erhalten:
-
BEISPIEL 7
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-2-phenylacetaminobuttersäure
-
-
BEISPIEL 8
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(3-phenyl-propionylamino)-buttersäure
-
-
BEISPIEL 9
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(7-phenyl-heptanoylamino)-buttersäure
-
-
BEISPIEL 10
-
(S)-2-[(Biphenyl-4-carbonyl)-amino]-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure
-
- 1H NMR (DMSO-D6): ☐ 8.9
(s, 1H), 8.8 (m, 1H), 8.3–7.4
(m, 16H), 5.1 (m, 1H), 3.8 (m, 2H) ppm.
-
BEISPIEL 11
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(octanoylamino)-buttersäure;
-
Smp.
57–60°C
-
BEISPIEL 12
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(dodecanoylamino)-buttersäure
-
Smp.
85–88°C
-
BEISPIELE 13–14
-
Unter
Anwendung des allgemeinen Verfahrens von Beispiel 6 mit der Ausnahme,
dass das im Schritt (b) verwendete Benzoylchlorid durch ein Sulfonylchlorid
ersetzt ist, wurden die nachfolgenden Sulfonamide hergestellt:
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-methansulfonylamino-buttersäure; Smp.
161–168°C;
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2-(4-methylphenylsulfonylamino)-buttersäure;
1H NMR (DMSO-D6): ☐ 8.9
(s, 1H), 7.2–8.3
(m, 11H), 4.5 (m, 1H), 3.6 (m, 2H), 2.8 (m, 1H), 2.2 (s, 3H) ppm.
-
BEISPIEL 15
-
Unter
Anwendung des Verfahrens von Beispiel 1 mit der Ausnahme, dass Fluoren
anstatt Dibenzofuran verwendet wurde, wurde die Verbindung (S)-4-(9H-Fluoren-2-yl)-4-oxo-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure erhalten;
Smp. 111–115°C.
-
BEISPIEL 16
-
(S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-hydroxyimino-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure
-
Zu
einer Lösung
von (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-oxo-2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure (1.0
g, 0.0026 Mol) aus Beispiel 1 in 50 ml Methanol wurde Natriumacetat-Trihydrat
(1.08, 0.0079 Mol) zugegeben. Die Lösung wurde bei 24°C gerührt während eine
wässrige
Lösung
(5 ml) von Hydroxylamin-Hydrochlorid (0.37 g, 0.00527 Mol) in einer
Portion zugegeben wurde. Das Reaktionsgemisch wurde während 3
Stunden bei 24°C
gerührt
und danach während
2 Stunden unter Rückfluss
erhitzt. Die Lösung
wurde auf 24°C
abgekühlt und
durch Eindampfen im Vakuum zur Trockenheit aufkonzentriert. Der
Feststoff wurde mit 10 ml Wasser gespült und aus Ethylacetat und
Hexan auskristallisiert, woraus sich 0.13 g (S)-4-Dibenzofuran-2-yl-4-hydroxyimino-2-(2,2,2-trifluoroacetylamino)-buttersäure ergaben;
128–130°C.
-
BEISPIEL 17
-
Der
wie in Schritt (b) von Beispiel 6 beschrieb hergestellte (S)-2-Benzoylamino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure-methylester
wurde in Tetrahydrofuran, das ein Äquivalent Triethylamin ernthielt,
gelöst.
Die Lösung
wurde während
1 Stunde bei Raumtemperatur gerührt
und das Lösungsmittel
wurde durch Eindampfen entfernt, woraus sich ein Feststoff ergab.
Der Feststoff wurde mit Wasser gewaschen, woraus sich Methyl-(S)-2-amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-butyrat
als Monohydrat ergab.
