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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Behandlung von
Entzündungsleiden,
wie z. B. dem Atemnotsyndrom bei Erwachsen (ARDS), und anderen akuten
Entzündungssymptomen,
wie z. B. dem systemischen inflammatorischen Reaktionssyndrom (SIRS),
und genauer gesagt Verfahren zur Behandlung von Entzündungserkrankungen,
die durch mehrfach ungesättigte
Lipidmetaboliten durch Hemmung von Epoxid-Hydrolase vermittelt werden,
Verfahren zur Untersuchung oder zum Screenen von Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren
auf Toxizität
sowie Verfahren zur Analyse von Metaboliten von Lipidmetaboliten
als Indikatoren von oxidativer Belastung und Erkrankungszuständen. Die
Erfindung umfasst als einen Aspekt auch neue biologisch aktive Tetrahydrofurandiole
aus Arachidonsäure
(Dihydroxy-oxy-eicosadienate oder DiHOxyEDEs).
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Diese
Erfindung wurde unter Unterstützung
der US-Regierung in Form des Grant ES02710 gemacht, der von den
National Institutes of Health verliehen wird. Die US-Regierung hält bestimmte
Rechte an dieser Erfindung.
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Hintergrund
der Erfindung
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Entzündungen
zeigen sich durch Rötungen,
Schwellungen, Wärmeempfinden
und Schmerz als Reaktion des Körpers
auf Verletzungen oder Beeinträchtigungen.
Zahlreiche Chemikalien, wie z. B. Histamine, Kinine, Prostaglandine,
Blutplättchen-aktivierende
Faktoren, Leukotriene und Substanz P (von Nervenenden), gelten als
chemische Mediatoren von Entzündungsreaktionen.
Mediatoren der akuten Entzündungsreaktion scheinen
bei einem oder mehreren Symptomen eine Rolle zu spielen, zu denen
erhöhte
Gefäßdurchlässigkeit, Anziehen
von Leukozyten, Schmerzentstehung, lokale Ödeme und Nekrose zählen.
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Die
Entzündungsreaktion
ist einer der wichtigsten physiologischen Mechanismen zur Aufrechterhaltung
der menschlichen Gesundheit. Entzündungsstörungen oder unan gebrachte Entzündungsreaktionen
können
jedoch zu Gewebeschäden,
Erkrankungen oder zum Tod führen.
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Anschwellen
ist eine typische Entzündungsreaktion
geschädigten
Gewebes. Anschwellen entsteht durch Entweichen von Wasser und gelösten Substanzen
aus dem Blut direkt in die Gewebematrix. Die erhöhte Durchlässigkeit von Blutgefäßen nach
einer Verletzung kann auf direkte Schädigungen der Blutgefäße zurückzuführen sein
oder nach der Freisetzung von Substanzen wie Histaminen (Entzündungsmediatoren)
auftreten, die Lücken
zwischen die Blutgefäße auskleidenden
Endothelzellen öffnen.
Diese und andere Entzündungssignale
können
direkt auf Leukozyten einwirken, was dazu führt, dass Leukozyten an den
Wänden
von Blutgefäßen anhaften,
ihre Morphologie verändern
und durch die Blutgefäßwand austreten
und in das Gewebe eindringen. Eine leichte Schwellung (oder ein Ödem) hat
keine Auswirkung auf die funktionelle Integrität des geschädigten Gewebes (außer vielleicht
im Gehirn), doch bei schweren Verletzungen führen massive Schwellungen zur
Verformung der Gewebestruktur und zur Behinderung der Sauerstoffversorgung
der Zellen und verursachen extensiven Flüssigkeitsverlust aus dem Gefäßkompartiment.
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Entzündungsreaktionen
sind auch an diversen chronischen Symptomen beteiligt, wie z. B.
Asthma, obwohl gegenwärtig
noch nicht geklärt
ist, welche Entzündungszellen
oder welche speziellen Mediatoren bei Asthma signifikant beteiligt
sind.
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Das
Atemnotsyndrom bei Erwachsen (ARDS) ist eine Lungenerkrankung, die
eine Sterblichkeitsrate von 50% mit sich bringt und aus Lungenläsionen entsteht,
die durch zahlreiche Bedingungen, wie sie bei Traumapatienten und
schweren Brandopfern auftreten, verursacht werden. (R. H. Ingram
Jr., "Adult Respiratory
Distress Syndrome",
Harrison's Principals
of Internal Medicine 13, 1240 (1995)). Unter möglicher Ausnahme von Glucocorticoiden
sind bis heute keine Therapeutika bekannt, die als Mittel zur Prävention
oder Behandlung von Gewebeschädigungen,
beispielsweise mikrovaskulären
Schäden,
in Verbindung mit akuter Entzündung,
die während
des frühen
Entwicklungsstadiums von ARDS auftritt, wirksam sind.
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ARDS,
das teilweise durch die Entwicklung von alveolaren Ödemen definiert
ist, weist ein klinisches Symptom einer Lungenerkrankung auf, die
durch direkte und indirekte Lungenverletzungen entsteht. Während frühere Studien
eine scheinbar voneinander unabhängige
Vielzahl von Verursachern eingehend betrachteten, wurden bisher
die auslösenden
Vorgänge,
die der Pathophysiologie von ARDS zugrunde liegen, nicht zur Gänze verstanden.
ARDS wurde ursprünglich
als einzelnes Organversagen angesehen, wird heute jedoch als eine Komponente
des Multiorgandysfunktionssyndrom (MOFS) betrachtet. Pharmakologische
Intervention oder Prävention
bei bzw. von Entzündungsreaktionen
wird gegenwärtig
als vielversprechenderes Verfahren zur Überwachung des Erkrankungsverlaufs
erachtet als verbesserte atmungsunterstützende Verfahren (siehe beispielsweise
Demling, Annu. Rev. Med. 46, 193–203 (1995)).
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Eine
andere Erkrankung (oder Gruppe von Erkrankungen), die akute Entzündung umfasst,
ist das systemisch inflammatorische Reaktionssyndrom (SIRS). SIRS
ist die jüngst
von einer Gruppe an Forschern eingeführte Bezeichnung, um miteinander
verbundene Leiden zu beschreiben, die beispielsweise aus Sepsis, Pankreatitis,
multiplen Traumata, wie z. B. Gehirnverletzungen, und Gewebeschäden, wie
z. B. Fleischwunden in der Muskulatur, aus chirurgischen Eingriffen
am Gehirn, hämorrhagischen
Schocks und durch Immunreaktionen verursachten Organschäden hervorgehen
(Bone, JAMA 268 (24), 3452–3455
(1992)).
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Das
US-Patent 5.504.111 der Erfinder Falvin et al., ausgegeben am 2.
April 1996, schlägt
die Verwendung von 2,3-Alkylcarbonyloxybenzoesäure zur Behandlung von ARDS
vor. Die Patentinhaber schlagen vor, dass ein Zweck ihrer Erfindung
auch in der therapeutischen Behandlung und/oder Prävention
von Sepsis und septischen Schocks liegt, da für viele der physiologischen
und auch pathologischen Prozesse, die mit ARDS zusammenhängen, gezeigt
wurde, dass sie an den Leiden von Sepsis und septischen Schocks
beteiligt sind.
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Das
US-Patent 5.488.033 des Erfinders Wei, ausgegeben am 30. Januar
1996, offenbart Behandlungen mit dem Corticotropin-freisetzenden
Faktor als geeignete Behandlungsart bei systemischen Entzündungssymptomen
wie SIRS durch Unterdrücken
von Gefäßdurchlässigkeit,
wenn diese das Symptom derartiger Gefäßdurchlässigkeit aufweisen.
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Das
US-Patent 5.455.271 der Erfinder Yuan et al., ausgegeben am 3. Oktober
1995, offenbart Inhibitoren von Leukotrien-A4-Hydrolase.
Diese Metalloprotein-Hydrolase soll die Fähigkeit der Hemmung der Aktivität von Epoxid-Hydrolase
und Aminopeptidase besitzen. Das Patent schlägt vor, dass selektive Inhibitoren von
LTA4-Hydrolase als potentielle Entzündungshemmer von Interesse
sind. Das Patent offenbart eine Gruppe von Übergangszustands-analogen Inhibitoren,
die auf den vorgeschlagenen Mechanismen der Aminopeptidase-Aktivität und der
natürlichen
Substratstruktur des LTA4-Hydrolase-Enzyms basieren.
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Das
US-Patent 5.530.114 der Erfinder Bennett et al., ausgegeben am 25.
Juni 1996, offenbart Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen,
die empfindlich gegenüber Änderungen
der Synthese oder des Metabolismus von Arachidonsäure sind,
durch Bereitstellung von Antisense-Oligonucleotiden, die fähig sind,
die Funktion von RNA-kodierenden
Proteinen zu hemmen, die in die Synthese und den Metabolismus von
Arachidonsäure
und verwandten Verbindungen eingebunden sind. Speziell beschrieben
werden verschiedene Leukotriene, die aus einem oxidativen Stoffwechselweg
(dem Lipoxygenase-Stoffwechselweg) resultieren.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Hierin
wird ein Verfahren zur Behandlung von Entzündungserkrankungen, insbesondere
des Atemnotsyndroms bei Erwachsenen (ARDS), offenbart, welches das
Verabreichen einer wirksamen therapeutischen Menge eines Epoxid-Hydrolase-Inhibitors
an einen Patienten umfasst, der einer solchen Therapie bedarf. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Inhibitors von löslicher
Epoxid- Hydrolase oder
mikrosomaler Epoxid-Hydrolase zur Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von Entzündungserkrankungen
bereit.
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Aspekte
der Erfindung beziehen sich allgemein auf die Feststellung der Erfinder,
dass der Diolmetabolit von Linoleat anscheinend zu ARDS-Symptomen
führt und
entzündungsfördernd wirkt.
Demgemäß können Arzneimittel
zur Herstellung des Medikaments verwendet werden, die die Bildung
von Leukotoxin und Leukotoxindiol hemmen, Arzneimittel also, die
Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren wie Chalkonoxide, Lipidalkoxide, Glycidole
und Diimide umfassen oder die die Entzündung (die durch Leukotoxindiol
ausgelöst
wurde) mittels THF-Diole eines Arachidonats, das entzündungshemmend
wirkt, behandeln. Insbesondere verzögert oder verhindert der lösliche oder
mikrosomale Epoxid-Hydrolase-Inhibitor eine Entzündungsreaktion bei einem Patienten
durch Hemmen der Bildung eines oder mehrerer mehrfach ungesättigter
Lipidmetaboliten. Die Verwendung ist beispielsweise wirksam, um
die Bildung eines oder mehrerer Dihydroxy-oxy-eicosadienate (DiHOxyEDEs)
in der Arachidonsäurereihe
von Oxylipinen, Leukotoxindiolen in der Linolsäurereihe oder anderen Lipiddiolen,
einschließlich
von Tetrahydrofurandiolen, zu hemmen.
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Auf
dem Gebiet der Erfindung wurde bis heute Leukotoxin oder cis-9,10-Epoxyoctadec-12(Z)-ensäure als
Verursacher von durch ARDS gekennzeichneter toxischer Reaktionen
aufgrund seiner (bzw. ihrer) Gegenwart in Haut und Plasma solcher
Patienten angesehen. Leukotoxin und Isoleukotoxin (cis-9,10-Epoxyoctadec-12(Z)-ensäure und
cis-12,13-Epoxyoctadec-9(Z)-ensäure)
sind Monoepoxide von Linolsäure
(Octadeca-9(Z),12(Z)-diensäure),
eine essentielle Fettsäure,
die üblicherweise
in Pflanzenöl
und tierischen Fetten vorkommt. Im Körper wird Linolsäure zu den
Regioisomeren von Leukotoxin und Isoleukotoxin durch Cytochrom P-450
und andere oxidative Wege aktiviert und dann zu den entsprechenden
Dihydroxy-Verbindungen, Leukotoxindiol (cis-9,10-Dihydroxyoctadec-12(Z)-ensäure oder
9,10-DiHODE) und Isoleukotoxindiol(cis-12,13-Dihydroxyoctadec-9(Z)-ensäure oder
12,13-DiHODE) durch Epoxid-Hydrolase metabolisiert. Diese Reaktion wird
durch mikrosomale Epoxid-Hy drolase (mEH) und lösliche Epoxid-Hydrolase (sEH)
durchgeführt,
wobei das lösliche
Enzym von größerer Bedeutung
ist.
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Überraschenderweise
zeigten die Studien der Erfinder, dass die Zelltoxizität von Leukotoxin
offenbar aus der Umwandlung dieses Epoxids in sein entsprechendes
vic-Diol (9,10-DiHODE) resultiert, d. h. aus einer Reaktion, die
durch Epoxid-Hydrolase katalysiert wird (Schema 1). Das bedeutet,
dass es offenbar ein (durch Epoxid-Hydrolase erzeugter) Metabolit von Leukotoxin
ist, der für
Lungenzellen, Vaskularepithelzellen und andere Zellarten, die mit
ARDS und verwandten Erkrankungen in Verbindung stehen, toxisch ist.
Es ist wahrscheinlich, dass Diolmetaboliten für zahlreiche biologische Wirkungen,
die den Leukotoxinen zugeschrieben werden, verantwortlich sind.
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Die
Bedeutung dieser neuen Erkenntnis, dass Epoxid-Hydrolase offenbar
einen von einer Entzündung herrührenden
Mediator bioaktivieren, sowie die klinische Bedeutung von Leukotoxin-vermittelten
Schäden
führen
unweigerlich zu einem Bedarf an wirksamen und ortsspezifischen Inhibitoren
von Epoxid-Hydrolase. Da es gegenwärtig, wenn überhaupt, nur wenige spezifische
Inhibitoren von Epoxid-Hydrolase gibt, die zudem keine anderen Aspekte
von Zellhomöostase
betreffen, ist ein anderer Aspekt dieser Erfindung, ein Untersuchungssystem
dazu einzusetzen, eine Klassifizierung von Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren
(z. B. Chalkonoxide, Glycidole, Epoxy-Fettsäureester) auf Grundlage ihrer
Wirksamkeit als Hemmer von Epoxid-Hydrolase vorzunehmen, die minimale
Nebenwirkungen auf die Zellhomöostasis
haben.
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Demgemäß wird hierin
auch ein Verfahren zum Screenen von Inhibitoren einer Epoxid-Hydrolase
beschrieben, welches das Bereitstellen eines Insektenzellsystems
mit darin wachsenden Insektenzellen umfasst. Diese Insektenzellen
werden mit einem rekombinanten Baculovirus infiziert, das Epoxid-Hydrolase
in den Insektenzellen unter Zellwachstumsbedingungen exprimiert.
Ein potentieller Inhibitor von Epoxid-Hydrolase wird mit den Insektenzellen
des Insektenzellensystems inkubiert, und die Insektenzellen werden
hiernach auf ihre Lebensfähigkeit
untersucht. Aktivierende Enzyme, die Lipide zu biologisch aktiven
Metaboliten von Vorläufersubstanzen
oxidieren, sind auch wertvoll. Besonders bevorzugt werden Insektenzellen,
die Reduktase und P-450 in Form einer einzigen Fusion exprimieren.
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Hierin
wird auch ein Verfahren zur Untersuchung von Inhibitoren einer Epoxid-Hydrolase
mit reduzierten Nebenwirkungen in vivo beschrieben, welches das
Bereitstellen eines Zellsystems umfasst, das eine Säugerzelllinie
enthält,
worin die Zelllinie eine Epoxid-Hydrolase exprimiert und ein bestimmbares
Niveau an interazellulärem
freiem Ca2+ oder eine bestimmbare Membrandurchlässigkeit
aufweist. Der mutmaßliche
Inhibitor wird mit der Zelllinie inkubiert, und anschließend werden
die inkubierten Zellen auf Veränderungen
von intrazellulärem,
freiem Ca2+ oder der Membrandurchlässigkeit
untersucht. Noch bevorzugter umfasst die Untersuchung eine Überwachung
des Calciumzuflusses oder -einströmens.
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Ein
(polyklonaler oder monoklonaler) Antikörper kann gegen DiHOxyEDEs,
Leukotoxindiole und andere ähnliche
Oxylipine gebildet und zur Diagnose oder für klinische Anwendungen eingesetzt
werden.
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Ebenfalls
beschrieben wird die Verwendung von transgenen Systemen, um Leukotoxine,
Leukotoxindiole, DiHOxyEDEs und andere Oxylipine unter Einsatz von
P-450 und/oder Epoxid-Hydrolase zu produzieren. Neben anderen Anwendungsarten
können
diese Materialien als Arzneimittel oder Prodrugs eingesetzt werden. Niedrige
Werte an Leukotoxin sind beispielsweise bekannt dafür, in Tier-
und Pflanzensystemen antimikrobielle Aktivität zu zeigen. Die Erfinder glauben,
dass Leukotoxindiol ein selektierbarer Marker für rekombinante Pflanzen sein
und dazu eingesetzt werden könnte,
um Pathogene in Pflanzensystemen zu bekämpfen. In einem weiteren Aspekt
dieser Erfindung werden DiHOxyEDEs mit biologischer Aktivität offenbart.
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Andere
Ziele und Aspekte dieser Erfindung ergeben sich aus der Lektüre der folgenden
Beschreibung und aus den veranschaulichenden Versuchsdaten und -ergebnissen.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
zwei Teile von 1, d. h. die Bilder (A) und
(B), veranschaulichen die Wirkung von Lipiden auf die bioelektrischen
Eigenschaften primärer,
kultivierter Monoschichten von Epithelzellen der Lungenalveolen von
Ratten; und
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die
mehreren Teile von 2 veranschaulichen grafisch
die Wirkung der Lipide auf die Lebensfähigkeit kultivierter Zellen
von Spodoptera frugiperda, die mit rekombinanten Baculoviren infiziert
wurden, um unterschiedliche Enzyme zu produzieren.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
Erfinder zeigen in In-vitro- und in In-vivo-Experimenten, dass Leukotoxindiole
in geringeren Konzentrationen sehr viel stärker toxisch sind und viel
stärker
ausgeprägte
Symptome verursachen als die Ausgangs-Leukotoxine. Die Leukotoxindiolkonzentrationen,
die biologische Aktivität
in vitro zeigen, stimmen auch mit den In-vivo-Werten von Leukotoxin,
die bei Verbrennungs- und ARDS-Patienten beobachtet wurden, überein.
Diese Daten zeigen, dass zahlreiche Pathologien, die Leukotoxin
und Isoleukotoxin zugeschrieben werden, durch Enzymaktivierung entstehen,
die in hohem Maße
durch lösliche
Epoxid-Hydrolase vermittelt wird.
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Die
Daten der Erfinder bezüglich
der Enzymaktivierung von Leukotoxin und Isoleukotoxin, sowohl in vivo
als auch in vitro, zeigen die Fähigkeit
von löslicher
Epoxid-Hydrolase, eine Vielzahl von unterschiedlichen Oxylipinen
zu metabolisieren. Mit "Oxylipin" wird auf jegliche
Arten der Fettsäure
mit zusätzlichem
Sauerstoff, z. B. Epoxide, Diole, Monohydroxyverbindungen, Prostaglandine
und dergleichen, Bezug genommen. Diese Daten geben die Umwandlung
von Arachidonsäure-Epoxiden
zu Diolen und von Arachidonsäure-Diepoxiden zu
Tetrahydrofurandiolen und Tetraolen an. So stellt die vorliegende
Erfindung therapeutische Verfahren bereit, die auf klinischen Eingriffen
basieren, um die durch Epoxid-Hydrolase vermittelten Wege zu verhindern.
Insbesondere zielt die Praxis der vorliegenden Erfindung auf das
Hemmen von Epoxid-Hydrolase durch vier Klassen synthetischer chemischer
Enzyminhibitoren oder durch Antisense-Nucleinsäuren ab.
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Geeignete
Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren sind Verbindungen, die wechselweise
Substrate für
das Enzym bereitstellen, Lipidalkoxide (z. B. das 9-Methoxid von
Stearinsäure),
lipophile Diimide (z. B. Dicyclohexylcarbodiimid), Phenylglycidole
(z. B. SS-4-Nithrophenylglycidol)
und Chalkonoxide.
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Demgemäß wird einem
Patienten, der eine Therapie benötigt,
eine wirksame therapeutische Menge eines Epoxid-Hydrolase-Inhibitors
oder einer Antisense-Nuclein säure
verabreicht. Eine derartige Verabreichung erfolgt typischerweise
in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, wobei beispielsweise
der Inhibitor als Wirkstoff als Säureadditionssalz vorliegt und
die Zusammensetzung so formuliert wird, dass sie zur oralen oder
parenteralen Verabreichung oder zur Verabreichung als Suppositorium
geeignet ist. Zudem werden auch Zusammensetzungen in Erwägung gezogen,
die zur Injektion geeignet und aus wässrigen, injizierbaren, gepufferten
oder ungepufferten, isotonischen und sterilen Salzlösungen oder
Glucoselösungen
zusammengesetzt sind. Der Wirkstoff kann auch in Zusammensetzungen
wie Tabletten oder Pillen eingesetzt werden, die vorzugsweise eine
Einheitsdosis enthalten und mit herkömmlichen Tablettenbestandteilen
vermischt werden können.
Der effektive Dosierungswert des Epoxid-Hydrolase-Inhibitors kann
unterschiedlich gewählt
werden, um die gewünschte
therapeutische Reaktion für
eine bestimmte Zusammensetzung und Verabreichungsweise zu erzielen.
Die gesamte täglich
zu verabreichende Dosis sollte im Bereich von etwa 0,001 bis etwa
100 μM/kg
Körpergewicht
liegen. Bei der praktischen Umsetzung der Erfindung sollten jedoch
Arzneimittel wie Clofibrat, das bekanntermaßen lösliche Epoxid-Hydrolase und
Cytochrom P-450 induziert, und Arzneimittel wie Acetaminophen, das
Glutathion abreichert, vermieden werden. Und zwar, weil die Erfinder über Versuchsdaten
verfügen,
die zeigen, dass Leukotoxin toxischer wird, wenn der Glutathionspiegel
abnimmt. Hingegen sollten parallele Therapien gefördert werden,
die darauf abzielen, wechselnde Wege des Leukotoxin-Metabolismus
zu verstärken,
wie z. B. die Verabreichung von N-Acetylcystein, Glutathion und
deren Methylester.
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Andere
Inhibitoren von Epoxid-Hydrolase und potentielle Therapeutika für ARDS können durch
enzym- oder zellbasierte Tests gefunden werden. Bei enzymbasierten
Tests wird der vermeintliche Inhibitor (wie z. B. jene Verbindungen,
die auf sterische und elektronische Eigenschaften bekannter Substrate
oder auf dem Verständnis
des Enzymmechanismus basieren) in einem kleinen Volumen (1 μl) eines
organischen Co-Lösungsmittels
zu einer wässrigen
Lösung
von rekombinanter oder natürlicher
Epoxid-Hydrolase zugesetzt. Nach Vorinkubation bei 37°C (0–10 Minuten)
wird das Substrat in 1 μl
organischen Co-Lösungsmittels
zugegeben, und die Probe wird für
1 bis 10 Minuten inkubiert. Das Diol wird spektralphotometrisch
(Wixtrom et al., Analy. Biochem. 174, 291–299 (1988); Dietz et al.,
Analy. Biochem. 216, 176–187
(1994)) oder radiochemisch (Borhan et al., Analy. Biochem. 231,
188–200
(1995)) überwacht.