-
BEISPIELE 18–55
-
Mehrere
erfindungsgemässe
Verbindungen der Formel I wurden mittels kombinatorischer synthetischer
Verfahren hergestellt. Das allgemein verwendete Verfahren ist wie
folgt:
-
Eine
0.17 molare Stammlösung
wurde durch Lösen
von 2.9 g (8.69 mMol) 2-Amino-4-dibenzofuran-2-yl-4-oxo-buttersäure-methylester-Hydrochlorid
(wie in Schritt (a) von Beispiel 6 hergestellt) in 50 ml Dichlormethan
hergestellt. Ein Milliliter dieser Lösung zusammen mit 70 mg eines
Morpholinoharzes (gemäss Booth
R. J. and Hodges J. C., J. Am. Chem. Soc., 1997; 119(21): 4882–4886 hergestellt)
wurden zu jedem der 38 Röhrchen
gegeben. 1.1 Äquivalente
(0.187 Mol) des geeigneten Carbonsäurechlorides wurde in ein jedes von
38 Röhrchen
zugegeben. Die Röhrchen
wurden verschlossen und während
54 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Ein Überschuss eines Aminoharzes
und eines Isocyanatoharzes (beide gemäss Booth and Hodges, Supra.,
1997 hergestellt) wurde zu jedem Röhrchen zugegeben, und die Röhrchen wurden
während 16
Stunden geschüttelt,
um nicht-umgesetztes Material zu inaktivieren. Jedes Reaktionsgemisch
wurde durch einen Glaswollenpfropfen filtriert, und die Harze wurden
mit 2 ml Tetrahydrofuran gewaschen. Die Filtrate wurden unter einem
Stickstoffstrom eingedampft, und der Rückstand in jedem Röhrchen wurde
in 1 ml Tetrahydrofuran wieder aufgelöst. Ein Milliliter einer 0.315
molaren wässrigen
Lösung
von Lithiumhydroxid wurde zu jedem Röhrchen zugegeben, und die erhaltenen
Gemische wurden während
16 Stunden erneut geschüttelt. Jedes
Reaktionsgemisch wurde mit Diethylether gewaschen, und die wässrige Phase
wurde dann mit 1 molarer Salzsäure
angesäuert.
Die Produkte wurden in Ethylacetat extrahiert, und das Lösungsmittel
wurde während
54 Stunden unter einem Stickstoffstrom eingedampft, wobei die gewünschten
Produkte übrig
blieben. Die Verbindungen wurden mittels LC/MS analysiert, um die
Reinheit und die Anwesenheit von erwarteten Ionen zu bestimmen.
-
Die
obige Reaktion ist im nachfolgenden verallgemeinerten Schema dargestellt:
-
-
Die
folgenden spezifischen erfindungsgemässen Verbindungen wurden mittels
der obigen kombinatorischen Verfahrensweise hergestellt:
-
-
-
-
-
Die
erfindungsgemässen
Verbindungen wurden in standardisierten in-vitro-Tests untersucht,
und es wurde gezeigt, dass sie potente Inhibitoren von mehreren
Matrix-Metalloproteinase-Enzyme
sind. Die Test messen die Menge, um welche eine Testverbindung die
durch ein Matrix-Metalloproteinasen-Enzym
verursachte Hydrolyse eines Thiopeptidsubstrats reduziert. Solche
Tests sind von Ye, et al., in Biochemistry, 1992, 31(45): 11231–11235 ausführlich beschrieben.
-
Thiopeptolidsubstrate
zeigen in der Abwesenheit von Matrix-Metalloproteinasen-Enzymen
praktisch keine Zersetzung oder Hydrolyse. Ein typisches Thiopeptolidsubstrat,
das gewöhnlich
für Tests
verwendet wird, ist Ac-Pro-Leu-Gly-thioester-Len-Len-Gly-O-Et. Ein 100 μl Testgemisch
wird 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat (MES, pH 6.0)
10 mM CaCl2, 100 μl Thiopeptolidsubstrat und 1
mM 5,5'-Ditihio-bis-(2-nitro-benzoesäure) (DTNB)
enthalten. Die Thiopeptolidsubstrat-Konzentration wird von 10 bis
800 μM variiert,
um Km- und Kcat-Werte zu erhalten. Die Veränderung der Extinktion bei
405 nm wird bei Raumtemperatur (22°C) auf einem Thermo Max Mikroplatten-Leser
(Molecular Devices, Menlo, Park, CA) aufgezeichnet. Die Berechnung
des Ausmasses der Hydrolyse des Thiopeptolidsubstrats beruht auf
einem E412 = 13600 m–1 cm–1 für das von
DTNB abgeleitete Produkt 3-Carboxy-4-nitrothiophenoxid.