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Bei
zellbasierten Tests kann Linoleat oder Leukotoxin in organischem
Co-Lösungsmittel,
gefolgt von einem vermeintlicher Inhibitor zu Insektenzellen, die
mit einem rekombinanten Baculovirus infiziert oder transfiziert
worden sind, zugegeben werden. Sf-Zellen, die mit P-450, Epoxid-Hydrolase,
Glutathion-Transferase oder anderen relevanten Genen transfiziert
wurden, können,
wie jüngst
von einigen der Forscher beschrieben (siehe Grant et al., Biochem.
Pharmacol. 51, 503–515
(1996)) hergestellt werden. Die Zelllebensfähigkeit kann mittels MTT bestimmt
werden.
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Unter
den Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren, die in der praktischen Umsetzung
dieser Erfindung eingesetzt werden können, finden sich wechselnde
Substrate für
die Enzyme, wie z. B. das Epoxid von Methyloleat und anderen Fettsäuren und
-estern oder Methylepoxyoctadecenat (EpOD), die intravenös über die
Oberschenkelvene oder durch Einatmen über die Lunge verabreicht werden.
Wie bereits vorangehend erwähnt, sind
auch Chalkonoxide und Phenylglycidole Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren.
Geeignete Chalkonoxide für
diese Anwendung werden in Tabelle A veranschaulicht.
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Wie
die Daten in Tabelle A zeigen, wurden Tests sowohl mit Maus- als
auch mit Human-Enzymen zur Hemmung löslicher Epoxid-Hydrolase durchgeführt, wovon
die IC50-Werte angegeben werden, wobei die Maus-sEH-Werte bei 8 μg/ml (0,3 μM) und die
Human-sEH-Werte bei 16 μg/ml
(0,26 μM)
ermittelt wurden.
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Geeignete
Chalkonoxide umfassen 4-Phenylchalkonoxid und 4-Fluorchalkonoxid.
Geeignete Glycidole umfassen S,S-4-Nitrophenylglycidol. Von diesen
wird angenommen, dass sie stabile Acylenzyme und Übergangszustands-Mimetika
bilden. Wechselweise wurden Alkoxylipide oder Kohlenwasserstoffe
als kompetitive Inhibitoren gezeigt. Es wird angenommen, dass Alkoxygruppen
(OCH3, OC2H5, OC3H9)
hydrolytisch stabile, sterische Mimetika der Substrate sind. Die
allgemeine Struktur ist RCH-(OCH3)R' für ein Methoxid,
wobei R und R' hydrophob
sind. Eine typische Verbindung ist 9-Methoxyoctadecansäure. Sie
können
in hoher Ausbeute aus dem entsprechenden Olefin durch Brownsche
Oxymercurierung-Demercurierung in geeignetem Lösungsmittel (beispielsweise
Ethanol für
Ethoxide und Methanol für
Methoxide) hergestellt werden.
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Da
diese spezifischen Inhibitoren jedoch andere Aspekte der Zellhomöostase beeinflussen
können, sind
weitere Forschungen nach anderen, therapeutisch wirksamen Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren
mit minimalen Nebenwirkungen wünschenswert.
Diese Forschungen werden durch die praktische Umsetzung anderer Aspekte
der Erfindung erleichtert, durch die Mittel zum Screenen potentiell
nützlicher
Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren und zur Untersuchung von Nebenwirkungen,
wie nachstehend beschrieben, bereitgestellt werden.
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Die
gleichzeitige Inkubation von Leukotoxin oder Isoleukotoxin und dem
potentiellen Inhibitor kann mit Insektenzellen erfolgen, wie z.
B. Sf-21-Zellen, die lösliche
Epoxid-Hydrolase
exprimieren. Nach ausreichender Inkubation, beispielsweise 2 bis
5 Stunden, schützen
diese Sf-21-Zellen, die das Enzym exprimieren. Einer der Vorteile
eines solchen Systems bei Enzymuntersuchungen ist, dass die Bioaktivität potentieller
Inhibitoren (durch die Zellmembran) bereits berücksichtigt wurde, sodass Inhibitoren mit
einem hohen Toxizitätsgrad
für Zellen
von weiteren Untersuchungen ausgeschlossen werden und somit kein
radioaktiver Abfall anfällt.
Dieser Test wird nachstehend näher
beschrieben.
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Zu
den Aspekten dieser Erfindung zählen
auch Erkenntnisse, die einen Arachidonsäure-(AA-)Weg umfassen. AA kann
durch Cytochrom-P-450-Epoxygenase metabolisiert werden, um Epoxyeicosatriensäuren (EETs)
zu ergeben. Diese EETs können
durch lösliche
Epoxid-Hydrolase weiter metabolisiert werden, um die entsprechenden
Dihydroxyeicosatriensäuren
(DHETs) zu ergeben. Studien haben gezeigt, dass die EETs und DHETs
einen ganzen Menge biologischer Aktivitäten, wie z. B. Hemmung von
Na/K-ATPase, Gefäßerweiterung
der Koronararterie sowie Mobilisierung von Ca2+ und
Hemmung der Blutplättchenaggregation,
aufweisen. Ähnlich
dazu setzt Cytochrom-P-450-Epoxygenase freie Linolsäure zu 9,10-Epoxyoctadec-12-enat
(Leukotoxin) um.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Erkenntnis der
Erfinder, dass Cytochrom-P-450-Epoxygenase auch freie Fettsäuren, einschließlich AA,
zu unterschiedlich positionierten Diepoxiden sowie zu Monoepoxiden
(EETs) umsetzen kann, und diese Diepoxide der AA (Diepoxyeicosadienate oder
DiEpEDEs) werden nacheinander durch lösliche Epoxid-Hydrolase zu
bisher unbekannten DiHOxyEDEs metabolisiert. Die Erfinder haben
5-cis- und 5-trans-Regio- und -Positionsisomere von DiHOxyEDEs synthetisiert
und gereinigt und für
manche davon herausgefunden, dass sie biologisch aktiv sind; diese
neuen Verbindungen werden in Tabelle 1 gezeigt.
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Die
Erfinder konnten für
diese biologisch aktiven DiHOxyEDEs Biosynthese in biologischen
Matrices detektieren. Diese Erkenntnis dient dazu, den P-450/Epoxid-Hydrolase-Zweig
eines AA-Weges weiter ausdehnen, und die Erfinder glauben, dass
dies direkte Auswirkungen auf die Behandlung von ARDS haben könnte. Darüber hinaus
glauben die Erfinder, dass dieser dritte AA-Weg an einer Vielzahl
anderer zellvermittelter Vorgänge,
Diabetes mit einbegriffen, beteiligt ist.
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Viele
Signaltransduktionswege umfassen den Arachidonsäurestufenprozess. Dieser Stufenprozess wird
ausgelöst,
wenn sich ein spezifischer Ligand, wie z. B. ein Hormon oder ein
Wachstumsfaktor, mit seinem Zelloberflächenrezeptor verbindet, der
wiederum eine Phospholipase aktiviert. Phospholipase A2 spaltet
die Fettsäure
an der zweiten Acyl-Position aus Phospholipiden im inneren Teilblatt
der Plasmamembran. Arachidonsäure
kommt üblicherweise
an dieser Position vor. Freie Arachidonsäure wird zu unzähligen wichtigen
Regulationsmolekülen
metabolisiert, die an Vorgängen
wie Zellaktivierung, Zellteilung, Chemotaxis, Entzündung, Ovulation
und Wundheilung beteiligt sind. Es gibt zwei gut erforschte Wege
des Arachidonsäuremetabolismus. Der
erste ist der Cyclooxygenaseweg, der zur Produktion von Prostaglandinen
und schließlich
zu Thromboxanen und Prostazyklinen führt. Der zweite ist der Lipoxygenaseweg,
der Arachidonsäure
zu Verbindungen wie etwa verschiedenen Leukotrienen umsetzt. Die
Produkte des Arachidonsäure-(AA-)Stufenprozesses
können aus
den Zellen freigesetzt werden und sich dann an spezifische Zelloberflächenrezeptoren
anderer Zelltypen binden. Die Rezeptoren für Leukotriene, Thromboxane
und Prostaglandine sind oft mit dem Phosphatidylinositweg verbunden,
was zu einem Ansteigen an intrazellulärem freiem Ca2+ führt. Anfangs
geht der Anstieg von intrazellulärem
freiem Ca2+ auf die Freisetzung aus dem
endoplasmatischen Reticulum zurück.
Dieser Anstieg an intrazellulärem
Ca2+ führt
wiederum zur Produktion nicht identifizierter zweiter Messenger,
was den Ca2+-Zufluss aus dem extrazellulären Raum
stimuliert. Daher umfassen Untersuchungen der Wirksamkeit von AA-Metaboliten
oft deren Fähigkeit,
einen Anstieg an intrazellulärem
Ca2+ auszulösen. Wie sich zeigt, ist ein
Aspekt dieser Erfindung die Entdeckung neuer Arachidonsäuremetaboliten,
bezüglich
derer die Erfinder zeigen, dass sie biologische Aktivität besitzen,
und an denen erfindungsgemäß Tests
durchgeführt
werden können,
um zu bestimmen, ob und inwieweit intrazelluläres Ca2+ betroffen
ist.
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Die
Erfinder erachten die Behandlung von Lungenerkrankungen als eine
wichtige therapeutische Anwendung eines Aspekts dieser Erfindung.
Die Lunge mit ihrer riesigen Oberfläche ist der Umwelt direkt ausgesetzt,
sie ist besonders empfindlich für
oxidative Schädigungen
und Entzündungsprodukten.
Da das gesamte Herzminuten volumen über die Lungenarterie geht,
können
die Lungen auch durch hämatogene
Agenzien geschädigt
werden. Die Zellheterogenität
in Lungen von Säugetieren
verkompliziert die unmittelbare Untersuchung jener Lungenzellen,
die am ehesten geschädigt
werden können.
Darüber
hinaus erschwert es die komplexe Lungenanatomie, genau zu erkennen,
wo biologische Agenzien im Lungengewebe metabolisiert werden. Das
Zielgewebe und die Abfolge der Vorgänge, die bei einem Alveolarödem auftreten,
sind noch nicht schlüssig
belegt; folglich bleiben die wechselseitigen Beziehungen zwischen
den Endothel-, Epithel-, und Entzündungskompartimenten und deren
relativen Beiträge
bei der Milderung von Schädigungen
der Luft-Blut-Schranke ungewiss.
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Da
das Alveolarepithel dem Fluidstrom und darin gelösten Substanzen durch die Luft-Blut-Schranke den
Hauptwiderstand entgegensetzt, konzentrierte sich die Versuchsmethodik
der Erfinder auf diese Komponente, wobei ein in vitro errichtetes
physiologisches Modell der Alveolarepithel-Schranke eingesetzt wurde.
Die Verwendung eines serumfreien Kultivierungssystems ermöglicht,
gemeinsam mit synthetisierten und gereinigten Oxylipinen, mechanistische
Experimente, deren Ziel es ist, die Zellprozesse zu erklären, die
für die
Aufrechterhaltung und Auflösung
der Funktion der Alveolarepithel-Schranke entscheidend sind.
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ARDS-Beschwerden
treten bei einer Vielfalt verschiedener Patienten mit schweren Verbrennungen oder
Sepsis auf. Sepsis ist ihrerseits eines der SIRS-Syndrome. Bei ARDS
tritt eine akute Entzündungsreaktion
mit einer hohen Anzahl an Neutrophilen auf, die in das Interstitium
und die Alveolen wandern. Setzt sich diese Entwicklung fort, so
werden Entzündung, Ödem und
Zellvermehrung stärker,
und schließlich
führt dies zu
einer eingeschränkten
Fähigkeit,
Sauerstoff zu extrahieren. ARDS ist daher eine übliche Komplikation bei zahlreichen
Erkrankungen und Traumata. Die einzige Behandlung ist unterstützend. Es
gibt geschätzte 150.000
Fälle pro
Jahr, und die Sterblichkeitsrate liegt im Bereich von 10% bis 90%.
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Die
genaue Ursache für
ARDS ist nicht bekannt. Dennoch wird angenommen, dass eine Überaktivierung
der Neutrophilen über
Phospholipase-A2-Aktivität zur Freisetzung von großen Mengen
an Linolsäure führt. Diese
Linolsäure
wird ihrerseits durch Neutrophil-Cytochrom-P-450-Epoxygenase enzymatisch
zu 9,10-Epoxy-12-octadecenat umgesetzt. Dieses Lipidepoxid, oder
Leukotoxin, kann in großen
Mengen in verbrannter Haut und im Serum von Verbrennungspatienten
gefunden werden. Darüber
hinaus löst
es ARDS aus, wenn es Ratten, Mäusen,
Hunden und anderen Säugetieren
injiziert wird. Der Wirkungsmechanismus ist jedoch nicht bekannt.
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Genau
wie die Epoxidprodukte von AA (DiEpEDEs) durch lösliche Epoxid-Hydrolase metabolisiert werden
können,
um DiHOxyEDEs zu produzieren, kann auch das Linoleatepoxid (Leukotoxin)
durch lösliche Epoxid-Hydrolase
9,10-DiHODE umgewandelt werden. Dieses Leukotoxin verursacht keinen
Anstieg an intrazellulärem
Ca2+ in Alveolarzellen. Allerdings verursacht
9,10-DiHODE einen drastischen Anstieg an intrazellulärem Ca2+. Die Erfinder glauben, dass ein Großteil der
Schädigungen
von Alveolarzellen bei einer ARDS-Erkrankung durch einen gewaltigen
Anstieg an intrazellulärem
freiem Ca2+ ausgelöst werden kann. Es wird angenommen,
dass der Anstieg an intrazellulärem
Ca2+ sowohl durch 9,10-DiHODE als auch durch
12,13-DiHODE verursacht wird. Zellschädigung und Zelltod allgemein
werden oft durch einen irreversiblen Anstieg an intrazellulärem Ca2+ verursacht. Somit kann erstmals ein Mechanismus
für ARDS
vorgestellt werden.
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Mehrfach
ungesättigte
Lipide wie Linolsäure
und Arachidonsäure
dienen als Vorläufersubstanzen
für biologisch
aktive Metaboliten. Die Addition eines einzigen Sauerstoffatoms über chemische
oder enzymatische Verfahren an ein Olefin oder einen Kohlenwasserstoff
dieser essentiellen Fettsäuren
erzeugt Epoxide und andere sauerstoffhaltige Metaboliten (die allgemein
als Oxylipine bezeichnet werden), die Schlüssel-Zwischenprodukte in Biosynthesewegen
sind. Ein 5-Lipoxygenase-Metabolit von Arachidonsäure beispielsweise
(z. B. Leukotrien A4) weist direkte biologische
Aktivität
auf und wird zu potenten Mediatoren metabolisiert. Von einem P-450
Monooxygenase-Metaboliten von Arachidonat, nämlich 5,6-Epoxyeicosatrienat,
wur de angenommen, dass es ein zweiter Messenger für Agonisten-induzierten
Calciumeintritt in die Zelle ist. Ein Weg zur Beseitigung dieser
Verbindungen umfasst Hydrierung durch Epoxid-Hydrolase. Diese Enzyme,
die Epoxide zu mutmaßlich
weniger reaktiven (und besser wasserlöslichen) Diolen umsetzen, kommen
in allen Geweben von Wirbeltieren vor, wobei die höchsten Konzentrationen
in der Leber und der Niere exprimiert werden. Die Rolle von Epoxid-Hydrolasen,
von denen angenommen wird, dass sie Zellschutz vor exogenen und
endogenen Epoxiden bereitstellen, wird als eine durch Detoxifizierung
angesehen.
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Epoxid-Hydrolase
(EH) ist ein allgegenwärtig
vorkommendes Enzym, das in allen Gewebearten der Wirbeltiere auftritt,
wobei die Konzentration in der Leber und der Niere am höchsten ist.
Es gibt zwei Haupttypen von EH mit breiter Substratspezifizität: mikrosomale
Epoxid-Hydrolase (mEH) und lösliche
Epoxid-Hydrolase (sEH). Beide Enzyme gehören zur α/β-Hydrolase-Familie. Anders als
Cholesterinepoxid-Hydrolase und Leukotrien-A4-Hydrolase
setzen sie Epoxide zu Diolen durch einen Zweistufenmechanismus um,
der ein isolierbares, kovalentes Acylenzymzwischenprodukt umfasst.
Beide Enzyme metabolisieren Epoxide zu trans-Diolen oder trans-vic-Diolen.
Durch EH hydrolysierte Verbindungen sind stärker hydrophil und daher leichter
auszuscheiden die Ausgangsverbindung. Daher wird EH üblicherweise
als ein Weg zur Detoxifizierung angesehen. Manchmal aktiviert EH
jedoch eine Verbindung zu einer hochreaktiven und stärker toxischen
Spezies, wie im Fall von Benzo[a]pyren. Ein geeignetes Verfahren
zur Überwachung
der Produkte, die durch EH gebildet werden, ist es, das Substrat
direkt dem gereinigten Enzym zuzusetzen. Dies liefert jedoch keinerlei
Information über
die Toxizität
des Metabolismusprodukts oder das Verhalten des Substrats und/oder
des Metaboliten in einer Zellumgebung.
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Die
Erfinder beobachteten zuerst, dass in einer Insektenzelllinie (Sf-21-Zellen),
die üblicherweise
einen sehr niedrigen Grad an endogener Epoxid-Hydrolase-Aktivität exprimiert,
weder Leukotoxin noch Isoleukotoxin Zelltoxizität induzierte; die entsprechenden
Diole taten dies allerdings. Durch Einsatz eines Baculovirus-Expressions-Systems in diesem
Modell stellten die Erfinder fest, dass Leukotoxin nur gegenüber Zellen cytotoxisch
war, in die Epoxid-Hydrolase transfiziert worden war, wodurch die
Rolle dieses Enzyms bei der Bioaktivierung von Leukotoxin bestätigt wurde.
Die Erfinder untersuchten in weiterer Folge die selektive Toxizität von von
Leukotoxin abgeleiteten Oxylipinen in ihrem Säugetier-Lungenmodell (d. h.
in Monoschichten aus primär
kultivierten Alveolarepithelzellen von Ratten).
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Wie
bereits zuvor kurz erwähnt
haben die Erfinder ein Screening-Verfahren entwickelt, wobei Baculoviren,
die klonierte Maus- und Human-sEH in Insektenzellen, wie z. B. Spandoptera
frugiperda-Insektenzellen (Sf-21-Zellen), exprimierten, transfiziert
wurden. Eine Beschreibung dieser transfizierten Insektenzellen wurde erst
jüngst
veröffentlicht.
Siehe Grant et al., „Development
of an in situ Toxicity Assay System Using Recombinant Baculoviruses", Biochem. Pharmacol.
51, 503–515
(1996), das durch Verweis hierin vollumfänglich aufgenommen ist. Der
signifikante Vorteil dieses Insektenzellsystems im Vergleich zu
anderen Zellsystemen ist seine relativ hohe Konzentration an transgenen
Enzymen und seine relativ niedrige Konzentration an endogenen Enzymen.
Daher stellen Interferenzen von endogenen Enzymen, wie sie in anderen
Zellstruktursystemen anzutreffen sind, kein Problem dar.
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Dennoch
weist die Verwendung von Säugetierzellstrukturen
zum Testen der Toxizität
immer noch den Vorteil auf, dass die Umgebung in einer Säugetierzelle
der physiologischen Umgebung einer menschlichen Zelle ähnlicher
ist als jene des Sf-21-Zellsystems. Daher wurde ein anderes Zellsystem,
das eine primäre
Monoschicht aus Ratten-Alveolarzellen vom Typ II aufweist, zum Testen
der Zelltoxizität
entwickelt. In diesem System werden Zellen bezüglich Schädigungen wie Membrandurchlässigkeit
und Calciumzufluss überwacht. Das
Testsystem kann wie nachstehend beschrieben erzeugt werden.
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Epithelzellen
der Lungenalveole werden aus erwachsenen Ratten unter Verwendung
von früher
berichteten Verfahren isoliert. (Cheek et al., Toxicol. Appl. Pharmacol.
125, 59–69
(1994). Kurz beschrieben werden Ratten anästhesiert, tracheostomiert
und ausgeblutet. Nach der Perfusion der pulmonalen Gefäßanordnung
werden die exzidierten Lungen bei 37°C 20 Minuten lang mit einer
Emulsion aus Fluorinert FC-75
(3M, St. Paul, Minnesota) und Rinderserumalbumin in einer ausgeglichenen
Salzlösung
gefüllt.
Nach der Verdrängung
der Emulsion durch Spülung
wird eine Elastaselösung über die
Luftwege infundiert und wird 20 Minuten lang bei 37°C inkubieren
gelassen. Elastase-verdaute Lungen werden zerkleinert, filtriert
und gesammelt, um eine Suspension einzelner Zellen zu ergeben, die
dann mittels eines diskontinuierlichen Percoll-Gradienten zentrifugiert
wurden. Die resultierende angereicherte Zellsuspension wird unter
Anwendung der IgG-Panning-Technik weiter gereinigt (Dobbs et al.,
Am. Rev. Resp. Dis. 134, 141–145
(1986)), um eine Endzellsuspension von etwa 80% Typ II an Alveolarepithelzellen
zu ergeben. Für
physiologische Studien werden isolierte Zellen vom Typ II auf Gewebekultur-behandelte
Transwell-Inserts (Costar, Van Nuys, Kalifornien) in Ham's F-12, das mit 10%igem
neonatalem Rinderserum und 0,1 μM
Dexamethason (Sigma, St. Louis, Missouri) angereichert war, in einer
Impfdichte von 1,5 × 106 Zellen/cm2 ausplattiert.
Für Abbildungsversuche
(z. B. Calciumzuflussstudien) werden isolierte Zellen des Typs II
auf Deckgläser
aufgestrichen. Nach 48 Stunden in Kultur bei 37°C in 5% CO2/Luft
wird das Ausgangsmedium aus den Kulturen entfernt und durch serumfreies
F-12 + 6 Nährmedium,
bestehend aus Ham's
F-12, ergänzt
mit Natriumbicarbonat (14 mM), N-2-Hydroxyethylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure (HEPES,
10 mM) und L-Cystin (0,15 mM), und die folgenden Wachstumsfaktoren umfassend,
ersetzt: Insulin (5 μg/ml),
Transferrin (5 μg/ml),
Epidermiswachstumsfaktor (25 ng/ml), Hydrocortison (1 μM), Rinder-Hypothalamus-Extrakt
(7,5 μg/ml)
und Retinol (0,1 μM),
wie vorangehend beschrieben (Cheek et al., s. o.). Monoschichten
werden dann in serumfreiem Medium weitere 24 bis 48 Stunden lang
inkubiert und dann für
Studien bezüglich
der Zelltoxizität
aus dem Inkubator entfernt.
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In
beiden oben erwähnten
Zellsystemen wurden Studien bezüglich
der Zelltoxizität
an den Methylestern und den freien Säuren von Linolsäure, Leukotoxin,
Isoleukotoxin, Leukotoxin-vic-diol und Isoleukotoxin-vic-diol durchgeführt. Obwohl
Forscher früher
vorgeschlagen haben, dass Leukotoxin die Verbindung sei, die toxische
Reaktionen bei Verbrennungspatienten hervorruft, zeigten die Ergebnisse
für Sf-21-Zellen, die Lac-Z
exprimierten, und für
Ratten-Alveolarzellen des Typs II keine Anzeichen von Zelltoxizität, nachdem
diese Zellen Methyllinoleat, Methylleukotoxin oder Methylisoleukotoxin
ausgesetzt worden waren. Darüber
hinaus wiesen nicht nur beide vic-Diole hohe Toxizität in beiden System auf, sondern
es wurde auch der Zelltod bei Sf-21-Zellen
festgestellt, die EH exprimierten und Methylleukotoxin und Methylisoleukotoxin
ausgesetzt wurden. Daher lassen die Daten darauf schließen, dass
es das aus EH-Aktivität
resultierende Diol und nicht das Epoxid ist, das die bei Verbrennungsopfern
und möglicherweise
auch bei ARDS-Patienten auftretende Toxizität verursacht.