Tests werden mit und ohne Matrix-Metalloproteinasen-Inhibitorverbindungen
ausgeführt,
und zur Bestimmung der inhibitorischen Aktivität der Testverbindungen werden
die Ausmasse der Hydrolyse verglichen.
-
Mehrere
repräsentative
Verbindungen wurden bezüglich
ihrer Fähigkeit,
verschiedene Matrix-Metalloproteinase-Enzyme zu inhibieren, untersucht. Die
nachfolgende Tabelle 1 zeigt die inhibitorische Aktivität für mehrere
erfindungsgemässe
Verbindungen. In der Tabelle bezieht sich MMP-1 auf interstitielle
Kollagenase; MMP-2 bezieht sich auf Gelatinase A; MMP-3 bezieht
sich auf Stromelysin; MMP-7 bezieht sich auf Matrilysin; und MMP-13
bezieht sich auf Kollagenase 3. Testverbindungen wurden in unterschiedlichen
Konzentrationen untersucht, um deren entsprechende IC50-Werte, die mikromolare
Konzentration der Verbindung, die zum Hervorrufen einer 50%-igen
Inhibition der Hydrolyseaktivität
des entsprechenden Enzyms benötigt
wird, zu bestimmen.
-
-
-
-
Die
Verbindungen wurden zusätzlich
bezüglich
deren Fähigkeit,
die Hydrolyse der gesamten Länge der
Kollagenasen von Thiopeptolidsubstrat (FLC) und die Hydrolyse der
gesamten Länge
der Gelatinasen Β (FLGB)
von Thiopeptoliden zu inhibieren, untersucht. Die Resultate von
repräsentativen
Verbindungen sind in Tabelle II wiedergegeben.
-
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in einer grossen Vielfalt
von oralen und parenteralen Dosierungsformen hergestellt und verabreicht
werden. Demnach können
die erfindungsgemässen
Verbindungen durch Injektion, das heisst, intravenös, intramuskulär, intrakutan,
subkutan, indtraduodenal oder intraperitoneal verabreicht werden.
Ausserdem können
die erfindungsgemässen
Verbindungen durch Inhalation, beispielsweise intranasal, verabreicht
werden. Des Weiteren können
die erfindungsgemässen
Verbindungen transdermal verabreicht werden. Es ist Fachpersonen
wohl bekannt, dass die nachfolgenden Dosierungsformen als aktive
Komponente entweder eine Verbindung der Formel I oder ein entsprechendes
pharmazeutisch annehmbares Salz einer Verbindung der Formel I umfassen
können.
Die aktive Verbindung liegt im Allgemeinen in einer Konzentration
von ungefähr
5 Gewichts-% bis ungefähr
95 Gewichts-% der Formulierung vor.
-
Zur
Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen aus den erfindungsgemässen Verbindungen
können
die pharmazeutisch annehmbaren Träger entweder fest oder flüssig sein.
Zubereitungen in fester Form umfassen Puder, Tabletten, Pillen,
Kapseln, Gelatinekapseln, Suppositorien und dispergierbare Granulate.
Ein fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen umfassen, die auch als Verdünnungsmittel, Geschmacksmittel,
Lösungsvermittler,
Schmiermittel, Suspendierungsmittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tabletten auflösenden
Mittel oder Verkapselungsmaterial wirken können.
-
In
Pudern ist der Träger
ein fein verteilter Feststoff, welcher mit der fein verteilten aktiven
Verbindung als Gemisch vorliegt.
-
In
Tabletten ist die aktive Verbindung in geeigneten Verhältnissen
mit dem Träger,
der die notwendigen Bindungseigenschaften besitzt, vermischt und
zu der gewünschten
Form und Grösse
zusammengepresst.
-
Die
Puder und Tabletten enthalten vorzugsweise fünf oder zehn bis ungefähr siebzig
Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger sind Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Laktose, Pectin, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Tragakant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, ein niedrigschmelzendes
Wachs, Kakaobutter und dergleichen. Der Begriff "Zubereitung" umfasst die Formulierung der aktiven Verbindung
einschliesslich des als Träger
wirkenden Verkapselungsmaterials, woraus sich eine Kapsel ergibt, in
welcher die aktive Verbindung, mit oder ohne andere Träger, von
einem Träger
umgeben ist, welcher demnach mit ihr vereinigt ist. Dementsprechend
sind auch Gelatinekapseln und Pastillen eingeschlossen. Tabletten,
Puder, Kapseln, Pillen, Gelatinekapseln und Pastillen können als
feste, für
die orale Verabreichung geeignete Dosierungsformen verwendet werden.