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Vorstudien
der Erfinder an der Mäuseleber
führten
sie zu der Entdeckung der Tetrahydrofurandiole von Arachidonsäure. Methylester
dieser Verbindungen verursachten eine In-vitro-Aktivierung menschlicher
polymorphkerniger Leukozyten, obwohl in denselben Untersuchungen
deren Vorläufer-Methyldiepoxyarachidonate
nicht bioaktiv waren. Das Auftreten solch differenzieller biologischer
Wirkung setzt eine Aktivierung der Diepoixde durch lösliche Epoxid-Hydrolase
voraus und deutet auf eine frühe
Rolle als entzündungsfördernde
Substanz des Tetrahyrofurandiols von Arachidonsäure hin.
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In
anderen Experimenten zeigten eine Reihe von Methylarachidonat-Analogen,
d. h. Methylarachidonatmethoxide, Hemmwirkung gegenüber gereinigter
löslicher
Epoxid-Hydrolase
(sEH). Die Bedeutung dieser Erkenntnis war, dass die Verbindungen
das Potential haben, um als biochemische Werkzeuge in Studien zu dienen,
die darauf abzielen, die Rolle von sEH in vivo zu bestimmen. Sollten
die Produkte von sEH darüber hinaus
ohne Zweifel in die Entzündungsentwicklung
eingebunden sein, so könnten
solche Inhibitoren als Pharmazeutika zur Prävention von Entzündungsbeschwerden
dienen. Ein anderer Typ von mit den Methylarachidonatmethoxiden
in Verbindung stehender biologischer Aktivität ist deren Wachstumshemmung
in vitro von Keratinozyten in bestimmten Konzentration und deren
Zelltoxizität
gegenüber
diesen Keratinozyten. Schließlich
scheinen diese Verbindungen in Pflanzen biolo gisch aktiv zu sein
und die Fähigkeit
zu besitzen, in Kartoffelknollen, die mit einem Schadpilz infiziert
waren, Phytoalexinproduktion zu induzieren.
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Die
Synthese von Methylarachidonat-THF-Diolen resultierte aus der Epoxidierung
von Methylarachidonat, gefolgt von der Abtrennung seiner Diepoxide,
saurer Hydrolyse und Zyklisierungsverfahren dieser Diepoxide – die Säure katalysiert
sowohl den Hydrolyse- als auch den Zyklisierungsprozess dieser Diepoxide.
Die Hydrolyseprodukte wurden anschließend Säulenchromatographie unterzogen,
um die Methylarachidonat-THF-Diole vom Rest des Gemischs zu trennen.
Diese synthetischen THF-Diole
wurden als Standards in Gaschromatographie/Massenspektroskopie-Verfahren
unter chemischer Ionisierung mit negativen Ionen verwendet, was
die Erfinder zu der Erkenntnis führte,
dass diese Verbindungen natürliche,
in der Mäuseleber
vorkommende Produkte sind. Zusätzlich
wurden diese synthetischen Verbindungen in In-vitro-Aktivierungsuntersuchungen von
polymorphkernigen Leukozyten eingesetzt. Die Aktivierung dieser
Leukozyten wurde mittels eines bekannten Durchflusszytometrieverfahrens
bestimmt.
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Methylarachidonatmethoxide
wurden durch Methoxymercurierung von Methylarachidonat hergestellt, was
zu einer Nettoaddition von MeOH an einer oder mehreren Doppelbindungen
führte
und in einem Gemisch von Mono-, Di-, Tri-, und Tetramethoxyarachidonaten
resultierte. Nach der Abtrennung des nichtumgesetzten Methylarachidonats
vom Rest des Gemisches wurde das Methoxidgemisch von Methylarachidonat,
mittels einer TSO-Standardhemmungsuntersuchung, als Inhibitor von
löslicher
Epoxid-Hydrolase bestimmt. Die Hemmstufen dieses Gemisches der Verbindungen
waren 98% bei 100 μM,
95% bei 10 μM
und 30% bei 1 μM.
Aufgrund dieser wichtigen Erkenntnis kam unter den Erfindern größeres Interesse
an der allgemeinen Toxizität dieser
Verbindungen auf, und sie beschlossen, ihre Toxizität durch
Inkubieren dieser Verbindungen mit Keratinozyten in vitro und durch
Messen ihrer Zelltoxizität
oder ihrer Wachstumshemmung für
diese Zellen zu testen. Auf der Stufe von etwa 100 μM zeigten
diese Verbindungen 100%ige Toxizität gegenüber den entwässerten
Keratinozyten. In einem anderen Experiment hemmten diese Verbindun gen
bei einer Stufe von etwa 10 μM
das Wachstum der zuvor genannten Zellen völlig. Es wurde auch herausgefunden,
dass Methylarachidonatmethoxide fähig waren, bei Kartoffelknollen,
die durch einen Pilz infiziert worden waren, Phytoalexinproduktion
zu induzieren, wenn sie mit 50 μg/Scheibe
aufgetragen wurden. Die Produktion von Phytoalexin ist für die Fähigkeit
von mit Pathogenen infizierten Pflanzen, Erkrankungen zu bekämpfen, wichtig.
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Methylleukotoxin
und Methylisoleukotoxin und deren Diole wurden aus Methyllinoleat
unter Verwendung von m-Chlorperbenzoesäure, wie zuvor beschrieben
und durch Schema 1 veranschaulicht, chemisch synthetisiert. Diese
zwei Monoepoxide und die Diastereomere des 9,10-12,13-Diepoxids
(nicht dargestellt) wurden voneinander und von störenden Verbindungen
unter Einsatz von Normalphasensäulenchromatographie
getrennt. Jedes dieser Monoepoxide wurde dann unter Verwendung von
Perchlorsäure
und gereinigter oder enzymatisch rekombinanter löslicher Epoxid-Hydrolase zu
seinem Diol hydrolysiert. Die Reinheit und Identität aller
Verbindungen wurden durch eine Kombination von zumindest Dünnschichtchromatographie (DC),
Gaschromatographie (GC), Gaschromatographie-"low resolution electron impact"-Massenspektrometrie (GC/LREI/MS)
und 1H- und 13C-Kernresonanz
(NMR) und durch Vergleichen dieser Daten mit jenen, die in der einschlägigen Literatur
gefunden wurden, bestätigt.
Freie Fettsäuren
wurden unter Einsatz desselben Lösungsmittelsystems,
das 1% Essigsäure
enthielt, gereinigt. Die Toxizität
der Verbindungen wurde mit Sprague-Dawley-Ratten aus den Simonson-Labors
in Gilroy, Kalifornien, ausgewertet.
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Ratten
wurden mittels Herzpunktur freie Fettsäuren, gelöst in Phosphat-gepufferter
Salzlösung,
die 5% DMSO enthielt, verabreicht, nachdem sie durch intraperitonale
Injektion von Pentobarbital anästhesiert worden
waren. Da das Lungensystem reinem Leukotoxindiol ausgesetzt wurde,
führte
dies zu unverzüglichen Atembeschwerden
mit tödlichem
Ausgang in weniger als 2 Stunden. wenn 35 mg/kg injiziert wurden.
Keine klaren Symptome oder Sterblichkeit wurden bei Dosen des Ausgangs-Leukotoxins bis zu
100 mg/kg beobachtet. Männliche
Swiss-Webster-Mäuse
(18– 20
g) von Bantin-Kingman (Fremont, CA, USA) erhielten Schwanzveneninjektionen
von freien Fettsäuren,
gelöst
in 2-Methoxyethanol, nachdem sie durch Inhalieren von Methoxyfluoran
anästhesiert
worden waren. Wenn 200 mg/kg eines Gemisches aus Leukotoxin- und
Isoleukotoxindiol verabreicht wurden, so trat in 30% der Fälle innerhalb
von 4 Minuten der Tod ein. Alle der behandelten Mäuse waren
zumindest 2 Stunden lethargisch und zeigten Schwierigkeiten beim
Atmen. Hingegen wurde keine Toxizität bei den Ausgangs-Leukotoxinen
bei 200 mg/kg beobachtet. Bei 500 mg/kg der Leukotoxine wurde eine
Mortalität
von nur 25% beobachtet, wobei der Tod innerhalb von 18 bis 24 Stunden
eintrat, und bei keinem Tier wurden Symptome, die länger als
10 Minuten andauerten, beobachtet. Keine tödlichen Auswirkungen oder Symptome
wurden nach intraperitonaler oder subkutaner Injektion von Leukotoxin,
Isoleukotoxin oder deren Diolen in Dosen von bis zu 175 mg/kg beobachtet.
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Sf-21-Zellen
wurden mit rekombinanten Baculoviren infiziert, wodurch sie entweder
menschliche, lösliche
Epoxid-Hydrolase (hsEH), lösliche
Maus-Epoxid-Hydrolase (msEH), menschliche mikrosomale Epoxid-Hydrolase
(hmEH) oder β-Galactosidase
(Lac-Z) als Kontrollvirus produzierten. Zwei Tage nach der Infektion
wurden unterschiedliche Konzentrationen von Lipiden, gelöst in 2%iger
Endkonzentration von DMSO (Vol.-%), zugesetzt. Drei Tage nach der
Infektion wurde ein Lebensfähigkeitstest
mittels MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)
durchgeführt.
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Wie 2(A) zeigt, verursachte Methyllinoleat
keine Änderung
der Lebensfähigkeit.
Aus 2(B) ist ersichtlich, dass Methylleukotoxin
für Lac-Z
exprimierende Zellen nichttoxisch, für hmEH exprimierende Zellen leicht
toxisch, doch für
Zellen, die entweder menschliche sEH oder Maus-sEH exprimierten,
toxisch (LC50 ~ 290 μM) war. 2(C) zeigt,
dass Methylleukotoxindiol für
alle Zelltypen toxisch (LC50 ~ 160 μM) war. 2(D) zeigt, dass Methylisoleukotoxin für Lac-Z
exprimierende Zellen nichttoxisch, für hmEH exprimierende Zellen leicht
toxisch und für
jene Zellen, die Maus-sEH
oder menschliches sEH exprimierten, toxisch (LC50 ~
150 μM) war. 2(E) zeigt, dass Methylisoleukotoxindiol
für alle
Zellen toxisch (LC50 ~ 200 μM) war, was zeigt,
dass die Hydrolyse der Epoxide von Methylleukotoxin und Methylisoleukotoxin
zu ihren Diolen die diesen Verbindungen zugeschriebene Toxizität auslöst.
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Alle
Experimente wurden drei bis sieben Mal an verschiedenen Tagen wiederholt.
Alle Wiederholungen wurden in die Berechnung der LC50-Werte
mit einer mittels des Programms Polo berechneten oberen und unteren
Vertrauensgrenze einbezogen. Ähnliche
Resultate wie jene für
die Methylester (hierin erwähnt)
wurden für
die freie Fettsäuren
erzielt (die Daten sind nicht dargestellt). Die Diepoxide waren
viel weniger toxisch (LC50 ~ 600 μM), und ihre
Hydratisierungsprodukte (Daten nicht dargestellt) verursachten in
Konzentrationen von bis zu 1 mM bei keinem Zelltyp Toxizität.
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Die
folgenden Daten aus 1 sind als Mittelwert ± Standardabweichung
angegeben; n = 5–10
Monoschichten. (*) gibt einen signifikant niedrigeren Mittelwert
an als jener des Ausgangs-Lipids (Methyllinoleat) zum selben Zeitpunkt
nach der Exposition, wie mittels ANOVA/Scheffe-Einwegkontrast bestimmt
wurde.