-
Zur
Herstellung von Suppositorien wird zunächst ein niedrigschmelzendes
Wachs, wie ein Gemisch von Fettsäureglyzeriden
oder Kakaobutter, geschmolzen und darin die aktive Komponente, beispielsweise durch
Rühren,
homogen verteilt. Das geschmolzene homogene Gemisch wird dann in
Formen geeigneter Grösse
gegossen, und sich abkühlen
und dabei verfestigen gelassen.
-
Zusammensetzungen
in flüssiger
Form umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, beispielsweise Wasser oder Wasser-Propylenglykol-Lösungen.
Zur parenteralen Injektion können
flüssige
Zusammensetzungen in Lösung,
[beispielsweise] in wässriger
Polyethylenglykol-Lösung
formuliert werden.
-
Für die orale
Verwendung geeignete wässrige
Lösungen
können
hergestellt werden, indem die aktive Komponente in Wasser gelöst wird
und nach Bedarf geeignete Färbemittel,
Geschmacksmittel, Stabilisatoren und Verdickungsmittel zugegeben
werden.
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Für die orale
Verwendung geeignete wässrige
Suspensionen können
hergestellt werden, indem die fein verteilte aktive Komponente mit
einem zähflüssigen Material
wie natürlichem
oder synthetischem Gummi, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
und anderen wohl bekannten Suspendierungsmitteln in Wasser dispergiert
wird.
-
Ebenfalls
eingeschlossen sind Zubereitungen in fester Form, welche dazu vorgesehen
sind, kurz vor der Verwendung in flüssige Zubereitungen zur oralen
Verabreichung umgewandelt zu werden. Solche flüssige Formen umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Diese Zubereitungen können zusätzlich zur
aktiven Komponente noch Färbemittel,
Geschmacksmittel, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süssstoffe,
Dispergierungsmittel, Verdicker, Lösungsvermittler und dergleichen
enthalten.
-
Die
pharmazeutische Zubereitung liegt vorzugsweise in Einheitsdosierungsform
vor. In solcher Form ist die Zubereitung in Einheitsdosen, welche
die geeignete Menge der aktiven Verbindung enthalten, unterteilt. Die
Einheitsdosierungsform kann eine verpackte Zubereitung sein, wobei
die Verpackung einzelne Mengen der Zubereitung wie verpackte Tabletten,
Kapseln und Puder in Röhrchen
oder Ampullen enthält.
Die Einheitsdosierung kann auch eine Kapsel, Tablette, Gelatinekapsel
oder eine Pastille an sich sein, oder sie kann die geeignete Anzahl
irgend einer dieser Verpackungsformen sein.
-
Die
Menge der aktiven Komponente in der Einheitsdosis-Zubereitung kann
variiert oder eingestellt werden von 1 mg bis 1000 mg, vorzugsweise
10 mg bis 100 mg, entsprechend der jeweiligen Anwendung und der
Potenz der aktiven Komponente. Die Zusammensetzung kann, falls gewünscht, auch
andere kompatible therapeutische Mittel enthalten.
-
Bei
therapeutischer Verwendung als Mittel zur Behandlung von Multipler
Sklerose, atherosklerotischer Plaqueruptur, Aorta-Aneurisma, Herzinsuffizenz,
Restenose, periodontalen Erkrankungen, Hornhautulzerationen, Krebsmetastasen,
Tumorangiogenese, Arthritis oder anderen Autoimmunstörungen oder
entzündlichen Störungen,
die von der Zerstörung
von Bindegewebe abhängen,
werden die im pharmazeutischen Verfahrensteil der vorliegenden Erfindung
verwendeten Verbindungen in einer Dosis verabreicht, welche zur
Inhibition der hydrolytischen Aktivität von einem oder mehreren Matrix-Metalloproteinase-Enzymen
wirksam ist. Eine anfängliche
Dosierung von ungefähr
1 mg bis ungefähr
100 mg pro Kilogramm pro Tag wird wirksam sein. Eine im Bereich
von ungefähr
25 mg bis ungefähr
75 mg pro Kilogramm liegende tägliche
Dosis ist bevorzugt. Allerdings können die Dosierungen in Abhängigkeit
der Anforderungen des Patienten, des Schweregrads des zu behandelnden
Krankheitszustandes und der verwendeten Verbindung variiert werden.