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In 1 zeigt
das Behandeln von Monoschichten mit 300 μM Methyllinoleat (leere Quadrate,
gepunktete Linie), Methylleukotoxin (schwarze Dreiecke, Strichlinie),
Methylisoleukotoxin (schwarze Kreise, durchgehende Linie), Methylleukotoxindiol
(leere Dreiecke, Strichlinie) oder Methylisoleukotoxindiol (leere
Kreise, durchgehende Linie), bereitgestellt in weniger als 2%igem
Methanol (Vol.-%). Unmittelbar vor der Exposition (0 Stunden), und
zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Verabreichung des Lipids wurden
die bioelektrischen Eigenschaften [transepithelialer Widerstand
(Rt), Kurzschlussstrom (Ieq)]
mittels eines oben beschriebenen Volt-Ohm-Meters aufgenommen. 1(A) zeigt, dass die Behandlung von Monoschichten
mit 300 μM
Leukotoxindiol oder Isoleukotoxindiol zu einem erhöhten Ieq innerhalb der ersten fünf Stunden nach Exposition
führt, was
ein Hinweis auf einen reduzierten transepithelialen Netto-Ionentransport
ist. Völlige
Abwesenheit von Ieq innerhalb der ersten
24 Stunden nach Exposition weist auf einen Verlust der Epithelzelllebensfähigkeit
hin. 1(B) zeigt die Rt-Werte
derselben Monoschichten wie (A). Verminderte Rt wurde
in den ersten fünf
Stunden nach Exposition bei 300 μM
Isoleukotoxin festgestellt, ein Hinweis, dass die parazelluläre Durchlässigkeit aufgrund
der Verabreichung des Lipids anstieg. 24 Stunden, nachdem die Monoschichten
entweder Methylleukotoxindiol oder Methylisoleukotoxindioi ausgesetzt
worden waren, waren die Rt-Werte vernachlässigbar, was
einen Abfall der Zelllebensfähigkeit
und der Monoschichtintegrität
als Folge der Behandlung mit dem einen oder dem anderen Diol bestätigt. Keine
biologische Aktivität
wurde in diesem System mit der Ausgangsverbindung, Monoepoxid(en)
oder Diol(en) der Methyloleatreihe beobachtet. In unabhängigen Experimenten waren
nur Methylleukotoxindiol und Methylisoleukotoxindiol wirksam, um
intrazelluläres
Calcium, überwacht mittels
Fura-2, ansteigen zu lassen, wobei 50 μM die geringste wirksame Dosis
in Alveolarepithelzellen war, während
die anderen Verbindungen bei Dosen von bis zu 300 μM inaktiv
blieben (Daten nicht dargestellt).
-
Weiters
führten
die Erfinder eine enzymatische In-vitro-Hydrolyse von Methylen-unterbrochenen AA-Diepoxide
von Diepoxyeicosadienaten (DiEpEDEs) zu deren THF-Diolen oder von Dihydroxy-oxy-eicosadienaten
(DiHOxyEDEs) durch und testeten diese auf biologische Aktivität.
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So
wurden Methyl-DiEpEDE und -DiHOxyEDE-Standards hergestellt und ihre
Strukturen bestätigt.
Die Identität
des DiHOxyEDE-Standardgemisches wurde mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie-Verfahren
unter chemischer Ionisierung mit negativen Ionen, d. h. Gas/Flüssigkeit-Chromatographie,
gekoppelt mit Massenspektrometrie unter negativer chemischer Ionisierung
(GC/NICI/MS) definiert, nachdem es durch ein Standardverfahren zu
Pentafluorbenzyl-(PFB-)Estertrimethylsilyl-(TMS-)Ether umgesetzt worden war. Warum
nicht ein Diastereomer-reiner Standard verwendet wurde, erklärt sich
dadurch, dass alle Diastereomere, die in vivo anwesend sein können, umfasst
werden sollten. Die GC/NICI/MS-Analyse dieser derivatisierten Verbindungen
ergab ein sehr klares diagnostisches Fragment mit m/z = 497, das
alle möglichen
Diastereomere von Bis-TMS-Ethercarboxylatanionen ([M-PFB]–)
von DiHOxyEDEs umfasst. Darüber
hinaus ergaben DiHOxyEDE-PFB-Ester-bis-d9-TMS-Ether ein m/z
von 515; dies bestätigt
die Gegenwart von nur zwei Hydroxylgruppen. Hydrierte PFB-Ester-bis-TMS-Ether
ergaben ein m/z von 501; dies weist auf die Gegenwart von zwei Olefinen
hin. Bedauerlicherweise konnten solche Nachweismethoden für DiEpEDEs
nicht eingesetzt werden, da diese Verbindungen offenbar Umordnungen
erfahren und dadurch das Nachweisen der entsprechenden Carboxylatanionen
behindern.
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Um
die Biogenese von DiEpEDEs zu untersuchen, wurden Lebern von Clofibrat-gefütterten
Mäusen extrahiert,
verseift und derivatisiert. Die Analyse der PFB-Ester-TMS-Ether-Derivate
aus Extrakten von mit Clofibrat gefütterten Mäuselebern zeigten die Gegenwart
von Verbindungen an, die ein m/z = 497 bei derselben Retentionszeit
ergaben wie die bestätigten
Standardgemische der Erfinder. Weiters führte das Anreichern der Leberproben
mit dem synthetisierten Standardgemisch zu Coelution der Analyten
mit den Standards. Zusätzlich
verhielten sich die Analyten in den behandelten Lipidextrakten unter
allen anderen oben beschriebenen Derivatisierungsbedingungen gleich
wie die synthetischen Standards der Erfinder. Die Behandlung von
Methylarachidonat mit den Extraktions-, Hydrolyse- und Derivatisierungsverfahren
der Erfinder ergab keine DiHOxyEDEs. Dies schloss die Möglichkeit
einer künstlichen
Produktion von DiEpEDEs und DiHOxyEDEs aus AA aus. Obwohl der Ausschluss
des Hydrolyseschritts aus der Methodik der Erfinder die DiHOxyEDE-Produktion aus
synthetischen DiEpEDE-Standards (freien Säuren) ausschloss, verhinderte
dies nicht gänzlich
den Nachweis von DiHOxyEDEs in Leberextrakten. Dies bestätigte, dass
DiHOxyEDEs authentische Metaboliten von AA in Mäuselebern sind. Da die Erfinder
weiters fähig
waren, DiHOxyEDE-PFB-Ester ohne Hydrolyse der Lipidextrakte zu bilden,
kann man daraus schließen,
dass DiHOxyEDEs in den Zellen in Form der freien Säure vorliegen.
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Erhöhte DiHOxyEDE-Konzentrationen
in den verseiften Präparaten
der Erfinder zeigen, dass in Abwesenheit eines Hydrolyse-Schrittes
ein Teil der nachgewiesenen DiHOxyEDEs durch Hydrolyse der Epoxide in
DiEpEDEs und/oder acylierten DiEpEDEs und DiHOxyEDEs gebildet wurden.
Umgekehrt weisen die erhöhten
Konzentrationen an DiHOxyEDEs in Clofibrat-behandelten Mausgeweben
darauf hin, dass ein biologischer und nicht ein autooxidativer Weg
zu deren Produktion führt.
Eine an dere Möglichkeit
ist, dass eine erhöhte Konzentration
an H2O2, resultierend
aus der Peroxisomproliferation, für einen Teil der AA-Epoxidierung
verantwortlich ist, was wiederum zur DiHOxyEDE-Produktion führt. Die
Signifikanz dieses Weges der Epoxidierung kann minimal sein, da
die Induzierbarkeit von Cytochrom P-450 durch Clofibrat festgestellt
wurde. Schließlich enthalten
Gewebe von adipösen
Zucker-Ratten höhere
Konzentrationen an DiHOxyEDE als jene von mageren Tieren. Da adipöse Zucker-Ratten
zu einer Erkrankung an Diabetes neigen, kann dies ein Hinweis darauf
sein, dass DiHOxyEDEs eine physiologische Rolle in der Ätiologie
dieser Erkrankung spielen.
-
Im
Bemühen,
die biologische Aktivität
von DiEpEDEs und DiHOxyEDEs zu definieren, wurden diese Verbindungen
chemisch hergestellt und als Methyfester getrennt. Weiters wurde
Methyl-AA, Diastereomer- und Positionsgemische aus Methyl-DiEpEDE und Methyl-DiHOxyEDE
in einem Calciumzufluss-Test getestet, wobei isolierte Epithelzellen
der Lungenalveole von Ratten verwendet wurden.
-
Das
Methyl-DiHOxyEDE-Gemisch löste
ein sofortiges, schnelles und dauerhaftes Ansteigen des Zuflusses
von Ca2+ aus dem Medium in die Zellen aus
(Daten nicht dargestellt). Darüber
hinaus zeigte sich, dass DiHOxyEDEs für Keratinozyten und Fibroblasten über einen
langen Zeitraum nichttoxisch sind. Durch Aussetzen gegenüber einem
Methyl-DiEpEDE-Gemisch entstand ein verzögertes, langsames und unbeständiges Ansteigen
des Ca2+-Zuflusses in die Eptihelzellen.
Das beschränkte
Ausmaß an
Aktivität,
das durch die Diepoxide beobachtet werden konnte, kann durch deren
In-situ-Umsetzung zu DiHOxyEDE verursacht worden sein. Methyl-AA
beeinflusste den Zufluss von Ca2+ in die
pulmonalen Epithelzellen nicht, obwohl diese Zellen auf einen Ca2+-Ionophor ansprachen.
-
Um
die quantitative Beziehung zwischen Struktur und Aktivität von Methyl-DiHOxyEDEs
zu untersuchen, wurden sie weiter gereinigt und jeweils mit pulmonalen
Epithelzellen inkubiert. Wie zu erkennen ist waren all die Verbindungen,
die in trans-Konfiguration über den
Tetrahydrofuranring vorlagen (nachstehend als trans-Isomere bezeichnet),
bezüglich
des Auslösens
eines Ca2+-Zuflusses praktisch inaktiv.
Regioisomere mit einer exozyklischen Hydroxylgruppe am ω-Terminus
der Fettsäure
waren stets wirksamer. Darüber
hinaus erhöhte
eine Oxidation inmitten der Kette die Wirksamkeit von DiHOxyEDE.
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Tabelle
1 veranschaulicht neue, biologisch aktive Verbindungen, die die
Erfinder entdeckt haben, gemeinsam mit mehreren Daten bezüglich der
Aktivität.
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Wie
in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst ist, wurden die neuen Verbindungen
dieses dritten AA-Stufenprozesses, nämlich DiEpEDEs und die 5-trans
und 5-cis-Isomere von DiHOxyEDEs, auf ihre Fähigkeit getestet, ein Ansteigen
an intrazellulärem freiem
Ca2+ in pulmonalen Alveolarzellen von Ratten
zu verursachen. Zuerst testeten die Erfinder die Wirkung des Ausgangsmoleküls Methyl-AA
und fanden heraus, dass diese nicht die Fähigkeit besaß, ein Ansteigen
an intrazellulärem
Ca2+ auszulösen. Interessanterweise führte eine
Inkubation dieser Zellen mit Methyl-DiHOxyEDE über mehr als 24 Stunden nicht
zu Zelltod. In einem weiteren Schritt testeten die Erfinder ein
Gemisch aus Diastereomeren und Positionsisomeren von DiEpEDEs und fanden
heraus, dass es bei Konzentrationen im Bereich von 20 μM bis 300 μM ein allmähliches
aber stetiges Ansteigen von intrazellulärem Ca2+ verursachte,
wobei dies von der Dosis abhing. DiEpEDEs werden zu DiHOxyEDEs umgesetzt,
daher kann deren allmähliche
Wirkung auf deren langsame Umsetzung zu DiHOxyEDEs durch zelluläre Epoxid-Hydrolasen
zurückgeführt werden.
Ein racemisches Gemisch aus cis- und trans-Regioisomeren von DiHOxyEDEs
verursachte einen drastischen und sofortigen Anstieg an intrazellulärem Ca2+.
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Wie
in Tabelle 1 zusammengefasst, wurde die Messung von intrazellulärem Calcium
wie folgt durchgeführt.
Intrazelluläres
freies Ca2+ wurde mittells der FURA-2-Methode
gemessen (Grynkiewicz et al., J. Biol. Chem. 260, 3440–3450 (1985)).
Zellen wurden auf einem Deckglas gezüchtet und mit FURA-2/AM (1 μM) (Molecular
Probes Inc., Eugene, Oregon, USA) 20 Minuten lang bei 37°C geladen.
Die Zellen wurden dann vom physiologischen Puffer abgespült und auf
ein inverses Mikroskop gegeben, das mit einem Spektralfluorimeter (Photon
Technology Inc.) verbunden war. Einzelne Zellen wurden abwechselnd
bei 340 nm und 380 nm angeregt, und die Emission wurde bei 510 nm
bei beiden Anregungswellenlängen
gemessen. Das Fluoreszenzverhältnis
(340/380) ist eine indirekte Messung von intrazellulärem freiem
Ca2+. Zur Messung des Zuflusses von extrazellulärem Calcium
in die Alveolarepithelzellen wurden kultivierte Pneumozyten mit
einem physiologischen Puffer mit einem End-pH von 7,2 inkubiert,
wobei Folgendes (in mM) enthalten war: NaCl (125), KCl (5), KH2PO4 (1,2), CaCl2 (2,0), HEPES (25), Glucose (6) und MgSO4 (1,2). Für Experimente, die in Abwesenheit von
extrazellulärem
Calcium durchgeführt
wurden, wurden Zellen in einem nominellen Calciumpuffer, der (in mM)
NaCl (125), KCl (3), KH2PO4 (1,2),
HEPES (25), MgSO4 (1,2) und MgCl2 (3,8) enthielt, aufrechterhalten.
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Während des
Ablaufes der Experimente, die calciumfreie Inkubation erforderten,
wurde Ethylenglykol-bis-tetraessigsäure (EGTA) dem nominellen Ca2+-Puffer in einer Endkonzentration von 1
mM zugegeben, um das restliche extrazelluläre Calcium zu entfernen. Am
Ende der calciumfreien Inkubation wurde die Rekultivierung des nominellen
Ca2+-Puffers auf eine ausreichende Calciumkonzentration
durch Zugabe von 3 mM CaCl2 durchgeführt. Am
Ende aller Experimente wurde der Calciumionophor Ionomycin als positive
Kontrolle zugegeben, um sicherzustellen, dass der FURA-2-Indikator auf Veränderungen
des intrazellulären
freien Calciums reagierte.
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Um
die Beziehung zwischen Struktur und Aktivität in den DiHOxyEDEs zu untersuchen,
wurden diese gereinigt und auf ihre Fähigkeit getestet, ein Ansteigen
an intrazellulärem
freiem Ca2+ auszulösen. Faszinierenderweise wurde
herausgefunden, dass die cis-DiHOxyEDEs (bei 50 μM) bezüglich eines Anstiegs an intrazellulärem Ca2+ sehr viel wirksamer waren als trans-DiHOxyEDEs.
Diese cis-DiHOxyEDEs verursachten ein Ansteigen an Ca2+,
das im Bereich von 23% bis 161% höher als die Ruhekonzentrationen
5 Minuten nach der Aussetzung war. Die trans-DiHOxyEDEs verursachten
jedoch nur einen geringen Anstieg an intrazellulärem freiem Ca2+ im
Bereich von 0% bis 11% über
den Ruhekonzentrationen von freiem Ca2+ 5
Minuten nach der Aussetzung gegenüber den DiHOxyEDEs. Daher gab
es einen signifikanten Unterschied in der biologischen Wirksamkeit
zwischen den cis- und den trans-Stereoisomeren
dieser neuen AA-Metaboliten. Die bioaktive Wirksamkeit hing auch
von der Anordnung der Tetrahydrofurandiolgruppen entlang der Kohlenstoffkette
ab. Die Anordnung der cis-Tetrahydrofurandiol-Gruppierung an einem
der Enden der Kohlenstoffkette resultierte in einer Verminderung
der DiHOxyEDE-Fähigkeit,
ein Ansteigen an intrazellulärem
Ca2+ auszulösen; d. h., dass Oxidation
inmitten der Kette die Wirksamkeit ansteigen ließ. Wie bereits zuvor bemerkt,
fasst Tabelle 1 die Strukturen der neuen biologisch aktiven Arachidonsäuremetaboliten
zusammen.
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Das
Calciumion war lange als ein wichtiger physiologischer Regulator
bekannt. Viele Zellen reagieren auf extrazelluläre Stimuli durch eine Änderung
ihrer intrazellulären
Calciumkonzentration, was wiederum biochemische Veränderungen
entweder per se oder durch Wechselwirkung mit Calmodulin auslöst. In zahlreichen
Nerven- und Muskelzellen resultiert eine Aktivierung von Adenylat-Cyclase
in einem Zufluss von extrazellulärem
Calcium. cAMP aktiviert einen spannungsabhängigen Calciumkanal in der
präsynaptischen
Nervenmembran, was Calciumionen einströmen lässt und synaptische Transmission
auslöst.
Der Calciumzufluss in Muskelzellen führt zur Muskelkontraktion und
ist verantwortlich für
eine erhöhte
Herzschlagfrequenz mit erhöhter
Herzschlagstärke,
was durch β-adrenergische
Agonisten ausgelöst
wird. Innerhalb des Gasaustauschbereichs der Lunge eines erwachsenen
Säugers
stellt das Alveolarepithel den Hauptwiderstand für die Bewegung von Wasser und
gelösten
Substanzen durch die Luft-Blut-Schranke und in die Lufträume der
Alveolen bereit und beugt somit pulmonalen Ödemen vor. Die Veränderung
der intrazellulären
Calciumkonzentrationen in pulmonalen Epithelzellen kann deren Fähigkeit ändern, die
Epithelschrankenfunktion und die Produktion oberflächenaktiver
Substanzen aufrechtzuerhalten.
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Beide
an der Biogenese von DiHOEDEs beteiligten Enzyme, von denen die
Erfinder gezeigt haben, dass sie endogene Metaboliten mit der Fähigkeit,
Calciumzufluss auszulösen,
sind, sind durch eine Vielzahl von Arzneimitteln und Pestiziden
induzierbar. Die In-vitro-Untersuchungen der Erfinder zeigten, dass
synthetische Gemische aus Methyl-DiHOEDEs intrazelluläre Calciumkonzentrationen
in isolierten pulmonalen Epithelzellen rasch anheben können. Gemische
von Vorläufer-Methyl-DiEpEDEs
erhöhten
die intrazellulären
Calciumkonzentrationen mit einer signifikant geringeren Geschwindigkeit.
Nach dem Reinigen des Gemisches aus Methyl-DiHOEDE-Isomeren beobachteten
die Erfinder, dass manche dieser Regio- und Positionsisomere wirksamer
als andere und manche im Test auf intrazellulären Calciumzufluss inaktiv
waren (siehe Tabelle 1).
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Da
DiHOEDEs bioaktiv sind und ihre Biogenese induzierbar ist, sollten
diese neuen Metaboliten als wichtige chemische Mediatoren betrachtet
werden, die die Fähigkeit
besitzen, zelluläre
Homöostase
zu verändern.
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Daher
deckt die Entdeckung dieser biologisch aktiven Eicosanoide auch
einen anderen wichtigen, chemischen Mediationsweg auf, der durch
Xenobiotika beeinflusst wird und fähig ist, intrazelluläre Calciumkonzentrationen
anzuheben. Dieser Weg kann möglicherweise
als Möglichkeit
für pharmakologische
Erfindungen dienen, um bestimmte biologische Ereignisse zu beeinflussen.
Schließlich
können
DiHOEDEs eine wertvolle Gruppe biochemischer Werkzeuge zur Durchführung von
Experimenten in Verbindung mit Calcium (und anderen Ionen) darstellen.
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Aufgrund
ihrer biologischen Aktivität
weisen diese Verbindungen zahlreiche Verwendungszwecke auf. Wie
Leukotoxine und deren Diole können
sie beispielsweise als diagnostische und klinische Forschungsmittel eingesetzt
werden, und Antikörper
gegen sie können
gebildet werden. Wurden erst einmal Antikörper für Linoleat- oder Arachidonatoxylipinen
erzeugt, können
sie eingesetzt werden, um diese Verbindungen in spezifischen Gewebearten
mittels immunhistologischer Verfahren zu überwachen.
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Polyklonale
Antikörper
wurden gegen DiHOxyEDEs und andere Oxylipine unter Verwendung der
im Folgenden beschriebenen Verfahren erzeugt. Solche Antikörper wurden
und werden im Allgemeinen in Tieren durch vielfache subkutane (sk)
oder intraperitonale (ip) Injektionen des Haptens und eines Adjuvans
erzeugt. Es kann nützlich
sein, die Verbindungen unter Verwendung eines bifunktionellen oder
derivatisierenden Mittels, z. B. Maleimidbenzoyl-Sulfosuccinimidester
(Verbindung über
Cysteinreste), N-Hydroxysuccinimid (über Lysinreste), Glutaraldehyd,
Bernsteinsäureanhydrid,
SOCl2 oder R1N=C=NR,
mit einem Protein zu konjugieren, das in den zu immunisierenden
Spezies immunogen ist, z. B. Napfschnecken-Hämocyanin-, Serumalbumin-, bovines
Thyreoglobulin- oder Sojabohnentrypsin-Inhibitor. Das Verbinden
kann über
C-1-Säure,
Diol oder vorzugsweise einen ω-Kohlenstoff-Linker,
der die wichtigsten funktionellen Gruppen aufweist, vollzogen werden.
Ein Metabolit des Oxylipins kann als Hapten eingesetzt werden. Das β-Glucuronidmetabolit
des Leukotoxindiols wurde beispielsweise für diesen Zweck hergestellt.
Verschiedene Werkzeuge in den heterologen Tests werden die Nachweisempfindlichkeit
erhöhen.
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Tiere
können
gegen die immunogenen Konjugate oder Derivate durch Kombinieren
von 0,1 mg des Konjugats, für
Kaninchen und Mäuse
mit Freundschem komplettem Adjuvans, und subkutanes Injizieren der Lösung an
mehreren Stellen (Kaninchen) oder intraperitonafes Injizieren bei
Mäusen
immunisiert werden. Einen Monat später werden die Tiere geboostet.
Sieben bis vierzehn Tage später
wird den Tieren Blut abgenommen, und das Serum wird auf Anti-Haptentiter
untersucht. Die Tiere werden geboostet, bis der Titer den Sättigungseffekt
aufweist. Vorzugsweise wird der Titer mit einem Konjugat desselben
Haptens geprüft,
allerdings mit einem unterschiedlichen Protein und/oder über einen
unterschiedlichen Vernetzer verbunden. Auch werden Aggregationsmittel
wie Alaun verwendet, um die Immunantwort zu verstärken.
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Monoklonale
Antikörper
werden durch Gewinnung von Milzzellen aus immunisierten Tieren und
Immortalisieren dieser Zellen auf herkömmliche Weise, beispielsweise
durch Fusion mit Myelomzelien oder durch EB-Virustransformation
und Screenen auf Klone, die den gewünschten Antikörper aufweisen.
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Solche
Antikörper
sind in diagnostischen Untersuchungen nützlich. In einer Ausführungsform
zur Untersuchung einer Rezeptorverbindung wird eine Antikörperzusammensetzung,
die sich an alle einer ausgewählten
Vielzahl von Vertretern der neuen Verbindungen bindet, an eine unlösliche Matrix
immobilisiert, die Testprobe wird mit der immobilisierten Antikörperzusammensetzung
in Kontakt gebracht, um all die Verbindungen zu adsorbieren, und
dann werden die immobilisierten Verbindungen mit zahlreichen, für jeden
Vertreter spezifischen Antikörper
in Kontakt gebracht, wobei jeder der Antikörper jeweils als spezifischer
Antikörper
für ein
vorbestimmtes Mitglied der Familie identifiziert werden kann, wie
z. B. durch einzigartige Markierungen wie diskrete Fluorophore oder
dergleichen. Durch Bestimmung der Gegenwart und/oder der Menge jeder
einzelnen Markierung können
der relative Anteil und die Menge jedes Mitglieds der Familie bestimmt
werden.