Die Bestimmung der richtigen Dosierung für eine besondere Situation
liegt im Bereich des Fachwissens. Im Allgemeinen wird die Behandlung
mit kleineren Dosierungen, welche geringer als die optimale Dosis
der Verbindung sind, begonnen. Anschliessend wird die Dosierung
in kleinen Inkrementen erhöht
bis die optimale Wirkung unter den gegebenen Umständen erreicht
ist. Zur Erleichterung kann gewünschtenfalls
die gesamte tägliche
Dosis aufgeteilt und portionenweise über den Tag verteilt, verabreicht
werden. Typische Dosierungen werden im Bereich von ungefähr 0.1 bis
ungefähr
500 mg/kg und idealerweise von ungefähr 25 bis ungefähr 250 mg/kg
liegen.
-
Die
folgenden Beispiele veranschaulichen typische erfindungsgemässe Formulierungen.
-
BEISPIEL
56
Tabletten-Formulierung
-
Die
Dibenzofuranylbuttersäure,
Laktose und Kornstärke
(zum mixen) werden bis zur Einheitlichkeit vermischt. Die Maisstärke (für Paste)
wird in 200 ml Wasser suspendiert und unter Rühren erhitzt, woraus sich eine
Paste bildet. Die Paste wird verwendet, um das Pudergemisch zu granulieren.
Das nasse Granulat wird durch ein Handsieb Nr. 8 passiert und bei
80°C getrocknet.
Das getrocknete Granulat wird mit 1% Magnesiumstearat geschmiert
und zur Tablette gepresst. Solche Tabletten können einem Menschen zur Behandlung von
Atherosklerose, Arthritis und Herzinsuffizenz, einschliesslich ventrikulärer Dilatation,
ein- bis viermal täglich
verabreicht werden.
-
BEISPIEL
57
Zubereitung für
orale Lösungen
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Die
Sorbitol-Lösung
wird zu 40 ml destilliertem Wasser gegeben, und die Carbazolylbuttersäure wird darin
gelöst.
Das Saccharin, das Natriumbenzoat, das Geschmacksmittel und der
Farbstoff werden zugegeben und gelöst. Das Volumen wird mit destilliertem
Wasser auf 100 ml gebracht. Jeder Milliliter des Sirups enthält 4 mg
der erfindungsgemässen
Verbindung.
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BEISPIEL 58
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Parenterale Lösung
-
In
eine Lösung
von 700 ml Propylenglykol und 200 ml Wasser für Injektionszwecke werden 20
g (S)-2-N,N-Diethylamino-4-fluoro-3-yl-4-thioxo-buttersäure suspendiert.
Nach Abschluss der Suspendierung wird der pH mit 1 N Natriumhydroxid
auf 6.5 eingestellt, und das Volumen wird mit Wasser für Injektionszwecke auf
1000 ml gebracht. Die Formulierung wird sterilisiert, in 5.0-ml-Ampullen
gefüllt,
wovon jede 2.0 ml enthält, und
unter Stickstoff verschlossen.
-
Als
Matrix-Metalloproteinasen-Inhibitoren sind die Verbindungen der
Formel I nützliche
Wirkstoffe zur Behandlung der Multiplen Sklerose. Sie sind zudem
als Wirkstoffe zur Behandlung von atherosklerotischen Plaquerupturen,
Restenosen, periodontalen Erkrankungen, Hornhautulzerationen, Verbrennungen
und Dekubitus-Ulzerationen
sowie zur Wundheilung, zur Behandlung von Krebsmetastasen, Tumorangiogenese,
Arthritis und anderen entzündlichen
Störungen,
die vom Eindringen von Leukozyten in das Gewebe abhängen, anwendbar.