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Solche
Antikörper
sind auch nützlich
zur Affinitätsreinigung
aus Kulturen oder natürlicher
Quellen oder aus rekombinanten Zellen. Die Antikörper und resultierende Im mundiagnostik
für Leukotoxine
und Leukotoxindiole sind zur Vorhersage einer Neigung zu ARDS und
verwandten Erkrankungen, des Verlaufs der Erkrankung und für erfolgreiche Überwachungstherapien
nützlich.
Immundiagnostik für
Tetrahydrofurandiole sind zur Überwachung
des Erkrankungsverlaufs und der Therapie beispielsweise bei Diabetes
und Entzündungserkrankungen
nützlich.
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BEISPIEL 1
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Polyklonale
Antikörper
an den Arachidonsäure-THF-Diolmetaboliten
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Hapten:
Ein Gemisch der THF-Diole von Arachidonsäure (AATHF-Diole; Verbindungen
1–12 in
Tabelle 1) wurde als Hapten für
die Bildung von Antikörpern
eingesetzt.
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Bindungschemie:
Das Hapten wurde über
die Carbonsäuregruppe
an verschiedene Proteine gebunden. Die Carbonsäure der AATHF-Diole wurde unter
Einsatz von N-Hydroxysulfosuccinimid
und 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDG) aktiviert.
Die aktivierten AATHF-Diole wurden dann mit verschiedenen Proteinlösungen (Rinderserumalbumin,
BSA; Ovalbumin, OVA; Konalbumin, CONA; Hämocyanin der Napfschnecke,
KLH) umgesetzt, um die folgenden Proteinkonjugate (Beschichtungsantigene)
zu ergeben:
BSA-AATHF-Diole
OVA-AATHF-Diole
CONA-AATHF-Diole
KLH-AATHF-Diole
239A30-AATHF-Diole
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239A30
ist ein Ovalbumin, dessen freie Amiongruppen mit 1,3-Diaminopropan
modifiziert wurden, wodurch ein Spacer zwischen der Proteinoberfläche und
dem konju gierten Hapten bereitgestellt wird. Alle Konjugate wurden
durch ausgiebige Dialyse gereinigt und bei –20°C gelagert.
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Immunisierung
von Kaninchen: Die KLH-AATNF-Diole und 239A30-AATHF-Diole wurden
verwendet, um Kaninchen zu immunisieren. Polyklonale Antikörper wurden
in weiblichen weißen
Neuseeland-Kaninchen (3–5
kg) erzeugt. Antigene wurden in Freundschem komplettem Adjuvans
emulgiert und in die Haut am Rücken
verabreicht. In einer typischen Immunisierungsvorschrift wurde den
Kaninchen am ersten Tag intradermal 100 μg Antigen injiziert. Nach einem
Monat wurden die Kaninchen mit einer zusätzlichen Dosis von 50–100 μg Antigen
in Freund's inkomplettem
Adjuvans geboostet, und zehn Tage später wurden 10–15 ml Blut
aus der Ohrvene abgenommen. Serum wurde durch Zentrifugieren isoliert,
Natriumazid als Konservierungsmittel (0,02%) zugegeben, dann in
Aliquoten aufgeteilt und bei –20°C oder –80°C gelagert.
Das Serum wurde zur Erkennung des Analyten gescreent. Da Antikörper gegen
AATHF-Diole erhalten wurden, wurde das Boosten und die Blutabnahme
wie zuvor beschrieben monatlich fortgesetzt. Die Kaninchen wurden
nach dem vierten Boosten ausbluten gelassen. Die Charakterisierung
der Antikörper
erfolgte anhand dieser letzten Blutabnahme.
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Screening
von Kaninchen-Seren, um sie an die wie oben beschrieben produzierten
Beschichtungsantigene zu binden: Um zu bestimmen, ob die produzierten
Antiseren die AATHF-Diole binden könnten, wurde eine Schachbretttitration
durchgeführt,
wobei jedes Kaninchenserum gegen die verschiedenen Beschichtungsantigene,
die wie oben beschrieben produziert worden waren, gescreent wurde.
Die Schachbretttitrationen wurden mit Hilfe einer enzymgekoppelten
Immundadsorptionsbestimmung durchgeführt. Kurz beschrieben wurden
die Beschichtungsantigene auf die Vertiefungen einer 96-Well-Mikrotiterplatte
in einen Puffer mit hohem pH-Wert
unter Einsatz passiver Adsorption aufgetragen. Jedes Beschichtungsantigen
wurde in verschiedenen Konzentrationen getestet. Nach einem Waschschritt
wurden in jede Vertiefung unterschiedliche Verdünnungen des Antikörpers zugesetzt.
Nach einer Inkubation wurde ein Sekundärantikörper (an alkalische Phosphatase
gebun denes Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG) zugesetzt und bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach einem Waschschritt wurden die gebundenen Antikörper anhand
der Umsetzung eines p-Nitrophenylphosphat-Substrats zu p-Nitrophenol
detektiert.
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Die
resultierenden Antiseren banden sich gut an die BSA-AATHF-Diol-
und die OVA-AATHF-Diol-Beschichtungsantigene.
Die CONA-AATHF-Diol-Beschichtung wurde bisher noch nicht getestet.
Nachfolgendes Screenen zeigte, dass sich der Antikörper 935
(Anti-KLH-AATHF-Diol) gut an 239A30-AATHF-Diol band.
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ELISA
zum Screenen auf Lösungsmittelbeständigkeit:
Wegen möglicher
Löslichkeitsprobleme
des Analyten wurde DMSO ausgewählt,
um die Solubilisierung zu verbessern, während jegliche negative Auswirkungen
des Lösungsmittels
auf den Antikörper
eingeschränkt
wurden. So wurden in den ersten Studien Antikörperbindung und -hemmung durch
AATHF-Diole in Gegenwart verschiedener Konzentrationen von DMSO gescreent.
Konzentrationen zwischen 10 und 25% ergaben keinen signifikanten
Abfall des Maximalsignals, das bei Abwesenheit des Analyts erzeugt
wird. Die relative Hemmung durch AATHF-Diole blieb also unverändert. So
wurden in Folgeexperimenten Konzentrationen von 25% DMSO eingesetzt.
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Kompetitiver
Enzymimmuntest: Es wurde ein standardisiertes indirektes Kompetitiv-ELISA-Format eingesetzt,
um AATHF-Diole nachzuweisen. Kurz beschrieben wurden die Vertiefungen
einer 96-Well-Mikrotiterplatte mit 239A30-AATHF-Diol mittels passiver
Adsorption beschichtet. Nach einer Waschung wurde der Analyt (AATHF-Diole
oder andere strukturverwandte Verbindungen) und danach der Anti-AATHF-Diol-Antikörper (#935)
zugesetzt. Nach einer Stunde Inkubation wurden die nicht gebundenen
Materialien aus der Vertiefung durch einen Waschschritt entfernt.
Der Sekundärantikörper (an
alkalische Phsophatase gebundenes Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG) wurde
in jede Vertiefung zugesetzt und für eine Stunde inkubiert. Ungebundenes
Material wurde weggewaschen und das Substrat zugegeben. Die Bildung
von gefärbtem
Produkt war umgekehrt proportional zur Menge des in der Vertiefung
enthaltenen Analyten.
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Hemmung
im kompetitiven Enzymimmuntest durch Arachidonsäuremetaboliten und andere strukturverwandte
Verbindungen: Dieses System (Beschichten mit 239A30-AATHF-Diolen,
1 μg/ml;
Antikörper
935 verdünnt
auf 1/1000; Präparieren
des Analyten in einer Endkonzentration in der Vertiefung von 25%
in DMSO) wurde eingesetzt, um Screenings zur Hemmung durch unterschiedlichen
Arachidonsäuremetaboliten
und andere strukturverwandte Verbindungen durchzuführen (siehe
nachstehende Tabelle 3).
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TABELLE
3
Hemmung durch unterschiedliche Arachidonsäuremetaboliten und andere,
strukturverwandte Verbindungen
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Im
ersten Experiment beliefen sich die getesteten Konzentrationen auf
1, 100, 10.000 und 1.000.000 pg/μl.
Im zweiten Experiment beliefen sich die getesteten Konzentrationen
auf 10–6 pg/μl, 10–4 pg/μl, 0,01,
1, 100, 10.000 und 1.000.000 pg/μl.
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Obwohl
nahezu bei allen Verbindungen die erwarteten, S-förmig verlaufenden
Kurven erhalten wurden, war die Spannweite der Konzentrationen zu
groß,
um eine IC50 (häufig
als Indikator für
die Empfindlichkeit herangezogen) genau zu berechnen. Daher sind
die hierin angegebenen Daten als prozentuelle Hemmung bei 100 pg/μl angegeben.
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Wurde
dieselbe Verbindung in beiden Experimenten getestet, so waren die
Hemmungen bei 100 pg/μl bemerkenswert ähnlich,
ein Hinweis in diesem Screenexperiment, dass diese Antikörper THF-Diole
von Arachidonsäure,
Linolsäure
und Eicosadiensäure
sowohl in Form der freien Säure
als auch in Form des Methylesters erkennen können.
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BEISPIEL 2
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Mäusen wurden
(via intravenöse
Injektion) Leukotoxin/Isoleukotoxin (400 mg/kg) oder Leukotoxin/Isoleukotoxindiole
(400 mg/kg) über
die Schwanzvene verabreicht. Die Mäuse, denen Leukotoxin/Isoleukotoxindiole
verabreicht wurden, starben innerhalb von 5 Minuten nach der Injektion
an Atembeschwerden, während die
Tiere mit der Leukotoxin/Isoleukotoxin-Injektion überlebten.
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In
Summe gesehen haben die Erfinder gezeigt, dass Leukotoxindiol in
zahlreichen Zellen, wie z. B. Alveolarepithel von Ratten, menschlichem
Bronchialepithel (HeLa) und Herzmuskel, rascher wirkt und stärker toxisch
ist als Leukotoxin. Intravenöse
Injektionen von Leukotoxindiol (300 mg/kg) induzierten rasch ARDS-ähnliche
Symptome, wie z. B. pulmonale Ödeme,
Atembeschwerden und mehrfaches Organversagen. innerhalb einer Stunde
Aussetzungszeit gegenüber
diesem Leukotoxindiol weisen sowohl Mäuseleber als auch -lunge drastische
Anzeichen von Zellnekrose auf. Diese beiden Organe sind auch die
ersten, die im Krankheitsverlauf von ARDS versagen. Diese unerwarteten
Ergebnisse sind besonders erstaunlich, da Epoxid-Hydrolase normalerweise
als Entgiftungsenzym galt. Demgemäß wird die vorliegende Erfindung in
einem Aspekt angewandt, um Entzündungserkrankungen,
insbesondere ARDS, zu behandeln, indem sie Verfahren zum Screenen
von Inhibitoren von Epoxid-Hydrolase bereitstellt und das Verabreichen
therapeutischer Mengen an Epoxid-Hydrolase-Inhibitoren an Patienten vorsieht. Da
die Erfinder entdeckt haben, dass neue DiHOxyEDEs Biomarker für Entzündungen
sind, ist es darüber
hinaus ein weiterer Aspekt dieser Erfindung, Antikörper gegen
Linoleat- oder Arachidonat-Oxylipinen zu bilden, die mittels immunhistologischer
Verfahren in Geweben nützlich überwacht
werden können.
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Wenn
die Erfindung vorangehend auch in Verbindung mit bevorzugten spezifischen
Ausführungsformen
beschrieben wurde, so versteht es sich dennoch, dass die Beschreibung
und die Beispiele die Erfindung den Schutzumfang der Erfindung,
der durch den Schutzumfang der beiliegenden Patentansprüche definiert
ist, veranschaulichen, nicht jedoch einschränken sollen.